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Pharmaproduktion 04.2017

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www.prozesstechnik-online.de/pharma<br />

September 2017<br />

PRODUKTION<br />

Messespecial<br />

zur Powtech<br />

VERPACKUNG<br />

Überprüfung von<br />

Tabletten<br />

MANAGEMENT<br />

Proaktive Wartung<br />

reduziert Stillstände<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

Fernwartungsrezept<br />

für Pharmaanlagen<br />

High Containment hält<br />

Hormone unter Kontrolle


WIR VERPACKEN IHRE<br />

HOCH SENSIBLEN UM-<br />

UND ABFÜLLPROZESSE<br />

Das FLECOTEC Containment-System bietet volle Flexibilität vom<br />

Labormaßstab bis hin zur Produktion. So lassen sich die Emissionslevel<br />

reduzieren, Produktverlust minimieren und die Produktionskosten<br />

senken. Der pharmazeutische Herstellprozess, vom Beproben<br />

des eingehenden Rohstoffs bis zur Handhabung der fertigen Tablette<br />

wird um eine lückenlose Containmentlösung ergänzt, ohne dabei<br />

in validierte Prozesse eingreifen zu müssen! Umwelt, Betreiber und<br />

Produkt werden vor Kontamination geschützt, indem der komplette<br />

Prozess „eingehaust“ wird. Mehr erfahren auf www.rommelag.com<br />

Rommelag auf der<br />

Powtech<br />

Nürnberg<br />

26. – 28.09.2017<br />

Stand 1-139<br />

medienformer.de


EDITORIAL<br />

Powtech bietet Expertenwissen<br />

für Pharma produzenten<br />

In wenigen Tagen ist es wieder soweit. Das Nürnberger Messe -<br />

gelände wird vom 26. bis 28. September erneut zum Treffpunkt für<br />

Spezialisten rund um das Herstellen und Verarbeiten von Pulvern,<br />

Granulaten und Schüttgut – in diesem Jahr zum 20. Mal.<br />

Rund 900 Aussteller präsentieren ihre neuesten Entwicklungen zu<br />

mechanischen Verfahren und prozessbegleitenden Technologien.<br />

Produzenten und Anlagenbetreiber der pharmazeutischen Industrie<br />

finden hier technische Lösungen für viele Probleme, die die Branche<br />

bewegen. Schließlich werden auf der Leitmesse für die mechanische<br />

Verfahrenstechnik viele Themenbereiche präsentiert, die auch bei<br />

der Pharmaherstellung essenziell sind. Hierzu gehören neben dem<br />

Mahlen, Mischen, Dosieren, Agglomerieren u. a. auch die Partikelmesstechnik<br />

und auf vielen Messeständen das Thema Containment.<br />

Besucher aus dem Pharmasektor profitieren zudem von einem<br />

besonders umfangreichen Fachprogramm im eigens für die Branche<br />

geschaffenen Fachforum Pharma.Manufacturing.Excellence und der<br />

Sonderschau Pharma-Feststoffe in Halle 3A.<br />

Neue Denkanstöße, Fach- und Praxiswissen liefert auch das begleitende<br />

Vortragsprogramm im Powtech-Expertenforum in Halle 2,<br />

Stand 507, das am 26. September nachmittags und am 27. September<br />

vormittags von den Fachzeitschriften cav – Prozesstechnik für die<br />

Chemieindustrie, dei – die ernährungsindustrie sowie Pharma -<br />

produktion moderiert und durchgeführt wird. Die Fachvorträge des<br />

Forums „Pulver und Schüttgüter effizient und sicher handeln und<br />

verarbeiten – Lösungen für Chemie, Pharma und Food“ richten sich<br />

an Fachleute aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />

sowie an Hersteller von Lebensmitteln. Mehr zu den Inhalten dieses<br />

Forums finden Sie unter www.prozesstechnik-online.de/messen/<br />

powtech. Wir freuen uns darauf, Sie beim Forum oder an unserem<br />

Messestand in Halle 3, Stand 410, begrüßen zu können.<br />

Unser Messespecial zur Powtech beginnt mit dem Titelbeitrag dieser<br />

Ausgabe auf Seite 10. Er beschreibt eine High-Containment-Anlage<br />

mit Isolator von Fette Compacting im Einsatz bei Dr. Kade. Diese<br />

Anlage bringt Sexualhormone unter Kontrolle, die als hochaktive<br />

Wirkstoffe in zahlreichen Medikamenten zum Einsatz kommen.<br />

Reinraumsysteme<br />

Von der Planung bis<br />

zur Qualifizierung<br />

• innovativ<br />

• modular<br />

• wirtschaftlich<br />

Günter Eckhardt<br />

Chefredakteur<br />

SCHILLING ENGINEERING<br />

REINRAUMSYSTEME<br />

Industriestraße 26<br />

D-79793 Wutöschingen<br />

Telefon +49 (0) 7746 / 92789-0<br />

www.SchillingEngineering.de


INHALT SEPTEMBER 2017<br />

10<br />

16<br />

34<br />

38<br />

TITEL: Der Arzneimittelhersteller Dr. Kade<br />

verarbeitet hochaktive Sexualhormone.<br />

Bei der Tablettierung setzt das Unternehmen<br />

auf die Containment-Ausführung<br />

1090i WiP von Fette Compacting.<br />

Die Umstellung von der Chargenproduktion<br />

zum kontinuierlichen Betrieb<br />

braucht ein Antibiotika-Hersteller nicht<br />

zu bereuen. Ein wichtiger Erfolgsfaktor<br />

war der Einsatz des Druckdrehfilters RPF.<br />

Die Ingenieure von Rembe Kersting legen<br />

Probenahmestellen für toxische Pulver<br />

im Containment-Umfeld aus und können<br />

auch spezifische Testverfahren für<br />

die jeweiligen Substanzen empfehlen.<br />

Das Visionize-System vernetzt Labor -<br />

equipment und organisiert Geräte und<br />

Gerätedaten digital in der firmeneigenen<br />

IT-Infrastruktur. Der erste Schritt<br />

zum digitalen Labor ist damit getan.<br />

· IM FOKUS: POWTECH<br />

TITEL<br />

Hormone unter Kontrolle<br />

High Containment in der Praxis 10<br />

Digitales Labor wird Realität<br />

IT-System organisiert Laborgeräte und archiviert Daten 38<br />

Für jeden Patienten die richtige Rezeptur<br />

Automatisierte Herstellung von Dialysekonzentraten 40<br />

Vibrationssieb auf den Spuren der Zentrifugen<br />

Produktbedüsung und Ultraschallabreinigung<br />

inklusive 14<br />

Effizient Antibiotika herstellen<br />

Kontinuierliche Filtration erlaubt Produktionssteigerung 16<br />

Fassentleerung leicht gemacht<br />

Geschlossenes System erfüllt höchste<br />

Containment-Levels 18<br />

Nano ist die Zukunft<br />

Perlmühle erzeugt kleinste Partikel 20<br />

Mit MES und Edelstahl-Industrie-PCs<br />

GMP-gerechte Produktion von Arzneimitteln 42<br />

Zwei Elektroden für hohe Qualität<br />

Leitfähigkeitsmessung in Reinstwasser 44<br />

Produkte 46<br />

· VERPACKUNG<br />

Im Kleinen ganz groß<br />

Track-and-Trace-Lösungen für Spezialmedikamente 50<br />

Staubfreies Befüllen von Kleingebinden<br />

Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie 23<br />

Produkte 24<br />

Motion Apps steigern Flexibilität<br />

Pneumatische Automatisierungstechnik neu definiert 32<br />

Probenahme im Containment-Umfeld<br />

Sicherer Umgang mit hochwirksamen Substanzen 34<br />

Sichere Barrierewirkung inklusive<br />

Flexible Verpackungslösungen erfüllen höchste<br />

Ansprüche 52<br />

Schnelle Überprüfung aus allen Blickwinkeln<br />

Inspektionsmaschine erfasst selbst kleinste Fehler 54<br />

Pharma-Kennzeichnung mit „Mehr“-Wert<br />

Wie viel Industrie 4.0 steckt in der<br />

Arzneimittelproduktion 56<br />

· PRODUKTION<br />

Smarte Lösungen in Edelstahl<br />

Bildschirmarbeitsplätze 36<br />

Wenn jeder Tropfen zählt<br />

Füll- und Verschließtechnik für teure Arzneimittel 58<br />

Produkte 60<br />

4 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


52<br />

Flexible Verpackungsmaterialien erfüllen<br />

heute die höchsten Anforderungen,<br />

von der Barrierewirkung bis zum Fälschungsschutz.<br />

Ein Beispiel ist die Folie<br />

mit holografischen Effekten.<br />

68<br />

Im technischen Kundendienst liegen immense<br />

Möglichkeiten, den Unternehmensgewinn<br />

zu steigern. Zudem bietet er<br />

ideale Voraussetzungen, um dem Kunden<br />

einen echten Mehrwert zu ermöglichen.<br />

· MANAGEMENT<br />

Mit vereinten Kräften zu weniger Stillstand<br />

Preventive Maintenance Kits für<br />

Novo Nordisk Pharmaceuticals 64<br />

Distribution in Afrika<br />

So nutzen Pharmaunternehmen ihre Chancen 66<br />

· DIENSTLEISTUNGEN<br />

Eine unterschätzte Nische<br />

Technischer Kundendienst sorgt für neuen Umsatz 68<br />

Fernwartungsrezept für Pharmaanlagen<br />

Netzwerk-Managementplattform vereinfacht<br />

den Service 70<br />

· RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Pharma-News 6<br />

Prozesstechnik-online 6<br />

Literatur, Broschüren, E-Medien 72<br />

Termine 73<br />

Inserentenverzeichnis 73<br />

Expertenmeinung 74<br />

Impressum 74<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 5


PHARMA NEWS<br />

POSITIVE GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />

Uhlmann präsentiert Rekordzahlen<br />

Über 2000 Mitarbeiter und ein Umsatz von<br />

374 Mio. Euro – mit diesen Rekordzahlen<br />

beschließt die Uhlmann Group ihr Geschäftsjahr<br />

2016/2017. Ausschlaggebend waren die<br />

positive Geschäftsentwicklung weltweit sowie<br />

der Zukauf von Cremer Speciaalmachines<br />

B.V.<br />

Bei Uhlmann Pac-Systeme in Laupheim lagen<br />

die Auftragseingänge für pharmazeutische<br />

Ende 2016 war der Zukauf von Cremer besiegelt,<br />

Verpackungslösungen im Geschäftsjahr v.l.n.r.: Tobias Uhlmann (Vorsitzender des Aufsichtsrats),<br />

Norbert Gruber (Geschäftsführungs-<br />

2016/2017 deutlich über den projektierten<br />

Zahlen. Bei Softwareprodukten wie beispielsweise<br />

Track-&-Trace-Systemen war das Ergeb-<br />

(der ehemalige Inhaber von Cremer), Siegfried<br />

vorsitzender,Uhlmann Pac-Systeme), Fred Cremer<br />

nis sogar doppelt so hoch wie geplant. Drost (Geschäftsführer, Uhlmann Pac-Systeme)<br />

Uhlmann erwartet zudem eine weiter steigende<br />

Nachfrage im Bereich Digitalisierung – ein Thema, das für das pharmazeutische<br />

Verpacken immer wichtiger wird. Betrachtet man die Zahlen der Regionen,<br />

dann liegen Europa, und dabei vor allem Deutschland, an erster Stelle. Auch die<br />

USA und China legten erfreulich zu. Uhlmann USA zeigte seine Kompetenz bei<br />

Gebrauchtmaschinen für den Weltmarkt: Der Bereich Rebuild Packaging Systems<br />

modernisierte im vergangenen Jahr zahlreiche Anlagen und Linien. Uhlmann<br />

China zeichnet sich sowohl bei lokalen Pharmazeuten als auch internationalen<br />

Konzernen durch seine systematische Projektbearbeitung und die intensive Betreuung<br />

nach dem Kauf einer Anlage aus. Auch Uhlmann India schloss das erste<br />

volle Geschäftsjahr über Plan ab.<br />

Insgesamt bietet der asiatische Raum für Uhlmann gute Geschäftschancen.<br />

INTERNATIONALE EXPANSION GESTARTET<br />

Mesutronic mit Umsatzrekord<br />

Bonjour France: Der niederbayerische Spezialist<br />

für industrielle Fremdkörper-Inspektionssysteme<br />

Mesutronic Gerätebau hat nach einem<br />

neuerlichen Umsatzrekordjahr 2016 die<br />

internationale Expansion gestartet. Seit Januar<br />

2017 ist die 100-prozentige Tochter Mesutronic<br />

France SAS (Colmar) operativ am französischen<br />

Markt tätig. „Der Absatz mit Inspektionsgeräten<br />

ist 2016 deutlich besser gelaufen<br />

als geplant“, sagt Karl-Heinz Dürrmeier (58),<br />

geschäftsführender Gesellschafter von Mesutronic.<br />

Der Umsatz stieg gegenüber 2015 um<br />

16,4 % und hat mit 19,1 Mio. Euro den höchsten<br />

Wert in der 25-jährigen Firmengeschichte<br />

erreicht. Über Vertriebsbüros ist Mesutronic in<br />

40 Ländern vertreten.<br />

Mesutronic beschäftigt am Standort Kirchberg im<br />

Wald 178 Mitarbeiter<br />

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... Lust auf mehr?<br />

QUERGERÄTSELT<br />

Schmetterling im Haus?<br />

POWTECH-FORUM<br />

Zwei informative Tage<br />

CAV-INNOVATIONSFORUM<br />

Informationen zum Event<br />

Finden Sie diesen Wikipedia-Eintrag<br />

in<br />

Ordnung? Eigentlich<br />

nicht. Umfasst der<br />

deutsche Eintrag gerade<br />

einmal 45 Zeilen<br />

zum Leben des<br />

Künstlers, so ufert der Artikel in seiner Muttersprache<br />

geradezu aus. Liegt wohl an der<br />

Mentalität dieses Völkchens. Haben Sie schon<br />

eine Idee, wen wir suchen? Dann machen Sie<br />

doch bei unserem kleinen Rätsel mit! Gewinnen<br />

Sie im September ein Jahresabo der Zeitschrift<br />

„bild der wissenschaft“ oder einen<br />

Experimentier kasten von Kosmos.<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Bild: Jean Kobben – Fotolia<br />

Am 26. und 27.<br />

September 2017<br />

veranstalten die<br />

Fachzeitschriften<br />

cav – Prozesstechnik<br />

für die Chemieindustrie,<br />

dei – die ernährungsindustrie sowie<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> das Powtech-Technologieforum<br />

„Pulver und Schüttgüter effizient und<br />

sicher handeln und verarbeiten – Lösungen<br />

für Chemie, Pharma und Food“. Die Vorträge<br />

richten sich an Fachleute aus der Prozesstechnik.<br />

Das Programm startet am 26. September<br />

um 13:00 Uhr und am 27. September um 9:30<br />

Uhr. Weitere Einzelheiten zum Programm:<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/powtech<br />

Am 5. Dezember<br />

2017 findet im Industriepark<br />

Höchst<br />

das cav-Innovationsforum<br />

Chemieproduktion<br />

5.0 statt. Begleitet<br />

wird das Innovationsforum im Internet<br />

durch prozesstechnik-online.de. Wir haben für<br />

Sie zahlreiche Informationen rund um dieses<br />

Event auf der unten angegebenen Seite zusammengestellt.<br />

Neben allgemeinen Informationen<br />

rund um das Thema finden Sie das<br />

Programm, Informationen zum Veranstaltungsort,<br />

die Ab stracts zu den Vorträgen sowie<br />

das Anmeldeformular.<br />

➔ www.prozesstechnik-online.de/forum<br />

6 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Ein Radarstrahl, fast so<br />

fokussiert wie ein Laser!<br />

Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation<br />

in der Radar-Füllstandmessung<br />

Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer:<br />

Die große Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige<br />

Fokussierung. Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast<br />

punktgenau auf die Flüssigkeit ausrichten, vorbei an<br />

Behältereinbauten wie Heizschlangen und Rührwerken.<br />

Diese neue Generation von Füllstandsensoren ist<br />

unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen<br />

und ausgestattet mit der kleinsten Antenne<br />

ihrer Art. Einfach Weltklasse!<br />

www.vega.com/radar<br />

POWTECH:<br />

Halle 4, Stand 514<br />

Drahtlose Bedienung per Bluetooth mit<br />

Smartphone, Tablet oder PC. Einfache Nachrüstung<br />

für alle plics ® -Sensoren seit 2002.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 7


PHARMA NEWS<br />

+ + + PHARMA TICKER + +<br />

WORLD-SCALE-ANLAGE IN LUDWIGSHAFEN<br />

BASF plant Ausbau der Ibuprofen-Kapazitäten<br />

Dr. Markus Kamieth,<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der BASF SE<br />

BASF plant den Bau einer<br />

neuen World-Scale-Anlage<br />

für die Produktion<br />

von Ibuprofen<br />

in Ludwigshafen. Die<br />

neue Produktionsanlage<br />

soll im Jahr 2021 in<br />

Betrieb genommen<br />

werden. „Es wird die<br />

erste World-Scale-Produktionsanlage<br />

für<br />

Ibuprofen in Europa<br />

sein”, sagt Dr. Markus<br />

Kamieth, Mitglied des Vorstands, BASF SE. Mit<br />

der Investition reagiert BASF auf die weltweit<br />

steigende Nachfrage und möchte eine hohe<br />

Liefersicherheit für die Kunden sicherstellen.<br />

Um bereits bestehende Lieferengpässe im<br />

Ibuprofen-Markt zu beseitigen, erweitert BASF<br />

zusätzlich die Produktionskapazitäten für Ibuprofen<br />

am Standort Bishop in Texas. Die Inbetriebnahme<br />

der zusätzlichen Kapazitäten ist<br />

für Anfang 2018 geplant. Das Investitionsvolumen<br />

liegt für beide Projekte zusammengenommen<br />

bei rund 200 Mio. Euro. „BASF wird<br />

weltweit der einzige Lieferant sein, der über<br />

zwei Ibuprofen-Anlagen verfügt. Das macht<br />

uns zu einem äußerst zuverlässigen Partner<br />

für unsere Kunden“, so Kamieth. BASF produziert<br />

seit über 20 Jahren den Pharmawirkstoff<br />

Ibuprofen in seiner FDA-auditierten, cGMPzertifizierten<br />

Produktionsanlage in Bishop.<br />

Neue Geschäftsführung<br />

Tim Remmert und Thorsten Wesselmann<br />

präsentierten sich zur<br />

Interpack erstmals als neues<br />

Spitzenduo von L. B. Bohle Maschinen<br />

+ Verfahren.<br />

Der Unternehmensgründer<br />

Lorenz<br />

B. Bohle hatte<br />

die Geschäftsführung<br />

des<br />

Unternehmens zum 1. Januar<br />

2017 an seinen langjährigen<br />

Vertriebsleiter Remmert und den<br />

ebenso erfahrenen Leiter Technik<br />

Wesselmann übergeben. Bohle<br />

unterstützt das Unternehmen<br />

weiter als Beiratsvorsitzender.<br />

COPERION K-TRON<br />

Dosieranlagen für den Konti-Betrieb bei Pfizer<br />

Coperion K-Tron, Niederlenz/Schweiz, hat zwei Dosieranlagen,<br />

bestehend aus je fünf Dosiergeräten, für die Werkserweiterung<br />

und Umstellung der Produktion auf eine kontinuierliche Fertigung<br />

der Pfizer Manufacturing Deutschland GmbH in Freiburg<br />

geliefert. Mit diesen Dosiereinheiten trägt Coperion K-Tron dazu<br />

bei, dass die Produktion nach dem Prinzip der kontinuierlichen<br />

Fertigung ablaufen kann. Bei Pfizer sorgen die pharmazeutischen<br />

Dosiereinheiten von Coperion K-Tron im Gesamtprozess<br />

auf engstem Raum für eine exakte Proportionierung der Inhaltsstoffe<br />

in den kontinuierlichen Mischprozess, um Endprodukte<br />

mit höchster und gleichmäßiger Qualität herzustellen.<br />

Seit der Eröffnung des Zukunftswerkes in Freiburg am 23. Mai<br />

2017 und der Umstellung der bisherigen Batchproduktion auf<br />

die kontinuierliche Fertigung arbeitet Pfizer nun mit einem<br />

neuen vollautomatischen Produktionsablauf. Damit zählt das<br />

Pfizer-Werk in Freiburg weltweit zu den modernsten Produktionsstätten<br />

der pharmazeutischen Industrie und zu den am<br />

stärksten automatisierten Fabriken.<br />

ERFOLGREICHER JAHRESABSCHLUSS 2016<br />

Schubert erzielt Umsatzplus und wächst international<br />

Eine Herausforderung bei der Konstruktion<br />

der Dosieranlagen war die Anforderung,<br />

die fünf Dosiergeräte auf engem<br />

Raum im Kreis zu platzieren und<br />

dennoch eine leichte Zugänglichkeit<br />

und einfache Wartung sicherzustellen<br />

Die Gerhard Schubert GmbH steigerte ihren<br />

Umsatz 2016 gegenüber dem Vorjahr um<br />

7,5 % auf 187,2 Mio. Euro. Eine sehr gute Auftragslage,<br />

dynamische Auftragseingänge insbesondere<br />

aus den USA und im Pharma-Bereich<br />

sowie eine erfolgreiche Interpack lassen<br />

auch für 2017 ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr<br />

erwarten. Ziel des Herstellers für<br />

digitale Verpackungsmaschinen ist es, dieses<br />

Jahr erstmals die Umsatzmarke von 200 Mio.<br />

Euro zu erreichen. Die gesamte Unternehmensgruppe<br />

erwirtschaftete 2016 einen konsolidierten<br />

Umsatz von rund 233 Mio. Euro<br />

und beschäftigt 1174 Mitarbeiter.<br />

Mit einem Umsatzplus von 50 % gegenüber<br />

dem Vorjahr verzeichnete 2016 auch Schubert-Pharma<br />

ein besonders großes Wachstum.<br />

Im Mai 2017 ging Schubert Packaging<br />

Systems mit dem neuen Kompetenzteam<br />

Schubert-Cosmetics an den Start, das als Ansprechpartner<br />

für das Abfüllen und Verpacken<br />

von kosmetischen Produkten fungieren soll.<br />

Übernahme von Jack Filter<br />

Die Mann+Hummel-Gruppe hat<br />

eine Vereinbarung zur Übernahme<br />

der Unternehmen Jack Filter<br />

Lufttechnik und Jack Filter Hungaria<br />

unterzeichnet. Mit der Akquisition<br />

baut das Unternehmen<br />

das Produktprogramm vor allem<br />

im Bereich der HEPA-Filter aus.<br />

Der geschäftsführende Gesellschafter<br />

von Jack Filter, Alexander<br />

Gaggl, übernimmt eine Führungsaufgabe<br />

in dem Geschäftsfeld<br />

Intelligent Air Solutions. Die<br />

erworbenen Gesellschaften sind<br />

haben einen Umsatz von rund<br />

10 Mio. Euro.<br />

BPI-Führung<br />

Dr. Martin Zentgraf steht weiter<br />

an der Spitze des Bundesverbandes<br />

des BPI. Der 55-jährige Hamburger<br />

wurde mit absoluter<br />

Mehrheit im Amt als<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

bestätigt. Zu seinen<br />

Stellvertretern wählten<br />

die Mitglieder Dr. Dr.<br />

Richard Ammer (Medice<br />

Arzneimittel Pütter) sowie<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Popp (Bionorica) und Dr. Bernd<br />

Wegener (co.don ). Neuer Schatzmeister<br />

ist Christoph Harras-<br />

Wolff (Dr. August Wolf ).<br />

8 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 9


TITEL POWTECH<br />

High-Containment-Anlage mit Isolator von Fette Compacting im Einsatz bei Dr. Kade<br />

High Containment in der Praxis<br />

Hormone unter Kontrolle<br />

Sexualhormone steuern komplexe biochemische Prozesse im Körper.<br />

Sie kommen als hochaktive Wirkstoffe in zahlreichen Medikamenten<br />

zum Einsatz. Die pharmazeutische Verarbeitung der Hormone stellt<br />

hohe Anforderungen an den Bedienerschutz. Für maximale Prozess -<br />

sicherheit setzt der Arzneimittelhersteller Dr. Kade eine Containment-<br />

Tablettenpresse 1090i WiP von Fette Compacting ein. Einblicke in die<br />

Produktion zeigen, worauf es dem Pharmaproduzenten ankommt.<br />

Sexualhormone binden sich im Körper an<br />

Rezeptoren und lösen in den Zellen spezifische<br />

Reaktionen aus. Sie wirken nicht nur auf die<br />

Geschlechtsorgane, sondern haben auch starken<br />

Einfluss auf die Gehirntätigkeit und die<br />

Stimmungslage. In der Medizin werden Sexualhormone<br />

eingesetzt, wenn die körpereigene<br />

Produktion nicht ausreicht (Hormonersatztherapie)<br />

oder bestimmte Wirkungen im Körper<br />

erzielt werden sollen, wie beispielsweise zur<br />

Empfängnisverhütung.<br />

Produktion in Konstanz<br />

Der deutsche Pharmahersteller Dr. Kade produziert<br />

zahlreiche Hormonprodukte, in erster<br />

Linie für gynäkologische Anwendungen. Am<br />

Standort Konstanz hat das Unternehmen im<br />

Jahr 2009 einen hochmodernen Gebäudekomplex<br />

in Betrieb genommen, der ausschließlich<br />

auf die Verarbeitung von Hormonen<br />

unter Containmentbedingungen ausgerichtet<br />

ist. „Wir setzen in Konstanz auf ein<br />

maßgeschneidertes Containment“, erklärt<br />

Christian Franke, Herstellungsleiter bei Dr.<br />

10 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Nachgefragt<br />

Containment 2025 – ein Blick in die Zukunft<br />

Containment-Technologien haben sich in<br />

den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt.<br />

Zugleich steigen auch die Anforderungen<br />

an den Arbeitsschutz aufgrund<br />

neuer hochaktiver und hochgefährlicher<br />

Wirkstoffe. Was das für die künftige Technologieentwicklung<br />

bedeutet, hat Richard<br />

Denk in einer Expertengruppe der International<br />

Society for Pharmaceutical Engineering<br />

(ISPE) analysiert.<br />

Kade. „Mit der richtigen Ausstattung können<br />

wir die gesetzlichen Sicherheitsstandards erfüllen,<br />

unsere Mitarbeiter rundum schützen,<br />

effizient produzieren und flexibel auf Veränderungen<br />

in der Produktnachfrage reagieren.“<br />

High Containment gefordert<br />

Bei der Verarbeitung von Sexualhormonen hat<br />

der Arbeitsschutz höchsten Stellenwert. Franke<br />

erläutert, welche Sicherheitsbestimmungen<br />

und technischen Anforderungen für Dr.<br />

Kade gelten: „In den Tabletten verarbeiten wir<br />

Östrogene und Gestagene, wobei die niedrigste<br />

Dosierung bei 30 μg pro Tablette liegt. In<br />

hauseigenen Gefährdungsbeurteilungen wurden<br />

die Arbeitsplatzgrenzwerte für die von<br />

uns verarbeiteten weiblichen Sexualhormone<br />

mit 0,04 bis 5,21 mg/m 3 Luft definiert. Wir<br />

bewegen uns damit im Gefährdungsbereich<br />

OEB 4 bis OEB 5. Das heißt, eine klassische<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Denk, in den vergangenen<br />

20 Jahren sind im Bereich des<br />

Containments immer neue Technologien für<br />

eine sichere und effiziente <strong>Pharmaproduktion</strong><br />

hinzugekommen. Doch geht das auch in den<br />

nächsten Jahren so weiter? Wie wird sich die<br />

Pharmawelt in absehbarer Zeit verändern<br />

und was heißt das für die Zukunft des Containments?<br />

Denk: In der DACH-Gruppe der ISPE haben<br />

wir uns intensiv mit diesen Fragen beschäftigt<br />

und mit zahlreichen Branchenvertretern<br />

gesprochen. Daraus ist die Initiative Pharma<br />

2025 hervorgegangen, in der wir uns auch<br />

mit dem Thema Containment beschäftigen.<br />

Zusammengefasst zeichnen sich drei<br />

Schwerpunkte ab.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>:Welche wären das?<br />

Denk: Als erster Punkt hat sich herauskristallisiert,<br />

dass das prozessintegrierte Containment<br />

an die Stelle eines adaptierten Containments<br />

tritt. Der Produktionsprozess wird<br />

mit dem Containment verschmelzen. Dadurch<br />

wird eine optimale, auf den kleinsten<br />

Raum reduzierte Containment-Produktion<br />

möglich sein. Als eine Konsequenz reduzieren<br />

sich die kontaminierten Oberflächen,<br />

was erhebliche Vorteile für das Reinigen und<br />

Umrüsten mit sich bringt. Sollte es dann<br />

noch möglich sein, im Inneren des Containments<br />

einen kleinen, in sich geschlossenen<br />

Reinraum zu schaffen, könnte sich auch das<br />

GMP-Umfeld um den Prozess vereinfachen.<br />

Erste Entwicklungen zu diesem Thema werden<br />

bereits umgesetzt, zum Beispiel in der<br />

Verpackung von Tabletten und Kapseln.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und der zweite Punkt?<br />

Richard Denk, Leiter Vertrieb Containment bei Skan<br />

und Gründer der Containment-Gruppe der ISPE<br />

Denk: Einwegsysteme (Single Use) werden<br />

ein weiterer Schwerpunkt der nächsten zehn<br />

Jahre sein. Einwegtechnologien haben den<br />

entscheidenden Vorteil, dass der Herstellprozess<br />

einfach und schnell an ein benötigtes<br />

Containment angepasst werden kann. Die<br />

größten Stärken haben Single-Use-Systeme<br />

bei kleineren Produktionsmengen sowie in<br />

der Forschung und Entwicklung. Häufige<br />

Produktwechsel und hohe Flexibilität bei der<br />

Prozessführung sprechen ebenfalls für Einwegtechnologien.<br />

Beispiele für derartige<br />

Systeme sind Einwegfolien und Einwegisolatoren<br />

für den Transport und die pharmazeutische<br />

Verarbeitung von hochaktiven Substanzen.<br />

Auch die Biotechindustrie ersetzt Edelstahlsysteme<br />

zunehmend durch Single-Use-<br />

Technologien.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Und was wäre der letzte<br />

Punkt aus Sicht des Containments?<br />

Denk: Die kontinuierliche Herstellung (Con -<br />

tinuous Manufacturing) wird für die Herstellung<br />

von hochaktiven oder hochgefährlichen<br />

pharmazeutischen Substanzen eine wichtige<br />

Rolle spielen. Die kontinuierliche Herstellung<br />

hat mehrere Vorteile gegenüber der Batch-<br />

Produktion: Das Process Equipment wird kleiner<br />

und hat dadurch eine geringere Oberfläche,<br />

die gereinigt werden muss. Auch sind die<br />

Prozesse miteinander verbunden oder es werden<br />

mehrere Prozessschritte in einem Apparat<br />

ausgeführt. Dadurch reduzieren sich die Containment-Schnittstellen.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 11


TITEL POWTECH<br />

Dr. Kade besitzt seit 2009 am Standort Konstanz eine<br />

hochmoderne Produktionsstätte zur Hormonverarbeitung<br />

Bild: Dr. Kade<br />

Fette bietet seine Tablettenpressen mit einer WIP-Ausstattung an.<br />

Reinigungszeiten lassen sich dadurch verkürzen.<br />

Reinraumlösung reicht nicht mehr aus. Zusätzlich<br />

brauchen wir eine isolierte Anlage mit<br />

durchgehendem Containment.“<br />

Für die Solidaproduktion hat Dr. Kade im Jahr<br />

2010 einen Einfachrundläufer des Typs 1090i<br />

Containment/WiP von Fette Compacting erworben.<br />

„Mit der Tablettenpresse verarbeiten wir<br />

seitdem ausschließlich Östrogene und Gesta -<br />

gene zu verschreibungspflichtigen Medikamenten“,<br />

so Franke. „Die Wirkstoffe werden in erster<br />

Linie zur Empfängnisverhütung eingesetzt.<br />

Außerdem produzieren wir auf der Anlage von<br />

Fette Compacting auch Präparate zur Hormonersatztherapie<br />

in den Wechseljahren. Diese Tabletten<br />

beinhalten Östrogene und Gestagene,<br />

die klimakterische Beschwerden lindern.“<br />

Sichere Tablettierung<br />

Für die sichere Produktion bis OEB Level 5 ist<br />

die Tablettenpresse bei Dr. Kade mit Wash-in-<br />

Place-Technologie (WiP), Air Management und<br />

Process Equipment im Isolator ausgestattet.<br />

Ein System mit Doppelklappenventilen ermöglicht<br />

die kontaminationsfreie Materialzu-<br />

fuhr und reduziert das Risiko einer Kreuzkontamination.<br />

Bediener können über integrierte<br />

Handschuhe (Gloveports) und RTP-Zugänge<br />

(Rapid Transfer Ports) in den Pressraum eingreifen<br />

und Werkzeuge austauschen, ohne das<br />

Containment zu unterbrechen. Zudem sorgt<br />

die Tablettenpresse mit einer Kombination aus<br />

austauschbaren Segmenten und automatisierter<br />

Reinigung für einen schnellen Produktwechsel.<br />

„Da wir mehrere Produktlinien auf der Maschine<br />

fahren, ist ein schnelles Umrüsten für uns<br />

ein wesentliches Effizienzkriterium“, betont<br />

Franke. „Das Rüsten der Anlage ist bei uns immer<br />

mit einer vorhergehenden Reinigung verbunden.<br />

Den Anfang machen die Vor- und<br />

Hauptreinigung im geschlossenen Containment.<br />

Erst danach öffnen wir die Tablettenpresse,<br />

reinigen gegebenenfalls manuell nach<br />

und demontieren die nicht mehr benötigen<br />

Teile. Nach einer passiven Trocknung rüsten<br />

wir die Anlage erneut, desinfizieren die produktberührenden<br />

Teile und stellen das Containment<br />

wieder her.“<br />

Mit der Wip-Ausstattung von Fette Compacting<br />

konnte Dr. Kade die Reinigungs- und<br />

Umrüstzeiten im Vergleich zu vorherigen Anlagen<br />

um mehr als die Hälfte reduzieren.<br />

Franke fasst zusammen: „Das Reinigen und<br />

die Demontage dauern in der Regel etwa vier<br />

Stunden, ausgeführt durch drei Bedienern.<br />

Nach der passiven Trocknung über Nacht dauert<br />

das Rüsten mit zwei Bedienern noch etwa<br />

zwei Stunden. Insgesamt nimmt bei uns das<br />

aktive Umrüsten also rund sechs Stunden Zeit<br />

in Anspruch. Damit sind wir für eine High-<br />

Containment-Situation sehr effizient.“<br />

Halle 3, Stand 418<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417fette<br />

12 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Powtech, Nürnberg<br />

26. September –<br />

28. September 2017<br />

Besuchen Sie uns in<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 13


IM FOKUS POWTECH<br />

Produktbedüsung und Ultraschallabreinigung inklusive<br />

Vibrationssieb auf den<br />

Spuren der Zentrifugen<br />

Um Feststoffe aus Suspensionen abzuscheiden, werden in der<br />

Regel Zentrifugen benutzt. Doch das muss nicht unbedingt sein.<br />

Auch mit Vibrationssiebmaschinen lassen sich hervorragende<br />

Ergebnisse erzielen, wie ein Beispiel aus der pharma zeutischen<br />

Industrie eindrucksvoll zeigt.<br />

Die Ultraschallabreinigung hält das Siebgewebe frei – auch in Gas-Ex-Zonen<br />

Eine Suspension ist ein heterogenes Stoff -<br />

gemisch, bestehend aus einer Flüssigkeit und<br />

einem darin fein verteilten Feststoff. Die einfachste<br />

Möglichkeit, um diesen Feststoff abzutrennen,<br />

ist das Sedimentieren. Dabei wird die<br />

Suspension so lange stehen gelassen, bis die<br />

festen Teilchen auf den Boden sinken und sich<br />

dort absetzen. Die Flüssigkeit kann nun einfach<br />

dekantiert, also abgegossen werden. Bei<br />

Suspensionen, die während der industriellen<br />

Herstellung von chemischen oder pharmazeutischen<br />

Produkten entstehen und wieder aufgelöst<br />

werden müssen, werden meist spezielle<br />

Zentrifugen eingesetzt. Doch es müssen nicht<br />

immer Zentrifugen sein, auch mit Vibrationssiebmaschinen<br />

können exzellente Siebergebnisse<br />

für diese Art der Fest-Flüssig-Trennung<br />

erzielt werden. Das beweist ein Engelsmann-<br />

Anwendungsfall, bei dem ein Hersteller von<br />

pharmazeutischen Produkten eine neuartige<br />

Suspension entwässern und in drei Fraktionen<br />

klassieren wollte – ohne dabei auf die Vorteile<br />

der Vibrationssiebmaschine JEL Vibspeed zu<br />

verzichten.<br />

Siebfähig dank Produktbedüsung<br />

Da der Pharmazeut bereits mehrere Vibra -<br />

tionssiebmaschinen von Engelsmann im Einsatz<br />

hat, wollte er diese auch für das Klassieren<br />

einer Suspension einsetzen. Um dem Auftraggeber<br />

Verfahrenssicherheit zu bieten und<br />

sicherzustellen, dass die Siebmaschine optimal<br />

an die Aufgabenstellung angepasst wird,<br />

wurden im Vorfeld Versuche im hauseigenen<br />

Technikum durchgeführt. Schnell stellte sich<br />

heraus, dass die Standardausführung der<br />

Vibrationssiebmaschine JEL Vibspeed die Suspension<br />

unmöglich klassieren konnte. Problematisch<br />

war, dass die in der Suspension enthaltene<br />

Flüssigkeit sehr schnell abfließt, sobald<br />

sie auf das Siebgewebe trifft. Dadurch<br />

bleibt ein zäher Siebkuchen zurück, der sich<br />

nur schwer über das Gewebe fördern, geschweige<br />

denn klassieren lässt. Um sicherzustellen,<br />

dass das Gemisch siebfähig bleibt,<br />

musste eine Sonderlösung her: Eine Produktbedüsung,<br />

die während des Siebvorganges<br />

kontinuierlich Wasser eindüst, sodass die<br />

Fließfähigkeit der Suspension wiederhergestellt<br />

wird. Hierfür wurden Düsen in den Innenbereich<br />

des Maschinendeckels eingesetzt,<br />

die jeweils die komplette Siebfläche mit Wasser<br />

benetzen. Da während des Siebprozesses<br />

verschiedene Wassermengen ausgegeben<br />

werden müssen, wurde die JEL Vibspeed mit<br />

drei unterschiedlichen Wasserkreisläufen ausgestattet,<br />

die separat in insgesamt sechs verschiedenen<br />

Betriebsmodi einstellbar sind. Um<br />

zu verhindern, dass sich das Siebgewebe während<br />

dem Siebprozess mit Produkt zusetzt,<br />

wurde die Vibspeed zusätzlich mit einer Ultraschallabreinigung<br />

ausgestattet. Diese Art der<br />

Abreinigung ermöglicht den Einsatz der JEL<br />

Vibspeed für Siebvorgänge bis Korngrößen von<br />

40 μm auch unter Atex-Bedingungen. Generell<br />

ist die JEL Vibspeed auch mit anderen Abreinigungssystemen<br />

wie z. B. der Kugel- oder Dreiecksabreinigung<br />

lieferbar. Da der Auftraggeber<br />

bei den Versuchen mit dabei war, konnte<br />

bereits vor Ort eine erste optische Beurteilung<br />

14 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Um die Siebfähigkeit der Suspension sicherzu -<br />

stellen, benetzen die im Deckel integrierten Düsen<br />

die Siebfläche kontinuierlich mit Flüssigkeit<br />

Über drei Wasserkreisläufe werden in sechs<br />

Betriebsmodi verschiedene Wassermengen<br />

zugeführt<br />

der Siebergebnisse erfolgen, die vielversprechend<br />

ausfiel. Nachdem die entnommenen<br />

Produktproben im Labor des Pharmazeuten<br />

nochmals analysiert und für gut befunden<br />

wurden, konnte die Produktion der insgesamt<br />

zwei Vibrationssiebmaschinen starten.<br />

Atex- und GMP-konform<br />

Um den hohen Hygieneanforderungen der<br />

Pharmaindustrie gerecht zu werden, wurden<br />

die beiden Vibspeeds in Edelstahl mit FDAkonformen<br />

Dichtungen ausgeführt. Die geschliffenen<br />

und elektropolierten (Ra


IM FOKUS POWTECH<br />

Kontinuierliche Filtration erlaubt Produktionssteigerung<br />

Effizient Antibiotika<br />

herstellen<br />

Deutliche Einsparungen und eine höhere Ausbeute bei<br />

größerem Durchsatz – es sind schon beträchtliche Vorteile,<br />

die ein Hersteller von Antibiotika der Umstellung seines<br />

Prozesses von der Chargenproduktion auf ein kontinuierliches<br />

Verfahren verdankt. Entscheidenden Anteil an den Verbesserungen<br />

hat der Einsatz eines Druckdrehfilters von<br />

BHS-Sonthofen.<br />

Ein global operierendes Pharmaunternehmen<br />

produzierte bis vor kurzem einen neuen<br />

hocheffizienten Wirkstoff nach dem klassischen<br />

Prinzip des Batchprozesses. Der Wirkstoff<br />

entwickelte sich erfreulich schnell zu einem<br />

‚Blockbuster‘, womit sich der Produktionsbedarf<br />

insgesamt mehr als verdoppelte und der<br />

Hersteller frühzeitig ein Projekt zur Produktionssteigerung<br />

planen und umsetzen musste.<br />

Anstelle einer simplen Kopie der alten Produktionsstraße<br />

empfahl die Projektleitung, den<br />

Batchprozess auf ein kontinuierliches Verfahren<br />

umzustellen, dabei einen kontinuierlich<br />

arbeitenden BHS Druckdrehfilter (RPF) einzusetzen<br />

und die Reaktoranzahl aufzustocken.<br />

Das real umgesetzte Projekt erzielte eine Produktionssteigerung<br />

um rund 150 % – bei einem<br />

Bruchteil der Investitionskosten im Vergleich<br />

zum bisherigen Herstellungsprozess.<br />

Darüber hinaus erhöhte die Umstellung des<br />

Filtrationsschrittes auf einen kontinuierlichen<br />

Prozess die Ausbeute um knapp ein Drittel,<br />

was die Rentabilität des Produktes zusätzlich<br />

steigert. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist<br />

Druckdrehfilter vom<br />

Typ RPF der P-Serie für<br />

Versuchsreihen und<br />

zur Kleinmengen -<br />

produktion mit einer<br />

aktiven Filterfläche<br />

von 0,17 m 2 bis 0,5 m 2<br />

das Online-Monitoring des kontinuierlichen<br />

Filtrations- und Waschprozesses, das zu einer<br />

erheblich gleichmäßigeren Produktqualität<br />

bei gleichzeitiger Reduktion der eingesetzten<br />

Betriebsmittel führt.<br />

Kritische Prozessschritte analysieren<br />

Der ursprüngliche Herstellungsprozess bestand<br />

aus der klassischen Prozesskette: Reaktion<br />

– Separation und Wäsche – Kristallisation –<br />

Trocknung – Abfüllung. Hinter jeder Prozessstufe<br />

stand ein autarker Batchapparat, die gesamte<br />

Produktionscharge wurde in Stufen<br />

und in Reihe voneinander unabhängig produziert.<br />

In einem 4000-l-Reaktor wurden pro Tag<br />

etwa 120 kg Wirkstoff (Feststoff) hergestellt.<br />

In einer Rührdrucknutsche mit gleichem Inhalt,<br />

die den gesamten Batch aufnehmen<br />

konnte, wurde der Reaktionsrest von der mit<br />

Wirkstoff beladenen Mutterlauge getrennt<br />

und – zur Erhöhung der Ausbeute – mit Lösemittel<br />

nachgewaschen. Das Lösemittel wurde<br />

schließlich mit Wasser entfernt, um den Rückstand<br />

problemlos entsorgen zu können. Dieser<br />

Vorgang dauerte rund 10 bis 14 Stunden. Kontinuierliche<br />

Probenahmen der Filtrate sicherten<br />

die erforderliche Qualität. Je nach Kuchenaufbau,<br />

Waschmittelverteilung, Rissbildung<br />

etc. verlief der entsprechende Prozessschritt<br />

unterschiedlich lang. Insbesondere die Umschaltung<br />

der Trüblaufphase zu Anfang sowie<br />

die Vermischung mit Waschmittel führten zu<br />

teilweise erheblichem Wirkstoffverlust. Der<br />

nachfolgende Prozessschritt tolerierte jedoch<br />

keinerlei Feststoffe in der Wirkstofflösung.<br />

Letztendlich beschränkte sich die tatsächliche<br />

Nutzbarkeit der ursprünglichen Reaktionscharge<br />

daher auf die sogenannte Mittelproduktion<br />

und lag in etwa bei 75 % des im Reaktor<br />

tatsächlich generierten Wirkstoffes. Die<br />

gesäuberte Wirkstofflösung wird anschließend<br />

in einer Kristallisationsstufe gefällt und<br />

in einem Sprühtrockner getrocknet.<br />

Filtratabflussrohre<br />

zum Steuerkopf im<br />

Innern der Filtertrommel<br />

eines RPF-Druckdrehfilters<br />

16 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Die einzelnen Prozessphasen im Druckdrehfilter vom Typ RPF während des kontinuierlichen Betriebes, angefangen von der Suspensionszufuhr und Filtration<br />

(ganz links), über Kuchenwäsche und Kuchentrocknung (die beiden mittleren Bilder) bis hin zum Austrag (rechts)<br />

Zu Projektbeginn analysierte ein Projektteam<br />

diesen Produktionsprozess präzise. Dabei traten<br />

einige kritische Produktionsschritte zutage:<br />

• Der Ansatz des Reaktionsbatches erfolgt<br />

stets zu Beginn der Nachtschicht, da die<br />

Reaktion ohne große Eingriffe des Bedienpersonals<br />

über Nacht laufen kann. Allerdings<br />

erfordert die anschließende Trennung<br />

und Waschung in der Rührdrucknutsche<br />

mehrfach Aktionen wie Probenahme, Laboranalyse<br />

und Umschaltung der Wäschen,<br />

die nur tagsüber erfolgen können. Trotz einer<br />

Verarbeitungszeit von etwa 10 Stunden<br />

ist somit nur ein Batch pro 24 Stunden ohne<br />

zusätzliche Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen<br />

realisierbar, etwa ein rund<br />

um die Uhr verfügbares Labor sowie zusätzliches<br />

Bedienpersonal in der Nachtschicht.<br />

• Die Wirkstoffproduktion im Reaktor ist erheblich<br />

höher als die tatsächliche Ausbeute<br />

nach der Trocknung. Der Löwenanteil des<br />

Verlusts entsteht im Nutschfilter. Dort werden<br />

beträchtliche Wirkstoffmengen mit<br />

dem Trüblauf der Anfangsfiltration verworfen.<br />

Ein weiterer Teil geht aufgrund limitierter<br />

Lösemittelverschleppung in die Kristallisation<br />

verloren. Bei zu geringer Beladung<br />

ergibt sich ein geändertes Kristallisationsverhalten,<br />

das zu einer Kornverteilung<br />

außerhalb der Spezifikation führt.<br />

• Kristallisation und Trocknung laufen nur<br />

wenige Stunden am Tag. Bedingt durch die<br />

lange Zyklusdauer der Batchfiltration ist eine<br />

mehrfache Belegung trotzdem nicht gesichert<br />

möglich. Hier geht ungenutztes Potenzial<br />

verloren. Ein zweiter Reaktor zur alternierenden<br />

Produktion würde theoretisch die<br />

Leistung ohne Probleme verdoppeln, wenn<br />

der Downstream-Prozess dies zuließe.<br />

Produktionsengpass in der Trennstufe<br />

Mit Blick auf das Ziel einer deutlichen Leistungssteigerung<br />

resümierte das Projektteam,<br />

dass sich die Leistung entweder über den Neu-<br />

bau einer zweiten Produktionsstraße oder<br />

über die Erschließung des ungenutzten Potenzials,<br />

möglichst zusammen mit einer Ausbeuteerhöhung,<br />

steigern ließe. Die Trennstufe<br />

kristallisierte sich damit als Flaschenhals im<br />

Produktionsprozess heraus. Das Projektteam<br />

untersuchte entsprechend die Ursachen für<br />

Probleme an dieser Stelle und potenzielle<br />

Lösungsmöglichkeiten. Mithilfe ausgiebiger<br />

Labor- und Pilotversuche wurden unterschiedliche<br />

Varianten und Set-ups zur Modifikation<br />

der vorhandenen Nutsche geprüft – inklusive<br />

disruptiver Lösungen, die das gesamte Konzept<br />

der batchweisen Produktion infrage stellten.<br />

Letztendlich überzeugen die Vorteile der<br />

kontinuierlichen Produktion das Projektteam<br />

davon, das Herstellungskonzept der bestehenden<br />

Straße zu verändern.<br />

Das neue Konzept und seine Vorteile<br />

Die erste Herausforderung bei der Umstellung<br />

war, einen kontinuierlichen Produktionsstrom<br />

aus dem Batch-Reaktor zu generieren. Da die<br />

Reaktion nicht verändert werden kann, musste<br />

entweder die Chargenherstellung für den<br />

Downstream-Prozes über Pufferbehälter gestreckt<br />

oder ein zweiter Reaktor zur alternierenden<br />

Betriebsweise angeschafft werden.<br />

Die nun pro Tag aus 8000 l Flüssigkeit anfallenden<br />

240 kg Wirkstoff sind als kontinuierlicher<br />

Produktstrom mit einem Durchsatz von<br />

ca. 340 l/h nur eine geringe Belastung für eine<br />

vollkontinuierliche Trennstufe wie den BHS<br />

Druckdrehfilter. Bereits eine kleine Produktionsgröße<br />

mit 0,5 m² Filterfläche ist hier völlig<br />

ausreichend. Im Unterschied zum ursprünglich<br />

vorhandenen 4000-l-Batchsystem, das aus<br />

dem gesamten Feststoff der Charge einen 30<br />

bis 50 cm hohen Filterkuchen bildet, verringert<br />

der eingesetzte BHS-Druckdrehfilter vom Typ<br />

RPF P02 die Kuchenstärke auf rund 10 mm,<br />

was einen erheblich geringeren Kuchenwiderstand<br />

generiert.<br />

Dank des dünneren Filterkuchens lässt sich<br />

der Filtrationsdruck soweit reduzieren, dass eine<br />

optimierte Einstellung für dauerhaft hohe<br />

Performance gewährleistet werden kann. Außerdem<br />

ist es möglich, ein deutlich dichteres<br />

Filtermedium einzusetzen, das zu sofortigem<br />

Klarlauf führt und die zuvor unvermeidliche<br />

Trüblaufphase erübrigt. Mit der Verhinderung<br />

der Trüblaufphase reduziert sich der Wirkstoffverlust<br />

gegenüber ursprünglich rund 25 auf<br />

weniger als 5 %.<br />

Bedingt durch den kompakten Aufbau des Filterkuchens,<br />

die geringe Kuchenhöhe und die<br />

optimierte Strömungsführung als ideale Kolbenströmung<br />

gestaltet sich die Wäsche des<br />

Feststoffes zudem äußerst effektiv. Dank zusätzlichen<br />

Online-Monitorings der Waschfiltrate<br />

kann in kürzester Zeit ein optimierter<br />

Waschmittelbedarf ermittelt werden. Die Folge<br />

ist eine Einsparung an Lösemitteln von<br />

rund 20 %, was nicht nur den gesamten Herstellungsprozess<br />

entlastet, sondern auch eine<br />

merklich stabiler eingestellte Kristallisationsstufe<br />

ermöglicht.<br />

Dank optimierter Kuchenwäsche mittels Kolbenströmung<br />

lässt sich das Waschfiltrat nun<br />

komplett nutzen. Auch an dieser Stelle führt<br />

die kontinuierliche Verarbeitung in Verbindung<br />

mit Prozess Analytischen Technologien<br />

(PAT) zum effizienteren Einsatz der Betriebsmittel,<br />

was sich in der Erhöhung der Ausbeute<br />

niederschlägt. Denn mit der Reduktion im Gesamtlösemittelverbrauch<br />

unter die Maximalbelastung<br />

muss nun kein Produkt wie bei der<br />

Rührdrucknutsche verworfen werden.<br />

Halle 4, Stand 115<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bhs<br />

Autor<br />

Detlef Steidl<br />

Director of Sales/Filtration Technology,<br />

BHS-Sonthofen<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 17


IM FOKUS POWTECH<br />

Geschlossenes System erfüllt höchste Containment-Levels<br />

Fassentleerung leicht<br />

gemacht<br />

Werden hochaktive Stoffe in Fässer abgefüllt, stellt sich die Frage,<br />

wie diese auf eine sichere und saubere Art wieder zu ent leeren<br />

sind, ohne dass dabei Bediener und Produkt miteinander in Berührung<br />

kommen. Hecht Technologie hat hierfür ein System entwickelt,<br />

das sowohl höchste Containment-Levels einhält als auch die<br />

Spezifikationen und Wünsche des Kunden berücksichtigt.<br />

Bei vielen Stoffen In der pharmazeutischen<br />

und wirkstoffherstellenden Industrie sind<br />

Grenzwerte von OEB 5 (Occupational Exposure<br />

Band) einzuhalten, um das Personal effektiv<br />

vor den Folgeschäden zu schützen. Das bedeutet,<br />

dass eine Umgebungskontamination von<br />

maximal OEL < 1 μg/m³ nicht zu überschreiten<br />

ist. Vervielfältigt man das Raumvolumen zur<br />

Veranschaulichung auf die Größe des Empire<br />

State Buildings, darf sich im gesamten Gebäude<br />

maximal die Stoffmenge des zwanzigsten<br />

Teils eines Teelöffels befinden, um dieses Level<br />

einzuhalten. Das untermauert, wie gering diese<br />

Grenzwerte sind.<br />

Oftmals werden die Stoffe von Lieferanten<br />

oder der innerbetrieblichen Rohstoffversorgung<br />

in Fässer abgefüllt, um den Transport<br />

zum Einsatzort so einfach wie möglich zu gestalten.<br />

Die Fässer sind anschließend so zu<br />

entleeren, dass dabei Bediener und Produkt<br />

nicht miteinander in Berührung kommen. Die<br />

jeweiligen baulichen und einsatzortspezifischen<br />

Begebenheiten wie Deckenhöhe oder<br />

Raumgröße dürfen auch auf keinen Fall außer<br />

Acht gelassen werden. Diesen anspruchsvollen<br />

Herausforderungen hat sich Hecht angenommen<br />

und ein System entwickelt, das sowohl<br />

höchste Containment-Levels einhält, als<br />

auch die Spezifikationen und Wünsche des<br />

Kunden berücksichtigt. Bei der Aufgabe oder<br />

dem Entleeren der Gebinde können Betreiber<br />

auf verschiedene Systeme zurückgreifen. Die<br />

in Fässern gelieferten Pulver sind oftmals zum<br />

Bediener- und Produktschutz zusätzlich in<br />

zwei Folien, auch Liner genannt, verpackt. Je<br />

nach baulichen Gegebenheiten des Anlagenbetreibers,<br />

beziehungsweise nach Spezifikationen<br />

und Anforderungen, ist der Weitertransport<br />

mittels Schwerkraft oder pneumatischer<br />

Förderung möglich. In beiden Fällen unterstützt<br />

eine Kippvorrichtung zum Anheben<br />

und Handling der Fässer.<br />

Transport durch Schwerkraft<br />

Das Fass wird durch eine spezielle Hubvorrichtung<br />

auf der Rückseite der Glovebox angehoben<br />

und an dem vorgesehenen Anschluss-Port<br />

angedockt. In der Ausgangsstellung verschließt<br />

ein Restliner die Glovebox. Der Anwender<br />

fixiert den äußeren Folienschlauch am<br />

Doppel-O-Ring-Port des Isolators über den<br />

Restliner. Im Anschluss zieht der Bediener den<br />

Restliner mit den Gloves in den Isolator hinein.<br />

Nun zieht er den Spannring an die äußere Nut<br />

des Isolators, an der sich zuvor der Restliner<br />

befand, und schiebt die Fassöffnung in den<br />

Isolator. Eine zusätzliche Fassblähdichtung<br />

dient als zusätzliche Barriere und soll den<br />

Schutz des Bedieners vor austretenden Stäuben<br />

gewährleisten. Im Isolator öffnet er den<br />

inneren Liner und leert den Inhalt mithilfe der<br />

Gloves. Durch die Glovebox kann das Schütt-<br />

Containment-Fassentleerung mit Kipp -<br />

vorrichtung: Das Fass wird durch eine spezielle<br />

Hubvorrichtung auf der Rückseite der Glovebox<br />

angehoben und an dem vorgesehenen Anschluss-<br />

Port angedockt<br />

18 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


gut nun mittels Schwerkraft zum nächsten<br />

Prozessschritt gelangen. Selbstverständlich<br />

kann, falls gewünscht, alternativ am unteren<br />

Ende des Trichters ein Absaugschuh zum Anschluss<br />

an eine nachgelagerte Vakuumförderung<br />

integriert werden. Auch ist eine integrierte<br />

Siebmaschine eine effiziente Lösung um einen<br />

Prozessschritt zu sparen. Nach dem Entleeren<br />

des Inhalts wird der Folienschlauch mittels<br />

Doppelverschluss zum Fass und Isolator<br />

abgedichtet. Durch diese Doppelverschlusstechnik<br />

ist sowohl der Isolator als auch das<br />

Produkt vor unerwünschtem Produktaustritt<br />

(oder auch -eintritt) geschützt. Der Zyklus<br />

kann nun erneut beginnen und ein neues Fass<br />

kann angeschlossen werden.<br />

Schonende Vakuumförderung<br />

Das Prinzip des Proclean Conveyors PCC unterscheidet<br />

sich im ersten Anschein nur unwesentlich<br />

von den herkömmlichen, pneumatischen<br />

Fördergeräten, die entweder mittels<br />

Proclean Conveyor<br />

PCC 200 mit Schnellverschlüssen<br />

Überdruck oder Unterdruck arbeiten. Der wesentliche<br />

Unterschied liegt bei der Verwendung<br />

der Filtertechnik. Der Einsatz der Ringfiltertechnologie<br />

hat Vorteile gegenüber konventionellen<br />

Filtermethoden. Die meisten Verfahren<br />

zur pneumatischen Förderung die in<br />

der Herstellung eingesetzt werden, sind Flugförderungen.<br />

Bei der Flugförderung wird jedoch<br />

sehr viel Förderluft benötigt, aber nur relativ<br />

wenig Produkt transportiert. Dadurch<br />

werden große Filterflächen zum Abscheiden<br />

des Luft-/Pulvergemisches benötigt. Der Proclean<br />

Conveyor PCC arbeitet nach dem Prinzip<br />

der Pfropfenförderung und kommt mit einer<br />

im Vergleich relativ kleinen Filterfläche aus.<br />

Angepasste Filter<br />

Durch den Einsatz der Ringfiltertechnologie,<br />

stellt der Körper des Filters eine Verlängerung<br />

des Abscheidebehälters dar. Angefangen vom<br />

einfachen Ein- und Ausbau, bis hin zum Hygienedesign<br />

bietet diese Technologie zahlreiche<br />

Vorteile. Darüber hinaus ist das Filtergewebe<br />

durchgängig FDA-konform. Die Langlebigkeit<br />

der Filterkonstruktion und eine Beständigkeit<br />

gegen Filterdurchschläge sind weitere Vorteile.<br />

Die Filter sind in verschiedenen Materialausführungen<br />

erhältlich, sodass flexibel auf<br />

die Anforderungen verschiedener Produkte<br />

reagiert werden kann. Beim Fördervorgang<br />

wird das Produkt-Gas-Gemisch durch ein<br />

Schlauch- oder Rohrleitungssystem von der<br />

Aufgabestelle angesaugt und gelangt durch<br />

die Produkteintrittsklappe in den Abscheidebehälter<br />

des Conveyors. Nach dem Eintritt in<br />

den Abscheidebehälter werden die feinen<br />

Staubpartikel an einem Ringfilter abgeschieden.<br />

Das Produkt-Gas-Gemisch ist nun wieder<br />

getrennt. Aufgrund der Schwerkraft setzt sich<br />

das Produkt im Behälter ab und füllt diesen.<br />

Nachdem der Ansaugzyklus beendet ist, wird<br />

mittels Umkehr der Gasflussrichtung der<br />

Ringfilter per Druckluft abgereinigt. Die so am<br />

Filter festgesetzten Partikel fallen nun auch in<br />

den Abscheidebehälter und der Ringfilter ist<br />

wieder bereit für den nächsten Ansaugzyklus.<br />

Halle 1, Stand 329<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417hecht<br />

Autor<br />

Matthias Hänsel<br />

Leitung Marketing,<br />

Hecht Technologie<br />

DIE KUNST DES TROCKNENS.<br />

„DURCH UNSERE TROCKNUNG<br />

WIRD IHR GUTES NOCH BESSER!“<br />

PRODUKTE SCHONEND<br />

UND SICHER TROCKNEN<br />

Nürnberg<br />

POWTECH<br />

26. - 28. Sept. 2017<br />

HALLE 3A<br />

STAND 630<br />

HARTER GmbH info@harter-gmbh.de www.besser-trocknen.de<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 19


IM FOKUS POWTECH<br />

Perlmühle erzeugt kleinste Partikel<br />

Nano ist die Zukunft<br />

Bekannte Stoffe, die zu Nanopartikeln vermahlen<br />

werden, erhalten neue Eigenschaften. Wirkstoffe<br />

werden wirk samer, sind genauer und einfacher<br />

zu dosieren und zur Krankheitsbekämpfung<br />

gezielter einsetzbar. Herstellen lassen sich die<br />

Nanopartikel auf der Nanowitt-Lab von Frewitt.<br />

Die Nanotechnologie bezeichnet die Herstellung,<br />

Untersuchung und Anwendung von<br />

Strukturen, die in mindestens einer Dimension<br />

kleiner als 100 nm sind. Das sind Teilchen,<br />

die 1000-mal dünner sind, als der Durchmesser<br />

eines Menschenhaares. Die Nanotechnologie<br />

ist nicht nur bei der Oberflächenbehandlung<br />

auf dem Vormarsch, auch in der Medizin<br />

sind die Ergebnisse beeindruckend. Frewitt hat<br />

jetzt mit der Entwicklung einer Perlmühle<br />

(Bead Mill) den Schritt in den Nano-Bereich<br />

gemacht. Die Nanowitt wurde zusammen mit<br />

der Pharmaindustrie für die Forschung und<br />

Entwicklung neuer Medikamente entwickelt.<br />

Auf der Nanowitt-Lab werden Wirkstoffe gezielt<br />

auf eine Partikelgröße zwischen 50 und<br />

500 nm mit engster Größenverteilung nassvermahlen.<br />

Der modulare Aufbau der Mahlkammer<br />

ist für das Vermahlen von Mengen im<br />

Bereich von Milligrammen bis zu 1500 g konzipiert.<br />

Der angegebene Bereich bezieht sich auf<br />

den Feststoffgehalt.<br />

Das Laborgerät ist äußerst kompakt, einfach<br />

zu integrieren und durch ein intuitives System<br />

schnell aufgebaut und funktionsfähig. Die<br />

Verarbeitung der Produkte ist aufgrund der<br />

geringen spezifischen Energie sehr schonend,<br />

zeitsparend und ohne Produkterwärmung<br />

realisierbar. Die Kontaminierung der Suspension<br />

ist auf ein sehr niedriges Niveau reduziert,<br />

das bis heute noch auf keiner Mühle erreicht<br />

wurde. Ein patentiertes dynamisches<br />

Trennsystem (DT), das nicht wie herkömmliche<br />

Systeme mit einem Filter ausgerüstet ist,<br />

verhindert das Verstopfen. Die in einem GMP-<br />

Design ausgeführte Perlmühle sorgt durch<br />

das einfache Bedienkonzept für ein effizientes<br />

Handling und eine hohe Rückgewinnungsrate<br />

des Produkts.<br />

Im Handumdrehen umgerüstet<br />

Frewitt hat das bewährte System für den<br />

Mahlkopfwechsel beibehalten: Mit einem einzigen<br />

Tri-Clamp kann der besonders leichte<br />

Mahlkopf ausgewechselt werden. Der Mahlkopf<br />

ist einfach in einen festen oder mobilen<br />

Isolator integrierbar. Nach der Demontage<br />

kann der Mahlkopf rasch und einfach gereinigt<br />

werden. Die Nanowitt-Lab ist für das Vermahlen<br />

unterschiedlichster Pulver ausgelegt,<br />

sie liefert homogenes Mahlgut, dessen Feinheit<br />

optional inline mit einer Realtime-PAT-Lösung<br />

gemessen werden kann. Das Verarbeiten<br />

als Batch oder Semi-Batch, das einfache Befüllen<br />

und Entleeren vervollständigen die Leistungsmerkmale<br />

der neuen Perlmühle zur Herstellung<br />

von Nanopartikeln.<br />

Halle 1, Stand 343<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417frewitt<br />

Autor<br />

Die Nanowitt produziert<br />

Nanopartikel<br />

mit einer Größe von<br />

50 bis 500 nm<br />

Christian Rhême<br />

Senior Project Manager Nanotech,<br />

Frewitt<br />

20 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

EXPERTENFORUM<br />

Pulver und Schüttgüter<br />

effizient handeln und verarbeiten<br />

POWTECH<br />

Halle 2, Stand 507<br />

Lösungen für Chemie, Pharma und Food<br />

Auf dem POWTECH-Expertenforum erwarten Sie insgesamt<br />

12 Vorträge zu aktuellen Themen der schüttgutverarbeitenden<br />

Branchen Chemie, Pharma und Food.<br />

Messetag 1<br />

Dienstag, 26. September 2017<br />

13.00 bis 16.00 Uhr<br />

Referenten der Firmen:<br />

J. Engelsmann<br />

Allgaier Process Technology<br />

Siebtechnik<br />

Brabender Technologie<br />

Hecht Technologie<br />

Fette Compacting<br />

Messetag 2<br />

Mittwoch, 27. September 2017<br />

9.30 bis 12.30 Uhr<br />

Referenten der Firmen:<br />

Netzsch Trockenmahltechnik<br />

Ystral<br />

AZO<br />

Volkmann<br />

IEP Technologies<br />

Allgaier Process Technology<br />

Kommen<br />

Sie vorbei!<br />

Informieren Sie sich über aktuelle<br />

Technologien und Trends!<br />

Infos unter:<br />

prozesstechnik-online.de/messen/powtech<br />

Kontakt:<br />

Lukas Lehmann, stellv. Chefredakteur<br />

lukas.lehmann@konradin.de | Phone +49 711 7594-290<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 21


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Lösungen für Chemie,<br />

Pharma und Food<br />

EXPERTENFORUM<br />

Pulver und Schüttgüter<br />

effizient handeln und verarbeiten<br />

POWTECH Halle 2, Stand 507<br />

Messetag 1<br />

Dienstag, 26. September 2017<br />

13.00 bis 16.00 Uhr<br />

13:00 Uhr Auswahl und Auslegung von<br />

Siebmaschinen<br />

UGUR BEYAZAL<br />

Engelsmann AG<br />

Messetag 2<br />

Mittwoch, 27. September 2017<br />

9.30 bis 12.30 Uhr<br />

09:30 Uhr Entstaubung von Metallpulvern für<br />

additive Herstellungsverfahren (3-D-Druck)<br />

CHRISTIAN SCHUSTER<br />

Netzsch Trockenmahltechnik GmbH<br />

13:30 Uhr MSizer Extend – die neue Dimension<br />

des Siebens<br />

DR. CHRISTIAN WATZELT<br />

Allgaier Process Technology GmbH<br />

10:00 Uhr TDS-Technologie – Pulver unter Vakuumexpansion<br />

agglomeratfrei dispergieren<br />

DR.-ING. MICHAEL JACOB<br />

Ystral GmbH Maschinenbau<br />

14:00 Uhr Auf die richtige Zentrifuge kommt es an –<br />

Auswahlkriterien für die kontinuierliche<br />

Fest-Flüssig-Trennung an Praxisbeispielen<br />

ULRICH ELDERS<br />

Siebtechnik GmbH<br />

10:30 Uhr Semiautomatische Big-Bag-Befüllung<br />

mit Sauerstoffreduzierung und<br />

Verschweißeinrichtung<br />

PETER WATZAL<br />

AZO GmbH & Co.KG<br />

14:30 Uhr Dosiertechnik für hochgenaue und<br />

rezepturgesteuerte Prozesse<br />

BERNHARD HÜPPMEIER<br />

Brabender Technologie GmbH Co.KG<br />

11:00 Uhr ATEX und Explosionsschutz bei der<br />

pneumatischen Vakuumförderung von<br />

Pulvern und Schüttgütern<br />

THOMAS RAMME<br />

Volkmann GmbH<br />

15:00 Uhr Containment: Sicheres Arbeiten mit<br />

gefährlichen Schüttgütern<br />

DR. STEFFEN FISCHER<br />

Hecht Technologie GmbH<br />

11:30 Uhr Explosionsschutz am Beispiel einer Anlage<br />

zur Sprühtrocknung von Lactose<br />

VOLKER KRONE<br />

IEP Technologies GmbH<br />

15:30 Uhr Effiziente Tablettenproduktion unter<br />

Containment-Bedingungen<br />

SVEN HEMS<br />

Fette Compacting GmbH<br />

12:00 Uhr Anwendung von Trocknern in Recycling-<br />

Prozessen<br />

DR. MATHIAS TROJOSKY<br />

Allgaier Process Technology GmbH<br />

22 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


POWTECH IM FOKUS<br />

Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie<br />

Staubfreies Befüllen<br />

von Kleingebinden<br />

Mobile Abfüllanlagen zum Befüllen von Kleingebinden<br />

mit toxischen Produkten verlangen besondere Schutzmaßnahmen.<br />

In den Anlagen von Novindustra kommt die<br />

Schutzfolientechnologie zum Einsatz. Sie ermöglicht ein<br />

absolut geschlossenes und staubfreies Handling von<br />

aggressiven und toxischen Produkten.<br />

Die mobile und flexibel einsetzbare Abfüllanlage<br />

von Novindustra mit Schutzfolientechnologie<br />

erfüllt die Kundenanforderungen an<br />

ein staubfreies, präzises und bedienerfreundliches<br />

Befüllen von Kleingebinden mit toxischen<br />

Produkten. Die Anlage in Ex-Ausführung<br />

(gemäß Atex 94/9/EG) besteht im Wesentli-<br />

chen aus der Zerkleinerungsmaschine, der Vibrationsdosierklappe<br />

Vibro-Dos 200, dem<br />

Doppelkammerprobenehmer DK100, dem<br />

Schutzfolienabfüllkopf mit Blähdichtung, dem<br />

pneumatischen Clipper-System, dem mobilen<br />

Chassis mit integrierter Bodenwaage und einer<br />

autarken Bedienersteuerung.<br />

Sie wird über einen flexiblen Kompensator an<br />

den Auslaufflansch des Kugelsegmentschiebers<br />

des Trockners im Obergeschoss, an die<br />

Quellenabluft und die Energieversorgung angeschlossen.<br />

Das aus dem Trockner ausgetragene,<br />

teils klumpige Produkt wird von der konischen<br />

Zerkleinerungsmaschine homogenisiert<br />

und direkt der integrierten Vibrationsdosierklappe<br />

Vibro-Dos 200 zugeführt.<br />

Für eine zuverlässige und genaue<br />

Dosierung wird der Klappenteller<br />

der Vibro-Dos 200 mit beidseitig<br />

integrierten Turbinenvibratoren<br />

in Schwingung versetzt, das Produkt<br />

auf dem Klappenteller in Bewegung<br />

gesetzt und mobilisiert.<br />

Mit dem präzise gesteuerten<br />

Pneumatikantrieb können kurze<br />

Reaktionszeiten der Dosierklappe<br />

erzielt werden. Das Produkt wird<br />

zuerst im Grobstrom, dann im<br />

Mittelstrom und zuletzt im Fein-<br />

Mobile Abfüllanlage mit Schutzfolientechnologie<br />

zum Befüllen von<br />

Kleingebinden mit toxischen Produkten<br />

strom grammgenau dosiert. Mit dem im Fallrohr<br />

integrierten Doppelkammerprobenehmer<br />

DK100 werden, je nach Produkt und Anforderungen,<br />

automatisch Inline-Proben gezogen.<br />

Einfache Bedienung<br />

Für das geschlossene und staubfreie Abfüllen<br />

kommt das, in einer geschlossenen Kassette<br />

untergebrachte, Schutzfoliensystem zum Einsatz.<br />

Der Bediener verschließt bei Produktionsbeginn<br />

die Schutzfolie mit dem integrierten<br />

pneumatischen Clipper. Die so verschlossene<br />

Schutzfolie wird nun in das Fass gezogen und<br />

mit Stickstoff aufgeblasen und dem Fass entsprechend<br />

ausgeformt. Der Bediener startet<br />

den Abfüllprozess und die Anlage zerkleinert,<br />

dosiert und beprobt vollautomatisch bis das<br />

eingestellte Gewicht toleranzgenau erreicht<br />

ist. Nun zieht der Bediener ca. 10 cm der<br />

Schutzfolie ab, legt diese in den pneumatischen<br />

Clipper ein und verschließt das Ende des<br />

abgefüllten Sacks. Danach zieht der Bediener<br />

die Folie ca. 5 cm nach unten und verschließt<br />

den Anfang des neuen Sackes und trennt automatisch<br />

die Schutzfolie in der Mitte der beiden<br />

gesetzten Clips.<br />

Das staubfrei befüllte Fass mit Sack wird manuell<br />

von der Waage geschoben und palettiert.<br />

Wenn das Folienpaket aufgebraucht ist,<br />

kann dieses während der laufenden Produktion<br />

mit wenigen Handgriffen über das integrierte<br />

Safe-Change-System komplett geschlossen<br />

und staubfrei gewechselt werden.<br />

Mit der auf der Waage integrierten Hubsäule<br />

können problemlos, ohne umzubauen, verschieden<br />

hohe Kleingebinde abgefüllt werden.<br />

Zur Reinigung der Anlage wird am Auslauf des<br />

Abfüllkopfes eine Reinigungshaube befestigt.<br />

Diese wird direkt mit der Abwasserleitung verbunden.<br />

Die Anlage wird inline entsprechend<br />

vorgereinigt (WIP-Reinigung) und anschließend<br />

zerlegt und von Hand endgereinigt. Die<br />

Zerkleinerungsmaschine kann für die optimale<br />

Zugänglichkeit ausgeschwenkt und die restlichen<br />

Komponenten mit wenigen Handgriffen<br />

einfach demontiert werden.<br />

Halle 1, Stand 226<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417novindustra<br />

Autor<br />

Marco Studer<br />

Verkaufs- und Marketingleiter,<br />

Novindustra<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 23


IM FOKUS POWTECH<br />

Pulver einsaugen, benetzen, dispergieren<br />

Die staub- und verlustfreie Gebindeentleerung,<br />

der Pulvertransport<br />

und die Zugabe, die Benetzung<br />

und Dispergierung bis hin<br />

zur vollständigen Desagglomeration<br />

werden von einer einzigen<br />

Maschine realisiert – der Conti-<br />

TDS von Ystral.<br />

Pulver werden nicht nur einfach<br />

benetzt, sondern unter Vakuum<br />

in die Flüssigkeit eindispergiert.<br />

Agglomeratbildung wird vermieden.<br />

Besserer Aufschluss, höhere<br />

Wirksamkeit der Rohstoffe und<br />

höhere Produktqualität sind das<br />

Ergebnis.<br />

Durch das Zusammenfassen von<br />

Verfahrensschritten in einer Maschine<br />

ergibt sich ein enormes<br />

Rationalisierungspotential – Teilprozesse<br />

entfallen vollständig,<br />

Produktionszeiten werden minimiert<br />

und damit Produktionskosten<br />

reduziert.<br />

Halle 3A, Stand 717<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417ystral<br />

Partikelgrößenmessung mit Laser<br />

Dank seines Messbereichs von 0,1<br />

bis 2100 μm ist Analysette 22 Nanotec<br />

ein universell einsetzbares<br />

Laser-Partikelmessgerät zur Partikelgrößenanalyse<br />

bis in den<br />

Nanobereich. Mit dem Gerät können<br />

pulverförmige Proben, Feststoffe,<br />

Suspensionen und Emulsionen<br />

analysiert werden. Dazu<br />

kann die Messeinheit entsprechend<br />

der Messaufgabe mit<br />

unterschiedlichen Modulen zur<br />

Trocken- und Nassdispergierung<br />

kombiniert werden. Die Software<br />

enthält fertig vordefinierte SOPs<br />

(Standard Operating Procedures)<br />

für nahezu alle gängigen Messaufgaben.<br />

Die SOPs können über<br />

eine Eingabemaske flexibel an die<br />

Messanforderungen angepasst<br />

werden. Zur Auswertung werden<br />

Standardreports angeboten, aber<br />

auch hier besteht die Möglichkeit<br />

der freien Gestaltung.<br />

Halle 2, Stand 227<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

» Suchwort: php0417fritsch<br />

VINSPEC HEALTHCARE – Der neue Standard zur Qualitätsüberprüfung von Vials<br />

0,2 mm – Partikel ab dieser Größe können ein Gesundheitsrisiko darstellen. VINSPEC HEALTHCARE erkennt kleinste<br />

Partikel schon vor der Abfüllung. Durch Inline-Prüfung ermöglichen wir kurze Reaktionszeiten und reduzieren die Verschwen dung<br />

wertvoller Pharmazeutika. So können Sie sich auf eine 100-prozentige, vollautomatische Qualitätsprüfung nach<br />

GAMP-Richtlinien verlassen, die sich in Ihre Produktionsprozesse nahtlos integriert. Gesundheit beginnt mit Sicherheit.<br />

www.vitronic.de<br />

24 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Leistungsfähige Tabletten-Coater<br />

Die speziell für die Beschichtung<br />

von Tabletten konzipierten Coater<br />

der LC-Baureihe von Lödige wurde<br />

umfassend überarbeitet. Die Zuluft<br />

strömt nun mittels eines<br />

Luftverteilerrohrs über einen großen<br />

Umfang der Coatertrommel<br />

in Richtung Tablettenbett. Das ermöglicht<br />

einen gleichmäßigen,<br />

weitgehend turbulenzfreien Eintritt<br />

großer Luftmengen. Dadurch<br />

werden die Trocknungs- und die<br />

Sprührate erhöht, Sprühtrocknungseffekte<br />

und Sprühverluste<br />

vermieden. Die Einstellung des<br />

optimalen Düsenabstands wird<br />

nun durch einen Laserabstandssensor<br />

unterstützt, die Justierung<br />

wird über ein außen liegendes<br />

Handrad durchgeführt. Die Abstandsmessung<br />

und Düseneinstellung<br />

können optional auch<br />

vollautomatisch erfolgen. Zur<br />

Überwachung des Trocknungsprozesses<br />

wird die Produkttemperatur<br />

direkt unterhalb der<br />

Sprühzone mit einem Infrarotsensor<br />

gemessen.<br />

Halle 1, Stand 517<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417loedige<br />

Druckmittler in<br />

Hygieneausführung<br />

Alle Druckmittler von Labom sind<br />

in verschiedenen Hygieneausführungen<br />

erhältlich und zeichnen<br />

sich durch eine geringe Oberflächenrauigkeit<br />

von bis zu unter<br />

4 μm aus. Für die kritischen<br />

Schweißnähte wurde ein patentiertes<br />

Verfahren entwickelt, mit<br />

dem sich sehr glatte Nähte erzeugen<br />

lassen. Die Druckmittler sind<br />

so gestaltet, dass<br />

Toträume effektiv<br />

vermieden<br />

werden. Die Elemente<br />

sind aus<br />

hochlegierten<br />

Edelstählen gefertigt,<br />

die korrosionsbeständig<br />

und chemisch<br />

inaktiv sind. Damit eignen<br />

sich die Druckmittler besonders<br />

für den Einsatz in den Branchen<br />

Food und Pharma. Sondermaterialien<br />

wie Hastelloy, Tantal oder<br />

Beschichtungen, die beispielsweise<br />

die Säurebeständigkeit erhöhen,<br />

ergänzen das Portfolio.<br />

Halle 4A, Stand 123<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417labom<br />

Kreuzkontaminationsgrenzwerte<br />

für Arzneimittel<br />

Laut GMP-Vorgaben müssen Arzneimittelhersteller<br />

nicht nur an den Mitarbeiterschutz, sondern auch<br />

auf den Schutz der Patienten bei der Darreichung<br />

des Arzneimittels achten.<br />

Die Lösung: die Ableitung der maximalen täglichen<br />

Konzentration an Kreuzkontaminationen, der so<br />

genannten PDE (Permitted Daily Exposure) auf Basis<br />

der pharmakologischen und toxikologischen Daten<br />

zum API. Unerläßlich: eine Bewertung der toxischen<br />

Wirkung und Pharmakokinetik der pharmakologisch<br />

wirksamen Substanzen (API) des Arzneimittels.<br />

Unsere Dienstleistungen:<br />

Umfassende Literaturrecherche nach wissenschaftlichen<br />

(klinischen und nicht-klinischen) Daten<br />

Pharmakologische und toxikologische Beurteilung<br />

<br />

Bestimmung von gesundheitsbasierten<br />

Grenz werten für die Exposition (maximale<br />

tägliche Dosis (PDE)) zur Gewährleistung des<br />

Patientenschutzes<br />

Erstellung von Beurteilungsberichten<br />

Seit 1996 sind wir als unabhängiger<br />

Dienstleister mit<br />

nunmehr über 550 Mitarbeitern<br />

an Standorten in der EU,<br />

Schweiz, in Asien und in den<br />

USA aktiv.<br />

<br />

Sie unter www.knoell.com<br />

Dr. Knoell Consult GmbH<br />

Dr. Claudia Flohr – Beckhaus<br />

Business Unit Leader<br />

Environmental & Human Safety<br />

Industrial Chemicals<br />

<br />

beckhaus@knoell.com<br />

www.knoell.com<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 25


IM FOKUS POWTECH<br />

Wir stellen aus: Halle 1/Stand 1-226<br />

26.–28. September 2017 – Nürnberg<br />

_Containment-Technologie<br />

Das Containment-Folien-System von Novindustra wird<br />

erfolgreich für das absolut staubfreie und geschlossene<br />

Befüllen und Entleeren von Big-Bag mit staubenden,<br />

aggressiven und toxischen Feststoffen eingesetzt.<br />

Einfach und sicher in der Anwendung, beste Akzeptanz<br />

bei den Bedienern sowie Personen- und Produktschutz<br />

auf höchstem Niveau – bis OEB 5 (OEL < 1μg/m 3 ).<br />

Kalte Produktion von WFI<br />

Die Wasseraufbereitungsanlage<br />

Osmotron WFI von BWT erzeugt<br />

auf kaltem Wege Wasser für Injektionszwecke<br />

(WFI) aus Trinkwasser.<br />

Bis zur Revision des Monographs<br />

0169 der europäischen<br />

Pharmakopöe war WFI nur durch<br />

Destillation herstellbar. Die kalte<br />

Produktion geschieht mithilfe einer<br />

dreifachen Membranbarriere.<br />

Nach einem Vorfilter werden die<br />

meisten Verunreinigungen durch<br />

eine zweistufige Umkehrosmose<br />

zurückgehalten. Die darauf folgende<br />

Elektrodeionisation (EDI)<br />

beseitigt restliche Salze und die<br />

abschließende Ultrafiltration entfernt<br />

etwaige Mikropartikel, Keime<br />

und Endotoxine. Die gesamte<br />

Anlage ist bei > 80 °C thermisch<br />

sanitisierbar und verfügt zusätzlich<br />

über Anschlüsse zur chemischen<br />

Reinigung (CIP). Die Umkehrosmoseeinheit<br />

kann einzeln<br />

gereinigt und sanitisiert werden.<br />

Mit umfangreichen Kontrollen<br />

mittels Onlineanalysentechnik<br />

sowie der Möglichkeit der Probennahme<br />

nach jedem Verfahrensschritt<br />

wird die notwendige<br />

Sicherheit gewährleistet.<br />

Halle 3, Stand 316<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bwt<br />

Zögern Sie nicht! Testen Sie das System live an unserem<br />

Stand 1-226 in der Halle 1.<br />

Klein, wendig, schnell und rückenschonend!<br />

Beugen Sie Rückenschmerzen vor, mit unseren kleinen<br />

mobilen Liften! Fordern Sie noch heute unseren Katalog an!<br />

Fon 02974 969 580 info@transort.de www.transort.de<br />

www.riedelundeichler.de<br />

Halbautomatische Partikelanalyse<br />

Die Kombination aus dynamischer optischer Partikelmessung<br />

und automatischer Probenzuführung kann die Messkapazitäten<br />

eines Prüflabors erweitern und durch die zusätzlichen<br />

Daten einen beträchtlichen Mehrwert liefern.<br />

Das Korngrößen- und -formanalysegerät CPA 2-1 und der<br />

Autosampler AS 6 von Haver & Boecker ermöglichen auf<br />

diese Weise eine effiziente, halbautomatische Unterstützung<br />

im Laborbereich. Die Erkennung der Einzelproben<br />

wird über einen Scanner realisiert, ein Eingreifen des Nutzers<br />

ist nicht erforderlich. Im Fall einer Onlineanlage werden<br />

die Proben automatisch von der Probennahme in der<br />

Produktion entnommen, vermessen und ausgewertet. Der<br />

Betrieb der CPA-Installation kann aus der Ferne mit z. B. einem<br />

Tablet überwacht werden. Bei entsprechender Freigabe<br />

ist dies natürlich auch über das Internet möglich. Somit<br />

kann die Überwachung und Analyse theoretisch von überall<br />

erfolgen und die Daten sind jederzeit verfügbar.<br />

Halle 1, Stand 535<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417haverboecker<br />

26 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Messgerät für thermische<br />

Validierungen<br />

Das Validierungssystem E-Val<br />

Pro eignet sich für alle Anwendungen<br />

in der thermischen<br />

Validierung. Schnelle Datenerfassung und<br />

professionelle Datenverwaltung machen Kontrollaufgaben<br />

der Industrie transparent und einfach erfassbar. Durch die<br />

Flexibilität des Systems können physikalische Messgrößen<br />

im Bereich Temperatur, Druck, Vakuum, CO 2<br />

, relative Luftfeuchtigkeit<br />

und Leitfähigkeit kontrolliert und durch die<br />

mitgelieferte Software ausgewertet werden.<br />

Das E-Val-Pro-System vereinigt einen leichten Aluminiumkorpus<br />

mit Touch-Display und hochwertige, robuste Elektronik,<br />

um den täglichen Höchstansprüchen in der Pharma-,<br />

Lebensmittel- und Medizinindustrie gerecht zu werden.<br />

Das System kann durch den eingebauten Speicher<br />

und langlebige Batterien auch einen Stromausfall verkraften<br />

und durch einen integrierten Sensor Temperaturschwankungen<br />

ausgleichen.<br />

Halle 2, Stand 131<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417ellab<br />

Flexibel einsetzbarer Labormischer<br />

Der Labormischer von MTI erfüllt<br />

hohe Hygieneanforderungen und<br />

kann zum Homogenisieren unterschiedlichster<br />

Rezepturbestandteile<br />

sowie auch als Friktionsmischer<br />

für die Durchführung thermischer<br />

Prozesse eingesetzt werden.<br />

Sein Einsatzspektrum deckt<br />

damit vielfältige verfahrenstechnische<br />

Abläufe wie Coaten, Agglomerieren<br />

und Vakuumtrocknen<br />

ab. Die auf der Powtech ausgestellte<br />

Lebensmittelausführung<br />

bietet ein Behältervolumen<br />

von 10 l bei einem Nutzinhalt von<br />

2 bis 8 l. Damit ist sie so ausgelegt,<br />

dass im Labor zur Serienreife<br />

entwickelte Rezepturen und Verfahren<br />

problemlos auf den Industriemaßstab<br />

skaliert werden können.<br />

Die Außengestaltung sowie<br />

alle produktberührten Oberflächen<br />

sind in Edelstahl 1.4541<br />

ausgeführt.<br />

Bei einer Antriebsleistung von<br />

5,5 kW ist die Drehzahl des<br />

Mischwerkzeugs zwischen 300<br />

und 3000 min -1 wählbar. Die entsprechenden<br />

Umfangsgeschwindigkeiten<br />

liegen zwischen 3,7 und<br />

37 m/s.<br />

Halle 1, Stand 254<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417mtimischtechnik<br />

Intelligent kombiniert<br />

www.bosch-industrial.com<br />

Drei gute Gründe für kombinierte Energieerzeuger von Bosch:<br />

Niedrige Energiekosten als Wettbewerbsvorteil<br />

Günstiger Eigenstrom und maximale Abwärmenutzung<br />

Förderfähiges Energiemanagementsystem (EN 50001)<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 27


IM FOKUS POWTECH<br />

Staubfreies Etikettieren<br />

Restschichtfreier Produktaustrag<br />

Der Etikettenspender Alpha HSM von Bluhm wurde für<br />

das Etikettieren von Produkten wie Säcke oder Big Bags in<br />

staubigen Umgebungen konzipiert. Der kompakte und an<br />

Produktionsumgebungen einfach anpassbare Etikettierer<br />

ist mit Schutzart IP 65 gut geschützt. Mit einer Taktung<br />

von bis zu 33 Etiketten pro Sekunde rangiert der Spender<br />

im Highspeed-Segment. Die Etiketten werden im so genannten<br />

Wipe-on-Verfahren aufgebracht. Dabei nimmt<br />

das durchlaufende Produkt das Etikett von der Spendezunge<br />

des Etikettierers auf. Eine Rolle oder Bürste direkt<br />

hinter der Spendezunge drückt das Etikett<br />

zusätzlich auf der Produktoberfläche<br />

an. So können die flexiblen und<br />

beweglichen Oberflächen von Säcken<br />

oder Big Bags blasenfrei etikettiert<br />

werden.<br />

Halle 1, Stand 235<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bluhm<br />

Für seine Pressofiltro-Rührdrucknutschen<br />

und -Filtertrockner bietet<br />

Comber (Heinkel Group) das<br />

Heel-Break-System in einer modifizierten<br />

Version an. Die<br />

Grundfunktion des Systems<br />

besteht im Aufbrechen<br />

einer nach dem Entleeren<br />

der Maschine verbleibenden<br />

Restschicht,<br />

die dann ebenfalls ausgetragen<br />

werden kann. Dazu<br />

wird die Multilayer-Filterplatte<br />

von unten impulsweise mit Stickstoff<br />

druckbeaufschlagt, die Restschicht<br />

bricht auf und wird durch<br />

das Rührwerk ausgetragen. Der<br />

Feststoffaustrag wird unterstützt<br />

durch Einblasen von Stickstoff<br />

durch einen mit dem Mischwerk<br />

rotierenden Düsenkopf. Damit<br />

wird die Produktausbeute der<br />

Fest-Flüssigtrennung maximiert.<br />

Diese Art des Produktaustrags ermöglicht<br />

einen geschlossenen<br />

und automatischen Prozessablauf.<br />

Eine zusätzliche Funktion<br />

des Systems bietet nun die Möglichkeit<br />

der Lösemittel-Gegenströmung.<br />

Damit lässt sich beispielsweise<br />

die Sedimentation<br />

des Feststoffes bei einer Fällungsreaktion<br />

signifikant reduzieren.<br />

Halle 4A, Stand 128<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417heinkel<br />

> Extruder > Dosierungen > Komponenten > Pneumatische Förderung > Komplette Anlagen<br />

>> Präzision in jedem Prozessschritt. Dosier-, Wäge-, Förder- und Extrusionssysteme<br />

von Coperion und Coperion K-Tron zeichnen sich durch höchste Genauigkeit und Zuverlässigkeit<br />

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IHRE VORTEILE<br />

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> Pneumatische Förderlösungen nach höchsten Sicherheitsund<br />

Hygienestandards<br />

> ZSK-Doppelschneckenextruder für die kontinuierliche<br />

Herstellung pharmazeutischer Mischungen<br />

> Integrierte Steuerungssysteme für sämtliche Anwendungen<br />

> Systemdesign entspricht höchsten Pharma-Anforderungen<br />

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Nürnberg/Deutschland<br />

26. - 28.9.2017<br />

28 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Email in der Pharmaanlage<br />

Die Email-Lösungen von De<br />

Dietrich Process Systems mit<br />

dem Email DD3009 erfüllen auch<br />

die hohen Erwartungen von<br />

Pharmaunternehmen. Aufgrund<br />

der vollkommen glatten Oberfläche<br />

(Ra = 0,03 μm) sowie der guten<br />

Antihafteigenschaften und<br />

der Übereinstimmung mit den<br />

Anforderungen der FDA sind die<br />

Anlagen besonders leicht zu reinigen.<br />

Darüber hinaus zeichnet<br />

sich das Email DD3009 durch eine<br />

hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

(gegen saure und alkalische Lösungen)<br />

aus und kann bei verschiedenen<br />

Betriebstemperaturen<br />

und Druckverhältnissen eingesetzt<br />

werden. Die Reaktoren<br />

für pharmazeutische Anwendungen<br />

bieten folgende Vorteile:<br />

• verkürztes Ablassventil oder<br />

Blockflansch<br />

• flache obere Abdeckung<br />

• doppelt wirkende Gleitringdichtung<br />

• Optimix-Strombrecher zur<br />

Erleichterung der Reinigungsarbeiten<br />

• eingeschmolzene Sichtgläser<br />

• Bodenablassventil zur verbesserten<br />

Entleerung<br />

Durch die Integration funktionaler<br />

Komponenten wie Sprühdüsen,<br />

Probenentnahme und Vorrichtungen<br />

zur Überprüfung der<br />

Temperatur und des pH-Werts in<br />

die Anlagen wird beim Endprodukt<br />

hohe Qualität erreicht.<br />

Halle 3, Stand 310<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417dedietrich<br />

Internationale Fachmesse und<br />

Kongress für Reinraumtechnologie<br />

17. + 18. 10. 2017, Frankfurt am Main<br />

Reibungsfreie und energiearme<br />

Trocknung<br />

Der Trockner Planex System<br />

von Italvacuum verfügt<br />

über ein exzentrisches<br />

Rührwerk, das sich<br />

gleichzeitig um die eigene<br />

Achse und tangential<br />

zur Trommel dreht. Diese<br />

Planetenbewegung qualifiziert<br />

den Trockner besonders für feuchte Pulver<br />

aus Filterprozessen und Zentrifugen und damit für<br />

empfindliche Feststoffe wie beispiels weise aktive pharmazeutische<br />

Wirkstoffe (API), Feinchemikalien und Zwischenprodukte.<br />

Die Art der Rotation und die geringe Rührergröße<br />

im Verhältnis zum Durchmesser der Trockenkammer<br />

bewirken die vollständige Durchmischung des Inhalts bei<br />

einem dreimal niedrigeren Energieaufwand als bei traditionellen<br />

Trocknern. Damit sinken auch die mechanischen<br />

und thermischen Belastungen des Produkts. Die Planetenbewegung<br />

verhindert außerdem die Reibung des Produkts<br />

an der Innenwand der Trommelkammer. Damit ist die Gefahr<br />

der Überhitzung des Produkts gebannt.<br />

Halle 3A, Stand 510<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417italvacuum<br />

Bakterien können in 24 Stunden<br />

so viele Generationen ausbilden<br />

wie der Mensch in 2.000 Jahren.<br />

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und informieren Sie sich auf der Cleanzone<br />

über die aktuellsten Innovationen und Branchentrends<br />

für die Pharmaindustrie.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 29


IM FOKUS POWTECH<br />

Wir saugen<br />

alles ...<br />

Partikelanalyse von Nano bis Mikro<br />

… wirklich alles<br />

Der Litesizer 500 von Anton Paar<br />

bestimmt die Größe und Stabilität<br />

von Nano- und Mikropartikeln<br />

in Flüssigkeiten durch Lichtstreuung.<br />

Das Gerät ermittelt die Partikelgröße,<br />

das Zetapotenzial und<br />

die Molekularmasse mittels dynamischer,<br />

elektrophoretischer<br />

Lichtstreuung und statischer<br />

Lichtstreuung (DLS, ELS und SLS).<br />

Außerdem misst es den Brechungsindex.<br />

Es wird ein schneller<br />

Einblick in Partikelsysteme ermöglicht,<br />

sodass die Abhängigkeiten<br />

von Zeit, pH-Wert, Temperatur<br />

und Konzentration ermittelt<br />

werden können. Die einfache<br />

Software des Systems erlaubt die<br />

Definition von Messreihen und<br />

die Erstellung von Analysen und<br />

Berichten auf Knopfdruck.<br />

Halle 1, Stand 526<br />

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Suchwort: php0417antonpaar<br />

RUWAC<br />

Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Str. 25<br />

49328 Melle-Riemsloh<br />

Telefon: 0 52 26 - 98 30-0<br />

Telefax: 0 52 26 - 98 30-44<br />

Web: www.ruwac.de<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

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Vakuumresistente Umkehrberstscheibe<br />

Die vakuumresistente Umkehrberstscheibe<br />

SLP-S von Bormann<br />

& Neupert by BS&B schützt Niederdruckanwendungen<br />

mit besonders<br />

hohen Hygieneansprüchen<br />

vor unerwünschtem Überdruck<br />

und vor einer Kontamination<br />

der verarbeiteten Stoffe. Die<br />

Berstscheibe ist vor allem für den<br />

Einsatz unter 0,5 bar konzipiert.<br />

Konstruktion und Materialien der<br />

SLP-S sind konsequent auf die<br />

Einhaltung höchster Hygienestandards<br />

und -richtlinien ausgelegt.<br />

Für einen lückenlosen Nachweis<br />

der Produktqualität bietet<br />

BS&B eine eindeutige Kennzeichnung<br />

der Prozessberstscheiben.<br />

Dazu versieht man jedes Bauteil<br />

mit einem individuellen 2-D-Matrix-Barcode.<br />

Diese erweiterte<br />

Qualitätssicherung – AQA genannt<br />

– ermöglicht es, nach Auslesung<br />

des Barcodes auf alle Daten<br />

der Druckentlastung und des<br />

zertifizierten Herstellungsprozesses<br />

zuzugreifen – bis zur Produktionscharge<br />

des Ursprungsmaterials.<br />

Die Standardausführung der<br />

SLP-S wird aus 316L SS gefertigt.<br />

Für Anwendungen, die eine noch<br />

höhere Widerstandsfähigkeit gegen<br />

korrosive Prozessmedien oder<br />

Reinigungsmittel verlangen, gibt<br />

es Varianten aus 1.4435, Hastelloy<br />

sowie zahlreichen weiteren<br />

Werkstoffen. Dank polierter Oberflächen<br />

mit Rautiefen von weniger<br />

als 0,4 μm sind Ablagerungen<br />

nahezu ausgeschlossen. Zusätzlich<br />

sind auch Ausführungen mit<br />

PTFE- oder FEP-Antihaft-Beschichtungen<br />

erhältlich. Auch die Dichtungen<br />

der Sterilberstscheiben<br />

sind so gestaltet, dass sich weder<br />

flüssige noch feste Stoffe ablagern<br />

können.<br />

Halle 2, Stand 530<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bormannneupert<br />

30 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Leicht zu reinigende Industriesauger<br />

Die Industriesauger VHW311 X<br />

und VHW421 HC XXX 5PP von<br />

Nilfisk haben eine Saugleistung<br />

von 58 beziehungsweise 66 l/s<br />

und erzeugen einen Unterdruck<br />

von 24 und 19 kPa. Sie entsprechen<br />

den GMP-Richtlinien zur<br />

Qualitätssicherung. Aufgrund ihrer<br />

Oberflächenbeschaffenheit<br />

und ihrer modularen Bauweise<br />

sind sie leicht zu reinigen und zu<br />

desinfizieren. Das praktische Verschlusssystem<br />

ermöglicht das<br />

einfache Entfernen und Entleeren<br />

des Behälters. Die Abreinigung<br />

der Klasse-M-Patronenfilter erfolgt<br />

durch Ausnutzung des Differenzdrucks<br />

zwischen Umgebung<br />

und Filterkammer während des<br />

Einsatzes. Die beiden Saugermodelle<br />

haben eine Leistungsaufnahme<br />

von 1,5 beziehungsweise<br />

2,2 kW, das Volumen der Staubaufnahmebehälter<br />

aus Edelstahl<br />

beträgt 15 beziehungsweise 48 l.<br />

Der größere Sauger ist außerdem<br />

für die Staubklasse H zugelassen<br />

und verfügt über einen Hepa-<br />

Saugfilter.<br />

Halle 3A, Stand 317<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417nilfisk<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

PREMIUM-QUALITÄT SEIT 1867<br />

Spatel und Schaber für den<br />

Einwegbedarf<br />

Steriplast-Produkte von Bürkle<br />

sind qualitativ hochwertige,<br />

ergonomisch geformte<br />

Einwegprodukte. Sie erfüllen<br />

alle Anforderungen für<br />

eine absolut sterile Probenahme<br />

mit Zertifizierung.<br />

Im Labor kann der Löffelspatel<br />

vielfältig eingesetzt werden:<br />

als Probenlöffel, zum<br />

Abmessen oder Umfüllen<br />

von kleinen Mengen, als Schaber oder zum Mischen und<br />

Rühren. Mit dem Micro-Spatel können kleine Chemikalienmengen,<br />

Pulver, Granulate, Pasten, Cremes oder Flüssigkeiten<br />

beprobt, umgefüllt oder verarbeitet werden. Der<br />

stabile und handliche Mittelgriff erleichtert ein präzises<br />

Arbeiten. Der Schaber eignet sich zum Abschaben, Glätten<br />

oder Säubern, sowie zum Entfernen von Rückständen. Alle<br />

Steriplast-Produkte werden im Reinraum Klasse 7 produziert,<br />

für den Einwegbedarf einzeln verpackt, anschließend<br />

gammastrahlensterilisiert und entsprechen den EU-Lebensmittel-<br />

und FDA-Richtlinien.<br />

Halle 4A, Stand 106<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bürkle<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Der Horizont ist unsere Zielgerade.<br />

JAHRE<br />

Wir sind stolz und dankbar für den Erfolg unseres Familienunternehmens:<br />

Nur 0,3 % der deutschen Unternehmen erreichen die 150. Umso mehr freuen wir<br />

uns auf viele weitere spannende Jahre als führender Anbieter von Präzisionsdichtungen.<br />

Auch im 151. Jahr richten wir den Blick optimistisch nach vorn und<br />

halten Ausschau nach neuen Lösungen – für Sie und für die Zukunft.<br />

Natürlich gemeinsam mit Ihnen!<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 31


IM FOKUS POWTECH<br />

Pneumatische Automatisierungstechnik neu definiert<br />

Motion Apps steigern<br />

Flexibilität<br />

Durch die Verschmelzung von Hard- und Software zu<br />

einem digitalisierten Ventil ist Festo mit dem Motion<br />

Terminal ein Technologiesprung gelungen. Die pneumatische<br />

Automatisierungs plattform wird über Apps gesteuert.<br />

Über diese Entwicklung sprachen wir mit Dr. Eckhard Roos,<br />

Leiter des globalen Industry und Key Account Managements<br />

für die Prozessindustrien bei Festo in Esslingen.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Dr. Roos, Festo konstatiert,<br />

mit dem Festo Motion Terminal die<br />

pneumatische Automatisierungstechnik neu<br />

definiert zu haben. Was steckt dahinter?<br />

Dr. Roos: Das Festo Motion Terminal ist ein<br />

Beispiel dafür, wie etablierte Automatisierungstechnologien<br />

durch Digitalisierung<br />

revolutioniert werden können. Wir haben bei<br />

dieser Technologie konsequent Hardware und<br />

Softwarefunktionen in der Anwendung getrennt.<br />

Die Realisierung der eigentlichen Funktion<br />

erfolgt durch die Installation von Software,<br />

in unserem Sprachgebrauch durch die<br />

Installation von Apps. Hier ist die Parallelität<br />

zum Konsumgüterbereich besonders deutlich,<br />

denn viele Funktionen eines Smartphones<br />

werden erst durch die Installation von Apps<br />

auf einer Hardwareplattform erreicht.<br />

Reduzierung der Time-To-Market für deren<br />

Anlagen bzw. Produkte.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Für die Engineering- und<br />

Errichtungsphase von Anlagen ist dies klar<br />

nachvollziehbar. Gibt es darüber hinaus noch<br />

Vorteile im Betrieb?<br />

Dr. Roos: Hier fällt es mir schwer, im Rahmen<br />

des Interviews alle Vorteile zu beschreiben.<br />

Diese reichen von Möglichkeiten der Steigerung<br />

der Energieeffizienz über selbstadaptierende<br />

Funktionen während des Anlagenbetriebs<br />

bis hin zum Schutz von geistigem<br />

Eigentum eines OEMs. Beispiel Energieeffizienz:<br />

Im Motion Terminal lassen sich Diagnosezyklen<br />

zur Erkennung von Leckagen umsetzen.<br />

Nach einer definierbaren Anzahl von<br />

Ansteuerungen wird dieser Zyklus aktiviert,<br />

der es erlaubt, Leckagen antriebsbezogen zu<br />

detektieren. Oder das Beispiel der wählbaren<br />

Druck niveaus. Oft benötigen pneumatische<br />

Anwendungen nicht denselben Druck für das<br />

Öffnen und Schließen von Armaturen. Die<br />

Druck niveaus und Fahrzeiten lassen sich mit<br />

dem Motion Terminal individuell einstellen,<br />

sodass nur der Druck im Antrieb zur Anwendung<br />

kommt, der tatsächlich im Prozess<br />

erforderlich ist. Dies kann den Verbrauch an<br />

pneumatischer Energie signifikant reduzieren.<br />

Ein Beispiel für selbstadaptierende Funktionen<br />

ist die Definition und Über wachung von<br />

Öffnungs- und Schließzeiten von Armaturen<br />

über den Lebenszyklus von Anlagen.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Das heißt, wir sprechen<br />

hier von Funktionen, die unabhängig von<br />

Steuerungen oder Leitsystemen die Anlage<br />

automatisieren und bei Prozessabweichungen<br />

nachjustieren, um vordefinierte Abläufe sicherzustellen?<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>:Welche Vorteile ergeben<br />

sich durch die Trennung der Hardware und der<br />

Softwarefunktionen für die Anwender?<br />

Dr. Roos: Die Vorteile sind natürlich zuerst<br />

Komplexitätsreduzierung durch Standardisierung<br />

der Hardware. Anwender können ihre<br />

Anlagen hardwaremäßig planen. Die eigentliche<br />

Funktion wird erst durch die Installation<br />

von Apps erreicht. Diese Standardisierung<br />

reduziert Aufwand im Engineering, aber auch<br />

in der Beschaffung, da funktionsunabhängig<br />

größere Stückzahlen des Motion Terminals<br />

beschafft werden können, und natürlich im<br />

Betrieb durch reduzierte Ersatzteilhaltung.<br />

Für unsere Kunden sehen wir damit auch eine<br />

Dr. Eckhard Roos, Leiter des globalen Industry und Key Account Managements für die Prozessindustrien<br />

bei Festo in Esslingen<br />

32 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Kurz & bündig<br />

Motion Terminal<br />

Die pneumatische Automatisierungsplattform Motion Terminal wird über Apps gesteuert.<br />

Bis zu 50 unterschiedliche Bewegungs- und Regelungsfunktionen sind mittels Motion Apps auf<br />

einer Ventilvariante realisierbar.<br />

Dr. Roos: Genau. Für eine schnelle und einfache<br />

Inbetriebnahme können diese Zeiten<br />

eines Ventils parametriert werden. Das Motion<br />

Terminal stellt in einem Teachvorgang die<br />

Abluftdrosselungen automatisiert so ein, dass<br />

die gewünschten Zeiten erreicht werden.<br />

Über die Betriebszeit der Anlage wird die Einhaltung<br />

der vorgegebenen Werte überwacht.<br />

Falls sich auf Basis äußerer Einflüsse, z. B.<br />

„Die Realisierung der eigentlichen<br />

Funktion erfolgt durch die Installation<br />

von Apps.“<br />

durch zunehmende Reibung, die Zeiten verändern,<br />

werden die Drosselungen so angepasst,<br />

dass die ursprünglich parametrierten Werte<br />

eingehalten werden. Dies erfolgt automatisiert<br />

und dezentral, d. h. direkt im Feld und<br />

ohne einen Eingriff des Wartungspersonals.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Dezentrale Automatisierung,<br />

die eigenständig Anlagen überwacht, ist<br />

ein Bestandteil der Digitalisierung von Anlagen.<br />

Anwender setzen aber noch Leitsysteme<br />

ein. Wie integrieren Sie die Motion Terminals?<br />

Dr. Roos: Die Integrierbarkeit in überlagerte<br />

Automatisierungs systeme ist ein Muss. Wir<br />

haben daher auf der Hannover Messe 2017<br />

bereits Kopplungen an Systeme von Siemens<br />

und Rockwell exemplarisch gezeigt. Über<br />

OPC-UA-Schnittstellen können zum einen<br />

Diagnosedaten aus dem Motion Terminal an<br />

überlagerte Automatisierungssysteme geschickt<br />

werden. Dadurch ist es beispielsweise<br />

möglich, im Falle des zunehmenden Verschleißes<br />

Maintenance-Trigger zu senden. Im Extremfall<br />

lassen sich dadurch störungsbedingte<br />

Ausfälle der Anlage vermeiden. Zum anderen<br />

können über diese Schnittstellen einzelne<br />

Parameter von Apps top-down variiert werden,<br />

sodass die Produktion einfach auf geänderte<br />

Anforderungen, z. B. andere Produkte im<br />

Chargenprozess, umgestellt werden kann.<br />

Diese Funktionalität ermöglicht eine neue Flexibilität<br />

bei pneumatischer Automatisierung<br />

im Feld, die es bisher noch nicht gab.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>:Wie geht es weiter mit<br />

dem Umfang an Apps?<br />

Dr. Roos: Zum Verkaufsstart des Festo Motion<br />

Terminals stehen zehn Funktionen über<br />

Motion Apps zur Verfügung. Diese reichen<br />

von der einfachen Änderung von Ventilfunktionen<br />

bis zu energieeffizienten Bewegungen,<br />

vom proportionalen Verhalten bis hin zur<br />

Diagnose von Leckagen. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass wir bei weitem noch nicht alle<br />

Möglichkeiten des Motion Terminals sehen.<br />

Aber da wird uns der Dialog mit Anwendern<br />

zukünftig noch weitere Möglichkeiten zeigen.<br />

Auch hier ist wieder die Parallelität zu Apps<br />

bei Smartphones gegeben.<br />

Halle 4, Stand 431<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

» Suchwort: php0417festo<br />

Mit dem Festo Motion Terminal steht eine<br />

universelle, programmierbare Plattform<br />

für eine adaptive Automatisierung mit digitalisierter<br />

Pneumatik zur Verfügung. Unterschiedliche<br />

Ventilfunktionen lassen sich<br />

flexibel programmieren und über Motion<br />

Apps ansteuern. Das Festo Motion Terminal<br />

vereint die Funktionen von über 50 Einzelkomponenten.<br />

Das erleichtert den Engineeringprozess<br />

und spart zahlreiche Hardwarekomponenten<br />

ein. Maschinen- und<br />

Anlagenbauer können dadurch neue Plattform-<br />

und Modulbauweisen realisieren.<br />

Die Anlagenbetreiber gewinnen Wettbewerbsvorteile<br />

durch flexible und adaptive<br />

Anlagen, Datentransparenz, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Prozesssicherheit und die<br />

einfachere Bedienung von komplexen<br />

Maschinen.<br />

Durch die Auswahl verschiedener Motion<br />

Apps hat der Anwender sowohl die Möglichkeit,<br />

den Zustand seiner Anlage in Echtzeit<br />

zu erfassen, als auch die Funktionalität<br />

zu verändern. Muss die Anlage an Kundenwünsche<br />

angepasst werden, entfallen<br />

durch die programmierbare Plattform für<br />

den Maschinenbauer aufwendige Hardwareänderungen<br />

vieler einzelner Komponenten.<br />

Neue Funktionen werden schnell<br />

und intuitiv auf dem Festo Motion Terminal<br />

programmiert. Die Softwarefunktionalität<br />

ermöglicht es dem Maschinenbauer,<br />

zusätzliche Services und neue Geschäftsmodelle<br />

anzubieten. Die eingebaute Sensorik<br />

liefert in Echtzeit Daten aus dem Anlagenbetrieb<br />

und schafft Einblick in die<br />

Vorgänge innerhalb der Anlage.<br />

Die virtuelle Produktionshistorie warnt bei<br />

kritischem Verschleiß oder abweichenden<br />

Parametern. Störungen in den Abläufen<br />

werden sichtbar und nachvollziehbar.<br />

Dabei ist die digitalisierte Funktionalität<br />

unsichtbar in einer „Black Box“ geschützt.<br />

Autor<br />

Günter Eckhardt<br />

Chefredakteur,<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong><br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 33


IM FOKUS POWTECH<br />

Sicherer Umgang mit hochwirksamen Substanzen<br />

Probenahme im<br />

Containment-Umfeld<br />

In Zusammenarbeit mit Kunden und Anlagenplanern legen die<br />

Ingenieure von Rembe Kersting Probenahmestellen für den Dauereinsatz<br />

im Containment-Umfeld aus und können auch spezifische<br />

Testverfahren für die jeweiligen toxischen Substanzen empfehlen.<br />

Für die Herstellererklärung nach OEL dienen TA-Luft-Zulassungen<br />

als Basis.<br />

Die Entwicklung hochwirksamer Medikamente<br />

bedingt, dass bei der Herstellung dieser<br />

Präparate mit immer gefährlicheren Stoffen<br />

umgegangen wird. Für die Eingrenzung der<br />

Ausbreitung von toxischen Stoffen hat sich in<br />

den letzten Jahren der Begriff Containment<br />

etabliert. Er umfasst nicht nur den Schutz des<br />

Mitarbeiters während der Produktion sondern<br />

alle Methoden und Maßnahmen, mit denen<br />

verhindert wird, dass sich toxische Stoffe, bzw.<br />

aktive Substanzen ausbreiten.<br />

Am besten wäre es natürlich, wenn weder Personal,<br />

noch Umwelt mit toxischen Stoffen in<br />

Berührung kämen. Da das kaum möglich ist,<br />

muss definiert werden, wie hoch die maximale<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

EXTREMELY<br />

HAZARDOUS<br />

VERY HIGHLY<br />

HAZARDOUS<br />

HIGHLY<br />

HAZARDOUS<br />

HAZARDOUS<br />

MODERATELY<br />

HAZARDOUS<br />

LOW<br />

HAZARD<br />

OEB<br />

Occupational<br />

Exposure<br />

Band<br />

Dosis eines Stoffes ist, die aus einem System,<br />

während einer bestimmten Zeit austreten<br />

darf. Das Occupational Exposure Limit (OEL,<br />

gemessen in μg/m 3 ) beschreibt, wie hoch die<br />

toxische Belastung eines Mitarbeiters sein<br />

darf, ohne dass eine negative Wirkung auf seine<br />

Gesundheit auftritt. In der Regel wird ein<br />

Arbeitstag von 8 h zugrunde gelegt. Die ADE<br />

(Acceptional Daily Exposure, gemessen in<br />

μg/Tag) gibt die Menge eines Stoffes an, die<br />

ein Mitarbeiter innerhalb einer bestimmten<br />

Zeit aufnehmen kann, ohne dass es zu negativen<br />

Auswirkungen auf seine Gesundheit<br />

kommt. Man geht davon aus, dass ein Arbeiter<br />

während einer achtstündigen Arbeitszeit rund<br />

< 0.1<br />

0.1 – 1<br />

1 – 10<br />

10 – 100<br />

100 – 1,000<br />

1,000 – 5,000<br />

μg/m3<br />

OEL<br />

Occupational<br />

Exposure<br />

Limit<br />

1<br />

1 – 10<br />

10 – 100<br />

100 – 1,000<br />

1,000 – 10,000<br />

> 10,000<br />

μg/day<br />

ADE<br />

Acceptional<br />

Daily<br />

Exposure<br />

Bild 1: Containment-Pyramide nach Richard Denk (Gründer der ISPE-Expertengruppe Containment)<br />

10 m 3 Luft einatmet. Vereinfacht entspricht<br />

das OEL dann der ADE bezogen auf dieses Einatmungsvolumen<br />

von 10 m 3. Eine erweiterte<br />

Berechnungsvorschrift für das OEL umfasst zusätzlich<br />

spezifische Daten wie das Körpergewicht<br />

und das genaue Atemvolumen des Mitarbeiters<br />

sowie mehrere Sicherheitsfaktoren.<br />

Für eine kurzzeitige Belastung gilt das Short-<br />

Term Exposure Limit (STEL, maximale Belastung<br />

während 15 bis 30 Minuten). Es darf um<br />

den Faktor 3 bis 8 höher sein als das OEL.<br />

Das OEB (Occupational Exposure Band, Bild 1)<br />

ist eine herstellerspezifische Klassifizierung<br />

von Materialien nach Ihrer Gefährlichkeit. So<br />

können die einzelnen Materialien unterschiedlichen<br />

Klassen zum Beispiel von gering<br />

gefährlich bis zu extrem gefährlich zugeordnet<br />

werden. Die OEB-Klassifikation ermöglicht<br />

es, einen direkten Zusammenhang mit dem<br />

OEL-Wert herzustellen. Über die Berechnungsvorschrift<br />

des OEL lässt sich dann wiederum<br />

ein direkter Bezug vom ADE-Wert eines Stoffes<br />

zum OEB-Band herstellen.<br />

Ein Hersteller von pharmazeutischen oder<br />

chemischen Produkten, der unterschiedliche<br />

Materialien im Containment-Bereich verarbeitet,<br />

muss passend zu den einzelnen OEB-Bändern<br />

Sicherheitsmaßnahmen entwickeln, um<br />

das Bedienpersonal geeignet zu schützen. Mit<br />

diesen gewährleistet er, dass das Maß der toxischen<br />

Substanz, mit dem der Anwender in<br />

Berührung kommt, nicht das stoffspezifische<br />

ADE-Level übersteigt.<br />

Diese Zusammenhänge ermöglichen es, die<br />

geeigneten Schutzmaßnahmen vorzusehen,<br />

wenn für einen neuen Stoff der ADE- oder<br />

OEL-Wert bekannt ist. Es muss jedoch berück-<br />

34 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Bild 2: Innerer Aufbau<br />

des Probenehmers mit<br />

Drahtführung<br />

sichtigt werden, dass die OEB-Klassifizierung<br />

herstellerspezifisch und damit nicht vergleichbar<br />

ist.<br />

Primäres und sekundäres Containment<br />

Allgemein unterscheidet man zwischen primären<br />

und sekundären Containment-Maßnahmen.<br />

Das primäre Containment umfasst<br />

Maßnahmen, die ergriffen werden, um ein<br />

Ausdringen von toxischen Stoffen aus der Anlage<br />

zu unterbinden. Dies kann zum Beispiel<br />

durch Einhausungen von Anlagen oder mithilfe<br />

von Absaugeinrichtungen erreicht werden.<br />

Sekundäres Containment beschreibt Maßnahmen,<br />

die verhindern sollen, dass ausgetretenes<br />

Material sich weiter ausbreitet. Schutzmaßnahmen<br />

sind Schleusensysteme und<br />

Druckstufen zwischen Produktionsräumen<br />

und Gängen oder Klebematten, mit denen ein<br />

Weitertragen von Material mit den Schuhen<br />

verhindert wird. Oft müssen jedoch Proben<br />

oder Komponenten aus dem Containment-Bereich<br />

herausgeschleust werden. Hier sind Experten<br />

gefragt.<br />

Sichere Probenahme<br />

Eine Probenahme aus dem Containment-Bereich,<br />

zum Beispiel zu Qualitätszwecken, stellt<br />

den Anwender vor große Herausforderungen.<br />

Einerseits muss das System aufgrund der enthaltenen<br />

toxischen Stoffe stets geschlossen<br />

bleiben, anderseits muss es zur Probenentnahme<br />

geöffnet werden. Dies ist aktuell nur<br />

unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und<br />

Schutzkleidung möglich.<br />

Die Schüttgut-Experten von Rembe Kersting<br />

haben sich auf den Bereich der Probenahme<br />

von toxischen Pulvern und Schüttgütern spezialisiert.<br />

Sie setzen in solchen Containment-<br />

Anwendungen automatisierte Inline-Tassenprobenehmer<br />

und Schneckenprobenehmer<br />

ein. Um die Verschleppungskontamination zu<br />

vermeiden, nutzen sie sterile Einweg-Probenehmer,<br />

sogenannte Disposables. Auf der<br />

Powtech 2017 stellt Rembe Kersting einen<br />

Containment-Probenehmer mit OEB-Level vor.<br />

Dieser ist für Anwendungen mit einem Prozessdruck<br />

von 0,1 bar absolut bis zu 10 bar relativ<br />

spezifiziert. Die automatisierten Inline-<br />

Probenehmer sorgen für höchste Sicherheit<br />

und Komfort.<br />

Das Probenahmesystem besteht aus einem<br />

Tassenprobenehmer, der mittels Anschweißflansch<br />

direkt an dem Prozess adaptiert wird.<br />

Durch entsprechende Dichtungen wird verhindert,<br />

dass Material zwischen Flansch und<br />

Probenehmer entweichen kann. Am Auslass<br />

des Probenehmers ist ein Probensammelraum<br />

angeschlossen. Anschließend werden die Proben<br />

in einem Endlossammelsystem aufgefangen.<br />

Die einzelnen Bereiche sind durch mit<br />

Druckluft betriebene Quetschventile voneinander<br />

abgetrennt. Eine Kombination aus Filter<br />

und Messsystem ermöglicht eine Probenahme<br />

aus Prozessen, die vom Umgebungsdruck<br />

abweichen.<br />

Bild 3 zeigt die einzelnen Bauteile des Probenahmesystems.<br />

Dabei sind 1 die Probentasse, 2,<br />

4 und 8 die Quetschventile, 3 der Probensammelraum,<br />

5 das Filtersystem, 6 ein Druckmessumformer,<br />

7 der Druckluftspeicher und 9 ein<br />

Endlos-Probensammelsystem. Der Probenahmezyklus<br />

besteht aus folgenden Schritten:<br />

• Die Tasse des Probenehmers (1) fährt in das<br />

Fallrohr hinein und nimmt Material auf.<br />

Beim anschließenden Zurückfahren fährt<br />

die Tasse an einem Drahtbügel innerhalb<br />

des Probenehmers entlang und wird dadurch<br />

automatisch gedreht bzw. abgekippt<br />

(Bild 2). Diese Vorgehensweise reduziert die<br />

Komplexität des Antriebes, da dieser ausschließlich<br />

eine lineare Bewegung in Axialrichtung<br />

durchführt.<br />

• Währen die Tasse zurückfährt, wird das<br />

Quetschventil (2) geöffnet. Die Probe fällt in<br />

den Sammelraum (3). Die anderen Ventile<br />

bleiben währenddessen geschlossen.<br />

• Anschließend wird das Quetschventil (2)<br />

wieder geschlossen. Über ein weiteres Ventil<br />

(4) und den Filter (5) wird der Druck im<br />

Sammelraum an den Umgebungsdruck angepasst.<br />

Das Filtersystem ist auf die Toxizi-<br />

Bild 3: Automatisierter Inline-Probenehmer für<br />

Probenahmen im Containment-Bereich (die Beschriftung<br />

wird im Text erläutert)<br />

tät des beprobten Stoffes ausgelegt. Damit<br />

wird verhindert, dass Partikel in die Umgebung<br />

austreten können bzw. bei Unterdruck<br />

in der Zwischenkammer Partikel aus<br />

der Umgebung die Probe verunreinigen. Mit<br />

dem Druckmessumformer wird der Druckausgleich<br />

überwacht. Der Druckluftspeicher<br />

(7) gewährleistet die Funktion der Ventile<br />

auch bei Ausfall der Druckluftversorgung.<br />

• Nach erfolgtem Druckausgleich wird das<br />

Ventil (8) geöffnet. Die Probe fällt dann in<br />

einen Endlos-Sammelschlauch. Dieser ist<br />

auf die Aufnahme mehrerer Proben ausgelegt.<br />

Die einzelnen Abschnitte können mithilfe<br />

von Klammern oder durch Verschweißen<br />

voneinander getrennt werden.<br />

Der Probenehmer ist für ein Probenvolumen bis<br />

zu 150 ml pro Zyklus ausgelegt. In der Hochtemperaturausführung<br />

ist er bis zu einer Temperatur<br />

von 125 °C und einem Druck von 10 bar<br />

einsetzbar. Als Schneckenprobenehmer sind<br />

Varianten bis 300 °C lieferbar, um auch unter<br />

extremen Temperaturen repräsentative Proben<br />

zu entnehmen.<br />

Halle 3, Stand 246<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417rembekersting<br />

Autor<br />

Jonathan Blum<br />

Inside Sales,<br />

Rembe Kersting<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 35


PRODUKTION<br />

Bildschirmarbeitsplätze<br />

Smarte Lösungen in<br />

Edelstahl<br />

Verschiedene Einsatzbereiche in der <strong>Pharmaproduktion</strong> erfordern<br />

angepasste Lösungen für die dort verwendeten Bildschirmarbeitsplätze.<br />

Robust, zuverlässig und sicher sollen die Monitorsysteme<br />

sein, verbunden über Netzwerk mit Prozess- und Produktionsleitsystemen.<br />

Die Eignung zum Einsatz unter GMP-Regulierungen ist<br />

Voraussetzung.<br />

Bei der Produktion von Medikamenten trifft<br />

man an vielen Stellen Bildschirmarbeitsplätze.<br />

An diese werden sehr unterschiedliche Anforderungen<br />

gestellt. Während in den produktionsnahen<br />

Büros noch Standard-PC-Komponenten<br />

für Monitor, Tastatur und Maus verwendet<br />

werden können, muss bei den Bildschirmarbeitsplätzen<br />

in der Fertigungsvorbereitung<br />

und den Testlaboren mehr Wert auf<br />

gute Reinigbarkeit gelegt werden. In den Produktionsbereichen<br />

steigen die Anforderungen<br />

und es kommen meist noch chemische Beständigkeit,<br />

Temperaturfestigkeit und teilweise<br />

der Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen<br />

nach den Regeln des jeweiligen Kontinents<br />

oder Landes hinzu. Bei der biotechnologischen<br />

Herstellung von Wirkstoffen (API) ist<br />

der gesamte Produktionsbereich meist als<br />

pharmazeutischer Reinraum mit Schleusen<br />

und Luftfiltern ausgeführt: Hier stehen vor<br />

allem eine sehr gute Reinigbarkeit und die<br />

Beständigkeit gegen die verwendeten anti -<br />

bakteriellen Reinigungsmittel für die Ausführung<br />

von Monitor, Tastatur und Maus im<br />

Vordergrund.<br />

Edelstahl-Arbeitsplatzlösungen<br />

Um all diesen Anforderungen aus den verschiedenen<br />

Bereichen der <strong>Pharmaproduktion</strong><br />

gerecht zu werden, bietet Pepperl+Fuchs mit<br />

Remote-Monitor Visunet GXP für Zone 1 /21:<br />

modularer Aufbau für einfache Konfiguration<br />

und Reparatur<br />

Visunet-GMP-Monitor für Reinräume und auch<br />

für Zone 2/22 als Duplex- Lösung für die<br />

Bedienung von DCS und MES im Reinraum<br />

der Visunet-Geräteserie mehrere Produktlinien<br />

als Edelstahl-Arbeitsplatzlösungen an. Diese<br />

sind entweder als Remote Monitore oder<br />

als Monitore mit integriertem PC verfügbar:<br />

die Visunet GXP-Linie für Anwendungen in der<br />

Ex-Zone 1 /21, sowie die Visunet GMP-Linie für<br />

Reinräume ohne Ex-Schutz-Anforderungen<br />

und für die Ex-Zone 2 /22.<br />

Eine OEM-Chassis-Version für den Pharma-<br />

Maschinenbau ergänzt das Angebot. In Pharma-Produktionsmaschinen<br />

wird oft eine lokale<br />

Steuerung eingesetzt. Dann werden Edelstahl-Monitore<br />

mit integriertem Industrie-PC<br />

gebraucht. Eine Visulisierungsanwendung mit<br />

Datenverbindung zur SPS ermöglicht hier die<br />

Bedienung der Maschine mit Tastatur und<br />

Maus oder Touchscreen.<br />

In den Produktionsteilen, die über ein Prozessund<br />

Produktionsleitsystem gesteuert und<br />

überwacht werden, kommen heute üblicherweise<br />

netzwerkfähige Remote Monitore mit<br />

integriertem Thin Client zum Einsatz. Diese<br />

sind mit den oft weit entfernten Leitsystemen<br />

außerhalb des Produktionsbereiches über die<br />

lokale Netzwerk Infrastruktur verbunden. Das<br />

kann neben den üblichen Cat.x- oder Lichtwellenleiter<br />

Kabeln (LWL) auch über Wireless LAN<br />

und Access Points in der Anlage erfolgen, auch<br />

im Ex-Bereich. Da die Visunet-Produktlinie GXP<br />

den neuesten Atex- und IECEx-Normen entsprechen,<br />

können LWL-Netzwerk-Verbindungen<br />

in Zone 1 /21 nun auch ohne die früher<br />

36 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


notwendige Schutzart [op is] für LWL-Schnittstellen<br />

und Switche ausgelegt werden. Das<br />

spart Kosten für die Netzwerk Infrastruktur.<br />

Da immer häufiger sowohl ein Prozessleit- als<br />

auch ein Produktionsleitsystem in der Anlagenautomatisierung<br />

vorhanden sind, kommen<br />

vermehrt Doppelmonitor-Arbeitsstationen<br />

mit gemeinsamer Tastatur und Maus zum<br />

Einsatz. Dafür können platzsparende Montagelösungen<br />

mit Edelstahlkomponenten für<br />

stationäre- oder verfahrbare Bedienstationen<br />

aus dem Visunet-Standard-Baukasten angeboten<br />

oder nach Kundenwunsch angefertigt<br />

werden. Eine Software-Funktion in der Betriebssoftware<br />

RM-Shell der Remote Monitore<br />

erlaubt alternativ die schnelle Umschaltung<br />

zwischen zwei gleichzeitig über Netzwerk mit<br />

dem Monitor verbundenen Host Rechnern an<br />

nur einem Monitor, z. B. MES und DCS, mittels<br />

einer Tastenkombination.<br />

Auch eine mobile Lösung auf Basis des robusten,<br />

Ex-zugelassenen Tablets der Pad-Ex Reihe<br />

mit WLAN steht zur Verfügung. Es bildet zusammen<br />

mit der RM-Shell-Firmware einen<br />

transportablen, kleinen 11,6“-Remote-Monitor<br />

für variable oder selten genutzte Arbeitsplätze.<br />

Für die maschinenlesbare Erfassung von Produktgebinden<br />

und händischen Zuschlägen in<br />

der Produktion können Atex-zugelassene 1-Dund<br />

2-D-Barcodeleser der Pscan- oder Ident-<br />

Ex-Reihe an alle Visunet-GXP- und GMP-Monitore<br />

per Kabel oder Funk angeschlossen werden.<br />

Die gelesenen Daten werden meist durch<br />

das MES-System auf die richtige Produktvariante<br />

und -freigabe vor dem Einsatz überprüft.<br />

Zur Benutzeridentifikation bei der sicheren Erkennung<br />

des Bedieners werden heute meist<br />

RFID-Leser im Zusammenhang mit den GMP-<br />

Anforderungen verwendet. Es können verschiedene<br />

Mifare- und Legic-Kartenleser in<br />

Reinräumen und in der Ex-Zone 2 an die Visu-<br />

Net-Monitore angeschlossen und datentechnisch<br />

integriert werden.<br />

Virtualisierung<br />

Ein aktueller Trend in der Anlagenarchitektur<br />

der Leitsysteme ist die Virtualisierung der vielen<br />

notwendigen Rechner und Server. Dies erfordert<br />

zwingend, dass Monitore mit integriertem<br />

Thin Client für die Bildschirmarbeitsplätze<br />

verwendet werden, da es keine physikalischen<br />

Video-Schnittstellen mehr gibt. Auch<br />

hier bieten die Visunet-Remote-Monitore mit<br />

ihrer Netzwerkanbindung die notwendigen<br />

Voraussetzungen. Die auf Windows 10 IoT basierende<br />

RM-Shell-Firmware bietet auf allen<br />

Visunet-Remote-Monitoren die notwendigen<br />

Pscan-Barcodeleser für alle Bereiche der <strong>Pharmaproduktion</strong><br />

Protokolle um auch mit virtualisierten Systemen<br />

zu kommunizieren: RDP, VNC, ICA (Citrix)<br />

und weitere. Außerdem sind umfangreiche<br />

parametrierbare Zusatzfunktionen implementiert,<br />

um die Remote Monitore an die Anforderungen<br />

in der Prozessindustrie anzupassen.<br />

Diese RM-Shell Firmware ist auf allen Visunet-<br />

Thin-Client-Geräten in der identischen Version<br />

und mit gleichem Funktionsumfang implementiert:<br />

auf den verschiedenen Visunet-Remote-Monitoren,<br />

dem mobilen Tablet Pad-Ex<br />

und auch auf dem Box Thin Client BTC. Dieser<br />

BTC ist für die Verwendung mit Standard-Monitoren<br />

in industriellen Produktionsumgebungen<br />

mit erhöhter Anforderung an die Zuverlässigkeit<br />

und den Temperaturbereich einsetzbar.<br />

Er kann zum Schutz in Schubladen oder Gehäusen<br />

untergebracht werden.<br />

Thin Client Management Software<br />

Um die zunehmende Zahl an Thin Clients in einer<br />

pharmazeutischen Produktionsanlage zu<br />

verwalten, hat Pepperl+Fuchs eine Thin Client<br />

Management Software entwickelt, das Visunet<br />

Control Center (VisuNet CC). Dieses wird<br />

auf einem Windows Rechner installiert, der<br />

mit dem Netzwerk verbunden ist. Mit dem Visunet<br />

CC lassen sich, unter anderem, die drei<br />

Hauptanforderungen in Produktionsanlagen<br />

mit Thin Client basierten Geräten und Monitoren<br />

ausführen:<br />

• Die Fern-Konfiguration: Während der Inbetriebnahme<br />

können über dieses Tool alle Visunet-Geräte<br />

über Visunet CC konfiguriert<br />

werden. Die Konfiguration kann aus den<br />

Thin Clients im Feld ausgelesen, lokal gespeichert<br />

und an weitere Thin Clients übertragen<br />

werden.<br />

Industrieller Box Thin Client mit der gleichen<br />

Firmware wie alle Visunet-Remote-Monitore<br />

• Das Fern-Management: Mit Visunet CC<br />

kann jederzeit der Status aller im Netzwerk<br />

befindlichen Thin Clients mit RM-Shell<br />

überwacht werden, z. B. ob mit einem Host<br />

verbunden und mit welchem. Ein Thin<br />

Client kann mit Visunet CC mit einem anderen<br />

Host verbunden werden (z. B. zur Wartung<br />

des Host), der Touchscreen kann deaktiviert<br />

werden (z. B. zu Reinigungszwecken)<br />

und es kann ein Update der Thin Client<br />

Software über Netzwerk eingespielt werden.<br />

• Der Fern-Support: Mit einer Passwort geschützten<br />

Zusatzfunktion kann in Visunet<br />

CC der Inhalt jedes Remote Monitors dargestellt<br />

werden, auch von Doppelmonitor-Systemen.<br />

Damit kann z. B. dem Bedienpersonal<br />

in der Anlage von einem Supportingenieur<br />

von dessen Arbeitsplatz aus Hilfestellung<br />

bei Fragen zum dargestellten Anlagenbild<br />

gegeben werden, ohne dass dieser in<br />

die Anlage geht oder den Reinraum betreten<br />

muss. Über ein bei der Konfiguration<br />

vom Administrator freigegebenen Funktion<br />

kann ein Remote Monitor im Feld auch bedient<br />

werden, falls dies nach den GMP-<br />

Richtlinien erlaubt ist oder in einer SOP beschrieben<br />

wird.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417pepperlfuchs<br />

Autor<br />

Stefan Sittel<br />

Business Development Manager<br />

HMI & Life Sciences EMEA,<br />

Pepperl+Fuchs<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 37


PRODUKTION<br />

IT-System organisiert Laborgeräte und archiviert Daten<br />

Digitales Labor wird<br />

Realität<br />

Digitalisierung und Gerätevernetzung sind Trends, die sich über<br />

alle Branchen erstrecken und aus unserem Alltag nicht mehr<br />

wegzudenken sind. Doch wie sieht der Laboralltag aus? Ein erster<br />

Schritt hin zum digitalen Labor ist getan. Das Visionize-System von<br />

Eppendorf vernetzt Laborequipment und organisiert Geräte und<br />

Gerätedaten digital in der firmeneigenen IT-Infrastruktur.<br />

Ungeordnete Daten und Informationen,<br />

häufig noch auf Papier, dominieren heute die<br />

Dokumentation im Labor. Damit auch der Laboralltag<br />

mit Themen wie Digitalisierung, Vernetzung<br />

und IoT Schritt halten kann, gibt es<br />

seit einigen Jahren Initiativen, die diese Themen<br />

vorantreiben. Labor-4.0- und Lean-Lab-<br />

Ansätze sind hier nur als Beispiele zu nennen.<br />

Ein weiteres Beispiel von deutschen Partnern<br />

aus Industrie und Wissenschaft stellt das<br />

Smartlab dar. Diese Initiative hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, gemeinsam mögliche Zukunftsvisionen<br />

umzusetzen und so erfahrbar<br />

für den Anwender zu machen.<br />

Im Mai 2017 wurde auf der Labvolution in<br />

Hannover im Rahmen der Sonderschaufläche<br />

Smartlab das Labor der Zukunft vorgestellt.<br />

Insgesamt 14 Partner (u. a. das Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

(IPA), das Institut für Technische Chemie<br />

der Leibniz Universität Hannover und Firmen<br />

wie Eppendorf, Presens Precision Sensing,<br />

Sartorius, Köttermann oder Zühlke Engineering)<br />

haben bereits zum zweiten Mal gezeigt,<br />

wie der Laboralltag in Zukunft aussehen kann.<br />

Neben smarten Oberflächen und Labormöbeln,<br />

spielt das Thema Gerätevernetzung und<br />

zentrale Datenarchivierung eine wesentliche<br />

Rolle. Das Smartlab vereint Anwendungen, die<br />

bereits marktreif sind mit langfristigen Visionen.<br />

Mittlerweile ist das Smartlab zu einer<br />

Dauerausstellung in der Robotation Academy<br />

(Teil der Deutschen Messe Technology Academy)<br />

geworden. Hier werden ganzjährig Konferenzen,<br />

Seminare, Workshops und Schulungen<br />

zu den Themen Industrie 4.0, Robotik und Automation<br />

angeboten.<br />

Vernetzte Zusammenarbeit<br />

Das bereits im Jahre 1990 gestartete Human-<br />

Genome-Projekt ist ein gutes Beispiel für vernetzte<br />

Zusammenarbeit im Labor. Ohne die<br />

Vernetzung von Forschern weltweit wäre dieses<br />

Projekt nicht möglich gewesen. Aber wie ist<br />

diese Art der vernetzten Kooperation seitdem<br />

in den Laboralltag integriert worden? Im akademischen<br />

und industriellen Bereich werden<br />

immer häufiger einheitliche SOPs gefordert.<br />

Diese müssen an verschiedenen Standorten<br />

jederzeit verfügbar und stets aktuell sein. Nur<br />

so sind ein reibungsloser Ablauf und die Einhaltung<br />

von Standards zu gewährleisten. Im<br />

Jahre 2003 wurde das Human-Genome-Projekt<br />

beendet und seitdem stehen zum Datenaustausch<br />

verschiedene netzwerkinterne oder<br />

cloud-basierte Anwendungen zur Verfügung.<br />

Somit ist ein digitaler, globaler Austausch von<br />

Daten ebenso selbstverständlich geworden,<br />

wie der sichere, firmeninterne aber standortübergreifende<br />

Zugriff auf einheitliche SOPs.<br />

Lückenlose Dokumentation<br />

Immer bedeutender, aber bislang eher zweitrangig<br />

betrachtet, wird die Dokumentation<br />

Im Mai 2017 wurde auf der Labvolution in<br />

Hannover im Rahmen der Sonderschaufläche<br />

Smartlab das Labor der Zukunft vorgestellt<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

38 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Das Visionize-System vernetzt Laborequipment und organisiert Geräte und Gerätedaten digital in der<br />

firmeneigenen IT-Infrastruktur<br />

Das Visionize-System bietet eine digitale Mög -<br />

lichkeit zur Fernüberwachung von vernetzten<br />

Geräten<br />

und Archivierung von Geräteparametern. Es<br />

ist nicht nur wichtig zu dokumentieren, ob ein<br />

Gerät regelmäßig gewartet wurde, auch die<br />

lückenlose Dokumentation der Geräteperformance<br />

gehört heutzutage zu den Anforderungen<br />

an die Qualitätskontrolle im Routinelabor.<br />

Was Produktionsanlagen bereits seit langem<br />

dokumentieren, wird nun auch auf die Upund<br />

Downstream-Prozesse ausgedehnt. Als<br />

ein Beispiel sei hier die Lagerung von Proben<br />

und Rohstoffen oder deren Inkubation, z. B. als<br />

Vorkultur, erwähnt. Eine lückenlose Dokumentation<br />

der Lagerbedingungen oder der Parameter<br />

während der Inkubation wird immer<br />

häufiger erforderlich. Da die Proben auch mitunter<br />

sehr wertvoll sein können oder sensitiv<br />

auf Abweichungen während der Inkubation<br />

reagieren, ist eine Fernüberwachung der Geräte<br />

ebenso erforderlich wie die sofortige Verständigung<br />

im Falle einer Abweichung. Dies<br />

kann, berücksichtigt man IoT-Ansätze, vom<br />

Gerät selbst vorgenommen werden. Das spart<br />

aufwendige, regelmäßige Kontrollen am Gerät<br />

vor Ort und somit Zeit und Geld. Gleichzeitig<br />

sorgen reibungslose Abläufe der Up- und<br />

Downstream-Prozesse für reproduzierbarere<br />

Endergebnisse.<br />

Lösungen der Hersteller<br />

Die Vision des vernetzten Labors, mit zentraler<br />

Datenerfassung und gleichzeitigem, globalem<br />

und sicheren Zugriff auf diese Daten, stellt<br />

Hersteller von Laborgeräten vor ganz neue Fragestellungen<br />

und Aufgaben. Auch eine einfache<br />

und sichere Datenarchivierung und Datenverwaltung<br />

stellt gewisse Herausforderungen<br />

an die Hersteller. Aus diesem Grund hat<br />

Eppendorf bereits vor Jahren damit begonnen,<br />

gemeinsam mit Kunden aus verschiedenen<br />

Branchen diese Anforderungen zu definieren<br />

und im Entwicklungsprozess zu berücksichtigen.<br />

Als einen ersten Schritt in Richtung digitales<br />

Labor hat Eppendorf das Visionize-System<br />

zur Gerätevernetzung auf den Markt gebracht.<br />

Aktuell wird in Kooperation mit Referenzkunden<br />

in Deutschland, den Niederlanden<br />

und Großbritannien dieses System, bestehend<br />

aus Softwareanwendungen und Geräten,<br />

im Laboralltag getestet. Ziel ist es, die<br />

Funktionalitäten sowie den Leistungsumfang<br />

bestmöglich den Erfordernissen im Laboralltag<br />

anzupassen. Hierbei werden ganz verschiedene<br />

Szenarien abgebildet, von akademischen<br />

Anwendungen, über industrielle Anforderungen<br />

bis hin zur biopharmazeutischen<br />

Produktion.<br />

Digitale Labororganisation<br />

Neben der Gerätevernetzung, mit der Möglichkeit<br />

zur Fernüberwachung, bietet das<br />

Visionize-System auch Möglichkeiten zur effizienteren<br />

Labororganisation. Eine zentrale Datenerfassung<br />

und -archivierung in der eigenen<br />

Netzwerkinfrastruktur ermöglicht eine optimierte<br />

Geräteauslastung und trägt somit zur<br />

Steigerung der Effizienz bei. Die Installation<br />

und Vernetzung ist dabei nicht schwieriger<br />

oder risikoreicher als die Installation eines<br />

neuen Netzwerkdruckers.<br />

Bei der Fernüberwachung vernetzter Geräte<br />

lassen sich nicht nur Informationen über den<br />

aktuellen Status, sondern auch über die Ursache<br />

einer Abweichung erhalten. Diese Daten<br />

werden sicher in der eigenen Netzwerkumgebung<br />

aufgezeichnet und archiviert und können<br />

jederzeit und von überall über die Netzwerkinfrastruktur<br />

abgerufen werden. Zur<br />

übersichtlichen und digitalen Labororganisation<br />

steht eine zentrale Informations- und Dokumentendatenbank<br />

mit Anwenderverwaltung<br />

zur Verfügung, mittels der sich neben aktuellen<br />

Statusanzeigen auch Wartungsintervalle,<br />

Zertifikatsdaten, Standorte, Dokumente<br />

und Ansprechpartner organisieren lassen. Die<br />

Installation und Gerätevernetzung erfolgen<br />

„on-premises“ und unterliegen somit der Datensicherheit<br />

und Administration des eigenen<br />

Netzwerks. Alle Visionize-Software-Applikationen<br />

sowie das entsprechende Interface an den<br />

Geräten weisen zudem eine einheitliche Bedienführung<br />

auf, die einem komplett neuen<br />

und zeitgemäßen UI/UX-Konzept (User Interface/User<br />

Experience) folgt. Dies gewährleistet,<br />

dass die Bedienung produkt- und plattformübergreifend<br />

einheitlich ist und lange<br />

Einarbeitungs- und Gewöhnungsphasen entfallen.<br />

Zeitgleich wird das Risiko von Fehlbedienungen<br />

minimiert.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417eppendorf<br />

Autorin<br />

Dr. Tanja Musiol<br />

Projektleiterin Portfoliomanagement<br />

Marketing,<br />

Eppendorf<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 39


PRODUKTION<br />

Automatisierte Herstellung von Dialysekonzentraten<br />

Für jeden Patienten die<br />

richtige Rezeptur<br />

Die Nephtec GmbH produziert und vertreibt Systeme zur Her -<br />

stellung von Dialysekonzentraten entsprechend der Rezeptur -<br />

vorgaben des Dialysearztes. Zur Rezepturverwaltung und um eine<br />

lückenlose Rückverfolgbarkeit der einzelnen Bestandteile bis zum<br />

Grundprodukt zu gewährleisten setzt Nephtec auf das Automatisierungssystem<br />

OPDwin von Opdenhoff.<br />

Für die Durchführung einer Dialysebehandlung<br />

wird u. a. ein flüssiges Säurekonzentrat<br />

benötigt, das ca. 85 bis 90 % Wasser beinhaltet.<br />

Behälter mit solchen Mengen Wasser sind<br />

nicht nur schwer zu transportieren, sondern<br />

der Transport ist kostenintensiv. Vor diesem<br />

Hintergrund setzt Holger Schwepe, Geschäftsführer<br />

der Nephtec GmbH, ein System ein, das<br />

die Dosierung und Abfüllung der einzelnen<br />

pharmazeutischen Rohstoffe in die Fässer automatisiert<br />

vornimmt. Erst kurz vor der Therapie<br />

und vor Ort beim Kunden wird das Wasser<br />

hinzugegeben.<br />

Die Anforderungen an die Systemlösung sind<br />

hoch, schließlich sind nicht nur die exakte Dosierung<br />

der benötigten Rohstoffe, sondern<br />

auch das kontrollierte Auflösen der Dialysesalze<br />

für die Entstehung einer flüssigen Säure<br />

maßgeblich. Da bereits kleinste Toleranzen für<br />

den Patienten lebensbedrohliche Konsequenzen<br />

haben können, ist es das erklärte Ziel, diese<br />

auszuschließen. Die Anlage muss unterschiedliche<br />

Anforderungen erfüllen. Zum einen<br />

muss sie durch den Mitarbeiter verwechslungssicher<br />

bedient werden können. Zum anderen<br />

müssen hygienische Anforderungen erfüllt<br />

werden, die auch der FDA entsprechen.<br />

Automatisierte Dosierung und Abfüllung der einzelnen Rohstoffe bei Nephtec<br />

Entwicklung des Prototyps<br />

Mit der Wegen GmbH holte sich der Unternehmer<br />

einen Partner an Bord, der sich auf die<br />

Entwicklung von flexiblen Systemlösungen für<br />

den Anlagen- und Waagenbau spezialisiert<br />

hat. Die flexiblen, FDA-konformen Komponenten<br />

überzeugen durch ihre technische Beschaffenheit,<br />

die einerseits die Anhaftung pulverförmiger<br />

Schüttgüter verhindert, Toträume<br />

ausschließt sowie zusätzlich eine leichte und<br />

rückstandslose Reinigung bietet. Den professionellen<br />

Dreiklang erzielte Schwepe durch die<br />

Integration des Opdenhoff-Automatisierungssystems<br />

OPDwin. OPDwin steht für die optimale<br />

Prozessdarstellung und setzt sich aus<br />

verschiedenen Bausteinen zusammen. Gemeinsam<br />

wurde schließlich ein Prototyp der<br />

Anlage entwickelt.<br />

Lückenlose Rückverfolgbarkeit<br />

Die Systemlösung für Nephtec aus dem Hause<br />

Opdenhoff speichert nun von der Anlieferung<br />

über den Lagerort, der Rezeptur bis hin zum<br />

Endprodukt alle Prozessschritte. So kann noch<br />

nach zehn Jahren überprüft werden, bei welcher<br />

Charge welche Rohstoffe in welcher Dosierung<br />

verwendet wurden. Parallel zur Verwiegung<br />

und Verarbeitung von Salzen stellt<br />

die exakte Dosierung dieser eine Herausforderung<br />

dar, denn sie sind stark hygroskopisch<br />

und können dadurch unterschiedliche Gewichts-<br />

sowie Fließeigenschaften aufweisen.<br />

Eine Abweichung hat weitreichende Folgen,<br />

denn die Charge wird dann nicht zugelassen.<br />

Exakt hier greift OPDwin ein und stellt eine<br />

konstant hohe Qualität sicher. Nephtec be-<br />

40 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


kommt von dem behandelnden Dialysearzt<br />

die exakte Rezeptur mitgeteilt, woraufhin das<br />

Rezept im System hinterlegt wird, der Mitarbeiter<br />

das jeweilige Rezept auswählt und die<br />

genauen Rohstoffmengen zur weiteren Verarbeitung<br />

befördert werden.<br />

Exakte Dosierung<br />

Für den nachfolgenden Produktionsschritt<br />

werden spezielle, flexible Behälter mit Austragsvorrichtungen<br />

von Wegen eingesetzt.<br />

Durch Vibrationselemente werden alle Stoffe<br />

rückstandsfrei ausgetragen. Die Schüttgüter<br />

werden dabei in eine Dosierquetschvorrichtung<br />

geleitet, mit der eine Grob-Feinstromregelung<br />

über einen Auf/Zu-Zylinder auf der einen<br />

und einen über ein Wegmesssystem geregelten<br />

Zylinder auf der anderen Seite möglich<br />

ist. Mit dieser Konstruktion lässt sich eine beliebig<br />

kleine Füllöffnung zur Feindosierung erreichen.<br />

Zudem wurden Dosierrinnen sowie<br />

zusätzlich Feststoff- sowie Flüssigkeitswaagen<br />

implementiert. Damit die flexiblen Komponenten<br />

die exakte Menge der Rohstoffe freisetzen,<br />

erfolgt das Verwiegen entweder vollautomatisch<br />

über OPDwin oder manuell<br />

durch den Mitarbeiter. Parallel zur Automatisierung<br />

stellt das manuelle Verwiegen eine<br />

wichtige Option dar und dient beispielsweise<br />

als Backup für den Notfall.<br />

Zusätzlich werden die Prozesse innerhalb der<br />

Anlagen über OPDwin Automation geregelt<br />

und überwacht. Die Visualisierung aller relevanten<br />

Daten wie Mischer, Komponentenliste,<br />

aktive Dosiervorgänge, Stammdaten und die<br />

Bestandsverwaltung erfolgt über OPDwin Visualisierung.<br />

Durch den Einsatz der verschiedenen<br />

OPDwin-Bausteine und der flexiblen<br />

Systemkomponenten von Wegen kann Nephtec<br />

ressourcenschonend fertigen und Ausschuss<br />

minimieren. Ein weiterer, wichtiger Aspekt<br />

bei diesem Projekt ist, dass der Support<br />

nicht mit der erfolgreichen Realisierung endet.<br />

Das Technik-Team von Opdenhoff kann nach<br />

Absprache per Fernwartung auf die Software<br />

zugreifen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417opdenhoff<br />

Verwiegung, Komponentenliste, aktive Dosier vor -<br />

gänge, Stammdaten und die Bestandsverwaltung<br />

werden auf dem Bildschirm visualisiert<br />

FLOTTWEG TRENNTECHNIK MIT ZENTRIFUGALKRAFT<br />

Dekanter und Separatoren für die chemische Industrie, Pharmazie, Biotechnologie,<br />

Recycling-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Anwendungsbeispiele:<br />

• Entwässerung von PVC<br />

• Algenernte und Ölextraktion<br />

• Verarbeitung von Fermentationsbrühen in der weißen Biotechnologie<br />

• Gewinnung von Proteinen, Weizenstärke und Tapioka-Stärke<br />

• Herstellung von Soja- und Getreidemilch, Sojaproteinen, Laktose und Kasein<br />

• Trennung von Kunststoffen, Kunststoffrecycling, Altpapieraufbereitung<br />

• Herstellung von Bier, Wein, Fruchtsäften, Kaffee und Instantkaffee<br />

Flottweg – Ihr starker Partner durch jahrzehntelange Erfahrung in der zentrifugalen Trenntechnik<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 41<br />

Flottweg SE • Industriestraße 6-8 • 84137 Vilsbiburg • Germany • Tel.: + 49 8741 301-0 • Fax: + 49 8741 301-300 • mail@flottweg.com • www.flottweg.com


PRODUKTION<br />

GMP-gerechte Produktion von Arzneimitteln<br />

Mit MES und Edelstahl-<br />

Industrie-PCs<br />

Hersteller von Arzneimitteln in der EU sind verpflichtet, ein<br />

Dokumentationssystem auf dem neuesten Stand der Technik<br />

zu unterhalten. Schließlich müssen sie jederzeit eine<br />

einwandfreie Rückverfolgung der Chargen sowie aller im<br />

Verlauf der Entwicklung eines Prüfpräparats vorgenom -<br />

menen Änderungen gewährleisten können. Das Traditions -<br />

unternehmen Krewel Meuselbach setzt bei der Steuerung<br />

und Dokumentation seiner Produktionsprozesse auf die<br />

Edelstahl-Industrie-PCs von Noax.<br />

lag laut Stahn auch daran, dass die Mitarbeiter<br />

von Anfang an am Entscheidungsprozess beteiligt<br />

waren. Schon bei der Präsentation sollten<br />

sie die Geräte bedienen und dann selbst<br />

beurteilen, ob sie damit arbeiten wollten oder<br />

nicht. „Bei unseren Mitarbeitern fanden die<br />

Noax-PCs sofort positive Resonanz“, so Stahn.<br />

Krewel Meuselbach setzt Industrie-PCs vom<br />

Typ Steel S12 für die Verwiegung und bei der<br />

Konfektionierung von Tabletten ein. Für das<br />

Verwiegen der Inhaltsstoffe sind drei Waagen<br />

– eine Bodenwaage und zwei Tischwaagen –<br />

über eine RS232-Schnittstelle an einen Noax-<br />

IPC angeschlossen. Ein Scanner für das Lesen<br />

der Barcode-Etiketten auf den Gebinden ist<br />

ebenfalls an den Industriecomputer angebunden.<br />

Auf der Softwareseite setzt der Pharmahersteller<br />

das Wiegemodul von Cosrewis ein.<br />

Mithilfe dieses Moduls prüfen die Mitarbeiter,<br />

ob die verwendeten Stoffe den Vorgaben entsprechen.<br />

Außerdem kontrollieren sie den Zustand<br />

des Qualitätsstatus, das Verfallsdatum<br />

und weitere Parameter. Darüber hinaus informiert<br />

die Software die Anwender über Pikto-<br />

Das Pharmaunternehmen Krewel Meuselbach<br />

ist vor allem durch seine verschiedenen<br />

Präparate auf pflanzlicher Basis bekannt. Dazu<br />

gehören die Erkältungs- und Hustenmittel<br />

Aspecton und Hedelix. Neben Deutschland ist<br />

das Unternehmen mit seinen Produkten in<br />

über 20 Ländern vertreten.<br />

Um eine möglichst effiziente und sichere Produktion<br />

gewährleisten und allen Dokumentationspflichten<br />

nachkommen zu können, entschied<br />

sich Krewel-Meuselbach für die Einführung<br />

eines Manufacturing Execution Systems<br />

in Verbindung mit Industrie-PCs. Bei diesem<br />

Projekt war der Pharmahersteller ganz auf die<br />

Kompetenz externer Unternehmen angewiesen.<br />

Schließlich ging es darum, sämtliche Prozessschritte<br />

bei der Herstellung seiner Medikamente<br />

zu steuern und lückenlos zu dokumentieren.<br />

Das passende MES-System fand Krewel Meuselbach<br />

schließlich bei der Klar Partner AG mit<br />

dem validierten Cosrewis-System. Bei den PCs<br />

setze man auf Noax. Dr. Peter Stahn, Leiter des<br />

Bereichs Herstellung, betont ausdrücklich, wie<br />

schnell die Kombination aus Noax-IPCs und<br />

dem validierten MES Cosrewis von Klar Partner<br />

durch die Mitarbeiter akzeptiert wurde.<br />

„Einige Leute arbeiten hier seit 20 oder gar<br />

30 Jahren. Und von einem Tag auf den anderen<br />

müssen sie die Daten, die sie vorher auf Laufzettel<br />

aufgeschrieben haben, mit Scanner und<br />

IPC erfassen. Aber es gab kaum Probleme.“ Das<br />

Noax-IPCs überwachen,<br />

steuern und dokumentieren<br />

die Produktionsprozesse<br />

bei<br />

Krewel-Meuselbach<br />

42 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


gramme auch über etwaige Gefahrstoffe und<br />

meldet die verwogenen Mengen an das ERP-<br />

System zurück.<br />

Perfektes Zusammenspiel<br />

Über den Datenaustausch zwischen dem ERP-<br />

System und Cosrewis zeigt sich der Herstellungsleiter<br />

sehr zufrieden: „Das lief immer<br />

vollkommen reibungslos.“ Neben dem Verwiegen<br />

der einzelnen Inhaltsstoffe und der Kommunikation<br />

mit dem ERP-System, hat Cosrewis<br />

in der Produktion von Krewel Meuselbach vor<br />

allem die Aufgabe, Prozessherstellvorschriften<br />

(abgekürzt: PHV) zu generieren und abzuarbeiten.<br />

Dieser Prozess beginnt bereits beim<br />

Einlesen des Auftrags aus dem ERP-System. Zu<br />

diesem Zeitpunkt generiert die MES-Software<br />

eine auftragsspezifische Herstellvorschrift.<br />

Das Cosrewis-PHV steuert, überwacht und dokumentiert,<br />

wie die Anlagen die einzelnen Prozessschritte<br />

abarbeiten. Darunter fällt beispielsweise<br />

das Rühren, Heizen, Mischen, Umfüllen<br />

oder Einziehen der einzelnen Inhaltsstoffe.<br />

Mittels einer bidirektionalen Kopplung<br />

zur SPS regelt das PHV-Modul die Fertigungsprozesse<br />

in den Maschinen. Der Bediener kann<br />

den Ablauf auf dem Bildschirm der IPCs verfolgen<br />

und außerdem weitere prozessrelevante<br />

Werte manuell erfassen oder abrufen. Die Bedienung<br />

erfolgt einfach und anwenderfreundlich<br />

über den Touchscreen der IPCs.<br />

Noax-IPCs berechnen den Coating-Auftrag<br />

Schritt für Schritt<br />

Auch zur Überwachung und Dokumentation<br />

des Coatings der Tabletten setzen die Mitarbeiter<br />

von Krewel Meuselbach Noax-IPCs und<br />

das MES ein. Zunächst wird das Gewicht des<br />

gesamten Coating-Materials in der Anlage ermittelt.<br />

Nachdem der Prozess beendet ist,<br />

wird das in der Anlage übrig gebliebene Material<br />

gewogen. Die Differenz einer Charge muss<br />

auf den Tabletten aufgebracht sein. Um das<br />

theoretische Ergebnis zu verifizieren, werden<br />

einzelne Proben später nochmals gewogen<br />

und der Coating-Auftrag nachträglich berechnet.<br />

Somit erhält Krewel Meuselbach einen<br />

doppelten Nachweis.<br />

Cosrewis speichert und dokumentiert sämtliche<br />

Eingaben und Prozessschritte, damit sie<br />

für etwaige Prüfungen oder zur Rückverfolgung<br />

im Netz des Unternehmens bereitstehen.<br />

Doch die Software nimmt noch eine weitere<br />

Rolle innerhalb des Produktionsprozesses<br />

ein. Dr. Stahn: „Der Output eines abgeschlossenen<br />

Prozesses ist der Input des nachfolgenden<br />

Prozesses.“ Am Beispiel der Tablettenkonfektionierung<br />

erläutert der Herstellungsleiter,<br />

wie das zu verstehen ist: „Da wir jeden Prozessschritt<br />

überwachen, wissen wir genau,<br />

wie viele Tabletten wir hergestellt haben. Diese<br />

Zahl dient als Grundlage für die Berechnung<br />

des Verpackungsmaterials, also wie viele<br />

Blister, Kartons und Packungsbeilagen wir benötigen.“<br />

Exakte Eingaben und vor allem Verlässlichkeit<br />

haben bei der Herstellung von Medikamenten<br />

oberste Priorität, denn nur dann<br />

ist die GMP-gerechte Dokumentation der Prozesse<br />

gewährleistet. Da das Gesamtsystem<br />

aus MES und Industriecomputer die Produktionsprozesse<br />

steuert und dokumentiert,<br />

kommt ihm eine besondere Bedeutung innerhalb<br />

der Fertigung zu. Stahn formuliert das so:<br />

„Die Software ist schon sehr sinnvoll hier.<br />

Doch die beste Software nützt nichts, wenn<br />

die Hardware nicht funktioniert.“ Auf die Frage,<br />

ob er schon einmal ein Versagen der IPCs<br />

erlebt hat, antwortet er knapp: „Nein, da ist<br />

nie etwas kaputtgegangen!“<br />

Sie funktionieren einfach!<br />

Und das obwohl die Industrie-PCs von noax in<br />

der Produktion von Krewel Meuselbach zahlreichen<br />

Belastungen ausgesetzt sind. Zum einen<br />

kommt es immer wieder vor, dass Mitarbeiter<br />

mit Hubwagen oder mit anderen Fahrzeugen<br />

an die Industriecomputer stoßen. Zum<br />

anderen werden die gesamten Produktionsanlagen<br />

– die Industrie-PCs eingeschlossen – regelmäßig<br />

mit speziellem Wasser und korrosiven<br />

Desinfektionsmitteln gereinigt. „Für die<br />

IPCs heißt das: Sie müssen den Reinigungsvorschriften<br />

genügen und die Reinigung ohne<br />

Schaden überstehen. Andernfalls wären sie<br />

Die Bedienung der IPCs erfolgt einfach und komfortabel<br />

via Touchscreen<br />

hier fehl am Platz“, erklärt Herr Dr. Stahn. Aufgrund<br />

der komplett geschlossenen Bauweise<br />

gemäß Schutzart IP65 können weder Strahlwasser<br />

noch Desinfektionsmittel der Hardware<br />

etwas anhaben. Die Robustheit der noax-<br />

IPCs war einer der maßgeblichen Gründe, warum<br />

sich die Verantwortlichen von Krewel<br />

Meuselbach für die noax-IPCs entschieden haben.<br />

Für den Herstellungsleiter ist es neben<br />

der Bedienerfreundlichkeit das wichtigste Argument:<br />

„Wir setzen voraus, dass das Gerät<br />

nicht ständig ausgewechselt werden muss.“<br />

Und dann ergänzt er: „Die IPCs von Noax, die<br />

funktionieren einfach. Da kann man nichts<br />

anderes sagen. Aus unserer Sicht war die<br />

Investition in die Noax-IPCs und die MES-Software<br />

Cosrewis ein Volltreffer!“<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417noax<br />

Autor<br />

Michael Naumann<br />

Freier Journalist<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 43


PRODUKTION<br />

Leitfähigkeitsmessung in Reinstwasser<br />

Zwei Elektroden für<br />

hohe Qualität<br />

Die Reinstwasserherstellung zählt zu den wichtigsten Prozessen bei der Herstellung<br />

von Arzneimitteln und Pharmazeutika. Um die Qualität des Reinstwassers sicher -<br />

zustellen, muss die Leitfähigkeit kontinuierlich erfasst und überwacht werden. So<br />

wird eine gleichbleibende Qualität und hohe Prozesssicherheit gewährleistet.<br />

Koaxial konstruierte Zwei-Elektroden-Sensoren bieten hier zusammen mit einem<br />

externen Messumformer beste Voraussetzungen für zuverlässige Messwerte<br />

Die Qualität von Reinstwasser ist in Normen<br />

und Empfehlungen beschrieben, zum<br />

Beispiel von ASTM International (urspr. American<br />

Society for Testing and Materials), in der<br />

Pharmacopoea Europaea (Ph. Eur.), der United<br />

States Pharmacopeia (USP) und in DIN- oder<br />

ISO-Normen. Sämtliche genannten Normen<br />

erfordern eine entsprechende Qualitätskontrolle.<br />

Die nachgewiesen sicherste und am<br />

besten akzeptierte Methode ist die Leitfähigkeitsmessung.<br />

Die Messung in Reinstwasser<br />

erfolgt mit Leitfähigkeitssensoren, die nach<br />

dem Zwei-Elektroden-Verfahren arbeiten. Bei<br />

dieser Anwendung sind die Elektroden konzentrisch<br />

angeordnet, wobei die äußere die innere<br />

Elektrode abschirmt. Da die elektrolytische<br />

Leitfähigkeit einer Flüssigkeit stark temperaturabhängig<br />

ist, wird der Messwert normalerweise<br />

auf die international anerkannte<br />

Referenztemperatur von 25 °C bezogen (temperaturkompensiert).<br />

Das spezielle Bewertungsverfahren<br />

„Water Conductivity “<br />

(nach USP) zur Leitfähigkeitsmessung in<br />

Reinstwasser bildet eine Ausnahme: Hier sind<br />

Um die Qualität des<br />

Reinstwassers sicherzustellen,<br />

muss die Leitfähigkeit<br />

kontinuierlich erfasst<br />

und überwacht werden<br />

entsprechende Messumformer erhältlich, bei<br />

denen die Temperaturkompensation ausgeschaltet<br />

werden kann.<br />

Messprinzip des Sensors<br />

Ein Zwei-Elektroden-Sensor nutzt zwei leitfähige<br />

Messelektroden, die für Messungen in<br />

Reinstwasser aus Edelstahl oder Titan bestehen<br />

und in einer bestimmten Geometrie angeordnet<br />

sind. Den Abstand der Sensorflächen<br />

zueinander (l) im Verhältnis zur wirksamen<br />

Messfläche (A) nennt man Zellenkonstante K,<br />

mit der Einheit [1/cm]. Bei Reinstwasser muss<br />

diese Zellenkonstante 0,01 betragen. In der<br />

Realität sind Sensoren meist koaxial aufgebaut,<br />

das heißt die beiden Messelektroden<br />

sind konzentrisch angeordnet. Außerdem ist<br />

in diesen Sensoren meist ein Fühler zur Erfassung<br />

der Temperatur des Mediums integriert.<br />

Ein externer elektronischer Messumformer<br />

beaufschlagt den Zwei-Elektroden-Sensor mit<br />

einer Wechselspannung. Entsprechend dem<br />

elektrischen Widerstand der Messlösung<br />

(Reinheitsgrad) stellt sich ein Wechselstrom<br />

ein. Dieser wird durch den Messumformer unter<br />

Berücksichtigung der Zellenkonstante und<br />

eventuell der Temperatur des Messmediums<br />

in den Wert für die Leitfähigkeit der Mess -<br />

lösung umgerechnet.<br />

Messfehler vermeiden<br />

Durch die Temperaturkompensation entsprechend<br />

ASTM International entfällt der mögliche<br />

Messfehler durch einen falsch eingestellten<br />

Temperaturkoeffizienten. Hier kann allerdings<br />

eine nicht exakte Zellenkonstante zu<br />

systematischen Messfehlern führen. Auch<br />

44 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Reinstwasser-Leitfähigkeitssensoren können<br />

Abweichungen von der nominellen Zellenkonstanten<br />

K = 0,01 haben. Leider gibt es keine<br />

praktisch verwendbaren Prüf- oder Kalibrierflüssigkeiten<br />

für die Leitfähigkeit im Reinstwasserbereich,<br />

das heißt für Werte unter<br />

10 μS/cm. Flüssigkeiten mit solchen Leitfähigkeitswerten<br />

liefern keine stabilen Referenzwerte,<br />

da sie sofort Kohlendioxid aus der Luft<br />

aufnehmen und sich dadurch verändern.<br />

Es ist daher erforderlich, dass Reinstwasser-<br />

Leitfähigkeitssensoren mit einer exakt vermessenen<br />

Zellenkonstante zum Einsatz kommen.<br />

Dazu erstellt der Hersteller ein Prüfzeugnis,<br />

zum Beispiel das sogenannte „ASTM-Prüfzeugnis“,<br />

in dem die individuelle Zellenkonstante<br />

auf mehrere Kommastellen genau eingetragen<br />

wird. Bei der Inbetriebnahme der<br />

Messstelle muss dann nur noch diese exakte<br />

Zellenkonstante in den Messumformer einprogrammiert<br />

werden; danach ist dieser Sensor<br />

messbereit.<br />

Verkürzte Messelektroden<br />

Der optimierte konduktive Leitfähigkeitssensor<br />

Jumo Tecline CR in Edelstahlausführung erfüllt<br />

alle Anforderungen der Pharmaindustrie.<br />

Entscheidend für gute Messergebnisse sind<br />

hier die Zellenkonstanten der Sensoren. Es stehen<br />

zwei Varianten mit den Zellenkonstanten<br />

0,01 oder 0,1 zur Verfügung. So muss für die<br />

Messung von Reinstwasser höchster Güte (unter<br />

1 μS/cm) zwingend eine Messzelle mit Zellenkonstante<br />

K = 0,01 eingesetzt werden. Bei<br />

der neuen Ausführung wurde der Elektrodenschaft<br />

an die Prozessbedingungen in der Pharmaindustrie<br />

optimal angepasst. Durch eine<br />

geschickte Verkürzung der aktiven Mess -<br />

elektroden, erlaubt der Leitfähigkeitssensor<br />

Tecline CR nun den Einbau auch bei kleineren<br />

Rohrdurchmessern. Da die elektrolytische Leitfähigkeit<br />

stark temperaturabhängig ist, muss<br />

die Temperatur in die Bewertung mit einbe -<br />

zogen werden. Zu diesem Zweck ist in die<br />

Leitfähigkeitsmesszellen ein Pt1000-Sensor<br />

integriert. Während des Messprozesses erfasst<br />

dieser die Mediums temperatur, die an -<br />

schließend in nachgeschalteten Messver -<br />

stärkern entsprechend kompensiert wird. Die<br />

mediumsberührenden Teile des Sensors<br />

sind aus Edelstahl 1.4435 (316L) in elektro -<br />

polierter Qualität (Ra < 0,8 μm) gefertigt. Für<br />

diese können Abnahmeprüfzeugnisse nach<br />

DIN EN 10204 3.1 sowie Rauigkeitszertifikate<br />

(gemäß Ph. Eur. bzw. ASTM International) zur<br />

Verfügung gestellt werden. Die von Jumo verwendeten<br />

Dichtungen und Kunststoffe entsprechen<br />

den Anforderungen der FDA und<br />

sind physiologisch unbedenklich.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417jumo<br />

Autorin<br />

Der konduktive Leit -<br />

fähigkeitssensor Jumo<br />

Tecline CR in Edelstahlausführung<br />

erfüllt alle<br />

Anforderungen der<br />

Pharmaindustrie<br />

Christina Scheer<br />

Head of Media Communication,<br />

Jumo<br />

KÄLTETECHNIK<br />

FÜR EXTREME<br />

EINSATZFÄLLE<br />

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FÜR TIEFSTTEMPERATUREN<br />

BIS -120 °C<br />

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PRODUKTION<br />

eltherm – Spezialist für Elektrische Begleitheizungssysteme<br />

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Engineering bis zur Inbetriebnahme<br />

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Industrie<br />

In Kapseln abfüllen<br />

Die Kapselfüllmaschine GKF 2600 mit integrierter Wiegestation<br />

ist eine Lösung für die Pharmaindustrie. Die von<br />

Bosch angebotene Anlage verarbeitet unterschiedliche Füllprodukte<br />

wie Pulver, Pellets oder Flüssigkeiten bei einer Ausbringung<br />

von bis zu 2600 Kapseln pro Minute. Die integrierte<br />

Nettogewichtskontrolle sorgt im Falle abweichender Füllmengen<br />

für automatische Korrekturen bei Mikrodosierung<br />

und Pelletfüllung. Außerdem wird der komplette Füllprozess<br />

zu 100 % überwacht und sorgt so für präzise Füllergebnisse<br />

ohne Produktverluste.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bosch<br />

Hygiene-Zellenradschleuse in CIP-Ausführung<br />

Die informativsten Seiten<br />

für die Pharma-Industrie<br />

Relevant, kompetent, crossmedial – <strong>Pharmaproduktion</strong><br />

liefert branchenspezifische Informationen für die pharmazeutische<br />

Industrie und den dazugehörigen Anlagenbau.<br />

Jede Ausgabe deckt mit den Themenschwerpunkten<br />

Produktion, Verpackung, Management und Dienstleistung<br />

die komplette Prozesskette bei der Herstellung<br />

pharmazeutischer Produkte ab.<br />

Die Hygiene-Zellenradschleuse<br />

ZRD 150 wird in pneumatischen<br />

Fördersystemen und für den Austrag<br />

von pulverförmigen und granulären<br />

Produkten eingesetzt.<br />

Die EHEDG-zertifizierten Schleusen<br />

lassen sich in der Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Chemieindustrie<br />

auch bei höchsten Anforderungen<br />

an Hygiene und Reinheit<br />

einsetzen und bieten eine sehr<br />

hohe Betriebssicherheit. Weil sich<br />

die Schleusen einfach inspizieren<br />

sowie schnell und gründlich reinigen<br />

lassen, sind sie bei häufigem<br />

Produktwechsel und/oder für haftende<br />

Produkte sehr gut geeignet.<br />

Die hygienegerechte ZRD-<br />

Zellenradschleuse bietet einen<br />

besonders großen Einlass für hohen<br />

Durchsatz und eignet sich für<br />

die pneumatische Förderung bis<br />

zu 1,5 bar(g) . Die Schleusen sind<br />

glattflächig und totraumfrei gestaltet<br />

und komplett in Edelstahl<br />

gefertigt. Die vollautomatische<br />

CIP-Reinigung spart Zeit bei der<br />

Reinigung und damit Kosten.<br />

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Das Praxismagazin<br />

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Die passenden Medien für<br />

Sie und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

46 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Wiegen von Tanks im Hygienebereich<br />

Das Wägemodul SWB805 Multimount<br />

ist gemäß aktueller Richtlinien<br />

für hygienische Gerätekonstruktionen<br />

ausgelegt und verfügt<br />

über eine NSF-Zertifizierung (National<br />

Sanitation Foundation). Die<br />

hochglanzpolierten und abgeschrägten<br />

Edelstahloberflächen<br />

sowie die Schutzklassen IP 68/69k<br />

reduzieren das Kontaminationsrisiko<br />

und vereinfachen eine gründliche<br />

Reinigung nach dem Cleanin-Place-Prinzip<br />

(CIP). Das Wägemodul<br />

verfügt darüber hinaus<br />

über sämtliche Sicherheitsfunktionen<br />

einschließlich einer FM- und<br />

ATEX-Zertifizierung. Es ist für Wägebereiche<br />

von 110 kg bis 4,4 t je<br />

Modul verfügbar und eichfähig<br />

gemäß OIML C3.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417mettler<br />

56%<br />

aller Produktrückrufe resultieren<br />

aus betriebsbedingten Fehlern<br />

wie z. B. Kontamination im<br />

Produktionsprozess<br />

Fassentleerungssystem für<br />

hochviskose Medien<br />

Das Fassentleerungssystem Viscoflux Mobile verfügt über<br />

ein fahrbares Prozessgerät und eine Pumpeneinheit, bestehend<br />

aus Antriebsmotor, Pumpe und Nachfolgeplatte<br />

mit Prozessdichtung. Das System<br />

lässt sich individuell auf die jeweilige<br />

Anwendung ausgelegen<br />

und benötigt durch seine kompakte<br />

Bauweise so wenig Platz,<br />

dass es sich in einem Fahrstuhl<br />

transportieren lässt.<br />

Nach dem Fördervorgang lässt<br />

sich das System schnell demontieren<br />

und reinigen. Mit dem Prozessgerät<br />

in Edelstahl eignet es<br />

sich im Bereich Pharma, Food,<br />

Cosmetic besonders zur Förderung<br />

hochviskoser Medien – so<br />

zum Beispiel zur Förderung von<br />

Tomatenmark, Fruchtmus, Karamellcreme<br />

oder Vaseline. Anwender<br />

profitieren von einer fast vollständigen<br />

Fassentleerung bis unter<br />

1 % Restmenge (bei Aseptic Bags bis unter 2 %). Aus<br />

diesem Grund entfällt auch die sonst notwendige und<br />

kostspielige Nachreinigung der Fässer von Hand.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417flux<br />

HiflexDRIVE<br />

Innovative Antriebslösungen<br />

für hygienisch sensible Applikationen<br />

Ihr Vorteil<br />

• Skalierbare Getriebegrößen<br />

BK04 80 Nm<br />

BK08 200 Nm<br />

BK17 330 Nm<br />

• Über 30 % Energieeinsparung in Teillast<br />

möglich durch Permanentmagnettechnologie<br />

• Schutzart IP67 (optional IP69K)<br />

• ASEPTIK-Ausführung<br />

- Glatte Gehäuse für leichte Reinigung<br />

- Reduziert Risikofaktoren in Ihrem<br />

HACCP-Konzept<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 47


PRODUKTION<br />

Alles, was Sie zu Qualität,<br />

Produktion und Logistik wissen<br />

müssen!<br />

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Webcode: PP11275<br />

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Webcode: PK11920<br />

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Webcode: PK11923<br />

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FORUM · Institut für Management GmbH<br />

Tel.: +49 6221 500-500<br />

E-Mail: pharma@forum-institut.de<br />

Internet: www.pharma-seminare.de<br />

48 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017<br />

Hygienische Exzenterschneckenpumpe<br />

Optische Emissionsspektroskopie<br />

Die Pumpenfabrik Wangen hat<br />

speziell für hygienische Anwendungen<br />

die Wangen-Hyline-Exzenterschneckenpumpe<br />

entwickelt.<br />

Die Pumpe löst die Baureihe<br />

KB 20 ab und ergänzt die Förderleistungen<br />

unterhalb der Twin.<br />

Sie verfügt über ein flexibles, robustes,<br />

hygienisches und wartungsfreies<br />

Wellengelenk. Die<br />

durchmessergleiche Gelenkkonstruktion<br />

sorgt für einen optimalen<br />

Förderstrom im Sauggehäuse.<br />

Das hygienische Design erfüllt<br />

die Kriterien der GMP-Richtlinien<br />

und hochwertige Komponenten,<br />

sorgen für Langlebigkeit. Eine<br />

große Auswahl an marktüblichen<br />

Wellenabdichtungen und Sta -<br />

torelastomeren, die totraumarme<br />

Gestaltung<br />

der Gehäuse<br />

und die außenliegende<br />

Serviceschnittstelle sind<br />

weitere Vorteile. Die produktseitige<br />

Wellenabdichtung wird großflächig<br />

angeströmt und somit<br />

bestens gereinigt. Die Pumpen<br />

fördern 20 bis 7000 l/h. Sie eignen<br />

sich für niedrig bis hochviskose<br />

Medien wie Zuckermassen,<br />

Marzipan, gekochte Fruchtmassen,<br />

Füllungen, Glasuren, Molkereierzeugnisse,<br />

Getränke sowie<br />

Kosmetika, Shampoo oder Seife.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417wangen<br />

Die Stabilität von besonders<br />

feuchtigkeitsempfindlichen Arzneimitteln<br />

wie Trockenpulver zur<br />

Inhalation muss durch die Verpackung<br />

gewährleistet sein; ebenso<br />

muss das Eindringen von biologischen<br />

Stoffen in parenterale Medikamente<br />

von der Verpackung<br />

verhindert werden. Hier sind Integritätstests<br />

mit hoher Empfindlichkeit<br />

vonnöten. Die Prüfmethode<br />

des AMI von Pfeiffer Vacuum<br />

testet die Dichtheit nach einem<br />

patentierten Verfahren, bei dem<br />

kein Prüfgas erforderlich ist.<br />

Stattdessen wird das im Hohlraum<br />

der Verpackung vorhandene<br />

Gasgemisch genutzt, um<br />

hochempfindliche Tests über einen<br />

größeren Messbereich durchzuführen.<br />

Das Verfahren ist flexibel<br />

anwendbar: Verschiedene Verpackungsarten<br />

wie Blister, Beutel,<br />

Phiolen, Kunststoffflaschen und<br />

versiegelte Bauteile wie Batteriegehäuse<br />

können auf diese Weise<br />

getestet werden. Ein großer Vorteil<br />

des AMI ist der weite Messbereich<br />

mit hoher Empfindlichkeit.<br />

Dadurch kann der AMI Heliumleckprüfungen<br />

und Grobleckprüfungen<br />

in einem Gerät ersetzen.<br />

Zuverlässigkeit und Messgenauigkeit<br />

nach USP 1207.1 wird erreicht.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417pfeiffervacuum


Manuelle Isolierung von<br />

Nukleinsäuren<br />

Die Smartextraction-Technologie von Analytik<br />

Jena ist nun auch für die manuelle Isolierung<br />

von Nukleinsäuren verfügbar. Die moderne<br />

Technologie, deren Basis die Verwendung<br />

neuartiger modifizierter Oberflächen zur Bindung<br />

von Nukleinsäuren, sogenannte „Smart<br />

Modified Surfaces“, ist, benötigt kein Phenol/<br />

Chloroform, keine Ionenaustauscher, keine Filtersäulchen<br />

oder Filterplatten und keine Suspensionen<br />

aus magnetischen oder paramagnetischen<br />

Partikeln zur Anbindung von Nukleinsäuren.<br />

Smartextraction kann künftig sowohl<br />

manuell als auch automatisiert eingesetzt<br />

werden. Alle notwendigen Extraktionsschritte<br />

werden deutlich vereinfacht und beschleunigt.<br />

Statt der Durchführung aufwendiger<br />

Zentrifugierungsschritte findet der gesamte<br />

Ablauf in einem Thermoshaker statt.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417analytikjena<br />

Universeller Gasanalysator<br />

Die Massenspektrometer der<br />

UGA-Serie von SI Scientific Instruments<br />

arbeiten von oberhalb Atmosphärendruck<br />

bis hinunter in<br />

den UHV-Bereich. Der Einsatzbereich<br />

der portablen Systeme erstreckt<br />

sich von der Online-Überwachung<br />

einzelner Prozessgase<br />

bis zur Komplettanalyse von Gasgemischen.<br />

Die UGA-Spektrometer<br />

enthalten eine zweistufige<br />

Druckreduktionsstufe zur Abnahme<br />

von Proben bei Atmosphärendruck.<br />

Nach der Druckreduktion<br />

wird der Gasstrom über ein Massenspektrometer<br />

(Restgasanalysator)<br />

geführt. Dieses besteht aus<br />

zwei Pumpen, Ionisator mit Quadrupolfilter<br />

und Detektor, Elektronikeinheit<br />

und Echtzeit-Software<br />

auf Windowsbasis. Der Messkopf<br />

enthält einen Faraday-Detektor<br />

und zur Steigerung der Empfindlichkeit<br />

und Verkürzung der<br />

Messzeiten ist zusätzlich ein Sekundärelektronenvervielfacher<br />

eingebaut. Die Software bietet<br />

vielfältige Auswerte- und Anzeigemöglichkeiten<br />

wie Druck über<br />

der Massezahl, Druck über der<br />

Zeit, Histogrammmodus, Leckdetektion<br />

und eine umfangreiche<br />

Bibliothek. Die Bedienung kann<br />

darüber hinaus auch manuell<br />

über die Frontplatte erfolgen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417si<br />

Halle 1 . Stand 1-235<br />

Platzprobleme?<br />

Unsere Beschriftungs- und Etikettiersysteme zum Kennzeichnen von<br />

Verpackungen und Produkten sind kompakt und leicht integrierbar.<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 49


VERPACKUNG<br />

Track- and-Trace-Lösungen für Spezialmedikamente<br />

Im Kleinen ganz groß<br />

Immer mehr Pharmaunternehmen implementieren aufgrund der<br />

aktuellen Gesetzeslage vollautomatisierte Track-and-Trace-Lösungen<br />

mit tiefer Linienintegration. Bei Kleinchargen sind solche<br />

Systeme jedoch nicht rentabel. Dafür stellt Mettler Toledo PCE die<br />

manuelle Serialisierungsstation MSS bereit. In Kombination mit<br />

der Software PLM direct decken Pharmahersteller den kompletten<br />

Serialisierungs- und – bei Bedarf – auch Aggregationsprozess ab.<br />

Die Umsetzungsfrist läuft: Laut Fälschungsschutzlinie<br />

EU 2011/62 müssen Pharmahersteller<br />

ab 9. Februar 2019 sämtliche in<br />

der EU vertriebenen, verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente mit Sicherheitsmerkmalen<br />

versehen. Im Wesentlichen sind das eine individuelle<br />

Seriennummer, ein automatisiert lesbarer<br />

2D-Datamatrix-Code sowie eine Maßnahme,<br />

die die Unversehrtheit der Verpackung<br />

nachweisen kann. Die USA haben mit dem<br />

DSCSA ebenfalls ein Regulatorium aufgesetzt,<br />

das dem Patientenschutz dient. Andere absatzstarke<br />

Nationen wie Russland, Brasilien<br />

und Kanada planen vergleichbare Maßnahmen.<br />

Auch kleine und mittlere Pharmahersteller<br />

sowie Lohnverpacker stehen vor der Aufgabe,<br />

die jeweiligen Vorgaben umzusetzen – obwohl<br />

die Produktionsvolumina sehr gering<br />

sein können – etwa bei Spezialmedikamenten<br />

und Personalized-Care-Produkten. Speziell für<br />

solche Szenarien hat Mettler Toledo PCE die<br />

manuelle Serialisierungsstation (MSS) entwickelt.<br />

Die Station benötigt keine tiefe Linienintegration<br />

oder Umbaumaßnahmen und lässt<br />

sich ohne hohe Investitionskosten und zeitraubenden<br />

Absprachen mit dem OEM installieren.<br />

Pharmazeutische Hersteller erhalten<br />

damit sehr schnell eine Einstiegs- oder Übergangslösung,<br />

mit der sie kleine Losgrößen von<br />

Faltschachteln flexibel serialisieren können.<br />

Das Datenhandling übernimmt die Track-and-<br />

Trace-Software PLM direct.<br />

Kompakte Einzelplatzlösung<br />

Die MSS vereint sämtliche Komponenten, die<br />

für das Serialisieren und eine Ende-zu-Ende-<br />

Rückverfolgung nötig sind, in einem kompakten<br />

und portablen Tischgerät. Pharmahersteller<br />

platzieren die Station auch bei beengten<br />

Platzverhältnissen in direkter Nähe zur Produktionslinie.<br />

Bei Auftragswechseln lässt sich<br />

die MSS ohne großen Aufwand an einer anderen<br />

Linie platzieren. Mit anderen Worten:<br />

Dank der hohen Mobilität benötigen pharmazeutische<br />

Hersteller mit geringem Serialisierungsbedarf<br />

nur ein Gerät in der Produktion.<br />

Der Mitarbeiter führt die Faltschachtel auf<br />

einer beweglich gelagerten Kohlefaserplatte<br />

mit verstellbaren Seitenanschlägen am Inkjet-<br />

Drucker vorbei und bringt so den Code-<br />

Aufdruck schnell und präzise auf die Verpackung<br />

auf. Bei Formatwechseln passt er die<br />

Station mit wenigen Handgriffen an die neue<br />

Faltschachtelgröße an. Die Verifizierung des<br />

Codes erfolgt anschließend über eine Smart<br />

Die platzsparende manuelle Seriali -<br />

sierungsstation (MSS) verfügt über alle<br />

Komponenten für die Serialisierung und<br />

Ende-zu-Ende-Rückverfolgung.<br />

Bei der manuellen Serialisierungsstation (MSS)<br />

führt der Bediener die Faltschachteln auf einer<br />

beweglich gelagerten Kohlefaserplatte per Hand<br />

am Inkjet-Drucker und der Smart Kamera vorbei.<br />

50 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Prozessmesstechnik<br />

Hygienisch<br />

und passgenau?<br />

Präzise MSR-Technik von AFRISO!<br />

74-03<br />

Serialisierungsanforderungen gelten in den betroffenen<br />

Märkten auch für Kleinstchargen. PLM<br />

direct von Mettler Toledo PCE bietet hierzu das<br />

nötige Softwaregerüst.<br />

Kamera, die gleichzeitig ein Grading des<br />

Drucks vornimmt. Besonderer Vorteil der MSS:<br />

Sie kann auch sehr große Faltschachteln wie<br />

Krankenhauspackungen bis zu einer Grundfläche<br />

von 19 x 36 cm bedrucken und serialisieren.<br />

Automatisierte Inline-Lösungen sind<br />

aufgrund des Produktformats dazu oftmals<br />

nicht in der Lage. Die Konfiguration und<br />

Einrichtung der Arbeitsstation nimmt der<br />

Bediener am bedienerfreundlichen Touch-<br />

Monitor vor. Der Monitor ist um 90° drehbar,<br />

sodass Hersteller und Lohnverpacker die<br />

Bedieneinheit flexibel an die jeweiligen<br />

Gegebenheiten und die Platzaufteilung vor<br />

Ort anpassen können.<br />

Verschlankte Software<br />

Softwareseitiges Herzstück der MSS ist PLM<br />

direct. Die Software wurde speziell für Lohnverpacker<br />

und kleinere Pharmaunternehmen<br />

entwickelt, die in einem Auftrag nicht parallel<br />

auf mehreren Linien produzieren. Dank der<br />

schlanken Software-Architektur reduzieren<br />

Pharmaunternehmen ihren Integrationsaufwand<br />

und können schnell in die Serialisierung<br />

und Aggregation starten. Alle benötigten Codierungsszenarien<br />

sind ab Werk in der Software<br />

hinterlegt und können bei Bedarf geändert<br />

oder erweitert werden. Im Zusammenspiel<br />

mit der MSS stellt PLM direct richtlinienkonforme<br />

Qualitätssicherungsprozesse sicher.<br />

Pharmaunternehmen sind so in der Lage, alle<br />

Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie<br />

2011/62 und anderer internationaler Gesetzesregelungen<br />

zu erfüllen.<br />

Auch die Aggregation serialisierter Pharmazeutika<br />

stellt kein Problem dar. Unter anderem<br />

in den USA verlangen die großen Distributoren<br />

bereits ab diesem Jahr eine Aggregation bis<br />

Eine Smart-Kamera verifiziert automatisiert auf<br />

Faltschachteln aufgebrachte Codes und Informationen<br />

in Klarschrift<br />

zur Palettenebene, selbst wenn diese gesetzlich<br />

nicht vorgeschrieben ist.<br />

Für den Austausch mit besteheden MES-, ERPoder<br />

Cloud-Lösungen bietet PLM direct die<br />

Option, sämtliche Daten über standardisierte<br />

XML-Formate zu exportieren und bereitzustellen.<br />

Das Datenbankschema der Software ist<br />

speziell auf Hochleistungsspeicherung ausgelegt.<br />

Dies garantiert einen schnellen Datenaustausch<br />

und ermöglicht es, bis zu 400 Faltschachteln<br />

pro Minute zu serialisieren. Beim<br />

Einstieg in Track and Trace sollten Hersteller<br />

generell darauf achten, dass alle eingesetzten<br />

Komponenten – vom Drucksystem bis zum<br />

Datenhandling – über genügend Geschwindigkeitsreserven<br />

verfügen. So behalten sie sich<br />

Puffer für künftig höhere Produktionsvolumina<br />

vor und können auch Auftrags- oder Produktionsspitzen<br />

leichter abfedern.<br />

Ausbau zur vollumfänglichen Lösung<br />

Wer später einzelne Aufträge, synchronisiert<br />

auf mehreren Linien, parallel produziert, muss<br />

keine komplett neue Serialisierungslösung implementieren.<br />

Ändern sich die Anforderungen<br />

an Track and Trace, lässt sich PLM direct<br />

schrittweise ausbauen. Auf Basis der Gesetzes-<br />

und Kundenanforderungen wächst so die<br />

Track-and-Trace-Infrastruktur mit dem Pharmaunternehmen<br />

mit.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417mettler<br />

Autor<br />

Reinhold van Ackeren<br />

Head of Marketing & Product<br />

Management,<br />

Mettler Toledo PCE<br />

www.afriso.de/hygiene<br />

Würdesäule.<br />

Aufrechter durchs Leben<br />

gehen dank Bildung.<br />

brot-fuer-die-welt.de/<br />

bildung<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 51


VERPACKUNG<br />

Flexible Verpackungslösungen erfüllen höchste Ansprüche<br />

Sichere Barrierewirkung<br />

inklusive<br />

Eine Pharmaverpackung hat viele Aufgaben. Sie muss die<br />

Sterilität des Arzneimittels sichern, das Produkt gegen äußere<br />

Einflüsse abschotten, hohe chemische Beständigkeit<br />

aufweisen, die einfache Einnahme ermöglichen sowie Erstöffnungs-<br />

und Fälschungssicherheit garantieren. Ein Spezialist<br />

in diesem Bereich, vor allem in Bezug auf Hochbarriere-<br />

Verpackungen, ist Danapak Flexibles.<br />

Höchster Produktschutz erforderlich<br />

Bezüglich der Barriereeigenschaften stellen<br />

Pharmaprodukte besonders hohe Anforderungen<br />

an ihre Verpackung. Diese muss beispielsweise<br />

vor der Durchlässigkeit von Aromastoffen,<br />

Fetten und Ölen schützen, eine gute chemische<br />

Resistenz aufweisen und Wasserdampf<br />

fernhalten. Hierfür hat Danapak vor<br />

Kurzem eine spezielle Lösung entwickelt. Low<br />

Absorption Sealant (LAS) heißt das Material,<br />

das als extrudiertes Polymer oder als Verbundfolie<br />

verfügbar ist. Es stellt eine Alternative zu<br />

den herkömmlichen, bisher verwendeten Polymeren<br />

wie Barex dar. Die Folien aus dem LAS-<br />

Sortiment sind in Materialdicke und Steifigkeit<br />

mit Barex vergleichbar. Sie zeichnen sich<br />

besonders durch die Zuverlässigkeit ihrer Barriereeigenschaften<br />

aus. Auch ihre Siegeleigenschaften<br />

überzeugen. Im Vergleich zu Polymeren<br />

wie Barex sind mindestens gleiche oder<br />

sogar niedrigere Siegeltemperaturen möglich.<br />

Darüber hinaus weisen LAS-Materialien auf<br />

allen marktüblichen Verpackungsanlagen eine<br />

sehr gute Maschinengängigkeit aus.<br />

Hochspezialisierte Unternehmen aus der<br />

Verpackungsindustrie forschen intensiv an<br />

neuen Materialien und modernen Konzepten.<br />

Eines davon ist die Danapak Flexibles A/S aus<br />

dem dänischen Slagelse, die mit ihren rund<br />

190 Mitarbeitern seit Mitte 2014 Teil der österreichischen<br />

Schur Flexibles Group ist. Die<br />

Gruppe ist auf flexible Verpackungslösungen<br />

und besonders Hochbarriere-Verpackungen<br />

spezialisiert, wie sie beispielsweise für Medikamente<br />

verwendet werden. Der Produktionsstandort<br />

im dänischen Slagelse ist nach ISO-<br />

Standards zertifiziert, die für eine Belieferung<br />

der pharmazeutischen Industrie die Voraussetzung<br />

sind, und erfüllt die Anforderungen<br />

der geltenden GMP-Richtlinien für die Gute<br />

Herstellpraxis.<br />

Innovatives Konzept zur Fälschungssicherheit –<br />

Hologrammstrukturen von Danapak<br />

Anwenderfreundliches Handling<br />

Anwenderfreundliches Handling ist ein weiteres<br />

wichtiges Kriterium, das Verpackungen für<br />

Pharmaprodukte erfüllen müssen. Sie sollten<br />

so gestaltet sein, dass Patienten, egal ob jung<br />

oder alt, gesund oder körperlich beeinträchtigt,<br />

problemlos in der Lage sind, ihre Medikamente<br />

nach Vorschrift einzunehmen. Verbraucherfreundliche<br />

Verpackungen unterstützen<br />

beispielsweise eine exakte Medikamenteneinnahme<br />

durch Dosierungshilfen und tragen damit<br />

zu einer verbesserten Therapietreue bei.<br />

Eine weit verbreitete Verpackungsvariante, die<br />

dies erfüllt, ist die Blisterverpackung: Sie erlaubt<br />

eine einfache Dosierung durch das Herausdrücken<br />

der Tabletten, ist darüber hinaus<br />

kosteneffizient in der Herstellung und verursacht<br />

durch geringeren Materialbedarf vergleichsweise<br />

weniger Abfall als andere Verpackungsarten.<br />

Moderne Blisterverpackungen bestehen in der<br />

Regel aus einer Basisschicht aus Aluminium,<br />

Papier oder Kunststoff, die in Ausformungen<br />

das Präparat, beispielsweise Tabletten oder<br />

Kapseln, enthalten. Sie wird mit einer Blisterkarte<br />

verschlossen. Hierfür hat Danapak eine<br />

patentiertes Programm von Siegelmaterialien<br />

aus Alu, PETM- und transparenten PET-Folien<br />

entwickelt, die besonders kindersicher sind<br />

und gleichzeitig ein anwenderfreundliches<br />

Öffnen und ein bequemes Dosieren erlauben.<br />

Hologrammstrukturen als Rollenware<br />

52 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Das Funktionsprinzip<br />

der patentierten<br />

Blisterverpackung der<br />

Danapak<br />

Produkte wie Tabletten und Co. sind einzeln<br />

verpackt und rundum mit einer Perforation<br />

versehen. Um eine Einheit zu entnehmen,<br />

müssen die einzelnen Kammern der Blisterverpackung<br />

erst komplett entlang ihrer Perforationen<br />

getrennt werden. Das gewährleistet einen<br />

besonders wirksamen Kinderschutz. Erst<br />

wenn die Einzeldosis komplett von den anderen<br />

Einheiten getrennt ist, kommt die Peelecke<br />

der Siegelfolie zum Vorschein. Damit lässt sich<br />

die Verpackung bequem öffnen. Die benötigte<br />

Öffnungskraft wird mithilfe von Siegeldruck<br />

und Materialauswahl genau bestimmt. Die<br />

Folien siegeln zuverlässig gegen Materialien<br />

wie PVC, APET, APET/PE, PP oder andere Kunststoffe.<br />

Die Blisterkarte ist als Aluverbund mit absoluter<br />

Barriere oder – als Hochbarriere-Ausführung<br />

– aus aluminiumfreien Materialien verfügbar.<br />

Die transparente Variante eignet sich<br />

besonders für Produkte, bei denen Sichtbarkeit<br />

eine wichtige Rolle spielt, beispielsweise<br />

Tabletten. Den Patienten kann durch verschiedene<br />

Farben Unterscheidungshilfen gegeben<br />

werden. Für die transparente Lösung werden<br />

Monomaterialien eingesetzt, die auch im Hinblick<br />

auf mehr Nachhaltigkeit einen Vorteil<br />

bieten, denn sie lassen sich besser recyceln.<br />

Fälschungssicherheit im Fokus<br />

Eine Verpackung für pharmazeutische Produkte<br />

muss schließlich auch das Vertrauen der Patienten<br />

gewinnen. Dies gelingt unter anderem<br />

mit Konzepten, die dem Anwender Erstöffnungs-<br />

und Fälschungssicherheit garantieren.<br />

Auch auf dieses Kriterium richtet sich der<br />

Fokus der Forschung & Entwicklung von<br />

Danapak. Eine der jüngsten Entwicklungen<br />

des Unternehmens ist eine Reihe von Folien<br />

mit holografischen Effekten, die dazu beitragen,<br />

die Fälschungssicherheit weiter zu erhöhen.<br />

Zu Herstellung der Folien wird ein patentiertes<br />

Verfahren eingesetzt, das dreidimensionale<br />

Hologrammstrukturen mithilfe von<br />

Lichtbrechung erzeugt. Für den Patienten sind<br />

die holografischen Effekte, die sich als transparente<br />

oder metallische Lösung realisieren<br />

lassen, deutlich sichtbar. So haben sie die<br />

Gewissheit, ein Originalpräparat in den Händen<br />

zu halten. Verglichen mit anderen Konzepten<br />

zur Fälschungssicherheit lassen sich diese<br />

Hologramm-Lösungen, die ohne den Einsatz<br />

von Druckfarben erzeugt werden, zu deutlich<br />

günstigeren Herstellungskosten realisieren.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417schur<br />

Autor<br />

Jens Carol Sorensen<br />

Sales Director,<br />

Danapak Flexibles<br />

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Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />

Zahnriemen<br />

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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 53


VERPACKUNG<br />

Inspektionsmaschine erfasst selbst kleinste Fehler<br />

Schnelle Überprüfung<br />

aus allen Blickwinkeln<br />

Die Inspektionsmaschine TCI von Antares Vision prüft Tabletten<br />

und Kapseln mit einer Genauigkeit von bis zu 50 μm auf deren<br />

optische Qualität. Sie besitzt eine Durchsatzleistung von bis zu<br />

300 000 Produkten pro Stunde und ermöglicht dadurch eine<br />

100 %ige Überprüfung aus allen Blickwinkeln.<br />

Die TCI von Antares<br />

Vision kontrolliert bis<br />

zu 300 000 Tabletten<br />

oder Kapseln pro<br />

Stunde<br />

Autor<br />

Thomas Herold<br />

Prokurist,<br />

Werbekoch<br />

Die entsprechend den GAMP-5-Regeln entwickelte<br />

TCI verarbeitet eine breite Palette an<br />

pharmazeutischen Produkten wie harte oder<br />

weiche, bedruckte oder unbedruckte Kapseln<br />

in den Größen 5, 4, 3, 2, 1 oder 0. Ebenso zuverlässig<br />

werden glatte und geprägte Tabletten<br />

oder Dragees mit einem Durchmesser bis zu<br />

15 mm und einer Höhe von bis zu 10 mm geprüft.<br />

Auch längliche Tabletten bis zu 25 x 10 x<br />

13 mm (B x H x T) stellen für die TCI kein Problem<br />

dar. Auf Tabletten und Kapseln identifizierte<br />

Fehler können die Größe, beschädigte<br />

Kanten, farbliche Abweichungen, Dreck, Punkte,<br />

unebene Flächen, Risse, Beulen, Splitter, Löcher,<br />

Fugen, Flecken, Verunreinigungen, Beschichtungsmängel<br />

und die Druck- sowie Prägequalität<br />

sein. Die TCI stellt sicher, dass selbst<br />

der kleinste Defekt erkannt wird. Die nach der<br />

Analyse als fehlerhaft erkannten Produkte<br />

werden automatisch durch ein Druckluftsystem<br />

in verschiedene Auffangbehälter ausgeworfen.<br />

Der aktive optische Sensor für die Gegenkontrolle<br />

des Auswurfs gewährleistet ein<br />

fehlersicheres und zuverlässiges Arbeiten hinsichtlich<br />

der ausgesonderten und der für gut<br />

befundenen Produkte. Für den Auswurf stehen<br />

vier Kanäle zur Verfügung: je ein Kanal für<br />

gute Ware, ausgesonderte Produkte, Produkte,<br />

die nochmals überprüft werden und für zur<br />

Rückführung vorgesehene Produkte.<br />

Moderne Vision-Hardware<br />

Ein rotierendes Doppeltrommelsystem mit<br />

acht parallelen Spuren handhabt die Produkte<br />

und hält diese mithilfe eines Vakuumsystems<br />

54 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


in Position, sodass eine Erfassung der Bilder<br />

auf der ganzen Fläche ermöglicht wird. Die<br />

beiden Trommeln wurden speziell zur besonders<br />

schonenden Handhabung der Produkte<br />

entwickelt. Die Kapseln oder Tabletten werden<br />

vor zwei Sichtfenstern angeordnet, hinter denen<br />

sich jeweils die Bildverarbeitungssysteme<br />

befinden. Die TCI verfügt über eine besonders<br />

gute LED-Hochleistungsbeleuchtung mit optimiertem<br />

Stroboskoplicht. Das System besitzt<br />

unterschiedliche Beleuchtungstechniken wie<br />

Front- und Seitenlicht. Im hellen Lichtfeld lassen<br />

sich Umrisse besonders gut erkennen, im<br />

dunkleren Lichtfeld kommen Prägungen gut<br />

zur Geltung. Dank hoher Bildauflösung und<br />

der Vergrößerung von Fehlern setzt die Inspektionsmaschine<br />

die Akzeptanzschwelle herab,<br />

wodurch die Wahrscheinlichkeit fehlerhafter<br />

Ausschüsse auf ein Minimum reduziert wird.<br />

Die Erkennung von auch nur kleinsten Fehlern<br />

und Mängeln wird durch bis zu acht hochauflösende<br />

RGB-GiGE-Farb-Zeilenkameras mit bis<br />

zu 4096 Pixeln gewährleistet, die bis zu 16 Bilder<br />

pro Produkt mit einer Bildauflösung von<br />

0,0025 m 2 erstellen. Die Maschine ist ergonomisch<br />

designt und einfach zu handhaben. Gut<br />

zugängliche und werkzeuglos austauschbare<br />

Formteile ermöglichen einen sehr schnellen<br />

Wechsel sowie rasche Reinigungs- und Wartungsarbeiten.<br />

Ein standardmäßig eingebautes<br />

Absaugsystem zur Beseitigung von Staub<br />

an verschiedenen Stellen reduziert den Reinigungsaufwand<br />

erheblich.<br />

Benutzerfreundliche Bedienung<br />

Ein benutzerfreundliches 19"-Touchscreendisplay<br />

steuert die Maschine. Neue Formate können<br />

mithilfe eines Einrichtungsassistenten<br />

schnell und einfach erstellt werden. Er unterstützt<br />

den Benutzer in der Definition aller<br />

Steuerungsparameter und Annahmeschwellen<br />

und ermöglicht damit eine leichte und effektive<br />

Konfiguration. Eine weitere nützliche<br />

Maschinenfunktion ist die Erstellung einer Rezeptur-Datenbank.<br />

CFR-21-Audit-Trail-Reporte<br />

können als PDF-Datei gespeichert und über einen<br />

Netzwerkdrucker ausgedruckt werden. Erweiterte<br />

Funktionen, die auf dem grafischen<br />

Touchscreendisplay angewählt werden können,<br />

sind die Kontrollmöglichkeit aller Kameras,<br />

die Darstellung von Maschinenstaus und<br />

die Anzeige des Dialogbildschirms. Zudem lassen<br />

sich damit bequem alle Kontrollparameter<br />

und Toleranzen einstellen. Ferner ist die Anzeige<br />

der Bilder der letzten 20 ausgesonderten<br />

Produkte möglich. Für den Export von Belegen,<br />

Berichten und den aufgenommenen Bildern<br />

sind USB- und Ethernet-Anschlüsse vorhan-<br />

Nachgefragt<br />

Mit Leidenschaft und Spaß bei der Arbeit<br />

Antares Vision feiert in diesem Jahr sein<br />

zehnjähriges Jubiläum. Das Unternehmen<br />

startete 2007 als Hersteller von Inspektionssystemen,<br />

die vor allem in OEM-Maschinen<br />

zum Einsatz kamen. Aufbauend auf der eigenen,<br />

schnellen Bildverarbeitungstechnologie<br />

spezialisierte es sich in mehreren Bereichen:<br />

Serialisierungsprodukte, Inspektionslösungen<br />

und Softwareentwicklung. Am Rande einer<br />

Pressekonferenz beantwortete Antares-<br />

Vision-Geschäftsführer Emidio Zorzella die<br />

Fragen von <strong>Pharmaproduktion</strong>.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Herr Zorzella, Ihr Unternehmen<br />

hat sich innerhalb von zehn Jahren<br />

von einem Start-up mit 18 Mitarbeitern zu einem<br />

global agierenden Unternehmen mit<br />

400 Mitarbeitern entwickelt. Wie war das<br />

möglich?<br />

Zorzella: Mit viel Enthusiasmus, Teamwork,<br />

Spaß an unserer Arbeit und ein bisschen<br />

Hilfe. Wir hatten das Glück, in ein Förderprogramm<br />

der italienischen Regierung zu kommen.<br />

Dadurch war unsere finanzielle Situation<br />

immer günstig, um auch Pharmaunternehmen<br />

wie Sanofi und Ratiopharm von unseren<br />

Lösungen überzeugen zu können.<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>:Was zeichnet die Lösungen<br />

von Antares Vision aus?<br />

Zorzella: Unsere Maschinen sind gekennzeichnet<br />

durch robuste Validierungsverfahren,<br />

leistungsstarke Ergebnisse und unterliegen<br />

stetigen Verbesserungen. Wir setzen<br />

seit Jahren Standards bei Inspektionsmaschinen<br />

für alle Arten von Pharmabehältern<br />

und in der Kontrolle von Tabletten und Kapseln.<br />

Nehmen wir einmal die TCI: Mit ihr<br />

sind automatische Inspektionen möglich,<br />

die bisher nur manuell durchgeführt werden<br />

konnten.<br />

Emidio Zorzella ist Geschäftführer bei Antares<br />

Vision und einer der Unternehmensgründer<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong>: Den größten Teil Ihres<br />

Umsatzes erzielen Sie mit Serialisierungslösungen.<br />

Wird das so weitergehen?<br />

Zorzella: Die nächsten Jahre sicherlich. Viele<br />

Länder stecken noch in den Anfängen bei der<br />

Serialisierung von Pharmaprodukten.<br />

Außerdem sind wir eines der wenigen Unternehmen,<br />

das eine umfassende und skalierbare<br />

Universallösung im Bereich Serialisierung<br />

und Inspektion anbietet, die alle vier<br />

Ebenen nach dem ISA-95-Standard abdeckt.<br />

Wir entwickeln unsere Lösungen in diesem<br />

Bereich ständig weiter und optimieren unser<br />

Portfolio. So werden wir im Oktober hier ein<br />

neues Modul vorstellen.<br />

Wir sehen aber auch großes Potenzial für unsere<br />

Track&Trace- und Inspektionslösungen<br />

außerhalb der Pharmaindustrie, beispielsweise<br />

in der Lebensmittel-, Getränke- und<br />

Kosmetikindustrie. Daher wollen wir diese<br />

Bereiche in den nächsten Jahren stärker angehen<br />

und erschließen. Ein großes Thema<br />

wird in diesen Branchen vor allem der Markenschutz<br />

sein. (br)<br />

den. Die TCI bietet auch in Sachen Sicherheit<br />

für den Anwender viele Vorteile. Etwa bei der<br />

Öffnung der Sicherheitsvorrichtungen, unterschreiten<br />

der Mindestlast, Probleme mit dem<br />

Luftsystem oder bei gescheiterter Aussonderung<br />

wird dies durch farbige Warnlichter,<br />

-summer und Monitordialoge angezeigt.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417antares<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 55


VERPACKUNG<br />

Wie viel Industrie 4.0 steckt in der Arzneimittelproduktion<br />

Pharma-Kennzeichnung<br />

mit „Mehr“-Wert<br />

Pharmaproduzenten müssen sie bald umgesetzt haben – die<br />

EU-Fälschungsschutzrichtlinie 2011/62/EU. Hier geht es um<br />

Erstöffnungsschutz und Rückverfolgbarkeit. Aber was ist mit<br />

Aspekten wie Qualitätssicherung und Produktivitätssteigerung?<br />

Wie steht es um das Erfassen und Auswerten von Produktionskennzahlen?<br />

So mancher Arzneimittelproduzent blickt<br />

mit Schrecken auf das Jahr 2019. Denn bis dahin<br />

müssen alle in der EU in Umlauf gebrachten<br />

Medikamente mit Originalitätsverschluss<br />

und Datamatrix-Codes versehen sein. Beide<br />

Features dienen dem Fälschungsschutz: Sie<br />

machen einerseits ein unerlaubtes Öffnen der<br />

Schachtel sofort kenntlich und ermöglichen<br />

andererseits die Verifizierung der Echtheit des<br />

Produkts. Obwohl die gesetzlichen Vorgaben<br />

nur eine „End-to-End“-Lösung vorsehen – also<br />

die Überprüfung in der Produktion und bei der<br />

Abgabe in der Apotheke –, ermöglicht ein Originalitätsverschluss<br />

die Verifizierung der Echtheit<br />

entlang der gesamten Lieferkette.<br />

Investitionen und Anpassungen stehen an:<br />

Für Versiegelung und Aufdruck sind Kennzeichnungssysteme<br />

zuständig. Unter Umständen<br />

müssen Etikettierer, Drucker oder Laserbeschrifter<br />

angeschafft oder aufgerüstet und<br />

vernetzt werden. Da Pharmaunternehmen an<br />

dieser Stelle ohnehin investieren müssen,<br />

könnten sie dabei einen wahren Mehrwert<br />

schaffen: Denn wenn Kennzeichnungssysteme<br />

mit bestimmten Softwaremodulen<br />

„schlau“ gemacht werden, lassen sich im Zuge<br />

von Etikettierung und Bedruckung durch höhere<br />

Transparenz Faktoren wie Anlagenleistung<br />

und -sicherheit verbessern.<br />

Aus der Pflicht der EU-<br />

Fälschungsschutzrichtlinie<br />

(Erstöffnungsschutz<br />

und Data -<br />

matrix-Code) können<br />

Arzneimittelhersteller<br />

eine Kür machen<br />

Neuralgische Produktionspunkte<br />

Etikettierer, Tintenstrahldrucker oder Laserbeschrifter<br />

sitzen zumeist an neuralgischen<br />

Punkten in der Produktion: Unmittelbar vor<br />

der Kennzeichnung erfolgen Qualitätsprüfung<br />

und Produktverpackung. Nach dem Druck wird<br />

oftmals die Lesbarkeit der Kennzeichnung mittels<br />

Scanner gecheckt, um fehlerhafte Produkte<br />

sofort ausschleusen zu können. Beschriftungssysteme<br />

sitzen somit zwischen Kameras,<br />

Scannern und Sensoren. Würde man alle diese<br />

Geräte miteinander vernetzen und an das Firmennetzwerk<br />

anbinden, ließen sich relevante<br />

Produktionskennzahlen erfassen, sammeln<br />

und später auswerten. Diese Daten könnten<br />

zum Beispiel Antworten auf folgende Fragen<br />

geben:<br />

• Wie viele Einheiten wurden gekennzeichnet<br />

bzw. produziert?<br />

• Wie war die (durchschnittliche) Liniengeschwindigkeit?<br />

• Wie viel Ausschuss gab es?<br />

• Wie lange stand die Produktion still?<br />

• Welche Fehler traten in welcher Häufigkeit<br />

auf?<br />

Durch Auswerten dieser Kennzahlen lassen<br />

sich Zusammenhänge erkennbar machen und<br />

Fehler nicht nur vorhersagen, sondern gleich<br />

ganz vermeiden. So können Kennzeichnungssysteme<br />

mit entsprechender Software in die<br />

Lage versetzt werden, Optimierungspotenziale<br />

ausfindig zu machen, die Produktion sicherer<br />

zu machen und letztlich sogar die Produktivität<br />

zu steigern.<br />

Prozesssteuerung und Monitoring<br />

Beispiel für eine solche Software ist die sogenannte<br />

Bluhmware des Kennzeichnungsanbieters<br />

Bluhm Systeme GmbH aus Rheinbreitbach.<br />

Sie besteht aus zwei Modulen: Cockpit<br />

auf Systemseite und Control auf Linienseite.<br />

Über die Bluhmware lässt sich der Kennzeichnungsprozess<br />

der gesamten Produktion zentral<br />

verwalten: Bediener können nicht nur alle<br />

angeschlossenen Kennzeichnungssysteme<br />

56 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Die zwei Module Control (links) und Cockpit (rechts) der Bluhmware-Software greifen jeweils auf System- und auf Linienseite<br />

Bluhmware Cockpit ermittelt Produktions -<br />

geschwindigkeiten<br />

ansteuern, sondern zudem Drucklayouts zentral<br />

gestalten und Druckparameter definieren.<br />

Die Layoutvorlagen können aus konstanten<br />

Textbausteinen und variablen Daten wie Seriennummern,<br />

Verfallsdaten und Chargennummern<br />

bestehen. Daher lassen sich an dieser<br />

Stelle Datenquellen einbinden. Für die Pharmaindustrie<br />

könnte dies zum Beispiel eine Datenquelle<br />

mit weltweit einmaligen Seriennummern<br />

sein, mit denen Arzneimittel individualisiert<br />

und rückverfolgbar gemacht werden.<br />

Die Signalübertragung funktioniert aber<br />

auch in die andere Richtung: Wenn Farbbänder<br />

oder Tinte zur Neige gehen, melden die<br />

Drucker diese Störung frühzeitig an das Modul<br />

Bluhmware Cockpit. Ein Blick auf den Monitor<br />

genügt, um zu erkennen, ob und wo Tinte, Solvent<br />

oder Etiketten nachgefüllt werden müssen<br />

oder eine Störung vorliegt.<br />

Auf Linienseite greift das Modul Bluhmware<br />

Control. Es liefert einen Überblick über alle angeschlossenen<br />

Anlagen: Neben den Kennzeichnungsgeräten<br />

sind auch die Peripheriegeräte<br />

wie Kameras, Sensoren und Scanner<br />

übersichtlich abgebildet. Von der Hauptübersicht<br />

aus kann je nach Bedarf in die Einzeldarstellungen<br />

der jeweiligen Geräte gewechselt<br />

und der entsprechende Systemstatus abgerufen<br />

werden. Ein eingebundenes Kameraprüfsystem<br />

kann die Lesbarkeit sowie den Inhalt<br />

jedes Drucks prüfen und der Software so eine<br />

100 %ige Druckkontrolle ermöglichen. Die Ergebnisse<br />

– das heißt die Inhalte jedes Drucks<br />

bzw. Etiketts – werden dann in eine Datenbank<br />

zurückgeschrieben. Fehlerhafte Drucke<br />

werden als solche erkannt, von der Anlage<br />

ausgeschleust und von der Software entsprechend<br />

in der Datenbank vermerkt. Das ermöglicht<br />

einen in sich geschlossenen Prozess und<br />

einen permanenten Abgleich mit dem Datenpool.<br />

Datensammlung<br />

Über den Signalaustausch mit der Fördertechnik<br />

sammelt die Software darüber hinaus Daten<br />

wie Produktionszeit, Produktionsgeschwindigkeit,<br />

Anlagenleistung und Stillstandzeiten.<br />

Bei der späteren Auswertung<br />

macht es hinsichtlich der Stillstandzeit einen<br />

Unterschied, ob eine Anlagenstörung auftrat<br />

oder die Anlage lediglich umgerüstet werden<br />

musste. Daher werden die Werte zur Unterscheidung<br />

von geplanten und ungeplanten<br />

Stillständen ebenfalls erhoben. Mittels Algorithmen<br />

errechnet die Software auf Basis der<br />

gesammelten Daten nicht nur optimale Anlagengeschwindigkeiten<br />

und ideale Produktionsabfolgen,<br />

sondern gibt auch Empfehlungen<br />

zur Rüstzeitenminimierung.<br />

Log-Informationen und visuelle Darstellungen<br />

machen die Produkte verfolgbar. Aus vorgelagerten<br />

Situationen werden Daten wie Produkttyp,<br />

Status der Markierung und aktuelle<br />

Position des Produktes aufgezeichnet. Dadurch<br />

wird das Risiko von Versätzen zusätzlich<br />

minimiert. Die Software greift nicht in übergeordnete<br />

ERP- oder LVS-Systeme ein, die übergeordneten<br />

Systeme greifen nicht in die Software<br />

ein. Die Übergabe von Daten erfolgt in<br />

beide Richtungen über eine Plattform, die von<br />

beiden Systemen leicht erreicht und bedient<br />

werden kann. Jede Kommunikation über diese<br />

Plattform ist nachvollziehbar und transparent.<br />

Auch Logdaten werden dort bereitgestellt. Da<br />

die Software webbasiert ist, können die verschiedenen<br />

Produktionsbereiche die Anlagen<br />

ortsunabhängig – vom PC oder Smartphone<br />

aus – überwachen.<br />

Aus der Pflicht eine Kür machen<br />

Da Pharmaproduzenten ihre Anlagen anlässlich<br />

der Umsetzung der Richtlinie 2011/62/EU<br />

anpassen müssen, können sie im Zuge dessen<br />

nicht nur den Fälschungsschutz erhöhen: Anlagenleistung<br />

und -sicherheit lassen sich mit<br />

der entsprechenden Software ebenfalls signifikant<br />

verbessern. Ein Schritt in Richtung Industrie<br />

4.0 in der Arzneimittelproduktion.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bluhm<br />

Autor<br />

Antoinette Aufdermauer<br />

Marketing-Referentin,<br />

Bluhm Systeme<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 57


VERPACKUNG<br />

Füll- und Verschließtechnik für teure Arzneimittel<br />

Wenn jeder Tropfen<br />

zählt<br />

Biopharmazeutische Arzneimittel sind in der Gewinnung<br />

und Herstellung oftmals extrem teuer. Um diesem Aspekt<br />

gerecht zu werden, hat Optima Pharma den gesamten<br />

Abfüll- und Verpackungsprozess analysiert und revidiert.<br />

Das Ergebnis sei vorweggenommen: Der Produktverlust<br />

lässt sich auf bis zu ein Behältnis pro Batch reduzieren.<br />

Arzneimittel auf Basis von Blutplasma oder<br />

anderen biologischen Mikroorganismen sind –<br />

im Unterschied zu den chemischen Ausgangsstoffen<br />

– schon in ihrer Gewinnung meist sehr<br />

kostspielig. Genauso führt die aufwendige<br />

Weiterverarbeitung zum sicheren pharmazeutischen<br />

Wirkstoff dazu, dass bereits kleinste<br />

Mengen einen sehr hohen finanziellen Gegenwert<br />

darstellen. Sämtliche Prozesse – insbesondere<br />

auch das Füllen und Verschließen sowie<br />

die vor- und nachgelagerten Funktionen –<br />

müssen darauf ausgelegt sein, aus einer vorhandenen<br />

Produktmenge das Maximum an<br />

Füllsystem mit Nachdosierung<br />

verkäuflichem Arzneimittel zu generieren. Optima<br />

Pharma bietet passende Lösungen.<br />

Zunächst zum Füllprozess: Ausschuss aufgrund<br />

von Unterfüllung ist genauso wie Überfüllung<br />

zu vermeiden. Bewegt sich die Überfüllung<br />

innerhalb einer definierten Toleranz,<br />

wird teures Produkt unfreiwillig „verschenkt“.<br />

Außerhalb der Toleranz ist ein Behältnis wiederum<br />

auszuschleusen. Darüber hinaus haben<br />

viele weitere Faktoren des Verarbeitungsprozesses<br />

erheblichen Einfluss auf die maximierte<br />

Produktausbeute, so die Experten des<br />

Schwäbisch Haller Unternehmens<br />

Mit einer 100-%-Inprozesskontrolle (IPC) lässt sich<br />

die Dosiergenauigkeit wesentlich erhöhen<br />

Über- und Unterfüllen vermeiden<br />

Füll- und Wägegenauigkeiten sind zentral: Das<br />

Wägeergebnis verfälschende Einflussfaktoren<br />

sind zu vermeiden oder aber systematisch und<br />

zuverlässig zu korrigieren. Insbesondere die<br />

Übertragung von Schwingungen wirkt sich<br />

hier negativ aus. Besonderes Augenmerk ist<br />

beispielsweise auf das Transportsystem zu legen:<br />

Schwingungen könnten die Messgenauigkeit<br />

der Wägezelle negativ beeinflussen. Aus<br />

diesem Grund hat Optima Pharma ein patentiertes<br />

Transportsystem entwickelt, das die<br />

Produktschwingung stark minimiert und somit<br />

die Wägegenauigkeit erhöht. Verbleibende<br />

Schwingungen müssen über Softwarefilter<br />

eliminiert werden.<br />

Tests haben ergeben, dass der Laminar Flow<br />

innerhalb der Maschineneinhausung Wägeergebnisse<br />

verfälschen kann. In Untersuchungen<br />

wurde bei einer Luftgeschwindigkeit von<br />

0,45 m/s ein Anstieg des mittleren Gewichts<br />

um 1 bis 2 mg verzeichnet. Die Schwankung<br />

des Gewichtssignals lag hier bei ± 1mg (bei<br />

eingestelltem Filter). Führte man den gleichen<br />

Versuch mit einer erhöhten Luftgeschwindigkeit<br />

von 0,6 m/s durch, stieg das mittlere Gewicht<br />

um 10 bis 12 mg an. Die Störungen beliefen<br />

sich auf ± 5mg. Es muss daher eine konstante<br />

Luftgeschwindigkeit sichergestellt werden<br />

und die Wägezellen sind im vertikalen<br />

Luftstrom zu halten.<br />

Zudem sind elektrostatische Aufladungen des<br />

Produkts zu beachten. Hier zeigen Versuche,<br />

dass der gemessene Wert bei nicht elektrostatisch<br />

aufgeladenem Produkt (wie erwartet)<br />

über die Zeit konstant bleibt. Anders beim<br />

elektrostatisch aufgeladenen Produkt – hier<br />

ermittelt die Wägezelle über die Zeit einen abnehmenden<br />

und somit fehlerbehafteten<br />

Wert. Technische Lösungen eliminieren diese<br />

Fehlerquelle – die Behältnisse sind vor der Taraverwägung<br />

zu deionisieren.<br />

Neben den genannten Störquellen lässt sich<br />

mit einer 100-%-Inprozesskontrolle (IPC) die<br />

Dosiergenauigkeit wesentlich erhöhen. Nach<br />

58 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Einführung einer 100-%-IPC halbiert sich die<br />

Standardabweichung srel gegenüber der<br />

Stichprobenkontrolle.<br />

Vorteilhaft wirkt sich dabei die EMFR-Wägetechnologie<br />

aus, die in kürzester Zeit äußerst<br />

präzise Wägeergebnisse erzielt. Dabei werden<br />

die durch ein Gewicht ausgelösten Signale<br />

(elektromagnetische Kraftkompensation) und<br />

Bewegungen in der Wägezelle (Fotozelle) miteinander<br />

abgeglichen und ausgewertet. Damit<br />

stehen schneller präzisere Wägeergebnisse<br />

zur Verfügung.<br />

Strategien gegen Produktverlust<br />

Unter der Voraussetzung, dass im Prozess eine<br />

100-%-IPC zum Einsatz kommt, kann eine zusätzliche<br />

Redosing-Station installiert werden.<br />

Dann lässt sich bei Bedarf eine fehlende Produktmenge<br />

pro Behältnis nachträglich exakt<br />

aufdosieren. Die Nachdosierstation wird nur<br />

bei gemessener Unterfüllung aktiv.<br />

Mit der 100-%-IPC sind spezifische Anfahrund<br />

Leerfahrprogramme realisierbar. Hintergrund:<br />

Beim Anfahren einer Charge treten im<br />

konventionellen Verarbeitungsmodus vermehrt<br />

Unter- oder Überfüllungen auf, bis sich<br />

das kombinierte Dosier- und Wägesystem kalibriert<br />

hat. Als Gegenmaßnahme dazu wird<br />

beim Befüllen das Füllgewicht gemessen und<br />

bei Erreichen des Zielgewichts der Dosiervorgang<br />

unmittelbar gestoppt.<br />

Die gleiche Vorgehensweise kann am Chargenende<br />

angewendet werden. Damit ist gewährleistet,<br />

dass auch bei zur Neige gehendem<br />

Arzneimittel die vorhandene Menge optimal<br />

genutzt wird und keine unterfüllten Behältnisse<br />

im Prozess weitergeleitet werden.<br />

Unabhängig von der Batchgröße kann der Produktverlust<br />

mittels „Constant Final Dosing“<br />

und den bereits erwähnten Maßnahmen auf<br />

bis zu ein Behältnis pro Batch minimiert werden.<br />

Als kontinuierlich eingesetzte „Füllstrategie“<br />

bietet das zweistufige Dosieren gerade<br />

bei sehr kleinen Füllvolumina besonders hohe<br />

Füllgenauigkeiten.<br />

Eine sinnvolle Ergänzung sind Zweitbearbeitungsstationen<br />

für das Stopfensetzen, das<br />

Eindrücken der Stopfen und die Bördelung.<br />

Nur bei zu geringer Einpresstiefe oder Fehlen<br />

eines Verschlusses greifen diese Stationen ein.<br />

Diese können mit Systemen ergänzt werden,<br />

die Bördelkappen, die den Toleranzen nicht<br />

entsprechen, frühzeitig erkennen und ausschleusen.<br />

Das bereits erwähnte besonders<br />

schwingungsarme Transportsystem bietet zudem<br />

die Möglichkeit, die Bewegungskinematik<br />

und -dynamik den Behältnisformen und<br />

Füllstandshöhen anzupassen und in Rezepten<br />

Ausblick<br />

Flexibilität, Prozessstabilität und Anlageneffizienz<br />

Die hohe Flexibilität einer pharmazeutischen<br />

Füll- und Verschließanlage wirkt sich<br />

im weiteren Sinne auf die Produktausbeute<br />

aus. Hier jedoch nicht in Bezug auf eine gegebene<br />

Menge an Produkt, sondern im Hinblick<br />

auf die zur Verfügung stehende Zeit, in<br />

der ein Produktionssystem einsatzbereit ist<br />

und Arzneimittel verarbeiten kann.<br />

Hintergrund sind die meist sehr kleinen Batches,<br />

in denen die biopharmazeutischen<br />

oder auf Blutplasma basierenden Arzneimittel<br />

produziert werden. Häufige Formatwechsel<br />

kosten Zeit. Nach einem Produktoder<br />

Formatwechsel sollten sich die Anlagen<br />

daher möglichst schnell wieder im anwendungsbereiten<br />

Zustand befinden und so die<br />

produktive Zeit maximieren. Zudem sollten<br />

die Anlagen ein möglichst breitbandiges Anwendungsgebiet<br />

abdecken.<br />

Zu den beiden genannten Punkten tragen<br />

insbesondere bei:<br />

• Variabilität im Hinblick auf Produkteigenschaften<br />

wie z.B. Viskosität: Unterschied -<br />

liche Dosiersysteme können zum Einsatz<br />

kommen.<br />

• Außerhalb des Isolators installierte<br />

Dosiersysteme für vereinfachte, schnelle<br />

Produktwechsel<br />

• Unterschiedliche Behältnistypen können<br />

verarbeitet werden.<br />

• Möglichst wenig Formatteile in den Anlagen,<br />

z.B. mittels (automatisiert) anpass -<br />

barer Transportsysteme<br />

• Mehrere Füllformate pro Isolator-Batch<br />

•Massiv verkürzte Isolatorzykluszeiten<br />

durch katalytische Belüftung und DecoJet<br />

• CIP/SIP-Systeme<br />

zu speichern. Damit lässt sich ein Überschwappen<br />

von Flüssigkeiten sicher verhindern.<br />

Mit diesen Strategien gelingt es, die Produktausbeute<br />

auf ein Maximum zu erhöhen und<br />

den Produktverlust auf bis zu ein Behältnis pro<br />

Batch zu reduzieren. Bei vielen teuren Arzneimitteln<br />

amortisieren sich die erforderlichen<br />

Investitionen innerhalb kürzester Zeit.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417optima<br />

Ähnlich wie die Flexibilität beeinflusst auch<br />

die Prozessstabilität und damit die Anlagen -<br />

effizienz die Produktausbeute. Diese Aspekte<br />

sind hierbei insbesondere zu beachten:<br />

• Sichere Prozesse entstehen bereits in der<br />

gezielten Vorbereitung – das Scaling up<br />

von Labormaschinen auf neue Produktionsmaschinen<br />

kann dabei wertvolle Erkenntnisse<br />

für die Produktionsprozesse<br />

liefern.<br />

• Kontrollsysteme in den Anlagen – bis hin<br />

zu automatisierten Inspektionssystemen<br />

beispielsweise für die Lyophilisate –<br />

sichern die Prozesse dauerhaft ab.<br />

• Unzählige Details: Beispielsweise die Aufstellflächen<br />

in Gefriertrocknern mit geringsten<br />

Toleranzen. Plane Flächen entscheiden<br />

hier darüber, ob Stopfen in die<br />

Vials exakt nach den Vorgaben eingedrückt<br />

werden – und dies an jeder Position<br />

im Gefriertrockner.<br />

• Schnittstellenkompetenz: Für biopharmazeutische<br />

oder Blutplasma-Produkte kommen<br />

häufig Isolatoren sowie Gefriertrocknungsanlagen<br />

zum Einsatz. Stammen alle<br />

Komponenten von einem Turnkey-Hersteller,<br />

übernimmt dieser die Verantwortung<br />

für das reibungslose Funktionieren<br />

aller ineinandergreifenden Prozesse. Im<br />

Vorfeld aufeinander abgestimmte mechanische,<br />

elektrische sowie Software-<br />

Schnittstellen führen zu hohen OEE-Werten.<br />

Autor<br />

Matthias Poslovski<br />

Technical Sales Director,<br />

Optima Pharma<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 59


VERPACKUNG<br />

Inspektionssystem für Wirkstoffpflaster<br />

TTS (Transdermale therapeutische<br />

Systeme) verabreichen ihren<br />

Wirkstoff durch Hautkontakt,<br />

deshalb müssen in der Produktion<br />

strenge Richtlinien eingehalten<br />

werden. Mit dem Vinspec-<br />

Healthcare-System von Vitronic<br />

ist eine optische Prüfung von<br />

Wirkstoffpflastern möglich. Das<br />

System inspiziert Trägerschicht<br />

und Wirkstoff und erkennt kleinste<br />

Verunreinigungen ab 0,1 mm².<br />

Zudem kontrolliert es die Stanzung<br />

und Siegelnaht der TTS. Im<br />

Verpackungsprozess kontrolliert<br />

das System die Bedruckung der<br />

Beuteloberfläche (Druckposition,<br />

Druckqualität inklusive OCR, OCV<br />

und Barcode) sowie die rundumlaufende<br />

Siegelnaht. Die Prüfgeschwindigkeit<br />

beträgt 200 Teile<br />

pro Minute und Bahn bei getakteter<br />

Produktion sowie 400 Teile pro<br />

Minute und Bahn bei kontinuierlicher<br />

Produktion.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417vitronic<br />

Variables Kleinchargenproduktionssystem<br />

War der Modulwechsel<br />

beim Produktionssystem<br />

Variosys für Kleinchargen<br />

schon bislang sehr<br />

einfach, so erleichtert eine<br />

neue Erweiterung die<br />

Arbeit der Maschinenbediener<br />

noch zusätzlich.<br />

Möglich ist nun auch ein<br />

automatisierter Wechsel<br />

der Module: Mit VarioSys<br />

Move werden die Maschinenmodule<br />

voll automatisiert<br />

von der Parkposition<br />

zum Isolator<br />

und zurück transportiert.<br />

Mittels optischer Spur<br />

fährt das Modul passgenau in<br />

den PSI-L-Isolator ein bzw. zurück<br />

in seine Parkposition. In Parkposition<br />

wird dieses dann automatisch<br />

geladen.<br />

Möglich ist aber auch eine teilautomatisierte<br />

Lösung: Die Module<br />

werden in diesem Fall mittels<br />

Control Panel (Fernbedienung)<br />

zum Isolator bewegt – ab hier erfolgt<br />

die passgenaue Einbringung<br />

in den Isolator wieder automatisiert.<br />

Ein Transportsystem kann<br />

dabei für mehrere Maschinenmodule<br />

genutzt werden.<br />

Vorteile von Variosys Move:<br />

• Einfaches Handling, keinerlei<br />

Kraftaufwand notwendig<br />

• Passgenaues Positionieren, keinerlei<br />

Eingriff des Bedieners<br />

notwendig<br />

• Garantiert immer das richtige<br />

Modul am richtigen Platz<br />

• Einfacheres Navigieren der Maschinenmodule,<br />

deren Rollen<br />

aus Sicherheitsgründen nicht<br />

schwenkbar sein dürfen<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bausch<br />

Stabile Etikettenfolie<br />

Die Polypropylenfolie Herma PP weiß solid tc ist besonders<br />

gut geeignet für Anwendungen, bei denen die rückstandsfreie<br />

Wiederablösbarkeit des Etiketts gefordert ist. Der<br />

rückseitig aufgebrachte Primer garantiert eine hervorragende<br />

Verankerung des mehrlagigen Haftklebers. Aus der<br />

Folie werden glänzende, nicht durchscheinende Etiketten<br />

für PP-Oberflächen hergestellt, beispielsweise als Verschlussetiketten.<br />

Die hohe Stabilität der Folie ermöglicht<br />

das sichere Spenden der Etiketten. Die spezielle Oberflächenbeschichtung<br />

gewährleistet die optimale Bedruckung<br />

mit klassischen Verfahren wie UV-Flexo- oder UV-Buchdruck.<br />

Die Folie ist widerstandsfähig gegen Wasser, Öle,<br />

Chemikalien und Witterungseinflüsse und außerdem<br />

nachträglich per Thermotransferverfahren beschriftbar.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

» Suchwort: php0417herma<br />

Robuste Thermotransferdrucker<br />

TSC Auto ID bietet zuverlässige<br />

Thermotransferdrucker für Industrie<br />

und Handel. Die in den Ausführungen<br />

MH240 (203 dpi),<br />

MH340 (300 dpi) sowie MH640<br />

(600 dpi) verfügbare High-Performance-Serie<br />

wurde mit einem robusten<br />

Druckwerk ausgestattet<br />

und verspricht dank Thermal<br />

Smart Control eine exzellente<br />

Druckqualität. Hohe Druckgeschwindigkeiten<br />

von bis zu<br />

356 mm/s sowie ein 536 MHz getakteter<br />

Prozessor gewährleisten<br />

einen effizienten Druckprozess.<br />

Das Medienhandling erlaubt<br />

600-Meter-Folie, zudem sorgen<br />

leistungsfähige Sensoren für eine<br />

exakte Materialpositionierung.<br />

State of the Art sind auch das bedienerfreundliche<br />

farbige<br />

3.5“-Touchpanel mit sechs Menütasten<br />

und die Etikettenvorschau.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417tsc<br />

60 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


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<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 61


VERPACKUNG<br />

Die korrekte Dosis zum richtigen Zeitpunkt<br />

Die Verpackungslösung Pharma<br />

Compliance Pack von Faller unterstützt<br />

die exakte Medikamenteneinnahme<br />

und verbessert damit<br />

die Therapietreue der Patienten.<br />

Der Compliance Pack führt den<br />

Patienten einfach und sichtbar<br />

durch die Medikation. Durch perforierte<br />

Laschen, die vor der Einnahme<br />

abgetrennt werden, kann<br />

Vier Tage perfekt temperiert<br />

der Blister nur „portionsweise“<br />

aus der Packung gezogen werden.<br />

Auf diese Weise nehmen Patienten<br />

ihre Medikamente zur richtigen<br />

Zeit, in der korrekten Reihenfolge<br />

und in der vorgegebenen<br />

Menge<br />

ein. Gleichzeitig bietet<br />

die Medikamentenverpackung<br />

durch ihren<br />

speziellen Verschluss<br />

einen verlässlichen<br />

Originalitätsschutz.<br />

Der Pharma<br />

Compliance Pack eignet<br />

sich für die unterschiedlichsten<br />

Blisterdesigns, Materialien<br />

und Darreichungsformen<br />

(Tabletten, Kapseln, Dragees).<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417faller<br />

Storopack, Spezialist für Schutzverpackungen, erweitert<br />

seine Produktpalette für den temperaturgeführten Versand<br />

um eine 96-h-Systemlösung. Die vorqualifizierte<br />

Box hält die Temperatur in der Versandeinheit rund<br />

96 Stunden im Bereich von 2 bis 8 °C, abhängig vom<br />

benötigten Temperaturprofil. Damit eignet sich die<br />

Schutzverpackung für internationale Transporte und insbesondere<br />

für Produkte der Pharma- oder Biotechnologiebranche.<br />

Storopack bietet die 96h-Systemlösung in<br />

vier Größen mit 5, 10, 18 oder 37 Liter Nutzvolumen an.<br />

Die temperaturgeführte Schutzverpackung ist ab Lager<br />

erhältlich und wird mit allen erforderlichen Komponenten<br />

geliefert: Isolierbox, Kühlmittel, Versandkarton,<br />

Innenkarton, Packanleitung und Qualifizierungsbericht.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417storopack<br />

Verpackungen direkt<br />

bedr uc ken<br />

Der Buskro Quantum<br />

von Brunner+Gräbner<br />

ist ein kompaktes<br />

Drucksystem, bei dem<br />

Tintentank und Controller<br />

direkt im Druckkopf<br />

integriert sind. Anwender können damit Produkt- oder<br />

Versandverpackungen in präziser Qualität direkt bedrucken.<br />

Der Drucker bringt auch anspruchsvolle Aufträge wie<br />

Grafiken mit Auflösungen bis 1200 dpi in hohen Geschwindigkeiten<br />

auf verschiedene Medien. Zum Einsatz kommt<br />

das Gerät z. B. für seriellen Unikat-Druck, der 2-D-Codes zur<br />

Fälschungssicherung für Produkte wie Arzneimittel ermöglicht,<br />

oder für Read-and-Print-Anwendungen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417brunnergräbner<br />

Komplettservice mit Siegel<br />

Der Serialisierungs-Service JetSerial von HED Serial bietet<br />

allen Unternehmen, die verschreibungspflichtige Arzneimittel<br />

in den Handel bringen, eine flexible Komplettlösung<br />

zur Erfüllung der Punkte Serialisierung und Manipulationsschutz<br />

innerhalb der Delegiertenverordnung<br />

(EU) 2016/161. Für die Unternehmen werden dadurch<br />

umfangreiche eigene Investitionen weitgehend überflüssig,<br />

lediglich ein Etikettieraggregat und ein Scanner<br />

zum Lesen der 2-D-Matrix-Codes ist notwendig. Alles andere<br />

erledigt JetSerial, bei Bedarf auch innerhalb von<br />

24 Stunden.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417hed<br />

Einfach zu öffnendes Label für Spritzen<br />

Das Besondere an der Kennzeichnungslösung<br />

Pharma-Multi-Act<br />

von Schreiner Medipharm ist eine<br />

ins Label integrierte,<br />

mit einer Perforation<br />

versehene Lasche,<br />

die auf der<br />

Spritzenkappe endet.<br />

Öffnet man die<br />

Kappe, wird der Erstöffnungsschutz<br />

des<br />

Labels automatisch<br />

entlang der Perforation<br />

ausgelöst. Dadurch erfolgt<br />

die Öffnung des Etiketts und des<br />

Gefäßes gleichzeitig mit einer<br />

Handbewegung, ohne dass ein<br />

weiterer Schritt zur Entfernung<br />

des Siegels notwendig ist. Zudem<br />

bietet Pharma-Multi-Act eine sichere<br />

und irreversible Erstöffnungsanzeige<br />

und kann unterschiedliche<br />

Schutz- und Indikatorfunktionen<br />

übernehmen.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417schreinermedipharm<br />

62 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


<strong>Pharmaproduktion</strong> präsentiert Ihnen<br />

Partner für die Pharmaindustrie.<br />

Finden Sie die passenden Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Verpackung,<br />

Management und Dienstleistung.<br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Automatisierungstechnik Wasseraufbereitung<br />

Reinraumtechnik<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />

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Anlagen Tablettenpressen<br />

Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />

Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />

Wäge- und Dosiertechnik Lagersysteme Packmittel<br />

Management Qualitätsmanagement GMP<br />

Wartung und Instandhaltung Pharma-News<br />

Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />

Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />

Analyse Weiterbildung Seminare Beratung und<br />

Zertifizierung Lohnherstellung Veranstaltungen<br />

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DOSIER- UND ABFÜLLPUMPEN<br />

KENNZEICHNUNGSLÖSUNGEN<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH<br />

www.viscotec.de<br />

ViscoTec beschäftigt sich mit Pumpen und Dosiersystemen<br />

zur Förderung, Dosierung, Auftragung, Abfüllung<br />

und Entnahme von niedrig- bis hochviskosen<br />

Produkten. Von der Entnahme bis hin zur Dosierung -<br />

praktisch pulsationsfrei und extrem scherkraftarm. In<br />

der Pharma-Dispenserbaureihe werden die Anforderungen<br />

der Pharmaindustrie an Hygienic Design und<br />

Dokumentation konsequent umgesetzt. Durch einen<br />

automatischen, programmierbaren Rückzug wird ein<br />

unerwünschtes Nachtropfen oder ein Fadenziehen<br />

verhindert. Das garantiert hochpräzise und saubere<br />

Dosier- und Abfüllergebnisse auch für Kleinmengen<br />

hochviskoser pharmazeutischer Produkte.<br />

Domino Deutschland GmbH<br />

Lorenz-Schott-Straße 3<br />

55252 Mainz-Kastel<br />

Phone +49 6134 250-50<br />

Fax +49 6134 250-55<br />

pharma@domino-deutschland.de<br />

www.domino-deutschland.de<br />

Domino bietet auf die Anforderungen der Pharmaindustrie<br />

zugeschnittene Systemlösungen. Die bedienerfreundlichen<br />

Codier- und Etikettiersysteme ermöglichen<br />

sowohl die Einhaltung der Validierungsanforderungen<br />

an die gute Herstellungspraxis (GMP)<br />

als auch die Umsetzung der weltweit aufkommenden<br />

Gesetzgebungsstandards, wie der EU-Fälschungsrichtlinie<br />

(FMD 2011/62/EU), e-Pedigree, China SFDA<br />

eCode, ANVISA, CIP13, ITS etc.<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 63


MANAGEMENT<br />

Preventive Maintenance Kits für Novo Nordisk Pharmaceuticals<br />

Mit vereinten Kräften zu<br />

weniger Stillstand<br />

Damit Anlagen reibungslos funktionieren, setzen produzierende<br />

Unternehmen auf regelmäßige Wartungsintervalle. Darüber<br />

hinaus helfen spezielle Preventive Maintenance Kits, alle benötigten<br />

Ersatzteile zum richtigen Zeitpunkt verfügbar zu haben. Dies<br />

kann auch das US-amerikanische Tochterunternehmen von Novo<br />

Nordisk Pharmaceutical Industries bestätigen.<br />

Unerwartete Maschinenstillstände führen<br />

bei produzierenden Unternehmen schnell zu<br />

erheblichen finanziellen Verlusten. Unvorhergesehene<br />

und abrupte Ausfälle lassen sich<br />

zwar nicht vollständig vermeiden, das Risiko<br />

kann jedoch durch eine proaktive Wartungsstrategie<br />

erheblich reduziert werden. Das Resultat<br />

ist eine zuverlässigere Produktion, da<br />

die Anlagen systematisch und in regelmäßigen<br />

Abständen gewartet werden. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg liegt in einem maßgeschnei -<br />

derten Plan, der die Austauschzeitpunkte der<br />

einzelnen Teile je nach Verschleißanfälligkeit<br />

definiert.<br />

Dank individueller Preventive Maintenance<br />

Kits (PM-Kits) spart Novo Nordisk am US-<br />

Standort in Clayton, North Carolina, bereits<br />

Zeit und Kosten. Das 1923 in Dänemark gegründete<br />

Unternehmen zählt heute zu den<br />

weltweiten Marktführern im Bereich Diabetes<br />

Care. Der Produktionsprozess in Clayton umfasst<br />

Produktformulierung, aseptische Abfüllung<br />

in Vials und Karpulen sowie Inspektion<br />

und Verpackung. Außerdem montiert und verpackt<br />

das Unternehmen vorgefüllte Insulin-<br />

Pens für den US-Markt. Der Standort verfügt<br />

über drei komplette Abfülllinien für flüssige<br />

Pharmazeutika von Bosch Packaging Technology.<br />

Auf zwei Karpulenlinien und einer Vial-Linie<br />

werden Injektionslösungen abgefüllt und<br />

verschlossen.<br />

HQL 3480, einer Füllmaschine FSM 2700 und<br />

einer Verschließmaschine VRK 4010. „Um die<br />

Lebensdauer unserer Maschinen zu erhöhen<br />

und ihre Rentabilität zu steigern, fahren wir<br />

zweimal im Jahr für Wartungsarbeiten die<br />

Produktion herunter“, erklärt Jim Buckley, Reliability<br />

Engineer bei Novo Nordisk. Während<br />

einem dieser Produktionsstopps nutzte das<br />

Unternehmen die Gelegenheit, um seine Wartungsstrategie<br />

weiterzuentwickeln und stellte<br />

eigene PM-Kits für die Reinigungs-, Füll- und<br />

Verschließmaschinen zusammen.<br />

Als die Ingenieure von Novo Nordisk die Service-Experten<br />

von Bosch Packaging Technology<br />

um Unterstützung baten, hätte der Zeitpunkt<br />

nicht günstiger sein können. Bei Bosch<br />

hatte man jüngst PM-Kits für diese Maschinen<br />

definiert. Durch die Kombination der jeweiligen<br />

PM-Kits mit neuen Wartungsintervallen<br />

konnten die beiden Unternehmen gemeinsam<br />

Wartungsstrategie auf hohem Niveau<br />

Die Vial-Abfülllinie bei Novo Nordisk besteht<br />

unter anderem aus einer Bosch-RRN-3084-<br />

Reinigungsmaschine, einem Sterilisiertunnel<br />

Damit die Anlage reibungslos funktioniert, unterstützt der Bosch Service den Anwender bei der<br />

Entwicklung maßgeschneiderter Wartungspläne<br />

64 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Preventive Maintenance Kits sorgen dafür, dass<br />

der Anwender alle Ersatzteile sofort zur Hand hat<br />

Für hochkomplexe Maschinen wie die Verschließmaschine VRK 4010 ist eine regelmäßige<br />

Instandhaltung besonders wichtig<br />

eine hocheffiziente Lösung entwickeln, die genau<br />

zu den spezifischen Anforderungen des<br />

Produktionsprozesses von Novo Nordisk passt.<br />

„Wir haben die Service-Experten von Bosch regelmäßig<br />

während der Wartungsphasen hinzugezogen“,<br />

erinnert sich Buckley. „Sie waren<br />

uns bei der Anpassung und Verbesserung unserer<br />

Strategie immer eine große Unterstützung.<br />

Deshalb war es naheliegend, auf dieselbe<br />

Expertise zu setzen, um jene Ersatzteile zu<br />

definieren, die auf regulärer Basis ausgetauscht<br />

werden müssen.“<br />

Maßgeschneiderte Lösung<br />

Die Ausführungen RRN, FSM und VRK sind<br />

komplexe Maschinen mit einer großen Anzahl<br />

beweglicher Komponenten. Deshalb ist eine<br />

kontinuierliche Instandhaltung besonders<br />

wichtig. Die Reinigungs- und die Verschließmaschine<br />

waren erst relativ neu in die Vial-Linie<br />

integriert worden, daher verfügte das Bedienpersonal<br />

noch über wenig Erfahrung in<br />

der Wartung. Für jede Maschine mussten verschiedene<br />

Teilbereiche berücksichtigt werden.<br />

Die Ingenieure von Bosch legten ihr Augenmerk<br />

dabei nicht nur auf sichtbare Maschinenteile,<br />

sondern empfahlen außerdem den<br />

regelmäßigen Austausch weiterer Schlüsselkomponenten.<br />

An der VRK-4010-Verschließmaschine müssen<br />

beispielsweise regelmäßig Klingen und Bördelscheiben<br />

sowie Teile des Drehtisches und<br />

des Antriebs ersetzt werden. „Wir haben die<br />

praxisbezogene Sichtweise unserer Ingenieure<br />

erfolgreich mit der langjährigen technischen<br />

Expertise von Bosch kombiniert und so eine<br />

maßgeschneiderte Lösung entwickelt“, erklärt<br />

Carrie Walker, Product Transfer Engineer bei<br />

Novo Nordisk Pharmceutical Industries. Das<br />

Service-Team von Bosch und die Ingenieure<br />

von Novo Nordisk trafen sich mehrmals vor<br />

Ort, um verschiedene Strategien zu diskutieren<br />

und die Zeitintervalle so einzustellen, dass<br />

sie perfekt zu den spezifischen Anforderungen<br />

von Novo Nordisk passen.<br />

Stundenbezogene Wartungspläne<br />

PM-Kits von Bosch bestehen üblicherweise<br />

aus Minor- und Major-Kits. Die Minor-Kits decken<br />

Verschleißteile ab, die nach einer Produktionszeit<br />

von etwa 2000 Stunden ausgetauscht<br />

werden müssen. Major-PM-Kits sind<br />

für einen Ersatzteileaustausch nach etwa<br />

4000 Stunden angelegt. Im Vergleich dazu sah<br />

das Wartungskonzept von Novo Nordisk ursprünglich<br />

drei Intervalle nach sechs, zwölf<br />

und 24 Monaten vor. Das neue, gemeinsam<br />

entwickelte Konzept kombiniert das stundenbasierte<br />

Modell von Bosch mit dem auf drei<br />

Austauschintervallen basierenden Ansatz von<br />

Novo.<br />

Der stundenbezogene Wartungsplan hat den<br />

Vorteil, dass Teile nur dann ausgetauscht werden,<br />

wenn sie auch tatsächlich die vorgesehene<br />

Stundenanzahl im Einsatz waren. Zuvor<br />

wurden Ersatzteile zu einem bestimmten Datum<br />

ausgetauscht, ganz gleich wie lang und<br />

oft die Maschine in Betrieb war. Die neu zusammengestellten<br />

PM-Kits enthalten nun Teile,<br />

die entweder nach 2000 (Kategorie A), 3000<br />

(Kategorie B) oder 4000 (Kategorie C) Stunden<br />

ausgewechselt werden. Bei einer Produktion<br />

von fünf Tagen in der Woche in zwei Schichten<br />

à acht Stunden wäre ein Ersatzteil der Kategorie<br />

A nach circa sechs Monaten, ein Teil der Kategorie<br />

C nach rund zwölf Monaten zu tauschen.<br />

Kategorie A umfasst verschleißanfällige<br />

Komponenten, beispielsweise die Lager der<br />

Reinigungsmaschine, die ständig Wasser ausgesetzt<br />

sind. Kategorie B beinhaltet Teile mit<br />

mittlerer Verschleißanfälligkeit wie Riemen,<br />

während die Teile in Kategorie C – zum Beispiel<br />

Führungen – eine relativ lange Lebensdauer<br />

aufweisen und sich nur langsam abnutzen.<br />

Zeit- und Kosteneinsparungen<br />

Die Entwicklung der drei PM-Kits der Kategorien<br />

A, B und C wurde innerhalb weniger Wochen<br />

abgeschlossen. Für Novo machen sich die<br />

Vorteile bereits bemerkbar. „Wir haben nun<br />

alle benötigten Ersatzteile schnell zur Hand,<br />

was reibungslosere Produktionsstopps ermöglicht.<br />

Außerdem benötigen wir weniger Arbeitsaufwand,<br />

da wir besser vorbereitet und<br />

organisiert sind“, fasst Walker zusammen.<br />

„Wir sparen aber nicht nur Zeit. Dank der PM-<br />

Kits lassen sich auch Kosten reduzieren, da wir<br />

einen wesentlich besseren Überblick darüber<br />

haben, was wir wann benötigen und somit<br />

unnötige Lagerung vermeiden.“<br />

Die Zusammenarbeit mit Bosch Packaging<br />

Technology beschreiben die Ingenieure von<br />

Novo Nordisk in Clayton als „echtes Gemeinschaftsprojekt“<br />

und erwägen bereits die Entwicklung<br />

weiterer PM-Kits für mehrere Maschinen<br />

ihrer Karpulenlinien.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417bosch<br />

Autor<br />

Mike Diethart<br />

After Sales Manager,<br />

Bosch Packaging Technology<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 65


MANAGEMENT<br />

So nutzen Pharmaunternehmen ihre Chancen<br />

Distribution in Afrika<br />

Wollen Pharmakonzerne erfolgreich auf einem der weltweit<br />

größten Wachstumsmärkte agieren, empfiehlt es sich die indivi -<br />

duellen Marktpotenziale präzise zu analysieren, die verschiedenen<br />

Distributionsoptionen zu bewerten und den richtige Konzeptmix<br />

abzuleiten. Ergebnis sollte eine klare Strategie mit zeitlichen<br />

Entwicklungsschritten sein. Denn die Hindernisse auf dem Weg<br />

der Pharmazeutika zum Patienten sind riesengroß.<br />

Mit einem prognostizierten jährlichen<br />

Wachstum von 10,6 % bis 2020 gilt der afri -<br />

kanische Pharmamarkt aktuell als einer der<br />

attraktivsten Wachstumsmärkte für Pharmaunternehmen.<br />

Zahlreiche staatlich wie privat<br />

geförderte Projekte zur Verbesserung des afrikanischen<br />

Gesundheitssystems und ein erwartetes<br />

Volumen von 31 Mrd. US-Dollar an<br />

Healthcare-Ausgaben allein in diesem Jahr<br />

bieten ausländischen Investoren enorme Potenziale.<br />

Die schwierige Distribution von medizinischen<br />

Produkten bis hin zum Patienten<br />

stellt jedoch nach wie vor eines der größten<br />

Hindernisse dar, um in Afrika erfolgreich<br />

Geschäfte zu machen. Mangelnde Sicherheit,<br />

instabile politische Verhältnisse und die Tat -<br />

sache, dass bis zu 30 % der verkauften Medikamente<br />

Fälschungen sind, zählen zu den größten<br />

Problemen. Darüber hinaus gibt es kaum<br />

eine ausreichend ausgebaute Infrastruktur<br />

und die Möglichkeit, pharmazeutische Produkte<br />

in einer kontrollierten Umgebung und innerhalb<br />

der erforderlichen Temperaturspannen<br />

zu transportieren. Da die Distribution vor<br />

Ort meist über Distributoren und verschiedene<br />

Subunternehmer erfolgt, fehlt Pharmaunternehmen<br />

häufig die Transparenz über die<br />

tatsächlichen Prozesse und Marktmechanismen.<br />

In vor-Ort-Analysen im Rahmen von<br />

Autor<br />

Andreas Gmür<br />

Partner,<br />

Camelot Management Consultants<br />

Kundenprojekten hat der Beratungsspezialist<br />

Camelot Management Consultants Fälle vorgefunden,<br />

in denen Medikamentenpreise durch<br />

Aufschläge der verschiedenen Parteien auf Patientenebene<br />

70 bis 200 % über dem ursprünglichen<br />

Herstellerverkaufspreis lagen. Aber wie<br />

können Pharmaunternehmen dennoch erfolgreich<br />

im afrikanischen Markt operieren?<br />

Heterogenität berücksichtigen<br />

Wer den Sprung in den afrikanischen Pharma-<br />

Markt plant, muss zunächst verstehen, dass er<br />

es mit 54 Einzelmärkten zu tun hat, die sich in<br />

ihrer wirtschaftlichen Entwicklung, Importregelungen,<br />

Geschäftsethiken, Sprache, Transportverbindungen<br />

und Handelsblöcken teils<br />

stark voneinander unterscheiden. Für den Auf-<br />

Direktes Distributionsmodell<br />

bau einer erfolgreichen und nachhaltigen Geschäftstätigkeit<br />

gilt es die variierenden Eigenschaften<br />

und Schlüsselmerkmale der verschiedenen<br />

Länder zu analysieren und in der Distributionsstrategie<br />

zu berücksichtigen. Abhängig<br />

von der jeweiligen Produkt-, Markt- und Umsatzpotenzialsituation<br />

sollten die verschiedenen<br />

Märkte zunächst priorisiert werden. Anschließend<br />

kann für jeden der priorisierten<br />

Märkte eine klare Roadmap mit spezifischen<br />

Distributionslösungen und zeitlichen Entwicklungsschritten<br />

entworfen werden.<br />

Optionen für die Distribution nach Afrika<br />

Internationale Pharmaunternehmen, die bereits<br />

in Afrika aktiv sind, nutzen derzeit überwiegend<br />

eine direkte Distribution von den Pro-<br />

66 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


duktionswerken an die selektierten Distributoren<br />

in den einzelnen Ländern. Dies hat allerdings<br />

den Nachteil, dass die Vorlaufzeiten von<br />

der Bestellung bis Lieferung zum Kunden sehr<br />

lang sind und damit auch die Flexibilität verloren<br />

geht, schnell auf Nachfrageschwankungen<br />

reagieren zu können. Die Bedarfsmengen<br />

für die einzelnen Länder lassen sich auf Grund<br />

des Wachstums und lokaler Gegebenheiten<br />

wie beispielsweise Währungsthemen auch<br />

nur sehr schwer vorhersagen und schwanken<br />

signifikant. Das Modell der direkten Distribution<br />

kann allerdings Sinn machen zum Beispiel<br />

ganz gezielt für kritische Märkte oder für Tender<br />

Business in einzelnen Märkten.<br />

Als Alternative zu diesem Modell setzen Pharmahersteller<br />

vermehrt auf zwischengeschaltete<br />

zentrale Distributionslager. Damit sollen<br />

einerseits größere Flexibilität erzielt und andererseits<br />

die Lieferprozesse durch Lieferung in<br />

die einzelnen afrikanischen Länder ab nur einem<br />

Standort vereinfacht werden. Mit Lieferung<br />

ab Lager lassen sich die Vorlaufzeiten für<br />

die Belieferung reduzieren. Darüber hinaus<br />

gleicht ein zentraler Lagerbestand die Volatilität<br />

der verschiedenen Märkte besser aus.<br />

Mit dem sogenannten Postponement-Konzept,<br />

also eine Anpassung der Produktverpackung<br />

an landesspezifische Anforderungen<br />

erst im Distributionszentrum, lässt sich der<br />

Gemeinsamkeitsgrad der Produkte im Lager<br />

noch weiter erhöhen, falls unterschiedliche<br />

Landesverpackungen verwendet werden müssen.<br />

Es überrascht daher nicht, dass Postponement<br />

in den letzten Jahren an Bedeutung und<br />

Verbreitung gewonnen hat. Weitere Einsparpotenziale<br />

sind bei diesem Modell möglich,<br />

wenn Transporte in und aus dem Verteilzentrum<br />

stärker gebündelt werden können und<br />

anstatt Luftfracht zum Beispiel auch die günstigere<br />

Seefracht genutzt werden kann.<br />

Aufgrund des hohen Risikos von Investitionen<br />

in Afrika sowie den sich rasch ändernden lokalen<br />

Regularien werden für die zwischengelagerten<br />

Distributionszentren häufig Standorte<br />

außerhalb von Afrika gewählt.<br />

Lokale Distributionskonzepte entstehen<br />

In einem kürzlich durchgeführten Pharmalogistikprojekt<br />

in Afrika, das den Besuch von<br />

zahlreichen Logistikdienstleistern und Distributoren<br />

in über einem Dutzend afrikanischer<br />

Länder beinhaltete, konnten sich die Camelot-<br />

Berater vor Ort davon überzeugen, dass sich<br />

Afrika in den letzten Jahren massiv entwickelt<br />

hat. Insbesondere in größeren Städten sind<br />

mittlerweile oft sehr gute Logistikinfrastrukturen<br />

mit hohen Qualitätsstandards für die<br />

Pharmadistribution anzutreffen. Die Feinverteilung<br />

der Produkte (secondary distribution)<br />

innerhalb der Länder ist allerdings nach wie<br />

vor optimierungsbedürftig.<br />

Während in der Vergangenheit Landtransporte<br />

zwischen den verschiedenen Ländern sehr<br />

unsicher waren, sind in den letzten Jahren<br />

zahlreiche sichere Transportkorridore innerhalb<br />

des Kontinents entstanden. Das wiederum<br />

ermöglicht ein drittes Distributionsmodell:<br />

lokale Verteilzentren in politisch und wirtschaftlich<br />

stabilen afrikanischen Ländern. So<br />

haben sich zum Beispiel Ghana, Kenia oder<br />

Südafrika in jüngster Zeit zunehmend als regionale<br />

Hubs etabliert. Durch die Nähe zu den<br />

Kunden ermöglichen sie Pharmaunternehmen<br />

eine größere Flexibilität und Agilität, als es die<br />

direkte Distribution oder europäische Distributionszentren<br />

erlauben. Die Reaktionsfähigkeit<br />

kann durch Logistik-Mehrwert-Dienstleistungen<br />

(Postponement oder Redressing)<br />

ebenfalls weiter erhöht werden.<br />

Zusätzliche Potenziale ergeben sich durch die<br />

Bündelung von Volumina mit Nicht-Wettbewerbern<br />

wie beispielsweise Herstellern von<br />

gekühlten verpackten Konsumgütern. Denn<br />

aufgrund der fragmentierten Natur des afrikanischen<br />

Marktes und den Schwierigkeiten, die<br />

sich durch unterschiedliche gesetzliche Regelungen<br />

ergeben, tun sich Einzelunternehmen<br />

schwer, eine effiziente Last-Mile-Distribution<br />

sicherzustellen. Partnerschaften mit lokalen<br />

öffentlichen Institutionen wiederum erlauben<br />

konstruktive Verhandlungen bezüglich Ausschreibungen,<br />

Unterstützung bei Produkt-Promotion<br />

und Trainings sowie den Zugang zu<br />

besseren Marktinformationen. Auch Nicht-Regierungsorganisationen<br />

(NGO) können wertvolle<br />

Partner sein, indem sie u.a. den Kontakt<br />

zu den diversen Stakeholdern in der Pharma<br />

Supply Chain ermöglichen und den Zugang zu<br />

ländlichen Regionen mit einer großen Zahl an<br />

Patienten öffnen.<br />

Checkliste auf dem Weg nach Afrika<br />

Wollen Pharmakonzerne erfolgreich auf einem<br />

der weltweit größten Wachstumsmärkte<br />

agieren, empfiehlt es sich in einem ersten<br />

Schritt die individuellen Marktpotenziale basierend<br />

auf dem eigenen Produktportfolio und<br />

dem bestehenden Distributions-Netzwerk zu<br />

analysieren. Im zweiten Schritt sollten durch<br />

klare Priorisierung die verschiedenen Distributionsoptionen<br />

bewertet und der richtige Konzeptmix<br />

abgeleitet werden. Auch lässt sich daraus<br />

eine klare Strategie mit zeitlichen Entwicklungsschritten<br />

definieren. Im abschließenden<br />

dritten Schritt gilt es, die neuen Netz-<br />

Distributionsmodell mit zwischengeschaltetem<br />

Zentrallager außerhalb von Afrika<br />

Neues Distributionsmodell mit Distributions-<br />

Hubs in Afrika<br />

werke und eigene Organisationen aufzubauen<br />

und die richtigen Partner für die Umsetzung<br />

des Distributionsnetzwerkes auszuwählen.<br />

Eine effiziente, gut geplante Distribution führt<br />

zu niedrigeren Kosten für die Patienten, dadurch<br />

zu höheren Verkaufsvolumina, besserer<br />

Datenqualität und Planbarkeit und somit<br />

letztendlich zu profitableren Geschäftsmöglichkeiten.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417camelot<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 67


DIENSTLEISTUNG<br />

Technischer Kundendienst sorgt für neuen Umsatz<br />

Eine unterschätzte<br />

Nische<br />

Der Fokus bei der Suche nach einer Steigerung des Unternehmensgewinns<br />

liegt in den meisten Unternehmen in den klassischen<br />

Bereichen Produktion und Vertrieb. Dabei stecken im technischen<br />

Kundendienst oft immense Möglichkeiten, freie Mitarbeiterpotenziale<br />

effektiv zu nutzen und den Unternehmensgewinn signifikant<br />

zu steigern. Darüber hinaus bietet er ideale Voraussetzungen,<br />

um dem Kunden einen echten Mehrwert zu ermöglichen.<br />

Das Potenzial lässt sich am besten anhand<br />

eines Beispiels verdeutlichen. Ein mittelständischer<br />

Hersteller von Messgeräten für das Dosieren,<br />

Mischen, Abfüllen und Lagern von<br />

pharmazeutischen Produkten – ein Kunde des<br />

Beratungsunternehmens OPC – hatte diese<br />

Möglichkeiten zur Steigerung der Kundenbindung<br />

und der Kundenzufriedenheit nur sehr<br />

wenig ausgeschöpft. Ihm entgingen viele<br />

Chancen zur Generierung von hochmargigem<br />

Geschäft mit techniknahen Dienstleistungen<br />

und damit das Potenzial zur Umsatz- und Gewinnsteigerung.<br />

Die Abnehmer seiner Produkte sind vor allem<br />

Hersteller von Impfstoffen, Salben, Pasten,<br />

Cremes und Säften. Naturgemäß haben diese<br />

Kundengruppen, unabhängig von den strengen<br />

gesetzlichen Vorschriften und Richtlinien,<br />

sehr hohe und unterschiedliche Anforderungen<br />

an die Qualität und Zuverlässigkeit der<br />

Messinstrumente, an Messumfang, Messgenauigkeit<br />

und Konsistenz.<br />

Die Mitarbeiter der Abteilung Technischer<br />

Kundendienst waren zum Zeitpunkt des Beratungsprojekts<br />

hauptsächlich für die Reparatur<br />

und die Wartung eingesandter Geräte verantwortlich.<br />

Dabei unterschieden sie die durchgeführten<br />

Leistungen zwischen Reparatur und<br />

Wartung, wie die Tabelle aufzeigt. Repara -<br />

turen wurden den Kunden entsprechend ihres<br />

Aufwands in Rechnung gestellt, Wartungsund<br />

Rezertifizierungsmaßnahmen hingegen<br />

hatten einen Festpreis, der Kleinstreparaturen<br />

einschloss.<br />

Genau wie Beratung und Service ineinandergreifen müssen, gehen beim proaktiven Kundendienst auch<br />

Hersteller und Kunde eine enge Zusammenarbeit ein (Bild: Fotolia)<br />

Marktpotenzial voll ausschöpfen<br />

Das Unternehmen bot seinen Kunden nur sehr<br />

wenige proaktive Wartungsdienstleistungen<br />

an. Die OPC-Analyse der bisherigen Wartungsaufträge<br />

ergab, dass nur etwa 10 % des Marktpotenzials<br />

ausgeschöpft wurden. Die Gründe<br />

waren vielfältig: Die Kunden waren zum Beispiel<br />

nicht ausreichend über die technischen<br />

Dienstleistungen informiert, sodass einige sogar<br />

externe Dienstleister für die Wartung und<br />

Kalibrierung nutzten und somit auf die Herstellerexpertise<br />

verzichteten. Andere waren<br />

nur unzureichend über die Notwendigkeit<br />

rechtzeitiger Wartung der Geräte informiert.<br />

Erstes Ziel der Beratung war die Bewertung<br />

der vorhandenen Kunden hinsichtlich ihrer<br />

Tendenz, proaktive Service-Leistungen in Anspruch<br />

zu nehmen. Aus den vorhandenen Daten<br />

der Unternehmen, die bereits Service-Kunden<br />

waren, generierten die Berater Informationen<br />

zu den Fragen, aus welchen Branchen<br />

und Industrien die Unternehmen stammten,<br />

68 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Unterscheidung zwischen Wartung und Reparatur<br />

Maßnahme<br />

Reinigung<br />

Austausch von zentralen Teilen<br />

Austausch von Kleinteilen<br />

Rekalibrierung<br />

Rezertifizierung<br />

Preis<br />

Reparatur<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

Nach Aufwand<br />

Wartung<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

Festpreis<br />

die ihre Geräte für Wartungsarbeiten einschicken,<br />

welche Größe sie hatten und zu welcher<br />

internen Kundenklassifizierung (SABCD) sie<br />

gehörten.<br />

Zusätzliche Fragen, die für die zukünftige<br />

Marktbearbeitungsstrategie von Interesse waren,<br />

konnte OPC aus den bestehenden Daten<br />

nicht analysieren. In mehreren Workshops, an<br />

denen Mitarbeiter aus den Bereichen Lokale<br />

Geschäftsführung, Marketing und Sales, Technischer<br />

Kundendienst sowie Forschung und<br />

Entwicklung teilnahmen, wurden daraufhin<br />

die Kriterien zusammengestellt, die für das Erstellen<br />

eines Konzepts zur proaktiven strategischen<br />

Kundenansprache notwendig sind. Dazu<br />

beantworteten die Teilnehmer die folgenden<br />

Fragen:<br />

• Wie stark kann ein Kunde von regelmäßiger<br />

Wartung profitieren?<br />

• Hat ein Kunde überhaupt grundsätzliches<br />

Interesse an Service-Aufträgen?<br />

• Welche Budgets stehen dem Kunden für<br />

Service-Leistungen zur Verfügung?<br />

• Verfügt das Unternehmen über eine eigene<br />

Abteilung Technischer Kundendienst?<br />

• Vergibt der Kunde Service-Aufträge an<br />

Drittanbieter?<br />

• Fungiert der Kunde gar als Service-Anbieter<br />

für Drittkunden?<br />

• In welcher Umgebung werden die Geräte<br />

beim Kunden eingesetzt und wie häufig?<br />

• Nimmt der Kunde an Zertifizierungsprogrammen<br />

wie etwa ISO teil?<br />

• Wie eng sind die Produktspezifikationen der<br />

„Kundeskunden“?<br />

• Wodurch unterscheiden sich diese Charakteristika<br />

bei Kunden, die ihre Geräte häufig,<br />

gelegentlich oder nie zur Wartung eingesandt<br />

haben?<br />

Mit den Antworten auf diese Fragen hatte das<br />

Unternehmen bereits die Grundlage dafür,<br />

wie sie gezielt diejenigen Kunden ansprechen<br />

können, die dem Profil des wartungsinteressierten<br />

Kunden entsprechen. Dies ist die Voraussetzung<br />

für eine genauere Einschätzung<br />

und eine effektive Bearbeitung des Marktpotenzials.<br />

Marketingmaßnahmen<br />

Im Anschluss an diese Kriteriensammlung<br />

wurden Ideen für umsatzsteigernde Maßnahmen<br />

generiert, bewertet, priorisiert und für<br />

die Umsetzung vorbereitet. Diese Maßnahmen<br />

sollten sich auf die Positionen Komplexität,<br />

Kosten und zeitlicher Implementierungshorizont<br />

sowie die prognostizierte Erfolgswahrscheinlichkeit<br />

beziehen. Die von den Mitarbeitern<br />

als am höchsten eingestuften Maßnahmen<br />

wurden sofort in die Unternehmensprozesse<br />

eingefügt. Zunächst wurde eine<br />

Warnmeldungen im Display des Messgeräts<br />

einprogrammiert, zu welchem Zeitpunkt die<br />

aktuelle Wartungsperiode endet und der<br />

nächste Wartungstermin ansteht. Alle Geräte<br />

erhalten seitdem zusätzlich einen Wartungssticker,<br />

ähnlich den bekannten TÜV-Stickern<br />

auf Nummernschildern oder Feuerlöschern.<br />

Der Kunde erhält nun bei Abschluss eines Wartungsvertrags<br />

eine erweiterte Garantie bei der<br />

Kaufentscheidung oder eine Nachgarantie im<br />

Falle der späteren Rücksendung des Geräts.<br />

Außerdem stellt der Hersteller ihm ein Leihgerät<br />

bei Wartungsarbeiten zur Verfügung. Zu<br />

festen Terminen, zum Beispiel elf Monate<br />

nach dem Kauf oder der letztmaligen Einsendung<br />

eines Geräts, setzen sich die Mitarbeiter<br />

mit den Kunden in Verbindung, um den Zustand<br />

der Produkte abzufragen oder Wartungsdienste<br />

anzubieten.<br />

Effektivität der Maßnahmen steigern<br />

Um einen Großteil der gewählten Maßnahmen<br />

umsetzen zu können, musste die bereits<br />

vorhandene Datenbank erweitert werden. Die<br />

Mitarbeiter entwickelten eine Schnittstelle<br />

zwischen den bestehenden ERP- und CRM-Systemen,<br />

um sowohl die Verkaufs-, als auch die<br />

Service-Aufträge nachverfolgen zu können.<br />

Hinzu kam die Möglichkeit, die Historie zu jedem<br />

Gerät zu erstellen, um die richtigen Kunden<br />

proaktiv kontaktieren zu können. Mit diesem<br />

weiterentwickelten CRM-System erhielt<br />

der Außendienst exakte kundenspezifische Informationen<br />

über verkaufte Geräte sowie über<br />

erteilte oder nicht erteilte Service-Aufträge.<br />

Auf der Basis dieser systembezogenen Grundlagen<br />

beschlossen die Beteiligten in einem<br />

weiteren Workshop die anschließenden organisatorischen<br />

Maßnahmen: Sie schufen zunächst<br />

ein Anreizsystem für den Vertrieb, mit<br />

dem er Service-Leistungen beim Kunden vorstellen<br />

und anbieten konnte, zum Beispiel<br />

durch Aufnahme von Service-Kennzahlen in<br />

die Zielvorgaben des Vertriebs. Im Anschluss<br />

wurden die Kriterien für eine verbesserte Abstimmung<br />

zwischen den Abteilungen Vertriebsinnen-<br />

und Außendienst sowie Technischer<br />

Kundendienst erstellt und den Mitarbeitern<br />

zwingend vorgegeben.<br />

Zufriedene Kunden<br />

Die strategischen Veränderungen hatten für<br />

den Hersteller unmittelbar positive Auswirkungen<br />

und trugen zudem langfristig zum Erfolg<br />

des Unternehmens bei. Die höhere Anzahl<br />

von Service-Aufträgen führte zu einer stärkeren<br />

Kundenbindung, die zuverlässige und<br />

hochwertige Bearbeitung dieser Aufträge zu<br />

einem gesteigerten Kundennutzen und damit<br />

zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Die<br />

Kunden profitierten gleichermaßen: Sie verfügen<br />

über dauerhaft zuverlässige Produkte,<br />

können die Abwesenheit ihrer Geräte im Voraus<br />

planen und werden seltener von Akut-reparaturen<br />

überrascht. Hersteller und Kunde<br />

gehen eine persönlichere und vertrauensvollere<br />

Partnerschaft ein, wobei der Hersteller eher<br />

als Anbieter von Dienstleistungen und Lösungen,<br />

nicht nur als reiner Zulieferer wahrgenommen<br />

wird.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417opc<br />

Autor<br />

Omar N. Farhat<br />

Geschäftsführer,<br />

Organisations &Projekt Consulting<br />

(OPC)<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 69


DIENSTLEISTUNG<br />

Netzwerk-Managementplattform vereinfacht den Service<br />

Fernwartungsrezept für<br />

Pharmaanlagen<br />

Für ACSR-Solutions gehört zu einem Automatisierungs-<br />

Retrofit ein gesicherter Fernzugriff. Der Dienstleister setzt<br />

dazu auf Security Modules und eine komfortable Netzwerk-Managementplattform<br />

von Siemens. Damit lassen<br />

sich gesicherte VPN-Verbindungen zu diversen Ethernet-<br />

Systemen einfach einrichten, verwalten und aufbauen.<br />

Das hat das Retrofit zweier Tablettenpressen gezeigt.<br />

Automation, Consulting, Service und Retrofit<br />

– Dienstleistungen für Maschinen und Anlagen<br />

– sind das Metier von ACSR-Solutions<br />

aus Düren (Nordrhein-Westfalen). Die Mitarbeiter<br />

dort haben zum Teil jahrzehntelange Erfahrung<br />

sowohl in der Entwicklung als auch<br />

im Bau und im Support der eingesetzten Systeme.<br />

Das Unternehmen hat dafür ein maßgeschneidertes<br />

Produktprogramm entwickelt. Es<br />

umfasst standardisierte Hard- und Software-<br />

Lösungen für den effizienten Betrieb von Tablettenpressen<br />

(Tabcontrol), Wirbelschichtgranulierern<br />

(Fluidbedcontrol), Blisterlinien und<br />

Kartonierern (Paccontrol) sowie Mischern<br />

(Mixcontrol) praktisch aller Hersteller. Diese<br />

bilden den elektronischen Kern bei Retrofit-<br />

Projekten und lassen sich mit wenig Aufwand<br />

für individuelle Aufgaben konfigurieren. Die<br />

Standards werden regelmäßig überprüft und<br />

innoviert, wenn neue Funktionalitäten einen<br />

Mehrwert bringen, beispielsweise letztes Jahr,<br />

als Siemens mit Sinema Remote Connect seine<br />

neue Netzwerk-Managementplattform für<br />

die Fernwartung vorgestellt hat.<br />

ACSR-Solutions hat bereits zwei Tablettenpressen von Aesica Pharmaceuticals modernisiert<br />

und mit seiner Tabcontrol-Steuerung zukunftssicher ausgerüstet. Weitere sind geplant.<br />

Bei Aesica im Einsatz<br />

Als einer der ersten Anwender profitiert davon<br />

die Aesica Pharmaceuticals aus Zwickau. Das<br />

Unternehmen gehört zur britischen Consort-<br />

Medical-Gruppe und produziert diverse Arzneiwirkstoffe<br />

und Bulk-Präparate wie Kapseln,<br />

Dragees und Tabletten für verschiedene Pharmaunternehmen.<br />

Die Produktionskapazität<br />

am Standort Zwickau beträgt über drei Milliarden<br />

„Einheiten“. Die Produktionsprozesse werden<br />

regelmäßig sowohl von Gesundheitsbehörden<br />

verschiedener Länder als auch von den<br />

Auftraggebern auditiert. Das Qualitätsma -<br />

nagement entspricht sowohl den deutschen<br />

und europäischen GMP-Standards als auch<br />

den Richtlinien vieler Gesundheitsbehörden<br />

auf der ganzen Welt – u. a. der FDA.<br />

Entsprechend hoch sind die Anforderungen an<br />

die eingesetzten Produktionsmittel und der<br />

Aufwand, diese auf hohem technischem Niveau<br />

zu halten. Die Sachsen setzen dabei auch<br />

auf die Erfahrung und das Know-how der<br />

ACSR-Solutions und haben diese mit dem Retrofit<br />

zweier Tablettenpressen beauftragt. Eine<br />

Einfach- und eine Doppel-Rundläuferpresse<br />

sollten mechanisch gründlich überholt, die<br />

Elektro- und Automatisierungstechnik wieder<br />

auf den neusten Stand gebracht werden. Um<br />

die Ersatzteilverfügbarkeit wieder langfristig<br />

zu sichern, hat ACSR die ursprüngliche Steuerung<br />

beider Pressen durch sein PC-basiertes<br />

Tabcontrol-System ersetzt. Die Schaltschränke<br />

wurden komplett neu aufgebaut, die Hauptund<br />

Füllschuhantriebe mit kompakten<br />

Siemens-Umrichtern Sinamics G120C ausgerüstet.<br />

Als Herzstück für gesicherte Fernwartung<br />

wurde in beiden Schränken ein Security<br />

Module Scalance S615 von Siemens montiert.<br />

Die Geräte sind das Bindeglied zur neuen, bei<br />

ACSR eingerichteten Netzwerk-Managementplattform<br />

Sinema Remote Connect.<br />

Gesicherte Fernzugriffsverbindung<br />

Mit Sinema Remote Connect lassen sich sehr<br />

einfach und komfortabel gesicherte Fernzugriffsverbindungen<br />

über Virtual Private Network<br />

Tunnels (VPN-Tunnel) konfigurieren, verwalten<br />

und aufbauen. Die Kommunikation<br />

zwischen den Netzwerkteilnehmern ist IP-basiert<br />

sowie protokollunabhängig und somit<br />

universal einsetzbar. Über Sinema Remote<br />

Connect ist der Fernzugriff auf sämtliche kommunikationsfähige<br />

Teilnehmer im lokalen<br />

Netz möglich. Ein direkter Zugriff auf das Firmennetzwerk,<br />

in das eine Maschine oder Anlage<br />

eingebunden ist, wird durch die Firewall-<br />

Einstellungen des Scalance S615 unterbunden<br />

und die Netzwerkeinstellungen vorhandener<br />

70 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Teilnehmer müssen nicht angepasst werden.<br />

„Das war auch für unsere IT-Spezialisten die<br />

Voraussetzung dafür, ein solches Fernwartungssystem<br />

grundsätzlich zuzulassen“, sagt<br />

Andreas Ritter, Technischer Leiter bei Aesica.<br />

„Uns gibt das die Möglichkeit, auch für bestehende<br />

Anlagen nachträglich eine Fernwartung<br />

einrichten zu können, ohne die Produktion unterbrechen<br />

zu müssen“, sagt Klaus Rosenbach,<br />

einer der Geschäftsführer von ACSR-Solutions.<br />

Der Servicetechniker und die zu wartende Maschine<br />

stellen via OpenVPN getrennt voneinander<br />

eine Verbindung zum Sinema Remote<br />

Connect her. Dieser ermittelt über den Austausch<br />

von Zertifikaten die Identität der Teilnehmer<br />

und gibt nach erfolgtem Abgleich den<br />

Fernzugriff frei. Der Pharmaproduzent geht<br />

noch zwei Schritte weiter. Er richtet für Fernwartungsaufgaben<br />

eigene VLANs ein und<br />

stellt die physikalische Netzwerkverbindung<br />

am Scalance Security Module ausschließlich<br />

bei Bedarf und nach Rücksprache mit dem<br />

Dienstleister her.<br />

Mit der Installation des Sinema RC Clients<br />

steht dem Benutzer eine Adressbuchfunktion<br />

zur Verfügung. Darüber kann ein Servicetechniker<br />

auch unterwegs für ihn relevante Maschinen<br />

und Anlagen eindeutig identifizieren,<br />

auswählen und dann fernwarten. Im Serienmaschinenbau<br />

– mit gleichen Maschinen und<br />

IP-Adressen im Feld – ist das ein wichtiger Vorteil.<br />

Einmal angelegte Open VPN-Konfigurationen<br />

und -Zertifikate lassen sich zudem einfach<br />

exportieren und importieren, wenn etwa neue<br />

mobile Endgeräte für die Fernwartung genutzt<br />

werden sollen.<br />

ASCR stellt sich vor<br />

Einfach, komfortabel und flexibel<br />

Die Verbindung zur Managementplattform<br />

für Remote Networks Sinema Remote Connect<br />

kann grundsätzlich über verschiedene Medien,<br />

wie Mobilfunk, DSL oder vorhandene<br />

Netzwerk-Infrastrukturen aufgebaut werden.<br />

Siemens bietet für alle Varianten Scalance-<br />

Router an, die sich per Autokonfiguration einfach<br />

parametrieren und in vorhandene Strukturen<br />

einbinden lassen. Dazu gehören auch<br />

die hier prädestinierten Security Router Scalance<br />

S615. Die Geräte sind DHCP-fähig und<br />

können ihre IP-Adresse automatisch vom<br />

überlagerten Unternehmensnetzwerk, das<br />

mit dem Internet verbunden ist, beziehen. Auf<br />

der Automatisierungsseite des Scalance S615<br />

kann jedes Gerät identische IP-Subnetze besitzen,<br />

die dann durch Adressübersetzung seitens<br />

Sinema Remote Connect eindeutig zugeordnet<br />

werden. Die Sinema Remote Connect<br />

Server-Applikation kann eine hohe Anzahl<br />

VPN-Tunnel via OpenVPN und IPsec entgegennehmen<br />

und verwalten.<br />

„Mit herkömmlichen 1:1-VPN-Verbindungen<br />

ist das nicht derart einfach und zugleich gesichert<br />

möglich“, erläutert Rosenbach. „So ließe<br />

sich auch für ein autorisiertes Partnerunternehmen<br />

schnell ein abgesicherter Fernzugriff<br />

über unseren Sinema Remote Connect einrichten<br />

– von jedem beliebigen Ort mit Internetzugang<br />

aus“, führt er aus.<br />

„Die neue Netzwerk-Managementplattform<br />

von Siemens macht unsere Arbeit als Dienstleister<br />

im Service einfacher und komfortabler“,<br />

resümiert Rosenbach. Mit dieser zentralen Server-Applikation<br />

und theoretisch beliebig vielen<br />

Spezialist für Automation, Consulting und Service<br />

Pharmazeutische Maschinen und Anlagen<br />

aller Hersteller sind zwar das Hauptbetätigungsfeld<br />

der ASCR Solution, aber auch<br />

Unternehmen der Nahrungsmittel- und der<br />

chemischen Industrie setzen die Produkte<br />

und Lösungen ein. Ein Schwerpunkt sind auf<br />

die individuellen Wünsche des Kunden abgestimmte<br />

Retrofit-Projekte. Sie reichen von der<br />

Überholung einzelner Baugruppen über die<br />

Erneuerung der Steuerungstechnik bis hin<br />

zur Generalüberholung von Maschinen und<br />

Anlagen. Dabei setzt ACSR bevorzugt die Produkte<br />

der eigenen Automations-Sparte ein.<br />

Der erste Schritt ist in jedem Fall die präzise<br />

Analyse der Maschine oder Anlage. Danach<br />

erarbeiten die Spezialisten gemeinsam mit<br />

dem Kunden die notwendigen Maßnahmen,<br />

beschaffen die Komponenten und montieren<br />

sie weitestgehend vor. Der Umbau kann in<br />

Düren oder vor Ort beim Kunden erfolgen.<br />

Nach dem Factory Acceptance Test (FAT) beim<br />

Maschinenbauer folgen die Inbetriebnahme<br />

und Kalibrierung, der Site Acceptance Test<br />

(SAT) sowie die Qualifizierung und Schulung<br />

der Mitarbeiter. Auf alle Maßnahmen gibt<br />

der Dienstleister eine Garantie.<br />

Die Schaltschränke bei Aesica Pharmaceuticals<br />

wurden komplett neu aufgebaut<br />

Schnittstelle zum Sinema Remote Connect sind<br />

die Security Modules Scalance S615, die sich<br />

rückwirkungsfrei ins Netzwerk integrieren ließen<br />

Sinema RC Clients und Scalance S können wir<br />

die Anwender unserer Systeme von jedem Ort<br />

aus noch besser und flexibler unterstützen als<br />

bisher. Bei Störungen im Betrieb greifen wir<br />

aus der Ferne ein und minimieren damit Stillstandszeiten<br />

– und all das mit der in der Pharmaindustrie<br />

gebotenen IT-Sicherheit.“ Die Zugriffsmöglichkeiten<br />

sind flexibel und in jedem<br />

Fall abgesichert. Sie haben keinerlei Auswirkungen<br />

auf das Betreibernetzwerk, sodass<br />

auch im sensiblen Umfeld der Pharmaindustrie<br />

eine hohe Akzeptanz gegeben ist.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417siemens<br />

Autor<br />

Maximilian Korff<br />

Product Sales Development,<br />

Siemens<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 71


LITERATUR<br />

Digitaler Expertenaustausch<br />

Pharmazeutische Packmittel<br />

Unter www.pharma-manufactu<br />

ring.blog finden Verantwortliche<br />

von Pharma- und Biotechunternehmen<br />

ab sofort nützliches Wissen<br />

und Lösungsansätze zu aktuellen<br />

Herausforderungen und Zukunftsthemen<br />

der Branche. In<br />

dem neuen Fachblog tauschen<br />

sich Experten zu technologischen<br />

Themen wie Digitalisierung, Industrie<br />

4.0, Plug & Produce und<br />

Big Data aus. Ebenso werden Lösungen<br />

zu Themen wie Nachahmerpräparate,<br />

kürzere Produkteinführungszeiten<br />

oder Anforderungen<br />

durch Regulierungsbehörden<br />

diskutiert.<br />

Initiator des Blogs ist<br />

Werum IT Solutions.<br />

Das Posten von Kommentaren<br />

ist für jeden<br />

Besucher einfach<br />

und ohne Anmeldung<br />

möglich. Gastblogger<br />

sind herzlich eingeladen,<br />

ihre Erfahrungen an die<br />

Branche weiterzugeben.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: php0417werum<br />

Die überarbeitete und<br />

erweiterte 2. Auflage<br />

des Grundlagenwerks<br />

„Pharmazeutische<br />

Packmittel – Primär-/<br />

Sekundärpackmittel,<br />

Qualität, Regulatorische<br />

Anforderungen“<br />

geht auf alle Fragen<br />

rund um pharmazeutische Packmittel<br />

ein. Von den regulato -<br />

rischen Anforderungen bis hin<br />

zum Einfluss von Primärpackmitteln<br />

auf die Stabilität eines Arzneimittels.<br />

Eigenschaften und Qualitätsanforderungen<br />

für die wichtigsten<br />

pharmazeutischen Primär-,<br />

Sekundär- und Tertiärpackmittel<br />

wie Hütten und Röhrenglas,<br />

Kunststoff, Elastomere, Aluminium,<br />

Faltschachteln oder Pappe<br />

werden ausführlich erläutert.<br />

Dr. Martin W. Wesch informiert<br />

umfassend über die<br />

rechtlichen Aspekte bei<br />

der Packmittelherstellung<br />

und -verarbeitung, bei der<br />

Wareneingangskontrolle,<br />

der Kennzeichnung<br />

bis hin zum aktuellen<br />

Stichwort Arzneimittelfälschungen.<br />

Neu in der 2. Auflage<br />

sind die Themen Glas-Delaminierung,<br />

Fehlererkennung mittels<br />

bildgebender Verfahren und Verpackung<br />

als Kontaminationsrisiko<br />

im Reinraum.<br />

Pharmazeutische Packmittel – Primär-/ -<br />

Sekundärpackmittel, Qualität, Regulato -<br />

rische Anforderungen, Hrsg.von Fritz R.<br />

Rimkus/Frank Stieneker, 2. Auflage, 2017,<br />

72,76 Euro<br />

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Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />

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72 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


TERMINE, INSERENTENVERZEICHNIS<br />

· Concept Heidelberg<br />

Seminar: Reinigungsvalidierung im Fokus des PDE-Konzepts –<br />

Umsetzung des Annex 15, 5. bis 6. Oktober 2017, Heidelberg<br />

Auskünfte: Concept Heidelberg, Tel.: (06221) 84 44 44,<br />

E-Mail: info@concept-heidelberg.de<br />

· GDCh<br />

Seminar: Gute Vertriebspraxis – Good Distribution Practice (GDP),<br />

6. Oktober 2017, Frankfurt am Main<br />

Seminar: GMP-Intensivtraining: Hintergründe und Essentials der GMP<br />

(Gute Herstellungspraxis) auf deutscher, europäischer und amerikanischer<br />

Ebene, 13. bis 14. November 2017, Frankfurt am Main<br />

Auskünfte: GDCh – Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V.,<br />

Tel.: (069) 79 17-364/-291, E-Mail: fb@gdch.de<br />

· ISPE<br />

Workshop: New European Pharmacopoeia Water for Injection (WFI)<br />

Monograph – wie sieht das WFI-System der Zukunft aus?,<br />

9. bis 10. Oktober 2017, Penzberg<br />

Workshop: Pharma 2025: Pharma 4.0 – Digitalisierung in der Pharmaindustrie,<br />

26. bis 27. Oktober 2017, Ismaning<br />

Auskünfte: ISPE D/A/CH e. V., Tel.: (06103) /60 44 68,<br />

E-Mail: rolf.sopp@ispe-dach.org<br />

· APV<br />

Seminar: GMP-Basistraining, 7. bis 8. November 2017, Wiesbaden<br />

Seminar: Computervalidierung praktisch umgesetzt,<br />

8. bis 9. November 2017, Wiesbaden<br />

Seminar: Das 1 x 1 der Statistik für die Prozesskontrolle,<br />

13. bis 14. November 2017, Wiesbaden<br />

Auskünfte: APV – Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik<br />

e. V., Tel.: (06131) 97 69-0, E-Mail: apv@apv-mainz.de<br />

· Schülke<br />

Seminar: Pharma Club – Netzwerken und Wissenstransfer<br />

im Pharma-Umfeld, 8. bis 9. November 2017, Oberhausen<br />

Auskünfte: Schülke & Mayr GmbH, Tel.: (040) 52 10 0-0,<br />

E-Mail: info@schuelke.com<br />

· HDT<br />

Seminar: Von der GMP-Risikoanalyse bis zur GMP-Qualifizierung,<br />

18. Oktober 2017, Essen<br />

Seminar: Planungsgrundlagen für Pharma-Anlagen und Reinräume,<br />

19. Oktober 2017, Essen<br />

Auskünfte: HDT – Haus der Technik e. V., Tel.: (0201) 18 03-211,<br />

E-Mail: anmeldung@hdt-essen.de<br />

Weitere Veranstaltungen und Seminare finden Sie auf www.prozesstechnik-online.de<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

• Afriso-Euro-Index GmbH, Güglingen 51<br />

• AZO GmbH & Co. KG, Osterburken 5<br />

• Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 47<br />

• Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach 49<br />

• Robert Bosch GmbH Packaging<br />

Technology GmbH, Waiblingen 13<br />

• Bosch Industriekessel GmbH,<br />

Gunzenhausen 27<br />

• BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 15<br />

• C. Otto Gehrckens GmbH & Co.KG,<br />

Pinneberg 31<br />

• Coperion GmbH, Stuttgart 28<br />

• Domino Deutschland GmbH,<br />

Mainz-Kastel 63<br />

• eltherm GmbH, Burbach 46<br />

• Flecotec AG, Badenweiler 2<br />

• Flottweg SE, Vilsbiburg 41<br />

• Forum Institut für Management<br />

GmbH, Heidelberg 48<br />

• Freudenberg Process Seals<br />

GmbH & Co. KG, Weinheim 76<br />

• Frewitt Fabrique de Machines SA,<br />

CH-Granges-Paccot 30<br />

• Harter GmbH, Stiefenhofen 19<br />

• IP Gansow GmbH, Unna 31<br />

• Dr. Knoell Consult GmbH, Mannheim 25<br />

• L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG,<br />

Sundern 45<br />

• Messe Frankfurt Exhibition GmbH,<br />

Frankfurt 29<br />

• Mettler-Toledo GmbH, Gießen 9<br />

• Novindustra AG, CH-Sissach 26<br />

• Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH & Co., Heidelberg 53, 63, 72<br />

• Ruwac Industrie-Sauger GmbH,<br />

Melle 30<br />

• Schilling Engineering GmbH,<br />

Wutöschingen 3<br />

• Transort GmbH, Schmallenberg 26<br />

• Vega Grieshaber KG, Schiltach 7<br />

• ViscoTec Pumpen- und Dosiertechnik<br />

GmbH, Töging 63<br />

• Vitronic Dr.-Ing. Stein<br />

Bildverarbeitungssysteme GmbH,<br />

Wiesbaden 24<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 73


EXPERTENMEINUNG<br />

Systemintregration ist 4.0 – 4.0 ist<br />

Systemintegration<br />

Industrie 4.0 gehört zu den meistdiskutierten<br />

Zukunftsthemen in allen Branchen. Der Pharmaindustrie<br />

hat man bisher nachgesagt, sie<br />

„verschlafe“ die Digitalisierung. Passender<br />

wäre: Pharma schläft nicht, muss aber noch<br />

viel klären. Dabei ist die Systemintegration aus<br />

Anwendersicht das Entscheidende.<br />

Die vierte industrielle Revolution soll Herstellern<br />

eine neue Welt eröffnen: Maschinen, Materialien<br />

und Produkte kommunizieren über<br />

Sensoren und Netzwerke miteinander und<br />

steuern sich selbst. Die Produktion wird<br />

schneller, flexibler, individueller. Auch der Anlagen-<br />

und Maschinenlieferant wird dabei in<br />

Zukunft eine wesentliche Rolle spielen – vor,<br />

während und nach dem Produktionsprozess.<br />

In vielen Fällen liefert er bereits bei der Entwicklung<br />

und beim Scale-up sein Know-how,<br />

die notwendigen Technologien und Dienstleistungen.<br />

Industrie 4.0 setzt sich in der Pharmabranche<br />

langsamer durch als etwa in der Automobilindustrie.<br />

Dennoch wird sie auch hier die Agenda<br />

erobern und ein entscheidender Faktor im<br />

künftigen Wettbewerb sein. Eine langfristige<br />

Planung erscheint dabei keineswegs zu vorsichtig:<br />

Schließlich geht es um sensible Produkte<br />

und zugleich um fundamentale technologische<br />

Veränderungen. Damit die Ansätze<br />

von 4.0 auch in der Pharmaindustrie greifen,<br />

muss man die „Denke“ der Industrie verstehen,<br />

die pharmazeutischen Anwendungen<br />

vom Kern her verstehen und das regulierte<br />

Umfeld gut kennen. Nur so bekommen wir bei<br />

den Kunden unsere 4.0-Ansätze in die Unternehmen.<br />

Dabei hilft uns unsere jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der Systemintegration von<br />

Anlagen und Prozessen – und dies von den Lager-Prozessen<br />

über die Einwaage bis hin zur<br />

Verpackung.<br />

Die Automationstechnologien sind verfügbar<br />

und deshalb gilt es, die 4.0-Technologien geschickt<br />

in die pharmazeutischen Anwendungen<br />

einzupflanzen. Sei es bei der Logistik, beim<br />

Umgang mit MBR- und EBR-Daten, bei den<br />

PAT-Anwendungen und deren Datenmanagement.<br />

Der Trend unserer Kunden, die Präventive<br />

Maintenance zu fördern, Schulungen der eigenen<br />

Mitarbeiter den Lieferanten anzuvertrauen<br />

(Stichwort AR – Argumented Reality),<br />

die regulatorischen Anforderungen zu Real Time<br />

Release Testing mit den dazugehörigen<br />

notwendigen Kalibrations-, Design Space- und<br />

Thomas Hofmaier, Head of Business<br />

Unit Process Technology Pharma bei<br />

Glatt und Sprecher der Excellence<br />

United<br />

Prozess-Kontroll-Modellen zu erfüllen sowie<br />

die Bereitschaft zunehmend über kontinuierliche<br />

Produktionsmethoden nachzudenken, haben<br />

unsere 4.0-Bemühungen multipliziert.<br />

Besonders in einem hoch regulierten Umfeld<br />

wie der Arzneimittelherstellung müssen Veränderungen<br />

sorgfältig geplant werden. Rückenwind<br />

erhalten unsere Kunden auch von<br />

Behörden wie der Food and Drug Administration<br />

(FDA). Sie unterstützt mit ihren Initiativen<br />

die Umstellung auf die kontinuierliche Fertigung<br />

ebenso wie den Wechsel zu einer hoch<br />

integrierten, papierlosen Dokumentation.<br />

Die Allianz der Excellence United bietet modulare<br />

Systeme für die horizontale und vertikale<br />

Prozessautomation, moderne Schnittstellen<br />

für die Integration von Systemen zur Leitung<br />

der Produktion (Manufacturing Execution System,<br />

MES) und Planung der Unternehmensressourcen<br />

(Enterprise-Resource-Planning,<br />

ERP), eine sehenswerte Library von robusten<br />

PAT-Systemen und ein zertifiziertes Service-<br />

Portal für die Prozessoptimierung sowie eine<br />

Mehrzweckplattform für die Batch-Produktion<br />

und die kontinuierliche Produktion.<br />

Wer also erste Schritte in Richtung Pharma 4.0<br />

gehen will, ist deshalb mit den IT-gestützten<br />

Lösungen von Excellence United auf einem sicheren<br />

Weg. Wir zielen immer auf den speziellen<br />

Kundennutzen und stellen die konkrete<br />

Pharma-Applikation in den alleinigen Focus<br />

der 4.0-Aufgabenstellung. Somit differenzieren<br />

wir uns mit konkreten Lösungen von dem<br />

üblichen 4.0-Bla-Bla.<br />

Das Fachmagazin für die<br />

GMP-gerechte Produktion<br />

ISSN 2191–1177<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Strasse 8, 70771 Leinfelden-<br />

Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion:<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi), Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh), Phone +49 711 7594-284<br />

B. Eng. Janosch Menger (jm), Phone +49 711 7594-287<br />

Dr. Bernd Rademacher (br), Phone +49 711 7594-263<br />

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Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 8 vom 1.10.2016.<br />

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Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />

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Bezugspreis jährlich:<br />

Inland: 21,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

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Einzelheft: 5,50 € zuzüglich Versandkosten.<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />

digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />

höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, GB-Hook,<br />

Hampshire RG29 1TA, Phone 01256 862589,<br />

Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone 052 6330888,<br />

Fax 052 6330899; E-Mail: f.stoll@iff-media.ch<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome<br />

Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku. Tokyo 102,<br />

Phone 03 32342161, Fax 03 32341140;<br />

USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.,<br />

Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York,<br />

NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212 6293988<br />

detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in <strong>Pharmaproduktion</strong> erscheinenden Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />

vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

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Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

74 <strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

05. Dezember 2017<br />

Industriepark Höchst<br />

Alte Färberei, Frankfurt<br />

Zukunftsthemen für die chemische<br />

und pharmazeutische Industrie<br />

Es erwarten Sie Vorträge von Referenten<br />

renommierter Unternehmen.<br />

Sie beschäftigen Sich mit folgenden Themen:<br />

Energie- und ressourceneffiziente<br />

Prozesse und Anlagen<br />

Smarte und vernetzte Produktion<br />

Prozessautomatisierung<br />

Modulare Anlagen<br />

Jetzt<br />

anmelden!<br />

Profitieren Sie vom Networking mit Kollegen und<br />

sichern Sie sich einen wertvollen Informationsvorsprung.<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.innovationsforum-chemieproduktion.de<br />

Fragen? – Ihr Kontakt<br />

Tatjana Sellenthin, tatjana.sellenthin@konradin.de<br />

Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung,<br />

da die Anzahl der Plätze begrenzt ist.<br />

In guter Gesellschaft – unsere Partner 2017 (Stand August 2017)<br />

<strong>Pharmaproduktion</strong> 4/2017 75


IMMER UNVERZICHTBAR<br />

DIE REINE ZUVERLÄSSIGKEIT<br />

Wir lassen nichts durchgehen! Sie auch nicht? Hygiene steht in der<br />

Prozessindustrie an oberster Stelle. Das erfordert totraumfreie<br />

Dichtungslösungen, wie unseren Hygienic Usit®, der den aggressivsten<br />

Reinigungs- und Prozessmedien zuverlässig stand hält. Die<br />

Dichtungslösungen von Freudenberg Sealing Technologies helfen Ihnen,<br />

Keimen und Verunreinigungen den Kampf anzusagen! www.fst.com

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