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GymMeck-Info Nr. 85 - Februar 2019

Neuigkeiten und Mitteilungen des Gymnasiums Meckelfeld in Seevetal.

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<strong>GymMeck</strong>-<strong>Info</strong> | <strong>Nr</strong>. <strong>85</strong> – <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong><br />

LESELUST<br />

Gehen, ging, gegangen<br />

– Ein Roman, der uns die Augen öffnet<br />

Jenny Erpenbecks Roman „Gehen, ging,<br />

gegangen“ (Penguin Germany, 10,- €) aus dem<br />

Jahr 2015 ist nicht nur Pflichtlektüre für den<br />

Abiturjahrgang <strong>2019</strong>, sondern nimmt mit der<br />

Flüchtlingskrise eines der kontroversesten<br />

Themen der letzten Jahre auf. Wir, der Deutsch-<br />

Leistungskurs des 12. Jahrgangs von Frau<br />

Schröder-Greve, haben Rezensionen für dieses<br />

Werk verfasst und daraus einige Auszüge für<br />

euch zusammengestellt.<br />

Ein paar schwarze Männer sitzen auf dem Oranienplatz in Berlin,<br />

halten Schilder in die Luft und versuchen auf sich aufmerksam zu<br />

machen. Der emeritierte Professor, Richard, merkt erst zu Hause beim<br />

Nachrichtengucken, dass er jenes Häufchen Elend am Nachmittag<br />

passiert hat. Aus Interesse, vielleicht nur aus Neugierde, sucht Richard<br />

den Kontakt, tritt an verschiedene Geflüchtete heran. Die Thematik<br />

lässt den Alt-Philologen nicht mehr los, er erfährt von Hunger, Tod<br />

und Krieg im Alltag, Vergewaltigungen und ertrinkenden Kindern auf<br />

der Flucht. Je mehr Richard sich auf die Flüchtlinge einlässt, umso<br />

empfänglicher wird er für die Sorgen und Nöte seiner neuen<br />

Bekannten. Er gibt einem Flüchtling Klavierunterricht, gewährt einem<br />

weiteren Unterschlupf in seiner Bibliothek und kauft der Familie eines<br />

anderen ein Stück Land in Ghana. • FELIX SCHÜTTE<br />

„We become visible“. Warum hat Richard die Männer am Oranienplatz<br />

nicht gesehen? Vielleicht weil er sie gar nicht sehen wollte. Flüchtlinge<br />

erinnern uns immer an das Elend außerhalb unserer heilen Welt und<br />

schrecken viele von uns ab, doch das sollte es nicht. Es braucht einen<br />

Anstoß. • FELIX FREYDAG<br />

Man merkt, dass der Roman zwar teilweise unrealistisch, aber an den<br />

richtigen Stellen doch realitätsnah ist und auf wahren Recherchen und<br />

Taten der Autorin basiert. Und gerade diese perfekte Mischung<br />

zwischen Realität und Utopie ist es, die der Gesellschaft den Spiegel<br />

vorhält und zum Nachdenken anregt. In einer Zeit, in der zunehmend<br />

Flüchtlinge nach Deutschland kommen und in der sich die politische<br />

Lage anscheinend immer weiter verkompliziert, ist dieser Roman ein<br />

Lehrstück im Umgang mit Flüchtlingen und Geflüchteten<br />

• MELINA DIESKAU<br />

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