women&work-CAMPUSdirect
Das Semestermagazin für Studentinnen, publiziert von women&work, Europas Leitmesse für Frauen und Karriere. www.womenandwork.de
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<strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Das Semester-Magazin für Studentinnen<br />
Titel-Story<br />
Frauen in der<br />
Automobilindustrie<br />
Ausgabe 01 / 2019<br />
Ausland<br />
Mit dem Job im<br />
Gepäck auf Weltreise<br />
Karriere<br />
Gehaltsverhandlung<br />
Erfolgsrezepte<br />
Lerntypen<br />
Stressfrei studieren<br />
Companies Live<br />
Credit Suisse<br />
Vodafone<br />
Zitis<br />
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WOMEN&WORK • 4. MAI 2019<br />
FRANKFURT • www.womenand<strong>work</strong>.de<br />
WOMEN&WORK<br />
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soziale Kompetenz und bist offen für Veränderungen<br />
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women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Kurz Vorgestellt<br />
Name<br />
Melanie Pilszek<br />
Alter 25<br />
Beruf<br />
Irgendwas mit Medien & Verlag<br />
Position Studentische Chefredakteurin<br />
#iamwomenand<strong>work</strong><br />
Lieblings-App<br />
Goodreads<br />
#Werdegang<br />
Von der Studentin zur studentischen Chefredakteurin<br />
bis hin zu....<br />
Hallo ihr Lieben!<br />
Webseite<br />
www.womenand<strong>work</strong>.de<br />
Vor der Arbeit an diesem Magazin dachte ich immer, ich würde wissen, wie die Jobwelt da draußen aussieht<br />
– hart und steinig eben. Und ich dachte auch, dass sich in den letzten Jahren einiges in Richtung<br />
Gleichberechtigung getan hat. Heute weiß ich es besser.<br />
Es ist immer noch nicht selbstverständlich, dass<br />
Frauen das gleiche Gehalt bekommen wie ihre<br />
männlichen Kollegen. Es ist auch immer noch<br />
nicht selbstverständlich, dass Frauen genauso erfolgreich<br />
sind wie ihre männlichen Kollegen. Und<br />
was wohl das Schlimmste an der ganzen Sache ist:<br />
Vielen Frauen, und zu diesen konnte ich mich am<br />
Anfang auch zählen, ist diese Ungerechtigkeit nicht<br />
bewusst.<br />
Was ich in den vergangenen 3 Monaten lernen<br />
durfte, ist, wie viele unglaublich tolle Karrierefrauen<br />
es da draußen gibt, und wie froh ich am<br />
Anfang meines Studiums gewesen wäre, auch nur<br />
ansatzweise so viele weibliche Vorbilder zu kennen.<br />
In diesem Magazin trefft Ihr auf starke, selbstbewusste<br />
Frauen mit Leidenschaft für ihren Beruf. Ihr<br />
werdet junge Frauen kennenlernen, die gerade ins<br />
Berufsleben gestartet sind. Ihr werdet auf Karrierefrauen<br />
treffen, die sich erfolgreich in männerdo-<br />
minanten Branchen durchgesetzt haben. Ihr werdet<br />
auf Führungsfrauen stoßen, die es bis ganz nach<br />
oben geschafft haben. Ihr werdet aber auch auf<br />
Frauen treffen, die in der Vergangenheit Großes<br />
geleistet haben, aber in unserer Geschichte kaum<br />
Erwähnung finden.<br />
<strong>CAMPUSdirect</strong> geht mit dem Gedanken voraus,<br />
dass jede Frau, wenn sie es nur will und die richtigen<br />
Voraussetzungen vorfindet, erfolgreich sein<br />
kann. Und deswegen ist dieses Magazin von uns<br />
für Euch, damit Ihr von diesen erfolgreichen und<br />
wundervollen Frauen erfahrt, und damit ihr weibliche<br />
Vorbilder habt, denen Ihr nacheifern könnt.<br />
In diesem Sinne: Seid mutig. Seid kreativ. Seid<br />
selbstbewusst.<br />
Eure Melanie<br />
Studentische Chefredakteurin<br />
3
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
inhalt<br />
STUdiUm<br />
Welcher Lerntyp seid Ihr?<br />
HerStory: Von Absolventin zu Studentin<br />
Tipps & Tricks zum stressfreien Studieren<br />
5 Must-Haves/Must-Dos im Winter<br />
Wir werden keine Freundinnen<br />
3<br />
16-17<br />
24<br />
25<br />
26<br />
karriere<br />
3D-Druck: The Next Big Thing<br />
Erfolgsrezpet: Freude im Beruf<br />
Aus Fehlern lernen: Gehaltsverhandlung<br />
FiNUM: Eine Frau im Vorstand<br />
Zeitreise: Ada Lovelace, Gründerin der IT<br />
22<br />
23<br />
27<br />
28-29<br />
30<br />
karriere<br />
Frauen in der Automobilbranche<br />
Welcher Arbeitgeber passt zu Dir?<br />
Mit dem Job im Gepäck auf Weltreise<br />
Wenn aus Träumen Erfindungen werden<br />
8-9<br />
6<br />
11-12<br />
18-19<br />
ToP-arBeiTGeBer<br />
Vodafone: Frauen & Technik – das geht!<br />
CreditSuisse: Zwei Karrierefrauen berichten<br />
ZITiS: Das Start-up unter den Behörden<br />
12-13<br />
14-15<br />
20-21<br />
Frauen-Fakten-Check<br />
8 von 10<br />
Beschäftigte in der Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie<br />
(ITK) sind Männer. Die Frauenquote<br />
im Bereich Digitalisierung<br />
liegt gerade mal bei 7,2 %.<br />
Quelle: IW Köln, Bisnode<br />
€ 650,-<br />
verdienen Professorinnen weniger<br />
als ihre Kollegen. Insgesamt<br />
liegt der „Gender-Pay-Gap“ in<br />
Deutschland bei 21,5 % (vgl.<br />
„Spitzenreiter“ Estland: 25,3 %)<br />
Quelle: DHV, Eurostat<br />
30,9 %<br />
beträgt der Frauenanteil im<br />
Deutschen Bundestag. Er ist damit<br />
so niedrig wie seit 20 Jahren<br />
nicht mehr. 219 Frauen und 490<br />
Männer sind im Parlament.<br />
Quelle: Deutscher Bundestag<br />
4<br />
IMPRESSUM: AGENTUR ohne NAMEN GmbH, Dürenstraße 3, 53173 Bonn, www.AGENTURohneNAMEN.de<br />
Bildquellen: AGENTUR ohne NAMEN GmbH, istockphoto.com, fotolia.com
welcher Lerntyp seid ihr?<br />
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Findet heraus welcher Lerntyp Ihr seid und wie Ihr am besten große Informationsmengen lernen könnt,<br />
dann klappt es auch mit dem Studieren leichter. Testet einfach mal aus, mit welcher Technik es für Euch<br />
persönlich am besten klappt.<br />
studIum & KaRRIeRe • tIpp<br />
Typ 1: die auswendiglernerin<br />
Stumpfes Wiederholen ist für diesen Typ die beste<br />
Methode, um große Mengen an Stoff zu behalten.<br />
Am besten schreibt Ihr Euch die wichtigsten Informationen<br />
auf Karteikarten und lernt sie für jedes<br />
Fach auswendig. Klingt langweilig, ist aber für die<br />
Auswendiglernerin die beste Methode zum Erfolg.<br />
Typ 2: die abschreiberin<br />
Der große Stapel Notizen und jede Menge leere<br />
Blätter neben Euch – und es kann losgehen. Für<br />
diesen Lerntyp gilt: Schreiben, schreiben, schreiben<br />
und noch mehr schreiben, bis die Hand weh tut.<br />
Nur so kann die Abschreiberin sich den Lernstoff<br />
am besten behalten.<br />
Typ 3: die Vorleserin<br />
Texte oder Notizen bleiben ihr am besten im Gedächtnis,<br />
wenn sie diese immer wieder laut vorliest.<br />
Seid Ihr ein solcher Typ, dann ist es für Euch sogar<br />
am besten, wenn Ihr tatsächlich in der Vorlesung<br />
gesessen und dem Dozenten zugehört habt. Besorgt<br />
Euch alternativ die Informationen im Audioformat<br />
oder schaut bei Youtube nach sinnvollen<br />
Lernvideos.<br />
Typ 4: die Gruppenlernerin<br />
Die Gruppenlernerin lernt zusammen mit ihren<br />
Kommilitoninnen und Kommilitonen einfach am<br />
besten. Fragen stellen und die Fragen anderer beantworten<br />
sind hier das Erfolgsrezept und helfen,<br />
den Überblick zu behalten und gleichzeitig den<br />
Lernstoff wirklich zu verstehen. Seid Ihr dieser Lerntyp,<br />
sucht Euch frühzeitig Gleichgesinnte und bildet<br />
Lerngruppen.<br />
Vielen Dank an die Künstlerin Carmine Jako (<br />
@CarmineJakoDE) , die uns diese Zeichnungen schenkte.<br />
5
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
save the date<br />
Wofür?<br />
gibt es seit 2011<br />
Kurzbeschreibung<br />
Highlights<br />
women&<strong>work</strong><br />
Europäische Leitmesse für<br />
Frauen & Karriere<br />
Wann? 4. Mai 2019<br />
Wo?<br />
Webseite<br />
Welcher Arbeitgeber passt zu Euch?<br />
250 Aussteller, über 100 Top-<br />
Arbeitgeber, 50 Vorträge<br />
FORUM der Messe Frankfurt<br />
www.womenand<strong>work</strong>.de<br />
Wer viele Dinge unter einen Hut bringen möchte – Arbeit, Lifestyle, Sport, Familie, Freunde – braucht das<br />
passende berufliche Umfeld. Auf der Karrieremesse women&<strong>work</strong> trefft Ihr auf über 100 TopArbeitgeber,<br />
bei denen Ihr Euch teilweise schon im Vorfeld für vorterminierte Vier-Augen-Gespräche anmelden könnt<br />
und die tolle Perspektiven für Studentinnen und Absolventinnen bieten.<br />
Gegen Ende des Studiums fragt Ihr Euch bestimmt,<br />
welcher Arbeitgeber zu Euch passt, denn nicht jeder<br />
hält, was er verspricht. Darum ist es wichtig, in<br />
persönlichen Gesprächen herauszufinden, wo Ihr<br />
Euch langfristig am wohlsten fühlen werdet.<br />
Auf der women&<strong>work</strong> am 4. Mai 2019 in Frankfurt<br />
könnt Ihr genau das tun! Hier trefft Ihr auf über 100<br />
Top-Arbeitgeber, bei denen Ihr Euch im Vorfeld für<br />
vorterminierte Vier-Augen-Gespräche (Bewerbung<br />
ab Januar 2019 bis zum 30. April 2019) bewerben<br />
könnt. Außerdem erwarten Euch über 50 Vorträge<br />
und ein umfangreiches Kongressprogramm, was<br />
Euch zusätzlich beim persönlichen Net<strong>work</strong>ing und<br />
bei der erfolgreichen Lebens- und Karriereplanung<br />
hilft.<br />
In der Karriere- und Leadership-Lounge können<br />
zusätzlich Kontakte zu über 150 Netzwerken, Beratern,<br />
Coaches und Experten geknüpft, berufliche<br />
Chancen ausgelotet und Informationen darüber<br />
ausgetauscht werden, wie Frauenkarrieren heute<br />
und in Zukunft aussehen.<br />
Die women&<strong>work</strong> bietet so viele unterschiedliche<br />
Programmpunkte, dass ein Besuch bereits<br />
für Studentinnen ab dem ersten Semester interessant<br />
ist, um frühzeitig Anregungen für die eigene<br />
Karriereplanung zu bekommen. Und auch die<br />
COSMOPOLITAN-Lounge ist immer einen Besuch<br />
wert!<br />
Die women&<strong>work</strong> im Schnell-Check<br />
Wo? FORUM der Messe Frankfurt<br />
Wann? 4. Mai 2019, 9.30-17.00 Uhr<br />
Für wen? Studentinnen & Absolventinnen aller<br />
Fachbereiche und Semester.<br />
Was noch? Speed-Mentoring, COMPANY-Slam,<br />
Vier-Augen-Gespräche, CV-Check uvm<br />
Eintritt? Der Besuch ist kostenfrei.<br />
6
[<br />
#iamwomenand<strong>work</strong><br />
Bastel deine eigene Sprechblase: Schneide dazu<br />
diese Sprechblase aus.<br />
#iamwomenand<strong>work</strong>: Zeig der Welt, wie stark<br />
und selbstbewusst wir Frauen sind! Auch Du<br />
bist women&<strong>work</strong>, wenn Dir Karriere UND<br />
Familie / Freunde wichtig sind.<br />
Social media: Poste das Selfie in Deinen Social Media-<br />
Kanälen. Nutze dazu unbedingt immer den Hashtag<br />
#iamwomenand<strong>work</strong> und #womenand<strong>work</strong>.<br />
Selfie & Sprechblase: Mache ein Selfie mit Dir<br />
und der Sprechblase.<br />
Caring: Like die Posts anderer Frauen, die #iamwomenand<strong>work</strong><br />
sind.<br />
Sharing: Teile diese Aktion mit Deinen<br />
Freundinnen und Kommilitoninnen.<br />
Ja, auch<br />
du bist<br />
women&<strong>work</strong><br />
7
LEITARTIKEL<br />
Frauen in der automobilbranche<br />
Am 9. Oktober 2018 fand in Stuttgart die Automotive TopCareer statt, auf der über 40 Unternehmen der<br />
Automobilindustrie, des Automobilhandels sowie Branchendienstleister vertreten waren, um Nachwuchskräfte<br />
zu rekrutieren. Die perfekte Gelegenheit also um herauszufinden, wie es um die Gleichberechtigung<br />
von Frauen in der Automobilindustrie bestellt ist. Melanie Pilszek, unsere studentische Chefredakteurin, war<br />
vor Ort und suchte nach Antworten. Hier ist ihr Erfahrungs- und Erkenntnisbericht.<br />
Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sich in den<br />
letzten Jahren einiges geändert hat. Dass #Gleichberechtigung<br />
und #Chancengleichheit für Frauen<br />
und Männer gleichermaßen existieren, sei es im<br />
Berufs- oder Familienleben. Und mein erster Rundgang<br />
über die Messe stimmte mich auch zunächst<br />
positiv. An jedem Stand waren meist männliche<br />
und weibliche Ansprechpartner anzutreffen. Auch<br />
auf den Werbeplakaten warb der Großteil der Unternehmen<br />
mit Bildern von glücklichen Frauen und<br />
Männern jeglicher Ethnizität. Der erste Dämpfer<br />
ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Am ersten<br />
Stand eines großen Unternehmens sprach ich<br />
mit einer jungen Frau, die zunächst sehr souverän<br />
und selbstbewusst auftrat. Meine Frage, die ich<br />
auch später jeder anderen Unternehmensvertreterin<br />
stellte, war:<br />
Wie gelingt es Frauen, sich in Männerdomänen<br />
durchzusetzen und in Führungspositionen<br />
aufzusteigen?<br />
Die Antwort der jungen Frau: „Ich glaube, viele<br />
Frauen wollen es gar nicht.”<br />
Moment mal! Soll das bedeuten, dass Frauen keine<br />
Führungsposition haben möchten und keine Karriere<br />
machen wollen? Wie kann das sein?<br />
Dabei war doch eine Frau die #Pionierin in der<br />
#Automobilindustrie! Bertha Benz sorgte im August<br />
1888 mit der ersten erfolgreichen Überlandfahrt<br />
für den Durchbruch des Automobils, weil ihr<br />
Mann, der viel bekanntere Carl Benz, sich nicht<br />
traute, sich hinter das Steuer zu setzen.<br />
Und was ist mit Mary Barra? Seit 2014 ist sie CEO<br />
bei General Motors. Die erste Frau an der Spitze<br />
eines US-Autokonzerns gilt als eine der einfluss-<br />
8<br />
Bertha Benz<br />
Bild: https://bit.ly/2PWFXV4<br />
Mary Barra<br />
Bild: https://bit.ly/2Pm2NX1<br />
reichsten Frauen der Welt. Woher kommt also der<br />
Gedanke, dass Frauen kein Interesse daran haben,<br />
die #Karriereleiter zu erklimmen?<br />
Zwei weitere jüngeren Damen bestätigten mir am<br />
nächsten Stand, dass es für Frauen immer noch<br />
schwieriger sei als für Männer, Karriere zu machen.<br />
Und beim dritten Unternehmen bekam ich von einer<br />
Mitarbeiterin eine deutliche Antwort, warum<br />
das so ist:<br />
„Starke Frauen wirken schnell bossy<br />
und zickig. Bei Männern ist das anders.<br />
Starke Männer strahlen Souveränität<br />
und Selbstbewusstsein aus.”<br />
Okay. Das war mal eine konkrete Aussage. In diesem<br />
Moment kam mir eine Rede von Emma Watson<br />
in den Sinn, die ich vor einiger Zeit gesehen<br />
hatte. Darin sprach sie davon, dass man sie als<br />
#bossy bezeichnet hatte, weil sie mit 8 Jahren ein<br />
Theaterstück leiten wollte. Doch wie kann es sein,<br />
dass Frauen überheblich wirken, Männer in derselben<br />
Situation dagegen souverän?<br />
Auch zwei weitere Vertreterinnen eines Automobilkonzerns,<br />
die übrigens alle anonym bleiben wollten,<br />
haben dieses Problem. Ihr #Erfolgsrezept für<br />
eine potentielle Karrierefrau lautet darum so:
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
„Frauen sollten mit viel Charme und<br />
Fachwissen auftreten und sich selbst<br />
in Szene setzen können. Aber auch<br />
Durchsetzungsvermögen, Geduld, Ausdauer<br />
und Ausstrahlung sind wichtige<br />
Eigenschaften.”<br />
Die getroffenen Aussagen der Unternehmensvertreterinnen<br />
ließen mich grübeln. Um ehrlich zu<br />
sein, bin ich selbst kein riesiger Autofan. Aber ich<br />
liebe das Autofahren. Auf weiten Strecken ohne<br />
Geschwindigkeitsbegrenzung mit laut dröhnender<br />
Musik. Manchmal ist das besser als jede Therapie.<br />
Aber für die Automobilindustrie habe ich mich nie<br />
großartig interessiert.<br />
Trotzdem saß ich nun da und war ziemlich unzufrieden.<br />
Es ging mir nicht darum, dass wir Frauen<br />
mehr leisten müssen, um eine Chance auf eine<br />
Führungsposition zu bekommen. Dazu sind wir in<br />
der Lage. Es ging mir auch nicht darum, dass wir<br />
nicht den gleichen Weg gehen können wie unsere<br />
männlichen Kollegen. Das versteht sich irgendwie<br />
von selbst. Was mich in diesem Moment wirklich<br />
ärgerte, war die Selbstverständlichkeit, mit der<br />
immer wieder darauf hingewiesen wurde: „Ja, für<br />
Frauen ist es immer noch schwieriger.”<br />
Warum ärgert die Frauen, mit denen ich gesprochen<br />
habe, dieser Zustand nicht? Warum nehmen<br />
sie das so einfach hin?<br />
Am Stand von women&<strong>work</strong> unterhielt ich mich mit<br />
meiner Kollegin darüber. Sie berichtete mir, dass<br />
eine Gesprächspartnerin – eine Frau wohlgemerkt<br />
– ihr gegenüber unverholen die Meinung vertrat,<br />
dass die offenen Stellen in ihrem Unternehmen<br />
„nur etwas für Männer sind“.<br />
Ich war fassungslos, denn kurz zuvor hatte ich mich<br />
noch mit dem Mitarbeiter eines Automobilzulieferers<br />
für Stahlteile unterhalten. Stahl bedeutet harte,<br />
körperliche Arbeit. Verständlich, dass die #Frauenquote<br />
hier geringer ausfällt. In der #Chefetage<br />
eben dieses Unternehmens gibt es aber eine weibliche<br />
Führung. Seine Empfehlung für Frauen lautet:<br />
„Gesundes Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen.”<br />
#Durchsetzungsvermögen ist also ein entscheidendes<br />
Schlüsselwort. Das sieht die Mitarbeiterin eines<br />
anderen Unternehmens auch so:<br />
„Frauen müssen tough und hart im<br />
Nehmen sein. Vor allem brauchen sie<br />
aber auch das Konkurrenzdenken.”<br />
#Konkurrenzdenken. Sind wir Frauen einfach<br />
schneller zufrieden mit unserer Situation? Das würde<br />
zumindest erklären, wieso wir statistisch gesehen<br />
zwar erfolgreicher studieren als Männer aber dennoch<br />
in unseren späteren Berufen oftmals weniger<br />
erfolgreich sind. Geben wir Frauen unsere Karriere<br />
und ein solides Einkommen zu schnell auf für Ehe<br />
und Kind? Und sollte im 21. Jahrhundert nicht alles<br />
besser vereinbar sein, für Männer und Frauen?<br />
Am Ende des Tages brachte mich die Automobilmesse<br />
tatsächlich dazu, über sehr viel mehr nachzudenken,<br />
als lediglich über „Frauen in der Automobilindustrie“.<br />
Ich frage mich nun selbst: Was<br />
will ich eigentlich nach meinem Studium machen?<br />
Bisher wollte ich immer nur „einen Job im Verlag“.<br />
Doch ist das alles? Will ich wirklich nicht mehr?<br />
Und wenn ja, woran liegt das? Was hält mich zurück?<br />
Nach wie vor bin ich auf Entdeckungsreise,<br />
um diese Fragen für mich beantworten zu können.<br />
Mein Appell an Euch:<br />
Traut Euch und gebt Euch nicht mit weniger als<br />
dem Besten zufrieden, das Ihr erreichen könnt!<br />
Lasst Euch nicht von der Gesellschaft einreden,<br />
dass Ihr für irgendeinen Job nicht in Frage kommt,<br />
bloß weil Ihr eine Frau seid. Lasst Euch nicht entmutigen!<br />
Denn am Ende haben doch alle etwas<br />
davon, wenn es überall so laufen würde wie bei<br />
diesem Unternehmen:<br />
„Bei uns setzen sich die Frauen durch.<br />
Wenn man etwas drauf hat, dann kann<br />
man es auch schaffen. Dabei kommt es<br />
nicht auf das Geschlecht an.”<br />
KaRRIeRe • IBRanChen-nsIght<br />
9
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Linda Kessler<br />
Beruf Event-Managerin<br />
Position Weltenbummlerin auf Zeit<br />
Unternehmen AGENTUR ohne NAMEN GmbH<br />
Lieblings-App WhatsApp & Spotify<br />
Werdegang<br />
#eventstudium #keuzfahrtscout #lehrkraft<br />
#selbsständigkeit #projektmanagerin<br />
#digitalnomadin<br />
Webseite<br />
www.AGENTURohneNAMEN.de<br />
Mit dem Job im Gepäck auf Weltreise<br />
Im November 2018 hat Linda ihre Koffer gepackt und eine Weltreise angetreten. Ihren Job hat sie mitgenommen.<br />
Im Handgepäck – in Form von Notebook und Mobiltelefon. Mehr braucht sie in den kommenden<br />
Monaten nicht, um als Event-Managerin die women&<strong>work</strong> vorzubereiten. Doch halt, einen Internetanschluss<br />
benötigt sie. Den organisiert sie sich aber vor Ort. Auf dem women&<strong>work</strong>-Blog wird sie zukünftig<br />
von ihrer Weltenbummelei berichten. Hier macht sie für Euch den Anfang.<br />
Hallo Ihr Super-Brains, fleißigen Bienchen und<br />
Weltverbesserinnen! Ich bin Linda. Ich bin Eventmanagerin,<br />
und das aus Leidenschaft. *Achtung<br />
Kitschalarm!*<br />
Aber es stimmt! Ich liebe meinen Beruf und bin<br />
dankbar, dass ich mein Studium (internationales<br />
Messe- Kongress- und Eventmanagement) beendet<br />
habe, das mir nun alle Möglichkeiten eröffnet.<br />
Denn genau das mache ich jetzt! Ich nutze meine<br />
Möglichkeiten! Ich packe meinen #Mut, meine<br />
#Abenteuerlust und meinen #Entdeckergeist und<br />
gehe auf #Weltreise.<br />
Ich bin 32 Jahre alt und arbeite schon seit zwölf<br />
Jahren in der #Eventbranche. In diesen Jahren<br />
habe ich ziemlich viele Facetten dieser Branche<br />
kennengelernt. Ich habe als Projektleiterin, als<br />
Abendspielleiterin, als Kellnerin, als Thekenkraft,<br />
als Hostess, als Reiseleiterin, als Kassiererin, als<br />
Empfangsdame und als Promoterin gearbeitet.<br />
Ja, sogar als Berufsschullehrerin und als Mitglied<br />
des Prüfungsausschusses der Industrie- und Handelskammer.<br />
Ich war für Theater, Agenturen, Bildungsträger,<br />
Schulen, Messen, Organisationen,<br />
Privatpersonen, Festivals, Partyveranstalter, Gastronomieunternehmen<br />
und Kulturvereine tätig und<br />
habe sogar sechs Monate auf einem Kreuzfahrtschiff<br />
gearbeitet.<br />
Um es kurz zu sagen: Ich habe eine ganze Menge<br />
gelernt!<br />
Seit einiger Zeit schon arbeite ich aus meinem<br />
#Homeoffice in der Nähe von Koblenz.<br />
Hauptsächlich bin ich für die AGENTUR ohne<br />
10
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
NAMEN tätig. Wir beschäftigen uns mit dem Thema<br />
„Female Recruiting“ und mein Schwerpunkt ist die<br />
women&<strong>work</strong>, Europas Leitmesse für Frauen und<br />
Karriere. Hier verhandele ich mit Kooperationspartnern<br />
organisiere das gesamte Kongressprogramm<br />
und akquiriere Aussteller. Natürlich habe ich noch<br />
eine Menge anderer Aufgaben, aber dazu später<br />
mehr auf dem women&<strong>work</strong>-Blog.<br />
Company • neW WoRK<br />
Als digitale Nomadin bin ich seit November 2018<br />
in verschiedenen Ländern unterwegs. Ich möchte<br />
meine Zeit im Ausland dafür nutzen, die Lebensund<br />
Arbeitsgewohnheiten in den jeweiligen Ländern<br />
kennenzulernen. Vor allem freue ich mich darauf<br />
internationale #Karrierefrauen zu interviewen<br />
und mich mit Studentinnen im Ausland über ihre<br />
#Jobperspektiven zu unterhalten. Auch werde ich<br />
versuchen, innovative Arbeitsplätze aufzuspüren,<br />
um Euch diese dann in der women&<strong>work</strong>-Onlinekolumne<br />
vorzustellen.<br />
Meine Reise beginnt übrigens in Auckland. Danach<br />
sind Island und Buenos Aires geplant. Und dann?<br />
Dann schauen wir einfach mal, was kommt. Meine<br />
Reiseziel-Wunschliste ist ziemlich lang...<br />
Liebe Grüße,<br />
Linda<br />
PS: Ihr möchtet mir gern eine Nachricht hinterlassen?<br />
Dann schreibt mir einfach an:<br />
lk@AGENTURohneNAMEN.de<br />
Verfolgt Lindas<br />
abenteuer als<br />
digitale nomadin<br />
online:<br />
women&<strong>work</strong>-Blog<br />
blog.womenand<strong>work</strong>.de<br />
Lindas erfolgsrezept:<br />
eine Prise mut &<br />
eine Prise neugier schaden nie.<br />
Lindas Lebensmotto:<br />
Finde das Positive in allem!<br />
women&<strong>work</strong>-newsLetter<br />
newsletter.womenand<strong>work</strong>.de<br />
women&<strong>work</strong>-TV<br />
womenand<strong>work</strong>.tv<br />
11
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Kurz Vorgestellt<br />
Name<br />
Britta Rudolphi<br />
Alter 31<br />
Beruf<br />
Head of Technology Innovation<br />
Position Abteilungsleiterin<br />
Lieblings-App<br />
Mentimeter<br />
#Werdegang<br />
#DiplomMedienwissenschaften #VodafoneTechnikTrainee<br />
(2012) #Vodafone Innovation Park<br />
Labs (Führungsposition, 2016)<br />
Karriere-Webseite vodafone.de/Jobs<br />
Frauen & Technik: Passt das? Das passt!<br />
„Dass ich einmal einen so verantwortungsvollen Job nach so kurzer Zeit habe, hätte ich nie gedacht!“<br />
Seit knapp sechs Jahren ist die 31-jährige Britta Rudolphi bei Vodafone angestellt und arbeitet als<br />
Abteilungsleiterin gemeinsam mit ihrem Team an Innovationsthemen im Technikbereich.<br />
Geweiteter Blickwinkel dank interdisziplinärem<br />
Studium<br />
2006 begann Rudolphi ihr Studium an der Universität<br />
Köln im Studiengang Medienwissenschaften.<br />
Ihr persönliches Schlüsselerlebnis hatte sie im Fach<br />
Medienmanagement: Es ging um die Telekommunikationsbranche<br />
und insbesondere um das Netz,<br />
um Zugangstechnologien und Strategien im Netzausbau.<br />
„Für mich waren das wirklich neue und<br />
vor allem total interessante Fragestellungen. Hat<br />
das Netz doch schon so viele Unternehmen hervorgebracht,<br />
aber auch verändert. Hierauf habe<br />
ich auch den Schwerpunkt meiner Diplomarbeit<br />
gelegt“, sagt die junge Frau.<br />
„Können Sie auch Technik?“<br />
Nach dem Studium folgte dann 2012 der direkte<br />
Einstieg in den Job als Trainee bei Vodafone. Im<br />
Vorstellungsgespräch hakte das Telekommunika-<br />
tionsunternehmen beim Thema der Diplomarbeit<br />
über „Netztechnik“ noch einmal nach. Schnell<br />
stand die Frage im Raum: „Könnten Sie sich auch<br />
eine Trainee-Ausbildung in der Technik vorstellen?“<br />
Sie sagte zu.<br />
Eine gehörige Portion Respekt schwang aber mit,<br />
weil sie „kein richtiger Techie“ war. Sie äußerte<br />
ihre Sorge offen, doch diese war unbegründet: die<br />
Technikmitarbeiter bei Vodafone schrauben längst<br />
nicht alle an Mobilfunkmasten herum oder konfigurieren<br />
Router. Ein gewisses technisches Grundverständnis<br />
brachte sie mit. Alles andere wurde ihr<br />
„on the job“ vermittelt.<br />
Nach einigen anderen Stationen verbrachte<br />
Rudolphi die meiste Zeit ihres Trainees in technischen<br />
Abteilungen. Und genau dort hatte sie dann<br />
das richtige Bauchgefühl: Die bodenständige Art<br />
der Menschen und die Dynamik der Themen hatten<br />
sie überzeugt.<br />
12
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Und dann?<br />
Nach der Traineezeit startete Britta Rudolphi als<br />
Business Managerin des damaligen Netzchefs.<br />
Nach zwei Jahren in dieser Funktion übernahm sie<br />
zum ersten Mal Führungsverantwortung für ein kleines<br />
Team, welches für die Vermarktung der hauseigenen<br />
Labore verantwortlich war: dem Vodafone<br />
Innovation Park. Hier traf vertrieblicher Anspruch<br />
auf ein spezifisches, technisches Angebot. Vor allem<br />
zeigte sich im Labor immer wieder die neueste<br />
Technologie – das innovative Kernstück der Branche.<br />
In diesem Jahr folgte dann die bisher größte Herausforderung<br />
für Rudolphi: Das Vodafone 5G Lab;<br />
ein Fachlabor für die fünfte Generation im Mobilfunk<br />
sollte in Düsseldorf ins Leben gerufen werden.<br />
Ein Auftrag, der Rudolphi aufgrund der Vielfältigkeit<br />
sofort ansprach. Heute zieht dieser besondere<br />
Raum Besucher aus allen Bereichen in seinen<br />
Bann.<br />
Seit Mai leitet Rudolphi nun den Innovationsbereich<br />
im Lab, in dem hauptsächlich männliche Ingenieure<br />
und Techniker arbeiten. Wie die junge Frankfurterin<br />
mit der doch ungewöhnlichen Konstellation<br />
umgeht?<br />
Sie lässt sich nicht aus dem Konzept bringen und<br />
fokussiert sich stattdessen gemeinsam mit ihren<br />
Mitarbeitern auf die Dinge, die das Team verbindet<br />
– die Begeisterung für Technik. „Gar nicht erst<br />
verstellen und meinen, die beste Ingenieurin sein zu<br />
müssen“, ist ihr Credo. Ihre Stärken liegen vor allem<br />
im kommunikativen und vermittelnden Bereich.<br />
Außerdem legt sie größten Wert darauf, dass jeder<br />
im Team seine Stärken miteinbringt.<br />
Gleichstellung von Männern und Frauen –<br />
Rudolphis Meinung<br />
„Auch wenn ich nicht für andere Firmen oder Fachbereiche<br />
sprechen kann, da mir die Umstände dort<br />
nicht geläufig sind, höre ich immer wieder Geschichten<br />
von anderen Frauen, die mich doch zum<br />
Nachdenken bringen. Insbesondere da ich in meiner<br />
Rolle selbst einen guten, respektvollen Umgang<br />
zwischen Männern und Frauen erlebe und mich<br />
gleichbehandelt fühle. Daher finde ich es wichtig,<br />
dass Frauen an sich selbst glauben und klar artikulieren,<br />
was sie möchten und wofür sie stehen.“<br />
Für Studierende und Berufsanfänger,<br />
egal ob Mann oder Frau, hat sie folgenden<br />
Ratschlag:<br />
„Sucht Euch einen Mentor, das hilft ungemein. Ich<br />
bin froh, dass mich immer wieder unterschiedliche<br />
Menschen begleitet haben, die mir wichtiges<br />
Feedback in vertrauter Atmosphäre gegeben haben.<br />
Das hat meiner Entwicklung in Summe sehr<br />
geholfen. Zudem erweitert man sein persönliches<br />
Portfolio, zum Beispiel im Umgang mit Mitarbeitern<br />
oder dem eigenen Chef, das ich wiederum anwenden<br />
und weitergeben konnte.“<br />
Und wo sieht sie sich in fünf Jahren?<br />
„Ich bin gerade sehr glücklich mit meinem Job und<br />
weiß, dass sich alles noch festigen und ich einiges<br />
dazulernen muss. Wohin die Reise noch geht, wird<br />
sich zeigen. Ich bin offen, solange es Spaß macht.“<br />
Apropos Reise: Neben Kochen und Sport ist das<br />
Reisen ihre große Leidenschaft. Soviel wie nur möglich<br />
von der Welt zu sehen ist ihr größter Wunsch.<br />
High 5<br />
Karriere<br />
Familie<br />
Macht<br />
Weiterbildung<br />
SCheitern<br />
Mein Lebens-Tipp<br />
So lange es sich gut anfühlt,<br />
machen.<br />
Geschwister: Sie teilen die meiste<br />
Lebenszeit mit einem.<br />
Das „nötige Übel“, wenn man<br />
gestalten möchte, sollte kein<br />
Selbstzweck sein.<br />
Der natürliche Gegenpol zum<br />
Stillstand.<br />
Tut weh, gibt dafür aber Tiefe<br />
an Erfahrungen.<br />
„Die Zukunft gehört denen, die<br />
an die Schönheit ihrer Träume<br />
glauben.“ (Eleanor Roosevelt)<br />
Company • Role-Model<br />
13
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Beate Lenertz<br />
Petra SChmidt<br />
Zwei Karrierefrauen im Gespräch<br />
Beate Lenertz und Petra Schmidt sind heute erfolgreiche Frauen in der IT bei der Credit Suisse. Während<br />
Frau Lenertz Vollzeit arbeitet, setzt Frau Schmidt auf Teilzeit um Kinder und Beruf zu vereinbaren. Dass<br />
beides geht, erzählen sie hier.<br />
14<br />
Frau Schmidt, welche Faktoren haben für<br />
Ihre Karriere eine wichtige Rolle gespielt?<br />
Für mich waren Effizienz, Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit<br />
von großer Bedeutung für meine<br />
Arbeit. Ich wollte schließlich Karriere und Familie<br />
unter einen Hut bringen und das bedeutet bis heute<br />
sorgfältiges Zeitmanagement. Vor der Familienzeit<br />
habe ich mich aber erst einmal auf meine Karriere<br />
konzentriert. Das war mir wichtig und ich glaube,<br />
dass mir diese Reife und das hohe Erfahrungswissen<br />
später geholfen haben, den Wiedereinstieg und vor<br />
allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut<br />
zu managen. Auch das Thema fachliche Führung<br />
in Teilzeit ist dadurch kein Problem für mich.<br />
Wie war es für Sie, Frau Lenertz?<br />
Ich denke, meine kommunikativen Fähigkeiten und<br />
mein Talent, Mitarbeitende zu motivieren, gehören<br />
zu meinen stärksten Eigenschaften. Generell ist der<br />
weibliche Anteil an Führungskräften im IT-Bereich<br />
des europäischen Wealth Managements bei der<br />
Credit Suisse ziemlich hoch. Grundsätzlich wird bei<br />
uns sehr auf Diversität geachtet. Ich glaube, dass<br />
die IT-Branche in internationalen Konzernen dazu<br />
prädestiniert sein könnte, kontinuierlich Diversität<br />
zu leben. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten<br />
Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
zusammen. Alle ticken anders. Hinzu kommt, dass<br />
sich unser Fachgebiet ständig verändert, weil es so<br />
zukunftsorientiert ist. Wir sind also sowieso daran<br />
gewöhnt, uns ständig anzupassen.<br />
Sie haben von dem großen Frauenanteil<br />
in den Führungspositionen Ihres Unternehmensbereichs<br />
gesprochen. Hatten<br />
Sie mit Vorurteilen gegenüber Frauen zu<br />
kämpfen?<br />
Schmidt: Ich habe mich für einen Beruf entschieden,<br />
der meinen Interessen und Talenten entspricht.<br />
Von der Tatsache, dass Frauen in diesem Feld eher<br />
in der Unterzahl sind, habe ich mich dabei nicht<br />
abschrecken lassen. In meinem Informatik-Studium<br />
gab es nur 5% weibliche Studierende. Vorurteile<br />
gab es, wenn überhaupt, ganz früher in der Schule.<br />
Später hat das keine Rolle mehr gespielt. Ich<br />
denke, gute Leistung wird gesehen und honoriert,<br />
unabhängig vom Geschlecht.<br />
Lenertz: Ja, das stimmt. Wir wissen sehr genau über
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
unsere Stärken, wie beispielsweise Diplomatie und<br />
Verhandlungsgeschick, Bescheid und setzen diese<br />
ganz gezielt im Beruf ein. Wenn zum Beispiel<br />
zwei Männer in einer Besprechung mit ihren unterschiedlichen<br />
Meinungen aufeinandertreffen, dann<br />
habe ich mich schon mehr als einmal mit guter<br />
Kommunikation, Einfühlungsvermögen und meiner<br />
dritten Meinung durchgesetzt!<br />
Hatten Sie Vorbilder, die Ihnen am Anfang<br />
ihrer Karriere geholfen haben?<br />
Lenertz: Meine Französischlehrerin aus der Schule<br />
habe ich immer bewundert, weil sie so souverän<br />
und ausgeglichen war. Und mein ehemaliger Chef.<br />
Er konnte über fast jedes Thema problemlos sprechen.<br />
Das hat mir imponiert.<br />
Schmidt: Zum Anfang meiner Karriere habe ich<br />
mir die damalige HR-Leiterin der Credit Suisse<br />
Deutschland zum Vorbild genommen. Sie war immer<br />
kompetent und konnte ihre fachliche Position<br />
trotz Widerständen gut behaupten. Das fand ich<br />
schon sehr bewundernswert.<br />
Auf die Frage, ob sie sich hinsichtlich ihrer Führungskompetenzen<br />
Tricks oder Kniffe abgeschaut<br />
haben, antworten beide Frauen, dass der eigene<br />
Führungsstil stark von den Vorgesetzten der früheren<br />
Anstellungen und Aufgabenbereiche beeinflusst<br />
war und ist. Eigenschaften, die sie selbst für gut befunden<br />
hatten, haben sie übernommen und negative<br />
Aspekte versucht, zu vermeiden. Beide konnten<br />
sich zusätzlich im Rahmen von Führungsseminaren,<br />
die von den Arbeitgebern angeboten wurden,<br />
weiterbilden. Sowohl Frau Lenertz als auch Frau<br />
Schmidt sind der Meinung, dass man gute Führung<br />
erlernen muss. Mitarbeitermotivation oder Kommunikationsfähigkeiten<br />
kann man teilweise abgucken,<br />
vieles muss aber auch erlernt und trainiert werden.<br />
Frau Schmidt, Sie führen in Teilzeit. Welche<br />
Insidertipps können Sie weitergeben?<br />
Fachlich führen in Teilzeit benötigt Flexibilität seitens<br />
des Arbeitgebers und der Mitarbeitenden.<br />
Organisation ist das A und O. Aber auch Zeitmanagement<br />
ist ein wichtiger Faktor. Für mich hat<br />
es sich bewährt, die Familienplanung erst einmal<br />
hinten anzustellen und zunächst im Job anzukommen.<br />
Mit einem größeren Erfahrungsschatz war es<br />
hinterher sehr viel leichter, Familie und Beruf miteinander<br />
zu verbinden.<br />
Was würden Sie heute jungen Frauen<br />
raten, die am Anfang ihres Berufslebens<br />
stehen?<br />
Schmidt: Glaub an dich! Trau dir was zu! Nimm<br />
die Herausforderungen an! Bleib offen für Neues!<br />
Lenertz: Geradlinige Karrieren sind nicht unbedingt<br />
ausschlaggebend. Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft,<br />
Net<strong>work</strong>ing und Beharrlichkeit sind meiner<br />
Meinung nach dagegen viel wichtiger für eine erfolgreiche<br />
Karriere.<br />
FRauen bei der Credit Suisse<br />
Die Credit Suisse ist einer<br />
der weltweit führenden<br />
Vermögensverwalter<br />
mit ausgeprägten Kompetenzen im Investment<br />
Banking. Das Unternehmen ist global tätig und in<br />
rund 50 Ländern vertreten. Der Hauptsitz befindet<br />
sich in Zürich.<br />
Für Frauen bietet die Credit Suisse einiges! Neben<br />
Praktikanten-, Trainee- und Mentoring- Programmen<br />
hat das Unternehmen kürzlich erst die Aktion<br />
#SheroesinIT gestartet. Beate Lenertz ist eine<br />
dieser „Heldinnen in der IT“. Sie spricht sich<br />
offen gegen Stereotype über Frauen in Technik<br />
und IT aus, denn bei der Credit Suisse ist Vielfalt<br />
angesagt. Das Unternehmen beschäftigt nämlich<br />
mehr als 45.000 Mitarbeiter aus über 150 Nationen.<br />
Mit dem Diversity Internship Program<br />
sucht Credit Suisse auch 2019 neugierige Studentinnen<br />
aus „bankfremden“ Studienrichtungen, die<br />
mit einem Praktikum eine neue Welt entdecken<br />
möchten. Außerdem bietet die Credit Suisse mit<br />
dem mehrfach ausgezeichneten Programm Real<br />
Returns talentierten Senior Professionals, die<br />
eine längere Berufspause – zum Beispiel zur Betreuung<br />
von Kindern – gemacht haben, einen reibungslosen<br />
Übergang zurück in die Arbeitswelt.<br />
Weitere Infos: credit-suisse.com/careers<br />
Company • Insights<br />
15
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Her Story<br />
16<br />
Von Absolventin<br />
zu Studentin<br />
2018 begannen 437.737 Studierende<br />
in Deutschland ihr erstes Semester<br />
und den nicht immer einfachen Weg<br />
des Studiums.<br />
Drei Absolventinnen der Bereiche<br />
BWL, Pharmazie und Informatik<br />
erinnern sich an ihr Studium zurück.<br />
Sie erzählen, was ihnen noch im<br />
Gedächtnis geblieben ist, was ihnen<br />
nicht so gut gefallen hat, und welche<br />
Erfolgsrezepte ihnen durch ihr<br />
Studium geholfen haben.<br />
Sharing is Caring<br />
Welche Story habt Ihr zu erzählen?<br />
Welche Erfolgsrezepte wollt Ihr<br />
weitergeben? Schreibt uns an:<br />
<strong>CAMPUSdirect</strong>@womenand<strong>work</strong>.de<br />
Wir veröffentlichen Eure Story<br />
in der nächsten Ausgabe!<br />
Stephanie Becker<br />
Beruf<br />
Studium<br />
Das #BWL-Studium ist ein typisches #Klischeestudium.<br />
Studierende tragen Anzugshose, Bluse,<br />
Hornbrille und haben iPhones. Doch das ist totaler<br />
Käse! Wichtig ist, dass Ihr gemütliche Kleidung in<br />
der Uni anhabt, egal ob schick, casual oder sportlich,<br />
Ihr sollt Euch in der Uni wohl fühlen und Euch<br />
nicht verstellen. #SeidEinfachIhrSelbst!<br />
Für einen guten Start ins Studium oder Semester<br />
sind die #Kneipentouren zu Semesterbeginn ein<br />
absolutes Muss. So lernt Ihr schnell neue Leute kennen,<br />
die Euch mindestens das komplette Studium<br />
begleiten oder sogar Freunde fürs Leben werden.<br />
So könnt Ihr das Studium auch gut aushalten :-).<br />
#Kaffee zwischen den Vorlesungszeiten, gemütliche<br />
Abende zusammen oder der gemeinsame<br />
Sportbesuch machen das Studium erträglich. Ein<br />
kleiner #Tipp von mir: Sucht Euch einen #Ausgleich<br />
neben dem Studium. Ihr könnt nicht nur in<br />
der Uni sitzen und lernen.<br />
mein erfolgsrezept<br />
Personalsachbearbeiterin<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Fasst Eure Unterlagen lange vor<br />
der Klausurphase zusammen<br />
und besucht regelmäßig Übungen/Tutorien,<br />
denn das sind die<br />
wichtigsten Veranstaltungen.<br />
Bleibt am Lernstoff dran, dann<br />
habt Ihr auch genug Zeit für die<br />
anderen Dinge im Leben.
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Studium • xperience<br />
Mein ERfolgs-<br />
Rezept<br />
Nina Pusse<br />
Beruf<br />
Studium<br />
Apothekerin<br />
Pharmazie<br />
Pharmazie besteht aus sehr vielen naturwissenschaftlichen<br />
Bereichen. Dazu zählt vor allem<br />
#Chemie, aber auch #Biologie, #Mathematik<br />
und #Physik. Zu den Vorlesungen kommen noch<br />
die vielen Praktika im #Labor, die nach den Vorlesungen<br />
oder auch ganztägig in den Semesterferien<br />
stattfinden. Die machen Spaß, weil es nicht einfach<br />
nur Zuhören und Mitschreiben ist. Allerdings sind<br />
sie auch anstrengend. Man steht unter Druck, die<br />
gestellten Aufgaben so schnell und so gut wie möglich<br />
zu bearbeiten und muss abends noch Berichte<br />
dazu schreiben. Trotzdem waren sie für mich eine<br />
sehr willkommene #Abwechslung vom normalen<br />
Studienalltag.<br />
Pharmazie zu studieren ist zeitaufwendig. Es war oft<br />
herausfordernd sich nicht zu sehr davon einnehmen<br />
zu lassen und das #Privatleben zu vernachlässigen.<br />
Es ist daher sehr wichtig z.B. ein Hobby zu<br />
haben, damit man einen #Ausgleich hat.<br />
Um erfolgreich zu studieren ist<br />
es sehr wichtig, neben dem Studium<br />
einen Ausgleich zu haben.<br />
Das können Sport oder auch<br />
Freunde sein, die einen auf andere<br />
Gedanken bringen, damit<br />
man neben dem Studium unbedingt<br />
auch mal auf andere Gedanken<br />
kommt.<br />
Dorothee Wegener<br />
Mein ERfolgs-<br />
Rezept<br />
Beruf<br />
Studium<br />
UX Software Engineer<br />
Digital Media Marketing<br />
Bevor ich mein eigentliches Studium angefangen<br />
habe, habe ich ein sogenanntes #Schnupperstudium<br />
gemacht. Im Rahmen dessen konnte ich ein<br />
Semester lang bestimmte vorausgewählte Vorlesungen<br />
und Übungen aus verschiedenen Fächern<br />
besuchen und mir ein Bild davon machen, was<br />
mich eigentlich interessiert. Aber um ganz ehrlich<br />
zu sein: Ein Studium ist nicht nur interessant.<br />
Es kommen immer wieder Phasen in denen man<br />
demotiviert ist, vieles unsinnig und langweilig wirkt<br />
und man sich fragt, warum es wichtig ist, wie die<br />
Geschwindigkeit verschiedener #Algorithmen zusammenhängt<br />
oder warum man dieses oder jenes<br />
#Lemma kennen muss. Heute denke ich, bis zu<br />
einem gewissen Grad geht es im Studium genau<br />
darum, dass man lernt, sich durchzubeißen. Das<br />
hilft im späteren Job, denn auch da gibt es, gerade<br />
zum Berufsbeginn, natürlich immer wieder Durststrecken.<br />
Aber: Lasst Euch davon nicht unterkriegen!<br />
Ich kann Euch nur ans Herz legen,<br />
so oft wie möglich in die<br />
Vorlesungen und Übungen zu<br />
gehen. Das hat mir das Lernen<br />
deutlich erleichtert, auch für Prüfungen.<br />
Dadurch habe ich den<br />
Stoff schon einmal gehört und er<br />
blieb besser hängen.<br />
17
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
ERFINDERINNENPREIS<br />
Preisträgerinnen 2018<br />
links<br />
REchts<br />
Webseite<br />
Claudia Rougoor<br />
Nachhaltige Inspektion von Bauwerken<br />
durch Drohnentechnologie<br />
Jeanette Spanier<br />
„Scaffeye“, eine digitale Lösung zur<br />
Verwaltung von Baugerüsten<br />
www.Erfinderinnenpreis.de<br />
WEnn aus Träumen Erfindungen werden<br />
Am 1. November 2018 erhielten Jeanette Spanier (Unternehmerin, Gerüstbaumeisterin) und Claudia<br />
Rougoor (Gründerin, Bauingenieurin) den women&<strong>work</strong>-Erfinderinnenpreis. Melanie Vogel, Initiatorin der<br />
Karrieremesse women&<strong>work</strong>, sprach mit den beiden Erfinderinnen über ihre Träume und Ideen.<br />
Claudia und Jeanette, was genau habt Ihr<br />
erfunden?<br />
Claudia Rougoor: Als Bauingenieurin beschäftige<br />
ich mich naturgemäß mit Gebäuden und habe ein<br />
Geschäftsmodell konzipiert, mit dem traditionelle,<br />
historische Bauwerke nachhaltig und vorausschauend<br />
mit Hilfe der Drohnen-Technologie inspiziert<br />
werden können. Diese Technologie ermöglicht es<br />
nun, in regelmäßigen Abständen Bildaufnahmen<br />
von Bauwerken zu erstellen und diese dann algorithmisch<br />
miteinander zu vergleichen. So erhalten<br />
wir sehr schnell einen Eindruck vom Zustand der<br />
Bauwerke und erfahren frühzeitig, wann ein Gebäude<br />
saniert werden muss. Die Idee dahinter ist,<br />
dass wir Bauwerke – ähnlich wie unsere Autos – regelmäßig<br />
inspizieren, um nicht nur die nachhaltige<br />
Instandhaltung zu gewährleisten, sondern auch die<br />
Sicherheit der Menschen, die in diesen Gebäuden<br />
leben oder sich in ihnen aufhalten.<br />
Jeanette Spanier: Ich habe eine Software (SCAF-<br />
FEYE) für die rechtssichere Verwaltung und Prüfung<br />
von Gerüsten entwickelt. Ich arbeite seit 15<br />
Jahren als Gerüstbaumeisterin und habe das Unternehmen<br />
von meinem Vater übernommen. Gerüstersteller<br />
haben durch die von mir entwickelte<br />
Technologie nun die Möglichkeit, ihre Gerüste<br />
cloudbasiert online zu stellen, so dass ihre Kunden<br />
bereits im Vorfeld in 2D- oder 3D-Modellen sehen,<br />
wie das Gerüst aussehen wird. Die Monteure haben<br />
alle Daten auf dem Smartphone – Sicherheitsdaten<br />
inklusive – und können basierend darauf das<br />
Gerüst bauen. Gleichzeitig ermöglicht die Software<br />
die digitale Freigabe von Gerüsten. Das wiederum<br />
gibt allen am Prozess Beteiligten eine aktuelle Einsicht<br />
in den Gerüststatus. Dadurch entsteht nicht<br />
nur für den Kunden Planungssicherheit, sondern<br />
auch für die Handwerker und Zulieferbetriebe, die<br />
nur dann ihre Arbeit aufnehmen können, wenn die<br />
18
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Baugerüste nach aktuellem Sicherheitsstandard<br />
freigegeben sind. Sämtliche Prüfprozesse werden<br />
über QR-Codes abrufbar und auch wenn Mängel<br />
am Gerüst festgestellt werden, werden alle per<br />
Echtzeitbenachrichtigung informiert.<br />
Wie geht es jetzt für Euch weiter? Habt ihr<br />
weitere Ideen, die Ihr umsetzen wollt?<br />
JS: SCAFFEYE ist offiziell seit dem 5. Oktober 2018<br />
auf dem Markt und wir arbeiten natürlich am weiteren<br />
Ausbau. Wir haben gerade ein Hackathon-<br />
Projekt mit einer Fachhochschule durchgeführt, da<br />
es mich als Handwerkerin gereizt hat zu lernen, wie<br />
man programmiert. Dort konnte ich weitere Ideen<br />
im Kleinen umsetzen. Mir wurde aber auch bestätigt,<br />
dass diese Ideen im Großen funktionieren werden.<br />
Ich denke, von diesen Ideen wird man in den<br />
nächsten Monaten und Wochen noch hören.<br />
CR: Für mich ist es jetzt erst einmal wichtig, mit<br />
vielen Menschen zu sprechen, weil ich meine potenziellen<br />
Kunden z.B. nicht über Social Selling<br />
erreiche. Das heißt für mich: sichtbar sein, zu<br />
Veranstaltungen gehen, auch spontane Möglichkeiten<br />
für Gespräche nutzen, und dann wirkliche<br />
Überzeugungsarbeit zu leisten. Natürlich denke ich<br />
auch weiter, denn es gibt alte Bauwerke ja nicht<br />
nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit.<br />
Drohnen werden in vielen Bereichen sehr sinnvoll<br />
eingesetzt. Da schlummert ein Riesenmarkt, und<br />
man muss schauen, wie man den erobert.<br />
Ihr habt beide eine digitale Marktnische<br />
entdeckt und den Mut gehabt, diese<br />
Nische zu besetzen. Wie ist Euch das gelungen?<br />
CR: Das wichtigste war in der Tat Mut. Es ist wichtig,<br />
sich klarzumachen, dass gar nichts Schlimmes<br />
passieren kann. Was hindert einen daran, es zu<br />
versuchen? Wichtig ist auch, sich Unterstützung<br />
zu suchen, sei es in Form eines Coaches oder in<br />
Form von Gründertreffs und Netzwerken. Ich habe<br />
neulich ein Interview mit einer Dänin (Anne Kjær<br />
Riechert, im Handelsblatt) gelesen, die es auf eine<br />
einfache Formel gebracht hat. Sie sagte: „Sag<br />
dir: Ich habe das noch nie gemacht – also bin ich<br />
wahrscheinlich gut darin.“ Entscheidend sind aus<br />
meiner Sicht immer eine positive Grundeinstellung,<br />
Flexibilität und Unvoreingenommenheit.<br />
JS: Dem stimme ich voll und ganz zu. Wenn man<br />
eine Vision hat und an die eigene Idee glaubt,<br />
dann soll man den Weg einfach gehen. Natürlich<br />
gibt es auch Rückschläge, aber es hilft dann, an<br />
dem, was man bislang erfolgreich geschafft hat,<br />
festzuhalten. Es kann sein, dass man mal rechts<br />
oder links abbiegen muss, aber man sollte sich<br />
von außen, gerade auch in männerdominierten<br />
Berufen, nicht unterkriegen lassen. Es ist wichtig,<br />
einfach an sich zu glauben und das, was man liebt,<br />
umzusetzen und den Weg weiterzuverfolgen.<br />
Welche Tipps habt Ihr für Frauen, die sich<br />
für den Erfinderinnenpreis bewerben<br />
wollen?<br />
JS: Es ist wichtig, dass auch Fachfremde verstehen,<br />
was Ihr mit Eurer Idee bezweckt. Achtet bei Eurer<br />
Bewerbung darauf, dass die Jury, die Euch und<br />
Euren Hintergrund nicht kennt, die Tragweite Eurer<br />
Idee versteht.<br />
CR: Dem stimme ich zu. Benutzt wenige Worte und<br />
untermalt mit Bildern, worum geht es bei Eurer Idee<br />
geht. Das hilft, die eigene Idee auch noch einmal<br />
klarer zu sehen. Als feststand, dass ich gewonnen<br />
habe, spürte ich viel Anerkennung und Wertschätzung,<br />
die meine Motivation noch einmal sehr gestärkt<br />
haben. Nutzt daher die Chance, geht Euren<br />
Weg und lasst Euch davon nicht abbringen.<br />
Jetzt bewerben<br />
Für den Erfinderinnenpreis können sich Frauen<br />
ab 18 Jahren bewerben, die eine Erfindung<br />
in Deutschland entwickelt und/oder beim<br />
Deutschen Patent- und Markenamt oder beim<br />
Europäischen Patentamt angemeldet haben.<br />
Der Preis wird in vier Kategorien vergeben:<br />
• Technologie<br />
• Service & Sozial<br />
• Geschäftsmodell & Organisation<br />
• Sonderpreis: Humanismus 4.0<br />
www.Erfinderinnenpreis.de<br />
Karriere • Role-Models<br />
19
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Das Start-up unter den Behörden<br />
Vom Smart Home über medizinische Implantate und industrielle Produktionsanlagen bis hin zu unternehmenskritischen,<br />
softwaregestützten Geschäftsprozessen findet eine globale Vernetzung statt. Aber was,<br />
wenn diese modernen Technologien für kriminelle Zwecke missbraucht werden?<br />
In diesem Fall sorgt ZITiS dafür, dass Ermittlungsund<br />
Sicherheitsbehörden auch in Zukunft den Kriminellen<br />
voraus sind. Als jüngste Stelle des Bundesministerium<br />
des Innern, für Bau und Heimat – als<br />
Start-up unter den Behörden – gestalten wir die<br />
Sicherheitsarchitektur Deutschlands aktiv mit. Und<br />
dafür brauchen wir Verstärkung.<br />
Bei uns könnt Ihr Cyber-Sicherheit „von der Pike<br />
auf“ lernen – in einem Bachelor- oder Master-Studiengang.<br />
Für die Dauer der Regelstudienzeit des<br />
Bachelorstudiums Informatik bieten wir Euch:<br />
• eine monatliche Studienförderung in Höhe<br />
des BAföG-Höchstsatzes (ca. 950 € brutto)<br />
• die Zahlung der anfallenden Studiengebühren<br />
und Semesterbeiträge<br />
• Praktika zur Kenntnis-Vertiefung<br />
• Nach dem Studium: unbefrister Arbeitsvertrag<br />
Für den Master Cyber-Sicherheit (Regelstudienzeit<br />
20<br />
ein Jahr und neun Monate) bieten wir Euch:<br />
• eine unbefristete Einstellung bei ZITiS mit Einstiegsgehalt<br />
je nach Berufserfahrung zwischen<br />
38.000 € und 59.500 € jährlich<br />
• die vollständige Zahlung der Studiengebühren<br />
und Semesterbeiträge<br />
• Praktika zur Kenntnis-Vertiefung<br />
Doch wer sind „wir“ überhaupt?<br />
Wir sind die Forschungs- und Entwicklungsinstanz<br />
für technische Lösungen. Wir forschen, entwickeln<br />
und beraten für unsere Kunden: das Bundeskriminalamt,<br />
die Bundespolizei und das Bundesamt für<br />
Verfassungsschutz.<br />
Unsere Arbeit umfasst eine große Bandbreite von<br />
digitaler Forensik, Telekommunikationsüberwachung,<br />
Kryptoanalyse bis zu Big Data. Hinzu kommen<br />
technische Fragen bei Kriminalitätsbekämpfung,<br />
Gefahren- und Spionageabwehr. Durch<br />
unsere Expertise schaffen wir Werkzeuge und Lö-
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
sungen, die für die Aufgabenerfüllung der Sicherheitsbehörden<br />
unverzichtbar sind. Dazu bündeln<br />
wir bei ZITiS technisches Expertenwissen und bringen<br />
erstklassige Forscher, Entwickler und Berater<br />
zusammen, um so einen wesentlichen Beitrag zur<br />
inneren Sicherheit zu leisten.<br />
Querdenken statt Mitlaufen<br />
Als junge Behörde im Aufbau bieten wir Euch Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
und gleichzeitig die Verlässlichkeit<br />
einer öffentlichen Institution. Fachleute<br />
mit Innovationsgeist und Forschungsdrang sind für<br />
uns unerlässlich. Wenn Ihr es liebt, Eure Freiräume<br />
kreativ und produktiv zu nutzen und Euch mit<br />
anderen über Fachgrenzen hinaus auszutauschen,<br />
werdet Ihr Euch bei ZITiS zu Hause fühlen. Unsere<br />
Community aus Könnern besteht vor allem aus<br />
Querdenkern, die Innovationen vorantreiben und<br />
so helfen, die Rechte und Freiheiten der Menschen<br />
in Deutschland wirksam zu schützen. Voraus, quer<br />
und gerne auch gegen den Strich zu denken, ist bei<br />
uns ausdrücklich erwünscht. Ebenso die Ausdauer,<br />
den Dingen auf den Grund zu gehen und sich nicht<br />
mit halben Lösungen zufriedenzugeben.<br />
Wollt Ihr mehr wissen?<br />
Über studienfoerderung@zitis.bund.de könnt Ihr<br />
gern mit uns Kontakt aufnehmen, um über den<br />
weiteren Verlauf und die nächste Ausschreibung informiert<br />
zu werden oder um uns Fragen zu stellen.<br />
Karriere bei Zitis<br />
Company • Start-Up<br />
Wir investieren in Deine Zukunft<br />
Um unseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />
investieren wir jetzt in Deine Zukunft mit einer kompletten<br />
Studienförderung für das Bachelorstudium<br />
Informatik und das Masterstudium Cyber-Sicherheit<br />
an der Universität der Bundeswehr München.<br />
Unsere Studiengänge vermitteln praxisrelevante<br />
Fähigkeiten, etwa zur Identifizierung und Beseitigung<br />
von sicherheitsrelevanten Schwachstellen, zur<br />
Entwicklung und Implementierung von Sicherheitskonzepten<br />
und zur Erkennung und Abwehr von Angriffen<br />
auf IT-Systeme. Damit das neu gewonnene<br />
Wissen auch direkt zum Einsatz kommt, sind Praktika<br />
ein wichtiger Teil unseres Programms. Dabei<br />
stehen Euch immer erfahrene Kolleginnen und Kollegen<br />
von ZITiS als Mentoren zur Seite.<br />
Nach dem Studienabschluss bieten wir Euch einen<br />
unbefristeten Arbeitsvertrag bei ZITiS an mit der<br />
Möglichkeit zur Verbeamtung. Eine mindestens<br />
dreijährige Tätigkeit für uns setzen wir voraus.<br />
ZITiS – Zentrale Stelle für Informationstechnik<br />
im Sicherheitsbereich –<br />
ist das Start-up unter den Behörden.<br />
Wir sind eine junge Organisation<br />
im Aufbau und pflegen eine Kultur, die so ganz<br />
anders ist, als viele beim Stichwort „Behörde“<br />
vermuten. Flexibel, pragmatisch und agil. Offen<br />
für den Dialog auf Augenhöhe und die individuellen<br />
Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter.<br />
Als zentrale Forschungs- und Entwicklungsstelle<br />
unterstützen wir die Sicherheitsbehörden bei<br />
technischen Fragen – für die innere Sicherheit in<br />
Deutschland.<br />
Dazu brauchen wir Fachleute mit Innovationsgeist.<br />
Wir suchen Spezialistinnen und Spezialisten<br />
und kreative Köpfe, die ihr fundiertes<br />
Wissen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger<br />
einsetzen möchten und Lust auf die Arbeit in<br />
einer jungen, etwas anderen Behörde haben.<br />
Weitere Infos: zitis.bund.de/DE/Karriere<br />
21
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Eure Chance 2019 • Eure Chance 2020 • Eure Chance 2021 • Eure Chance 2022 • Eure Chance 2023 • Eure Chance 2024<br />
Copyright Mesago/Mathias Kutt<br />
3D-Druck: The next big thing<br />
Hippe Sneakers performed nach Euren Wünschen? Und zwar nicht nur mit standardisierten Features.<br />
Aarish Netarwala hat für den widerstandsfähigen Sportschuh „Adidas Grit“ den zweiten Preis bei der<br />
purmundus challenge 2018 auf der Formnext in Frankfurt, der Weltleitmesse für Additive Manufacturing/<br />
Industriellen 3D-Druck gewonnen. Der Grit kann von Sportlern getragen werden, um auf jeder Lauffläche<br />
effizienter zu trainieren. Die Sohle des Schuhs imitiert Sand, sie absorbiert Energie und ermüdet daher die<br />
Beinmuskulatur schneller. Additive Fertigung (auch 3D-Druck genannt) ist „The Next Big Thing“!<br />
22<br />
Der Satz: „Gibt‘s nicht“, gilt nicht mehr!<br />
Eine Muffe für den Daimler Benz Baujahr 1966<br />
– kein Problem! Die Additive Fertigung macht‘s<br />
möglich. Und sie ist überall zu finden – im medizinischen<br />
Bereich, in der Automotive, der Luft- und<br />
Raumfahrt, im Maschinenbau oder der Elektrotechnik.<br />
Fast jede Branche kann von „Additive Manufacturing“,<br />
dem industriellen 3D-Druck, profitieren.<br />
Mit ihrer Hilfe lassen sich binnen kurzer Zeit<br />
Bauteile herstellen, die exakt auf die Wünsche des<br />
Bestellers zugeschnitten sind und dem Kunden in<br />
kürzester Zeit zur Verfügung stehen. Für die metallverarbeitende<br />
Industrie in Deutschland bietet das<br />
ein riesiges Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
verbessern und sogar Produktion nach Deutschland<br />
zurückzuholen. Denn durch die zunehmende Individualisierung<br />
der Nachfrage und die Beschleunigung<br />
des Geschäfts durch Online-Plattformen er-<br />
hält derjenige den Auftrag, der prompt liefert, weil<br />
er schnell und in der Nähe fertigt.<br />
Was muss man werden, um dabei zu sein?<br />
Es gibt unterschiedliche Wege, z.B. Ingenieurin für<br />
Werkstoffkunde, Maschinenbau, Medizintechnik,<br />
Elektrotechnik, Fertigungstechnik u.v.m.<br />
Die Branche sucht<br />
Die Zahl der Stellenausschreibungen hat sich 2017<br />
im Vergleich zum Vorjahr um 88 Prozent erhöht.<br />
Tendenz steigend! Und Frauen sind in diesem<br />
Bereich weit und breit kaum in Sicht...! Gesucht<br />
werden vor allem KonstrukteurInnen und MaschinenbauerInnen,<br />
gefolgt von ProgrammiererInnen,<br />
Sales und Business Development ExpertInnen sowie<br />
3D-Fachleuten für die Forschung und Entwicklung.<br />
www.dgm.de • www.3dnetzwerk.com
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Freude & Erfolg im Beruf<br />
Freude kann im beruflichen Kontext synonym<br />
verwendet werden für Hingabe, Begeisterung,<br />
Enthusiasmus für den Job, die Aufgabe oder<br />
die Position. Es ist das sprichwörtliche #Feuer,<br />
dass in Menschen brennt, die klare #Visionen<br />
und #Ziele verfolgen.<br />
Sobald also das Feuer brennt und die berufliche<br />
Leidenschaft entfacht ist, ist die Grundlage<br />
für den #Erfolg gelegt, denn Menschen sind<br />
dann besonders erfolgreich, wenn sie Dinge<br />
mit Leidenschaft und Freude tun.<br />
KaRRIeRe • eRFolgsReZepte<br />
erfolgsrezept<br />
Werdet Euch klar darüber, was Euch Freude<br />
macht, denn darin seid Ihr gut und langfristig<br />
auch erfolgreich. Stellt fest, wo Ihr Eure Freude<br />
beruflich verwirklichen könnt. Mögliche Orte<br />
der Freude können sein:<br />
• Ein #Arbeitgeber, der Eure Stärken und<br />
Talente erkennt und fördert<br />
• Einen #Beruf und eine #Aufgabe, die<br />
erfüllend und sinnstiftend sind<br />
• Nette und kooperative #Kolleginnen<br />
und #Kollegen, mit denen das Arbeiten<br />
richtig Spaß macht<br />
• Ein oder mehrere #Netzwerke, in denen<br />
Ihr Unterstützung bekommt und auf<br />
Gleichgesinnte trefft<br />
• Ein #Hobby, das Euch einen Ausgleich<br />
zu Eurer Arbeit gibt<br />
• Und natürlich: #Familie, #Freunde,<br />
#Partnerschaft<br />
Weitere Erfolgsrezepte zum glücklich machen gibt es in unseren<br />
women&<strong>work</strong>-Webinaren: http://webinar.womenand<strong>work</strong>.de<br />
23
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Tipps & Tricks für ein stressfreies Studium<br />
Vernetzt Euch.<br />
Von Paten- über Mentoring-Programme bis hin<br />
zu Fachschaften: Überall findet Ihr Rat und könnt<br />
Euch vernetzen. Auch wenn Ihr gerade in den<br />
letzten Zügen einer Hausarbeit sitzt und nicht<br />
weiter kommt, gibt es Gruppen, die sich genau<br />
dafür treffen und in der entscheidenden Phase<br />
Hilfestellung leisten.<br />
Gebt immer 100 Prozent,<br />
beim Lernen und beim Entspannen.<br />
Zeitmanagement ist das erste und wohl<br />
wichtigste was Ihr in Eurem Studium lernen<br />
müsst. Es gibt die Zeit in der Ihr lernen müsst.<br />
Da müssen dann leider auch mal der Freund oder<br />
die Freundin, der Sportverein und die Hobbies<br />
hinten anstehen. Aber, und das ist mindestens<br />
genauso wichtig, plant Euch auch immer Zeit zum<br />
Nichtstun ein. Irgendwann ist der Kopf voll mit<br />
Informationen. Freie Zeit, in der Ihr wirklich<br />
abschaltet und mal nicht an die Uni denkt, ist<br />
daher essentiell wichtig, um hinterher noch einmal<br />
voll durchstarten zu können.<br />
Behaltet das Ziel vor Augen.<br />
Mal einen Kurs geschoben, durch eine Prüfung<br />
gefallen, ein Praktikum suchen, Nebenjob, Freunde,<br />
Familie... und die Liste könnte endlos weiter<br />
gehen. Es ist oft gar nicht so einfach<br />
alles unter einen Hut zu kriegen.<br />
Doch ganz ruhig! Einmal tief durchatmen! Es ist<br />
nicht einfach, aber versucht Euch immer nur auf<br />
das zu konzentrieren was gerade vor Euch liegt.<br />
Schritt für Schritt. Lasst Euch nicht von der<br />
Masse an Arbeit erdrücken. Macht Euch eine<br />
Todo-Liste, denn so verliert Ihr das Ziel nicht<br />
aus den Augen und der Berg an Arbeit wird<br />
schneller kleiner als Ihr denkt.<br />
Sharing is Caring<br />
Welche Tipps und Tricks zum Studium habt Ihr?<br />
Schreibt uns an: <strong>CAMPUSdirect</strong>@womenand<strong>work</strong>.de<br />
Wir veröffentlichen Eure Erfahrungen in der nächsten<br />
Ausgabe!<br />
Vergesst den Spass nicht.<br />
Studieren, lernen, Hausarbeiten und Klausuren<br />
schreiben ist nicht immer schön und stresst ganz<br />
gewaltig. Von Referaten und Vorlesungen ganz zu<br />
schweigen. Aber mal unter uns gesagt: Manchmal<br />
sind die Sachen, die Dozenten von sich geben, doch<br />
ganz schön interessant. Und das Studentenleben<br />
an sich ist ja auch nicht langweilig! Also versucht,<br />
bei dem ganzen Pflicht-Pensum, nicht den Spaß an<br />
der Sache zu verlieren. Und wenn es schon nicht<br />
das Studium selbst ist, so ist es doch die<br />
Studienzeit generell, die man sein ganzes Leben<br />
nicht vergessen wird. Oder was meint Ihr?<br />
24
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
5 must-Haves/must-dos im wintersemester<br />
Viele empfinden das Wintersemester anstrengender, und es fühlt sich auch einfach viel länger an, als das<br />
Sommersemester. Doch wenn die Tage länger und dunkler werden, gibt es ein paar schöne Dinge, die ihr<br />
tun könnt bzw. haben solltet, um Euch die dunkle Jahreszeit zu verschönern.<br />
der eigene To-Go-Becher<br />
Perfekt für kalte Wintertage! Kaffee, Tee oder Glühwein bleiben lange heiß, so dass Ihr<br />
Euch, auch wenn Ihr mal wieder länger auf den Bus oder die Bahn warten müsst, aufwärmen<br />
könnt. Zusätzlicher Pluspunkt zum Thema Nachhaltigkeit: Ihr verschwendet keine<br />
Einweg-Plastik-Becher und in einigen Läden bekommt Ihr sogar eine Ermäßigung, wenn Ihr<br />
Euren eigenen Becher mitbringt.<br />
studIum • lIFestyle & tIpps<br />
Handschuhe mit ‚touch‘<br />
intelligente kleidung<br />
Wer kennt das nicht? Man wartet in Eiseskälte erst auf den verspäteten Zug, dann auf den<br />
Bus – und Ablenkung mit dem Handy? Fehlanzeige! Die behandschuhten Finger können<br />
das Display nicht bedienen. Doch mittlerweile gibt es fast überall Handschuhe mit ‚Touch‘-<br />
Funktion zu kaufen. Damit könnt Ihr Euer Smartphone weiter frei bedienen, ohne Eure<br />
Finger dem Erfrierungstod auszusetzen. Clever, oder?<br />
Denjenigen von Euch, die neben kalten Fingern auch unter Permafrost an den Füßen leiden,<br />
kann geholfen werden. Intelligent beheizbare Einlegesohlen sind der letzte Schrei.<br />
Die Sohlen halten bis zu sieben Stunden warm, sie werden am Laptop oder PC aufgeladen<br />
und die Temperatur ist per Smartphone regulierbar. Kombiniert mit einer Mütze mit eingebauter<br />
LED-Lampe – und der Winter kann kommen!<br />
wintermüdigkeit adé<br />
an apple a day...<br />
Vor allem der November hat es in sich. Grauer Himmel, Regen und feuchte Kälte laden<br />
nicht gerade zum Spaziergang ein. Und mit Beginn der Klausurzeit wird frische Luft zusätzlich<br />
zur Mangelware. Doch damit heizt Ihr die Windermüdigkeit nur an. Anstatt den ganzen<br />
Tag drinnen zu sitzen, solltet Ihr deshalb wenigstens mittags mal rausgehen und das wenige<br />
verfügbare Licht nutzen und Vitamin D tanken.<br />
... keeps the doctor away. Nehmt Euch ein Beispiel! Winterzeit heißt auch Grippe-Zeit und<br />
wer ist schon scharf auf eine Erkältung? Vitaminreich kommt Ihr gesünder durch den<br />
Winter. Richtwert: In jeder Vorlesung einen Apfel oder eine Mandarine und schon solltet Ihr<br />
Eurem Immunsystem ein Stück weit geholfen haben, sich gegen die lästigen Krankheiten<br />
zur Wehr zu setzen!<br />
25
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Elisa Baldeweg<br />
Studentin BWL im 5. Semeter<br />
Alter 20<br />
Universität Bayreuth<br />
Ehrenamt bdvb - Bundesverband Deutscher<br />
Volks- und Betriebswirte e.V.<br />
Mitmachen Werdet Teil einer Hochschulgruppe vor<br />
Ort oder macht Eure Universität zum<br />
bdvb-Standort.<br />
Kontakt<br />
bdvb.de, hg-bundesvorstand@bdvb.de<br />
FAcebook<br />
Wir werden keine Freundinnen<br />
bdvb campus<br />
#Teamarbeit. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen<br />
hat wohl jede von Euch schon einmal gemacht. Innerhalb des letzten Jahres durfte ich in einem siebenköpfigen<br />
Team, bestehend aus drei Frauen und vier Männern arbeiten. Ich freute mich auf die Zeit, besonders<br />
auf die Arbeit mit dem weiblichen Kreativteam und auf die Arbeit unter Frauen. Doch mit der Zeit stellte<br />
sich heraus, dass genau das gar nicht so leicht war, wie ich anfänglich dachte.<br />
26<br />
Mit meinem Teamkollegen verschmolz ich über die<br />
Zeit zu einer Person. Wir waren ehrlich zueinander<br />
und zugleich unsere härtesten Kritiker. Kritik nahm<br />
man nicht persönlich und wenn doch, blieben<br />
#Freundschaft und #Arbeit immer getrennt. Eine<br />
scheinbare Selbstverständlichkeit, die mir mit einer<br />
Teamkollegin nie gelang.<br />
Wir prallten immer wieder aneinander, gaben uns<br />
zwar betont freundlich und versuchten uns so wenig<br />
wie möglich zu kritisieren – doch irgendwann ging<br />
es nicht mehr. Wir wurden persönlich, beschimpften<br />
uns, sprachen schlecht übereinander und warteten<br />
nur auf die nächste Möglichkeit, die andere zu kritisieren.<br />
Wir mochten uns nicht, wir wurden keine<br />
#Freundinnen und vor allem gelang es uns nie,<br />
Persönliches von der Arbeit zu trennen. Wir legten<br />
uns gegenseitig sehr viele Steine in den Weg,<br />
konnten nicht miteinander umgehen – und genau<br />
damit konnten wir nicht umgehen. Frauen müssen<br />
schließlich zusammenhalten, sie müssen einander<br />
verstehen und einer Meinung sein, um sich in einer<br />
#Männerdomäne behaupten zu können, oder<br />
etwa nicht? Doch genau diese #Glaubenssätze<br />
wurden uns zum Verhängnis, denn sie sorgten dafür,<br />
dass wir unsere Energie und Kraft für die falschen<br />
Dinge einsetzten und viele Tränen flossen.<br />
Heute habe ich gelernt: Frau ist nicht gleich Frau.<br />
Es ist wichtig, dass wir – auch unter Frauen – objektiv<br />
bleiben, Dinge deutlich aber sachlich ansprechen<br />
und sie nicht auf unsere Weise interpretieren.<br />
Es ist in Ordnung, mit manchen Kollegen besser<br />
und lieber zu arbeiten, als mit Kolleginnen. Nehmt<br />
das nicht persönlich und hinterfragt es nicht zu sehr.<br />
Nur: Legt Euch keine Steine in den Weg, nur weil<br />
Ihr nicht miteinander umgehen könnt. Wir müssen<br />
im Job keine besten Freundinnen werden – aber<br />
den gegenseitigen Respekt sollten wir nie verlieren.
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Aus Fehlern lernen<br />
Die Gehaltsverhandlung<br />
Karriere • Schöner Scheitern<br />
mit<br />
Verhandeln ohne Ziel: Eine Verhandlung ohne Ziel führt nie zum<br />
Erfolg. Werdet Euch bewusst, welches Gehaltsziel Ihr im<br />
besten Fall anstrebt und definiert auch Eure Schmerzgrenze,<br />
unter die Ihr auf keinen Fall rutschen wollt.<br />
Sachlichkeit ist angesagt!<br />
Emotional werden: Frauen neigen dazu, Misserfolge persönlich zu<br />
nehmen. Das ist hier nicht angebracht. Bleibt sachlich,<br />
konzentriert Euch auf Euer Ziel und Eure Stärken. Eine<br />
Gehaltsverhandlung ist ein Business-Gespräch. Hier geht es vor<br />
allem um den Faktor „Preis-Leistung“. Stimmt der Faktor beim<br />
ersten Mal noch nicht, versucht es ein weiteres Mal.<br />
Ruhe bewahren!<br />
Sich aus dem Konzept bringen lassen: Dass Euch in Gehaltsverhandlungen<br />
Widerstand entgegen gebracht wird, ist normal und<br />
gehört zum Macht-Spiel dazu. Auch hier gilt: Konzentration auf<br />
Euer Ziel und auf das Sichtbarmachen Eurer Leistung.<br />
Übrigens: Weitere Karriere- und Gehaltsverhandlungs-Tipps gibt es<br />
in unseren women&<strong>work</strong>-Webinaren: http://webinar.womenand<strong>work</strong>.de<br />
27
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Kurz Vorgestellt<br />
Name<br />
Sabine Schmitz<br />
Alter 55<br />
Beruf<br />
Mathematikerin<br />
Position Vorständin für die Bereiche<br />
Operations & Personal<br />
Lieblings-App<br />
Runtastic<br />
#Werdegang<br />
#Versicherungskauffrau #Mathematikstudium<br />
#Vorstandsassistentin #Geschäftsführung<br />
#Gründerin #Vorständin<br />
Karriere-Webseite www.finum-karriere.de<br />
Finanzbranche: FRauen im Top-Management<br />
Deutschlands Banken sind Männerbastionen. In Deutschland lag der Frauenanteil bei den Vorständen im<br />
Jahr 2017 nur bei knapp 9 %. Deutschland ist im internationalen Vergleich damit besonders rückständig,<br />
denn tatsächlich ist nur ca. jedes zehnte Vorstandsmitglied eine Frau. Eine davon ist Sabine Schmitz, Vorständin<br />
bei FiNUM.Finanzhaus. Unsere Chefredakteurin, Melanie Pilszek, hat mit ihr gesprochen.<br />
28<br />
Frau Schmitz, wie haben Sie es in diese<br />
Top-Position geschafft? Was war Ihre Erfolgsstrategie?<br />
Meine Erfolgsstrategie ist, neugierig, ehrgeizig und<br />
begeisterungsfähig zu sein. Ich habe natürlich zunächst<br />
Wert gelegt auf eine gute Grundlage durch<br />
eine gute berufliche #Qualifikation, aber am Ende<br />
wurde auch mein #Mut belohnt, einmal Risiken<br />
einzugehen und eigene vermeintliche Grenzen zu<br />
überschreiten. Wichtig waren dabei zwei Dinge:<br />
zum einen viele Jahre ein eigenes Unternehmen<br />
aufgebaut zu haben, das ich prägen konnte und in<br />
dem ich wirtschaften musste. Zum anderen einige<br />
wenige Mentoren, von denen ich gelernt habe, wie<br />
man Menschen führt und sich gut organisiert. Ich<br />
habe nie verbissen meinen Karriereweg betrieben,<br />
habe aber immer #Chancen, die sich angeboten<br />
haben, wahrgenommen. So konnte ich auf mich<br />
aufmerksam machen und bin heute als Vorständin<br />
in einem immer noch sehr männerdominierten Bereich<br />
eine wirkliche Exotin.<br />
Wie sieht Ihr Vorstands-Alltag aus?<br />
Ganz wichtig: mein Tag beginnt mit #Kaffee! Ich<br />
bin im Vorstand der FiNUM zuständig für Operations<br />
und den Beratungs- und Verkaufsprozess.<br />
Das scheint erst einmal ein Widerspruch zu sein,<br />
hat aber beides sehr viel mit strukturierten Prozessen<br />
zu tun. In meiner Tätigkeit bin ich sehr viel in<br />
Deutschland unterwegs, um mit unseren Führungskräften,<br />
Beratern und meinen Vorstandskollegen zu<br />
diskutieren und die Zukunft zu gestalten. Darüber<br />
hinaus bin ich viel mit unserem Abwicklungsteam<br />
am Standort in Troisdorf zusammen, um Abläufe<br />
rund um den Service zu begleiten. Mein Tag ist<br />
geprägt von viel #Kommunikation mit allen MitarbeiterInnen,<br />
da ich mein Team mit viel Transparenz<br />
und Vertrauen führe. Ich versuche viele Gespräche
women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
Finanzbranche: Frauen-Fakten-Check<br />
12 %<br />
aller Trader in Deutschland sind<br />
Frauen. Bei Hedgefonds sowie<br />
im Bereich M&A im Investment<br />
Banking liegt die Quote bei<br />
15 % beziehungsweise 14 %.<br />
Quelle: fondsfrauen.de<br />
80 Jahre<br />
würde es nach heutiger<br />
Berechnung dauern, bis beide<br />
Geschlechter in den Vorständen<br />
der Banken gleich stark vertreten<br />
sind.<br />
Quelle: DIW Berlin, 2017<br />
29 %<br />
beträgt der Verdienstunterschied<br />
(„Gender Pay Gap“) zwischen<br />
Männern und Frauen in der<br />
Finanzbranche (vgl. Schweden:<br />
26,3 %; Norwegen: 29,5 %).<br />
Quelle: DIW Berlin, 2018<br />
Company • top-management<br />
persönlich zu führen, aber es geht natürlich vieles<br />
inzwischen auch über Telefon- und Videokonferenzen.<br />
Welche Kompetenzen braucht man für einen<br />
Vorstandsposten?<br />
Natürlich sollte man an allererster Stelle etwas von<br />
seinem Aufgabengebiet verstehen. Darüber hinaus<br />
sind es für mich eher die persönlichen Faktoren,<br />
die jemanden qualifizieren. Grundsätzlich bin ich<br />
überzeugt, dass eine solche Aufgabe nur zu bewältigen<br />
ist, wenn einem die Menschen, die man<br />
führt, auch vertrauen. Daher sind #Glaubwürdigkeit<br />
und #Authentizität wichtige Eigenschaften<br />
einer Führungskraft. Ich habe einmal in einer vorhergehenden<br />
Tätigkeit viele Entlassungsgespräche<br />
führen müssen. Die Mitarbeiter haben wir aber früh<br />
informiert und ihnen das Gefühl gegeben, dass wir<br />
noch für sie kämpfen. Als die Entscheidung nachher<br />
unumstößlich war, haben wir natürlich keine<br />
schönen Gespräche geführt, aber wir sind fair auseinander<br />
gegangen. Das meine ich mit Verlässlichkeit<br />
in einer solche Position. Für sehr wichtig halte<br />
ich aber auch die Fähigkeiten, den Menschen zuzuhören<br />
und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.<br />
des Vertriebes ist es hilfreich, wenn man zumindest<br />
einmal in den Vertrieb hineingeschnuppert hat.<br />
Jede Bewerberin sollte verstehen, worauf es bei der<br />
Unterstützung von Beratern/-innen ankommt. Ich<br />
möchte Frauen raten, ihr Licht nicht unter den berühmten<br />
„Scheffel zu stellen“. Frauen neigen dazu,<br />
mehr im Hintergrund zu agieren. Ich möchte allen<br />
Frauen Mut machen, sich aktiv zu zeigen und Führungsaufgaben<br />
aktiv anzunehmen, sich selbst zuzutrauen.<br />
Ich gebe zu, mit meiner Größe von 1,82 m<br />
habe ich es schon immer etwas einfacher gehabt,<br />
nicht übersehen zu werden ;-). Doch Spaß beiseite.<br />
In der heutigen Arbeitswelt sind Eigenschaften wie<br />
#Teamfähigkeit mehr denn je gefordert, trotzdem<br />
gilt es, dass jeder einzelne viel #Kompetenz und<br />
#Engagement einbringen muss,<br />
Was raten Sie jungen Frauen, die ganz<br />
am Anfang ihres Berufslebens stehen?<br />
Die eigene Qualifikation ehrgeizig angehen und<br />
Chancen wahrnehmen, Mut zum anders sein und<br />
neugierig bleiben.<br />
Welche Insidertipps haben Sie für Frauen,<br />
die in der Finanzbranche Karriere machen<br />
möchten?<br />
Zum einen freue ich mich immer wieder, wenn ich<br />
engagierte und erfolgreiche Frauen in dieser Branche<br />
erlebe. Bei FiNUM.Finanzhaus haben wir sogar<br />
unter dem Namen FiNUM Grace eine eigene Organisation,<br />
mit dem Ziel, dass Beraterinnen Kundinnen<br />
beraten. Für alle Aufgaben auch jenseits<br />
women&<strong>work</strong><br />
FiNUM.Finanzhaus ist einer der über 100 Top-<br />
Arbeitgeber auf der women&<strong>work</strong> am 4. Mai<br />
2019 im FORUM der Messe Frankfurt. Informiert<br />
Euch über FiNUM als Arbeitgeber auf der<br />
women&<strong>work</strong>-Webseite:<br />
womenand<strong>work</strong>.de/messe/aussteller<br />
29
women&<strong>work</strong><strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />
women&<strong>work</strong>-Zeitreise<br />
ada Lovelace<br />
1815 –1852<br />
Gründerin der informatik<br />
Im Jahr 1842 schrieb Ada Lovelace das weltweit erste Computerprogramm. Sie wurde so – ungewollt und<br />
ungeplant – zur Gründerin der Computerwissenschaften. Als erste #Programmiererin der Welt schuf sie<br />
einen Berufszweig, in dem Frauen bis heute unterrepräsentiert sind.<br />
Geburt und Kindheit von Ada Lovelace fielen in<br />
den Beginn der industriellen Revolution. Sie erlebte<br />
mit, wie sich die Arbeit veränderte, in Fabriken<br />
verlagert und industrialisiert wurde. In ihrer Geburts-<br />
und Heimatstadt #London befand sie sich<br />
im Schmelztiegel alter und neuer Welten und im<br />
Herzen des beginnenden #Industriezeitalters, das<br />
die Welt unwiderruflich verändern sollte.<br />
Ada war die Tochter von Lord Byron, einem britischen<br />
Dichter. Weil ihre Mutter nicht wollte, dass<br />
Ada in die beruflichen Fußstapfen ihres Vaters trat,<br />
sorgte sie früh dafür, dass ihre Tochter fast ausschließlich<br />
in #Mathe und #Naturwissenschaften<br />
unterrichtet wurde. Mit Erfolg. Ada Lovelaces<br />
Poesie war die Mathematik – allen gesellschaftlichen<br />
Widrigkeiten zum Trotz, denen die meisten<br />
Frauen in der Zeit ausgesetzt waren. Mit 17 Jahren<br />
traf sie Charles Babbage, der ihr Pläne für eine<br />
Maschine zeigte, von der er glaubte, sie könne<br />
komplexe mathematische Berechnungen durchführen.<br />
Ada übersetzte diese Pläne vom Französischen<br />
ins Englische und fügte ihnen eigene Gedanken<br />
und Ideen hinzu. Ihre Visionen gingen weit über<br />
die Berechnungen und Ideen von Babbage hinaus.<br />
Ihre Beiträge zu Rechnerarchitektur und Grundlagen<br />
der Programmierung bis hin zu ersten Ideen<br />
künstlicher Intelligenzen zeigten, dass Lovelace<br />
den #Computer schon damals als ein universelles<br />
Hilfsmittel ansah, der alles tun kann, was einem<br />
logischen #Algorithmus entspringt.<br />
Ada Lovelace starb 1852 mit nur 36 Jahren an<br />
Krebs. 167 Jahre später, im Jahr 2019, sind Programmiererinnen<br />
Mangelware. Gerade einmal<br />
16,6 % Frauen sind in der IT beschäftigt und sie<br />
verdienen rund 25 % weniger als ihre Kollegen.<br />
30
Ja, ich will...<br />
• beruflich Erfolg haben und mich persönlich<br />
weiterentwickeln.<br />
• in einer Welt der Veränderung meine<br />
Karriere pro-aktiv gestalten.<br />
• selbstbewusst meine Zukunft planen.<br />
• entspannt und zeitflexibel lernen –<br />
wann es mir gefällt.<br />
Aktuelle Kurse & Anmeldung<br />
www.womenand<strong>work</strong>.academy
Europas größte Karrieremesse für Frauen<br />
„Sei frech, wild und wunderbar.“<br />
Astrid Lindgren<br />
250 AUSSTELLER<br />
ÜBER 50 VORTRÄGE<br />
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4. MAI 2019 • 9:30-17:00 UHR<br />
FORUM MESSE • FRANKFURT