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20190204_Wirkungsbericht_web

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5 JAHRE WIRKUNG<br />

5 JAHRE WIRKUNG<br />

76 77<br />

Wirkungsfeld<br />

Bewegung<br />

„Nach so viel Löcher buddeln, bin<br />

ich ein richtiger Maulwurf!“<br />

(Kita-Kind)<br />

Ob Erde lockern, Gießkannen tragen, Schubkarren<br />

fahren, Werkzeug holen, Jäten, Hacken oder<br />

Ernten, der Acker wird dem Entdeckungs- und<br />

Bewegungsdrang der Kinder gerecht. Diese hopsen,<br />

trampeln, springen, laufen, schieben, tragen,<br />

graben, krabbeln und rennen, je nachdem welche<br />

Aufgabe ihnen gerade abverlangt wird. Sie<br />

nennen sich „Wildschweine“ und graben alles<br />

um oder werden zu „Rasenmähern“ und ziehen<br />

an Unkrautwurzeln. Viele der Kinder können ihre<br />

motorischen Fähigkeiten auf dem Acker verbessern<br />

und sind nach dem Ackern ausgeglichener.<br />

Wirkungsfeld<br />

Sozialkompetenzen<br />

„So, haben wir gut geackert,<br />

oder?“ (Kita-Kind)<br />

Beim Hacken und Jäten werden die Grundlagen<br />

für ein gesundes Selbstbewusstsein gelegt. „Ich<br />

kann gut graben!“, „Ich kann schon alleine Wasser<br />

holen!“ erzählen die Kinder genauso stolz,<br />

wenn sie ihre Eltern über den Acker führen und<br />

ihnen erklären, wie man Zucchini und Riesenkürbisse<br />

unterscheiden kann. Wenn die Kinder<br />

gemeinsam Körbe voller Gemüse in die Küche<br />

tragen und sie ihre Ernte im Mittagessen wiederentdecken,<br />

stärkt das ihr Selbstbewusstsein.<br />

Die Kinder sind nach dem Ackern entspannt, zufrieden<br />

mit ihrer Leistung und „haben gelernt,<br />

dass sie etwas Wertvolles erschaffen können“.<br />

Das hinterlässt ein tolles Gefühl.<br />

„Komm, wir machen das<br />

zusammen!“ (Kita-Kind)<br />

Im Umgang miteinander gibt es auf dem Acker<br />

sehr viel weniger Konflikte. Große und kleine<br />

Kinder ackern wunderbar zusammen und teilen<br />

sich Handwerkszeug genauso wie am Ende die<br />

Ernte. Die Aufgaben werden selbständig untereinander<br />

gewechselt, die Kinder arrangieren sich:<br />

„Wir wechseln uns ab, erst pflanzt du, dann ich,<br />

dann wieder du.“ Sie helfen sich, sind umsichtig<br />

und arbeiten gemeinschaftlich. Sie bringen sich<br />

gegenseitig bei, mit der Hacke den Boden aufzulockern,<br />

holen gemeinsam Werkzeug aus dem<br />

Schuppen, ziehen Pflanzen aus der Erde, bilden<br />

„Ameisenketten“ zum Mulchtransport oder bringen<br />

die riesigen Kürbisse zusammen in die Küche.<br />

Am Ende entwickeln die Kinder auch noch<br />

zusammen Verkaufsstrategien und legen Preise<br />

für die Gemüseernte fest.<br />

Wirkungsfeld<br />

Verantwortungsbewusstsein<br />

„Wenn plötzlich Unkraut wächst,<br />

geben die Kinder einen ‚Alarm‘<br />

ab und rennen zu uns, um uns<br />

daran zu erinnern, dass wir es<br />

entfernen müssen.“ (Erzieher*in)<br />

Wenn es um den Acker geht, entwickeln die Kinder<br />

einen regelrechten Beschützerinstinkt. Für<br />

die Beete wollen einige am liebsten einen Zaun<br />

bauen, am besten noch Lampen aufhängen, damit<br />

die Pflanzen schneller wachsen. Sie halten<br />

andere Kinder vom Acker fern, weil sie befürchten,<br />

dass Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden könnten. Ein kleineres Kind fragt ungläubig:<br />

„Kommt wirklich die Polizei, wenn wir aus<br />

Versehen aufs Beet laufen?“. Unkraut ist ein unliebsamer<br />

Gast bei den Kita-Kindern. Nicht selten<br />

ergreifen sie die Initiative und fordern die Erzieher*innen<br />

auf: „Da ist ganz viel Unkraut, das müssen<br />

wir jetzt wegmachen!“ Die Kinder fühlen sich<br />

für den Acker und die Pflanzen verantwortlich. Sie<br />

machen sich Gedanken, wie man Kaninchen fernhalten<br />

kann, Pflanzen vor AckerRowdys schützen<br />

kann, und sie sammeln gewissenhaft Mulch, um<br />

die Pflänzchen und den Acker ganz vorsichtig<br />

zuzudecken. Das Zugehörigkeitsgefühl ist groß:<br />

Selbst eingeschulte Kinder kommen zurück und<br />

schauen regelmäßig, wie „ihr“ Acker aussieht.<br />

Wirkungsfeld<br />

Nachhaltigkeit<br />

Auf dem Acker wird den Kindern Naturwissen<br />

vermittelt. Sie lernen die Jahreszeiten anhand<br />

der Gemüsepflanzen und deren Veränderungen<br />

kennen. Wenn die Kinder ihr eigenes Gemüse<br />

säen, pflanzen, pflegen und ernten, dann wirkt<br />

sich das längerfristig auf ihre Einstellung zu Ernährungsgewohnheiten<br />

aus. Die Kinder lernen<br />

den Acker im Jahresverlauf zu verstehen und<br />

welch wichtige Funktion die Regenwürmer und<br />

der Mulch dabei haben. Sie schleppen Regenwürmer<br />

übers ganze Kitagelände zum Acker oder<br />

bringen extra welche aus Omas Garten mit. Begeistert<br />

wird Mulch gesammelt und Laubhaufen<br />

werden verteidigt, damit es dem Acker und den<br />

Regenwürmern gut geht. Auf dem Acker lernen die<br />

Kinder in größeren Zusammenhängen zu denken.

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