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musik-SZENE<br />
immer wieder zwischen die Cover-<br />
Stücke gemischt. Sie haben die unterschiedlichste<br />
Stilistik. Es ist zum<br />
Beispiel eine Ska-, eine Disco- und<br />
eine Funk-Nummer dabei.<br />
Heißt euer Bandmotto: Sex,<br />
Drugs und Anna-Fest?<br />
Auf jeden Fall! Das Anna-Fest in<br />
Forchheim ist ein absolutes Heimspiel,<br />
weil die Leute ganz nahe an<br />
der Band dran sind. Es gibt keine<br />
großen Höhenunterschiede.<br />
Da fliegt schon mal ein Bierkrug<br />
auf die Bühne. Und da fällt auch<br />
schon mal ein Mensch auf die<br />
Bühne. Oder eine Dame räumt<br />
das Saxophon ab. Und da wir da<br />
schon seit fast 20 Jahren spielen,<br />
ist der Auftritt ein absolutes<br />
Highlight in unserem Programm.<br />
Die Leute kommen und wissen,<br />
sie treffen Leute, die sie kennen<br />
- und alle haben eine Megaparty<br />
von Anfang bis Ende.<br />
Macht Musikspielen sexy?<br />
Das hoffe ich doch sehr! Und es<br />
macht auf jeden Fall gute Laune.<br />
Und wenn man gute Laune hat,<br />
dann tritt man selbstbewusst auf.<br />
Und wenn man selbstbewusst ist,<br />
dann ist man sexy!<br />
Fast 20 Jahre Chicolores, Zeit<br />
für ein kleines Resümee: Was<br />
war eure größte Pleite, was euer<br />
größter Erfolg?<br />
Die größte Pleite haben wir definitiv<br />
im Löwenssaal in Nürnberg erlebt.<br />
Im Herbst 2012 war eine große<br />
Disco-<strong>Nacht</strong> geplant. Tatsächlich<br />
waren am Ende nur 20 Leute da.<br />
Der Veranstalter hat uns noch bis<br />
kurz vor 23.00 Uhr mit den Worten<br />
hingehalten: „Keine Sorge, gleich<br />
kommen die Leute!“ Ergebnis: Es<br />
kam kein Mensch mehr und wir<br />
haben für den Auftritt auch keine<br />
Gage bekommen. Aber gespielt<br />
haben wir - das volle Programm!<br />
Der Veranstalter zog es allerdings<br />
vor, unterzutauchen und wurde<br />
nie mehr gesehen. Der größte Erfolg<br />
war sicherlich unser Auftritt<br />
auf dem Bamberger Domplatz anlässlich<br />
des Weltjugendtagstreffen<br />
2005. Da haben wir 12.000 Fans<br />
zum Tanzen und Abrocken gebracht.<br />
Es ging direkt gut los: Beim<br />
Soundcheck haben die Bläser ein<br />
Motiv von Aretha Franklin angestimmt<br />
und das Publikum begann<br />
sofort zu singen. Alle waren schon<br />
richtig beseelt und hatten Bock zu<br />
feiern und Party zu machen. Und<br />
das komplett ohne Alkohol.<br />
Was lasst ihr euch im Vertrag<br />
festschreiben: Jim Beam,<br />
Groupies oder eine fränkische<br />
Schlachtplatte?<br />
Tatsächlich stehen Bier und antialkoholische<br />
Getränke in unseren<br />
Verträgen. Bei einem Weinfest mussten<br />
wir allerdings unsere Kiste Bier<br />
selber mitbringen, denn es gab nur<br />
Wein. Und da auch Vegetarier in der<br />
Band sind, käme Schlachtschüssel,<br />
nicht durch die Bank gut an.<br />
Am 22. März tritt die Band<br />
im Live Club auf, präsentiert von<br />
„Radio Bamberg“. Worauf dürfen<br />
sich die Fans freuen? Gibt es vielleicht<br />
sogar ein Schmankerl?<br />
Mit von der Partie ist wieder ein<br />
Percussion-Spieler. Der war schon<br />
mal vor zehn Jahren dabei, dann<br />
haben sich unsere Wege irgendwie<br />
verlaufen. Mit ihm wird der Sound<br />
noch fetter sein, wir gewinnen an<br />
musikalischer Qualität. Zudem werden<br />
wir auch Stücke spielen, die wir<br />
zuletzt weniger gespielt haben.<br />
Was braucht es für einen geilen<br />
Auftritt?<br />
Was wir definitiv brauchen, ist die<br />
Reaktion der Leute. Also schreien,<br />
klatschen, tanzen. Das Schlimmste,<br />
was uns passieren könnte,<br />
wäre, dass die Leute nicht auf uns<br />
reagieren. Aber das ist bisher noch<br />
nie vorgekommen.<br />
Kann man sich mit der Gage<br />
ein Bier im Schlenkerla leisten?<br />
Für ein Bier dürfte es schon noch<br />
reichen, aber ob es für ein ganzes<br />
Tablett reicht, das sei mal dahingestellt.<br />
Thomas Pregl<br />
„Wir wollten von Anfang an sehr breit spielen.<br />
Funk, Soul, Reggae, Ska, House, Hip-Hop –<br />
wir spielen alles, was direkt in die Beine geht.“<br />
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