Elisabeth Selbert - biografische Analyse (Auszug)
Auszug einer biografischen Analyse über das Leben von Elisabeth Selbert. Die Kasseler Juristin und Politikerin gilt als eine der Mütter des Grundgesetzes. Die Formulierung des Art. 3 Grundgesetz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" wird ihr in dieser Wortwahl zugeschrieben. © 2018 Hans Jürgen Groß
Auszug einer biografischen Analyse über das Leben von Elisabeth Selbert. Die Kasseler Juristin und Politikerin gilt als eine der Mütter des Grundgesetzes. Die Formulierung des Art. 3 Grundgesetz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" wird ihr in dieser Wortwahl zugeschrieben. © 2018 Hans Jürgen Groß
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Abbildung 4:<br />
<strong>Elisabeth</strong> <strong>Selbert</strong> in den 50iger Jahren<br />
Trotz häufiger Abwesenheit entwickelt sich ihre Kanzlei gut, sodass sie Anfang der 50iger Jahre<br />
14 Angestellte hat.<br />
Im Juli 1951 bewirbt sie sich als Richterin für das Bundesverfassungsgericht. Ihre Wahl scheint<br />
nur eine Formalität zu sein. Doch sie wird nicht gewählt.<br />
In dem gleichen Jahr 1951, erfolgt der Kauf eines kleinen Hauses in Kassel Brasselsberg und<br />
der Umzug dorthin. .<br />
Im März 1953 muss sich <strong>Elisabeth</strong> einer Gallenoperation unterziehen, in dessen Folge sie ca.<br />
25 kg Gewicht verliert. Ebenfalls in das Jahr 1953 fällt die Sorge um eine eventuelle Trennung.<br />
Ihr Ehemann fühlt sich immer mehr von ihr vernachlässigt, und beginnt eine Liebesbeziehung<br />
mit einer Mitarbeiterin. Auch nach der Entdeckung dieser Außenbeziehung hält er an der<br />
Geliebten fest. <strong>Elisabeth</strong> leidet fortan unter Depressionen.<br />
In diese Zeit fällt ein vierwöchiger Sanatorium Aufenthalt wegen Nervenerschöpfung, dessen<br />
genauer Zeitpunkt unbestimmt ist..<br />
Im Jahre 1954 muss <strong>Elisabeth</strong> <strong>Selbert</strong> eine weitere Niederlage hinnehmen. Ihre Bewerbung zur<br />
Wahl als Richterin am Bundessozialgerichts in Kassel scheitert.<br />
Bei der Landtagswahl 1954 wird sie von ihrer Partei auf einen hinteren Listenplatz platziert.<br />
Gleichwohl gelingt es ihr, mit großer Anstrengung, den bürgerlichen Wahlkreis Kassel West<br />
(erstmals für die SPD) zu gewinnen und zieht so noch einmal in den Landtag ein. Gleichwohl<br />
zieht sie sich immer mehr aus der Politik zurück.<br />
1956 scheidet sie im 60ten Lebensjahr aus dem zentralen Parteivorstand der SPD aus.<br />
Zu ihrem 60 Geburtstag wird ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.<br />
1958 zieht sie sich aus der Landespolitik zurück, indem sie nicht mehr kandidiert. Sie benennt<br />
berufliche Gründe und den angeschlagenen Gesundheitszustand ihres Mannes hierfür.