09.01.2019 Aufrufe

women&work-CAMPUSdirect

Das Semestermagazin für Studentinnen, publiziert von women&work, Europas Leitmesse für Frauen und Karriere. www.womenandwork.de

Das Semestermagazin für Studentinnen, publiziert von women&work, Europas Leitmesse für Frauen und Karriere. www.womenandwork.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Das Semester-Magazin für Studentinnen<br />

Titel-Story<br />

Frauen in der<br />

Automobilindustrie<br />

Ausgabe 01 / 2019<br />

Ausland<br />

Mit dem Job im<br />

Gepäck auf Weltreise<br />

Karriere<br />

Gehaltsverhandlung<br />

Erfolgsrezepte<br />

Lerntypen<br />

Stressfrei studieren<br />

Companies Live<br />

Credit Suisse<br />

Vodafone<br />

Zitis<br />

WEBINAR ®<br />

WOMEN&WORK • 4. MAI 2019<br />

FRANKFURT • www.womenand<strong>work</strong>.de<br />

WOMEN&WORK<br />

Weiterbildung<br />

Monatlich kostenfreie Webinare<br />

Termine & Anmeldung unter:<br />

webinar.womenand<strong>work</strong>.de


Anzeige<br />

Bewerbungslink<br />

Starten Sie ab 1. Januar 2019 bei uns am Standort Düsseldorf oder Frankfurt als<br />

Trainee IT mit Ausrichtung Microservices<br />

Das erwartet Dich:<br />

Als Trainee hast Du die Chance, Einblicke bei der Überleitung<br />

unserer Wertpapierabwicklungsplattform in eine moderne<br />

eventgetriebene Microservice-Architektur zu sammeln und aktiv<br />

mitzugestalten. Auf Basis von Spring Boot und Apache Kafka<br />

werden leistungsstarke, skalierbare und cloudfähige Services für<br />

unsere digitale Transformation entwickelt. Während des<br />

18-monatigen Trainee-Programms mit Stationen in allen Abteilungen<br />

des Bereiches Informationstechnologie erhältst Du die<br />

Möglichkeit von Wissensaufbau und aktiver Mitarbeit in Software-<br />

Projekten mit Microservices-Architektur über alle Phasen, von<br />

der Konzeptionierung über die Entwicklung und den Test bis hin<br />

zur Implementierung. Nutze hierbei die Gelegenheit agile<br />

Entwicklungsteams zu begleiten, die nach der Methode Scrum<br />

vorgehen. Du unterstützt bei der kontinuierlichen Modernisierung<br />

unserer Systeme auf Java-Basis.<br />

Das bieten wir:<br />

Deine individuelle Förderung liegt uns am Herzen: Während des<br />

gesamten Trainee-Programms bieten wir Dir Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

in einem dynamischen Unternehmen mit vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten an unterschiedlichen Standorten.<br />

Wir gewähren Dir Einblicke in die Technologien, Methoden und<br />

Prozesse im IT-Betrieb sowie in der Softwareentwicklung. Du<br />

kannst die modernen Projektmanagement-Methoden wie Scrum<br />

und Domain-Driven Design theoretisch und in der Praxis kennenlernen.<br />

Dein persönlicher Mentor unterstützt Dich in Deiner<br />

stetigen persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung u. a.<br />

durch die Teilnahme an Schulungen, die gezielt auf Deine<br />

individuellen Bedürfnissen ausgewählt werden. Deine Fähigkeiten<br />

kannst Du darüber hinaus in unseren Coding Dojos und<br />

Communities verbessern.<br />

Das bringst Du mit:<br />

Zeige uns, was Du gemacht hast. Uns interessieren Projekte aus<br />

Deiner bisherigen professionellen Tätigkeit, studentische<br />

Arbeiten, aus Eigeninitiative entstandene Projekte, oder Dein<br />

Code aus Github.<br />

▪ Du hast Dein Studium der Informatik, Wirtschaftsinformatik,<br />

Wirtschaftswissenschaften oder Mathematik erfolgreich<br />

beendet<br />

▪ Du bringst erste Erfahrungen in der IT-Branche und/oder<br />

Projektarbeit mit<br />

▪ Du hast Spaß an Kommunikation, verfügst über eine hohe<br />

soziale Kompetenz und bist offen für Veränderungen<br />

▪ Zu Deinen Stärken gehören ein hohes Maß an Eigeninitiative,<br />

Selbstständigkeit und Teamgeist<br />

Über uns:<br />

Die Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank) ist Deutschlands<br />

führender Dienstleister für Wertpapierservices.<br />

Mit rund 400 direkten Kunden und insgesamt 1.345 angeschlossenen<br />

Instituten nutzen drei Viertel aller Banken in Deutschland<br />

die Prozess- und Systemdienstleistungen der dwpbank rund um<br />

das Wertpapiergeschäft.<br />

Haben wir Deine Neugierde geweckt? Willst Du beim<br />

Marktführer für Wertpapierservices mitwirken?<br />

Dann bewirb dich jetzt auf www.dwpbank.de/karriere<br />

Bei Fragen wende Dich bitte an –<br />

Mail: linda.gadomski@dwpbank.de<br />

Schwerbehinderte Bewerber (w/m) sowie ihnen Gleichgestellte werden<br />

bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt behandelt.<br />

Wir sind Wertpapierservice


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Kurz Vorgestellt<br />

Name<br />

Melanie Pilszek<br />

Alter 25<br />

Beruf<br />

Irgendwas mit Medien & Verlag<br />

Position Studentische Chefredakteurin<br />

#iamwomenand<strong>work</strong><br />

Lieblings-App<br />

Goodreads<br />

#Werdegang<br />

Von der Studentin zur studentischen Chefredakteurin<br />

bis hin zu....<br />

Hallo ihr Lieben!<br />

Webseite<br />

www.womenand<strong>work</strong>.de<br />

Vor der Arbeit an diesem Magazin dachte ich immer, ich würde wissen, wie die Jobwelt da draußen aussieht<br />

– hart und steinig eben. Und ich dachte auch, dass sich in den letzten Jahren einiges in Richtung<br />

Gleichberechtigung getan hat. Heute weiß ich es besser.<br />

Es ist immer noch nicht selbstverständlich, dass<br />

Frauen das gleiche Gehalt bekommen wie ihre<br />

männlichen Kollegen. Es ist auch immer noch<br />

nicht selbstverständlich, dass Frauen genauso erfolgreich<br />

sind wie ihre männlichen Kollegen. Und<br />

was wohl das Schlimmste an der ganzen Sache ist:<br />

Vielen Frauen, und zu diesen konnte ich mich am<br />

Anfang auch zählen, ist diese Ungerechtigkeit nicht<br />

bewusst.<br />

Was ich in den vergangenen 3 Monaten lernen<br />

durfte, ist, wie viele unglaublich tolle Karrierefrauen<br />

es da draußen gibt, und wie froh ich am<br />

Anfang meines Studiums gewesen wäre, auch nur<br />

ansatzweise so viele weibliche Vorbilder zu kennen.<br />

In diesem Magazin trefft Ihr auf starke, selbstbewusste<br />

Frauen mit Leidenschaft für ihren Beruf. Ihr<br />

werdet junge Frauen kennenlernen, die gerade ins<br />

Berufsleben gestartet sind. Ihr werdet auf Karrierefrauen<br />

treffen, die sich erfolgreich in männerdo-<br />

minanten Branchen durchgesetzt haben. Ihr werdet<br />

auf Führungsfrauen stoßen, die es bis ganz nach<br />

oben geschafft haben. Ihr werdet aber auch auf<br />

Frauen treffen, die in der Vergangenheit Großes<br />

geleistet haben, aber in unserer Geschichte kaum<br />

Erwähnung finden.<br />

<strong>CAMPUSdirect</strong> geht mit dem Gedanken voraus,<br />

dass jede Frau, wenn sie es nur will und die richtigen<br />

Voraussetzungen vorfindet, erfolgreich sein<br />

kann. Und deswegen ist dieses Magazin von uns<br />

für Euch, damit Ihr von diesen erfolgreichen und<br />

wundervollen Frauen erfahrt, und damit ihr weibliche<br />

Vorbilder habt, denen Ihr nacheifern könnt.<br />

In diesem Sinne: Seid mutig. Seid kreativ. Seid<br />

selbstbewusst.<br />

Eure Melanie<br />

Studentische Chefredakteurin<br />

3


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

inhalt<br />

STUdiUm<br />

Welcher Lerntyp seid Ihr?<br />

HerStory: Von Absolventin zu Studentin<br />

Tipps & Tricks zum stressfreien Studieren<br />

5 Must-Haves/Must-Dos im Winter<br />

Wir werden keine Freundinnen<br />

3<br />

16-17<br />

24<br />

25<br />

26<br />

karriere<br />

3D-Druck: The Next Big Thing<br />

Erfolgsrezpet: Freude im Beruf<br />

Aus Fehlern lernen: Gehaltsverhandlung<br />

FiNUM: Eine Frau im Vorstand<br />

Zeitreise: Ada Lovelace, Gründerin der IT<br />

22<br />

23<br />

27<br />

28-29<br />

30<br />

karriere<br />

Frauen in der Automobilbranche<br />

Welcher Arbeitgeber passt zu Dir?<br />

Mit dem Job im Gepäck auf Weltreise<br />

Wenn aus Träumen Erfindungen werden<br />

8-9<br />

6<br />

11-12<br />

18-19<br />

ToP-arBeiTGeBer<br />

Vodafone: Frauen & Technik – das geht!<br />

CreditSuisse: Zwei Karrierefrauen berichten<br />

ZITiS: Das Start-up unter den Behörden<br />

12-13<br />

14-15<br />

20-21<br />

Frauen-Fakten-Check<br />

8 von 10<br />

Beschäftigte in der Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie<br />

(ITK) sind Männer. Die Frauenquote<br />

im Bereich Digitalisierung<br />

liegt gerade mal bei 7,2 %.<br />

Quelle: IW Köln, Bisnode<br />

€ 650,-<br />

verdienen Professorinnen weniger<br />

als ihre Kollegen. Insgesamt<br />

liegt der „Gender-Pay-Gap“ in<br />

Deutschland bei 21,5 % (vgl.<br />

„Spitzenreiter“ Estland: 25,3 %)<br />

Quelle: DHV, Eurostat<br />

30,9 %<br />

beträgt der Frauenanteil im<br />

Deutschen Bundestag. Er ist damit<br />

so niedrig wie seit 20 Jahren<br />

nicht mehr. 219 Frauen und 490<br />

Männer sind im Parlament.<br />

Quelle: Deutscher Bundestag<br />

4<br />

IMPRESSUM: AGENTUR ohne NAMEN GmbH, Dürenstraße 3, 53173 Bonn, www.AGENTURohneNAMEN.de<br />

Bildquellen: AGENTUR ohne NAMEN GmbH, istockphoto.com, fotolia.com


welcher Lerntyp seid ihr?<br />

women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Findet heraus welcher Lerntyp Ihr seid und wie Ihr am besten große Informationsmengen lernen könnt,<br />

dann klappt es auch mit dem Studieren leichter. Testet einfach mal aus, mit welcher Technik es für Euch<br />

persönlich am besten klappt.<br />

studIum & KaRRIeRe • tIpp<br />

Typ 1: die auswendiglernerin<br />

Stumpfes Wiederholen ist für diesen Typ die beste<br />

Methode, um große Mengen an Stoff zu behalten.<br />

Am besten schreibt Ihr Euch die wichtigsten Informationen<br />

auf Karteikarten und lernt sie für jedes<br />

Fach auswendig. Klingt langweilig, ist aber für die<br />

Auswendiglernerin die beste Methode zum Erfolg.<br />

Typ 2: die abschreiberin<br />

Der große Stapel Notizen und jede Menge leere<br />

Blätter neben Euch – und es kann losgehen. Für<br />

diesen Lerntyp gilt: Schreiben, schreiben, schreiben<br />

und noch mehr schreiben, bis die Hand weh tut.<br />

Nur so kann die Abschreiberin sich den Lernstoff<br />

am besten behalten.<br />

Typ 3: die Vorleserin<br />

Texte oder Notizen bleiben ihr am besten im Gedächtnis,<br />

wenn sie diese immer wieder laut vorliest.<br />

Seid Ihr ein solcher Typ, dann ist es für Euch sogar<br />

am besten, wenn Ihr tatsächlich in der Vorlesung<br />

gesessen und dem Dozenten zugehört habt. Besorgt<br />

Euch alternativ die Informationen im Audioformat<br />

oder schaut bei Youtube nach sinnvollen<br />

Lernvideos.<br />

Typ 4: die Gruppenlernerin<br />

Die Gruppenlernerin lernt zusammen mit ihren<br />

Kommilitoninnen und Kommilitonen einfach am<br />

besten. Fragen stellen und die Fragen anderer beantworten<br />

sind hier das Erfolgsrezept und helfen,<br />

den Überblick zu behalten und gleichzeitig den<br />

Lernstoff wirklich zu verstehen. Seid Ihr dieser Lerntyp,<br />

sucht Euch frühzeitig Gleichgesinnte und bildet<br />

Lerngruppen.<br />

Vielen Dank an die Künstlerin Carmine Jako (<br />

@CarmineJakoDE) , die uns diese Zeichnungen schenkte.<br />

5


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

save the date<br />

Wofür?<br />

gibt es seit 2011<br />

Kurzbeschreibung<br />

Highlights<br />

women&<strong>work</strong><br />

Europäische Leitmesse für<br />

Frauen & Karriere<br />

Wann? 4. Mai 2019<br />

Wo?<br />

Webseite<br />

Welcher Arbeitgeber passt zu Euch?<br />

250 Aussteller, über 100 Top-<br />

Arbeitgeber, 50 Vorträge<br />

FORUM der Messe Frankfurt<br />

www.womenand<strong>work</strong>.de<br />

Wer viele Dinge unter einen Hut bringen möchte – Arbeit, Lifestyle, Sport, Familie, Freunde – braucht das<br />

passende berufliche Umfeld. Auf der Karrieremesse women&<strong>work</strong> trefft Ihr auf über 100 TopArbeitgeber,<br />

bei denen Ihr Euch teilweise schon im Vorfeld für vorterminierte Vier-Augen-Gespräche anmelden könnt<br />

und die tolle Perspektiven für Studentinnen und Absolventinnen bieten.<br />

Gegen Ende des Studiums fragt Ihr Euch bestimmt,<br />

welcher Arbeitgeber zu Euch passt, denn nicht jeder<br />

hält, was er verspricht. Darum ist es wichtig, in<br />

persönlichen Gesprächen herauszufinden, wo Ihr<br />

Euch langfristig am wohlsten fühlen werdet.<br />

Auf der women&<strong>work</strong> am 4. Mai 2019 in Frankfurt<br />

könnt Ihr genau das tun! Hier trefft Ihr auf über 100<br />

Top-Arbeitgeber, bei denen Ihr Euch im Vorfeld für<br />

vorterminierte Vier-Augen-Gespräche (Bewerbung<br />

ab Januar 2019 bis zum 30. April 2019) bewerben<br />

könnt. Außerdem erwarten Euch über 50 Vorträge<br />

und ein umfangreiches Kongressprogramm, was<br />

Euch zusätzlich beim persönlichen Net<strong>work</strong>ing und<br />

bei der erfolgreichen Lebens- und Karriereplanung<br />

hilft.<br />

In der Karriere- und Leadership-Lounge können<br />

zusätzlich Kontakte zu über 150 Netzwerken, Beratern,<br />

Coaches und Experten geknüpft, berufliche<br />

Chancen ausgelotet und Informationen darüber<br />

ausgetauscht werden, wie Frauenkarrieren heute<br />

und in Zukunft aussehen.<br />

Die women&<strong>work</strong> bietet so viele unterschiedliche<br />

Programmpunkte, dass ein Besuch bereits<br />

für Studentinnen ab dem ersten Semester interessant<br />

ist, um frühzeitig Anregungen für die eigene<br />

Karriereplanung zu bekommen. Und auch die<br />

COSMOPOLITAN-Lounge ist immer einen Besuch<br />

wert!<br />

Die women&<strong>work</strong> im Schnell-Check<br />

Wo? FORUM der Messe Frankfurt<br />

Wann? 4. Mai 2019, 9.30-17.00 Uhr<br />

Für wen? Studentinnen & Absolventinnen aller<br />

Fachbereiche und Semester.<br />

Was noch? Speed-Mentoring, COMPANY-Slam,<br />

Vier-Augen-Gespräche, CV-Check uvm<br />

Eintritt? Der Besuch ist kostenfrei.<br />

6


[<br />

#iamwomenand<strong>work</strong><br />

Bastel deine eigene Sprechblase: Schneide dazu<br />

diese Sprechblase aus.<br />

#iamwomenand<strong>work</strong>: Zeig der Welt, wie stark<br />

und selbstbewusst wir Frauen sind! Auch Du<br />

bist women&<strong>work</strong>, wenn Dir Karriere UND<br />

Familie / Freunde wichtig sind.<br />

Social media: Poste das Selfie in Deinen Social Media-<br />

Kanälen. Nutze dazu unbedingt immer den Hashtag<br />

#iamwomenand<strong>work</strong> und #womenand<strong>work</strong>.<br />

Selfie & Sprechblase: Mache ein Selfie mit Dir<br />

und der Sprechblase.<br />

Caring: Like die Posts anderer Frauen, die #iamwomenand<strong>work</strong><br />

sind.<br />

Sharing: Teile diese Aktion mit Deinen<br />

Freundinnen und Kommilitoninnen.<br />

Ja, auch<br />

du bist<br />

women&<strong>work</strong><br />

7


LEITARTIKEL<br />

Frauen in der automobilbranche<br />

Am 9. Oktober 2018 fand in Stuttgart die Automotive TopCareer statt, auf der über 40 Unternehmen der<br />

Automobilindustrie, des Automobilhandels sowie Branchendienstleister vertreten waren, um Nachwuchskräfte<br />

zu rekrutieren. Die perfekte Gelegenheit also um herauszufinden, wie es um die Gleichberechtigung<br />

von Frauen in der Automobilindustrie bestellt ist. Melanie Pilszek, unsere studentische Chefredakteurin, war<br />

vor Ort und suchte nach Antworten. Hier ist ihr Erfahrungs- und Erkenntnisbericht.<br />

Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sich in den<br />

letzten Jahren einiges geändert hat. Dass #Gleichberechtigung<br />

und #Chancengleichheit für Frauen<br />

und Männer gleichermaßen existieren, sei es im<br />

Berufs- oder Familienleben. Und mein erster Rundgang<br />

über die Messe stimmte mich auch zunächst<br />

positiv. An jedem Stand waren meist männliche<br />

und weibliche Ansprechpartner anzutreffen. Auch<br />

auf den Werbeplakaten warb der Großteil der Unternehmen<br />

mit Bildern von glücklichen Frauen und<br />

Männern jeglicher Ethnizität. Der erste Dämpfer<br />

ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Am ersten<br />

Stand eines großen Unternehmens sprach ich<br />

mit einer jungen Frau, die zunächst sehr souverän<br />

und selbstbewusst auftrat. Meine Frage, die ich<br />

auch später jeder anderen Unternehmensvertreterin<br />

stellte, war:<br />

Wie gelingt es Frauen, sich in Männerdomänen<br />

durchzusetzen und in Führungspositionen<br />

aufzusteigen?<br />

Die Antwort der jungen Frau: „Ich glaube, viele<br />

Frauen wollen es gar nicht.”<br />

Moment mal! Soll das bedeuten, dass Frauen keine<br />

Führungsposition haben möchten und keine Karriere<br />

machen wollen? Wie kann das sein?<br />

Dabei war doch eine Frau die #Pionierin in der<br />

#Automobilindustrie! Bertha Benz sorgte im August<br />

1888 mit der ersten erfolgreichen Überlandfahrt<br />

für den Durchbruch des Automobils, weil ihr<br />

Mann, der viel bekanntere Carl Benz, sich nicht<br />

traute, sich hinter das Steuer zu setzen.<br />

Und was ist mit Mary Barra? Seit 2014 ist sie CEO<br />

bei General Motors. Die erste Frau an der Spitze<br />

eines US-Autokonzerns gilt als eine der einfluss-<br />

8<br />

Bertha Benz<br />

Bild: https://bit.ly/2PWFXV4<br />

Mary Barra<br />

Bild: https://bit.ly/2Pm2NX1<br />

reichsten Frauen der Welt. Woher kommt also der<br />

Gedanke, dass Frauen kein Interesse daran haben,<br />

die #Karriereleiter zu erklimmen?<br />

Zwei weitere jüngeren Damen bestätigten mir am<br />

nächsten Stand, dass es für Frauen immer noch<br />

schwieriger sei als für Männer, Karriere zu machen.<br />

Und beim dritten Unternehmen bekam ich von einer<br />

Mitarbeiterin eine deutliche Antwort, warum<br />

das so ist:<br />

„Starke Frauen wirken schnell bossy<br />

und zickig. Bei Männern ist das anders.<br />

Starke Männer strahlen Souveränität<br />

und Selbstbewusstsein aus.”<br />

Okay. Das war mal eine konkrete Aussage. In diesem<br />

Moment kam mir eine Rede von Emma Watson<br />

in den Sinn, die ich vor einiger Zeit gesehen<br />

hatte. Darin sprach sie davon, dass man sie als<br />

#bossy bezeichnet hatte, weil sie mit 8 Jahren ein<br />

Theaterstück leiten wollte. Doch wie kann es sein,<br />

dass Frauen überheblich wirken, Männer in derselben<br />

Situation dagegen souverän?<br />

Auch zwei weitere Vertreterinnen eines Automobilkonzerns,<br />

die übrigens alle anonym bleiben wollten,<br />

haben dieses Problem. Ihr #Erfolgsrezept für<br />

eine potentielle Karrierefrau lautet darum so:


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

„Frauen sollten mit viel Charme und<br />

Fachwissen auftreten und sich selbst<br />

in Szene setzen können. Aber auch<br />

Durchsetzungsvermögen, Geduld, Ausdauer<br />

und Ausstrahlung sind wichtige<br />

Eigenschaften.”<br />

Die getroffenen Aussagen der Unternehmensvertreterinnen<br />

ließen mich grübeln. Um ehrlich zu<br />

sein, bin ich selbst kein riesiger Autofan. Aber ich<br />

liebe das Autofahren. Auf weiten Strecken ohne<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung mit laut dröhnender<br />

Musik. Manchmal ist das besser als jede Therapie.<br />

Aber für die Automobilindustrie habe ich mich nie<br />

großartig interessiert.<br />

Trotzdem saß ich nun da und war ziemlich unzufrieden.<br />

Es ging mir nicht darum, dass wir Frauen<br />

mehr leisten müssen, um eine Chance auf eine<br />

Führungsposition zu bekommen. Dazu sind wir in<br />

der Lage. Es ging mir auch nicht darum, dass wir<br />

nicht den gleichen Weg gehen können wie unsere<br />

männlichen Kollegen. Das versteht sich irgendwie<br />

von selbst. Was mich in diesem Moment wirklich<br />

ärgerte, war die Selbstverständlichkeit, mit der<br />

immer wieder darauf hingewiesen wurde: „Ja, für<br />

Frauen ist es immer noch schwieriger.”<br />

Warum ärgert die Frauen, mit denen ich gesprochen<br />

habe, dieser Zustand nicht? Warum nehmen<br />

sie das so einfach hin?<br />

Am Stand von women&<strong>work</strong> unterhielt ich mich mit<br />

meiner Kollegin darüber. Sie berichtete mir, dass<br />

eine Gesprächspartnerin – eine Frau wohlgemerkt<br />

– ihr gegenüber unverholen die Meinung vertrat,<br />

dass die offenen Stellen in ihrem Unternehmen<br />

„nur etwas für Männer sind“.<br />

Ich war fassungslos, denn kurz zuvor hatte ich mich<br />

noch mit dem Mitarbeiter eines Automobilzulieferers<br />

für Stahlteile unterhalten. Stahl bedeutet harte,<br />

körperliche Arbeit. Verständlich, dass die #Frauenquote<br />

hier geringer ausfällt. In der #Chefetage<br />

eben dieses Unternehmens gibt es aber eine weibliche<br />

Führung. Seine Empfehlung für Frauen lautet:<br />

„Gesundes Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen.”<br />

#Durchsetzungsvermögen ist also ein entscheidendes<br />

Schlüsselwort. Das sieht die Mitarbeiterin eines<br />

anderen Unternehmens auch so:<br />

„Frauen müssen tough und hart im<br />

Nehmen sein. Vor allem brauchen sie<br />

aber auch das Konkurrenzdenken.”<br />

#Konkurrenzdenken. Sind wir Frauen einfach<br />

schneller zufrieden mit unserer Situation? Das würde<br />

zumindest erklären, wieso wir statistisch gesehen<br />

zwar erfolgreicher studieren als Männer aber dennoch<br />

in unseren späteren Berufen oftmals weniger<br />

erfolgreich sind. Geben wir Frauen unsere Karriere<br />

und ein solides Einkommen zu schnell auf für Ehe<br />

und Kind? Und sollte im 21. Jahrhundert nicht alles<br />

besser vereinbar sein, für Männer und Frauen?<br />

Am Ende des Tages brachte mich die Automobilmesse<br />

tatsächlich dazu, über sehr viel mehr nachzudenken,<br />

als lediglich über „Frauen in der Automobilindustrie“.<br />

Ich frage mich nun selbst: Was<br />

will ich eigentlich nach meinem Studium machen?<br />

Bisher wollte ich immer nur „einen Job im Verlag“.<br />

Doch ist das alles? Will ich wirklich nicht mehr?<br />

Und wenn ja, woran liegt das? Was hält mich zurück?<br />

Nach wie vor bin ich auf Entdeckungsreise,<br />

um diese Fragen für mich beantworten zu können.<br />

Mein Appell an Euch:<br />

Traut Euch und gebt Euch nicht mit weniger als<br />

dem Besten zufrieden, das Ihr erreichen könnt!<br />

Lasst Euch nicht von der Gesellschaft einreden,<br />

dass Ihr für irgendeinen Job nicht in Frage kommt,<br />

bloß weil Ihr eine Frau seid. Lasst Euch nicht entmutigen!<br />

Denn am Ende haben doch alle etwas<br />

davon, wenn es überall so laufen würde wie bei<br />

diesem Unternehmen:<br />

„Bei uns setzen sich die Frauen durch.<br />

Wenn man etwas drauf hat, dann kann<br />

man es auch schaffen. Dabei kommt es<br />

nicht auf das Geschlecht an.”<br />

KaRRIeRe • IBRanChen-nsIght<br />

9


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Linda Kessler<br />

Beruf Event-Managerin<br />

Position Weltenbummlerin auf Zeit<br />

Unternehmen AGENTUR ohne NAMEN GmbH<br />

Lieblings-App WhatsApp & Spotify<br />

Werdegang<br />

#eventstudium #keuzfahrtscout #lehrkraft<br />

#selbsständigkeit #projektmanagerin<br />

#digitalnomadin<br />

Webseite<br />

www.AGENTURohneNAMEN.de<br />

Mit dem Job im Gepäck auf Weltreise<br />

Im November 2018 hat Linda ihre Koffer gepackt und eine Weltreise angetreten. Ihren Job hat sie mitgenommen.<br />

Im Handgepäck – in Form von Notebook und Mobiltelefon. Mehr braucht sie in den kommenden<br />

Monaten nicht, um als Event-Managerin die women&<strong>work</strong> vorzubereiten. Doch halt, einen Internetanschluss<br />

benötigt sie. Den organisiert sie sich aber vor Ort. Auf dem women&<strong>work</strong>-Blog wird sie zukünftig<br />

von ihrer Weltenbummelei berichten. Hier macht sie für Euch den Anfang.<br />

Hallo Ihr Super-Brains, fleißigen Bienchen und<br />

Weltverbesserinnen! Ich bin Linda. Ich bin Eventmanagerin,<br />

und das aus Leidenschaft. *Achtung<br />

Kitschalarm!*<br />

Aber es stimmt! Ich liebe meinen Beruf und bin<br />

dankbar, dass ich mein Studium (internationales<br />

Messe- Kongress- und Eventmanagement) beendet<br />

habe, das mir nun alle Möglichkeiten eröffnet.<br />

Denn genau das mache ich jetzt! Ich nutze meine<br />

Möglichkeiten! Ich packe meinen #Mut, meine<br />

#Abenteuerlust und meinen #Entdeckergeist und<br />

gehe auf #Weltreise.<br />

Ich bin 32 Jahre alt und arbeite schon seit zwölf<br />

Jahren in der #Eventbranche. In diesen Jahren<br />

habe ich ziemlich viele Facetten dieser Branche<br />

kennengelernt. Ich habe als Projektleiterin, als<br />

Abendspielleiterin, als Kellnerin, als Thekenkraft,<br />

als Hostess, als Reiseleiterin, als Kassiererin, als<br />

Empfangsdame und als Promoterin gearbeitet.<br />

Ja, sogar als Berufsschullehrerin und als Mitglied<br />

des Prüfungsausschusses der Industrie- und Handelskammer.<br />

Ich war für Theater, Agenturen, Bildungsträger,<br />

Schulen, Messen, Organisationen,<br />

Privatpersonen, Festivals, Partyveranstalter, Gastronomieunternehmen<br />

und Kulturvereine tätig und<br />

habe sogar sechs Monate auf einem Kreuzfahrtschiff<br />

gearbeitet.<br />

Um es kurz zu sagen: Ich habe eine ganze Menge<br />

gelernt!<br />

Seit einiger Zeit schon arbeite ich aus meinem<br />

#Homeoffice in der Nähe von Koblenz.<br />

Hauptsächlich bin ich für die AGENTUR ohne<br />

10


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

NAMEN tätig. Wir beschäftigen uns mit dem Thema<br />

„Female Recruiting“ und mein Schwerpunkt ist die<br />

women&<strong>work</strong>, Europas Leitmesse für Frauen und<br />

Karriere. Hier verhandele ich mit Kooperationspartnern<br />

organisiere das gesamte Kongressprogramm<br />

und akquiriere Aussteller. Natürlich habe ich noch<br />

eine Menge anderer Aufgaben, aber dazu später<br />

mehr auf dem women&<strong>work</strong>-Blog.<br />

Company • neW WoRK<br />

Als digitale Nomadin bin ich seit November 2018<br />

in verschiedenen Ländern unterwegs. Ich möchte<br />

meine Zeit im Ausland dafür nutzen, die Lebensund<br />

Arbeitsgewohnheiten in den jeweiligen Ländern<br />

kennenzulernen. Vor allem freue ich mich darauf<br />

internationale #Karrierefrauen zu interviewen<br />

und mich mit Studentinnen im Ausland über ihre<br />

#Jobperspektiven zu unterhalten. Auch werde ich<br />

versuchen, innovative Arbeitsplätze aufzuspüren,<br />

um Euch diese dann in der women&<strong>work</strong>-Onlinekolumne<br />

vorzustellen.<br />

Meine Reise beginnt übrigens in Auckland. Danach<br />

sind Island und Buenos Aires geplant. Und dann?<br />

Dann schauen wir einfach mal, was kommt. Meine<br />

Reiseziel-Wunschliste ist ziemlich lang...<br />

Liebe Grüße,<br />

Linda<br />

PS: Ihr möchtet mir gern eine Nachricht hinterlassen?<br />

Dann schreibt mir einfach an:<br />

lk@AGENTURohneNAMEN.de<br />

Verfolgt Lindas<br />

abenteuer als<br />

digitale nomadin<br />

online:<br />

women&<strong>work</strong>-Blog<br />

blog.womenand<strong>work</strong>.de<br />

Lindas erfolgsrezept:<br />

eine Prise mut &<br />

eine Prise neugier schaden nie.<br />

Lindas Lebensmotto:<br />

Finde das Positive in allem!<br />

women&<strong>work</strong>-newsLetter<br />

newsletter.womenand<strong>work</strong>.de<br />

women&<strong>work</strong>-TV<br />

womenand<strong>work</strong>.tv<br />

11


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Kurz Vorgestellt<br />

Name<br />

Britta Rudolphi<br />

Alter 31<br />

Beruf<br />

Head of Technology Innovation<br />

Position Abteilungsleiterin<br />

Lieblings-App<br />

Mentimeter<br />

#Werdegang<br />

#DiplomMedienwissenschaften #VodafoneTechnikTrainee<br />

(2012) #Vodafone Innovation Park<br />

Labs (Führungsposition, 2016)<br />

Karriere-Webseite vodafone.de/Jobs<br />

Frauen & Technik: Passt das? Das passt!<br />

„Dass ich einmal einen so verantwortungsvollen Job nach so kurzer Zeit habe, hätte ich nie gedacht!“<br />

Seit knapp sechs Jahren ist die 31-jährige Britta Rudolphi bei Vodafone angestellt und arbeitet als<br />

Abteilungsleiterin gemeinsam mit ihrem Team an Innovationsthemen im Technikbereich.<br />

Geweiteter Blickwinkel dank interdisziplinärem<br />

Studium<br />

2006 begann Rudolphi ihr Studium an der Universität<br />

Köln im Studiengang Medienwissenschaften.<br />

Ihr persönliches Schlüsselerlebnis hatte sie im Fach<br />

Medienmanagement: Es ging um die Telekommunikationsbranche<br />

und insbesondere um das Netz,<br />

um Zugangstechnologien und Strategien im Netzausbau.<br />

„Für mich waren das wirklich neue und<br />

vor allem total interessante Fragestellungen. Hat<br />

das Netz doch schon so viele Unternehmen hervorgebracht,<br />

aber auch verändert. Hierauf habe<br />

ich auch den Schwerpunkt meiner Diplomarbeit<br />

gelegt“, sagt die junge Frau.<br />

„Können Sie auch Technik?“<br />

Nach dem Studium folgte dann 2012 der direkte<br />

Einstieg in den Job als Trainee bei Vodafone. Im<br />

Vorstellungsgespräch hakte das Telekommunika-<br />

tionsunternehmen beim Thema der Diplomarbeit<br />

über „Netztechnik“ noch einmal nach. Schnell<br />

stand die Frage im Raum: „Könnten Sie sich auch<br />

eine Trainee-Ausbildung in der Technik vorstellen?“<br />

Sie sagte zu.<br />

Eine gehörige Portion Respekt schwang aber mit,<br />

weil sie „kein richtiger Techie“ war. Sie äußerte<br />

ihre Sorge offen, doch diese war unbegründet: die<br />

Technikmitarbeiter bei Vodafone schrauben längst<br />

nicht alle an Mobilfunkmasten herum oder konfigurieren<br />

Router. Ein gewisses technisches Grundverständnis<br />

brachte sie mit. Alles andere wurde ihr<br />

„on the job“ vermittelt.<br />

Nach einigen anderen Stationen verbrachte<br />

Rudolphi die meiste Zeit ihres Trainees in technischen<br />

Abteilungen. Und genau dort hatte sie dann<br />

das richtige Bauchgefühl: Die bodenständige Art<br />

der Menschen und die Dynamik der Themen hatten<br />

sie überzeugt.<br />

12


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Und dann?<br />

Nach der Traineezeit startete Britta Rudolphi als<br />

Business Managerin des damaligen Netzchefs.<br />

Nach zwei Jahren in dieser Funktion übernahm sie<br />

zum ersten Mal Führungsverantwortung für ein kleines<br />

Team, welches für die Vermarktung der hauseigenen<br />

Labore verantwortlich war: dem Vodafone<br />

Innovation Park. Hier traf vertrieblicher Anspruch<br />

auf ein spezifisches, technisches Angebot. Vor allem<br />

zeigte sich im Labor immer wieder die neueste<br />

Technologie – das innovative Kernstück der Branche.<br />

In diesem Jahr folgte dann die bisher größte Herausforderung<br />

für Rudolphi: Das Vodafone 5G Lab;<br />

ein Fachlabor für die fünfte Generation im Mobilfunk<br />

sollte in Düsseldorf ins Leben gerufen werden.<br />

Ein Auftrag, der Rudolphi aufgrund der Vielfältigkeit<br />

sofort ansprach. Heute zieht dieser besondere<br />

Raum Besucher aus allen Bereichen in seinen<br />

Bann.<br />

Seit Mai leitet Rudolphi nun den Innovationsbereich<br />

im Lab, in dem hauptsächlich männliche Ingenieure<br />

und Techniker arbeiten. Wie die junge Frankfurterin<br />

mit der doch ungewöhnlichen Konstellation<br />

umgeht?<br />

Sie lässt sich nicht aus dem Konzept bringen und<br />

fokussiert sich stattdessen gemeinsam mit ihren<br />

Mitarbeitern auf die Dinge, die das Team verbindet<br />

– die Begeisterung für Technik. „Gar nicht erst<br />

verstellen und meinen, die beste Ingenieurin sein zu<br />

müssen“, ist ihr Credo. Ihre Stärken liegen vor allem<br />

im kommunikativen und vermittelnden Bereich.<br />

Außerdem legt sie größten Wert darauf, dass jeder<br />

im Team seine Stärken miteinbringt.<br />

Gleichstellung von Männern und Frauen –<br />

Rudolphis Meinung<br />

„Auch wenn ich nicht für andere Firmen oder Fachbereiche<br />

sprechen kann, da mir die Umstände dort<br />

nicht geläufig sind, höre ich immer wieder Geschichten<br />

von anderen Frauen, die mich doch zum<br />

Nachdenken bringen. Insbesondere da ich in meiner<br />

Rolle selbst einen guten, respektvollen Umgang<br />

zwischen Männern und Frauen erlebe und mich<br />

gleichbehandelt fühle. Daher finde ich es wichtig,<br />

dass Frauen an sich selbst glauben und klar artikulieren,<br />

was sie möchten und wofür sie stehen.“<br />

Für Studierende und Berufsanfänger,<br />

egal ob Mann oder Frau, hat sie folgenden<br />

Ratschlag:<br />

„Sucht Euch einen Mentor, das hilft ungemein. Ich<br />

bin froh, dass mich immer wieder unterschiedliche<br />

Menschen begleitet haben, die mir wichtiges<br />

Feedback in vertrauter Atmosphäre gegeben haben.<br />

Das hat meiner Entwicklung in Summe sehr<br />

geholfen. Zudem erweitert man sein persönliches<br />

Portfolio, zum Beispiel im Umgang mit Mitarbeitern<br />

oder dem eigenen Chef, das ich wiederum anwenden<br />

und weitergeben konnte.“<br />

Und wo sieht sie sich in fünf Jahren?<br />

„Ich bin gerade sehr glücklich mit meinem Job und<br />

weiß, dass sich alles noch festigen und ich einiges<br />

dazulernen muss. Wohin die Reise noch geht, wird<br />

sich zeigen. Ich bin offen, solange es Spaß macht.“<br />

Apropos Reise: Neben Kochen und Sport ist das<br />

Reisen ihre große Leidenschaft. Soviel wie nur möglich<br />

von der Welt zu sehen ist ihr größter Wunsch.<br />

High 5<br />

Karriere<br />

Familie<br />

Macht<br />

Weiterbildung<br />

SCheitern<br />

Mein Lebens-Tipp<br />

So lange es sich gut anfühlt,<br />

machen.<br />

Geschwister: Sie teilen die meiste<br />

Lebenszeit mit einem.<br />

Das „nötige Übel“, wenn man<br />

gestalten möchte, sollte kein<br />

Selbstzweck sein.<br />

Der natürliche Gegenpol zum<br />

Stillstand.<br />

Tut weh, gibt dafür aber Tiefe<br />

an Erfahrungen.<br />

„Die Zukunft gehört denen, die<br />

an die Schönheit ihrer Träume<br />

glauben.“ (Eleanor Roosevelt)<br />

Company • Role-Model<br />

13


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Beate Lenertz<br />

Petra SChmidt<br />

Zwei Karrierefrauen im Gespräch<br />

Beate Lenertz und Petra Schmidt sind heute erfolgreiche Frauen in der IT bei der Credit Suisse. Während<br />

Frau Lenertz Vollzeit arbeitet, setzt Frau Schmidt auf Teilzeit um Kinder und Beruf zu vereinbaren. Dass<br />

beides geht, erzählen sie hier.<br />

14<br />

Frau Schmidt, welche Faktoren haben für<br />

Ihre Karriere eine wichtige Rolle gespielt?<br />

Für mich waren Effizienz, Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit<br />

von großer Bedeutung für meine<br />

Arbeit. Ich wollte schließlich Karriere und Familie<br />

unter einen Hut bringen und das bedeutet bis heute<br />

sorgfältiges Zeitmanagement. Vor der Familienzeit<br />

habe ich mich aber erst einmal auf meine Karriere<br />

konzentriert. Das war mir wichtig und ich glaube,<br />

dass mir diese Reife und das hohe Erfahrungswissen<br />

später geholfen haben, den Wiedereinstieg und vor<br />

allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gut<br />

zu managen. Auch das Thema fachliche Führung<br />

in Teilzeit ist dadurch kein Problem für mich.<br />

Wie war es für Sie, Frau Lenertz?<br />

Ich denke, meine kommunikativen Fähigkeiten und<br />

mein Talent, Mitarbeitende zu motivieren, gehören<br />

zu meinen stärksten Eigenschaften. Generell ist der<br />

weibliche Anteil an Führungskräften im IT-Bereich<br />

des europäischen Wealth Managements bei der<br />

Credit Suisse ziemlich hoch. Grundsätzlich wird bei<br />

uns sehr auf Diversität geachtet. Ich glaube, dass<br />

die IT-Branche in internationalen Konzernen dazu<br />

prädestiniert sein könnte, kontinuierlich Diversität<br />

zu leben. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten<br />

Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

zusammen. Alle ticken anders. Hinzu kommt, dass<br />

sich unser Fachgebiet ständig verändert, weil es so<br />

zukunftsorientiert ist. Wir sind also sowieso daran<br />

gewöhnt, uns ständig anzupassen.<br />

Sie haben von dem großen Frauenanteil<br />

in den Führungspositionen Ihres Unternehmensbereichs<br />

gesprochen. Hatten<br />

Sie mit Vorurteilen gegenüber Frauen zu<br />

kämpfen?<br />

Schmidt: Ich habe mich für einen Beruf entschieden,<br />

der meinen Interessen und Talenten entspricht.<br />

Von der Tatsache, dass Frauen in diesem Feld eher<br />

in der Unterzahl sind, habe ich mich dabei nicht<br />

abschrecken lassen. In meinem Informatik-Studium<br />

gab es nur 5% weibliche Studierende. Vorurteile<br />

gab es, wenn überhaupt, ganz früher in der Schule.<br />

Später hat das keine Rolle mehr gespielt. Ich<br />

denke, gute Leistung wird gesehen und honoriert,<br />

unabhängig vom Geschlecht.<br />

Lenertz: Ja, das stimmt. Wir wissen sehr genau über


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

unsere Stärken, wie beispielsweise Diplomatie und<br />

Verhandlungsgeschick, Bescheid und setzen diese<br />

ganz gezielt im Beruf ein. Wenn zum Beispiel<br />

zwei Männer in einer Besprechung mit ihren unterschiedlichen<br />

Meinungen aufeinandertreffen, dann<br />

habe ich mich schon mehr als einmal mit guter<br />

Kommunikation, Einfühlungsvermögen und meiner<br />

dritten Meinung durchgesetzt!<br />

Hatten Sie Vorbilder, die Ihnen am Anfang<br />

ihrer Karriere geholfen haben?<br />

Lenertz: Meine Französischlehrerin aus der Schule<br />

habe ich immer bewundert, weil sie so souverän<br />

und ausgeglichen war. Und mein ehemaliger Chef.<br />

Er konnte über fast jedes Thema problemlos sprechen.<br />

Das hat mir imponiert.<br />

Schmidt: Zum Anfang meiner Karriere habe ich<br />

mir die damalige HR-Leiterin der Credit Suisse<br />

Deutschland zum Vorbild genommen. Sie war immer<br />

kompetent und konnte ihre fachliche Position<br />

trotz Widerständen gut behaupten. Das fand ich<br />

schon sehr bewundernswert.<br />

Auf die Frage, ob sie sich hinsichtlich ihrer Führungskompetenzen<br />

Tricks oder Kniffe abgeschaut<br />

haben, antworten beide Frauen, dass der eigene<br />

Führungsstil stark von den Vorgesetzten der früheren<br />

Anstellungen und Aufgabenbereiche beeinflusst<br />

war und ist. Eigenschaften, die sie selbst für gut befunden<br />

hatten, haben sie übernommen und negative<br />

Aspekte versucht, zu vermeiden. Beide konnten<br />

sich zusätzlich im Rahmen von Führungsseminaren,<br />

die von den Arbeitgebern angeboten wurden,<br />

weiterbilden. Sowohl Frau Lenertz als auch Frau<br />

Schmidt sind der Meinung, dass man gute Führung<br />

erlernen muss. Mitarbeitermotivation oder Kommunikationsfähigkeiten<br />

kann man teilweise abgucken,<br />

vieles muss aber auch erlernt und trainiert werden.<br />

Frau Schmidt, Sie führen in Teilzeit. Welche<br />

Insidertipps können Sie weitergeben?<br />

Fachlich führen in Teilzeit benötigt Flexibilität seitens<br />

des Arbeitgebers und der Mitarbeitenden.<br />

Organisation ist das A und O. Aber auch Zeitmanagement<br />

ist ein wichtiger Faktor. Für mich hat<br />

es sich bewährt, die Familienplanung erst einmal<br />

hinten anzustellen und zunächst im Job anzukommen.<br />

Mit einem größeren Erfahrungsschatz war es<br />

hinterher sehr viel leichter, Familie und Beruf miteinander<br />

zu verbinden.<br />

Was würden Sie heute jungen Frauen<br />

raten, die am Anfang ihres Berufslebens<br />

stehen?<br />

Schmidt: Glaub an dich! Trau dir was zu! Nimm<br />

die Herausforderungen an! Bleib offen für Neues!<br />

Lenertz: Geradlinige Karrieren sind nicht unbedingt<br />

ausschlaggebend. Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft,<br />

Net<strong>work</strong>ing und Beharrlichkeit sind meiner<br />

Meinung nach dagegen viel wichtiger für eine erfolgreiche<br />

Karriere.<br />

FRauen bei der Credit Suisse<br />

Die Credit Suisse ist einer<br />

der weltweit führenden<br />

Vermögensverwalter<br />

mit ausgeprägten Kompetenzen im Investment<br />

Banking. Das Unternehmen ist global tätig und in<br />

rund 50 Ländern vertreten. Der Hauptsitz befindet<br />

sich in Zürich.<br />

Für Frauen bietet die Credit Suisse einiges! Neben<br />

Praktikanten-, Trainee- und Mentoring- Programmen<br />

hat das Unternehmen kürzlich erst die Aktion<br />

#SheroesinIT gestartet. Beate Lenertz ist eine<br />

dieser „Heldinnen in der IT“. Sie spricht sich<br />

offen gegen Stereotype über Frauen in Technik<br />

und IT aus, denn bei der Credit Suisse ist Vielfalt<br />

angesagt. Das Unternehmen beschäftigt nämlich<br />

mehr als 45.000 Mitarbeiter aus über 150 Nationen.<br />

Mit dem Diversity Internship Program<br />

sucht Credit Suisse auch 2019 neugierige Studentinnen<br />

aus „bankfremden“ Studienrichtungen, die<br />

mit einem Praktikum eine neue Welt entdecken<br />

möchten. Außerdem bietet die Credit Suisse mit<br />

dem mehrfach ausgezeichneten Programm Real<br />

Returns talentierten Senior Professionals, die<br />

eine längere Berufspause – zum Beispiel zur Betreuung<br />

von Kindern – gemacht haben, einen reibungslosen<br />

Übergang zurück in die Arbeitswelt.<br />

Weitere Infos: credit-suisse.com/careers<br />

Company • Insights<br />

15


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Her Story<br />

16<br />

Von Absolventin<br />

zu Studentin<br />

2018 begannen 437.737 Studierende<br />

in Deutschland ihr erstes Semester<br />

und den nicht immer einfachen Weg<br />

des Studiums.<br />

Drei Absolventinnen der Bereiche<br />

BWL, Pharmazie und Informatik<br />

erinnern sich an ihr Studium zurück.<br />

Sie erzählen, was ihnen noch im<br />

Gedächtnis geblieben ist, was ihnen<br />

nicht so gut gefallen hat, und welche<br />

Erfolgsrezepte ihnen durch ihr<br />

Studium geholfen haben.<br />

Sharing is Caring<br />

Welche Story habt Ihr zu erzählen?<br />

Welche Erfolgsrezepte wollt Ihr<br />

weitergeben? Schreibt uns an:<br />

<strong>CAMPUSdirect</strong>@womenand<strong>work</strong>.de<br />

Wir veröffentlichen Eure Story<br />

in der nächsten Ausgabe!<br />

Stephanie Becker<br />

Beruf<br />

Studium<br />

Das #BWL-Studium ist ein typisches #Klischeestudium.<br />

Studierende tragen Anzugshose, Bluse,<br />

Hornbrille und haben iPhones. Doch das ist totaler<br />

Käse! Wichtig ist, dass Ihr gemütliche Kleidung in<br />

der Uni anhabt, egal ob schick, casual oder sportlich,<br />

Ihr sollt Euch in der Uni wohl fühlen und Euch<br />

nicht verstellen. #SeidEinfachIhrSelbst!<br />

Für einen guten Start ins Studium oder Semester<br />

sind die #Kneipentouren zu Semesterbeginn ein<br />

absolutes Muss. So lernt Ihr schnell neue Leute kennen,<br />

die Euch mindestens das komplette Studium<br />

begleiten oder sogar Freunde fürs Leben werden.<br />

So könnt Ihr das Studium auch gut aushalten :-).<br />

#Kaffee zwischen den Vorlesungszeiten, gemütliche<br />

Abende zusammen oder der gemeinsame<br />

Sportbesuch machen das Studium erträglich. Ein<br />

kleiner #Tipp von mir: Sucht Euch einen #Ausgleich<br />

neben dem Studium. Ihr könnt nicht nur in<br />

der Uni sitzen und lernen.<br />

mein erfolgsrezept<br />

Personalsachbearbeiterin<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

Fasst Eure Unterlagen lange vor<br />

der Klausurphase zusammen<br />

und besucht regelmäßig Übungen/Tutorien,<br />

denn das sind die<br />

wichtigsten Veranstaltungen.<br />

Bleibt am Lernstoff dran, dann<br />

habt Ihr auch genug Zeit für die<br />

anderen Dinge im Leben.


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Studium • xperience<br />

Mein ERfolgs-<br />

Rezept<br />

Nina Pusse<br />

Beruf<br />

Studium<br />

Apothekerin<br />

Pharmazie<br />

Pharmazie besteht aus sehr vielen naturwissenschaftlichen<br />

Bereichen. Dazu zählt vor allem<br />

#Chemie, aber auch #Biologie, #Mathematik<br />

und #Physik. Zu den Vorlesungen kommen noch<br />

die vielen Praktika im #Labor, die nach den Vorlesungen<br />

oder auch ganztägig in den Semesterferien<br />

stattfinden. Die machen Spaß, weil es nicht einfach<br />

nur Zuhören und Mitschreiben ist. Allerdings sind<br />

sie auch anstrengend. Man steht unter Druck, die<br />

gestellten Aufgaben so schnell und so gut wie möglich<br />

zu bearbeiten und muss abends noch Berichte<br />

dazu schreiben. Trotzdem waren sie für mich eine<br />

sehr willkommene #Abwechslung vom normalen<br />

Studienalltag.<br />

Pharmazie zu studieren ist zeitaufwendig. Es war oft<br />

herausfordernd sich nicht zu sehr davon einnehmen<br />

zu lassen und das #Privatleben zu vernachlässigen.<br />

Es ist daher sehr wichtig z.B. ein Hobby zu<br />

haben, damit man einen #Ausgleich hat.<br />

Um erfolgreich zu studieren ist<br />

es sehr wichtig, neben dem Studium<br />

einen Ausgleich zu haben.<br />

Das können Sport oder auch<br />

Freunde sein, die einen auf andere<br />

Gedanken bringen, damit<br />

man neben dem Studium unbedingt<br />

auch mal auf andere Gedanken<br />

kommt.<br />

Dorothee Wegener<br />

Mein ERfolgs-<br />

Rezept<br />

Beruf<br />

Studium<br />

UX Software Engineer<br />

Digital Media Marketing<br />

Bevor ich mein eigentliches Studium angefangen<br />

habe, habe ich ein sogenanntes #Schnupperstudium<br />

gemacht. Im Rahmen dessen konnte ich ein<br />

Semester lang bestimmte vorausgewählte Vorlesungen<br />

und Übungen aus verschiedenen Fächern<br />

besuchen und mir ein Bild davon machen, was<br />

mich eigentlich interessiert. Aber um ganz ehrlich<br />

zu sein: Ein Studium ist nicht nur interessant.<br />

Es kommen immer wieder Phasen in denen man<br />

demotiviert ist, vieles unsinnig und langweilig wirkt<br />

und man sich fragt, warum es wichtig ist, wie die<br />

Geschwindigkeit verschiedener #Algorithmen zusammenhängt<br />

oder warum man dieses oder jenes<br />

#Lemma kennen muss. Heute denke ich, bis zu<br />

einem gewissen Grad geht es im Studium genau<br />

darum, dass man lernt, sich durchzubeißen. Das<br />

hilft im späteren Job, denn auch da gibt es, gerade<br />

zum Berufsbeginn, natürlich immer wieder Durststrecken.<br />

Aber: Lasst Euch davon nicht unterkriegen!<br />

Ich kann Euch nur ans Herz legen,<br />

so oft wie möglich in die<br />

Vorlesungen und Übungen zu<br />

gehen. Das hat mir das Lernen<br />

deutlich erleichtert, auch für Prüfungen.<br />

Dadurch habe ich den<br />

Stoff schon einmal gehört und er<br />

blieb besser hängen.<br />

17


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

ERFINDERINNENPREIS<br />

Preisträgerinnen 2018<br />

links<br />

REchts<br />

Webseite<br />

Claudia Rougoor<br />

Nachhaltige Inspektion von Bauwerken<br />

durch Drohnentechnologie<br />

Jeanette Spanier<br />

„Scaffeye“, eine digitale Lösung zur<br />

Verwaltung von Baugerüsten<br />

www.Erfinderinnenpreis.de<br />

WEnn aus Träumen Erfindungen werden<br />

Am 1. November 2018 erhielten Jeanette Spanier (Unternehmerin, Gerüstbaumeisterin) und Claudia<br />

Rougoor (Gründerin, Bauingenieurin) den women&<strong>work</strong>-Erfinderinnenpreis. Melanie Vogel, Initiatorin der<br />

Karrieremesse women&<strong>work</strong>, sprach mit den beiden Erfinderinnen über ihre Träume und Ideen.<br />

Claudia und Jeanette, was genau habt Ihr<br />

erfunden?<br />

Claudia Rougoor: Als Bauingenieurin beschäftige<br />

ich mich naturgemäß mit Gebäuden und habe ein<br />

Geschäftsmodell konzipiert, mit dem traditionelle,<br />

historische Bauwerke nachhaltig und vorausschauend<br />

mit Hilfe der Drohnen-Technologie inspiziert<br />

werden können. Diese Technologie ermöglicht es<br />

nun, in regelmäßigen Abständen Bildaufnahmen<br />

von Bauwerken zu erstellen und diese dann algorithmisch<br />

miteinander zu vergleichen. So erhalten<br />

wir sehr schnell einen Eindruck vom Zustand der<br />

Bauwerke und erfahren frühzeitig, wann ein Gebäude<br />

saniert werden muss. Die Idee dahinter ist,<br />

dass wir Bauwerke – ähnlich wie unsere Autos – regelmäßig<br />

inspizieren, um nicht nur die nachhaltige<br />

Instandhaltung zu gewährleisten, sondern auch die<br />

Sicherheit der Menschen, die in diesen Gebäuden<br />

leben oder sich in ihnen aufhalten.<br />

Jeanette Spanier: Ich habe eine Software (SCAF-<br />

FEYE) für die rechtssichere Verwaltung und Prüfung<br />

von Gerüsten entwickelt. Ich arbeite seit 15<br />

Jahren als Gerüstbaumeisterin und habe das Unternehmen<br />

von meinem Vater übernommen. Gerüstersteller<br />

haben durch die von mir entwickelte<br />

Technologie nun die Möglichkeit, ihre Gerüste<br />

cloudbasiert online zu stellen, so dass ihre Kunden<br />

bereits im Vorfeld in 2D- oder 3D-Modellen sehen,<br />

wie das Gerüst aussehen wird. Die Monteure haben<br />

alle Daten auf dem Smartphone – Sicherheitsdaten<br />

inklusive – und können basierend darauf das<br />

Gerüst bauen. Gleichzeitig ermöglicht die Software<br />

die digitale Freigabe von Gerüsten. Das wiederum<br />

gibt allen am Prozess Beteiligten eine aktuelle Einsicht<br />

in den Gerüststatus. Dadurch entsteht nicht<br />

nur für den Kunden Planungssicherheit, sondern<br />

auch für die Handwerker und Zulieferbetriebe, die<br />

nur dann ihre Arbeit aufnehmen können, wenn die<br />

18


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Baugerüste nach aktuellem Sicherheitsstandard<br />

freigegeben sind. Sämtliche Prüfprozesse werden<br />

über QR-Codes abrufbar und auch wenn Mängel<br />

am Gerüst festgestellt werden, werden alle per<br />

Echtzeitbenachrichtigung informiert.<br />

Wie geht es jetzt für Euch weiter? Habt ihr<br />

weitere Ideen, die Ihr umsetzen wollt?<br />

JS: SCAFFEYE ist offiziell seit dem 5. Oktober 2018<br />

auf dem Markt und wir arbeiten natürlich am weiteren<br />

Ausbau. Wir haben gerade ein Hackathon-<br />

Projekt mit einer Fachhochschule durchgeführt, da<br />

es mich als Handwerkerin gereizt hat zu lernen, wie<br />

man programmiert. Dort konnte ich weitere Ideen<br />

im Kleinen umsetzen. Mir wurde aber auch bestätigt,<br />

dass diese Ideen im Großen funktionieren werden.<br />

Ich denke, von diesen Ideen wird man in den<br />

nächsten Monaten und Wochen noch hören.<br />

CR: Für mich ist es jetzt erst einmal wichtig, mit<br />

vielen Menschen zu sprechen, weil ich meine potenziellen<br />

Kunden z.B. nicht über Social Selling<br />

erreiche. Das heißt für mich: sichtbar sein, zu<br />

Veranstaltungen gehen, auch spontane Möglichkeiten<br />

für Gespräche nutzen, und dann wirkliche<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten. Natürlich denke ich<br />

auch weiter, denn es gibt alte Bauwerke ja nicht<br />

nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit.<br />

Drohnen werden in vielen Bereichen sehr sinnvoll<br />

eingesetzt. Da schlummert ein Riesenmarkt, und<br />

man muss schauen, wie man den erobert.<br />

Ihr habt beide eine digitale Marktnische<br />

entdeckt und den Mut gehabt, diese<br />

Nische zu besetzen. Wie ist Euch das gelungen?<br />

CR: Das wichtigste war in der Tat Mut. Es ist wichtig,<br />

sich klarzumachen, dass gar nichts Schlimmes<br />

passieren kann. Was hindert einen daran, es zu<br />

versuchen? Wichtig ist auch, sich Unterstützung<br />

zu suchen, sei es in Form eines Coaches oder in<br />

Form von Gründertreffs und Netzwerken. Ich habe<br />

neulich ein Interview mit einer Dänin (Anne Kjær<br />

Riechert, im Handelsblatt) gelesen, die es auf eine<br />

einfache Formel gebracht hat. Sie sagte: „Sag<br />

dir: Ich habe das noch nie gemacht – also bin ich<br />

wahrscheinlich gut darin.“ Entscheidend sind aus<br />

meiner Sicht immer eine positive Grundeinstellung,<br />

Flexibilität und Unvoreingenommenheit.<br />

JS: Dem stimme ich voll und ganz zu. Wenn man<br />

eine Vision hat und an die eigene Idee glaubt,<br />

dann soll man den Weg einfach gehen. Natürlich<br />

gibt es auch Rückschläge, aber es hilft dann, an<br />

dem, was man bislang erfolgreich geschafft hat,<br />

festzuhalten. Es kann sein, dass man mal rechts<br />

oder links abbiegen muss, aber man sollte sich<br />

von außen, gerade auch in männerdominierten<br />

Berufen, nicht unterkriegen lassen. Es ist wichtig,<br />

einfach an sich zu glauben und das, was man liebt,<br />

umzusetzen und den Weg weiterzuverfolgen.<br />

Welche Tipps habt Ihr für Frauen, die sich<br />

für den Erfinderinnenpreis bewerben<br />

wollen?<br />

JS: Es ist wichtig, dass auch Fachfremde verstehen,<br />

was Ihr mit Eurer Idee bezweckt. Achtet bei Eurer<br />

Bewerbung darauf, dass die Jury, die Euch und<br />

Euren Hintergrund nicht kennt, die Tragweite Eurer<br />

Idee versteht.<br />

CR: Dem stimme ich zu. Benutzt wenige Worte und<br />

untermalt mit Bildern, worum geht es bei Eurer Idee<br />

geht. Das hilft, die eigene Idee auch noch einmal<br />

klarer zu sehen. Als feststand, dass ich gewonnen<br />

habe, spürte ich viel Anerkennung und Wertschätzung,<br />

die meine Motivation noch einmal sehr gestärkt<br />

haben. Nutzt daher die Chance, geht Euren<br />

Weg und lasst Euch davon nicht abbringen.<br />

Jetzt bewerben<br />

Für den Erfinderinnenpreis können sich Frauen<br />

ab 18 Jahren bewerben, die eine Erfindung<br />

in Deutschland entwickelt und/oder beim<br />

Deutschen Patent- und Markenamt oder beim<br />

Europäischen Patentamt angemeldet haben.<br />

Der Preis wird in vier Kategorien vergeben:<br />

• Technologie<br />

• Service & Sozial<br />

• Geschäftsmodell & Organisation<br />

• Sonderpreis: Humanismus 4.0<br />

www.Erfinderinnenpreis.de<br />

Karriere • Role-Models<br />

19


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Das Start-up unter den Behörden<br />

Vom Smart Home über medizinische Implantate und industrielle Produktionsanlagen bis hin zu unternehmenskritischen,<br />

softwaregestützten Geschäftsprozessen findet eine globale Vernetzung statt. Aber was,<br />

wenn diese modernen Technologien für kriminelle Zwecke missbraucht werden?<br />

In diesem Fall sorgt ZITiS dafür, dass Ermittlungsund<br />

Sicherheitsbehörden auch in Zukunft den Kriminellen<br />

voraus sind. Als jüngste Stelle des Bundesministerium<br />

des Innern, für Bau und Heimat – als<br />

Start-up unter den Behörden – gestalten wir die<br />

Sicherheitsarchitektur Deutschlands aktiv mit. Und<br />

dafür brauchen wir Verstärkung.<br />

Bei uns könnt Ihr Cyber-Sicherheit „von der Pike<br />

auf“ lernen – in einem Bachelor- oder Master-Studiengang.<br />

Für die Dauer der Regelstudienzeit des<br />

Bachelorstudiums Informatik bieten wir Euch:<br />

• eine monatliche Studienförderung in Höhe<br />

des BAföG-Höchstsatzes (ca. 950 € brutto)<br />

• die Zahlung der anfallenden Studiengebühren<br />

und Semesterbeiträge<br />

• Praktika zur Kenntnis-Vertiefung<br />

• Nach dem Studium: unbefrister Arbeitsvertrag<br />

Für den Master Cyber-Sicherheit (Regelstudienzeit<br />

20<br />

ein Jahr und neun Monate) bieten wir Euch:<br />

• eine unbefristete Einstellung bei ZITiS mit Einstiegsgehalt<br />

je nach Berufserfahrung zwischen<br />

38.000 € und 59.500 € jährlich<br />

• die vollständige Zahlung der Studiengebühren<br />

und Semesterbeiträge<br />

• Praktika zur Kenntnis-Vertiefung<br />

Doch wer sind „wir“ überhaupt?<br />

Wir sind die Forschungs- und Entwicklungsinstanz<br />

für technische Lösungen. Wir forschen, entwickeln<br />

und beraten für unsere Kunden: das Bundeskriminalamt,<br />

die Bundespolizei und das Bundesamt für<br />

Verfassungsschutz.<br />

Unsere Arbeit umfasst eine große Bandbreite von<br />

digitaler Forensik, Telekommunikationsüberwachung,<br />

Kryptoanalyse bis zu Big Data. Hinzu kommen<br />

technische Fragen bei Kriminalitätsbekämpfung,<br />

Gefahren- und Spionageabwehr. Durch<br />

unsere Expertise schaffen wir Werkzeuge und Lö-


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

sungen, die für die Aufgabenerfüllung der Sicherheitsbehörden<br />

unverzichtbar sind. Dazu bündeln<br />

wir bei ZITiS technisches Expertenwissen und bringen<br />

erstklassige Forscher, Entwickler und Berater<br />

zusammen, um so einen wesentlichen Beitrag zur<br />

inneren Sicherheit zu leisten.<br />

Querdenken statt Mitlaufen<br />

Als junge Behörde im Aufbau bieten wir Euch Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

und gleichzeitig die Verlässlichkeit<br />

einer öffentlichen Institution. Fachleute<br />

mit Innovationsgeist und Forschungsdrang sind für<br />

uns unerlässlich. Wenn Ihr es liebt, Eure Freiräume<br />

kreativ und produktiv zu nutzen und Euch mit<br />

anderen über Fachgrenzen hinaus auszutauschen,<br />

werdet Ihr Euch bei ZITiS zu Hause fühlen. Unsere<br />

Community aus Könnern besteht vor allem aus<br />

Querdenkern, die Innovationen vorantreiben und<br />

so helfen, die Rechte und Freiheiten der Menschen<br />

in Deutschland wirksam zu schützen. Voraus, quer<br />

und gerne auch gegen den Strich zu denken, ist bei<br />

uns ausdrücklich erwünscht. Ebenso die Ausdauer,<br />

den Dingen auf den Grund zu gehen und sich nicht<br />

mit halben Lösungen zufriedenzugeben.<br />

Wollt Ihr mehr wissen?<br />

Über studienfoerderung@zitis.bund.de könnt Ihr<br />

gern mit uns Kontakt aufnehmen, um über den<br />

weiteren Verlauf und die nächste Ausschreibung informiert<br />

zu werden oder um uns Fragen zu stellen.<br />

Karriere bei Zitis<br />

Company • Start-Up<br />

Wir investieren in Deine Zukunft<br />

Um unseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden,<br />

investieren wir jetzt in Deine Zukunft mit einer kompletten<br />

Studienförderung für das Bachelorstudium<br />

Informatik und das Masterstudium Cyber-Sicherheit<br />

an der Universität der Bundeswehr München.<br />

Unsere Studiengänge vermitteln praxisrelevante<br />

Fähigkeiten, etwa zur Identifizierung und Beseitigung<br />

von sicherheitsrelevanten Schwachstellen, zur<br />

Entwicklung und Implementierung von Sicherheitskonzepten<br />

und zur Erkennung und Abwehr von Angriffen<br />

auf IT-Systeme. Damit das neu gewonnene<br />

Wissen auch direkt zum Einsatz kommt, sind Praktika<br />

ein wichtiger Teil unseres Programms. Dabei<br />

stehen Euch immer erfahrene Kolleginnen und Kollegen<br />

von ZITiS als Mentoren zur Seite.<br />

Nach dem Studienabschluss bieten wir Euch einen<br />

unbefristeten Arbeitsvertrag bei ZITiS an mit der<br />

Möglichkeit zur Verbeamtung. Eine mindestens<br />

dreijährige Tätigkeit für uns setzen wir voraus.<br />

ZITiS – Zentrale Stelle für Informationstechnik<br />

im Sicherheitsbereich –<br />

ist das Start-up unter den Behörden.<br />

Wir sind eine junge Organisation<br />

im Aufbau und pflegen eine Kultur, die so ganz<br />

anders ist, als viele beim Stichwort „Behörde“<br />

vermuten. Flexibel, pragmatisch und agil. Offen<br />

für den Dialog auf Augenhöhe und die individuellen<br />

Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter.<br />

Als zentrale Forschungs- und Entwicklungsstelle<br />

unterstützen wir die Sicherheitsbehörden bei<br />

technischen Fragen – für die innere Sicherheit in<br />

Deutschland.<br />

Dazu brauchen wir Fachleute mit Innovationsgeist.<br />

Wir suchen Spezialistinnen und Spezialisten<br />

und kreative Köpfe, die ihr fundiertes<br />

Wissen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger<br />

einsetzen möchten und Lust auf die Arbeit in<br />

einer jungen, etwas anderen Behörde haben.<br />

Weitere Infos: zitis.bund.de/DE/Karriere<br />

21


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Eure Chance 2019 • Eure Chance 2020 • Eure Chance 2021 • Eure Chance 2022 • Eure Chance 2023 • Eure Chance 2024<br />

Copyright Mesago/Mathias Kutt<br />

3D-Druck: The next big thing<br />

Hippe Sneakers performed nach Euren Wünschen? Und zwar nicht nur mit standardisierten Features.<br />

Aarish Netarwala hat für den widerstandsfähigen Sportschuh „Adidas Grit“ den zweiten Preis bei der<br />

purmundus challenge 2018 auf der Formnext in Frankfurt, der Weltleitmesse für Additive Manufacturing/<br />

Industriellen 3D-Druck gewonnen. Der Grit kann von Sportlern getragen werden, um auf jeder Lauffläche<br />

effizienter zu trainieren. Die Sohle des Schuhs imitiert Sand, sie absorbiert Energie und ermüdet daher die<br />

Beinmuskulatur schneller. Additive Fertigung (auch 3D-Druck genannt) ist „The Next Big Thing“!<br />

22<br />

Der Satz: „Gibt‘s nicht“, gilt nicht mehr!<br />

Eine Muffe für den Daimler Benz Baujahr 1966<br />

– kein Problem! Die Additive Fertigung macht‘s<br />

möglich. Und sie ist überall zu finden – im medizinischen<br />

Bereich, in der Automotive, der Luft- und<br />

Raumfahrt, im Maschinenbau oder der Elektrotechnik.<br />

Fast jede Branche kann von „Additive Manufacturing“,<br />

dem industriellen 3D-Druck, profitieren.<br />

Mit ihrer Hilfe lassen sich binnen kurzer Zeit<br />

Bauteile herstellen, die exakt auf die Wünsche des<br />

Bestellers zugeschnitten sind und dem Kunden in<br />

kürzester Zeit zur Verfügung stehen. Für die metallverarbeitende<br />

Industrie in Deutschland bietet das<br />

ein riesiges Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

verbessern und sogar Produktion nach Deutschland<br />

zurückzuholen. Denn durch die zunehmende Individualisierung<br />

der Nachfrage und die Beschleunigung<br />

des Geschäfts durch Online-Plattformen er-<br />

hält derjenige den Auftrag, der prompt liefert, weil<br />

er schnell und in der Nähe fertigt.<br />

Was muss man werden, um dabei zu sein?<br />

Es gibt unterschiedliche Wege, z.B. Ingenieurin für<br />

Werkstoffkunde, Maschinenbau, Medizintechnik,<br />

Elektrotechnik, Fertigungstechnik u.v.m.<br />

Die Branche sucht<br />

Die Zahl der Stellenausschreibungen hat sich 2017<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 88 Prozent erhöht.<br />

Tendenz steigend! Und Frauen sind in diesem<br />

Bereich weit und breit kaum in Sicht...! Gesucht<br />

werden vor allem KonstrukteurInnen und MaschinenbauerInnen,<br />

gefolgt von ProgrammiererInnen,<br />

Sales und Business Development ExpertInnen sowie<br />

3D-Fachleuten für die Forschung und Entwicklung.<br />

www.dgm.de • www.3dnetzwerk.com


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Freude & Erfolg im Beruf<br />

Freude kann im beruflichen Kontext synonym<br />

verwendet werden für Hingabe, Begeisterung,<br />

Enthusiasmus für den Job, die Aufgabe oder<br />

die Position. Es ist das sprichwörtliche #Feuer,<br />

dass in Menschen brennt, die klare #Visionen<br />

und #Ziele verfolgen.<br />

Sobald also das Feuer brennt und die berufliche<br />

Leidenschaft entfacht ist, ist die Grundlage<br />

für den #Erfolg gelegt, denn Menschen sind<br />

dann besonders erfolgreich, wenn sie Dinge<br />

mit Leidenschaft und Freude tun.<br />

KaRRIeRe • eRFolgsReZepte<br />

erfolgsrezept<br />

Werdet Euch klar darüber, was Euch Freude<br />

macht, denn darin seid Ihr gut und langfristig<br />

auch erfolgreich. Stellt fest, wo Ihr Eure Freude<br />

beruflich verwirklichen könnt. Mögliche Orte<br />

der Freude können sein:<br />

• Ein #Arbeitgeber, der Eure Stärken und<br />

Talente erkennt und fördert<br />

• Einen #Beruf und eine #Aufgabe, die<br />

erfüllend und sinnstiftend sind<br />

• Nette und kooperative #Kolleginnen<br />

und #Kollegen, mit denen das Arbeiten<br />

richtig Spaß macht<br />

• Ein oder mehrere #Netzwerke, in denen<br />

Ihr Unterstützung bekommt und auf<br />

Gleichgesinnte trefft<br />

• Ein #Hobby, das Euch einen Ausgleich<br />

zu Eurer Arbeit gibt<br />

• Und natürlich: #Familie, #Freunde,<br />

#Partnerschaft<br />

Weitere Erfolgsrezepte zum glücklich machen gibt es in unseren<br />

women&<strong>work</strong>-Webinaren: http://webinar.womenand<strong>work</strong>.de<br />

23


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Tipps & Tricks für ein stressfreies Studium<br />

Vernetzt Euch.<br />

Von Paten- über Mentoring-Programme bis hin<br />

zu Fachschaften: Überall findet Ihr Rat und könnt<br />

Euch vernetzen. Auch wenn Ihr gerade in den<br />

letzten Zügen einer Hausarbeit sitzt und nicht<br />

weiter kommt, gibt es Gruppen, die sich genau<br />

dafür treffen und in der entscheidenden Phase<br />

Hilfestellung leisten.<br />

Gebt immer 100 Prozent,<br />

beim Lernen und beim Entspannen.<br />

Zeitmanagement ist das erste und wohl<br />

wichtigste was Ihr in Eurem Studium lernen<br />

müsst. Es gibt die Zeit in der Ihr lernen müsst.<br />

Da müssen dann leider auch mal der Freund oder<br />

die Freundin, der Sportverein und die Hobbies<br />

hinten anstehen. Aber, und das ist mindestens<br />

genauso wichtig, plant Euch auch immer Zeit zum<br />

Nichtstun ein. Irgendwann ist der Kopf voll mit<br />

Informationen. Freie Zeit, in der Ihr wirklich<br />

abschaltet und mal nicht an die Uni denkt, ist<br />

daher essentiell wichtig, um hinterher noch einmal<br />

voll durchstarten zu können.<br />

Behaltet das Ziel vor Augen.<br />

Mal einen Kurs geschoben, durch eine Prüfung<br />

gefallen, ein Praktikum suchen, Nebenjob, Freunde,<br />

Familie... und die Liste könnte endlos weiter<br />

gehen. Es ist oft gar nicht so einfach<br />

alles unter einen Hut zu kriegen.<br />

Doch ganz ruhig! Einmal tief durchatmen! Es ist<br />

nicht einfach, aber versucht Euch immer nur auf<br />

das zu konzentrieren was gerade vor Euch liegt.<br />

Schritt für Schritt. Lasst Euch nicht von der<br />

Masse an Arbeit erdrücken. Macht Euch eine<br />

Todo-Liste, denn so verliert Ihr das Ziel nicht<br />

aus den Augen und der Berg an Arbeit wird<br />

schneller kleiner als Ihr denkt.<br />

Sharing is Caring<br />

Welche Tipps und Tricks zum Studium habt Ihr?<br />

Schreibt uns an: <strong>CAMPUSdirect</strong>@womenand<strong>work</strong>.de<br />

Wir veröffentlichen Eure Erfahrungen in der nächsten<br />

Ausgabe!<br />

Vergesst den Spass nicht.<br />

Studieren, lernen, Hausarbeiten und Klausuren<br />

schreiben ist nicht immer schön und stresst ganz<br />

gewaltig. Von Referaten und Vorlesungen ganz zu<br />

schweigen. Aber mal unter uns gesagt: Manchmal<br />

sind die Sachen, die Dozenten von sich geben, doch<br />

ganz schön interessant. Und das Studentenleben<br />

an sich ist ja auch nicht langweilig! Also versucht,<br />

bei dem ganzen Pflicht-Pensum, nicht den Spaß an<br />

der Sache zu verlieren. Und wenn es schon nicht<br />

das Studium selbst ist, so ist es doch die<br />

Studienzeit generell, die man sein ganzes Leben<br />

nicht vergessen wird. Oder was meint Ihr?<br />

24


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

5 must-Haves/must-dos im wintersemester<br />

Viele empfinden das Wintersemester anstrengender, und es fühlt sich auch einfach viel länger an, als das<br />

Sommersemester. Doch wenn die Tage länger und dunkler werden, gibt es ein paar schöne Dinge, die ihr<br />

tun könnt bzw. haben solltet, um Euch die dunkle Jahreszeit zu verschönern.<br />

der eigene To-Go-Becher<br />

Perfekt für kalte Wintertage! Kaffee, Tee oder Glühwein bleiben lange heiß, so dass Ihr<br />

Euch, auch wenn Ihr mal wieder länger auf den Bus oder die Bahn warten müsst, aufwärmen<br />

könnt. Zusätzlicher Pluspunkt zum Thema Nachhaltigkeit: Ihr verschwendet keine<br />

Einweg-Plastik-Becher und in einigen Läden bekommt Ihr sogar eine Ermäßigung, wenn Ihr<br />

Euren eigenen Becher mitbringt.<br />

studIum • lIFestyle & tIpps<br />

Handschuhe mit ‚touch‘<br />

intelligente kleidung<br />

Wer kennt das nicht? Man wartet in Eiseskälte erst auf den verspäteten Zug, dann auf den<br />

Bus – und Ablenkung mit dem Handy? Fehlanzeige! Die behandschuhten Finger können<br />

das Display nicht bedienen. Doch mittlerweile gibt es fast überall Handschuhe mit ‚Touch‘-<br />

Funktion zu kaufen. Damit könnt Ihr Euer Smartphone weiter frei bedienen, ohne Eure<br />

Finger dem Erfrierungstod auszusetzen. Clever, oder?<br />

Denjenigen von Euch, die neben kalten Fingern auch unter Permafrost an den Füßen leiden,<br />

kann geholfen werden. Intelligent beheizbare Einlegesohlen sind der letzte Schrei.<br />

Die Sohlen halten bis zu sieben Stunden warm, sie werden am Laptop oder PC aufgeladen<br />

und die Temperatur ist per Smartphone regulierbar. Kombiniert mit einer Mütze mit eingebauter<br />

LED-Lampe – und der Winter kann kommen!<br />

wintermüdigkeit adé<br />

an apple a day...<br />

Vor allem der November hat es in sich. Grauer Himmel, Regen und feuchte Kälte laden<br />

nicht gerade zum Spaziergang ein. Und mit Beginn der Klausurzeit wird frische Luft zusätzlich<br />

zur Mangelware. Doch damit heizt Ihr die Windermüdigkeit nur an. Anstatt den ganzen<br />

Tag drinnen zu sitzen, solltet Ihr deshalb wenigstens mittags mal rausgehen und das wenige<br />

verfügbare Licht nutzen und Vitamin D tanken.<br />

... keeps the doctor away. Nehmt Euch ein Beispiel! Winterzeit heißt auch Grippe-Zeit und<br />

wer ist schon scharf auf eine Erkältung? Vitaminreich kommt Ihr gesünder durch den<br />

Winter. Richtwert: In jeder Vorlesung einen Apfel oder eine Mandarine und schon solltet Ihr<br />

Eurem Immunsystem ein Stück weit geholfen haben, sich gegen die lästigen Krankheiten<br />

zur Wehr zu setzen!<br />

25


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Elisa Baldeweg<br />

Studentin BWL im 5. Semeter<br />

Alter 20<br />

Universität Bayreuth<br />

Ehrenamt bdvb - Bundesverband Deutscher<br />

Volks- und Betriebswirte e.V.<br />

Mitmachen Werdet Teil einer Hochschulgruppe vor<br />

Ort oder macht Eure Universität zum<br />

bdvb-Standort.<br />

Kontakt<br />

bdvb.de, hg-bundesvorstand@bdvb.de<br />

FAcebook<br />

Wir werden keine Freundinnen<br />

bdvb campus<br />

#Teamarbeit. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen<br />

hat wohl jede von Euch schon einmal gemacht. Innerhalb des letzten Jahres durfte ich in einem siebenköpfigen<br />

Team, bestehend aus drei Frauen und vier Männern arbeiten. Ich freute mich auf die Zeit, besonders<br />

auf die Arbeit mit dem weiblichen Kreativteam und auf die Arbeit unter Frauen. Doch mit der Zeit stellte<br />

sich heraus, dass genau das gar nicht so leicht war, wie ich anfänglich dachte.<br />

26<br />

Mit meinem Teamkollegen verschmolz ich über die<br />

Zeit zu einer Person. Wir waren ehrlich zueinander<br />

und zugleich unsere härtesten Kritiker. Kritik nahm<br />

man nicht persönlich und wenn doch, blieben<br />

#Freundschaft und #Arbeit immer getrennt. Eine<br />

scheinbare Selbstverständlichkeit, die mir mit einer<br />

Teamkollegin nie gelang.<br />

Wir prallten immer wieder aneinander, gaben uns<br />

zwar betont freundlich und versuchten uns so wenig<br />

wie möglich zu kritisieren – doch irgendwann ging<br />

es nicht mehr. Wir wurden persönlich, beschimpften<br />

uns, sprachen schlecht übereinander und warteten<br />

nur auf die nächste Möglichkeit, die andere zu kritisieren.<br />

Wir mochten uns nicht, wir wurden keine<br />

#Freundinnen und vor allem gelang es uns nie,<br />

Persönliches von der Arbeit zu trennen. Wir legten<br />

uns gegenseitig sehr viele Steine in den Weg,<br />

konnten nicht miteinander umgehen – und genau<br />

damit konnten wir nicht umgehen. Frauen müssen<br />

schließlich zusammenhalten, sie müssen einander<br />

verstehen und einer Meinung sein, um sich in einer<br />

#Männerdomäne behaupten zu können, oder<br />

etwa nicht? Doch genau diese #Glaubenssätze<br />

wurden uns zum Verhängnis, denn sie sorgten dafür,<br />

dass wir unsere Energie und Kraft für die falschen<br />

Dinge einsetzten und viele Tränen flossen.<br />

Heute habe ich gelernt: Frau ist nicht gleich Frau.<br />

Es ist wichtig, dass wir – auch unter Frauen – objektiv<br />

bleiben, Dinge deutlich aber sachlich ansprechen<br />

und sie nicht auf unsere Weise interpretieren.<br />

Es ist in Ordnung, mit manchen Kollegen besser<br />

und lieber zu arbeiten, als mit Kolleginnen. Nehmt<br />

das nicht persönlich und hinterfragt es nicht zu sehr.<br />

Nur: Legt Euch keine Steine in den Weg, nur weil<br />

Ihr nicht miteinander umgehen könnt. Wir müssen<br />

im Job keine besten Freundinnen werden – aber<br />

den gegenseitigen Respekt sollten wir nie verlieren.


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Aus Fehlern lernen<br />

Die Gehaltsverhandlung<br />

Karriere • Schöner Scheitern<br />

mit<br />

Verhandeln ohne Ziel: Eine Verhandlung ohne Ziel führt nie zum<br />

Erfolg. Werdet Euch bewusst, welches Gehaltsziel Ihr im<br />

besten Fall anstrebt und definiert auch Eure Schmerzgrenze,<br />

unter die Ihr auf keinen Fall rutschen wollt.<br />

Sachlichkeit ist angesagt!<br />

Emotional werden: Frauen neigen dazu, Misserfolge persönlich zu<br />

nehmen. Das ist hier nicht angebracht. Bleibt sachlich,<br />

konzentriert Euch auf Euer Ziel und Eure Stärken. Eine<br />

Gehaltsverhandlung ist ein Business-Gespräch. Hier geht es vor<br />

allem um den Faktor „Preis-Leistung“. Stimmt der Faktor beim<br />

ersten Mal noch nicht, versucht es ein weiteres Mal.<br />

Ruhe bewahren!<br />

Sich aus dem Konzept bringen lassen: Dass Euch in Gehaltsverhandlungen<br />

Widerstand entgegen gebracht wird, ist normal und<br />

gehört zum Macht-Spiel dazu. Auch hier gilt: Konzentration auf<br />

Euer Ziel und auf das Sichtbarmachen Eurer Leistung.<br />

Übrigens: Weitere Karriere- und Gehaltsverhandlungs-Tipps gibt es<br />

in unseren women&<strong>work</strong>-Webinaren: http://webinar.womenand<strong>work</strong>.de<br />

27


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Kurz Vorgestellt<br />

Name<br />

Sabine Schmitz<br />

Alter 55<br />

Beruf<br />

Mathematikerin<br />

Position Vorständin für die Bereiche<br />

Operations & Personal<br />

Lieblings-App<br />

Runtastic<br />

#Werdegang<br />

#Versicherungskauffrau #Mathematikstudium<br />

#Vorstandsassistentin #Geschäftsführung<br />

#Gründerin #Vorständin<br />

Karriere-Webseite www.finum-karriere.de<br />

Finanzbranche: FRauen im Top-Management<br />

Deutschlands Banken sind Männerbastionen. In Deutschland lag der Frauenanteil bei den Vorständen im<br />

Jahr 2017 nur bei knapp 9 %. Deutschland ist im internationalen Vergleich damit besonders rückständig,<br />

denn tatsächlich ist nur ca. jedes zehnte Vorstandsmitglied eine Frau. Eine davon ist Sabine Schmitz, Vorständin<br />

bei FiNUM.Finanzhaus. Unsere Chefredakteurin, Melanie Pilszek, hat mit ihr gesprochen.<br />

28<br />

Frau Schmitz, wie haben Sie es in diese<br />

Top-Position geschafft? Was war Ihre Erfolgsstrategie?<br />

Meine Erfolgsstrategie ist, neugierig, ehrgeizig und<br />

begeisterungsfähig zu sein. Ich habe natürlich zunächst<br />

Wert gelegt auf eine gute Grundlage durch<br />

eine gute berufliche #Qualifikation, aber am Ende<br />

wurde auch mein #Mut belohnt, einmal Risiken<br />

einzugehen und eigene vermeintliche Grenzen zu<br />

überschreiten. Wichtig waren dabei zwei Dinge:<br />

zum einen viele Jahre ein eigenes Unternehmen<br />

aufgebaut zu haben, das ich prägen konnte und in<br />

dem ich wirtschaften musste. Zum anderen einige<br />

wenige Mentoren, von denen ich gelernt habe, wie<br />

man Menschen führt und sich gut organisiert. Ich<br />

habe nie verbissen meinen Karriereweg betrieben,<br />

habe aber immer #Chancen, die sich angeboten<br />

haben, wahrgenommen. So konnte ich auf mich<br />

aufmerksam machen und bin heute als Vorständin<br />

in einem immer noch sehr männerdominierten Bereich<br />

eine wirkliche Exotin.<br />

Wie sieht Ihr Vorstands-Alltag aus?<br />

Ganz wichtig: mein Tag beginnt mit #Kaffee! Ich<br />

bin im Vorstand der FiNUM zuständig für Operations<br />

und den Beratungs- und Verkaufsprozess.<br />

Das scheint erst einmal ein Widerspruch zu sein,<br />

hat aber beides sehr viel mit strukturierten Prozessen<br />

zu tun. In meiner Tätigkeit bin ich sehr viel in<br />

Deutschland unterwegs, um mit unseren Führungskräften,<br />

Beratern und meinen Vorstandskollegen zu<br />

diskutieren und die Zukunft zu gestalten. Darüber<br />

hinaus bin ich viel mit unserem Abwicklungsteam<br />

am Standort in Troisdorf zusammen, um Abläufe<br />

rund um den Service zu begleiten. Mein Tag ist<br />

geprägt von viel #Kommunikation mit allen MitarbeiterInnen,<br />

da ich mein Team mit viel Transparenz<br />

und Vertrauen führe. Ich versuche viele Gespräche


women&<strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

Finanzbranche: Frauen-Fakten-Check<br />

12 %<br />

aller Trader in Deutschland sind<br />

Frauen. Bei Hedgefonds sowie<br />

im Bereich M&A im Investment<br />

Banking liegt die Quote bei<br />

15 % beziehungsweise 14 %.<br />

Quelle: fondsfrauen.de<br />

80 Jahre<br />

würde es nach heutiger<br />

Berechnung dauern, bis beide<br />

Geschlechter in den Vorständen<br />

der Banken gleich stark vertreten<br />

sind.<br />

Quelle: DIW Berlin, 2017<br />

29 %<br />

beträgt der Verdienstunterschied<br />

(„Gender Pay Gap“) zwischen<br />

Männern und Frauen in der<br />

Finanzbranche (vgl. Schweden:<br />

26,3 %; Norwegen: 29,5 %).<br />

Quelle: DIW Berlin, 2018<br />

Company • top-management<br />

persönlich zu führen, aber es geht natürlich vieles<br />

inzwischen auch über Telefon- und Videokonferenzen.<br />

Welche Kompetenzen braucht man für einen<br />

Vorstandsposten?<br />

Natürlich sollte man an allererster Stelle etwas von<br />

seinem Aufgabengebiet verstehen. Darüber hinaus<br />

sind es für mich eher die persönlichen Faktoren,<br />

die jemanden qualifizieren. Grundsätzlich bin ich<br />

überzeugt, dass eine solche Aufgabe nur zu bewältigen<br />

ist, wenn einem die Menschen, die man<br />

führt, auch vertrauen. Daher sind #Glaubwürdigkeit<br />

und #Authentizität wichtige Eigenschaften<br />

einer Führungskraft. Ich habe einmal in einer vorhergehenden<br />

Tätigkeit viele Entlassungsgespräche<br />

führen müssen. Die Mitarbeiter haben wir aber früh<br />

informiert und ihnen das Gefühl gegeben, dass wir<br />

noch für sie kämpfen. Als die Entscheidung nachher<br />

unumstößlich war, haben wir natürlich keine<br />

schönen Gespräche geführt, aber wir sind fair auseinander<br />

gegangen. Das meine ich mit Verlässlichkeit<br />

in einer solche Position. Für sehr wichtig halte<br />

ich aber auch die Fähigkeiten, den Menschen zuzuhören<br />

und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.<br />

des Vertriebes ist es hilfreich, wenn man zumindest<br />

einmal in den Vertrieb hineingeschnuppert hat.<br />

Jede Bewerberin sollte verstehen, worauf es bei der<br />

Unterstützung von Beratern/-innen ankommt. Ich<br />

möchte Frauen raten, ihr Licht nicht unter den berühmten<br />

„Scheffel zu stellen“. Frauen neigen dazu,<br />

mehr im Hintergrund zu agieren. Ich möchte allen<br />

Frauen Mut machen, sich aktiv zu zeigen und Führungsaufgaben<br />

aktiv anzunehmen, sich selbst zuzutrauen.<br />

Ich gebe zu, mit meiner Größe von 1,82 m<br />

habe ich es schon immer etwas einfacher gehabt,<br />

nicht übersehen zu werden ;-). Doch Spaß beiseite.<br />

In der heutigen Arbeitswelt sind Eigenschaften wie<br />

#Teamfähigkeit mehr denn je gefordert, trotzdem<br />

gilt es, dass jeder einzelne viel #Kompetenz und<br />

#Engagement einbringen muss,<br />

Was raten Sie jungen Frauen, die ganz<br />

am Anfang ihres Berufslebens stehen?<br />

Die eigene Qualifikation ehrgeizig angehen und<br />

Chancen wahrnehmen, Mut zum anders sein und<br />

neugierig bleiben.<br />

Welche Insidertipps haben Sie für Frauen,<br />

die in der Finanzbranche Karriere machen<br />

möchten?<br />

Zum einen freue ich mich immer wieder, wenn ich<br />

engagierte und erfolgreiche Frauen in dieser Branche<br />

erlebe. Bei FiNUM.Finanzhaus haben wir sogar<br />

unter dem Namen FiNUM Grace eine eigene Organisation,<br />

mit dem Ziel, dass Beraterinnen Kundinnen<br />

beraten. Für alle Aufgaben auch jenseits<br />

women&<strong>work</strong><br />

FiNUM.Finanzhaus ist einer der über 100 Top-<br />

Arbeitgeber auf der women&<strong>work</strong> am 4. Mai<br />

2019 im FORUM der Messe Frankfurt. Informiert<br />

Euch über FiNUM als Arbeitgeber auf der<br />

women&<strong>work</strong>-Webseite:<br />

womenand<strong>work</strong>.de/messe/aussteller<br />

29


women&<strong>work</strong><strong>work</strong> • <strong>CAMPUSdirect</strong><br />

women&<strong>work</strong>-Zeitreise<br />

ada Lovelace<br />

1815 –1852<br />

Gründerin der informatik<br />

Im Jahr 1842 schrieb Ada Lovelace das weltweit erste Computerprogramm. Sie wurde so – ungewollt und<br />

ungeplant – zur Gründerin der Computerwissenschaften. Als erste #Programmiererin der Welt schuf sie<br />

einen Berufszweig, in dem Frauen bis heute unterrepräsentiert sind.<br />

Geburt und Kindheit von Ada Lovelace fielen in<br />

den Beginn der industriellen Revolution. Sie erlebte<br />

mit, wie sich die Arbeit veränderte, in Fabriken<br />

verlagert und industrialisiert wurde. In ihrer Geburts-<br />

und Heimatstadt #London befand sie sich<br />

im Schmelztiegel alter und neuer Welten und im<br />

Herzen des beginnenden #Industriezeitalters, das<br />

die Welt unwiderruflich verändern sollte.<br />

Ada war die Tochter von Lord Byron, einem britischen<br />

Dichter. Weil ihre Mutter nicht wollte, dass<br />

Ada in die beruflichen Fußstapfen ihres Vaters trat,<br />

sorgte sie früh dafür, dass ihre Tochter fast ausschließlich<br />

in #Mathe und #Naturwissenschaften<br />

unterrichtet wurde. Mit Erfolg. Ada Lovelaces<br />

Poesie war die Mathematik – allen gesellschaftlichen<br />

Widrigkeiten zum Trotz, denen die meisten<br />

Frauen in der Zeit ausgesetzt waren. Mit 17 Jahren<br />

traf sie Charles Babbage, der ihr Pläne für eine<br />

Maschine zeigte, von der er glaubte, sie könne<br />

komplexe mathematische Berechnungen durchführen.<br />

Ada übersetzte diese Pläne vom Französischen<br />

ins Englische und fügte ihnen eigene Gedanken<br />

und Ideen hinzu. Ihre Visionen gingen weit über<br />

die Berechnungen und Ideen von Babbage hinaus.<br />

Ihre Beiträge zu Rechnerarchitektur und Grundlagen<br />

der Programmierung bis hin zu ersten Ideen<br />

künstlicher Intelligenzen zeigten, dass Lovelace<br />

den #Computer schon damals als ein universelles<br />

Hilfsmittel ansah, der alles tun kann, was einem<br />

logischen #Algorithmus entspringt.<br />

Ada Lovelace starb 1852 mit nur 36 Jahren an<br />

Krebs. 167 Jahre später, im Jahr 2019, sind Programmiererinnen<br />

Mangelware. Gerade einmal<br />

16,6 % Frauen sind in der IT beschäftigt und sie<br />

verdienen rund 25 % weniger als ihre Kollegen.<br />

30


Ja, ich will...<br />

• beruflich Erfolg haben und mich persönlich<br />

weiterentwickeln.<br />

• in einer Welt der Veränderung meine<br />

Karriere pro-aktiv gestalten.<br />

• selbstbewusst meine Zukunft planen.<br />

• entspannt und zeitflexibel lernen –<br />

wann es mir gefällt.<br />

Aktuelle Kurse & Anmeldung<br />

www.womenand<strong>work</strong>.academy


Europas größte Karrieremesse für Frauen<br />

„Sei frech, wild und wunderbar.“<br />

Astrid Lindgren<br />

250 AUSSTELLER<br />

ÜBER 50 VORTRÄGE<br />

KARRIERE-BERATUNG<br />

SPEED-COACHING<br />

COMPANY-SLAM UVM<br />

4. MAI 2019 • 9:30-17:00 UHR<br />

FORUM MESSE • FRANKFURT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!