20190204_Wirkungsbericht_web
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5 JAHRE WIRKUNG<br />
5 JAHRE WIRKUNG<br />
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Wirkungsfeld<br />
Bewegung<br />
„Nach so viel Löcher buddeln, bin<br />
ich ein richtiger Maulwurf!“<br />
(Kita-Kind)<br />
Ob Erde lockern, Gießkannen tragen, Schubkarren<br />
fahren, Werkzeug holen, Jäten, Hacken oder<br />
Ernten, der Acker wird dem Entdeckungs- und<br />
Bewegungsdrang der Kinder gerecht. Diese hopsen,<br />
trampeln, springen, laufen, schieben, tragen,<br />
graben, krabbeln und rennen, je nachdem welche<br />
Aufgabe ihnen gerade abverlangt wird. Sie<br />
nennen sich „Wildschweine“ und graben alles<br />
um oder werden zu „Rasenmähern“ und ziehen<br />
an Unkrautwurzeln. Viele der Kinder können ihre<br />
motorischen Fähigkeiten auf dem Acker verbessern<br />
und sind nach dem Ackern ausgeglichener.<br />
Wirkungsfeld<br />
Sozialkompetenzen<br />
„So, haben wir gut geackert,<br />
oder?“ (Kita-Kind)<br />
Beim Hacken und Jäten werden die Grundlagen<br />
für ein gesundes Selbstbewusstsein gelegt. „Ich<br />
kann gut graben!“, „Ich kann schon alleine Wasser<br />
holen!“ erzählen die Kinder genauso stolz,<br />
wenn sie ihre Eltern über den Acker führen und<br />
ihnen erklären, wie man Zucchini und Riesenkürbisse<br />
unterscheiden kann. Wenn die Kinder<br />
gemeinsam Körbe voller Gemüse in die Küche<br />
tragen und sie ihre Ernte im Mittagessen wiederentdecken,<br />
stärkt das ihr Selbstbewusstsein.<br />
Die Kinder sind nach dem Ackern entspannt, zufrieden<br />
mit ihrer Leistung und „haben gelernt,<br />
dass sie etwas Wertvolles erschaffen können“.<br />
Das hinterlässt ein tolles Gefühl.<br />
„Komm, wir machen das<br />
zusammen!“ (Kita-Kind)<br />
Im Umgang miteinander gibt es auf dem Acker<br />
sehr viel weniger Konflikte. Große und kleine<br />
Kinder ackern wunderbar zusammen und teilen<br />
sich Handwerkszeug genauso wie am Ende die<br />
Ernte. Die Aufgaben werden selbständig untereinander<br />
gewechselt, die Kinder arrangieren sich:<br />
„Wir wechseln uns ab, erst pflanzt du, dann ich,<br />
dann wieder du.“ Sie helfen sich, sind umsichtig<br />
und arbeiten gemeinschaftlich. Sie bringen sich<br />
gegenseitig bei, mit der Hacke den Boden aufzulockern,<br />
holen gemeinsam Werkzeug aus dem<br />
Schuppen, ziehen Pflanzen aus der Erde, bilden<br />
„Ameisenketten“ zum Mulchtransport oder bringen<br />
die riesigen Kürbisse zusammen in die Küche.<br />
Am Ende entwickeln die Kinder auch noch<br />
zusammen Verkaufsstrategien und legen Preise<br />
für die Gemüseernte fest.<br />
Wirkungsfeld<br />
Verantwortungsbewusstsein<br />
„Wenn plötzlich Unkraut wächst,<br />
geben die Kinder einen ‚Alarm‘<br />
ab und rennen zu uns, um uns<br />
daran zu erinnern, dass wir es<br />
entfernen müssen.“ (Erzieher*in)<br />
Wenn es um den Acker geht, entwickeln die Kinder<br />
einen regelrechten Beschützerinstinkt. Für<br />
die Beete wollen einige am liebsten einen Zaun<br />
bauen, am besten noch Lampen aufhängen, damit<br />
die Pflanzen schneller wachsen. Sie halten<br />
andere Kinder vom Acker fern, weil sie befürchten,<br />
dass Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen<br />
werden könnten. Ein kleineres Kind fragt ungläubig:<br />
„Kommt wirklich die Polizei, wenn wir aus<br />
Versehen aufs Beet laufen?“. Unkraut ist ein unliebsamer<br />
Gast bei den Kita-Kindern. Nicht selten<br />
ergreifen sie die Initiative und fordern die Erzieher*innen<br />
auf: „Da ist ganz viel Unkraut, das müssen<br />
wir jetzt wegmachen!“ Die Kinder fühlen sich<br />
für den Acker und die Pflanzen verantwortlich. Sie<br />
machen sich Gedanken, wie man Kaninchen fernhalten<br />
kann, Pflanzen vor AckerRowdys schützen<br />
kann, und sie sammeln gewissenhaft Mulch, um<br />
die Pflänzchen und den Acker ganz vorsichtig<br />
zuzudecken. Das Zugehörigkeitsgefühl ist groß:<br />
Selbst eingeschulte Kinder kommen zurück und<br />
schauen regelmäßig, wie „ihr“ Acker aussieht.<br />
Wirkungsfeld<br />
Nachhaltigkeit<br />
Auf dem Acker wird den Kindern Naturwissen<br />
vermittelt. Sie lernen die Jahreszeiten anhand<br />
der Gemüsepflanzen und deren Veränderungen<br />
kennen. Wenn die Kinder ihr eigenes Gemüse<br />
säen, pflanzen, pflegen und ernten, dann wirkt<br />
sich das längerfristig auf ihre Einstellung zu Ernährungsgewohnheiten<br />
aus. Die Kinder lernen<br />
den Acker im Jahresverlauf zu verstehen und<br />
welch wichtige Funktion die Regenwürmer und<br />
der Mulch dabei haben. Sie schleppen Regenwürmer<br />
übers ganze Kitagelände zum Acker oder<br />
bringen extra welche aus Omas Garten mit. Begeistert<br />
wird Mulch gesammelt und Laubhaufen<br />
werden verteidigt, damit es dem Acker und den<br />
Regenwürmern gut geht. Auf dem Acker lernen die<br />
Kinder in größeren Zusammenhängen zu denken.