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Fachbetriebsheft Garantiert naturnah _04.2018

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Faszination Naturgarten<br />

Faszination Naturgarten<br />

rinth. Eine völlig andere Planung war fällig,<br />

die sich deutlich von den ersten Entwürfen<br />

von 2005 unterschied. Aus Kostengründen<br />

mussten etliche Elemente der ursprünglichen<br />

Ideen gestrichen werden, einige Flächen<br />

wurden komplett herausgenommen,<br />

einige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

für die Kinder entfielen. Die vom Bauhof<br />

zwischenzeitlich gestaltete Arena wurde in<br />

die neue Planung einbezogen, die beliebig<br />

herumstehenden Felsbrocken konnten für<br />

den Aufgang zum „Burgberg“ wiederverwendet<br />

werden. Auf Wunsch der Schule<br />

sollte ein kleiner Teil der Asphaltfläche für<br />

die Aufstellung einer Tischtennisplatte erhalten<br />

bleiben.<br />

Kurzporträt<br />

Kontakt & Adresse:<br />

Grundschule Hollstadt-Wollbach<br />

Schulstraße 5<br />

D - 97618 Hollstadt<br />

Besichtigung auf Anfrage:<br />

Der Schulhof ist frei zugänglich<br />

Baujahr / Bauzeit:<br />

Umgestaltung in Etappen 2009 – 2014,<br />

Pflege zweimal jährlich<br />

Größe: ca. 1200 m²<br />

Wildpflanzenarten: gepflanzt:<br />

945 Gehölze u. Stauden in 163 Arten,<br />

davon mehr als 80 % biologisch/einheimisch<br />

Wildpflanzensaatgut: Mischungen:<br />

Blumen-Schotterrasen (Hof-Berggarten),<br />

Wärmeliebender Saum, Dachbegrünung<br />

Halbschatten (Rieger-Hofmann);<br />

Einzelsaatgut in 25 Arten<br />

Besondere Merkmale / Naturmaterialien:<br />

Muschelkalk-Steinblöcke<br />

und Mauersteine<br />

Zertifizierung: 2015<br />

Projekt-Umsetzung: Nachdem die Gemeinde<br />

das Gelände entsiegelt und den<br />

Belag entsorgt hatte, wurde der 1. Bauabschnitt<br />

im Jahr 2009 zusammen mit dem<br />

sehr kooperativen Bauhof der Gemeinde<br />

unter Bauhofleiter Herrn Schmitt und mit<br />

Unterstützung des Baggerführers einer<br />

Firma begonnen. Dabei entstand ein „Burgberg“<br />

sowie ein langgestreckter Hügel mit<br />

einem Kriechtunnel und einem Platz zwischen<br />

den Muschelkalk-Trockenmauern.<br />

Ein Muschelkalk-Steinbruch befindet sich<br />

in unmittelbarer Nähe. Die vorhandenen<br />

Steinblöcke wurden dabei als Kletterfelsen<br />

für den Aufgang zum Burgberg verwendet,<br />

und zwar so, dass auch die Stufen der<br />

vorhandenen Arena mit als Aufstieg von<br />

ganz unten dienen können. So beträgt<br />

der Höhenunterschied auf der möglichen<br />

Kletterpartie ca. 4 m. Die obere Plattform<br />

des Burgbergs ist von einer Trockenmauer<br />

umgeben, dahinter wurden heimische<br />

Wildsträucher und Wildstauden gepflanzt.<br />

Die dabei entstandenen Plätze und Flächen<br />

wurden mit Blumen-Schotterrasen<br />

eingesät. Ein langgestrecktes Hochbeet<br />

mit Trockenmauern wurde als Raumteiler<br />

längs über den ehemals versiegelten Platz<br />

gebaut. Auf ihm fanden Wildstauden und<br />

Bilder von oben nach unten:<br />

Frisch gepflanzt und gesät –<br />

vor dem 1. Pflegedurchgang<br />

Schon bald wird es wildblumenbunt<br />

Der schattige Hang am Haus tat sich anfangs<br />

schwer, wird aber jetzt immer schöner<br />

heimische Kleinsträucher Platz, die im Zuge<br />

der Arbeiten für den 2. Bauabschnitt von<br />

den Schülerinnen und Schülern gepflanzt<br />

wurden.<br />

An zwei Wochenenden (Fr/Sa) wurde der<br />

2. Bauabschnitt mit enorm fleißigen Schülern,<br />

Eltern und Lehrer/n/innen vollendet.<br />

Nach Vorarbeiten mit einem Bagger, der<br />

u. a. die vergrasten Flächen an den Hängen<br />

abgrub, bauten die Beteiligten eine Trockenmauer<br />

an der Böschung zur Straße sowie<br />

zwei weitere Hochbeete als Raumteiler.<br />

Auch der Bürgermeister, Herr Menninger,<br />

arbeitete äußerst engagiert mit. Bepflanzt<br />

wurden die Flächen mit <strong>naturnah</strong>en Rosen,<br />

attraktiven Wildsträuchern und heimischen<br />

Wildstauden. Der große, meist im<br />

Schatten liegende Hang am Schulgebäude<br />

auf der Nordseite wurde, abgesehen von<br />

einigen Initialpflanzen, größtenteils mit<br />

Einzel-Saatgut und einer Dachbegrünung<br />

für Halbschatten von Rieger-Hofmann eingesät.<br />

Die Einsaat an diesem schwierigen<br />

Standort (steile Schotterfläche, Schatten)<br />

benötigte 2 – 3 Jahre, um den Hang vollständig<br />

zu begrünen, wurde dann aber zu<br />

einem Glanzstück mit Schatten- und Halbschatten-Stauden.<br />

Im Jahr 2012 baute der Bauhof noch einen<br />

Hangrost und ein Baumstämme-Mikado.<br />

2013/14 wurde mit Kindern und Eltern der<br />

bis dahin wenig einladende Eingangsbereich<br />

der Schule umgestaltet. Die Kinder<br />

befüllten mit großem Einsatz Gabionen<br />

Ein Hangrost – Lärche wächst<br />

leider nicht krumm<br />

mit kleinen Steinen, viele davon von ihnen<br />

selbst bunt bemalt, als künftige Sitzgelegenheiten.<br />

Dabei mussten sie zur Erheiterung<br />

meinerseits mehrfach darauf hingewiesen<br />

werden, die bemalten Steinchen im<br />

sichtbaren Randbereich zu platzieren und<br />

nicht einfach in die Mitte zu werfen.<br />

Zudem baute das Künstler-Ehepaar Krautwurst<br />

im Eingangsbereich eine Mosaik-Eule<br />

als Wahrzeichen der Schule, als Symbol für<br />

Klugheit und auch wegen des wenige hundert<br />

Meter entfernt in einem stillgelegten<br />

Steinbruch brütenden Uhupaares. Auch<br />

gestalteten sie zusammen mit Eltern und<br />

Kindern eine Außenwand mit Mosaiken.<br />

Im Jahr 2015 konnte der Schulhof zur großen<br />

Freude des Schulleiters als ‚Naturgarten<br />

– Empfohlen von Bioland‘ zertifiziert<br />

werden. Dies war nochmals Anlass für<br />

Schulleiter Gerhard Krug, in der Rhön-und<br />

Saalepost einen Artikel unter der Teilüberschrift:<br />

„… von Bioland als vorbildlich ausgezeichnet“<br />

zu platzieren. Nach der vom<br />

Schulleiter nachträglich geschilderten anfänglich<br />

großen Skepsis von Eltern und<br />

Ortsbewohnern gegenüber dem Projekt<br />

kommen aber inzwischen immer wieder<br />

Besucher, um die Blütenvielfalt zu bewundern.<br />

Und viele Insekten und Vögel wie der<br />

Stieglitz haben den Pausenhof als Refugium<br />

für sich entdeckt.<br />

Naturnahe Grünplanung<br />

Norbert Steininger<br />

Pfarrfeldstraße 12, 96050 Bamberg<br />

3 0951 9176343<br />

n.steininger@arcor.de<br />

Fachbetrieb für Naturnahes Grün –<br />

Empfohlen von Bioland: Planung<br />

Norbert Steininger<br />

66|FB Natur & Garten Oktober 2018<br />

Natur & Garten Oktober 2018 FB|67

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