KulturTipps_März 2019
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is 22.04. | Hoffmann-von-Fallersleben-Museum<br />
KINDERLIEDER VON HOFFMANN VON FALLERSLEBEN<br />
in bunten Stickereien<br />
Eine Ausstellung der Künstlerin Gudrun Cohnen-<br />
Nussbaum, Holzminden.<br />
Die studierte Grafikerin Gudrun Cohnen-Nussbaum lebt<br />
seit 1973 mit ihrer Familie in Holzminden im Weserbergland,<br />
unweit von Corvey, der letzten Lebensstation<br />
Hoffmanns von Fallersleben. Hier besuchte die Künstlerin<br />
oft des Dichters Arbeitszimmer im Schloss und auch sein<br />
Grab. Nachdem Gudrun Cohnen-Nussbaum ein Buch mit<br />
mehr als 550 Kinderliedern aus der Feder Hoffmanns<br />
entdeckte, entflammte sie geradezu für diese Texte und<br />
Die Künstlerin Gudrun Cohnen-Nussbaum<br />
in „ihrer“ Ausstellung mit Stickbildern<br />
Zu Hoffmanns Kinderliedern<br />
im Schloss Fallersleben<br />
Foto: Hans-Georg Schruhl<br />
Melodien. Begeistert ist sie von der thematischen Vielfalt,<br />
in die sich die Werke einordnen lassen: Jahreszeiten,<br />
Spiele, Feste und Tiere und Pflanzen. Beim wiederholten<br />
Lesen erinnerte sich die gebürtige Aachenerin an ihre<br />
eigene Kindheit, in der sich die Motive der Hoffmann’-<br />
schen Dichtung widerspiegelten. Kulturhistorisch wurden<br />
im bürgerlichen 19. Jahrhundert, in der Zeit Hoffmanns,<br />
Kinder erstmals als eigenständige Persönlichkeiten mit<br />
Geist und Gefühlen wertgeschätzt, die Kindheit als Idee<br />
und Lebenskonzept beschrieben. In diesem Zusammenhang<br />
sind auch Hoffmanns Kinderlieder zu verstehen.<br />
Zugleich wurden diese Dichtungen sehr schnell und den<br />
gesellschaftlichen Entwicklungen folgend zur Volkskunst<br />
– gesungen, ohne dass die Autorenschaft bekannt war.<br />
Und daran hat sich bis heute wenig geändert.<br />
Gudrun Cohnen-Nussbaum begab sich mit Hoffmanns<br />
Kinderliedern auf eine Erinnerungsreise in die eigene<br />
Kindheit und zugleich auf eine Reise durch die Kulturgeschichte<br />
des Kreuzstichs in der Stickerei. Denn neben<br />
dem Zeichnen ist die Textilbearbeitung ihre bevorzugte<br />
künstlerische Ausdrucksform. Und so wie sie Hoffmanns<br />
Kinderlieder recherchierte, ermittelte sie vielfältige, internationale<br />
und teils jahrhundertealte Muster, die nach dem<br />
Kreuzstichverfahren entstanden und gleichfalls zur<br />
traditionellen Volkskunst gezählt werden. Diese Motive<br />
kombinierte die Künstlerin mit den Kinderlied-Texten<br />
Hoffmanns. In fünf Jahren entstanden so 139 gestickte<br />
Bilder und zwei Bücher. Das Hoffmann-von-Fallersleben-<br />
Museum freut sich, diese Ausstellung zu zeigen und mit<br />
den Besucherinnen und Besuchern über Kindheit damals<br />
und heute ins Gespräch zu kommen sowie viele<br />
Hoffmann-Lieder für Kinder gemeinsam zu singen.<br />
Der Eintritt ist frei!<br />
Ausstellungsdauer: bis 22. April <strong>2019</strong><br />
Öffnungszeiten: Di–Fr 10–17 Uhr | Sa 13–17 Uhr | So/F 11–17 Uhr<br />
www.wolfsburg.de/hoffmann-museum