Seminar Nager
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mein<br />
TIERHEILPRAKTIKER<br />
SEMINARBERICHT<br />
KANINCHEN,<br />
NAGER & CO.<br />
Autor: Nils Steenbuck<br />
Für Kinder ist es das Größte, ein Kaninchen, ein Meerschweinchen oder einen Hamster ihr Eigen zu nennen. Immer mehr<br />
Tierheilpraktiker werden daher in ihrem beruflichen Alltag mit Problemen und Erkrankungen dieser Tiere konfrontiert,<br />
zumal es neben Hunden und Katzen die am häufigsten vorkommenden Tiere in menschlicher Obhut sind.<br />
Entsprechend trafen sich vor Kurzem an der Paracelsus Schule Stuttgart wieder interessierte Tierheilpraktiker und THP-<br />
Anwärter, um von HP/THP Petra Jericke alles rund um das Thema „Kaninchen, <strong>Nager</strong> & Co.“ zu erfahren.<br />
V.L.: VORDERE REIHE: SIMONE PROLL, ISABEL HÖNTZSCH, HILDEGARD SCHIERENBERG<br />
V.L.: HINTERE REIHE: MICHAEL GENESCHEN, SABRINA LINGRÜN, NILS STEENBUCK, PETRA JERICKE, TANJA KNOBLOCH,<br />
ANJA BONO, JULIA BUSCH, MEIKE VOSS UND HEIKE GÖGELEIN MIT DEN HUNDEN EDINA UND FUNNY<br />
Foto: Jericke<br />
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DAS SEMINAR KANN STARTEN!<br />
ANATOMIE-MODELL EINER RATTE<br />
Tag 1 des <strong>Seminar</strong>s stand im Zeichen der Theorie<br />
Jeder kennt zwar <strong>Nager</strong>, aber da es<br />
die unterschiedlichsten Anforderungen<br />
in Haltung, Ernährung und Pflege<br />
gibt, wurde im Rahmen des Kurses<br />
größter Wert auf eine fachgerechte<br />
Fortbildung gelegt. Die Teilnehmer<br />
(immer m/w) bekamen Einblicke in<br />
die benötigten Unterbringungsarten,<br />
die Gestaltung von Gehegen, den Einsatz<br />
verletzungsfreier Spielzeuge und<br />
Beschäftigungsmittel. Alle waren erstaunt,<br />
wie komplex dieses Themengebiet<br />
tatsächlich ist und welche<br />
Fehler unbewusst durch Unkenntnis<br />
passieren können.<br />
Im Rahmen der Anatomie, Physiologie<br />
und Zoologie wurden die Besonderheiten<br />
der einzelnen Gattungen<br />
besprochen, z. B. dass das Kaninchen<br />
nicht zu den <strong>Nager</strong>n (Rodentia),<br />
sondern zu den Hasenartigen<br />
(Lagomorpha) gehört. Das ist darauf<br />
BLUTAUSSTRICH EINES<br />
MEERSCHWEINCHENS<br />
Fotos: © Petra Jericke<br />
V.L.: KANINCHEN, MEERSCHWEINCHEN, GOLDHAMSTER, DSUNGARISCHER<br />
ZWERGHAMSTER, DEGU, ROBOROWSKI-ZWERGHAMSTER<br />
DIVERSE EINSTREUARTEN<br />
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mein<br />
TIERHEILPRAKTIKER<br />
KONSERVIERTE TUMORE<br />
ZAHNINSPEKTION<br />
zurückzuführen, dass es hinter seinen<br />
oberen Schneidezähnen ein paar zusätzliche<br />
Zähne, sog. Stiftzähne, besitzt.<br />
Erkrankungen wurden mit Hilfe von<br />
Bildern und Fällen aus dem beruflichen<br />
Leben der Dozentin erläutert,<br />
wobei Frau Jericke immer wieder<br />
auf die Schulmedizin verwies, ohne<br />
die eine abgesicherte Diagnose, z. B.<br />
durch Röntgen oder Ultraschall, undenkbar<br />
ist.<br />
Petra Jericke erklärte noch einmal alle<br />
wichtigen Punkte, die bei der Erhebung<br />
einer Anamnese zu beachten<br />
sind, dann begann die Untersuchung<br />
an richtigen Patienten. Ein kleines<br />
Mädchen kam zusammen mit ihrer<br />
Mutter, um uns ihre beiden Kaninchen<br />
vorzustellen. Nach umfangreicher Befragung<br />
konnten wir – ausgerüstet mit<br />
Augenspiegel und Otoskop – die Tie-<br />
NÄCHSTES SEMINAR KANINCHEN, NAGER & CO.<br />
Start Ort<br />
13.04. Stuttgart<br />
• PARACELSUS.DE<br />
Tag 2: Die Praxis<br />
Am Vormittag des zweiten Tages<br />
wurden zunächst alle angefallenen<br />
Fragen vom Vortag diskutiert. Im<br />
Anschluss machten sich die Teilnehmer<br />
zusammen mit der Dozentin<br />
auf den Weg zu Tierheilpraktikerin<br />
Heike Gögelein nach Oberaichen,<br />
in deren Praxis der praktische Teil<br />
des <strong>Seminar</strong>s durchgeführt wurde.<br />
Schnell war vor Ort die mobile Praxis<br />
aufgebaut und ein gepolsterter<br />
Tisch zum Untersuchungstisch umfunktioniert.<br />
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BEI MEERSCHWEINCHEN IST ES BEIM<br />
HOCHHEBEN SEHR WICHTIG, UNTEN<br />
ABZUSTÜTZEN<br />
PETRA JERICKE UND NILS STEENBUCK BEI DER PALPATION EINES<br />
MEERSCHWEINCHENS<br />
re körperlich untersuchen. Dabei legte<br />
Frau Jericke größten Wert auf die<br />
korrekte Fixierung und Sicherung<br />
der Patienten, denn <strong>Nager</strong> und Kaninchen<br />
können sehr flink sein und<br />
BEI DER KANINCHENUNTERSUCHUNG<br />
GUT AUF DIE FIXIERUNG DES TIERES<br />
ACHTEN<br />
schnell ruckartige Bewegungen ausführen.<br />
Eine Sekunde der Unachtsamkeit<br />
kann daher schnell zu schlimmen<br />
Konsequenzen führen.<br />
Ergänzend zu den körperlichen Untersuchungen<br />
wurden auch die lebensnotwendigen<br />
Bedürfnisse der<br />
Tiere anhand vieler Beispiele erklärt,<br />
denn gerade auch in diesem Bereich<br />
entstehen Fehler, sodass erhöhter<br />
Aufklärungsbedarf vorliegt.<br />
Als die wichtigsten Untersuchungsgänge<br />
absolviert waren, durften die<br />
Teilnehmer unter Anleitung noch Krallen<br />
schneiden und bekamen diverse<br />
Tricks gezeigt, um unnötige Verletzungen<br />
und Blutungen zu vermeiden.<br />
Fazit: Ein lehrreiches und spannendes<br />
Paracelsus <strong>Seminar</strong>, das die beiden<br />
Dozentinnen Petra Jericke und<br />
Heike Gögelein hier auf die Beine gestellt<br />
hatten!<br />
PETRA JERICKE<br />
HEILPRAKTIKERIN<br />
TIERHEILPRAKTIKERIN<br />
PRAKTIZIEREND IN<br />
DEN USA<br />
Fotos: © Petra Jericke<br />
TÄTIGKEITSSCHWERPUNKTE<br />
• Orthomolekularmedizin<br />
• Labordiagnostik<br />
• Mykotherapie<br />
• Schlangenenzymtherapie nach Horvi<br />
• Phytotherapie<br />
• Dozentin an den Paracelsus Schulen<br />
KONTAKT<br />
Petty3@gmx.de<br />
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