Burgenland Mitte März 2019 - Nr. 317
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dem letzten Stand der Technik: „Das Kochen<br />
und das Färben passiert in Draßmarkt in einem<br />
Arbeitsgang. Und dieser entscheidet<br />
über Geschmack und Optik.“<br />
Qualität<br />
wird<br />
kontrolliert<br />
Geschäftsführerin Barbara Schlögl-Artner<br />
garantiert eine lückenlose Rückverfolgbarkeit:<br />
„Wir können jedes einzelne Ei identifizieren, vom<br />
Supermarktregal bis zurück zum Bauernhof und<br />
zum Tag, an dem es gelegt worden ist.“ Überdies<br />
werde im Betrieb nach dem europaweit strengsten<br />
Standard für Lebensmittelhygiene gearbeitet: „<strong>Mitte</strong>ls<br />
fortschrittlichster Technologie können bei uns stündlich<br />
bis zu 200.000 Eier kontrolliert, gewogen, sortiert und<br />
verpackt werden. Ein ausgereiftes Verfahren untersucht<br />
jedes Ei genauestens auf Risse und Sprünge, um beste<br />
Qualität liefern zu können.“ Das gelte nicht nur für die<br />
Frischeier.<br />
Die Standards der Agrarmarkt Austria, AMA, sehen auch<br />
für Ostereier strenge Kriterien vor. So muss auf der Osterei-Verpackung<br />
die Haltungsform angegeben werden<br />
– ob Boden-, Freiland- oder Biohaltung. Und<br />
zum Färben der Ostereier sind ausschließlich lebensmittelechte,<br />
im Zulassungsverfahren streng<br />
geprüfte Farben zugelassen. Wobei die Färbereien<br />
von der AMA mehrmals pro<br />
Saison kontrolliert werden.<br />
Als Kennzeichen der Ostereier aus dem<br />
Hause Schlögl gelten der wachsweiche Dotter<br />
und der feine Geschmack. Anton Schlögl<br />
färbt seit 30 Jahren und hat – nach eigener<br />
Darstellung – lange experimentiert: „Das Erfolgsrezept<br />
für den besonderen Geschmack<br />
unserer Eier liegt in einem traditionellen, jedoch<br />
besonders aufwändigen Herstellungsverfahren.<br />
Dabei werden die Eier zuerst<br />
erwärmt, dann circa 10 Minuten klassisch<br />
im Wasserbad bei 92 Grad wachsweich<br />
gekocht und anschließend mit modernsten<br />
Spritzanlagen mit hochwertigen Lebensmittelfarben<br />
gefärbt.“ Und er fügt hinzu: „Unsere<br />
Ostereier strahlen; sie sind wie daheim<br />
selbstgefärbt!“<br />
Ähnlich stolz verweist Tochter Barbara auf<br />
die Farben für die Bio-Ostereier: „Wir haben<br />
eigene Bio-Farben direkt mit dem Farbenhersteller<br />
entwickelt. Es sind Erdfarben, nicht<br />
so grelle Farbtöne und alle ohne Muster. Wir<br />
setzen dafür natürliche Rohstoffe ein, zum<br />
Beispiel Paprikaextrakt, das orange-gelbe<br />
Curcumin oder einen aus Trestern von blauen<br />
Weintrauben gewonnenen natürlichen<br />
Farbstoff.“<br />
Ob biologisch oder klassisch. „Wir sparen<br />
nicht beim Eierfärben“, betont Anton Schlögl.<br />
„Viermal wird Farbe aufgetragen. Dadurch<br />
werden die Eier nicht nur optisch gefälliger,<br />
durch das Färben werden die Eier auch haltbarer<br />
gemacht.“ Das offizielle Haltbarkeitsdatum<br />
betrage 42 Tage ab dem Färben,<br />
ergänzt Schlögl. Bei bestimmten Informationen<br />
ist er aber zurückhaltend: „Warum sich<br />
unsere Eier so gut schälen lassen, das bleibt<br />
ein kleines Betriebsgeheimnis.“<br />
Ostereier nicht nur zum Essen<br />
Geschäftsführerin Barbara Schlögl-Artner<br />
stellt jetzt vor Ostern immer öfter fest, dass<br />
bestimmte Ostereier primär nicht zum Verzehr<br />
oder zum Verschenken gekauft werden.<br />
Die Eier in seltenen und ausgefallenen Farben<br />
und Farbtönen regen offenbar dazu an,<br />
diese zum Dekorieren zu verwenden. Und<br />
da es die Farb-Raritäten nicht in den Supermärkten<br />
zu kaufen gibt, weil dafür der Platz<br />
in den Regalen fehlt, verstärkt die Chefin ihr<br />
Engagement für den großen Ostermarkt im<br />
neuen Betriebsgebäude in Stoob-Süd: „Dort<br />
gibt es die Extra-Chargen, die besonderen<br />
Farben wie die goldenen oder Eier mit Osteretiketten.“<br />
Und weil man auch die Bastelfreude der<br />
Kinder gezielt ansprechen möchte, hat man<br />
sogar eine eigene 10er-Packung weiße, rohe<br />
Eier mit Abziehbildern und einer Bastelanleitung<br />
im Sortiment. Der österreichische<br />
Marktführer aus Draßmarkt mit seinen 20<br />
Millionen Ostereiern will offensichtlich auch<br />
diese Facette nicht den Mitbewerbern überlassen.<br />
Fotos: Schlögl, Tesch (5)<br />
Hans Tesch<br />
4 <strong>Burgenland</strong> <strong>Mitte</strong> | <strong>März</strong> <strong>2019</strong>