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2018 DEZEMBER / FESTSCHRIFT ZUM JUBILÄUM 50 JAHRE LEBENSHILFE FREISING

Die Festschrift zum Jubiläum 50 Jahre Lebenshilfe Freising e.V. für Mitglieder, MitarbeiterInnen, Freunde und Förderer.

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Sonderausgabe/Doppelnummer <strong>2018</strong> // 27. Jahrgang<br />

<strong>JUBILÄUM</strong>S-<br />

TAUSENDFÜßLER<br />

Das Magazin der<br />

Thema: Unser <strong>50</strong>. Jubiläumsjahr im Rückblick // Ab Seite 3<br />

Thema: Freisinger Tag des Bieres mit unserem Lebensbräu // Ab Seite 16<br />

Thema: Festliche Jubiläumsgala in der Luitpoldhalle // Ab Seite 6<br />

Thema: Unsere Einrichtungen gestern und heute // Ab Seite 19<br />

Was los war: Aktuelles aus Ihrer Lebenshilfe // Ab Seite 55<br />

Helfen hilft: Über 300 Läufer beim 7. Lebenslauf zum Jubiläum // Ab Seite 75<br />

Festliches Jubiläumsjahr<br />

Gala und mehr – Wir feiern „<strong>50</strong> Jahre Lebenshilfe Freising“


2<br />

Vorwort<br />

UNSER <strong>JUBILÄUM</strong>SJAHR<br />

3 „Die Lebenshilfe fordert und fördert“ –<br />

Grußwort von Landrat Josef Hauner<br />

4 „Interessiert sein, interessiert<br />

bleiben“ – Grußwort des Freisinger<br />

OB Tobias Eschenbacher<br />

5 Heute wurde die Lebenshilfe Freising<br />

gegründet – der 26. Juni 1968<br />

6 Da sein für Menschen mit Behinderung –<br />

unsere Jubiläums-Gala<br />

8 „Die Lebenshilfe Freising macht sich für<br />

eine inklusive Gesellschaft stark“ – Festrede<br />

unserer Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt<br />

16 Das „Wir-Bier“ zum Jubiläum – Monika<br />

Haslberger braute den „Lebensbräu 1968“<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong><br />

19 Unsere Einrichtungen gestern und heute<br />

HELFEN HILFT<br />

75 Einmal Madrid und zurück! Über<br />

300 Läufer beim 7. Lebenslauf<br />

77 Schafkopf für den guten Zweck<br />

78 Texas Instruments-Mitarbeiter<br />

mit dem grünen Daumen<br />

78 Firmen spenden: IKEA Eching, Brauerei<br />

Krombacher und viele andere<br />

84 VERANSTALTUNGS-KALENDER / IMPRESSUM<br />

Das Aktuellste zur Lebenshilfe Freising finden Sie:<br />

AUF UNSERER HOMEPAGE:<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

IN FACEBOOK:<br />

www.facebook.com/lebenshilfefreising<br />

AUF YOUTUBE:<br />

Lebenshilfe Freising<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

<strong>2018</strong> feiern wir unser <strong>50</strong>. Jubiläumsjahr.<br />

Schon viele Veranstaltungen<br />

der Lebenshilfe<br />

Freising als Ganzes oder ihrer<br />

vielen Einrichtungen wurden<br />

zu diesem festlichen Anlass<br />

gefeiert. Zentrale Veranstaltung<br />

war unsere Jubiläums-<br />

Gala am 2. Juni <strong>2018</strong> in der<br />

voll besetzten Freisinger<br />

Luitpoldhalle. Wir<br />

unsere<br />

konnten<br />

Bundesvorsitzende<br />

Ulla Schmidt als Gastrednerin begrüßen, dazu viele Ehrengäste<br />

aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Viele Freunde<br />

und Förderer, ehemalige und aktive Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter machten die Gala zum kurzweiligen Familienfest.<br />

Familien und Menschen mit Behinderung standen auch im<br />

Mittelpunkt der Feiern zum 20-jährigen Bestehen des InKiMo<br />

in Moosburg, zu 25 Jahren Offene Behindertenarbeit und zur<br />

Eröffnung des Moosburger Juliane-Maier-Hauses vor 30 Jahren.<br />

Zahlreiche Sommerfeste, allen voran das große Fest der<br />

Einrichtungen im BiG, fanden im Zeichen unseres Jubiläumsjahres<br />

statt. Mich selber traf die große Ehre und tolle Erfahrung,<br />

zum diesjährigen Freisinger Tag des Bieres unser Jubiläumsbier<br />

„Lebensbräu 1968 – das Wir-Bier“ in Kooperation mit<br />

der Forschungsbrauerei Weihenstephan der Technischen Universität<br />

München selbst brauen und ausschenken zu dürfen.<br />

Wieder abtrainieren konnte man das gehaltvolle Bier dann im<br />

Herbst beim mittlerweile 7. Lebenslauf unserer Stiftung, der<br />

diesmal über 300 Läuferinnen und Läufer mit und ohne Behinderung<br />

an die Moosachwiesen in Freising lockte.<br />

Zuletzt gilt mein großer Dank Ihnen, werte Leserinnen und<br />

Leser, die Sie zusammen mit vielen anderen Vereinsmitgliedern,<br />

Freunden und Förderern die Lebenshilfe Freising seit<br />

nunmehr <strong>50</strong> Jahren zuverlässig und treu wertschätzen und<br />

unterstützen. Ohne Sie würden wir heute nicht so dastehen,<br />

wie wir es tun: eine Lebenshilfe für alle und mit allen Menschen<br />

in unserer Region. Ich bedanke mich im Namen der<br />

ganzen Lebenshilfe Freising für Ihre Großherzigkeit und Solidarität.<br />

Bleiben Sie uns weiterhin gewogen!<br />

Ihre<br />

Monika Haslberger<br />

1. Vorsitzende


„Die Lebenshilfe fordert und fördert“<br />

Grußwort des Landrats zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum<br />

Wenn es um Menschen mit Behinderung im Landkreis<br />

Freising geht, kommt man an der Lebenshilfe Freising<br />

nicht vorbei. Wenn es sie nicht schon gäbe, müssten<br />

wir die Lebenshilfe sofort erfinden. Tatsächlich existiert<br />

die Organisation bereits seit nunmehr <strong>50</strong> Jahren. Vom<br />

ersten Tag an bis heute setzt sich die Lebenshilfe für<br />

Menschen mit Behinderung, vor allem für Menschen<br />

mit geistiger Behinderung, ein. Seit einem halben<br />

Jahrhundert macht sie sich für das Wohl und die Rechte<br />

von behinderten Menschen im Landkreis Freising<br />

stark, hält sie uns mit ihrem Engagement hinsichtlich<br />

einer guten und fairen Behindertenarbeit vor Ort auf<br />

Trab, fordert und fördert, lässt nicht locker, legt auch<br />

mal den Finger in die Wunde.<br />

Behinderte Menschen wollen vor allem normal sein,<br />

wollen so normal wie möglich behandelt werden. Sie<br />

brauchen kein Mitleid. Sie brauchen vielmehr Solidarität<br />

und Unterstützung. Dass dieses Verständnis in die<br />

Köpfe und in die Herzen der Menschen ohne Behinderungen<br />

dringt, dieses Ziel hat die Lebenshilfe Freising<br />

in den nunmehr fünf Jahrzehnten ihres Bestehens konsequent<br />

verfolgt.<br />

Seit der Gründung im Jahre 1968 hat sich die Lebenshilfe<br />

Freising stetig weiterentwickelt. Inzwischen<br />

reichen die Angebote von der Frühförderung bis zum<br />

Wohnen im Alter. Die Lebenshilfe Freising ist Träger von<br />

sechs Integrativen Kindertageseinrichtungen, dazu<br />

Kinderkrippen und eines Horts im Landkreis Freising.<br />

Bereits seit Entstehung dieser Einrichtungen arbeiten<br />

unser Amt für Jugend und Familie und die Lebenshilfe<br />

eng zusammen. Und sie betreibt sechs Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

für behinderte Volljährige.<br />

Das <strong>50</strong>-jährige Bestehen ist ein guter Anlass, Danke<br />

zu sagen an alle, die sich in der Lebenshilfe – sei es<br />

haupt- oder ehrenamtlich engagieren. Ich wünsche<br />

ihnen weiterhin viel Kraft und Erfolg für ihre wichtige<br />

Arbeit zum Wohle der Menschen mit Behinderung im<br />

Landkreis Freising.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Josef Hauner ist Landrat von Freising. Er<br />

schreibt: Gut, dass es die Lebenshilfe Freising<br />

gibt. Wir brauchen sie! Die Lebenshilfe hilft<br />

Menschen mit Behinderung hier bei uns. Die<br />

Lebenshilfe verlangt gleiches Recht für Menschen<br />

mit Behinderung. Sie verlangt, dass<br />

Menschen mit Behinderung überall dabei<br />

sein können. Das ist gut so! Der Landkreis<br />

und die Lebenshilfe haben in den letzten<br />

<strong>50</strong> Jahren gut zusammengearbeitet. Danke<br />

dafür! Und viel Glück und Erfolg auch für die<br />

nächsten <strong>50</strong> Jahre!<br />

Josef Hauner<br />

>> Josef Hauner<br />

Landrat des Landkreises Freising<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 3


„Interessiert sein, interessiert bleiben“<br />

Grußwort des Freisinger Oberbürgermeisters zum <strong>50</strong>-jährigen Jubiläum<br />

„Ein Jahr hallt nach“, titelte noch 2017 ein Nachrichtenmagazin,<br />

„1968 prägt den deutschen Alltag bis heute.“<br />

Gemeint war ein politisch wie gesellschaftlich eindringlich-eindrucksvolles<br />

Jahr des Aufbruchs und der<br />

Proteste – d a s Jahr, in dem sich hier bei uns in Freising<br />

mit der Gründung eines Elternvereins im Rathaussaal<br />

die Lebenshilfe auf den Weg machte, in den folgenden,<br />

nunmehr <strong>50</strong> Jahren als Interessensvertretung für Menschen<br />

mit Behinderung Lebens-Hilfe zu leisten im besten<br />

Sinne des Wortes und Barrieren abzubauen.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Tobias Eschenbacher ist Ober-Bürgermeister<br />

von Freising. Er schreibt: 1968 war ein wichtiges<br />

Jahr. Denn in diesem Jahr wurde die Lebenshilfe<br />

Freising gegründet, bei uns im Rathaus-Saal<br />

von Freising. In der Lebenshilfe arbeiten Menschen<br />

mit Behinderung, ihre Eltern, Mitglieder<br />

des Vereins und viele Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter seit <strong>50</strong> Jahren gut zusammen. Die<br />

Lebenshilfe gehört einfach zur Stadt Freising.<br />

Hier gibt es viele Einrichtungen. Viele Kultur-<br />

Gruppen treten in Freising auf. Das ist schön!<br />

Auch nach dem Jubiläums-Jahr wollen wir gut<br />

zusammen arbeiten!<br />

hilfe Freising zu einem renommierten Sozialunternehmen<br />

entwickelt. Ob als Arbeitgeber (denken wir nur an<br />

die Isar Sempt Werkstätten, an Viva Vita oder SerVita!),<br />

als Träger von Bildungs- und Fördereinrichtungen oder<br />

integrativer Wohnprojekte steht die Lebenshilfe Freising<br />

im Jubiläumsjahr <strong>2018</strong> als kraftvoller Wegbereiter<br />

in Sachen Inklusion und Integration. Auch dank einer<br />

beständigen, lebensnahen Informationsarbeit erleben<br />

wir vielfach ein offenes, aufgeschlossenes Miteinander<br />

von Menschen mit und ohne Behinderung. Interessiert<br />

zu sein, interessiert zu bleiben ist wie ein Auftrag jetzt<br />

im Jubiläumsjahr: Wir haben wichtige Etappen gemeinsam<br />

gemeistert, aber wir haben sicher auch noch<br />

viel vor: Menschen mit Einschränkungen steht ein fester<br />

Platz mitten in der Gesellschaft zu – arbeiten wir daran<br />

alle gemeinsam weiter, damit auch <strong>2018</strong> nachhallt<br />

als ein Jahr, in dem das Miteinander noch ein Stück alltäglicher<br />

wurde!<br />

Ihr und Euer<br />

Tobias Eschenbacher<br />

Mit der Achtsamkeit, Umsicht und Leidenschaft ihrer<br />

Mitglieder, der Tatkraft und Erfahrung der Angehörigen<br />

und der heute über 600 professionellen Mitarbeiter/-<br />

innen sind mehr als 30 Einrichtungen entstanden, die<br />

über 1200 Menschen mit und ohne Behinderung begleiten<br />

und unterstützen. Mit eigenen, vielbeachteten<br />

Veranstaltungen, aber auch der aktiven Teilnahme an<br />

Kulturveranstaltungen wie „ZAMMA“ oder „mitanand“<br />

ist die Lebenshilfe Freising nicht nur ein lebendiger,<br />

angesehener Partner, sondern durchaus ein Pfeiler im<br />

gesellschaftlichen Leben unserer Stadt.<br />

Ein Jahr hallt nach – seit der Gründung 1968 als kleiner,<br />

entschlossener Elternverein hat sich die Lebens-<br />

>> Tobias Eschenbacher<br />

Oberbürgermeister von Freising<br />

4 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


<strong>50</strong> Jahre da sein für Menschen mit<br />

und ohne Behinderung<br />

Lebenshilfe Freising feierte mit 300 Gästen ihr <strong>50</strong>-jähriges Bestehen<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Zu einem runden Geburts-Tag gibt es oft eine besondere Feier. Genau so war es auch, als<br />

die Lebenshilfe Freising vor ein paar Monaten <strong>50</strong> Jahre alt wurde. Als Ehren-Gast kam Frau<br />

Ulla Schmidt. Sie ist eine bekannte Politikerin. In Berlin leitet sie die Bundes-Vereinigung<br />

Lebenshilfe für ganz Deutschland. Dazu kamen über 300 Leute in die Luitpold-Halle in Freising:<br />

Menschen mit Behinderung, Freunde, Förderer, Mitglieder und alte und neue Mit-Arbeiter<br />

der Lebenshilfe. Bei der Feier gab es Reden, viel Musik und ein gutes Essen. Danach<br />

konnte man sogar Tanzen. Das Fest hat allen sehr gut gefallen.<br />

Es war eine besondere Stimmung am späten Samstagnachmittag<br />

des 2. Juni <strong>2018</strong> an und in der Luitpoldhalle<br />

Freising. Wie ein Bienenschwarm summte<br />

es mit Stimmen von prominenten Gästen von Politik,<br />

Wirtschaft und Gesellschaft aus der Region, gesetzten<br />

Senioren und jungen Menschen, dazu auch noch eine<br />

ganze Kindergartengruppe. Grund für das festliche<br />

Stimmengewirr war die Feier zum <strong>50</strong>-jährigen Bestehen<br />

der Lebenshilfe Freising, zu der viele aktive und<br />

ehemalige Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, Spender<br />

und Förderer und zahlreiche Prominente erschienen<br />

waren. In der Halle wurde es erst festlich offiziell: 1.<br />

Vorsitzende Monika Haslberger und die Selbstvertreterin<br />

der betreuten Menschen mit Behinderung bei<br />

der Lebenshilfe, Manuela Mühlhammer, begrüßten die<br />

Gäste an langen gedeckten Tischen. Diese Feier sei als<br />

Dank an die vielen Förderer und Unterstützer und an<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geplant worden.<br />

Nur zusammen habe man in <strong>50</strong> Jahren das erreicht,<br />

was heute dasteht: viele spezielle Einrichtungen für<br />

Menschen mit Behinderung vom Kind bis zum Senioren<br />

hier in unserer Region: Kitas, eine Schule, viele<br />

verschiedene Wohneinrichtungen und Angebote für<br />

eine erfüllte Freizeit.<br />

In seinem Grußwort rief Landrat Josef Hauner aus,<br />

dass man die Lebenshilfe erfinden müsste, gäbe es<br />

sie nicht schon so lange. Freisings Bürgermeister<br />

Hans Hölzl überbrachte den Dank der Stadt und einen<br />

Scheck. Hauptrednerin war aber die Lebenshilfe-Bundesvorsitzende<br />

und frühere Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt MdB. Sie dankte allen,<br />

die in <strong>50</strong> Jahren so großes geleistet hätten: den<br />

Eltern für ihr unermüdliches Engagement für noch<br />

bessere Bedingungen für ihre behinderten Kinder,<br />

den Lebenshilfe-Mitarbeitern für ihr Herzblut bei ihrer<br />

Arbeit und den Freunden aus Politik, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft, die durch ihre Spenden und Förderung<br />

das Leben von Menschen mit Behinderung<br />

konkret besser machen können.<br />

Was Menschen mit Behinderung können, zeigte<br />

der Abend: das Foyer der Luitpoldhalle war mit<br />

Gemälden der Kreativen Werkstatt der Lebenshilfe<br />

geschmückt, zur Begrüßung sangen Kinder des In-<br />

KiMo Moosburg, mittendrin spielten die nASHville<br />

Cowboys and Cowgirls aus dem Anneliese-Schweinberger-Haus,<br />

und die Profi-Showband Fun Factory<br />

heizte am späteren Abend die Tanzfläche an. Mit Ehrungen,<br />

einer musikalischen Einlage des Vorstands<br />

der Lebenshilfe, einem hervorragenden Menü aus<br />

der Nachtcafé-Küche und Zeit zu vielen Gesprächen<br />

gelang ein rundum begeisternder Abend, der von allen<br />

Anwesenden höchstes Lob erhielt.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 5


Vielen Dank an unserem<br />

Lebenshilfe-Fotografen Benni<br />

Diemer für einige dieser Fotos!<br />

6 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


HAUPTSACHE – DAS THEMA // 7


„Die Lebenshilfe Freising macht sich<br />

für eine inklusive Gesellschaft stark“<br />

Festrede von Bundesministerin a.D. Ulla Schmidt MdB, Vorsitzende<br />

der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.<br />

Sehr geehrte Festgäste! Liebe Monika Haslberger!<br />

Liebe Frau Mühlhammer!<br />

Wir feiern heute den <strong>50</strong>. Geburtstag der Lebenshilfe<br />

Freising und weitere runde Geburtstage verschiedener<br />

Lebenshilfe-Einrichtungen. Zu diesen Jubiläen<br />

möchte ich, auch im Namen des Bundesvorstandes,<br />

die herzlichen Glückwünsche der gesamten Lebenshilfe-Familie<br />

überbringen. Und ich möchte Ihnen danken<br />

– für Ihr besonderes Engagement und die großen<br />

Erfolge Ihrer Arbeit!<br />

Ein halbes Jahrhundert – was haben Sie in dieser<br />

Zeit alles für Menschen mit einer sogenannten geistigen<br />

Behinderung auf den Weg gebracht – und das<br />

Spannende daran ist, wie sich die Lebenshilfe dabei<br />

weiterentwickelt hat. Ich möchte heute mit Ihnen eine<br />

kleine Reise durch die Geschichte der Lebenshilfe unternehmen:<br />

von ihren Wurzeln bis zur Gegenwart.<br />

Und dabei auch einen Blick in die Zukunft wagen.<br />

Ich freue mich sehr, dass heute Benno Zierer aus dem<br />

Bayerischen Landtag unter den Jubiläums-Gästen ist.<br />

Herzlich begrüßen möchte ich auch Landrat Josef Hauner,<br />

Hans Hölzl, den 3. Bürgermeister der Stadt Freising,<br />

und Bezirksrat Johannes Becher!<br />

DANK AN MONIKA HASLBERGER<br />

Gestatten Sie mir zu Beginn ein paar persönliche Worte:<br />

Liebe Monika Haslberger,<br />

Du bist seit vielen Jahren Vorsitzende der Lebenshilfe<br />

Freising, Du bist Mitglied im Landesvorstand<br />

der Lebenshilfe Bayern, und Du warst schon im Bundesvorstand<br />

der Lebenshilfe, als ich im Jahr 2012<br />

8 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


zum ersten Mal zur Bundesvorsitzenden gewählt<br />

wurde. Als meine Stellvertreterin bist Du seither an<br />

meiner Seite.<br />

Ich schätze Deine Sichtweise sehr: Als Mutter einer<br />

mittlerweile erwachsenen Tochter mit Down-Syndrom<br />

weißt Du, was Menschen mit Behinderung brauchen.<br />

Und als ehrenamtlich Engagierte in der Lebenshilfe<br />

tust Du alles dafür, dass Menschen mit Behinderung<br />

auch bekommen, was sie brauchen!<br />

An Deiner Person, liebe Monika, wird deutlich, was<br />

die Lebenshilfe von Beginn an ausmacht: Das sind<br />

Mütter und Väter wie Du, die sich mit aller Kraft für<br />

ihre Kinder mit Behinderung einsetzen und dabei<br />

das Leben aller Menschen mit Behinderung verbessern<br />

und eine inklusive Gesellschaft gestalten wollen.<br />

Dafür, liebe Monika, danke ich Dir von ganzem<br />

Herzen! Du stehst stellvertretend für alle Lebenshilfe-Eltern<br />

in Freising, Bayern und ganz Deutschland.<br />

Übrigens sind von derzeit dreizehn Mitgliedern des<br />

Bundesvorstandes acht Mutter oder Vater von Menschen<br />

mit Behinderung!<br />

TOM MUTTERS‘ TRAUM<br />

Schon Tom Mutters, der vor 60 Jahren gemeinsam mit<br />

Eltern die Bundesvereinigung Lebenshilfe im hessischen<br />

Marburg gründete und zehn Jahre später auch<br />

Eltern in Freising zu diesem Schritt ermutigte, hatte<br />

den Traum von einer inklusiven Gesellschaft.<br />

Inklusion bedeutet: Jeder Mensch mit Behinderung<br />

soll voll und ganz am Leben teilhaben können. Von<br />

Anfang an! Tom Mutters kannte damals noch nicht den<br />

modernen Begriff „Inklusion“. Für ihn gehörten Menschen<br />

mit geistiger Behinderung eben einfach dazu –<br />

ohne Wenn und Aber.<br />

Die Eltern standen da noch unter dem Schock der<br />

Nazi-Diktatur. Nach dem furchtbaren 2. Weltkrieg, in<br />

dem etwa 300.000 kranke und behinderte Menschen<br />

als lebensunwert verfolgt und ermordet worden waren,<br />

war es Tom Mutters, der die Familien aus der Isolation<br />

holte und sie dazu brachte, ihre geistig behinderten<br />

Kinder nicht mehr zu verstecken.<br />

Ein erstes großes Ziel der Lebenshilfe war erreicht,<br />

als in den 1960er- und 1970-Jahren die Schulpflicht<br />

schrittweise für geistig behinderte und schwer<br />

mehrfach behinderte Kinder eingeführt wurde. Bis<br />

dahin galten sie als bildungsunfähig. Auch als 1989<br />

die Mauer fiel, wurde in Tom Mutters wieder der alte<br />

Pioniergeist wach. Es dauerte kein Jahr, da gab es<br />

schon rund 120 neue örtliche Lebenshilfen im Osten<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Frau Ulla Schmidt ist eine bekannte Politikerin.<br />

In Berlin leitet sie die Lebenshilfe für ganz<br />

Deutschland. Frau Schmidt hat bei der Jubiläums-Feier<br />

der Lebenshilfe Freising eine Rede<br />

gehalten. Sie sagte: Herzlichen Glückwunsch!<br />

Ihr habt in Freising super gearbeitet! Ihr habt<br />

das gemacht, was für die Lebenshilfe ganz<br />

wichtig ist: Menschen mit Behinderung sollen<br />

überall ganz normal dazu gehören. Das nennt<br />

man heute Inklusion. Zum Beispiel hat die Lebenshilfe<br />

Freising eine Inklusions-Schule. Und<br />

es gibt Arbeits-Plätze im Viva Vita oder SerVita<br />

für Menschen mit Behinderung. Inklusion gib<br />

es auch im Vorstand der Lebenshilfe Freising: Es<br />

gibt einen Rat der Selbst-Vertreter. Frau Manuela<br />

Mühlhammer ist da dabei. In der Politik muss<br />

man immer dafür kämpfen, dass Menschen mit<br />

Behinderung nicht übersehen werden. Es gibt<br />

noch viel zu tun in Politik und Gesellschaft. Das<br />

können wir nur zusammen schaffen, in Freising<br />

und in ganz Deutschland!<br />

Deutschlands: von Annaberg-Buchholz bis Zeulenroda.<br />

Ist das nicht großartig, zu welchen Leistungen<br />

die Lebenshilfe fähig ist!<br />

Tom Mutters‘ Vision von der Inklusion ist heute<br />

in aller Munde. Sie steht im Mittelpunkt der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention und des Grundsatzprogramms<br />

der Lebenshilfe, das nach jahrelangen<br />

Diskussionen im ganzen Land auf der Mitgliederversammlung<br />

im Jahr 2011 mit überwältigender Mehrheit<br />

verabschiedet wurde.<br />

INKLUSION IN <strong>FREISING</strong><br />

Auch in Freising macht sich die Lebenshilfe für eine<br />

inklusive Gesellschaft stark: In ihren integrativen Kitas<br />

spielen und lernen Kinder mit und ohne Behinderung<br />

gemeinsam. Ihre Förderschule wurde sogar mit dem<br />

Prädikat „Inklusion“ ausgezeichnet.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 9


Verständliche Sprache – eine ganz wichtige Voraussetzung<br />

für gelingende Teilhabe – wird hier großgeschrieben.<br />

Zum Beispiel gibt es die Texte in der<br />

Mitgliederzeitschrift „Tausendfüßler“ auch in Leichter<br />

Sprache. Dazu passt die neueste Einrichtung der Lebenshilfe<br />

Freising: Die Beratungsstelle für Unterstützte<br />

Kommunikation wurde in diesem Jahr eröffnet.<br />

Jede und jeder soll mitreden können und wird dabei<br />

mit geeigneten Hilfsmitteln unterstützt. Das können<br />

SELBSTVERTRETER IN DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong><br />

Wie stark die Inklusion bei der Lebenshilfe Freising<br />

verankert ist, zeigt sich zudem daran, dass sieben<br />

Menschen mit Behinderung im Rat der Selbstvertreter<br />

aktiv am Vereinsgeschehen mitwirken. Zum Beispiel<br />

begrüßen sie im Tandem mit einem nichtbehinderten<br />

Vorstandsmitglied die Gäste bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen. So wie wir es heute bei Manuela<br />

Mühlhammer und Monika Haslberger erlebt haben.<br />

Manuela Mühlhammer gehört als Selbstvertreterin<br />

dem Vorstand an. Dort redet und entscheidet sie<br />

gleichberechtigt mit.<br />

Liebe Frau Mühlhammer, ich freue mich schon darauf,<br />

gleich mit Ihnen über die Lebenshilfe sprechen zu<br />

können. Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter wie<br />

Manuela Mühlhammer sind sehr wichtig für die Lebenshilfe,<br />

damit der Traum von Inklusion Wirklichkeit<br />

wird. Auf Selbstvertreter hören Politiker ganz besonders.<br />

Das weiß ich aus eigener Erfahrung als langjährige<br />

Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Im Bundesvorstand<br />

der Lebenshilfe gibt es mit Ramona Günther<br />

und Peter Stabenow zwei gewählte Selbstvertreter. Die<br />

Zusammenarbeit macht mir große Freude, ist aber vor<br />

allem inhaltlich wichtig: Mit uns, für uns beraten und<br />

entscheiden sie als Menschen mit Behinderung über<br />

die Arbeit der Lebenshilfe.<br />

Gebärden sein, Symbol-Bilder oder elektronische<br />

Sprachausgabe-Geräte.<br />

Neben Werkstätten und Förderstätten bietet die<br />

Lebenshilfe Freising auch inklusive Arbeitsplätze für<br />

Menschen mit Behinderung an. Zum eigenen Inklusionsbetrieb<br />

gehören das Tagungshaus, das Restaurant<br />

und der Catering-Service Viva Vita. Außerdem betreibt<br />

Viva Vita Kantinen in mehreren Schulen im Landkreis.<br />

Und wie könnte es in Bayern anders sein: Zum <strong>50</strong>.<br />

Geburtstag gibt es ein Jubiläums-Bier mit Namen:<br />

„Lebensbräu 1968 – das Wir-Bier“. Gebraut von Deiner<br />

Hand, liebe Monika, in der Forschungsbrauerei Weihenstephan<br />

der Technischen Universität München.<br />

Die Brauerei befindet sich nahe der Freisinger Gartenstraße,<br />

gleich bei der Integrativen Wohnanlage der Lebenshilfe.<br />

Solche Nachbarn hätte ich auch gerne!<br />

BUNDESTEILHABEGESETZ<br />

So war es auch bei der Kampagne für ein besseres<br />

Bundesteilhabegesetz, für das wir alle – die örtlichen<br />

Lebenshilfen, die Landesverbände und die Bundesvereinigung<br />

– gemeinsam und erfolgreich gestritten<br />

haben. Unser Gründervater Tom Mutters, der am 2.<br />

Februar 2016 im hohen Alter von 99 Jahre starb, wäre<br />

sicher stolz auf uns gewesen, hätte er unseren leidenschaftlichen<br />

Kampf für die Teilhabe von Menschen mit<br />

Behinderung noch miterleben können.<br />

An dieser Stelle möchte ich Ihnen gerne vom Parlamentarischen<br />

Abend der Bundesvereinigung Lebenshilfe<br />

berichten, der am 13. März in Berlin stattfand.<br />

Wie jedes Jahr hatten wir eine stattliche Anzahl<br />

an Gästen aus der Politik: Rund 100 Bundestagsabgeordnete<br />

waren gekommen, zwei Bundesministerinnen,<br />

die damalige Bundesbehindertenbeauftragte<br />

sowie zehn Staatsminister und Parlamentarische<br />

Staatssekretäre. Dies zeigt das Gewicht der Lebenshilfe<br />

in der Hauptstadt.<br />

10 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


KOALITIONSVERTRAG DER NEUEN<br />

BUNDESREGIERUNG<br />

Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung finden<br />

sich wichtige Punkte für die Lebenshilfe. Er ist eine<br />

gute Basis für eine gute Politik für Menschen mit Behinderung.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten,<br />

dass dies auch gut umgesetzt wird. Drei Punkte aus der<br />

Vielzahl an behindertenpolitisch wichtigen Akzenten<br />

im Koalitionsvertrag möchte ich besonders betonen:<br />

Erstens: das bereits genannte Bundesteilhabegesetz.<br />

Kurz BTHG. Es war eine schwere Geburt, doch nun<br />

gilt es, die Umsetzung aufmerksam zu begleiten und<br />

das BTHG zu einem Erfolg für Menschen mit Behinderung<br />

und ihre Familien zu machen. Als Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe waren und sind wir davon überzeugt,<br />

dass das BTHG, neben den vielen kurzfristigen Verbesserungen<br />

für Menschen mit Behinderung zum Beispiel<br />

bei der Anrechnung von Einkommen und Vermögen<br />

und bei der neuen unabhängigen Teilhabeberatung,<br />

gerade langfristig die Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

verbessern wird. Damit hierbei auch nichts<br />

schiefgeht und nicht im Laufe der Umsetzung die Ziele<br />

des Bundesteilhabegesetzes verloren gehen, ist darin<br />

ebenfalls festgeschrieben, dass das Gesetz modellhaft<br />

erprobt und nach der Erprobung noch einmal auf den<br />

Prüfstand gestellt wird. Sollten sich hier Schwächen<br />

zeigen, ist der Gesetzgeber erneut gefragt!<br />

Zweitens freue ich mich sehr über das im Koalitionsvertrag<br />

festgeschriebene „inklusive Wahlrecht für alle“.<br />

Die Lebenshilfe kämpft schon seit vielen Jahren dafür,<br />

dass auch Menschen, die eine Betreuung in allen Angelegenheiten<br />

haben, künftig nicht mehr von der Bundestagswahl<br />

ausgeschlossen sind. Diese Forderung<br />

will die Bundesregierung nun endlich umsetzen.<br />

Und drittens: Es gibt viele Menschen, die haben eine<br />

geistige Behinderung und sind auch pflegebedürftig.<br />

Sie erhalten dann Leistungen zur Teilhabe und Leistungen<br />

zur Pflege. Gerade dieses Zusammenspiel der<br />

beiden Hilfen ermöglicht es ihnen, trotz ihrer schweren<br />

Beeinträchtigung, ein möglichst selbstbestimmtes Leben<br />

in einer eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft<br />

mit Unterstützung zu führen. Wir müssen<br />

unbedingt darauf achten, dass dies auch so bleibt. Im<br />

Koalitionsvertrag steht dazu: „Wir werden sicherstellen,<br />

dass alle auch zukünftig eine gute, flächendeckende<br />

medizinische und pflegerische Versorgung von Beginn<br />

bis zum Ende ihres Lebens erhalten, unabhängig von<br />

ihrem Einkommen und Wohnort.“ Dies muss bedeuten,<br />

dass künftig auch Menschen mit Behinderung egal,<br />

ob Sie in einer eigenen Wohnung, in einer WG oder in<br />

einer gemeinschaftlichen Wohnform leben, Anspruch<br />

auf die vollen Leistungen der Pflegeversicherung haben.<br />

Dem steht bisher noch der Paragraf 43 a Sozialgesetzbuch<br />

XI im Weg – mit seiner viel zu niedrigen pauschalen<br />

Vergütung der Pflege in Wohnstätten.<br />

Im Pflegestärkungsgesetz 3 wurde der Paragraf sogar<br />

noch auf Teile des ambulanten Wohnens ausgeweitet.<br />

Diese Regel muss weg!<br />

WOHNEN IN <strong>FREISING</strong><br />

Das Thema Wohnen ist in Freising aus einem weiteren<br />

Grund von Bedeutung: Die Metropole München ist<br />

nicht weit, die Preise für Wohnraum sind auch in Freising<br />

extrem hoch, die Mieten kaum zu bezahlen. Es<br />

herrscht Wohnungsmangel, ebenso sind Fachkräfte<br />

nur schwer zu bekommen.<br />

Umso beachtlicher ist der Neubau des Hermann-Altmann-Hauses,<br />

wo seit Juli 2017 älter werdende Menschen<br />

mit Behinderung bei der Lebenshilfe Freising ein<br />

Zuhause mit fest eingeplanter Tagesstruktur finden.<br />

Hervorheben möchte ich auch die bereits erwähnte Integrative<br />

Wohnanlage in der Gartenstraße, die Jugend-<br />

WG in Marzling und das Betreute Wohnen in Familien.<br />

<strong>50</strong> Jahre nach ihrer Gründung bietet die Lebenshilfe<br />

Freising die ganze Vielfalt des Wohnens, ob ambulant<br />

oder stationär. Und bietet so Menschen mit Behinderung<br />

ein gutes Zuhause.<br />

60 <strong>JAHRE</strong> BUNDESVEREINIGUNG <strong>LEBENSHILFE</strong><br />

Liebe Festgäste, in diesem Jahr hat auch die Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe ein Jubiläum: Sie feiert ihren<br />

60. Geburtstag. Heute ist die Lebenshilfe eine starke<br />

und anerkannte Selbsthilfe-Organisation. Sie hat 16<br />

Landesverbände und mehr als <strong>50</strong>0 örtliche Vereinigungen<br />

in ganz Deutschland mit insgesamt über<br />

125.000 Mitgliedern. Darunter sind auch sehr viele<br />

Menschen, die eine Behinderung haben. Rund 11.000<br />

sind es mittlerweile.<br />

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe vertritt die Interessen<br />

der Menschen mit Behinderung und ihrer Familien,<br />

wenn im Bundestag Gesetze verabschiedet werden.<br />

Die Bundesvereinigung ist sozusagen die Brücke<br />

der Lebenshilfe zur Bundespolitik. Und es handelt sich<br />

um eine sehr stabile Brücke! So erlebe ich es als Bundesvorsitzende<br />

und als Abgeordnete des Bundestages.<br />

Als nach dem Mauerfall Berlin Hauptstadt in einem<br />

geeinten Deutschland wurde, war den Verantwortlichen<br />

bei der Lebenshilfe bald klar, dass auch die Bun-<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 11


desvereinigung in Berlin vertreten sein muss. Eben<br />

dort, wo die Musik spielt. Seit April 2009 haben wir<br />

nun neben Marburg eine weitere Bundesgeschäftsstelle<br />

in der Hauptstadt. Zu günstigen Konditionen<br />

konnten wir damals noch Büro-Räume am Leipziger<br />

Platz 15 anmieten.<br />

Nun will sich die Bundesvereinigung mit einem<br />

Neubau, für den wir am 14. Mai den Grundstein im<br />

Stadtteil Prenzlauer Berg gelegt haben, von den rasant<br />

steigenden Mietpreisen in Berlin unabhängig<br />

machen. Dies ist eine große Investition in unsere<br />

Zukunft. Wir müssen in Berlin und damit in der Bundespolitik<br />

auf Dauer präsent sein. Nur so können wir<br />

weiter erfolgreich die Interessen von Menschen mit<br />

Behinderung vertreten und wichtige Impulse für<br />

eine inklusive Gesellschaft in Deutschland geben.<br />

In unserem neuen Büro-Gebäude werden unsere<br />

hauptamtlichen Fachleute für alle Fragen rund um<br />

die Themen „Behinderung und Teilhabe“ und auch<br />

unsere ehrenamtlichen Gremienmitglieder ausgezeichnete<br />

Arbeitsbedingungen weiterhin nah an<br />

der Politik vorfinden.<br />

HERAUSFORDERUNG AFD<br />

In Berlin werden wir immer wieder vor neue, ungeahnte<br />

Herausforderungen gestellt: Mit der AfD ist eine<br />

Partei in den Bundestag eingezogen, die Menschen bewusst<br />

ausgrenzt und die Inklusion ablehnt. Bereits im<br />

vergangenen Jahr haben daher Bundesvorstand und<br />

Bundeskammer beschlossen, dass die Lebenshilfe und<br />

die AfD unvereinbar sind.<br />

Geradezu entsetzt waren wir dann über eine Kleine<br />

Anfrage, die kürzlich von der AfD-Fraktion an die Bundesregierung<br />

gestellt wurde. Die AfD diskriminiert<br />

darin Menschen mit Behinderung und zugewanderte<br />

Menschen aus dem Ausland. Daraufhin hat die Bundesvereinigung<br />

Lebenshilfe mit 17 weiteren Verbänden<br />

eine große Anzeige in der Frankfurter Allgemeinen<br />

Sonntagszeitung unterzeichnet. Die Anzeige hat<br />

die Überschrift „Es geht uns alle an: Wachsam sein für<br />

Menschlichkeit“. Auf der Facebook-Seite der Lebenshilfe<br />

erreichte die Anzeige über 318.000 Menschen.<br />

Fast alle, die uns dazu ihre Meinung mitteilten, finden<br />

die Anzeige gut und richtig.<br />

PRÄNATALDIAGNOSTIK<br />

Zum Schluss möchte ich noch ein Thema berühren,<br />

das mir ganz besonders am Herzen liegt: Es geht um<br />

vorgeburtliche Untersuchungen, um die sogenannte<br />

Pränataldiagnostik.<br />

Aktuell macht der Lebenshilfe ein Bluttest auf<br />

Down-Syndrom bei schwangeren Frauen große Sorgen.<br />

Die meisten kennen ihn unter dem Namen Praena-Test.<br />

Die Bundesvereinigung hat dazu ein Positionspapier<br />

beschlossen.<br />

Wenn zukünftig so gut wie alle Frauen in der Schwangerschaft<br />

ihr Blut auf das Down-Syndrom hin untersuchen<br />

lassen, widerspricht das auch der UN-Behindertenrechtskonvention.<br />

Der Praena-Test ist ausschließlich<br />

auf eine frühzeitige Entdeckung des Down-Syndroms<br />

und anderer Störungen der Chromosomenzahl ausgerichtet.<br />

Das hält die Bundesvereinigung Lebenshilfe<br />

für ein verheerendes Signal an Menschen mit Down-<br />

Syndrom und ihre Familien.<br />

Wir wissen heute so viel über das Potential von<br />

Menschen mit Down-Syndrom. Ich denke da beispielsweise<br />

an unsere aktuelle BOBBY-Preisträgerin<br />

Natalie Dedreux, die zu Bundeskanzlerin Angela<br />

>> Der erste Lebenshilfe-Bus Anfang der 1970er Jahre –<br />

und <strong>2018</strong> als Blickfang für die Jubiläumsgala in der Freisinger Luitpoldhalle.<br />

12 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Die Riege der Verantwortlichen der Lebenshilfe Freising aus Vorstand und Geschäftsführung mit der<br />

Bundesvorsitzenden Ulla Schmidt (4.v.r.) bei der Jubiläums-Gala<br />

Merkel live im Fernsehen gesagt hat: „Ich will nicht<br />

abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“<br />

Oder an den Schauspieler Sebastian Urbanski, der im<br />

letzten Jahr in Erinnerung an die Opfer der Nazi-Verbrechen<br />

zum Deutschen Bundestag gesprochen hat.<br />

Oder an Katharina Reichelt, die öffentlich als Cellistin<br />

auftritt und im Krankenhaus als Assistentin einer<br />

Musik-Therapeutin arbeitet.<br />

Alle Drei – Natalie Dedreux, Sebastian Urbanski und<br />

Katharina Reichelt – haben das Down-Syndrom und<br />

sind ganz wunderbare Menschen. So, wie die vielen,<br />

vielen anderen Kinder, Frauen und Männer mit Behinderung,<br />

die ich im Laufe meines Engagements für die<br />

Lebenshilfe kennenlernen durfte.<br />

Meine Damen und Herren, es kann einfach nicht<br />

sein, dass Eltern, die ein Kind mit Down-Syndrom haben<br />

oder erwarten, immer wieder zu hören bekommen,<br />

das müsse doch heute nicht mehr sein. Nein,<br />

diese Haltung dürfen wir nicht zulassen. Ich sage:<br />

Alle Menschen sind gleich viel wert, ganz egal, wie<br />

viel Unterstützung jemand benötigt. Für die Lebenshilfe<br />

gilt der Satz: Es ist normal, verschieden zu sein!<br />

Daher fordert die Lebenshilfe, die Beratung zur Pränataldiagnostik<br />

tatsächlich so durchzuführen, wie<br />

sie schon seit Jahren gesetzlich geregelt ist – damit<br />

Schwangere und ihre Partner sich gut informiert entscheiden<br />

können. Hierbei können wir als Lebenshilfe<br />

sehr hilfreich sein, indem wir aus unserer Erfahrung<br />

berichten, wie es Familien ergeht, in dem ein Kind<br />

mit Down-Syndrom lebt.<br />

GEMEINSAM IN DIE ZUKUNFT<br />

Das zeigt abermals: Die Lebenshilfe wird auch nach<br />

<strong>50</strong> und 60 Jahren weiterhin gebraucht. Bis wir unser<br />

Ziel, die gleichberechtigte Teilhabe für alle, erreicht<br />

haben, ist es noch ein langer Weg. Lassen Sie uns<br />

diesen Weg gemeinsam weitergehen und auch in<br />

Zukunft gemeinsam für Menschen mit Behinderung<br />

und ihre Familien eintreten! Lassen Sie uns gleich<br />

gemeinsam anstoßen mit einem schönen kühlen<br />

Freisinger Wir-Bier, dem Lebensbräu 1968. Auf eine<br />

inklusive Zukunft für Freising, für Deutschland und<br />

die ganze Welt!<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 13


Harmonischer Dreiklang<br />

Am Jubiläumstag 20. Juni <strong>2018</strong> widmete das Freisinger Tagblatt<br />

der Lebenshilfe Freising eine Sonderseite<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Die Lebenshilfe Freising hat einen richtigen Geburtstag.<br />

Es ist der 26. Juni 1968. In diesem Jahr<br />

<strong>2018</strong> wurde die Lebenshilfe Freising daher <strong>50</strong><br />

Jahre alt. Als Geburtstags-Geschenk berichtete<br />

die Zeitung Freisinger Tagblatt auf einer ganzen<br />

Seite über die Geschichte der Lebenshilfe<br />

Freising und zeigte alte Fotos. Vielen Dank für<br />

das schöne Geschenk!<br />

Am Abend des 26. Juni 1968 wurde es schnell voll<br />

im Großen Rathaussaal in Freising. Über einhundert<br />

Eltern und Freunde von Menschen mit Behinderung,<br />

Fachleute aus der Sozialverwaltung und Prominenz<br />

aus Politik und Gesellschaft wollten etwas ändern: Kinder<br />

und Erwachsene mit Behinderung sollten endlich<br />

mitten in die Gesellschaft gestellt und ihre Förderung<br />

zur Hauptsache gemacht werden. Mit dabei war Tom<br />

Mutters, der Gründungsvater der Lebenshilfe-Idee, der<br />

die Versammlung leitete und den Verein „Lebenshilfe<br />

für geistig Behinderte des Stadt- und Landkreises<br />

Freising e.V.“ aus der Taufe hob. Zum 1. Vorsitzenden<br />

wurde Initiator Hermann Altmann gewählt.<br />

Bis dahin galten geistig behinderte Kinder als nicht förder-<br />

oder lernfähig. Sie wurden notdürftig in der damaligen<br />

Freisinger „Hilfsschule“ untergebracht, deren Rektor<br />

Hermann Altmann war. Jetzt wollte man Ausbildungsstätten<br />

schaffen, in denen geistig behinderte Menschen<br />

von ihrer frühesten Kindheit bis ins hohe Alter gefördert,<br />

geschult, beruflich ausgebildet und betreut werden.<br />

1970 stellte die Lebenshilfe die Weichen in die<br />

Zukunft und bis heute: Es sollte statt der Nutzung<br />

des alten Neustifter Schulhauses eine neue Schule<br />

mit Tagesstätte gebaut werden und eine Werkstatt für<br />

die berufliche Bildung und Beschäftigung. Noch heute<br />

befinden sich diese Einrichtungen an der Freisinger<br />

Gartenstraße: 1972 begann der Bau der heutigen<br />

Isar Sempt Werkstätten, 1974 war die Eröffnung mit<br />

30 Menschen mit Behinderung. 1976 waren es dann<br />

schon 86, nach mehrmaliger Erweiterung heute über<br />

400 Menschen mit Behinderung, die hier eine sinnvolle<br />

und sinnstiftende Beschäftigung erhalten.<br />

Auf dem Nebengrundstück an der Gartenstraße stehen<br />

seit 2012 die roten Gebäude des Bildungszentrums<br />

Gartenstraße, die an die Ziegelbauweise der alten „Fröbelschule“<br />

von 1977 erinnern sollen. Zur Tagesstätte von<br />

damals sind heute ein Heilpädagogischer Kindergarten,<br />

Krippe, Hort und mehrere Außenklassen und -gruppen<br />

in Freising und Eching mit über 400 betreuten Kindern<br />

und Jugendlichen dazugekommen.<br />

Anfang der 1980er Jahre konnten junge Menschen<br />

mit Behinderung in unserer Region eine umfassende<br />

Schul- und Lebensbildung erfahren und selbstbewusst<br />

in die Arbeit gehen. Ab 1981 stand die Schaffung von<br />

verschiedenen Wohneinrichtungen im Fokus. Denn<br />

Gott sei Dank wurden immer mehr Menschen mit Behinderung<br />

älter, was aber das Problem aufwarf: Wo<br />

kann ich wohnen und betreut werden, wenn meine<br />

Eltern einmal nicht mehr sind? Die erste Idee kam noch<br />

vom Gründungsvorsitzenden Hermann Altmann, der<br />

das alte Schulhaus in Sünzhausen zur ersten Wohneinrichtung<br />

der Lebenshilfe umbauen ließ – seit der<br />

Wiedereröffnung 2017 ist das Hermann-Altmann-Haus<br />

das modernste Wohnhaus der Lebenshilfe. In Moosburg<br />

half die Zivilcourage von Juliane Maier, die in Eigeninitiative<br />

seit 1979 an die <strong>50</strong>0.000 DM an Spenden<br />

sammelte. In dem nach ihr benannten Haus leben seit<br />

30 Jahren 27 Menschen mit Behinderung, daneben<br />

entstanden später das Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

und die Förderstätte Moosburg.<br />

Konnten betreute Menschen jetzt mit der Lebenshilfe<br />

Freising geruhsam alt werden, wurden nun auch die Hilfen<br />

für die ganz kleinen Kinder ausgebaut: 1977 wurde<br />

eine Frühförderstelle für Kinder von 0-3 Jahren in Freising<br />

eröffnet, heute gibt es dazu weitere Stellen in Moosburg<br />

und Neufahrn. Ab 1991 kamen die heute sechs<br />

Integrativen Kindertageseinrichtungen in Attaching,<br />

Freising (2x), Eching, Moosburg und Neufahrn dazu.<br />

Die Trias an Angeboten im Bildungs-, Berufs- und<br />

Wohnbereich bestimmt noch heute das Bild der Lebenshilfe<br />

Freising. Sie ist mit 1200 betreuten Menschen<br />

und 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte<br />

Sachwalterin von Menschen mit Behinderung bei uns<br />

14 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Dienstag, 26. Juni <strong>2018</strong> | Nr. 144 Stadt Freising 3<br />

.<br />

<strong>50</strong> <strong>JAHRE</strong> <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> .....................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Harmonischer Dreiklang<br />

VON MARTIN WEINDL<br />

Freising – Am Abend des 26.<br />

Juni 1968 wurde es schnell<br />

voll im Großen Rathaussaal<br />

in Freising. Über einhundert<br />

Eltern und Freunde von Menschen<br />

mit Behinderung,<br />

Fachleute aus der Sozialverwaltung<br />

und Prominenz aus<br />

Politik und Gesellschaft wollten<br />

etwas ändern: Kinder und<br />

Erwachsene mit Behinderung<br />

sollten endlich mitten in die<br />

Gesellschaft gestellt und ihre<br />

Förderung zur Hauptsache<br />

gemacht werden. Mit dabei<br />

war Tom Mutters, der Gründungsvater<br />

der Lebenshilfe-<br />

Idee, der die Versammlung<br />

leitete und den Verein „Lebenshilfe<br />

für geistig Behinderte<br />

des Stadt- und Landkreises<br />

Freising e.V.“ aus der Taufe<br />

hob. Zum 1. Vorsitzenden<br />

wurde Initiator Hermann Altmann<br />

gewählt.<br />

Bis dahin galten geistig behinderte<br />

Kinder als nicht förder-<br />

oder lernfähig. Sie wurden<br />

notdürftig in der damaligen<br />

Freisinger „Hilfsschule“<br />

untergebracht, deren Rektor<br />

Hermann Altmann war. Jetzt<br />

wollte man Ausbildungsstätten<br />

schaffen, in denen geistig<br />

behinderte Menschen von ihrer<br />

frühesten Kindheit bis ins<br />

hohe Alter gefördert, geschult,<br />

beruflich ausgebildet<br />

und betreut werden.<br />

1970 stellte die Lebenshilfe<br />

die Weichen in die Zukunft<br />

und bis heute: Es sollte statt<br />

der Nutzung des alten Neustifter<br />

Schulhauses eine neue<br />

Schule mit Tagesstätte gebaut<br />

werden und eine Werkstatt<br />

für die berufliche Bildung und<br />

Beschäftigung. Noch heute<br />

befinden sich diese Einrichtungen<br />

an der Freisinger Gartenstraße:<br />

1972 begann der<br />

Bau der heutigen Isar Sempt<br />

Werkstätten, 1974 war die Eröffnung<br />

mit 30 Menschen mit<br />

Behinderung. 1976 waren es<br />

dann schon 86, nach mehrmaliger<br />

Erweiterung heute<br />

über 400 Menschen mit Behinderung,<br />

die hier eine sinnvolle<br />

und sinnstiftende Beschäftigung<br />

erhalten.<br />

Auf dem Nebengrundstück<br />

an der Gartenstraße stehen<br />

seit 2012 die roten Gebäude<br />

des Bildungszentrums Gartenstraße,<br />

die an die Ziegelbauweise<br />

der alten „Fröbelschule“<br />

von 1977 erinnern<br />

sollen. Zur Tagesstätte von<br />

damals sind heute ein Heilpädagogischer<br />

Kindergarten,<br />

Krippe, Hort und mehrere<br />

Außenklassen und -gruppen<br />

in Freising und Eching mit<br />

über 400 betreuten Kindern<br />

und Jugendlichen dazugekommen.<br />

Anfang der 1980er Jahre<br />

konnten junge Menschen mit<br />

Behinderung in unserer Region<br />

eine umfassende Schulund<br />

Lebensbildung erfahren<br />

und selbstbewusst in die Arbeit<br />

gehen. Ab 1981 stand die<br />

Schaffung von verschiedenen<br />

Wohneinrichtungen im Fo-<br />

Die jüngste Integrative Kita der Lebenshilfe ist der „Zauberwald“ in Neufahrn.<br />

Hau den Lukas bei einem Werkstattfest in den Achtziger-Jahren.<br />

Die Lebenshilfe-Führung im Jubiläumsjahr <strong>2018</strong>: Die erste Vorsitzende Monika Haslberger (r.), die Vorstände sowie der<br />

Geschäftsführer Michael Schwaiger (hinten l.).<br />

daheim. Die Lebenshilfe Freising hat sich zu einem<br />

harmonischen Dreiklang entwickelt aus engagierten<br />

Eltern, kompetenten Fachleuten und selbstbewussten<br />

Menschen gangenen Samstagabend mit Behinderung. Stephan Eisenhofer, Die bleibt Eigeninitiative in-<br />

und<br />

Tatkraft gegen Schweden der vorm Angehörigen Fern-<br />

wegen des braucht Spiels nicht das mei-Fachwissen der<br />

kommenden Mittwoch genau er. „Die spielen doch auch,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Frei-<br />

nicht. Denn das Spiel Ein Hoffnungsschimmer für<br />

sing. Im Mittelpunkt stehen aber die Bedürfnisse und<br />

Wünsche Arbeitnehmer imder Landkreis Menschen sie das Spiel mit zumindest Behinderung hören in unserer<br />

da unseren Mitarbeitern, dass<br />

sie ihre Arbeit für das Spiel<br />

unterbrechen und dann zum<br />

Beispiel länger bleiben.“<br />

In der Freisinger Stadtverwaltung<br />

müssen sich die über<br />

800 Mitarbeiter absprechen<br />

und auf Nicht-Fußballfans in<br />

ihrer Abteilung hoffen. Die<br />

FOTOS: <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong><br />

Hermann Altmann war<br />

der Gründungsvorsitzende<br />

der Lebenshilfe.<br />

Region. Sie sollen ermutigt werden, ihr Leben selbst zu<br />

gestalten und die dazu nötigen Hilfen selbstbewusst<br />

einzufordern. Behinderte Menschen wollen vor allem<br />

normal sen alle sein bleiben, und aber Presse-<br />

so normal rang.“ behandelt werden wie<br />

möglich. sagt: „Große Sie wollen Fußballfans keine amt sieht’s Extrawurst ähnlich aus: aber Die auch keine<br />

den.“ Doch am Mittwoch sei Außerdem schließen die Kfz-<br />

Bevormundung. Sie wollen einfach dazugehören. Die<br />

zentrale Information mitt-<br />

Beim<br />

Lebenshilfe Freising bietet dafür auch in Zukunft ihre<br />

wochs generell bereits um 14<br />

Uhr. Nur das Gesundheitsamt<br />

hat mittwochs bis 16 Uhr<br />

geöffnet: „Zwar kann es sein,<br />

dass am Mittwoch nicht alle<br />

Abteilungen im Gesundheitsamt<br />

bis 16 Uhr besetzt<br />

sein werden“, teilt die Pressesprecherin<br />

des Landratsamts<br />

Unterstützung und Begleitung an.<br />

Problem, denn da ist kein<br />

Parteiverkehr am Nachmittag,<br />

so wie etwa am Donnerstag:<br />

„Es ist nur wichtig, dass<br />

die Abteilungen noch telefonisch<br />

erreichbar sind.“ Konkret<br />

heißt das: Nicht alle Rathausmitarbeiter<br />

dürfen zum<br />

Deutschlandspiel Dienst-<br />

Weichen in die<br />

Zukunft gestellt<br />

kus. Denn Gott sei Dank wurden<br />

immer mehr Menschen<br />

mit Behinderung älter, was<br />

aber das Problem aufwarf:<br />

Wo kann ich wohnen und betreut<br />

werden, wenn meine Eltern<br />

einmal nicht mehr sind?<br />

Die erste Idee kam noch<br />

vom Gründungsvorsitzenden<br />

Hermann Altmann, der das<br />

alte Schulhaus in Sünzhausen<br />

zur ersten Wohneinrichtung<br />

der Lebenshilfe umbauen<br />

ließ – seit der Wiedereröffnung<br />

2017 ist das Hermann-<br />

Altmann-Haus das modernste<br />

Wohnhaus der Lebenshilfe.<br />

In Moosburg half die Zivilcourage<br />

von Juliane Maier,<br />

die in Eigeninitiative seit 1979<br />

an die <strong>50</strong>0 000 Mark an Spenden<br />

sammelte. In dem nach<br />

ihr benannten Haus leben seit<br />

30 Jahren 27 Menschen mit<br />

Behinderung, daneben entstanden<br />

später das Anneliese-<br />

Schweinberger-Haus und die<br />

Förderstätte Moosburg.<br />

Konnten betreute Menschen<br />

jetzt mit der Lebenshilfe<br />

Freising geruhsam alt werden,<br />

wurden nun auch die<br />

Hilfen für die ganz kleinen<br />

Kinder ausgebaut: 1977 wurde<br />

eine Frühförderstelle für<br />

Kinder von Null bis drei Jahren<br />

in Freising eröffnet, heute<br />

gibt es dazu weitere Stellen in<br />

Moosburg und Neufahrn. Ab<br />

1991 kamen die heute sechs<br />

Integrativen Kindertageseinrichtungen<br />

in Attaching, Freising,<br />

Eching, Moosburg und<br />

Neufahrn dazu.<br />

Die Trias an Angeboten im<br />

Bildungs-, Berufs- und<br />

Wohnbereich bestimmt noch<br />

heute das Bild der Lebenshilfe<br />

Freising. Sie ist mit 1200<br />

betreuten Menschen und 600<br />

Mitarbeitern die größte Sachwalterin<br />

von Menschen mit<br />

Behinderung in der Region.<br />

Die Lebenshilfe Freising hat<br />

sich zu einem harmonischen<br />

Dreiklang entwickelt aus engagierten<br />

Eltern, kompetenten<br />

Fachleuten und selbstbewussten<br />

Menschen mit Behinderung.<br />

Die Eigeninitiative und<br />

Tatkraft der Angehörigen<br />

braucht das Fachwissen der<br />

Mitarbeiter der Lebenshilfe<br />

Freising. Im Mittelpunkt stehen<br />

aber die Bedürfnisse und<br />

Wünsche der Menschen mit<br />

Behinderung. Sie sollen ermutigt<br />

werden, ihr Leben<br />

selbst zu gestalten und die dazu<br />

nötigen Hilfen selbstbewusst<br />

einzufordern. Behinderte<br />

Menschen wollen vor<br />

allem normal sein und so normal<br />

behandelt werden wie<br />

möglich. Sie wollen keine Extrawurst<br />

aber auch kein Bevormundung.<br />

Sie wollen einfach<br />

dazugehören. Die Lebenshilfe<br />

Freising bietet dafür<br />

auch in Zukunft ihre Unterstützung<br />

und Begleitung an.<br />

NACHGEFRAGT .........................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Landkreis – 27 Millionen Der Filialleiter vom BMW- fleisch: „Da sind die Mitarbeiter<br />

Rathausmitarbeiter haben schluss machen , sagt Stein-<br />

Fußball-Fans haben am ver-<br />

Autohaus Spaett in Freising,<br />

nicht freigestellt“, aber: Gleitzeit, bis um 15 Uhr müshart:<br />

„Die Arbeit hat Vor-<br />

„Alle WM-Spiele werden in<br />

beim WM-Spiel Deutschland des eisern: „Ich kann doch der Kantine live übertragen.“ sprecherin Christl Steinhart Im Freisinger Landrats-<br />

Bei 1200 Mitarbeitern aus 60<br />

sehen mitgefiebert – ob es am nen Betrieb schließen“ sagt verschiedenen Nationalitäten können sich dann verabschie-<br />

Mitarbeiter haben Gleitzeit.<br />

sei die Leinwand quasi in<br />

so viele sein werden? Wohl wenn wir nicht zuschauen.“ Dauerbetrieb: „Wir vertrauen das Deutschland-Spiel kein Zulassungsbehörde und die<br />

Deutschland gegen Südkorea die Mitarbeiter: „Wir suchen<br />

beginnt schon um 16 Uhr. Die nach einer Möglichkeit, dass<br />

stellt das vor ein Problem:<br />

Kann ich früher gehen? Oder<br />

verpasse ich das Spiel, weil<br />

ich in der Arbeit noch etwas<br />

erledigen muss? Das FT hat<br />

sich umgehört, ob in den Firmen<br />

die Schlusssirene früher<br />

erklingt, damit die Mitarbeiter<br />

beim Anpfiff daheim vorm<br />

Fernseher sitzen können.<br />

und vielleicht auch sehen<br />

können.“<br />

Beim Chiphersteller Texas<br />

Instruments in Freising ist<br />

die Leinwand in der Kantine<br />

schon aufgebaut. Wer dort arbeitet,<br />

darf das Spiel zwar<br />

nicht mit seinen Lieben daheim<br />

schauen, sagt Pressesprecherin<br />

Andrea Haupt-<br />

Gibt’s in Freising fußballfrei?<br />

Bei 1200 Mitarbeitern aus 60 Nationen ist<br />

die WM-Leinwand bei TI in Dauerbetrieb<br />

lungszeitraums abgeholt<br />

werden (Abholschein<br />

nicht vergessen).<br />

vorgebracht werden können.<br />

Die Gesundheitsamt-Mitarbeiter,<br />

die danach noch zum<br />

Deutschlandspiel wollen,<br />

müssen wohl aufs Gas drücken<br />

– um zumindest bei der<br />

zweiten Halbzeit mit dabei<br />

zu sein.<br />

Gabelstapler-Produzenten<br />

Jungheinrich in<br />

Moosburg müssen die etwa<br />

1000 Mitarbeiter auf ihren<br />

Abteilungschef hoffen, sagt<br />

Frank Riedel, Konzernsprecher<br />

aus Hamburg: „Bei uns<br />

gibt es keine pauschale Regelung<br />

für das Deutschlandspiel“,<br />

sagt er. Kernarbeitszeit<br />

Eva Zimmerhof mit: Doch es sei bis 15 Uhr: „Wer danach<br />

HAUPTSACHE werde genügend Personal – DAS gehenTHEMA will, muss das mit // dem 15<br />

anwesend bleiben, damit<br />

auch bis 16 Uhr Anliegen<br />

Chef der Abteilung absprechen.“<br />

ANNA SCHWARZ<br />

AKTUELLES<br />

IN KÜRZE<br />

Hitlergruß im MAC<br />

Danebenbenommen hat<br />

sich am Samstag nach der<br />

Länderspiel-Übetragung<br />

Deutschland-Schweden<br />

ein 22-Jähriger aus dem<br />

Landkreis Freising am<br />

Flughafen. Polizisten beobachteten<br />

den Mann auf<br />

der Tribüne des Public<br />

Viewing im Munich Airport<br />

Center, wie er anderen<br />

Zuschauern den Hitlergruß<br />

zeigte. Der Freisinger<br />

bekam einen Platzverweis<br />

und es wurde Anzeige<br />

erstattet.<br />

Autos angefahren<br />

Ein schwarzer Audi A3,<br />

der zwischen 17. und 23.<br />

Juni im Parkhaus Am<br />

Wörth stand, wurde am<br />

rechten hinteren Kotflügel<br />

und an der Beifahrertür<br />

angefahren. Schaden:<br />

1<strong>50</strong>0 Euro. Ein am Sonntag<br />

am Staudengarten geparkter<br />

roter Volvo wurde<br />

ebenfalls beschädigt. Die<br />

Reparatur wird auf 2<strong>50</strong>0<br />

Euro geschätzt. Auch hier<br />

flüchtete der Unfallverursacher.<br />

Hinweise erbittet<br />

die Polizei unter Tel.<br />

(0 81 61) 530<strong>50</strong>.<br />

Golf „geschnitten“<br />

Kurz vor der Einmündung<br />

der FS 44 in die Ismaninger<br />

Straße wurde eine<br />

53-jährige Freisingerin am<br />

Sonntag in ihrem Golf gegen<br />

18.30 Uhr von einem<br />

silberfarbenen Sportwagen<br />

überholt und „geschnitten“.<br />

Gegen den unbekannten<br />

Fahrer wird<br />

nun wegen Straßenverkehrsgefährdung<br />

ermittelt.<br />

Tagwerk wählt<br />

Die Generalversammlung<br />

der Tagwerk eG findet am<br />

Donnerstag, 28. Juni, ab<br />

18 Uhr, im Viva Vita statt.<br />

Neben den Berichten aus<br />

dem Aufsichtsrat und der<br />

Tagwerk-Biometzgerei sowie<br />

der Vorstellung der Bilanz<br />

2017, wird der Aufsichtsrat<br />

neu gewählt.<br />

Musik vor dem Spiel<br />

Vor dem WM-Public-Viewing,<br />

veranstaltet vom Abseits-Verein<br />

und dem SC<br />

Freising am morgigen<br />

Mittwoch um 18.30 Uhr<br />

auf dem SC-Gelände, spielen<br />

ab 18.30 Uhr die Abseits-Ramblers<br />

New Orleans-Sound<br />

pur. Am<br />

Donnerstag, 28. Juni, 18<br />

Uhr spielt die Weihenstephaner<br />

Bigband.<br />

Fest-Aufbau<br />

Zum Aufbau der Stände<br />

für das Lerchenfelder<br />

Stadtteilfest treffen sich<br />

die Mitglieder des Vereins<br />

Frohsinn am Samstag, 30.<br />

Juni. Los geht’s um 7 Uhr<br />

am Grünen Hof.<br />

Altpapier-Sammlung<br />

Unter dem Motto „Papier<br />

für Perspektiven“ sammelt<br />

das Pfarrer-Nikolaus-<br />

Reichl-Werk am Samstag,<br />

30. Juni, in Freising, Palzing<br />

und Haindlfing Altpapier.<br />

Die Traktoren mit<br />

Anhänger sind ab 8 Uhr<br />

unterwegs. Ehrenamtliche<br />

Helfer sammeln die am<br />

Bürgersteig ausgelegten<br />

Papierbündel auf. Im<br />

Stadtgebiet Freising können<br />

auch Fahrräder gespendet<br />

werden.<br />

Getöpfertes abholen<br />

Auch heuer konnten die<br />

Besucher des Uferlos-Festivals<br />

auf einer Scheibe<br />

töpfern oder mit Ton modellieren<br />

(wir berichteten).<br />

Die fertigen Werkstücke<br />

werden nun ab heute bis<br />

Samstag, 21. Juli, in der<br />

Stadtbibliothek ausgestellt.<br />

Sie können dort bewundert<br />

werden und von<br />

ihren Schöpfern ab sofort<br />

innerhalb des Ausstel-


DER GANZE TEXT IST IN EINFACHER SPRACHE:<br />

Ein Wir-Bier zum Jubiläum<br />

Monika Haslberger durfte zum Tag des Bieres ein eigenes Lebenshilfe-Bier brauen<br />

In Bayern gehört zu einem großen Fest oft ein Fest-<br />

Bier. Das ist ein besonderes Bier. Manchmal schmeckt<br />

es besonders. Manchmal ist es besonders stark. Einfach<br />

ein besonderes Bier zum besonderen Fest.<br />

Gemacht wurde das Jubiläums-Bier am 24. März<br />

<strong>2018</strong>. An diesem Samstag war Frau Haslberger den<br />

ganzen Tag bei der Forschungs-Brauerei Weihenstephan<br />

in Freising. Beim so genannten Brau-Erlebnis-<br />

Tag konnte man zuschauen, wie das Bier gebraut<br />

wurde. Herr Doktor Tippmann und Herr Ebner haben<br />

alles genau erklärt. Und Frau Haslberger wurde<br />

unterstützt von drei jungen angehenden Brau-<br />

Meistern: Maximilian Dierig, Dominik Goldbach<br />

und Lukas Scharf. Das Brauen war harte Arbeit. Das<br />

Ergebnis: zwei Mal 60 Liter Fest-Bier mit 14 Prozent<br />

Stamm-Würze. Der gute aromatische Duft kommt<br />

vom Hallertauer Comet-Hopfen und Ariana-Hopfen.<br />

Das Bier hat auch einen besonderen Namen: „Lebens-Bräu<br />

1968 – das Wir-Bier“. Viele Menschen<br />

mit Behinderung, Mitglieder und Mitarbeiter haben<br />

einen Namen vorgeschlagen. Über <strong>50</strong> Vorschläge<br />

gab es! Der Name setzt sich daher aus mehreren<br />

Teilen zusammen. Maren Holzmann und die Gruppe<br />

Lila aus der Förderstätte Moosburg und Frau Charlotte<br />

Weiß haben „Lebens-Bräu“ vorgeschlagen. Von<br />

16 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Herrn Hubert Brandl aus der Finanz-Abteilung kam<br />

die Jahres-Zahl 1968. Das ist das Gründungs-Jahr der<br />

Lebenshilfe Freising. Und Frau Sabine Fischer in der<br />

Geschäfts-Stelle wollte mit dem Namen „Wir-Bier“<br />

sagen: Wir bei der Lebenshilfe sollen alle zusammen<br />

Freude am neuen Bier haben.<br />

Zum ersten Mal trinken konnte man das Bier beim<br />

Freisinger Tag des Bieres am 26. März <strong>2018</strong> auf dem<br />

Freisinger Marien-Platz. Es gibt Bier von den Freisinger<br />

Brauereien und jedes Jahr ein besonders Bier. In diesem<br />

Jahr <strong>2018</strong> hat das besondere Bier Frau Monika<br />

Haslberger gemacht, weil sie Chefin von der Lebenshilfe<br />

Freising ist. Und weil die Lebenshilfe heuer <strong>50</strong> Jahre<br />

alt wird. Bei dem Fest haben der Ober-Bürgermeister<br />

Tobias Eschenbacher und Frau Haslberger eine Rede<br />

gehalten. Die Stadt-Kapelle Freising spielte Blas-Musik.<br />

Dann wurde von Frau Haslberger das Bier-Fass angezapft.<br />

Sie brauchte nur drei Schläge, wie ein Profi! Das<br />

erste Bier bekamen viele wichtige Leute aus Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft der Stadt. Dann durfte<br />

Jeder mittrinken. Am Lebenshilfe-Stand gab es das<br />

Jubiläums-Bier in Flaschen zu kaufen. Und das Beste<br />

ist: 6000 Euro aus dem Fest gingen auch noch an die<br />

Lebenshilfe. Vielen Dank an die Stadt Freising und die<br />

Brauereien Weihenstephan und Hofbrauhaus.<br />

HAUPTSACHE – DAS THEMA // 17


Das sind die Gewinner bei der Suche nach dem Namen des Jubiläums-Biers: Charlotte Weiß vom Fachdienst im BiG, die Verwaltungsangestellten<br />

Hubert Brandl und Sabine Fischer mit Geschäftsführer Michael Schwaiger, Gabriele Schadt aus dem<br />

Juliane-Maier-Haus und die Gruppe Lila aus der Förderstätte Moosburg mit der Betreuerin Maren Holzmann (Mitte hinten).<br />

„Ich unterstütze die Lebenshilfe Freising, weil sie die Menschen aus den<br />

Licht- und Schattenseiten des Lebens zusammenführt und damit beispielgebend<br />

für eine loyale Bürgergesellschaft ist.“<br />

>> Prof. Wolfgang A. Herrmann,<br />

Präsident der Technischen Universität München<br />

18 // HAUPTSACHE – DAS THEMA


Übergabe des Geschäftsführeramts von Franz Burger (M.) an<br />

Michael Schwaiger (l.) mit Chefsekretärin Maria Oberprieler.<br />

Unsere<br />

Einrichtungen<br />

gestern<br />

und heute<br />

Die ersten <strong>50</strong> Jahre<br />

der Lebenshilfe Freising<br />

VEREINSVORSITZENDE<br />

1968 – 1979 Hermann Altmann<br />

1979 – 1990 Josef Pettinger<br />

1990 – 1991 Helmut Uffermann (kommissarisch)<br />

1991 – 1999 Werner Groth<br />

1999 – Monika Haslberger<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

1991 – 2014 Franz Burger<br />

2014 – Michael Schwaiger<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Seit dem Jahr 1968 kümmert sich die Lebenshilfe<br />

Freising um Menschen mit und ohne<br />

Behinderung in unserer Heimat. <strong>50</strong> Jahre lang<br />

gab es neue Angebote und Einrichtungen. Am<br />

Anfang gab es nur eine Schule für 30 Kinder.<br />

Heute kümmern wir uns um über tausend<br />

Menschen vom Baby bis zu Senioren. Hier gibt<br />

es einen Überblick und Fotos aus <strong>50</strong> Jahren<br />

Lebenshilfe Freising.<br />

EINRICHTUNGEN<br />

1968<br />

26. Juni Gründung der Lebenshilfe Freising e.V.<br />

Eröffnung Fröbelschule und Tagesstätte im alten Schulhaus in Freising-Neustift<br />

1971 Eröffnung Werkstatt für Behinderte im alten Polizeihaus in Freising-Neustift<br />

1972 Umzug Fröbelschule mit Tagesstätte ins alte Medizinische Krankenhaus Freising<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 19


„Es stellte sich heraus, dass wir uns damit in ein Abenteuer gestürzt hatten,<br />

das uns bis heute in Atem hält.“<br />

>> Lebenshilfe-Vorsitzender Hermann Altmann, 1978.<br />

1974 Eröffnung Neubau Werkstatt für Behinderte in der Gartenstraße 40 in Freising<br />

1977<br />

Eröffnung Neubau Fröbelschule und Heilpädagogische Tagesstätte in der Gartenstraße 42 in Freising<br />

Eröffnung Frühförderung Freising in der Fröbelschule<br />

1980 Eröffnung Zweigstelle Erding der Werkstatt für Behinderte<br />

1981<br />

Eröffnung Hermann-Altmann-Haus in Freising-Sünzhausen<br />

Umzug Frühförderung Freising in die Unteren Domberggasse Freising<br />

1983 Eröffnung Außenwohngruppen Betreutes Wohnen in Freising<br />

1987 Eröffnung Gärtnerei der Werkstatt für Behinderte in Burgharting (Gde. Kirchberg)<br />

1988 Eröffnung Juliane-Maier-Haus in Moosburg<br />

1992<br />

Gründung einer GmbH für die Werkstätten für behinderte Menschen<br />

Eröffnung Integrative Kindergartengruppe in Freising-Attaching<br />

Eröffnung Integrative Kindertagesstätte „Am Veitshof“ in Freising<br />

Eröffnung Frühförderung Neufahrn<br />

1993 Gründung Offene Behindertenarbeit<br />

1994 Eröffnung Frühförderung Moosburg<br />

1995 Eröffnung Wohnheim „Gute Änger“ in Freising (bis 2006)<br />

1996 Eröffnung Integrative Kindertagesstätte „Bunte Arche“ in Eching<br />

1997<br />

Eröffnung Anneliese-Schweinberger-Haus und Förderstätte in Moosburg<br />

Eröffnung Heilpädagogischer Kindergarten Freising<br />

20 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


1998 Eröffnung Integrative Kindertagesstätte Moosburg „InKiMo“<br />

1999<br />

Übernahme Integrative Kindertagesstätte „Moosschifferl“ in Freising-Attaching<br />

Annahme Leitbild der Lebenshilfe Freising<br />

2001<br />

Eröffnung Integrationsklassen an der Grundschule St. Korbinian in Freising<br />

Um-/Neubau Frühförderung Neufahrn<br />

2002<br />

Gründung Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

Gründung Integrationsprojekt Freising gGmbH (Betriebsteile Viva Vita und SerVita)<br />

2003<br />

Eröffnung Integrative Wohnanlage (IWA) und VivaVita (Tagungshaus/Restaurant)<br />

in der Gartenstraße 57 in Freising<br />

2005<br />

Eröffnung Integrationsklasse an der Montessori-Hauptschule in Freising<br />

Eröffnung Ambulant Unterstütztes Wohnen in Freising<br />

Eröffnung Lern im Puls in Freising<br />

2006 Eröffnung Neubau Wohnhaus Johannisstraße in Freising<br />

2009<br />

Übernahme Kantine der Berufsschule Freising durch VivaVita<br />

Eröffnung Frühförderung Freising, SerVita und Beratungsstelle in der Kesselschmiedstraße 10 in Freising<br />

Eröffnung Integrative Kindertagesstätte/Krippe „Am Veitshof II“ in Freising<br />

2010<br />

Übernahme Mensa des Josef-Hofmiller-Gymnasiums Freising durch VivaVita<br />

Eröffnung Betreutes Wohnen in Familien<br />

2011<br />

Annahme eines neuen Leitbilds der Lebenshilfe Freising<br />

Übernahme Integrative Kindertagesstätte „Zauberwald“ in Neufahrn<br />

Eröffnung Projekt Naturgarten Schönegge in Meilenhofen (Markt Nandlstadt)<br />

2012<br />

Eröffnung Neubau Bildungszentrum Gartenstraße in Freising (Integrative Krippe, Integrativer Hort,<br />

Schule, Heilpädagogischer Kindergarten, Heilpädagogische Tagesstätte, Heilpädagogische<br />

Tagesstätte der Berufsschulstufe, Zentraler Fachdienst)<br />

erstmals Einrichtung eines Rats der Selbstvertreter<br />

Selbstvertreter erstmals Mitglied des Vorstands<br />

2013 Eröffnung des Familienzentrums im Steinpark Freising<br />

2015 Förderschule im Bildungszentrum Gartenstraße in Freising wird Inklusionsschule<br />

2017<br />

Eröffnung Neubau Hermann-Altmann-Haus in Freising-Sünzhausen<br />

Eröffnung Jugend-Wohngemeinschaft in Marzling<br />

<strong>2018</strong> Eröffnung Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation in Freising<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 21


Was geschah von 1968 bis <strong>2018</strong>?<br />

Unsere Chronik<br />

1968<br />

Das Abenteuer Lebenshilfe Freising begann am Mittwoch, 26. Juni 1968. Am Abend<br />

dieses Tags wurde unter der Leitung von Tom Mutters, dem damaligen Geschäftsführer<br />

der Bundesvereinigung Lebenshilfe, der Verein „Lebenshilfe für geistig Behinderte,<br />

Ortsvereinigung Freising“ im Großen Rathaussaal der Stadt Freising gegründet.<br />

Über einhundert Gründungsmitglieder – Fachleute aus der Sozialverwaltung, Eltern<br />

und Freunde – wählten auch einstimmig den ersten Vereinsvorstand: 1. Vorstand wurde<br />

Sonderschulrektor Hermann Altmann, sein Stellvertreter Dr. Alfons Streit, Kassier wurde<br />

Sonderschullehrer Josef Pettinger, Schriftführerin die Sonderschullehrerin Renate Friese.<br />

Beisitzer wurden die Amtmänner Hans Peißl und Georg Thalhammer von den Sozialund<br />

Jugendämtern der Stadt bzw. des Landkreises. Stadtrat Josef Riedl und Frau Anny<br />

Wiesenberger wurden als Elternvertreter gewählt.<br />

Ziel war die Förderung, Ausbildung und Betreuung von geistig behinderten Menschen<br />

von ihrer frühesten Kindheit bis ins hohe Alter. Bis dahin galten geistig behinderte Kinder<br />

als nicht förder- oder lernfähig, und wurden notdürftig in zwei Klassen der damaligen<br />

Freisinger Hilfsschule im Schulhaus St. Georg unter Rektor Hermann Altmann untergebracht.<br />

Im Schuljahr 1967/68 stand den insgesamt 25 Kindern mit Josef Pettinger<br />

nur ein Lehrer zur Verfügung. So hatte jede Klasse nur jeden zweiten Tag Unterricht.<br />

Einige Mütter halfen daher bei der Betreuung – quasi die ersten „Schulbegleiterinnen“.<br />

Mit dem Umzug ins alte, leer stehende Neustifter Schulhaus 1968 erhielt die Schule<br />

auch für die nächsten 44 Jahre den Namen „Fröbelschule“, nach dem Vater der deutschen<br />

Kindergartenidee Friedrich Fröbel (1782-1852). Dazu kamen eine provisorische<br />

Tagesbetreuung und eine Werkstatt im alten Neustifter Polizeihaus.<br />

22 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


1970<br />

Dass das Provisorium nicht lange Bestand haben könne, wusste der Vorstand genau. Er<br />

beschloss daher am 19. November 1970 eine neue Schule mit Tagesstätte zu bauen.<br />

Zugleich wurde auch die Errichtung einer Werkstatt beschlossen<br />

1972<br />

Als weitere Übergangsstätte konnte mit Genehmigung der Stadt Freising die Schule<br />

1972 vorübergehend ins alte Medizinische Krankenhaus umziehen, einem schönen<br />

Haus mit Park in der Kölblstraße. Noch im gleichen Jahr begann man mit dem Bau einer<br />

Werkstatt und einer Schule auf einem Grundstück an der Gartenstraße, das ursprünglich<br />

als Krautgarten genutzt worden war.<br />

1974<br />

1974 war es dann schließlich soweit: Für insgesamt 30 Menschen mit Behinderung begann<br />

das Arbeitsleben in der neu erbauten Werkstatt in der Gartenstraße. Die Werkstatt<br />

bot nun für insgesamt 100 meist geistige und mehrfach behinderte Menschen aus<br />

dem ganzen Landkreis einen – wie man damals sagte – „beschützenden“ Arbeitsplatz.<br />

Schon 1976 waren bereits 86 dieser einhundert Plätze belegt.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 23


1977<br />

Rektor Herrmann Altmann konnte im Dezember 1977 die Fröbelschule im Beisein vieler<br />

Ehrengäste feierlich eröffnen: „Wir haben nicht nur eine Schule, sondern auch ein<br />

Paradies,“ freute er sich. Mit 120 Kindern in Schule und schulvorbereitender Einrichtung<br />

wurde die Zahl der Plätze bald auf 200 erweitert.<br />

1979<br />

Am 7. Mai 1979 verstarb der Gründungsvorsitzende Hermann Altmann im Alter von<br />

69 Jahren. Mit enormer Tatkraft hatte er zusammen mit Eltern und Hauptamtlichen ein<br />

wirksames und stabiles Netzwerk für Menschen mit Behinderung im Landkreis aufgebaut.<br />

Zum Nachfolger wurde der damalige 2. Vorsitzende Josef Pettinger gewählt, er<br />

blieb bis 1990 im Amt.<br />

24 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


1980<br />

1981<br />

Noch in die Ära Altmann fielen der Bau der Zweigwerkstatt Erding in der Siglfinger<br />

Straße (1980 eingeweiht) sowie der Ankauf des ehemaligen Schulgebäudes im<br />

Freisinger Ortsteil Sünzhausen, das nach Umbau als erste Wohnstätte der Lebenshilfe<br />

Freising diente.<br />

Seit 1981 wohnen dort 20 erwachsene Menschen mit Behinderung. 1984 wurde<br />

dieses Haus im Gedenken an den Gründungsvorsitzenden in Hermann-Altmann-<br />

Haus benannt.<br />

1979<br />

In Moosburg setzte man auf Privatinitiative: Juliane Maier, die Mutter einer behinderten<br />

Tochter, sammelte für ein Wohnheim für Menschen mit Behinderungen. Mit unermüdlicher<br />

Kraft gelang es ihr, mit über 4<strong>50</strong>.000 Mark so viel Geld zusammenzutragen,<br />

dass die Lebenshilfe ihr Vorhaben umsetzen konnte, auch Dank einer großzügigen Hilfe<br />

der Stadt Moosburg.<br />

1988<br />

1988 wurde das Haus eröffnet, 1992 nach der Initiatorin in Juliane-Maier-Haus benannt.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 25


1981<br />

Bereits 1977 war eine Frühförderstelle unter dem Dach der Fröbelschule gegründet<br />

worden. Den bescheidenen Anfängen mit einer Teilzeitkraft folgte bald verstärkte Nachfrage,<br />

so dass die Lebenshilfe 1981 in der sogenannten Tischlermühle am Freisinger<br />

Domberg eigene Räume für die Frühförderung erwarb. Die Frühförderung entwickelte<br />

sich zur interdisziplinären Einrichtung, zu pädagogischen Angeboten kamen psychologische<br />

und medizinische Hilfen.<br />

1987<br />

1989<br />

Aufgrund der stark wachsenden Nachfrage nach Arbeitsplätzen für Menschen mit<br />

Behinderung erwarb die Lebenshilfe Freising 1987 ein Anwesen mit zehn Tagwerk<br />

Grund in Burgharting im Landkreis Erding. Es wurde zu einer Gärtnerei mit 20 Plätzen<br />

für WfbM-MitarbeiterInnen umgebaut.<br />

Im selben Jahr beschloss der Vorstand auch einen Erweiterungsbau der Werkstätte<br />

Freising, der 1989 fertig gestellt wurde. Zusammen mit den beiden Zweigbetrieben<br />

im Landkreis Erding konnte damit eine Platzkapazität für 320 behinderte Menschen<br />

angeboten werden.<br />

1990<br />

1991<br />

Am 7. November 1990 trat der bisherige Vorsitzende Josef Pettinger vom Amt zurück,<br />

den Vorsitz übernahm der bis dahin als zweiter Vorsitzender wirkende Helmut<br />

Uffermann kommissarisch.<br />

Am 6. März 1991 wählten die Mitglieder Werner Groth als neuen Vorsitzenden, der<br />

bis 27. Oktober 1999 im Amt blieb. Groth zeichnete sich als betroffener Vater und Diplom-Kaufmann<br />

in idealer Weise für den Vorsitz aus. Neu war, dass für die Führung der<br />

Lebenshilfe-Einrichtungen (mit Ausnahme der Werkstätten) ab 1. April 1991 ein hauptamtlicher<br />

Geschäftsführer per Satzungsänderung eingeführt wurde. Franz Burger<br />

führte dieses Amt bis 2014.<br />

26 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


1992<br />

Seit 1992 werden die Werkstätten für Menschen mit Behinderung als GmbH unter Einbezug<br />

der Lebenshilfe Erding geführt. Seit 1976 hatte die Lebenshilfe Freising im Landkreis<br />

Erding eine Zweigwerkstatt, jetzt wurde die Lebenshilfe Erding, die bis dahin ohne<br />

Einrichtung war, gleichberechtigter Partner im Werkstätten-Verbund. Bis heute arbeiten<br />

die beiden Lebenshilfen erfolgreich im Arbeitsbereich zusammen.<br />

1991<br />

Integration beginnt von klein auf: Noch 1991 beschloss der Vorstand die Errichtung<br />

eines Integrativen Kindergartens. Bereits im Herbst 1992 stellte die Stadt Freising<br />

der Lebenshilfe im neu errichteten Kindergarten Attaching einen Gruppenraum zur<br />

Verfügung, in dem fünf behinderte Kinder zusammen mit zehn weiteren Kindern<br />

betreut wurden.<br />

1992<br />

1992 übernahm die Lebenshilfe dann den neu gebauten Kindergarten „Am Veitshof“<br />

mit drei Gruppen, davon zwei integrativen. 1996 erfolgte dann der Integrative Kindergarten<br />

„Bunte Arche“ in Eching, 1998 der Integrative Kindergarten InKiMo in Moosburg<br />

und 1999 die Übernahme des Integrativen Kindergartens „Moosschifferl“ in Attaching,<br />

in dem die Lebenshilfe mit ihren integrativen Angeboten begonnen hatte. Ergänzt wurde<br />

der Reigen der Kitas 2011 mit dem „Zauberwald“ in Neufahrn und 2013 mit dem<br />

Familienzentrum im Steinpark in Freising-Neustift.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 27


1993<br />

Ins Jahr 1993 fällt die Gründung der Offenen Behindertenarbeit. Der Bedarf an unterstützten<br />

Freizeitbeschäftigungen und familienentlastenden Angeboten war groß. Vor<br />

allem soll die soziale Integration auch im Erwachsenenalter verstärkt werden. Den Freizeit-<br />

und Entlastungsangeboten folgte 1996 die Einführung von Angeboten für die Erwachsenenbildung<br />

behinderter Menschen. Mit der großen OBA-Reform 2010 entsteht<br />

die Regionale OBA mit erweiterten Aufgaben hinsichtlich der Inklusion im Sozialraum.<br />

1992<br />

Aufgrund der verstärkten Nachfrage und dem Ziel, Angebote möglichst wohnortnah<br />

einzurichten, wurden die Frühförderstellen regional gegliedert. 1992 wurden eine<br />

Frühförderstelle in Neufahrn und 1994 in Moosburg errichtet, die zum Gründungszeitpunkt<br />

über jeweils bescheidene Räumlichkeiten verfügten. Im Laufe der Zeit wurden in<br />

Neufahrn (1995, erweitert 2001) und Mooburg (Umzug 1998) den umfassenden Aufgaben<br />

entsprechende Frühförderräume bereitgestellt.<br />

1993<br />

Im Wohnbereich entwickelte sich zunehmender Bedarf an Plätzen. Gewissermaßen aus<br />

dem Nichts wurde 1995 in einem Bürogebäude in Freising-Lerchenfeld das Wohnheim<br />

„Gute Änger“ geschaffen. Erst 2006 konnte dieses als zunächst zweijähriges Interim<br />

geplante Heim durch das neue Wohnhaus Johannisstraße ersetzt werden.<br />

28 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


1997<br />

Drängend wurde in den 1990er Jahren die Versorgung schwerst- und mehrfach behinderter<br />

Menschen. Die Überlegungen gingen deshalb dahin, in Moosburg ein Wohnheim<br />

für Schwerstbehinderte und eine Förderstätte neben dem Juliane-Maier-Haus zu<br />

errichten. Konzeptionell und architektonisch wurde ein Miteinander der drei Einrichtungen<br />

geschaffen, das dennoch jeder einzelnen Einrichtung Freiraum gibt. 1997 wurden<br />

das Anneliese-Schweinberger-Haus, benannt nach der Moosburger Bürgerin, die uns<br />

testamentarisch bedachte, und die Förderstätte in Betrieb genommen.<br />

1997<br />

Ins Jahr 1997 fällt die Gründung des Heilpädagogischen Kindergartens, dessen Erfolg<br />

noch 1999 die Gründung einer Außengruppe im Gemeindekindergarten Hohenkammer<br />

nötig machte. Dem Ruf nach wohnortnaher sozialer Integration im Kindheits- und<br />

Jugendalter folgten in den nächsten Jahren viele Außengruppen und Außenklassen<br />

von Kitas, Tagesstätte und Förderschule.<br />

1999<br />

Am 27. Oktober 1999 übernahm die Schatzmeisterin der Lebenshilfe Freising,<br />

Monika Haslberger, den Vorsitz des Vereins von ihrem Vorgänger Werner Groth.<br />

Zeitgleich mit dieser Wahl wurde das erste Leitbild der Lebenshilfe Freising verabschiedet.<br />

Die Innovations- und Integrationspolitik und der Anspruch auf Versorgung<br />

wo immer möglich, waren wesentliche Bestandteile dieses Leitbilds, das bis<br />

2011 gültig blieb.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 29


2002<br />

Eine längere Vorlaufzeit hatte das 2002 fertig gestellte Haus in der Freisinger Gartenstraße<br />

57. Hier sind heute die Geschäftsstelle, die Offene Behindertenarbeit, die Integrative<br />

Wohnanlage und die Integrationsfirma IPF gGmbh mit Tagungshaus und<br />

Restaurant „Viva Vita“ und Dienstleiter SerVita untergebracht. Auf 1993 datieren die<br />

innovativen Pläne: selbständige Wohnformen unter einem Dach mit Studenten, offene<br />

Formen der Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, integratives<br />

Arbeiten. Erst 2000 gelang der Durchbruch und das Haus konnte mit erheblicher Unterstützung<br />

der Bayerischen Landesstiftung gebaut werden.<br />

2001<br />

2006<br />

Aufgrund der immer schwieriger werdenden Finanzierung der Einrichtungen entschied<br />

die Mitgliederversammlung im Oktober 2001, eine gemeinnützige Stiftung Lebenshilfe<br />

zu gründen. Mit einem Stiftungskapital von 76.694 € setzt sich Körperschaft seitdem für<br />

alle Belange behinderter Menschen ein und trägt dazu bei, dass die Angebote für sie weiter<br />

finanziert werden können.<br />

Bedeutendste Aktivität der Stiftung war das 2006 fertig gestellte Wohnhaus<br />

Johannisstraße. Es wurde durch die Stiftung mit Eigen- und Fremdmitteln errichtet<br />

und an den Verein Lebenshilfe vermietet. Diese neue Form der Finanzierung ermöglichte<br />

den dringend notwendigen Wohnheimbau in einer Zeit, in der Zuschüsse des Freistaats<br />

eingefroren waren.<br />

30 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


2007<br />

Im August 2007 fällte der Vorstand die Entscheidung, das Fröbelschulgebäude an der<br />

Freisinger Gartenstraße, aus Kostengründen nicht zu sanieren sondern neu zu bauen.<br />

Damit wurden nicht nur räumliche, sondern auch konzeptionelle Verbesserungen verwirklicht.<br />

Unausweichlich wurde mit Abriss und Neubau an alter Stelle die Auslagerung<br />

von fünf Einrichtungen in ein Containerdorf an der Erdinger Straße im Freisinger Stadtsüden<br />

von 2010 bis 2012.<br />

Auszug, Abriss, Neubau und Einzug liefen problemlos, so dass Kinder- und Jugendliche,<br />

LehrerInnen, BetreuerInnen und Verwaltungspersonal fristgerecht zum September<br />

2012 die neuen Gebäude in Besitz nehmen konnten, das BiG, kurz und prägnant<br />

für Bildungszentrum Gartenstraße erblickte das Licht der Welt.<br />

2011<br />

2012<br />

2014<br />

Im Mai 2011 wurde das neue Leitbild der Lebenshilfe Freising von der Mitgliederversammlung<br />

verabschiedet. Es schreibt das erste Leitbild von 1999 fort, modernisiert<br />

die dort entwickelten Gedanken und setzt die Inklusion von Menschen mit Behinderung,<br />

die selbstständige und selbstbestimmte Teilhabe auf allen Gebieten der Gesellschaft<br />

in allen Bereichen der Lebenshilfe Freising um. Zeitgleich wurde auch ein neuer<br />

Lebenshilfe-Slogan angenommen: „Lebenshilfe Freising – damit Teilhabe gelingt“.<br />

Direkter Ausfluss des Teilhabe-Gedankens war auch mit Stefan Weinzierl die Wahl<br />

des ersten Menschen mit Behinderung als Selbstvertreter und voll berechtigtes Vorstandsmitglied<br />

im Oktober 2012.<br />

Auch die Einrichtung eines Rats der Selbstvertreter als Beratungsorgan und Beirat<br />

des Vorstands im Oktober 2014 geht darauf zurück.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 31


2013<br />

Im September 2013 erhielt die Riege der Lebenshilfe-Kitas einen bedeutenden Zuwachs:<br />

das Familienzentrum im Steinpark Freising nahm seine Arbeit auf: Bis zu 130<br />

Kinder können in drei Krippengruppen, drei Kindergartengruppen und zwei Hortgruppen<br />

betreut werden. Die Architektur unterstreicht die Struktur: wie in einem Dorf hat<br />

jede Gruppe ihr eigenes Haus und alle treffen sich in der Piazza im Zentrum der Kita.<br />

2014<br />

Eine Ära ging am 20. November 2014 zu Ende: Franz Burger, erster Lebenshilfe-Geschäftsführer<br />

(seit 1991) ging in den Ruhestand und wurde vom früheren Freisinger<br />

Landrat Michael Schwaiger abgelöst.<br />

2015<br />

Nach langjährigen Bemühungen wurden endlich die Konzeptarbeit und die vielfältigen<br />

Aktivitäten für mehr Teilhabe von Kindern und Jugedlichen mit Behinderung belohnt:<br />

Am 12. Oktober 2015 wurde dem Förderzentrum im Bildungszentrum Gartenstraße in<br />

Freising das Prädikat „Inklusionsschule“ verliehen.<br />

32 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


2014<br />

2017<br />

Mit dem Umzug der BewohnerInnen in ein Übergangsquartier in Freising begannen<br />

die Arbeiten zum Neubau der ältesten Wohneinrichtung der Lebenshilfe Freising: das<br />

Hermann-Altmann-Haus in Sünzhausen entstand neu.<br />

Und man blieb sogar unter Zeit- und Kostenplan und konnte im Juli/August 2017<br />

das neue moderne und zukunftsweisende Haus einweihen und beziehen. Aber auch<br />

andere Wohnformen werden von der Lebenshilfe aktiv vorangetrieben: Menschen<br />

mit Behinderungen werden im Betreuten Wohnen in Familien unterstützt. Es wird<br />

ein Wohntraining angeboten und seit Sommer 2017 gibt es eine Jugend-WG in<br />

Marzling für vier junge Erwachsene.<br />

<strong>2018</strong><br />

Und damit auch alle von den vielfältigen Angeboten und dem Engagement der Lebenshilfe,<br />

ihrer betreuten Menschen und haupt-, neben- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />

erfahren, ging man mit einem neuen Imagefilm, Festlogo und Internetauftritt<br />

ins <strong>50</strong>. Jubiläumsjahr <strong>2018</strong>.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 33


Die Lebenshilfe Freising im Jahr <strong>2018</strong><br />

VORSTAND<br />

(Wahl in der Mitgliederversammlung vom 18. Oktober 2017)<br />

• Monika Haslberger, 1. Vorsitzende<br />

• Robert Wäger, 2. Vorsitzender<br />

• Oliver Klingeberger, Schatzmeister<br />

• Beate Irmler, Schriftführerin<br />

• Manuela Mühlhammer, Selbstvertreterin<br />

• Gerd Beubl, Beirat<br />

• Andreas König, Beirat<br />

• Angela von Müffling-Tietscher, Beirätin<br />

• Kathrin Tamm, Beirätin<br />

RAT DER SELBSTVERTRETER<br />

• Martin Hübner<br />

• Stephan Kraus<br />

• Anja Lackner<br />

• Peter Mojses<br />

• Manuela Mühlhammer<br />

• Michaela Schwallach<br />

• Thomas Sturde<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG UND BEREICHSLEITUNGEN<br />

• Michael Schwaiger, Geschäftsführer<br />

• Johannes Reicheneder, Bereichsleitung I Verwaltung/Zentrale Aufgaben<br />

• Hildegard Waldinger, Bereichsleitung II Kinder und Jugendliche<br />

• Thomas Winter, Bereichsleitung III Erwachsene<br />

34 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


Bereich I Verwaltung/Zentrale Aufgaben<br />

>> Führungs- und Verwaltungskräfte 2008 (oben) und 1992 (unten)<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 35


Organisationsplan d<br />

Mitgliederver<br />

467 Mitglieder (Sta<br />

Vorsta<br />

1. Vorsitzende: Monika Haslberger<br />

Schatzmeister: Oliver Klingeberge<br />

Beisitzer: Gerd Beubl, Andreas Kön<br />

Manuela Mühlhamm<br />

Rat der<br />

Selbstvertreter<br />

Bewohnervertretungen<br />

Elternbeiräte<br />

Betriebsrat<br />

Datenschutzbeauftragter<br />

Dr. Martin Weindl<br />

08161 / 4830-124<br />

Rechtliche Betreuungen<br />

Christian Then 08161 / 4830-158<br />

Kerstin Haimerl-Kunze 08751 / 8459788<br />

Daniela Kratzer 08764 / 3539968<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Martin Weindl<br />

08161 / 4830-124<br />

Geschäfts<br />

Michael Sc<br />

08161 / 4830-110 (Vorzimme<br />

Fundra<br />

Petra Wegener /<br />

08161 / 48<br />

Bereich I Verwaltung / Zentrale Aufgaben<br />

Johannes Reicheneder<br />

08161 / 4830-146<br />

Bereich II Kinder u<br />

Hildegard W<br />

08161 / 48<br />

Zentrale Aufgaben<br />

EDV<br />

Angela Hettrich / Martin Fritsch<br />

08161 / 4830-123 / -143<br />

Liegenschaften<br />

Sabine Fischer<br />

08161 / 4830-145<br />

Personalgewinnung, Betriebl.<br />

Eingliederungsmanagement<br />

Dr. Antje Strasser<br />

08161 / 4830-141<br />

Versicherungen<br />

Sabine Hauck<br />

08161 / 4830-137<br />

Koordination Arbeitssicherheit,<br />

Brandschutz<br />

Johannes Reicheneder<br />

08161 / 4830-146<br />

Finanzabteilung<br />

Matthias Röttinger<br />

08161 / 4830-112<br />

Personalabteilung<br />

Andrea Leyerer<br />

08161 / 4830-120<br />

Interdisziplinäre<br />

Frühförderstelle Freising<br />

Silvia Jonker<br />

08161 / 3824<br />

Interdisziplinäre<br />

Frühförderstelle Moosburg<br />

Alexandra Mozelewski<br />

08761 / 63999<br />

Interdisziplinäre<br />

Frühförderstelle Neufahrn<br />

Pia Rumrich<br />

08165 / 65818<br />

Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

Stiftungsrat<br />

Andreas Huber (Vorsitzender)<br />

Simon Schindlmayr (Stv. Vors.)<br />

Heinz Geiger<br />

Monika Haslberger<br />

Johann Maier<br />

Felicitas Schmieder<br />

Thomas Sturde<br />

Robert Wäger<br />

Stiftungsvorstand<br />

Michael Schwaiger<br />

Matthias Röttinger<br />

Johannes Reicheneder<br />

Int. Kindertageseinrichtung<br />

am Veitshof Freising<br />

Ulrike Hinz-Buchwald<br />

08161 / 43413<br />

Familienzentrum<br />

im Steinpark Freising<br />

Gertraud Aigner<br />

08161 / 9366456<br />

Int. Kindertageseinrichtung<br />

Moosschifferl FS-Attaching<br />

Gabriele Völkel<br />

08161 / 861484<br />

Int. Kindertageseinrichtung<br />

Bunte Arche Eching<br />

Chantal Gmeineder<br />

089 / 3196101<br />

Int. Kindertageseinrichtung<br />

InKiMo Moosburg<br />

Ines Milde<br />

08761 / 752455<br />

Int. Kindertageseinrichtung<br />

Zauberwald Neufahrn<br />

Lisa Verena Finger<br />

08165 / 909133<br />

36 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


er Lebenshilfe Freising Stand: Oktober <strong>2018</strong><br />

sammlung<br />

nd: 01.01.2017)<br />

nd<br />

– 2. Vorsitzender: Robert Wäger<br />

r – Schriftführerin: Beate Irmler<br />

ig, Angela von Müffling-Tietscher,<br />

er, Kathrin Tamm<br />

führung<br />

hwaiger<br />

r Maria Oberprieler -111)<br />

ising<br />

Gabriele Erbe<br />

30-159<br />

Controlling<br />

Elke Christ / Ulrike Gesell<br />

08161 / 4830-122 / -178<br />

Integrationsprojekt Freising gGmbH<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Viva Vita<br />

Tagung – Restaurant –<br />

Schulmensen/-kantinen<br />

Christian Burger<br />

08161 / 4830-169<br />

Geschäftsführung Michael Schwaiger<br />

08161 / 4830-110<br />

Servita<br />

Garten- und Landschaftsbau –<br />

Unterhaltsreinigung – Dienste<br />

Barbara Pressel<br />

08161 / 4830-131<br />

Isar Sempt Werkstätten<br />

Einrichtungen der Lebenshilfen Erding und Freising GmbH<br />

Geschäftsführung: Albert Wittmann (08161/53810) – Verwaltungsrat:<br />

Lebenshilfe Erding: M. Bayerstorfer, H. Damaschke, R. Gänger, Dr. H. Walther<br />

Lebenshilfe Freising: M. Haslberger, A. Klingeberger. A. Mayer, B. Mayer-Stanzel<br />

Standorte: Werkstätten: Freising, Erding, Burgharting, Förderstätten: Kleinbachern, Erding<br />

nd Jugendliche<br />

aldinger<br />

41-79<br />

Bereich III Erwachsene<br />

Thomas Winter<br />

08161 / 4830-152<br />

Bildungszentrum Gartenstraße<br />

Freising<br />

Leitung übergreifende Dienste:<br />

Kristin Renner 08161 / 4841-40<br />

Integrative Krippe<br />

Heilpädagog. Kindergarten<br />

Mandy Eschke<br />

08161 / 4841-28<br />

Hermann-Altmann-Haus<br />

Freising-Sünzhausen<br />

Günther Schwab<br />

08161 / 7355<br />

Wohnhaus Johannisstraße<br />

Freising<br />

Lisa Hinrainer<br />

08161 / 538590<br />

Juliane-Maier-Haus<br />

Moosburg<br />

Christina Neumaier<br />

08761 / 1099<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

Moosburg<br />

Evi Hübl<br />

08761 / 726220<br />

Integrativer Hort<br />

Kristin Renner<br />

08161 / 4841-40<br />

Schule mit Profil Inklusion<br />

Schwerpunkt geist. Entwickl.<br />

Björn Zaddach<br />

08161 / 4841-21<br />

Partnerklassen:<br />

Montessori-Schule Freising,<br />

GS Eching, RS Eching<br />

Mobiler Sonderpäd. Dienst/Hilfen<br />

Heilpädagog. Tagesstätte<br />

Annette Martin<br />

08161 / 4841-31<br />

Außengruppen:<br />

GS Eching, RS Eching,<br />

Naturgarten Schönegge<br />

Integrative Wohnanlage<br />

Freising<br />

Monika Vieregg<br />

08161 / 4830-172<br />

Betreutes Wohnen<br />

Franz Kratzer<br />

08161 / 81803<br />

Wohnhaus Drosselweg Freising<br />

Wohngruppen Freising, Marzling<br />

Ambulant Unterstütztes Wohnen<br />

Betreutes Wohnen in Familien<br />

Förderstätte<br />

Moosburg<br />

Rafael Wachs<br />

08761 / 726230<br />

Offene<br />

Behindertenarbeit<br />

Saskia Hobmeier<br />

08161 / 4830-154<br />

Beratungsstelle<br />

Unterstützte Kommunikation<br />

Sintje Reicheneder<br />

08161 / 8836936<br />

Lebenshilfe Freising e.V.<br />

Gartenstraße 57 Tel.: 08161 / 4830-0<br />

85354 Freising Fax: 08161 / 4830-140<br />

info@lebenshilfe-fs.de www.lebenshilfe-fs.de<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 37


Bereich II Kinder und Jugendliche<br />

INTERDISZIPLINÄRE FRÜHFÖRDERSTELLEN<br />

Die Lebenshilfe Freising unterstützt Kinder von Anfang<br />

an und hilft ihnen, sich optimal zu entwickeln und dabei<br />

ihre eigene Persönlichkeit zu finden. Unsere Interdisziplinären<br />

Frühförderstellen in Freising, Moosburg<br />

und Neufahrn sind Ansprechpartner für alle, die sich<br />

um die Entwicklung eines Kindes Sorgen machen. Wir<br />

begleiten und unterstützen Familien mit Kindern von<br />

Geburt an bis zum Schuleintritt.<br />

Wir betreuen Kinder, die in den Entwicklungsbereichen<br />

Sprache, Wahrnehmung, Spielentwicklung und<br />

Motorik Schwierigkeiten haben. Besondere Aufmerksamkeit<br />

richten wir auf Säuglinge und Frühgeborene<br />

mit Entwicklungsrisiken.<br />

Wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern.<br />

Wir geben ihnen Anregungen, wie sie die Förderung<br />

in den Familienalltag integrieren können. Unser Team<br />

besteht aus PsychologInnen, HeilpädagogInnen, ErgotherapeutInnen,<br />

PhysiotherapeutInnen und LogopädInnen.<br />

Die Betreuung des Kindes findet in der Frühförderstelle,<br />

im vertrauten häuslichen Umfeld oder im<br />

Kindergarten statt.<br />

FRÜHFÖRDERSTELLE <strong>FREISING</strong><br />

Standort: Eröffnung 1977 in der neuen Fröbelschule (Gartenstraße 42),<br />

seit 1981 in der Unteren Domberggasse 2, seit 2009 in der Kesselschmiedstraße 10<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Silvia Jonker, 20 MitarbeiterInnen, 7 in Kooperation, 1 auf Honorarbasis<br />

Elternsprechstunde für Kinder mit Schlaf-, Fütter-, Schrei- und Regulationsprobleme<br />

Entwicklung zur Unterstützung der Kinder nicht mehr nur interdisziplinär,<br />

sondern auch interinstitutionell und inklusiv<br />

38 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


FRÜHFÖRDERSTELLE NEUFAHRN<br />

Standort: Eröffnung 1992 am Grünlandweg 7<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Pia Rumrich,<br />

15 MitarbeiterInnen<br />

Planung eines Heilpädagogisches<br />

Zentrum der Gemeinde Neufahrn<br />

mit Frühförderstelle<br />

und Kita Zauberwald<br />

FRÜHFÖRDERSTELLE MOOSBURG<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Eröffnung 1994 an<br />

der Sudetenlandstraße 14<br />

Leitung Alexandra Mozelewski,<br />

15 MitarbeiterInnen<br />

Frühförderstelle und Kita InKiMo<br />

im selben Gebäude<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 39


KITAS, KRIPPEN, HORT<br />

In unseren Kindertageseinrichtungen in Freising, Neufahrn,<br />

Eching und Moosburg spielen, lernen und leben<br />

Kinder über und unter drei Jahren mit und ohne Behinderung<br />

oder Migrationshintergrund. Ziel unserer<br />

Arbeit ist, in einer vertrauensvollen Atmosphäre jedes<br />

Kind so anzunehmen, wie es ist und in einem stetigen<br />

Prozess, gemeinsam mit den Erwachsenen am gesellschaftlichen<br />

Leben teilhaben zu lassen und die Unterstützung<br />

zu erhalten, die nötig ist.<br />

Mit den Integrativen Krippen leisten wir einen Betrag<br />

in Richtung Inklusion. Sie ermöglichen auch Eltern von<br />

nicht behinderten Kindern die tägliche Begegnung mit<br />

der Verschiedenheit von Kindern und gibt ihnen somit<br />

die Gelegenheit, das eigene Kind in seiner Einzigartigkeit<br />

zu sehen und zu akzeptieren.<br />

Der Integrative Hort unterstützt und ergänzt die Familie<br />

bei der Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern,<br />

egal ob behindert oder nicht. Die Kinder werden in<br />

ihrer Gesamtpersönlichkeit gesehen, angenommen und<br />

gefördert. Sie sollen im Hort wichtige Kompetenzen erwerben,<br />

dazu gibt es eine Hausaufgabenbetreuung und<br />

pädagogisch gestaltete Freizeitgestaltung.<br />

INTEGRATIVE KITA MOOSSCHIFFERL<br />

<strong>FREISING</strong>-ATTACHING<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

St.-Erhard-Straße 15 in Attaching,<br />

1992 ersten Inklusionsgruppe in<br />

einem städtischen Kindergarten,<br />

1999 Trägerschaft<br />

der Lebenshilfe Freising<br />

Leitung Gabriele Völkel,<br />

15 MitarbeiterInnen<br />

kleine, familiäre Einrichtung<br />

auf dem Dorf mit großer<br />

Turnhalle und Garten<br />

Weiterentwicklung stark<br />

abhängig von den Planungen<br />

für eine 3. Startbahn des<br />

Flughafens München<br />

„Wir wollen als Flughafen dazu beitragen,<br />

dass immer mehr Menschen mit<br />

Behinderung in der Mitte unserer Gesellschaft<br />

arbeiten können. Unser Partner<br />

dazu ist die Lebenshilfe Freising, zu deren<br />

Jubiläum wir herzlich gratulieren.“<br />

>> Dr. Michael Kerkloh,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Flughafen München GmbH<br />

40 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


INTEGRATIVE KITA AM VEITSHOF <strong>FREISING</strong><br />

Standort: Eröffnung 1992 an der Johannisstraße 8a<br />

Zahlen <strong>2018</strong>: Leitung Ulrike Hinz-Buchwald, 20 MitarbeiterInnen<br />

Angebot <strong>2018</strong>: 3 Kindergartengruppen zu je 17 Kinder, Spielgruppe mit 12 Kindern<br />

FAMILIENZENTRUM IM STEINPARK <strong>FREISING</strong><br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Eröffnung 2013 an der Asamstraße 19 im Neubaugebiet Steinpark<br />

Leitung Gertraud Aigner, 43 MitarbeiterInnen<br />

3 Krippengruppen, 3 Kindergartengruppen, 1 offene Hortgruppe.<br />

Inklusive Spielgruppe für 1,5 bis 3-Jährige. Hühnerstall mit 5 glücklichen Hühnern und 1 Hahn.<br />

Förderung durch die Frühförderstelle Freising. Musikalische Frühförderung<br />

durch 3klang Freising.<br />

Weitere Flexibilisierung und Individualisierung der Betreuungsangebote<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 41


INTEGRATIVE KITA BUNTE ARCHE ECHING<br />

Standort: seit 1996 an der Lilienstraße 2<br />

in Eching<br />

Zahlen<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

<strong>2018</strong>: Leitung Chantal Gmeineder,<br />

23 MitarbeiterInnen<br />

Schwerpunkt Sprache,<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

Frühförderstelle Neufahrn,<br />

Großküche im Haus<br />

intensivere Zusammenarbeit mit<br />

Kliniken, Schulen, Therapeuten,<br />

Eltern und anderen integrativen<br />

Einrichtungen<br />

INTEGRATIVE KITA ZAUBERWALD NEUFAHRN<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Eröffnung 1970 als Gemeindekindergarten<br />

an der Dietersheimer<br />

Straße 8a, seit 2011 Trägerschaft<br />

der Lebenshilfe Freising<br />

Leitung Lisa Verena Finger,<br />

19 MitarbeiterInnen<br />

seit 2014 Integrationskindergarten<br />

mit 51 Kindern in 3 Integrationsgruppen,<br />

viele Programmgruppen<br />

Planung eines Heilpädagogisches<br />

Zentrum der Gemeinde Neufahrn<br />

mit Frühförderstelle und<br />

Kita Zauberwald<br />

42 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


INTEGRATIVE KITA INKIMO MOOSBURG<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 1998 im „Teehaus“ an der<br />

Sudetenlandstraße 14 in Moosburg<br />

Leitung Ines Milde,<br />

14 MitarbeiterInnen<br />

Musik gibt den Ton an und zieht sich<br />

durch den Alltag der Kita:<br />

Chorspatzen, Klangwerkstatt<br />

bestehende räumliche Nähe zur<br />

Frühförderstelle könnte zu einem<br />

Familienzentrum wie in Freising<br />

ausgebaut werden<br />

HEILPÄDAGOGISCHER KINDERGARTEN<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 1997 in der Fröbelschule und<br />

ab 2012 im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße in Freising<br />

Leitung Mandy Eschke,<br />

25 MitarbeiterInnen<br />

Kinderhaus als Kombination aus<br />

heilpädagogischem Kindergarten<br />

(4 Gruppen zu je 8-10 Kindern) und<br />

integrativer Kinderkrippe<br />

(2 Gruppen zu je 12 Kindern)<br />

Bedarf nach Kombination aus<br />

pädagogischem und<br />

therapeu tischem Personal wird<br />

erhalten bleiben<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 43


INTEGRATIVER HORT<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

ab 2012 im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße in Freising<br />

Leitung Kristin Renner,<br />

18 MitarbeiterInnen<br />

2 Gruppen mit je 18 Kindern/<br />

Jugendlichen, Kooperation mit<br />

allen Einrichtungen im BiG,<br />

MINT-Werkstatt<br />

inklusiver Hort als Bindeglied<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Schul- und Betreuungsangeboten<br />

BIG: FÖRDERSCHULE UND HPT<br />

FÖRDERSCHULE<br />

Standort:<br />

ab 1968 „Fröbelschule“<br />

im alten Schulhaus in<br />

Freising-Neustift, ab 1977 im<br />

ersten Schulbau an der<br />

Gartenstraße 42, seit 2012 im<br />

Bildungszentrum Gartenstraße,<br />

seit 2015 Inklusionsschule<br />

44 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Björn Zaddach,<br />

48 MitarbeiterInnen<br />

Schwimmbad, Schulküchen und<br />

Werkräume, Außenklasse der<br />

Regel-Grundschule St. Lantbert<br />

Freising im BiG, Partnerklassen in<br />

der Montessori-Schule Freising,<br />

Grundschule und Realschule Eching,<br />

Berufsschulstufen-Projekt mit dem<br />

Naturgarten Schönegge in<br />

Meilenhofen, Mobiler Sonderpädagogischer<br />

Dienst und<br />

-Hilfen, MINT-Werkstatt<br />

immer mehr Inklusion durch<br />

Regelklassen in der Förderschule<br />

HEILPÄDAGOGISCHE TAGESSTÄTTE<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

ab 1968 zusammen mit der „Fröbelschule“ im alten Schulhaus in Freising-Neustift,<br />

ab 1977 im ersten Bau an der Gartenstraße 42, seit 2012 im Bildungszentrum Gartenstraße<br />

Leitung Annette Martin, 70 MitarbeiterInnen<br />

Außengruppen in der Grundschule und Realschule Eching und im<br />

Naturgarten Schönegge in Meilenhofen<br />

immer mehr Inklusion durch Regelklassen in der Förderschule<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 45


BERATUNGSSTELLE UNTERSTÜTZTE<br />

KOMMUNIKATION<br />

Standort: ab <strong>2018</strong> in der Finkenstraße 31<br />

in Freising-Lerchenfeld<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Sintje Reicheneder<br />

und Frank Aumann<br />

Kommunikation ohne Sprache:<br />

von Gebärden bis zu elektronischen<br />

Hilfsmitteln.<br />

Therapeutische Begleitung<br />

durch die angeschlossene<br />

Logopädie-Praxis<br />

Inklusion durch selbstverständliche<br />

Nutzung von non verbaler<br />

Kommunikation im Alltag<br />

Bereich III Erwachsene<br />

WOHNEINRICHTUNGEN<br />

Zuhause sein, eine eigene Bleibe und ein vertrautes<br />

Umfeld haben – Menschen mit Behinderung möchten,<br />

wie alle, in den eigenen vier Wänden leben. In unseren<br />

Wohnhäusern, dem Hermann-Altmann-Haus in Freising-<br />

Sünzhausen, der Integrativen Wohnanlage und dem<br />

Wohnhaus Johannisstraße in Freising und dem Juliane-<br />

Maier-Haus und Anneliese-Schweinberger-Haus in Moosburg<br />

werden Menschen mit Behinderung bei der persönlichen<br />

Lebensplanung individuell unterstützt. Unsere<br />

Angebote reichen vom ambulant unterstützten Wohnen<br />

bis hin zur intensiven vollstationären Betreuung.<br />

Ziel ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Leben<br />

in größtmöglicher Selbstverantwortung und Wege zur<br />

Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Im Alltag, in der Pflege<br />

und in der Freizeit geben die Betreuerinnen und Betreuer<br />

individuelle Unterstützung. Auch Senioren haben bei<br />

uns einen festen Platz, denn Menschen mit Behinderung<br />

dürfen ein Leben lang bei uns wohnen. Ziel ist es, einen aktiven<br />

und sinnerfüllten Lebensabend zu ermöglichen.<br />

46 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


HERMANN-ALTMANN-HAUS <strong>FREISING</strong>-SÜNZHAUSEN<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 1981 erste Wohneinrichtung der Lebenshilfe Freising, in Sünzhausen<br />

Leitung Günther Schwab mit 31 MitarbeiterInnen, 24 Wohnplätze in 3 Gruppen<br />

2016/17 Abbruch und völliger Neubau und Erweiterung für die neuen Tagesstruktur-Angebote<br />

Bedeutung der ambulanten Angebote der Tagesstruktur auch für Senioren, die nicht im Haus<br />

leben, wird zunehmen<br />

Neubau des Hermann-Altmann-Hauses.<br />

Heimat und Gemeinschaft im Dorf<br />

Strahlende Sonne, weißblaue Schäfchenwolken,<br />

saftiges Grün, der Kirchturm grüßt herüber: 24<br />

Menschen mit Behinderung haben es seit August<br />

2017 wieder gut, nach eineinhalb Jahren wieder<br />

ihre Wohneinrichtung im Dorf zurückzuerhalten.<br />

Nach Abbruch des Altbaus im Frühjahr 2016 wurde<br />

in eineinhalb Jahren nicht nur ein völlig barrierefreies<br />

Haus für 24 Menschen mit geistiger Behinderung<br />

gebaut sondern auch ein Gebäude für die<br />

Zukunft. Ganz neu sind Räume, die für eine Tagesstruktur-Betreuung<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

im Rentenalter genutzt werden. Ein zukunftsweisender<br />

Ansatz, da immer mehr Menschen mit<br />

geistiger Behinderung aus dem Arbeitsleben ausscheiden.<br />

Besonderheit des Baus ist die völlige<br />

Barrierefreiheit von Gebäude und Außenanlagen<br />

nach den neuesten Anforderungen. Der Baukörper<br />

wurde dem kleinteiligen Umfeld der Nachbarbebauung<br />

und die großzügigen Außenanlagen<br />

der anspruchsvollen Hanglage angepasst. Helle<br />

und freundliche Bewohnerzimmer, ergonomische<br />

Funktionsräume für die Pflege und eine zeitgemäße<br />

Gastro-Küchentechnik versprechen eine gute<br />

Wohnqualität auf Jahre hinaus. Das gute nachbarliche<br />

Einvernehmen garantierte die geordnete Bauabwicklung<br />

nach Zeitplan. Auf 4,83 Millionen Euro<br />

war der Neubau veranschlagt. 3,3 Millionen Euro<br />

davon kamen aus Fördermitteln aus dem Bayerischen<br />

Landesbehindertenplan, vom Bezirk Oberbayern,<br />

von der eigenen Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

und der Aktion Mensch. Der Eigenmittelanteil<br />

der Lebenshilfe Freising e.V. von rund 1,5 Millionen<br />

Euro wird durch ein Kapitalmarktdarlehen gedeckt.<br />

Darüber hinaus soll den Menschen im Hermann-<br />

Altmann-Haus nicht nur die Grundausstattung<br />

sondern ein wirkliches Zuhause geboten werden.<br />

Sie sollen in ihrer jeweiligen Entwicklung begleitet<br />

und gefördert werden. Die dazu nötige zusätzliche<br />

Ausstattung wurde durch Spenden von vielen Privatpersonen<br />

und Unternehmen finanziert.<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 47


JULIANE-MAIER-HAUS<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

1988 gegründet aus den Spenden<br />

Moosburger Bürger, gesammelt von<br />

Juliane Maier und ihrer Familie<br />

Leitung Christina Neumaier<br />

mit 32 Mitarbeiterinnen,<br />

27 Wohnplätze<br />

Kurzzeitunterbringungsplatz<br />

für volljährige Menschen mit<br />

Behinderung, mehrere Musikund<br />

Theatergruppen<br />

ANNELIESE-SCHWEINBERGER-HAUS<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

gegründet 1997 in der Schlesierstraße<br />

13 in Moosburg,<br />

benannt nach Anneliese<br />

Schweinberger, aus deren Erbe das<br />

Haus finanziert wurde<br />

Leitung Evi Hübl<br />

mit 64 Mitarbeiterinnen,<br />

27 Wohnplätze<br />

Wohnhaus für Menschen mit<br />

Schwerstmehrfachbehinderung,<br />

Kurzzeitunterbringungsplatz,<br />

mehrere Kunstgruppen zur<br />

Gestaltung von Holz, Ton, Filz…<br />

48 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


WOHNHAUS JOHANNISSTRASSE <strong>FREISING</strong><br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

gegründet 1996 als Wohnheim<br />

Gute Änger in Freising-Lerchenfeld,<br />

ab 2006 in der Johannisstraße 8b<br />

in Freising<br />

Leitung Lisa Hinrainer<br />

mit 39 Mitarbeiterinnen,<br />

26 Wohnplätze in 3 Gruppen<br />

größte Tagbetreuung (3 Gruppen)<br />

mit eigenem Konzept, da<br />

Wohnhaus mit den meisten<br />

SeniorInnen. großes Netzwerk<br />

mit anderen Trägern der Sozialhilfe<br />

wohl Entwicklung zur<br />

Senioren-Wohneinrichtung<br />

INTEGRATIVE WOHNANLAGE IWA <strong>FREISING</strong><br />

Standort: seit 2002 in der Gartenstraße 57<br />

in Freising<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Monika Vieregg<br />

mit 21 MitarbeiterInnen,<br />

23 Wohnplätze in 10 Wohnungen<br />

Wohnform an sich, Angebot<br />

Wohntraining, Projekte mit den im<br />

Haus wohnenden Studenten<br />

Änderungen durch Bundesteilhabegesetz,<br />

aber durch hohen Qualität<br />

im professionellen Arbeiten zu<br />

meistern<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 49


BEWOHNERSTIMMEN:<br />

>> MARTINA BODE,<br />

VON ANFANG AN IN DER IWA:<br />

„Ich bin mit der Lilly eingezogen, dann hat es bissi Probleme<br />

gegeben, die Vieregg Monika, sie war damals<br />

noch Betreuerin, heute ist sie Chefin, ich mag sie trotzdem;<br />

also sie hat mit mir dann eine andere Wohnung<br />

ausgesucht im Dachgeschoß. Einmal bin ich von der<br />

Arbeit heimgekommen, dann war alles nass in der Geschäftsstelle,<br />

weil ein Rohr im Dach gebrochen ist. Im<br />

Dachgeschoß war ich zu alleine, dann konnte ich zu<br />

den anderen Bewohnern ziehn, damit ich mich wohlfühl.<br />

Es hat sich viel geändert: neue Betreuer-Gesichter,<br />

alte Betreuer-Gesichter, wenn neue Betreuer kommen,<br />

dann fällt mir das schwer.“<br />

>> ANJA LACKNER,<br />

SEIT 15 <strong>JAHRE</strong>N IN DER IWA:<br />

„Es stimmt was Martina sagt, wegen der Betreuer,<br />

dass sich viel geändert hat. Ich habe in den 15 Jahren<br />

viel dazugelernt. Johanna und Oskar, meine Mitbewohner,<br />

kenn ich seit 1998. Wenn ich meine Aufgaben<br />

noch selbständiger mach, hätt ich gerne ein Einzelappartement<br />

in der IWA.“<br />

>> JOHANNA SCHLÜTER UND OSKAR SCHNITZLER,<br />

SEIT 14 <strong>JAHRE</strong>N IN DER IWA. OSKAR BERICHTET:<br />

„Wir sind seit 14 Jahren verheiratet, wir haben eine<br />

Paarwohnung, jetzt ist es besser als anfangs, weil ich<br />

jetzt kochen, waschen und einkaufen kann mit meiner<br />

Frau.“ Johanna: „Aufräumen und putzen kann ich jetzt,<br />

wir sind seit 13. Mai 2005 verheiratet, wir haben eine<br />

schöne Wohnung, zu uns kommen in der früh Gäste<br />

zum Kaffee trinken und zum frühstücken.“<br />

>> TATJANA MOJSES,<br />

VON ANFANG AN IN DER IWA:<br />

„Seit 2003 bin ich, Peter und Markus als erste in die IWA<br />

eingezogen, das war im Winter am 15. Januar. Die erste<br />

Blamage war, dass die Haustür nicht zuging, es war sehr<br />

kalt. Wir hatten am Anfang oft Fehlalarm. Einen Rasen<br />

gab es noch nicht, wenn ich was einpflanzen wollte, kamen<br />

Glasscherben und Ziegel aus der Erde. Nach und<br />

nach kamen weitere Bewohner und Betreuer hinzu,<br />

das Wohnhaus füllte sich. Jetzt haben wir die reinste<br />

Gaudi, hin und wieder wechseln Bewohner und Betreuer.<br />

Es sind Bäume gepflanzt worden und es wuchs<br />

alles zu. Irgendwann kam ein großer Glaskasten in die<br />

Aula, mein Vater fragte, ob das ein Aquarium wird, es ist<br />

der Empfang. Die Betreuer hatten damals nur eine kleine<br />

Couch, ich bot ihnen meinen Ofen an. Am Anfang<br />

wohnte ich mit meinem Mann zusammen, das hat sich<br />

geändert, ich wohne jetzt mit Maria zusammen in eine<br />

Damen-WG. Ich fühle mich sehr wohl mit ihr.“<br />

>> SILVIA PUSCHECK,<br />

VON ANFANG AN IN DER IWA:<br />

„Meine Eltern haben mir geholfen, dass ich in der IWA<br />

wohnen kann. Seitdem wohn ich mit der Anja in einer<br />

WG. Mein Freund wohnte auch in der IWA, er war<br />

dann Wohntrainer und jetzt wohnt er in Marzling,<br />

manchmal besuche ich ihn und in der Werkstatt sehn<br />

wir uns auch. Ich hatte schon mehrere Bezugsbetreuer,<br />

es gefällt mir gut hier. Mit Betreuern gehe ich zu<br />

einem UNO-Turnier, ich habe schon zweimal den Pokal<br />

gewonnen, beim dritten Mal darf ich ihn behalten.<br />

Ich übe mit Betreuern und Bewohnern UNO, damit ich<br />

nicht aus dem Rhythmus komme.“<br />

>> MATHIAS MUSIAL,<br />

VON ANFANG AN IN DER IWA:<br />

Ich wohne gerne in Freising, meine Eltern wohnen in<br />

Landshut. Als ich hier eingezogen bin, kam das Bayerische<br />

Fernsehen. Ich wohne in einer 4er-Männer-WG. Es<br />

wohnen Studenten mit ihm Haus, das gibt’s nicht in jedem<br />

Wohnhaus, mit den Studenten komm ich gut aus,<br />

die treff ich oben auf der Dachterrasse, den Studenten<br />

Jonas besuch ich oft. Ich war schon zweimal Bewohnervertreter,<br />

das hieß damals noch Heimbeirat. Einige<br />

Betreuer sind weggegangen, dafür sind neue gekommen.<br />

Mir gefällt es, dass die OBA das Büro im Haus hat.<br />

Am Wochenende fahr ich manchmal heim zu meinen<br />

Eltern, wenn ich Zeit habe, geh ich dort zum Reiten.<br />

<strong>50</strong> // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


BETREUTES UND AMBULANT UNTERSTÜTZTES WOHNEN / BETREUTES WOHNEN IN FAMILIEN<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 2005 Büro im Drosselweg 9 in Freising, betreute Menschen im ganzen Landkreis und<br />

darüber hinaus<br />

Leitung Franz Kratzer<br />

mit 17 MitarbeiterInnen für 54 Klienten<br />

Vielzahl an Wohnmöglichkeiten (betreutes und ambulant unterstütztes Wohnen, betreutes<br />

Wohnen in Familien, Wohntraining)<br />

Es wir v.a. individuell entwickelte, an die Situation des Einzelnen angepasste Wohnmodelle<br />

geben. Die Lebenshilfe wird insgesamt multiplural und multiprofessionell.<br />

FÖRDERSTÄTTE MOOSBURG<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 1997 an der Schlesierstraße 13 in Moosburg<br />

Leitung Rafael Wachs mit 17 MitarbeiterInnen<br />

Arbeitsbereiche Recycling, Kerzenwerkstatt, Filzwerkstatt, Mosaikwerkstatt, Kartenwerkstatt,<br />

Garten und Natur. Bildungsbereiche: 2 Frauengruppen, Bibliothek und Mediathek, offenes<br />

Musikangebot. Ab Juli <strong>2018</strong> wird die methodische Konzeption schrittweise mit dem<br />

TEACCH Konzept verbunden. Kooperation mit dem Naturgarten Schönegge in Meilenhofen,<br />

Praktika für Berufsschulstufen-Schüler der Lebenshilfe, Therapiehund.<br />

MitarbeiterInnen auf dem Weg vom Betreuer zum Begleiter und zum unterstützenden<br />

Lebenswegentwickler (Personenzentrierung). Letztendlich Auflösung der Förderstätte,<br />

da Inklusion in die normale Gesellschaft bzw. Entwicklung zum Kompetenzzentrum<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 51


„Seit meinen Studentinnenzeiten<br />

bin ich Mitglied<br />

der Lebenshilfe. Mich hat<br />

schon als junge Frau begeistert,<br />

was die Lebenshilfe tut<br />

– und heute ist mir das noch<br />

viel deutlicher. Jeder Mensch<br />

steht in einem Beziehungsgeflecht.<br />

Sozialität hat unser<br />

Miteinander zu prägen: Fürsorge,<br />

Zuwendung, Unterstützung<br />

des Wunsches, die<br />

eigene Biographie würdevoll<br />

gestalten zu dürfen und können. Weil uns Würde von<br />

Gott her zukommt, ist sie unverlierbar, auch wenn uns sonst<br />

im Leben vieles abhanden kommt und verloren geht. Das<br />

muss Maßstab für Inklusion, für eine wahrhaft menschliche<br />

Gesellschaft sein.“<br />

OFFENE BEHINDERTENARBEIT<br />

Standort: seit 1993 an der Gartenstraße 57<br />

in Freising, seit 2010 Regionale OBA<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

Leitung Saskia Hobmeier<br />

mit 17 MitarbeiterInnen,<br />

3 Bufdis und ca. 80 Ehrenamtliche<br />

Schwerpunkt Inklusion und<br />

Sozialraumorientierung, Kooperation<br />

mit Agenda-Gruppen<br />

und Vereinen, Teilnahme an<br />

inklusiven Festivals (ZAMMA<br />

und mitanand in Freising)<br />

verstärktes Angebot für Kinder<br />

Jugendliche und Senioren<br />

noch inklusivere Angebote,<br />

Vermittlung zwischen betreuten<br />

Menschen und Vereinen,<br />

größere Selbstbestimmung<br />

>> Ev.-luth. Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler<br />

52 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


RECHTLICHE BETREUUNG<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

1993 Errichtung eines Betreuungsvereins,<br />

Büro an der Gartenstraße 57<br />

in Freising<br />

Leitung Christian Then,<br />

Kerstin Haimerl-Kunze<br />

und Daniela Kratzer nehmen<br />

Einzelbetreuungen wahr für etwa 40<br />

Personen von 18 bis 80 Jahren aus<br />

allen Teilen des Landkreises<br />

gesetzliche Vertretung von<br />

Menschen, die aufgrund von<br />

Krankheit oder Behinderung ihre<br />

Angelegenheiten vorübergehend<br />

oder dauerhaft nicht selbst<br />

regeln können<br />

höhere Anforderungen durch<br />

herausforderndere Betreuungen<br />

(psychisch oder Suchtkranke),<br />

Betreuung mit dem Ziel von<br />

mehr Selbständigkeit<br />

>> Die Rechtlichen Betreuer bei der Lebenshilfe Freising:<br />

Christian Then, Daniela Kratzer und Kerstin Haimerl-Kunze<br />

INTEGRATIONSPROJEKT <strong>FREISING</strong> GGMBH<br />

Standort:<br />

Zahlen <strong>2018</strong>:<br />

Angebot <strong>2018</strong>:<br />

Zukunft:<br />

seit 2002 an der Gartenstraße 57 in Freising<br />

Geschäftsführer Michael Schwaiger mit Christian Burger, Viva Vita und Barbara Pressel, SerVita<br />

Tochterunternehmen der Lebenshilfe Freising als Inklusionsbetrieb zur Beschäftigung<br />

von mindestens 40% Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Betriebsteile Viva Vita – Tagungshaus/Restaurant/Catering und SerVita – Dienste in<br />

Haus und Garten. Möglichkeit für Praktika für Berufsanfänger.<br />

Kunden heute überwiegend extern<br />

Feste Verankerung unter den anderen Betrieben. eigene Betriebsräume mit mehr Platz für SerVita<br />

CHRONIK 1968-<strong>2018</strong> // 53


STIFTUNG <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong><br />

Mit der Gründung der Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

am 23. Januar 2002 verfolgte die Lebenshilfe Freising<br />

mehrere Ziele:<br />

• Die Arbeit der Lebenshilfe Freising e.V. zugunsten<br />

von Menschen mit und ohne Behinderung absichern.<br />

• Neue Entwicklungen für eine bessere Zukunft von<br />

Menschen mit und ohne Behinderungen möglich<br />

machen.<br />

• Menschen bei uns daheim, im Landkreis Freising, unterstützen<br />

und fördern.<br />

Mit der Errichtung des Wohnhauses Johannisstraße in<br />

Freising 2005/06 schuf die Stiftung einen modernen<br />

und zeitgemäßen Ersatzbau für das Wohnheim Gute<br />

Änger. 2,8 Millionen Euro kostete der Bau, der nach Vermietung<br />

an die Lebenshilfe Freising e.V. 26 Menschen<br />

mit Behinderung ein stadtnahes und doch ruhiges Zuhause<br />

bietet. 2017 konnte der Neubau des Hermann-<br />

Altmann-Hauses in Sünzhausen nur mit einem Zuschuss<br />

von 2<strong>50</strong>.000 Euro so schnell und gut vollendet<br />

werden. Weitere kleinere und größere Zuschüsse an<br />

den Verein Lebenshilfe Freising ermöglichen diesem<br />

neue und zukunftsweisende Projekte zugunsten von<br />

Menschen mit Behinderung in unserer Heimat in Angriff<br />

zu nehmen.<br />

Die Stiftung führte in den Jahren seit der Gründung<br />

auch vielfältige Benefiz-Veranstaltungen durch, um<br />

auf sich aufmerksam zu machen und vor allem Spenden<br />

zu sammeln:<br />

• Von 2005 bis <strong>2018</strong> gab es bislang 14 Benefiz-Schafkopfturniere<br />

mit je über 100 Teilnehmern.<br />

• Seit 2011 gibt es den Benefiz-Lebenslauf um die<br />

Moosach-Wiesen an der Gartenstraße 57 in Freising.<br />

Mehrere hundert Hobby- und Firmenläufer und viele<br />

sportliche Menschen mit Behinderung erlaufen dabei<br />

regelmäßig fast um die 30.000 Euro an Spenden<br />

für die Stiftung Lebenshilfe.<br />

• Zum 10. Gründungsjubiläum der Stiftung 2012 fand ein<br />

großes klassisches Freiluftkonzert mit Carl Orffs „Carmina<br />

Burana“ mit mehreren tausend Zuhörern unter dem<br />

Zeltdach des MAC-Forum am Flughafen statt.<br />

>> Stabwechsel bei der Jubiläumsgala am 2. Juni <strong>2018</strong><br />

auch bei der Stiftung Lebenshilfe Freising: Alt-Bezirkstagspräsident<br />

Franz Jungwirth (2.v.l.) übergab den Vorsitz<br />

im Stiftungsrat an Andreas Huber (2.v.r.) und seinen<br />

Stellvertreter Bezirksrat Simon Schindlmayr (r.).<br />

54 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


DER GANZE TEXT IST IN EINFACHER SPRACHE:<br />

Alles Kräuter! – Frauen-Ausflug des<br />

Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

Am 13. Juni <strong>2018</strong> stand der Frauen-Ausflug des Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

an. Wir starteten gemeinsam<br />

um 9 Uhr los in Richtung Himmelblauer See – bei<br />

leichtem Regen. Dabei war auch die Kräuter-Pädagogin<br />

Gudrun. Sie kennt sich besonders gut bei Kräutern aus.<br />

Auf dem Weg sammelten wir gemeinsam mit Gudrun<br />

viele verschiedene Kräuter in ihren Korb ein. Dabei<br />

erklärte sie uns, wie man die Kräuter nutzen kann. Und<br />

für was die Kräuter Hilfs-Mittel sein können. Außerdem<br />

lernten wir dabei auch, dass die einen oder anderen<br />

Kräuter sich auch sehr gut als Schmuck eignen. Als wir<br />

dann genügend Kräuter beisammen hatten, traten wir<br />

den Rück-Weg an zu unserem Haus. Das Wetter ist auch<br />

besser geworden. Wir mussten den Nachhause-Weg<br />

nicht im Regen antreten.<br />

Zurück am Haus haben wir uns dann in einem<br />

Gruppen-Zimmer versammelt, und die Kräuter wurden<br />

gemeinsam verarbeitet. Wir haben Kräuter-Butter,<br />

Kräuter-Frischkäse, Brennessel-Chips und Kräuter-Tee<br />

zubereitet. Natürlich durfte auch die passende Tisch-<br />

Dekoration nicht fehlen. Außerdem wurde noch unterschiedliches<br />

Brot und verschiedenes Gemüse vorbereitet.<br />

Nachdem alles fertig war, hat es sich jeder am Tisch<br />

gemütlich gemacht und konnte die verschiedenen<br />

Kräuter-Varianten probieren, die er gerne mochte.<br />

Anschließend an das gemeinsame Mittag-Essen gab<br />

es dann eine Mittags-Ruhe für die Bewohnerinnen.<br />

Den Ausflug ließen wir dann alle gemeinsam bei einer<br />

Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen ausklingen.<br />

Für mich als Praktikantin war dies eine tolle neue Erfahrung.<br />

Ich konnte außerdem auch mein Wissen über<br />

Kräuter aufbessern. Dieser Ausflug hat mir auch sehr<br />

viel Freude bereitet und es war schön mit-anzusehen,<br />

wie begeistert auch die Bewohnerinnen waren.<br />

>> Sabrina Kleeberger<br />

Praktikantin der Fachakademie für Sozialpädagogik<br />

Seligenthal in Landshut<br />

VOLL DABEI – DIE SEITE VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG // 55


Danken und Abschied nehmen<br />

Vier Menschen aus unseren Wohneinrichtungen und ein Förderer sind verstorben<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Viele Menschen bei der Lebenshilfe sind traurig.<br />

4 betreute Menschen sind gestorben. Herr<br />

Hermann Altmann hat zuletzt im Wohn-Haus<br />

Johannis-Straße gewohnt. Er war überall dabei.<br />

Viele haben ihn gern gehabt. Frau Anna Spörer<br />

hat gern Musik gemacht mit ihrer Harfe. Und<br />

Mandalas hat sie auch gern ausgemalt. Frau Iris<br />

Süß war ein Sonnen-Kind. Das heißt: Sie war<br />

immer fröhlich. Frau Karin Schrödl ist im Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

in Moosburg gestorben.<br />

Sie hat Tiere sehr gern gehabt. Viel Spaß<br />

hat ihr das Schwimmen gemacht. Aber auch<br />

ein guter Freund der Lebenshilfe ist gestorben:<br />

Simon Kurz aus Eching. Er hat viel geholfen<br />

und Geld gespendet. Vielen Dank! Wir denken<br />

an alle Verstorbenen. Hoffentlich geht es ihnen<br />

gut, wo sie jetzt sind!<br />

HERMANN ALTMANN,<br />

WOHNHAUS JOHANNISSTRASSE <strong>FREISING</strong><br />

Wir erinnern uns heute an Hermann Altmann, vielen bekannt<br />

aus den Isar Sempt Werkstätten, oder zuletzt aus<br />

dem Wohnhaus Johannisstraße in Freising. Hermann<br />

verbrachte dort seine letzten fünf Lebensjahre. Es war<br />

eine sehr bewegende Zeit für ihn und er hat dort viele<br />

alte Bekannte und auch neue Freunde gefunden. Miteinander<br />

wurde viel gelacht und er war immer wieder zu<br />

kleinen lustigen Streichen und Späßen aufgelegt.<br />

So erinnern wir uns an schöne gemeinsame Ausflüge<br />

und Unternehmungen mit ihm. Wir waren zum Beispiel<br />

zusammen öfters im Bavaria Filmstudio, beim Reiten<br />

und in der Motorradfreizeit. Gerne ist er auch zum<br />

Flughafen gefahren und er hatte dort großen Spaß,<br />

Leute zu treffen und mit ihnen zu reden. Am liebsten<br />

mochte er dort den FC Bayern Shop.<br />

Im Wohnhaus hat er gerne Musik gehört und getanzt.<br />

Er freute sich auch immer auf sein Lieblingsessen<br />

und nahm gerne an den gemeinsamen Runden und<br />

Geschichten teil.<br />

Auch die Malgruppe und die Töpfergruppe hat er<br />

mit großem Spaß besucht. Er war zwar manchmal zunächst<br />

zögerlich, hatte dann aber meistens umso größeren<br />

Eifer an der Sache.<br />

Wichtig und stets für ihn da war seine Schwester Ingrid<br />

Altmann. Bei ihr hatte er seine Jahre vor dem Einzug<br />

in das Wohnhaus verbracht. Sie mochten sich beide<br />

sehr gerne und er wusste meist ganz genau, wenn<br />

sie spätestens an den Wochenenden zu Besuch kam.<br />

Hermann konnte sich immer auf seine Familie verlassen,<br />

und so wurde im Laufe der Jahre Herr Pollich,<br />

der Sohn seiner Schwester zusätzlich sein gesetzlicher<br />

Betreuer.<br />

Wir alle haben Hermann geschätzt und hatten Freude,<br />

ihn die letzten fünf Jahre zu begleiten. Hermann<br />

Altmann hat am 20. September 2017 diese Welt verlassen.<br />

Er war zu diesem Zeitpunkt 55 Jahre alt und er<br />

blickte auf ein sehr erfülltes Leben zurück.<br />

56 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


ANNA SPÖRER,<br />

WOHNHAUS JOHANNISSTRASSE <strong>FREISING</strong><br />

IRIS SÜSS,<br />

WOHNHAUS JOHANNISSTRASSE <strong>FREISING</strong><br />

• Heute ist Sonntag… Märchentag. Die hast Du so gerne<br />

angesehen! Das Ende kanntest Du schon, bevor<br />

der Film begann, aber Du konntest immer wieder tief<br />

in den Geschichten versinken.<br />

• Heute ist Montag… Musik bei Andi Hörhammer. Lieber<br />

zu früh, als zu spät! Die Veehharfe fest im Griff!<br />

Du hattest Deinen letzten Auftritt beim Sommerfest<br />

2017, alle haben applaudiert!<br />

• Heute ist Dienstag… Dusch- und Waschtag! Die<br />

30-Grad-Wäsche auf den Trockenständer ins Bad und<br />

die 60-Grad-Wäsche in den Trockner und dann gleich<br />

ins Zimmer räumen… ob die Betreuer es heute richtig<br />

machen?<br />

• Heute ist Mittwoch… Einkaufstag mit der Seniorenbetreuung.<br />

Was fehlt? Fernsehzeitung? Flips? Sekt?<br />

Ist er im Angebot? Aber nur Rotkäppchen soll es sein!<br />

Dein abendliches Ritual: ein Glas Sekt und ein paar<br />

Flips, aber nicht zu viel! Schön sparsam!<br />

• Heute ist Donnerstag… heute hast Du Mandalas gemalt.<br />

Du liebtest Mandala malen! Ganze Bücher hast<br />

Du ausgemalt!<br />

• Heute ist Freitag… ein Ausflug nach Eching zu Adler<br />

ist das Highlight des Jahres für Dich! Es gab da<br />

wunderschöne rote Pullis und glitzernde Ketten zu<br />

kaufen und nicht zu vergessen: der leckere Schweinebraten<br />

im Adler-Restaurant…<br />

• Heute ist Samstag… die Sonne scheint warm und Du<br />

freust Dich auf einen Ausflug in die Stadt… ein kühles<br />

dunkles Weißbier im Huber Bräu oder ein leckeres<br />

Eis im Garda…egal, Du hast Dein Leben so gerne genossen!<br />

• Anna Spörer wurde 1938 geboren und starb am 1.<br />

September 2017.<br />

Wir denken gerne an Iris<br />

Heute saßen wir wieder beisammen und haben überlegt,<br />

an welche Begebenheiten und Erlebnisse mit Iris<br />

Süß sich Betreute und BetreuerInnen erinnern können.<br />

Es wurde in alten Fotos gekramt und vieles fiel<br />

uns wieder ein: Maria Schweiger und Frau Schinzel<br />

erinnern sich, dass Iris gerne gelacht hat. Irene Kornke<br />

weiß, dass sie gerne gegessen und getrunken hat und<br />

später, als sie nicht mehr gehen und stehen konnte,<br />

lag sie im Bett und wurde dort versorgt. Wenn dann<br />

aber die Bewohnerinnen zur ihr zu Besuch kamen,<br />

oder sie mit dem Bett in den Gruppenraum geschoben<br />

wurde, hat sie oft herzhaft gelacht. Frau Reinhardt<br />

erinnert sich daran, dass Iris viel geschlafen<br />

hat und früher gerne gemalt hat. Die Betreuerinnen<br />

wissen noch, dass Iris immer zu einem Späßchen aufgelegt<br />

war, manchmal Dinge versteckt hat und sich<br />

riesig darüber freute, wenn alle gesucht haben. Ein<br />

Sonnenkind eben!<br />

Zum Schluss der Runde wünschen wir Iris Süß dort,<br />

wo ihre Seele ist, Frieden und einen schönen Schweinebraten<br />

(Frau Kornke), und die ewige Ruhe (Frau<br />

Reinhardt), dass sie nun ein Engel ist (Frau Schinzel).<br />

Sie hat Gesundheit im Himmel (Frau Schweiger),<br />

ewigen Frieden (Frau Siebler), ein kleines Tascherl<br />

(Frau Gschlößl).<br />

Frau Süß verstarb am 3.12.2017 im Kreise ihrer Wohngruppe.<br />

Sie wurde 59 Jahre alt.<br />

>> BewohnerInnen und BetreuerInnen<br />

Wohnhaus Johannisstraße<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 57


KARIN SCHRÖDL,<br />

ANNELIESE-SCHWEINBERGER-HAUS MOOSBURG<br />

Liebe Karin,<br />

Du hast uns ja zu Lebzeiten schon das ein oder andere<br />

Mal überrascht mit dem, was Du manchmal recht<br />

plötzlich und unerwartet gemacht oder gesagt hast.<br />

Aber, dass Du schon so früh von uns gehst, damit hat<br />

nun wirklich keiner gerechnet.<br />

Es kam schon hin und wieder vor, dass wir nicht<br />

gleich beim ersten Mal verstanden haben, was Du<br />

gesagt hast. Da hieß es dann „Pech gehabt“, denn ein<br />

zweites Mal hast du selten das Gleiche gesagt. Und<br />

manchmal, wenn wir Dich einfach ein bisschen ins Gespräch<br />

einbinden wollten und nachgefragt haben, warum<br />

Du in dem Moment nicht mit uns sprechen wolltest,<br />

hast Du zum Beispiel gesagt: „Hoid a!“ oder „Weil i<br />

ned mog!“ Klare Ansage, warum auch sonst ? ;-)<br />

In Deiner Freizeit im Anneliese-Schweinberger-Haus<br />

warst Du gerne mit mir in Ergolding beim Schwimmen.<br />

Da hast Du oft übers ganze Gesicht gestrahlt und man<br />

hat immer richtig gemerkt was für einen Spaß Dir das<br />

gemacht hat. Und natürlich trug die anschließende<br />

Portion Pommes und manchmal sogar eine Currywurst<br />

ihr Übriges dazu bei. Hin und wieder bekamst du Hundebesuch<br />

von Spikey oder seit kurzem auch von Ayla.<br />

Das hat Dir meistens auch sehr gut gefallen und die<br />

beiden haben sich sehr wohl bei Dir gefühlt. Auch in<br />

Deiner Vergangenheit hast Du viel mit Tieren zu tun<br />

gehabt. Da waren der Fritzi, der Oscar, Mausi und noch<br />

viele weitere Tiere, die Du mit Nachdruck immer wieder<br />

alle aufgezählt hast. Seitdem Du nicht mehr auf der<br />

Gruppe bist, ist es diesbezüglich sehr still geworden.<br />

So, als wäre das der goldene Abschluss für Dich gewesen,<br />

hast Du die letzte Ferienfreizeit im Mai sehr genossen.<br />

Freudestrahlend bist Du in der Pferdekutsche<br />

gesessen, hast noch viele weitere Ausflüge im Bayerischen<br />

Wald mitgemacht, das gute Essen genossen und<br />

Dir, wie schon so oft, das Zimmer mit Albert geteilt.<br />

Nur wenige Tage vor Deinem plötzlichen Tod habe ich<br />

mit Dir auf dem iPad eine kleine Entscheidungshilfe für<br />

Dein Bettgehritual erarbeitet. Dabei konntest Du selbstständig<br />

auswählen, ob Du ein Gebet oder lieber Musik<br />

hören, mit Deiner Puppe kuscheln oder einfach nur Deine<br />

Ruhe haben möchtest. Leider sind wir nur ein einziges<br />

Mal dazu gekommen, das zu testen. Dabei hast Du<br />

zuerst am Bettrand angetippt, dass Du Deine Ruhe haben<br />

möchtest und als ich Dich im Liegen gebeten habe,<br />

mir das nochmal zu bestätigen, wolltest Du dann Deine<br />

Puppe zum Kuscheln. Da habe ich noch nicht einmal im<br />

Traum daran gedacht, dass du bald darauf Deine Augen<br />

für immer zumachen würdest. Aber Dein Püppchen, das<br />

Du erst zum Geburtstag bekommen hattest, haben wir<br />

Dir auf Deine Reise mitgegeben. Und damit Du recht<br />

fesch im Himmel ankommst, hat Deine Mama Dir zum<br />

Anziehen das Dirndl ausgesucht.<br />

Liebe Karin, es war schön, so viel Zeit mit Dir verbringen<br />

zu dürfen. Leider war sie meiner Meinung nach<br />

trotzdem viel zu kurz und wir vermissen Dich alle. Wir<br />

wünschen Dir, dass Du jetzt an einem schönen Ort bist,<br />

wo es Dir gut geht und Du keine Schmerzen mehr hast.<br />

Bei unserem Geburtstagsbaum hast Du nun ein besonderes<br />

Plätzchen in einer Wolke bekommen. Von dort<br />

aus schaust Du jetzt jeden Tag auf uns herunter und<br />

wir erinnern uns immer gern an Dich.<br />

>> In bester Erinnerung,<br />

Deine Patricia Sperka in Zusammenarbeit<br />

mit Albert Zrenner und Dietmar Krause<br />

im Namen aller BewohnerInnen und<br />

MitarbeiterInnen des Anneliese-Schweinberger-Hauses<br />

„ES GEHT MIR JA NUR UM DIE KINDER!“ –<br />

ERINNERUNG AN UNSEREN FÖRDERER SIMON KURZ<br />

Ein Fischwirt aus Eching war regelmäßig Gast bei Lebenshilfe-Veranstaltungen<br />

vom Frühjahrsempfang bis<br />

zu Einrichtungsfesten: Simon Kurz. Ohne Scheu ging er<br />

58 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


auf alle Personen zu – sei es ein Lebenshilfe-Mitarbeiter,<br />

sei es eine Ministerin – und brachte sein Anliegen<br />

dar. Ihm ging es immer um die Schwächeren, um die<br />

Kleinen im Leben. „Es geht mir ja vor allem um die Kinder“<br />

war sein vielfach vorgetragenes Credo bei seinen<br />

Wortmeldungen. Seine Überzeugung setzte er aber<br />

auch in die Tat um: Oftmals spendete er kleinere und<br />

größere Summen an Lebenshilfe-Einrichtungen oder<br />

unsere Stiftung.<br />

Zuletzt tat Simon Kurz noch Gutes über seinen<br />

plötzlichen Tod am 22. Juni <strong>2018</strong> hinaus: Er stiftete auf<br />

sein Ableben 10.000 Euro für die Lebenshilfe Freising.<br />

In der Urkunde dazu schreibt er: „Diese Unterstützung<br />

möge auch noch nach meinem Tode ein Beitrag von<br />

dauerndem Wert und Bestand sein, der helfen soll Gutes<br />

zu tun und die Erinnerung an mich wach zu halten.<br />

Ich würde mir wünschen, dass auch andere Sponsoren<br />

meinem Beispiel folgen und den Grundstock von 10.000<br />

€ durch ihre Spenden noch dauerhaft erhöhen. Von jeher<br />

habe ich mich für soziale Belange und das Wohlergehen<br />

insbesondere derjenigen eingesetzt, die schwach<br />

oder benachteiligt sind. So fördere ich schon seit vielen<br />

Jahren die Einrichtung „Lebenshilfe“, weil ich tief beeindruckt<br />

bin von der großartigen Arbeit, die in ihr geleistet<br />

wird. Der gesamten Geschäftsleitung mit allen Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen möchte ich an dieser Stelle<br />

aufrichtig danken für die tägliche Hilfe für Menschen,<br />

>> Immer Mahner für die Unterstützung von Bedürftigen:<br />

Simon Kurz (r.) beim Frühjahrsempfang der Lebenshilfe<br />

Freising am 27. Februar 2015 mit Staatsministerin Emilia<br />

Müller, Landtagsabgeordneten Dr. Florian Herrmann und<br />

Landrat Josef Hauner<br />

die auf Unterstützung jeglicher Art angewiesen sind. Aus<br />

meinem christlichen Glaubensverständnis heraus ist es<br />

mir ein großes Anliegen, hiermit ein immerwährender<br />

Helfer für die „Lebenshilfe“ zu sein.“<br />

Inklusion wird im InKiMo zum Kinderspiel<br />

Integrativer Kindergarten Moosburg der Lebenshilfe feierte 20-jähriges Bestehen<br />

Mit 20 Jahren noch gar nicht erwachsen ist der InKiMo<br />

in Moosburg: Unzählige Kinder vom Baby bis zum Vorschulkind<br />

wuselten am Sonntag, 29. April <strong>2018</strong> durch<br />

den Sparkassensaal über der Integrativen Kindertageseinrichtung<br />

der Lebenshilfe Freising. Gefeiert wurde<br />

die Eröffnung von Moosburgs erstem integrativen<br />

Kindergarten am 16. November 1998. Die damalige<br />

Bereichsleiterin für Kinder und Jugendliche Hildegard<br />

Waldinger ist auch noch heute zuständig und plädierte<br />

in ihrer Rede für die weitere Vertiefung der Inklusion,<br />

dem selbstverständlichen Miteinander von Kindern<br />

mit und ohne Behinderung. Damals sei man Pionier<br />

gewesen, aber auch heute noch sei man erst auf dem<br />

Weg. Inklusion müsse immer wieder neu eingeübt, verwirklicht<br />

und verbessert werden.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Schon seit 20 Jahren gibt es den InKiMo. Das<br />

heißt: Integrativer Kinder-Garten Moosburg.<br />

Hier spielen und lernen Kinder mit und ohne<br />

Behinderung gemeinsam. Das heißt mit einem<br />

Fremdwort: Inklusion. Damals gab es das zum<br />

ersten Mal in Moosburg. Jetzt hat man schon<br />

Erfahrung mit der Inklusion in Moosburg. Aber<br />

man muss immer weiter offen sein dafür. Nach<br />

den Reden gab es eine lustige Feier im Garten<br />

mit viel Sonnen-Schein.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 59


Moosburgs Bürgermeisterin Anita Meinelt gratulierte<br />

in ihrem Grußwort der Einrichtung für ihre hervoragende<br />

Arbeit zum Wohl aller Kinder, versicherte die<br />

weitere Unterstützung der Stadt und erinnerte an die<br />

nicht unumstrittenen Anfänge: Damals sei die Skepsis<br />

noch groß gewesen, „ob des was is für unsere Kinder“.<br />

Aber der Erfolg seither bestätige die gute Arbeit aller<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe<br />

Freising. Aktuell kümmern sich 13 Fachkräfte (8 Vollzeitstellen)<br />

um 32 Kinder in zwei Gruppen. Durch den<br />

kleinen Festakt im Saal führte die InKiMo-Leiterin Ines<br />

Milde und präsentierte mit ihren Kolleginnen einen<br />

bunten Reigen an Musik- und Wortbeiträgen der Kinder:<br />

Da wurde ein Bilderbuch vertont oder im Lied<br />

erklärt, warum das Lesen so wichtig sei. Ein Inklusionstanz<br />

zeigte, dass in einem Kindergarten alle Arten<br />

von Menschen wichtig sind: auch rot gescheckte und<br />

blau karierte! Schallendes Gelächter rief das Dingsda-<br />

Spiel der InKiMo-Kinder aus, in dem ein Mädchen den<br />

Begriff „Erzieherin“ umschrieb mit: „die, die immer<br />

schimpft“. Der zweite Teil des Fests fand im Garten des<br />

InKiMo statt mit Spiel und Spaß für Kinder und einer<br />

reichhaltigen Tombola des Elternbeirats. Fingerfood<br />

aus dem Lebenshilfe-Restaurant Viva Vita, unzählige<br />

Kuchen der Eltern und eine spezielle Geburtstagstorte<br />

in der Form des Inkimo-Gebäudes ließen keine kulinarischen<br />

Wünsche mehr übrig bei den zahlreichen<br />

Besuchern des Fests.<br />

60 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Kinder sprechen ohne Sprache<br />

Unterstützte Kommunikation begeisterte Freisings OB und viele Kinder im BiG<br />

INKLUSIVE LESUNG MIT OB ESCHENBACHER<br />

IN DER STADTBIBLIOTHEK <strong>FREISING</strong><br />

Wie still zwanzig Kinder von vier bis acht Jahren sein<br />

können, wenn es was Spannendes zu hören gibt! Diese<br />

Ausnahmesituation herrschte am Mittwochnachmittag<br />

am 16. Mai <strong>2018</strong> in der Stadtbibliothek Freising bei der<br />

Lesung des Kinderbuches „Planet Willi“ von Birte Müller<br />

durch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und<br />

Kathrin und Paul, zwei Kinder der Piratengruppe an der<br />

Heilpädagogischen Tagesstätte der Lebenshilfe Freising.<br />

Willi ist ein besonderer Bub. Er mag Musik und<br />

Kühe, kuschelt gern und spielt mit seiner Schwester<br />

Olivia. Nur sprechen kann er nicht richtig und redet<br />

daher mit seinen Händen! Willis Geschichte wurde<br />

nicht nur von Tobias Eschenbacher vorgelesen. Seine<br />

beiden jungen Kollegen Kathrin und Paul erzählten<br />

auch: aber mit einem iPad! Sie drückten auf die Knöpfe<br />

des Computers und die Stimme des Geräts sprach<br />

die Sätze. Die beiden Kinder stellten eine Möglichkeit<br />

der Unterstützten Kommunikation vor. Hierbei geht<br />

es um technische Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung,<br />

die sich nicht über normale Sprache verständigen<br />

können. Eine andere Möglichkeit sind Gebärden,<br />

die von OB Eschenbacher und allen Kindern<br />

sogleich ausprobiert wurden. Gezeigt wurden die<br />

Gebärden am Computer und von Sintje Reicheneder,<br />

der Leiterin der neuen Beratungsstelle Unterstützte<br />

Kommunikation der Lebenshilfe Freising. „Wir geben<br />

Informationen und Hilfen über die vielfältigen Kom<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Manche Kinder und Erwachsene können nicht<br />

richtig sprechen oder gar nicht sprechen. Aber<br />

es gibt Hilfe! Zum Beispiel die Unterstützte<br />

Kommunikation. Der schwere Begriff heißt: Hilfe<br />

beim Reden! So eine Hilfe kann zum Beispiel<br />

ein kleiner Computer sein. Auf dem Bild-Schirm<br />

kann man verschiedene Bilder mit dem Finger<br />

antippen. Dann sagt die Computer-Stimme das<br />

Wort, zum Beispiel: Apfel, Limo oder Ich will!<br />

oder Gib mir bitte! Man kann sogar ganze Sätze<br />

machen: Gib mir bitte einen Apfel! So ein Computer<br />

muss aber gut eingestellt werden. Das<br />

macht Frau Sintje Reicheneder. Sie gibt Hilfe<br />

bei der Unterstützten Kommunikation. / Bei<br />

zwei Veranstaltungen wurden diese Computer<br />

verwendet. Kathrin und Paul und der Freisinger<br />

Ober-Bürger-Meister Tobias Eschenbacher<br />

haben zusammen ein Bilder-Buch vorgelesen.<br />

Und im BiG haben sich viele Kinder getroffen.<br />

Sie haben erzählt: Das mache ich mit meinem<br />

Computer. Vielleicht kann ich dir dabei helfen.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 61


munikationsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung,<br />

ganz idividuell auf den einzelnen Menschen<br />

zugeschnitten! Und die Beratung ist zudem<br />

kostenlos!“, erläuterte Frau Reicheneder.<br />

Von dieser neuen Beratungsmöglichkeit zeigte sich<br />

auch OB Eschenbacher beeindruckt. Das Motto seiner<br />

Lesung sei daher ideal: „Bücher kennen keine Grenzen –<br />

Lesen macht allen Spaß“. Großen Spaß hatten auch die<br />

vielen Kinder, die sich nach der Lesung um den Vorlesecomputer<br />

drängten und selbst drücken wollten. Dabei<br />

gab es keinerlei Berührungsängste zwischen Kindern<br />

mit und ohne Behinderung – ein wunderbares Zeichen!<br />

OBERBAYERISCHES TALKER-TREFFEN<br />

IM BILDUNGSZENTRUM IN <strong>FREISING</strong><br />

Ein Treffen von Kindern aus sechs Schulen des nördlichen<br />

Oberbayerns, die sich nicht durch normale Sprache<br />

verständigen können? Wie soll das gehen? Sehr<br />

gut und mit viel Spaß! Das zeigte das 3. Talker-Treffen<br />

der Region Oberbayern Nord am 20. Juni im Freisinger<br />

Bildungszentrum Gartenstraße.<br />

Organisiert wurde die Begegnung vom Arbeitskreis<br />

Unterstützte Kommunikation im BiG. Er kümmert sich<br />

seit einigen Jahren um Kinder und Erwachsene, die<br />

nur mit Hilfsmitteln kommunizieren können. Bekannt<br />

ist die Gebärdensprache, aber es gibt auch technische<br />

Hilfen, wie sogenannte Talker. „So können Menschen,<br />

die aufgrund einer Behinderung nicht oder nur sehr<br />

schwer sprechen können, ausdrücken, was sie fühlen<br />

oder was sie wollen“, erklärt Frau Reicheneder,<br />

Arbeitskreismitglied und Logopädin. Und so tönten<br />

bei der Eröffnung des Freisinger Talker-Treffens in der<br />

Schulturnhalle viele etwas blecherne Stimmen durcheinander:<br />

„Hallo!“, „Wie geht es dir?“, „Ich heiße Pia.“,<br />

„Was ist deine Lieblingsfarbe?“.<br />

21 Kinder und ihre Lehrerinnen und Betreuerinnen<br />

von Freising bis Ingolstadt, von Dachau bis Pfaffenhofen<br />

waren gekommen, um sich kennenzulernen.<br />

„Das ist auch der Hauptzweck so eines Treffens. Dass<br />

die Kinder mitbekommen: Ich bin nicht allein. Viele<br />

andere Kinder können auch nicht sprechen“, sagt<br />

Frank Aumann, der zusammen mit der Lehrerin Margarete<br />

Autry, Susanne Heinrich und der Gebärdendolmetscherin<br />

Gloria Dorsch das Treffen organisiert<br />

hat. Vertieft wurden dann die Bekanntschaften in vier<br />

Workshops, in denen getanzt und die Lieblingsspiele<br />

vorgestellt, gemalt und gekocht wurde. Der Tag wurde<br />

zum großen Erlebnis für die Kinder und zum Austauschforum<br />

für die Betreuerinnen und Betreuer für<br />

unterstützte Kommunikation.<br />

62 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Bunte Arche im WM-Fieber<br />

Fröhliches Sommerfest unserer Kita in Eching<br />

Schon seit Wochen beschäftigten sich die Kinder der<br />

Bunten Arche mit der Fußballweltmeisterschaft in<br />

Russland. Um die deutsche Mannschaft auf besondere<br />

Weise zu unterstützen, feierte die Kindertagesstätte<br />

in Eching am 23. Juni <strong>2018</strong> ein buntes WM-Fest.<br />

Beginnend mit dem Einzug der Kinder zur Fußballhymne<br />

vergangener Zeiten „Fußball ist unser Leben“<br />

über den Flaggeneröffnungstanz zu „Wavin‘ Flag“<br />

von K’naan, brachten die Kinder und Pädagogen der<br />

Einrichtung die Stimmung der WM nach Eching. In<br />

einer Rede erzählte die Leiterin der Kindertagesstätte<br />

Chantal Gmeineder von den Vorbereitungen zum<br />

Fest und ließ die Elternarbeit des vergangenen Jahres<br />

Revue passieren. Mit einem kleinen Dankeschön<br />

wurden die Eltern der Elternteams für ihre tatkräftige<br />

Unterstützung geehrt. Nach dem selbstgesungenen<br />

Lied „Schwarz und Weis“ starteten alle Gäste und Akteure<br />

in das Festgeschehen. Ein liebevoll gestaltetes<br />

Brunch-Buffet und eine bunte Getränke-Bar, warteten<br />

schon auf alle Hungrigen und Durstigen. Nach<br />

dem reichlichen Essen, gab es Sport und Spiel für<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Das Sommer-Fest der Kita Bunte Arche in<br />

Eching hatte heuer ein besonderes Thema:<br />

die Fußball-Weltmeisterschaft. Es gab Fußball-<br />

Lieder und Übungen mit einem richtigen Fußballer.<br />

Die Erzieherinnen und Eltern hatten viel<br />

vorbereitet. Für die Kinder gab es viel zu spielen.<br />

Es war ein lustiges Fest für alle!<br />

alle. Als Gast hatte die Bunte Arche sich den Fußballtrainer<br />

Patrick Mücke vom TSV Eching eingeladen,<br />

der mit allen Kindern ein altersgerechtes Training in<br />

mehreren Gruppen durchführte. Leider war das Fest<br />

viel zu schnell vorbei. Die Bunte Arche bedankt sich<br />

bei allen Gästen und Helfenden für ein gelungenes<br />

und harmonisches Fest.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 63


Großes Jubiläums-Sommerfest<br />

der Lebenshilfe<br />

Zum <strong>50</strong>. Geburtstag der Lebenshilfe Freising feierten viele im Bildungszentrum<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Das Sommer-Fest im Bildungs-Zentrum Garten-<br />

Straße in Freising war etwas größer als normal.<br />

Denn es wurde zugleich das <strong>50</strong>. Jubiläum der<br />

Lebenshilfe Freising gefeiert. Viele Kinder,<br />

Eltern und Freunde kamen vorbei. Es gab viele<br />

Spiele, Musik und leckeres Essen. Spannend<br />

war: Der Sportler Lukas Irmler ging hoch in der<br />

Luft auf einem Seil von einem Ende das Hauses<br />

zum anderen. Wahnsinn!<br />

Sommer, Sonne, Spaß und viele Besucher – ideale Bedingungen<br />

für ein rauschendes Geburtstagsfest. Jubilare<br />

waren diesmal ganz viele Menschen mit und ohne<br />

Behinderung, denn das Sommerfest im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße in Freising am 16. Juni <strong>2018</strong> stand<br />

unter dem Motto „<strong>50</strong> Jahre Lebenshilfe Freising“ und<br />

fiel deshalb etwas größer aus als sonst. Musik machte<br />

das Duo von „Apollon’s Smile“. Die Judoka des Judo-<br />

Clubs Freising führten ihre beeindruckende Sportart<br />

vor und gab auch gleich einen Workshop. Kreativ<br />

konnte man in einem andern Workshop werden: gemeinsam<br />

entwarf man das zukünftige Sommerfest-<br />

Plakat, das am Ende von den Besuchern ausgewählt<br />

und prämiert wurde. Eine Überraschung und absoluter<br />

Höhepunkt war der spannende Auftritt von Lukas Irmler.<br />

Der junge Freisinger ist Weltmeister auf der Slackline<br />

und balancierte auch im Bildungszentrum hoch auf<br />

einem Seil über dem Innenhof zwischen zwei Gebäudeteilen.<br />

Spannende Action, die Nerven kostete aber<br />

weltmeisterlich souverän absolviert wurde. (Bild: www.<br />

lukas-irmler.de) Entspannung und Spaß gabs dann in<br />

der großen Hüpfburg, am Spielestand der Offenen Behindertenarbeit<br />

und am Glücksrad oder Beautystand,<br />

in der Cocktail-Bar und im Sinnesparcours, beim Torwandschießen,<br />

Entenfischen, Dosenwerfen und bei<br />

noch vielen weiteren Attraktionen. Voll im Einsatz für<br />

Kinder, Jugendliche und ihre Eltern waren auch die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der fünf Einrichtungen<br />

im Bildungszentrum, die Mitglieder der Elternbeiräte<br />

und des Fördervereins der Schule. Neben Deftigem<br />

vom Grill gab es alles vom Kuchen bis zum Eis und<br />

Popcorn – hungrig ging keiner nachhause von diesem<br />

Jubiläums-Sommerfest.<br />

64 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Willkommen in der Schule!<br />

Am 1. Schultag, dem 11. September<br />

<strong>2018</strong>, konnten 36 Buben und Mädchen<br />

mit und ohne Behinderung erstmals in<br />

unserer Inklusionsschule im Freisinger<br />

Bildungszentrum Gartenstraße begrüßt<br />

werden. Mit Eltern, Lehrerinnen und<br />

Lehrern und Musik wurden die ersten<br />

Schritte in einen neuen Lebensabschnitt<br />

bravurös gemeistert.<br />

„Unbeschreiblich Weiblich“ beim Uferlos-Festival<br />

Styling und Fotoshooting in Freising<br />

Jeden Freitag früh treffen sich die Mädels der Berufsschulstufe<br />

im Kurs „Unbeschreiblich Weiblich“ mit<br />

ihrer Lehrerin Birgit Ames, um über alle Themen zu<br />

sprechen, die für sie interessant sind. Natürlich geht<br />

es dabei auch darum, was es bedeutet, eine junge<br />

Frau zu sein, oder um Jungs und um das eigene Aussehen.<br />

Dabei werden auch praktische Tipps ausgetauscht<br />

und so entstand die Idee, sich einmal ein paar<br />

Stylingtipps von einem Profi zu holen.<br />

An dieser Stelle kam der Frisörmeister Andreas Krickel<br />

vom Versus-Frisör in Freising ins Spiel. Zur Lebenshilfe<br />

hatte er schon lange gute Kontakte, hat er doch selbst<br />

vor über 20 Jahren in der Schule seinen Zivildienst geleistet.<br />

Sofort erklärte er sich dazu bereit, den Mädels<br />

mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Aus ersten Gedanken<br />

entstand schnell die Idee zu einem echten Styling<br />

im mobilen Frisörsalon, den Andreas jedes Jahr auf dem<br />

Uferlos-Festival betreibt. Als sich dann auch noch der<br />

Profifotograf Alexander Bernhard aus Landshut dazu<br />

bereit erklärte, ein Fotoshooting für die Mädels zu organisieren,<br />

kannte die Vorfreude keine Grenzen mehr.<br />

Am 8. Mai <strong>2018</strong> war es dann endlich soweit: Begleitet<br />

von Birgit Ames, Schulbegleitung Brigitte Metzger und<br />

FSJ-Praktikantin Johanna Kolmeder machten sich die<br />

acht aufgeregten Mädels auf den Weg zum Festivalgelände<br />

des Uferlos. Am Eingang erwartete sie gleich die<br />

erste Überraschung: Alle bekamen echte Backstage-Pässe<br />

und durften schon eine Stunde vor allen Besuchern<br />

auf das Gelände. Angekommen im Nachhaltigkeitszelt<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

In der Berufs-Schul-Stufe im BiG gibt es eine<br />

Gruppe von Mädchen. Die Gruppe heißt „Unbeschreiblich<br />

weiblich“. Es geht darum: Was ist<br />

für Mädchen interessant? Gibt es Tipps, wie ich<br />

besser aussehen kann? Der Frisör Andreas Krickel<br />

in Freising wollte helfen. Er hat die Mädchen<br />

eingeladen, zum Uferlos-Fest in Freising zu gehen.<br />

Dort wurden sie geschminkt oder die Haare<br />

besonders gemacht. Alle waren begeistert. Der<br />

Fotograf Alexander Bernhard hat dann auch<br />

noch Fotos gemacht. Alle Mädchen haben sich<br />

super gefühlt und waren ganz stolz auf sich.<br />

wartete bereits das Versus-Team mit drei Mitarbeiterinnen<br />

und Andreas Krickel, die auch sofort loslegten und<br />

die Mädels nach ihren Wünschen stylten und schminkten.<br />

Es wurde gewaschen, geföhnt, frisiert, geflochten<br />

und geschminkt, ganz nach den eigenen Ideen und<br />

Wünschen – von elegant bis ausgeflippt. Anschließend<br />

wurden die Mädels von Fotograf Alexander Bernhard in<br />

verschiedenen Posen abgelichtet, die Bilder erhielten sie<br />

anschließend sogar noch als Geschenk.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 65


Ein unvergesslicher Nachmittag, bei dem sich die<br />

Mädels „unbeschreiblich weiblich“ fühlten und neben<br />

vielen praktischen Tipps auch noch jede Menge Spaß<br />

hatten. Die anwesenden Eltern und Großeltern sowie<br />

Freunde und Bekannte waren ebenfalls begeistert.<br />

Alle hoffen nun auf eine Wiederholung im nächsten<br />

Jahr! Vielen Dank an dieser Stelle an Andreas Krickel<br />

und sein Team vom Versus-Frisör in Freising sowie an<br />

den Fotografen Alexander Bernhard, die Ihr Wissen,<br />

ihr Equipment und ihre Zeit kostenlos den Mädels zur<br />

Verfügung gestellt haben!<br />

>> Philip Schoeller<br />

Lehrer der Berufsschulstufe im BiG<br />

Von der privaten Initiative zur Inklusion für alle<br />

Moosburger Juliane-Maier-Haus feierte 30-jähriges Bestehen<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Das Sommer-Fest der Wohn-Häuser in Moosburg<br />

war heuer ganz besonders. Das Juliane-<br />

Maier-Haus wurde 30 Jahre alt. Deshalb kamen<br />

besonders viele Gäste. Das Haus heißt nach Frau<br />

Juliane Maier. Sie hat mit ihrer Familie in Moosburg<br />

ganz viel Geld gesammelt. Deshalb konnte<br />

vor 30 Jahren das Wohn-Haus gebaut werden.<br />

Jetzt hat das Haus auch eine neue Leiterin. Sie<br />

heißt Christine Neumaier. Sie wurde von allen<br />

mit Blumen und Musik herzlich begrüßt. Dann<br />

gab es viel zu Essen, Musik und Tanz. Es war ein<br />

schönes Fest mit viel Sonnen-Schein.<br />

Ein Maifest feierten am 5. Mai <strong>2018</strong> die Wohn- und<br />

Fördereinrichtungen der Lebenshilfe Freising in der<br />

Moosburger Neustadt. Eine Besonderheit war dabei<br />

das 30-jährige Jubiläum des Juliane-Maier-Hauses.<br />

Am 30. April 1988 war das Wohnhaus für Menschen<br />

mit Behinderungen eingeweiht worden. Damit wurden<br />

damals die jahrelangen Bemühungen einer tatkräftigen<br />

Frau und Mutter gekrönt, die in Moosburg<br />

auch als „Mutter der Behinderten“ bekannt ist: Juliane<br />

Maier und ihre ganze Familie sammelten über<br />

4<strong>50</strong>.000 DM für eine sichere Heimstatt für Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Seither leben im Juliane-Maier-Haus 27 Bewohner<br />

im Alter von 28 bis 57 Jahren in vier Wohngruppen.<br />

Seit Mai haben sie eine neue Hausleitung: Christine<br />

Neumaier aus Moosburg wurde von allen Gästen des<br />

Maifestes herzlich beklatscht und erhielt von jeder<br />

Bewohnerin und jedem Bewohner eine Rose mit einen<br />

ganz persönlichen Wunsch für die Wohngemein-<br />

66 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


schaft: guter Zusammenhalt, lange Leitungstätigkeit,<br />

schöne Ausflüge und viel Musik miteinander! Letzeren<br />

Wunsch setzte gleich der Juliane-Maier-Haus-<br />

Chor um, der auch von Hausleiterin Neumaier angeführt<br />

wird: Sie sangen flott und mitreissend: „Der<br />

Löwe schläft heut Nacht“.<br />

Zuvor hatte Lebenshilfe-Vorsitzende Monika Haslberger<br />

die Eigeninitiative von Juliane Maier gewürdigt:<br />

„Aus der engagierten Privatinitiative ist in 30 Jahren<br />

eine tolle Institution unter der Leitung von Fachleuten<br />

der Lebenshilfe geworden. Heute aber müssen wir alle<br />

zusammen die Inklusion von Menschen mit Behinderung<br />

schaffen. Damit es einfach selbstverständlich ist,<br />

dass in unserer Gesellschaft beeinträchtigte Menschen<br />

dazugehören.“ Für Moosburg habe sie dabei keinen<br />

Zweifel, sagte Haslberger, da hier schon in beispielhafter<br />

Weise das Miteinander gelebt werde, was nicht<br />

hoch genug zu loben sei. Auch Bürgermeisterin Anita<br />

Meinelt unterstrich dies in ihrem Grußwort: „Bei uns ist<br />

Anderssein ganz normal. Menschen mit Behinderung<br />

gehören einfach zum Stadtbild.“ Ganz besonders dankte<br />

Meinelt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

Lebenshilfe, die nicht nur hier in den Wohnhäusern einfach<br />

arbeiteten sondern auch Seele und Einfühlungsvermögen<br />

voll einbrächten.<br />

Auch beim diesjährigen Maifest von Juliane-Maier-Haus,<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus und Förderstätte<br />

Moosburg waren die Mitarbeiterinnen der<br />

Lebenshilfe voll im Einsatz. Sie hatten ein fröhliches<br />

Fest mit Musik und kulinarischen Köstlichkeiten organisiert,<br />

das bei Bewohnern, Eltern und Gästen sehr<br />

gut ankam. Zu den Ensembles der Häuser selbst, wie<br />

der Countryband „nASHville Cowboys and Cowgirls“<br />

gesellten sich auch fesche Gäste: In Festtracht plattelten<br />

die sechs Männer der Hallertauer Haxntratzer<br />

aus Hörgertshausen. Sie bekamen von den Festbesuchern<br />

besonders viel Applaus.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 67


Drei Jubiläen beim ersten Haus-Fest<br />

in der Gartenstraße 57<br />

Sommerfest mit Musik, Tanz, Schmankerl und vielen Gästen<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Viele Gäste kamen dieses Jahr zum Sommer-Fest<br />

im Haus Garten-Straße 57 in Freising. IWA, OBA,<br />

Viva Vita, SerVita und die Lebenshilfe-Geschäftsstelle<br />

feierten zum ersten Mal gemeinsam.<br />

Grund dafür war: Vor 15 Jahren wurde das Haus<br />

eröffnet, die OBA gibt es seit 25 Jahren und die<br />

Lebenshilfe gibt es schon seit <strong>50</strong> Jahren. Beim<br />

Fest gab es viel Musik und auch Volks-Tanz. Allen<br />

hat der schöne Sommer-Abend gefallen!<br />

Im Lebenshilfe-Jubiläumsjahr, am 13. Juli <strong>2018</strong>, fand<br />

das traditionelle Sommerfest von Integrativer Wohnanlage<br />

(IWA) und Offener Behindertenarbeit (OBA) in<br />

einem größeren Rahmen statt. Es wurde als Hausfest<br />

aller Einrichtungen der Gartenstraße 57 gefeiert, also<br />

zusammen mit Viva Vita, SerVita und Geschäftsstelle.<br />

Man hatte auch allen Grund dafür, denn drei Jubiläen<br />

trafen <strong>2018</strong> zusammen: 15 Jahre Eröffnung des Hauses<br />

in der Gartenstraße 57, 25 Jahre OBA und <strong>50</strong> Jahre Lebenshilfe<br />

Freising. Es wurde ein fröhliches Sommerfest<br />

mit gutem Essen, viel Musik und Tanz, Ausstellungen<br />

und einer guten Stimmung der zahlreichen Besucher<br />

aus BewohnerInnen, Freunden und Familien. Plakatwände<br />

und Fotos ließen auf die Entstehung des Hauses<br />

und den Werdegang von IWA und OBA zurückblicken.<br />

Der neue Imagefilm der Lebenshilfe wurde gezeigt. Auf<br />

der Bühne umrahmte der IWA-Chor unter der Leitung<br />

von Erika Indorf die Begrüßung durch Lebenshilfe-Vorsitzende<br />

Monika Haslberger und die Einrichtungsleiter<br />

Christian Burger (Viva Vita), Saskia Hobmeier (OBA) und<br />

Monika Vieregg (IWA). Begeisterten Applaus erhielt die<br />

Volkstanzgruppe der OBA und Überraschungsgast Lukas<br />

Bach aus Marzling mit seiner Holzlöffel-Percussion.<br />

Loungiger wurde es später mit den Sommerliedern des<br />

Duos Apollon‘s Smile die die Gäste in eine federleichte<br />

Stimmung versetzte.<br />

68 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Groß was los im neuen<br />

Hermann-Altmann-Haus<br />

Bayern, 1860er und die Kolping-Familie bereicherten das Leben der Bewohner<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

BRUMMI-FAHRERIN MIT HERZ – GEBURTSTAGS-<br />

ÜBERRASCHUNG FÜR JOACHIM GRUND<br />

Joachim Grund feierte am 2. Juni <strong>2018</strong> seinen 60. Geburtstag.<br />

Er ist ein großer FC-Bayern-Fan und in seinem<br />

Zimmer schaut es aus wie in einem FC-Bayern-Fanshop.<br />

Da er seine Lieblingsmannschaft noch nie im Stadion<br />

live gesehen hat, wollte ihn seine Bezugsbetreuerin<br />

zu seinem runden Geburtstag mit Eintrittskarten<br />

überraschen. Eine Umfrage im Bekanntenkreis blieb erfolglos,<br />

selbst direkt beim FC Bayern konnte man ihren<br />

Wunsch für Joachim nicht erfüllen. Doch manchmal<br />

liegt oder rollt das Glück einfach auf der Straße. Durch<br />

einen glücklichen Zufall lernte sie Cindy Schneppe, die<br />

1. Vorsitzende der Brummifahrer mit Herz e.V. kennen.<br />

Cindy erklärte sich sofort bereit, der Bezugsbetreuerin<br />

zu helfen. Am 26. Juli war es dann soweit: An diesem<br />

Viel los war im Hermann-Altmann-Haus in<br />

Sünzhausen. Herr Joachim Grund wohnt dort<br />

und wurde 60 Jahre alt. Zum Geburtstag bekam<br />

er ein besonderes Geschenk: Eintritts-Karten<br />

für ein Spiel seines Lieblings-Fußball-Vereins<br />

FC Bayern. Das Geschenk brachte Frau Cindy<br />

Schneppe vom Verein Brummi-Fahrer mit Herz.<br />

Das sind Fahrer von Last-Wagen, die immer<br />

wieder Gutes tun für Kinder oder Menschen in<br />

Not. / Herr Robert Steinle wohnt auch im Hermann-Altmann-Haus.<br />

Er besuchte ein Spiel des<br />

Fußball-Vereins 1860 München im Grünwalder<br />

Stadium. Das war ein super Erlebnis. / Schon<br />

seit vielen Jahren besuchen die Menschen von<br />

der Kolping-Familie in Freising das Hermann-<br />

Altmann-Haus. 2 Jahre lang hat man sich nicht<br />

getroffen, weil das Wohn-Haus neu gebaut<br />

wurde. Jetzt kamen die Kolping-Leute wieder<br />

zum Grillen. Es gab ein frohes Wieder-Sehen!<br />

schönen Sommertag saß die Gruppe mit Joachim beim<br />

Eiskaffee im Vorgarten des Hermann-Altmann-Hauses.<br />

Plötzlich kam ein Auto, an dem viele Teddybären ringsherum<br />

befestigt waren. Cindy Schneppe stieg aus und<br />

gesellte sich zu uns an den Tisch. Sie begrüßte alle<br />

Bewohner freundlich und richtete sich dann direkt an<br />

Joachim: Ihm erklärte sie, warum sie hier sei und erreichte<br />

ihm zwei Eintrittskarten für das nächste Spiel<br />

FC Bayern gegen Manchester United am 5. September<br />

<strong>2018</strong>. Joachim konnte sein Glück kaum fassen, noch<br />

bis in den späten Abend hinein erzählte er freudestrahlend<br />

den Bewohnern und Betreuern immer wieder, das<br />

er demnächst in die Allianz-Arena zu einem Fußball<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 69


spiel gehen werde. Seine Bezugsbetreuerin hatte ihm<br />

diesen Tag ganz groß im Kalender eingezeichnet. Noch<br />

zehn Mal müsse er schlafen, dann sei es endlich soweit.<br />

Aber das ist noch nicht alles, was Cindy Schneppe im<br />

Gepäck hatte. Sie brachte noch zehn Kinder-Eintrittskarten<br />

für den Wildpark Poing mit. Diese sollen Kindern<br />

der Lebenshilfe eine Freude bereiten. Vielen herzlichen<br />

Dank an Cindy Schneppe und den Brummifahrern mit<br />

Herz e.V. aus Nandlstadt!<br />

LIVE DABEI – BEI DEN SECHZGERN IM STADION<br />

Robert Steinle aus dem Hermann-Altmann-Haus ist<br />

ein begeisterter Fußballfan. Er schaut sich alle Spiele<br />

im Fernsehen an. Deswegen freute er sich sehr, einmal<br />

live dabei zu sein. Am 22. September machte<br />

sich Robert mit einer Betreuerin auf den langen Weg<br />

ins Grünwalder Stadion in München. Die zwei fuhren<br />

mit der U-Bahn ab Garching los und stiegen am Wettersteinplatz<br />

aus. Einmal mussten sie dazu umsteigen.<br />

Die Löwen spielten gegen den SV Wehen-Wiesbaden.<br />

In der ersten Halbzeit lagen die Sechzger mit<br />

1:0 vorne, die Stimmung im Stadion war super. Leider<br />

kassierten sie in der zweiten Halbzeit zwei Tore,<br />

so dass sie letztendlich 2:1 verloren. Das machte Robert<br />

aber nichts aus, denn es war trotzdem ein sehr<br />

schöner Fußballtag.<br />

MITEINANDER MIT DER KOLPING-FAMILIE – WIE-<br />

DER GEMEINSAMES GRILLEN IM NEUBAU<br />

Eine schöne alte Tradition konnte im neuen Hermann-<br />

Altmann-Haus wieder aufgenommen werden. Nachdem<br />

wir zwei Sommer lang wegen unseres Haus-<br />

Neubaus keine Gelegenheit hatten, gemeinsam mit<br />

der Freisinger Kolping-Familie bei uns im Garten zu<br />

grillen, fand das Ereignis heuer endlich wieder statt.<br />

Seit 1982 gibt es den Kontakt zwischen der Kolping-<br />

Familie und dem Hermann-Altmann-Haus und diesen<br />

sehr netten Brauch, uns einen Abend lang mit Gegrilltem<br />

und Getränken zu versorgen. Am 3. August<br />

<strong>2018</strong>, genau ein Jahr nach unserem Einzug hier ins<br />

neue Hermann-Altmann-Haus, kamen viele Leute der<br />

Kolping-Familie und brachten Brezen, Salate, Grillsaucen,<br />

Grillkohle und viele kühle Getränke mit. Den Preis<br />

für das Fleisch, das wir besorgt hatten, erstatteten sie<br />

uns sogar auch noch. Ein eifriger Kolpingbruder heizte<br />

an und begrillte das ganze Haus. Um 17 Uhr zeigten<br />

wir allen Gästen das neue Haus. Zuletzt bekamen wir<br />

von den Freisinger Kolpingleuten noch eine offizielle<br />

Spende über 100 Euro überreicht. Vielen herzlichen<br />

Dank und auf Wiedersehen!<br />

70 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


Mit Handicap auf großer Fahrt<br />

Im <strong>50</strong>. Jubiläumsjahr verstärkten zwei OBA-Boote die Friedensflotte auf der Adria<br />

Im Jahr des <strong>50</strong>. Gründungsjubiläums der Lebenshilfe<br />

Freising gingen zwölf Menschen mit Behinderungen<br />

aus dem Landkreis Freising auf große Fahrt. Mit zwei<br />

Schiffen segelten sie im Rahmen ihrer Urlaubsreise mit<br />

der Offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe bei der<br />

„mirno more Friedensflotte“ vom 16. bis 23. Juni vor<br />

der Küste Kroatiens mit.<br />

„Mirno more“ ist der Gruß der Seefahrer in Dalmatien<br />

und bedeutet so viel wie „friedliches Meer“. Nach dem<br />

Balkankrieg luden Segler traumatisierte Kinder und Jugendliche<br />

aus dem Kriegsgebiet auf ihre Schiffe. Dort<br />

konnten sie für einige Zeit den Krieg hinter sich lassen.<br />

Heute setzt „mirno more“ ein Zeichen für Inklusion und<br />

Solidarität: Es ist das größte Segelprojekt für benachteiligte<br />

Menschen in Europa. Bei der großen Friedensflotte<br />

beteiligen sich etwa hundert Schiffe mit fast tausend<br />

Teilnehmern aus mehr als 20 Nationen. Kleinere,<br />

individuellere Törns organisiert der bayerische Ableger:<br />

friedensflotte-bayern.de.<br />

Ziel ist, eine friedliche, gemeinschaftliche und schöne<br />

Woche mit allen Rechten und Pflichten auf einem<br />

Segelschiff mitzuerleben. Arbeit im Team stärkt das<br />

Zusammengehörigkeits- und Verantwortungsgefühl<br />

und bringt enormes Selbstvertrauen vor allem für<br />

Menschen mit Behinderungen. Saskia Hobmeier, Leiterin<br />

der Offenen Behindertenarbeit erklärt: „Teilhabe<br />

bedeutet, am Leben so normal wie möglich teilzunehmen<br />

und selbst zu bestimmen, was man machen will.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Die Offene Behindertenarbeit bietet Urlaubsreisen<br />

für Menschen mit Behinderung an. Diesmal<br />

war etwas Besonders dabei: Eine Fahrt mit<br />

dem Segel-Boot auf dem Meer Adria. Mehrere<br />

Boote bildeten eine Friedens-Flotte. Sie wollten<br />

zeigen: Die Menschen sollen überall in Frieden<br />

leben können. Es ist egal, wenn Menschen Behinderungen<br />

haben oder nicht.<br />

Deshalb freuen wir uns, dass zwölf unserer betreuten<br />

Menschen bei diesem Projekt mitmachen konnten.“<br />

Zwei hauptamtliche Betreuerinnen und Betreuer sowie<br />

je ein besonders erfahrener Skipper und Co-Skipper<br />

begleiteten jeweils sechs Teilnehmer auf einem Schiff.<br />

Das Betreuungspersonal kam dabei von der Offene<br />

Behindertenarbeit und den Isar Sempt Werkstätten. Finanzielle<br />

Unterstützung leisteten IT-Firma Fischer Systempartner<br />

aus Freising, der Lions Club Neufahrn und<br />

die Aktion „gemeinsam leben – gemeinsam lernen“.<br />

„Wir danken unseren Förderern für das Geschenk einer<br />

wunderbaren Woche bei bestem Sonnensegelwetter“,<br />

fasste Organisator Heinz Geiger zusammen.<br />

SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong> // 71


„PZP macht Sinn und es sollte sich jeder trauen, der seine Zukunft<br />

selbst gestalten will.“ >> Bewohner einer Lebenshilfe-Einrichtung<br />

Und wie willst du Leben?<br />

Unsere Fortbildung zur persönlichen Zukunftsplanung<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Jeder soll so leben, wie er will. Da gibt es erst<br />

viele Fragen: Wie will ich leben? Was sind meine<br />

Wünsche? Wo gibt es Hilfe dazu? Wie plane ich<br />

meine Zukunft? Wie das geht und wie sie dabei<br />

betreuten Menschen helfen können, haben jetzt<br />

einige Mitarbeiter der Lebenshilfe gelernt.<br />

Videotipp:<br />

Persönliche Zukunftsplanung in Leichter Sprache<br />

www.youtube.com/watch?v=EHgQzEaZzYE<br />

Buchtipp:<br />

Stefan Doose: I want my dream: Persönliche Zukunftsplanung<br />

Neue Perspektiven und Methoden einer<br />

personenzentrierten Planung mit Menschen mit und<br />

ohne Beeinträchtigungen, 2015, 201 Seiten, 24,90€<br />

Wir vom Bereich Erwachsene hatten das große Glück<br />

Frau Carolin Emrich – eine absolute Fachfrau für persönliche<br />

Zukunftsplanung – bei uns begrüßen zu dürfen.<br />

Zwei Tage nahm sie uns auf eine Reise mit, die<br />

nicht nur unser Wissen erweitert hat, sondern am Ende<br />

auch unsere Haltung beeinflusst hat. Selbstbestimmung<br />

wird in der Lebenshilfe Freising ja schon lange<br />

groß geschrieben. Personenzentrierung geht aber<br />

noch einen Schritt weiter: Jeder soll nach seinen Wünschen<br />

und Zukunftsvorstellungen leben und ernst genommen<br />

werden. Das gilt für Menschen mit und ohne<br />

Behinderung! Persönliche Zukunftsplanung (PZP) ist<br />

ein langer Prozess, wir stellen uns die Fragen: Was will<br />

ich vom Leben? Was sind meine Wünsche? Wie kann<br />

ich diese verwirklichen und wer kann mir dabei helfen?<br />

Dazu haben wir viel Material erhalten, um Stärken und<br />

Ressourcen eines jeden zu erkennen und zu nutzen,<br />

um Träume und Ziele so weit wie möglich zu erreichen.<br />

Für unsere Arbeit bedeutet das konkret: Alle sind gefragt!<br />

Nicht nur unsere MitarbeiterInnen, sondern auch<br />

das soziale Umfeld. Letztendlich entscheidet aber jede<br />

Person für sich, wen er auf seinen Weg zur Zukunftsplanung<br />

dabei haben will. Die Lebenshilfe hat die Segel<br />

gesetzt und holt alle Wohnhäuser mit ins Boot. Die<br />

erste Umsetzung hat begonnen, wir sind gespannt wie<br />

es weiter geht.<br />

72 // SO WAR’S – DIE CHRONIK DER <strong>LEBENSHILFE</strong> <strong>FREISING</strong>


#<br />

Jetzt Mitglied werden bei der<br />

Warum soll ich Mitglied beim Verein Lebenshilfe Freising werden?<br />

1. Starke Lebenshilfe – starke Menschen mit Behinderung<br />

2. Viele in der Lebenshilfe – Viele für Menschen mit Behinderung<br />

3. Ich in der Lebenshilfe – jetzt kann ich mit-reden<br />

4. Ich in der Lebenshilfe – ich kriege mehr<br />

ICH WERDE MITGLIED (IN LEICHTER SPRACHE)<br />

Ja, ich will Mitglied der Lebenshilfe Freising e.V. werden.<br />

Mein Familien-Name ist __________________________________<br />

Mein Vor-Name ist_______________________________________<br />

Meine Straße heißt: _____________________________________<br />

Ich bin geboren am___________________<br />

Haus-Nummer:_______________________<br />

Ich wohne in diesem Ort (mit Post-Leit-Zahl): _________________________________________________________<br />

Meine Telefon-Nummer:________________________<br />

Meine E-Mail-Adresse:_______________________________<br />

Ich habe eine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 12 Euro im Jahr.<br />

Ich habe keine Behinderung. Ich zahle den Mitglieds-Beitrag von 31 Euro im Jahr.<br />

als Förderer als Angehöriger der/des Betreuten___________________ Einrichtung________________<br />

Ich bin Angehöriger von einem Mitglied des Vereins Lebenshilfe.<br />

Das Mitglied heißt:_____________________________________<br />

Deshalb zahle ich den Familien-Beitrag von 19 Euro im Jahr.<br />

Ich will die Lebenshilfe noch mehr unterstützen. Ich zahle_____________Euro im Jahr.<br />

Ich bin MitarbeiterIn der Lebenshilfe in der Einrichtung_______________________________<br />

Ich schreibe einen Brief, wenn ich nicht mehr Mitglied sein will.<br />

Ich will Mitglied werden. Deshalb unterschreibe ich hier:<br />

Ort und Datum_________________________<br />

Unterschrift_________________________<br />

Wenn ich einen gesetzlichen Vertreter habe, muss der hier unterschreiben:<br />

Ort und Datum_________________________<br />

Unterschrift_________________________<br />

Ich weiß: Meine Daten werden verarbeitet solange ich Mitglied bin.<br />

Infos stehen auf der Internet-Seite der Lebenshilfe Freising: www.lebenshilfe-fs.de/mitglied-werden.html<br />

Ort und Datum_________________________<br />

Unterschrift_________________________


Mitglied werden bei der<br />

#<br />

ICH ZAHLE MEINEN MITGLIEDS-BEITRAG<br />

Hinweis: Diese Seite ist nicht leicht zu verstehen. Leider dürfen wir den Text nicht verändern. Deshalb<br />

bitten wir Sie: Lassen Sie sich helfen, wenn Sie diese Seite ausfüllen und unterschreiben.<br />

Erteilung einer Einzugsermächtigung und eines SEPA-Lastschriftmandats<br />

Lebenshilfe Freising e.V., Gartenstr. 57, 85354 Freising<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00000321511<br />

Die Lebenshilfe Freising e.V. darf einen Mitglieds-Beitrag von<br />

Euro von meinem Konto abbuchen.<br />

Nachname und Vorname des Kontoinhabers<br />

Straße und Hausnummer<br />

Postleitzahl und Ort<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Kontoinhabers<br />

1. Einzugsermächtigung<br />

Ich ermächtige die Lebenshilfe Freising e.V. widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit durch Lastschrift von<br />

meinem Konto einzuziehen. Nach schriftlicher Benachrichtigung durch die Lebenshilfe Freising e.V. über die Umstellung auf die<br />

SEPA-Lastschrift gilt das folgende SEPA-Lastschriftmandat. Die Einzugsermächtigung erlischt dann.<br />

2. SEPA-Lastschriftmandat<br />

Ich ermächtige die Lebenshilfe Freising e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein<br />

Kreditinstitut an, die von der Lebenshilfe Freising e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift des Kontoinhabers<br />

Unterschrift des gesetzlichen Vertreters:<br />

Ort und Datum<br />

Unterschrift<br />

Wenn ich alles ausgefüllt und unterschrieben habe, schicke ich das Blatt an:<br />

Lebenshilfe Freising e.V., Gartenstraße 57, 85354 Freising


Nach Madrid und zurück für<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Über 300 Freizeit-Sportler erliefen 3100 Kilometer beim Lebenslauf der Lebenshilfe<br />

Ein strahlender Herbsttag vergoldete den 7. Lebenslauf<br />

der Stiftung Lebenshilfe Freising für Menschen mit<br />

Behinderung in unserer Region. Bei der dritten Großveranstaltung<br />

im <strong>50</strong>. Gründungsjahr der Lebenshilfe<br />

Freising liefen am vergangenen Sonntag, 21. Oktober<br />

<strong>2018</strong>, über 300 Kinder und Jugendliche, Frauen und<br />

Männer mit und ohne Behinderung um die Freisinger<br />

Moosach-Wiesen zwischen Veitshof und Vötting. In der<br />

Gartenstraße gab es dazu ein buntes Straßenfest. Die<br />

Läufer und Läuferinnen drehten 2367 Runden, erliefen<br />

also über 3100 Kilometer – die Entfernung von Freising<br />

nach Madrid und zurück! Die Spenden daraus summieren<br />

sich auf über 30.000 Euro. Die Stiftung Lebenshilfe<br />

Freising kann mit dem erlaufenen Geld die Angebote<br />

der Lebenshilfe Freising e.V. für die Zukunft sichern,<br />

etwa die Ausstattung der Kinder- und Jugendeinrichtungen<br />

oder die Finanzierung der Interdisziplinären<br />

Frühförderstellen.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Schon zum 7. Mal gab es den Lebens-Lauf der<br />

Stiftung Lebenshilfe Freising vor dem Viva Vita<br />

in Freising. Alle konnten mit-laufen: mit und<br />

ohne Behinderung, im Rolli, schnell, langsam,<br />

kurz oder lang. Egal! Es soll nur Spaß machen!<br />

Dazu gab es ein Fest mit Spielen, Musik und Essen.<br />

Über 300 Läufer haben mit-gemacht. Alle<br />

zusammen sind 3100 Kilo-Meter gelaufen. Das<br />

ist super viel! Über 30 Tausend Euro Spenden<br />

wurden gesammelt. Damit kann man vielen<br />

Menschen mit Behinderung helfen!<br />

HELFEN HILFT // 75


Zur Eröffnung begrüßte Andreas Huber, Vorsitzender<br />

des Lebenshilfe-Stiftungsrats, die vielen Sportler und<br />

ihre Familien und Freunde. Stephan Kraus vom Rat der<br />

Selbstvertreter der Lebenshilfe Freising verglich die Situation<br />

von Menschen mit Behinderung gestern und heute:<br />

„Früher gab es nur Wohnheime. Heute kann man leben,<br />

wie man will“. Selbstvertreterin Anja Lackner bedankte<br />

sich bei den Haupt-Spendern Texas Instruments, Denso<br />

Automotive Eching, Flughafen München GmbH, Sparda-<br />

Bank, Sparkasse Freising, NR Neue Raumpflege und Hawe<br />

Hydraulik. Die Logistik übernahm in bewährter Weise der<br />

Paketdienst UPS aus Allershausen. Chef-Organisatorin<br />

Petra Wegener, Fundraiserin der Lebenshilfe, sagte: „Ganz<br />

besonders freuen wir uns über die Firmenteams. Die<br />

Freisinger Stadtwerke liefen zum Beispiel zusammen mit<br />

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.“ Mit 65 Frauen<br />

und Männern stellte Texins e.V., die Betriebssportgemeinschaft<br />

von Texas Instruments, wieder die größte Laufgruppe,<br />

angeführt von Geschäftsführer Andreas Schwaiger.<br />

Das Startsignal gaben in diesem Jahr Martin Hübner,<br />

Selbstvertreter bei der Lebenshilfe, und Schirmherr<br />

Landrat Josef Hauner. Er verwies auf die Großveranstaltungen<br />

der Lebenshilfe in ihrem Jubiläumsjahr und<br />

bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr großes soziales<br />

Engagement. Während und nach dem Lauf gab<br />

es im Biergarten des Restaurants Viva Vita ein Spanferkel,<br />

Kirtanudeln und andere bayerische Köstlichkeiten.<br />

Viel Musik gab es auch: neben DJ Fabi von der<br />

Lebenshilfe machte die Freisinger Sambatruppe Safado<br />

den Läufern Dampf. Gechilltere Klänge gab es vom<br />

Duo Apollon’s Smile. Mit Premium Bavaricum erklang<br />

Blasmusik zum Abschluss. Sportler und Fans waren begeistert<br />

vom inklusiven Charakter der Veranstaltung:<br />

Menschen mit Behinderung wirkten unter den knapp<br />

<strong>50</strong> ehrenamtlichen Helfern selbstverständlich mit. Es<br />

gab keine Unterschiede, alle waren dabei!<br />

76 // HELFEN HILFT


Schafkopf-Sonntag für den guten Zweck<br />

104 Kartler beim 14. Benefiz-Schafkopfturnier der Stiftung Lebenshilfe Freising<br />

Alle Jahre wieder im Frühjahr lädt die Stiftung Lebenshilfe<br />

Freising zum Benefiz-Schafkopfturnier. Heuer<br />

kamen trotz erneutem Wintereinbruch 104 Kartler<br />

– darunter auch einige Kartlerinnen – am 18.03. zum<br />

Schafkopf-Sonntag-Nachmittag ins Freisinger Tagungshaus<br />

und Restaurant Viva Vita, um ihr Können<br />

unter Beweis zu stellen. In diesem Jahr begrüßte sie<br />

Stiftungsrat und Turnierleiter Andreas Huber: „Schön,<br />

dass trotz des Schnees so viele gekommen sind. Mit Ihrer<br />

Startgebühr von 15 Euro unterstützen sie Menschen<br />

mit Behinderung konkret bei uns daheim. Vielen Dank<br />

dafür!“ Die Stiftung Lebenshilfe Freising setzt sich für<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen in unserer Region<br />

ein und ermöglicht ihnen ein selbstbestimmtes Leben<br />

in unserer Gesellschaft. Für den Verein Lebenshilfe Freising<br />

bedankte sich die 1. Vorsitzende Monika Haslberger<br />

und wies darauf hin, das heuer auch das <strong>50</strong>-jährige<br />

Vereinsjubiläum der Lebenshilfe gefeiert wird.<br />

Beim Turnier gab es keine Geldpreise zu gewinnen<br />

sondern attraktive Sachpreise, die Firmen aus der Region<br />

zur Verfügung stellten: Elektrogeräte, Präsentkörbe,<br />

Gutscheine und vieles mehr standen für die Gewinnerinnen<br />

und Gewinner bereit. Die Bestplatzierten <strong>2018</strong><br />

waren als 1. Sieger Rudolf Glasl aus Oberhummel, der<br />

sich einen Staubsauger aussuchte, der Zweite Michael<br />

Weger aus Neufahrn, freute sich über einen Rucksack<br />

gefüllt mit einem Sixpack Weihenstephaner Bier, einer<br />

Fliesdecke und zwei Karten für das 4-Tage Brass Wiesn<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Schaf-Kopfen ist ein Karten-Spiel. Viele haben<br />

großen Spaß dabei. Über 100 Karten-Spieler<br />

sind zum Spiel-Nachmittag ins Viva Vita gekommen.<br />

Das Eintritts-Geld wird für Menschen mit<br />

Behinderung gesammelt.<br />

Festival in Eching, und als Dritter ging Hardy Kratzl mit<br />

einem Gutschein von The Beef Masters und einer guten<br />

Flasche Wein heim.<br />

Turnierleiter Andreas Huber bedankte sich bei allen<br />

Kartlerinnen und Kartlern für die Teilnahmegebühren<br />

und Spenden sowie bei den Firmen für die gestifteten<br />

Preise, so unter anderem bei Texas Instruments, Wonnemar<br />

Ingolstadt, der Flughafen München GmbH, Lotto<br />

Bayern, Brauerei Weihenstephan, Monta Music GmbH,<br />

Schrödl’s Restaurant, Metzgerei Hack, Culinaria und<br />

Werkmarkt Meyer in Freising, The Beef Masters, Elektrofirma<br />

Matthäus Hölzl in Hetzenhausen und Feinkost<br />

Kurz in Eching, Viva Vita, Bücher Pustet, Fischer Business<br />

Technology, Christl & Schowalter Freising, Grimm<br />

GmbH Freising, Bayerische Staatsoper München und<br />

vielen anderen.<br />

HELFEN HILFT // 77


Texas Instruments-Mitarbeiter<br />

mit dem grünen Daumen<br />

Corporate Volunteering des IT-Unternehmens in den Kitas Freising und Neufahrn<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Viele Mit-Arbeiter von Firmen in und um Freising<br />

wollen Menschen helfen. Das macht Spaß und<br />

man lernt die Arbeits-Kollegen richtig kennen.<br />

Die Leute der Firma Texas Instruments helfen<br />

ganz oft und immer wieder: Diesmal haben zwei<br />

Gruppen Garten-Arbeiten gemacht. In den Kindergärten<br />

Zauber-Wald in Neufahrn und Steinpark<br />

in Freising. Vielen Dank für die große Hilfe!<br />

Beim Corporate-Volunteering spenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Unternehmen Zeit und Muskelkraft<br />

für soziale Projekte. „Die Leute von Texas Instruments in<br />

Freising und wir von der Lebenshilfe arbeiten schon seit<br />

vielen Jahren sehr erfolgreich zusammen“, erläutert Petra<br />

Wegener, die Referentin für das Fundraising bei der<br />

Lebenshilfe Freising. Im Sommer unterstützten an die 20<br />

Frauen und Männer von Texas Instruments zwei Kindertageseinrichtungen<br />

bei verschiedenen Gartenarbeiten:<br />

den Zauberwald in Neufahrn und das Familienzentrum<br />

im Steinpark in Freising.<br />

Am 5. Juli wurde schon ab 9 Uhr früh in der Kita<br />

Zauberwald der Weidentunnel gestutzt und die langen<br />

Weiden fachmännisch eingeflochten. So ist wieder<br />

ein richtig toller Weidentunnel entstanden. Der<br />

Barfußfühlepfad wurde gereinigt, liebevoll Instand<br />

gesetzt und kreativ mit verschiedensten Materialien<br />

gefüllt (weißer Kies, schwarzer und heller Sand, große<br />

weiße Steine, Mulch). Die Kita-Kinder waren sehr<br />

neugierig auf die Gäste und durften fleißig mithelfen:<br />

sie schaufelten, putzen und haben mit dem Rechen<br />

die Materialien verteilt. Anschließend gab es im<br />

strahlenden Sonnenschein eine leckere Brotzeit für<br />

die fleißigen Helfer. „Ein tolles Projekt und eine super<br />

Unterstützung“, freute sich Kita-Leitung Vroni Lucas-<br />

Günther. „Vielen Dank an Texas Instruments! Hoffentlich<br />

sehen wir uns bald wieder, wünschen sich unser<br />

Zauberhexen, Waldwichtel und Wurzelzwerge aus<br />

dem Kindergarten Zauberwald!“.<br />

Trotz Kälte und Regen ging es im Steinpark Freising<br />

den Hecken und übergroßen Sträuchern an den Kragen.<br />

Zwei Teams von Texas Instruments waren fleißig<br />

am Werk, brachen ein neues Gemüsebeet um, renovierten<br />

die Gartenmöbel und die Tischtennisplatte,<br />

und drinnen wurden Bücher repariert und neu verzeichnet.<br />

Eine gute Brotzeit war der Lohn für die freiwilligen<br />

Arbeitsstunden für die Kinder im Familienzentrum<br />

im Steinpark. Vielen Dank!<br />

„Die Lebenshilfe ist seit vielen Jahren ein wichtiger<br />

Partner und wir gratulieren herzlich zum Jubiläum!<br />

Für unsere Mitarbeiter ist es sehr wichtig, dass wir uns<br />

als Unternehmen sozial engagieren, aber auch, dass<br />

sie sich im lokalen Umfeld selbst mit einbringen können.<br />

Zusammen mit der Lebenshilfe haben wir viele<br />

schöne Projekte realisiert und freuen uns auf weiterhin<br />

tolle Zusammenarbeit.“<br />

>> Andreas Schwaiger, Geschäftsführer<br />

der Texas Instruments GmbH, Freising<br />

78 // CHRONIK 1968-<strong>2018</strong>


Reports from our english speaking helpers<br />

and friends at Texas Instruments Freising:<br />

• TIers and kindergarteners volunteer together for<br />

reparation work<br />

On July 5, the Freising CMCU leadership team joined<br />

forces in order to repair the “Barfuss Fühlepfad” and<br />

the meadow tunnel at the “Zauberwald” day care<br />

center in Neufahrn in order to lead by example for<br />

TIers who would like to volunteer within their team.<br />

Teamwork was key: one group started removing the<br />

old materials such as stones, sand and bark mulch<br />

to prepare the compartments for the new materials<br />

bought at a local hardware store; at the same time<br />

another group renewed the meadow tunnel by braiding<br />

the meadow branches back into a tunnel shape.<br />

The children at the kindergarten were very excited<br />

and actively helping. After 27 collective hours of<br />

volunteer work, the kindergarten team provided a<br />

fantastic Brotzeit for the TIers. “Unser Team hatte viel<br />

Spaß mit anzupacken. Besonders gefreut hat uns,<br />

dass auch die Kinder dabei waren. Gemeinsam hat<br />

die anschließende Brotzeit noch besser geschmeckt!”<br />

• BSR-LPDC and BMC-LBS leadership teams braving<br />

the weather at a hands-on outdoor job for Lebenshilfe<br />

Despite rain and cold, the BSR-LPDC and BMC-LBS<br />

leadership teams were joining forces to support<br />

a variety of outdoor jobs at the Lebenshilfe family<br />

centre “Steinpark” in Freising. Braving the challenging<br />

weather conditions, the team cleaned and cut<br />

the hedges, built a new patch for home grown vegetables,<br />

grinded and painted the garden furniture, repaired<br />

and catalogized books and repaired the table<br />

tennis table. “We got a nice introduction to the facilities<br />

from the leader of the location and they ensured<br />

that we won‘t leave hungry,” said Carsten Oppitz,<br />

BSR-LPDC Product Line Manager. “It was fun, helped<br />

to get the two teams closer and provided some benefits<br />

to the Lebenshilfe since their facility manager<br />

only works on a part time contract.”<br />

IKEA unterstützt Schutz und Therapie von Kindern<br />

5706 Euro gehen an Kitas der Lebenshilfe Freising<br />

„Das Wohlergehen unserer Kinder hat bei der Lebenshilfe<br />

oberste Priorität! Danke, dass IKEA uns dabei so<br />

super unterstützt!“ Groß war die Freude von Kristin<br />

Renner, der Leitung übergreifende Dienste im Bildungszentrum<br />

Gartenstraße (BiG) der Lebenshilfe in<br />

Freising. Ein großer Spendenscheck in Höhe von 5706<br />

Euro konnte am 9. April <strong>2018</strong> im Heilpädagogischen<br />

Kindergarten des BiG in Freising übergeben werden.<br />

Aus Eching angereist waren dazu Michael Lenski, Leiter<br />

des dortigen IKEA-Einrichtungshauses, und seinen Mitarbeiterinnen<br />

Liane Urban (Lokales Marketing), Teresa<br />

Schütz und Elina Stephan. Von der Spendensumme<br />

gehen <strong>50</strong>00 Euro an den Heilpädagogischen Kindergarten<br />

für neue Auto-Kindersitze. Kita-Leiterin Mandy<br />

Eschke: „Gut, dass wird damit in puncto Sicherheit auf<br />

dem neuesten Stand sind“. Der Restbetrag von 706<br />

Euro geht an die Kita „Bunte Arche“ in Eching. Leiterin<br />

Chantal Gmeineder will davon Therapiewesten und<br />

-decken für die Kitakinder anschaffen.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Bei IKEA kann man viele schöne Möbel kaufen.<br />

IKEA spendet aber auch Geld für Kinder. Deshalb<br />

können sich jetzt die Kinder vom Heilpädagogischen<br />

Kinder-Garten in Freising über<br />

neue Kinder-Sitze fürs Auto freuen. Und neue<br />

Westen bekommt das Kinder-Garten Bunte<br />

Arche in Eching. Vielen Dank!<br />

Schon seit vielen Jahren denkt das Einrichtungshaus<br />

IKEA in Eching an die Kinder und Erwachsenen mit und<br />

ohne Behinderung bei der Lebenshilfe Freising. Die<br />

aktuelle Spende stammt aus der Aktion Weihnachtsbaumverkauf<br />

im Dezember 2017. Mit jedem verkauf-<br />

HELFEN HILFT // 79


ten Baum unterstützte IKEA Eching die Lebenshilfe<br />

Freising mit drei Euro. 1902 verkaufte Bäume ergaben<br />

daher exakt 5706 Euro an Spenden. Hausleiter Lenski<br />

über das Engagement von IKEA: „Wir unterstützen die<br />

Lebenshilfe Freising immer gern, weil wir wissen, dass<br />

wir damit etwas Gutes bewirken können“.<br />

>> Freude auf dem BiG-Spielplatz (v.l.n.r.): IKEA-Mitarbeiterinnen<br />

Elina Stephan und Teresa Schütz, Kita-<br />

Leiterin Mandy Eschke, IKEA-Leiter Michael Lenski, Lebenshilfe-Fundraiserin<br />

Petra Wegener, BiG-Hausleiterin<br />

Kristin Renner und Liane Urban vom IKEA-Marketing.<br />

Rotary Club München Flughafen spendete 3000 Euro<br />

Unterstützung für OBA-Fahrdienst und Beratungsstelle Unterstütze Kommunikation<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Der Rotary Club München Flughafen hilft der Lebenshilfe<br />

Freising schon viele Jahre. Diesmal gab<br />

es 3000 Euro. Das Geld geht an den Fahr-Dienst<br />

der OBA und an die neue Beratungs-Stelle Unterstützte<br />

Kommunikation. Jetzt kann man dort<br />

Menschen mit Behinderung viel besser helfen.<br />

Dankeschön!<br />

Ganz herzlichen Dank an die Damen und Herren vom<br />

Rotary Club München Flughafen, die am 23. Oktober<br />

<strong>2018</strong> die stolze Summe von 3000 Euro an die Lebenshilfe<br />

Freising übergaben. „Die Summe werden wir zu<br />

gleichen Teilen für den Fahrdienst der Offenen Behindertenarbeit<br />

und unsere neue Beratungsstelle für Unterstützte<br />

Kommunikation (BUK) einsetzen“, erläuterte<br />

Petra Wegener, Fundraiserin der Lebenshilfe Freising.<br />

Der Ort der Übergabe war das Lebenshilfe-Tagungshaus<br />

und Restaurant Viva Vita in der Freisinger Gartenstraße.<br />

Nach der Begrüßung durch den Hausherrn<br />

Christian Burger gab es einen Kurzvortrag über die<br />

neue Beratungsstelle BUK. Die Leiterin Sintje Reicheneder<br />

zeigte die Möglichkeiten der Kommunikation<br />

ohne Sprache auf: von Gebärden bis zu elektronischen<br />

Hilfsmitteln. Talker sind zum Beispiel Tablet-Computer,<br />

die mit einer Vielzahl von Piktogrammen geladen sind,<br />

aus denen man Sätze formen kann, die dann von der<br />

Computerstimme gesprochen werden. Menschen mit<br />

einer Sprechbehinderung können sich damit selbständig<br />

mitteilen, ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt.<br />

Die Rotarier zeigten sich beeindruckt davon, dass die<br />

Spende so gut eingesetzt werde.<br />

>> Der Stellvertretende Präsident Prof. Dr. med.<br />

Hjalmar Kurzen überreichte den symbolischen<br />

Scheck an Fundraiserin Petra Wegener (l.) und<br />

BUK-Leiterin Sintje Reicheneder (2.v.r.).<br />

80 // HELFEN HILFT


Frohe Gesichter gab es bei der Spendenübergabe vor dem Kunsthäusl des Anneliese-Schweinberger-Hauses in<br />

Moosburg bei Krombacher-Repräsentant Frederik Fäth (hinten) und einigen Bewohnern mit Leiterin Evi Hübl (4.v.l.)<br />

2<strong>50</strong>0 Euro von Krombacher für Menschen mit Behinderung<br />

Brauerei spendete für das Anneliese-Schweinberger-Haus in Moosburg<br />

Der 22. August <strong>2018</strong> war ein heißer Spätsommertag,<br />

besonders vor dem Kunsthäusl des Anneliese-<br />

Schweinberger-Hauses. Indirekt für Erfrischung sorgte<br />

die Brauerei Krombacher, deren Repräsentant Frederik<br />

Fäth aus Ingolstadt nicht Getränke aber einen großen<br />

Spendenscheck über 2<strong>50</strong>0 Euro an die Bewohner mit<br />

Behinderung in der Lebenshilfe-Einrichtung überreichen<br />

konnte. Die Spende war Teil der jährlich stattfindenden<br />

Spendenaktion der Krombacher Brauerei, bei<br />

der bis zu 2<strong>50</strong>.000 Euro an hundert ausgewählte Vereine<br />

und Einrichtungen ausgeschüttet werden.<br />

In diesem Jahr war das Anneliese-Schweinberger-<br />

Haus der Lebenshilfe Freising ein Spendenempfänger.<br />

In dem Wohnhaus leben 27 Menschen in Wohngruppen<br />

und werden wegen meist schweren und mehrfachen<br />

Behinderungen intensiv betreut, auch in mehreren<br />

Kunstgruppen vom kreativen Gestalten mit Holz, Ton<br />

oder Filz bis zum gemeinsamen Musik machen. „In unseren<br />

Kunstgruppen werden die unterschiedlichen Begabungen<br />

unserer Bewohnerinnen und Bewohner individuell<br />

gefördert“, erklärte Leiterin Evi Hübl. Sie fänden<br />

darin Bestätigung und Selbstvertrauen. „Mit der großen<br />

Spendensumme können unsere Künstler weiterhin tolle<br />

und anspruchsvollere Kunstwerke schaffen. Das ist wunderbar!<br />

Vielen Dank an Krombacher!“, so Hübl.<br />

EINFACHE<br />

SPRACHE<br />

Die Brauerei Krombacher macht gutes Bier. Und<br />

sie hilft Menschen mit Behinderung und anderen<br />

Vereinen in ganz Deutschland. Jetzt hat<br />

Krombacher dem Anneliese-Schweinberger-<br />

Haus in Moosburg ganz viel Geld gespendet:<br />

2<strong>50</strong>0 Euro. Von dem Geld werden neue Sachen<br />

zum Basteln eingekauft. Super!<br />

Brauerei-Repräsentant Fäth erläutert die Spende:<br />

„Die Krombacher Brauerei ist sich ihrer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung bewusst. So wurde 2003 die<br />

Spendenaktion gestartet: Die inhabergeführte Privatbrauerei<br />

verzichtet seitdem auf teure Kundengeschenke<br />

zu Weihnachten und spendet das eingesparte Geld<br />

an Vereine und Einrichtungen, die von Kunden vorgeschlagen<br />

wurden. Über drei Millionen Euro wurden seit<br />

2003 gespendet. Infos dazu unter www.krombacher.<br />

de/Engagement/Spendenaktion/Aktion.<br />

HELFEN HILFT // 81


Die Präsentation des neuen Ford EcoSport wurde<br />

im Autohaus Ford Ewald mit einem Weißwurstfrühstück<br />

gefeiert. Die dabei gesammelten <strong>50</strong>0 Euro<br />

übergaben (v.l.n.r.) Thomas Brandl, Verkaufsberater,<br />

Hannelore Ewald-Schiebener, Geschäftsführerin<br />

und Sebastian Liß, Verkaufsberater an Christine<br />

Gediga von der Lebenshilfe Freising (2.v.r.)<br />

>> Die beiden Vorstände Richard Pflügler und Thomas Hoffmann<br />

vom Haager Komödienbrettl übergaben 1<strong>50</strong>0 Euro an<br />

ihre Kolleginnen und Kollegen der OBA-Theatergruppe! Die<br />

Mitglieder des „Theaterspiels Bunte Blume“ der Lebenshilfe<br />

waren begeistert von der großen Spende.<br />

>> Fast 1<strong>50</strong>0 Euro kamen bei einem Spendenkonzert von Schülern des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums in Moosburg<br />

zusammen. Bei der Spendenübergabe strahlten: (v.l.) Christina Neumaier, die neue Leitung von Juliane-Maier-Haus und<br />

Chor, Karolina Hellgartner, Rektorin sowie (hinten, 4. v.r.) Musiklehrer Tobias Rottmann mit Schülerinnen des Gymnasiums<br />

sowie Bewohner des Lebenshilfe-Hauses.<br />

82 // HELFEN HILFT


Herzlichen Dank an…<br />

…die Flughafen München GmbH für jeweils 2<strong>50</strong>0 €<br />

an den Heilpädagogischen Kindergarten und<br />

an die Heilpädagogische Tagesstätte. Mit dieser<br />

Spende und mit der Spende der Town & Country<br />

Stiftung, die Herr Bertram Rawe übergab, ist die<br />

Ferienfreizeit gesichert.<br />

>> Freizeit für Kinder des Heilpädagogischen Kindergartens gesichert!<br />

Geschäftsführer Michael Schwaiger (l.) und Fundraiserin Petra Wegener<br />

(r.) freuten sich über 1000 Euro, die Bertram Rawe, Botschafter<br />

der Town & Country Stiftung und Geschäftsführer der Rawe Projektbau<br />

GmbH in Freising, zusammen mit seiner Gattin Judith übergab.<br />

…Texas Instruments und ihren Mitarbeitern, die<br />

das MINT Projekt im Bildungszentrum Gartenstraße<br />

Freising finanziell und mit Know How unterstützen<br />

und somit den Kindern einen Zugang zu<br />

spannenden Themen aus Naturwissenschaft und<br />

Technik ermöglichen.<br />

...Herrn Anton Linseisen von NR Neue Raumpflege,<br />

die mit ihrer Spende von 1000 € das Herrmann-<br />

Altmann-Haus unterstützen.<br />

…den FC Moosburg für 1<strong>50</strong>0 € an das Juliane-<br />

Maier-Haus.<br />

>> 1700 Euro aus seinem 90. Geburtstag übergab der Marzlinger<br />

Rudolf Schindler, Senior der Firma Schindler Haustechnik und ehemaliger<br />

Kreisbrandinspektor, an den Lebenshilfe-Geschäftsführer<br />

Michael Schwaiger und die Spendenreferentin Petra Wegener.<br />

…die Kieferorthopädische Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. Tischer & Odintov, die anlässlich des jährlichen<br />

B2Run München der Stiftung Lebenshilfe<br />

770 € spendeten.<br />

…an zwei Spenden von lustige Kalt-Wasser-Grillgruppen:<br />

die Georg Steiger GmbH und ihre Mitarbeiter<br />

für <strong>50</strong>0 € an die Stiftung Lebenshilfe Freising,<br />

und die Freiwillige Feuerwehr Pulling für 3<strong>50</strong> € an<br />

das Hermann-Altmann-Haus.<br />

…an Familie Keppeler für 1000 € an das Familienzentrum<br />

im Steinpark, Theresa Huber für 2000 € an<br />

das Anneliese-Schweinberger-Haus, Sabine Bauer<br />

mit Mann für 1000 € an das Ambulante Wohnen.<br />

>> Für die wichtige Arbeit der Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation<br />

spendete der Hafen Rotterdam 700 Euro aus der jährlichen<br />

Golf Trophy. Ingrid Rossmeier (M.), Repräsentantin des Hafens<br />

für Süddeutschland, übergab die Spende an den 2. Lebenshilfe-<br />

Vorsitzenden Robert Wäger und die Fundraising-Referentin Petra<br />

Wegener und legte privat noch 180 Euro drauf. Vielen Dank!<br />

…und natürlich auch wieder ein herzliches Dankeschön<br />

an all jene, die hier zwar nicht genannt<br />

sind, uns aber trotzdem mit ihrer Zeit und/oder<br />

ihrem Geld helfen, unsere Arbeit für Menschen mit<br />

Behinderung immer besser zu machen. …damit<br />

Teilhabe gelingt!<br />

>> Petra Wegener<br />

Referentin Fundraising<br />

HELFEN HILFT // 83


Bei Unzustellbarkeit Anschriftenberichtigungskarte! Bei Umzug Anschriftenberichtigungskarte!<br />

Lebenshilfe Freising e.V.<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 Freising<br />

Tel.: 08161- 4830-0<br />

Fax: 08161- 4830-130<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

info@lebenshilfe-fs.de<br />

Veranstaltungskalender<br />

TERMIN VERANSTALTUNG VERANSTALTER / ORT<br />

Sa, 01.12.<br />

10-16 Uhr<br />

So, 03.12.<br />

So, 09.12.<br />

Christkindlmarkt von ISW und BiG<br />

Aktion zum Internationalen Tag der<br />

Menschen mit Behinderung<br />

Weihnachtsmarkt Attenkirchen<br />

mit einem Info- und Verkaufsstand<br />

der Förderstätte Moosburg<br />

Isar Sempt Werkstätten GmbH und<br />

Bildungszentrum Gartenstraße, Gartenstr.<br />

40/42, 85354 Freising<br />

Presse<br />

Förderstätte, Schlesierstr. 13, 85368 Moosburg<br />

Sa/So, 08./09.12. Moosburger Christkindlmarkt mit dem ASH Anneliese-Schweinberger-Haus, Schlesierstr.<br />

13, 85368 Moosburg<br />

So, 16.12.<br />

15 Uhr<br />

Gemeinsame Weihnachtsfeier<br />

Anneliese-Schweinberger-Haus und Förderstätte,<br />

Schlesierstr. 13, 85368 Moosburg<br />

Die Lebenshilfe Freising wünscht ihren Migliedern, Freunden und Förderern<br />

ein friedvolles Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr 2019!<br />

Umfrage: Wie hätten Sie es denn gern? Tausendfüßler weiterhin lesen wie gedruckt oder ganz aktuell online?<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Wenn Sie uns helfen wollen, Druck- und Portokosten zu sparen, weil Sie<br />

wissen Sie schon, dass seit einiger Zeit der „Tausendfüßler“ der Lebenshilfe<br />

Freising neben der Papierausgabe auch jederzeit abrufbar im In-<br />

bitte Ihre E-Mail-Adresse mit. Wir senden Ihnen dann an diese Adresse den<br />

Ihren „Tausendfüßler“ nur noch online abrufen wollen, dann teilen Sie uns<br />

ternet steht? Schauen Sie einmal nach: http://www.yumpu.com/de/ Link zum jeweils neusten „Tausendfüßler“. Wenn wir nichts von Ihnen hören,<br />

bleibt es bei der bewährten Postzustellung des aktuellen Hefts.<br />

browse/user/lebenshilfefreising<br />

Dort finden Sie schon vor dem Postversand die aktuelle Ausgabe<br />

des Magazins, aber auch ältere Hefte, jederzeit abrufbar zum Durchblättern<br />

und Nachlesen.<br />

Immer Ihr direkter Draht zum Tausendfüßler:<br />

martin.weindl@lebenshilfe-fs.de<br />

>> IMPRESSUM<br />

Möchten Sie etwas schreiben, haben Sie einen<br />

Themenvorschlag oder können Sie als Interviewpartner<br />

zur Verfügung stehen? Rufen Sie uns in<br />

der Geschäftsstelle der Lebenshilfe Freising an,<br />

Tel.: 08161 / 4830 - 124. Über Ihre Mitarbeit würden<br />

wir uns sehr freuen.<br />

HERAUSGEBER:<br />

Lebenshilfe Freising e.V.<br />

Gartenstraße 57<br />

85354 Freising<br />

Tel.: 08161 / 4830 - 0<br />

Fax: 08161 / 4830 - 130<br />

VERANTWORTLICH:<br />

Michael Schwaiger, Geschäftsführer<br />

REDAKTION:<br />

Dr. Martin Weindl,<br />

Stabsstelle für Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

GESTALTUNG:<br />

Christoph Galle, Martin Hansen<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

Vierteljährlich an alle Mitglieder und MitarbeiterInnen der<br />

Lebenshilfe Freising sowie für Förderer und Freunde.<br />

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe:<br />

28. Januar 2019<br />

www.lebenshilfe-fs.de<br />

info@lebenshilfe-fs.de<br />

DRUCK:<br />

www.flyeralarm.de

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