Wanderzeit, Ausgabe März 2019
Teutoburger Wald - Neue Qualitätswege und viel Geschichte Tag des Wanderns - Am 14. Mai geht’s raus ITB-Fachforum - Alles Wichtige zum Wandern
Teutoburger Wald - Neue Qualitätswege und viel Geschichte
Tag des Wanderns - Am 14. Mai geht’s raus
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12 Fachbereich Wege<br />
Fachbereiche Wege und Deutsche Wanderjugend<br />
13<br />
Wege<br />
ITB: Qualitätswege aus Niedersachsen zertifiziert<br />
Niedersachsen geht mit zwölf frisch als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland zertifizierten<br />
Wanderwegen in die neue Wandersaison. Das zieht Wanderer in den Norden<br />
und stärkt die Wirtschaft des ländlichen Raumes. Die Urkunden überreichten während<br />
der ITB der Vizepräsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV), Aloys Steppuhn,<br />
und Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft,<br />
Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Lindner: „Mit den zertifizierten Wegen bietet<br />
Niedersachsen vom Wattenmeer im Norden bis zum Weser- und Leinebergland im<br />
Mit Wilfried Schmidt ist ein Vorbild gegangen<br />
Wilfried Schmidt war Mitbegründer<br />
dieser Zeitschrift, ehemaliger<br />
Fachwart des Deutschen Wanderverbandes<br />
(DWV) für den Bereich<br />
„Wandern“ und von 1993 bis<br />
2007 Mitglied im DWV-Vorstand.<br />
Doch längst nicht nur in diesen<br />
Positionen hat er die Wanderbewegung<br />
in Deutschland maßgeblich<br />
geprägt und bereichert. Am<br />
24. Februar ist Schmidt in Arnsberg<br />
gestorben.<br />
Für Schmidt, der im Juli 85 Jahre<br />
alt geworden wäre, waren Begriffe<br />
wie Qualität und Nachhaltigkeit<br />
keine Worthülsen. Deutlich wurde<br />
das etwa bei seinem unermüdlichen<br />
Engagement hinsichtlich der<br />
Einführung der zertifizierten Wanderführerausbildung<br />
des DWV, seiner<br />
Tatkraft im Projektbeirat für die<br />
Etablierung des Gesundheitswanderns<br />
oder der Entwicklung des<br />
Magazins Ferienwandern ab Ende<br />
der 1950er Jahre. Kaum ein zweiter<br />
ehrenamtlicher Wanderführer bot<br />
in dem Magazin so viele mehrtägige<br />
Wanderungen an wie der in<br />
Wuppertal aufgewachsene Sauerländer.<br />
Er ist ein Vorbild. Es war<br />
deswegen nur folgerichtig, dass<br />
Schmidts Engagement vielfach<br />
ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2006<br />
etwa bekam er das Bundesverdienstkreuz,<br />
ein Jahr später die<br />
Karl-Carstens-Medaille, mit der der<br />
DWV Menschen würdigt, welche<br />
Süden eine Wanderinfrastruktur auf<br />
höchstem Niveau. Im Wettbewerb der<br />
Wanderdestinationen ist das ein unschätzbarer<br />
Vorteil. Davon profitiert besonders<br />
der ländliche Raum.“ Steppuhn<br />
sagte in Berlin, dass die zwölf ausgezeichneten<br />
Wege auch für die Vielfalt der<br />
niedersächsischen Landschaft stünden.<br />
J. Kuhr / DWV<br />
die Wanderbewegung in besonderer<br />
Weise überregional fördern.<br />
Schmidt, der nach der Wende in<br />
Deutschland maßgeblich dabei half,<br />
Mitglieder aus den Neuen Bundesländern<br />
für den DWV zu gewinnen, war<br />
deutschlandweit in der Wanderbewegung<br />
vernetzt. Das half ihm nicht nur in<br />
der engeren Verbandsarbeit, sondern<br />
auch bei den vielen Deutschen Wandertagen,<br />
deren Attraktivität er etwa durch<br />
die fachkundige Moderation des Festumzugs<br />
gemeinsam mit dem DWV-Ehrenmitglied<br />
und damaligen Verbandswart<br />
für den Fachbereich Medien, Jörg<br />
Haase, steigerte.<br />
Eine besondere Beziehung pflegte<br />
Schmidt zum Schreiben. So verfasste<br />
er, der 1958 dem Sauerländischen Gebirgsverein<br />
beitrat, ab Mitte der<br />
1990er Jahre über 1.000 Beschreibungen<br />
von Wanderungen für die Samstagsausgabe<br />
der Westfalenpost. Um<br />
die Verlässlichkeit seiner Informationen<br />
zu garantieren, lief er alle beschriebenen<br />
Touren – zum Teil zusammen<br />
mit seiner Frau Marianne – vor<br />
dem Druck der jeweiligen Zeitungsausgabe<br />
selber ab. Die Leserinnen und<br />
Leser wussten das zu schätzen. Die<br />
Wandertipps waren sehr beliebt. Ebenso<br />
wie die zahlreichen Bücher und Broschüren<br />
des Wanderexperten, die Einheimische<br />
wie Gäste noch lange<br />
kompetent beim Erkunden des Sauerlandes<br />
begleiten werden.<br />
Die Freude am Schreiben war sicher eines<br />
seiner Motive, die Verbandszeitschrift<br />
<strong>Wanderzeit</strong> im Jahr 2001 zusammen<br />
mit Jörg Haase aus der<br />
Taufe zu heben. Im Redaktionsteam<br />
der Zeitschrift sorgte Schmidt durch<br />
sein ausgleichendes, zurückhaltendes<br />
und stets an der Sache orientiertes<br />
Wesen nicht nur für eine<br />
wohltuende Arbeitsatmosphäre,<br />
sondern auch für die Berücksichtigung<br />
relevanter Themen. Und immer<br />
wieder schrieb er Nachdenkliches<br />
zum Thema Wandern. In<br />
einem seiner letzten Texte heißt es:<br />
„Nur wer von sich selbst ablassen<br />
kann, sich selbst nicht zu wichtig<br />
nimmt, kommt zu wahrer Gelassenheit.<br />
Der Wanderer erfreut sich am<br />
Anblick der Natur, aber er bildet<br />
sich nicht ein, der Welt Mittelpunkt<br />
zu sein. Wir besitzen viel, sagen die<br />
Weisen, aber wir haben nichts. Wer<br />
Weise ist, übt sich in Gelassenheit<br />
und Demut.“<br />
Wegemanagement<br />
Die Zukunft des Wegemanagements war<br />
Thema mehrerer Veranstaltungen des<br />
Deutschen Wanderverbandes (DWV) im<br />
Februar. Deutlich wurde dort, dass insbesondere<br />
die Forstwirtschaft sowie<br />
die Privatwaldbesitzer den zunehmenden<br />
Nutzerdruck im Naturraum zu spüren<br />
bekommen. Daher sei eine effektive<br />
Besucherlenkung für Natursportler<br />
dringend erforderlich, so DWV-Referent<br />
Eric Magut. Nahezu unumgänglich<br />
hierfür sei der Aufbau eines funktionierenden<br />
digitalen Wegemanagements.<br />
„Der NatursportPlaner als Online-Wegemanagement-Tool<br />
erleichtert entsprechende<br />
Aufgaben“, so Magut. Außerdem<br />
gewinne das Zur-Verfügung-<br />
Stellen von digitalen Tracks immer weiter<br />
an Bedeutung, zumal auf vielen<br />
Online-Plattformen digitale Wegeverläufe<br />
von jedem eingestellt werden<br />
könnten. Solche Wege seien oft etwa<br />
mit dem Naturschutz oder dem Forst<br />
nicht abgestimmt und führten zu Problemen.<br />
Wegeverantwortliche seien daher<br />
zunehmend gefragt, gute digitale<br />
Angebote zu schaffen. „Ein Besucherlenkungskonzept<br />
kann nur funktionieren,<br />
wenn diese Tracks dann besser<br />
sind, als die von den Nutzern ins Netz<br />
gestellten“, so Magut.<br />
Um die Zukunft des Wegemanagements ging<br />
es in Kassel.<br />
Schulung NatursportPlaner<br />
Während einer Schulung für das Wegemanagement-System<br />
NatursportPlaner<br />
Mitte Februar in Kassel haben elf Teilnehmer<br />
aus verschiedenen DWV-Mitgliedsvereinen<br />
einen tieferen Einblick in<br />
das digitale Wegemanagement bekommen.<br />
Infos zum System und einen kostenfreien<br />
Testzugang erteilt Eric Magut<br />
(e.magut@wanderverband.de).<br />
E. Magut / DWV<br />
T. Flader<br />
Matterhorn im Rücken: DWJlerinnen und DWJler in<br />
der Südschweiz.<br />
Junges Wintervergnügen im Süden der Schweiz<br />
Am 29. Dezember brachen 26 DWJlerinnen<br />
und DWJler in die Südschweiz<br />
auf. Mit Kleinbussen ging<br />
es quer durch Deutschland und<br />
die Schweiz bis zum Lötschbergbasistunnel,<br />
der mit dem Zug (Autoverlad)<br />
durchquert werden musste.<br />
Dann war auch schon das Saastal<br />
mit seinen 38 Viertausendern erreicht,<br />
das die nächsten sieben<br />
Tage das Zuhause der Gruppe sein<br />
sollte.<br />
Aus Nordhessen, dem Solling, der<br />
Eifel, dem Sauerland, der Oberpfalz,<br />
dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb kommend, war nun eine bunte<br />
Truppe ab 14 Jahren bereit für viele weiße Erlebnisse.<br />
Die Gletscherskigebiete Hohsaas und Saas Fee luden zum Skifahren und Snowboarden<br />
ein und manch einer probierte diese Disziplinen sogar das erste Mal aus.<br />
Das Programm war sehr vielfältig und einiges wurde von der Gruppe in spontaner<br />
Eigenplanung umgesetzt. Es gab eine Sonnenaufgangswanderung zum Mattmark<br />
Stausee, Schneeschuhtouren durch unberührte Schneefelder, Langlaufausfahrten,<br />
eine Schneeschuhtour mit anschließender Tiefschneeabfahrt und verschiedene<br />
Wanderungen.<br />
Einer der Höhepunkte war die gemeinsame Silvesterfeier mit traditionellem Raclette-<br />
Essen und viel Gesang mit Gitarrenspiel. Am Neujahrstag ging es dann ins Mattertal<br />
nach Herbriggen, wo die Matterhorn-Gotthard-Bahn nach Zermatt abfuhr. Vom Bahnhof<br />
Zermatt aus wanderte die Gruppe parallel zur Gornergrat-Bahn bergauf, um,<br />
nachdem der Findelbach in luftiger Höhe überquert wurde, die Bergstation Furi zu<br />
erreichen. Der Abstieg erfolgte über die Siedlung „Zum See“ am Zmuttbach entlang.<br />
Fast die ganze Zeit war bei klarstem Winterwetter der Blick frei zum Matterhorn.<br />
Die Gruppe war sehr begeistert von der gemeinsamen Zeit im Wallis und den Aktionen<br />
im Schnee, schnell wurde der Plan gefasst, auch über Silvester <strong>2019</strong>/2020<br />
wieder in die Alpen zu fahren.<br />
Termine<br />
Torsten Flader<br />
14<br />
2./3.4. DTV Fachbeirat Nachhaltiger Tourismus (München)<br />
9.4. AK Zukunftsdialog (Kassel)<br />
15.4. AG Deutsche Wandertage (Kassel)<br />
4.5. Dialogforum Natursport.Umwelt.Bewusst / Geocaching GIGA<br />
"Project Hamburg – Im Wandel der Zeit" (Hamburg)<br />
14.5. Tag des Wanderns (bundesweit)<br />
20./21.5. DTV Fachausschuss Qualitätsinitiativen im Tourismus (Berlin)<br />
3. - 8.7. 119. Deutscher Wandertag (Winterberg/Schmallenberg)<br />
5./6.7. Bewegter Zukunftsdialog (Winterberg)<br />
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