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Fahrrad News 1.19

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1 .19<br />

DAS GROSSE<br />

E-BIKE<br />

SPEZIAL<br />

1 .19<br />

E-RENNRÄDER<br />

Nahaufnahme der<br />

neuen Renner<br />

FAZUA<br />

Antriebsspezialist<br />

im Porträt<br />

SICHERHEIT<br />

Radschlösser<br />

für die Stadt<br />

E-BIKES 2019<br />

10 Modelle im<br />

großen Test<br />

ANTRIEBE<br />

10 Antriebe<br />

im Vergleich<br />

FAQ AKKUS<br />

Alle Antworten<br />

zu E-Bike-Akkus


E-POWER RS 150<br />

KING<br />

OF THE<br />

MOUNTAIN<br />

Das E-Power RS 150 ist das perfekte Allmountain-Touren<br />

E-MTB. Sein Bosch-Performance-CX-Motor lässt jede<br />

Steigung, egal wie steil, zu einem Kinderspiel werden.<br />

Das ausgeklügelte Fahrwerk und der schön im Rahmen<br />

integrierte Akku im Shadow-Edge-Tube-Design machen<br />

das Bike zu einem kompletten Trailbike mit jeder Menge<br />

Flow – ein wahrer König der Berge!


Foto Kalkhoff<br />

Mein Stadtflitzer:<br />

Das<br />

XTEP<br />

Cross<br />

ELEKTRISCHE FAHRRADZUKUNFT<br />

Fahren Sie auch schon elektrisch? In Zeiten politischer Debatten<br />

um die Mobilität der Zukunft ist das keine abwegige Frage. Laut<br />

dem Statistischen Bundesamt sind bereits heute 2,3 Millionen<br />

Haushalte in Deutschland per Elektrofahrrad unterwegs – und es<br />

werden immer mehr. Alleine 2018 haben sich die Verkaufszahlen<br />

von E-Bikes im Vergleich zur Vorsaison um fast 20 Prozent erhöht.<br />

Nicht wenige Experten in der <strong>Fahrrad</strong>szene geben deshalb auch<br />

für 2019 ähnlich starke Wachstumsprognosen ab. In der neuen<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> dreht sich deshalb alles um ein Thema: E-Bikes.<br />

Dass Elektroräder so gefragt sind, liegt freilich nicht alleine<br />

am aktuellen Megatrend, die Mobilität der Zukunft effizienter,<br />

umweltfreundlicher, besser zu gestalten. Heutige E-Bikes sind<br />

ihrem früheren Ruf, nur etwas für „Unsportliche“ zu sein, längst<br />

davongefahren. E-Mountainbikes treten als flotte Boliden auf, denen<br />

kein Berg zu steil ist. Bei stylischen Urban-E-Bikes erkennt<br />

man dank perfekter Integration des Antriebs nur noch bei genauem<br />

Hinsehen, dass hier ein E-Motor verbaut ist. Und mit den<br />

schlanken E-Rennrädern, dem neuesten Trend, kann man selbst<br />

lange Gebirgspässe spielend leicht bewältigen – und sich einmal<br />

selbst wie ein Profi bei der Tour de France fühlen.<br />

Wie vielfältig die E-Bikes des Jahres 2019 sind, zeigt unser<br />

großer Test: In diesem haben wir nicht nur zehn aktuelle Elektrofahrräder<br />

für die verschiedensten Einsatzzwecke unter die Lupe<br />

genommen, sondern auch verschiedenste Antriebe getestet.<br />

Eines kann ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, schon an dieser<br />

Stelle verraten: Falls Sie bis jetzt noch nicht elektrisch fahren<br />

– das richtige Modell findet sich in dieser Ausgabe der <strong>Fahrrad</strong><br />

<strong>News</strong> bestimmt!<br />

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen – und ebenso viel<br />

Freude bei Ihren ersten E-Bike-Touren im bevorstehenden <strong>Fahrrad</strong>frühling!<br />

Das XTEP Cross Pro mit Shimano E8000<br />

Motor und reichweitenstarkem 720Wh Akku<br />

macht auf jedem Terrain eine gute Figur.<br />

DRAUFSETZEN<br />

LOSFAHREN<br />

SPASS HABEN<br />

Werner Müller-Schell<br />

Chefredakteur


08<br />

24<br />

INHALT 06<br />

RADMOMENT<br />

Eine Aussicht wie im Bilderbuch<br />

08 EVENTKALENER 2019<br />

Die wichtigsten Termine des Jahres<br />

12 RADSPLITTER<br />

Neuigkeiten aus der <strong>Fahrrad</strong>welt<br />

14 SCHAUFENSTER<br />

Ausgewählte Produktempfehlungen der Saison 2019<br />

ZIEL IST, DASS MAN<br />

DAS E-BIKE VOM NORMALEN<br />

RAD NICHT MEHR<br />

UNTERSCHEIDEN KANN.<br />

24 TEST: E-BIKES 2019<br />

Zehn aktuelle Elektroräder im großen Test<br />

36 NACHGEFRAGT: TREND E-BIKES<br />

Interview mit Giant-Produktmanager Steffen Barkhau<br />

38 TEST: E-BIKE-ANTRIEBE<br />

Zehn aktuelle E-Motoren auf dem Prüfstand<br />

Giant-Produktmanager<br />

Steffen Barkhau. Mehr im<br />

Interview ab Seite 36.<br />

4 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


Foto Stefan Schopf<br />

56<br />

72<br />

52 NACHGEFRAGT: E-BIKE-AKKUS<br />

Interview mit Lukas Hubert, Produktmanager der BMZ Group<br />

56 E-RENNRÄDER<br />

Vier neue E-Flitzer in der Nahaufnahme<br />

62 PORTRÄT: FAZUA<br />

Hinter den Kulissen des Münchner Antriebsspezialisten<br />

66 PRODUKTE: SCHLÖSSER<br />

Acht Modelle für mehr Diebstahlschutz im Alltag<br />

72 REISE: SALZKAMMERGUT<br />

Traumziel für (E-)Biker<br />

78 REISE: PAZNAUN – ISCHGL<br />

E-MTB-Erlebnisse im Verwall-Gebirge<br />

82 VORSCHAU & IMPRESSUM<br />

Die Themen der <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 2/2019<br />

BMZ-Experte Lukas<br />

Hubert verriet uns spannende<br />

Infos zum Thema<br />

E-Bike-Akkus. Mehr ab<br />

Seite 52.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 5


RADMOMENT // PAZNAUN – ISCHGL<br />

6 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


PAZNAUN – ISCHGL // RADMOMENT<br />

RADMOMENT<br />

Eine Aussicht wie im Bilderbuch …<br />

… erlebte unser Team auf unserer E-MTB-Tour<br />

zur Friedrichshafener Hütte bei Ischgl. Den vollständigen<br />

Bericht und die Möglichkeiten, das Tiroler<br />

Verwall mit dem E-Mountainbike zu erkunden,<br />

lesen Sie in unserem Reisebericht ab Seite 78.<br />

Foto Stefan Schopf<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 7


2019<br />

Von der Trendmesse<br />

mit spannendsten<br />

Produktneuheiten<br />

bis hin zum größten<br />

Radrennen der<br />

Welt – auch 2019<br />

dürfen sich <strong>Fahrrad</strong>fans<br />

wieder über<br />

viel Unterhaltung<br />

freuen. Um Ihnen die<br />

Jahresplanung zu erleichtern,<br />

stellen wir<br />

die interessantesten<br />

Veranstaltungen<br />

der bevorstehenden<br />

Saison vor.<br />

Text Werner Müller-Schell<br />

EVENTS FÜR RADFANS<br />

DER FAHRRADKALENDER


DER FAHRRADKALENDER 2019 // EVENTS<br />

23.–24.3.<br />

CYCLINGWORLD DÜSSELDORF<br />

Zum dritten Mal findet die Cyclingworld<br />

Düsseldorf in diesem Jahr statt. Die Messe<br />

versteht sich als Wegweiser rund um das Thema <strong>Fahrrad</strong> und<br />

E-Bike – vom sportlichen Rennrad bis hin zum E-Lastenrad<br />

ist hier alles zu finden. 2019 werden etwa 300 Aussteller aus<br />

25 Nationen erwartet. Neben vielen spannenden Neuheiten<br />

zählen auch zahlreiche Rahmenevents zum Programm.<br />

www.cyclingworld.de<br />

Foto Cyclingworld Düsseldorf/Nils Laengner<br />

Foto E-Bike-Festival<br />

Dortmund/Andi Frank<br />

5.–7.4.<br />

E-BIKE-FESTIVAL DORTMUND<br />

Rund 55.000 Besucher strömten zum letztjährigen<br />

E-Bike-Festival Dortmund und verwandelten<br />

die Dortmunder City in eine riesige E-Bike-Arena.<br />

Es kommt nicht von ungefähr, dass man auch im vierten Jahr<br />

weiter wachsen will: Getreu dem Motto „Lassen Sie sich anstecken“<br />

können die Besucher vom 5. bis 7. April auf dem Festivalgelände<br />

in der Innenstadt selbst in die Pedale treten und den<br />

Trend E-Mobilität hautnah „erfahren“.<br />

www.ebike-festival.org<br />

27.–28.4.<br />

VELO BERLIN<br />

Der <strong>Fahrrad</strong>frühling gehört der Hauptstadt:<br />

Auch die VELO Berlin gehört zum Pflichtprogramm<br />

für <strong>Fahrrad</strong>fans. Nach sieben Jahren in der Messe Berlin<br />

zog das <strong>Fahrrad</strong>festival letztes Jahr auf den ehemaligen Flughafen<br />

Tempelhof. Die neuesten Themen und Trends der <strong>Fahrrad</strong>welt<br />

werden hier in den vier Areas Urban & Lifestyle, Sports &<br />

Adventure, Bike & Travel und Testival präsentiert.<br />

www.veloberlin.com<br />

Foto VELO Berlin/Andreas Stenzel<br />

Foto Gruber Images<br />

1.5.<br />

ESCHBORN–FRANKFURT 2019<br />

Bereits zum 58. Mal wird der Radklassiker<br />

Eschborn–Frankfurt am 1. Mai ausgetragen.<br />

Die zur UCI WorldTour zählende Veranstaltung gehört zu den<br />

größten und traditionsreichsten Radrennen in Deutschland –<br />

entsprechend dürfen sich die Zuschauer auf viele Stars freuen.<br />

Aber auch Selberfahrer aller Leistungsklassen können sich<br />

beim als Rahmenveranstaltung ausgetragenen Jedermannrennen<br />

beweisen.<br />

www.eschborn-frankfurt.de<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 9


EVENTS // DER FAHRRADKALENDER 2019<br />

Foto A.S.O./Alex Broadway<br />

Foto Scott Sports/Julian Oswald<br />

Foto Getty Images for VELOTHON<br />

24.–26.5.<br />

E-BIKE DAYS<br />

MÜNCHEN<br />

29.6.–<br />

21.7.<br />

TOUR DE<br />

FRANCE<br />

25.8.<br />

CYCLASSICS<br />

HAMBURG<br />

Die E-Bike Days in München gehen 2019<br />

bereits in ihre vierte Runde. 150 Aussteller<br />

präsentieren sich vom 24. bis 26. Mai<br />

2019 im Olympiapark München, die erwarteten<br />

70.000 Besucher dürfen sich auf<br />

ein umfangreiches Programm rund um<br />

das Thema E-Mobilität freuen. Im Zentrum<br />

stehen auch 2019 wieder viele Aktionen<br />

zum Thema E-Bike.<br />

Die Tour de France ist das wichtigste<br />

Radrennen der Welt. In diesem Jahr beginnt<br />

die drei Wochen andauernde Jagd<br />

auf das Gelbe Trikot bereits Ende Juni.<br />

Die Strecke führt von Brüssel aus über<br />

3.460 Kilometer bis nach Paris; auf ihrem<br />

Weg müssen die besten Radprofis<br />

der Welt auch zahlreiche schwere Berge<br />

in den Alpen und Pyrenäen überwinden.<br />

Die Euro Eyes Cyclassics in Hamburg<br />

sind eines der größten Radevents der<br />

Welt. Dafür sorgen nicht nur die Profis,<br />

sondern auch rund 30.000 Hobbysportler.<br />

Bei den Cyclassics wird aber nicht<br />

nur aktiv gefahren: Knapp 80 Marken<br />

präsentieren im Rahmen des Events ihre<br />

neuesten Innovationen mitten im Stadtzentrum.<br />

www.ebikedays.de<br />

www.letour.fr<br />

www.cyclassics-hamburg.de<br />

Foto Isaak Papadopoulos/Weitsprung<br />

Foto Paolo<br />

Penni Martelli<br />

Foto Andreas Meyer<br />

29.8.–<br />

1.9.<br />

DEUTSCHLAND<br />

TOUR<br />

22.–24.8.<br />

EROICA<br />

GERMANIA<br />

4.–7.9.<br />

EUROBIKE<br />

SHOW<br />

Unter dem Motto „Deutschland. Deine<br />

Tour“ kehrte 2018 erstmals nach zehn<br />

Jahren wieder die Deutschland Tour in<br />

den Rennkalender der Profis zurück.<br />

2019 steht nun die zweite Auflage auf<br />

dem Programm. Die vollständige Strecke<br />

des viertägigen Rennens stand bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht fest, das<br />

Finale wird aber in Thüringen stattfinden.<br />

Retro pur. Bei der Eroica Germania dreht<br />

sich alles um <strong>Fahrrad</strong>kultur, wie sie in<br />

früheren Zeiten gelebt wurde. Wie das<br />

große Vorbild, die Original-Eroica aus Italien,<br />

sind auch bei der deutschen Version<br />

nur Räder mit Baujahr 1987 oder älter<br />

zugelassen. Die Kulisse für das dreitägige<br />

Vintage-Cycling-Festival stellt der<br />

Rheingau.<br />

Zurück zu den Wurzeln – das ist das<br />

Motto der diesjährigen Eurobike. So<br />

ist die größte <strong>Fahrrad</strong>messe der Welt<br />

in diesem Jahr an ihrem letzten Veranstaltungstag<br />

wieder für Endverbraucher<br />

geöffnet – ein idealer Ort also, um über<br />

Trends zu fachsimpeln und schon einmal<br />

die <strong>Fahrrad</strong>-Neuheiten der kommenden<br />

Saison kennenzulernen.<br />

www.deutschland-tour.com<br />

www.eroica.cc<br />

www.eurobike-show.de<br />

10 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


Die neuen Raleigh Sheffield Modelle<br />

FÜR HÖCHSTE ANSPRÜCHE<br />

■ in vielen modischen Farben<br />

■ drei Unterstützungsmodi<br />

■ Reichweite bis 180 km*<br />

Sheffield Premium<br />

SHEFFIELD PREMIUM<br />

■ 5-Gang Shimano Nexus Di2<br />

■ leistungsstarker und schnell<br />

aufladbarer Lithium-Ionen-<br />

Akku mit 540 Wh<br />

■ winered matt,<br />

magicblack matt<br />

SHEFFIELD 8<br />

■ 5-Gang Shimano Nexus Di2<br />

■ leistungsstarker und schnell<br />

aufladbarer Lithium-Ionen-<br />

Akku mit 540 Wh<br />

■ kombugreen matt<br />

SHEFFIELD 9<br />

■ 9-Gang Shimano Alivio<br />

■ leistungsstarker und schnell<br />

aufladbarer Lithium-Ionen-<br />

Akku mit 540 Wh<br />

■ magicblack matt,<br />

starwhite glossy<br />

Diamant Trapez Wave<br />

Rahmenformen gelten für alle Raleigh Sheffield Modelle.<br />

* Bei der niedrigsten Unterstützungsstufe, optimalen Bedingungen und<br />

einer vollständig geladenen, neuwertigen Batterie der höchsten Kapazität.


RADSPLITTER // NEUES AUS DER FAHRRADWELT<br />

Text Werner Müller-Schell<br />

Foto Christoph Steinweg<br />

NEUES<br />

AUS DER<br />

FAHRRADWELT<br />

FAHRRAD NEWS KOMPAKT<br />

KREATIVER NEUSTART<br />

Aus Alt wird Neu – dieser Leitspruch<br />

trifft auf die Berliner <strong>Fahrrad</strong>schau<br />

zu. Aufgrund organisatorischer Probleme<br />

musste die einstige Kultmesse<br />

in der Hauptstadt für 2019<br />

abgesagt werden. Einen Ersatz gab<br />

es dennoch: Mit der Kolektif Berlin<br />

Bike Fair wurde innerhalb weniger<br />

Wochen ein indirekter Nachfolger<br />

gegründet. Indirekt deshalb, weil<br />

hinter der neuen Messe nicht die<br />

Macher der <strong>Fahrrad</strong>schau, sondern<br />

die Radgruppierung „Rad Race“<br />

steht. „Nachdem wir mit unserem<br />

Event ,Rad Race Last Man Standing‘<br />

fünf Jahre ein wichtiger Teil<br />

der <strong>Fahrrad</strong>schau gewesen sind,<br />

hat uns das Aus sehr betroffen gemacht.<br />

Wir haben dann unser Herz<br />

in die Hand genommen und über<br />

unsere Social-Media-Kanäle Ende<br />

Dezember verkündet, dass wir<br />

selber eine Messe machen, wenn<br />

wir die Locationkosten durch genügend<br />

Aussteller zusammenkriegen.<br />

Ein paar Tage später hatten wir das<br />

Geld zusammen“, erklärt Ingo Engelhardt,<br />

Geschäftsführer von Rad<br />

Race. Stattgefunden hat die neue<br />

Messe vom 8. bis zum 10. März<br />

im Motorwerk in Berlin. Bei der<br />

Premiere waren 60 Aussteller aus<br />

den Bereichen <strong>Fahrrad</strong>, Bekleidung<br />

und Reise mit dabei. Für die Zukunft<br />

will man sich nicht als reine <strong>Fahrrad</strong>-Fachmesse<br />

etablieren, sondern<br />

ein kreativer Zusammenschluss junger<br />

Marken und großer Unternehmen<br />

der Branche sein.<br />

Foto Carlos Fernandez Laser<br />

12 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


NEUES AUS DER FAHRRADWELT // RADSPLITTER<br />

SELBSTFAHRENDE PEDELECS-TAXIS?<br />

Der US-Taxidienst Uber sorgt hierzulande schon seit einigen Jahren für Mobilitätsdiskussionen.<br />

Nun will der Branchenriese mit Sitz in San Francisco auch in den<br />

E-Bike-Bereich vordringen. Die Idee: selbstfahrende <strong>Fahrrad</strong>taxis. Nachdem man bereits<br />

seit Längerem mit selbstfahrenden Taxis experimentiert, will man dies nun auf<br />

den Bikebereich ausweiten – das geht aus einem Tweet von Chris Anderson, CEO<br />

eines Drohnen-Software-Herstellers, hervor. Er veröffentlichte im Januar einen Tweet,<br />

der die Planungen für eine neue Uber-Abteilung namens „Micromobility“ offenlegte.<br />

Dabei gehe es, so Anderson, unter anderem um autonome E-Bikes, die selbstständig<br />

zu Ladestationen oder bestimmten Orten fahren können.<br />

GRÜNPFEIL NUR FÜR RADFAHRER?<br />

Die Bundesanstalt für Straßenwesen<br />

(BASt) führt derzeit einen Pilotversuch<br />

durch, um die grundsätzliche Umsetzbarkeit<br />

einer Grünpfeilregelung für den<br />

Radverkehr zu prüfen. Bereits seit 1994<br />

gibt es die Regelung, dass an einer<br />

roten Ampel nach vorherigem Stillstehen<br />

dann rechts abgebogen werden<br />

darf, wenn man keinen anderen Verkehrsteilnehmer<br />

behindert und rechts<br />

neben dem roten Lichtzeichen ein<br />

grüner Pfeil auf schwarzem Grund angebracht<br />

ist. In den Städten Bamberg,<br />

Darmstadt, Düsseldorf, Köln, Leipzig,<br />

München, Münster, Reutlingen und<br />

Stuttgart wird nun getestet, ob man diese Regelung<br />

auch ausschließlich Radfahrern gestatten<br />

kann. Für das zusätzliche Schild wird der bisherige<br />

Grünpfeil mit einem Radsymbol ergänzt. Im Jahr<br />

2020 soll auf Basis der gewonnenen Erfahrungen<br />

beschlossen werden, ob die StVO sowie die<br />

Anforderungen in der zugehörigen Allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift (VwV-StVO) entsprechend<br />

angepasst werden.<br />

KEINE HAFTPFLICHT<br />

FÜR PEDELECS<br />

Im Januar hat sich das Europäische<br />

Parlament vorerst gegen eine Versicherungspflicht<br />

für Pedelecs bis 25 km/h<br />

ausgesprochen. Dies war insofern zum<br />

Thema geworden, als dass die Kfz-Versicherungsrichtlinie<br />

(MID) vorschreibt,<br />

dass alle Kraftfahrzeuge in der EU über<br />

eine Haftpflichtversicherung abgedeckt<br />

sein müssen. Ein 2018 von der Europäischen<br />

Kommission vorgelegter Vorschlag<br />

zur MID hatte Pedelecs mit 250 Watt<br />

und Tretunterstützung bis 25 km/h noch<br />

als Kraftfahrzeug definiert – dies wurde<br />

jetzt abgelehnt. Pedelec-Fahrer müssen<br />

als Verkehrsteilnehmer also vorerst keine<br />

Pflichtversicherung wie Autofahrer haben.<br />

Für S-Pedelecs, die bis zu 45 km/h Unterstützung<br />

liefern, ist eine Haftpflichtversicherung<br />

dagegen obligatorisch.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 13


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SCHAUFENSTER<br />

AKTUELLE PRODUKTNEUHEITEN<br />

KLINGELN MIT STIL<br />

Die Knog Oi ist bereits seit Jahren ein Renner<br />

bei vielen Radfahrern in der Stadt, die<br />

eine schöne, aber dennoch effiziente Klingel<br />

auf ihr Rad schrauben wollen. Mit der<br />

Oi Luxe gibt es nun eine edle Variante des<br />

Verkehrshelfers. Sie besteht aus CNC-gefrästem<br />

Aluminium und Messing sowie genähtem<br />

Leder und bringt mit ihrem Look einen Retro-<br />

Touch an jedes Rad. Erhältlich ist die Klingel<br />

für zwei Lenkerdurchmesser: 22,2 Millimeter<br />

(Small) und 23,8 bis 31,8 Millimeter (Large).<br />

UVP 39,99 €<br />

www.knog.com.au / www.cosmicsports.de<br />

STYLISCHE JEANS FÜR<br />

URBAN BIKER<br />

Das Radfahren in der Stadt sicherer, bequemer<br />

und stilgerechter gestalten – das<br />

will Alberto mit den neuen Jeans-Modellen<br />

Bike (Männer) und Bicicletta (Frauen). Dank<br />

einer innovativen, im Gesäßbereich hoch angesetzten<br />

Schnittgebung, einem dehnbaren<br />

Bund und einer auf die Bewegungsabläufe<br />

von Cyclisten abgestimmten Bi-Elastizität<br />

sind die Jeans sehr komfortabel. Hinzu kommen<br />

Funktionen wie die umweltfreundliche,<br />

komplett wasser- und schmutzabweisende<br />

Ecorepel-Beschichtung oder die temperaturausgleichende<br />

3xDry-Cooler-Technologie.<br />

Klug positionierte reflektierende Elemente<br />

sorgen außerdem für mehr Sicherheit zu jeder<br />

Tageszeit.<br />

UVP 99,- bis 159,- € (je nach Ausführung)<br />

www.alberto-pants.com<br />

DER FLOTTE E-ALLROUNDER<br />

Das Corratec E-Allroad hat sich seinen Namen<br />

redlich verdient. Das E-Roadbike ist sowohl<br />

für Pendler geeignet als auch für Radfahrer,<br />

die gerne mal abseits der Straße fahren.<br />

Mit 250 Watt bietet der Fazua-Evation-Antrieb<br />

dabei jederzeit die Unterstützung, die man<br />

braucht. Mit 14,5 Kilogramm inklusive Motor<br />

und Akku ist das Rad in der Leichtgewichtsklasse<br />

der E-Bikes angesiedelt. Die Batterie<br />

lässt sich aber auch herausnehmen und das<br />

Rad kann als Gravel Bike gefahren werden.<br />

UVP 3.799,- €<br />

www.corratec.com<br />

14 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


OSTFRIESLAND – ZWISCHEN<br />

DOLLART UND JADEBUSEN<br />

Sonne, Wolken und ein Himmel bis zum Horizont<br />

– das ist Ostfriesland. Die flache idyllische<br />

Landschaft, die urigen Fehn- und Runddörfer<br />

und farbenfrohen Parklandschaften im<br />

Binnenland, die maritimen Hafenstädte und<br />

Sielorte an der Küste und die frische salzhaltige<br />

Luft laden zum Abschalten vom Alltag<br />

ein. Für alle diejenigen, die Ostfriesland aktiv<br />

mit dem Rad erleben möchten, ist aktuell für<br />

2019 der Radkatalog – Ostfriesland naturnah<br />

erleben erschienen. Er zeigt, was das<br />

ausgeschilderte Radwegenetz über 3.500 Kilometer<br />

zu bieten hat: Allen voran die fünf<br />

Ostfriesland-Radrouten, die während eines<br />

verlängerten Wochenendes einladen, das<br />

ganz typische Ostfriesland zu erkunden. Neben<br />

den Mehrtagestouren von Hotel zu Hotel<br />

enthält der Radkatalog aber auch Sternfahrten<br />

und Tagestouren, die von einem festen<br />

Ausgangspunkt zu befahren sind. Abgerundet<br />

wird das Serviceheft für Radfahrer durch<br />

eine Übersicht radwanderfreundlicher Unterkünfte.<br />

Unter www.grenzenlos-aktiv.de<br />

bzw. mit der Grenzenlos Aktiv App können<br />

die Radtouren auch online geplant werden.<br />

www.ostfriesland.travel<br />

Katalog bestellen unter:<br />

urlaub@ostfriesland.travel<br />

Tel. 04 91 / 91 96 96 60


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KOMFORTABLER SITZ<br />

Der neue 60X von SQlab wurde für die Einsatzbereiche<br />

E-Performance und Gravity entwickelt und vereint<br />

dabei die Vorteile der Sattelmodelle Ergowave und Ergolux.<br />

Mit der im Niveau tiefer liegenden Sattelnase<br />

sorgt der 60X für mehr Freiraum und weniger Druck –<br />

bei Männern wie auch Frauen gleichermaßen. Bedingt<br />

durch die erhöhte Sitzfläche wird mehr Kraft auf die<br />

Pedale übertragen – damit eignet sich die Sattelform<br />

auch sehr gut für das Fahren am Berg.<br />

UVP 149,95 €<br />

www.sq-lab.com<br />

EXTRALEICHTE REGENJACKE<br />

BESTER SCHUTZ FÜR DEN KOPF<br />

Für Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h<br />

auf dem E-Bike bietet der Pedelec 2.0<br />

Ace von Abus einen optimalen Schutz. Mit<br />

dem integrierten und austauschbaren Visier<br />

schützt er die Augen vor Witterungseinflüssen,<br />

Fahrtwind und Insekten. Im Sommer<br />

sorgt er durch die Forced-Air-Technologie für<br />

angenehme Temperaturen unter dem Helm.<br />

Ein großes LED-Rücklicht, welches per USB<br />

aufladbar ist, gewährleistet zusätzlich gute<br />

Sichtbarkeit bei Dämmerung und Dunkelheit.<br />

Der <strong>Fahrrad</strong>helm ist in den vier Farben Silver<br />

Edition, Velvet Black, Midnight Blue und Signal<br />

Yellow erhältlich.<br />

Mit der Kapuzenjacke WPM Pocket von Löffler<br />

macht die nächste Radtour noch mehr<br />

Spaß. Die PFC-freie Jacke schützt zuverlässig<br />

vor Wind und Nässe und ist atmungsaktiv<br />

bei einem gleichzeitig komfortablen Tragegefühl.<br />

Dank minimalem Packmaß kann sie<br />

nach Gebrauch klein im Rucksack verstaut<br />

werden und fällt nicht ins Gewicht. Die reflektierenden<br />

Details sorgen für zusätzliche<br />

Sicherheit bei schlechten Sichtverhältnissen.<br />

UVP 179,99 €<br />

www.loeffler-shop.at<br />

UVP 199,95 €<br />

www.abus.com<br />

16 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


www.specialized.com/turbo-como


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FÜR EIN GEPFLEGTES E-BIKE<br />

Der Pflegemittelspezialist Muc-Off hat eine<br />

neue Reihe an Reinigungsprodukten speziell<br />

für E-Bikes in den Handel gebracht. Mit dem<br />

Wasserlosen Reiniger und dem Trockenketten-Reiniger<br />

kann Ihr E-Bike gründlich gereinigt<br />

und entfettet werden, ohne dass Sie mit<br />

Wasser nachspülen müssen. Und der E-Bike<br />

Ultra Korrosionsschutz bietet Schutz für<br />

E-Bike-Batterien und -Komponenten. Um die<br />

Serie zu komplettieren, wurden zudem spezielle<br />

Allwetter-, Nass- und Trockenwetter-Schmierstoffe<br />

entwickelt, um den hohen<br />

Drehmomentbelastungen standzuhalten, die<br />

an der E-Bike-Kette entstehen.<br />

UVP Wasserloser Reiniger 14,99 € / Trockenkette-Reiniger<br />

12,99 € / Ultra Korrosionsschutz<br />

17,99 € / Allwetter-Schmierstoff 14,99 € /<br />

Nass- und Trockenschmierstoffe 8,99 €<br />

www.muc-off.com<br />

TASCHE FÜR E-BIKE-PENDLER<br />

E-Mate heißt Ortliebs speziell für E-Bikes<br />

konzipierte, wasserdichte Hinterradtasche<br />

mit dem praktischen Quick-Lock2.1-Halterungssystem.<br />

Mit 16 Liter Volumen fasst<br />

sie alles für eine gemütliche Tagestour oder<br />

den Stadtbesuch per E-Bike und bietet zudem<br />

Platz zur Mitnahme eines Ersatz-Akkus<br />

(kompatibel mit Akkus der Marken Bosch,<br />

Shimano, Yamaha und BionX) und das<br />

E-Bike-Display. Eine Netzaußentasche sorgt<br />

darüber hinaus für Ordnung und Übersicht<br />

und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf<br />

den Inhalt.<br />

UVP 119,99 €<br />

www.ortlieb.com<br />

PERFEKTER LANGSTRECKENBEGLEITER<br />

Das sportliche Futura Pro I-F360 von Hercules glänzt<br />

mit seiner stufenlosen Schaltnabe. Sie ermöglicht das<br />

Schalten unter Last, wodurch der Performance-CX-Motor<br />

aus dem Hause Bosch seine volle Leistung unter<br />

allen Bedingungen ausspielen kann. Das E-Bike ist<br />

mit dem Hercules-R2-Rahmen ausgestattet, der den<br />

Powertube-500-Akku perfekt integriert. Durch das<br />

Gates-Zahnriemensystem, das zur Kraftübertragung<br />

eingesetzt wird und besonders wartungsarm ist, ist<br />

dieses Bike auch gut für Langstrecken geeignet.<br />

UVP 3.999,- €<br />

www.hercules-bikes.de<br />

18 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


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SCHICK IM ALLTAG<br />

Beim Macina Sport XT ABS legt KTM Wert auf eine<br />

cleane Optik und eine hohe Alltagstauglichkeit. Mit einem<br />

flüsterleisen und kraftvollen Bosch-Antrieb und<br />

dem leistungsstarken Powertube-Akku mit 500 Wattstunden<br />

erfährt man eine starke Unterstützung und<br />

kann sich zudem über eine hohe Reichweite freuen.<br />

Ein integrierter Lenkwinkelbegrenzer verhindert das<br />

ungewollte Durchdrehen des Lenkers, welches beim<br />

Abstellen des <strong>Fahrrad</strong>es besonders in Kombination<br />

mit Lenkertaschen von Vorteil ist.<br />

UVP 3.999,- €<br />

www.ktm-bikes.at<br />

LEICHTER TRANSPORT FÜR<br />

ALLE RÄDER<br />

SCHUTZ VOR UND NACH<br />

DEM UNFALL<br />

Specialized hat seinem Helmsortiment in<br />

Sachen Unfallschutz ein digitales Update verpasst.<br />

Konnten bisherige Helme nur während<br />

eines Crashs Schutz gewähren, soll die Kombination<br />

der Technologien MIPS und ANGi<br />

nun auch vor und nach dem Unfall Unterstützung<br />

bieten. ANGi ist ein patentierter Sensor<br />

mit integriertem Beschleunigungsmesser<br />

und Gyroskop, der am Helm angebracht<br />

ist und die Kräfte während eines Aufpralls<br />

misst. Wird so ein Sturz registriert, wird dies<br />

an eine App übertragen, die im Folgenden<br />

einen Countdown auslöst. Ist man verletzt<br />

und kann den Countdown auf der App nicht<br />

stoppen, wird automatisch eine Nachricht an<br />

Notfallkontakte gesendet. Auch vor der Fahrt<br />

kann man die eigene Position bereits per<br />

ANGi an Freunde senden.<br />

Auf zur nächsten E-Bike-Tour mit dem Thule<br />

EasyFold XT 3. Der <strong>Fahrrad</strong>träger eignet<br />

sich für den Transport jeder Art von Fahrrädern<br />

und ist mit minimalem Aufwand an der<br />

Anhängerkupplung montierbar. Die abnehmbaren<br />

Rahmenhalter lassen sich individuell<br />

auf verschiedene <strong>Fahrrad</strong>typen einstellen.<br />

Komplett zusammengeklappt, kann der Easy -<br />

Fold XT auch bequem im Auto oder zu Hause<br />

verstaut werden. Erhältlich ist der Träger<br />

auch in einer Ausführung für zwei Fahrräder.<br />

UVP 819,95 € (3 Räder) / 719,95 € (2 Räder)<br />

www.thule.com<br />

www.specialized.com<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 19


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RETRO-E-BIKE MIT<br />

INDIVIDUELLEM TOUCH<br />

Drössigers CTA Steps Classic erinnert an ein klassisches<br />

Hollandrad, allerdings versteckt sich hinter dem<br />

Retro-Look weit mehr: Eine moderne Federgabel sorgt<br />

für Komfort, die tiefgezogenen Schutzbleche für trockene<br />

Klamotten und der kraftvolle Shimano-Steps-Motor<br />

für den eingebauten Rückenwind. Das Besondere an<br />

dem Rad: Man kann selbst über die Farben von Rahmen,<br />

Schutzblechen, Gepäckträger und Dekor entscheiden.<br />

So erhält man sein ganz persönliches Lieblings-E-Bike.<br />

UVP 2.999,- €<br />

www.droessiger-bikes.com<br />

APP FÜR FAZUA-FAHRER<br />

Für alle E-Biker mit Fazua-Antrieb gibt es<br />

mit der Fazua App nun auch eine Smartphone-Anwendung,<br />

mit der man die Daten<br />

einsehen kann, die der Antrieb während<br />

einer Fahrt aufzeichnet. Möglich sind dabei<br />

nicht nur das Ablesen der Geschwindigkeit,<br />

sondern auch GPS-Navigation und Tracking<br />

sowie die Option, die Touren interaktiv mit<br />

Freunden zu teilen. Praktisch ist die technische<br />

Übersicht, die unter anderem den<br />

Batteriezustand anzeigt. Abgerundet wird<br />

die in Zusammenarbeit von Comodule und<br />

Fazua entwickelte App durch eine Support-<br />

Funktion mit direktem Zugang zum Fazua-<br />

Service. Verfügbar sowohl für Android- als<br />

auch für iOS-Handys.<br />

www.fazua.com<br />

E-BIKE CAMP FÜR ALLE<br />

Das E-Bike Camp powered by E-Bike Rent<br />

GmbH im Salzburger Saalachtal bringt aktive<br />

Naturliebhaber/innen und E-Bike-Fans unterschiedlichen<br />

Alters zusammen. Als Begrüßung<br />

gibt es, inmitten des Naturparks Weißbach,<br />

einen Aperitif und ein mehrgängiges<br />

Sonnenuntergangs-Menü mit ausgewählten<br />

Spezialitäten der Region. Gemeinsam mit<br />

den einheimischen Guides geht es am nächsten<br />

Tag mit Techniktraining los. Anschließend<br />

wird bei geführten Genusstouren auf den<br />

schönsten Routen der Region Unentdecktes<br />

kennengelernt. Das Camp geht über drei<br />

Tage vom 20. bis 22. Juni 2019, die Anmeldung<br />

läuft bis zum 30. Mai 2019.<br />

UVP ab 229,- €<br />

www.lofer.com<br />

20 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


DEINE ZEIT<br />

GEHÖRT DIR.<br />

#myridemytime<br />

bergamont.com


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PENDLER- UND TOURENBEGLEITER<br />

EINE PUMPE – VIELE VORTEILE<br />

Made in Germany – die neue Airstep von<br />

SKS vereint die klassische Fußpumpe mit<br />

modernster Technologie. So kann man den<br />

Aluminium-Trittbügel in aufrechter, rückenschonender<br />

Körperhaltung betätigen und dabei<br />

bis zu sieben Bar Pumpleistung erzielen.<br />

Die bedienfreundlichen Features wie das<br />

große Manometer, der integrierte Stauraum<br />

für den Spiralschlauch und der MultiValve-<br />

Kopf für alle Ventilarten geben der Pumpe<br />

das gewisse Extra. Dank der Wandhalterung<br />

lässt sich die Airstep nach dem Gebrauch<br />

platzsparend verstauen.<br />

Das Solution Hybrid von Radon ist für<br />

Pendler eine preisgünstige Alternative zum<br />

Auto. Aber auch lange, ausgedehnte Touren<br />

sind mit dem E-Bike möglich. Der kraftvolle<br />

und leise Bosch-Active-Plus-Motor stellt<br />

ausreichend Power zur Verfügung. Mit an<br />

Bord ist der Powerpack-Akku mit 500 Wattstunden,<br />

der große Reichweiten garantiert.<br />

Für den nötigen Komfort auf der Tour sorgt<br />

die NCX-Federgabel aus dem Hause Suntour<br />

im Zusammenspiel mit den bequemen<br />

Ergon-Griffen und dem Ariel-Sattel von Selle<br />

Royal. Das Rad ist sowohl als Herren- als<br />

auch als Damenversion verfügbar.<br />

UVP 2.199,- €<br />

www.radon-bikes.de<br />

UVP 59,99 €<br />

www.sks-germany.com<br />

REIFEN FÜR MEHR E-POWER<br />

Eddy Current – im Deutschen „Wirbelstrom“ – so heißt<br />

Schwalbes erster speziell für das E-Bike entwickelter<br />

MTB-Reifen. Der Pneu ist ein absoluter Allrounder und für<br />

die Bereiche All Mountain, Enduro und Gravity geeignet. Mit<br />

zweistufigem Größenkonzept – vorne 29 Zoll, hinten 27,5 Zoll<br />

– und massiven Stollen gewann Schwalbe mit ihm im letzten<br />

Jahr den Eurobike Award. Der große Vorderreifen bietet direkte<br />

Lenkeigenschaften und besseres Überrollverhalten, die<br />

großen Stollen sorgen für Stabilität, Traktion und Haltbarkeit.<br />

UVP 62,90 € (Größe 62-622 ) / 67,90 €<br />

(Plus-Größen 65-622, 70-584)<br />

www.schwalbe.com<br />

22 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


Veranstalter: BikeDays.ch GmbH, Zürich<br />

ZÜRICH 29.-31. MÄRZ 2019<br />

SCHIFFBAU | TURBINENPLATZ<br />

VELO EXPO | VELO TEST | DANNY MACASKILL’S DROP AND ROLL SHOW | URBAN CYCLOCROSS<br />

URBAN BIKE GAMES | CITY RIDE | UNPLUGGED STAGE | BIKE LOVERS CONTEST<br />

urbanbikefestival.ch | Eintritt frei


TEST // E-BIKES 2019<br />

Text Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer<br />

ZEIT-<br />

WENDE<br />

E-BIKES FÜR JEDEN<br />

EINSATZBEREICH<br />

Auch im Jahr 2019 führt kein Weg an<br />

E-Bikes vorbei. Das ist sogar noch untertrieben:<br />

Mittlerweile ist der Anteil von E-Bikes<br />

am Gesamtfahrradmarkt schon über die<br />

20-Prozent-Marke geklettert. Kein Wunder:<br />

E-Bikes gibt es längst für jeden Einsatzzweck,<br />

wie unser <strong>Fahrrad</strong>-<strong>News</strong>-Test zeigt.<br />

Viele Leute haben Ausreden parat, wenn man<br />

sie fragt, warum sie denn nicht mit dem Rad zur<br />

Arbeit, zum Einkaufen, oder gar ins Fitnessstudio<br />

fahren. Für die einen ist die Strecke zu weit, andere<br />

müssen zu viele Dinge transportieren und bei<br />

den nächsten, oder besser gesagt bei den meisten<br />

ist der innere Schweinehund einfach zu groß.<br />

Dabei gibt es viele einfallsreiche Entwickler,<br />

die für nahezu jede Ausrede ein passendes Rad<br />

kreiert haben. Das „eine“ Rad gibt es nämlich heute<br />

nicht mehr, sondern vielmehr für jeden Einsatzbereich<br />

das passende Rad. Einkaufen, Pendeln,<br />

Fitness, mit Kindern Sport treiben, Genusstouren<br />

– die Liste ließe sich unendlich verlängern. Wenn<br />

Sie sich die von uns getesteten Räder auf den<br />

nächsten Seiten ansehen, werden Sie zugeben<br />

müssen, dass es oft wirklich nur der Schweinehund<br />

ist, der einen vom Radfahren abhält.<br />

Deshalb sagen wir: Es ist Zeit, eine Zeitwende<br />

einzuläuten – und sich ab sofort bei den täglichen<br />

Fahrten zur Arbeit fit zu halten, die Gesundheit<br />

und Umwelt zu schonen und automatisch noch<br />

zufriedener und deutlich besser gelaunt zu sein.<br />

Probieren Sie es mit einem der vielen E-Bikes auf<br />

dem <strong>Fahrrad</strong>markt 2019 aus – es funktioniert.<br />

24 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 25


TEST // E-BIKES 2019<br />

CORTINA E-U1 HERRENRAD<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

26<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

2 Jahre<br />

Gabel<br />

Cortina<br />

Antrieb, Akku<br />

Bafang H400, 450 Wh<br />

Schaltung<br />

Tipp: Einstiegsklasse<br />

N°<strong>1.19</strong><br />

Shimano Nexus, Nabenschaltung 7s<br />

Bremsen<br />

Shimano Nexus, Nabenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Cortina Canberra, 47-622<br />

Lichtanlage<br />

Cortina Amsterdam<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

53, 61<br />

Preis<br />

UVP 1.509,- €<br />

Web<br />

www.cortinafahrrad.de<br />

BASISMODELL<br />

1 Komplett geschlossen: Beim Schmuddelwetter<br />

schützt der Kettenkasten den<br />

Antriebsstrang bestmöglich.<br />

DAS RAD<br />

Cortina beweist mit dem E-U1, dass E-Bikes<br />

nicht teuer sein müssen. Bereits ab<br />

1.359 Euro ist das Rad beim Händler zu<br />

haben. Dabei zählen ein über den Akku<br />

betriebenes Licht, Schutzbleche, Gepäckträger<br />

sowie ein Rahmenschloss zur<br />

Ausstattung. Verzichtet wird dagegen auf<br />

ein aufwendiges Display und man muss<br />

sich mit den Informationen zu Ladestandanzeige<br />

des Akkus und des gewählten<br />

Unterstützungsmodus zufriedengeben.<br />

Auch bei den Komponenten wird klar,<br />

dass der Fokus auf dem praktischen<br />

Einsatz liegt: Ein komplett geschlossener<br />

Kettenkasten, die Shimano-Nexus-<br />

Nabenschaltung sowie Nabenbremsen<br />

sind Garant für große Serviceintervalle.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Das Cortina E-U1 kann genau das,<br />

was der niederländische Hersteller<br />

verspricht: Es ist der perfekte Begleiter<br />

für den <strong>Fahrrad</strong>alltag. Der Bafang-<br />

H400-Front-Nabenmotor ist vielleicht<br />

kein Kraftpaket und die Shimano-Nabenbremse<br />

sicherlich auch keine Sportbremse,<br />

doch das ganze Rad ist stimmig<br />

ausgestattet und lässt sich darüber<br />

hinaus auch angenehm fahren. Die<br />

Sitzposition des Bikes ist sehr komfortabel<br />

gehalten, die Unterstützung des<br />

Antriebs fällt homogen aus. Einen positiven<br />

Eindruck macht auch der Akku:<br />

Die Ladezyklen sind nämlich verhältnismäßig<br />

groß und der Akku muss selten<br />

an die Steckdose.<br />

2 Nicht der stärkste, dafür leise, homogen<br />

und ausdauernd: der Front-Nabenmotor aus<br />

dem Hause Bafang.<br />

3 Am Display lassen sich die nötigsten Infos<br />

ablesen und man kann Licht und Schiebehilfe<br />

aktivieren.<br />

FAZIT<br />

Das Cortina E-U1 Herrenrad kann<br />

genau das, was es können muss:<br />

Es bringt einen sicher und zuverlässig<br />

von A nach B. Dabei gefallen die<br />

komfortable Sitzposition und die<br />

homogene Unterstützung.<br />

26 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

KALKHOFF ENTICE 5.B TOUR<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

24,55<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

10 Jahre<br />

Gabel<br />

SRSuntour NEX E25<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Deore, Kettenschaltung 1 x 10<br />

Bremsen<br />

Shimano MT400, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Smart Sam, 47-622<br />

Lichtanlage<br />

Herrmans H-Black HR8/AXA Blueline<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 2.999,- € (zweifarbig 3.099,- €)<br />

Web<br />

www.kalkhoff-bikes.com<br />

ÜBERALL ZUHAUSE<br />

1 Design und Optik steht beim Entice ganz<br />

weit oben. Änderungen – z. B. bei der Lenkerhöhe<br />

– sind dadurch aber aufwendiger.<br />

DAS RAD<br />

Egal, ob Arbeitsweg oder Tour am Wochenende:<br />

Kalkhoffs Entice 5.B Tour ist<br />

ein Rad, das auf jedem Terrain zuhause<br />

ist. Das Modell mit dem Zusatz „Tour“<br />

ist komplett ausgestattet, besitzt einen<br />

Gepäckträger, Schutzbleche, eine Lichtanlage<br />

und vieles mehr. Obendrauf hat<br />

es mit dem Performance XC den stärksten<br />

Bosch-Antrieb, der über den großen<br />

500-Wattstunden-Akku gespeist wird.<br />

Kalkhoff hat in den letzten Jahren seine<br />

Flotte designtechnisch ordentlich aufgemöbelt:<br />

Alles wirkt durchdacht und<br />

ist schön integriert. Neben dem Modell<br />

„Tour“ gibt es noch die günstigeren Varianten<br />

„Move“ und „Advanced“ mit einfacherer<br />

Ausstattung.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Wer möchte, kann mit dem Entice so<br />

richtig aufdrehen. Bis zu 300 Prozent zusätzlich<br />

zur eigenen Leistung steuert der<br />

starke Bosch-Antrieb bei. Mit den verbauten<br />

Smart-Sam-Reifen von Schwalbe<br />

fühlt man sich auf Schotter- und Sandstraßen<br />

gut aufgehoben, denn das Profil<br />

greift gut in den Untergrund. Obendrein<br />

sorgen die dünne Sattelstütze und die<br />

Federgabel für etwas Komfort. Alles ist<br />

gut und sicher befestigt, kein Klappern<br />

der Schutzbleche oder Leitungen ist zu<br />

hören. Zurück auf der Straße lässt sich<br />

die Gabel blockieren, um die ganze Energie<br />

in Vortrieb zu wandeln. Ebenso einwandfrei<br />

in der Funktion sind Bremsen<br />

und Schaltung.<br />

2 Der Schwalbe Smart Sam deckt durch<br />

sein Microprofil die Anforderungen an unterschiedliches<br />

Gelände ab.<br />

3 Wie üblich sitzt der Akku im Unterrohr. Ein<br />

Flaschenhalter lässt sich unter dem Oberrohr<br />

befestigen.<br />

FAZIT<br />

Wer so ein Rad zu Hause stehen hat,<br />

pendelt damit nicht nur zur Arbeit.<br />

Mit dem Kalkhoff Entice 5.B Tour<br />

lässt sich vieles anstellen, selbst<br />

Ausfahrten ins leichte Gelände nimmt<br />

das Rad auf sich.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 27


TEST // E-BIKES 2019<br />

KTM MACINA CHACANA 292 SRAM X01/NX<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

23,8<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

6 Jahre<br />

Gabel<br />

Fox Float 34 Performance<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Sram NX/X01 Eagle, Kettenschaltung 1 x 12<br />

Bremsen<br />

Shimano XT, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Nobby Nic, 29 x 2,25<br />

Lichtanlage<br />

–<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

41, 43, 48, 53<br />

Preis<br />

UVP 4.899,- €<br />

Web<br />

www.ktm-bikes.at<br />

ÜBER STOCK UND STEIN<br />

1 Das neue Bosch-Kiox-Display ist mittig im<br />

Lenker platziert und besitzt darüber hinaus<br />

ein Farbdisplay.<br />

DAS RAD<br />

E-Mountainbikes sind die Geländewagen<br />

unter den Fahrrädern. Während in<br />

der Vergangenheit so mancher Gipfel nur<br />

per Bergbahn bezwungen werden konnte,<br />

eröffnet diese Kategorie viele neue<br />

Möglichkeiten abseits der Straße. Das<br />

Macina Chacana von KTM ist ein sehr<br />

gutes Beispiel: Ausgestattet mit dem<br />

leistungsstärksten Bosch-Motor, einer<br />

Federung mit üppigem Hub an Front und<br />

Heck sowie großen Scheibenbremsen<br />

lassen sich mit dem Rad steile Anstiege<br />

und technische Abfahrten deutlich einfacher<br />

meistern. Um für den ausgeglichenen<br />

Wasserhaushalt des Körpers zu<br />

sorgen, lässt sich im Rahmendreieck ein<br />

Flaschenhalter unterbringen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Mountainbikes sind Sportgeräte, dennoch<br />

müssen sie keineswegs unbequem<br />

sein. Durch den gekröpften Lenker<br />

und die somit deutlich erhöhte Front<br />

ist die Sitzposition auf dem Macina Chacana<br />

angenehm. Und wer einmal auf<br />

einem vollgefederten E-Bike eine Runde<br />

gedreht hat, will nur noch ungern auf<br />

den Fahrkomfort verzichten. An die hohe<br />

Bremsleistung der Shimano-XT-Scheibenbremse<br />

bzw. an den gewaltigen Vortrieb<br />

des Bosch Performance Line CX<br />

sollte man sich langsam herantasten.<br />

Dann jedoch steht dem Gipfelglück<br />

nichts im Wege und man will auch nur<br />

ungern wieder eine Stufe weniger unter<br />

dem Sattel haben.<br />

2 Steckachse, Scheibenbremse, Vollfederung:<br />

Das KTM lässt sich aber auch mit einem<br />

Seitenständer bestücken.<br />

3 Mit einer verstellbaren Sattelstütze lässt<br />

sich in der Abfahrt der Schwerpunkt verändern.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Macina Chacana 292 von<br />

KTM lässt sich im Gelände vieles<br />

anstellen. Doch auch auf schlechten<br />

Straßen, Sand- oder Schotterwegen<br />

profitiert man vom Fahrkomfort und<br />

der hohen Fahrsicherheit.<br />

28 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

SPECIALIZED TURBO COMO 5.0 LOW-ENTRY<br />

Tipp: Innovation<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

24,1<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Gabel<br />

SRSuntour NCX 25, Federgabel<br />

Antrieb, Akku<br />

Specialized 1.2, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

N°<strong>1.19</strong><br />

Shimano SLX/XT, Kettenschaltung 1 x 11<br />

Bremsen<br />

Shimano MT500, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Specialized Nimbus, 45-622<br />

Lichtanlage<br />

Supernova V521s/E3<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, L<br />

Preis<br />

UVP 3.599,- €<br />

Web<br />

www.specialized.com<br />

CITYFLITZER<br />

1 So sieht eine perfekte Integration aus: Das<br />

Rücklicht im Gepäckträger sorgt mit 250 Grad<br />

Abstrahlwinkel für gute Sichtbarkeit.<br />

DAS RAD<br />

Viele Hersteller können sich von diesem<br />

Cityflitzer eine Scheibe abschneiden. Das<br />

Thema Systemintegration wird hier nämlich<br />

gelebt, entsprechend schlüssig wirkt<br />

auch das Gesamtkonzept. Der 500 Wattstunden<br />

starke Akku und der Antrieb sind<br />

formschön integriert, das Rücklicht ist<br />

im Heckträger montiert und sorgt durch<br />

250 Grad Abstrahlwinkel dennoch für<br />

gute Sichtbarkeit. Das Como 5.0 besitzt<br />

durch sein weit nach unten gezogenes<br />

Oberrohr einen tiefen Einstieg, ein<br />

schnelles und sicheres Auf- und Absteigen<br />

ist somit gewährleistet. Die Ausstattung<br />

ist komplett, lediglich ein stabiles<br />

Schloss sollte man stets dabei haben,<br />

um das Rad vor Langfingern zu schützen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Man sieht es dem Rad auf den ersten<br />

Blick nicht an, und man muss wohl auch<br />

erst eine Runde damit gedreht haben,<br />

wenn man das Potenzial des Rades erfahren<br />

will. Specialized weiß genau, worauf<br />

es bei einem E-Bike in dieser Klasse<br />

ankommt: Da wären zum einen die breiten<br />

Reifen. Gepaart mit der Federgabel,<br />

sorgen sie für hohe Fahrsicherheit und<br />

Komfort, wenn die Route mal über Kopfsteinpflaster<br />

oder auf eine Sandstraße<br />

geht. Für Sitzkomfort sorgen die Geometrie,<br />

der weit nach hinten gekröpfte<br />

Lenker und der gut gepolsterte Sattel.<br />

Angenehm leise unterstützt der Specialized-1.2-Antrieb,<br />

der gut über das Bedienteil<br />

am Lenker zu steuern ist.<br />

2 Die Kombination aus Federgabel und<br />

Reifen sorgt beim Specialized-Bike für hohen<br />

Fahrkomfort.<br />

3 Diebstahlschutz: Für den Ausbau der Laufräder<br />

braucht es einen Inbus-Schlüssel, was<br />

den schnellen Diebstahl erschwert.<br />

FAZIT<br />

Specialized weiß um die Bedürfnisse<br />

der Alltags-, City- und Freizeitradler<br />

und bedient deren Wünsche beim<br />

Turbo Como 5.0 Low-Entry in bester<br />

Manier. Ein idealer Allrounder für die<br />

meisten Einsatzzwecke.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 29


TEST // E-BIKES 2019<br />

TOUT TERRAIN AMBER ROAD EXPRESS C1.9 GOLD<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

23,95<br />

Rahmenmaterial<br />

Stahl<br />

Garantie (Rahmen)<br />

3 Jahre (+ 2 bei Registrierung)<br />

Gabel<br />

Tout Terrain<br />

Antrieb, Akku<br />

Go Swiss Drive Active, 636 Wh<br />

Schaltung<br />

Pinion P1.9, Schaltgetriebe 9s<br />

Bremsen<br />

Shimano XT, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Marathon Supreme, 50-622<br />

Lichtanlage<br />

Supernova V1260/E3<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

46, 51, 56, 61, 65<br />

Preis<br />

UVP 5.370,- €<br />

Web<br />

www.tout-terrain.de<br />

LANGSTRECKENTOURER<br />

1 So könnte die Zukunft vieler Räder aussehen:<br />

Pinion-Schaltgetriebe mit Gates-Antriebsriemen.<br />

DAS RAD<br />

Es müssen nicht immer extravagante<br />

Formen oder aufwendige Designs sein,<br />

um zu gefallen. Tout Terrain versteht<br />

es bei seinen Rädern, die klassischen<br />

Rahmenformen so zu gestalten, dass<br />

sie edel und zeitlos wirken. Das Amber<br />

Road, erhältlich mit Diamant- bzw. Trapez-Rahmen,<br />

besitzt einen Stahlrahmen<br />

mit integriertem Gepäckträger. Während<br />

bei vielen Bikes die Zuladung auf 25 Kilo<br />

beschränkt ist, können hier bis zu 40 Kilo<br />

aufgeladen werden. Für einen wartungsarmen<br />

Vortrieb auf langen Touren sorgt<br />

das C1.9-Schaltgetriebe von Pinion. Viele<br />

kleine Details, eine sehr hochwertige<br />

und stimmige Ausstattung belegen die<br />

Topqualität des Rades.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Nicht umsonst haben wir dem Amber<br />

Road den Titel „Langstreckentourer“<br />

gegeben. Der Go-Swiss-Drive-Nabenmotor<br />

wird von einem großen 636-Wattstunden-Akku<br />

gespeist, was eine lang<br />

anhaltende Unterstützung verspricht.<br />

Das Fahren auf befestigten Straßen ist<br />

sehr angenehm und vortriebsorientiert.<br />

Natürlich lassen sich mit dem Rad auch<br />

Wege abseits der Straße befahren, für<br />

minimalen Komfort sorgen dann aber<br />

nur die 50 Millimeter breiten Schwalbe-<br />

Reifen und die Brooks-Ergo-Griffe. Die<br />

Sitzposition ist angenehm, mit leicht<br />

sportlicher Tendenz. Mit der Shimano-<br />

XT-Scheibenbremse kann man auch vollbepackt<br />

sicher verzögern.<br />

2 Clever: Der Lenkeinschlagsbegrenzer<br />

schützt das Oberrohr beim Transport oder<br />

einfach nur, wenn man unachtsam ist.<br />

3 Am Amber Road kommen nur ausgewählte<br />

Teile zum Einsatz wie der Chris-King-Steuersatz<br />

oder das Licht von Supernova.<br />

FAZIT<br />

Effizient, wartungsarm und zeitlose<br />

Optik – das Tout Terrain Amber Road<br />

eXpress C1.9 Gold ist ein Tourenbike<br />

für lange Ausfahrten mit schwerem<br />

Gepäck. Schön: Das Rad besitzt viele<br />

Details, die sehr gefallen.<br />

30 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

GIANT FATHOM E+ JR.<br />

1 2 3<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

Gewicht, kg<br />

21,55<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Gabel<br />

SRSuntour XCM HLO<br />

Antrieb, Akku<br />

Giant SyncDrive Sport powered by Yamaha,<br />

400 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Altus/Deore, Kettenschaltung 1 x 9<br />

Bremsen<br />

Tektro Junior, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Maxxis Ikon, 26 x 2,25<br />

Lichtanlage<br />

–<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

XS<br />

Preis<br />

UVP 1.999,90 €<br />

Web<br />

www.giant-bicycles.com<br />

1 Kinder-/jugendgerecht: Die SRSuntour-Federgabel<br />

arbeitet feinfühlig und ist auch bei<br />

geringem Körpergewicht aktiv.<br />

DAS RAD<br />

Wenn Mama und Papa auf dem E-Bike<br />

Touren genießen, will der Nachwuchs<br />

nur ungern mit einem unmotorisierten<br />

Rad hinterherhecheln. Giant hat für die<br />

Saison das Fathom E+ Jr. im Angebot,<br />

das sich mit seinen 26-Zoll-Laufrädern<br />

für die jüngere Teenager-Generation eignet.<br />

Die Kleinen sollen den Großen in<br />

nichts nachstehen, und so unterstützt<br />

der SyncDrive-Antrieb ebenfalls bis<br />

25 km/h und lässt sich in fünf Unterstützungsstufen<br />

an die jeweilige Gegebenheit<br />

anpassen. Angepasst ist das Bike im<br />

Gesamten an die noch geringere Körpergröße.<br />

So werden spezielle Bremsen,<br />

kurze Tretkurbeln oder eine feinfühlige<br />

Federgabel verbaut.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Liebe Eltern, Sie werden Augen machen,<br />

wie leicht Sie Ihren Sprössling für eine<br />

Aktivität im Freien mit dem Fathom E+<br />

Jr. begeistern können. Die Suche nach<br />

kindgerechten Touren erübrigt sich, und<br />

Anstiege sind mit dem Bike genauso interessant<br />

wie Abfahrten. Anfangs sollte<br />

man jedoch im leichten Gelände beginnen,<br />

damit sich das Kind an das deutlich<br />

höhere Gewicht gewöhnen kann – doch<br />

Kinder lernen bekanntlich schnell. Der<br />

Akku hat etwas weniger Kapazität als<br />

der Akku eines Erwachsenen-Bikes,<br />

doch das deutlich geringere Körpergewicht<br />

bei Kindern gleicht diesen Unterschied<br />

aus und lässt die Reichweite ähnlich<br />

weit ausfallen.<br />

2 Der Einsatz im Gelände ist erwünscht:<br />

Damit das Rad bzw. die Kettenstrebe unbeschadet<br />

bleibt, ist sie geschützt.<br />

3 Gut versteckt, aber vorhanden: Wer das<br />

Rad alltagstauglicher machen will, kann z. B.<br />

Gepäckträger und Seitenständer montieren.<br />

FAZIT<br />

Bei Kindern kann der Weg raus in die<br />

Natur auch über ein E-Bike gehen.<br />

Kindgerecht ist das Giant Fathom<br />

E+ Jr. ausgestattet, voll geländetauglich<br />

und ebenbürtig den Modellen für<br />

Erwachsene.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 31


TEST // E-BIKES 2019<br />

MOUSTACHE SAMEDI 27 XROAD FS 5<br />

Tipp: Allround<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

26,35<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5 Jahre<br />

Gabel<br />

SRSuntour XCM ATB HLO<br />

Antrieb, Akku<br />

N°<strong>1.19</strong><br />

Bosch Performance Line CX, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano SLX, Kettenschaltung 1 x 11<br />

Bremsen<br />

Shimano MT400, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Hutchinson Python, 27,5 x 2,1<br />

Lichtanlage<br />

Spanninga Exendo/Prosto2<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 4.199,- €<br />

Web<br />

www.moustachebikes.com<br />

ALLROUNDTALENT<br />

1 Die Federung ließe sich straff stellen, doch<br />

selbst auf befestigten Untergründen profitiert<br />

man davon.<br />

DAS RAD<br />

Mit der Xroad-Serie sprechen die Franzosen<br />

Kunden an, die einen Allrounder<br />

suchen. Neu für 2019 ist das Samedi 27<br />

Xroad FS 5. Um möglichst flexibel einsetzbar<br />

zu sein, kommt das Rad mit einer<br />

Vollausstattung: Licht, Schutzblech,<br />

Gepäckträger, Klingel etc. sind elementar<br />

für den City- und Alltagseinsatz, 52 Millimeter<br />

breite Reifen, eine Vollfederung<br />

und ein starker Performance-Line-XC-Antrieb<br />

von Bosch bieten Raum für mehr.<br />

Der E-Bike-Spezialist zeigt bei diesem<br />

Modell seine Erfahrung: Motor- und vor<br />

allem Akku sind perfekt in das Rahmenkonzept<br />

integriert, die Konstruktion des<br />

Hinterbaus beweist bereits seit Jahren<br />

bei den Mountainbikes seine Klasse.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Bei E-Bikes stellt sich uns oft die Frage:<br />

Warum auf etwas verzichten, wenn es<br />

doch viel mehr Spaß, Sicherheit und<br />

Komfort bietet? Natürlich bringt eine<br />

Vollfederung etwas mehr an Gewicht mit<br />

sich, doch im Fahrbetrieb ist dies dank<br />

Unterstützung kaum zu spüren. Und<br />

wie schon einleitend geschrieben, gibt<br />

es mit dem Samedi angesichts des Einsatzbereiches<br />

kaum Einschränkungen.<br />

Theoretisch könnte man die Federung<br />

blockieren, doch selbst auf befestigten<br />

Untergründen stört sie nicht, und man<br />

profitiert davon, wenn es mal über eine<br />

Bordsteinkante oder ein Bahngleis geht.<br />

Die Position auf dem Rad ist komfortabel<br />

bis sportlich – eben „allroundig“.<br />

2 Perfekt integriert: Unter der Abdeckung<br />

versteckt befindet sich ein normaler Bosch-<br />

500-Wattstunden-Akku.<br />

3 Vollausstattung: Neben Schutzblech, Licht<br />

und Gepäckträger besitzt das Rad breite Reifen<br />

für hohen Fahrkomfort und Sicherheit.<br />

FAZIT<br />

Spezialist oder Allrounder … oder<br />

sogar beides? Das Moustache Samedi<br />

27 Xroad FS 5 kann nahezu jedes<br />

Terrain meistern. Es ist ein gelungener<br />

Zusammenschluss aus City-, Trekkingund<br />

Mountainbike.<br />

32 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

CORRATEC LIFES AP5<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

25,2<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

6<br />

Gabel<br />

Corratec<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Active Line Plus, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Nexus, Nabenschaltung 8s<br />

Bremsen<br />

Shimano MT200, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

20 x 3.0<br />

Lichtanlage<br />

AXA Compactline35<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

unisize<br />

Preis<br />

UVP 2.699,- €<br />

Web<br />

www.corratec.com<br />

MUT ZUR VERÄNDERUNG<br />

1 Motostyle: Die breiten Reifen sind Designmerkmal<br />

des Rades und sorgen durch ihr<br />

großes Volumen für Fahrkomfort.<br />

DAS RAD<br />

Das LifeS sieht gewollt ungewöhnlich<br />

aus. Es soll polarisieren, die Leute auf<br />

sich aufmerksam machen und sie dazu<br />

bewegen, etwas Neues auszuprobieren.<br />

So haben es auch die Juroren des German<br />

Design & Innovation Award gesehen<br />

und das Rad mit dem Award 2019<br />

ausgezeichnet. Obwohl es das Rad in<br />

einer einzigen Rahmengröße gibt, kann<br />

damit nahezu jeder fahren. Die Geometrie<br />

macht die Anpassung an unterschiedliche<br />

Körpergrößen möglich. Das Farbdesign<br />

kann der Kunde selbst bestimmen:<br />

Während der Rahmen in Schwarz oder<br />

Weiß angeboten wird, kann man bei den<br />

breiten Schutzblechen zwischen fünf<br />

verschiedenen Optionen wählen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Es gibt viele Räder, die lassen sich über<br />

einen Kamm scheren, nicht aber das<br />

LifeS. Entspannter Rad fahren geht eigentlich<br />

nicht und die Kombination aus<br />

der lässigen Sitzposition und Boschs<br />

Active-Line-Plus-Antrieb zaubert einem<br />

das bekannte Grinsen ins Gesicht. Der<br />

Clou an dem Rad ist unter anderem,<br />

dass man im Sattel sitzend die Beine auf<br />

den Boden stellen kann. Zur Sitzposition<br />

gesellt sich noch eine Portion Fahrkomfort:<br />

Die dicken Reifen und der bequeme<br />

Sattel nehmen Kopfsteinpflaster und<br />

löch rigen Straßen den Schrecken. So ist<br />

man mit dem Rad nicht nur in der Stadt,<br />

sondern auch auf Radwegen durchs Grüne<br />

bestens beraten.<br />

2 Man sitzt weit hinten auf dem breiten<br />

Sattel und bekommt die Füße locker auf den<br />

Boden, wenn man an der Ampel steht.<br />

3 Feste Verbindung: Der Gepäckträger ist<br />

Bestandteil des Rahmens und auffallend<br />

stabil abgestützt.<br />

FAZIT<br />

Radfahren war noch nie so entspannt<br />

und lässig wie mit dem Corratec LifeS<br />

AP5. Die Geometrie und der ausdauernde<br />

Antrieb laden zum Cruisen ein,<br />

aber auch Touren sind mit diesem<br />

Bike ein Genuss.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 33


TEST // E-BIKES 2019<br />

BLAUPUNKT CARLA 180<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

15,1<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

2 Jahre<br />

Gabel<br />

Blaupunkt<br />

Antrieb, Akku<br />

bürstenloser Motor, 280 Wh<br />

Schaltung<br />

–<br />

Bremsen<br />

V-Brakes, Felgenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Kenda, 16 x 1,75<br />

Lichtanlage<br />

Blaupunkt LED<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

unisize<br />

Preis<br />

UVP 1.349,- €<br />

Web<br />

www.dietzshop.de<br />

VERWANDLUNGSKÜNSTLER<br />

1 Man sieht es dem kleinen Nabenmotor<br />

nicht an, doch in der maximalen Stufe unterstützt<br />

er recht ordentlich.<br />

DAS RAD<br />

Blaupunkt dürften die meisten Leute mit<br />

Autoradios in Verbindung bringen, nicht<br />

aber mit Rädern. Den Einstieg in die<br />

Branche erklärt das Unternehmen mit<br />

erhöhtem Straßenverkehr und bietet aktuell<br />

zwei Falträder an – eines davon ist<br />

das Carla 180. Klein, kompakt, und beschränkt<br />

aufs Wesentliche – so kann man<br />

das weiße 16-Zoll-Klapprad beschreiben.<br />

Auf eine Gangschaltung wird verzichtet,<br />

die Unterstützung übernimmt ein im<br />

Hinterrad sitzender Nabenmotor. Das<br />

Rad ist unisize, also anpassbar an verschiedene<br />

Körpergrößen. Aktuell erfolgt<br />

der Verkauf über Elektronikfachhändler,<br />

wobei auch interessierte <strong>Fahrrad</strong>händler<br />

den Verkauf übernehmen können.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Es ist kaum zu glauben, dass in einer Box<br />

mit 74 mal 69 mal 41 Zentimetern ein<br />

komplettes Rad steckt. Der Zusammenbau<br />

erfolgt mit geübter Hand in wenigen<br />

Sekunden. Per Schnellspanner lassen sich<br />

Sattel- und Lenkerhöhe einstellen. Auf<br />

der Ebene und im leicht hügeligen Terrain<br />

kommt man mit der 1-Gang-Übersetzung<br />

gut zurecht, der Antrieb unterstützt homogen.<br />

In unserer Testrunde haben wir sogar<br />

einen kurzen, 17-prozentigen Anstieg bezwungen.<br />

Das Fahrverhalten des Rades<br />

ist dabei sehr direkt und wendig. Mehr<br />

Vorsicht ist bei nassen Bedingungen in<br />

Kurven geboten, denn die kleinen Räder<br />

bieten weniger Halt, als man es von Rädern<br />

mit klassischem Durchmesser kennt.<br />

2 Sattelstütze wie Lenker haben einen großen<br />

Verstellbereich. Per Schnellspanner lässt<br />

sich das Rad an die Körpergröße anpassen.<br />

3 In wenigen Sekunden sieht das Rad so<br />

aus und passt in eine Kiste mit 74 x 69 x 41<br />

Zentimetern.<br />

FAZIT<br />

„Kein Platz“ ist mit dem Carla 180 von<br />

Blaupunkt keine Ausrede mehr. Das<br />

Klapprad passt in eine 74 mal 69 mal<br />

41 Zen timeter kleine Box, ist voll fahrtauglich<br />

und vor allem für Zugpendler<br />

und Camper ein interessantes E-Bike.<br />

34 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKES 2019 // TEST<br />

VICTORIA ETREKKING 6.4<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

25,4<br />

Rahmenmaterial<br />

Aluminium<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5 Jahre<br />

Gabel<br />

SRSuntour SF15-NEX, Federgabel<br />

Antrieb, Akku<br />

Bosch Active Line Plus, 500 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Alivio, Kettenschaltung 1 x 9<br />

Bremsen<br />

Shimano MT201, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Schwalbe Marathon GT Tour, 47-622<br />

Lichtanlage<br />

AXA Compactline35/Blueline<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

48, 53, 58<br />

Preis<br />

UVP 2.399,- €<br />

Web<br />

www.victoria-fahrrad.de<br />

DURCH STADT UND LAND<br />

1 Schnell mal komfortabel … oder doch<br />

sportlicher? Mit dem Speedlifter lässt sich die<br />

Höhe des Lenkers schnell verstellen.<br />

DAS RAD<br />

Unter die Kategorie Trekking fallen Räder,<br />

die sich für lange Ausfahrten auf<br />

befestigten, aber auch unbefestigten<br />

Wegen eignen. Das Victoria eTrekking<br />

6.4 ist eben genau auf einen solchen<br />

Einsatz ausgelegt. Mit dem Active-Line-<br />

Plus-Antrieb mit 500-Wattstunden-Akku<br />

spricht nichts gegen lange Touren. Für<br />

einen hohen Fahrkomfort ist das Rad mit<br />

einer Federgabel sowie einer gefederten<br />

Sattelstütze ausgerüstet. Und wenn es<br />

mal später wird, sorgt die Lichtanlage<br />

fürs Sehen und Gesehenwerden. Das<br />

Modell ist übrigens in drei verschiedenen<br />

Rahmenformen erhältlich: wie hier gezeigt<br />

mit Trapez-Rahmen, mit Diamant-<br />

Rahmen, aber auch mit tiefem Einstieg.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Interessant beim eTrekking ist die Lenkerverstellung<br />

via Speedlifter. Damit<br />

lässt sich im Handumdrehen der Lenker<br />

in der Höhe um bis zu zehn Zentimeter<br />

verstellen. Wer die Sitzposition schnell<br />

mal ändern will, hat damit die Möglichkeit.<br />

Wie im Antriebstest nachzulesen<br />

ist, braucht man mit dem Bosch Active<br />

Line Plus auch steilere bzw. längere Auffahrten<br />

nicht zu scheuen; gen Tal sorgt<br />

dann die hydraulische Scheibenbremse<br />

für ein sicheres Bremsen. Die Federgabel<br />

bügelt feinfühlig Bodenunebenheiten<br />

aus, die gefederte Sattelstütze reagiert<br />

jedoch erst bei größeren Schlägen. Knackig<br />

und präzise erfolgt der Gangwechsel<br />

mit der Shimano-Alivio-Kettenschaltung.<br />

2 Egal ob Schloss oder Akku – der Schlüssel<br />

passt beim Victoria-Modell für beides und<br />

sorgt somit für Sicherheit.<br />

3 Lange Touren erfordern die Mitnahme einer<br />

Trinkflasche. Im vorderen Bereich des Oberrohrs<br />

lässt sich ein Halter montieren.<br />

FAZIT<br />

Wenn’s mal wieder etwas länger<br />

gehen soll. Das Victoria eTrekking 6.4<br />

ist gewappnet für lange Ausfahrten<br />

– sei es von Seiten des Antriebs,<br />

der Sitzposition oder der restlichen<br />

Ausstattung.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 35


INTERVIEW // STEFFEN BARKHAU VON GIANT<br />

Interview & Fotos Johannes Haidn<br />

DIE ZUKUNFT<br />

DES E-BIKES<br />

INTERVIEW MIT GIANT-<br />

EXPERTE STEFFEN BARKHAU<br />

Im Rahmen der Giant & Liv Partner-Days in Bad Hersfeld trafen wir<br />

uns mit Steffen Barkhau, Produktmanager des weltweit größten<br />

Radherstellers, zu einem Gespräch, in dem es um die Vergangenheit,<br />

die aktuellen Produkte, aber auch um die Zukunft des E-Bikes ging.<br />

Herr Barkhau, Lassen Sie uns kurz<br />

einen Rückblick zu den Anfängen von<br />

E-Bikes machen. Seit wann bietet<br />

Giant E-Bikes an?<br />

Steffen Barkhau: Das Unternehmen hat<br />

bereits seit 1999 E-Bikes im Programm.<br />

Damals wurden diese unter dem Namen<br />

Lafree vertrieben. Die Räder waren<br />

schon mit einem Mittelmotor ausgestattet.<br />

Eine Unterstützung bis 25 km/h war<br />

damals bereits gegeben, nicht aber die<br />

Reichweite, wie sie heute erzielt wird.<br />

Gutes Thema: Reichweite. Je nach<br />

Einsatzbereich sind die Anforderungen<br />

an die Reichweite sehr unterschiedlich.<br />

Was hat Giant für Langdistanz-Fahrer<br />

im Angebot bzw. was<br />

bringt die Zukunft?<br />

Steffen Barkhau: Die Reichweite hängt<br />

bekanntermaßen nicht nur von der Akkukapazität<br />

ab, sondern auch von der<br />

Effizienz des Antriebssystems. Und hier<br />

haben wir mit unseren SyncDrive-Antrieben<br />

powered by Yamaha ein sehr effizientes<br />

System. Wir verbauen an unseren<br />

E-Bikes fast ausschließlich 500-Wattstunden-Akkus<br />

mit 40 Zellen, und wir sehen<br />

für die Mehrheit der Kunden keine<br />

Notwendigkeit für größere und entsprechend<br />

auch schwerere Akkus. In greifbarer<br />

Zukunft werden wir auf die von Tesla<br />

und Panasonic neu entwickelte Akkuzelle<br />

umsteigen. Mit dieser kommen wir<br />

dann bei gleichem Bauraum auf 570 bis<br />

580 Wattstunden Kapazität. Momentan<br />

läuft jedoch der Akkuzellenmarkt heiß,<br />

es gibt einen riesigen Bedarf und die Liefersituation<br />

ist sehr angespannt. Aktuell<br />

ist es uns wichtiger, eine gute Verfügbarkeit<br />

unserer Räder zu gewährleisten.<br />

Worauf haben Sie bei der neuen Produktpalette<br />

besonderen Wert gelegt?<br />

Welche Vorteile im Allgemeinen bieten<br />

die Räder im Vergleich zu ihren<br />

Vorgängern?<br />

1<br />

Steffen Barkhau: Da gibt es einiges, die<br />

wichtigsten Punkte sind aber folgende:<br />

36 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


STEFFEN BARKHAU VON GIANT // INTERVIEW<br />

2<br />

1 Steffen Barkhau ist<br />

Produktmanager beim<br />

weltweit größten <strong>Fahrrad</strong>hersteller<br />

Giant.<br />

2 Bei den Giant & Liv Partner-Days<br />

in Bad Hersfeld<br />

erhielten wir einen Einblick<br />

in die Giant-Entwicklung.<br />

Zum einen wäre da die E-Bike App Ride-<br />

Control. Sie hilft dem Endverbraucher,<br />

mit seinem Giant E-Bike zu interagieren.<br />

Sie ermöglicht ihm, die Unterstützungssettings<br />

nach seinen Bedürfnissen zu<br />

verändern, in Zukunft damit zu navigieren<br />

und Fitnessziele festzulegen. Das<br />

Antriebssystem kann künftig beispielsweise<br />

die Leistung an die gewählte Streckenlänge<br />

oder aber an eine vorher definierte<br />

maximale Herzfrequenz anpassen.<br />

Zudem werden Benachrichtigungen vom<br />

Smartphone aufs Display gespiegelt. Mit<br />

der App sind viele Spielereien möglich.<br />

Im Trekking- und City-Bereich kommt<br />

für 2019 mit dem SyncDrive-Life-Motor<br />

ein neuer hinzu. Dank zweier zusätzlicher<br />

Sensoren [Neigungs- und Beschleunigungssensor;<br />

Anm. d. Red.] ist neben<br />

den „normalen“ Unterstützungsstufen<br />

der Auto-Smart-Assist-Modus hinzugekommen.<br />

Je nach Gelände und Fahrverhalten<br />

passt das System automatisch<br />

die Höhe der Unterstützung an. Für den<br />

sportiven Biker haben wir derweil mit<br />

der RideControl One ein Bedienteil, das<br />

aufs Wesentliche beschränkt ist und<br />

nur Akkuladestand und Unterstützungsstufe<br />

anzeigt.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das<br />

vollintegrierte EnergyPak. Diese Integration<br />

hat die Optik der Räder deutlich vorangetrieben.<br />

Das EnergyPak kommt in<br />

Zusammenhang mit einem neuen Ladegerät,<br />

dem SmartCharger. Durch die stetige<br />

und nun häufigere Kommunikation<br />

von Akku und Ladegerät ist eine deutlich<br />

größere Lebensdauer des Akkus zu erwarten<br />

und die Ladung erfolgt schneller<br />

[mit sechs Ampere].<br />

Giant ist bereits früh die optische<br />

Integration von Akku und Bedienelementen<br />

gut gelungen. Wird man in<br />

Zukunft das E-Bike vom „normalen“<br />

Rad noch unterscheiden können?<br />

Steffen Barkhau: Das ist das Ziel, dass<br />

man das E-Bike vom normalen Rad nicht<br />

mehr unterscheiden kann. Vor allem im<br />

sportiven Bereich. Nehmen wir etwa<br />

unser neues Trance E+. Bei diesem Rad<br />

gehen wir schon in eine Richtung, wo es<br />

uns fast gelungen ist.<br />

Das Lager der E-Bikes scheint sich zu<br />

teilen: Während die einen Hersteller<br />

nach der maximalen Leistung lechzen,<br />

schlagen die anderen den Weg<br />

mit deutlich geringerer Unterstützung,<br />

dafür aber mit geringerem Gewicht<br />

ein. Welchen Weg geht Giant?<br />

Steffen Barkhau: Natürlich beobachten<br />

wir den Markt. Mit unseren SyncDrive-<br />

Motoren haben wir nach wie vor einen<br />

der stärksten Motoren [80 Newtonmeter<br />

Drehmoment] auf dem Markt. Wir<br />

sehen neue Systeme, die bis zu 110, 120<br />

Newtonmeter haben, skeptisch. Doch<br />

natürlich wird sich dieser Trend fortsetzen,<br />

denn vor allem der deutsche Kunde<br />

denkt, dass mehr Drehmoment besser<br />

ist. Dabei ist es viel wichtiger, wie ein<br />

Motor unterstützt. Wir achten bei der<br />

Entwicklung und Abstimmung der Motoren<br />

darauf, dass ein möglichst natürliches<br />

Fahrgefühl bleibt.<br />

Doch wir entwickeln auch in die andere<br />

Richtung. Giant hat eine lange Geschichte<br />

im Rennradbereich und es gibt da für uns<br />

große Märkte. Ziel ist es, ein leichtes Rad<br />

mit guter Integration zu machen, und da<br />

wird von Giant etwas kommen. Auch für<br />

urbane Räder und so manchen Pendler<br />

sind solche Systeme interessant. Selbst<br />

wenn du 20 Kilometer zur Arbeit fährst,<br />

brauchst du keinen schweren 500-Wattstunden-Akku<br />

rumschleppen.<br />

Stichpunkt Connectivity: Smartphone,<br />

Smarthome … in Zukunft auch Smartbike?<br />

Wie wird das E-Bike der Zukunft<br />

seinen Fahrer unterstützen?<br />

Steffen Barkhau: Mit unserer RideControl-App<br />

haben wir bereits den ersten<br />

Schritt gemacht, doch das Thema wird<br />

weiter vorangetrieben. In Zukunft werden<br />

Kunden zwischen verschiedenen<br />

Fahrprofilen wählen können. Entsprechend<br />

werden sich die Unterstützung,<br />

das Fahrwerk und das Schaltverhalten<br />

automatisch anpassen lassen können.<br />

Wie steht es um die Sicherheit? Werden<br />

bekannte Sicherheitssysteme aus<br />

dem Automobilbereich wie ESP, ABS,<br />

etc. auch am Rad ihren Platz finden?<br />

Steffen Barkhau: Das sind interessante<br />

Dinge. Man kann jedoch nicht alles auf<br />

einmal machen, und aktuell haben andere<br />

Punkte in der Entwicklung Vorrang.<br />

Aber zum Thema Sicherheit kann ich sagen,<br />

dass unsere Alltagsräder seit zwei<br />

Jahren mit einem Tagfahrlicht ausgestattet<br />

sind. Dies wird sehr gut angenommen<br />

und von den Kunden honoriert.<br />

Herr Barkhau, vielen Dank für das<br />

informative Interview!<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 37


Text Johannes Haidn Fotos Andreas Meyer/Hersteller<br />

ANTRIEBS-<br />

VERGLEICH<br />

ZEHN PEDELEC-MOTOREN IM TEST<br />

38 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 39


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

Wenn man mit Leuten über E-Bikes bzw. deren Antriebe spricht, fallen oft nur zwei, drei Markennamen.<br />

Dabei ist die Vielfalt an auf dem Markt befindlichen Motoren mittlerweile enorm. Neben den<br />

großen, alteingesessenen Firmen wie Bosch, Brose oder Yamaha gibt es einige unbekanntere Firmen,<br />

die mit teils vergleichbaren Systemen, teils aber auch mit neuen bzw. anderen Ansätzen um die Gunst<br />

der Käufer werben. Beispiele sind etwa Fazua und Ebikemotion, die mit ihren Antrieben die Messlatte<br />

in Sachen Gewicht neu definieren und stärker das Fahrgefühl als die Leistung in den Vordergrund<br />

rücken. Auch Pendix oder Maxon bieten zwei interessante Lösungen an, die sich an vorhandene, unmotorisierte<br />

Räder montieren lassen. Auch wenn das E-Bike in der Gesellschaft längst angekommen<br />

ist und die meisten Antriebe zuverlässig funktionieren, gibt es noch viel Spielraum für neue Ideen und<br />

andere Konzepte. Ein paar davon haben wir in unserem Test unter die alteingesessenen gemischt.<br />

1<br />

SO HABEN WIR GETESTET<br />

Bereits seit 2014 führen wir Praxistests<br />

mit Pedelec-Antrieben durch. Die Testbedingungen<br />

sind auf den City-/Trekkingbereich<br />

angepasst und bei allen Antrieben<br />

identisch.<br />

Datenerfassung<br />

Mithilfe von Powertap-Wattmesspedalen<br />

und einem GPS-Gerät können wir viele<br />

wichtige Daten ermitteln und sammeln.<br />

Diese haben wir bei den jeweiligen Testberichten<br />

mit einfließen lassen bzw.<br />

finden sie sich in den aufbereiteten Vergleichstabellen<br />

wieder.<br />

Die Testräder<br />

Da die Antriebe in der Regel fest in bestimmten<br />

Rädern verbaut sind, haben wir<br />

je Antrieb ein anderes Testrad verwendet.<br />

Um jedoch identische Testbedingungen<br />

zu schaffen, wurden alle Räder mit<br />

Schwalbe-Marathon-Reifen ausgestattet,<br />

um einen nahezu identischen Rollwiderstand<br />

zu gewährleisten. Ausnahmen gibt<br />

es bei den Fazua- bzw. Ebikemotion-Testrädern,<br />

da der Schwalbe-Reifen nicht in<br />

der passenden Größe erhältlich ist.<br />

Die Teststrecke<br />

Die Teststrecke ist etwa 13,2 Kilometer<br />

lang, hat rund 410 Höhenmeter und ist<br />

asphaltiert. Von flachen Passagen, leichten<br />

bis anspruchsvollen Anstiegen bis<br />

circa 13 Prozent Steigung ist alles dabei.<br />

40 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

WAS WIR GETESTET HABEN<br />

Reichweite<br />

Wie weit komme ich mit meinem Akku?<br />

Dies ist zwar nicht die einzige Frage, die<br />

sich viele E-Bike-Fahrer stellen, doch<br />

es ist oft die entscheidende. Da unsere<br />

Teststrecke sehr hügelig ist und neben<br />

der Reichweite in Kilometern auch die<br />

absolvierten Höhenmeter entscheidend<br />

sind, haben wir beide Daten angegeben.<br />

Vorsicht bei dieser Angabe: Viele Hersteller<br />

bieten Akkus in verschiedenen<br />

Größen bzw. Zusatzakkus an. Entsprechend<br />

kann sich die Reichweite verlängern<br />

oder verkürzen. Die verwendete<br />

Akkugröße im Test ist bei jedem System<br />

immer mit angegeben.<br />

Wichtig bei dieser Erhebung sind neben<br />

dem Rollwiderstand der Reifen auch das<br />

Systemgewicht (Fahrer plus Rad), die<br />

Unterstützungsstufe und der Energiegehalt<br />

des Akkus. Das Systemgewicht betrug<br />

bei jedem Rad rund 110 Kilo, bei der<br />

Unterstützungsstufe des Antriebs haben<br />

wir immer die maximale gewählt.<br />

Unterstützungsgrad<br />

Wie stark unterstützt ein Antrieb? Um auf<br />

diese Frage eine Antwort zu finden, haben<br />

wir ermittelt, wie viel Leistung in Watt<br />

der Testfahrer am Anstieg (6,6 Kilometer/410<br />

Höhenmeter) beisteuern muss,<br />

bzw. im Umkehrschluss, wie hoch der<br />

Unterstützungsgrad des Antriebs in der<br />

stärksten Unterstützungsstufe ist.<br />

Fahrgefühl und Praxiseindrücke<br />

Wie laut bzw. leise ist der Antrieb? Wie<br />

verhält er sich am Anstieg und auf der<br />

Ebene? Und wie ist der Bedienkomfort?<br />

Kann man der Ladestandanzeige<br />

Glauben schenken? Es sind viele Punkte,<br />

auf die wir beim Test geachtet haben.<br />

Auch diese finden sich im jeweiligen<br />

Testprotokoll.<br />

1 Identische Reifen und Datenerfassung<br />

per Wattmesspedal und GPS-Gerät. Alle<br />

Antriebe sind unter möglichst gleichen<br />

Bedingungen getestet worden.<br />

Reichweite<br />

volle Unterstützung<br />

gedrosselte Unterstützung<br />

Unterstützungsgrad Antrieb<br />

Je länger der Balken, desto höher der Unterstützungsgrad des Antriebes<br />

im maximalen Unterstützungsmodus.<br />

Bosch<br />

Active Line Plus<br />

Bosch<br />

Performance Line Cruise<br />

Brose<br />

Drive T<br />

Brose<br />

Drive C<br />

Impulse<br />

Impulse EVO<br />

Maxon<br />

Bikedrive MX25<br />

Fazua<br />

Evation<br />

Pendix<br />

eDrive<br />

Bafang<br />

H400<br />

Ebikemotion<br />

X35<br />

500 Wh 54,6 km / 1.727 Hm<br />

500 Wh 34,0 km / 1.140 Hm 36,7 km / 1.207 Hm<br />

504 Wh 29,6 km / 940 Hm 31,7 km / 1.026 Hm<br />

504 Wh 32,2 km / 1.150 Hm 39,9 km / 1.220 Hm<br />

520 Wh 40,1 km / 1.252 Hm<br />

360 Wh 24,1 km / 740 Hm<br />

250 Wh 30,8 km / 900 Hm 31 km / 921 Hm<br />

500 Wh 44 km / 1.503 Hm<br />

450 Wh 54 km / 1.701 Hm<br />

250 Wh 33,6 km / 1.130 Hm 40,1 km / 1.271 Hm<br />

Bosch<br />

Active Line Plus<br />

Bosch<br />

Performance Line Cruise<br />

Brose<br />

Drive T<br />

Brose<br />

Drive C<br />

Impulse<br />

Impulse EVO<br />

Maxon<br />

Bikedrive MX25<br />

Fazua<br />

Evation<br />

Pendix<br />

eDrive<br />

Bafang<br />

H400<br />

Ebikemotion<br />

X35<br />

km 10 20 30 40 50 60<br />

Informationen zum Test<br />

Systemgewicht ca. 110 kg Testrunde, Länge ca. 13,2 km Testrunde, Höhenmeter ca. 410 Hm Untergrund Asphalt Unterstützungsmodus Antrieb maximal<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 41


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

BAFANG H400<br />

Antriebsart<br />

Nabenmotor, Front<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

30<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

450<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

3,4<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

5<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.bafang-e.com<br />

DER ANTRIEB<br />

Den chinesischen Hersteller Bafang<br />

gibt es bereits seit dem Jahr 1999. Er<br />

hat sich voll und ganz auf das Thema<br />

E-Mobility spezialisiert. Bei den Produkten<br />

steht die Qualität im Vordergrund,<br />

weshalb Bafang im Heimatland seltener<br />

auf dem Markt zu sehen ist als in Europa.<br />

Für den <strong>Fahrrad</strong>bereich bietet der<br />

Hersteller Front-, Mittel- und Heckmotoren<br />

an. Laut Bafang gibt es für alle drei<br />

Systeme passende Anwendungsgebiete,<br />

auf denen sie ihre Vorteile ausspielen<br />

können.<br />

Der H400-Front-Nabenmotor kann<br />

als „Basismodell“ bezeichnet werden,<br />

mit dem sich günstigere E-Bikes weit<br />

unter der 2.000-Euro-Marke realisieren<br />

lassen. Der Einsatzbereich wird im urbanen<br />

Bereich bzw. in flachen bis hügeligen<br />

Gegenden gesehen. An unserem<br />

Testrad, dem Cortina E-U1, ist das komplette<br />

System mit Motor, Innenlager,<br />

Akku und Display verbaut. Bafang gibt<br />

sich den <strong>Fahrrad</strong>herstellern gegenüber<br />

jedoch sehr offen und es kann sein, dass<br />

an Rädern nur der Motor von Bafang<br />

sitzt und ein anderer Akku und/oder ein<br />

anderes Display verbaut werden.<br />

Das Bafang-Basisdisplay sitzt direkt<br />

neben dem Griff und gibt unter<br />

anderem Auskunft über den aktuellen<br />

Ladestand der Batterie. Zudem lassen<br />

sich die fünf Unterstützungsstufen anwählen<br />

sowie das Licht bzw. die Schiebehilfe<br />

aktivieren.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Der Bafang H400 ist der einzige<br />

Front-Nabenmotor im Test. Mit seinem<br />

maximalen Drehmoment von 30<br />

Newtonmetern zeigen bereits die von<br />

Herstellerseite gelieferten technischen<br />

Daten, dass dieser Antrieb nicht das absolute<br />

Kraftpaket ist. Dies belegt auch<br />

der Praxistest – der Unterstützungsgrad<br />

fällt in diesem Test am geringsten aus.<br />

Der Antrieb ist jedoch nicht zu unterschätzen,<br />

und wer in flachen bis leicht<br />

hügeligen Gegenden unterwegs ist,<br />

kann von den Vorteilen profitieren.<br />

Der Antrieb ist sehr leise, er unterstützt<br />

sehr unauffällig und das natürliche<br />

Fahrgefühl bleibt erhalten. Durch<br />

die geringe Unterstützung hält der<br />

450-Wattstunden-Akku extrem lange,<br />

der Kilometerzähler blieb in der maximalen<br />

Unterstützungsstufe bei ganzen<br />

54 Kilo metern bzw. knapp über 1.700<br />

Höhenmetern stehen – ein guter Wert.<br />

Das am Testrad verbaute Basisdisplay<br />

von Bafang zeigte während des Tests<br />

dabei sehr zuverlässig die Restkapazität<br />

des Akkus bzw. die gewählte Unterstützungsstufe<br />

an und war darüber hinaus<br />

auch gut zu bedienen.<br />

42 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

BOSCH ACTIVE LINE PLUS<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

50<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

300 / 400 / 500<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

2,5<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

4<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.bosch-ebike.de<br />

Fett: getestete Version<br />

DER ANTRIEB<br />

2018 präsentierte Bosch die neue Generation<br />

der Active-Line-Serie. Diese soll<br />

vielseitig einsetzbar und im urbanen Bereich<br />

genauso gut aufgehoben sein wie<br />

bei Überlandfahrten. Ein neues Getriebekonzept,<br />

welches einen geringeren Tretwiderstand<br />

im Off-Modus bzw. oberhalb<br />

der Unterstützungsgrenze von 25 km/h<br />

verspricht sowie ein leiser Motor sind<br />

die wichtigsten Vorteile im Vergleich zum<br />

Vorgängermodell. Mit der neuen Active-<br />

Line-Serie ist auch der Preisbereich von<br />

Bosch-E-Bikes nach unten gerutscht –<br />

es werden Räder bereits um den Preispunkt<br />

von 2.000 Euro angeboten.<br />

Im Vergleich zu den Antrieben der<br />

Performance Line können die beiden<br />

Active-Line-Antriebe auch an Rädern mit<br />

Rücktrittbremse montiert werden. Den<br />

Vortrieb des Plus-Modells beschreibt<br />

Bosch als „harmonisch agil“, das maximale<br />

Drehmoment beträgt 50 Newtonmeter.<br />

Wie bei allen Antrieben von Bosch<br />

ist auch der Active Line Plus mit einem<br />

300-, 400- oder 500-Wattstunden-Akku<br />

kombinierbar. Mit der sogenannten Dual -<br />

Battery stehen sogar bis 1.000 Wattstunden<br />

Energiegehalt und das Maximum der<br />

zu erzielenden Reichweite zur Verfügung.<br />

In der Regel entscheidet der Radhersteller,<br />

welches Display an einem<br />

Rad verbaut ist. Von Seiten Boschs werden<br />

vier verschiedene Display-Modelle<br />

plus Cobi.Bike-System angeboten. Eine<br />

nähere Beschreibung zu den Displays<br />

finden Sie beim ebenfalls getesteten<br />

Bosch-Performance-Line-Cruise-Antrieb.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Wer denkt, „Bosch ist gleich Bosch“, der<br />

täuscht sich gewaltig. Die beiden Antriebe<br />

des Herstellers unterscheiden sich<br />

im Test nämlich erheblich. Wie Bosch<br />

selbst sagt, ist der Active Line durch<br />

sein neues Getriebekonzept deutlich leiser.<br />

In der Tat ist dieser Antrieb kaum zu<br />

hören. Der durchschnittliche Unterstützungsgrad<br />

des Active Line Plus ist zwar<br />

im Testfeld-Vergleich recht gering, doch<br />

gibt er sich auch an der 13-Prozent-Passage<br />

der Teststrecke durchzugsstark.<br />

Man braucht also Anstiege nicht zu<br />

scheuen, die Geschwindigkeit ist dann<br />

nur geringer als bei stärkeren Antrieben.<br />

Die Unterstützung setzt stets sanft ein<br />

bzw. gestaltet sich als sehr natürlich.<br />

Beachtlich ist die Reichweite: Mit<br />

54,6 Kilometern und über 1.700 Höhenmetern<br />

in der höchsten Unterstützungsstufe<br />

sind lange Ausfahrten möglich bzw.<br />

muss weniger oft nachgeladen werden.<br />

Das verbaute Bosch-Purion-Display an<br />

unserem Testrad ist gewohnt gut zu bedienen<br />

und liefert die nötigen Fahr- bzw.<br />

Antriebsinformationen.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 43


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

BOSCH PERFORMANCE LINE CRUISE<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

63<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

300 / 400 / 500<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

2,5<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

4<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.bosch-ebike.de<br />

Fett: getestete Version<br />

DER ANTRIEB<br />

Vor zehn Jahren startete Bosch eBike<br />

Systems mit einer Handvoll Mitarbeitern<br />

als Start-up-Unternehmen innerhalb<br />

der Bosch-Gruppe, 2010 stellte man das<br />

erste Antriebssystem auf der Eurobike-<br />

Messe vor. Mittlerweile umfasst das Angebot<br />

fünf Antriebe für verschiedenste<br />

Einsatzbereiche, wobei sich diese noch<br />

mal in Modelle für Ketten- bzw. Nabenschaltung<br />

unterteilen. Über 70 Radfirmen<br />

verbauen diese Antriebe – die<br />

Marktherrschaft ist dem Unternehmen<br />

aktuell kaum streitig zu machen.<br />

Der hier gezeigte Performance<br />

Line Cruise wird bereits mehrere Jahre<br />

verbaut, zählt mit einem maximalen<br />

Drehmoment von 63 Newtonmetern zu<br />

den kräftigeren Antrieben und kommt<br />

oft in Trekking- und Tourenrädern zum<br />

Einsatz. Bosch bietet für seine Antriebe<br />

Akkus mit 300, 400 bzw. 500 Wattstunden<br />

Energiegehalt an, wobei es den Herstellern<br />

überlassen ist, ob sie den Akku<br />

bedienerfreundlich am Rad (PowerPack)<br />

oder integriert (PowerTube) im Rad verwenden.<br />

Einige Hersteller haben auch<br />

Räder mit der sogenannten DualBattery<br />

im Sortiment. Hier werden zwei Akkus<br />

kombiniert und ein Energiegehalt von bis<br />

zu 1.000 Wattstunden wird möglich.<br />

Purion, Intuvia, Nyon und neuerdings<br />

Kiox heißen die Bordcomputer, die es<br />

von Bosch gibt. Allen ist gemein, dass<br />

das Antriebssystem vom Lenker aus<br />

bedient werden kann. Neu ab dem kommenden<br />

Jahr ist die Kompatibilität mit<br />

dem Cobi.Bike-System. Damit lässt sich<br />

das Smartphone mit einem Bosch-E-Bike<br />

verbinden. Diverse Möglichkeiten wie<br />

Navigieren, Telefonieren oder sogar Musik-Hören<br />

werden mit der App möglich.<br />

Doch auch für das Laden des Smartphones<br />

ist gesorgt: Wahlweise gibt es das<br />

System mit Front- und Rücklicht.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Beim Unterstützungsgrad liegt der Performance<br />

Line Cruise in diesem Test im<br />

Mittelfeld, liefert aber unserer Meinung<br />

nach auch genügend Unterstützung für<br />

hügeliges bzw. selbst bergiges Gelände.<br />

Die Ladestandanzeige ist verlässlich, bei<br />

etwa fünf Prozent Restkapazität wird die<br />

Unterstützung gedrosselt, um die Reichweite<br />

noch etwas zu verlängern.<br />

Typisch für Mittelmotoren: Der Bosch-<br />

Antrieb ist beim Fahren deutlich hörbar.<br />

Angenehm ist der Bedienkomfort<br />

des Tasters, welcher groß genug ist,<br />

dass er auch mit Handschuhen – etwa<br />

bei herbstlichen Touren – gut betätigt<br />

werden kann. Bei Rädern mit Kettenschaltung<br />

verfügt der Antrieb im Übrigen<br />

über eine Schalterkennung, welche<br />

beim Gangwechsel die Unterstützung<br />

unterbricht und dadurch den Antriebsstrang<br />

schont.<br />

44 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

BROSE DRIVE C<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

50<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

abhängig vom Hersteller, Testrad 504<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

abhängig vom Akkutyp und der Kapazität<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

je nach Hersteller sind 4 bzw. 5 Stufen<br />

wählbar, die frei konfigurierbar sind<br />

Schiebehilfe<br />

ja, je nach Hersteller<br />

Web<br />

www.brose-ebike.com<br />

DER ANTRIEB<br />

1908 wurde Brose gegründet. Seit über<br />

60 Jahren beschäftigt sich der eigentlich<br />

vor allem aus der Automobilbranche bekannte<br />

Hersteller dabei bereits mit Elektromotoren.<br />

2013 stellte man die erste<br />

Brose Drive Unit für Fahrräder auf der<br />

Internationalen Automobil-Ausstellung<br />

vor, heute – sechs Jahre später – gehört<br />

man zu den bekanntesten Herstellern<br />

für E-Bike-Motoren auf dem Markt. Alleine<br />

im Jahr 2017 produzierte Brose über<br />

100.000 Einheiten.<br />

Mit der Produktfamilie Drive hat<br />

das Unternehmen vier Antriebe für unterschiedliche<br />

E-Bike-Typen entwickelt:<br />

Drive S und Drive S Mag für Sport und<br />

Mountainbike, Drive TF für S-Pedelecs,<br />

Drive T für Touring und Urban sowie den<br />

hier getesteten Drive C. Diesen beschreibt<br />

Dr. Joachim Volland, Leiter bei<br />

Brose Antriebstechnik, dabei mit einem<br />

Stichwort: City-Champion. Mit dieser<br />

Aus richtung und seinem maximalen<br />

Drehmoment von 50 Newtonmetern<br />

ist er das Pendant zu Boschs Active-<br />

Line-Plus-Antrieb. Die Abstimmung ist<br />

so gewählt, dass man selbst bei geringen<br />

Trittfrequenzen die maximale Unterstützung<br />

erhält. Die Effektivität steht<br />

bei diesem Modell ganz oben, um die<br />

täglichen He rausforderungen auf dem<br />

Rad ohne Probleme meistern zu können<br />

– egal, ob auf dem Weg in die Arbeit<br />

oder auf einer entspannten Tour am Wochenende.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Im Vergleich zum Drive-T-Modell unterstützt<br />

der Drive C bei gleicher Akkukapazität<br />

rund 20 Prozent „länger“ und das<br />

GPS-System bleibt bei 41 Kilometern<br />

bzw. 1.282 Höhenmetern stehen. Mit<br />

diesen Werten platziert sich die Drive<br />

Unit bei der Reichweite im vorderen Mittelfeld.<br />

Im Gegenzug ist jedoch ein deutlich<br />

höherer Kraftaufwand des Testers<br />

erforderlich, um in der identischen Zeit<br />

die Teststrecke zu absolvieren. Das Fahrverhalten<br />

ist sehr homogen und natürlich<br />

– ideal für den Alltagseinsatz.<br />

Unser Testrad war mit einer Nexus-<br />

Nabenschaltung aus dem Hause Shimano<br />

und zugehöriger Schalterkennung<br />

ausgestattet. Dennoch musste man<br />

beim Fahren die Kraft von den Pedalen<br />

nehmen, damit die Gänge sauber wechselten.<br />

Positiv fiel uns beim Pedalieren<br />

der Geräuschtest auf: Im direkten Vergleich<br />

ist der Antrieb nämlich noch leiser<br />

als das Schwestermodell Drive T und damit<br />

mit der leiseste Mittelmotor im Feld.<br />

Übrigens: Weitere Informationen<br />

zu Brose bzw. zum Antrieb und Display<br />

finden Sie beim Modell Drive T auf der<br />

nachfolgenden Seite.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 45


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

BROSE DRIVE T<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

90<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

abhängig vom Hersteller, Testrad 504<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

abhängig vom Akkutyp und der Kapazität<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

je nach Hersteller sind 4 bzw. 5 Stufen<br />

wählbar, die frei konfigurierbar sind<br />

Schiebehilfe<br />

ja, je nach Hersteller<br />

Web<br />

www.brose-ebike.com<br />

DER ANTRIEB<br />

Der Drive T ist der zweite Brose-Antrieb<br />

in unserem Testfeld beim diesjährigen<br />

<strong>Fahrrad</strong>-<strong>News</strong>-Antriebsvergleich. Auch<br />

die ses Modell geht auf die ursprünglich<br />

im Jahr 2010 gestartete Entwicklung der<br />

Pedelec-Antriebe zurück. Als Basis diente<br />

ein millionenfach produzierter Lenkungsmotor<br />

für Kraftfahrzeuge – 2014<br />

ging Brose damit in Serienproduktion.<br />

Ein interessanter Fakt: Der Motor wird<br />

vollständig am Produktionsstandort in<br />

Berlin gefertigt.<br />

Von Beginn an lag der Fokus der Entwickler<br />

auf einem Antrieb, der nicht in<br />

Richtung E-Motorrad geht, sondern bei<br />

dem das natürliche Fahrgefühl erhalten<br />

bleibt – trotz der zusätzlichen Unterstützung.<br />

Die flexiblen Montagemöglichkeiten<br />

und die kompakte Bauweise ermöglichen<br />

es Radfirmen, den Antrieb in das<br />

Rahmendesign zu integrieren.<br />

Wie bereits beim Drive C erwähnt,<br />

umfasst die 2019er-Produktfamilie insgesamt<br />

fünf verschiedene Antriebe,<br />

die die gesamte Bandbreite von City<br />

bis Sport abdecken. Auf dieser Seite<br />

beschäftigen wir uns mit dem Drive-T-<br />

Modell, dem Allrounder in der Drive-Produktfamilie.<br />

In Hinblick auf Akku, Display und Bedieneinheit<br />

ist Brose recht flexibel und<br />

lässt Radherstellern mehr Gestaltungsspielraum<br />

als viele andere Anbieter. So<br />

ist es nicht außergewöhnlich, dass sich<br />

die Bedieneinheit von Radmarke zu Radmarke<br />

unterscheidet, obwohl die gleiche<br />

Antriebseinheit verbaut ist.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Eines fiel uns schon bei den ersten Pedaltritten<br />

auf: Der Drive T überzeugt<br />

durch ein äußerst homogenes und sehr<br />

kraftvolles Fahrgefühl. Dennoch zählt er<br />

im gesamten Testfeld zu den stärksten<br />

Antrieben, die wir Probe fahren durften.<br />

Es kommt nicht überraschend, dass dies<br />

am Akku zehrt und somit auf Kosten der<br />

Reichweite und Höhenmeterleistung<br />

geht. Eine volle Unterstützung war mit<br />

dem verbauten 504-Wattstunden-Akku<br />

so bis 940 Höhenmeter möglich. Weitere<br />

86 Höhenmeter waren dann mit einer<br />

reduzierten Unterstützung zu erreichen,<br />

sodass dennoch die 1.000-Höhenmeter-<br />

Schallmauer geknackt wurde.<br />

Angenehm fiel bei diesem Allroundantrieb<br />

die Geräuschkulisse ab. Der Drive<br />

T kommt zwar nicht ganz an die Werte<br />

des Schwestermodells Drive C heran,<br />

dennoch zählt er zu den leisesten Mittelmotoren<br />

in unserem Testfeld. Übrigens:<br />

Bei langen Touren sollte man genau auf<br />

den Batteriestatus achten: Die Ladestand<br />

anzeige fällt gegen Ende etwas<br />

schneller ab als am Anfang.<br />

46 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

EBIKEMOTION X35<br />

Antriebsart<br />

Nabenmotor, Heck<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

40<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

250<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

1,5 (Herstellerangabe)<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

3<br />

Schiebehilfe<br />

nein<br />

Web<br />

www.ebikemotion.com<br />

DER ANTRIEB<br />

Das erklärte Ziel von Ebikemotion ist<br />

nicht, den stärksten Antrieb auf dem<br />

Markt zu bauen. Vielmehr will der Hersteller<br />

mit dem X35-Antriebssystem<br />

<strong>Fahrrad</strong>herstellern die Möglichkeit geben,<br />

andere E-Bikes anbieten zu können.<br />

Sie sollen leichter sein, sie sollen nicht<br />

wie typische E-Bikes aussehen und der<br />

Kunde soll mit den Rädern ein Fahrgefühl<br />

haben, wie er es von klassischen<br />

Modellen ohne Antrieb gewohnt ist.<br />

Der Hersteller gibt das Systemgewicht<br />

mit 3,5 Kilogramm an, daher der<br />

Modellname X35. Somit lassen sich sogar<br />

E-Rennräder mit Gewicht unter der<br />

magischen Zwölf-Kilo-Marke realisieren.<br />

Doch der Hersteller sieht den Antrieb<br />

nicht nur bei schmalspurigen Straßenmaschinen<br />

– auch für City-, Trekking- oder<br />

Mountainbikes soll der Antrieb geeignet<br />

sein. Der verwendete Akku fällt mit einer<br />

Kapazität von 250 Wattstunden recht<br />

klein aus, doch für längere Ausfahrten<br />

besteht die Möglichkeit, einen weiteren<br />

Akku-Pack mit 250 Wattstunden einfach<br />

an der Ladebuchse anzuschließen.<br />

Ebikemotion bietet für das X35-Antriebssystem<br />

verschiedene Bedieneinheiten<br />

an. Welche am <strong>Fahrrad</strong> verbaut<br />

ist, ist die Entscheidung des <strong>Fahrrad</strong>herstellers.<br />

Der Kunde hat jedoch die Möglichkeit,<br />

per App nahezu alle gewünschten<br />

Funktionen über sein Smartphone<br />

zu nutzen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Im Vergleich zum zweiten Naben-Heckmotor,<br />

dem Maxon, fällt der Motor des<br />

X35-Antriebssystems recht klein aus, sodass<br />

es sich unauffällig ins Radkonzept<br />

einfügt. Auch der Akku bzw. die Bedieneinheit<br />

an unserem Testrad sind perfekt<br />

integriert und ein Unterschied zu einem<br />

normalen Rad somit kaum vorhanden.<br />

Der Unterstützungsgrad ist im Vergleich<br />

zu den anderen Antrieben recht gering.<br />

Während auf der Ebene und bei leichten<br />

Steigungen die Unterstützung recht ordentlich<br />

ausfällt, muss man bei steileren<br />

Passagen bzw. geringeren Geschwindigkeiten<br />

mehr in die Pedale treten. Dafür<br />

ist die Reichweite mit dem „kleinen“<br />

250-Wattstunden-Akku beträchtlich und<br />

im vorderen Mittelfeld angesiedelt.<br />

Der Antrieb ist außerdem sehr geräuscharm<br />

– nur ein leises Surren ist beim<br />

Fahren zu hören. Die Unterstützung er -<br />

folgt äußerst geschmeidig und das Fahrgefühl<br />

bleibt natürlich. Nach 1.130 Höhenmetern<br />

bzw. rund 33 Kilometern<br />

schaltet das System in den Sparmodus<br />

und reduziert die Leistung erheblich. Der<br />

„Reserve“-Modus fällt allerdings recht<br />

üppig aus, was für ein sicheres Nachhausekommen<br />

sorgt.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 47


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

FAZUA EVATION<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

60<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

250<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

1,37<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

3<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.fazua.com<br />

DER ANTRIEB<br />

Während andere Antriebshersteller für<br />

Pedelecs nach immer höheren Drehmomenten,<br />

höheren Leistungen und höheren<br />

Reichweiten lechzen, geht Fazua<br />

einen anderen Weg. Schön integriert soll<br />

der Evation-Motor sein, ein geringes Gewicht<br />

soll er haben und das <strong>Fahrrad</strong> soll<br />

ein <strong>Fahrrad</strong> bleiben und nicht zum Motorrad<br />

mutieren. Vielmehr sollen Leistungsunterschiede<br />

zwischen zwei Partnern<br />

ausgeglichen werden oder ambitionierte<br />

Radfahrer bei Bedarf etwas unterstützt<br />

werden.<br />

2012 präsentierte man das System<br />

zum ersten Mal, seit dem Modelljahr<br />

2018 ist der Antrieb erstmals auch in Serienrädern<br />

verbaut. Aktuell kommt der<br />

Antrieb überwiegend in Rennrädern zum<br />

Einsatz, aber auch Trekking- und Cityräder<br />

sowie Mountainbikes sind bei einigen<br />

Herstellern bereits erhältlich.<br />

Display und Bedienhebel sind bei Fazua<br />

eins und die Anzeigen sind aufs Wesentliche<br />

beschränkt. Dies ist nicht nur<br />

innovativ, sondern auch praktisch. Neben<br />

Ladestandanzeige wird lediglich der gewählte<br />

Fahrmodus angezeigt. Mehr Informationen<br />

gibt es zusätzlich per Smartpohne<br />

bzw. Fazua-App, auf der dem<br />

wissbegierigen Kunden weitere Daten<br />

und Funktionen zur Verfügung stehen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Positiv fällt beim Evation die geringe<br />

Geräuschentwicklung auf. Während der<br />

Fahrt übertönen die normalen Fahrgeräusche<br />

den Antrieb nahezu komplett.<br />

Das Fahrgefühl ist sehr homogen, der<br />

Antrieb setzt äußerst sanft ein bzw.<br />

drosselt entsprechend auch wieder gefühlvoll.<br />

Wer auf der Ebene oder bei Gefälle<br />

über die Unterstützungsgrenze von<br />

25 km/h kommt, hat nicht das Gefühl,<br />

so wie bei vielen anderen Antrieben der<br />

Fall, ausgebremst zu werden. Natürlich<br />

ist der „weiche“ Übergang auch dem geschuldet,<br />

dass der Antrieb weniger Leistung<br />

hat und die Unterstützung geringer<br />

ausfällt. Dennoch ist diese nicht zu unterschätzen<br />

und die Unterstützung liegt,<br />

wie im Diagramm ersichtlich, auf der<br />

Höhe von manch anderen Mittelmotoren<br />

für den City-Trekking-Bereich.<br />

Die Reichweite ist trotz des „kleinen“<br />

250-Wattstunden-Akkus ordentlich, mit<br />

den absolvierten 921 Höhenmetern bei<br />

maximaler Unterstützung beweist der<br />

Evation einen guten Wirkungsgrad. Apropos<br />

Wirkungsgrad: Es mag vielleicht an<br />

unserem leichtlaufenden Testrad liegen<br />

[ein E-Rennrad vom Typ Cube Agree<br />

Hybrid; Anm. d. Red.], aber ohne Unterstützung<br />

fährt sich das Rad wie ein normales<br />

Rad ohne Motor. Ein Widerstand<br />

des Getriebes ist nicht zu spüren.<br />

48 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

IMPULSE IMPULSE EVO<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

80<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

520 / 621<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

3,3<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25 / 45<br />

Unterstützungsstufen<br />

4<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.kalkhoff-bikes.com<br />

Fett: getestete Version<br />

DER ANTRIEB<br />

Der deutsche <strong>Fahrrad</strong>hersteller Derby<br />

Cycles setzt neben Antriebssystemen<br />

von Bosch und Shimano auch seinen eigenen<br />

Antrieb, den Impulse, in seinen<br />

Rädern ein. Der Impulse Evo ist bereits<br />

die dritte Entwicklungsstufe, die zur<br />

Saison 2018 in den Markt eingeführt<br />

wurde. Interessant ist auch, dass die<br />

Entwicklung und Fertigung in Deutschland<br />

erfolgen.<br />

Das neue Evo-Modell hat unter anderem<br />

ein neues Getriebe bekommen,<br />

es läuft dadurch ruhiger und vibrationsärmer<br />

als seine beiden Vorgängerversionen.<br />

Zudem kann der Antrieb statt<br />

70 nun dauerhaft bis 80 Newtonmeter<br />

leisten, was besonders an steilen Anstiegen<br />

einen höheren Unterstützungsgrad<br />

liefert. Der Impulse verfügt über<br />

einen sogenannten „Shiftsensor“. Dieser<br />

sorgt dafür, dass beim Schaltvorgang<br />

die Unterstützung für den Bruchteil einer<br />

Sekunde unterbrochen wird und die<br />

Ketten- oder Nabenschaltung den Gang<br />

lastfrei wechseln kann.<br />

Das Antriebssystem lässt sich problemlos<br />

mit einem Smartphone verbinden,<br />

und wer möchte, kann sich die<br />

kostenlose Impulse-E-Bike-App herunterladen.<br />

Damit lässt sich beispielsweise<br />

die Navigation während einer Tour<br />

durchführen oder man kann direkt eine<br />

Tour planen. Das gilt umso mehr, als<br />

der Bereich „Navigation“ in der App für<br />

2019 verbessert wurde. Per Micro-USB-<br />

Anschluss können auch entsprechende<br />

Geräte mit Strom versorgt werden.<br />

Beim Display gibt es zwei unterschiedliche<br />

Varianten: das Impulse Evo<br />

Smart bzw. eine kleinere Version mit<br />

dem Zusatz „Compact“. Beide können<br />

das Gleiche bzw. liefern identische Informationen.<br />

Der Unterschied liegt lediglich<br />

in der Größe und Auflösung.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Der Impulse aus dem Hause Derby Cycle<br />

sticht in einem Punkt klar aus den<br />

anderen Mittelmotoren heraus: Beim<br />

Schaltvorgang wird die Unterstützung<br />

komplett ausgesetzt und der nächste<br />

Gang wird nahezu lastfrei eingelegt.<br />

Zwar ist dies anfangs – vor allem bei einem<br />

hohen Unterstützungsgrad – etwas<br />

gewöhnungsbedürftig, doch gleichzeitig<br />

äußerst effektiv.<br />

Beim maximalen Unterstützungsgrad<br />

bewegt sich der Antrieb im Mittelfeld,<br />

steile Anstiege stellen ihn aber<br />

vor kein Problem. Typisch Mittelmotor<br />

ist das hörbare Antriebsgeräusch – hier<br />

gehört das Modell zu den lauteren Kandidaten<br />

in unserem Test. Dank des großen<br />

520-Wattstunden-Akkus platziert<br />

sich der Impulse bei der Reichweite dafür<br />

weit vorne. Ein weiterer Pluspukt: die<br />

verlässliche Ladestandanzeige.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 49


TEST // E-BIKE-ANTRIEBE<br />

BIKEDRIVE MX25<br />

Antriebsart<br />

Nabenmotor, Heck<br />

Dauerleistung [W]<br />

250<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

50<br />

Gewicht Antriebseinheit ohne Akku [kg]<br />

3,5<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

360 / 500<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

2,6 (360 Wh) / 2,7 (500 Wh)<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25 / 32 / 45<br />

Unterstützungsstufen<br />

4<br />

Schiebehilfe<br />

ja<br />

Web<br />

www.maxonbikedrive.com<br />

Fett: getestete Version<br />

DER ANTRIEB<br />

Maxon ist ein Schweizer Traditionsunternehmen<br />

und stattet unter anderem Nasa-Rover<br />

mit Elektromotoren aus. Das Interessante<br />

an diesem Antrieb: Er kann an<br />

nahezu jedem Rad mit Kettenschaltung<br />

nachgerüstet werden. Warum also ein<br />

neues Rad kaufen, wenn man sein altes,<br />

lieb gewonnenes Rad hat und es technisch<br />

noch top dasteht? Das Kit besteht<br />

aus dem Nabenmotor, einer Bedieneinheit<br />

und wahlweise einem 360- bzw.<br />

500-Wattstunden-Akku. Die Einheit kostet<br />

je nach Variante zwischen 1.998 und<br />

2.500 Schweizer Franken zzgl. Einbau.<br />

Das System lässt sich grundsätzlich<br />

an fast jedem Bike mit Kettenschaltung<br />

nachrüsten. Der Akku wird an<br />

der Flaschenhalteraufnahme montiert.<br />

Drei Unterstützungsstufen mit einem<br />

Drehmoment von zehn, 20 und 30 Newtonmetern<br />

stehen zur Auswahl, zusätzlich<br />

kann man z. B. für steile Passagen<br />

oder einen schnellen Ampelstart den<br />

sogenannten Turbo Boost (50 Newtonmeter)<br />

aktivieren. Das Antriebssystem<br />

kommt ohne Display, wichtige Informationen<br />

wie Ladestandanzeige oder<br />

gewählter Unterstützungsmodus werden<br />

am leichtgängigen, ergonomischen<br />

und intuitiv zu bedienenden Drehgriff<br />

via LEDs angezeigt. Der Wirkungsgrad<br />

des Motors liegt laut Hersteller bei über<br />

85 Prozent. Neben der zulassungsfreien<br />

Pedelec-Variante gibt es die sogenannte<br />

20-Meilen-Option (32 km/h), die zulassungspflichtig<br />

ist, und eine zulassungspflichtige<br />

45 km/h-Version.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Das nachrüstbare Powerpack – anders<br />

kann man den Maxon-Nabenmotor nicht<br />

beschreiben – schiebt sehr kraftvoll in<br />

der höchsten Unterstützungsstufe an.<br />

Am Anstieg mussten wir im Schnitt die<br />

geringste Eigenleistung beisteuern. Erst<br />

an der maximalen Steigung mit 13 Prozent<br />

fiel die Unterstützung merklich ab.<br />

Für solche Situationen ist der Antrieb mit<br />

dem „Boost“-Mode ausgestattet: einfach<br />

den Drehgriff nach hinten drücken,<br />

und schon bekommt man mehr Unterstützung.<br />

Systembedingt gelingt der<br />

Gangwechsel an der Kettenschaltung<br />

genauso geschmeidig wie bei einem<br />

Rad ohne Antrieb, was klare Vorteile gegenüber<br />

Mittelmotoren hat.<br />

Ähnlich laut wie ein Mittelmotor<br />

gibt sich der Maxon im Fahrbetrieb und<br />

macht durch ein helles Surren auf sich<br />

aufmerksam. Trotz des verhältnismäßig<br />

„kleinen“ Akkus mit 360 Wattstunden<br />

schafften wir in der maximalen Unterstützungsstufe<br />

circa 740 Höhenmeter,<br />

was in Anbetracht der kraftvollen Unterstützung<br />

ein guter Wert ist.<br />

50 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-BIKE-ANTRIEBE // TEST<br />

PENDIX EDRIVE<br />

Antriebsart<br />

Mittelmotor<br />

max. Drehmoment [Nm]<br />

50<br />

Energiegehalt Akku [Wh]<br />

300 / 500<br />

Gewicht Akku [kg]<br />

2,9<br />

Unterstützung bis [km/h]<br />

25<br />

Unterstützungsstufen<br />

3<br />

Schiebehilfe<br />

nein<br />

Web<br />

www.pendix.de<br />

Fett: getestete Version<br />

DER ANTRIEB<br />

Der Mittelmotor zum Nachrüsten – Pendix<br />

liefert mit dem eDrive die Möglichkeit,<br />

zum Beispiel ein bereits vorhandenes<br />

<strong>Fahrrad</strong> nachträglich in ein Pedelec<br />

umzurüsten. Das spart zum einen Ressourcen<br />

und zum anderen eventuell<br />

auch den Geldbeutel. Für den eDrive<br />

300 sind dabei 1.490 Euro, für die<br />

500er-Version 1.690 Euro zzgl. Montage<br />

veranschlagt. Beide Modelle unterscheiden<br />

sich lediglich durch die Kapazität<br />

des Akkus – sie können später auch aufoder<br />

abgerüstet werden.<br />

Bei der Entwicklung haben die Macher<br />

bewusst darauf geachtet, ein möglichst<br />

einfach zu handhabendes System<br />

zu kreieren. Der Halter für den Akku<br />

wird an die gewöhnliche Flaschenhalteraufnahme<br />

montiert, am Akkukopf<br />

lassen sich drei Unterstützungsstufen<br />

anwählen und er gibt zugleich Auskunft<br />

über den aktuellen Ladestand. Wer<br />

mehr Infos wünscht, kann seit letztem<br />

Jahr auch sein Smartphone mit dem<br />

System koppeln. Die Pendix-Bike-App<br />

zeigt dann verschiedene Fahrinformationen<br />

an. Und per Mikro-USB-Anschluss<br />

am Akku lässt sich beispielsweise das<br />

Handy außerdem während der Fahrt mit<br />

Strom versorgen.<br />

IN BEWEGUNG<br />

Die Umstellung auf ein neues bzw. unbekanntes<br />

<strong>Fahrrad</strong>, wie man sie beim<br />

Neukauf eines Elektrorades machen<br />

müsste, entfällt mit dem Pendix-Antrieb,<br />

schließlich wird der Motor direkt<br />

an das eigene, bereits vorhandene Rad<br />

nachgerüstet. Der Unterstützungsgrad<br />

des Pendix’ fällt im Vergleich zu den<br />

weiteren Testkandidaten allerdings eher<br />

gering aus – der Antrieb eignet sich besser<br />

für flache bis hügelige Gegenden.<br />

Auch eine Leistungsdifferenz zwischen<br />

zwei Fahrern lässt sich damit gut ausgleichen<br />

und man erfährt den oft beim<br />

Treten so sehnlich erwünschten „Rückenwind“.<br />

So leise wie der Wind gibt sich auch<br />

der Pendix – die Geräusche werden im<br />

normalen Fahrbetrieb kaum wahrgenommen.<br />

Lediglich ein Klappern des<br />

Akkus ist bei Bodenunebenheiten zu<br />

hören. Das Einsetzen des Motors bzw.<br />

die Unterstützung ist weniger homogen<br />

als bei serienmäßig verbauten Antrieben.<br />

Die Bedienung der einzelnen Unterstützungsstufen<br />

am Kopf des Akkus ist<br />

einfach und in der Regel auch während<br />

der Fahrt möglich. Die Akku-Ladestand -<br />

anzeige wird über verschiedene Farben<br />

gut sichtbar angezeigt und ist so direkt<br />

erkennbar. Bei der Reichweite platzierte<br />

sich der Pendix mit dem 500-Wattstunden-Akku<br />

im guten Mittelfeld.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 51


INTERVIEW // LITHIUM-IONEN-AKKU AM E-BIKE<br />

Interview Matthias Baumgartner Fotos Hersteller<br />

LITHIUM-IONEN-AKKUS<br />

INTERVIEW MIT LUKAS HUBERT VON BMZ<br />

Ob Automobilindustrie oder <strong>Fahrrad</strong>branche: Die Neuentwicklungen verlaufen in beiden Bereichen stark<br />

elektrisierend ab. Dabei kommt sowohl im E-KFZ als auch im E-Bike ein sogenannter Lithium-Ionen-Akku<br />

zum Einsatz, wie er auch für Smartphones verwendet wird. Doch haben Sie sich auch schon mal gefragt,<br />

was ein Lithium-Ionen-Akku eigentlich ist und welche Technik sich dahinter verbirgt? Um unseren<br />

Wissenshunger zu stillen, haben wir bei den Akku-Experten der BMZ Group nachgeforscht.<br />

Herr Hubert, wie kann man sich<br />

denn, einfach erklärt, einen Lithium-<br />

Ionen-Akku vorstellen? Welcher Aufbau,<br />

welche Technik, Funktionsweise<br />

und welche Materialien verbergen<br />

sich dahinter?<br />

1<br />

1 Das Innenleben eines<br />

modernen E-Bike-Akkus.<br />

Grob lässt sich eine Batterie<br />

in drei Hauptteile einteilen.<br />

Lukas Hubert: Ein E-Bike-Akku besteht<br />

prinzipiell aus drei Hauptkomponenten:<br />

erstens aus dem sogenannte Corepack,<br />

einer Verschaltung aus einzelnen Lithium-Ionen-Zellen.<br />

Je nachdem, welche<br />

Spannung und Kapazität vom Antrieb benötigt<br />

wird, werden dort 20 bis 60 Zellen<br />

seriell und parallel verschaltet. Das Herzstück<br />

bildet dann das Battery-Management-System.<br />

Dieses überwacht die<br />

Spannungen und den Ladevorgang und<br />

fungiert im Fehlerfall wie eine Sicherung.<br />

Der dritte Teil ist das Gehäuse mit Anzeigeeinheit<br />

und Lade-/Entladebuchse.<br />

Warum werden ausschließlich Lithium-Ionen-Batterien<br />

verbaut; gibt es<br />

hierzu keine alternativen Akku-Typen?<br />

Lukas Hubert: Zurzeit ist die Lithium-<br />

Ionen-Technologie die einzige Technologie,<br />

die eine so hohe Energiedichte bei<br />

52 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


LITHIUM-IONEN-AKKU AM E-BIKE // INTERVIEW<br />

bezahlbaren Preisen bietet. Natürlich<br />

wird weltweit an Verbesserungen der<br />

Lithium-Ionen- und auch anderer Technologien<br />

gearbeitet. Wir sehen zurzeit aber<br />

noch ein hohes Entwicklungspotenzial<br />

bei Lithium-Zellen und engagieren uns<br />

als BMZ auch deshalb stark in Forschung<br />

und Entwicklung, um die Technologie<br />

noch leistungsfähiger zu machen.<br />

WENN MAN ALLE RAHMEN-<br />

BEDINGUNGEN KENNT, PASST<br />

DER AKKU AM ENDE ZUM<br />

PEDELEC WIE EIN MASS-<br />

GESCHNEIDERTER ANZUG.<br />

Aktuell stagniert das Verhältnis von<br />

Leistung und Gewicht nahezu. So<br />

wiegt beispielsweise ein 500 Wattstunden-Akku<br />

um die 2,5 Kilogramm. Werden<br />

sich mit dieser Technik noch deutlich<br />

leichtere Akkus realisieren lassen?<br />

Lukas Hubert: Durchaus. Wir hatten in<br />

den letzten Jahren den Trend, dass die<br />

Kapazität der Zellen ständig stieg, ohne<br />

dass die Akkus größer wurden. Wenn<br />

sich jetzt der Markt bei rund 500 bis<br />

600 Wattstunden einpendelt, werden<br />

wir in den nächsten Jahren wohl noch<br />

kompaktere Akkus bauen können.<br />

Welche Veränderungen gab es in den<br />

letzten fünf Jahren?<br />

Lukas Hubert: Einige fast unglaubliche.<br />

Zum einen natürlich in puncto Energiedichte<br />

und bezüglich des Fortschritts der<br />

Technologie im Allgemeinen. Ständig erleben<br />

wir neue Ansätze, um die Kapazität<br />

zu erhöhen und die Lebensdauer zu<br />

verlängern. Zum anderen sehen wir auch<br />

die Integration der Akkus in das Design<br />

der Räder. Als wir vor einigen Jahren einen<br />

in das Unterrohr integrierten Akku<br />

vorstellten, waren wir fast die Einzigen.<br />

Heute kann man sich als Batteriehersteller<br />

fast nichts anderes mehr erlauben.<br />

Lassen sich mit dem technischen Design<br />

der Akkus Reichweite und Leistung<br />

beeinflussen?<br />

Lukas Hubert: Selbstverständlich. Der<br />

Wunsch nach mehr Kapazität bei kleinerer<br />

Bauform ist auf den ersten Blick<br />

zwar widersprüchlich, durch den Einsatz<br />

der neuesten Zelltechnologien und<br />

des aktuellsten Ingenieurs-Know-hows<br />

schaffen wir es jedoch immer wieder.<br />

Wichtig für uns ist es dabei, den Akku<br />

genau auf den Motor, das Bike, den Anwendungsbereich<br />

und die geforderte<br />

Spannung auszulegen. Wenn man alle<br />

Rahmenbedingungen kennt, passt der<br />

Akku am Ende zum Pedelec wie ein<br />

maßgeschneiderter Anzug und jeder<br />

Millimeter ist optimal genutzt.<br />

Es ist immer die Rede davon, dass ein<br />

Akku ein Maximum an bestimmten<br />

Ladezyklen durchhält. Was ist ein Ladezyklus?<br />

Lukas Hubert: Ein Ladezyklus beschreibt<br />

das Entladen und Wiederaufladen eines<br />

Akkus. Je mehr Ladezyklen ein Akku erreichen<br />

kann, desto höher ist die Qualität<br />

– so die gängige Meinung. Allerdings gibt<br />

es hier einige Fallstricke: Manchmal werden<br />

die Ladezyklen nicht von null bis 100<br />

Prozent Ladestand angegeben, sondern<br />

nur in den gängigen Anwendungsbereichen,<br />

etwa von 30 bis 100 Prozent. Das<br />

macht einen Vergleich natürlich schwerer.<br />

Zudem ist auch die Höhe des Lade- und<br />

Entladestromes entscheidend. Lade und<br />

entlade ich einen Akku sehr langsam, erreiche<br />

ich wesentlich mehr Ladezyklen,<br />

als wenn ich ihn stark beanspruche.<br />

Was passiert, wenn die Anzahl der<br />

Ladezyklen überschritten ist? Nimmt<br />

die Akku-Leistung schwach oder stark<br />

ab? Ist der Leistungsabfall konstant?<br />

2<br />

2 Lukas Hubert ist Produktmanager<br />

E-Bike bei den Akku-<br />

Experten der BMZ Group.<br />

Lukas Hubert: Wenn der Akku immer<br />

gleich beansprucht wird, ist der Leistungsabfall<br />

recht konstant und beginnt<br />

schon beim ersten Laden. Meist ist eine<br />

Restkapazität von 60 Prozent nach x Ladezyklen<br />

angegeben. Damit ist der Akku<br />

ja auch noch nutzbar. Wie schon gesagt,<br />

hängt die Lebensdauer eines Akkus auch<br />

eher von der Nutzung ab als nur von der<br />

Anzahl der Zyklen. Wenn die Kapazität<br />

des Akkus irgendwann nicht mehr für<br />

die Sonntagstour reicht, sollte man sich<br />

einen neuen zulegen. Nicht früher, aber<br />

auch nicht später.<br />

Kann ich einen Lithium-Ionen-Akku<br />

bedenkenlos in jeglichem Ladezustand<br />

wiederaufladen? Gibt es hierbei<br />

etwas zu beachten? Stichwort Memory-Effekt?<br />

Lukas Hubert: Einen Memory-Effekt<br />

wie bei alten Handys gibt es bei Lithium-Ionen-Akkus<br />

nicht. Eher das Gegenteil<br />

ist der Fall: Ein moderner Akku hat es<br />

am liebsten, wenn er nicht komplett entladen<br />

und geladen wird. Also lieber den<br />

Akku mit etwas Restkapazität wieder<br />

ans Ladegerät hängen, als ihn krampfhaft<br />

leerzufahren.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 53


INTERVIEW // LITHIUM-IONEN-AKKU AM E-BIKE<br />

Kann bzw. soll der Akku bei Nichtbetrieb<br />

eigentlich lieber am Ladegerät<br />

stecken?<br />

Lukas Hubert: Die Antwort hier ist ja<br />

und nein. Moderne Ladegeräte halten<br />

den Akku möglichst schonend auf dem<br />

maximalen Ladestand. Allerdings hält<br />

ein Lithium-Ionen-Akku am längsten,<br />

wenn man ihn zwischen 20 und 80 Prozent<br />

hält. Also besser das Ladegerät abstecken,<br />

wenn der Akku geladen ist, und<br />

ab und zu nachladen.<br />

3<br />

Stichwort Selbstentladung: Ist nach<br />

einem Monat Nichtgebrauch der Akku<br />

immer noch zu 100 Prozent geladen<br />

oder gibt es eine Selbstentladung?<br />

Lukas Hubert: Eine gewisse Selbstentladung<br />

gibt es immer. Allerdings sollte<br />

man nach einem Monat noch nicht so<br />

viel davon merken. Wenn man die Batterie<br />

im Winter alle zwei Monate mal<br />

nachlädt, ist man auf der sicheren Seite.<br />

3 Heutige E-Bike-Batterien<br />

sind so konstruiert, dass<br />

sie formschön in den<br />

Rahmen eines <strong>Fahrrad</strong>es<br />

integriert werden können.<br />

In welchem Ladezustand und Temperaturbereich<br />

sollte die Batterie<br />

idealerweise über den Winter aufbewahrt<br />

werden? Was gibt es dabei<br />

noch zu beachten?<br />

Lukas Hubert: Idealerweise bei Raumtemperatur<br />

oder leicht darunter. Eine Lagerung<br />

unter null Grad sollte man genauso<br />

vermeiden wie zu hohe Luftfeuchtigkeit<br />

oder sehr hohe Temperaturen.<br />

Was sollte man mit einer Batterie keinesfalls<br />

machen? Etwa sie beispielsweise<br />

im Sommer im Auto liegen lassen<br />

oder in der prallen Sonne?<br />

Lukas Hubert: Prinzipiell ist eine moderne<br />

E-Bike-Batterie sehr pflegeleicht. Eine<br />

Grundregel ist: Nicht zu kalt und nicht zu<br />

heiß lagern, also circa bei zehn bis 30° C,<br />

und nicht mit dem Hochdruckreiniger reinigen,<br />

erst recht nicht die Kontakte. Da<br />

kann es gegebenenfalls doch gefährlich<br />

werden. Zum Reinigen einen milden<br />

Reiniger verwenden, bei Anzeichen von<br />

Korrosion etwas Batteriepolfett auf die<br />

Kontakte geben, und alles ist gut. Bitte<br />

aber nicht versuchen, den Akku und den<br />

Stecker komplett mit Polfett zu füllen.<br />

Diese Akkus landen dann meist wieder<br />

bei uns im Service …<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt: Wie<br />

kann ein solcher Kraftspeicher in ferner<br />

Zukunft recycelt werden?<br />

Lukas Hubert: Diese Frage zielt wahrscheinlich<br />

auf die Pläne der Autoindustrie<br />

ab, gebrauchte Batterien als<br />

Zwischenspeicher für das Stromnetz<br />

zu nutzen. Ob sich das im E-Bike-Bereich<br />

irgendwann rechnen wird, weiß<br />

ich nicht. Wir recyceln unsere Batterien<br />

auch heute schon gemeinsam mit<br />

einem Spezialisten, der seltene Erden<br />

und Rohstoffe zurückgewinnt, Schadstoffe<br />

abspaltet und die Reste zur Energieerzeugung<br />

nutzt. Dadurch können<br />

wir gewährleisten, dass unsere Kunden<br />

ohne schlechtes Gewissen alte Akkus<br />

zurückgeben können.<br />

Wir haben nun ausführlich über aktuelle<br />

Lithium-Ionen-Batterien gesprochen.<br />

Was kommt nun eigentlich als<br />

Nächstes? Arbeiten Sie aktuell bereits<br />

an alternativen Technologien?<br />

Lukas Hubert: Dies alles ausführlich<br />

zu besprechen, würde sicherlich den<br />

Rahmen sprengen, deshalb nur einige<br />

Beispiele, was uns zurzeit umtreibt:<br />

Wir führen gerade eine automatisierte<br />

Fertigung mittels Laserschweißanlagen<br />

ein, um noch höhere Qualitätsstandards<br />

zu setzen, arbeiten an vielen Projekten<br />

mit dem neuen Zellformat 21700, um<br />

Akkus kleiner und leistungsfähiger zu<br />

gestalten, und sind dabei, in einem Zusammenschluss<br />

mit anderen deutschen<br />

Unternehmen eine Zellfertigung in Europa<br />

aufzubauen. Zudem engagieren wir<br />

uns stark im Automotive- und Energiespeichersektor.<br />

Sie sehen – das Thema<br />

ist gerade sehr in Bewegung.<br />

Herr Hubert, vielen Dank für das ausführliche<br />

und interessante Gespräch!<br />

54 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


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ELEKTRIFIZIE<br />

56 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


RTE RENNER<br />

VIER E-RENNRÄDER FÜR 2019<br />

IN DER NAHAUFNAHME<br />

Einmal die Alpenpässe so schnell hinaufjagen wie<br />

die Besten der Tour de France? E-Rennräder machen<br />

es möglich. Die Kreuzung aus klassischen Rennmaschinen<br />

und Elektrorädern ist derzeit wohl einer<br />

der spannendsten Trends auf dem <strong>Fahrrad</strong>markt.<br />

Der Grund dafür ist simpel: Dank ausgeklügelter<br />

Designs, bestens integrierter Motoren und hochwertiger<br />

Komponenten wirken E-Rennräder nicht nur<br />

äußerst dynamisch, sondern sind auch auf der Straße<br />

sehr sportlich unterwegs. <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> nahm<br />

vier aktuelle E-Renner genauer unter die Lupe.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 57


NAHAUFNAHME // E-RENNRÄDER 2019<br />

FOCUS PARALANE² 9.8<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

14,12 (inkl. Schutzblechen)<br />

Rahmenmaterial<br />

Carbon<br />

Garantie (Rahmen)<br />

6<br />

Antrieb<br />

Fazua Evation<br />

Akku<br />

250 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra Di2<br />

Bremsen<br />

Shimano Ultegra, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Continental Grand Prix 4000, 28-622<br />

Gänge, Übersetzung<br />

2 x 11, 36-52, 11-34<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 6.999,- €<br />

Web<br />

www.focus-bikes.com<br />

DAS RAD<br />

DIE AUSSTATTUNG<br />

1 Der Fazua-Motor wird über ein innovatives Device<br />

am Lenker gesteuert.<br />

Der Name Paralane ist ein alter Bekannter<br />

im Focus-Sortiment. Auch ohne E-Antrieb<br />

hat sich das im Endurance-Bereich<br />

angelegte Rennrad längst einen Namen<br />

gemacht – die neue Elektrovariante soll<br />

nun nahtlos daran anknüpfen. Die Idee<br />

hinter dem Paralane² ist dabei einfach<br />

wie simpel: Man hat versucht, die besten<br />

Eigenschaften des klassischen Paralane<br />

mit denen des Fazua-Elektromotors<br />

zu vereinen. Das Ergebnis ist das<br />

Paralane² – ein komfortabler, aber dennoch<br />

sportlicher E-Renner, bei dem man<br />

nach einiger Fahrzeit kaum mehr spüren<br />

soll, dass man hier auf einem Rennrad<br />

mit Elektromotor unterwegs ist. Dabei<br />

muss es nicht immer sportlich und rasant<br />

sein: Die maximale Reifenfreiheit<br />

von bis zu 35 Millimetern gibt einem die<br />

Möglichkeit, auch einmal abseits geteerter<br />

Wege auf Abenteuerfahrt zu gehen.<br />

Das Herz des Paralane² steckt im Unterrohr.<br />

Der bestens integrierte Fazua-<br />

Motor gilt derzeit als der gefragteste<br />

Antrieb bei den E-Rennrad-Herstellern.<br />

Zwar ist er nicht enorm ausdauernd, das<br />

muss er aber auch gar nicht sein. Denn<br />

der Antrieb punktet mit zwei Qualitäten,<br />

die eine Fahrt mit dem Paralane² zu einem<br />

sehr realitätsnahen Erlebnis machen:<br />

Zum einen vermittelt er auch im<br />

höchsten Unterstützungsgrad ein sehr<br />

gefühlsechtes Fahrerlebnis, zum anderen<br />

ist die Motor-Batterie-Einheit auf<br />

Flachetappen auch entnehmbar, womit<br />

das Rad zum klassischen Rennrad wird.<br />

Die teure Ausstattung kann sich auch<br />

sonst sehen lassen: Ein Carbonrahmen<br />

und die elektronische Shimano-Schaltgruppe<br />

Ultegra Di2 mit Scheibenbremsen<br />

sind schließlich auf jedem Terrain<br />

eine gute Wahl.<br />

2 Die Fazua-Antriebseinheit lässt sich einfach per<br />

Knopf entnehmen.<br />

3 Bei der Schaltgruppe vertraut man auf Shimanos<br />

Ultegra Di2 mit Disc Brakes.<br />

FAZIT<br />

Mit dem Paralane² vereint Focus die<br />

Vorteile eines klassischen Rennrades<br />

mit denen eines E-Bikes in beeindruckender<br />

Manier. Besonders gut<br />

gefällt der Fazua-Antrieb mit seinem<br />

realistischen Fahrgefühl.<br />

58 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-RENNRÄDER 2019 // NAHAUFNAHME<br />

GIANT TOUGHROAD E+ GX<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

20,35<br />

Rahmenmaterial<br />

Alu<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Antrieb<br />

Giant SyncDrive Sport<br />

Akku<br />

500 Wh<br />

Schaltung<br />

Sram Apex<br />

Bremsen<br />

Sram Apex, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Giant CrossCut Gravel 2, 50-622<br />

Gänge, Übersetzung<br />

1 x 11, 48, 11-42<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 3.299,99 €<br />

Web<br />

www.giant-bicycles.com<br />

DAS RAD<br />

DIE AUSSTATTUNG<br />

1 Die Steuerungs-Unit zeigt übersichtlich alles Wichtige<br />

an – auch Details zur Motorenfunktion.<br />

Über die Stadtgrenzen hinaus – das Motto<br />

des Giant ToughRoad E+ GX ist klar.<br />

Dieses E-Bike ist dafür gemacht, auf<br />

jedem Terrain sportlich, aber dennoch<br />

komfortabel unterwegs zu sein. Der<br />

günstigste Renner in unserer Vorstellungsrunde<br />

wurde von den Ingenieuren<br />

des taiwanesischen Herstellers in jeder<br />

Facette als Allrounder angelegt, der eine<br />

große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten<br />

bietet – vom täglichen Pendeln<br />

in die Arbeit bis hin zur langen Tour im<br />

leichten Gelände. Hierfür vertraut man<br />

auf einen Mix aus robusten Komponenten<br />

und den SyncDrive-Sport-Motor aus<br />

dem Hause Yamaha. Mit breiteren Reifen<br />

und einer integrierten Halterung für<br />

Gepäckträger, um Lasten zu befördern,<br />

ist auch die weitere Ausstattung auf ein<br />

möglichst hohes Maß an Vielseitigkeit<br />

ausgelegt.<br />

Mit 250 Watt und 80 Newtonmetern<br />

sorgt der Giant-Mittelmotor SyncDrive<br />

Sport S5 powered by Yamaha für ein sicheres<br />

Fahrverhalten und eine zugleich<br />

geschmeidige Beschleunigung auf jedem<br />

Untergrund. Zwar ist der Antrieb<br />

nicht ganz so unauffällig integriert wie bei<br />

anderen Modellen, dafür punktet er mit<br />

seiner starken Leistung. Schön anzusehen<br />

ist aber die interne Zugverlegung im<br />

Aluminiumrahmen; Letzterer überzeugt<br />

zudem durch die integrierte Gepäckträger-,<br />

Ständer- und Radschutz-Aufnahme.<br />

Hier wird Alltagstauglichkeit gelebt, was<br />

auch bei den weiteren Teilen am Giant-Modell<br />

auffällt: Srams Apex-Schaltgruppe<br />

mit Scheibenbremsen gilt als sehr<br />

widerstandsfähig, und mit den CrossCut-<br />

Gravel-2-Pneus von Giant kann man auch<br />

im gröberen Schotter genügend Grip<br />

entwickeln.<br />

2 Für längere Touren ist im Giant-Bike ein Akku mit<br />

500 Wattstunden verbaut.<br />

3 Der SyncDrive-Motor sorgt auch bergauf und bei<br />

Gegenwind für guten Schub.<br />

FAZIT<br />

Das Giant ToughRoad E+ GX ist die<br />

perfekte Wahl für alle, die ein möglichst<br />

vielseitiges E-Rennrad suchen,<br />

das bei jeder Gelegenheit eingesetzt<br />

werden kann – ein absoluter Alleskönner.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 59


NAHAUFNAHME // E-RENNRÄDER 2019<br />

BIANCHI ARIA E-ROAD<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

11,98<br />

Rahmenmaterial<br />

Carbon<br />

Garantie (Rahmen)<br />

5<br />

Antrieb<br />

Ebikemotion X35<br />

Akku<br />

250 Wh<br />

Schaltung<br />

Shimano Ultegra<br />

Bremsen<br />

Shimano Ultegra, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

Vittoria Rubino, 28-622<br />

Gänge, Übersetzung<br />

2 x 11, 36-52, 11-32<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

47, 50, 53, 55, 57, 59, 61<br />

Preis<br />

UVP 4.999,- €<br />

Web<br />

www.bianchi.com<br />

DAS RAD<br />

DIE AUSSTATTUNG<br />

1 Liebe zum Detail: Das traditionelle Bianchi-<br />

Emblem darf auch bei diesem Modell nicht fehlen.<br />

Ist das wirklich ein E-Rennrad? Tatsächlich<br />

fallen die Elektrokomponenten beim<br />

Bianchi Aria E-Road erst auf den zweiten<br />

oder sogar dritten Blick auf – so gut ist<br />

die Ebikemotion-Antriebseinheit in den<br />

Carbonrahmen integriert. Mit ihrem im<br />

Highend-Segment angesiedelten Flitzer<br />

haben die Italiener aber nicht nur optisch<br />

die Grenze des Machbaren ausgelotet:<br />

Mit knapp unter zwölf Kilo spielt<br />

das Aria auch in Sachen Gewicht in der<br />

obersten Elektrorad-Liga mit. Dieses<br />

E-Rennrad richtet sich mit seinem filigranen<br />

und zugleich cleanen Look ganz<br />

klar an sportliche Fahrer, die auf der Straße<br />

Tour-de-France-Feeling und bergauf<br />

Profi geschwindigkeit erleben wollen.<br />

Dafür sorgen nicht zuletzt die verbauten<br />

Komponenten, die allesamt auch zum<br />

Standardrepertoire klassischer Rennräder<br />

gehören.<br />

Neben dem Fazua-Motor ist der Ebikemotion-Antrieb<br />

derzeit einer der kompaktesten<br />

E-Motoren auf dem <strong>Fahrrad</strong>markt.<br />

Bei Bianchi hat man dies dazu genutzt,<br />

um die IPD-Technologie – Inner Power<br />

Drive System – auf die Straße zu bringen.<br />

Damit ist ein sehr dünner, in den Rahmen<br />

integrierter 250-Wattstunden-Akku<br />

gemeint, der den Hinterradna benantrieb<br />

speist. Insgesamt kommt das gesamte<br />

Antriebssystem so gerade einmal auf beeindruckende<br />

3,5 Kilogramm und gehört<br />

damit zu den leichtesten E-Bike-Antrieben<br />

überhaupt. Geschaltet wird beim Aria<br />

E-Road mit Shimanos Ultegra-Di2-Gruppe<br />

inklusive Scheibenbremsen, bei den Reifen<br />

vertraut man auf 28er-Rubino-Pneus<br />

aus dem Hause Vittoria. Positiv fällt die<br />

große Auswahl an Rahmengrößen auf:<br />

So gibt es sieben Varianten zwischen 47<br />

und 61 Zentimetern.<br />

2 Der Ebikemotion-Antrieb wird unauffällig per<br />

Knopf am Oberrohr gesteuert.<br />

3 Der Ebikemotion-Hinterradna benantrieb gehört zu<br />

den leichtesten E-Bike-Motoren überhaupt.<br />

FAZIT<br />

Ein E-Rennrad für Rennfahrer. Das<br />

Bianchi Aria E-Road ist ein reinrassiger<br />

Renner, der perfekt für sportliche<br />

Abenteuer ist. Äußerst positiv fällt<br />

der hervorragend integrierte Ebikemotion-Antrieb<br />

auf.<br />

60 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


E-RENNRÄDER 2019 // NAHAUFNAHME<br />

CANNONDALE SYNAPSE NEO SE<br />

1 2 3<br />

Gewicht, kg<br />

18,55<br />

Rahmenmaterial<br />

Alu<br />

Garantie (Rahmen)<br />

lebenslang<br />

Antrieb<br />

Bosch Active Line Plus<br />

Akku<br />

500 Wh<br />

Schaltung<br />

Sram Apex<br />

Bremsen<br />

Sram Apex, Scheibenbremse<br />

Reifen, Dimension<br />

WTB Byway, 47-622<br />

Gänge, Übersetzung<br />

1 x 11, 44, 11-42<br />

Verfügbare Rahmengrößen<br />

S, M, L, XL<br />

Preis<br />

UVP 3.699,- €<br />

Web<br />

www.cannondale.com<br />

DAS RAD<br />

DIE AUSSTATTUNG<br />

1 Auf dem Display lässt sich alles Notwendige wie<br />

Fahrdaten und Ladestand anzeigen.<br />

Gravel, Gravel und nochmals Gravel. Das<br />

Cannondale Synapse Neo SE ist ein klassisches<br />

Geländerennrad – nur eben mit<br />

Elektromotor. Dabei ist es mittlerweile<br />

eines von vier E-Road-Modellen im Cannondale-Sortiment<br />

– ein Zeichen, wie<br />

wichtig die Kategorie für den US-Hersteller<br />

geworden ist. Im Gegensatz zu den<br />

straßenaffineren Varianten Neo 1, Neo 2<br />

und Neo 3 ist das SE insofern auf den<br />

Einsatz auf Schotter und Co. getrimmt,<br />

als dass hier auch große Reifenbreiten<br />

montiert werden können. Mit dem geschickt<br />

hinter dem großen Einfach-Kettenblatt<br />

versteckten Bosch-Motor richtet<br />

sich das Modell besonders an Rennradfahrer,<br />

die mit ihrem E-Bike auch einmal<br />

eine längere Sonntagsrunde unternehmen<br />

wollen, ohne dabei Rücksicht auf<br />

das Terrain bzw. den Untergrund nehmen<br />

zu müssen.<br />

Auch Bosch kann E-Rennrad – das<br />

zeigt das Synapse Neo SE in beeindruckender<br />

Weise. Der kraftvolle Active-<br />

Line-Plus-Antrieb mit 500 Wattstunden<br />

leistet auch an steilen Rampen auf Schotter<br />

genügend Schub, wie unter anderem<br />

unser Antriebstest in dieser Ausgabe gezeigt<br />

hat – eine essenzielle Eigenschaft<br />

eines Gravel Bikes. Schön ist der ins<br />

Unterrohr integrierte Powertube-Akku,<br />

der für seine hohe Reichweite bekannt<br />

ist. Damit ist das Rad auch für längere<br />

Touren gut geeignet. Wie das zuvor<br />

vorgestellte Giant-Modell vertraut der<br />

Cannondale-Bolide ebenfalls auf Srams<br />

Apex-Gruppe. Mit den 47 Millimeter<br />

breiten WTB-Byway-Reifen sind ordentliche<br />

Gummis für den Allround-Einsatz<br />

montiert. Durch ihr Micro-Profil bieten<br />

sie ausreichend Grip auf Sandstraßen,<br />

laufen aber noch gut auf Asphalt.<br />

2 Der kraftvolle Actic-Line-Plus-Antrieb vertraut auf<br />

einen Akku mit 500 Wattstunden.<br />

3 Scheibenbremsen für die Trails gehören selbstverständlich<br />

zur Ausstattung.<br />

FAZIT<br />

Das Cannondale Synapse Neo SE richtet<br />

sich an alle E-Rennradfahrer, die<br />

gerne einmal abseits geteerter Wege<br />

unterwegs sind. Dank Bosch-Motor<br />

darf es dabei auch durchaus eine<br />

längere Tour im Gelände sein.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 61


FAZUA // PORTRÄT<br />

Text Werner Müller-Schell Foto Stefan Schopf<br />

RAKETEN-<br />

START<br />

ZU BESUCH BEI FAZUA<br />

Leistungsfähige Antriebe für E-Bikes zu bauen, war bis dato vor<br />

allem eine Angelegenheit für große Firmen wie Bosch, Brose,<br />

Yamaha und Co. Seit Kurzem mischt jedoch das bayerische Jungunternehmen<br />

Fazua die Branche kräftig auf. Der Grund des Erfolgs<br />

liegt am besonderen Unternehmergeist, wie unser Besuch am<br />

Fazua-Standort im Süden Münchens gezeigt hat.<br />

1<br />

1 Der Fazua-Motor<br />

wird mittlerweile<br />

von über 30 Radmarken<br />

verbaut.<br />

Three, two, one, go … Ein kleines<br />

Silo, nur wenige Meter neben der<br />

Hauptproduktionsanlage, erinnert<br />

daran, dass dort, wo heute Motoren<br />

vom Band laufen, bis vor<br />

wenigen Jahren noch Raketen<br />

entwickelt wurden. Zuerst EADS,<br />

später Airbus Defence and Space<br />

– die Geschichte des von außen<br />

unscheinbar wirkenden Firmengebäudes<br />

in Ottobrunn, einem Vorort<br />

Münchens, ist schon immer eine<br />

gewesen, die mit steilen Aufstiegen<br />

zu tun hatte. Mit Fazua schickt<br />

sich nun ein Newcomer an, der<br />

Historie des Industriebaus ein<br />

weiteres Erfolgskapitel hinzuzufügen.<br />

Der große Unterschied zu<br />

den Vorgängern: Hoch hinaus gilt<br />

für Fazua nur im übertragenen Sinne.<br />

Das Ziel sind nämlich weder<br />

der Himmel noch die Raumfahrt,<br />

sondern Antriebe für Fahrräder.<br />

Erst seit 2014 gibt es das Unternehmen,<br />

dessen Name vom<br />

bayerischen Ausruf „Fahr zua!“<br />

abgeleitet wurde. Seit der Gründung<br />

kann man allerdings bereits<br />

eine Entwicklung vorweisen, die<br />

der eines Raketenstarts gleichkommt:<br />

Vom Start-up zum Team<br />

mit 70 Mitarbeitern bringen es nur<br />

wenige Firmen in den ersten fünf<br />

Jahren ihres Bestehens.<br />

EINE ZÜNDENDE IDEE<br />

Über 30 Marken bauen bereits<br />

auf den Antrieb mit dem futuristisch<br />

anmutenden Namen Evation,<br />

der aufgrund seines geringen<br />

Gewichts, seiner praktischen und<br />

integrierten Bauweise sowie seines<br />

Fahrgefühls vor allem bei<br />

E-Rennrädern mittlerweile eine<br />

feste Branchengröße ist. „Die Eigenschaften<br />

unseres Antriebes –<br />

klein, kompakt und sanft – passen<br />

sehr gut zu dieser Kategorie. Für<br />

uns ist aber klar, dass der Evation<br />

für jede Radkategorie gebaut ist.<br />

Da sind wir sicherlich sehr breit<br />

aufgestellt“, erzählt Johannes Biechele<br />

im Rahmen unseres Hausbesuchs<br />

bei den Münchnern.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 63


2<br />

Biechele selbst hatte einst die<br />

zündende Idee, mit einem neuartigen<br />

Antrieb Firmen wie Bosch, Yamaha<br />

und Co. die Stirn zu bieten.<br />

Während seiner Zeit als Werkstudent<br />

im Bereich Elektromotoren<br />

Anfang der 2010er-Jahre fiel dem<br />

jungen Ingenieur auf, dass E-Bikes<br />

„richtig cool“ sind. „Aber mit den<br />

großen Antrieben und Akkus am<br />

Rad sahen sie einfach nicht gut<br />

MIT DEN GROSSEN<br />

ANTRIEBEN UND AKKUS<br />

AM RAD SAHEN DIE<br />

ERSTEN E-BIKES EINFACH<br />

NICHT GUT AUS.<br />

aus“, erinnert er sich mit einem<br />

Schmunzeln an die Zeit zurück,<br />

als das E-Bike noch in den Kinderschuhen<br />

steckte. Biechele begann<br />

daraufhin das Tüfteln – und konstruierte<br />

in der Werkstatt seines<br />

Großvaters das erste Holzmodell<br />

seiner Motorenidee. „Von da an<br />

hat sich die Sache verselbstständigt.<br />

Ich hatte schnell ein Team im<br />

Freundeskreis beisammen. Das<br />

Geld für die Patentanmeldung<br />

habe ich mir von meiner Freundin<br />

geliehen, und mit dem Holzmodell<br />

wurde der erste Gründungsantrag<br />

eingereicht“, erzählt er.<br />

Vom heutigen 70-Mann-Team<br />

im ehemaligen EADS-Gebäude,<br />

in dem Entwicklung, Einkauf, Lager,<br />

Marketing, Sales und Service<br />

vereint sind, war man da aber<br />

noch weit entfernt. „Wir mussten<br />

nicht nur den Motor entwickeln,<br />

sondern auch das Umfeld für die<br />

Produktion schaffen – das war<br />

ein weiter Weg“, sagt auch Fabian<br />

Reuter. Wie Biechele gehört er<br />

heute zur Geschäftsführung und<br />

war Teil des Gründungsteams. Ein<br />

erster Meilenstein: der erste fahrbereite<br />

Prototyp 2015, ein weiterer<br />

der Produktionsstart 2017. „Ein<br />

großes Glück war sicher, dass<br />

wir den E-Bike-Boom zur richtigen<br />

Zeit erwischt haben. Hinzu kommt<br />

unser tolles Team“, so Reuter.<br />

START-UP-ATMOSPHÄRE<br />

Geht man durch die Fazua-Räumlichkeiten,<br />

fällt schnell auf, was er<br />

damit meint. Auf einer Bilderwand<br />

im Treppenhaus werden alle Mitarbeiter<br />

als „Fazua Heroes“ präsentiert,<br />

die Bürotüren stehen überall<br />

offen, auch über die Abteilungsgrenzen<br />

hinweg tauscht man sich<br />

rege aus. Bisweilen fühlt man sich<br />

sogar eher an einen modernen<br />

2 Die Gründer und<br />

Geschäftsführer<br />

Johannes Biechele<br />

(links) und Fabian<br />

Reuter mit dem<br />

Holzmodell, mit dem<br />

im Jahr 2012 die<br />

Fazua-Story begann.<br />

64 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


FAZUA // PORTRÄT<br />

2019 IST DAS ERSTE JAHR, IN DEM WIR<br />

EINE MASSE AN FAZUA-ANTRIEBEN AUF<br />

STRASSEN UND TRAILS SEHEN WERDEN.<br />

3<br />

Coworking-Space erinnert – auch<br />

wenn man aufgrund des Wachstums<br />

längst den Start-up-Charakter<br />

hinter sich gelassen hat und<br />

als junger Mittelständler angesehen<br />

werden kann. „Jeder Mitarbeiter<br />

hier hat sich unserem Thema<br />

verschrieben. Das Produkt war<br />

von Anfang an gut, aber umsetzen<br />

müssen es die Menschen“, betont<br />

Reuter, um zugleich anzufügen,<br />

was seiner Ansicht nach der große<br />

Unterschied zwischen Fazua<br />

und einem gewöhnlichen Start-up<br />

ist: „Wir wollen uns mit den Großen<br />

messen.“<br />

3 Die Montage der<br />

Antriebe erfolgt<br />

am Produktionsstrang<br />

zu großen<br />

Teilen per Hand.<br />

4 Das Löten und<br />

Platzieren der<br />

Platinen eines<br />

E-Bike-Antriebs ist<br />

Millimeterarbeit.<br />

5 Am Ende der<br />

Produktion werden<br />

die Antriebe ausführlich<br />

am PC und<br />

im Labor getestet.<br />

4<br />

NAMHAFTE PARTNER<br />

Dass man auf bestem Wege ist,<br />

dies zu schaffen, zeigt die Liste an<br />

Partnern, die inzwischen auf den<br />

Fazua-Motor vertrauen: Corratec,<br />

Cube, Focus, KTM, Lapierre und<br />

viele weitere haben die Vorteile<br />

des integrativen Ansatzes des<br />

Evation-Antriebes erkannt. Mittlerweile<br />

gibt es längst nicht nur<br />

E-Rennräder, sondern auch Urban<br />

Bikes und E-Mountainbikes mit<br />

dem kompakten Motor, der ab<br />

25 km/h komplett entkoppelt<br />

wird und somit ein besonders natürliches<br />

Fahrgefühl ermöglicht.<br />

„2019 ist nun das erste Jahr, in<br />

dem wir eine große Masse an<br />

Fazua-Antrieben auf den Straßen<br />

und Trails sehen werden – darauf<br />

freuen wir uns“, sagt Biechele, der<br />

gemeinsam mit seinen Mitarbei-<br />

tern bereits an der kommenden<br />

Fazua-Generation arbeitet. Die<br />

Pläne dafür seien schon weit fortgeschritten,<br />

verrät er uns bei unserem<br />

Werkrundgang. Zeigen will<br />

er sie allerdings nicht.<br />

Um den nächsten Schritt zu<br />

machen, will man bis Ende des<br />

Jahres auf bis zu 100 Mitarbeiter<br />

anwachsen – und damit den Ruf<br />

des Start-ups endgültig ablegen.<br />

„Mittlerweile wird auch nicht<br />

mehr in der Werkstatt meines<br />

Großvaters konstruiert, sondern<br />

per 3D-Drucker“, fügt Biechele<br />

mit einem Augenzwinkern hinzu.<br />

5<br />

Wovon die beiden Firmengründer<br />

träumen? „Die <strong>Fahrrad</strong>branche<br />

erfindet sich mit dem E-Bike gerade<br />

neu“, weiß Reuter. „Wenn Fazua<br />

in fünf Jahren wie heute in<br />

einem Atemzug mit den anderen<br />

renommierten Unternehmen<br />

genannt wird, haben wir es geschafft“,<br />

hofft er.<br />

Es wäre keine Überraschung,<br />

wenn das Münchner Unternehmen<br />

mit dem Mix aus bayerischer<br />

Lockerheit und Start-up-Atmosphäre<br />

das schaffen würden. Ihre<br />

Startrampe hat die Fazua-Rakete<br />

jedenfalls längst verlassen.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 65


Text Werner Müller-Schell Fotos Andreas Meyer<br />

SICHER<br />

GEPARKT<br />

RADSCHLÖSSER IM ÜBERBLICK<br />

Die gute Nachricht zuerst: Laut der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik<br />

des Bundeskriminalamtes hat die Zahl der <strong>Fahrrad</strong>diebstähle zuletzt deutlich<br />

abgenommen. Dennoch wechselten nach der aktuellsten Untersuchung<br />

im Jahr 2017 immer noch rund 300.000 Räder in Deutschland unfreiwillig ihren<br />

Besitzer. Geht es nach uns, sind das 300.000 geklaute Fahrräder zu viel.<br />

Ein gutes und starkes <strong>Fahrrad</strong>schloss sollte daher zur Grundausstattung<br />

eines jeden Radfahrers gehören. <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> stellt acht Schließhelfer vor,<br />

mit denen Sie beruhigter unterwegs sein können.<br />

Foto Werner Müller-Schell


FAHRRADSCHLÖSSER // NAHAUFNAHME<br />

ABUS<br />

BORDO ALARM 6000A/90<br />

KRYPTONITE<br />

EVOLUTION SERIE 4 1090<br />

Doppelt hält besser. Dieses Motto verfolgt Abus beim Bordo<br />

Alarm 6000A. Das Faltschloss schützt nicht nur mechanisch,<br />

sondern schlägt bei einem Diebstahlversuch auch noch Alarm.<br />

Der ist mit 100 Dezibel übrigens ganz schön laut. Möglich macht<br />

dies die intelligente Bewegungssensorik namens „3D Position<br />

Detection“, die kleinste Bewegungen in allen drei Dimensionen<br />

erkennt. Dabei kann die Software Manipulationen von klassischen<br />

Erschütterungen unterscheiden, die beispielsweise beim<br />

Anschließen oder durch einen Fußball ausgelöst werden. Das<br />

Schloss gibt dann nur einen kurzen Warnton ab, löst aber noch<br />

keinen Alarm aus. Akustische Signale ermöglichen zudem die<br />

Kontrolle des Batteriestatus.<br />

Beim Evolution Serie 4 1090 handelt es sich um ein Kettenschloss<br />

aus der Produktpalette des US-Herstellers Kryptonite.<br />

Ein Hochsicherheits-Scheibenschließzylinder mit verstärktem<br />

Aufbohr- und Verdrehschutz bietet bei diesem Modell mehr<br />

Schutz, hinzu kommt ein gehärteter und ovalisierter Schließbügel,<br />

der mehr Widerstand als die übliche runde Form bieten<br />

und somit Langfingern das Leben zusätzlich erschweren soll.<br />

Der Schließzylinder wird darüber hinaus durch eine drehbare<br />

Staubhülse geschützt. Drei Schlüssel aus rostfreiem Edelstahl<br />

– einer mit LED-Leuchte und austauschbarer Batterie – gehören<br />

ebenso zum Lieferumfang wie ein Schutzüberzug aus robustem<br />

Nylon mit Halteschlaufen.<br />

Typ<br />

Faltschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

10/15 (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

1.380 g (Halter 110 g)<br />

Preis<br />

UVP 139,95 €<br />

Web<br />

www.abus.com<br />

Typ<br />

Kettenschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

8/10 (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

2.543 g<br />

Preis<br />

UVP 79,99 €<br />

Web<br />

www.kryptonitelock.com / www.grofa.com<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 67


NAHAUFNAHME // FAHRRADSCHLÖSSER<br />

KRYPTONITE<br />

EVOLUTION STANDARD<br />

KRYPTONITE<br />

WHEELBOLTZ<br />

Ein 14 Millimeter starker Bügel aus gehärtetem Spezialstahl ist<br />

das Kapital des Evolution Standard. Dieses Kryptonite-Bügelschloss<br />

mit Sicherheitslevel 8/10 hat ein kleines Bügeldesign,<br />

sodass es trotz seiner rund eineinhalb Kilogramm erstaunlich<br />

handlich wirkt. Für ein Mehr an Sicherheit sorgt dabei nicht nur<br />

das Material, sondern auch ein Hochsicherheits-Scheibenzylinderschloss,<br />

das gegen Aufbrechen und Aufbohren gesichert<br />

ist. Zum Lieferumfang zählen unter anderem drei Schlüssel<br />

aus rostfreiem Edelstahl sowie ein beleuchteter Schlüsselanhänger.<br />

Dank der Flexframe-Bügelschlosshalterung kann das<br />

Schloss des US-amerikanischen Herstellers zudem äußerst bequem<br />

am <strong>Fahrrad</strong> transportiert werden.<br />

Ein Schließhelfer der anderen Art sind die WheelBoltz. Das<br />

Motto: wenig Gewicht. Die Schnellspannachsen sind dabei<br />

nicht nur leicht, sondern verbergen in ihrem Inneren auch eine<br />

ausgeklügelte Technik: So wird nämlich die Schwerkraft genutzt,<br />

um das Entfernen der Laufräder zu verhindern. Steht das<br />

<strong>Fahrrad</strong> aufrecht, kann man die Räder nicht demontieren – dies<br />

klappt nur, wenn man das <strong>Fahrrad</strong> auf den Kopf stellt. Ein entsprechender<br />

Inbusschlüssel gehört natürlich zum Lieferumfang<br />

dazu. Achtung: Bei den WheelBoltz handelt es sich um eine<br />

sogenannte Komponentensicherung, bei der nur die Laufräder,<br />

nicht aber das ganze <strong>Fahrrad</strong> abgeschlossen werden. Wir empfehlen<br />

daher die Kombination mit einem klassischen Schloss.<br />

Typ<br />

Bügelschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

8/10 (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

1.415 g (Halter 100 g)<br />

Preis<br />

UVP 79,99 €<br />

Web<br />

www.kryptonitelock.com / www.grofa.com<br />

Typ<br />

Komponentensicherung<br />

Sicherheitslevel<br />

nicht angegeben<br />

Gewicht<br />

118 g<br />

Preis<br />

UVP 59,99 €<br />

Web<br />

www.kryptonitelock.com / www.grofa.com<br />

68 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


FAHRRADSCHLÖSSER // NAHAUFNAHME<br />

HIPLOK<br />

E-DX<br />

HIPLOK<br />

Z-LOK SINGLE<br />

Für E-Bikes und Cargo Bikes hat Hiplok das E-DX designt. Die<br />

Idee: Durch die Kombination von Bügelschloss, Stahlkette und<br />

Kabelbinderschloss soll mehr Sicherheit garantiert werden. So<br />

muss sich ein Dieb nicht nur durch mehrere Schlösser arbeiten,<br />

sondern man hat auch mehr Möglichkeiten, das Rad zu sichern.<br />

Das Bügelschloss besteht aus einem 14-Millimeter-Stahlbügel<br />

und verfügt über ein Gehäuse mit einer Doppelverriegelung.<br />

Die zehn Zentimeter dicke Stahlkette erweitert die Möglichkeiten<br />

der Sicherung, genauso das Z-Lok-Kabelbinderschloss, mit<br />

dem Komponenten gesichert werden können. Etwas mehr als<br />

dreieinhalb Kilo bringt das Set auf die Waage, dank des „Clip +<br />

Ride“-Systems kann man es aber noch recht gut transportieren.<br />

Das Z-Lok Single ist mittlerweile ein Klassiker im Hiplok-Sortiment.<br />

Der Grund: Es gibt kaum ein <strong>Fahrrad</strong>schloss, das trotz<br />

seines minimalistischen Auftretens derart praktisch im Alltag<br />

ist. Dafür sorgt der spezielle, überdimensionierte Kabelbinder<br />

mit Stahlkern, der ordentlich Schutz bietet. Geöffnet und<br />

verschlossen wird dieses Modell klassisch per Schlüssel, die<br />

Nylonummantelung schützt <strong>Fahrrad</strong> und Schloss. Das Z-Lok ist<br />

das ideale Schloss, wenn man das Rad kurz abstellen möchte<br />

– etwa bei einer Einkehr auf Tour oder beim kurzen Sprung<br />

in den Supermarkt. Bei längerem Abstellen und teuren Rädern<br />

empfehlen wir allerdings, auf klassische Bügel-, Falt- und Kettenschlösser<br />

zurückzugreifen.<br />

Typ<br />

Bügelschloss / Kettenschloss / Kabelbinderschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

maximal (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

3.644 g<br />

Preis<br />

UVP 139,- €<br />

Web<br />

www.hiplok.com / www.sports-nut.de<br />

Typ<br />

Kabelbinderschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

nicht angegeben<br />

Gewicht<br />

24 g (inkl. Schlüssel)<br />

Preis<br />

UVP 9,90 €<br />

Web<br />

www.hiplok.com / www.sports-nut.de<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 69


NAHAUFNAHME // FAHRRADSCHLÖSSER<br />

TRELOCK<br />

BS 650<br />

TRELOCK<br />

FS 500 TORO<br />

Trelock hat eine lange Historie in der Fertigung von hochwertigen<br />

<strong>Fahrrad</strong>schlössern und dabei die Messlatte für Qualität<br />

und Komfort stetig höher gelegt. Das BS 650 ist das Aushängeschild<br />

bzw. -schloss von Trelock im Bereich Bügelschlösser.<br />

Eingestuft in das höchste Sicherheitslevel 6/6, hat das Schloss<br />

nicht nur die Stiftung Warentest überzeugt (Note 1,6), sondern<br />

bereits viele <strong>Fahrrad</strong>fahrer als Fans gewonnen. Zur Ausstattung<br />

des Bügels zählen unter anderem der von Trelock bekannte<br />

IN-X-Zylinder-Schließmechanismus mit Wendeschlüssel, eine<br />

Staubschutzkappe und ein entsprechender Korrosionsschutz.<br />

Mit Halter bringt dieses Modell knapp über 1.500 Gramm auf<br />

die Waage.<br />

Das FS 500 Toro ist das Flaggschiff unter den Trelock-Faltschlössern.<br />

Eingestuft in das Security Level 5/6, sind in den<br />

Schließhelfer verschiedenste Technologien eingearbeitet, die<br />

Profiknackern das Handwerk legen sollen. Allen voran zu nennen<br />

ist die Armadon-360-Grad-Panzerung, die die bevorzugten<br />

Knackpunkte extra verstärkt. Auch die weitere Ausstattung verspricht<br />

ein entsprechend hohes Maß an Sicherheit: Zu nennen<br />

sind der IN-X-Zylinder mit Wendeschlüssel, die Schließautomatik<br />

und der eingearbeitete Korrosionsschutz. Auch eine Staubschutzkappe<br />

und ein Kunststoffhalter zum Schutz beim Transport<br />

gehören zum Zubehör. Erhältlich ist das Trelock-Modell in<br />

den zwei Farben Schwarz und Weiß.<br />

Typ<br />

Bügelschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

6/6 (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

1.547 g (Halter 55 g)<br />

Preis<br />

UVP 72,99 €<br />

Web<br />

www.trelock.de<br />

Typ<br />

Faltschloss<br />

Sicherheitslevel<br />

5/6 (Herstellerangabe)<br />

Gewicht<br />

1.500 g<br />

Preis<br />

UVP 99,99 €<br />

Web<br />

www.trelock.de<br />

70 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


... das ist auf Papier gebannte Vorfreude auf den nächsten Radurlaub.<br />

Wir haben eine erlesene Auswahl an Mountainbike-Regionen für Sie zusammengestellt.<br />

Erhalten Sie zahlreiche Tipps und wertvolle Informationen und lassen Sie sich von<br />

spannenden Geschichten und tollen Bildern inspirieren!<br />

MOUNTAINBIKE REISE SPEZIAL · ÖSTERREICH · SCHWEIZ · ITALIEN · DEUTSCHLAND · HOTELS · TIPPS UND RATSCHLÄGE<br />

MOUNTAINBIKE MAGAZIN<br />

REISE SPEZIALAUSGABE<br />

MTB TRAVEL 2019<br />

MOUNTAINBIKE REISE SPEZIAL<br />

REISE SPEZIAL Nº<strong>1.19</strong><br />

D 6,90 Euro<br />

A 7,50 Euro<br />

LUX 7,50 Euro<br />

CH 9,90 CHF<br />

Österreich - Schweiz - Italien<br />

Deutschland<br />

Zu bestellen unter<br />

0049 991 991 380 19 abo@wom-medien.de shop.worldofmtb.de


REISE // DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT<br />

Dachstein<br />

Salzkammergut<br />

TRAUMZIEL FÜR (E-)BIKER<br />

Man kann im Salzkammergut eines der härtesten Mountainbike-Rennen der Welt fahren.<br />

Man kann es sich aber auch einfach gut gehen lassen. Genau das haben wir getan –<br />

mit E-MTBs und viel Zeit im Land der berüchtigten „Salzkammergut Trophy“.<br />

Text Hannah Röther Fotos Andreas Meyer<br />

72 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT // REISE<br />

Das einzige Geräusch ist das Knirschen<br />

unserer Reifen auf dem<br />

Schotter. Meine Finger sind ein<br />

bisschen müde vom Bremsen auf<br />

der langen Abfahrt – fast 600 Tiefenmeter<br />

seit der letzten Station<br />

an der Rossalm liegen hinter uns.<br />

„Wir sind gleich am See“, ruft Paul<br />

mir zu, nachdem ich ihn bereits<br />

zum dritten Mal um eine Pause<br />

gebeten habe. Und tatsächlich –<br />

hinter einer letzten Kurve liegt er<br />

auf einmal in seiner ganzen Pracht<br />

vor uns: der Vordere Gosausee,<br />

eingerahmt vom majestätischen<br />

Dachstein und seinen weißen,<br />

zerklüfteten Wänden.<br />

Wir suchen uns ein seichtes<br />

Ufer, klettern runter zur Wasseroberfläche<br />

und tauchen unsere<br />

Füße in das kristallklare Nass.<br />

Das war’s. Hier bekommt mich so<br />

schnell keiner mehr weg. Paul erzählt:<br />

„Als ich letztes Mal hier war,<br />

hatte ich bereits 170 Kilometer in<br />

den Beinen. Es hat in Strömen geregnet,<br />

mir tat alles weh und ich<br />

war echt den Tränen nahe. Wenn<br />

ich jemals ans Aufgeben gedacht<br />

habe – dann hier.“ Ich rekele mich<br />

unterdessen in der Sonne, tauche<br />

meine Füße noch ein bisschen tiefer<br />

ins Wasser ein und fische mir<br />

einen Keks aus der mitgebrachten<br />

Packung, die Paul gerade geöffnet<br />

hat. „Warum tust du dir so etwas<br />

eigentlich an?“, frage ich ihn. Er<br />

überlegt – wahrscheinlich weiß er<br />

es selber nicht.<br />

2<br />

1<br />

Was bewegt Menschen dazu, an<br />

einem einzigen Tag 210 Kilometer<br />

und 7.119 Höhenmeter zurückzulegen?<br />

Um fünf Uhr morgens an<br />

den Start zu gehen und bis in die<br />

Nacht im Sattel zu bleiben? Alle<br />

Signale des Körpers über Stunden<br />

zu missachten und sich bis zur<br />

physischen Erschöpfung zu quälen?<br />

Meine erste Vermutung: der<br />

Ruhm. Die A-Distanz der Salzkammergut<br />

Trophy gilt als eines der<br />

härtesten Mountainbike-Rennen<br />

der Welt und wird in einem Atemzug<br />

mit dem Cape Epic in Südafrika,<br />

der Yak Attack im Himalaja<br />

oder dem Desert Dash in Namibia<br />

genannt. Sie gilt als eine der härtesten<br />

Prüfungen, der man sich<br />

als Mountainbiker stellen kann.<br />

Die Tatsache, solche Herausforderungen<br />

in unseren Breitengraden<br />

vorzufinden, ist für viele<br />

Anlass zu sagen: „Einmal im Leben!“<br />

So auch für Paul: „Ich glaube,<br />

ich hätte es später echt bereut,<br />

wenn ich es nicht wenigstens versucht<br />

hätte.“ So sehen das wohl<br />

auch die fast 1.000 Starter, die<br />

sich jedes Jahr auf die A-Distanz<br />

wagen. Insgesamt verzeichnet die<br />

ALLE ORTSCHAFTEN HABEN IHRE<br />

UNTERSCHIEDLICHEN MENTALITÄTEN –<br />

DIE HALLSTÄTTER, DIE GOISERER,<br />

DIE GOSAUER UND DIE OBERTRAUNER.<br />

Trophy jedes Jahr über 5.000 Teilnehmer,<br />

die sich auf 22 verschiedene<br />

Distanzen verteilen. Ob sie<br />

wohl wissen, dass man es im<br />

Salzkammergut auch ohne Streckenposten<br />

und Zeitnahme ganz<br />

gut aushalten kann?<br />

ALLE ZEIT DER WELT<br />

Das kalte Wasser macht hungrig,<br />

also entschließen wir uns spontan,<br />

noch einen Abstecher zu einer<br />

Alm zu machen. Wir haben ja Zeit.<br />

In Gosau biegen wir auf die Iglmoos-Alm-Runde<br />

ab. Mit unseren<br />

1 Traumkulisse<br />

Salzkammergut.<br />

Die Berglandschaft<br />

mit den vielen<br />

Seen gilt als eine<br />

der schönsten<br />

Europas.<br />

2 Die Ewige<br />

Wand – wer diese<br />

Mountainbike-Route<br />

nicht gefahren<br />

ist, war nicht im<br />

Salzkammergut.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 73


REISE // DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT<br />

3<br />

EINE SENNERIN BEWIRTET UNS,<br />

KOCHT UNS KAISERSCHMARRN UND<br />

BELEGT UNS KÄSEBROTE IN IHRER<br />

WINZIGEN KÜCHE.<br />

3 Der Hallstädter<br />

See gilt mit seiner<br />

beeindruckenden<br />

Kulisse als beliebtes<br />

Fotomotiv.<br />

4 Unzählige<br />

Routen laden zu<br />

Touren für alle<br />

Leistungskategorien<br />

ein.<br />

E-Bikes surren wir bequem die<br />

zehn Kilometer Forststraße bis zur<br />

Alm hinauf. Irgendwo müssen wir<br />

aus Versehen eine Abzweigung<br />

in die Vergangenheit genommen<br />

haben, denn die Alm, die wir jetzt<br />

erreichen, ist definitiv aus der Zeit<br />

gefallen. Eine einzige Sennerin<br />

bewirtet uns, kocht uns Kaiserschmarrn<br />

und belegt uns Käsebro-<br />

te in ihrer winzigen Küche – und<br />

lässt es sich anschließend nicht<br />

nehmen, sich für ein Schwätzchen<br />

zu uns zu setzen. Den ganzen Sommer<br />

verbringt sie hier oben allein,<br />

im Rhythmus der auf- und untergehenden<br />

Sonne. Was sie wohl von<br />

den 1.000 Mountainbikern hält, die<br />

sich hier im Salzkammergut wie die<br />

Wahnsinnigen auf einen 13-stündigen<br />

Höllenritt begeben? Man kann<br />

es sich vorstellen.<br />

WAS WIRKLICH ZÄHLT<br />

Den Abend verbringen wir in unserem<br />

Bike-Hotel. Es ist die erste<br />

Adresse für Mountainbiker in<br />

der Region, dementsprechend<br />

sind wir offenbar auch nicht die<br />

einzigen Gäste, die mit Bikes<br />

angereist sind. Statt wie vor einem<br />

Radrennen Kohlenhydrate<br />

zu essen, können wir uns in aller<br />

Ruhe durch das Vier-Gänge-Menü<br />

schmausen. Mit den Tischnachbarn<br />

kommen wir schließlich ins<br />

Gespräch – sie entpuppen sich<br />

als echte Salzkammergut-Kenner<br />

(und natürlich Trophy-Veteranen)<br />

und versorgen uns mit persönlichen<br />

Touren-Tipps. Am Ende des<br />

Abends haben wir zwar ein oder<br />

zwei Bier zu viel getrunken, dafür<br />

aber auch eine Karte mit zahllosen<br />

Ausrufezeichen, Notizen und eingezeichneten<br />

Rastplätzen – genug<br />

Material, um noch Tage zu füllen.<br />

Für mich ist es das, was beim Biken<br />

wirklich zählt: Menschen treffen,<br />

ins Gespräch kommen, Erfahrungen<br />

teilen.<br />

Überraschenderweise sieht<br />

das auch jemand so, von dem man<br />

es nicht unbedingt erwartet hätte:<br />

Bernhard Höll, hauptamtlicher<br />

Organisator der Salzkammergut<br />

74 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT // REISE<br />

4<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 75


REISE // DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT<br />

5<br />

5 Eine Hütteneinkehr<br />

gehört zum<br />

Biken wie Öl auf<br />

die <strong>Fahrrad</strong>kette.<br />

Trophy und seit der ersten Stunde<br />

mit dabei. Ihn treffen wir am<br />

nächsten Tag zum Interview – und<br />

lernen die Trophy noch mal von einer<br />

ganz anderen Seite kennen.<br />

Höll ist selbst Leistungssportler,<br />

er war als Triathlet beim Ironman<br />

in Hawaii, den Wettkampf hat er<br />

im Blut – das gibt er auch schmunzelnd<br />

zu. Aber was ihn seit 21 Jahren<br />

im Organisationsteam hält, ist<br />

nicht das Extreme – sondern das<br />

Menschliche. „Das muss man sich<br />

mal vorstellen“, erzählt er uns, als<br />

könne er es selbst nicht glauben:<br />

„1.200 Helfer! Und alle Ortschaften<br />

haben ihre unterschiedlichen<br />

Mentalitäten – die Hallstätter, die<br />

Goiserer, die Gosauer und die<br />

Obertrauner.“<br />

Hölls Job ist es, alle zu betreuen<br />

und zu koordinieren. Eine<br />

Herkulesaufgabe. „In der Region<br />

steht jeder zur Trophy“, so Höll weiter.<br />

Das merkt man: an den liebevollen<br />

Verpflegungsstationen mit<br />

regionalen Produkten und selbst<br />

gemachtem Brot und Käse. An der<br />

Stimmung am Start und Ziel. Und<br />

daran, dass selbst noch die letzten<br />

Ankömmlinge spät in der Nacht<br />

mit begeistertem Applaus begrüßt<br />

werden. „Jeder Salzkammergutler<br />

fühlt sich als Teil der Trophy“. Vielleicht<br />

ist es auch diese Stimmung,<br />

die die Menschen anlockt, sich<br />

auf diese Tour zu begeben. „Die<br />

Trophy hat einfach das gewisse Etwas“,<br />

so Höll.<br />

ZIEL ERREICHT<br />

Am letzten Tag haben wir noch<br />

einmal volles Programm. Wir cruisen<br />

entlang des Ufers des Hallstätter<br />

Sees, überqueren ihn mit<br />

der Fähre, genießen den Blick auf<br />

das UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt,<br />

machen einen Abstecher<br />

zur idyllischen Koppenwinkellacke<br />

und lassen den Tag schließlich an<br />

einem weiteren Highlight ausklingen:<br />

der Ewigen Wand.<br />

Die Langdistanz der Salzkammergut<br />

Trophy führt gleich zweimal<br />

an ihrer Kulisse vorbei – eine<br />

senkrechte, nackte Felswand<br />

und, mitten durch sie hindurch,<br />

76 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


DACHSTEIN – SALZKAMMERGUT // REISE<br />

INFORMATIONEN<br />

Informationen<br />

Destination Tourismusverband Inneres<br />

Salzkammergut, Ferienregion Dachstein<br />

Salzkammergut, Bad Goisern,<br />

Gosau, Hallstatt und Obertraun<br />

www.dachstein-salzkammergut.at<br />

Alpine Region<br />

Dachsteinmassiv, Gosaukamm<br />

Badegewässer<br />

Hallstätter See, Gosausee<br />

Regionale Küche<br />

Selbst gemachter Kaiserschmarrn<br />

(erfunden im Salzkammergut!)<br />

Mitbringsel<br />

Salz aus dem Bergwerk in Hallstatt<br />

Veranstaltungen<br />

Salzkammergut Trophy<br />

Must-see<br />

Den Dachstein samt Gosausee<br />

Must-do<br />

Traditionelle Hütteneinkehr samt<br />

Volksmusik aus der Region<br />

in schwindelerregender Höhe: ein Singletrail.<br />

Ein Geländer schützt zum Glück<br />

davor, in die Tiefe abzustürzen. An ihm<br />

lehnen wir jetzt und bestaunen den sich<br />

ankündigenden Sonnenuntergang, der<br />

den Himmel bereits rötlich färbt. Ohne<br />

Zeitdruck, ohne Stress. So langsam könnte<br />

ich mir vorstellen, selbst einmal bei der<br />

Salzkammergut Trophy zu starten – es<br />

müssen ja nicht gleich die 210 Kilometer<br />

sein. Seit letztem Jahr gibt es sogar<br />

eine E-Bike-Wertung, bei der es nicht nur<br />

um Geschwindigkeit, sondern auch um<br />

Geschicklichkeit geht. Für dieses Jahr<br />

haben wir unser Ziel in der Region Dachstein<br />

Salzkammergut jedenfalls erst mal<br />

erreicht: eine extrem entspannte Zeit auf<br />

den Mountainbikes zu verbringen.<br />

Einzigartig<br />

Die Radlpirsch in Bad Goisern ist eine<br />

Waffenradausfahrt bei den Goiserer<br />

Gamsjagatagen mit knapp 400 Teilnehmern.<br />

Das Motto: Der elektrisch<br />

betriebene Carbon-Drahtesel wird<br />

für einen Tag gegen das nostalgische<br />

Waffenrad getauscht.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Salzkammergut Mountainbike<br />

Kompetenzzentrum<br />

Bad Goisern, Kirchengasse 4<br />

www.bikeferien.at<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 77


Text Holger Schaarschmidt Fotos Stefan Schopf<br />

Paznaun – Ischgl<br />

DEM HIMMEL SO NAH<br />

Ischgl: Inbegriff für Wintersport, Hunderte Kilometer schneesichere Pisten, international<br />

bekannte Events und reichlich Party. Im Sommer zeigt es sich von einer ganz anderen –<br />

seiner ruhigen – Seite. Genau dieser Kontrast macht die Ferienregion Paznaun – Ischgl<br />

so einzigartig. Die Gegend beschränkt sich dabei nicht ausschließlich auf die Gemeinde<br />

Ischgl, sondern repräsentiert die 40 Kilometer lange Talschaft mit See, Kappl, Ischgl und Galtür.


PAZNAUN – ISCHGL // REISE<br />

Tief ist das Tal der Trisanna eingeschnitten<br />

zwischen den imposanten Gebirgszügen<br />

des Verwall im Norden und<br />

der Silvretta- und der Samnaungruppe<br />

im Süden. Mit 3.399 Metern ragt das<br />

Flucht horn als höchster Berg aus der Silvretta<br />

heraus und kann sowohl über das<br />

Jamtal bei Galtür als auch das Fimbatal<br />

bei Ischgl bestiegen werden. Wer seine<br />

Urlaubsziele nicht ganz so hoch gesteckt<br />

hat, sollte das Paznaun mit dem Elektrofahrrad<br />

entdecken. In kaum einer anderen<br />

Urlaubsregion der Alpen kommt man<br />

dem Himmel bei einem Bikeabenteuer<br />

so nah wie hier!<br />

Übrigens: Die „Silvretta Card all inclusive“<br />

ist wohl der wichtigste Urlaubsbegleiter<br />

bei einer Reise in die Paznaun-<br />

Ischgl-Region. Denn damit sind alle Lifte,<br />

die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />

und der Eintritt zu Bädern und Museen,<br />

die Silvretta-Hochalpenstraße und vieles<br />

mehr ab der ersten Übernachtung kostenfrei<br />

– ein praktischer Begleiter, auch<br />

schon am Anreisetag.<br />

ZUR GAMPERTHUNALPE<br />

1<br />

Es ist noch früher Morgen, als wir Marc<br />

Freriks treffen. Seit mehr als zehn Jahren<br />

kümmert er sich um das Wohlergehen<br />

der Mountainbiker und Radler im Paznaun,<br />

sei es in Sachen Wegpflege, Beschilderung<br />

oder durch die Organisa tion<br />

von Events wie dem legendären Ischgl<br />

Ironbike Festival. Sein Engagement und<br />

die Hände vieler leidenschaftlicher Moun -<br />

tain biker der Region tragen dazu bei,<br />

dass das Wegenetz für Biker und<br />

E-Biker erhalten und weiter ausgebaut<br />

wird, neue Trails entstehen und vor<br />

allem der stetig wachsenden Gruppe der<br />

E-Biker attraktive Ziele und spannende<br />

Pfade erlebbar gemacht werden.<br />

Marc führt uns an diesem Morgen zu<br />

einem Kleinod des Paznaun. Die Abgeschiedenheit<br />

der auf über 2.000 Metern<br />

liegenden Gamperthunalpe sei beispielhaft<br />

für einige der Paznauner Hochalmen,<br />

meint unser Guide. Gesäumt von<br />

wild rauschenden Gebirgsbächen, Was-<br />

1 Aus Naturstein<br />

gebaut, thront die<br />

Friedrichshafener<br />

Hütte über der<br />

Muttenalpe auf der<br />

Verwallseite des<br />

Paznaun.<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 79


REISE // PAZNAUN – ISCHGL<br />

3<br />

2<br />

2 Vom Silvretta-Stausee<br />

gelangt man mit dem Bike<br />

bei umwerfendem Blick auf<br />

den Piz Buin (3.312 m) und<br />

die nahen Gletscher bis zur<br />

Wiesbadener Hütte.<br />

3 Auf der baumlosen,<br />

offenen Hochfläche der<br />

Gamperthunalpe bietet sich<br />

ein unbeschreiblicher Blick<br />

auf die Gipfel des Verwall wie<br />

den Hohen Riffler (3.186 m)<br />

und die steil abfallende<br />

Pezinerspitze (2.550 m).<br />

4 Im kleinen See der<br />

Friedrichshafener Hütte auf<br />

2.138 Metern schwimmen<br />

sogar Forellen.<br />

4<br />

80 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


PAZNAUN – ISCHGL // REISE<br />

serfällen und mit einem herrlichen Blick<br />

auf die Südseite der steilen Talflanke<br />

windet sich die Schotterstraße von See<br />

über die Baumgrenze in das abgelegene<br />

Seitental. Wir sind froh über die Unterstützung,<br />

die unsere E-Bikes bieten, und<br />

können uns voll und ganz auf die landschaftlichen<br />

Eindrücke und Marcs Ausführungen<br />

konzentrieren.<br />

Auf der baumlosen Hochfläche bietet<br />

sich ein unbeschreiblicher Blick auf<br />

die Gipfel des Verwall wie den Hohen<br />

Riffler (3.186 m) und die steil abfallende<br />

Pezinerspitze (2.550 m). Unüberhörbar<br />

machen einige Murmeltiere auf sich aufmerksam,<br />

bevor sie mit durchdrehenden<br />

Hinterläufen über die Almwiesen wetzen.<br />

Kühe liegen und stehen herum und<br />

grasen friedlich, scheinbar unbeeindruckt<br />

vom Getümmel und der landschaftlichen<br />

Schönheit. Die kleine Kapelle auf der<br />

Alpe lädt zum Verweilen ein. Wie wir<br />

von Marc erfahren, befinden sich im Paznaun<br />

60 Kapellen, die einst aufgrund der<br />

großen Entfernungen von den einzelnen<br />

Weilern zu den Pfarrkirchen errichtet<br />

wurden. Der Ort Kappl verdankt dieser<br />

Gegebenheit seinen Namen.<br />

UNÜBERHÖRBAR MACHEN<br />

EINIGE MURMELTIERE AUF<br />

SICH AUFMERKSAM, BEVOR<br />

SIE MIT DURCHDREHENDEN<br />

HINTERLÄUFEN ÜBER DIE<br />

ALMWIESEN WETZEN.<br />

Mit dem Rücken im weichen Gras<br />

und dem Blick in den Himmel fühlen<br />

wir uns unendlich. Doch schon bald<br />

knurrt der Magen. Auf der Gamperthunalpe<br />

können wir unseren Hunger mit<br />

frisch gebackenem Brot und leckerem,<br />

selbst hergestelltem Paznauner Almkäse<br />

stillen. Zum perfekten Abschluss<br />

unserer Almtour empfiehlt der Hüttenwirt<br />

einen Abstecher zum nahe gelegenen<br />

Grübelesee, in dessen glasklarem<br />

Wasser sich das imposante Bergpanorama<br />

widerspiegelt.<br />

VON GALTÜR ZUM PIZ BUIN<br />

Folgt man dem Paznauner Talweg – ganz<br />

nebenbei ein lohnenswerter Ausflugstipp,<br />

wenn es mal nicht hoch hinaus<br />

gehen soll –, spürt man, wie sich die<br />

Umgebung allmählich verändert. Die<br />

umschließenden Berggiganten lassen<br />

der nun breiteren Talsohle mehr Raum<br />

für ausgedehnte, duftende Wiesen und<br />

kleine Weiler. Malerisch am Fuße der<br />

wie eine Pyramide aus dem Talgrund<br />

aufragenden Gorfenspitze gelegen, markiert<br />

die kleine Gemeinde Galtür den<br />

Talschluss des Paznaun: Im Nordwesten<br />

gelangt man – dies sei als weiterer<br />

Tourentipp erwähnt – zum Kops-Stausee<br />

und schließlich zur Heilbronner Hütte,<br />

welche mit ihrer traumhaften Lage direkt<br />

am Übergang ins Verwall ein tolles Ausflugsziel<br />

darstellt.<br />

Heute schlagen wir jedoch die Route<br />

zur Bielerhöhe und dem Silvretta-Stausee<br />

ein. Unser Ziel ist die Wiesbadener<br />

Hütte. Parallel zur Silvretta-Hochalpenstraße<br />

verläuft der Radweg zunächst<br />

bis zur Staumauer des Silvretta-Stausees,<br />

die zugleich die Grenze zum<br />

benachbarten Bundesland Vorarlberg<br />

bildet. Bereits hier bietet sich ein faszinierender<br />

Blick auf von Eis und Schnee<br />

bedeckte Gipfel. Dem Ufer des Sees<br />

folgend, öffnet sich dieser noch weiter<br />

und gibt ein sagenhaftes Panorama auf<br />

die Gletscherfelder von Silvrettahorn und<br />

schließlich dem markanten Piz Buin frei.<br />

Zahllose Alpinisten zieht der imposante<br />

Gipfel ungebrochen in seinen Bann.<br />

900 Höhenmeter und 18 Kilometer haben<br />

wir in den Beinen, als wir die imposant<br />

gelegene Wiesbadener Hütte erreichen<br />

– eine perfekte Halbtagestour oder<br />

entspannte E-Bike-Runde mit anschließender<br />

uriger Einkehr. Die Paznauner<br />

Kaspressknödel können wir übrigens<br />

wärmstens empfehlen.<br />

INFORMATIONEN<br />

Informationen<br />

Tourismusverband Paznaun – Ischgl<br />

www.paznaun-ischgl.com<br />

Alpine Region Verwall-, Silvrettaund<br />

Samnaungruppe<br />

Badegewässer<br />

Badesee in See, zahlreiche weitere<br />

Bergseen<br />

Regionale Küche<br />

Paznauner Almkäsesuppe und Murmeltierbraten<br />

Mitbringsel<br />

Enzianschnaps oder Paznauner<br />

Almkäse<br />

Veranstaltungen<br />

Ischgl Ironbike Festival 31.07.–<br />

03.08.2019, www.ironbike.com<br />

Must-see<br />

Schmugglertrail von Ischgl ins<br />

Schweizer Samnaun, Sonnenuntergang<br />

auf der Greitspitz in Ischgl<br />

Must-do<br />

Einen Flug mit der 85 km/h schnel -<br />

len Zipline „SKYFLY“ in Ischgl,<br />

den Kulinarischen Jakobsweg<br />

„abfahren“ – 5 Hütten/5 Routen<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Silvretta Bike Academy in Ischgl<br />

www.silvretta-bikeacademy.at<br />

Kartenmaterial<br />

Bike-Führer/Bike Guide, erhältlich<br />

beim TVB Paznaun – Ischgl<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.mtb-travel.de<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> 81


Foto Volksentscheid <strong>Fahrrad</strong>/<br />

Norbert Michalke<br />

Die nächste<br />

erscheint am<br />

17. April 2019<br />

VORSCHAU<br />

Fokus<br />

Urbane Mobilität –<br />

Fahrräder als Verkehrsmittel der Zukunft<br />

Test<br />

Urban Bikes –<br />

Zehn Räder für den Alltag in der Stadt<br />

Report<br />

Cyclingworld Düsseldorf –<br />

Zu Besuch auf der Trendmesse<br />

Foto Nils Laengner<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong> erscheint in der<br />

WOM Medien GmbH<br />

Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf<br />

info@wom-medien.de<br />

Herausgeber Dieter Steiner<br />

Chefredaktion Werner Müller-Schell<br />

Redaktion Matthias Baumgartner,<br />

Johannes Haidn, Maike Kammermeier,<br />

Ann-Katrin Luh, Andreas Meyer, Hannah<br />

Röther, Holger Schaarschmidt, Stefan Schopf<br />

Druck Mayr-Miesbach, Miesbach<br />

Disposition & Abo Michaela von Sturm,<br />

abo@wom-medien.de, Tel. 0991/99 13 80 19<br />

Industrie- und Testkoordination<br />

Maximilian Seidl,<br />

m.seidl@wom-medien.de<br />

Anzeigen Es gilt die Anzeigenliste 2019,<br />

die Sie unter www.wom-medien.de zum<br />

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Vertrieb Stella, Hamburg<br />

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© 2019 WOM Medien GmbH<br />

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dürfen in keiner Form, auch nicht in<br />

Teilen, ohne schriftliche Genehmigung<br />

durch den Verlag reproduziert oder<br />

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Cover Andreas Meyer<br />

Lektorat Helga Peterz<br />

Layout Saskia Funke<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Der Preis eines Einzelheftes beträgt<br />

2,95 Euro.<br />

Dies gilt uneingeschränkt ebenfalls für alle<br />

Inhalte auf den Webseiten des Magazins:<br />

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82 <strong>Fahrrad</strong> <strong>News</strong>


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