Brasilien startet durch
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Bolsonaro mit 55% zum Präsidenten gewählt<br />
Am 28. Oktober 2018 hat <strong>Brasilien</strong> Geschichte geschrieben. Der konservative<br />
Kongressabgeordnete Jair Messias Bolsonaro hat <strong>durch</strong> seine Unbestechlichkeit, seine<br />
Kompromisslosigkeit bei der Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft, seine Ablehnung<br />
von Diktatur und sozialistischen Experimenten und sein Eintreten für das Leistungsprinzip die Wahl<br />
zum Präsidenten mit 55% gewonnen, obwohl die Linke nicht nur <strong>Brasilien</strong>s mit einer beispiellosen<br />
Lügenkampagne versucht hatte, ihn als rechtsradikales Monster darzustellen, welches nur darauf<br />
wartet, eine Militärdiktadur einzuführen, um Schwarze, Frauen und nicht Heterosexuelle endlich<br />
ungestraft diskriminieren zu können. Im ersten Wahlgang hatten schon über 49 Millionen Wähler<br />
für ihn gestimmt, was 46% bedeutete. Um im ersten Wahlgang gewählt zu werden, muss der<br />
erfolgreiche Kandidat aber über 50% erreichen, im zweiten Wahlgang reicht dann die einfache<br />
Mehrheit. Da in <strong>Brasilien</strong> der Präsident direkt gewählt wird, sich aber 13 Kandidaten aufstellen<br />
ließen, reichte es einfach nicht beim ersten Mal. Ob es bei weniger Kandidaten für Bolsonaro schon<br />
im ersten Wahlgang gereicht hätte, ist müßig, zu diskutieren. Er hat im zweiten Wahlgang von den<br />
Wählern die Bestätigung erhalten, dass eine überwältigende Mehrheit der Wahlpflichtigen keine<br />
sozialistische Regierung will, christliche Werte hochhält, die Familie schützt und es nicht mehr<br />
toleriert, dass Kriminelle mehr und mehr das Verhalten der Bürger bestimmen. Die<br />
Vetternwirtschaft und das Verteidigen von ungerechtfertigten Privilegien <strong>durch</strong> Politiker,<br />
Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes, <strong>durch</strong> die Justiz, Gewerkschaften und linksorientierten<br />
sogenannten Intelektuellen, Künstlern und Journalisten sowie das ungebremste Ausgeben nicht<br />
vorhandenen Geldes <strong>durch</strong> die frühere PT-Regierung und der schlechte Zustand der Infrastruktur<br />
<strong>Brasilien</strong>s, vom Transportwesen über das Gesundheitswesen bis hin zur Strom- und<br />
Wasserversorgung und Abwasserbehandlung haben ebenso zu seinem Wahlsieg beigetragen wie<br />
die hohen Steuern, die ausufernde Bürokratie, die abgeschottete Wirtschaft und die nicht<br />
nachvollziehbaren Urteile einer sich im Schneckentempo bewegenden Justiz.<br />
Der geschilderte schlechte Zustand <strong>Brasilien</strong>s ist allgemein bekannt, aber - vor allem im Ausland -<br />
spricht kaum einer über die guten Seiten des Landes, siehe den Artikel des Economist mit der<br />
Überschrift „Latin America‘s latest menace“ auf der Titelseite, die das Konterfei Bolsonaros zeigt.<br />
Dazu trägt bis jetzt der diplomatische Dienst des Landes auch kräftig bei, sind doch viele<br />
ehemalige PT-Regierungsmitglieder zu Botschaftern und Mitarbeitern internationaler Gremien<br />
gemacht worden und nutzen diese Stellung, um aus ideologischen Gründen gegen <strong>Brasilien</strong> zu<br />
agieren, denn in ihren Augen kann ein <strong>Brasilien</strong> ohne PT-Regierung nur schlecht sein. Wenn man<br />
José Dirceu, dem ehemaligen Stabschef Lulas, glaubt, sind diese PT-losen Zeiten aber bald vorbei,<br />
denn er sagte kürzlich der argentinischen Zeitung EL PAÍS, dass im Falle eines Wahlsieges der Lula-<br />
Marionette Haddad und wenn dieser dann sein Amt aus nicht genannten Gründen nicht antreten<br />
könne, man die Macht ergreifen werde, was nicht mit einem Wahlsieg gleichzusetzen sei. Gut, das<br />
sich diese Frage nicht mehr stellt, Haddad hat als Platzhalter Lulas die Wahl haushoch verloren.<br />
Damit sind die Träume von einer Begnadigung Lulas geplatzt und es besteht auch keine Gefahr,<br />
dass die kommunistische Kandidatin für das Vizepräsidentenamt unter Haddad jemals das<br />
Präsidentenamt übernehmen müsste. Wenn später das missglückte Attentat auf Bolsonaro, welches<br />
ihn fast getötet hatte, von einer unabhängigen Polizei und Staatsanwaltschaft geklärt ist, wird auch<br />
feststehen, ob hier wirklich nur ein verblendetes ehemaliges Mitglied der linksextremen PSOL-<br />
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