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Film- und Papierentwicklung

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Ausgabe II.2017<br />

Das Bild ist vergrößert –<br />

weiter gehts!<br />

In den letzten Ausgaben der Photoklassik haben wir uns eingehend<br />

mit der Arbeit in der Dunkelkammer beschäftigt <strong>und</strong><br />

dabei alle Schritte von der <strong>Film</strong>entwicklung bis zu einer fertigen<br />

Papiervergrößerung betrachtet. Ein Hauptziel war dabei,<br />

dem im Labor unerfahrenen Leser die Scheu zu nehmen <strong>und</strong><br />

aufzuzeigen, dass der kreative fotografische Prozess mit vertretbarem<br />

Aufwand <strong>und</strong> einigen wenigen Gr<strong>und</strong>kenntnissen<br />

in der heimischen Dunkelkammer weitergeführt werden kann.<br />

Mit ein wenig Routine stellt man schnell fest, dass die selbst<br />

erstellten Prints spürbar besser ausfallen als die Standardergebnisse<br />

aus dem Großlabor.<br />

Die meisten Anwender erkennen schnell, dass einer der leichtesten<br />

Manipulationen die Wahl eines anderen Bildausschnittes ist.<br />

Aber auch mit anderen leicht durchzuführenden Eingriffen lassen<br />

sich Papierabzüge erheblich verbessern.<br />

Beginnen wir mit Verfahren, die keine zusätzlichen Geräten <strong>und</strong><br />

Chemikalien benötigen.<br />

Partielles Aufhellen <strong>und</strong> Abschatten<br />

Eine der wichtigsten Techniken, um dem Endergebnis den letzten<br />

Schliff zu geben, ist das Erhöhen der Zeichnung in den Schatten<br />

oder den Lichtern. Praktisch erreicht man dies, indem man helle<br />

Bereiche des Negativs mit den Händen oder unter Zuhilfenahme<br />

von Pappschablonen partiell abschattet. Dichtere Bereiche (dunkle<br />

Negativbereiche) können mithilfe einer Lochschablone partiell<br />

nachbelichtet werden. Diese einfache, aber doch sehr effektive<br />

Vorgehensweise ist einer der wichtigsten Schritte, um aus einem<br />

guten Bild eine exzellente Vergrößerung zu kreieren.<br />

Vignettierung<br />

Seit Anbeginn der Fotografie bietet die Vignettierung eine Präsentationsmöglichkeit,<br />

z. B. um ein Portrait eindrucksvoller zu<br />

gestalten. Je nach Motiv kann dem Bildausdruck darüber hinaus<br />

auch eine nostalgische Note hinzugefügt werden. Auch hier ist<br />

die prinzipielle Vorgehensweise die gleiche, wie bei der zuvor besprochenen<br />

partiellen Dichteabänderung.<br />

Aber auch die Randbereiche des Prints können den Bildausdruck<br />

unterstützen. Durch selektives Abhalten des Vergrö-ßerungslichtes<br />

können Teilbereiche des Bildes aufgehellt dargestellt werden,<br />

bis zu dem Punkt, dass keine Zeichnung mehr vorhanden ist <strong>und</strong><br />

Partielles Aufhellen<br />

die entsprechende Stelle weiß erscheint. Wie bereits erwähnt, ist<br />

dies ein Stilelement, das besonders von Portraitfotografen genutzt<br />

wird. Das fertige Bild erhält dann einen weißen ungleichmäßigen<br />

Verlauf zum Rand hin. In der Praxis erreicht man dies,<br />

indem man ein genügend großes Loch in einen entsprechend dimensionierten<br />

schwarzen Pappbogen schneidet. Diese Schablone<br />

wird dann während der Belichtung leicht hin <strong>und</strong> her bewegt, um<br />

einen weichen Verlauf zu erhalten.<br />

Maskierungen<br />

Mithilfe einer Glasscheibe <strong>und</strong> schwarzer Abdeckfarbe ist es<br />

möglich, weitere individuelle Aussparungen <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Formen angepasst an das Hauptmotiv einzubringen. Dazu<br />

platziert man eine Glasscheibe, die beidseitig abgestützt wird,<br />

über der Projektionsfläche. Mit eingeschaltetem Vergrößerungs-<br />

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