Pharmaproduktion 04.2017
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www.prozesstechnik-online.de/pharma<br />
September 2017<br />
PRODUKTION<br />
Messespecial<br />
zur Powtech<br />
VERPACKUNG<br />
Überprüfung von<br />
Tabletten<br />
MANAGEMENT<br />
Proaktive Wartung<br />
reduziert Stillstände<br />
DIENSTLEISTUNG<br />
Fernwartungsrezept<br />
für Pharmaanlagen<br />
High Containment hält<br />
Hormone unter Kontrolle
WIR VERPACKEN IHRE<br />
HOCH SENSIBLEN UM-<br />
UND ABFÜLLPROZESSE<br />
Das FLECOTEC Containment-System bietet volle Flexibilität vom<br />
Labormaßstab bis hin zur Produktion. So lassen sich die Emissionslevel<br />
reduzieren, Produktverlust minimieren und die Produktionskosten<br />
senken. Der pharmazeutische Herstellprozess, vom Beproben<br />
des eingehenden Rohstoffs bis zur Handhabung der fertigen Tablette<br />
wird um eine lückenlose Containmentlösung ergänzt, ohne dabei<br />
in validierte Prozesse eingreifen zu müssen! Umwelt, Betreiber und<br />
Produkt werden vor Kontamination geschützt, indem der komplette<br />
Prozess „eingehaust“ wird. Mehr erfahren auf www.rommelag.com<br />
Rommelag auf der<br />
Powtech<br />
Nürnberg<br />
26. – 28.09.2017<br />
Stand 1-139<br />
medienformer.de
EDITORIAL<br />
Powtech bietet Expertenwissen<br />
für Pharma produzenten<br />
In wenigen Tagen ist es wieder soweit. Das Nürnberger Messe -<br />
gelände wird vom 26. bis 28. September erneut zum Treffpunkt für<br />
Spezialisten rund um das Herstellen und Verarbeiten von Pulvern,<br />
Granulaten und Schüttgut – in diesem Jahr zum 20. Mal.<br />
Rund 900 Aussteller präsentieren ihre neuesten Entwicklungen zu<br />
mechanischen Verfahren und prozessbegleitenden Technologien.<br />
Produzenten und Anlagenbetreiber der pharmazeutischen Industrie<br />
finden hier technische Lösungen für viele Probleme, die die Branche<br />
bewegen. Schließlich werden auf der Leitmesse für die mechanische<br />
Verfahrenstechnik viele Themenbereiche präsentiert, die auch bei<br />
der Pharmaherstellung essenziell sind. Hierzu gehören neben dem<br />
Mahlen, Mischen, Dosieren, Agglomerieren u. a. auch die Partikelmesstechnik<br />
und auf vielen Messeständen das Thema Containment.<br />
Besucher aus dem Pharmasektor profitieren zudem von einem<br />
besonders umfangreichen Fachprogramm im eigens für die Branche<br />
geschaffenen Fachforum Pharma.Manufacturing.Excellence und der<br />
Sonderschau Pharma-Feststoffe in Halle 3A.<br />
Neue Denkanstöße, Fach- und Praxiswissen liefert auch das begleitende<br />
Vortragsprogramm im Powtech-Expertenforum in Halle 2,<br />
Stand 507, das am 26. September nachmittags und am 27. September<br />
vormittags von den Fachzeitschriften cav – Prozesstechnik für die<br />
Chemieindustrie, dei – die ernährungsindustrie sowie Pharma -<br />
produktion moderiert und durchgeführt wird. Die Fachvorträge des<br />
Forums „Pulver und Schüttgüter effizient und sicher handeln und<br />
verarbeiten – Lösungen für Chemie, Pharma und Food“ richten sich<br />
an Fachleute aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />
sowie an Hersteller von Lebensmitteln. Mehr zu den Inhalten dieses<br />
Forums finden Sie unter www.prozesstechnik-online.de/messen/<br />
powtech. Wir freuen uns darauf, Sie beim Forum oder an unserem<br />
Messestand in Halle 3, Stand 410, begrüßen zu können.<br />
Unser Messespecial zur Powtech beginnt mit dem Titelbeitrag dieser<br />
Ausgabe auf Seite 10. Er beschreibt eine High-Containment-Anlage<br />
mit Isolator von Fette Compacting im Einsatz bei Dr. Kade. Diese<br />
Anlage bringt Sexualhormone unter Kontrolle, die als hochaktive<br />
Wirkstoffe in zahlreichen Medikamenten zum Einsatz kommen.<br />
Reinraumsysteme<br />
Von der Planung bis<br />
zur Qualifizierung<br />
• innovativ<br />
• modular<br />
• wirtschaftlich<br />
Günter Eckhardt<br />
Chefredakteur<br />
SCHILLING ENGINEERING<br />
REINRAUMSYSTEME<br />
Industriestraße 26<br />
D-79793 Wutöschingen<br />
Telefon +49 (0) 7746 / 92789-0<br />
www.SchillingEngineering.de
INHALT SEPTEMBER 2017<br />
10<br />
16<br />
34<br />
38<br />
TITEL: Der Arzneimittelhersteller Dr. Kade<br />
verarbeitet hochaktive Sexualhormone.<br />
Bei der Tablettierung setzt das Unternehmen<br />
auf die Containment-Ausführung<br />
1090i WiP von Fette Compacting.<br />
Die Umstellung von der Chargenproduktion<br />
zum kontinuierlichen Betrieb<br />
braucht ein Antibiotika-Hersteller nicht<br />
zu bereuen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />
war der Einsatz des Druckdrehfilters RPF.<br />
Die Ingenieure von Rembe Kersting legen<br />
Probenahmestellen für toxische Pulver<br />
im Containment-Umfeld aus und können<br />
auch spezifische Testverfahren für<br />
die jeweiligen Substanzen empfehlen.<br />
Das Visionize-System vernetzt Labor -<br />
equipment und organisiert Geräte und<br />
Gerätedaten digital in der firmeneigenen<br />
IT-Infrastruktur. Der erste Schritt<br />
zum digitalen Labor ist damit getan.<br />
· IM FOKUS: POWTECH<br />
TITEL<br />
Hormone unter Kontrolle<br />
High Containment in der Praxis 10<br />
Digitales Labor wird Realität<br />
IT-System organisiert Laborgeräte und archiviert Daten 38<br />
Für jeden Patienten die richtige Rezeptur<br />
Automatisierte Herstellung von Dialysekonzentraten 40<br />
Vibrationssieb auf den Spuren der Zentrifugen<br />
Produktbedüsung und Ultraschallabreinigung<br />
inklusive 14<br />
Effizient Antibiotika herstellen<br />
Kontinuierliche Filtration erlaubt Produktionssteigerung 16<br />
Fassentleerung leicht gemacht<br />
Geschlossenes System erfüllt höchste<br />
Containment-Levels 18<br />
Nano ist die Zukunft<br />
Perlmühle erzeugt kleinste Partikel 20<br />
Mit MES und Edelstahl-Industrie-PCs<br />
GMP-gerechte Produktion von Arzneimitteln 42<br />
Zwei Elektroden für hohe Qualität<br />
Leitfähigkeitsmessung in Reinstwasser 44<br />
Produkte 46<br />
· VERPACKUNG<br />
Im Kleinen ganz groß<br />
Track-and-Trace-Lösungen für Spezialmedikamente 50<br />
Staubfreies Befüllen von Kleingebinden<br />
Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie 23<br />
Produkte 24<br />
Motion Apps steigern Flexibilität<br />
Pneumatische Automatisierungstechnik neu definiert 32<br />
Probenahme im Containment-Umfeld<br />
Sicherer Umgang mit hochwirksamen Substanzen 34<br />
Sichere Barrierewirkung inklusive<br />
Flexible Verpackungslösungen erfüllen höchste<br />
Ansprüche 52<br />
Schnelle Überprüfung aus allen Blickwinkeln<br />
Inspektionsmaschine erfasst selbst kleinste Fehler 54<br />
Pharma-Kennzeichnung mit „Mehr“-Wert<br />
Wie viel Industrie 4.0 steckt in der<br />
Arzneimittelproduktion 56<br />
· PRODUKTION<br />
Smarte Lösungen in Edelstahl<br />
Bildschirmarbeitsplätze 36<br />
Wenn jeder Tropfen zählt<br />
Füll- und Verschließtechnik für teure Arzneimittel 58<br />
Produkte 60<br />
4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
52<br />
Flexible Verpackungsmaterialien erfüllen<br />
heute die höchsten Anforderungen,<br />
von der Barrierewirkung bis zum Fälschungsschutz.<br />
Ein Beispiel ist die Folie<br />
mit holografischen Effekten.<br />
68<br />
Im technischen Kundendienst liegen immense<br />
Möglichkeiten, den Unternehmensgewinn<br />
zu steigern. Zudem bietet er<br />
ideale Voraussetzungen, um dem Kunden<br />
einen echten Mehrwert zu ermöglichen.<br />
· MANAGEMENT<br />
Mit vereinten Kräften zu weniger Stillstand<br />
Preventive Maintenance Kits für<br />
Novo Nordisk Pharmaceuticals 64<br />
Distribution in Afrika<br />
So nutzen Pharmaunternehmen ihre Chancen 66<br />
· DIENSTLEISTUNGEN<br />
Eine unterschätzte Nische<br />
Technischer Kundendienst sorgt für neuen Umsatz 68<br />
Fernwartungsrezept für Pharmaanlagen<br />
Netzwerk-Managementplattform vereinfacht<br />
den Service 70<br />
· RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 4<br />
Pharma-News 6<br />
Prozesstechnik-online 6<br />
Literatur, Broschüren, E-Medien 72<br />
Termine 73<br />
Inserentenverzeichnis 73<br />
Expertenmeinung 74<br />
Impressum 74<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 5
PHARMA NEWS<br />
POSITIVE GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />
Uhlmann präsentiert Rekordzahlen<br />
Über 2000 Mitarbeiter und ein Umsatz von<br />
374 Mio. Euro – mit diesen Rekordzahlen<br />
beschließt die Uhlmann Group ihr Geschäftsjahr<br />
2016/2017. Ausschlaggebend waren die<br />
positive Geschäftsentwicklung weltweit sowie<br />
der Zukauf von Cremer Speciaalmachines<br />
B.V.<br />
Bei Uhlmann Pac-Systeme in Laupheim lagen<br />
die Auftragseingänge für pharmazeutische<br />
Ende 2016 war der Zukauf von Cremer besiegelt,<br />
Verpackungslösungen im Geschäftsjahr v.l.n.r.: Tobias Uhlmann (Vorsitzender des Aufsichtsrats),<br />
Norbert Gruber (Geschäftsführungs-<br />
2016/2017 deutlich über den projektierten<br />
Zahlen. Bei Softwareprodukten wie beispielsweise<br />
Track-&-Trace-Systemen war das Ergeb-<br />
(der ehemalige Inhaber von Cremer), Siegfried<br />
vorsitzender,Uhlmann Pac-Systeme), Fred Cremer<br />
nis sogar doppelt so hoch wie geplant. Drost (Geschäftsführer, Uhlmann Pac-Systeme)<br />
Uhlmann erwartet zudem eine weiter steigende<br />
Nachfrage im Bereich Digitalisierung – ein Thema, das für das pharmazeutische<br />
Verpacken immer wichtiger wird. Betrachtet man die Zahlen der Regionen,<br />
dann liegen Europa, und dabei vor allem Deutschland, an erster Stelle. Auch die<br />
USA und China legten erfreulich zu. Uhlmann USA zeigte seine Kompetenz bei<br />
Gebrauchtmaschinen für den Weltmarkt: Der Bereich Rebuild Packaging Systems<br />
modernisierte im vergangenen Jahr zahlreiche Anlagen und Linien. Uhlmann<br />
China zeichnet sich sowohl bei lokalen Pharmazeuten als auch internationalen<br />
Konzernen durch seine systematische Projektbearbeitung und die intensive Betreuung<br />
nach dem Kauf einer Anlage aus. Auch Uhlmann India schloss das erste<br />
volle Geschäftsjahr über Plan ab.<br />
Insgesamt bietet der asiatische Raum für Uhlmann gute Geschäftschancen.<br />
INTERNATIONALE EXPANSION GESTARTET<br />
Mesutronic mit Umsatzrekord<br />
Bonjour France: Der niederbayerische Spezialist<br />
für industrielle Fremdkörper-Inspektionssysteme<br />
Mesutronic Gerätebau hat nach einem<br />
neuerlichen Umsatzrekordjahr 2016 die<br />
internationale Expansion gestartet. Seit Januar<br />
2017 ist die 100-prozentige Tochter Mesutronic<br />
France SAS (Colmar) operativ am französischen<br />
Markt tätig. „Der Absatz mit Inspektionsgeräten<br />
ist 2016 deutlich besser gelaufen<br />
als geplant“, sagt Karl-Heinz Dürrmeier (58),<br />
geschäftsführender Gesellschafter von Mesutronic.<br />
Der Umsatz stieg gegenüber 2015 um<br />
16,4 % und hat mit 19,1 Mio. Euro den höchsten<br />
Wert in der 25-jährigen Firmengeschichte<br />
erreicht. Über Vertriebsbüros ist Mesutronic in<br />
40 Ländern vertreten.<br />
Mesutronic beschäftigt am Standort Kirchberg im<br />
Wald 178 Mitarbeiter<br />
+ + + www.prozesstechnik-online.de/pharma + + +<br />
... Lust auf mehr?<br />
QUERGERÄTSELT<br />
Schmetterling im Haus?<br />
POWTECH-FORUM<br />
Zwei informative Tage<br />
CAV-INNOVATIONSFORUM<br />
Informationen zum Event<br />
Finden Sie diesen Wikipedia-Eintrag<br />
in<br />
Ordnung? Eigentlich<br />
nicht. Umfasst der<br />
deutsche Eintrag gerade<br />
einmal 45 Zeilen<br />
zum Leben des<br />
Künstlers, so ufert der Artikel in seiner Muttersprache<br />
geradezu aus. Liegt wohl an der<br />
Mentalität dieses Völkchens. Haben Sie schon<br />
eine Idee, wen wir suchen? Dann machen Sie<br />
doch bei unserem kleinen Rätsel mit! Gewinnen<br />
Sie im September ein Jahresabo der Zeitschrift<br />
„bild der wissenschaft“ oder einen<br />
Experimentier kasten von Kosmos.<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />
Bild: Jean Kobben – Fotolia<br />
Am 26. und 27.<br />
September 2017<br />
veranstalten die<br />
Fachzeitschriften<br />
cav – Prozesstechnik<br />
für die Chemieindustrie,<br />
dei – die ernährungsindustrie sowie<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> das Powtech-Technologieforum<br />
„Pulver und Schüttgüter effizient und<br />
sicher handeln und verarbeiten – Lösungen<br />
für Chemie, Pharma und Food“. Die Vorträge<br />
richten sich an Fachleute aus der Prozesstechnik.<br />
Das Programm startet am 26. September<br />
um 13:00 Uhr und am 27. September um 9:30<br />
Uhr. Weitere Einzelheiten zum Programm:<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/powtech<br />
Am 5. Dezember<br />
2017 findet im Industriepark<br />
Höchst<br />
das cav-Innovationsforum<br />
Chemieproduktion<br />
5.0 statt. Begleitet<br />
wird das Innovationsforum im Internet<br />
durch prozesstechnik-online.de. Wir haben für<br />
Sie zahlreiche Informationen rund um dieses<br />
Event auf der unten angegebenen Seite zusammengestellt.<br />
Neben allgemeinen Informationen<br />
rund um das Thema finden Sie das<br />
Programm, Informationen zum Veranstaltungsort,<br />
die Ab stracts zu den Vorträgen sowie<br />
das Anmeldeformular.<br />
➔ www.prozesstechnik-online.de/forum<br />
6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Ein Radarstrahl, fast so<br />
fokussiert wie ein Laser!<br />
Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation<br />
in der Radar-Füllstandmessung<br />
Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer:<br />
Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige<br />
Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast<br />
punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an<br />
Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken.<br />
Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist<br />
unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen<br />
und ausgestattet mit der kleinsten Antenne<br />
ihrer Art. Einfach Weltklasse!<br />
www.vega.com/radar<br />
POWTECH:<br />
Halle 4, Stand 514<br />
Drahtlose Bedienung per Bluetooth mit<br />
Smartphone, Tablet oder PC. Einfache Nachrüstung<br />
für alle plics ® -Sensoren seit 2002.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 7
PHARMA NEWS<br />
+ + + PHARMA TICKER + +<br />
WORLD-SCALE-ANLAGE IN LUDWIGSHAFEN<br />
BASF plant Ausbau der Ibuprofen-Kapazitäten<br />
Dr. Markus Kamieth,<br />
Mitglied des Vorstands<br />
der BASF SE<br />
BASF plant den Bau einer<br />
neuen World-Scale-Anlage<br />
für die Produktion<br />
von Ibuprofen<br />
in Ludwigshafen. Die<br />
neue Produktionsanlage<br />
soll im Jahr 2021 in<br />
Betrieb genommen<br />
werden. „Es wird die<br />
erste World-Scale-Produktionsanlage<br />
für<br />
Ibuprofen in Europa<br />
sein”, sagt Dr. Markus<br />
Kamieth, Mitglied des Vorstands, BASF SE. Mit<br />
der Investition reagiert BASF auf die weltweit<br />
steigende Nachfrage und möchte eine hohe<br />
Liefersicherheit für die Kunden sicherstellen.<br />
Um bereits bestehende Lieferengpässe im<br />
Ibuprofen-Markt zu beseitigen, erweitert BASF<br />
zusätzlich die Produktionskapazitäten für Ibuprofen<br />
am Standort Bishop in Texas. Die Inbetriebnahme<br />
der zusätzlichen Kapazitäten ist<br />
für Anfang 2018 geplant. Das Investitionsvolumen<br />
liegt für beide Projekte zusammengenommen<br />
bei rund 200 Mio. Euro. „BASF wird<br />
weltweit der einzige Lieferant sein, der über<br />
zwei Ibuprofen-Anlagen verfügt. Das macht<br />
uns zu einem äußerst zuverlässigen Partner<br />
für unsere Kunden“, so Kamieth. BASF produziert<br />
seit über 20 Jahren den Pharmawirkstoff<br />
Ibuprofen in seiner FDA-auditierten, cGMPzertifizierten<br />
Produktionsanlage in Bishop.<br />
Neue Geschäftsführung<br />
Tim Remmert und Thorsten Wesselmann<br />
präsentierten sich zur<br />
Interpack erstmals als neues<br />
Spitzenduo von L. B. Bohle Maschinen<br />
+ Verfahren.<br />
Der Unternehmensgründer<br />
Lorenz<br />
B. Bohle hatte<br />
die Geschäftsführung<br />
des<br />
Unternehmens zum 1. Januar<br />
2017 an seinen langjährigen<br />
Vertriebsleiter Remmert und den<br />
ebenso erfahrenen Leiter Technik<br />
Wesselmann übergeben. Bohle<br />
unterstützt das Unternehmen<br />
weiter als Beiratsvorsitzender.<br />
COPERION K-TRON<br />
Dosieranlagen für den Konti-Betrieb bei Pfizer<br />
Coperion K-Tron, Niederlenz/Schweiz, hat zwei Dosieranlagen,<br />
bestehend aus je fünf Dosiergeräten, für die Werkserweiterung<br />
und Umstellung der Produktion auf eine kontinuierliche Fertigung<br />
der Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH in Freiburg<br />
geliefert. Mit diesen Dosiereinheiten trägt Coperion K-Tron dazu<br />
bei, dass die Produktion nach dem Prinzip der kontinuierlichen<br />
Fertigung ablaufen kann. Bei Pfizer sorgen die pharmazeutischen<br />
Dosiereinheiten von Coperion K-Tron im Gesamtprozess<br />
auf engstem Raum für eine exakte Proportionierung der Inhaltsstoffe<br />
in den kontinuierlichen Mischprozess, um Endprodukte<br />
mit höchster und gleichmäßiger Qualität herzustellen.<br />
Seit der Eröffnung des Zukunftswerkes in Freiburg am 23. Mai<br />
2017 und der Umstellung der bisherigen Batchproduktion auf<br />
die kontinuierliche Fertigung arbeitet Pfizer nun mit einem<br />
neuen vollautomatischen Produktionsablauf. Damit zählt das<br />
Pfizer-Werk in Freiburg weltweit zu den modernsten Produktionsstätten<br />
der pharmazeutischen Industrie und zu den am<br />
stärksten automatisierten Fabriken.<br />
ERFOLGREICHER JAHRESABSCHLUSS 2016<br />
Schubert erzielt Umsatzplus und wächst international<br />
Eine Herausforderung bei der Konstruktion<br />
der Dosieranlagen war die Anforderung,<br />
die fünf Dosiergeräte auf engem<br />
Raum im Kreis zu platzieren und<br />
dennoch eine leichte Zugänglichkeit<br />
und einfache Wartung sicherzustellen<br />
Die Gerhard Schubert GmbH steigerte ihren<br />
Umsatz 2016 gegenüber dem Vorjahr um<br />
7,5 % auf 187,2 Mio. Euro. Eine sehr gute Auftragslage,<br />
dynamische Auftragseingänge insbesondere<br />
aus den USA und im Pharma-Bereich<br />
sowie eine erfolgreiche Interpack lassen<br />
auch für 2017 ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />
erwarten. Ziel des Herstellers für<br />
digitale Verpackungsmaschinen ist es, dieses<br />
Jahr erstmals die Umsatzmarke von 200 Mio.<br />
Euro zu erreichen. Die gesamte Unternehmensgruppe<br />
erwirtschaftete 2016 einen konsolidierten<br />
Umsatz von rund 233 Mio. Euro<br />
und beschäftigt 1174 Mitarbeiter.<br />
Mit einem Umsatzplus von 50 % gegenüber<br />
dem Vorjahr verzeichnete 2016 auch Schubert-Pharma<br />
ein besonders großes Wachstum.<br />
Im Mai 2017 ging Schubert Packaging<br />
Systems mit dem neuen Kompetenzteam<br />
Schubert-Cosmetics an den Start, das als Ansprechpartner<br />
für das Abfüllen und Verpacken<br />
von kosmetischen Produkten fungieren soll.<br />
Übernahme von Jack Filter<br />
Die Mann+Hummel-Gruppe hat<br />
eine Vereinbarung zur Übernahme<br />
der Unternehmen Jack Filter<br />
Lufttechnik und Jack Filter Hungaria<br />
unterzeichnet. Mit der Akquisition<br />
baut das Unternehmen<br />
das Produktprogramm vor allem<br />
im Bereich der HEPA-Filter aus.<br />
Der geschäftsführende Gesellschafter<br />
von Jack Filter, Alexander<br />
Gaggl, übernimmt eine Führungsaufgabe<br />
in dem Geschäftsfeld<br />
Intelligent Air Solutions. Die<br />
erworbenen Gesellschaften sind<br />
haben einen Umsatz von rund<br />
10 Mio. Euro.<br />
BPI-Führung<br />
Dr. Martin Zentgraf steht weiter<br />
an der Spitze des Bundesverbandes<br />
des BPI. Der 55-jährige Hamburger<br />
wurde mit absoluter<br />
Mehrheit im Amt als<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
bestätigt. Zu seinen<br />
Stellvertretern wählten<br />
die Mitglieder Dr. Dr.<br />
Richard Ammer (Medice<br />
Arzneimittel Pütter) sowie<br />
Prof. Dr. Michael<br />
Popp (Bionorica) und Dr. Bernd<br />
Wegener (co.don ). Neuer Schatzmeister<br />
ist Christoph Harras-<br />
Wolff (Dr. August Wolf ).<br />
8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 9
TITEL POWTECH<br />
High-Containment-Anlage mit Isolator von Fette Compacting im Einsatz bei Dr. Kade<br />
High Containment in der Praxis<br />
Hormone unter Kontrolle<br />
Sexualhormone steuern komplexe biochemische Prozesse im Körper.<br />
Sie kommen als hochaktive Wirkstoffe in zahlreichen Medikamenten<br />
zum Einsatz. Die pharmazeutische Verarbeitung der Hormone stellt<br />
hohe Anforderungen an den Bedienerschutz. Für maximale Prozess -<br />
sicherheit setzt der Arzneimittelhersteller Dr. Kade eine Containment-<br />
Tablettenpresse 1090i WiP von Fette Compacting ein. Einblicke in die<br />
Produktion zeigen, worauf es dem Pharmaproduzenten ankommt.<br />
Sexualhormone binden sich im Körper an<br />
Rezeptoren und lösen in den Zellen spezifische<br />
Reaktionen aus. Sie wirken nicht nur auf die<br />
Geschlechtsorgane, sondern haben auch starken<br />
Einfluss auf die Gehirntätigkeit und die<br />
Stimmungslage. In der Medizin werden Sexualhormone<br />
eingesetzt, wenn die körpereigene<br />
Produktion nicht ausreicht (Hormonersatztherapie)<br />
oder bestimmte Wirkungen im Körper<br />
erzielt werden sollen, wie beispielsweise zur<br />
Empfängnisverhütung.<br />
Produktion in Konstanz<br />
Der deutsche Pharmahersteller Dr. Kade produziert<br />
zahlreiche Hormonprodukte, in erster<br />
Linie für gynäkologische Anwendungen. Am<br />
Standort Konstanz hat das Unternehmen im<br />
Jahr 2009 einen hochmodernen Gebäudekomplex<br />
in Betrieb genommen, der ausschließlich<br />
auf die Verarbeitung von Hormonen<br />
unter Containmentbedingungen ausgerichtet<br />
ist. „Wir setzen in Konstanz auf ein<br />
maßgeschneidertes Containment“, erklärt<br />
Christian Franke, Herstellungsleiter bei Dr.<br />
10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Nachgefragt<br />
Containment 2025 – ein Blick in die Zukunft<br />
Containment-Technologien haben sich in<br />
den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt.<br />
Zugleich steigen auch die Anforderungen<br />
an den Arbeitsschutz aufgrund<br />
neuer hochaktiver und hochgefährlicher<br />
Wirkstoffe. Was das für die künftige Technologieentwicklung<br />
bedeutet, hat Richard<br />
Denk in einer Expertengruppe der International<br />
Society for Pharmaceutical Engineering<br />
(ISPE) analysiert.<br />
Kade. „Mit der richtigen Ausstattung können<br />
wir die gesetzlichen Sicherheitsstandards erfüllen,<br />
unsere Mitarbeiter rundum schützen,<br />
effizient produzieren und flexibel auf Veränderungen<br />
in der Produktnachfrage reagieren.“<br />
High Containment gefordert<br />
Bei der Verarbeitung von Sexualhormonen hat<br />
der Arbeitsschutz höchsten Stellenwert. Franke<br />
erläutert, welche Sicherheitsbestimmungen<br />
und technischen Anforderungen für Dr.<br />
Kade gelten: „In den Tabletten verarbeiten wir<br />
Östrogene und Gestagene, wobei die niedrigste<br />
Dosierung bei 30 μg pro Tablette liegt. In<br />
hauseigenen Gefährdungsbeurteilungen wurden<br />
die Arbeitsplatzgrenzwerte für die von<br />
uns verarbeiteten weiblichen Sexualhormone<br />
mit 0,04 bis 5,21 mg/m 3 Luft definiert. Wir<br />
bewegen uns damit im Gefährdungsbereich<br />
OEB 4 bis OEB 5. Das heißt, eine klassische<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Denk, in den vergangenen<br />
20 Jahren sind im Bereich des<br />
Containments immer neue Technologien für<br />
eine sichere und effiziente <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
hinzugekommen. Doch geht das auch in den<br />
nächsten Jahren so weiter? Wie wird sich die<br />
Pharmawelt in absehbarer Zeit verändern<br />
und was heißt das für die Zukunft des Containments?<br />
Denk: In der DACH-Gruppe der ISPE haben<br />
wir uns intensiv mit diesen Fragen beschäftigt<br />
und mit zahlreichen Branchenvertretern<br />
gesprochen. Daraus ist die Initiative Pharma<br />
2025 hervorgegangen, in der wir uns auch<br />
mit dem Thema Containment beschäftigen.<br />
Zusammengefasst zeichnen sich drei<br />
Schwerpunkte ab.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Welche wären das?<br />
Denk: Als erster Punkt hat sich herauskristallisiert,<br />
dass das prozessintegrierte Containment<br />
an die Stelle eines adaptierten Containments<br />
tritt. Der Produktionsprozess wird<br />
mit dem Containment verschmelzen. Dadurch<br />
wird eine optimale, auf den kleinsten<br />
Raum reduzierte Containment-Produktion<br />
möglich sein. Als eine Konsequenz reduzieren<br />
sich die kontaminierten Oberflächen,<br />
was erhebliche Vorteile für das Reinigen und<br />
Umrüsten mit sich bringt. Sollte es dann<br />
noch möglich sein, im Inneren des Containments<br />
einen kleinen, in sich geschlossenen<br />
Reinraum zu schaffen, könnte sich auch das<br />
GMP-Umfeld um den Prozess vereinfachen.<br />
Erste Entwicklungen zu diesem Thema werden<br />
bereits umgesetzt, zum Beispiel in der<br />
Verpackung von Tabletten und Kapseln.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und der zweite Punkt?<br />
Richard Denk, Leiter Vertrieb Containment bei Skan<br />
und Gründer der Containment-Gruppe der ISPE<br />
Denk: Einwegsysteme (Single Use) werden<br />
ein weiterer Schwerpunkt der nächsten zehn<br />
Jahre sein. Einwegtechnologien haben den<br />
entscheidenden Vorteil, dass der Herstellprozess<br />
einfach und schnell an ein benötigtes<br />
Containment angepasst werden kann. Die<br />
größten Stärken haben Single-Use-Systeme<br />
bei kleineren Produktionsmengen sowie in<br />
der Forschung und Entwicklung. Häufige<br />
Produktwechsel und hohe Flexibilität bei der<br />
Prozessführung sprechen ebenfalls für Einwegtechnologien.<br />
Beispiele für derartige<br />
Systeme sind Einwegfolien und Einwegisolatoren<br />
für den Transport und die pharmazeutische<br />
Verarbeitung von hochaktiven Substanzen.<br />
Auch die Biotechindustrie ersetzt Edelstahlsysteme<br />
zunehmend durch Single-Use-<br />
Technologien.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und was wäre der letzte<br />
Punkt aus Sicht des Containments?<br />
Denk: Die kontinuierliche Herstellung (Con -<br />
tinuous Manufacturing) wird für die Herstellung<br />
von hochaktiven oder hochgefährlichen<br />
pharmazeutischen Substanzen eine wichtige<br />
Rolle spielen. Die kontinuierliche Herstellung<br />
hat mehrere Vorteile gegenüber der Batch-<br />
Produktion: Das Process Equipment wird kleiner<br />
und hat dadurch eine geringere Oberfläche,<br />
die gereinigt werden muss. Auch sind die<br />
Prozesse miteinander verbunden oder es werden<br />
mehrere Prozessschritte in einem Apparat<br />
ausgeführt. Dadurch reduzieren sich die Containment-Schnittstellen.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 11
TITEL POWTECH<br />
Dr. Kade besitzt seit 2009 am Standort Konstanz eine<br />
hochmoderne Produktionsstätte zur Hormonverarbeitung<br />
Bild: Dr. Kade<br />
Fette bietet seine Tablettenpressen mit einer WIP-Ausstattung an.<br />
Reinigungszeiten lassen sich dadurch verkürzen.<br />
Reinraumlösung reicht nicht mehr aus. Zusätzlich<br />
brauchen wir eine isolierte Anlage mit<br />
durchgehendem Containment.“<br />
Für die Solidaproduktion hat Dr. Kade im Jahr<br />
2010 einen Einfachrundläufer des Typs 1090i<br />
Containment/WiP von Fette Compacting erworben.<br />
„Mit der Tablettenpresse verarbeiten wir<br />
seitdem ausschließlich Östrogene und Gesta -<br />
gene zu verschreibungspflichtigen Medikamenten“,<br />
so Franke. „Die Wirkstoffe werden in erster<br />
Linie zur Empfängnisverhütung eingesetzt.<br />
Außerdem produzieren wir auf der Anlage von<br />
Fette Compacting auch Präparate zur Hormonersatztherapie<br />
in den Wechseljahren. Diese Tabletten<br />
beinhalten Östrogene und Gestagene,<br />
die klimakterische Beschwerden lindern.“<br />
Sichere Tablettierung<br />
Für die sichere Produktion bis OEB Level 5 ist<br />
die Tablettenpresse bei Dr. Kade mit Wash-in-<br />
Place-Technologie (WiP), Air Management und<br />
Process Equipment im Isolator ausgestattet.<br />
Ein System mit Doppelklappenventilen ermöglicht<br />
die kontaminationsfreie Materialzu-<br />
fuhr und reduziert das Risiko einer Kreuzkontamination.<br />
Bediener können über integrierte<br />
Handschuhe (Gloveports) und RTP-Zugänge<br />
(Rapid Transfer Ports) in den Pressraum eingreifen<br />
und Werkzeuge austauschen, ohne das<br />
Containment zu unterbrechen. Zudem sorgt<br />
die Tablettenpresse mit einer Kombination aus<br />
austauschbaren Segmenten und automatisierter<br />
Reinigung für einen schnellen Produktwechsel.<br />
„Da wir mehrere Produktlinien auf der Maschine<br />
fahren, ist ein schnelles Umrüsten für uns<br />
ein wesentliches Effizienzkriterium“, betont<br />
Franke. „Das Rüsten der Anlage ist bei uns immer<br />
mit einer vorhergehenden Reinigung verbunden.<br />
Den Anfang machen die Vor- und<br />
Hauptreinigung im geschlossenen Containment.<br />
Erst danach öffnen wir die Tablettenpresse,<br />
reinigen gegebenenfalls manuell nach<br />
und demontieren die nicht mehr benötigen<br />
Teile. Nach einer passiven Trocknung rüsten<br />
wir die Anlage erneut, desinfizieren die produktberührenden<br />
Teile und stellen das Containment<br />
wieder her.“<br />
Mit der Wip-Ausstattung von Fette Compacting<br />
konnte Dr. Kade die Reinigungs- und<br />
Umrüstzeiten im Vergleich zu vorherigen Anlagen<br />
um mehr als die Hälfte reduzieren.<br />
Franke fasst zusammen: „Das Reinigen und<br />
die Demontage dauern in der Regel etwa vier<br />
Stunden, ausgeführt durch drei Bedienern.<br />
Nach der passiven Trocknung über Nacht dauert<br />
das Rüsten mit zwei Bedienern noch etwa<br />
zwei Stunden. Insgesamt nimmt bei uns das<br />
aktive Umrüsten also rund sechs Stunden Zeit<br />
in Anspruch. Damit sind wir für eine High-<br />
Containment-Situation sehr effizient.“<br />
Halle 3, Stand 418<br />
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Suchwort: php0417fette<br />
12 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Powtech, Nürnberg<br />
26. September –<br />
28. September 2017<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 13
IM FOKUS POWTECH<br />
Produktbedüsung und Ultraschallabreinigung inklusive<br />
Vibrationssieb auf den<br />
Spuren der Zentrifugen<br />
Um Feststoffe aus Suspensionen abzuscheiden, werden in der<br />
Regel Zentrifugen benutzt. Doch das muss nicht unbedingt sein.<br />
Auch mit Vibrationssiebmaschinen lassen sich hervorragende<br />
Ergebnisse erzielen, wie ein Beispiel aus der pharma zeutischen<br />
Industrie eindrucksvoll zeigt.<br />
Die Ultraschallabreinigung hält das Siebgewebe frei – auch in Gas-Ex-Zonen<br />
Eine Suspension ist ein heterogenes Stoff -<br />
gemisch, bestehend aus einer Flüssigkeit und<br />
einem darin fein verteilten Feststoff. Die einfachste<br />
Möglichkeit, um diesen Feststoff abzutrennen,<br />
ist das Sedimentieren. Dabei wird die<br />
Suspension so lange stehen gelassen, bis die<br />
festen Teilchen auf den Boden sinken und sich<br />
dort absetzen. Die Flüssigkeit kann nun einfach<br />
dekantiert, also abgegossen werden. Bei<br />
Suspensionen, die während der industriellen<br />
Herstellung von chemischen oder pharmazeutischen<br />
Produkten entstehen und wieder aufgelöst<br />
werden müssen, werden meist spezielle<br />
Zentrifugen eingesetzt. Doch es müssen nicht<br />
immer Zentrifugen sein, auch mit Vibrationssiebmaschinen<br />
können exzellente Siebergebnisse<br />
für diese Art der Fest-Flüssig-Trennung<br />
erzielt werden. Das beweist ein Engelsmann-<br />
Anwendungsfall, bei dem ein Hersteller von<br />
pharmazeutischen Produkten eine neuartige<br />
Suspension entwässern und in drei Fraktionen<br />
klassieren wollte – ohne dabei auf die Vorteile<br />
der Vibrationssiebmaschine JEL Vibspeed zu<br />
verzichten.<br />
Siebfähig dank Produktbedüsung<br />
Da der Pharmazeut bereits mehrere Vibra -<br />
tionssiebmaschinen von Engelsmann im Einsatz<br />
hat, wollte er diese auch für das Klassieren<br />
einer Suspension einsetzen. Um dem Auftraggeber<br />
Verfahrenssicherheit zu bieten und<br />
sicherzustellen, dass die Siebmaschine optimal<br />
an die Aufgabenstellung angepasst wird,<br />
wurden im Vorfeld Versuche im hauseigenen<br />
Technikum durchgeführt. Schnell stellte sich<br />
heraus, dass die Standardausführung der<br />
Vibrationssiebmaschine JEL Vibspeed die Suspension<br />
unmöglich klassieren konnte. Problematisch<br />
war, dass die in der Suspension enthaltene<br />
Flüssigkeit sehr schnell abfließt, sobald<br />
sie auf das Siebgewebe trifft. Dadurch<br />
bleibt ein zäher Siebkuchen zurück, der sich<br />
nur schwer über das Gewebe fördern, geschweige<br />
denn klassieren lässt. Um sicherzustellen,<br />
dass das Gemisch siebfähig bleibt,<br />
musste eine Sonderlösung her: Eine Produktbedüsung,<br />
die während des Siebvorganges<br />
kontinuierlich Wasser eindüst, sodass die<br />
Fließfähigkeit der Suspension wiederhergestellt<br />
wird. Hierfür wurden Düsen in den Innenbereich<br />
des Maschinendeckels eingesetzt,<br />
die jeweils die komplette Siebfläche mit Wasser<br />
benetzen. Da während des Siebprozesses<br />
verschiedene Wassermengen ausgegeben<br />
werden müssen, wurde die JEL Vibspeed mit<br />
drei unterschiedlichen Wasserkreisläufen ausgestattet,<br />
die separat in insgesamt sechs verschiedenen<br />
Betriebsmodi einstellbar sind. Um<br />
zu verhindern, dass sich das Siebgewebe während<br />
dem Siebprozess mit Produkt zusetzt,<br />
wurde die Vibspeed zusätzlich mit einer Ultraschallabreinigung<br />
ausgestattet. Diese Art der<br />
Abreinigung ermöglicht den Einsatz der JEL<br />
Vibspeed für Siebvorgänge bis Korngrößen von<br />
40 μm auch unter Atex-Bedingungen. Generell<br />
ist die JEL Vibspeed auch mit anderen Abreinigungssystemen<br />
wie z. B. der Kugel- oder Dreiecksabreinigung<br />
lieferbar. Da der Auftraggeber<br />
bei den Versuchen mit dabei war, konnte<br />
bereits vor Ort eine erste optische Beurteilung<br />
14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Um die Siebfähigkeit der Suspension sicherzu -<br />
stellen, benetzen die im Deckel integrierten Düsen<br />
die Siebfläche kontinuierlich mit Flüssigkeit<br />
Über drei Wasserkreisläufe werden in sechs<br />
Betriebsmodi verschiedene Wassermengen<br />
zugeführt<br />
der Siebergebnisse erfolgen, die vielversprechend<br />
ausfiel. Nachdem die entnommenen<br />
Produktproben im Labor des Pharmazeuten<br />
nochmals analysiert und für gut befunden<br />
wurden, konnte die Produktion der insgesamt<br />
zwei Vibrationssiebmaschinen starten.<br />
Atex- und GMP-konform<br />
Um den hohen Hygieneanforderungen der<br />
Pharmaindustrie gerecht zu werden, wurden<br />
die beiden Vibspeeds in Edelstahl mit FDAkonformen<br />
Dichtungen ausgeführt. Die geschliffenen<br />
und elektropolierten (Ra
IM FOKUS POWTECH<br />
Kontinuierliche Filtration erlaubt Produktionssteigerung<br />
Effizient Antibiotika<br />
herstellen<br />
Deutliche Einsparungen und eine höhere Ausbeute bei<br />
größerem Durchsatz – es sind schon beträchtliche Vorteile,<br />
die ein Hersteller von Antibiotika der Umstellung seines<br />
Prozesses von der Chargenproduktion auf ein kontinuierliches<br />
Verfahren verdankt. Entscheidenden Anteil an den Verbesserungen<br />
hat der Einsatz eines Druckdrehfilters von<br />
BHS-Sonthofen.<br />
Ein global operierendes Pharmaunternehmen<br />
produzierte bis vor kurzem einen neuen<br />
hocheffizienten Wirkstoff nach dem klassischen<br />
Prinzip des Batchprozesses. Der Wirkstoff<br />
entwickelte sich erfreulich schnell zu einem<br />
‚Blockbuster‘, womit sich der Produktionsbedarf<br />
insgesamt mehr als verdoppelte und der<br />
Hersteller frühzeitig ein Projekt zur Produktionssteigerung<br />
planen und umsetzen musste.<br />
Anstelle einer simplen Kopie der alten Produktionsstraße<br />
empfahl die Projektleitung, den<br />
Batchprozess auf ein kontinuierliches Verfahren<br />
umzustellen, dabei einen kontinuierlich<br />
arbeitenden BHS Druckdrehfilter (RPF) einzusetzen<br />
und die Reaktoranzahl aufzustocken.<br />
Das real umgesetzte Projekt erzielte eine Produktionssteigerung<br />
um rund 150 % – bei einem<br />
Bruchteil der Investitionskosten im Vergleich<br />
zum bisherigen Herstellungsprozess.<br />
Darüber hinaus erhöhte die Umstellung des<br />
Filtrationsschrittes auf einen kontinuierlichen<br />
Prozess die Ausbeute um knapp ein Drittel,<br />
was die Rentabilität des Produktes zusätzlich<br />
steigert. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist<br />
Druckdrehfilter vom<br />
Typ RPF der P-Serie für<br />
Versuchsreihen und<br />
zur Kleinmengen -<br />
produktion mit einer<br />
aktiven Filterfläche<br />
von 0,17 m 2 bis 0,5 m 2<br />
das Online-Monitoring des kontinuierlichen<br />
Filtrations- und Waschprozesses, das zu einer<br />
erheblich gleichmäßigeren Produktqualität<br />
bei gleichzeitiger Reduktion der eingesetzten<br />
Betriebsmittel führt.<br />
Kritische Prozessschritte analysieren<br />
Der ursprüngliche Herstellungsprozess bestand<br />
aus der klassischen Prozesskette: Reaktion<br />
– Separation und Wäsche – Kristallisation –<br />
Trocknung – Abfüllung. Hinter jeder Prozessstufe<br />
stand ein autarker Batchapparat, die gesamte<br />
Produktionscharge wurde in Stufen<br />
und in Reihe voneinander unabhängig produziert.<br />
In einem 4000-l-Reaktor wurden pro Tag<br />
etwa 120 kg Wirkstoff (Feststoff) hergestellt.<br />
In einer Rührdrucknutsche mit gleichem Inhalt,<br />
die den gesamten Batch aufnehmen<br />
konnte, wurde der Reaktionsrest von der mit<br />
Wirkstoff beladenen Mutterlauge getrennt<br />
und – zur Erhöhung der Ausbeute – mit Lösemittel<br />
nachgewaschen. Das Lösemittel wurde<br />
schließlich mit Wasser entfernt, um den Rückstand<br />
problemlos entsorgen zu können. Dieser<br />
Vorgang dauerte rund 10 bis 14 Stunden. Kontinuierliche<br />
Probenahmen der Filtrate sicherten<br />
die erforderliche Qualität. Je nach Kuchenaufbau,<br />
Waschmittelverteilung, Rissbildung<br />
etc. verlief der entsprechende Prozessschritt<br />
unterschiedlich lang. Insbesondere die Umschaltung<br />
der Trüblaufphase zu Anfang sowie<br />
die Vermischung mit Waschmittel führten zu<br />
teilweise erheblichem Wirkstoffverlust. Der<br />
nachfolgende Prozessschritt tolerierte jedoch<br />
keinerlei Feststoffe in der Wirkstofflösung.<br />
Letztendlich beschränkte sich die tatsächliche<br />
Nutzbarkeit der ursprünglichen Reaktionscharge<br />
daher auf die sogenannte Mittelproduktion<br />
und lag in etwa bei 75 % des im Reaktor<br />
tatsächlich generierten Wirkstoffes. Die<br />
gesäuberte Wirkstofflösung wird anschließend<br />
in einer Kristallisationsstufe gefällt und<br />
in einem Sprühtrockner getrocknet.<br />
Filtratabflussrohre<br />
zum Steuerkopf im<br />
Innern der Filtertrommel<br />
eines RPF-Druckdrehfilters<br />
16 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Die einzelnen Prozessphasen im Druckdrehfilter vom Typ RPF während des kontinuierlichen Betriebes, angefangen von der Suspensionszufuhr und Filtration<br />
(ganz links), über Kuchenwäsche und Kuchentrocknung (die beiden mittleren Bilder) bis hin zum Austrag (rechts)<br />
Zu Projektbeginn analysierte ein Projektteam<br />
diesen Produktionsprozess präzise. Dabei traten<br />
einige kritische Produktionsschritte zutage:<br />
• Der Ansatz des Reaktionsbatches erfolgt<br />
stets zu Beginn der Nachtschicht, da die<br />
Reaktion ohne große Eingriffe des Bedienpersonals<br />
über Nacht laufen kann. Allerdings<br />
erfordert die anschließende Trennung<br />
und Waschung in der Rührdrucknutsche<br />
mehrfach Aktionen wie Probenahme, Laboranalyse<br />
und Umschaltung der Wäschen,<br />
die nur tagsüber erfolgen können. Trotz einer<br />
Verarbeitungszeit von etwa 10 Stunden<br />
ist somit nur ein Batch pro 24 Stunden ohne<br />
zusätzliche Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen<br />
realisierbar, etwa ein rund<br />
um die Uhr verfügbares Labor sowie zusätzliches<br />
Bedienpersonal in der Nachtschicht.<br />
• Die Wirkstoffproduktion im Reaktor ist erheblich<br />
höher als die tatsächliche Ausbeute<br />
nach der Trocknung. Der Löwenanteil des<br />
Verlusts entsteht im Nutschfilter. Dort werden<br />
beträchtliche Wirkstoffmengen mit<br />
dem Trüblauf der Anfangsfiltration verworfen.<br />
Ein weiterer Teil geht aufgrund limitierter<br />
Lösemittelverschleppung in die Kristallisation<br />
verloren. Bei zu geringer Beladung<br />
ergibt sich ein geändertes Kristallisationsverhalten,<br />
das zu einer Kornverteilung<br />
außerhalb der Spezifikation führt.<br />
• Kristallisation und Trocknung laufen nur<br />
wenige Stunden am Tag. Bedingt durch die<br />
lange Zyklusdauer der Batchfiltration ist eine<br />
mehrfache Belegung trotzdem nicht gesichert<br />
möglich. Hier geht ungenutztes Potenzial<br />
verloren. Ein zweiter Reaktor zur alternierenden<br />
Produktion würde theoretisch die<br />
Leistung ohne Probleme verdoppeln, wenn<br />
der Downstream-Prozess dies zuließe.<br />
Produktionsengpass in der Trennstufe<br />
Mit Blick auf das Ziel einer deutlichen Leistungssteigerung<br />
resümierte das Projektteam,<br />
dass sich die Leistung entweder über den Neu-<br />
bau einer zweiten Produktionsstraße oder<br />
über die Erschließung des ungenutzten Potenzials,<br />
möglichst zusammen mit einer Ausbeuteerhöhung,<br />
steigern ließe. Die Trennstufe<br />
kristallisierte sich damit als Flaschenhals im<br />
Produktionsprozess heraus. Das Projektteam<br />
untersuchte entsprechend die Ursachen für<br />
Probleme an dieser Stelle und potenzielle<br />
Lösungsmöglichkeiten. Mithilfe ausgiebiger<br />
Labor- und Pilotversuche wurden unterschiedliche<br />
Varianten und Set-ups zur Modifikation<br />
der vorhandenen Nutsche geprüft – inklusive<br />
disruptiver Lösungen, die das gesamte Konzept<br />
der batchweisen Produktion infrage stellten.<br />
Letztendlich überzeugen die Vorteile der<br />
kontinuierlichen Produktion das Projektteam<br />
davon, das Herstellungskonzept der bestehenden<br />
Straße zu verändern.<br />
Das neue Konzept und seine Vorteile<br />
Die erste Herausforderung bei der Umstellung<br />
war, einen kontinuierlichen Produktionsstrom<br />
aus dem Batch-Reaktor zu generieren. Da die<br />
Reaktion nicht verändert werden kann, musste<br />
entweder die Chargenherstellung für den<br />
Downstream-Prozes über Pufferbehälter gestreckt<br />
oder ein zweiter Reaktor zur alternierenden<br />
Betriebsweise angeschafft werden.<br />
Die nun pro Tag aus 8000 l Flüssigkeit anfallenden<br />
240 kg Wirkstoff sind als kontinuierlicher<br />
Produktstrom mit einem Durchsatz von<br />
ca. 340 l/h nur eine geringe Belastung für eine<br />
vollkontinuierliche Trennstufe wie den BHS<br />
Druckdrehfilter. Bereits eine kleine Produktionsgröße<br />
mit 0,5 m² Filterfläche ist hier völlig<br />
ausreichend. Im Unterschied zum ursprünglich<br />
vorhandenen 4000-l-Batchsystem, das aus<br />
dem gesamten Feststoff der Charge einen 30<br />
bis 50 cm hohen Filterkuchen bildet, verringert<br />
der eingesetzte BHS-Druckdrehfilter vom Typ<br />
RPF P02 die Kuchenstärke auf rund 10 mm,<br />
was einen erheblich geringeren Kuchenwiderstand<br />
generiert.<br />
Dank des dünneren Filterkuchens lässt sich<br />
der Filtrationsdruck soweit reduzieren, dass eine<br />
optimierte Einstellung für dauerhaft hohe<br />
Performance gewährleistet werden kann. Außerdem<br />
ist es möglich, ein deutlich dichteres<br />
Filtermedium einzusetzen, das zu sofortigem<br />
Klarlauf führt und die zuvor unvermeidliche<br />
Trüblaufphase erübrigt. Mit der Verhinderung<br />
der Trüblaufphase reduziert sich der Wirkstoffverlust<br />
gegenüber ursprünglich rund 25 auf<br />
weniger als 5 %.<br />
Bedingt durch den kompakten Aufbau des Filterkuchens,<br />
die geringe Kuchenhöhe und die<br />
optimierte Strömungsführung als ideale Kolbenströmung<br />
gestaltet sich die Wäsche des<br />
Feststoffes zudem äußerst effektiv. Dank zusätzlichen<br />
Online-Monitorings der Waschfiltrate<br />
kann in kürzester Zeit ein optimierter<br />
Waschmittelbedarf ermittelt werden. Die Folge<br />
ist eine Einsparung an Lösemitteln von<br />
rund 20 %, was nicht nur den gesamten Herstellungsprozess<br />
entlastet, sondern auch eine<br />
merklich stabiler eingestellte Kristallisationsstufe<br />
ermöglicht.<br />
Dank optimierter Kuchenwäsche mittels Kolbenströmung<br />
lässt sich das Waschfiltrat nun<br />
komplett nutzen. Auch an dieser Stelle führt<br />
die kontinuierliche Verarbeitung in Verbindung<br />
mit Prozess Analytischen Technologien<br />
(PAT) zum effizienteren Einsatz der Betriebsmittel,<br />
was sich in der Erhöhung der Ausbeute<br />
niederschlägt. Denn mit der Reduktion im Gesamtlösemittelverbrauch<br />
unter die Maximalbelastung<br />
muss nun kein Produkt wie bei der<br />
Rührdrucknutsche verworfen werden.<br />
Halle 4, Stand 115<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bhs<br />
Autor<br />
Detlef Steidl<br />
Director of Sales/Filtration Technology,<br />
BHS-Sonthofen<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 17
IM FOKUS POWTECH<br />
Geschlossenes System erfüllt höchste Containment-Levels<br />
Fassentleerung leicht<br />
gemacht<br />
Werden hochaktive Stoffe in Fässer abgefüllt, stellt sich die Frage,<br />
wie diese auf eine sichere und saubere Art wieder zu ent leeren<br />
sind, ohne dass dabei Bediener und Produkt miteinander in Berührung<br />
kommen. Hecht Technologie hat hierfür ein System entwickelt,<br />
das sowohl höchste Containment-Levels einhält als auch die<br />
Spezifikationen und Wünsche des Kunden berücksichtigt.<br />
Bei vielen Stoffen In der pharmazeutischen<br />
und wirkstoffherstellenden Industrie sind<br />
Grenzwerte von OEB 5 (Occupational Exposure<br />
Band) einzuhalten, um das Personal effektiv<br />
vor den Folgeschäden zu schützen. Das bedeutet,<br />
dass eine Umgebungskontamination von<br />
maximal OEL < 1 μg/m³ nicht zu überschreiten<br />
ist. Vervielfältigt man das Raumvolumen zur<br />
Veranschaulichung auf die Größe des Empire<br />
State Buildings, darf sich im gesamten Gebäude<br />
maximal die Stoffmenge des zwanzigsten<br />
Teils eines Teelöffels befinden, um dieses Level<br />
einzuhalten. Das untermauert, wie gering diese<br />
Grenzwerte sind.<br />
Oftmals werden die Stoffe von Lieferanten<br />
oder der innerbetrieblichen Rohstoffversorgung<br />
in Fässer abgefüllt, um den Transport<br />
zum Einsatzort so einfach wie möglich zu gestalten.<br />
Die Fässer sind anschließend so zu<br />
entleeren, dass dabei Bediener und Produkt<br />
nicht miteinander in Berührung kommen. Die<br />
jeweiligen baulichen und einsatzortspezifischen<br />
Begebenheiten wie Deckenhöhe oder<br />
Raumgröße dürfen auch auf keinen Fall außer<br />
Acht gelassen werden. Diesen anspruchsvollen<br />
Herausforderungen hat sich Hecht angenommen<br />
und ein System entwickelt, das sowohl<br />
höchste Containment-Levels einhält, als<br />
auch die Spezifikationen und Wünsche des<br />
Kunden berücksichtigt. Bei der Aufgabe oder<br />
dem Entleeren der Gebinde können Betreiber<br />
auf verschiedene Systeme zurückgreifen. Die<br />
in Fässern gelieferten Pulver sind oftmals zum<br />
Bediener- und Produktschutz zusätzlich in<br />
zwei Folien, auch Liner genannt, verpackt. Je<br />
nach baulichen Gegebenheiten des Anlagenbetreibers,<br />
beziehungsweise nach Spezifikationen<br />
und Anforderungen, ist der Weitertransport<br />
mittels Schwerkraft oder pneumatischer<br />
Förderung möglich. In beiden Fällen unterstützt<br />
eine Kippvorrichtung zum Anheben<br />
und Handling der Fässer.<br />
Transport durch Schwerkraft<br />
Das Fass wird durch eine spezielle Hubvorrichtung<br />
auf der Rückseite der Glovebox angehoben<br />
und an dem vorgesehenen Anschluss-Port<br />
angedockt. In der Ausgangsstellung verschließt<br />
ein Restliner die Glovebox. Der Anwender<br />
fixiert den äußeren Folienschlauch am<br />
Doppel-O-Ring-Port des Isolators über den<br />
Restliner. Im Anschluss zieht der Bediener den<br />
Restliner mit den Gloves in den Isolator hinein.<br />
Nun zieht er den Spannring an die äußere Nut<br />
des Isolators, an der sich zuvor der Restliner<br />
befand, und schiebt die Fassöffnung in den<br />
Isolator. Eine zusätzliche Fassblähdichtung<br />
dient als zusätzliche Barriere und soll den<br />
Schutz des Bedieners vor austretenden Stäuben<br />
gewährleisten. Im Isolator öffnet er den<br />
inneren Liner und leert den Inhalt mithilfe der<br />
Gloves. Durch die Glovebox kann das Schütt-<br />
Containment-Fassentleerung mit Kipp -<br />
vorrichtung: Das Fass wird durch eine spezielle<br />
Hubvorrichtung auf der Rückseite der Glovebox<br />
angehoben und an dem vorgesehenen Anschluss-<br />
Port angedockt<br />
18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
gut nun mittels Schwerkraft zum nächsten<br />
Prozessschritt gelangen. Selbstverständlich<br />
kann, falls gewünscht, alternativ am unteren<br />
Ende des Trichters ein Absaugschuh zum Anschluss<br />
an eine nachgelagerte Vakuumförderung<br />
integriert werden. Auch ist eine integrierte<br />
Siebmaschine eine effiziente Lösung um einen<br />
Prozessschritt zu sparen. Nach dem Entleeren<br />
des Inhalts wird der Folienschlauch mittels<br />
Doppelverschluss zum Fass und Isolator<br />
abgedichtet. Durch diese Doppelverschlusstechnik<br />
ist sowohl der Isolator als auch das<br />
Produkt vor unerwünschtem Produktaustritt<br />
(oder auch -eintritt) geschützt. Der Zyklus<br />
kann nun erneut beginnen und ein neues Fass<br />
kann angeschlossen werden.<br />
Schonende Vakuumförderung<br />
Das Prinzip des Proclean Conveyors PCC unterscheidet<br />
sich im ersten Anschein nur unwesentlich<br />
von den herkömmlichen, pneumatischen<br />
Fördergeräten, die entweder mittels<br />
Proclean Conveyor<br />
PCC 200 mit Schnellverschlüssen<br />
Überdruck oder Unterdruck arbeiten. Der wesentliche<br />
Unterschied liegt bei der Verwendung<br />
der Filtertechnik. Der Einsatz der Ringfiltertechnologie<br />
hat Vorteile gegenüber konventionellen<br />
Filtermethoden. Die meisten Verfahren<br />
zur pneumatischen Förderung die in<br />
der Herstellung eingesetzt werden, sind Flugförderungen.<br />
Bei der Flugförderung wird jedoch<br />
sehr viel Förderluft benötigt, aber nur relativ<br />
wenig Produkt transportiert. Dadurch<br />
werden große Filterflächen zum Abscheiden<br />
des Luft-/Pulvergemisches benötigt. Der Proclean<br />
Conveyor PCC arbeitet nach dem Prinzip<br />
der Pfropfenförderung und kommt mit einer<br />
im Vergleich relativ kleinen Filterfläche aus.<br />
Angepasste Filter<br />
Durch den Einsatz der Ringfiltertechnologie,<br />
stellt der Körper des Filters eine Verlängerung<br />
des Abscheidebehälters dar. Angefangen vom<br />
einfachen Ein- und Ausbau, bis hin zum Hygienedesign<br />
bietet diese Technologie zahlreiche<br />
Vorteile. Darüber hinaus ist das Filtergewebe<br />
durchgängig FDA-konform. Die Langlebigkeit<br />
der Filterkonstruktion und eine Beständigkeit<br />
gegen Filterdurchschläge sind weitere Vorteile.<br />
Die Filter sind in verschiedenen Materialausführungen<br />
erhältlich, sodass flexibel auf<br />
die Anforderungen verschiedener Produkte<br />
reagiert werden kann. Beim Fördervorgang<br />
wird das Produkt-Gas-Gemisch durch ein<br />
Schlauch- oder Rohrleitungssystem von der<br />
Aufgabestelle angesaugt und gelangt durch<br />
die Produkteintrittsklappe in den Abscheidebehälter<br />
des Conveyors. Nach dem Eintritt in<br />
den Abscheidebehälter werden die feinen<br />
Staubpartikel an einem Ringfilter abgeschieden.<br />
Das Produkt-Gas-Gemisch ist nun wieder<br />
getrennt. Aufgrund der Schwerkraft setzt sich<br />
das Produkt im Behälter ab und füllt diesen.<br />
Nachdem der Ansaugzyklus beendet ist, wird<br />
mittels Umkehr der Gasflussrichtung der<br />
Ringfilter per Druckluft abgereinigt. Die so am<br />
Filter festgesetzten Partikel fallen nun auch in<br />
den Abscheidebehälter und der Ringfilter ist<br />
wieder bereit für den nächsten Ansaugzyklus.<br />
Halle 1, Stand 329<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417hecht<br />
Autor<br />
Matthias Hänsel<br />
Leitung Marketing,<br />
Hecht Technologie<br />
DIE KUNST DES TROCKNENS.<br />
„DURCH UNSERE TROCKNUNG<br />
WIRD IHR GUTES NOCH BESSER!“<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 19
IM FOKUS POWTECH<br />
Perlmühle erzeugt kleinste Partikel<br />
Nano ist die Zukunft<br />
Bekannte Stoffe, die zu Nanopartikeln vermahlen<br />
werden, erhalten neue Eigenschaften. Wirkstoffe<br />
werden wirk samer, sind genauer und einfacher<br />
zu dosieren und zur Krankheitsbekämpfung<br />
gezielter einsetzbar. Herstellen lassen sich die<br />
Nanopartikel auf der Nanowitt-Lab von Frewitt.<br />
Die Nanotechnologie bezeichnet die Herstellung,<br />
Untersuchung und Anwendung von<br />
Strukturen, die in mindestens einer Dimension<br />
kleiner als 100 nm sind. Das sind Teilchen,<br />
die 1000-mal dünner sind, als der Durchmesser<br />
eines Menschenhaares. Die Nanotechnologie<br />
ist nicht nur bei der Oberflächenbehandlung<br />
auf dem Vormarsch, auch in der Medizin<br />
sind die Ergebnisse beeindruckend. Frewitt hat<br />
jetzt mit der Entwicklung einer Perlmühle<br />
(Bead Mill) den Schritt in den Nano-Bereich<br />
gemacht. Die Nanowitt wurde zusammen mit<br />
der Pharmaindustrie für die Forschung und<br />
Entwicklung neuer Medikamente entwickelt.<br />
Auf der Nanowitt-Lab werden Wirkstoffe gezielt<br />
auf eine Partikelgröße zwischen 50 und<br />
500 nm mit engster Größenverteilung nassvermahlen.<br />
Der modulare Aufbau der Mahlkammer<br />
ist für das Vermahlen von Mengen im<br />
Bereich von Milligrammen bis zu 1500 g konzipiert.<br />
Der angegebene Bereich bezieht sich auf<br />
den Feststoffgehalt.<br />
Das Laborgerät ist äußerst kompakt, einfach<br />
zu integrieren und durch ein intuitives System<br />
schnell aufgebaut und funktionsfähig. Die<br />
Verarbeitung der Produkte ist aufgrund der<br />
geringen spezifischen Energie sehr schonend,<br />
zeitsparend und ohne Produkterwärmung<br />
realisierbar. Die Kontaminierung der Suspension<br />
ist auf ein sehr niedriges Niveau reduziert,<br />
das bis heute noch auf keiner Mühle erreicht<br />
wurde. Ein patentiertes dynamisches<br />
Trennsystem (DT), das nicht wie herkömmliche<br />
Systeme mit einem Filter ausgerüstet ist,<br />
verhindert das Verstopfen. Die in einem GMP-<br />
Design ausgeführte Perlmühle sorgt durch<br />
das einfache Bedienkonzept für ein effizientes<br />
Handling und eine hohe Rückgewinnungsrate<br />
des Produkts.<br />
Im Handumdrehen umgerüstet<br />
Frewitt hat das bewährte System für den<br />
Mahlkopfwechsel beibehalten: Mit einem einzigen<br />
Tri-Clamp kann der besonders leichte<br />
Mahlkopf ausgewechselt werden. Der Mahlkopf<br />
ist einfach in einen festen oder mobilen<br />
Isolator integrierbar. Nach der Demontage<br />
kann der Mahlkopf rasch und einfach gereinigt<br />
werden. Die Nanowitt-Lab ist für das Vermahlen<br />
unterschiedlichster Pulver ausgelegt,<br />
sie liefert homogenes Mahlgut, dessen Feinheit<br />
optional inline mit einer Realtime-PAT-Lösung<br />
gemessen werden kann. Das Verarbeiten<br />
als Batch oder Semi-Batch, das einfache Befüllen<br />
und Entleeren vervollständigen die Leistungsmerkmale<br />
der neuen Perlmühle zur Herstellung<br />
von Nanopartikeln.<br />
Halle 1, Stand 343<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417frewitt<br />
Autor<br />
Die Nanowitt produziert<br />
Nanopartikel<br />
mit einer Größe von<br />
50 bis 500 nm<br />
Christian Rhême<br />
Senior Project Manager Nanotech,<br />
Frewitt<br />
20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
EXPERTENFORUM<br />
Pulver und Schüttgüter<br />
effizient handeln und verarbeiten<br />
POWTECH<br />
Halle 2, Stand 507<br />
Lösungen für Chemie, Pharma und Food<br />
Auf dem POWTECH-Expertenforum erwarten Sie insgesamt<br />
12 Vorträge zu aktuellen Themen der schüttgutverarbeitenden<br />
Branchen Chemie, Pharma und Food.<br />
Messetag 1<br />
Dienstag, 26. September 2017<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Referenten der Firmen:<br />
J. Engelsmann<br />
Allgaier Process Technology<br />
Siebtechnik<br />
Brabender Technologie<br />
Hecht Technologie<br />
Fette Compacting<br />
Messetag 2<br />
Mittwoch, 27. September 2017<br />
9.30 bis 12.30 Uhr<br />
Referenten der Firmen:<br />
Netzsch Trockenmahltechnik<br />
Ystral<br />
AZO<br />
Volkmann<br />
IEP Technologies<br />
Allgaier Process Technology<br />
Kommen<br />
Sie vorbei!<br />
Informieren Sie sich über aktuelle<br />
Technologien und Trends!<br />
Infos unter:<br />
prozesstechnik-online.de/messen/powtech<br />
Kontakt:<br />
Lukas Lehmann, stellv. Chefredakteur<br />
lukas.lehmann@konradin.de | Phone +49 711 7594-290<br />
Veranstalter:<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 21
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Lösungen für Chemie,<br />
Pharma und Food<br />
EXPERTENFORUM<br />
Pulver und Schüttgüter<br />
effizient handeln und verarbeiten<br />
POWTECH Halle 2, Stand 507<br />
Messetag 1<br />
Dienstag, 26. September 2017<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
13:00 Uhr Auswahl und Auslegung von<br />
Siebmaschinen<br />
UGUR BEYAZAL<br />
Engelsmann AG<br />
Messetag 2<br />
Mittwoch, 27. September 2017<br />
9.30 bis 12.30 Uhr<br />
09:30 Uhr Entstaubung von Metallpulvern für<br />
additive Herstellungsverfahren (3-D-Druck)<br />
CHRISTIAN SCHUSTER<br />
Netzsch Trockenmahltechnik GmbH<br />
13:30 Uhr MSizer Extend – die neue Dimension<br />
des Siebens<br />
DR. CHRISTIAN WATZELT<br />
Allgaier Process Technology GmbH<br />
10:00 Uhr TDS-Technologie – Pulver unter Vakuumexpansion<br />
agglomeratfrei dispergieren<br />
DR.-ING. MICHAEL JACOB<br />
Ystral GmbH Maschinenbau<br />
14:00 Uhr Auf die richtige Zentrifuge kommt es an –<br />
Auswahlkriterien für die kontinuierliche<br />
Fest-Flüssig-Trennung an Praxisbeispielen<br />
ULRICH ELDERS<br />
Siebtechnik GmbH<br />
10:30 Uhr Semiautomatische Big-Bag-Befüllung<br />
mit Sauerstoffreduzierung und<br />
Verschweißeinrichtung<br />
PETER WATZAL<br />
AZO GmbH & Co.KG<br />
14:30 Uhr Dosiertechnik für hochgenaue und<br />
rezepturgesteuerte Prozesse<br />
BERNHARD HÜPPMEIER<br />
Brabender Technologie GmbH Co.KG<br />
11:00 Uhr ATEX und Explosionsschutz bei der<br />
pneumatischen Vakuumförderung von<br />
Pulvern und Schüttgütern<br />
THOMAS RAMME<br />
Volkmann GmbH<br />
15:00 Uhr Containment: Sicheres Arbeiten mit<br />
gefährlichen Schüttgütern<br />
DR. STEFFEN FISCHER<br />
Hecht Technologie GmbH<br />
11:30 Uhr Explosionsschutz am Beispiel einer Anlage<br />
zur Sprühtrocknung von Lactose<br />
VOLKER KRONE<br />
IEP Technologies GmbH<br />
15:30 Uhr Effiziente Tablettenproduktion unter<br />
Containment-Bedingungen<br />
SVEN HEMS<br />
Fette Compacting GmbH<br />
12:00 Uhr Anwendung von Trocknern in Recycling-<br />
Prozessen<br />
DR. MATHIAS TROJOSKY<br />
Allgaier Process Technology GmbH<br />
22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
POWTECH IM FOKUS<br />
Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie<br />
Staubfreies Befüllen<br />
von Kleingebinden<br />
Mobile Abfüllanlagen zum Befüllen von Kleingebinden<br />
mit toxischen Produkten verlangen besondere Schutzmaßnahmen.<br />
In den Anlagen von Novindustra kommt die<br />
Schutzfolientechnologie zum Einsatz. Sie ermöglicht ein<br />
absolut geschlossenes und staubfreies Handling von<br />
aggressiven und toxischen Produkten.<br />
Die mobile und flexibel einsetzbare Abfüllanlage<br />
von Novindustra mit Schutzfolientechnologie<br />
erfüllt die Kundenanforderungen an<br />
ein staubfreies, präzises und bedienerfreundliches<br />
Befüllen von Kleingebinden mit toxischen<br />
Produkten. Die Anlage in Ex-Ausführung<br />
(gemäß Atex 94/9/EG) besteht im Wesentli-<br />
chen aus der Zerkleinerungsmaschine, der Vibrationsdosierklappe<br />
Vibro-Dos 200, dem<br />
Doppelkammerprobenehmer DK100, dem<br />
Schutzfolienabfüllkopf mit Blähdichtung, dem<br />
pneumatischen Clipper-System, dem mobilen<br />
Chassis mit integrierter Bodenwaage und einer<br />
autarken Bedienersteuerung.<br />
Sie wird über einen flexiblen Kompensator an<br />
den Auslaufflansch des Kugelsegmentschiebers<br />
des Trockners im Obergeschoss, an die<br />
Quellenabluft und die Energieversorgung angeschlossen.<br />
Das aus dem Trockner ausgetragene,<br />
teils klumpige Produkt wird von der konischen<br />
Zerkleinerungsmaschine homogenisiert<br />
und direkt der integrierten Vibrationsdosierklappe<br />
Vibro-Dos 200 zugeführt.<br />
Für eine zuverlässige und genaue<br />
Dosierung wird der Klappenteller<br />
der Vibro-Dos 200 mit beidseitig<br />
integrierten Turbinenvibratoren<br />
in Schwingung versetzt, das Produkt<br />
auf dem Klappenteller in Bewegung<br />
gesetzt und mobilisiert.<br />
Mit dem präzise gesteuerten<br />
Pneumatikantrieb können kurze<br />
Reaktionszeiten der Dosierklappe<br />
erzielt werden. Das Produkt wird<br />
zuerst im Grobstrom, dann im<br />
Mittelstrom und zuletzt im Fein-<br />
Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie<br />
zum Befüllen von<br />
Kleingebinden mit toxischen Produkten<br />
strom grammgenau dosiert. Mit dem im Fallrohr<br />
integrierten Doppelkammerprobenehmer<br />
DK100 werden, je nach Produkt und Anforderungen,<br />
automatisch Inline-Proben gezogen.<br />
Einfache Bedienung<br />
Für das geschlossene und staubfreie Abfüllen<br />
kommt das, in einer geschlossenen Kassette<br />
untergebrachte, Schutzfoliensystem zum Einsatz.<br />
Der Bediener verschließt bei Produktionsbeginn<br />
die Schutzfolie mit dem integrierten<br />
pneumatischen Clipper. Die so verschlossene<br />
Schutzfolie wird nun in das Fass gezogen und<br />
mit Stickstoff aufgeblasen und dem Fass entsprechend<br />
ausgeformt. Der Bediener startet<br />
den Abfüllprozess und die Anlage zerkleinert,<br />
dosiert und beprobt vollautomatisch bis das<br />
eingestellte Gewicht toleranzgenau erreicht<br />
ist. Nun zieht der Bediener ca. 10 cm der<br />
Schutzfolie ab, legt diese in den pneumatischen<br />
Clipper ein und verschließt das Ende des<br />
abgefüllten Sacks. Danach zieht der Bediener<br />
die Folie ca. 5 cm nach unten und verschließt<br />
den Anfang des neuen Sackes und trennt automatisch<br />
die Schutzfolie in der Mitte der beiden<br />
gesetzten Clips.<br />
Das staubfrei befüllte Fass mit Sack wird manuell<br />
von der Waage geschoben und palettiert.<br />
Wenn das Folienpaket aufgebraucht ist,<br />
kann dieses während der laufenden Produktion<br />
mit wenigen Handgriffen über das integrierte<br />
Safe-Change-System komplett geschlossen<br />
und staubfrei gewechselt werden.<br />
Mit der auf der Waage integrierten Hubsäule<br />
können problemlos, ohne umzubauen, verschieden<br />
hohe Kleingebinde abgefüllt werden.<br />
Zur Reinigung der Anlage wird am Auslauf des<br />
Abfüllkopfes eine Reinigungshaube befestigt.<br />
Diese wird direkt mit der Abwasserleitung verbunden.<br />
Die Anlage wird inline entsprechend<br />
vorgereinigt (WIP-Reinigung) und anschließend<br />
zerlegt und von Hand endgereinigt. Die<br />
Zerkleinerungsmaschine kann für die optimale<br />
Zugänglichkeit ausgeschwenkt und die restlichen<br />
Komponenten mit wenigen Handgriffen<br />
einfach demontiert werden.<br />
Halle 1, Stand 226<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417novindustra<br />
Autor<br />
Marco Studer<br />
Verkaufs- und Marketingleiter,<br />
Novindustra<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 23
IM FOKUS POWTECH<br />
Pulver einsaugen, benetzen, dispergieren<br />
Die staub- und verlustfreie Gebindeentleerung,<br />
der Pulvertransport<br />
und die Zugabe, die Benetzung<br />
und Dispergierung bis hin<br />
zur vollständigen Desagglomeration<br />
werden von einer einzigen<br />
Maschine realisiert – der Conti-<br />
TDS von Ystral.<br />
Pulver werden nicht nur einfach<br />
benetzt, sondern unter Vakuum<br />
in die Flüssigkeit eindispergiert.<br />
Agglomeratbildung wird vermieden.<br />
Besserer Aufschluss, höhere<br />
Wirksamkeit der Rohstoffe und<br />
höhere Produktqualität sind das<br />
Ergebnis.<br />
Durch das Zusammenfassen von<br />
Verfahrensschritten in einer Maschine<br />
ergibt sich ein enormes<br />
Rationalisierungspotential – Teilprozesse<br />
entfallen vollständig,<br />
Produktionszeiten werden minimiert<br />
und damit Produktionskosten<br />
reduziert.<br />
Halle 3A, Stand 717<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417ystral<br />
Partikelgrößenmessung mit Laser<br />
Dank seines Messbereichs von 0,1<br />
bis 2100 μm ist Analysette 22 Nanotec<br />
ein universell einsetzbares<br />
Laser-Partikelmessgerät zur Partikelgrößenanalyse<br />
bis in den<br />
Nanobereich. Mit dem Gerät können<br />
pulverförmige Proben, Feststoffe,<br />
Suspensionen und Emulsionen<br />
analysiert werden. Dazu<br />
kann die Messeinheit entsprechend<br />
der Messaufgabe mit<br />
unterschiedlichen Modulen zur<br />
Trocken- und Nassdispergierung<br />
kombiniert werden. Die Software<br />
enthält fertig vordefinierte SOPs<br />
(Standard Operating Procedures)<br />
für nahezu alle gängigen Messaufgaben.<br />
Die SOPs können über<br />
eine Eingabemaske flexibel an die<br />
Messanforderungen angepasst<br />
werden. Zur Auswertung werden<br />
Standardreports angeboten, aber<br />
auch hier besteht die Möglichkeit<br />
der freien Gestaltung.<br />
Halle 2, Stand 227<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
» Suchwort: php0417fritsch<br />
VINSPEC HEALTHCARE – Der neue Standard zur Qualitätsüberprüfung von Vials<br />
0,2 mm – Partikel ab dieser Größe können ein Gesundheitsrisiko darstellen. VINSPEC HEALTHCARE erkennt kleinste<br />
Partikel schon vor der Abfüllung. Durch Inline-Prüfung ermöglichen wir kurze Reaktionszeiten und reduzieren die Verschwen dung<br />
wertvoller Pharmazeutika. So können Sie sich auf eine 100-prozentige, vollautomatische Qualitätsprüfung nach<br />
GAMP-Richtlinien verlassen, die sich in Ihre Produktionsprozesse nahtlos integriert. Gesundheit beginnt mit Sicherheit.<br />
www.vitronic.de<br />
24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Leistungsfähige Tabletten-Coater<br />
Die speziell für die Beschichtung<br />
von Tabletten konzipierten Coater<br />
der LC-Baureihe von Lödige wurde<br />
umfassend überarbeitet. Die Zuluft<br />
strömt nun mittels eines<br />
Luftverteilerrohrs über einen großen<br />
Umfang der Coatertrommel<br />
in Richtung Tablettenbett. Das ermöglicht<br />
einen gleichmäßigen,<br />
weitgehend turbulenzfreien Eintritt<br />
großer Luftmengen. Dadurch<br />
werden die Trocknungs- und die<br />
Sprührate erhöht, Sprühtrocknungseffekte<br />
und Sprühverluste<br />
vermieden. Die Einstellung des<br />
optimalen Düsenabstands wird<br />
nun durch einen Laserabstandssensor<br />
unterstützt, die Justierung<br />
wird über ein außen liegendes<br />
Handrad durchgeführt. Die Abstandsmessung<br />
und Düseneinstellung<br />
können optional auch<br />
vollautomatisch erfolgen. Zur<br />
Überwachung des Trocknungsprozesses<br />
wird die Produkttemperatur<br />
direkt unterhalb der<br />
Sprühzone mit einem Infrarotsensor<br />
gemessen.<br />
Halle 1, Stand 517<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417loedige<br />
Druckmittler in<br />
Hygieneausführung<br />
Alle Druckmittler von Labom sind<br />
in verschiedenen Hygieneausführungen<br />
erhältlich und zeichnen<br />
sich durch eine geringe Oberflächenrauigkeit<br />
von bis zu unter<br />
4 μm aus. Für die kritischen<br />
Schweißnähte wurde ein patentiertes<br />
Verfahren entwickelt, mit<br />
dem sich sehr glatte Nähte erzeugen<br />
lassen. Die Druckmittler sind<br />
so gestaltet, dass<br />
Toträume effektiv<br />
vermieden<br />
werden. Die Elemente<br />
sind aus<br />
hochlegierten<br />
Edelstählen gefertigt,<br />
die korrosionsbeständig<br />
und chemisch<br />
inaktiv sind. Damit eignen<br />
sich die Druckmittler besonders<br />
für den Einsatz in den Branchen<br />
Food und Pharma. Sondermaterialien<br />
wie Hastelloy, Tantal oder<br />
Beschichtungen, die beispielsweise<br />
die Säurebeständigkeit erhöhen,<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
Halle 4A, Stand 123<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417labom<br />
Kreuzkontaminationsgrenzwerte<br />
für Arzneimittel<br />
Laut GMP-Vorgaben müssen Arzneimittelhersteller<br />
nicht nur an den Mitarbeiterschutz, sondern auch<br />
auf den Schutz der Patienten bei der Darreichung<br />
des Arzneimittels achten.<br />
Die Lösung: die Ableitung der maximalen täglichen<br />
Konzentration an Kreuzkontaminationen, der so<br />
genannten PDE (Permitted Daily Exposure) auf Basis<br />
der pharmakologischen und toxikologischen Daten<br />
zum API. Unerläßlich: eine Bewertung der toxischen<br />
Wirkung und Pharmakokinetik der pharmakologisch<br />
wirksamen Substanzen (API) des Arzneimittels.<br />
Unsere Dienstleistungen:<br />
Umfassende Literaturrecherche nach wissenschaftlichen<br />
(klinischen und nicht-klinischen) Daten<br />
Pharmakologische und toxikologische Beurteilung<br />
<br />
Bestimmung von gesundheitsbasierten<br />
Grenz werten für die Exposition (maximale<br />
tägliche Dosis (PDE)) zur Gewährleistung des<br />
Patientenschutzes<br />
Erstellung von Beurteilungsberichten<br />
Seit 1996 sind wir als unabhängiger<br />
Dienstleister mit<br />
nunmehr über 550 Mitarbeitern<br />
an Standorten in der EU,<br />
Schweiz, in Asien und in den<br />
USA aktiv.<br />
<br />
Sie unter www.knoell.com<br />
Dr. Knoell Consult GmbH<br />
Dr. Claudia Flohr – Beckhaus<br />
Business Unit Leader<br />
Environmental & Human Safety<br />
Industrial Chemicals<br />
<br />
beckhaus@knoell.com<br />
www.knoell.com<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 25
IM FOKUS POWTECH<br />
Wir stellen aus: Halle 1/Stand 1-226<br />
26.–28. September 2017 – Nürnberg<br />
_Containment-Technologie<br />
Das Containment-Folien-System von Novindustra wird<br />
erfolgreich für das absolut staubfreie und geschlossene<br />
Befüllen und Entleeren von Big-Bag mit staubenden,<br />
aggressiven und toxischen Feststoffen eingesetzt.<br />
Einfach und sicher in der Anwendung, beste Akzeptanz<br />
bei den Bedienern sowie Personen- und Produktschutz<br />
auf höchstem Niveau – bis OEB 5 (OEL < 1μg/m 3 ).<br />
Kalte Produktion von WFI<br />
Die Wasseraufbereitungsanlage<br />
Osmotron WFI von BWT erzeugt<br />
auf kaltem Wege Wasser für Injektionszwecke<br />
(WFI) aus Trinkwasser.<br />
Bis zur Revision des Monographs<br />
0169 der europäischen<br />
Pharmakopöe war WFI nur durch<br />
Destillation herstellbar. Die kalte<br />
Produktion geschieht mithilfe einer<br />
dreifachen Membranbarriere.<br />
Nach einem Vorfilter werden die<br />
meisten Verunreinigungen durch<br />
eine zweistufige Umkehrosmose<br />
zurückgehalten. Die darauf folgende<br />
Elektrodeionisation (EDI)<br />
beseitigt restliche Salze und die<br />
abschließende Ultrafiltration entfernt<br />
etwaige Mikropartikel, Keime<br />
und Endotoxine. Die gesamte<br />
Anlage ist bei > 80 °C thermisch<br />
sanitisierbar und verfügt zusätzlich<br />
über Anschlüsse zur chemischen<br />
Reinigung (CIP). Die Umkehrosmoseeinheit<br />
kann einzeln<br />
gereinigt und sanitisiert werden.<br />
Mit umfangreichen Kontrollen<br />
mittels Onlineanalysentechnik<br />
sowie der Möglichkeit der Probennahme<br />
nach jedem Verfahrensschritt<br />
wird die notwendige<br />
Sicherheit gewährleistet.<br />
Halle 3, Stand 316<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bwt<br />
Zögern Sie nicht! Testen Sie das System live an unserem<br />
Stand 1-226 in der Halle 1.<br />
Klein, wendig, schnell und rückenschonend!<br />
Beugen Sie Rückenschmerzen vor, mit unseren kleinen<br />
mobilen Liften! Fordern Sie noch heute unseren Katalog an!<br />
Fon 02974 969 580 info@transort.de www.transort.de<br />
www.riedelundeichler.de<br />
Halbautomatische Partikelanalyse<br />
Die Kombination aus dynamischer optischer Partikelmessung<br />
und automatischer Probenzuführung kann die Messkapazitäten<br />
eines Prüflabors erweitern und durch die zusätzlichen<br />
Daten einen beträchtlichen Mehrwert liefern.<br />
Das Korngrößen- und -formanalysegerät CPA 2-1 und der<br />
Autosampler AS 6 von Haver & Boecker ermöglichen auf<br />
diese Weise eine effiziente, halbautomatische Unterstützung<br />
im Laborbereich. Die Erkennung der Einzelproben<br />
wird über einen Scanner realisiert, ein Eingreifen des Nutzers<br />
ist nicht erforderlich. Im Fall einer Onlineanlage werden<br />
die Proben automatisch von der Probennahme in der<br />
Produktion entnommen, vermessen und ausgewertet. Der<br />
Betrieb der CPA-Installation kann aus der Ferne mit z. B. einem<br />
Tablet überwacht werden. Bei entsprechender Freigabe<br />
ist dies natürlich auch über das Internet möglich. Somit<br />
kann die Überwachung und Analyse theoretisch von überall<br />
erfolgen und die Daten sind jederzeit verfügbar.<br />
Halle 1, Stand 535<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417haverboecker<br />
26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Messgerät für thermische<br />
Validierungen<br />
Das Validierungssystem E-Val<br />
Pro eignet sich für alle Anwendungen<br />
in der thermischen<br />
Validierung. Schnelle Datenerfassung und<br />
professionelle Datenverwaltung machen Kontrollaufgaben<br />
der Industrie transparent und einfach erfassbar. Durch die<br />
Flexibilität des Systems können physikalische Messgrößen<br />
im Bereich Temperatur, Druck, Vakuum, CO 2<br />
, relative Luftfeuchtigkeit<br />
und Leitfähigkeit kontrolliert und durch die<br />
mitgelieferte Software ausgewertet werden.<br />
Das E-Val-Pro-System vereinigt einen leichten Aluminiumkorpus<br />
mit Touch-Display und hochwertige, robuste Elektronik,<br />
um den täglichen Höchstansprüchen in der Pharma-,<br />
Lebensmittel- und Medizinindustrie gerecht zu werden.<br />
Das System kann durch den eingebauten Speicher<br />
und langlebige Batterien auch einen Stromausfall verkraften<br />
und durch einen integrierten Sensor Temperaturschwankungen<br />
ausgleichen.<br />
Halle 2, Stand 131<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417ellab<br />
Flexibel einsetzbarer Labormischer<br />
Der Labormischer von MTI erfüllt<br />
hohe Hygieneanforderungen und<br />
kann zum Homogenisieren unterschiedlichster<br />
Rezepturbestandteile<br />
sowie auch als Friktionsmischer<br />
für die Durchführung thermischer<br />
Prozesse eingesetzt werden.<br />
Sein Einsatzspektrum deckt<br />
damit vielfältige verfahrenstechnische<br />
Abläufe wie Coaten, Agglomerieren<br />
und Vakuumtrocknen<br />
ab. Die auf der Powtech ausgestellte<br />
Lebensmittelausführung<br />
bietet ein Behältervolumen<br />
von 10 l bei einem Nutzinhalt von<br />
2 bis 8 l. Damit ist sie so ausgelegt,<br />
dass im Labor zur Serienreife<br />
entwickelte Rezepturen und Verfahren<br />
problemlos auf den Industriemaßstab<br />
skaliert werden können.<br />
Die Außengestaltung sowie<br />
alle produktberührten Oberflächen<br />
sind in Edelstahl 1.4541<br />
ausgeführt.<br />
Bei einer Antriebsleistung von<br />
5,5 kW ist die Drehzahl des<br />
Mischwerkzeugs zwischen 300<br />
und 3000 min -1 wählbar. Die entsprechenden<br />
Umfangsgeschwindigkeiten<br />
liegen zwischen 3,7 und<br />
37 m/s.<br />
Halle 1, Stand 254<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417mtimischtechnik<br />
Intelligent kombiniert<br />
www.bosch-industrial.com<br />
Drei gute Gründe für kombinierte Energieerzeuger von Bosch:<br />
Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil<br />
Günstiger Eigenstrom und maximale Abwärmenutzung<br />
Förderfähiges Energiemanagementsystem (EN 50001)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 27
IM FOKUS POWTECH<br />
Staubfreies Etikettieren<br />
Restschichtfreier Produktaustrag<br />
Der Etikettenspender Alpha HSM von Bluhm wurde für<br />
das Etikettieren von Produkten wie Säcke oder Big Bags in<br />
staubigen Umgebungen konzipiert. Der kompakte und an<br />
Produktionsumgebungen einfach anpassbare Etikettierer<br />
ist mit Schutzart IP 65 gut geschützt. Mit einer Taktung<br />
von bis zu 33 Etiketten pro Sekunde rangiert der Spender<br />
im Highspeed-Segment. Die Etiketten werden im so genannten<br />
Wipe-on-Verfahren aufgebracht. Dabei nimmt<br />
das durchlaufende Produkt das Etikett von der Spendezunge<br />
des Etikettierers auf. Eine Rolle oder Bürste direkt<br />
hinter der Spendezunge drückt das Etikett<br />
zusätzlich auf der Produktoberfläche<br />
an. So können die flexiblen und<br />
beweglichen Oberflächen von Säcken<br />
oder Big Bags blasenfrei etikettiert<br />
werden.<br />
Halle 1, Stand 235<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bluhm<br />
Für seine Pressofiltro-Rührdrucknutschen<br />
und -Filtertrockner bietet<br />
Comber (Heinkel Group) das<br />
Heel-Break-System in einer modifizierten<br />
Version an. Die<br />
Grundfunktion des Systems<br />
besteht im Aufbrechen<br />
einer nach dem Entleeren<br />
der Maschine verbleibenden<br />
Restschicht,<br />
die dann ebenfalls ausgetragen<br />
werden kann. Dazu<br />
wird die Multilayer-Filterplatte<br />
von unten impulsweise mit Stickstoff<br />
druckbeaufschlagt, die Restschicht<br />
bricht auf und wird durch<br />
das Rührwerk ausgetragen. Der<br />
Feststoffaustrag wird unterstützt<br />
durch Einblasen von Stickstoff<br />
durch einen mit dem Mischwerk<br />
rotierenden Düsenkopf. Damit<br />
wird die Produktausbeute der<br />
Fest-Flüssigtrennung maximiert.<br />
Diese Art des Produktaustrags ermöglicht<br />
einen geschlossenen<br />
und automatischen Prozessablauf.<br />
Eine zusätzliche Funktion<br />
des Systems bietet nun die Möglichkeit<br />
der Lösemittel-Gegenströmung.<br />
Damit lässt sich beispielsweise<br />
die Sedimentation<br />
des Feststoffes bei einer Fällungsreaktion<br />
signifikant reduzieren.<br />
Halle 4A, Stand 128<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417heinkel<br />
> Extruder > Dosierungen > Komponenten > Pneumatische Förderung > Komplette Anlagen<br />
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Hygienestandards<br />
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Herstellung pharmazeutischer Mischungen<br />
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28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Email in der Pharmaanlage<br />
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Dietrich Process Systems mit<br />
dem Email DD3009 erfüllen auch<br />
die hohen Erwartungen von<br />
Pharmaunternehmen. Aufgrund<br />
der vollkommen glatten Oberfläche<br />
(Ra = 0,03 μm) sowie der guten<br />
Antihafteigenschaften und<br />
der Übereinstimmung mit den<br />
Anforderungen der FDA sind die<br />
Anlagen besonders leicht zu reinigen.<br />
Darüber hinaus zeichnet<br />
sich das Email DD3009 durch eine<br />
hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
(gegen saure und alkalische Lösungen)<br />
aus und kann bei verschiedenen<br />
Betriebstemperaturen<br />
und Druckverhältnissen eingesetzt<br />
werden. Die Reaktoren<br />
für pharmazeutische Anwendungen<br />
bieten folgende Vorteile:<br />
• verkürztes Ablassventil oder<br />
Blockflansch<br />
• flache obere Abdeckung<br />
• doppelt wirkende Gleitringdichtung<br />
• Optimix-Strombrecher zur<br />
Erleichterung der Reinigungsarbeiten<br />
• eingeschmolzene Sichtgläser<br />
• Bodenablassventil zur verbesserten<br />
Entleerung<br />
Durch die Integration funktionaler<br />
Komponenten wie Sprühdüsen,<br />
Probenentnahme und Vorrichtungen<br />
zur Überprüfung der<br />
Temperatur und des pH-Werts in<br />
die Anlagen wird beim Endprodukt<br />
hohe Qualität erreicht.<br />
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Trocknung<br />
Der Trockner Planex System<br />
von Italvacuum verfügt<br />
über ein exzentrisches<br />
Rührwerk, das sich<br />
gleichzeitig um die eigene<br />
Achse und tangential<br />
zur Trommel dreht. Diese<br />
Planetenbewegung qualifiziert<br />
den Trockner besonders für feuchte Pulver<br />
aus Filterprozessen und Zentrifugen und damit für<br />
empfindliche Feststoffe wie beispiels weise aktive pharmazeutische<br />
Wirkstoffe (API), Feinchemikalien und Zwischenprodukte.<br />
Die Art der Rotation und die geringe Rührergröße<br />
im Verhältnis zum Durchmesser der Trockenkammer<br />
bewirken die vollständige Durchmischung des Inhalts bei<br />
einem dreimal niedrigeren Energieaufwand als bei traditionellen<br />
Trocknern. Damit sinken auch die mechanischen<br />
und thermischen Belastungen des Produkts. Die Planetenbewegung<br />
verhindert außerdem die Reibung des Produkts<br />
an der Innenwand der Trommelkammer. Damit ist die Gefahr<br />
der Überhitzung des Produkts gebannt.<br />
Halle 3A, Stand 510<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 29
IM FOKUS POWTECH<br />
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Partikelanalyse von Nano bis Mikro<br />
… wirklich alles<br />
Der Litesizer 500 von Anton Paar<br />
bestimmt die Größe und Stabilität<br />
von Nano- und Mikropartikeln<br />
in Flüssigkeiten durch Lichtstreuung.<br />
Das Gerät ermittelt die Partikelgröße,<br />
das Zetapotenzial und<br />
die Molekularmasse mittels dynamischer,<br />
elektrophoretischer<br />
Lichtstreuung und statischer<br />
Lichtstreuung (DLS, ELS und SLS).<br />
Außerdem misst es den Brechungsindex.<br />
Es wird ein schneller<br />
Einblick in Partikelsysteme ermöglicht,<br />
sodass die Abhängigkeiten<br />
von Zeit, pH-Wert, Temperatur<br />
und Konzentration ermittelt<br />
werden können. Die einfache<br />
Software des Systems erlaubt die<br />
Definition von Messreihen und<br />
die Erstellung von Analysen und<br />
Berichten auf Knopfdruck.<br />
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Vakuumresistente Umkehrberstscheibe<br />
Die vakuumresistente Umkehrberstscheibe<br />
SLP-S von Bormann<br />
& Neupert by BS&B schützt Niederdruckanwendungen<br />
mit besonders<br />
hohen Hygieneansprüchen<br />
vor unerwünschtem Überdruck<br />
und vor einer Kontamination<br />
der verarbeiteten Stoffe. Die<br />
Berstscheibe ist vor allem für den<br />
Einsatz unter 0,5 bar konzipiert.<br />
Konstruktion und Materialien der<br />
SLP-S sind konsequent auf die<br />
Einhaltung höchster Hygienestandards<br />
und -richtlinien ausgelegt.<br />
Für einen lückenlosen Nachweis<br />
der Produktqualität bietet<br />
BS&B eine eindeutige Kennzeichnung<br />
der Prozessberstscheiben.<br />
Dazu versieht man jedes Bauteil<br />
mit einem individuellen 2-D-Matrix-Barcode.<br />
Diese erweiterte<br />
Qualitätssicherung – AQA genannt<br />
– ermöglicht es, nach Auslesung<br />
des Barcodes auf alle Daten<br />
der Druckentlastung und des<br />
zertifizierten Herstellungsprozesses<br />
zuzugreifen – bis zur Produktionscharge<br />
des Ursprungsmaterials.<br />
Die Standardausführung der<br />
SLP-S wird aus 316L SS gefertigt.<br />
Für Anwendungen, die eine noch<br />
höhere Widerstandsfähigkeit gegen<br />
korrosive Prozessmedien oder<br />
Reinigungsmittel verlangen, gibt<br />
es Varianten aus 1.4435, Hastelloy<br />
sowie zahlreichen weiteren<br />
Werkstoffen. Dank polierter Oberflächen<br />
mit Rautiefen von weniger<br />
als 0,4 μm sind Ablagerungen<br />
nahezu ausgeschlossen. Zusätzlich<br />
sind auch Ausführungen mit<br />
PTFE- oder FEP-Antihaft-Beschichtungen<br />
erhältlich. Auch die Dichtungen<br />
der Sterilberstscheiben<br />
sind so gestaltet, dass sich weder<br />
flüssige noch feste Stoffe ablagern<br />
können.<br />
Halle 2, Stand 530<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bormannneupert<br />
30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Leicht zu reinigende Industriesauger<br />
Die Industriesauger VHW311 X<br />
und VHW421 HC XXX 5PP von<br />
Nilfisk haben eine Saugleistung<br />
von 58 beziehungsweise 66 l/s<br />
und erzeugen einen Unterdruck<br />
von 24 und 19 kPa. Sie entsprechen<br />
den GMP-Richtlinien zur<br />
Qualitätssicherung. Aufgrund ihrer<br />
Oberflächenbeschaffenheit<br />
und ihrer modularen Bauweise<br />
sind sie leicht zu reinigen und zu<br />
desinfizieren. Das praktische Verschlusssystem<br />
ermöglicht das<br />
einfache Entfernen und Entleeren<br />
des Behälters. Die Abreinigung<br />
der Klasse-M-Patronenfilter erfolgt<br />
durch Ausnutzung des Differenzdrucks<br />
zwischen Umgebung<br />
und Filterkammer während des<br />
Einsatzes. Die beiden Saugermodelle<br />
haben eine Leistungsaufnahme<br />
von 1,5 beziehungsweise<br />
2,2 kW, das Volumen der Staubaufnahmebehälter<br />
aus Edelstahl<br />
beträgt 15 beziehungsweise 48 l.<br />
Der größere Sauger ist außerdem<br />
für die Staubklasse H zugelassen<br />
und verfügt über einen Hepa-<br />
Saugfilter.<br />
Halle 3A, Stand 317<br />
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Suchwort: php0417nilfisk<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />
Spatel und Schaber für den<br />
Einwegbedarf<br />
Steriplast-Produkte von Bürkle<br />
sind qualitativ hochwertige,<br />
ergonomisch geformte<br />
Einwegprodukte. Sie erfüllen<br />
alle Anforderungen für<br />
eine absolut sterile Probenahme<br />
mit Zertifizierung.<br />
Im Labor kann der Löffelspatel<br />
vielfältig eingesetzt werden:<br />
als Probenlöffel, zum<br />
Abmessen oder Umfüllen<br />
von kleinen Mengen, als Schaber oder zum Mischen und<br />
Rühren. Mit dem Micro-Spatel können kleine Chemikalienmengen,<br />
Pulver, Granulate, Pasten, Cremes oder Flüssigkeiten<br />
beprobt, umgefüllt oder verarbeitet werden. Der<br />
stabile und handliche Mittelgriff erleichtert ein präzises<br />
Arbeiten. Der Schaber eignet sich zum Abschaben, Glätten<br />
oder Säubern, sowie zum Entfernen von Rückständen. Alle<br />
Steriplast-Produkte werden im Reinraum Klasse 7 produziert,<br />
für den Einwegbedarf einzeln verpackt, anschließend<br />
gammastrahlensterilisiert und entsprechen den EU-Lebensmittel-<br />
und FDA-Richtlinien.<br />
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Der Horizont ist unsere Zielgerade.<br />
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Wir sind stolz und dankbar für den Erfolg unseres Familienunternehmens:<br />
Nur 0,3 % der deutschen Unternehmen erreichen die 150. Umso mehr freuen wir<br />
uns auf viele weitere spannende Jahre als führender Anbieter von Präzisionsdichtungen.<br />
Auch im 151. Jahr richten wir den Blick optimistisch nach vorn und<br />
halten Ausschau nach neuen Lösungen – für Sie und für die Zukunft.<br />
Natürlich gemeinsam mit Ihnen!<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 31
IM FOKUS POWTECH<br />
Pneumatische Automatisierungstechnik neu definiert<br />
Motion Apps steigern<br />
Flexibilität<br />
Durch die Verschmelzung von Hard- und Software zu<br />
einem digitalisierten Ventil ist Festo mit dem Motion<br />
Terminal ein Technologiesprung gelungen. Die pneumatische<br />
Automatisierungs plattform wird über Apps gesteuert.<br />
Über diese Entwicklung sprachen wir mit Dr. Eckhard Roos,<br />
Leiter des globalen Industry und Key Account Managements<br />
für die Prozessindustrien bei Festo in Esslingen.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Dr. Roos, Festo konstatiert,<br />
mit dem Festo Motion Terminal die<br />
pneumatische Automatisierungstechnik neu<br />
definiert zu haben. Was steckt dahinter?<br />
Dr. Roos: Das Festo Motion Terminal ist ein<br />
Beispiel dafür, wie etablierte Automatisierungstechnologien<br />
durch Digitalisierung<br />
revolutioniert werden können. Wir haben bei<br />
dieser Technologie konsequent Hardware und<br />
Softwarefunktionen in der Anwendung getrennt.<br />
Die Realisierung der eigentlichen Funktion<br />
erfolgt durch die Installation von Software,<br />
in unserem Sprachgebrauch durch die<br />
Installation von Apps. Hier ist die Parallelität<br />
zum Konsumgüterbereich besonders deutlich,<br />
denn viele Funktionen eines Smartphones<br />
werden erst durch die Installation von Apps<br />
auf einer Hardwareplattform erreicht.<br />
Reduzierung der Time-To-Market für deren<br />
Anlagen bzw. Produkte.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Für die Engineering- und<br />
Errichtungsphase von Anlagen ist dies klar<br />
nachvollziehbar. Gibt es darüber hinaus noch<br />
Vorteile im Betrieb?<br />
Dr. Roos: Hier fällt es mir schwer, im Rahmen<br />
des Interviews alle Vorteile zu beschreiben.<br />
Diese reichen von Möglichkeiten der Steigerung<br />
der Energieeffizienz über selbstadaptierende<br />
Funktionen während des Anlagenbetriebs<br />
bis hin zum Schutz von geistigem<br />
Eigentum eines OEMs. Beispiel Energieeffizienz:<br />
Im Motion Terminal lassen sich Diagnosezyklen<br />
zur Erkennung von Leckagen umsetzen.<br />
Nach einer definierbaren Anzahl von<br />
Ansteuerungen wird dieser Zyklus aktiviert,<br />
der es erlaubt, Leckagen antriebsbezogen zu<br />
detektieren. Oder das Beispiel der wählbaren<br />
Druck niveaus. Oft benötigen pneumatische<br />
Anwendungen nicht denselben Druck für das<br />
Öffnen und Schließen von Armaturen. Die<br />
Druck niveaus und Fahrzeiten lassen sich mit<br />
dem Motion Terminal individuell einstellen,<br />
sodass nur der Druck im Antrieb zur Anwendung<br />
kommt, der tatsächlich im Prozess<br />
erforderlich ist. Dies kann den Verbrauch an<br />
pneumatischer Energie signifikant reduzieren.<br />
Ein Beispiel für selbstadaptierende Funktionen<br />
ist die Definition und Über wachung von<br />
Öffnungs- und Schließzeiten von Armaturen<br />
über den Lebenszyklus von Anlagen.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Das heißt, wir sprechen<br />
hier von Funktionen, die unabhängig von<br />
Steuerungen oder Leitsystemen die Anlage<br />
automatisieren und bei Prozessabweichungen<br />
nachjustieren, um vordefinierte Abläufe sicherzustellen?<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Welche Vorteile ergeben<br />
sich durch die Trennung der Hardware und der<br />
Softwarefunktionen für die Anwender?<br />
Dr. Roos: Die Vorteile sind natürlich zuerst<br />
Komplexitätsreduzierung durch Standardisierung<br />
der Hardware. Anwender können ihre<br />
Anlagen hardwaremäßig planen. Die eigentliche<br />
Funktion wird erst durch die Installation<br />
von Apps erreicht. Diese Standardisierung<br />
reduziert Aufwand im Engineering, aber auch<br />
in der Beschaffung, da funktionsunabhängig<br />
größere Stückzahlen des Motion Terminals<br />
beschafft werden können, und natürlich im<br />
Betrieb durch reduzierte Ersatzteilhaltung.<br />
Für unsere Kunden sehen wir damit auch eine<br />
Dr. Eckhard Roos, Leiter des globalen Industry und Key Account Managements für die Prozessindustrien<br />
bei Festo in Esslingen<br />
32 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Kurz & bündig<br />
Motion Terminal<br />
Die pneumatische Automatisierungsplattform Motion Terminal wird über Apps gesteuert.<br />
Bis zu 50 unterschiedliche Bewegungs- und Regelungsfunktionen sind mittels Motion Apps auf<br />
einer Ventilvariante realisierbar.<br />
Dr. Roos: Genau. Für eine schnelle und einfache<br />
Inbetriebnahme können diese Zeiten<br />
eines Ventils parametriert werden. Das Motion<br />
Terminal stellt in einem Teachvorgang die<br />
Abluftdrosselungen automatisiert so ein, dass<br />
die gewünschten Zeiten erreicht werden.<br />
Über die Betriebszeit der Anlage wird die Einhaltung<br />
der vorgegebenen Werte überwacht.<br />
Falls sich auf Basis äußerer Einflüsse, z. B.<br />
„Die Realisierung der eigentlichen<br />
Funktion erfolgt durch die Installation<br />
von Apps.“<br />
durch zunehmende Reibung, die Zeiten verändern,<br />
werden die Drosselungen so angepasst,<br />
dass die ursprünglich parametrierten Werte<br />
eingehalten werden. Dies erfolgt automatisiert<br />
und dezentral, d. h. direkt im Feld und<br />
ohne einen Eingriff des Wartungspersonals.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Dezentrale Automatisierung,<br />
die eigenständig Anlagen überwacht, ist<br />
ein Bestandteil der Digitalisierung von Anlagen.<br />
Anwender setzen aber noch Leitsysteme<br />
ein. Wie integrieren Sie die Motion Terminals?<br />
Dr. Roos: Die Integrierbarkeit in überlagerte<br />
Automatisierungs systeme ist ein Muss. Wir<br />
haben daher auf der Hannover Messe 2017<br />
bereits Kopplungen an Systeme von Siemens<br />
und Rockwell exemplarisch gezeigt. Über<br />
OPC-UA-Schnittstellen können zum einen<br />
Diagnosedaten aus dem Motion Terminal an<br />
überlagerte Automatisierungssysteme geschickt<br />
werden. Dadurch ist es beispielsweise<br />
möglich, im Falle des zunehmenden Verschleißes<br />
Maintenance-Trigger zu senden. Im Extremfall<br />
lassen sich dadurch störungsbedingte<br />
Ausfälle der Anlage vermeiden. Zum anderen<br />
können über diese Schnittstellen einzelne<br />
Parameter von Apps top-down variiert werden,<br />
sodass die Produktion einfach auf geänderte<br />
Anforderungen, z. B. andere Produkte im<br />
Chargenprozess, umgestellt werden kann.<br />
Diese Funktionalität ermöglicht eine neue Flexibilität<br />
bei pneumatischer Automatisierung<br />
im Feld, die es bisher noch nicht gab.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wie geht es weiter mit<br />
dem Umfang an Apps?<br />
Dr. Roos: Zum Verkaufsstart des Festo Motion<br />
Terminals stehen zehn Funktionen über<br />
Motion Apps zur Verfügung. Diese reichen<br />
von der einfachen Änderung von Ventilfunktionen<br />
bis zu energieeffizienten Bewegungen,<br />
vom proportionalen Verhalten bis hin zur<br />
Diagnose von Leckagen. Ich bin davon überzeugt,<br />
dass wir bei weitem noch nicht alle<br />
Möglichkeiten des Motion Terminals sehen.<br />
Aber da wird uns der Dialog mit Anwendern<br />
zukünftig noch weitere Möglichkeiten zeigen.<br />
Auch hier ist wieder die Parallelität zu Apps<br />
bei Smartphones gegeben.<br />
Halle 4, Stand 431<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
» Suchwort: php0417festo<br />
Mit dem Festo Motion Terminal steht eine<br />
universelle, programmierbare Plattform<br />
für eine adaptive Automatisierung mit digitalisierter<br />
Pneumatik zur Verfügung. Unterschiedliche<br />
Ventilfunktionen lassen sich<br />
flexibel programmieren und über Motion<br />
Apps ansteuern. Das Festo Motion Terminal<br />
vereint die Funktionen von über 50 Einzelkomponenten.<br />
Das erleichtert den Engineeringprozess<br />
und spart zahlreiche Hardwarekomponenten<br />
ein. Maschinen- und<br />
Anlagenbauer können dadurch neue Plattform-<br />
und Modulbauweisen realisieren.<br />
Die Anlagenbetreiber gewinnen Wettbewerbsvorteile<br />
durch flexible und adaptive<br />
Anlagen, Datentransparenz, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Prozesssicherheit und die<br />
einfachere Bedienung von komplexen<br />
Maschinen.<br />
Durch die Auswahl verschiedener Motion<br />
Apps hat der Anwender sowohl die Möglichkeit,<br />
den Zustand seiner Anlage in Echtzeit<br />
zu erfassen, als auch die Funktionalität<br />
zu verändern. Muss die Anlage an Kundenwünsche<br />
angepasst werden, entfallen<br />
durch die programmierbare Plattform für<br />
den Maschinenbauer aufwendige Hardwareänderungen<br />
vieler einzelner Komponenten.<br />
Neue Funktionen werden schnell<br />
und intuitiv auf dem Festo Motion Terminal<br />
programmiert. Die Softwarefunktionalität<br />
ermöglicht es dem Maschinenbauer,<br />
zusätzliche Services und neue Geschäftsmodelle<br />
anzubieten. Die eingebaute Sensorik<br />
liefert in Echtzeit Daten aus dem Anlagenbetrieb<br />
und schafft Einblick in die<br />
Vorgänge innerhalb der Anlage.<br />
Die virtuelle Produktionshistorie warnt bei<br />
kritischem Verschleiß oder abweichenden<br />
Parametern. Störungen in den Abläufen<br />
werden sichtbar und nachvollziehbar.<br />
Dabei ist die digitalisierte Funktionalität<br />
unsichtbar in einer „Black Box“ geschützt.<br />
Autor<br />
Günter Eckhardt<br />
Chefredakteur,<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong><br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 33
IM FOKUS POWTECH<br />
Sicherer Umgang mit hochwirksamen Substanzen<br />
Probenahme im<br />
Containment-Umfeld<br />
In Zusammenarbeit mit Kunden und Anlagenplanern legen die<br />
Ingenieure von Rembe Kersting Probenahmestellen für den Dauereinsatz<br />
im Containment-Umfeld aus und können auch spezifische<br />
Testverfahren für die jeweiligen toxischen Substanzen empfehlen.<br />
Für die Herstellererklärung nach OEL dienen TA-Luft-Zulassungen<br />
als Basis.<br />
Die Entwicklung hochwirksamer Medikamente<br />
bedingt, dass bei der Herstellung dieser<br />
Präparate mit immer gefährlicheren Stoffen<br />
umgegangen wird. Für die Eingrenzung der<br />
Ausbreitung von toxischen Stoffen hat sich in<br />
den letzten Jahren der Begriff Containment<br />
etabliert. Er umfasst nicht nur den Schutz des<br />
Mitarbeiters während der Produktion sondern<br />
alle Methoden und Maßnahmen, mit denen<br />
verhindert wird, dass sich toxische Stoffe, bzw.<br />
aktive Substanzen ausbreiten.<br />
Am besten wäre es natürlich, wenn weder Personal,<br />
noch Umwelt mit toxischen Stoffen in<br />
Berührung kämen. Da das kaum möglich ist,<br />
muss definiert werden, wie hoch die maximale<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
EXTREMELY<br />
HAZARDOUS<br />
VERY HIGHLY<br />
HAZARDOUS<br />
HIGHLY<br />
HAZARDOUS<br />
HAZARDOUS<br />
MODERATELY<br />
HAZARDOUS<br />
LOW<br />
HAZARD<br />
OEB<br />
Occupational<br />
Exposure<br />
Band<br />
Dosis eines Stoffes ist, die aus einem System,<br />
während einer bestimmten Zeit austreten<br />
darf. Das Occupational Exposure Limit (OEL,<br />
gemessen in μg/m 3 ) beschreibt, wie hoch die<br />
toxische Belastung eines Mitarbeiters sein<br />
darf, ohne dass eine negative Wirkung auf seine<br />
Gesundheit auftritt. In der Regel wird ein<br />
Arbeitstag von 8 h zugrunde gelegt. Die ADE<br />
(Acceptional Daily Exposure, gemessen in<br />
μg/Tag) gibt die Menge eines Stoffes an, die<br />
ein Mitarbeiter innerhalb einer bestimmten<br />
Zeit aufnehmen kann, ohne dass es zu negativen<br />
Auswirkungen auf seine Gesundheit<br />
kommt. Man geht davon aus, dass ein Arbeiter<br />
während einer achtstündigen Arbeitszeit rund<br />
< 0.1<br />
0.1 – 1<br />
1 – 10<br />
10 – 100<br />
100 – 1,000<br />
1,000 – 5,000<br />
μg/m3<br />
OEL<br />
Occupational<br />
Exposure<br />
Limit<br />
1<br />
1 – 10<br />
10 – 100<br />
100 – 1,000<br />
1,000 – 10,000<br />
> 10,000<br />
μg/day<br />
ADE<br />
Acceptional<br />
Daily<br />
Exposure<br />
Bild 1: Containment-Pyramide nach Richard Denk (Gründer der ISPE-Expertengruppe Containment)<br />
10 m 3 Luft einatmet. Vereinfacht entspricht<br />
das OEL dann der ADE bezogen auf dieses Einatmungsvolumen<br />
von 10 m 3. Eine erweiterte<br />
Berechnungsvorschrift für das OEL umfasst zusätzlich<br />
spezifische Daten wie das Körpergewicht<br />
und das genaue Atemvolumen des Mitarbeiters<br />
sowie mehrere Sicherheitsfaktoren.<br />
Für eine kurzzeitige Belastung gilt das Short-<br />
Term Exposure Limit (STEL, maximale Belastung<br />
während 15 bis 30 Minuten). Es darf um<br />
den Faktor 3 bis 8 höher sein als das OEL.<br />
Das OEB (Occupational Exposure Band, Bild 1)<br />
ist eine herstellerspezifische Klassifizierung<br />
von Materialien nach Ihrer Gefährlichkeit. So<br />
können die einzelnen Materialien unterschiedlichen<br />
Klassen zum Beispiel von gering<br />
gefährlich bis zu extrem gefährlich zugeordnet<br />
werden. Die OEB-Klassifikation ermöglicht<br />
es, einen direkten Zusammenhang mit dem<br />
OEL-Wert herzustellen. Über die Berechnungsvorschrift<br />
des OEL lässt sich dann wiederum<br />
ein direkter Bezug vom ADE-Wert eines Stoffes<br />
zum OEB-Band herstellen.<br />
Ein Hersteller von pharmazeutischen oder<br />
chemischen Produkten, der unterschiedliche<br />
Materialien im Containment-Bereich verarbeitet,<br />
muss passend zu den einzelnen OEB-Bändern<br />
Sicherheitsmaßnahmen entwickeln, um<br />
das Bedienpersonal geeignet zu schützen. Mit<br />
diesen gewährleistet er, dass das Maß der toxischen<br />
Substanz, mit dem der Anwender in<br />
Berührung kommt, nicht das stoffspezifische<br />
ADE-Level übersteigt.<br />
Diese Zusammenhänge ermöglichen es, die<br />
geeigneten Schutzmaßnahmen vorzusehen,<br />
wenn für einen neuen Stoff der ADE- oder<br />
OEL-Wert bekannt ist. Es muss jedoch berück-<br />
34 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Bild 2: Innerer Aufbau<br />
des Probenehmers mit<br />
Drahtführung<br />
sichtigt werden, dass die OEB-Klassifizierung<br />
herstellerspezifisch und damit nicht vergleichbar<br />
ist.<br />
Primäres und sekundäres Containment<br />
Allgemein unterscheidet man zwischen primären<br />
und sekundären Containment-Maßnahmen.<br />
Das primäre Containment umfasst<br />
Maßnahmen, die ergriffen werden, um ein<br />
Ausdringen von toxischen Stoffen aus der Anlage<br />
zu unterbinden. Dies kann zum Beispiel<br />
durch Einhausungen von Anlagen oder mithilfe<br />
von Absaugeinrichtungen erreicht werden.<br />
Sekundäres Containment beschreibt Maßnahmen,<br />
die verhindern sollen, dass ausgetretenes<br />
Material sich weiter ausbreitet. Schutzmaßnahmen<br />
sind Schleusensysteme und<br />
Druckstufen zwischen Produktionsräumen<br />
und Gängen oder Klebematten, mit denen ein<br />
Weitertragen von Material mit den Schuhen<br />
verhindert wird. Oft müssen jedoch Proben<br />
oder Komponenten aus dem Containment-Bereich<br />
herausgeschleust werden. Hier sind Experten<br />
gefragt.<br />
Sichere Probenahme<br />
Eine Probenahme aus dem Containment-Bereich,<br />
zum Beispiel zu Qualitätszwecken, stellt<br />
den Anwender vor große Herausforderungen.<br />
Einerseits muss das System aufgrund der enthaltenen<br />
toxischen Stoffe stets geschlossen<br />
bleiben, anderseits muss es zur Probenentnahme<br />
geöffnet werden. Dies ist aktuell nur<br />
unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und<br />
Schutzkleidung möglich.<br />
Die Schüttgut-Experten von Rembe Kersting<br />
haben sich auf den Bereich der Probenahme<br />
von toxischen Pulvern und Schüttgütern spezialisiert.<br />
Sie setzen in solchen Containment-<br />
Anwendungen automatisierte Inline-Tassenprobenehmer<br />
und Schneckenprobenehmer<br />
ein. Um die Verschleppungskontamination zu<br />
vermeiden, nutzen sie sterile Einweg-Probenehmer,<br />
sogenannte Disposables. Auf der<br />
Powtech 2017 stellt Rembe Kersting einen<br />
Containment-Probenehmer mit OEB-Level vor.<br />
Dieser ist für Anwendungen mit einem Prozessdruck<br />
von 0,1 bar absolut bis zu 10 bar relativ<br />
spezifiziert. Die automatisierten Inline-<br />
Probenehmer sorgen für höchste Sicherheit<br />
und Komfort.<br />
Das Probenahmesystem besteht aus einem<br />
Tassenprobenehmer, der mittels Anschweißflansch<br />
direkt an dem Prozess adaptiert wird.<br />
Durch entsprechende Dichtungen wird verhindert,<br />
dass Material zwischen Flansch und<br />
Probenehmer entweichen kann. Am Auslass<br />
des Probenehmers ist ein Probensammelraum<br />
angeschlossen. Anschließend werden die Proben<br />
in einem Endlossammelsystem aufgefangen.<br />
Die einzelnen Bereiche sind durch mit<br />
Druckluft betriebene Quetschventile voneinander<br />
abgetrennt. Eine Kombination aus Filter<br />
und Messsystem ermöglicht eine Probenahme<br />
aus Prozessen, die vom Umgebungsdruck<br />
abweichen.<br />
Bild 3 zeigt die einzelnen Bauteile des Probenahmesystems.<br />
Dabei sind 1 die Probentasse, 2,<br />
4 und 8 die Quetschventile, 3 der Probensammelraum,<br />
5 das Filtersystem, 6 ein Druckmessumformer,<br />
7 der Druckluftspeicher und 9 ein<br />
Endlos-Probensammelsystem. Der Probenahmezyklus<br />
besteht aus folgenden Schritten:<br />
• Die Tasse des Probenehmers (1) fährt in das<br />
Fallrohr hinein und nimmt Material auf.<br />
Beim anschließenden Zurückfahren fährt<br />
die Tasse an einem Drahtbügel innerhalb<br />
des Probenehmers entlang und wird dadurch<br />
automatisch gedreht bzw. abgekippt<br />
(Bild 2). Diese Vorgehensweise reduziert die<br />
Komplexität des Antriebes, da dieser ausschließlich<br />
eine lineare Bewegung in Axialrichtung<br />
durchführt.<br />
• Währen die Tasse zurückfährt, wird das<br />
Quetschventil (2) geöffnet. Die Probe fällt in<br />
den Sammelraum (3). Die anderen Ventile<br />
bleiben währenddessen geschlossen.<br />
• Anschließend wird das Quetschventil (2)<br />
wieder geschlossen. Über ein weiteres Ventil<br />
(4) und den Filter (5) wird der Druck im<br />
Sammelraum an den Umgebungsdruck angepasst.<br />
Das Filtersystem ist auf die Toxizi-<br />
Bild 3: Automatisierter Inline-Probenehmer für<br />
Probenahmen im Containment-Bereich (die Beschriftung<br />
wird im Text erläutert)<br />
tät des beprobten Stoffes ausgelegt. Damit<br />
wird verhindert, dass Partikel in die Umgebung<br />
austreten können bzw. bei Unterdruck<br />
in der Zwischenkammer Partikel aus<br />
der Umgebung die Probe verunreinigen. Mit<br />
dem Druckmessumformer wird der Druckausgleich<br />
überwacht. Der Druckluftspeicher<br />
(7) gewährleistet die Funktion der Ventile<br />
auch bei Ausfall der Druckluftversorgung.<br />
• Nach erfolgtem Druckausgleich wird das<br />
Ventil (8) geöffnet. Die Probe fällt dann in<br />
einen Endlos-Sammelschlauch. Dieser ist<br />
auf die Aufnahme mehrerer Proben ausgelegt.<br />
Die einzelnen Abschnitte können mithilfe<br />
von Klammern oder durch Verschweißen<br />
voneinander getrennt werden.<br />
Der Probenehmer ist für ein Probenvolumen bis<br />
zu 150 ml pro Zyklus ausgelegt. In der Hochtemperaturausführung<br />
ist er bis zu einer Temperatur<br />
von 125 °C und einem Druck von 10 bar<br />
einsetzbar. Als Schneckenprobenehmer sind<br />
Varianten bis 300 °C lieferbar, um auch unter<br />
extremen Temperaturen repräsentative Proben<br />
zu entnehmen.<br />
Halle 3, Stand 246<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417rembekersting<br />
Autor<br />
Jonathan Blum<br />
Inside Sales,<br />
Rembe Kersting<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 35
PRODUKTION<br />
Bildschirmarbeitsplätze<br />
Smarte Lösungen in<br />
Edelstahl<br />
Verschiedene Einsatzbereiche in der <strong>Pharmaproduktion</strong> erfordern<br />
angepasste Lösungen für die dort verwendeten Bildschirmarbeitsplätze.<br />
Robust, zuverlässig und sicher sollen die Monitorsysteme<br />
sein, verbunden über Netzwerk mit Prozess- und Produktionsleitsystemen.<br />
Die Eignung zum Einsatz unter GMP-Regulierungen ist<br />
Voraussetzung.<br />
Bei der Produktion von Medikamenten trifft<br />
man an vielen Stellen Bildschirmarbeitsplätze.<br />
An diese werden sehr unterschiedliche Anforderungen<br />
gestellt. Während in den produktionsnahen<br />
Büros noch Standard-PC-Komponenten<br />
für Monitor, Tastatur und Maus verwendet<br />
werden können, muss bei den Bildschirmarbeitsplätzen<br />
in der Fertigungsvorbereitung<br />
und den Testlaboren mehr Wert auf<br />
gute Reinigbarkeit gelegt werden. In den Produktionsbereichen<br />
steigen die Anforderungen<br />
und es kommen meist noch chemische Beständigkeit,<br />
Temperaturfestigkeit und teilweise<br />
der Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen<br />
nach den Regeln des jeweiligen Kontinents<br />
oder Landes hinzu. Bei der biotechnologischen<br />
Herstellung von Wirkstoffen (API) ist<br />
der gesamte Produktionsbereich meist als<br />
pharmazeutischer Reinraum mit Schleusen<br />
und Luftfiltern ausgeführt: Hier stehen vor<br />
allem eine sehr gute Reinigbarkeit und die<br />
Beständigkeit gegen die verwendeten anti -<br />
bakteriellen Reinigungsmittel für die Ausführung<br />
von Monitor, Tastatur und Maus im<br />
Vordergrund.<br />
Edelstahl-Arbeitsplatzlösungen<br />
Um all diesen Anforderungen aus den verschiedenen<br />
Bereichen der <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
gerecht zu werden, bietet Pepperl+Fuchs mit<br />
Remote-Monitor Visunet GXP für Zone 1 /21:<br />
modularer Aufbau für einfache Konfiguration<br />
und Reparatur<br />
Visunet-GMP-Monitor für Reinräume und auch<br />
für Zone 2/22 als Duplex- Lösung für die<br />
Bedienung von DCS und MES im Reinraum<br />
der Visunet-Geräteserie mehrere Produktlinien<br />
als Edelstahl-Arbeitsplatzlösungen an. Diese<br />
sind entweder als Remote Monitore oder<br />
als Monitore mit integriertem PC verfügbar:<br />
die Visunet GXP-Linie für Anwendungen in der<br />
Ex-Zone 1 /21, sowie die Visunet GMP-Linie für<br />
Reinräume ohne Ex-Schutz-Anforderungen<br />
und für die Ex-Zone 2 /22.<br />
Eine OEM-Chassis-Version für den Pharma-<br />
Maschinenbau ergänzt das Angebot. In Pharma-Produktionsmaschinen<br />
wird oft eine lokale<br />
Steuerung eingesetzt. Dann werden Edelstahl-Monitore<br />
mit integriertem Industrie-PC<br />
gebraucht. Eine Visulisierungsanwendung mit<br />
Datenverbindung zur SPS ermöglicht hier die<br />
Bedienung der Maschine mit Tastatur und<br />
Maus oder Touchscreen.<br />
In den Produktionsteilen, die über ein Prozessund<br />
Produktionsleitsystem gesteuert und<br />
überwacht werden, kommen heute üblicherweise<br />
netzwerkfähige Remote Monitore mit<br />
integriertem Thin Client zum Einsatz. Diese<br />
sind mit den oft weit entfernten Leitsystemen<br />
außerhalb des Produktionsbereiches über die<br />
lokale Netzwerk Infrastruktur verbunden. Das<br />
kann neben den üblichen Cat.x- oder Lichtwellenleiter<br />
Kabeln (LWL) auch über Wireless LAN<br />
und Access Points in der Anlage erfolgen, auch<br />
im Ex-Bereich. Da die Visunet-Produktlinie GXP<br />
den neuesten Atex- und IECEx-Normen entsprechen,<br />
können LWL-Netzwerk-Verbindungen<br />
in Zone 1 /21 nun auch ohne die früher<br />
36 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
notwendige Schutzart [op is] für LWL-Schnittstellen<br />
und Switche ausgelegt werden. Das<br />
spart Kosten für die Netzwerk Infrastruktur.<br />
Da immer häufiger sowohl ein Prozessleit- als<br />
auch ein Produktionsleitsystem in der Anlagenautomatisierung<br />
vorhanden sind, kommen<br />
vermehrt Doppelmonitor-Arbeitsstationen<br />
mit gemeinsamer Tastatur und Maus zum<br />
Einsatz. Dafür können platzsparende Montagelösungen<br />
mit Edelstahlkomponenten für<br />
stationäre- oder verfahrbare Bedienstationen<br />
aus dem Visunet-Standard-Baukasten angeboten<br />
oder nach Kundenwunsch angefertigt<br />
werden. Eine Software-Funktion in der Betriebssoftware<br />
RM-Shell der Remote Monitore<br />
erlaubt alternativ die schnelle Umschaltung<br />
zwischen zwei gleichzeitig über Netzwerk mit<br />
dem Monitor verbundenen Host Rechnern an<br />
nur einem Monitor, z. B. MES und DCS, mittels<br />
einer Tastenkombination.<br />
Auch eine mobile Lösung auf Basis des robusten,<br />
Ex-zugelassenen Tablets der Pad-Ex Reihe<br />
mit WLAN steht zur Verfügung. Es bildet zusammen<br />
mit der RM-Shell-Firmware einen<br />
transportablen, kleinen 11,6“-Remote-Monitor<br />
für variable oder selten genutzte Arbeitsplätze.<br />
Für die maschinenlesbare Erfassung von Produktgebinden<br />
und händischen Zuschlägen in<br />
der Produktion können Atex-zugelassene 1-Dund<br />
2-D-Barcodeleser der Pscan- oder Ident-<br />
Ex-Reihe an alle Visunet-GXP- und GMP-Monitore<br />
per Kabel oder Funk angeschlossen werden.<br />
Die gelesenen Daten werden meist durch<br />
das MES-System auf die richtige Produktvariante<br />
und -freigabe vor dem Einsatz überprüft.<br />
Zur Benutzeridentifikation bei der sicheren Erkennung<br />
des Bedieners werden heute meist<br />
RFID-Leser im Zusammenhang mit den GMP-<br />
Anforderungen verwendet. Es können verschiedene<br />
Mifare- und Legic-Kartenleser in<br />
Reinräumen und in der Ex-Zone 2 an die Visu-<br />
Net-Monitore angeschlossen und datentechnisch<br />
integriert werden.<br />
Virtualisierung<br />
Ein aktueller Trend in der Anlagenarchitektur<br />
der Leitsysteme ist die Virtualisierung der vielen<br />
notwendigen Rechner und Server. Dies erfordert<br />
zwingend, dass Monitore mit integriertem<br />
Thin Client für die Bildschirmarbeitsplätze<br />
verwendet werden, da es keine physikalischen<br />
Video-Schnittstellen mehr gibt. Auch<br />
hier bieten die Visunet-Remote-Monitore mit<br />
ihrer Netzwerkanbindung die notwendigen<br />
Voraussetzungen. Die auf Windows 10 IoT basierende<br />
RM-Shell-Firmware bietet auf allen<br />
Visunet-Remote-Monitoren die notwendigen<br />
Pscan-Barcodeleser für alle Bereiche der <strong>Pharmaproduktion</strong><br />
Protokolle um auch mit virtualisierten Systemen<br />
zu kommunizieren: RDP, VNC, ICA (Citrix)<br />
und weitere. Außerdem sind umfangreiche<br />
parametrierbare Zusatzfunktionen implementiert,<br />
um die Remote Monitore an die Anforderungen<br />
in der Prozessindustrie anzupassen.<br />
Diese RM-Shell Firmware ist auf allen Visunet-<br />
Thin-Client-Geräten in der identischen Version<br />
und mit gleichem Funktionsumfang implementiert:<br />
auf den verschiedenen Visunet-Remote-Monitoren,<br />
dem mobilen Tablet Pad-Ex<br />
und auch auf dem Box Thin Client BTC. Dieser<br />
BTC ist für die Verwendung mit Standard-Monitoren<br />
in industriellen Produktionsumgebungen<br />
mit erhöhter Anforderung an die Zuverlässigkeit<br />
und den Temperaturbereich einsetzbar.<br />
Er kann zum Schutz in Schubladen oder Gehäusen<br />
untergebracht werden.<br />
Thin Client Management Software<br />
Um die zunehmende Zahl an Thin Clients in einer<br />
pharmazeutischen Produktionsanlage zu<br />
verwalten, hat Pepperl+Fuchs eine Thin Client<br />
Management Software entwickelt, das Visunet<br />
Control Center (VisuNet CC). Dieses wird<br />
auf einem Windows Rechner installiert, der<br />
mit dem Netzwerk verbunden ist. Mit dem Visunet<br />
CC lassen sich, unter anderem, die drei<br />
Hauptanforderungen in Produktionsanlagen<br />
mit Thin Client basierten Geräten und Monitoren<br />
ausführen:<br />
• Die Fern-Konfiguration: Während der Inbetriebnahme<br />
können über dieses Tool alle Visunet-Geräte<br />
über Visunet CC konfiguriert<br />
werden. Die Konfiguration kann aus den<br />
Thin Clients im Feld ausgelesen, lokal gespeichert<br />
und an weitere Thin Clients übertragen<br />
werden.<br />
Industrieller Box Thin Client mit der gleichen<br />
Firmware wie alle Visunet-Remote-Monitore<br />
• Das Fern-Management: Mit Visunet CC<br />
kann jederzeit der Status aller im Netzwerk<br />
befindlichen Thin Clients mit RM-Shell<br />
überwacht werden, z. B. ob mit einem Host<br />
verbunden und mit welchem. Ein Thin<br />
Client kann mit Visunet CC mit einem anderen<br />
Host verbunden werden (z. B. zur Wartung<br />
des Host), der Touchscreen kann deaktiviert<br />
werden (z. B. zu Reinigungszwecken)<br />
und es kann ein Update der Thin Client<br />
Software über Netzwerk eingespielt werden.<br />
• Der Fern-Support: Mit einer Passwort geschützten<br />
Zusatzfunktion kann in Visunet<br />
CC der Inhalt jedes Remote Monitors dargestellt<br />
werden, auch von Doppelmonitor-Systemen.<br />
Damit kann z. B. dem Bedienpersonal<br />
in der Anlage von einem Supportingenieur<br />
von dessen Arbeitsplatz aus Hilfestellung<br />
bei Fragen zum dargestellten Anlagenbild<br />
gegeben werden, ohne dass dieser in<br />
die Anlage geht oder den Reinraum betreten<br />
muss. Über ein bei der Konfiguration<br />
vom Administrator freigegebenen Funktion<br />
kann ein Remote Monitor im Feld auch bedient<br />
werden, falls dies nach den GMP-<br />
Richtlinien erlaubt ist oder in einer SOP beschrieben<br />
wird.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417pepperlfuchs<br />
Autor<br />
Stefan Sittel<br />
Business Development Manager<br />
HMI & Life Sciences EMEA,<br />
Pepperl+Fuchs<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 37
PRODUKTION<br />
IT-System organisiert Laborgeräte und archiviert Daten<br />
Digitales Labor wird<br />
Realität<br />
Digitalisierung und Gerätevernetzung sind Trends, die sich über<br />
alle Branchen erstrecken und aus unserem Alltag nicht mehr<br />
wegzudenken sind. Doch wie sieht der Laboralltag aus? Ein erster<br />
Schritt hin zum digitalen Labor ist getan. Das Visionize-System von<br />
Eppendorf vernetzt Laborequipment und organisiert Geräte und<br />
Gerätedaten digital in der firmeneigenen IT-Infrastruktur.<br />
Ungeordnete Daten und Informationen,<br />
häufig noch auf Papier, dominieren heute die<br />
Dokumentation im Labor. Damit auch der Laboralltag<br />
mit Themen wie Digitalisierung, Vernetzung<br />
und IoT Schritt halten kann, gibt es<br />
seit einigen Jahren Initiativen, die diese Themen<br />
vorantreiben. Labor-4.0- und Lean-Lab-<br />
Ansätze sind hier nur als Beispiele zu nennen.<br />
Ein weiteres Beispiel von deutschen Partnern<br />
aus Industrie und Wissenschaft stellt das<br />
Smartlab dar. Diese Initiative hat es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, gemeinsam mögliche Zukunftsvisionen<br />
umzusetzen und so erfahrbar<br />
für den Anwender zu machen.<br />
Im Mai 2017 wurde auf der Labvolution in<br />
Hannover im Rahmen der Sonderschaufläche<br />
Smartlab das Labor der Zukunft vorgestellt.<br />
Insgesamt 14 Partner (u. a. das Fraunhofer-Institut<br />
für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
(IPA), das Institut für Technische Chemie<br />
der Leibniz Universität Hannover und Firmen<br />
wie Eppendorf, Presens Precision Sensing,<br />
Sartorius, Köttermann oder Zühlke Engineering)<br />
haben bereits zum zweiten Mal gezeigt,<br />
wie der Laboralltag in Zukunft aussehen kann.<br />
Neben smarten Oberflächen und Labormöbeln,<br />
spielt das Thema Gerätevernetzung und<br />
zentrale Datenarchivierung eine wesentliche<br />
Rolle. Das Smartlab vereint Anwendungen, die<br />
bereits marktreif sind mit langfristigen Visionen.<br />
Mittlerweile ist das Smartlab zu einer<br />
Dauerausstellung in der Robotation Academy<br />
(Teil der Deutschen Messe Technology Academy)<br />
geworden. Hier werden ganzjährig Konferenzen,<br />
Seminare, Workshops und Schulungen<br />
zu den Themen Industrie 4.0, Robotik und Automation<br />
angeboten.<br />
Vernetzte Zusammenarbeit<br />
Das bereits im Jahre 1990 gestartete Human-<br />
Genome-Projekt ist ein gutes Beispiel für vernetzte<br />
Zusammenarbeit im Labor. Ohne die<br />
Vernetzung von Forschern weltweit wäre dieses<br />
Projekt nicht möglich gewesen. Aber wie ist<br />
diese Art der vernetzten Kooperation seitdem<br />
in den Laboralltag integriert worden? Im akademischen<br />
und industriellen Bereich werden<br />
immer häufiger einheitliche SOPs gefordert.<br />
Diese müssen an verschiedenen Standorten<br />
jederzeit verfügbar und stets aktuell sein. Nur<br />
so sind ein reibungsloser Ablauf und die Einhaltung<br />
von Standards zu gewährleisten. Im<br />
Jahre 2003 wurde das Human-Genome-Projekt<br />
beendet und seitdem stehen zum Datenaustausch<br />
verschiedene netzwerkinterne oder<br />
cloud-basierte Anwendungen zur Verfügung.<br />
Somit ist ein digitaler, globaler Austausch von<br />
Daten ebenso selbstverständlich geworden,<br />
wie der sichere, firmeninterne aber standortübergreifende<br />
Zugriff auf einheitliche SOPs.<br />
Lückenlose Dokumentation<br />
Immer bedeutender, aber bislang eher zweitrangig<br />
betrachtet, wird die Dokumentation<br />
Im Mai 2017 wurde auf der Labvolution in<br />
Hannover im Rahmen der Sonderschaufläche<br />
Smartlab das Labor der Zukunft vorgestellt<br />
Bild: Deutsche Messe<br />
38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Das Visionize-System vernetzt Laborequipment und organisiert Geräte und Gerätedaten digital in der<br />
firmeneigenen IT-Infrastruktur<br />
Das Visionize-System bietet eine digitale Mög -<br />
lichkeit zur Fernüberwachung von vernetzten<br />
Geräten<br />
und Archivierung von Geräteparametern. Es<br />
ist nicht nur wichtig zu dokumentieren, ob ein<br />
Gerät regelmäßig gewartet wurde, auch die<br />
lückenlose Dokumentation der Geräteperformance<br />
gehört heutzutage zu den Anforderungen<br />
an die Qualitätskontrolle im Routinelabor.<br />
Was Produktionsanlagen bereits seit langem<br />
dokumentieren, wird nun auch auf die Upund<br />
Downstream-Prozesse ausgedehnt. Als<br />
ein Beispiel sei hier die Lagerung von Proben<br />
und Rohstoffen oder deren Inkubation, z. B. als<br />
Vorkultur, erwähnt. Eine lückenlose Dokumentation<br />
der Lagerbedingungen oder der Parameter<br />
während der Inkubation wird immer<br />
häufiger erforderlich. Da die Proben auch mitunter<br />
sehr wertvoll sein können oder sensitiv<br />
auf Abweichungen während der Inkubation<br />
reagieren, ist eine Fernüberwachung der Geräte<br />
ebenso erforderlich wie die sofortige Verständigung<br />
im Falle einer Abweichung. Dies<br />
kann, berücksichtigt man IoT-Ansätze, vom<br />
Gerät selbst vorgenommen werden. Das spart<br />
aufwendige, regelmäßige Kontrollen am Gerät<br />
vor Ort und somit Zeit und Geld. Gleichzeitig<br />
sorgen reibungslose Abläufe der Up- und<br />
Downstream-Prozesse für reproduzierbarere<br />
Endergebnisse.<br />
Lösungen der Hersteller<br />
Die Vision des vernetzten Labors, mit zentraler<br />
Datenerfassung und gleichzeitigem, globalem<br />
und sicheren Zugriff auf diese Daten, stellt<br />
Hersteller von Laborgeräten vor ganz neue Fragestellungen<br />
und Aufgaben. Auch eine einfache<br />
und sichere Datenarchivierung und Datenverwaltung<br />
stellt gewisse Herausforderungen<br />
an die Hersteller. Aus diesem Grund hat<br />
Eppendorf bereits vor Jahren damit begonnen,<br />
gemeinsam mit Kunden aus verschiedenen<br />
Branchen diese Anforderungen zu definieren<br />
und im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen.<br />
Als einen ersten Schritt in Richtung digitales<br />
Labor hat Eppendorf das Visionize-System<br />
zur Gerätevernetzung auf den Markt gebracht.<br />
Aktuell wird in Kooperation mit Referenzkunden<br />
in Deutschland, den Niederlanden<br />
und Großbritannien dieses System, bestehend<br />
aus Softwareanwendungen und Geräten,<br />
im Laboralltag getestet. Ziel ist es, die<br />
Funktionalitäten sowie den Leistungsumfang<br />
bestmöglich den Erfordernissen im Laboralltag<br />
anzupassen. Hierbei werden ganz verschiedene<br />
Szenarien abgebildet, von akademischen<br />
Anwendungen, über industrielle Anforderungen<br />
bis hin zur biopharmazeutischen<br />
Produktion.<br />
Digitale Labororganisation<br />
Neben der Gerätevernetzung, mit der Möglichkeit<br />
zur Fernüberwachung, bietet das<br />
Visionize-System auch Möglichkeiten zur effizienteren<br />
Labororganisation. Eine zentrale Datenerfassung<br />
und -archivierung in der eigenen<br />
Netzwerkinfrastruktur ermöglicht eine optimierte<br />
Geräteauslastung und trägt somit zur<br />
Steigerung der Effizienz bei. Die Installation<br />
und Vernetzung ist dabei nicht schwieriger<br />
oder risikoreicher als die Installation eines<br />
neuen Netzwerkdruckers.<br />
Bei der Fernüberwachung vernetzter Geräte<br />
lassen sich nicht nur Informationen über den<br />
aktuellen Status, sondern auch über die Ursache<br />
einer Abweichung erhalten. Diese Daten<br />
werden sicher in der eigenen Netzwerkumgebung<br />
aufgezeichnet und archiviert und können<br />
jederzeit und von überall über die Netzwerkinfrastruktur<br />
abgerufen werden. Zur<br />
übersichtlichen und digitalen Labororganisation<br />
steht eine zentrale Informations- und Dokumentendatenbank<br />
mit Anwenderverwaltung<br />
zur Verfügung, mittels der sich neben aktuellen<br />
Statusanzeigen auch Wartungsintervalle,<br />
Zertifikatsdaten, Standorte, Dokumente<br />
und Ansprechpartner organisieren lassen. Die<br />
Installation und Gerätevernetzung erfolgen<br />
„on-premises“ und unterliegen somit der Datensicherheit<br />
und Administration des eigenen<br />
Netzwerks. Alle Visionize-Software-Applikationen<br />
sowie das entsprechende Interface an den<br />
Geräten weisen zudem eine einheitliche Bedienführung<br />
auf, die einem komplett neuen<br />
und zeitgemäßen UI/UX-Konzept (User Interface/User<br />
Experience) folgt. Dies gewährleistet,<br />
dass die Bedienung produkt- und plattformübergreifend<br />
einheitlich ist und lange<br />
Einarbeitungs- und Gewöhnungsphasen entfallen.<br />
Zeitgleich wird das Risiko von Fehlbedienungen<br />
minimiert.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417eppendorf<br />
Autorin<br />
Dr. Tanja Musiol<br />
Projektleiterin Portfoliomanagement<br />
Marketing,<br />
Eppendorf<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 39
PRODUKTION<br />
Automatisierte Herstellung von Dialysekonzentraten<br />
Für jeden Patienten die<br />
richtige Rezeptur<br />
Die Nephtec GmbH produziert und vertreibt Systeme zur Her -<br />
stellung von Dialysekonzentraten entsprechend der Rezeptur -<br />
vorgaben des Dialysearztes. Zur Rezepturverwaltung und um eine<br />
lückenlose Rückverfolgbarkeit der einzelnen Bestandteile bis zum<br />
Grundprodukt zu gewährleisten setzt Nephtec auf das Automatisierungssystem<br />
OPDwin von Opdenhoff.<br />
Für die Durchführung einer Dialysebehandlung<br />
wird u. a. ein flüssiges Säurekonzentrat<br />
benötigt, das ca. 85 bis 90 % Wasser beinhaltet.<br />
Behälter mit solchen Mengen Wasser sind<br />
nicht nur schwer zu transportieren, sondern<br />
der Transport ist kostenintensiv. Vor diesem<br />
Hintergrund setzt Holger Schwepe, Geschäftsführer<br />
der Nephtec GmbH, ein System ein, das<br />
die Dosierung und Abfüllung der einzelnen<br />
pharmazeutischen Rohstoffe in die Fässer automatisiert<br />
vornimmt. Erst kurz vor der Therapie<br />
und vor Ort beim Kunden wird das Wasser<br />
hinzugegeben.<br />
Die Anforderungen an die Systemlösung sind<br />
hoch, schließlich sind nicht nur die exakte Dosierung<br />
der benötigten Rohstoffe, sondern<br />
auch das kontrollierte Auflösen der Dialysesalze<br />
für die Entstehung einer flüssigen Säure<br />
maßgeblich. Da bereits kleinste Toleranzen für<br />
den Patienten lebensbedrohliche Konsequenzen<br />
haben können, ist es das erklärte Ziel, diese<br />
auszuschließen. Die Anlage muss unterschiedliche<br />
Anforderungen erfüllen. Zum einen<br />
muss sie durch den Mitarbeiter verwechslungssicher<br />
bedient werden können. Zum anderen<br />
müssen hygienische Anforderungen erfüllt<br />
werden, die auch der FDA entsprechen.<br />
Automatisierte Dosierung und Abfüllung der einzelnen Rohstoffe bei Nephtec<br />
Entwicklung des Prototyps<br />
Mit der Wegen GmbH holte sich der Unternehmer<br />
einen Partner an Bord, der sich auf die<br />
Entwicklung von flexiblen Systemlösungen für<br />
den Anlagen- und Waagenbau spezialisiert<br />
hat. Die flexiblen, FDA-konformen Komponenten<br />
überzeugen durch ihre technische Beschaffenheit,<br />
die einerseits die Anhaftung pulverförmiger<br />
Schüttgüter verhindert, Toträume<br />
ausschließt sowie zusätzlich eine leichte und<br />
rückstandslose Reinigung bietet. Den professionellen<br />
Dreiklang erzielte Schwepe durch die<br />
Integration des Opdenhoff-Automatisierungssystems<br />
OPDwin. OPDwin steht für die optimale<br />
Prozessdarstellung und setzt sich aus<br />
verschiedenen Bausteinen zusammen. Gemeinsam<br />
wurde schließlich ein Prototyp der<br />
Anlage entwickelt.<br />
Lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />
Die Systemlösung für Nephtec aus dem Hause<br />
Opdenhoff speichert nun von der Anlieferung<br />
über den Lagerort, der Rezeptur bis hin zum<br />
Endprodukt alle Prozessschritte. So kann noch<br />
nach zehn Jahren überprüft werden, bei welcher<br />
Charge welche Rohstoffe in welcher Dosierung<br />
verwendet wurden. Parallel zur Verwiegung<br />
und Verarbeitung von Salzen stellt<br />
die exakte Dosierung dieser eine Herausforderung<br />
dar, denn sie sind stark hygroskopisch<br />
und können dadurch unterschiedliche Gewichts-<br />
sowie Fließeigenschaften aufweisen.<br />
Eine Abweichung hat weitreichende Folgen,<br />
denn die Charge wird dann nicht zugelassen.<br />
Exakt hier greift OPDwin ein und stellt eine<br />
konstant hohe Qualität sicher. Nephtec be-<br />
40 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
kommt von dem behandelnden Dialysearzt<br />
die exakte Rezeptur mitgeteilt, woraufhin das<br />
Rezept im System hinterlegt wird, der Mitarbeiter<br />
das jeweilige Rezept auswählt und die<br />
genauen Rohstoffmengen zur weiteren Verarbeitung<br />
befördert werden.<br />
Exakte Dosierung<br />
Für den nachfolgenden Produktionsschritt<br />
werden spezielle, flexible Behälter mit Austragsvorrichtungen<br />
von Wegen eingesetzt.<br />
Durch Vibrationselemente werden alle Stoffe<br />
rückstandsfrei ausgetragen. Die Schüttgüter<br />
werden dabei in eine Dosierquetschvorrichtung<br />
geleitet, mit der eine Grob-Feinstromregelung<br />
über einen Auf/Zu-Zylinder auf der einen<br />
und einen über ein Wegmesssystem geregelten<br />
Zylinder auf der anderen Seite möglich<br />
ist. Mit dieser Konstruktion lässt sich eine beliebig<br />
kleine Füllöffnung zur Feindosierung erreichen.<br />
Zudem wurden Dosierrinnen sowie<br />
zusätzlich Feststoff- sowie Flüssigkeitswaagen<br />
implementiert. Damit die flexiblen Komponenten<br />
die exakte Menge der Rohstoffe freisetzen,<br />
erfolgt das Verwiegen entweder vollautomatisch<br />
über OPDwin oder manuell<br />
durch den Mitarbeiter. Parallel zur Automatisierung<br />
stellt das manuelle Verwiegen eine<br />
wichtige Option dar und dient beispielsweise<br />
als Backup für den Notfall.<br />
Zusätzlich werden die Prozesse innerhalb der<br />
Anlagen über OPDwin Automation geregelt<br />
und überwacht. Die Visualisierung aller relevanten<br />
Daten wie Mischer, Komponentenliste,<br />
aktive Dosiervorgänge, Stammdaten und die<br />
Bestandsverwaltung erfolgt über OPDwin Visualisierung.<br />
Durch den Einsatz der verschiedenen<br />
OPDwin-Bausteine und der flexiblen<br />
Systemkomponenten von Wegen kann Nephtec<br />
ressourcenschonend fertigen und Ausschuss<br />
minimieren. Ein weiterer, wichtiger Aspekt<br />
bei diesem Projekt ist, dass der Support<br />
nicht mit der erfolgreichen Realisierung endet.<br />
Das Technik-Team von Opdenhoff kann nach<br />
Absprache per Fernwartung auf die Software<br />
zugreifen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417opdenhoff<br />
Verwiegung, Komponentenliste, aktive Dosier vor -<br />
gänge, Stammdaten und die Bestandsverwaltung<br />
werden auf dem Bildschirm visualisiert<br />
FLOTTWEG TRENNTECHNIK MIT ZENTRIFUGALKRAFT<br />
Dekanter und Separatoren für die chemische Industrie, Pharmazie, Biotechnologie,<br />
Recycling-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
Anwendungsbeispiele:<br />
• Entwässerung von PVC<br />
• Algenernte und Ölextraktion<br />
• Verarbeitung von Fermentationsbrühen in der weißen Biotechnologie<br />
• Gewinnung von Proteinen, Weizenstärke und Tapioka-Stärke<br />
• Herstellung von Soja- und Getreidemilch, Sojaproteinen, Laktose und Kasein<br />
• Trennung von Kunststoffen, Kunststoffrecycling, Altpapieraufbereitung<br />
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Flottweg – Ihr starker Partner durch jahrzehntelange Erfahrung in der zentrifugalen Trenntechnik<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 41<br />
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PRODUKTION<br />
GMP-gerechte Produktion von Arzneimitteln<br />
Mit MES und Edelstahl-<br />
Industrie-PCs<br />
Hersteller von Arzneimitteln in der EU sind verpflichtet, ein<br />
Dokumentationssystem auf dem neuesten Stand der Technik<br />
zu unterhalten. Schließlich müssen sie jederzeit eine<br />
einwandfreie Rückverfolgung der Chargen sowie aller im<br />
Verlauf der Entwicklung eines Prüfpräparats vorgenom -<br />
menen Änderungen gewährleisten können. Das Traditions -<br />
unternehmen Krewel Meuselbach setzt bei der Steuerung<br />
und Dokumentation seiner Produktionsprozesse auf die<br />
Edelstahl-Industrie-PCs von Noax.<br />
lag laut Stahn auch daran, dass die Mitarbeiter<br />
von Anfang an am Entscheidungsprozess beteiligt<br />
waren. Schon bei der Präsentation sollten<br />
sie die Geräte bedienen und dann selbst<br />
beurteilen, ob sie damit arbeiten wollten oder<br />
nicht. „Bei unseren Mitarbeitern fanden die<br />
Noax-PCs sofort positive Resonanz“, so Stahn.<br />
Krewel Meuselbach setzt Industrie-PCs vom<br />
Typ Steel S12 für die Verwiegung und bei der<br />
Konfektionierung von Tabletten ein. Für das<br />
Verwiegen der Inhaltsstoffe sind drei Waagen<br />
– eine Bodenwaage und zwei Tischwaagen –<br />
über eine RS232-Schnittstelle an einen Noax-<br />
IPC angeschlossen. Ein Scanner für das Lesen<br />
der Barcode-Etiketten auf den Gebinden ist<br />
ebenfalls an den Industriecomputer angebunden.<br />
Auf der Softwareseite setzt der Pharmahersteller<br />
das Wiegemodul von Cosrewis ein.<br />
Mithilfe dieses Moduls prüfen die Mitarbeiter,<br />
ob die verwendeten Stoffe den Vorgaben entsprechen.<br />
Außerdem kontrollieren sie den Zustand<br />
des Qualitätsstatus, das Verfallsdatum<br />
und weitere Parameter. Darüber hinaus informiert<br />
die Software die Anwender über Pikto-<br />
Das Pharmaunternehmen Krewel Meuselbach<br />
ist vor allem durch seine verschiedenen<br />
Präparate auf pflanzlicher Basis bekannt. Dazu<br />
gehören die Erkältungs- und Hustenmittel<br />
Aspecton und Hedelix. Neben Deutschland ist<br />
das Unternehmen mit seinen Produkten in<br />
über 20 Ländern vertreten.<br />
Um eine möglichst effiziente und sichere Produktion<br />
gewährleisten und allen Dokumentationspflichten<br />
nachkommen zu können, entschied<br />
sich Krewel-Meuselbach für die Einführung<br />
eines Manufacturing Execution Systems<br />
in Verbindung mit Industrie-PCs. Bei diesem<br />
Projekt war der Pharmahersteller ganz auf die<br />
Kompetenz externer Unternehmen angewiesen.<br />
Schließlich ging es darum, sämtliche Prozessschritte<br />
bei der Herstellung seiner Medikamente<br />
zu steuern und lückenlos zu dokumentieren.<br />
Das passende MES-System fand Krewel Meuselbach<br />
schließlich bei der Klar Partner AG mit<br />
dem validierten Cosrewis-System. Bei den PCs<br />
setze man auf Noax. Dr. Peter Stahn, Leiter des<br />
Bereichs Herstellung, betont ausdrücklich, wie<br />
schnell die Kombination aus Noax-IPCs und<br />
dem validierten MES Cosrewis von Klar Partner<br />
durch die Mitarbeiter akzeptiert wurde.<br />
„Einige Leute arbeiten hier seit 20 oder gar<br />
30 Jahren. Und von einem Tag auf den anderen<br />
müssen sie die Daten, die sie vorher auf Laufzettel<br />
aufgeschrieben haben, mit Scanner und<br />
IPC erfassen. Aber es gab kaum Probleme.“ Das<br />
Noax-IPCs überwachen,<br />
steuern und dokumentieren<br />
die Produktionsprozesse<br />
bei<br />
Krewel-Meuselbach<br />
42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
gramme auch über etwaige Gefahrstoffe und<br />
meldet die verwogenen Mengen an das ERP-<br />
System zurück.<br />
Perfektes Zusammenspiel<br />
Über den Datenaustausch zwischen dem ERP-<br />
System und Cosrewis zeigt sich der Herstellungsleiter<br />
sehr zufrieden: „Das lief immer<br />
vollkommen reibungslos.“ Neben dem Verwiegen<br />
der einzelnen Inhaltsstoffe und der Kommunikation<br />
mit dem ERP-System, hat Cosrewis<br />
in der Produktion von Krewel Meuselbach vor<br />
allem die Aufgabe, Prozessherstellvorschriften<br />
(abgekürzt: PHV) zu generieren und abzuarbeiten.<br />
Dieser Prozess beginnt bereits beim<br />
Einlesen des Auftrags aus dem ERP-System. Zu<br />
diesem Zeitpunkt generiert die MES-Software<br />
eine auftragsspezifische Herstellvorschrift.<br />
Das Cosrewis-PHV steuert, überwacht und dokumentiert,<br />
wie die Anlagen die einzelnen Prozessschritte<br />
abarbeiten. Darunter fällt beispielsweise<br />
das Rühren, Heizen, Mischen, Umfüllen<br />
oder Einziehen der einzelnen Inhaltsstoffe.<br />
Mittels einer bidirektionalen Kopplung<br />
zur SPS regelt das PHV-Modul die Fertigungsprozesse<br />
in den Maschinen. Der Bediener kann<br />
den Ablauf auf dem Bildschirm der IPCs verfolgen<br />
und außerdem weitere prozessrelevante<br />
Werte manuell erfassen oder abrufen. Die Bedienung<br />
erfolgt einfach und anwenderfreundlich<br />
über den Touchscreen der IPCs.<br />
Noax-IPCs berechnen den Coating-Auftrag<br />
Schritt für Schritt<br />
Auch zur Überwachung und Dokumentation<br />
des Coatings der Tabletten setzen die Mitarbeiter<br />
von Krewel Meuselbach Noax-IPCs und<br />
das MES ein. Zunächst wird das Gewicht des<br />
gesamten Coating-Materials in der Anlage ermittelt.<br />
Nachdem der Prozess beendet ist,<br />
wird das in der Anlage übrig gebliebene Material<br />
gewogen. Die Differenz einer Charge muss<br />
auf den Tabletten aufgebracht sein. Um das<br />
theoretische Ergebnis zu verifizieren, werden<br />
einzelne Proben später nochmals gewogen<br />
und der Coating-Auftrag nachträglich berechnet.<br />
Somit erhält Krewel Meuselbach einen<br />
doppelten Nachweis.<br />
Cosrewis speichert und dokumentiert sämtliche<br />
Eingaben und Prozessschritte, damit sie<br />
für etwaige Prüfungen oder zur Rückverfolgung<br />
im Netz des Unternehmens bereitstehen.<br />
Doch die Software nimmt noch eine weitere<br />
Rolle innerhalb des Produktionsprozesses<br />
ein. Dr. Stahn: „Der Output eines abgeschlossenen<br />
Prozesses ist der Input des nachfolgenden<br />
Prozesses.“ Am Beispiel der Tablettenkonfektionierung<br />
erläutert der Herstellungsleiter,<br />
wie das zu verstehen ist: „Da wir jeden Prozessschritt<br />
überwachen, wissen wir genau,<br />
wie viele Tabletten wir hergestellt haben. Diese<br />
Zahl dient als Grundlage für die Berechnung<br />
des Verpackungsmaterials, also wie viele<br />
Blister, Kartons und Packungsbeilagen wir benötigen.“<br />
Exakte Eingaben und vor allem Verlässlichkeit<br />
haben bei der Herstellung von Medikamenten<br />
oberste Priorität, denn nur dann<br />
ist die GMP-gerechte Dokumentation der Prozesse<br />
gewährleistet. Da das Gesamtsystem<br />
aus MES und Industriecomputer die Produktionsprozesse<br />
steuert und dokumentiert,<br />
kommt ihm eine besondere Bedeutung innerhalb<br />
der Fertigung zu. Stahn formuliert das so:<br />
„Die Software ist schon sehr sinnvoll hier.<br />
Doch die beste Software nützt nichts, wenn<br />
die Hardware nicht funktioniert.“ Auf die Frage,<br />
ob er schon einmal ein Versagen der IPCs<br />
erlebt hat, antwortet er knapp: „Nein, da ist<br />
nie etwas kaputtgegangen!“<br />
Sie funktionieren einfach!<br />
Und das obwohl die Industrie-PCs von noax in<br />
der Produktion von Krewel Meuselbach zahlreichen<br />
Belastungen ausgesetzt sind. Zum einen<br />
kommt es immer wieder vor, dass Mitarbeiter<br />
mit Hubwagen oder mit anderen Fahrzeugen<br />
an die Industriecomputer stoßen. Zum<br />
anderen werden die gesamten Produktionsanlagen<br />
– die Industrie-PCs eingeschlossen – regelmäßig<br />
mit speziellem Wasser und korrosiven<br />
Desinfektionsmitteln gereinigt. „Für die<br />
IPCs heißt das: Sie müssen den Reinigungsvorschriften<br />
genügen und die Reinigung ohne<br />
Schaden überstehen. Andernfalls wären sie<br />
Die Bedienung der IPCs erfolgt einfach und komfortabel<br />
via Touchscreen<br />
hier fehl am Platz“, erklärt Herr Dr. Stahn. Aufgrund<br />
der komplett geschlossenen Bauweise<br />
gemäß Schutzart IP65 können weder Strahlwasser<br />
noch Desinfektionsmittel der Hardware<br />
etwas anhaben. Die Robustheit der noax-<br />
IPCs war einer der maßgeblichen Gründe, warum<br />
sich die Verantwortlichen von Krewel<br />
Meuselbach für die noax-IPCs entschieden haben.<br />
Für den Herstellungsleiter ist es neben<br />
der Bedienerfreundlichkeit das wichtigste Argument:<br />
„Wir setzen voraus, dass das Gerät<br />
nicht ständig ausgewechselt werden muss.“<br />
Und dann ergänzt er: „Die IPCs von Noax, die<br />
funktionieren einfach. Da kann man nichts<br />
anderes sagen. Aus unserer Sicht war die<br />
Investition in die Noax-IPCs und die MES-Software<br />
Cosrewis ein Volltreffer!“<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417noax<br />
Autor<br />
Michael Naumann<br />
Freier Journalist<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 43
PRODUKTION<br />
Leitfähigkeitsmessung in Reinstwasser<br />
Zwei Elektroden für<br />
hohe Qualität<br />
Die Reinstwasserherstellung zählt zu den wichtigsten Prozessen bei der Herstellung<br />
von Arzneimitteln und Pharmazeutika. Um die Qualität des Reinstwassers sicher -<br />
zustellen, muss die Leitfähigkeit kontinuierlich erfasst und überwacht werden. So<br />
wird eine gleichbleibende Qualität und hohe Prozesssicherheit gewährleistet.<br />
Koaxial konstruierte Zwei-Elektroden-Sensoren bieten hier zusammen mit einem<br />
externen Messumformer beste Voraussetzungen für zuverlässige Messwerte<br />
Die Qualität von Reinstwasser ist in Normen<br />
und Empfehlungen beschrieben, zum<br />
Beispiel von ASTM International (urspr. American<br />
Society for Testing and Materials), in der<br />
Pharmacopoea Europaea (Ph. Eur.), der United<br />
States Pharmacopeia (USP) und in DIN- oder<br />
ISO-Normen. Sämtliche genannten Normen<br />
erfordern eine entsprechende Qualitätskontrolle.<br />
Die nachgewiesen sicherste und am<br />
besten akzeptierte Methode ist die Leitfähigkeitsmessung.<br />
Die Messung in Reinstwasser<br />
erfolgt mit Leitfähigkeitssensoren, die nach<br />
dem Zwei-Elektroden-Verfahren arbeiten. Bei<br />
dieser Anwendung sind die Elektroden konzentrisch<br />
angeordnet, wobei die äußere die innere<br />
Elektrode abschirmt. Da die elektrolytische<br />
Leitfähigkeit einer Flüssigkeit stark temperaturabhängig<br />
ist, wird der Messwert normalerweise<br />
auf die international anerkannte<br />
Referenztemperatur von 25 °C bezogen (temperaturkompensiert).<br />
Das spezielle Bewertungsverfahren<br />
„Water Conductivity “<br />
(nach USP) zur Leitfähigkeitsmessung in<br />
Reinstwasser bildet eine Ausnahme: Hier sind<br />
Um die Qualität des<br />
Reinstwassers sicherzustellen,<br />
muss die Leitfähigkeit<br />
kontinuierlich erfasst<br />
und überwacht werden<br />
entsprechende Messumformer erhältlich, bei<br />
denen die Temperaturkompensation ausgeschaltet<br />
werden kann.<br />
Messprinzip des Sensors<br />
Ein Zwei-Elektroden-Sensor nutzt zwei leitfähige<br />
Messelektroden, die für Messungen in<br />
Reinstwasser aus Edelstahl oder Titan bestehen<br />
und in einer bestimmten Geometrie angeordnet<br />
sind. Den Abstand der Sensorflächen<br />
zueinander (l) im Verhältnis zur wirksamen<br />
Messfläche (A) nennt man Zellenkonstante K,<br />
mit der Einheit [1/cm]. Bei Reinstwasser muss<br />
diese Zellenkonstante 0,01 betragen. In der<br />
Realität sind Sensoren meist koaxial aufgebaut,<br />
das heißt die beiden Messelektroden<br />
sind konzentrisch angeordnet. Außerdem ist<br />
in diesen Sensoren meist ein Fühler zur Erfassung<br />
der Temperatur des Mediums integriert.<br />
Ein externer elektronischer Messumformer<br />
beaufschlagt den Zwei-Elektroden-Sensor mit<br />
einer Wechselspannung. Entsprechend dem<br />
elektrischen Widerstand der Messlösung<br />
(Reinheitsgrad) stellt sich ein Wechselstrom<br />
ein. Dieser wird durch den Messumformer unter<br />
Berücksichtigung der Zellenkonstante und<br />
eventuell der Temperatur des Messmediums<br />
in den Wert für die Leitfähigkeit der Mess -<br />
lösung umgerechnet.<br />
Messfehler vermeiden<br />
Durch die Temperaturkompensation entsprechend<br />
ASTM International entfällt der mögliche<br />
Messfehler durch einen falsch eingestellten<br />
Temperaturkoeffizienten. Hier kann allerdings<br />
eine nicht exakte Zellenkonstante zu<br />
systematischen Messfehlern führen. Auch<br />
44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Reinstwasser-Leitfähigkeitssensoren können<br />
Abweichungen von der nominellen Zellenkonstanten<br />
K = 0,01 haben. Leider gibt es keine<br />
praktisch verwendbaren Prüf- oder Kalibrierflüssigkeiten<br />
für die Leitfähigkeit im Reinstwasserbereich,<br />
das heißt für Werte unter<br />
10 μS/cm. Flüssigkeiten mit solchen Leitfähigkeitswerten<br />
liefern keine stabilen Referenzwerte,<br />
da sie sofort Kohlendioxid aus der Luft<br />
aufnehmen und sich dadurch verändern.<br />
Es ist daher erforderlich, dass Reinstwasser-<br />
Leitfähigkeitssensoren mit einer exakt vermessenen<br />
Zellenkonstante zum Einsatz kommen.<br />
Dazu erstellt der Hersteller ein Prüfzeugnis,<br />
zum Beispiel das sogenannte „ASTM-Prüfzeugnis“,<br />
in dem die individuelle Zellenkonstante<br />
auf mehrere Kommastellen genau eingetragen<br />
wird. Bei der Inbetriebnahme der<br />
Messstelle muss dann nur noch diese exakte<br />
Zellenkonstante in den Messumformer einprogrammiert<br />
werden; danach ist dieser Sensor<br />
messbereit.<br />
Verkürzte Messelektroden<br />
Der optimierte konduktive Leitfähigkeitssensor<br />
Jumo Tecline CR in Edelstahlausführung erfüllt<br />
alle Anforderungen der Pharmaindustrie.<br />
Entscheidend für gute Messergebnisse sind<br />
hier die Zellenkonstanten der Sensoren. Es stehen<br />
zwei Varianten mit den Zellenkonstanten<br />
0,01 oder 0,1 zur Verfügung. So muss für die<br />
Messung von Reinstwasser höchster Güte (unter<br />
1 μS/cm) zwingend eine Messzelle mit Zellenkonstante<br />
K = 0,01 eingesetzt werden. Bei<br />
der neuen Ausführung wurde der Elektrodenschaft<br />
an die Prozessbedingungen in der Pharmaindustrie<br />
optimal angepasst. Durch eine<br />
geschickte Verkürzung der aktiven Mess -<br />
elektroden, erlaubt der Leitfähigkeitssensor<br />
Tecline CR nun den Einbau auch bei kleineren<br />
Rohrdurchmessern. Da die elektrolytische Leitfähigkeit<br />
stark temperaturabhängig ist, muss<br />
die Temperatur in die Bewertung mit einbe -<br />
zogen werden. Zu diesem Zweck ist in die<br />
Leitfähigkeitsmesszellen ein Pt1000-Sensor<br />
integriert. Während des Messprozesses erfasst<br />
dieser die Mediums temperatur, die an -<br />
schließend in nachgeschalteten Messver -<br />
stärkern entsprechend kompensiert wird. Die<br />
mediumsberührenden Teile des Sensors<br />
sind aus Edelstahl 1.4435 (316L) in elektro -<br />
polierter Qualität (Ra < 0,8 μm) gefertigt. Für<br />
diese können Abnahmeprüfzeugnisse nach<br />
DIN EN 10204 3.1 sowie Rauigkeitszertifikate<br />
(gemäß Ph. Eur. bzw. ASTM International) zur<br />
Verfügung gestellt werden. Die von Jumo verwendeten<br />
Dichtungen und Kunststoffe entsprechen<br />
den Anforderungen der FDA und<br />
sind physiologisch unbedenklich.<br />
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Suchwort: php0417jumo<br />
Autorin<br />
Der konduktive Leit -<br />
fähigkeitssensor Jumo<br />
Tecline CR in Edelstahlausführung<br />
erfüllt alle<br />
Anforderungen der<br />
Pharmaindustrie<br />
Christina Scheer<br />
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46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
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ausgelegt und verfügt<br />
über eine NSF-Zertifizierung (National<br />
Sanitation Foundation). Die<br />
hochglanzpolierten und abgeschrägten<br />
Edelstahloberflächen<br />
sowie die Schutzklassen IP 68/69k<br />
reduzieren das Kontaminationsrisiko<br />
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Reinigung nach dem Cleanin-Place-Prinzip<br />
(CIP). Das Wägemodul<br />
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ATEX-Zertifizierung. Es ist für Wägebereiche<br />
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wie z. B. Kontamination im<br />
Produktionsprozess<br />
Fassentleerungssystem für<br />
hochviskose Medien<br />
Das Fassentleerungssystem Viscoflux Mobile verfügt über<br />
ein fahrbares Prozessgerät und eine Pumpeneinheit, bestehend<br />
aus Antriebsmotor, Pumpe und Nachfolgeplatte<br />
mit Prozessdichtung. Das System<br />
lässt sich individuell auf die jeweilige<br />
Anwendung ausgelegen<br />
und benötigt durch seine kompakte<br />
Bauweise so wenig Platz,<br />
dass es sich in einem Fahrstuhl<br />
transportieren lässt.<br />
Nach dem Fördervorgang lässt<br />
sich das System schnell demontieren<br />
und reinigen. Mit dem Prozessgerät<br />
in Edelstahl eignet es<br />
sich im Bereich Pharma, Food,<br />
Cosmetic besonders zur Förderung<br />
hochviskoser Medien – so<br />
zum Beispiel zur Förderung von<br />
Tomatenmark, Fruchtmus, Karamellcreme<br />
oder Vaseline. Anwender<br />
profitieren von einer fast vollständigen<br />
Fassentleerung bis unter<br />
1 % Restmenge (bei Aseptic Bags bis unter 2 %). Aus<br />
diesem Grund entfällt auch die sonst notwendige und<br />
kostspielige Nachreinigung der Fässer von Hand.<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 47
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48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017<br />
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Die Pumpenfabrik Wangen hat<br />
speziell für hygienische Anwendungen<br />
die Wangen-Hyline-Exzenterschneckenpumpe<br />
entwickelt.<br />
Die Pumpe löst die Baureihe<br />
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unterhalb der Twin.<br />
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Förderstrom im Sauggehäuse.<br />
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und hochwertige Komponenten,<br />
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Gestaltung<br />
der Gehäuse<br />
und die außenliegende<br />
Serviceschnittstelle sind<br />
weitere Vorteile. Die produktseitige<br />
Wellenabdichtung wird großflächig<br />
angeströmt und somit<br />
bestens gereinigt. Die Pumpen<br />
fördern 20 bis 7000 l/h. Sie eignen<br />
sich für niedrig bis hochviskose<br />
Medien wie Zuckermassen,<br />
Marzipan, gekochte Fruchtmassen,<br />
Füllungen, Glasuren, Molkereierzeugnisse,<br />
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Kosmetika, Shampoo oder Seife.<br />
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Die Stabilität von besonders<br />
feuchtigkeitsempfindlichen Arzneimitteln<br />
wie Trockenpulver zur<br />
Inhalation muss durch die Verpackung<br />
gewährleistet sein; ebenso<br />
muss das Eindringen von biologischen<br />
Stoffen in parenterale Medikamente<br />
von der Verpackung<br />
verhindert werden. Hier sind Integritätstests<br />
mit hoher Empfindlichkeit<br />
vonnöten. Die Prüfmethode<br />
des AMI von Pfeiffer Vacuum<br />
testet die Dichtheit nach einem<br />
patentierten Verfahren, bei dem<br />
kein Prüfgas erforderlich ist.<br />
Stattdessen wird das im Hohlraum<br />
der Verpackung vorhandene<br />
Gasgemisch genutzt, um<br />
hochempfindliche Tests über einen<br />
größeren Messbereich durchzuführen.<br />
Das Verfahren ist flexibel<br />
anwendbar: Verschiedene Verpackungsarten<br />
wie Blister, Beutel,<br />
Phiolen, Kunststoffflaschen und<br />
versiegelte Bauteile wie Batteriegehäuse<br />
können auf diese Weise<br />
getestet werden. Ein großer Vorteil<br />
des AMI ist der weite Messbereich<br />
mit hoher Empfindlichkeit.<br />
Dadurch kann der AMI Heliumleckprüfungen<br />
und Grobleckprüfungen<br />
in einem Gerät ersetzen.<br />
Zuverlässigkeit und Messgenauigkeit<br />
nach USP 1207.1 wird erreicht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417pfeiffervacuum
Manuelle Isolierung von<br />
Nukleinsäuren<br />
Die Smartextraction-Technologie von Analytik<br />
Jena ist nun auch für die manuelle Isolierung<br />
von Nukleinsäuren verfügbar. Die moderne<br />
Technologie, deren Basis die Verwendung<br />
neuartiger modifizierter Oberflächen zur Bindung<br />
von Nukleinsäuren, sogenannte „Smart<br />
Modified Surfaces“, ist, benötigt kein Phenol/<br />
Chloroform, keine Ionenaustauscher, keine Filtersäulchen<br />
oder Filterplatten und keine Suspensionen<br />
aus magnetischen oder paramagnetischen<br />
Partikeln zur Anbindung von Nukleinsäuren.<br />
Smartextraction kann künftig sowohl<br />
manuell als auch automatisiert eingesetzt<br />
werden. Alle notwendigen Extraktionsschritte<br />
werden deutlich vereinfacht und beschleunigt.<br />
Statt der Durchführung aufwendiger<br />
Zentrifugierungsschritte findet der gesamte<br />
Ablauf in einem Thermoshaker statt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417analytikjena<br />
Universeller Gasanalysator<br />
Die Massenspektrometer der<br />
UGA-Serie von SI Scientific Instruments<br />
arbeiten von oberhalb Atmosphärendruck<br />
bis hinunter in<br />
den UHV-Bereich. Der Einsatzbereich<br />
der portablen Systeme erstreckt<br />
sich von der Online-Überwachung<br />
einzelner Prozessgase<br />
bis zur Komplettanalyse von Gasgemischen.<br />
Die UGA-Spektrometer<br />
enthalten eine zweistufige<br />
Druckreduktionsstufe zur Abnahme<br />
von Proben bei Atmosphärendruck.<br />
Nach der Druckreduktion<br />
wird der Gasstrom über ein Massenspektrometer<br />
(Restgasanalysator)<br />
geführt. Dieses besteht aus<br />
zwei Pumpen, Ionisator mit Quadrupolfilter<br />
und Detektor, Elektronikeinheit<br />
und Echtzeit-Software<br />
auf Windowsbasis. Der Messkopf<br />
enthält einen Faraday-Detektor<br />
und zur Steigerung der Empfindlichkeit<br />
und Verkürzung der<br />
Messzeiten ist zusätzlich ein Sekundärelektronenvervielfacher<br />
eingebaut. Die Software bietet<br />
vielfältige Auswerte- und Anzeigemöglichkeiten<br />
wie Druck über<br />
der Massezahl, Druck über der<br />
Zeit, Histogrammmodus, Leckdetektion<br />
und eine umfangreiche<br />
Bibliothek. Die Bedienung kann<br />
darüber hinaus auch manuell<br />
über die Frontplatte erfolgen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417si<br />
Halle 1 . Stand 1-235<br />
Platzprobleme?<br />
Unsere Beschriftungs- und Etikettiersysteme zum Kennzeichnen von<br />
Verpackungen und Produkten sind kompakt und leicht integrierbar.<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 49
VERPACKUNG<br />
Track- and-Trace-Lösungen für Spezialmedikamente<br />
Im Kleinen ganz groß<br />
Immer mehr Pharmaunternehmen implementieren aufgrund der<br />
aktuellen Gesetzeslage vollautomatisierte Track-and-Trace-Lösungen<br />
mit tiefer Linienintegration. Bei Kleinchargen sind solche<br />
Systeme jedoch nicht rentabel. Dafür stellt Mettler Toledo PCE die<br />
manuelle Serialisierungsstation MSS bereit. In Kombination mit<br />
der Software PLM direct decken Pharmahersteller den kompletten<br />
Serialisierungs- und – bei Bedarf – auch Aggregationsprozess ab.<br />
Die Umsetzungsfrist läuft: Laut Fälschungsschutzlinie<br />
EU 2011/62 müssen Pharmahersteller<br />
ab 9. Februar 2019 sämtliche in<br />
der EU vertriebenen, verschreibungspflichtigen<br />
Medikamente mit Sicherheitsmerkmalen<br />
versehen. Im Wesentlichen sind das eine individuelle<br />
Seriennummer, ein automatisiert lesbarer<br />
2D-Datamatrix-Code sowie eine Maßnahme,<br />
die die Unversehrtheit der Verpackung<br />
nachweisen kann. Die USA haben mit dem<br />
DSCSA ebenfalls ein Regulatorium aufgesetzt,<br />
das dem Patientenschutz dient. Andere absatzstarke<br />
Nationen wie Russland, Brasilien<br />
und Kanada planen vergleichbare Maßnahmen.<br />
Auch kleine und mittlere Pharmahersteller<br />
sowie Lohnverpacker stehen vor der Aufgabe,<br />
die jeweiligen Vorgaben umzusetzen – obwohl<br />
die Produktionsvolumina sehr gering<br />
sein können – etwa bei Spezialmedikamenten<br />
und Personalized-Care-Produkten. Speziell für<br />
solche Szenarien hat Mettler Toledo PCE die<br />
manuelle Serialisierungsstation (MSS) entwickelt.<br />
Die Station benötigt keine tiefe Linienintegration<br />
oder Umbaumaßnahmen und lässt<br />
sich ohne hohe Investitionskosten und zeitraubenden<br />
Absprachen mit dem OEM installieren.<br />
Pharmazeutische Hersteller erhalten<br />
damit sehr schnell eine Einstiegs- oder Übergangslösung,<br />
mit der sie kleine Losgrößen von<br />
Faltschachteln flexibel serialisieren können.<br />
Das Datenhandling übernimmt die Track-and-<br />
Trace-Software PLM direct.<br />
Kompakte Einzelplatzlösung<br />
Die MSS vereint sämtliche Komponenten, die<br />
für das Serialisieren und eine Ende-zu-Ende-<br />
Rückverfolgung nötig sind, in einem kompakten<br />
und portablen Tischgerät. Pharmahersteller<br />
platzieren die Station auch bei beengten<br />
Platzverhältnissen in direkter Nähe zur Produktionslinie.<br />
Bei Auftragswechseln lässt sich<br />
die MSS ohne großen Aufwand an einer anderen<br />
Linie platzieren. Mit anderen Worten:<br />
Dank der hohen Mobilität benötigen pharmazeutische<br />
Hersteller mit geringem Serialisierungsbedarf<br />
nur ein Gerät in der Produktion.<br />
Der Mitarbeiter führt die Faltschachtel auf<br />
einer beweglich gelagerten Kohlefaserplatte<br />
mit verstellbaren Seitenanschlägen am Inkjet-<br />
Drucker vorbei und bringt so den Code-<br />
Aufdruck schnell und präzise auf die Verpackung<br />
auf. Bei Formatwechseln passt er die<br />
Station mit wenigen Handgriffen an die neue<br />
Faltschachtelgröße an. Die Verifizierung des<br />
Codes erfolgt anschließend über eine Smart<br />
Die platzsparende manuelle Seriali -<br />
sierungsstation (MSS) verfügt über alle<br />
Komponenten für die Serialisierung und<br />
Ende-zu-Ende-Rückverfolgung.<br />
Bei der manuellen Serialisierungsstation (MSS)<br />
führt der Bediener die Faltschachteln auf einer<br />
beweglich gelagerten Kohlefaserplatte per Hand<br />
am Inkjet-Drucker und der Smart Kamera vorbei.<br />
50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Prozessmesstechnik<br />
Hygienisch<br />
und passgenau?<br />
Präzise MSR-Technik von AFRISO!<br />
74-03<br />
Serialisierungsanforderungen gelten in den betroffenen<br />
Märkten auch für Kleinstchargen. PLM<br />
direct von Mettler Toledo PCE bietet hierzu das<br />
nötige Softwaregerüst.<br />
Kamera, die gleichzeitig ein Grading des<br />
Drucks vornimmt. Besonderer Vorteil der MSS:<br />
Sie kann auch sehr große Faltschachteln wie<br />
Krankenhauspackungen bis zu einer Grundfläche<br />
von 19 x 36 cm bedrucken und serialisieren.<br />
Automatisierte Inline-Lösungen sind<br />
aufgrund des Produktformats dazu oftmals<br />
nicht in der Lage. Die Konfiguration und<br />
Einrichtung der Arbeitsstation nimmt der<br />
Bediener am bedienerfreundlichen Touch-<br />
Monitor vor. Der Monitor ist um 90° drehbar,<br />
sodass Hersteller und Lohnverpacker die<br />
Bedieneinheit flexibel an die jeweiligen<br />
Gegebenheiten und die Platzaufteilung vor<br />
Ort anpassen können.<br />
Verschlankte Software<br />
Softwareseitiges Herzstück der MSS ist PLM<br />
direct. Die Software wurde speziell für Lohnverpacker<br />
und kleinere Pharmaunternehmen<br />
entwickelt, die in einem Auftrag nicht parallel<br />
auf mehreren Linien produzieren. Dank der<br />
schlanken Software-Architektur reduzieren<br />
Pharmaunternehmen ihren Integrationsaufwand<br />
und können schnell in die Serialisierung<br />
und Aggregation starten. Alle benötigten Codierungsszenarien<br />
sind ab Werk in der Software<br />
hinterlegt und können bei Bedarf geändert<br />
oder erweitert werden. Im Zusammenspiel<br />
mit der MSS stellt PLM direct richtlinienkonforme<br />
Qualitätssicherungsprozesse sicher.<br />
Pharmaunternehmen sind so in der Lage, alle<br />
Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie<br />
2011/62 und anderer internationaler Gesetzesregelungen<br />
zu erfüllen.<br />
Auch die Aggregation serialisierter Pharmazeutika<br />
stellt kein Problem dar. Unter anderem<br />
in den USA verlangen die großen Distributoren<br />
bereits ab diesem Jahr eine Aggregation bis<br />
Eine Smart-Kamera verifiziert automatisiert auf<br />
Faltschachteln aufgebrachte Codes und Informationen<br />
in Klarschrift<br />
zur Palettenebene, selbst wenn diese gesetzlich<br />
nicht vorgeschrieben ist.<br />
Für den Austausch mit besteheden MES-, ERPoder<br />
Cloud-Lösungen bietet PLM direct die<br />
Option, sämtliche Daten über standardisierte<br />
XML-Formate zu exportieren und bereitzustellen.<br />
Das Datenbankschema der Software ist<br />
speziell auf Hochleistungsspeicherung ausgelegt.<br />
Dies garantiert einen schnellen Datenaustausch<br />
und ermöglicht es, bis zu 400 Faltschachteln<br />
pro Minute zu serialisieren. Beim<br />
Einstieg in Track and Trace sollten Hersteller<br />
generell darauf achten, dass alle eingesetzten<br />
Komponenten – vom Drucksystem bis zum<br />
Datenhandling – über genügend Geschwindigkeitsreserven<br />
verfügen. So behalten sie sich<br />
Puffer für künftig höhere Produktionsvolumina<br />
vor und können auch Auftrags- oder Produktionsspitzen<br />
leichter abfedern.<br />
Ausbau zur vollumfänglichen Lösung<br />
Wer später einzelne Aufträge, synchronisiert<br />
auf mehreren Linien, parallel produziert, muss<br />
keine komplett neue Serialisierungslösung implementieren.<br />
Ändern sich die Anforderungen<br />
an Track and Trace, lässt sich PLM direct<br />
schrittweise ausbauen. Auf Basis der Gesetzes-<br />
und Kundenanforderungen wächst so die<br />
Track-and-Trace-Infrastruktur mit dem Pharmaunternehmen<br />
mit.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417mettler<br />
Autor<br />
Reinhold van Ackeren<br />
Head of Marketing & Product<br />
Management,<br />
Mettler Toledo PCE<br />
www.afriso.de/hygiene<br />
Würdesäule.<br />
Aufrechter durchs Leben<br />
gehen dank Bildung.<br />
brot-fuer-die-welt.de/<br />
bildung<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 51
VERPACKUNG<br />
Flexible Verpackungslösungen erfüllen höchste Ansprüche<br />
Sichere Barrierewirkung<br />
inklusive<br />
Eine Pharmaverpackung hat viele Aufgaben. Sie muss die<br />
Sterilität des Arzneimittels sichern, das Produkt gegen äußere<br />
Einflüsse abschotten, hohe chemische Beständigkeit<br />
aufweisen, die einfache Einnahme ermöglichen sowie Erstöffnungs-<br />
und Fälschungssicherheit garantieren. Ein Spezialist<br />
in diesem Bereich, vor allem in Bezug auf Hochbarriere-<br />
Verpackungen, ist Danapak Flexibles.<br />
Höchster Produktschutz erforderlich<br />
Bezüglich der Barriereeigenschaften stellen<br />
Pharmaprodukte besonders hohe Anforderungen<br />
an ihre Verpackung. Diese muss beispielsweise<br />
vor der Durchlässigkeit von Aromastoffen,<br />
Fetten und Ölen schützen, eine gute chemische<br />
Resistenz aufweisen und Wasserdampf<br />
fernhalten. Hierfür hat Danapak vor<br />
Kurzem eine spezielle Lösung entwickelt. Low<br />
Absorption Sealant (LAS) heißt das Material,<br />
das als extrudiertes Polymer oder als Verbundfolie<br />
verfügbar ist. Es stellt eine Alternative zu<br />
den herkömmlichen, bisher verwendeten Polymeren<br />
wie Barex dar. Die Folien aus dem LAS-<br />
Sortiment sind in Materialdicke und Steifigkeit<br />
mit Barex vergleichbar. Sie zeichnen sich<br />
besonders durch die Zuverlässigkeit ihrer Barriereeigenschaften<br />
aus. Auch ihre Siegeleigenschaften<br />
überzeugen. Im Vergleich zu Polymeren<br />
wie Barex sind mindestens gleiche oder<br />
sogar niedrigere Siegeltemperaturen möglich.<br />
Darüber hinaus weisen LAS-Materialien auf<br />
allen marktüblichen Verpackungsanlagen eine<br />
sehr gute Maschinengängigkeit aus.<br />
Hochspezialisierte Unternehmen aus der<br />
Verpackungsindustrie forschen intensiv an<br />
neuen Materialien und modernen Konzepten.<br />
Eines davon ist die Danapak Flexibles A/S aus<br />
dem dänischen Slagelse, die mit ihren rund<br />
190 Mitarbeitern seit Mitte 2014 Teil der österreichischen<br />
Schur Flexibles Group ist. Die<br />
Gruppe ist auf flexible Verpackungslösungen<br />
und besonders Hochbarriere-Verpackungen<br />
spezialisiert, wie sie beispielsweise für Medikamente<br />
verwendet werden. Der Produktionsstandort<br />
im dänischen Slagelse ist nach ISO-<br />
Standards zertifiziert, die für eine Belieferung<br />
der pharmazeutischen Industrie die Voraussetzung<br />
sind, und erfüllt die Anforderungen<br />
der geltenden GMP-Richtlinien für die Gute<br />
Herstellpraxis.<br />
Innovatives Konzept zur Fälschungssicherheit –<br />
Hologrammstrukturen von Danapak<br />
Anwenderfreundliches Handling<br />
Anwenderfreundliches Handling ist ein weiteres<br />
wichtiges Kriterium, das Verpackungen für<br />
Pharmaprodukte erfüllen müssen. Sie sollten<br />
so gestaltet sein, dass Patienten, egal ob jung<br />
oder alt, gesund oder körperlich beeinträchtigt,<br />
problemlos in der Lage sind, ihre Medikamente<br />
nach Vorschrift einzunehmen. Verbraucherfreundliche<br />
Verpackungen unterstützen<br />
beispielsweise eine exakte Medikamenteneinnahme<br />
durch Dosierungshilfen und tragen damit<br />
zu einer verbesserten Therapietreue bei.<br />
Eine weit verbreitete Verpackungsvariante, die<br />
dies erfüllt, ist die Blisterverpackung: Sie erlaubt<br />
eine einfache Dosierung durch das Herausdrücken<br />
der Tabletten, ist darüber hinaus<br />
kosteneffizient in der Herstellung und verursacht<br />
durch geringeren Materialbedarf vergleichsweise<br />
weniger Abfall als andere Verpackungsarten.<br />
Moderne Blisterverpackungen bestehen in der<br />
Regel aus einer Basisschicht aus Aluminium,<br />
Papier oder Kunststoff, die in Ausformungen<br />
das Präparat, beispielsweise Tabletten oder<br />
Kapseln, enthalten. Sie wird mit einer Blisterkarte<br />
verschlossen. Hierfür hat Danapak eine<br />
patentiertes Programm von Siegelmaterialien<br />
aus Alu, PETM- und transparenten PET-Folien<br />
entwickelt, die besonders kindersicher sind<br />
und gleichzeitig ein anwenderfreundliches<br />
Öffnen und ein bequemes Dosieren erlauben.<br />
Hologrammstrukturen als Rollenware<br />
52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Das Funktionsprinzip<br />
der patentierten<br />
Blisterverpackung der<br />
Danapak<br />
Produkte wie Tabletten und Co. sind einzeln<br />
verpackt und rundum mit einer Perforation<br />
versehen. Um eine Einheit zu entnehmen,<br />
müssen die einzelnen Kammern der Blisterverpackung<br />
erst komplett entlang ihrer Perforationen<br />
getrennt werden. Das gewährleistet einen<br />
besonders wirksamen Kinderschutz. Erst<br />
wenn die Einzeldosis komplett von den anderen<br />
Einheiten getrennt ist, kommt die Peelecke<br />
der Siegelfolie zum Vorschein. Damit lässt sich<br />
die Verpackung bequem öffnen. Die benötigte<br />
Öffnungskraft wird mithilfe von Siegeldruck<br />
und Materialauswahl genau bestimmt. Die<br />
Folien siegeln zuverlässig gegen Materialien<br />
wie PVC, APET, APET/PE, PP oder andere Kunststoffe.<br />
Die Blisterkarte ist als Aluverbund mit absoluter<br />
Barriere oder – als Hochbarriere-Ausführung<br />
– aus aluminiumfreien Materialien verfügbar.<br />
Die transparente Variante eignet sich<br />
besonders für Produkte, bei denen Sichtbarkeit<br />
eine wichtige Rolle spielt, beispielsweise<br />
Tabletten. Den Patienten kann durch verschiedene<br />
Farben Unterscheidungshilfen gegeben<br />
werden. Für die transparente Lösung werden<br />
Monomaterialien eingesetzt, die auch im Hinblick<br />
auf mehr Nachhaltigkeit einen Vorteil<br />
bieten, denn sie lassen sich besser recyceln.<br />
Fälschungssicherheit im Fokus<br />
Eine Verpackung für pharmazeutische Produkte<br />
muss schließlich auch das Vertrauen der Patienten<br />
gewinnen. Dies gelingt unter anderem<br />
mit Konzepten, die dem Anwender Erstöffnungs-<br />
und Fälschungssicherheit garantieren.<br />
Auch auf dieses Kriterium richtet sich der<br />
Fokus der Forschung & Entwicklung von<br />
Danapak. Eine der jüngsten Entwicklungen<br />
des Unternehmens ist eine Reihe von Folien<br />
mit holografischen Effekten, die dazu beitragen,<br />
die Fälschungssicherheit weiter zu erhöhen.<br />
Zu Herstellung der Folien wird ein patentiertes<br />
Verfahren eingesetzt, das dreidimensionale<br />
Hologrammstrukturen mithilfe von<br />
Lichtbrechung erzeugt. Für den Patienten sind<br />
die holografischen Effekte, die sich als transparente<br />
oder metallische Lösung realisieren<br />
lassen, deutlich sichtbar. So haben sie die<br />
Gewissheit, ein Originalpräparat in den Händen<br />
zu halten. Verglichen mit anderen Konzepten<br />
zur Fälschungssicherheit lassen sich diese<br />
Hologramm-Lösungen, die ohne den Einsatz<br />
von Druckfarben erzeugt werden, zu deutlich<br />
günstigeren Herstellungskosten realisieren.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417schur<br />
Autor<br />
Jens Carol Sorensen<br />
Sales Director,<br />
Danapak Flexibles<br />
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 53
VERPACKUNG<br />
Inspektionsmaschine erfasst selbst kleinste Fehler<br />
Schnelle Überprüfung<br />
aus allen Blickwinkeln<br />
Die Inspektionsmaschine TCI von Antares Vision prüft Tabletten<br />
und Kapseln mit einer Genauigkeit von bis zu 50 μm auf deren<br />
optische Qualität. Sie besitzt eine Durchsatzleistung von bis zu<br />
300 000 Produkten pro Stunde und ermöglicht dadurch eine<br />
100 %ige Überprüfung aus allen Blickwinkeln.<br />
Die TCI von Antares<br />
Vision kontrolliert bis<br />
zu 300 000 Tabletten<br />
oder Kapseln pro<br />
Stunde<br />
Autor<br />
Thomas Herold<br />
Prokurist,<br />
Werbekoch<br />
Die entsprechend den GAMP-5-Regeln entwickelte<br />
TCI verarbeitet eine breite Palette an<br />
pharmazeutischen Produkten wie harte oder<br />
weiche, bedruckte oder unbedruckte Kapseln<br />
in den Größen 5, 4, 3, 2, 1 oder 0. Ebenso zuverlässig<br />
werden glatte und geprägte Tabletten<br />
oder Dragees mit einem Durchmesser bis zu<br />
15 mm und einer Höhe von bis zu 10 mm geprüft.<br />
Auch längliche Tabletten bis zu 25 x 10 x<br />
13 mm (B x H x T) stellen für die TCI kein Problem<br />
dar. Auf Tabletten und Kapseln identifizierte<br />
Fehler können die Größe, beschädigte<br />
Kanten, farbliche Abweichungen, Dreck, Punkte,<br />
unebene Flächen, Risse, Beulen, Splitter, Löcher,<br />
Fugen, Flecken, Verunreinigungen, Beschichtungsmängel<br />
und die Druck- sowie Prägequalität<br />
sein. Die TCI stellt sicher, dass selbst<br />
der kleinste Defekt erkannt wird. Die nach der<br />
Analyse als fehlerhaft erkannten Produkte<br />
werden automatisch durch ein Druckluftsystem<br />
in verschiedene Auffangbehälter ausgeworfen.<br />
Der aktive optische Sensor für die Gegenkontrolle<br />
des Auswurfs gewährleistet ein<br />
fehlersicheres und zuverlässiges Arbeiten hinsichtlich<br />
der ausgesonderten und der für gut<br />
befundenen Produkte. Für den Auswurf stehen<br />
vier Kanäle zur Verfügung: je ein Kanal für<br />
gute Ware, ausgesonderte Produkte, Produkte,<br />
die nochmals überprüft werden und für zur<br />
Rückführung vorgesehene Produkte.<br />
Moderne Vision-Hardware<br />
Ein rotierendes Doppeltrommelsystem mit<br />
acht parallelen Spuren handhabt die Produkte<br />
und hält diese mithilfe eines Vakuumsystems<br />
54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
in Position, sodass eine Erfassung der Bilder<br />
auf der ganzen Fläche ermöglicht wird. Die<br />
beiden Trommeln wurden speziell zur besonders<br />
schonenden Handhabung der Produkte<br />
entwickelt. Die Kapseln oder Tabletten werden<br />
vor zwei Sichtfenstern angeordnet, hinter denen<br />
sich jeweils die Bildverarbeitungssysteme<br />
befinden. Die TCI verfügt über eine besonders<br />
gute LED-Hochleistungsbeleuchtung mit optimiertem<br />
Stroboskoplicht. Das System besitzt<br />
unterschiedliche Beleuchtungstechniken wie<br />
Front- und Seitenlicht. Im hellen Lichtfeld lassen<br />
sich Umrisse besonders gut erkennen, im<br />
dunkleren Lichtfeld kommen Prägungen gut<br />
zur Geltung. Dank hoher Bildauflösung und<br />
der Vergrößerung von Fehlern setzt die Inspektionsmaschine<br />
die Akzeptanzschwelle herab,<br />
wodurch die Wahrscheinlichkeit fehlerhafter<br />
Ausschüsse auf ein Minimum reduziert wird.<br />
Die Erkennung von auch nur kleinsten Fehlern<br />
und Mängeln wird durch bis zu acht hochauflösende<br />
RGB-GiGE-Farb-Zeilenkameras mit bis<br />
zu 4096 Pixeln gewährleistet, die bis zu 16 Bilder<br />
pro Produkt mit einer Bildauflösung von<br />
0,0025 m 2 erstellen. Die Maschine ist ergonomisch<br />
designt und einfach zu handhaben. Gut<br />
zugängliche und werkzeuglos austauschbare<br />
Formteile ermöglichen einen sehr schnellen<br />
Wechsel sowie rasche Reinigungs- und Wartungsarbeiten.<br />
Ein standardmäßig eingebautes<br />
Absaugsystem zur Beseitigung von Staub<br />
an verschiedenen Stellen reduziert den Reinigungsaufwand<br />
erheblich.<br />
Benutzerfreundliche Bedienung<br />
Ein benutzerfreundliches 19"-Touchscreendisplay<br />
steuert die Maschine. Neue Formate können<br />
mithilfe eines Einrichtungsassistenten<br />
schnell und einfach erstellt werden. Er unterstützt<br />
den Benutzer in der Definition aller<br />
Steuerungsparameter und Annahmeschwellen<br />
und ermöglicht damit eine leichte und effektive<br />
Konfiguration. Eine weitere nützliche<br />
Maschinenfunktion ist die Erstellung einer Rezeptur-Datenbank.<br />
CFR-21-Audit-Trail-Reporte<br />
können als PDF-Datei gespeichert und über einen<br />
Netzwerkdrucker ausgedruckt werden. Erweiterte<br />
Funktionen, die auf dem grafischen<br />
Touchscreendisplay angewählt werden können,<br />
sind die Kontrollmöglichkeit aller Kameras,<br />
die Darstellung von Maschinenstaus und<br />
die Anzeige des Dialogbildschirms. Zudem lassen<br />
sich damit bequem alle Kontrollparameter<br />
und Toleranzen einstellen. Ferner ist die Anzeige<br />
der Bilder der letzten 20 ausgesonderten<br />
Produkte möglich. Für den Export von Belegen,<br />
Berichten und den aufgenommenen Bildern<br />
sind USB- und Ethernet-Anschlüsse vorhan-<br />
Nachgefragt<br />
Mit Leidenschaft und Spaß bei der Arbeit<br />
Antares Vision feiert in diesem Jahr sein<br />
zehnjähriges Jubiläum. Das Unternehmen<br />
startete 2007 als Hersteller von Inspektionssystemen,<br />
die vor allem in OEM-Maschinen<br />
zum Einsatz kamen. Aufbauend auf der eigenen,<br />
schnellen Bildverarbeitungstechnologie<br />
spezialisierte es sich in mehreren Bereichen:<br />
Serialisierungsprodukte, Inspektionslösungen<br />
und Softwareentwicklung. Am Rande einer<br />
Pressekonferenz beantwortete Antares-<br />
Vision-Geschäftsführer Emidio Zorzella die<br />
Fragen von <strong>Pharmaproduktion</strong>.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Zorzella, Ihr Unternehmen<br />
hat sich innerhalb von zehn Jahren<br />
von einem Start-up mit 18 Mitarbeitern zu einem<br />
global agierenden Unternehmen mit<br />
400 Mitarbeitern entwickelt. Wie war das<br />
möglich?<br />
Zorzella: Mit viel Enthusiasmus, Teamwork,<br />
Spaß an unserer Arbeit und ein bisschen<br />
Hilfe. Wir hatten das Glück, in ein Förderprogramm<br />
der italienischen Regierung zu kommen.<br />
Dadurch war unsere finanzielle Situation<br />
immer günstig, um auch Pharmaunternehmen<br />
wie Sanofi und Ratiopharm von unseren<br />
Lösungen überzeugen zu können.<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>:Was zeichnet die Lösungen<br />
von Antares Vision aus?<br />
Zorzella: Unsere Maschinen sind gekennzeichnet<br />
durch robuste Validierungsverfahren,<br />
leistungsstarke Ergebnisse und unterliegen<br />
stetigen Verbesserungen. Wir setzen<br />
seit Jahren Standards bei Inspektionsmaschinen<br />
für alle Arten von Pharmabehältern<br />
und in der Kontrolle von Tabletten und Kapseln.<br />
Nehmen wir einmal die TCI: Mit ihr<br />
sind automatische Inspektionen möglich,<br />
die bisher nur manuell durchgeführt werden<br />
konnten.<br />
Emidio Zorzella ist Geschäftführer bei Antares<br />
Vision und einer der Unternehmensgründer<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong>: Den größten Teil Ihres<br />
Umsatzes erzielen Sie mit Serialisierungslösungen.<br />
Wird das so weitergehen?<br />
Zorzella: Die nächsten Jahre sicherlich. Viele<br />
Länder stecken noch in den Anfängen bei der<br />
Serialisierung von Pharmaprodukten.<br />
Außerdem sind wir eines der wenigen Unternehmen,<br />
das eine umfassende und skalierbare<br />
Universallösung im Bereich Serialisierung<br />
und Inspektion anbietet, die alle vier<br />
Ebenen nach dem ISA-95-Standard abdeckt.<br />
Wir entwickeln unsere Lösungen in diesem<br />
Bereich ständig weiter und optimieren unser<br />
Portfolio. So werden wir im Oktober hier ein<br />
neues Modul vorstellen.<br />
Wir sehen aber auch großes Potenzial für unsere<br />
Track&Trace- und Inspektionslösungen<br />
außerhalb der Pharmaindustrie, beispielsweise<br />
in der Lebensmittel-, Getränke- und<br />
Kosmetikindustrie. Daher wollen wir diese<br />
Bereiche in den nächsten Jahren stärker angehen<br />
und erschließen. Ein großes Thema<br />
wird in diesen Branchen vor allem der Markenschutz<br />
sein. (br)<br />
den. Die TCI bietet auch in Sachen Sicherheit<br />
für den Anwender viele Vorteile. Etwa bei der<br />
Öffnung der Sicherheitsvorrichtungen, unterschreiten<br />
der Mindestlast, Probleme mit dem<br />
Luftsystem oder bei gescheiterter Aussonderung<br />
wird dies durch farbige Warnlichter,<br />
-summer und Monitordialoge angezeigt.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417antares<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 55
VERPACKUNG<br />
Wie viel Industrie 4.0 steckt in der Arzneimittelproduktion<br />
Pharma-Kennzeichnung<br />
mit „Mehr“-Wert<br />
Pharmaproduzenten müssen sie bald umgesetzt haben – die<br />
EU-Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU. Hier geht es um<br />
Erstöffnungsschutz und Rückverfolgbarkeit. Aber was ist mit<br />
Aspekten wie Qualitätssicherung und Produktivitätssteigerung?<br />
Wie steht es um das Erfassen und Auswerten von Produktionskennzahlen?<br />
So mancher Arzneimittelproduzent blickt<br />
mit Schrecken auf das Jahr 2019. Denn bis dahin<br />
müssen alle in der EU in Umlauf gebrachten<br />
Medikamente mit Originalitätsverschluss<br />
und Datamatrix-Codes versehen sein. Beide<br />
Features dienen dem Fälschungsschutz: Sie<br />
machen einerseits ein unerlaubtes Öffnen der<br />
Schachtel sofort kenntlich und ermöglichen<br />
andererseits die Verifizierung der Echtheit des<br />
Produkts. Obwohl die gesetzlichen Vorgaben<br />
nur eine „End-to-End“-Lösung vorsehen – also<br />
die Überprüfung in der Produktion und bei der<br />
Abgabe in der Apotheke –, ermöglicht ein Originalitätsverschluss<br />
die Verifizierung der Echtheit<br />
entlang der gesamten Lieferkette.<br />
Investitionen und Anpassungen stehen an:<br />
Für Versiegelung und Aufdruck sind Kennzeichnungssysteme<br />
zuständig. Unter Umständen<br />
müssen Etikettierer, Drucker oder Laserbeschrifter<br />
angeschafft oder aufgerüstet und<br />
vernetzt werden. Da Pharmaunternehmen an<br />
dieser Stelle ohnehin investieren müssen,<br />
könnten sie dabei einen wahren Mehrwert<br />
schaffen: Denn wenn Kennzeichnungssysteme<br />
mit bestimmten Softwaremodulen<br />
„schlau“ gemacht werden, lassen sich im Zuge<br />
von Etikettierung und Bedruckung durch höhere<br />
Transparenz Faktoren wie Anlagenleistung<br />
und -sicherheit verbessern.<br />
Aus der Pflicht der EU-<br />
Fälschungsschutzrichtlinie<br />
(Erstöffnungsschutz<br />
und Data -<br />
matrix-Code) können<br />
Arzneimittelhersteller<br />
eine Kür machen<br />
Neuralgische Produktionspunkte<br />
Etikettierer, Tintenstrahldrucker oder Laserbeschrifter<br />
sitzen zumeist an neuralgischen<br />
Punkten in der Produktion: Unmittelbar vor<br />
der Kennzeichnung erfolgen Qualitätsprüfung<br />
und Produktverpackung. Nach dem Druck wird<br />
oftmals die Lesbarkeit der Kennzeichnung mittels<br />
Scanner gecheckt, um fehlerhafte Produkte<br />
sofort ausschleusen zu können. Beschriftungssysteme<br />
sitzen somit zwischen Kameras,<br />
Scannern und Sensoren. Würde man alle diese<br />
Geräte miteinander vernetzen und an das Firmennetzwerk<br />
anbinden, ließen sich relevante<br />
Produktionskennzahlen erfassen, sammeln<br />
und später auswerten. Diese Daten könnten<br />
zum Beispiel Antworten auf folgende Fragen<br />
geben:<br />
• Wie viele Einheiten wurden gekennzeichnet<br />
bzw. produziert?<br />
• Wie war die (durchschnittliche) Liniengeschwindigkeit?<br />
• Wie viel Ausschuss gab es?<br />
• Wie lange stand die Produktion still?<br />
• Welche Fehler traten in welcher Häufigkeit<br />
auf?<br />
Durch Auswerten dieser Kennzahlen lassen<br />
sich Zusammenhänge erkennbar machen und<br />
Fehler nicht nur vorhersagen, sondern gleich<br />
ganz vermeiden. So können Kennzeichnungssysteme<br />
mit entsprechender Software in die<br />
Lage versetzt werden, Optimierungspotenziale<br />
ausfindig zu machen, die Produktion sicherer<br />
zu machen und letztlich sogar die Produktivität<br />
zu steigern.<br />
Prozesssteuerung und Monitoring<br />
Beispiel für eine solche Software ist die sogenannte<br />
Bluhmware des Kennzeichnungsanbieters<br />
Bluhm Systeme GmbH aus Rheinbreitbach.<br />
Sie besteht aus zwei Modulen: Cockpit<br />
auf Systemseite und Control auf Linienseite.<br />
Über die Bluhmware lässt sich der Kennzeichnungsprozess<br />
der gesamten Produktion zentral<br />
verwalten: Bediener können nicht nur alle<br />
angeschlossenen Kennzeichnungssysteme<br />
56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Die zwei Module Control (links) und Cockpit (rechts) der Bluhmware-Software greifen jeweils auf System- und auf Linienseite<br />
Bluhmware Cockpit ermittelt Produktions -<br />
geschwindigkeiten<br />
ansteuern, sondern zudem Drucklayouts zentral<br />
gestalten und Druckparameter definieren.<br />
Die Layoutvorlagen können aus konstanten<br />
Textbausteinen und variablen Daten wie Seriennummern,<br />
Verfallsdaten und Chargennummern<br />
bestehen. Daher lassen sich an dieser<br />
Stelle Datenquellen einbinden. Für die Pharmaindustrie<br />
könnte dies zum Beispiel eine Datenquelle<br />
mit weltweit einmaligen Seriennummern<br />
sein, mit denen Arzneimittel individualisiert<br />
und rückverfolgbar gemacht werden.<br />
Die Signalübertragung funktioniert aber<br />
auch in die andere Richtung: Wenn Farbbänder<br />
oder Tinte zur Neige gehen, melden die<br />
Drucker diese Störung frühzeitig an das Modul<br />
Bluhmware Cockpit. Ein Blick auf den Monitor<br />
genügt, um zu erkennen, ob und wo Tinte, Solvent<br />
oder Etiketten nachgefüllt werden müssen<br />
oder eine Störung vorliegt.<br />
Auf Linienseite greift das Modul Bluhmware<br />
Control. Es liefert einen Überblick über alle angeschlossenen<br />
Anlagen: Neben den Kennzeichnungsgeräten<br />
sind auch die Peripheriegeräte<br />
wie Kameras, Sensoren und Scanner<br />
übersichtlich abgebildet. Von der Hauptübersicht<br />
aus kann je nach Bedarf in die Einzeldarstellungen<br />
der jeweiligen Geräte gewechselt<br />
und der entsprechende Systemstatus abgerufen<br />
werden. Ein eingebundenes Kameraprüfsystem<br />
kann die Lesbarkeit sowie den Inhalt<br />
jedes Drucks prüfen und der Software so eine<br />
100 %ige Druckkontrolle ermöglichen. Die Ergebnisse<br />
– das heißt die Inhalte jedes Drucks<br />
bzw. Etiketts – werden dann in eine Datenbank<br />
zurückgeschrieben. Fehlerhafte Drucke<br />
werden als solche erkannt, von der Anlage<br />
ausgeschleust und von der Software entsprechend<br />
in der Datenbank vermerkt. Das ermöglicht<br />
einen in sich geschlossenen Prozess und<br />
einen permanenten Abgleich mit dem Datenpool.<br />
Datensammlung<br />
Über den Signalaustausch mit der Fördertechnik<br />
sammelt die Software darüber hinaus Daten<br />
wie Produktionszeit, Produktionsgeschwindigkeit,<br />
Anlagenleistung und Stillstandzeiten.<br />
Bei der späteren Auswertung<br />
macht es hinsichtlich der Stillstandzeit einen<br />
Unterschied, ob eine Anlagenstörung auftrat<br />
oder die Anlage lediglich umgerüstet werden<br />
musste. Daher werden die Werte zur Unterscheidung<br />
von geplanten und ungeplanten<br />
Stillständen ebenfalls erhoben. Mittels Algorithmen<br />
errechnet die Software auf Basis der<br />
gesammelten Daten nicht nur optimale Anlagengeschwindigkeiten<br />
und ideale Produktionsabfolgen,<br />
sondern gibt auch Empfehlungen<br />
zur Rüstzeitenminimierung.<br />
Log-Informationen und visuelle Darstellungen<br />
machen die Produkte verfolgbar. Aus vorgelagerten<br />
Situationen werden Daten wie Produkttyp,<br />
Status der Markierung und aktuelle<br />
Position des Produktes aufgezeichnet. Dadurch<br />
wird das Risiko von Versätzen zusätzlich<br />
minimiert. Die Software greift nicht in übergeordnete<br />
ERP- oder LVS-Systeme ein, die übergeordneten<br />
Systeme greifen nicht in die Software<br />
ein. Die Übergabe von Daten erfolgt in<br />
beide Richtungen über eine Plattform, die von<br />
beiden Systemen leicht erreicht und bedient<br />
werden kann. Jede Kommunikation über diese<br />
Plattform ist nachvollziehbar und transparent.<br />
Auch Logdaten werden dort bereitgestellt. Da<br />
die Software webbasiert ist, können die verschiedenen<br />
Produktionsbereiche die Anlagen<br />
ortsunabhängig – vom PC oder Smartphone<br />
aus – überwachen.<br />
Aus der Pflicht eine Kür machen<br />
Da Pharmaproduzenten ihre Anlagen anlässlich<br />
der Umsetzung der Richtlinie 2011/62/EU<br />
anpassen müssen, können sie im Zuge dessen<br />
nicht nur den Fälschungsschutz erhöhen: Anlagenleistung<br />
und -sicherheit lassen sich mit<br />
der entsprechenden Software ebenfalls signifikant<br />
verbessern. Ein Schritt in Richtung Industrie<br />
4.0 in der Arzneimittelproduktion.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bluhm<br />
Autor<br />
Antoinette Aufdermauer<br />
Marketing-Referentin,<br />
Bluhm Systeme<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 57
VERPACKUNG<br />
Füll- und Verschließtechnik für teure Arzneimittel<br />
Wenn jeder Tropfen<br />
zählt<br />
Biopharmazeutische Arzneimittel sind in der Gewinnung<br />
und Herstellung oftmals extrem teuer. Um diesem Aspekt<br />
gerecht zu werden, hat Optima Pharma den gesamten<br />
Abfüll- und Verpackungsprozess analysiert und revidiert.<br />
Das Ergebnis sei vorweggenommen: Der Produktverlust<br />
lässt sich auf bis zu ein Behältnis pro Batch reduzieren.<br />
Arzneimittel auf Basis von Blutplasma oder<br />
anderen biologischen Mikroorganismen sind –<br />
im Unterschied zu den chemischen Ausgangsstoffen<br />
– schon in ihrer Gewinnung meist sehr<br />
kostspielig. Genauso führt die aufwendige<br />
Weiterverarbeitung zum sicheren pharmazeutischen<br />
Wirkstoff dazu, dass bereits kleinste<br />
Mengen einen sehr hohen finanziellen Gegenwert<br />
darstellen. Sämtliche Prozesse – insbesondere<br />
auch das Füllen und Verschließen sowie<br />
die vor- und nachgelagerten Funktionen –<br />
müssen darauf ausgelegt sein, aus einer vorhandenen<br />
Produktmenge das Maximum an<br />
Füllsystem mit Nachdosierung<br />
verkäuflichem Arzneimittel zu generieren. Optima<br />
Pharma bietet passende Lösungen.<br />
Zunächst zum Füllprozess: Ausschuss aufgrund<br />
von Unterfüllung ist genauso wie Überfüllung<br />
zu vermeiden. Bewegt sich die Überfüllung<br />
innerhalb einer definierten Toleranz,<br />
wird teures Produkt unfreiwillig „verschenkt“.<br />
Außerhalb der Toleranz ist ein Behältnis wiederum<br />
auszuschleusen. Darüber hinaus haben<br />
viele weitere Faktoren des Verarbeitungsprozesses<br />
erheblichen Einfluss auf die maximierte<br />
Produktausbeute, so die Experten des<br />
Schwäbisch Haller Unternehmens<br />
Mit einer 100-%-Inprozesskontrolle (IPC) lässt sich<br />
die Dosiergenauigkeit wesentlich erhöhen<br />
Über- und Unterfüllen vermeiden<br />
Füll- und Wägegenauigkeiten sind zentral: Das<br />
Wägeergebnis verfälschende Einflussfaktoren<br />
sind zu vermeiden oder aber systematisch und<br />
zuverlässig zu korrigieren. Insbesondere die<br />
Übertragung von Schwingungen wirkt sich<br />
hier negativ aus. Besonderes Augenmerk ist<br />
beispielsweise auf das Transportsystem zu legen:<br />
Schwingungen könnten die Messgenauigkeit<br />
der Wägezelle negativ beeinflussen. Aus<br />
diesem Grund hat Optima Pharma ein patentiertes<br />
Transportsystem entwickelt, das die<br />
Produktschwingung stark minimiert und somit<br />
die Wägegenauigkeit erhöht. Verbleibende<br />
Schwingungen müssen über Softwarefilter<br />
eliminiert werden.<br />
Tests haben ergeben, dass der Laminar Flow<br />
innerhalb der Maschineneinhausung Wägeergebnisse<br />
verfälschen kann. In Untersuchungen<br />
wurde bei einer Luftgeschwindigkeit von<br />
0,45 m/s ein Anstieg des mittleren Gewichts<br />
um 1 bis 2 mg verzeichnet. Die Schwankung<br />
des Gewichtssignals lag hier bei ± 1mg (bei<br />
eingestelltem Filter). Führte man den gleichen<br />
Versuch mit einer erhöhten Luftgeschwindigkeit<br />
von 0,6 m/s durch, stieg das mittlere Gewicht<br />
um 10 bis 12 mg an. Die Störungen beliefen<br />
sich auf ± 5mg. Es muss daher eine konstante<br />
Luftgeschwindigkeit sichergestellt werden<br />
und die Wägezellen sind im vertikalen<br />
Luftstrom zu halten.<br />
Zudem sind elektrostatische Aufladungen des<br />
Produkts zu beachten. Hier zeigen Versuche,<br />
dass der gemessene Wert bei nicht elektrostatisch<br />
aufgeladenem Produkt (wie erwartet)<br />
über die Zeit konstant bleibt. Anders beim<br />
elektrostatisch aufgeladenen Produkt – hier<br />
ermittelt die Wägezelle über die Zeit einen abnehmenden<br />
und somit fehlerbehafteten<br />
Wert. Technische Lösungen eliminieren diese<br />
Fehlerquelle – die Behältnisse sind vor der Taraverwägung<br />
zu deionisieren.<br />
Neben den genannten Störquellen lässt sich<br />
mit einer 100-%-Inprozesskontrolle (IPC) die<br />
Dosiergenauigkeit wesentlich erhöhen. Nach<br />
58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Einführung einer 100-%-IPC halbiert sich die<br />
Standardabweichung srel gegenüber der<br />
Stichprobenkontrolle.<br />
Vorteilhaft wirkt sich dabei die EMFR-Wägetechnologie<br />
aus, die in kürzester Zeit äußerst<br />
präzise Wägeergebnisse erzielt. Dabei werden<br />
die durch ein Gewicht ausgelösten Signale<br />
(elektromagnetische Kraftkompensation) und<br />
Bewegungen in der Wägezelle (Fotozelle) miteinander<br />
abgeglichen und ausgewertet. Damit<br />
stehen schneller präzisere Wägeergebnisse<br />
zur Verfügung.<br />
Strategien gegen Produktverlust<br />
Unter der Voraussetzung, dass im Prozess eine<br />
100-%-IPC zum Einsatz kommt, kann eine zusätzliche<br />
Redosing-Station installiert werden.<br />
Dann lässt sich bei Bedarf eine fehlende Produktmenge<br />
pro Behältnis nachträglich exakt<br />
aufdosieren. Die Nachdosierstation wird nur<br />
bei gemessener Unterfüllung aktiv.<br />
Mit der 100-%-IPC sind spezifische Anfahrund<br />
Leerfahrprogramme realisierbar. Hintergrund:<br />
Beim Anfahren einer Charge treten im<br />
konventionellen Verarbeitungsmodus vermehrt<br />
Unter- oder Überfüllungen auf, bis sich<br />
das kombinierte Dosier- und Wägesystem kalibriert<br />
hat. Als Gegenmaßnahme dazu wird<br />
beim Befüllen das Füllgewicht gemessen und<br />
bei Erreichen des Zielgewichts der Dosiervorgang<br />
unmittelbar gestoppt.<br />
Die gleiche Vorgehensweise kann am Chargenende<br />
angewendet werden. Damit ist gewährleistet,<br />
dass auch bei zur Neige gehendem<br />
Arzneimittel die vorhandene Menge optimal<br />
genutzt wird und keine unterfüllten Behältnisse<br />
im Prozess weitergeleitet werden.<br />
Unabhängig von der Batchgröße kann der Produktverlust<br />
mittels „Constant Final Dosing“<br />
und den bereits erwähnten Maßnahmen auf<br />
bis zu ein Behältnis pro Batch minimiert werden.<br />
Als kontinuierlich eingesetzte „Füllstrategie“<br />
bietet das zweistufige Dosieren gerade<br />
bei sehr kleinen Füllvolumina besonders hohe<br />
Füllgenauigkeiten.<br />
Eine sinnvolle Ergänzung sind Zweitbearbeitungsstationen<br />
für das Stopfensetzen, das<br />
Eindrücken der Stopfen und die Bördelung.<br />
Nur bei zu geringer Einpresstiefe oder Fehlen<br />
eines Verschlusses greifen diese Stationen ein.<br />
Diese können mit Systemen ergänzt werden,<br />
die Bördelkappen, die den Toleranzen nicht<br />
entsprechen, frühzeitig erkennen und ausschleusen.<br />
Das bereits erwähnte besonders<br />
schwingungsarme Transportsystem bietet zudem<br />
die Möglichkeit, die Bewegungskinematik<br />
und -dynamik den Behältnisformen und<br />
Füllstandshöhen anzupassen und in Rezepten<br />
Ausblick<br />
Flexibilität, Prozessstabilität und Anlageneffizienz<br />
Die hohe Flexibilität einer pharmazeutischen<br />
Füll- und Verschließanlage wirkt sich<br />
im weiteren Sinne auf die Produktausbeute<br />
aus. Hier jedoch nicht in Bezug auf eine gegebene<br />
Menge an Produkt, sondern im Hinblick<br />
auf die zur Verfügung stehende Zeit, in<br />
der ein Produktionssystem einsatzbereit ist<br />
und Arzneimittel verarbeiten kann.<br />
Hintergrund sind die meist sehr kleinen Batches,<br />
in denen die biopharmazeutischen<br />
oder auf Blutplasma basierenden Arzneimittel<br />
produziert werden. Häufige Formatwechsel<br />
kosten Zeit. Nach einem Produktoder<br />
Formatwechsel sollten sich die Anlagen<br />
daher möglichst schnell wieder im anwendungsbereiten<br />
Zustand befinden und so die<br />
produktive Zeit maximieren. Zudem sollten<br />
die Anlagen ein möglichst breitbandiges Anwendungsgebiet<br />
abdecken.<br />
Zu den beiden genannten Punkten tragen<br />
insbesondere bei:<br />
• Variabilität im Hinblick auf Produkteigenschaften<br />
wie z.B. Viskosität: Unterschied -<br />
liche Dosiersysteme können zum Einsatz<br />
kommen.<br />
• Außerhalb des Isolators installierte<br />
Dosiersysteme für vereinfachte, schnelle<br />
Produktwechsel<br />
• Unterschiedliche Behältnistypen können<br />
verarbeitet werden.<br />
• Möglichst wenig Formatteile in den Anlagen,<br />
z.B. mittels (automatisiert) anpass -<br />
barer Transportsysteme<br />
• Mehrere Füllformate pro Isolator-Batch<br />
•Massiv verkürzte Isolatorzykluszeiten<br />
durch katalytische Belüftung und DecoJet<br />
• CIP/SIP-Systeme<br />
zu speichern. Damit lässt sich ein Überschwappen<br />
von Flüssigkeiten sicher verhindern.<br />
Mit diesen Strategien gelingt es, die Produktausbeute<br />
auf ein Maximum zu erhöhen und<br />
den Produktverlust auf bis zu ein Behältnis pro<br />
Batch zu reduzieren. Bei vielen teuren Arzneimitteln<br />
amortisieren sich die erforderlichen<br />
Investitionen innerhalb kürzester Zeit.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417optima<br />
Ähnlich wie die Flexibilität beeinflusst auch<br />
die Prozessstabilität und damit die Anlagen -<br />
effizienz die Produktausbeute. Diese Aspekte<br />
sind hierbei insbesondere zu beachten:<br />
• Sichere Prozesse entstehen bereits in der<br />
gezielten Vorbereitung – das Scaling up<br />
von Labormaschinen auf neue Produktionsmaschinen<br />
kann dabei wertvolle Erkenntnisse<br />
für die Produktionsprozesse<br />
liefern.<br />
• Kontrollsysteme in den Anlagen – bis hin<br />
zu automatisierten Inspektionssystemen<br />
beispielsweise für die Lyophilisate –<br />
sichern die Prozesse dauerhaft ab.<br />
• Unzählige Details: Beispielsweise die Aufstellflächen<br />
in Gefriertrocknern mit geringsten<br />
Toleranzen. Plane Flächen entscheiden<br />
hier darüber, ob Stopfen in die<br />
Vials exakt nach den Vorgaben eingedrückt<br />
werden – und dies an jeder Position<br />
im Gefriertrockner.<br />
• Schnittstellenkompetenz: Für biopharmazeutische<br />
oder Blutplasma-Produkte kommen<br />
häufig Isolatoren sowie Gefriertrocknungsanlagen<br />
zum Einsatz. Stammen alle<br />
Komponenten von einem Turnkey-Hersteller,<br />
übernimmt dieser die Verantwortung<br />
für das reibungslose Funktionieren<br />
aller ineinandergreifenden Prozesse. Im<br />
Vorfeld aufeinander abgestimmte mechanische,<br />
elektrische sowie Software-<br />
Schnittstellen führen zu hohen OEE-Werten.<br />
Autor<br />
Matthias Poslovski<br />
Technical Sales Director,<br />
Optima Pharma<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 59
VERPACKUNG<br />
Inspektionssystem für Wirkstoffpflaster<br />
TTS (Transdermale therapeutische<br />
Systeme) verabreichen ihren<br />
Wirkstoff durch Hautkontakt,<br />
deshalb müssen in der Produktion<br />
strenge Richtlinien eingehalten<br />
werden. Mit dem Vinspec-<br />
Healthcare-System von Vitronic<br />
ist eine optische Prüfung von<br />
Wirkstoffpflastern möglich. Das<br />
System inspiziert Trägerschicht<br />
und Wirkstoff und erkennt kleinste<br />
Verunreinigungen ab 0,1 mm².<br />
Zudem kontrolliert es die Stanzung<br />
und Siegelnaht der TTS. Im<br />
Verpackungsprozess kontrolliert<br />
das System die Bedruckung der<br />
Beuteloberfläche (Druckposition,<br />
Druckqualität inklusive OCR, OCV<br />
und Barcode) sowie die rundumlaufende<br />
Siegelnaht. Die Prüfgeschwindigkeit<br />
beträgt 200 Teile<br />
pro Minute und Bahn bei getakteter<br />
Produktion sowie 400 Teile pro<br />
Minute und Bahn bei kontinuierlicher<br />
Produktion.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417vitronic<br />
Variables Kleinchargenproduktionssystem<br />
War der Modulwechsel<br />
beim Produktionssystem<br />
Variosys für Kleinchargen<br />
schon bislang sehr<br />
einfach, so erleichtert eine<br />
neue Erweiterung die<br />
Arbeit der Maschinenbediener<br />
noch zusätzlich.<br />
Möglich ist nun auch ein<br />
automatisierter Wechsel<br />
der Module: Mit VarioSys<br />
Move werden die Maschinenmodule<br />
voll automatisiert<br />
von der Parkposition<br />
zum Isolator<br />
und zurück transportiert.<br />
Mittels optischer Spur<br />
fährt das Modul passgenau in<br />
den PSI-L-Isolator ein bzw. zurück<br />
in seine Parkposition. In Parkposition<br />
wird dieses dann automatisch<br />
geladen.<br />
Möglich ist aber auch eine teilautomatisierte<br />
Lösung: Die Module<br />
werden in diesem Fall mittels<br />
Control Panel (Fernbedienung)<br />
zum Isolator bewegt – ab hier erfolgt<br />
die passgenaue Einbringung<br />
in den Isolator wieder automatisiert.<br />
Ein Transportsystem kann<br />
dabei für mehrere Maschinenmodule<br />
genutzt werden.<br />
Vorteile von Variosys Move:<br />
• Einfaches Handling, keinerlei<br />
Kraftaufwand notwendig<br />
• Passgenaues Positionieren, keinerlei<br />
Eingriff des Bedieners<br />
notwendig<br />
• Garantiert immer das richtige<br />
Modul am richtigen Platz<br />
• Einfacheres Navigieren der Maschinenmodule,<br />
deren Rollen<br />
aus Sicherheitsgründen nicht<br />
schwenkbar sein dürfen<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bausch<br />
Stabile Etikettenfolie<br />
Die Polypropylenfolie Herma PP weiß solid tc ist besonders<br />
gut geeignet für Anwendungen, bei denen die rückstandsfreie<br />
Wiederablösbarkeit des Etiketts gefordert ist. Der<br />
rückseitig aufgebrachte Primer garantiert eine hervorragende<br />
Verankerung des mehrlagigen Haftklebers. Aus der<br />
Folie werden glänzende, nicht durchscheinende Etiketten<br />
für PP-Oberflächen hergestellt, beispielsweise als Verschlussetiketten.<br />
Die hohe Stabilität der Folie ermöglicht<br />
das sichere Spenden der Etiketten. Die spezielle Oberflächenbeschichtung<br />
gewährleistet die optimale Bedruckung<br />
mit klassischen Verfahren wie UV-Flexo- oder UV-Buchdruck.<br />
Die Folie ist widerstandsfähig gegen Wasser, Öle,<br />
Chemikalien und Witterungseinflüsse und außerdem<br />
nachträglich per Thermotransferverfahren beschriftbar.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
» Suchwort: php0417herma<br />
Robuste Thermotransferdrucker<br />
TSC Auto ID bietet zuverlässige<br />
Thermotransferdrucker für Industrie<br />
und Handel. Die in den Ausführungen<br />
MH240 (203 dpi),<br />
MH340 (300 dpi) sowie MH640<br />
(600 dpi) verfügbare High-Performance-Serie<br />
wurde mit einem robusten<br />
Druckwerk ausgestattet<br />
und verspricht dank Thermal<br />
Smart Control eine exzellente<br />
Druckqualität. Hohe Druckgeschwindigkeiten<br />
von bis zu<br />
356 mm/s sowie ein 536 MHz getakteter<br />
Prozessor gewährleisten<br />
einen effizienten Druckprozess.<br />
Das Medienhandling erlaubt<br />
600-Meter-Folie, zudem sorgen<br />
leistungsfähige Sensoren für eine<br />
exakte Materialpositionierung.<br />
State of the Art sind auch das bedienerfreundliche<br />
farbige<br />
3.5“-Touchpanel mit sechs Menütasten<br />
und die Etikettenvorschau.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417tsc<br />
60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 61
VERPACKUNG<br />
Die korrekte Dosis zum richtigen Zeitpunkt<br />
Die Verpackungslösung Pharma<br />
Compliance Pack von Faller unterstützt<br />
die exakte Medikamenteneinnahme<br />
und verbessert damit<br />
die Therapietreue der Patienten.<br />
Der Compliance Pack führt den<br />
Patienten einfach und sichtbar<br />
durch die Medikation. Durch perforierte<br />
Laschen, die vor der Einnahme<br />
abgetrennt werden, kann<br />
Vier Tage perfekt temperiert<br />
der Blister nur „portionsweise“<br />
aus der Packung gezogen werden.<br />
Auf diese Weise nehmen Patienten<br />
ihre Medikamente zur richtigen<br />
Zeit, in der korrekten Reihenfolge<br />
und in der vorgegebenen<br />
Menge<br />
ein. Gleichzeitig bietet<br />
die Medikamentenverpackung<br />
durch ihren<br />
speziellen Verschluss<br />
einen verlässlichen<br />
Originalitätsschutz.<br />
Der Pharma<br />
Compliance Pack eignet<br />
sich für die unterschiedlichsten<br />
Blisterdesigns, Materialien<br />
und Darreichungsformen<br />
(Tabletten, Kapseln, Dragees).<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417faller<br />
Storopack, Spezialist für Schutzverpackungen, erweitert<br />
seine Produktpalette für den temperaturgeführten Versand<br />
um eine 96-h-Systemlösung. Die vorqualifizierte<br />
Box hält die Temperatur in der Versandeinheit rund<br />
96 Stunden im Bereich von 2 bis 8 °C, abhängig vom<br />
benötigten Temperaturprofil. Damit eignet sich die<br />
Schutzverpackung für internationale Transporte und insbesondere<br />
für Produkte der Pharma- oder Biotechnologiebranche.<br />
Storopack bietet die 96h-Systemlösung in<br />
vier Größen mit 5, 10, 18 oder 37 Liter Nutzvolumen an.<br />
Die temperaturgeführte Schutzverpackung ist ab Lager<br />
erhältlich und wird mit allen erforderlichen Komponenten<br />
geliefert: Isolierbox, Kühlmittel, Versandkarton,<br />
Innenkarton, Packanleitung und Qualifizierungsbericht.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417storopack<br />
Verpackungen direkt<br />
bedr uc ken<br />
Der Buskro Quantum<br />
von Brunner+Gräbner<br />
ist ein kompaktes<br />
Drucksystem, bei dem<br />
Tintentank und Controller<br />
direkt im Druckkopf<br />
integriert sind. Anwender können damit Produkt- oder<br />
Versandverpackungen in präziser Qualität direkt bedrucken.<br />
Der Drucker bringt auch anspruchsvolle Aufträge wie<br />
Grafiken mit Auflösungen bis 1200 dpi in hohen Geschwindigkeiten<br />
auf verschiedene Medien. Zum Einsatz kommt<br />
das Gerät z. B. für seriellen Unikat-Druck, der 2-D-Codes zur<br />
Fälschungssicherung für Produkte wie Arzneimittel ermöglicht,<br />
oder für Read-and-Print-Anwendungen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417brunnergräbner<br />
Komplettservice mit Siegel<br />
Der Serialisierungs-Service JetSerial von HED Serial bietet<br />
allen Unternehmen, die verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />
in den Handel bringen, eine flexible Komplettlösung<br />
zur Erfüllung der Punkte Serialisierung und Manipulationsschutz<br />
innerhalb der Delegiertenverordnung<br />
(EU) 2016/161. Für die Unternehmen werden dadurch<br />
umfangreiche eigene Investitionen weitgehend überflüssig,<br />
lediglich ein Etikettieraggregat und ein Scanner<br />
zum Lesen der 2-D-Matrix-Codes ist notwendig. Alles andere<br />
erledigt JetSerial, bei Bedarf auch innerhalb von<br />
24 Stunden.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417hed<br />
Einfach zu öffnendes Label für Spritzen<br />
Das Besondere an der Kennzeichnungslösung<br />
Pharma-Multi-Act<br />
von Schreiner Medipharm ist eine<br />
ins Label integrierte,<br />
mit einer Perforation<br />
versehene Lasche,<br />
die auf der<br />
Spritzenkappe endet.<br />
Öffnet man die<br />
Kappe, wird der Erstöffnungsschutz<br />
des<br />
Labels automatisch<br />
entlang der Perforation<br />
ausgelöst. Dadurch erfolgt<br />
die Öffnung des Etiketts und des<br />
Gefäßes gleichzeitig mit einer<br />
Handbewegung, ohne dass ein<br />
weiterer Schritt zur Entfernung<br />
des Siegels notwendig ist. Zudem<br />
bietet Pharma-Multi-Act eine sichere<br />
und irreversible Erstöffnungsanzeige<br />
und kann unterschiedliche<br />
Schutz- und Indikatorfunktionen<br />
übernehmen.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417schreinermedipharm<br />
62 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen<br />
Partner für die Pharmaindustrie.<br />
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Management und Dienstleistung.<br />
Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />
Automatisierungstechnik Wasseraufbereitung<br />
Reinraumtechnik<br />
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Anlagen Tablettenpressen<br />
Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />
Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />
Wäge- und Dosiertechnik Lagersysteme Packmittel<br />
Management Qualitätsmanagement GMP<br />
Wartung und Instandhaltung Pharma-News<br />
Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />
Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />
Analyse Weiterbildung Seminare Beratung und<br />
Zertifizierung Lohnherstellung Veranstaltungen<br />
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DOSIER- UND ABFÜLLPUMPEN<br />
KENNZEICHNUNGSLÖSUNGEN<br />
KOMPONENTEN + SYSTEME<br />
ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH<br />
www.viscotec.de<br />
ViscoTec beschäftigt sich mit Pumpen und Dosiersystemen<br />
zur Förderung, Dosierung, Auftragung, Abfüllung<br />
und Entnahme von niedrig- bis hochviskosen<br />
Produkten. Von der Entnahme bis hin zur Dosierung -<br />
praktisch pulsationsfrei und extrem scherkraftarm. In<br />
der Pharma-Dispenserbaureihe werden die Anforderungen<br />
der Pharmaindustrie an Hygienic Design und<br />
Dokumentation konsequent umgesetzt. Durch einen<br />
automatischen, programmierbaren Rückzug wird ein<br />
unerwünschtes Nachtropfen oder ein Fadenziehen<br />
verhindert. Das garantiert hochpräzise und saubere<br />
Dosier- und Abfüllergebnisse auch für Kleinmengen<br />
hochviskoser pharmazeutischer Produkte.<br />
Domino Deutschland GmbH<br />
Lorenz-Schott-Straße 3<br />
55252 Mainz-Kastel<br />
Phone +49 6134 250-50<br />
Fax +49 6134 250-55<br />
pharma@domino-deutschland.de<br />
www.domino-deutschland.de<br />
Domino bietet auf die Anforderungen der Pharmaindustrie<br />
zugeschnittene Systemlösungen. Die bedienerfreundlichen<br />
Codier- und Etikettiersysteme ermöglichen<br />
sowohl die Einhaltung der Validierungsanforderungen<br />
an die gute Herstellungspraxis (GMP)<br />
als auch die Umsetzung der weltweit aufkommenden<br />
Gesetzgebungsstandards, wie der EU-Fälschungsrichtlinie<br />
(FMD 2011/62/EU), e-Pedigree, China SFDA<br />
eCode, ANVISA, CIP13, ITS etc.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 63
MANAGEMENT<br />
Preventive Maintenance Kits für Novo Nordisk Pharmaceuticals<br />
Mit vereinten Kräften zu<br />
weniger Stillstand<br />
Damit Anlagen reibungslos funktionieren, setzen produzierende<br />
Unternehmen auf regelmäßige Wartungsintervalle. Darüber<br />
hinaus helfen spezielle Preventive Maintenance Kits, alle benötigten<br />
Ersatzteile zum richtigen Zeitpunkt verfügbar zu haben. Dies<br />
kann auch das US-amerikanische Tochterunternehmen von Novo<br />
Nordisk Pharmaceutical Industries bestätigen.<br />
Unerwartete Maschinenstillstände führen<br />
bei produzierenden Unternehmen schnell zu<br />
erheblichen finanziellen Verlusten. Unvorhergesehene<br />
und abrupte Ausfälle lassen sich<br />
zwar nicht vollständig vermeiden, das Risiko<br />
kann jedoch durch eine proaktive Wartungsstrategie<br />
erheblich reduziert werden. Das Resultat<br />
ist eine zuverlässigere Produktion, da<br />
die Anlagen systematisch und in regelmäßigen<br />
Abständen gewartet werden. Der Schlüssel<br />
zum Erfolg liegt in einem maßgeschnei -<br />
derten Plan, der die Austauschzeitpunkte der<br />
einzelnen Teile je nach Verschleißanfälligkeit<br />
definiert.<br />
Dank individueller Preventive Maintenance<br />
Kits (PM-Kits) spart Novo Nordisk am US-<br />
Standort in Clayton, North Carolina, bereits<br />
Zeit und Kosten. Das 1923 in Dänemark gegründete<br />
Unternehmen zählt heute zu den<br />
weltweiten Marktführern im Bereich Diabetes<br />
Care. Der Produktionsprozess in Clayton umfasst<br />
Produktformulierung, aseptische Abfüllung<br />
in Vials und Karpulen sowie Inspektion<br />
und Verpackung. Außerdem montiert und verpackt<br />
das Unternehmen vorgefüllte Insulin-<br />
Pens für den US-Markt. Der Standort verfügt<br />
über drei komplette Abfülllinien für flüssige<br />
Pharmazeutika von Bosch Packaging Technology.<br />
Auf zwei Karpulenlinien und einer Vial-Linie<br />
werden Injektionslösungen abgefüllt und<br />
verschlossen.<br />
HQL 3480, einer Füllmaschine FSM 2700 und<br />
einer Verschließmaschine VRK 4010. „Um die<br />
Lebensdauer unserer Maschinen zu erhöhen<br />
und ihre Rentabilität zu steigern, fahren wir<br />
zweimal im Jahr für Wartungsarbeiten die<br />
Produktion herunter“, erklärt Jim Buckley, Reliability<br />
Engineer bei Novo Nordisk. Während<br />
einem dieser Produktionsstopps nutzte das<br />
Unternehmen die Gelegenheit, um seine Wartungsstrategie<br />
weiterzuentwickeln und stellte<br />
eigene PM-Kits für die Reinigungs-, Füll- und<br />
Verschließmaschinen zusammen.<br />
Als die Ingenieure von Novo Nordisk die Service-Experten<br />
von Bosch Packaging Technology<br />
um Unterstützung baten, hätte der Zeitpunkt<br />
nicht günstiger sein können. Bei Bosch<br />
hatte man jüngst PM-Kits für diese Maschinen<br />
definiert. Durch die Kombination der jeweiligen<br />
PM-Kits mit neuen Wartungsintervallen<br />
konnten die beiden Unternehmen gemeinsam<br />
Wartungsstrategie auf hohem Niveau<br />
Die Vial-Abfülllinie bei Novo Nordisk besteht<br />
unter anderem aus einer Bosch-RRN-3084-<br />
Reinigungsmaschine, einem Sterilisiertunnel<br />
Damit die Anlage reibungslos funktioniert, unterstützt der Bosch Service den Anwender bei der<br />
Entwicklung maßgeschneiderter Wartungspläne<br />
64 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Preventive Maintenance Kits sorgen dafür, dass<br />
der Anwender alle Ersatzteile sofort zur Hand hat<br />
Für hochkomplexe Maschinen wie die Verschließmaschine VRK 4010 ist eine regelmäßige<br />
Instandhaltung besonders wichtig<br />
eine hocheffiziente Lösung entwickeln, die genau<br />
zu den spezifischen Anforderungen des<br />
Produktionsprozesses von Novo Nordisk passt.<br />
„Wir haben die Service-Experten von Bosch regelmäßig<br />
während der Wartungsphasen hinzugezogen“,<br />
erinnert sich Buckley. „Sie waren<br />
uns bei der Anpassung und Verbesserung unserer<br />
Strategie immer eine große Unterstützung.<br />
Deshalb war es naheliegend, auf dieselbe<br />
Expertise zu setzen, um jene Ersatzteile zu<br />
definieren, die auf regulärer Basis ausgetauscht<br />
werden müssen.“<br />
Maßgeschneiderte Lösung<br />
Die Ausführungen RRN, FSM und VRK sind<br />
komplexe Maschinen mit einer großen Anzahl<br />
beweglicher Komponenten. Deshalb ist eine<br />
kontinuierliche Instandhaltung besonders<br />
wichtig. Die Reinigungs- und die Verschließmaschine<br />
waren erst relativ neu in die Vial-Linie<br />
integriert worden, daher verfügte das Bedienpersonal<br />
noch über wenig Erfahrung in<br />
der Wartung. Für jede Maschine mussten verschiedene<br />
Teilbereiche berücksichtigt werden.<br />
Die Ingenieure von Bosch legten ihr Augenmerk<br />
dabei nicht nur auf sichtbare Maschinenteile,<br />
sondern empfahlen außerdem den<br />
regelmäßigen Austausch weiterer Schlüsselkomponenten.<br />
An der VRK-4010-Verschließmaschine müssen<br />
beispielsweise regelmäßig Klingen und Bördelscheiben<br />
sowie Teile des Drehtisches und<br />
des Antriebs ersetzt werden. „Wir haben die<br />
praxisbezogene Sichtweise unserer Ingenieure<br />
erfolgreich mit der langjährigen technischen<br />
Expertise von Bosch kombiniert und so eine<br />
maßgeschneiderte Lösung entwickelt“, erklärt<br />
Carrie Walker, Product Transfer Engineer bei<br />
Novo Nordisk Pharmceutical Industries. Das<br />
Service-Team von Bosch und die Ingenieure<br />
von Novo Nordisk trafen sich mehrmals vor<br />
Ort, um verschiedene Strategien zu diskutieren<br />
und die Zeitintervalle so einzustellen, dass<br />
sie perfekt zu den spezifischen Anforderungen<br />
von Novo Nordisk passen.<br />
Stundenbezogene Wartungspläne<br />
PM-Kits von Bosch bestehen üblicherweise<br />
aus Minor- und Major-Kits. Die Minor-Kits decken<br />
Verschleißteile ab, die nach einer Produktionszeit<br />
von etwa 2000 Stunden ausgetauscht<br />
werden müssen. Major-PM-Kits sind<br />
für einen Ersatzteileaustausch nach etwa<br />
4000 Stunden angelegt. Im Vergleich dazu sah<br />
das Wartungskonzept von Novo Nordisk ursprünglich<br />
drei Intervalle nach sechs, zwölf<br />
und 24 Monaten vor. Das neue, gemeinsam<br />
entwickelte Konzept kombiniert das stundenbasierte<br />
Modell von Bosch mit dem auf drei<br />
Austauschintervallen basierenden Ansatz von<br />
Novo.<br />
Der stundenbezogene Wartungsplan hat den<br />
Vorteil, dass Teile nur dann ausgetauscht werden,<br />
wenn sie auch tatsächlich die vorgesehene<br />
Stundenanzahl im Einsatz waren. Zuvor<br />
wurden Ersatzteile zu einem bestimmten Datum<br />
ausgetauscht, ganz gleich wie lang und<br />
oft die Maschine in Betrieb war. Die neu zusammengestellten<br />
PM-Kits enthalten nun Teile,<br />
die entweder nach 2000 (Kategorie A), 3000<br />
(Kategorie B) oder 4000 (Kategorie C) Stunden<br />
ausgewechselt werden. Bei einer Produktion<br />
von fünf Tagen in der Woche in zwei Schichten<br />
à acht Stunden wäre ein Ersatzteil der Kategorie<br />
A nach circa sechs Monaten, ein Teil der Kategorie<br />
C nach rund zwölf Monaten zu tauschen.<br />
Kategorie A umfasst verschleißanfällige<br />
Komponenten, beispielsweise die Lager der<br />
Reinigungsmaschine, die ständig Wasser ausgesetzt<br />
sind. Kategorie B beinhaltet Teile mit<br />
mittlerer Verschleißanfälligkeit wie Riemen,<br />
während die Teile in Kategorie C – zum Beispiel<br />
Führungen – eine relativ lange Lebensdauer<br />
aufweisen und sich nur langsam abnutzen.<br />
Zeit- und Kosteneinsparungen<br />
Die Entwicklung der drei PM-Kits der Kategorien<br />
A, B und C wurde innerhalb weniger Wochen<br />
abgeschlossen. Für Novo machen sich die<br />
Vorteile bereits bemerkbar. „Wir haben nun<br />
alle benötigten Ersatzteile schnell zur Hand,<br />
was reibungslosere Produktionsstopps ermöglicht.<br />
Außerdem benötigen wir weniger Arbeitsaufwand,<br />
da wir besser vorbereitet und<br />
organisiert sind“, fasst Walker zusammen.<br />
„Wir sparen aber nicht nur Zeit. Dank der PM-<br />
Kits lassen sich auch Kosten reduzieren, da wir<br />
einen wesentlich besseren Überblick darüber<br />
haben, was wir wann benötigen und somit<br />
unnötige Lagerung vermeiden.“<br />
Die Zusammenarbeit mit Bosch Packaging<br />
Technology beschreiben die Ingenieure von<br />
Novo Nordisk in Clayton als „echtes Gemeinschaftsprojekt“<br />
und erwägen bereits die Entwicklung<br />
weiterer PM-Kits für mehrere Maschinen<br />
ihrer Karpulenlinien.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417bosch<br />
Autor<br />
Mike Diethart<br />
After Sales Manager,<br />
Bosch Packaging Technology<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 65
MANAGEMENT<br />
So nutzen Pharmaunternehmen ihre Chancen<br />
Distribution in Afrika<br />
Wollen Pharmakonzerne erfolgreich auf einem der weltweit<br />
größten Wachstumsmärkte agieren, empfiehlt es sich die indivi -<br />
duellen Marktpotenziale präzise zu analysieren, die verschiedenen<br />
Distributionsoptionen zu bewerten und den richtige Konzeptmix<br />
abzuleiten. Ergebnis sollte eine klare Strategie mit zeitlichen<br />
Entwicklungsschritten sein. Denn die Hindernisse auf dem Weg<br />
der Pharmazeutika zum Patienten sind riesengroß.<br />
Mit einem prognostizierten jährlichen<br />
Wachstum von 10,6 % bis 2020 gilt der afri -<br />
kanische Pharmamarkt aktuell als einer der<br />
attraktivsten Wachstumsmärkte für Pharmaunternehmen.<br />
Zahlreiche staatlich wie privat<br />
geförderte Projekte zur Verbesserung des afrikanischen<br />
Gesundheitssystems und ein erwartetes<br />
Volumen von 31 Mrd. US-Dollar an<br />
Healthcare-Ausgaben allein in diesem Jahr<br />
bieten ausländischen Investoren enorme Potenziale.<br />
Die schwierige Distribution von medizinischen<br />
Produkten bis hin zum Patienten<br />
stellt jedoch nach wie vor eines der größten<br />
Hindernisse dar, um in Afrika erfolgreich<br />
Geschäfte zu machen. Mangelnde Sicherheit,<br />
instabile politische Verhältnisse und die Tat -<br />
sache, dass bis zu 30 % der verkauften Medikamente<br />
Fälschungen sind, zählen zu den größten<br />
Problemen. Darüber hinaus gibt es kaum<br />
eine ausreichend ausgebaute Infrastruktur<br />
und die Möglichkeit, pharmazeutische Produkte<br />
in einer kontrollierten Umgebung und innerhalb<br />
der erforderlichen Temperaturspannen<br />
zu transportieren. Da die Distribution vor<br />
Ort meist über Distributoren und verschiedene<br />
Subunternehmer erfolgt, fehlt Pharmaunternehmen<br />
häufig die Transparenz über die<br />
tatsächlichen Prozesse und Marktmechanismen.<br />
In vor-Ort-Analysen im Rahmen von<br />
Autor<br />
Andreas Gmür<br />
Partner,<br />
Camelot Management Consultants<br />
Kundenprojekten hat der Beratungsspezialist<br />
Camelot Management Consultants Fälle vorgefunden,<br />
in denen Medikamentenpreise durch<br />
Aufschläge der verschiedenen Parteien auf Patientenebene<br />
70 bis 200 % über dem ursprünglichen<br />
Herstellerverkaufspreis lagen. Aber wie<br />
können Pharmaunternehmen dennoch erfolgreich<br />
im afrikanischen Markt operieren?<br />
Heterogenität berücksichtigen<br />
Wer den Sprung in den afrikanischen Pharma-<br />
Markt plant, muss zunächst verstehen, dass er<br />
es mit 54 Einzelmärkten zu tun hat, die sich in<br />
ihrer wirtschaftlichen Entwicklung, Importregelungen,<br />
Geschäftsethiken, Sprache, Transportverbindungen<br />
und Handelsblöcken teils<br />
stark voneinander unterscheiden. Für den Auf-<br />
Direktes Distributionsmodell<br />
bau einer erfolgreichen und nachhaltigen Geschäftstätigkeit<br />
gilt es die variierenden Eigenschaften<br />
und Schlüsselmerkmale der verschiedenen<br />
Länder zu analysieren und in der Distributionsstrategie<br />
zu berücksichtigen. Abhängig<br />
von der jeweiligen Produkt-, Markt- und Umsatzpotenzialsituation<br />
sollten die verschiedenen<br />
Märkte zunächst priorisiert werden. Anschließend<br />
kann für jeden der priorisierten<br />
Märkte eine klare Roadmap mit spezifischen<br />
Distributionslösungen und zeitlichen Entwicklungsschritten<br />
entworfen werden.<br />
Optionen für die Distribution nach Afrika<br />
Internationale Pharmaunternehmen, die bereits<br />
in Afrika aktiv sind, nutzen derzeit überwiegend<br />
eine direkte Distribution von den Pro-<br />
66 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
duktionswerken an die selektierten Distributoren<br />
in den einzelnen Ländern. Dies hat allerdings<br />
den Nachteil, dass die Vorlaufzeiten von<br />
der Bestellung bis Lieferung zum Kunden sehr<br />
lang sind und damit auch die Flexibilität verloren<br />
geht, schnell auf Nachfrageschwankungen<br />
reagieren zu können. Die Bedarfsmengen<br />
für die einzelnen Länder lassen sich auf Grund<br />
des Wachstums und lokaler Gegebenheiten<br />
wie beispielsweise Währungsthemen auch<br />
nur sehr schwer vorhersagen und schwanken<br />
signifikant. Das Modell der direkten Distribution<br />
kann allerdings Sinn machen zum Beispiel<br />
ganz gezielt für kritische Märkte oder für Tender<br />
Business in einzelnen Märkten.<br />
Als Alternative zu diesem Modell setzen Pharmahersteller<br />
vermehrt auf zwischengeschaltete<br />
zentrale Distributionslager. Damit sollen<br />
einerseits größere Flexibilität erzielt und andererseits<br />
die Lieferprozesse durch Lieferung in<br />
die einzelnen afrikanischen Länder ab nur einem<br />
Standort vereinfacht werden. Mit Lieferung<br />
ab Lager lassen sich die Vorlaufzeiten für<br />
die Belieferung reduzieren. Darüber hinaus<br />
gleicht ein zentraler Lagerbestand die Volatilität<br />
der verschiedenen Märkte besser aus.<br />
Mit dem sogenannten Postponement-Konzept,<br />
also eine Anpassung der Produktverpackung<br />
an landesspezifische Anforderungen<br />
erst im Distributionszentrum, lässt sich der<br />
Gemeinsamkeitsgrad der Produkte im Lager<br />
noch weiter erhöhen, falls unterschiedliche<br />
Landesverpackungen verwendet werden müssen.<br />
Es überrascht daher nicht, dass Postponement<br />
in den letzten Jahren an Bedeutung und<br />
Verbreitung gewonnen hat. Weitere Einsparpotenziale<br />
sind bei diesem Modell möglich,<br />
wenn Transporte in und aus dem Verteilzentrum<br />
stärker gebündelt werden können und<br />
anstatt Luftfracht zum Beispiel auch die günstigere<br />
Seefracht genutzt werden kann.<br />
Aufgrund des hohen Risikos von Investitionen<br />
in Afrika sowie den sich rasch ändernden lokalen<br />
Regularien werden für die zwischengelagerten<br />
Distributionszentren häufig Standorte<br />
außerhalb von Afrika gewählt.<br />
Lokale Distributionskonzepte entstehen<br />
In einem kürzlich durchgeführten Pharmalogistikprojekt<br />
in Afrika, das den Besuch von<br />
zahlreichen Logistikdienstleistern und Distributoren<br />
in über einem Dutzend afrikanischer<br />
Länder beinhaltete, konnten sich die Camelot-<br />
Berater vor Ort davon überzeugen, dass sich<br />
Afrika in den letzten Jahren massiv entwickelt<br />
hat. Insbesondere in größeren Städten sind<br />
mittlerweile oft sehr gute Logistikinfrastrukturen<br />
mit hohen Qualitätsstandards für die<br />
Pharmadistribution anzutreffen. Die Feinverteilung<br />
der Produkte (secondary distribution)<br />
innerhalb der Länder ist allerdings nach wie<br />
vor optimierungsbedürftig.<br />
Während in der Vergangenheit Landtransporte<br />
zwischen den verschiedenen Ländern sehr<br />
unsicher waren, sind in den letzten Jahren<br />
zahlreiche sichere Transportkorridore innerhalb<br />
des Kontinents entstanden. Das wiederum<br />
ermöglicht ein drittes Distributionsmodell:<br />
lokale Verteilzentren in politisch und wirtschaftlich<br />
stabilen afrikanischen Ländern. So<br />
haben sich zum Beispiel Ghana, Kenia oder<br />
Südafrika in jüngster Zeit zunehmend als regionale<br />
Hubs etabliert. Durch die Nähe zu den<br />
Kunden ermöglichen sie Pharmaunternehmen<br />
eine größere Flexibilität und Agilität, als es die<br />
direkte Distribution oder europäische Distributionszentren<br />
erlauben. Die Reaktionsfähigkeit<br />
kann durch Logistik-Mehrwert-Dienstleistungen<br />
(Postponement oder Redressing)<br />
ebenfalls weiter erhöht werden.<br />
Zusätzliche Potenziale ergeben sich durch die<br />
Bündelung von Volumina mit Nicht-Wettbewerbern<br />
wie beispielsweise Herstellern von<br />
gekühlten verpackten Konsumgütern. Denn<br />
aufgrund der fragmentierten Natur des afrikanischen<br />
Marktes und den Schwierigkeiten, die<br />
sich durch unterschiedliche gesetzliche Regelungen<br />
ergeben, tun sich Einzelunternehmen<br />
schwer, eine effiziente Last-Mile-Distribution<br />
sicherzustellen. Partnerschaften mit lokalen<br />
öffentlichen Institutionen wiederum erlauben<br />
konstruktive Verhandlungen bezüglich Ausschreibungen,<br />
Unterstützung bei Produkt-Promotion<br />
und Trainings sowie den Zugang zu<br />
besseren Marktinformationen. Auch Nicht-Regierungsorganisationen<br />
(NGO) können wertvolle<br />
Partner sein, indem sie u.a. den Kontakt<br />
zu den diversen Stakeholdern in der Pharma<br />
Supply Chain ermöglichen und den Zugang zu<br />
ländlichen Regionen mit einer großen Zahl an<br />
Patienten öffnen.<br />
Checkliste auf dem Weg nach Afrika<br />
Wollen Pharmakonzerne erfolgreich auf einem<br />
der weltweit größten Wachstumsmärkte<br />
agieren, empfiehlt es sich in einem ersten<br />
Schritt die individuellen Marktpotenziale basierend<br />
auf dem eigenen Produktportfolio und<br />
dem bestehenden Distributions-Netzwerk zu<br />
analysieren. Im zweiten Schritt sollten durch<br />
klare Priorisierung die verschiedenen Distributionsoptionen<br />
bewertet und der richtige Konzeptmix<br />
abgeleitet werden. Auch lässt sich daraus<br />
eine klare Strategie mit zeitlichen Entwicklungsschritten<br />
definieren. Im abschließenden<br />
dritten Schritt gilt es, die neuen Netz-<br />
Distributionsmodell mit zwischengeschaltetem<br />
Zentrallager außerhalb von Afrika<br />
Neues Distributionsmodell mit Distributions-<br />
Hubs in Afrika<br />
werke und eigene Organisationen aufzubauen<br />
und die richtigen Partner für die Umsetzung<br />
des Distributionsnetzwerkes auszuwählen.<br />
Eine effiziente, gut geplante Distribution führt<br />
zu niedrigeren Kosten für die Patienten, dadurch<br />
zu höheren Verkaufsvolumina, besserer<br />
Datenqualität und Planbarkeit und somit<br />
letztendlich zu profitableren Geschäftsmöglichkeiten.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417camelot<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 67
DIENSTLEISTUNG<br />
Technischer Kundendienst sorgt für neuen Umsatz<br />
Eine unterschätzte<br />
Nische<br />
Der Fokus bei der Suche nach einer Steigerung des Unternehmensgewinns<br />
liegt in den meisten Unternehmen in den klassischen<br />
Bereichen Produktion und Vertrieb. Dabei stecken im technischen<br />
Kundendienst oft immense Möglichkeiten, freie Mitarbeiterpotenziale<br />
effektiv zu nutzen und den Unternehmensgewinn signifikant<br />
zu steigern. Darüber hinaus bietet er ideale Voraussetzungen,<br />
um dem Kunden einen echten Mehrwert zu ermöglichen.<br />
Das Potenzial lässt sich am besten anhand<br />
eines Beispiels verdeutlichen. Ein mittelständischer<br />
Hersteller von Messgeräten für das Dosieren,<br />
Mischen, Abfüllen und Lagern von<br />
pharmazeutischen Produkten – ein Kunde des<br />
Beratungsunternehmens OPC – hatte diese<br />
Möglichkeiten zur Steigerung der Kundenbindung<br />
und der Kundenzufriedenheit nur sehr<br />
wenig ausgeschöpft. Ihm entgingen viele<br />
Chancen zur Generierung von hochmargigem<br />
Geschäft mit techniknahen Dienstleistungen<br />
und damit das Potenzial zur Umsatz- und Gewinnsteigerung.<br />
Die Abnehmer seiner Produkte sind vor allem<br />
Hersteller von Impfstoffen, Salben, Pasten,<br />
Cremes und Säften. Naturgemäß haben diese<br />
Kundengruppen, unabhängig von den strengen<br />
gesetzlichen Vorschriften und Richtlinien,<br />
sehr hohe und unterschiedliche Anforderungen<br />
an die Qualität und Zuverlässigkeit der<br />
Messinstrumente, an Messumfang, Messgenauigkeit<br />
und Konsistenz.<br />
Die Mitarbeiter der Abteilung Technischer<br />
Kundendienst waren zum Zeitpunkt des Beratungsprojekts<br />
hauptsächlich für die Reparatur<br />
und die Wartung eingesandter Geräte verantwortlich.<br />
Dabei unterschieden sie die durchgeführten<br />
Leistungen zwischen Reparatur und<br />
Wartung, wie die Tabelle aufzeigt. Repara -<br />
turen wurden den Kunden entsprechend ihres<br />
Aufwands in Rechnung gestellt, Wartungsund<br />
Rezertifizierungsmaßnahmen hingegen<br />
hatten einen Festpreis, der Kleinstreparaturen<br />
einschloss.<br />
Genau wie Beratung und Service ineinandergreifen müssen, gehen beim proaktiven Kundendienst auch<br />
Hersteller und Kunde eine enge Zusammenarbeit ein (Bild: Fotolia)<br />
Marktpotenzial voll ausschöpfen<br />
Das Unternehmen bot seinen Kunden nur sehr<br />
wenige proaktive Wartungsdienstleistungen<br />
an. Die OPC-Analyse der bisherigen Wartungsaufträge<br />
ergab, dass nur etwa 10 % des Marktpotenzials<br />
ausgeschöpft wurden. Die Gründe<br />
waren vielfältig: Die Kunden waren zum Beispiel<br />
nicht ausreichend über die technischen<br />
Dienstleistungen informiert, sodass einige sogar<br />
externe Dienstleister für die Wartung und<br />
Kalibrierung nutzten und somit auf die Herstellerexpertise<br />
verzichteten. Andere waren<br />
nur unzureichend über die Notwendigkeit<br />
rechtzeitiger Wartung der Geräte informiert.<br />
Erstes Ziel der Beratung war die Bewertung<br />
der vorhandenen Kunden hinsichtlich ihrer<br />
Tendenz, proaktive Service-Leistungen in Anspruch<br />
zu nehmen. Aus den vorhandenen Daten<br />
der Unternehmen, die bereits Service-Kunden<br />
waren, generierten die Berater Informationen<br />
zu den Fragen, aus welchen Branchen<br />
und Industrien die Unternehmen stammten,<br />
68 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Unterscheidung zwischen Wartung und Reparatur<br />
Maßnahme<br />
Reinigung<br />
Austausch von zentralen Teilen<br />
Austausch von Kleinteilen<br />
Rekalibrierung<br />
Rezertifizierung<br />
Preis<br />
Reparatur<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
Nach Aufwand<br />
Wartung<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
✔<br />
Festpreis<br />
die ihre Geräte für Wartungsarbeiten einschicken,<br />
welche Größe sie hatten und zu welcher<br />
internen Kundenklassifizierung (SABCD) sie<br />
gehörten.<br />
Zusätzliche Fragen, die für die zukünftige<br />
Marktbearbeitungsstrategie von Interesse waren,<br />
konnte OPC aus den bestehenden Daten<br />
nicht analysieren. In mehreren Workshops, an<br />
denen Mitarbeiter aus den Bereichen Lokale<br />
Geschäftsführung, Marketing und Sales, Technischer<br />
Kundendienst sowie Forschung und<br />
Entwicklung teilnahmen, wurden daraufhin<br />
die Kriterien zusammengestellt, die für das Erstellen<br />
eines Konzepts zur proaktiven strategischen<br />
Kundenansprache notwendig sind. Dazu<br />
beantworteten die Teilnehmer die folgenden<br />
Fragen:<br />
• Wie stark kann ein Kunde von regelmäßiger<br />
Wartung profitieren?<br />
• Hat ein Kunde überhaupt grundsätzliches<br />
Interesse an Service-Aufträgen?<br />
• Welche Budgets stehen dem Kunden für<br />
Service-Leistungen zur Verfügung?<br />
• Verfügt das Unternehmen über eine eigene<br />
Abteilung Technischer Kundendienst?<br />
• Vergibt der Kunde Service-Aufträge an<br />
Drittanbieter?<br />
• Fungiert der Kunde gar als Service-Anbieter<br />
für Drittkunden?<br />
• In welcher Umgebung werden die Geräte<br />
beim Kunden eingesetzt und wie häufig?<br />
• Nimmt der Kunde an Zertifizierungsprogrammen<br />
wie etwa ISO teil?<br />
• Wie eng sind die Produktspezifikationen der<br />
„Kundeskunden“?<br />
• Wodurch unterscheiden sich diese Charakteristika<br />
bei Kunden, die ihre Geräte häufig,<br />
gelegentlich oder nie zur Wartung eingesandt<br />
haben?<br />
Mit den Antworten auf diese Fragen hatte das<br />
Unternehmen bereits die Grundlage dafür,<br />
wie sie gezielt diejenigen Kunden ansprechen<br />
können, die dem Profil des wartungsinteressierten<br />
Kunden entsprechen. Dies ist die Voraussetzung<br />
für eine genauere Einschätzung<br />
und eine effektive Bearbeitung des Marktpotenzials.<br />
Marketingmaßnahmen<br />
Im Anschluss an diese Kriteriensammlung<br />
wurden Ideen für umsatzsteigernde Maßnahmen<br />
generiert, bewertet, priorisiert und für<br />
die Umsetzung vorbereitet. Diese Maßnahmen<br />
sollten sich auf die Positionen Komplexität,<br />
Kosten und zeitlicher Implementierungshorizont<br />
sowie die prognostizierte Erfolgswahrscheinlichkeit<br />
beziehen. Die von den Mitarbeitern<br />
als am höchsten eingestuften Maßnahmen<br />
wurden sofort in die Unternehmensprozesse<br />
eingefügt. Zunächst wurde eine<br />
Warnmeldungen im Display des Messgeräts<br />
einprogrammiert, zu welchem Zeitpunkt die<br />
aktuelle Wartungsperiode endet und der<br />
nächste Wartungstermin ansteht. Alle Geräte<br />
erhalten seitdem zusätzlich einen Wartungssticker,<br />
ähnlich den bekannten TÜV-Stickern<br />
auf Nummernschildern oder Feuerlöschern.<br />
Der Kunde erhält nun bei Abschluss eines Wartungsvertrags<br />
eine erweiterte Garantie bei der<br />
Kaufentscheidung oder eine Nachgarantie im<br />
Falle der späteren Rücksendung des Geräts.<br />
Außerdem stellt der Hersteller ihm ein Leihgerät<br />
bei Wartungsarbeiten zur Verfügung. Zu<br />
festen Terminen, zum Beispiel elf Monate<br />
nach dem Kauf oder der letztmaligen Einsendung<br />
eines Geräts, setzen sich die Mitarbeiter<br />
mit den Kunden in Verbindung, um den Zustand<br />
der Produkte abzufragen oder Wartungsdienste<br />
anzubieten.<br />
Effektivität der Maßnahmen steigern<br />
Um einen Großteil der gewählten Maßnahmen<br />
umsetzen zu können, musste die bereits<br />
vorhandene Datenbank erweitert werden. Die<br />
Mitarbeiter entwickelten eine Schnittstelle<br />
zwischen den bestehenden ERP- und CRM-Systemen,<br />
um sowohl die Verkaufs-, als auch die<br />
Service-Aufträge nachverfolgen zu können.<br />
Hinzu kam die Möglichkeit, die Historie zu jedem<br />
Gerät zu erstellen, um die richtigen Kunden<br />
proaktiv kontaktieren zu können. Mit diesem<br />
weiterentwickelten CRM-System erhielt<br />
der Außendienst exakte kundenspezifische Informationen<br />
über verkaufte Geräte sowie über<br />
erteilte oder nicht erteilte Service-Aufträge.<br />
Auf der Basis dieser systembezogenen Grundlagen<br />
beschlossen die Beteiligten in einem<br />
weiteren Workshop die anschließenden organisatorischen<br />
Maßnahmen: Sie schufen zunächst<br />
ein Anreizsystem für den Vertrieb, mit<br />
dem er Service-Leistungen beim Kunden vorstellen<br />
und anbieten konnte, zum Beispiel<br />
durch Aufnahme von Service-Kennzahlen in<br />
die Zielvorgaben des Vertriebs. Im Anschluss<br />
wurden die Kriterien für eine verbesserte Abstimmung<br />
zwischen den Abteilungen Vertriebsinnen-<br />
und Außendienst sowie Technischer<br />
Kundendienst erstellt und den Mitarbeitern<br />
zwingend vorgegeben.<br />
Zufriedene Kunden<br />
Die strategischen Veränderungen hatten für<br />
den Hersteller unmittelbar positive Auswirkungen<br />
und trugen zudem langfristig zum Erfolg<br />
des Unternehmens bei. Die höhere Anzahl<br />
von Service-Aufträgen führte zu einer stärkeren<br />
Kundenbindung, die zuverlässige und<br />
hochwertige Bearbeitung dieser Aufträge zu<br />
einem gesteigerten Kundennutzen und damit<br />
zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Die<br />
Kunden profitierten gleichermaßen: Sie verfügen<br />
über dauerhaft zuverlässige Produkte,<br />
können die Abwesenheit ihrer Geräte im Voraus<br />
planen und werden seltener von Akut-reparaturen<br />
überrascht. Hersteller und Kunde<br />
gehen eine persönlichere und vertrauensvollere<br />
Partnerschaft ein, wobei der Hersteller eher<br />
als Anbieter von Dienstleistungen und Lösungen,<br />
nicht nur als reiner Zulieferer wahrgenommen<br />
wird.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417opc<br />
Autor<br />
Omar N. Farhat<br />
Geschäftsführer,<br />
Organisations &Projekt Consulting<br />
(OPC)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 69
DIENSTLEISTUNG<br />
Netzwerk-Managementplattform vereinfacht den Service<br />
Fernwartungsrezept für<br />
Pharmaanlagen<br />
Für ACSR-Solutions gehört zu einem Automatisierungs-<br />
Retrofit ein gesicherter Fernzugriff. Der Dienstleister setzt<br />
dazu auf Security Modules und eine komfortable Netzwerk-Managementplattform<br />
von Siemens. Damit lassen<br />
sich gesicherte VPN-Verbindungen zu diversen Ethernet-<br />
Systemen einfach einrichten, verwalten und aufbauen.<br />
Das hat das Retrofit zweier Tablettenpressen gezeigt.<br />
Automation, Consulting, Service und Retrofit<br />
– Dienstleistungen für Maschinen und Anlagen<br />
– sind das Metier von ACSR-Solutions<br />
aus Düren (Nordrhein-Westfalen). Die Mitarbeiter<br />
dort haben zum Teil jahrzehntelange Erfahrung<br />
sowohl in der Entwicklung als auch<br />
im Bau und im Support der eingesetzten Systeme.<br />
Das Unternehmen hat dafür ein maßgeschneidertes<br />
Produktprogramm entwickelt. Es<br />
umfasst standardisierte Hard- und Software-<br />
Lösungen für den effizienten Betrieb von Tablettenpressen<br />
(Tabcontrol), Wirbelschichtgranulierern<br />
(Fluidbedcontrol), Blisterlinien und<br />
Kartonierern (Paccontrol) sowie Mischern<br />
(Mixcontrol) praktisch aller Hersteller. Diese<br />
bilden den elektronischen Kern bei Retrofit-<br />
Projekten und lassen sich mit wenig Aufwand<br />
für individuelle Aufgaben konfigurieren. Die<br />
Standards werden regelmäßig überprüft und<br />
innoviert, wenn neue Funktionalitäten einen<br />
Mehrwert bringen, beispielsweise letztes Jahr,<br />
als Siemens mit Sinema Remote Connect seine<br />
neue Netzwerk-Managementplattform für<br />
die Fernwartung vorgestellt hat.<br />
ACSR-Solutions hat bereits zwei Tablettenpressen von Aesica Pharmaceuticals modernisiert<br />
und mit seiner Tabcontrol-Steuerung zukunftssicher ausgerüstet. Weitere sind geplant.<br />
Bei Aesica im Einsatz<br />
Als einer der ersten Anwender profitiert davon<br />
die Aesica Pharmaceuticals aus Zwickau. Das<br />
Unternehmen gehört zur britischen Consort-<br />
Medical-Gruppe und produziert diverse Arzneiwirkstoffe<br />
und Bulk-Präparate wie Kapseln,<br />
Dragees und Tabletten für verschiedene Pharmaunternehmen.<br />
Die Produktionskapazität<br />
am Standort Zwickau beträgt über drei Milliarden<br />
„Einheiten“. Die Produktionsprozesse werden<br />
regelmäßig sowohl von Gesundheitsbehörden<br />
verschiedener Länder als auch von den<br />
Auftraggebern auditiert. Das Qualitätsma -<br />
nagement entspricht sowohl den deutschen<br />
und europäischen GMP-Standards als auch<br />
den Richtlinien vieler Gesundheitsbehörden<br />
auf der ganzen Welt – u. a. der FDA.<br />
Entsprechend hoch sind die Anforderungen an<br />
die eingesetzten Produktionsmittel und der<br />
Aufwand, diese auf hohem technischem Niveau<br />
zu halten. Die Sachsen setzen dabei auch<br />
auf die Erfahrung und das Know-how der<br />
ACSR-Solutions und haben diese mit dem Retrofit<br />
zweier Tablettenpressen beauftragt. Eine<br />
Einfach- und eine Doppel-Rundläuferpresse<br />
sollten mechanisch gründlich überholt, die<br />
Elektro- und Automatisierungstechnik wieder<br />
auf den neusten Stand gebracht werden. Um<br />
die Ersatzteilverfügbarkeit wieder langfristig<br />
zu sichern, hat ACSR die ursprüngliche Steuerung<br />
beider Pressen durch sein PC-basiertes<br />
Tabcontrol-System ersetzt. Die Schaltschränke<br />
wurden komplett neu aufgebaut, die Hauptund<br />
Füllschuhantriebe mit kompakten<br />
Siemens-Umrichtern Sinamics G120C ausgerüstet.<br />
Als Herzstück für gesicherte Fernwartung<br />
wurde in beiden Schränken ein Security<br />
Module Scalance S615 von Siemens montiert.<br />
Die Geräte sind das Bindeglied zur neuen, bei<br />
ACSR eingerichteten Netzwerk-Managementplattform<br />
Sinema Remote Connect.<br />
Gesicherte Fernzugriffsverbindung<br />
Mit Sinema Remote Connect lassen sich sehr<br />
einfach und komfortabel gesicherte Fernzugriffsverbindungen<br />
über Virtual Private Network<br />
Tunnels (VPN-Tunnel) konfigurieren, verwalten<br />
und aufbauen. Die Kommunikation<br />
zwischen den Netzwerkteilnehmern ist IP-basiert<br />
sowie protokollunabhängig und somit<br />
universal einsetzbar. Über Sinema Remote<br />
Connect ist der Fernzugriff auf sämtliche kommunikationsfähige<br />
Teilnehmer im lokalen<br />
Netz möglich. Ein direkter Zugriff auf das Firmennetzwerk,<br />
in das eine Maschine oder Anlage<br />
eingebunden ist, wird durch die Firewall-<br />
Einstellungen des Scalance S615 unterbunden<br />
und die Netzwerkeinstellungen vorhandener<br />
70 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Teilnehmer müssen nicht angepasst werden.<br />
„Das war auch für unsere IT-Spezialisten die<br />
Voraussetzung dafür, ein solches Fernwartungssystem<br />
grundsätzlich zuzulassen“, sagt<br />
Andreas Ritter, Technischer Leiter bei Aesica.<br />
„Uns gibt das die Möglichkeit, auch für bestehende<br />
Anlagen nachträglich eine Fernwartung<br />
einrichten zu können, ohne die Produktion unterbrechen<br />
zu müssen“, sagt Klaus Rosenbach,<br />
einer der Geschäftsführer von ACSR-Solutions.<br />
Der Servicetechniker und die zu wartende Maschine<br />
stellen via OpenVPN getrennt voneinander<br />
eine Verbindung zum Sinema Remote<br />
Connect her. Dieser ermittelt über den Austausch<br />
von Zertifikaten die Identität der Teilnehmer<br />
und gibt nach erfolgtem Abgleich den<br />
Fernzugriff frei. Der Pharmaproduzent geht<br />
noch zwei Schritte weiter. Er richtet für Fernwartungsaufgaben<br />
eigene VLANs ein und<br />
stellt die physikalische Netzwerkverbindung<br />
am Scalance Security Module ausschließlich<br />
bei Bedarf und nach Rücksprache mit dem<br />
Dienstleister her.<br />
Mit der Installation des Sinema RC Clients<br />
steht dem Benutzer eine Adressbuchfunktion<br />
zur Verfügung. Darüber kann ein Servicetechniker<br />
auch unterwegs für ihn relevante Maschinen<br />
und Anlagen eindeutig identifizieren,<br />
auswählen und dann fernwarten. Im Serienmaschinenbau<br />
– mit gleichen Maschinen und<br />
IP-Adressen im Feld – ist das ein wichtiger Vorteil.<br />
Einmal angelegte Open VPN-Konfigurationen<br />
und -Zertifikate lassen sich zudem einfach<br />
exportieren und importieren, wenn etwa neue<br />
mobile Endgeräte für die Fernwartung genutzt<br />
werden sollen.<br />
ASCR stellt sich vor<br />
Einfach, komfortabel und flexibel<br />
Die Verbindung zur Managementplattform<br />
für Remote Networks Sinema Remote Connect<br />
kann grundsätzlich über verschiedene Medien,<br />
wie Mobilfunk, DSL oder vorhandene<br />
Netzwerk-Infrastrukturen aufgebaut werden.<br />
Siemens bietet für alle Varianten Scalance-<br />
Router an, die sich per Autokonfiguration einfach<br />
parametrieren und in vorhandene Strukturen<br />
einbinden lassen. Dazu gehören auch<br />
die hier prädestinierten Security Router Scalance<br />
S615. Die Geräte sind DHCP-fähig und<br />
können ihre IP-Adresse automatisch vom<br />
überlagerten Unternehmensnetzwerk, das<br />
mit dem Internet verbunden ist, beziehen. Auf<br />
der Automatisierungsseite des Scalance S615<br />
kann jedes Gerät identische IP-Subnetze besitzen,<br />
die dann durch Adressübersetzung seitens<br />
Sinema Remote Connect eindeutig zugeordnet<br />
werden. Die Sinema Remote Connect<br />
Server-Applikation kann eine hohe Anzahl<br />
VPN-Tunnel via OpenVPN und IPsec entgegennehmen<br />
und verwalten.<br />
„Mit herkömmlichen 1:1-VPN-Verbindungen<br />
ist das nicht derart einfach und zugleich gesichert<br />
möglich“, erläutert Rosenbach. „So ließe<br />
sich auch für ein autorisiertes Partnerunternehmen<br />
schnell ein abgesicherter Fernzugriff<br />
über unseren Sinema Remote Connect einrichten<br />
– von jedem beliebigen Ort mit Internetzugang<br />
aus“, führt er aus.<br />
„Die neue Netzwerk-Managementplattform<br />
von Siemens macht unsere Arbeit als Dienstleister<br />
im Service einfacher und komfortabler“,<br />
resümiert Rosenbach. Mit dieser zentralen Server-Applikation<br />
und theoretisch beliebig vielen<br />
Spezialist für Automation, Consulting und Service<br />
Pharmazeutische Maschinen und Anlagen<br />
aller Hersteller sind zwar das Hauptbetätigungsfeld<br />
der ASCR Solution, aber auch<br />
Unternehmen der Nahrungsmittel- und der<br />
chemischen Industrie setzen die Produkte<br />
und Lösungen ein. Ein Schwerpunkt sind auf<br />
die individuellen Wünsche des Kunden abgestimmte<br />
Retrofit-Projekte. Sie reichen von der<br />
Überholung einzelner Baugruppen über die<br />
Erneuerung der Steuerungstechnik bis hin<br />
zur Generalüberholung von Maschinen und<br />
Anlagen. Dabei setzt ACSR bevorzugt die Produkte<br />
der eigenen Automations-Sparte ein.<br />
Der erste Schritt ist in jedem Fall die präzise<br />
Analyse der Maschine oder Anlage. Danach<br />
erarbeiten die Spezialisten gemeinsam mit<br />
dem Kunden die notwendigen Maßnahmen,<br />
beschaffen die Komponenten und montieren<br />
sie weitestgehend vor. Der Umbau kann in<br />
Düren oder vor Ort beim Kunden erfolgen.<br />
Nach dem Factory Acceptance Test (FAT) beim<br />
Maschinenbauer folgen die Inbetriebnahme<br />
und Kalibrierung, der Site Acceptance Test<br />
(SAT) sowie die Qualifizierung und Schulung<br />
der Mitarbeiter. Auf alle Maßnahmen gibt<br />
der Dienstleister eine Garantie.<br />
Die Schaltschränke bei Aesica Pharmaceuticals<br />
wurden komplett neu aufgebaut<br />
Schnittstelle zum Sinema Remote Connect sind<br />
die Security Modules Scalance S615, die sich<br />
rückwirkungsfrei ins Netzwerk integrieren ließen<br />
Sinema RC Clients und Scalance S können wir<br />
die Anwender unserer Systeme von jedem Ort<br />
aus noch besser und flexibler unterstützen als<br />
bisher. Bei Störungen im Betrieb greifen wir<br />
aus der Ferne ein und minimieren damit Stillstandszeiten<br />
– und all das mit der in der Pharmaindustrie<br />
gebotenen IT-Sicherheit.“ Die Zugriffsmöglichkeiten<br />
sind flexibel und in jedem<br />
Fall abgesichert. Sie haben keinerlei Auswirkungen<br />
auf das Betreibernetzwerk, sodass<br />
auch im sensiblen Umfeld der Pharmaindustrie<br />
eine hohe Akzeptanz gegeben ist.<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: php0417siemens<br />
Autor<br />
Maximilian Korff<br />
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Siemens<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 71
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ein. Von den regulato -<br />
rischen Anforderungen bis hin<br />
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72 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
TERMINE, INSERENTENVERZEICHNIS<br />
· Concept Heidelberg<br />
Seminar: Reinigungsvalidierung im Fokus des PDE-Konzepts –<br />
Umsetzung des Annex 15, 5. bis 6. Oktober 2017, Heidelberg<br />
Auskünfte: Concept Heidelberg, Tel.: (06221) 84 44 44,<br />
E-Mail: info@concept-heidelberg.de<br />
· GDCh<br />
Seminar: Gute Vertriebspraxis – Good Distribution Practice (GDP),<br />
6. Oktober 2017, Frankfurt am Main<br />
Seminar: GMP-Intensivtraining: Hintergründe und Essentials der GMP<br />
(Gute Herstellungspraxis) auf deutscher, europäischer und amerikanischer<br />
Ebene, 13. bis 14. November 2017, Frankfurt am Main<br />
Auskünfte: GDCh – Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V.,<br />
Tel.: (069) 79 17-364/-291, E-Mail: fb@gdch.de<br />
· ISPE<br />
Workshop: New European Pharmacopoeia Water for Injection (WFI)<br />
Monograph – wie sieht das WFI-System der Zukunft aus?,<br />
9. bis 10. Oktober 2017, Penzberg<br />
Workshop: Pharma 2025: Pharma 4.0 – Digitalisierung in der Pharmaindustrie,<br />
26. bis 27. Oktober 2017, Ismaning<br />
Auskünfte: ISPE D/A/CH e. V., Tel.: (06103) /60 44 68,<br />
E-Mail: rolf.sopp@ispe-dach.org<br />
· APV<br />
Seminar: GMP-Basistraining, 7. bis 8. November 2017, Wiesbaden<br />
Seminar: Computervalidierung praktisch umgesetzt,<br />
8. bis 9. November 2017, Wiesbaden<br />
Seminar: Das 1 x 1 der Statistik für die Prozesskontrolle,<br />
13. bis 14. November 2017, Wiesbaden<br />
Auskünfte: APV – Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik<br />
e. V., Tel.: (06131) 97 69-0, E-Mail: apv@apv-mainz.de<br />
· Schülke<br />
Seminar: Pharma Club – Netzwerken und Wissenstransfer<br />
im Pharma-Umfeld, 8. bis 9. November 2017, Oberhausen<br />
Auskünfte: Schülke & Mayr GmbH, Tel.: (040) 52 10 0-0,<br />
E-Mail: info@schuelke.com<br />
· HDT<br />
Seminar: Von der GMP-Risikoanalyse bis zur GMP-Qualifizierung,<br />
18. Oktober 2017, Essen<br />
Seminar: Planungsgrundlagen für Pharma-Anlagen und Reinräume,<br />
19. Oktober 2017, Essen<br />
Auskünfte: HDT – Haus der Technik e. V., Tel.: (0201) 18 03-211,<br />
E-Mail: anmeldung@hdt-essen.de<br />
Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
• Afriso-Euro-Index GmbH, Güglingen 51<br />
• AZO GmbH & Co. KG, Osterburken 5<br />
• Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 47<br />
• Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach 49<br />
• Robert Bosch GmbH Packaging<br />
Technology GmbH, Waiblingen 13<br />
• Bosch Industriekessel GmbH,<br />
Gunzenhausen 27<br />
• BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />
Bietigheim-Bissingen 15<br />
• C. Otto Gehrckens GmbH & Co.KG,<br />
Pinneberg 31<br />
• Coperion GmbH, Stuttgart 28<br />
• Domino Deutschland GmbH,<br />
Mainz-Kastel 63<br />
• eltherm GmbH, Burbach 46<br />
• Flecotec AG, Badenweiler 2<br />
• Flottweg SE, Vilsbiburg 41<br />
• Forum Institut für Management<br />
GmbH, Heidelberg 48<br />
• Freudenberg Process Seals<br />
GmbH & Co. KG, Weinheim 76<br />
• Frewitt Fabrique de Machines SA,<br />
CH-Granges-Paccot 30<br />
• Harter GmbH, Stiefenhofen 19<br />
• IP Gansow GmbH, Unna 31<br />
• Dr. Knoell Consult GmbH, Mannheim 25<br />
• L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG,<br />
Sundern 45<br />
• Messe Frankfurt Exhibition GmbH,<br />
Frankfurt 29<br />
• Mettler-Toledo GmbH, Gießen 9<br />
• Novindustra AG, CH-Sissach 26<br />
• Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH & Co., Heidelberg 53, 63, 72<br />
• Ruwac Industrie-Sauger GmbH,<br />
Melle 30<br />
• Schilling Engineering GmbH,<br />
Wutöschingen 3<br />
• Transort GmbH, Schmallenberg 26<br />
• Vega Grieshaber KG, Schiltach 7<br />
• ViscoTec Pumpen- und Dosiertechnik<br />
GmbH, Töging 63<br />
• Vitronic Dr.-Ing. Stein<br />
Bildverarbeitungssysteme GmbH,<br />
Wiesbaden 24<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 73
EXPERTENMEINUNG<br />
Systemintregration ist 4.0 – 4.0 ist<br />
Systemintegration<br />
Industrie 4.0 gehört zu den meistdiskutierten<br />
Zukunftsthemen in allen Branchen. Der Pharmaindustrie<br />
hat man bisher nachgesagt, sie<br />
„verschlafe“ die Digitalisierung. Passender<br />
wäre: Pharma schläft nicht, muss aber noch<br />
viel klären. Dabei ist die Systemintegration aus<br />
Anwendersicht das Entscheidende.<br />
Die vierte industrielle Revolution soll Herstellern<br />
eine neue Welt eröffnen: Maschinen, Materialien<br />
und Produkte kommunizieren über<br />
Sensoren und Netzwerke miteinander und<br />
steuern sich selbst. Die Produktion wird<br />
schneller, flexibler, individueller. Auch der Anlagen-<br />
und Maschinenlieferant wird dabei in<br />
Zukunft eine wesentliche Rolle spielen – vor,<br />
während und nach dem Produktionsprozess.<br />
In vielen Fällen liefert er bereits bei der Entwicklung<br />
und beim Scale-up sein Know-how,<br />
die notwendigen Technologien und Dienstleistungen.<br />
Industrie 4.0 setzt sich in der Pharmabranche<br />
langsamer durch als etwa in der Automobilindustrie.<br />
Dennoch wird sie auch hier die Agenda<br />
erobern und ein entscheidender Faktor im<br />
künftigen Wettbewerb sein. Eine langfristige<br />
Planung erscheint dabei keineswegs zu vorsichtig:<br />
Schließlich geht es um sensible Produkte<br />
und zugleich um fundamentale technologische<br />
Veränderungen. Damit die Ansätze<br />
von 4.0 auch in der Pharmaindustrie greifen,<br />
muss man die „Denke“ der Industrie verstehen,<br />
die pharmazeutischen Anwendungen<br />
vom Kern her verstehen und das regulierte<br />
Umfeld gut kennen. Nur so bekommen wir bei<br />
den Kunden unsere 4.0-Ansätze in die Unternehmen.<br />
Dabei hilft uns unsere jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der Systemintegration von<br />
Anlagen und Prozessen – und dies von den Lager-Prozessen<br />
über die Einwaage bis hin zur<br />
Verpackung.<br />
Die Automationstechnologien sind verfügbar<br />
und deshalb gilt es, die 4.0-Technologien geschickt<br />
in die pharmazeutischen Anwendungen<br />
einzupflanzen. Sei es bei der Logistik, beim<br />
Umgang mit MBR- und EBR-Daten, bei den<br />
PAT-Anwendungen und deren Datenmanagement.<br />
Der Trend unserer Kunden, die Präventive<br />
Maintenance zu fördern, Schulungen der eigenen<br />
Mitarbeiter den Lieferanten anzuvertrauen<br />
(Stichwort AR – Argumented Reality),<br />
die regulatorischen Anforderungen zu Real Time<br />
Release Testing mit den dazugehörigen<br />
notwendigen Kalibrations-, Design Space- und<br />
Thomas Hofmaier, Head of Business<br />
Unit Process Technology Pharma bei<br />
Glatt und Sprecher der Excellence<br />
United<br />
Prozess-Kontroll-Modellen zu erfüllen sowie<br />
die Bereitschaft zunehmend über kontinuierliche<br />
Produktionsmethoden nachzudenken, haben<br />
unsere 4.0-Bemühungen multipliziert.<br />
Besonders in einem hoch regulierten Umfeld<br />
wie der Arzneimittelherstellung müssen Veränderungen<br />
sorgfältig geplant werden. Rückenwind<br />
erhalten unsere Kunden auch von<br />
Behörden wie der Food and Drug Administration<br />
(FDA). Sie unterstützt mit ihren Initiativen<br />
die Umstellung auf die kontinuierliche Fertigung<br />
ebenso wie den Wechsel zu einer hoch<br />
integrierten, papierlosen Dokumentation.<br />
Die Allianz der Excellence United bietet modulare<br />
Systeme für die horizontale und vertikale<br />
Prozessautomation, moderne Schnittstellen<br />
für die Integration von Systemen zur Leitung<br />
der Produktion (Manufacturing Execution System,<br />
MES) und Planung der Unternehmensressourcen<br />
(Enterprise-Resource-Planning,<br />
ERP), eine sehenswerte Library von robusten<br />
PAT-Systemen und ein zertifiziertes Service-<br />
Portal für die Prozessoptimierung sowie eine<br />
Mehrzweckplattform für die Batch-Produktion<br />
und die kontinuierliche Produktion.<br />
Wer also erste Schritte in Richtung Pharma 4.0<br />
gehen will, ist deshalb mit den IT-gestützten<br />
Lösungen von Excellence United auf einem sicheren<br />
Weg. Wir zielen immer auf den speziellen<br />
Kundennutzen und stellen die konkrete<br />
Pharma-Applikation in den alleinigen Focus<br />
der 4.0-Aufgabenstellung. Somit differenzieren<br />
wir uns mit konkreten Lösungen von dem<br />
üblichen 4.0-Bla-Bla.<br />
Das Fachmagazin für die<br />
GMP-gerechte Produktion<br />
ISSN 2191–1177<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />
Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />
Redaktion:<br />
Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />
Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />
B. Eng. Janosch Menger (jm), Phone +49 711 7594-287<br />
Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />
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Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />
Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />
digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />
höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />
Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />
Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />
CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />
Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />
Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />
Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />
USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />
Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />
NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />
detleffox@comcast.net<br />
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Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für<br />
unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />
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urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />
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welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
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Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
74 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017
Industrie<br />
Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
Veranstalter:<br />
05. Dezember 2017<br />
Industriepark Höchst<br />
Alte Färberei, Frankfurt<br />
Zukunftsthemen für die chemische<br />
und pharmazeutische Industrie<br />
Es erwarten Sie Vorträge von Referenten<br />
renommierter Unternehmen.<br />
Sie beschäftigen Sich mit folgenden Themen:<br />
Energie- und ressourceneffiziente<br />
Prozesse und Anlagen<br />
Smarte und vernetzte Produktion<br />
Prozessautomatisierung<br />
Modulare Anlagen<br />
Jetzt<br />
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Profitieren Sie vom Networking mit Kollegen und<br />
sichern Sie sich einen wertvollen Informationsvorsprung.<br />
Infos und Anmeldung unter:<br />
www.innovationsforum-chemieproduktion.de<br />
Fragen? – Ihr Kontakt<br />
Tatjana Sellenthin, tatjana.sellenthin@konradin.de<br />
Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung,<br />
da die Anzahl der Plätze begrenzt ist.<br />
In guter Gesellschaft – unsere Partner 2017 (Stand August 2017)<br />
<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 75
IMMER UNVERZICHTBAR<br />
DIE REINE ZUVERLÄSSIGKEIT<br />
Wir lassen nichts durchgehen! Sie auch nicht? Hygiene steht in der<br />
Prozessindustrie an oberster Stelle. Das erfordert totraumfreie<br />
Dichtungslösungen, wie unseren Hygienic Usit®, der den aggressivsten<br />
Reinigungs- und Prozessmedien zuverlässig stand hält. Die<br />
Dichtungslösungen von Freudenberg Sealing Technologies helfen Ihnen,<br />
Keimen und Verunreinigungen den Kampf anzusagen! www.fst.com