s'Magazin usm Ländle, 17. März 2019
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BAR-OASE<br />
Spätnachts, allein, mit lauter<br />
Musik:Gunter Fetz in seinem<br />
Andelsbucher „Jöslar“<br />
WORT-FASTEN KUNST-LIEBHABER<br />
Silben zählen statt Kalorien!Was<br />
Coach HeidiWinsauer zum<br />
„Sprachfasten“rät<br />
Urgestein der Kunstszene in<br />
Vorarlberg:der BregenzerGalerist<br />
HerbertAlber<br />
s’MagaSONNTAG,<strong>17.</strong>MÄRZ<strong>2019</strong><br />
Foto:EXPA/JohannGroder<br />
WILDES LÄNDLE<br />
SIE SIND<br />
WIEDER DA<br />
Bartgeier,Wolf und Luchs:<br />
das großeComeback der<br />
Wildtiere?
OOOH!<br />
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<strong>17.</strong> MÄRZ <strong>2019</strong> |INHALT<br />
Fotos:HofmeisterBernd,MathisFotografie,MauriceShourot,DanielaLais<br />
17<br />
Backe,backeKuchen...<br />
...manbleibtnicht<br />
beimVersuchen<br />
NachtmenschinseinemReich:<br />
GunterFetzundsein„Jöslar“<br />
10<br />
6<br />
Wennwenigermehrist:<br />
HeidiWinsauerundihre<br />
Sprach-Fasten-Tipps!<br />
14<br />
BeiihmhängensiealleanderWand:<br />
GroßeKunstundlokaleGrößen!<br />
4 WILDTIEREZURÜCKIMLÄNDLE<br />
WieBär,WolfundLuchsihrenWeg<br />
zurücknachVorarlbergfinden<br />
6 AUSGEHEN<br />
Qualitäts-Garant:GunterFetz,<br />
Betreiberdes„Jöslar“inAndelsbuch<br />
9 SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneiderwilldasganz<br />
Großeverstehen–undscheitert!<br />
10 FASTENZEIT<br />
BalsamfürdieSeele:<br />
SprachlichesInnehalten!<br />
12 GSIBERGERZ’WIAN<br />
CarolaPurtschertrifftden<br />
InvestorJohannesLinhart<br />
13 PORTRÄT<br />
Kunst,Kunstundnochmal<br />
Kunst:GaleristHerbertAlber!<br />
14 HISTORISCHESBILD<br />
Seegfrörneanno1963<br />
15 MUNDART<br />
KampfderTitanen:<br />
„Spätzle“versus„Knöpfle“<br />
16 EVENTS<br />
WasSiedieseWocheauf<br />
keinenFallverpassensollten!<br />
17 KULINARIK<br />
HermitdemKuchen!<br />
18 WASWURDEAUS...<br />
...AndreasHaselwanter?<br />
s’Magazin 3
NATUR<br />
Die leise Rückkehr der<br />
DieserTageistwiedereinWolfim<strong>Ländle</strong>unterwegs,erhat<br />
sowohlimSilber-wieimKlostertalseineSpuren<br />
hinterlassen.DasssichWölfedauerhaftinVorarlberg<br />
ansiedelnkönnten,istzwarunwahrscheinlich–temporäre<br />
Gästewerdensieaberbleiben.Gleichesgiltwomöglichauch<br />
fürdenBären.SteinbockundLuchssindbereitswieder<br />
heimischgeworden,einweitererRückkehreristimAnflug.<br />
Foto:EXPA/Eibner/Hommes<br />
DerBraunbär<br />
Zwölf Jahreist es bereits her,als mit „Bruno“erstmals seitdem Jahre<br />
1870wiedereinBraunbärbeiunsgesichtetwurde.Mitdem„Vorarlbär“<br />
nahm es bekanntlich kein gutes Ende,seit seinemAbschuss in Bayern<br />
ist auch im <strong>Ländle</strong> buchstäblich nicht mehr „der Bär los“. Dabei ist es<br />
keineswegsausgeschlossen,dasszwischenzeitlichdaseineoderandere<br />
ExemplarVorarlberger Boden beschnupperthat:Aufgrund des immer<br />
größer werdenden Populationsdrucks wandern seit Jahren wiederholt<br />
einzelne Tierevon Italien in den Schweizer Kanton Graubünden aus,<br />
auchimTirolerBezirkLandeckwar„MeisterPetz“nachgewiesenermaßenunterwegs.MitSenderverseheneExemplarehabenVorarlbergzumindest<br />
gestreift,„Grenzübertritt“ist keiner nachgewiesen. Ob sich<br />
der Bär bei uns im <strong>Ländle</strong> wirklich wohlfühlen würde,ist allerdings<br />
fraglich: Nahrungsangebot und Topografie entsprechen zwar einem<br />
„Bärenland“,allerdingsistdiePräsenzderMenschenzustark.<br />
DerAlpensteinbock<br />
DieWiederansiedlungdesAlpensteinbocksisteineeinzige<br />
Erfolgsgeschichte: Anfang des 19. Jahrhunderts war der<br />
SteinbockimgesamtenAlpenraumbisaufeineRestpopulationvonetwa100TierenimitalienischenGranParadiso<br />
ausgerottet. Heute gibt es in den Alpen wieder rund<br />
45.000 Exemplare, der Bestand muss sogar mittels Jagd<br />
reguliertwerden.InVorarlbergwurdendieerstenSteinböcke1958<br />
ausgewildert:Die Population hat sich prächtig<br />
entwickelt,allein im Lechquellengebirge kraxeln heute<br />
über400Tiereherum.DiemajestätischenHornträgerlassensichaberauchimMontafon,demKlostertalsowieauf<br />
dem Kanisfluh-Massiv in ansehnlicher Zahl finden. AllerdingsmachtderzunehmendeDruckdurchFreizeitsportler<br />
–insbesondereKletterer–denTierenzuschaffen.<br />
Foto:J.Zmoelnig/4nature<br />
4<br />
s’Magazin
NATUR<br />
„Big Five“<br />
DerBartgeier<br />
Der Bartgeier zählt zu den mächtigsten und prächtigsten Greifvögeln der<br />
Welt.Im19. Jahrhundert in Österreich ausgestorben, wurde1986 ein Wiederansiedelungsprogramm<br />
gestartet.Rund 20 Tierekreisen derzeit über<br />
unsereAlpen.InVorarlbergistderBartgeiervergleichsweisehäufiganzutreffen,wasnichtzuletztandenüberauserfolgreichenAuswilderungsprojekten<br />
in der Schweiz liegt –dort leben mittlerweile über 100 Exemplare.Gut möglich, dass sich<br />
auchim<strong>Ländle</strong>baldeinBrutpaarniederlässt,zumaldieBedingungenfür„Gypaetusbarbatus“<br />
grundsätzlich sehr gut wären. Übrigens: Den Zweitnamen „Lämmergeier“trägt der Greifvogel<br />
völligzuUnrecht,BartgeierernährensichindenAlpenausschließlichvonAas!Daherbevorzugen<br />
sieauchGebiete,indenenandereBeutegreiferleben–undvertilgendanndas,wasübrigbleibt!<br />
Foto:MichaelKnollseisen<br />
DereuropäischeLuchs<br />
Aufüberaus leisen Sohlen hat sichder Luchs inVorarlbergeingeschlichen.<br />
2012wurde erstmalswieder<br />
ein Exemplar nachgewiesen, mittlerweile dürfte der<br />
Bestand auf rund zehn Tiereangewachsen sein.Vor<br />
guteinemJahrfilmteeinJägereinWeibchenmitdrei<br />
Jungen. Gesichert ist,dass fünf ExemplareimRätikonleben,zweiweiterehabensichimMellentalniedergelassen.<br />
EinweiteresTierdürftedurchden Hinterwaldstreifen,auchimGebietderNagelfluhkette<br />
wollenJägerschonLuchsegesichtethaben.Dieedle<br />
Katze mag Vorarlberg aus gutem<br />
Grund:Esgibtbeiunsüberaus<br />
vieleRehe!<br />
Foto:RitaSchlamberger<br />
Foto:REUTERS/AXELSCHMIDT<br />
DerWolf<br />
Erst in der vergangenen Woche hat ein Wolf im Silbertal<br />
sowie im Klostertaljeein Wildtier gerissen, im jüngsten<br />
Sommer fielen „Meister Isegrim“inHittisau drei Schafe<br />
zumOpfer,weitereNachweise–verstreutüberdasganze<br />
Land –sind in „Bild und Tat“ dokumentiert. Seit einigen<br />
Jahren ziehen regelmäßig einzelne Exemplare durchs<br />
<strong>Ländle</strong>,zweiJungwölfedürftensogarüberetlicheMonate<br />
beiunszuGastgewesensein.DieseEntwicklungwirdsich<br />
nochverstärken,damittlerweileauchWölfeausDeutschland<br />
vermehrt in Richtung Vorarlbergdrängen, zudem<br />
entwickeltsichdiePopulationderGraubündner„Calanda-<br />
Wölfe“ prächtig. Dass sich in Vorarlbergdauerhaft ein<br />
ganzesRudelansiedelt,istabereherunwahrscheinlich.<br />
s’Magazin 5
LOKALSZENE<br />
Waskann die Nacht besser<br />
als der Tag, Herr Fetz?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
GunterFetzversorgtseitsechsJahrendenBregenzerwaldmiturbanemAusgeh-Feeling.<br />
Sein„Jöslar“inAndelsbuchisteineOaseinderBregenzerwälderSzene-Wüste.Im<br />
InterviewmitAngelikaDrnekerzähltderNachtmenschvonmusikalischer<br />
Subtil-ErziehungundwasermitdemSkispringerNoriakiKasaigemeinsamhat.<br />
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Bevor GunterFetz das<br />
„Jöslar“ aufsperrte,<br />
führteervieleJahredas<br />
„Tritsch“inEgg und<br />
dieSpielboden-Kantine<br />
inDornbirn.2013kehrteerinden<br />
Waldzurück,vielesindihmdafür<br />
dankbar!<br />
Von Barbetreibern und Wirtsleuten<br />
sagt man immer,dass sie das Ohr<br />
ganz nah am Volk haben. Also: Wie<br />
gehtesdemBregenzerwald?<br />
Auffälligist,dassdasWirtseinim<br />
ländlichenRaum anders ist als in<br />
derStadt.InderStadtsinddieMenschenetwasoffenerfürVeranstaltungen,<br />
sie stehen auch auf diese<br />
KombiausalterSubstanzundneuer<br />
Belebung.DieWäldertundaswahrscheinlichauch,abermanbekommt<br />
nichtallzuvielFeedback.<br />
Du beziehst Dich in diesemVergleich<br />
auf Dornbirn. WarstDuauch jemals<br />
WirtinWien?<br />
Nein,dasleidernicht,aberichmag<br />
Großstädte,seheauchgerneFilme,<br />
indenenstädtischesNachtlebenabgebildetist.InderGroßstadtsind<br />
dieMöglichkeitenanderealsbeiuns<br />
–bilde ich mir jedenfalls ein. Da<br />
gibtesetwasfürjedenGeschmack,<br />
manmusswenigerKompromisse<br />
eingehen.DornbirnistimGegensatzzuWienkeinewirklichgroße<br />
Stadt,abereshatmehrEinwohner<br />
als der gesamte Bregenzerwald.<br />
Undsomussmanhierineinembestimmten<br />
Maßdarauf achten, es<br />
jedemRechtzumachen.Ichbin<br />
zwarohnehinziemlichstur,aber<br />
manchmalwürdeichschongerne<br />
nurmeinenKopfdurchsetzen.<br />
Wiewürdedasdannaussehen?<br />
Daswürdemanvorallemander<br />
Musik merken. Hier gehe ich<br />
Kompromisslösungen ein. Viele<br />
kommenjainsJöslarnichtwegen<br />
sondern trotz derMusik.Dabei<br />
versuche ich bereits, dasProgramm<br />
breiterzugestalten. Mir<br />
gehtesdabeinichtumbestimmte<br />
Genres,sondernumMusik,die<br />
auchmalschrägerist.Abundzu<br />
höreichSongs,vondenenichdenke,dassichdiekaumhierspielen<br />
könnte,dabeigehtmirdasHerz<br />
auf, wennich sie höre. Aber ich<br />
könntedieseMusikgarnichtvoll<br />
genießen,wennichmerke,dasses<br />
denGästennichtgefällt.Deshalb<br />
baueichinmeinePlaylistsimmer<br />
wiederSongsein,dieallekennen.<br />
Undhinundwiedermogleichetwas<br />
Spezielles rein und hoffe,dass da<br />
malpositivesFeedbackkommt.Für<br />
diemeistenistMusikzwarnurHintergrund,aberwerweiß:Vielleicht<br />
bewegtesjaunterbewusstdochetwas...<br />
Bei Dir war unter anderem HollyGolightlyzuGast.Wie<br />
schafft man es,<br />
eine Musikerin wie sie in den Bregenzerwaldzulocken?<br />
Ich kenne dieAgenturrecht gut.<br />
Übrigenskommtsiewieder,weiles<br />
ihrsogutgefallenhat.Siewillsogar<br />
im Jöslar übernachten. Sehr unkompliziert.EineKünstlerin,<br />
die<br />
überdieJahreauthentischgeblieben<br />
ist.<br />
Ist man als Barkeeper tatsächlich<br />
PsychotherapeutundTrostspender?<br />
Daistschonwasdran,aberauchda<br />
gibteseinenUnterschiedzwischen<br />
derStadt unddem Land: Inder<br />
StadtsinddieLeutevielextrovertierter.DorterzähltdirjederinnerhalbeinerhalbenStundeseineLebensgeschichte.<br />
Die Menschenkommen<br />
auf dich zu<br />
<br />
6<br />
s’Magazin
LOKALSZENE<br />
s’Magazin 7
LOKALSZENE<br />
FORTSETZUNG<br />
undwollen reden.Imländlichen<br />
Raum herrscht dasGegenteil vor.<br />
VielesitzenanderBar,redenaber<br />
kaum,sie gehen nicht aus sich heraus.DawirderstmalüberdasWettergeredet,einganzvorsichtigerEinstieg.DiePhase,bisdieMenschen<br />
aussichherausgehen,istviellänger.<br />
BeideshatVor-undNachteile.<br />
Nimmt man aus den Gesprächen mit<br />
denGästeetwasmit?<br />
Ja,klar.IchhabedasGlück,dassin<br />
allmeinenLokalenimmervielesehr<br />
kreative Menschen verkehrt haben.<br />
Abgesehendavon,dassmanalsWirt<br />
derschlechtbezahlteDorfseelsorger<br />
ist,kannmanviellernen.Mantrifft<br />
eben Menschen, dieinihrem Fach<br />
Experten sind. Undunterm Strich<br />
bin ich sichersozialergeworden.<br />
ManlerntsovieleLeutekennen,die<br />
zudenGutenzählen,dieaberkaum<br />
gehörtwerdenunddenenschonJahreniemandmehrzugehörthat.GeradeinderStadthabeichdasofterlebt.<br />
Diehattenvielleichtdiesesbisschen<br />
GlückinihremLebennicht,waren<br />
vielleichtnichtzurrichtigenZeitam<br />
richtigenOrt,dassindjaoftknappe<br />
Entscheidungen.<br />
Du bist ein Nachtmensch. Waskann<br />
die Nacht,das der Tagnicht so gut<br />
kann?<br />
FürmichistesdieRuhe.Esgibtimmer<br />
wiedermal Tage,andenen es<br />
nichtsogutläuft.Wennichdanndas<br />
Lokalabsperre,setzeichmichnoch<br />
alleinandieBar,dunkleetwasabund<br />
hörelautMusik.Dannüberlegeich,<br />
obderJobwirklichderrichtigefür<br />
michist.Ichbinjanichtmehrder<br />
Jüngste,manchmalkommeichmir<br />
vorwiederNoriakiKasaiderBarkeeper.Undwennichdannsodasitze,<br />
kannichdiesenächtlicheRuhegenießen.SobaldderTaganbricht,istdie<br />
gewohnteHektiksofortwiederda.<br />
DasJöslar ist eine Oase im Bregenzerwald.<br />
Angenehmes Ambiente, Musik<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
Geboren1971inAlberschwende,<br />
AusbildungzumKonditor,von<br />
1996-2009Betreiberdes„Tritsch“<br />
inEgg,danachinderSpielboden<br />
Kantinebis2013,seit2013betreibt<br />
GunterFetzdas„Jöslar“inAndelsbuch,lebtinSchwarzenberg.<br />
·········································································································································<br />
Gabesfür Dich jemals echteJobalternativen?<br />
Eine meiner Leidenschaften ist das<br />
Kochen.LeiderhabeichkeineKochlehregemacht.Wennichwirklichkochenkönnte,würdeichwohleinLo-<br />
abseits des Mainstreams. Könnte der<br />
Wald nicht noch das eine oder andere<br />
LokaldieserArtmehrvertragen?<br />
Unbedingt!Abertendenziellmachen<br />
mehrLokalezualsauf.Ichdenkemir<br />
oft,dassesauchetwasfürdiejungen<br />
Leutebraucht,auchwennsiegerne<br />
zu mir kommen.Die Situationist<br />
wirklichetwasdüster.Mirwürdees<br />
jagefallen,wennselbsthierinAndelsbuchnochfünfodersechsLokale<br />
mehraufsperrenwürden. Daswäre<br />
dann wie früherinMellau, wo es<br />
zahlreicheLokalegab.ManfuhrdamalsnachMellau,umauszugehen.<br />
Jetzt gehen diejungen Menschen<br />
nachDornbirn.Mittlerweilegibtes<br />
kleineGemeinden,diesogarjemandendafürbezahlenwürden,wenner<br />
wenigstenseinganznormalesGasthausaufmachenwürde.<br />
Du hast eine Konditorlehre abgeschlossen.<br />
Was hat Dir an dem Job<br />
nichtgefallen?<br />
IchwarwirklicheinextremschlechterKonditor(lacht).Außerdemdachteichdamals,dassderBerufkeine<br />
allzu großeZukunft haben würde,<br />
dennwergehtheutenochindieKonditorei,umhausgemachtePralinen<br />
zukaufen?DieIndustrieistimmer<br />
besserund bessergeworden –und<br />
kannzuganzanderenKonditionen<br />
produzierenund auch verkaufen.<br />
Vielleicht wird es da wiedereine<br />
Trendwendegeben,momentansehe<br />
ichdasabernicht.Undichwardamalsauchnichtbesondersmotiviert<br />
–obwohlichmichsogarfürdieMeisterprüfungangemeldet<br />
habe!Drei<br />
WochenvordemTerminwurdedie<br />
Prüfungabgesagt:Eshattensichzu<br />
wenigeTeilnehmergefunden...<br />
Es sollte also nicht sein. Bäckst Du<br />
heutenochmanchmal?<br />
BeimGaumenkinomacheichimmer<br />
denNachtisch!Dafürreichenmeine<br />
Kenntnissealso.<br />
8<br />
s’Magazin
LOKALSZENE<br />
GunterFetzhatnebenderNachtnoch<br />
eineandereLeidenschaft:dasKochen!<br />
·························································································<br />
kalaufmachen,wiemanesausdem<br />
Piemontkennt: Mangehtauf den<br />
Markt,schaut, was es gibt, das<br />
kommt dannauf die Speisekarte.<br />
Undsonstnichts.Inden70erJahren<br />
begannbeiunseinefragwürdigeEntwicklungderGastronomie.Manhat<br />
denGastglaubengemacht,erseiimmerKönig,dabeigingesmeistdoch<br />
nurumsGeld.DieGästewurdenverwöhnt,siehabengefordert,diegehobene<br />
Gastronomie wurde dekadent:<br />
Esbrauchtkeine15GabelnundMessernebendemTeller,esbrauchtauch<br />
nicht für jedenWeinein eigenes<br />
Glas.UndesbrauchtimNovember<br />
keineErdbeerrouladen.EinsaisonalerZugangwärevielsinnvoller.Da<br />
müsstedieGastronomieumdenken.<br />
NochmalzurückinsPiemont:Dort<br />
bringtderWirtdenWeindesHauses<br />
andenTisch,deristimmergut,und<br />
erbringtzehnGängeaufdenTisch,<br />
einfachgekocht,aberinhervorragenderQualität.DerGastvertrautdem<br />
Koch.UndeshatdochetwasSchönes,sichaufdieIdeeneinesanderen<br />
soeinzulassen.<br />
Fotos:HofmeisterBernd<br />
RO<br />
DasunbegreiflichGroße<br />
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DerKomponistLudwigvanBeethovenwarverliebt.Wiedereinmalunglücklich.Wieimmer,wenn<br />
erLiebeskummerhatte,haterseinSchmachtenin<br />
Musikgesetzt.DiesesMalwaresanders.Erhat<br />
nichtdieSehnsuchtkomponiert,sonderndieblanke<br />
Wut.Wutworauf?DassihndieAngebetetenicht<br />
erhörthat?IchwarjüngstineinemKonzertdes<br />
weltberühmtenBrodsky-Quartetts,dasmitdem<br />
RegisseurStanleyKubrickoderdemBassistender<br />
Beatles,PaulMcCartney,zusammengearbeitethat,<br />
woebenjeneswütende,schroffeBeethoven-<br />
Streichquartettgespieltwurde.UndweilichdieGelegenheithatte,danachdieMusikerzutreffen,<br />
dachteich:Fein,diemüssenjawissen,wasderbiografischeGrundfürsovielDissonanzenundAufbegehrenist.WirsaßenineinerTrattoria,undesentspannsicheinesowitzigeDiskussionumFakten<br />
undLegenden,wiesieebennurEngländerführen<br />
könnenmitalldemWitzunddemschwarzenHumor.DerBratschistfragtemich,obmirdiemerkwürdigzaghaftabsteigendeunddannwiederaufsteigendeFigurimCelloaufgefallensei.Ichsagte:<br />
Nein.DannerklärteermirdieSache.Beethovensei<br />
damalsineinMädchenderhohenAristokratieverliebtgewesen.Daswarabernichtstandesgemäß,<br />
unddieElternhattenetwasgegendieAmourihres<br />
Töchterchens.DerKomponistsolldasMädchen<br />
mehrmalsaufdemGutderElterngetroffenhaben,<br />
undeinesNachtsseidieMutterheimlichdieTreppe<br />
zurKücheherabgestiegen,habeihrenAugennicht<br />
getrautundseiverstörtdieTreppewiederhochgelaufen.TagsdaraufsolldemKomponisteneinHausverbotaufLebenszeiterteiltwordensein.Genau<br />
dasdrückedieabsteigendeMelodieimCelloaus,<br />
sagtederBratschist.DasStreichquartettseiin<br />
WirklichkeiteineAbrechnungmitderSchwiegermutterinSpe...DannhobderMusikeraugenzwinkerndseinGlasundprostetemirzu.Ichwussteaugenblicklich,dassermichveräppelthatte.IchlachteetwasgekünsteltundverstanddenFingerzeig.<br />
GroßeMusiklässtsichebennichterklären.<br />
s’Magazin 9
KOMMUNIKATION<br />
ModeratorinundCoachHeidiWinsauergibtaufYouTube<br />
KommunikationstippsausihrerKüche–auchLebensmittel<br />
undKüchenutensilienkommendabeinichtzukurz.<br />
10<br />
s’Magazin
KOMMUNIKATION<br />
Fastenzeit einmal anders<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
Verzichtenwiraufeine<br />
Angewohnheit,findenwirneue<br />
IdeenundMöglichkeiten.Dadurch<br />
schulenwirunsereWahrnehmung<br />
undbelebendenAlltag.<br />
HeidiWinsauer<br />
StattwährendderFastenzeitkulinarischen„Sünden“zu<br />
entsagen,könntenesdochaucheinmalschlechte<br />
AngewohnheitenoderDenkmustersein.HeidiWinsauerweiß,<br />
wiemansichinVerzichtübtundgibtseitAschermittwoch<br />
onlinetäglichFastentippsinSachenKommunikation.<br />
GanzeasyinihrereigenenKücheinDornbirn<br />
stehtdieModeratorin<br />
vor der Kameraund<br />
plaudertdrauflos.„Ich<br />
habebemerkt,dassKücheundKommunikationganznahbeieinanderliegen.MitmeinenVideoslebeichzudemmeineKreativitätaus“,erzählt<br />
sie von der Entstehung desBlogs<br />
„KommunikationstippsausderKüche“.<br />
Obwohl die41-Jährige keine<br />
großeFreundindesFastensist,nahm<br />
siesichnundieserZeitdesVerzichts<br />
an.TäglichgibtsieeinenTippinSachenKommunikation.„Wiesogehen<br />
wir oft so verantwortungslos mit<br />
unserenWortenum?WillicheinverbalesFast-Food-LokalseinoderliebereinSterne-Restaurant?“Undda<br />
sindwirschonbeidenParallelenmit<br />
der Küche,die Heidi ganz gezielt<br />
wählt,umihreTippseinfachundver-<br />
ständlichzuvermitteln.VonderInfrastrukturbiszudenLebensmitteln<br />
kommtalleszumEinsatz.„Wennich<br />
GästezumAbendesseneinlade,habe<br />
icheinenPlanimKopf,aberaufein<br />
Gesprächbereitetsichkaumjemand<br />
vor.Dabeisolltemandochwissen,<br />
welcheBotschaftmantransportieren<br />
willundwiesiebeimGegenüberam<br />
bestenankommt.“VordemGewürzschrankmachtdieBlondineebenfalls<br />
nichtHalt.„DasWort‘aber’vergleiche<br />
ich gernemit Chilipaste.Man<br />
mussessehrvorsichtigdosieren.Das<br />
schönsteLobkannsonstwertloswerden“,warntWinsauer.<br />
Die Übungen desTages stellen<br />
kommunikative Herausforderungen<br />
darundzwingenuns,AngewohnheitengenauerunterdieLupezunehmen:Sokannmanbeispielsweisedas<br />
Nörgeln,Ausreden oder negative<br />
Wörterfasten.„Ichversuchederzeit<br />
konsequent,Pausenzumachen.Das<br />
fälltmirgarnichtsoleicht“,verrät<br />
HeidiWinsauerihreigenesFasten-<br />
Programm.Undnachdiesen40Tagenistalleswievorher?Nichtunbedingt.„A<strong>usm</strong>einerErfahrungweiß<br />
ich,dassichDinge,diemirguttun,<br />
auchbeibehalte–wieeinneuesLieblingsrezept!“<br />
SandraNemetschke<br />
DreiKommunikations-FastentippsvonHeidiWinsauer<br />
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JemandmitInformationenfüttern:<br />
Denkedabei an das Bild, wie du<br />
eineanderePersonmiteinemLöffelfütterst.Intuitiv<br />
wählen wir für die betreffende<br />
Person den passenden Löffel und<br />
das passende Tempo. Wir teilen die Informationen<br />
in kleine Portionen (= kurze<br />
Sätze) und sprechen in einem leicht<br />
bekömmlichenTempo.<br />
WortesindwieGewürze:EineSpeise<br />
ohne Gewürze schmeckt fad.<br />
Wenn wir zu viel würzen oder ein bestimmtes<br />
Gewürz dominiert,wirdes<br />
ungenießbar.WirsolltenunsereWorte<br />
genauso bewusst wählen und uns viel<br />
mehrdamitbeschäftigen,welcheWirkungunsereWortehaben.<br />
3<br />
AufVerneinungenverzichten:<br />
Die Worte „kein“und „nicht“(in<br />
allen Variationen)verwirren uns.Eindeutig<br />
zu sprechen bedeutet direkt<br />
mitzuteilen,waswirwollen.<br />
s’Magazin 11
GESELLSCHAFT<br />
JohannesLinhart<br />
InvestorundKapitalmarktexperte<br />
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MitJohanneskenneichnunnachMichaelund<br />
MarkusauchdendrittendererfolgreichenLinhart-<br />
Brüder.Der57-jährigeBörsenfachmannlebtnach<br />
JahrzehntenimAuslandmitseinerFrauundden<br />
dreiKindernwiederinseinerGeburtsstadtWien.<br />
AlsDiplomatensohnverbrachteerseineHeimaturlaubezumeistim<strong>Ländle</strong>undbesuchtedortauch<br />
dieStellaMatutinainFeldkirch.SeinMilitärdienst<br />
inLochauundseineSkilehrer-TätigkeitaufderSilvrettaverwurzeltendenHobbyfußballerzusätzlich<br />
inVorarlberg.NachseinemJus-StudiuminWienabsolvierteJohannesnocheinPost-GraduateinParis.<br />
GleichnachdemGerichtsjahrzogesihnwiederins<br />
Ausland:25JahrelangarbeiteteeralsKapitalmarktexperteandenBörsenvonLondon,NewYork<br />
undFrankfurt.ZuletztwarerMitgliedimVorstand<br />
derDeutschenBankÖsterreich.„MeinLebenistEngagement“,erklärtmirJohannesvollerEmpathie,<br />
undsosindseitnunmehrfünfJahrenInvestmentsin<br />
Start-upsundseineGeschäftsführer-Funktionim<br />
SenatderWirtschaftseinAlltag.SeinemHobby<br />
fröntderKickerauchalsPräsidentdesASFoot,dem<br />
FußballvereinderfranzösischenSchule.Aufseinen<br />
nächstenWiener-Lieder-AuftrittmitderZiehharmonikafreueichmichheuteschon.UndJohannes<br />
freutsichaufdienächste<br />
Käsknöpfle-PartiebeiseinerMutter,„weildieFamilieschoneinegroßeBedeutunghat“.<br />
DieVorarlberger KommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher<br />
(PR-Agentur Purtscher Relations)lebtseitüber30Jahrenin<br />
Wien.Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />
„Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
SeinSelfie:Johannes<br />
LinhartbeimInterview<br />
inmeinemBüro.<br />
Ein Haus<br />
voll Kunst<br />
Sein„Arthouse“entsprichtamehesten<br />
dem,wasmanuntereiner„klassischen<br />
Galerie“versteht:seitmittlerweileüber<br />
40JahrenzeigtHerbertAlber<br />
unterschiedlichsteKünstler–darunter<br />
auchBerühmtheitenwiePicasso,Chagall<br />
oderAngelikaKaufmann–inseiner<br />
Galerieundbetreibtzudemeinen<br />
KunsthandelsowieeineWerkstattfür<br />
Rahmungen.<br />
Mit Kunst kam der<br />
gelernte Buchbinderbereitsinden<br />
späten 60er-Jahren<br />
als RestauratorinSchweizerGalerieninKontakt.<br />
„Dort entwickelte ich meine Liebe<br />
zurBildendenKunst,aberauchprofundeKenntnisse“,erinnertsichder<br />
längstdienendeGaleristdesLandes.<br />
1976übernahmerdie„KunsthandlungSchwarz“,dieältesteihrerArt<br />
inWestösterreich,inderBregenzer<br />
Anton-Schneider-Straße, und das<br />
„Arthouse“wargeboren.Seitdemhat<br />
erandie400Ausstellungenorganisiert–WerkevonWeltstarswiePicassohingenebensobeiihmwiejene<br />
vonVorarlbergerGrößen.VonAngelikaKaufmannüberRudolfWacker<br />
oderToneFinkbishinzurjeweilsaktuellenVorarlbergerSzene.Wobeier<br />
sich zwar stilistisch nie einengen<br />
mochte, den traditionellen Ausdrucksformen<br />
Malerei, Zeichnung<br />
und Bildhauerei aber verbunden<br />
blieb. „Non-Profit-Organisationen<br />
wiedasKunsthauskönnengroßflächigeInstallationenoderAvantgarde<br />
etwaimBereichNeuerMedienzeigen,dasienichtsverkaufenmüssen.<br />
Ichdagegenmussundmöchtedies<br />
12<br />
s’Magazin
PORTRÄT<br />
sehrwohl“,bleibtHerbertAlberrealistisch<br />
–und der Erfolg gab ihm<br />
Recht. Das schon seit längerem in<br />
derBregenzerRömerstraßegelegene<br />
„Arthouse“zähltnachwievorzuden<br />
führendenGaleriendesLandes.Zwischen<br />
Einzelausstellungen renommierterKünstler–derzeitistdieBregenzer<br />
Maler-Legende Hubert<br />
Berchtoldzusehen,imAprilfolgtder<br />
abstrakteBildhauerNorbertPümpel<br />
–werdenimmerwiederSammelausstellungen<br />
aus dem reichhaltigen<br />
FundesdesKunsthändlersgezeigt.<br />
QualitätundKontakt<br />
„InletzterZeiterhalteichsehrvieleBilder.Offensichtlichhatdiejüngere<br />
Generation weniger VerwendungfürundInteresseanKunstals<br />
die vorhergehenden. Oder einfach<br />
keinenPlatz–wosollmanzwischen<br />
lauterGlasfassadenundschrankgroßenFernsehernauchBilderaufhängen?“,meintHerbertAlbernurhalb<br />
imScherz.InderTatfehltesinVorarlberganeinerSammler-Szene,bedauertderExperte,deroftauchzu<br />
SchätzungenvonNachlässengebeten<br />
wird. Die rechte Hand des zweifachenVatersistseitjeherGattinElke,diebisvorzweiJahrendas„Arthouse“inDornbirnleiteteundihren<br />
Mannnunmehraufdenzahlreichen<br />
ReiseninMuseenundAusstellungen<br />
begleitet. Denn der erstaunlich jugendlichwirkende73-Jährigedenkt<br />
noch lange nicht an die Pension:<br />
„ZweiDingesindmirwichtig:zum<br />
einen hohe Qualität, weshalb ich<br />
auchalseinzigerGaleristdesLandes<br />
dasWerkbereitsverstorbenerKünstlerumfangreichbetreue;zumanderenderpersönlicheKontaktzumeinenKunden.“<br />
UndauchwenndasAngebotmittlerweilegrößeristalsdieNachfrage,<br />
bleibt Herbert Alber optimistisch:<br />
„Der Kunstmarkt kränkeltzwar,<br />
abereristkeineswegstot.“Nichtzuletztdank„Ärzten“wieihm...<br />
RaimundJäger<br />
Foto:MathisFotografie<br />
s’Magazin 13
DieletzteSeegförne<br />
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Im <strong>März</strong> des Jahres 1963<br />
war der Bodenseezum letztenMalkomplettzugefroren.<br />
Ein Ereignis mit Seltenheitswert:Seit<br />
875sind lediglich<br />
33sogenannter„Seegförnen“<br />
dokumentiert. Es müssen<br />
schon viele Faktoren zusammenspielen,<br />
um den Bodensee<br />
vonÜberlingen bis Bregenz<br />
gefrieren zu lassen: Nur<br />
wenn auf einen außergewöhnlich<br />
kalten Sommer ein<br />
extrem kalter Herbst und ein<br />
eisigerWinter folgt,kommt’s<br />
zu einer „Seegfrörne“. 1963<br />
fielen etwadieTemperaturen<br />
bereits im November auf minus<br />
7,5Grad, im Dezember<br />
gar auf minus 13 Grad –im<br />
Schnitt,verstehtsich!<br />
Das Ergebnis: Der Seewar<br />
von7.Februar bis 10. <strong>März</strong><br />
mit einer dicken Eisdeckebedeckt.Sogar<br />
Sportflugzeuge<br />
landeten auf dem Eis,gleich<br />
vielfach wurde der See mit<br />
dem Auto überquert. Ein<br />
durchaus gefährliches Unterfangen:<br />
So mancher Lenker<br />
musste sein Gefährt auf dem<br />
Seegrund begraben, leider<br />
14<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
<br />
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<br />
Vö<br />
verloren auch fünf MenschenihrLeben.<br />
Foto:SammlungRisch-Lau<br />
VÖ<br />
Spätzle,spätzla<br />
Haupt-undZeitwort<br />
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„Spätzle?-Na,<br />
Knöpfle!“<br />
Haben Sieauch historische Fotoschätze<br />
zu Hause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />
bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
ObzwischenSpätzleundKnöpfleüberhaupteinUnterschiedbesteht,darüberistsichdiealemannischeWelt<br />
seitjeheruneins.Feststeht,dassderBauchdemMenschennäheristalsderKopf,undessichhierfolglichum<br />
einäußerstsensiblesThemahandelt,zumal<br />
diemitKäseversetztenKäsknöpfle<br />
odereben-spätzleeinederalemannischenNationalspeisendarstel-<br />
len.WährenddieGrundzutaten<br />
(Eier,Mehl,Salz,Wasser)nach<br />
Auffassungdermeistenbeibeiden<br />
identischsind,behaupteteineeingeschworeneSpätzle-Fraktion,ihr<br />
ProduktunterscheidesichvonKnöpfleinderetwaslänglicherenForm,fürdie<br />
eseinespezielleKochtechnikgebe.DerAutordieserZeilenkannlediglichfesthalten:MitfreiemAugeistdieser<br />
Unterschiednichtauszumachen,undspätestensinder<br />
Holzschüssel,inwelcherdiefertigeSpeisetraditionellerweiseserviertwird,verbindetsichdieGrundmassedank<br />
KäseundgeröstetenZwiebelnzueinerFädenziehenden<br />
Pampe,welchederleiformaleHaarspaltereienüberflüssigmacht.AuchimMagenwiegenSpätzlewieKnöpfleerfahrungsgemäßgleichschwer.Hergestelltwerdenalle<br />
VoradelbergerKnöpflewieSpätzlemiteinemspeziellen,<br />
groblöcherigenSieb(auchderSpätzleroderebenKnöpfler<br />
genannt,jenachIdeologie),dasdenSpätzleteiginheißes<br />
Wassertropfenlässt,woervorSchreckerstarrt.Merke:<br />
WerdendieentstandenenTeigtropfennuralsBeilagegereichtundohneKäse,sosprichtmanimmervonSpätzle<br />
undniemalsvonKnöpfle.Warumauchimmer.<br />
s’Magazin 15
EVENTS<br />
„Waszählt“ mit<br />
Stefan Jürgens<br />
in der Kammgarn<br />
in Hard<br />
Stefan Jürgens<br />
ist mit<br />
seinem Album<br />
„Was zählt“<br />
auf Tour und<br />
macht am<br />
Dienstag,<br />
dem19.<strong>März</strong>,<br />
um 20.30<br />
Uhr Halt in<br />
der Kammgarn<br />
in Hard.<br />
Stefans<br />
Songs sind Reisen durch seine<br />
Gefühls- und Gedankenwelt in<br />
einer unruhigen und scheinbar<br />
immer undurchschaubareren<br />
Zeit.MitdabeiauchAndyCutic<br />
(git,voc)und Ralf Kiwit (sax,<br />
git)Ticket:www.kammgarn.at<br />
Jazz mit Simsa Fünf<br />
im Kulturverein in Andelsbuch<br />
DasQuintettSimsaFünfmitCarlesMuñozCamarero,<br />
Heimo Trixner,Sebastian Simsa, Florian Sighartner und<br />
Andrej Prozorov gastiert am Freitag,dem 22. <strong>März</strong>,um<br />
20UhrimKulturvereinBahnhofinAndelsbuch,sicherlich<br />
einwunderbaresHörerlebnis!Tickets:www.bahnhof.cc<br />
Foto:Kammgarn<br />
Das Tanzstück „Schatten“ von<br />
Brigitte Knapp feiert am Donnerstag,dem<br />
21. <strong>März</strong>,um20Uhr im<br />
Alten Hallenbad in Feldkirch Premiere.Thematisiert<br />
wirddie ÜberforderungunsererGesellschaft<br />
mit<br />
dem Thema Depression. Der Text<br />
Foto:Georg_Buxhofer<br />
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„Schatten“<br />
lotet das Spannungsgefüge zwischen<br />
Sichtbaren und Unsichtbarem<br />
aus. Eine Koproduktion von<br />
walktanztheater.com mit tanzschmiede<br />
meran, westbahntheater<br />
innsbruck&panoramadancetheaterst.gallen.Ticket:v-ticket.com<br />
Bregenzer Meisterkonzert mit<br />
dem Orchestra della Toscana<br />
Das Orchestra<br />
della Toscana –<br />
gegründet von<br />
Luciano Berio –<br />
gehört zu den<br />
profiliertesten<br />
Klangkörpern<br />
Italiens und<br />
arbeitet mit<br />
weltweit bedeutenden<br />
Dirigenten<br />
und Solisten<br />
zusammen.NachBregenzkommtesmitihremChefdirigenten<br />
Daniele Rustioni und mitderGeigerin Francesca<br />
Dego. Zu hören am Mittwoch, dem 20. <strong>März</strong>,um19.30<br />
UhrimFestspielhausBregenz.Ticket:www.v-ticket.at<br />
Foto:walktanztheater.com<br />
Foto:CavideCerati<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
16<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Quittenkuchen<br />
Zubereitung:<br />
1 FürdenBodenMehl,Backpulver,RohrzuckerundVanilleineinerSchüsselvermengen.<br />
MargarinehinzufügenundalleszueinemglattenMürbteigverkneten.Wasserhinzufügen,<br />
solltederTeigzufestsein.<br />
2 EineSpringformmitBackpapierauslegen,<br />
denTeighineindrückenundeinen5cmhohen<br />
Randziehen.DenBackofenauf180°CvorheizenunddieSpringformindenKühlschrank<br />
stellen.<br />
3 FürdieFüllungausApfel-oderQuittensaft,<br />
StärkeundVanillezuckereinenPuddingkochen,diesenmitdenQuittenvermengenund<br />
allesaufdemMürbteigverteilen.<br />
4 DenKuchenaufmittlererSchienefüretwa<br />
60–70Minutenbacken.AusdemBackofen<br />
nehmenundambestenüberNachtkomplett<br />
auskühlenlassen(erziehterstnachetwaeiner<br />
Stundean).<br />
5 DieSahneaufhöchsterStufeaufschlagen,<br />
aufdemKuchenverteilenundoptionalmit<br />
Zimtdekorieren.<br />
Fo<br />
Zutaten(füreine24cmSpringform):<br />
FürdenBoden:<br />
250gWeizenmehl<br />
½PackungBackpulver<br />
125gRohrzucker,fein<br />
½TlVanille,gemahlen<br />
150gMargarine<br />
1–2ElWasser<br />
FürdenBelag:<br />
800gQuitten,geschält,gekochtundin<br />
Würfelgeschnitten<br />
750mlApfelsaft(oderQuittensaft)<br />
80gStärke<br />
6ElVanillezucker<br />
2PackSoyatooSahne,aufschlagbar<br />
Zimt,gemahlen<br />
Fotos:DanielaLais<br />
,,<br />
EinfruchtigerGenussausdem<br />
Ofen!DieserKuchenstellt<br />
QuittenindenMittelpunkt.Eine<br />
Obstsorte,derenEntdeckungsichlohnt!<br />
Nochmehr<br />
Rezeptefindet<br />
maninDanielas<br />
Kochbüchern<br />
„Einfachvegan<br />
backen“und<br />
„Vegane<br />
Lunchbox“.<br />
FürgewöhnlichbackeichdiesenKuchenmitÄpfelnoder<br />
Birnen,esisteinesmeinerLieblingsrezepteundkommt<br />
immergutan.DiesmalaberverwendeichQuitten,ein<br />
Obst,daszuUnrechtinVergessenheitgeratenist.Anstelle<br />
des Apfelsaftskann man auch Quittensaft verwenden.<br />
Wichtigist,dassdieQuittengekochtwerden,bevorsieimKuchen<br />
gebackenwerden.DerKuchenschmecktnochbesser–wiesooft<br />
–,wennereinenTagdurchziehenkonnte.<br />
www.facebook.com/laisdaniela<br />
s’Magazin 17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
...Andreas Haselwanter?<br />
DerDornbirneristinderGrafikszeneVorarlbergskein<br />
Unbekannter.Waseinigewahrscheinlichnichtwissen:Sein<br />
beruflicherWerdegangbegannineinerKüche,infrühenJahren<br />
absolvierteereineKochlehre.SeineLeidenschaftfürKreativesließ<br />
ihndenKochlöffelaberrechtschnellwiederandenNagelhängen.<br />
FürdenBerufdesKochswarAndreas<br />
Haselwanternichtgeboren.Nacheiner<br />
abgeschlossenenLehrewechselteer<br />
baldineinenkreativerenBeruf.<br />
auchab,echteLeidenschaftfürden<br />
Beruf packte ihn aber nie. Nach<br />
einemTagaufSaisoninderLenzerheide<br />
entsagteerschließlich der<br />
Kochjacke.„MeinedamaligeFreundinbrachtemichaufdieIdee,Lithographzuwerden.Dasklanggleichinteressanter<br />
als Kartoffeln zu schälen“,<br />
erinnert er sich mit einem<br />
Schmunzeln.BeidieserAusbildung<br />
entdeckteerdannseinewahreBerufung.„ObwohlmirdasGeldfürein<br />
Grafikstudium fehlte, hat mich<br />
nichtsabgehalten,eszuprobieren.“<br />
Nach etlichenBewerbungen –und<br />
Absagen –startete er als „Kopier-<br />
Fuzzi“ in einer Werbeagentur. Mit<br />
seinemEiferundeinemklarenZiel<br />
vorAugenarbeiteteersichbiszum<br />
Kundenberater,derdieEntwürfefertigte,hoch.EinigeZufälleundsein<br />
unbändigesInteresse für die ersten<br />
Mac-Computer–„ichhatteesgleich<br />
im Gefühl,dass derComputerein<br />
wichtigesInstrumentwerdenwürde“<br />
–führtenihn1994zurSelbstständigkeit.„IchwagtedenSprunginskalte<br />
Wasser.Auch wennich damals in<br />
meinen Augen von einem richtigen<br />
Grafikernochweitentferntwar.“Er<br />
bliebdran–undesmachtesichbezahlt.Nichtzuletztdaranabzulesen,<br />
dassder48-JährigeregelmäßiginternationaleAuszeichnungenfürseine<br />
Arbeitabräumt.SeinErfolgsrezept?<br />
„Unkonventionelle Wege gehen,<br />
Mutzum Risiko und am Puls der<br />
Zeitbleiben!“ SandraNemetschke<br />
Ichhabeimmervielgezeichnet<br />
undgebastelt“,erzähltervon<br />
seinerkreativenAder,mitder<br />
erheuteerfolgreichseineBrötchenverdient.„Ichwussteaber<br />
nicht,wieichdarauseinenBerufmachensollte.“SoschauteersichinseinemUmfeldumundtraterstindie<br />
gastronomischen Fußstapfenseiner<br />
Familie. Er begann eine Kochlehre<br />
imBregenzerwaldundschlossdiese<br />
AndreasHaselwanterzähltzuden<br />
erfolgreichstenGrafikdesignernim<br />
LandundruhtsichaufseinenLorbeerenbestimmtnichtaus.<br />
Fotos:AndreasHaselwanter<br />
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