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vielen Jahren sei kürzlich das örtliche<br />

Raumordungskonzept (ROK),<br />

das weitergeschrieben wurde, von<br />

der Behörde genehmigt worden.<br />

Leitner: „Die Aufregung um das<br />

Forchet hat uns viel Zeit gekostet.<br />

Die Angelegenheit wird sich auch<br />

jetzt noch ziehen, denn nach dem<br />

sechswöchigen Aushang müssen<br />

anschließend die Einsprüche behandelt<br />

werden und die gibt es sicher“.<br />

Bauplätze und Gewerbegebiet<br />

In diesem neuen ROK seien auch<br />

neue Bauplätze in Ötztal-Bahnhof<br />

und die Erweiterung des Gewerbegebietes<br />

um zwei Hektar auf der<br />

Ötztaler Höhe vorgesehen. Vor<br />

rund einem halben Jahr wurde bereits<br />

das Gewerbegebiet in Ötztal-<br />

Bahnhof um drei Hektar erweitert.<br />

„Wirtschaftlich geht es den rund<br />

300 Betrieben und daraus folgend<br />

auch der Gemeinde sehr gut“,<br />

weiß Leitner.<br />

Kinderbetreuung optimiert<br />

Wohin soll sich die Gemeinde darüber<br />

hinaus entwickeln? Mit dieser<br />

Frage beschäftigten sich die<br />

Dorfbürger im letzten Jahr im<br />

Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses<br />

„familienfreundliche Gemeinde“.<br />

Die Frage „Haiming,<br />

was willst du?“ wurde erst mittels<br />

Fragebogen, dann in einer öffentlichen<br />

Diskussion mit über 60<br />

Bürgern eruiert.<br />

Ein Projektteam mit professioneller<br />

Begleitung arbeitete anschließend<br />

die Vielfalt an Anregungen<br />

aus. Leitner: „Der alles überragende<br />

Wunsch ist die Optimierung<br />

der Kinderbetreuung. Wir sind<br />

nun dabei, eine Arbeitsgruppe einzurichten,<br />

um ein entsprechendes<br />

Konzept zu erarbeiten.“ (hd)<br />

Knackige Idee als neuer Renner<br />

Biohof Glatzl produziert erste Tiroler Corn- und Dinkelflakes<br />

Auch im Hofladen von Franz Glatzl greifen die Kunden immer öfters zu den ersten<br />

Tiroler Bio-Flakes.<br />

Foto: Daum<br />

Josef Glatzl zählt zweifellos zum<br />

Urgestein der Bio-Bewegung im<br />

Tiroler Oberland. Die Philosophie<br />

der nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

im Einklang mit der<br />

Natur hat auch Sohn Franz inhaliert<br />

und offensichtlich inspiriert:<br />

Die geniale Idee, mit Maismehl,<br />

das im Grunde ein Nebenprodukt<br />

der Polentaerzeugung<br />

ist, Bio-Flakes zu produzieren,<br />

wurde im Herbst in die Tat umgesetzt<br />

– Konsumenten sind hingerissen.<br />

Der Mainstream der Gesellschaft<br />

(der Ausdruck ist hip) des „Schneller,<br />

Höher, Weiter“ hat auch die<br />

Landwirtschaft längst erreicht.<br />

Möglichst viel Ertrag auf möglichst<br />

kleinen Flächen – dem muss<br />

natürlich nachgeholfen werden,<br />

womit auch immer. Die natürlichste<br />

Anbaumethode der Welt,<br />

nämlich das zu ernten, was die Natur<br />

von sich aus hergibt, muss nun<br />

als „Bio“ hervorgehoben werden.<br />

„Ich habe Glück gehabt und diese<br />

Entwicklung vorausgesehen“,<br />

meint Josef Glatzl. Sein Betrieb ist<br />

seit 1985 zertifizierter Biobetrieb<br />

mit mittlerweile 20 Hektar Ackerland,<br />

auf dem vorwiegend Getreide<br />

verschiedenster Sorten angebaut<br />

wird. Es ist wahrscheinlich<br />

kein Zufall, dass genau im Jahre<br />

1985 (Bioanerkennung) Sohn<br />

Franz das Licht der Welt erblickte<br />

und offensichtlich die innere Haltung<br />

mit der Muttermilch inhalierte.<br />

10.000 Packungen Flakes<br />

Die Nachfrage sei gut, attestiert<br />

Franz, der mittlerweile seinen eigenen<br />

Betrieb führt und direkt<br />

und über die MPreis-Schiene „Bio<br />

vom Berg“ vermarktet. Trotzdem<br />

müsse man sich permanent Neues<br />

überlegen. „Bei der Produktion<br />

von Polenta, der aus Maiskörnern<br />

gemahlen wird, fiel eine nicht geringe<br />

Menge an Maismehl als Nebenprodukt<br />

an. Zu viel, um es als<br />

Maismehl zu verkaufen“, erzählt<br />

der „junge“ Glatzl. Onkel Hans,<br />

der beim <strong>impuls</strong>-Besuch ebenfalls<br />

HAIMING<br />

anwesend war, ergänzte: „Ich half<br />

in Nauders Freunden beim Heuen,<br />

da wurden mir Cornflakes angeboten.<br />

Als ich erfuhr, dass die<br />

hier produziert werden, klingelte<br />

es: Wir könnten doch aus Maismehl<br />

Flakes machen.“ Die Idee<br />

schlug bei der Familie ein wie eine<br />

Bombe. Sofort wurden Gespräche<br />

mit der Nauderer Firma Cerealps<br />

aufgenommen. „Die waren ebenfalls<br />

begeistert und so lieferten wir<br />

im vergangenen Herbst rund vier<br />

Tonnen Mais- und Dinkelmehl<br />

nach Nauders“, berichtet Franz<br />

Glatzl, „und bekamen ca. 10.000<br />

Packungen der knackigen (Frühstücks-)Flocken<br />

retour.“<br />

Junge sind kritisch geworden<br />

Die ersten Tiroler Bio-Flakes übrigens.<br />

Die Konsumenten würden<br />

dieses Novum sehr gut annehmen<br />

und Franz weiß warum: „Die herkömmlichen<br />

Flakes haben tausende<br />

Kilometer Transport hinter<br />

sich. Und du weißt nicht, wie sie<br />

produziert wurden. Gentechnik ist<br />

sehr wahrscheinlich, Pestizide<br />

ebenfalls.“ Die Konsumenten seien<br />

kritischer geworden, vor allem<br />

die Jungen: „Niemand kennt sich<br />

bei der Kennzeichnung bzw. der<br />

Auflistung der Zutaten mit E-<br />

Nummern aus. Maisgrieß, Rohrzucker,<br />

Salz – fertig. Das sind unsere<br />

Inhaltsstoffe, die Leute wissen<br />

also, was sie essen.“ Und damit die<br />

nächste Generation ebenfalls mit<br />

Bio aufwächst, dafür haben die<br />

Glatzls gesorgt: Vor kurzem gab’s<br />

zum zweiten Mal Nachwuchs.<br />

(hd)<br />

19. Februar <strong>2019</strong> 29

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