22.03.2019 Aufrufe

KEM Konstruktion 03-04.2019

Trendthemen: Industrie 4.0, Systems Engineering, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Sebastian Seitz, Geschäftsführer bei Eplan und Cideon; KEM Perspektiven: Low cost Robotic - Robotik-Baukästen für den Einstieg in die Automation

Trendthemen: Industrie 4.0, Systems Engineering, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Sebastian Seitz, Geschäftsführer bei Eplan und Cideon; KEM Perspektiven: Low cost Robotic - Robotik-Baukästen für den Einstieg in die Automation

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

<strong>03</strong>-04 2019<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 94<br />

Polymer-Lagertechnik<br />

treibt SLA-3D-Drucker an<br />

Industrielle<br />

Intelligenz<br />

Hannover Messe<br />

Seite 20<br />

Flexibler<br />

Transport<br />

Industrie 4.0<br />

Seite 30<br />

Roboter<br />

für jedermann<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Seite 68<br />

Im Gespräch | „Effizienteres Engineering ist möglich“<br />

Sebastian Seitz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Eplan und Cideon – Seite 14<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 1


2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

info@pueschel-group.com<br />

www.pueschel-group.com


EDITORIAL<br />

Gesucht werden Universalisten<br />

Wenn sie in ein ihnen unbekanntes Fahrzeug steigen, machen sie sich zuerst mit der Bedienung<br />

vertraut – so der weise Spruch meines Fahrlehrers, aber wir alle wissen: Fahren<br />

ist heute nicht das Problem, das Infotainment schon eher. An diesem Beispiel lassen sich<br />

zwei interessante Entwicklungen verdeutlichen: Industrie 4.0 will nicht weniger als die<br />

Bedienung einer Fabrik so einfach machen wie das Fahren mit unterschiedlichen Fahrzeugtypen.<br />

Und: Informationen sollen ebenso ‚leicht‘ verfüg- und abrufbar sein. Weil<br />

das noch nicht immer gegeben ist, wird zu diesem Thema quer durch alle Disziplinen viel<br />

geforscht und entwickelt; viele Beispiele aus der vorliegenden Ausgabe verdeutlichen das.<br />

Schaut man sich an, wer künftig welche Aufgaben übernehmen muss, treten zunächst<br />

Spezialisten in den Vordergrund. Ein passendes Beispiel ist das Thema OPC UA over TSN,<br />

das derzeit die Automatisierer bewegt. Immerhin zeichnet sich ab, dass es unter dem<br />

Dach der OPC Foundation gelingt, tatsächlich eine Art Industrie-4.0-Standard zu schaffen;<br />

dank der FLC-Initiative (Field Level Communications) bis hinab in die Feldebene.<br />

Zukünftig dürften dann allerdings immer mehr ‚Universalisten‘ gefragt sein, die in der<br />

Lage sind, ein Produkt oder eine Maschine von ihren (meist mechanischen) Grundlagen<br />

über die Elektrotechnik bis hin zum immer wichtiger werdenden Softwareanteil zu überschauen<br />

und damit zu beherrschen. Solch ein ‚Systems Engineer‘ dürfte auch der<br />

Schlüssel dazu sein, die Chancen der Digitalisierung in nutzbare ‚neue Geschäftsmodelle‘<br />

zu überführen.<br />

Welche Chancen das Systems Engineering eröffnet, zeigen wir im Rahmen des gleich -<br />

namigen Trendteils von Seite 33 bis 45 in dieser Ausgabe. So viel vorweg: Es geht um<br />

das Prozessdenken in der Digitalisierung (S. 33), die Einbindung der Softwareentwicklung<br />

(S. 36) und die Frage, welche Rolle das Product Lifecycle Management (PLM) dabei spielt,<br />

speziell in der Cloud. Dem Thema Systems Engineering widmet sich übrigens auch unser<br />

neues Digitalmagazin <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> systems engineering, aus dem die genannten<br />

Beispiele stammen. Details dazu finden sich unter: hier.pro/RsCN2<br />

PERFORMANTES<br />

INDUKTIVES<br />

WEGMESSSYSTEM<br />

eddyNCDT 3060<br />

Die neue Leistungsklasse in<br />

der induktiven Wegmessung<br />

Höchste Anwendungsvielfalt mit über<br />

400 Sensormodellen<br />

Neue Maßstäbe in der Kombination aus<br />

Auflösung, Linearität und Temperaturstabilität<br />

Volle Industrietauglichkeit durch robusten<br />

Systemaufbau<br />

Höchster Bedienkomfort und intuitive<br />

Konfiguration über Webinterface<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban<br />

Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

michael.corban@konradin.de<br />

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@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

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hier.pro/RsOki<br />

Besuchen Sie uns<br />

Hannover Messe<br />

Halle 9 / Stand D05<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/eddy


Inhalt <strong>03</strong>-04 2019<br />

Bild: Hannover Messe<br />

56. Jahrgang<br />

20<br />

Die Hannover Messe boomt. Vom 1. bis 5. April werden<br />

6500 Unternehmen aus 75 Ländern zur Weltleitmesse<br />

der Industrie erwartet. Informieren Sie sich in dieser<br />

Ausgabe über die Technologien der Zukunft.<br />

TITELSTORY<br />

3D-Druck<br />

für Jedermann<br />

Klein wie eine Kaffeemaschine und groß in den Funktionen:<br />

Das ist der 3D-Drucker Pluto des Unternehmens<br />

3Devised aus Kalifornien. Um den Anforderungen nach<br />

Präzision und Schmiermittelfreiheit gerecht zu werden,<br />

greift man auf die Polymer-Lagertechnik von Igus zurück.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

Raketentriebwerk aus dem 3D-Drucker ................................. 6<br />

Schweden setzt auf deutsche Elektroindustrie ....................... 8<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Sebastian Seitz, Geschäftsführer bei Eplan und Cideon<br />

„Am Ende haben wir ein neues<br />

‚Fertigungsverfahren‘ für Schaltschränke realisiert“ ............. 14<br />

Messe<br />

Hannover Messe<br />

Leitthema Industrial Intelligence ........................................... 20<br />

Digital Factory: intelligent vernetzt ....................................... 22<br />

Trends<br />

Industrie 4.0<br />

Workloads flexibel in der Hybrid Cloud skalieren .................. 24<br />

MES-Lösungen für lückenlosen Datenaustausch ................. 28<br />

Trackmanagement erhöht Flexibilität des Teiletransports ..... 30<br />

Systems Engineering<br />

Prozesse müssen digital neu gedacht werden ..................... 33<br />

Transparenz in der Softwareentwicklung .............................. 36<br />

Die Zukunft von PLM liegt in den Wolken ............................. 40<br />

Gewerkeübergreifend in sechs Disziplinen konstruieren ...... 44<br />

Additive Manufacturing<br />

Brennerköpfe für Gasturbinen aus dem 3D-Drucker ............ 46<br />

Software zur Datenaufbereitung steigert Produktivität ........ 48<br />

3D-Druck-Materialien für das Funktionsprototyping ............. 50<br />

Qualitätssicherung beim selektiven Lasersintern ................. 52<br />

Produkt-News aus dem Bereich Digitalisierung .................... 55<br />

<strong>KEM</strong> Perspektiven<br />

Low Cost Robotic<br />

Robotik-Baukästen für den Einstieg in die Automation ......... 68<br />

Maschinenelemente<br />

Robotik<br />

Intelligente Automation eines Bearbeitungszentrums ........... 74<br />

Kommunikationsschnittstellen bei Greifsystemen ................ 76<br />

Vakuum-Greifer und -Komponenten optimieren Cobots ....... 80<br />

Greifer in der vollautomatisierten Roboterzelle .................... 82<br />

Montage- & Handhabungstechnik<br />

Flach-Scherenhubtisch für vielseitige Einsatzbereiche .......... 84<br />

Geschäftsführer Lörcher etabliert Gimatic am Markt ............ 86<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente .......... 88<br />

Antriebstechnik<br />

Titelstory<br />

Polymer-Lagertechnik in kompaktem SLA-3D-Drucker .......... 94<br />

Wälz- & Gleitlager<br />

Isolierte Insocoat-Lager vermeiden Stromschäden .............. 98<br />

HepcoMotion setzt auf eigene Lineartechnik-Produkte ...... 100<br />

Automatisierte Formatverstellungen aus Edelstahl ............. 102<br />

Elektromotoren<br />

Servosystem mit CANopen-Schnittstelle ............................ 104<br />

Synchronmotoren für Ein- und Mehrachsen-Anwendung ... 106<br />

Drei-Level-Technologie versus LC-Filter .............................. 108<br />

Getriebe<br />

Drehmomentgesteigert mit lebenslanger Präzision ............ 110<br />

Industriegetriebe für den Einsatz in der Schüttgutlogistik ... 112<br />

Kupplungen & Bremsen<br />

Servotaugliche Metallbalgkupplungen ................................. 114<br />

Kupplungslösungen für kleine und große Drehmomente ... 116<br />

Metallbalgkupplungen gleichen Wellenversatz aus ............. 118<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik ................ 120<br />

Fluidtechnik<br />

Pneumatik<br />

Nachrüstbarer IO-Link für kommunikative Komponenten ... 130<br />

Fluidtechnik für smarte Produktionsprozesse ..................... 132<br />

Drucklufttechnik<br />

Karsten Decker zur Kompressoren-Steuerung Optimizer 4.0 .. 134<br />

Sichere Datenübertragung durch alle Ebenen ..................... 136<br />

Druckluft-Messsysteme für die effiziente Produktion ......... 138<br />

Produkt-News aus dem Bereich Fluidtechnik ...................... 139<br />

Automatisierung<br />

Sensoren & Messtechnik<br />

Mit Maintenance-Plattform zur vorausschauenden Wartung .. 142<br />

Akustisches Sensorsystem zur Montage-Endkontrolle ....... 144<br />

Kraftmessung bei elektrischen Linearantrieben .................. 146<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


HLP - Heizpatronen<br />

RHK - Rohrheizkörper<br />

94<br />

Bild: Igus<br />

RP - Rohrwendelpatronen<br />

Steuerungssysteme<br />

Flexibel dank individueller Kommunikationslösungen ........ 148<br />

Sensorintelligenz „4.0 Now“ .............................................. 150<br />

Elektrotechnische Bauelemente<br />

Plattform CrossPowerSystem für Energieverteilung ........... 152<br />

Umstellung auf neues Schaltschranksystem ...................... 154<br />

Nachhaltiges Klimamanagement im Schaltschrank ............. 156<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung .............. 158<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Werkstoffe<br />

Flexible Bipolarplatten ermöglichen kompakte Batterien .... 164<br />

Keramische Systemlösung für Feuerfest-Applikationen ...... 166<br />

Spezialstahl für Messerwellen in Aktenvernichter .............. 168<br />

Leichtbau<br />

Direktgekühlter Elektromotor mit Gehäuse aus Kunststoff .. 170<br />

Produkt-News aus dem Bereich Werkstoffe/Verfahren ....... 172<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />

Das englische Fachwort<br />

Robotics – Robotik .............................................................. 176<br />

Online-Tipps<br />

So klappt‘s mit der Mechatronik und Industrie 4.0 ............. 178<br />

Tipps & Termine<br />

Buchtipp: Automatisierung 4.0 ............................................ 181<br />

Aktuell in der elektro AUTOMATION<br />

Absicherung der Steuerspannung im Schaltschrank ........... 183<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ................................................................ 12<br />

Inserentenverzeichnis ......................................................... 186<br />

Vorschau .............................................................................. 186<br />

Impressum .......................................................................... 186<br />

HP/HPQ - Hohlpatronen<br />

TE - Temperatursensoren<br />

ALW - Leistungswiderstände<br />

Technischer Support und<br />

weitere Produkte auf Anfrage<br />

QUALITÄT AUS<br />

DEUTSCHLAND<br />

> Hannover Messe<br />

Halle 12, Stand-Nr. C20<br />

Folgen Sie uns unter @<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong> auch auf Twitter<br />

Türk+Hillinger GmbH<br />

78532 Tuttlingen, Germany<br />

Tel. +49 74 61 70 14 0<br />

Fax +49 74 61 70 14 110<br />

info@tuerk-hillinger.de<br />

www.tuerk-hillinger.de<br />

seit 1963<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Bild: Orbex<br />

Orbex druckt Triebwerk auf der Selective Laser Melting Maschine SLM 800<br />

Raketentriebwerk<br />

aus dem 3D-Drucker<br />

Das Raumfahrtunternehmen Orbex hat das wohl weltweit größte 3D-gedruckte<br />

Raketentriebwerk vorgestellt. Der Raketenantrieb konnte in einer speziellen<br />

Nickellegierung in nur einem Stück auf der SLM 800 gefertigt werden.<br />

Das im Jahr 2015 gegründete britische Unternehmen<br />

Orbex entwickelt Trägerraketen, um<br />

Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen.<br />

Bei der Eröffnung des neuen Hauptsitzes<br />

in Forres, Schottland, hat das Unterneh-<br />

Das Raumfahrtunternehmen<br />

Orbex hat das<br />

nach eigenen Angaben<br />

weltweit größte 3Dgedruckte<br />

Raketentriebwerk<br />

vorgestellt<br />

men nun seine Rakete Prime vorgestellt. Die<br />

CO²-Emission des sogenannten Orbex Launchers<br />

ist durch die Verwendung von 100 %<br />

erneuerbaren Kraftstoffen um 90 % reduziert<br />

worden. Zudem verfügt die Trägerrakete über<br />

eine Zero-Shock Stufentrennung sowie Nutzlasttrennung,<br />

wodurch Weltraumschrott verhindert<br />

wird. Das Design des Bauteils wurde<br />

für den SLM Prozess optimiert, wodurch Gewichtseinsparungen<br />

von 30 % erzielt werden<br />

konnten. Orbex konnte Entwickler von führenden<br />

Raumfahrtorganisationen wie NASA,<br />

ESA und Ariane für sich gewinnen. Die Luftund<br />

Raumfahrtingenieure von Orbex arbeiteten<br />

eng mit den Applikationsingenieuren von<br />

SLM Solutions am Hauptsitz in Lübeck zusammen,<br />

um eine optimale Anpassung des<br />

Designs für die Selective Laser Melting Technologie<br />

sicherzustellen. Dies erforderte aufgrund<br />

der Komplexität und Größe des Bauteils<br />

die Partnerschaft mit SLM Solutions. Die<br />

SLM 800 verfügt über ein 280 x 500 mm großes<br />

Pulverbett, in dem Bauteile mit einer Höhe<br />

von 850 mm hergestellt werden können.<br />

Der Prime Raketenantrieb konnte somit in einer<br />

speziellen Nickellegierung in nur einem<br />

Stück gefertigt werden. Der SLM Hub, die<br />

vollautomatisierte Auspackstation für die<br />

SLM 800, ermöglicht ein kontaktloses Pulverhandling<br />

sowie eine automatisierte Förderung<br />

im Bauraum, um das gefertigte Bauteil<br />

in eine Entpackstation zu übergeben. Dort<br />

wird durch Vibration und Rotation Pulver entfernt.<br />

Zusammen mit dem Raketenantrieb<br />

gebaute Referenzproben analysierte das<br />

SLM Solutions Team anschließend im Qualitätslabor.<br />

Porositätsniveau und Verteilung erfüllten<br />

nachweislich die Qualitätskriterien. bt<br />

www.slm-solutions.com<br />

BASF führt Kompetenzen zu Digitalisierung und IT in einem neuen Bereich zusammen<br />

Digitale Transformation beschleunigen<br />

Um die Aktivitäten zu bündeln und die Experten<br />

aus der Digitalisierung und der IT enger<br />

zusammenzubringen, hat BASF zu Beginn<br />

des Jahres den neuen Funktionsbereich<br />

„Digitalization & Information Services“ gegründet.<br />

Der Bereich wird von Christoph<br />

Wegner geleitet, er übernimmt außerdem<br />

die Rolle des Chief Digital Officers (CDO) der<br />

BASF. „Wir haben in den vergangenen Jahren<br />

gezeigt, wie man Digitalisierung in einem<br />

Chemieunternehmen umsetzt“, erklärt Wegner.<br />

„Jetzt geben wir dem Thema mit einer<br />

neuen Organisation noch mehr Durchsetzungskraft.<br />

Wir werden die digitalen Aktivitäten<br />

in der BASF unterstützen und gemeinsam<br />

mit den Kollegen aus den Unternehmensbereichen,<br />

den Funktionen sowie der<br />

Forschung und Entwicklung noch schneller<br />

als bisher vorantreiben. Dabei verfolgen wir<br />

ein klares Ziel: Wir wollen digitale Lösungen<br />

einführen, die den Kunden einen klaren<br />

Mehrwert bieten.“<br />

Digitalisierung ist einer der Schwerpunkte<br />

der neuen Unternehmensstrategie von BASF.<br />

Doch mit dem Thema beschäftigt sich das<br />

Unternehmen bereits seit Jahren, und das<br />

sehr erfolgreich: Seit 2015 haben bereichsübergreifende<br />

Teams in der BASF die Möglichkeiten<br />

der intelligenten Nutzung von Daten<br />

und digitaler Technologien ausgelotet, in<br />

Pilotprojekten getestet und umgesetzt. Auch<br />

in der Forschung und Entwicklung wurde verstärkt<br />

die Arbeit durch digitale Lösungen unterstützt,<br />

nicht zuletzt durch den Supercomputer<br />

Quriosity.<br />

bt<br />

www.basf.com<br />

Der Bereich „Digitalization & Information<br />

Services“ soll die digitale Transformation der<br />

BASF beschleunigen. Geleitet wird dieser von<br />

Christoph Wegner<br />

Bild: BASF<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Your Global Automation Partner<br />

Industrie 4.0<br />

Daten- und<br />

Kommunikationslösungen<br />

Durchgängige HF/UHF-RFID-Lösungen für Datenerfassung und -vorverarbeitung,<br />

Identifikation, Rückverfolgung, Serialisierung<br />

Hannover Messe<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Halle 9, Stand H55<br />

Intelligente Sensor- und Verbindungslösungen mit IO-Link-Kommunikation für<br />

maximale Flexibilität<br />

Robuste IP67-I/O-Systeme mit dezentraler Intelligenz und Multiprotokoll-Ethernet-<br />

Kommunikation zur einfachen IT-Integration<br />

www.turck.de/i40<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Nordische Länder wollen länderübergreifendes 5G-Netz schaffen<br />

Schweden setzt auf deutsche Elektroindustrie<br />

Schweden verfolgt ambitionierte Ziele bei<br />

der digitalen Umgestaltung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Die Schwerpunkte des<br />

Partnerlands der Hannover Messe sind breit<br />

gestreut und liegen unter anderem in den<br />

Bereichen E-Health, E-Goverment sowie der<br />

Digitalisierung des Schul- und Finanzsystems.<br />

„Die Schweden stehen dem technischen<br />

Fortschritt sehr positiv gegenüber“, erklärt<br />

ZVEI-Volkswirt Jochen Schäfer. Der Einsatz<br />

von Künstlicher Intelligenz und Robotern<br />

erfolge selbstverständlicher als in vielen anderen<br />

Ländern der Europäischen Union. „Das<br />

Land erkennt die Chancen der Digitalisierung<br />

und will sie nutzen.“ Gemeinsam mit den anderen<br />

nordischen Ländern will es aufbauend<br />

auf die Telekomkompetenz skandinavischer<br />

Unternehmen ein länderübergreifendes<br />

5G-Netz schaffen, um den Handel und die<br />

Produktion weiter schnell digitalisieren zu<br />

können. Beim digitalen Umbau setzt Schweden<br />

auf die deutsche Elektroindustrie. Deren<br />

Exporte in die größte Volkswirtschaft Nordeuropas<br />

erreichten von Januar bis November<br />

Bild: ZVEI<br />

2018 einen Wert von 4,6 Mrd. Euro. Damit<br />

liegt das Land auf Platz 11 im europäischen<br />

Abnehmer-Ranking und auf Platz 13 weltweit.<br />

Besonders stark nachgefragt wurden<br />

Informationstechnik (870 Mio. Euro), Kommunikationstechnik<br />

(7<strong>03</strong> Mio. Euro) und Automationsprodukte<br />

(694 Mio. Euro). „Die<br />

Produkte und Lösungen der deutschen Elektroindustrie<br />

zahlen auf die Digitalisierungsstrategie<br />

des Landes ein“, so Schäfer weiter.<br />

„Der Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz und Robotern<br />

erfolgt in Schweden<br />

selbstverständlicher<br />

als in vielen<br />

anderen Ländern<br />

der EU.“<br />

ZVEI-Volkswirt Jochen Schäfer<br />

Schweden wolle den Umbruch von einer<br />

stark von der Auto- und Stahlbranche geprägten<br />

Industrie hin zu einer datenbasierten Digitalwirtschaft<br />

schnell angehen. „Die Voraussetzungen<br />

für den Aufbruch in die digitale<br />

Welt sind gut: Schweden besitzt eines der<br />

leistungsfähigsten Innovationssysteme und<br />

hervorragende Bedingungen für junge Unternehmen.“<br />

bt<br />

www.zvei.org<br />

Phoenix Contact und Venios kooperieren<br />

IoT-Plattformlösung für Management von Verteilnetzen<br />

Data Science Group begleitet Unternehmen<br />

Contact gründet KI-Group<br />

Mit dem Wegfall konventioneller Erzeuger<br />

stehen Verteilernetze künftig vor neuen Herausforderungen:<br />

Es entsteht eine zunehmende<br />

Volatilität durch die erneuerbaren<br />

Energien und die Anforderungen der Verbraucher<br />

an die Versorgungssicherheit steigen.<br />

Dies sorgt dafür, dass die kostenoptimierte<br />

Bewirtschaftung der Assets unter den heutigen<br />

Voraussetzungen schwieriger wird.<br />

Phoenix Contact und Venios werden aus diesen<br />

Gründen für den Markt eine IoT-Plattformlösung<br />

bereitstellen, die für Transparenz<br />

und Steuerbarkeit in der Mittel- und Niederspannungsebene<br />

sorgt und ein wirtschaftlich<br />

optimiertes Management von Verteilnetzen<br />

ermöglicht. Das Frankfurter Unternehmen<br />

Venios GmbH entwickelt seit 2012 Software-<br />

Lösungen für orts- und zeitaufgelöste Analyse<br />

von elektrischen Energiesystemen. Die<br />

Venios Energy Plattform ist dabei auf massive<br />

parallele Verarbeitung verschiedener Datenquellen<br />

und Modelle (Big Data) ausgelegt.<br />

Verknüpft mit vorliegenden oder abgeleiteten<br />

Informationen zur Topologie und Ausstattung<br />

des lokalen Netzes können Lastflüsse modelliert,<br />

berechnet sowie mittels integriertem<br />

Geo-Informations-Systems (GIS) graphisch<br />

aufbereitet und bereitgestellt werden. Eine<br />

Vielzahl an Prognoseszenarien erlaubt darüber<br />

hinaus einen Blick in die Zukunft. Die Lösungen<br />

von Phoenix Contact liefern Live-Daten<br />

aus Ortsnetzstationen, EEG-Anlagen<br />

oder MS-Schwerpunktstationen. Sie bilden<br />

so die Basis für eine automatisierte Netzführung<br />

im Verteilnetz.<br />

bt<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Jonas Danzeisen, Geschäftsführer Venios, und<br />

Ulrich Leidecker, Leiter Business Area Industry<br />

Management und Automation, Phoenix Contact<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Mit der neuen Data Science Group unterstreicht<br />

Contact Software sein Engagement<br />

im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Das Expertenteam<br />

begleitet Unternehmen von der<br />

Evaluierung neuer Anwendungsmöglichkeiten<br />

für KI im PLM- und IoT-Umfeld bis zur Einführung<br />

konkreter Lösungen für neue Geschäftsmodelle<br />

und digitale Dienste. Unternehmen<br />

erkennen zunehmend die Potenziale<br />

hinter modernsten statistischen Verfahren,<br />

Data Mining und Machine Learning. Bei der<br />

konkreten Anwendung zögern sie allerdings.<br />

Oft fehlt es ihnen an der nötigen Expertise<br />

und Erfahrung, KI-Technologie zielsicher und<br />

in praxisgerechten Schritten in ihr Geschäft<br />

einzubinden. Passend zu diesen Bedürfnissen<br />

wurde eine eigene Data Science Group<br />

gegründet. Von der Entwicklung valider Anwendungsmöglichkeiten<br />

in Form datenzentrierter<br />

Geschäftsmodelle über die Schaffung<br />

digitaler Infrastrukturen bis zur Integration in<br />

den laufenden Betrieb begleitet die Data<br />

Science Group Unternehmen auf dem Weg,<br />

neue Wertschöpfungspotenziale zu heben.<br />

bt<br />

www.contact-software.com<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Besuchen Sie uns<br />

Hannover Messe<br />

Halle 9, Stand F18<br />

01.04. – 05.<strong>04.2019</strong><br />

TOTAL VERJETZT – VORHANG AUF!<br />

Industrie 4.0 passiert JETZT. Genau das zeigt SICK auf der Hannover Messe 2019 vom 1. bis 5. April 2019<br />

mit einem Livestream aus der SICK 4.0 NOW Factory in Freiburg. Sehen Sie selbst, wie weit wir schon auf dem<br />

Weg in eine vollständig vernetzte und automatisierte Wertschöpfungskette sind. Die intelligente Vernetzung<br />

von Entwicklung, Produktion, Logistik, Kunden und Partnern ist keine Zukunftsmusik, sondern Taktgeber für<br />

www.sick.com/hm<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 9


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Petra Gerweck, Lenze<br />

Petra Gerweck hat zum<br />

1. Februar 2019 die neu<br />

geschaffene Position des<br />

Vice President Human<br />

Resources beim Automatisierungsunternehmen<br />

Lenze<br />

übernommen. In dieser Rolle<br />

zeichnet sie in direkter Berichtslinie zum<br />

Vorstandsvor sitzenden Christian Wendler für das<br />

strategische und internationale Personalmanagement<br />

verantwortlich.<br />

Herbert Salzgeber, Turck<br />

Herbert Salzgeber hat zum<br />

Jahresbeginn die Leitung<br />

von Turck Österreich übernommen.<br />

Der Diplom-<br />

Betriebswirt ist ein aus -<br />

gewiesener Automatisierungsspezialist<br />

mit langjähriger<br />

Vertriebserfahrung. Er übernimmt die<br />

Position von Stephan Auerböck, der das<br />

Unternehmen verließ.<br />

Bosch übernimmt EM-Motive vollständig<br />

Konsequenter Schritt auf Weg zur Marktführerschaft<br />

Bosch übernimmt EM-Motive, einen der erfolgreichsten<br />

Elektromotoren-Hersteller<br />

Europas nun vollständig. Die EM-Motive<br />

GmbH wurde 2011 als paritätisches Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Bosch und Daimler<br />

gegründet und produzierte bis heute rund<br />

450.000 Elektromotoren. „Für Bosch ist der<br />

vollständige Erwerb der nächste konsequente<br />

Schritt auf dem Weg zur Marktführerschaft<br />

bei der Elektromobilität. Diese Übernahme<br />

bietet Bosch nun die Chance, noch breiter<br />

am Markt aufzutreten“, sagt Dr. Stefan Hartung,<br />

Geschäftsführer der Robert Bosch<br />

GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereiches<br />

Mobility Solutions. Bosch hatte<br />

sich bereits bei der Gründung des Gemeinschaftsunternehmens<br />

eine Option auf den Erwerb<br />

der Anteile gesichert. Die vollständige<br />

Übernahme war damit bereits im Joint Venture<br />

Vertrag als Möglichkeit angelegt. Für die<br />

derzeit insgesamt etwa 340 Mitarbeiter in<br />

Stuttgart und Hildesheim hat die Änderung<br />

Die Übernahme bietet Bosch nun die Chance,<br />

noch breiter am Markt aufzutreten<br />

der Gesellschafterverhältnisse ihres Unternehmens<br />

keine unmittelbaren Auswirkungen.<br />

Über den Kaufpreis und die weiteren<br />

Modalitäten des Erwerbs vereinbarten beide<br />

Seiten Stillschweigen. Das Joint Venture EM-<br />

Motive war gegründet worden, um den Einstieg<br />

in die Elektromotoren-Fertigung für beide<br />

Partner wirtschaftlich zu gestalten. bt<br />

www.bosch.com<br />

In 2<strong>03</strong>0 wird knapp ein Drittel der Unternehmensumsätze in Deutschland durch KI beeinflusst<br />

Zwei Billionen Euro durch künstliche Intelligenz<br />

Bild: Bosch<br />

Uwe Claus, Camozzi<br />

Uwe Claus wurde zum<br />

Geschäftsführer von<br />

Camozzi Automation ernannt<br />

und wird Nachfolger<br />

von Tilman Bechem, der seit<br />

1981 die Camozzi Gruppe repräsentiert.<br />

Bechem wird<br />

Camozzi Automation nach eigenen Angaben<br />

weiterhin als Mitglied der Geschäftsleitung zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Edgar Peter Düning,<br />

Harting<br />

Die deutsche Vertriebstochter<br />

der Harting Technologiegruppe<br />

erhält eine neue Geschäftsführung.<br />

Der bisherige<br />

Geschäftsführer Stefan<br />

Olding ist in gegenseitigem<br />

Einvernehmen aus seiner Funktion ausgeschieden.<br />

Bis auf Weiteres wird Edgar Peter Düning,<br />

Sprecher der Geschäftsführung von Harting<br />

Electric und Harting Electronics, die Leitung der<br />

Gesellschaft kommissarisch übernehmen.<br />

Welche Relevanz hat künstliche Intelligenz<br />

(KI) für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland? Im Jahr 2<strong>03</strong>0 werden einer<br />

Analyse der KI-Beratung Appanion<br />

Labs zufolge 28 % (2,04 Billionen Euro)<br />

der deutschen Wirtschaftsleistung unmittelbar<br />

durch künstliche Intelligenz beeinflusst<br />

sein. In 2019 liegt dieser Wert<br />

erst bei 3 % (218 Mrd. Euro). Bemerkenswert<br />

ist, dass der der höchste Anteil KI-gestützter<br />

Wertschöpfung nicht aus Einsatzfeldern<br />

wie Alexa, Netflix oder Spotify stammt,<br />

sondern aus dem produzierenden Gewerbe.<br />

Die Automobilindustrie belegt dabei mit 22<br />

% an der gesamten KI-Wertschöpfung den<br />

ersten Platz im direkten Branchenvergleich.<br />

Künstliche Intelligenz wird die Wirtschaft und<br />

Gesellschaft grundlegend verändern, ähnlich<br />

wie es das Internet über die vergangenen<br />

zwei Jahrzehnten getan hat. Die Technologie<br />

ist dank moderner neuronaler Netze mittlerweile<br />

robust, skalierbar und wirtschaftlich<br />

einsetzbar. Voraussetzung, um im internationalen<br />

Datenwettstreit mitzuhalten, ist jedoch<br />

ein Umdenken bei den Bewertungsmethoden,<br />

mit denen Investitionen in die Technologie<br />

legitimiert werden. Der Einfluss von<br />

künstlicher Intelligenz setzt sich aus verschie-<br />

Der Fokus auf Industrie- und Produktionsdaten<br />

ist für Deutschland die Chance, ein relevantes<br />

Standortprofil im Bereich KI zu schaffen<br />

denen Teilbereichen zusammen. Der offensichtlichste<br />

Effekt stammt aus der Entwicklung<br />

neuartiger, datenbasierter Geschäftsmodelle<br />

und der Erschließung zusätzlicher Umsatzpotenziale.<br />

Hinzu kommt die Optimierung<br />

bestehender Wertschöpfung in Bereichen<br />

von komplexen wissens- und ressourcenintensiven<br />

Produktionsprozessen. Kosteneinsparung<br />

durch Prozessautomatisierung<br />

und die datenbasierte Unterstützung von<br />

Entscheidungen sind sogar ein noch größerer<br />

Wertschöpfungshebel. Entsprechend verändert<br />

und optimiert KI bei entsprechender<br />

Transformation der bestehenden Prozesse<br />

bedeutende Teile bereits existierender Wertschöpfung.<br />

bt<br />

www.appanion.com<br />

Bild: Appanion<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


BRANCHENNEWS<br />

MAGAZIN<br />

Neue Vertriebsgesellschaft mit Servo Dynamics gegründet<br />

Maxon verstärkt Präsenz in Südostasien<br />

Der Antriebsspezialist Maxon Motor hat gemeinsam<br />

mit seinem Langzeitpartner Servo<br />

Dynamics in Singapur eine neue Vertriebsgesellschaft<br />

für den Raum Südostasien gegründet.<br />

Länder wie zum Beispiel Malaysia weisen<br />

hohe Wachstumsraten auf und stoßen<br />

immer mehr in den Hightech-Bereich vor. Der<br />

Schweizer Spezialist für DC-Motoren und<br />

mechatronische Systeme baut deshalb das<br />

Engagement in der Region aus und ist neu<br />

mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft präsent.<br />

Gemeinsam haben die Parteien die Vertriebsgesellschaft<br />

Maxon Südostasien gegründet,<br />

womit man nun direkt die Kunden in<br />

Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, Vietnam,<br />

Hongkong oder den Philippinen serviceseitig<br />

bedienen kann.<br />

bt<br />

www.maxonmotor.de<br />

Bild: Maxon<br />

Mit der Gründung der neuen Vertriebsgesellschaft<br />

verstärkt Maxon seine Präsenz ins Asien<br />

SAP-Allianz<br />

Cideon tritt<br />

United VARs bei<br />

Vor kurzem wurde die Zugehörigkeit<br />

als Solution Partner zu den<br />

United VARs besiegelt: Durch die<br />

Unterstützung dieser Allianz im<br />

Kreise weiterer anerkannter SAP-<br />

Lösungsanbieter greift Cideon<br />

auf ein globales Partnernetzwerk<br />

zurück. Große namhafte Unternehmen<br />

wie zum Beispiel Huawei<br />

zählen neben vielen weiteren<br />

Anbietern zu den Solution<br />

Partnern. Die Allianz der United<br />

VARs konzentriert sich auf die<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Mitgliedern bei internationalen<br />

SAP-Rollouts und ERP-Optimierungsprojekten.<br />

Mit der Partnerschaft<br />

stärkt Cideon seit Ende<br />

2018 das Lösungsportfolio der<br />

United VARs durch entsprechendes<br />

SAP PLM Know-how. Durch<br />

die Abbildung des kompletten<br />

Produktlebenszyklus von Engineering<br />

über Fertigung bis zum<br />

Vertrieb profitieren nicht nur die<br />

Mitglieder der United VARs als<br />

Portfolio-Ergänzung, sondern insbesondere<br />

auch die United<br />

VARs-Kunden. „Durch unsere<br />

Zusammenarbeit mit United<br />

VARs möchten wir sowohl das<br />

SAP-Lösungsportfolio als auch<br />

unser eigenes Produkt- und<br />

Dienstleistungsportfolio noch effizienter<br />

den Interessenten und<br />

Kunden von United VARs bereitstellen“,<br />

erklärt Reno Staschinski,<br />

Geschäftsführer Cideon. bt<br />

www.cideon.de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 11


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Rockwell Automation übernimmt Emulate3D<br />

Portfolio für 3D-CAD-Modelle erweitert<br />

Rockwell Automation hat den Entwickler von<br />

Maschinen-Software Emulate3D übernommen,<br />

dessen Produkte industrielle Automatisierungsanlagen<br />

digital simulieren und nachbilden.<br />

Mit exakten Simulationsmodellen zur<br />

Verbesserung der Systemplanung und Entscheidungsfindung<br />

können Kunden mit der<br />

Software von Emulate3D Maschinen- und<br />

Systemdesigns virtuell entwickeln. Durch gezielte<br />

Emulationsversuche wird das Steuerungssystem<br />

vor der Installation getestet,<br />

bevor Herstellungs- und Automatisierungskosten<br />

anfallen und ein endgültiges Design<br />

Rockwell Automation ergänzt sein Portfolio für digitales Design um die<br />

Emulate3D-Technologie<br />

feststeht. „Durch die<br />

digitale Entwicklung<br />

von Maschinenprototypen<br />

und deren virtuelle<br />

Inbetriebnahme verkürzen sich Produkteinführungszeiten,<br />

während die Produktivität<br />

steigt. Die Übernahme bezeichnet zudem<br />

einen weiteren Meilenstein von Rockwell<br />

Automation zur Realisierung des Connected<br />

Enterprise,“ sagt Fran Wlodarczyk,<br />

Senior Vice President Architecture & Software<br />

von Rockwell Automation. „Diese Zusammenarbeit<br />

möchten wir nach der Übernahme<br />

weiter intensivieren. Im heutigen Fertigungsumfeld<br />

bieten die Produkte von Rockwell<br />

Automation in Kombination mit unserer<br />

Software eine wirkliche Chance, um den veränderten<br />

Kundenansprüchen gerecht zu werden,“<br />

sagt Ian McGregor, Global Sales und<br />

Marketing Director bei Emulate3D. bt<br />

www.rockwellautomation.com/de<br />

Bild: Rockwell Automation<br />

Wir berichten über<br />

3Devised ................................... 94<br />

ABB ......................................... 122<br />

ABM Greiffenberger ................ 126<br />

Adlos ........................................ 104<br />

Afag ......................................... 128<br />

Alexander Bürkle ....................... 14<br />

Appanion Labs ........................... 10<br />

Apullma ..................................... 93<br />

Arena Solutions ......................... 40<br />

Argo-Hytos .............................. 132<br />

Artthea ..................................... 148<br />

Atlas Copco Tools ..................... 172<br />

Atlas Copco Kompressoren<br />

und Drucklufttechnik ................ 134<br />

Autodesk ............................. 14, 40<br />

Autoform Engineering ............... 58<br />

Aventics ................................... 132<br />

AWS .......................................... 24<br />

B&R ......................................... 148<br />

Bahr Modultechnik .................. 120<br />

Balluff ............................... 132, 159<br />

BASF ........................................... 6<br />

Basler ...................................... 158<br />

BCT Technology ......................... 36<br />

Beckhoff ................. 30, 68, 76, 160<br />

Beko Technologies ................... 138<br />

Belden ..................................... 162<br />

Bond-Laminates ....................... 174<br />

Bormann & Neupert ................ 175<br />

Bosch ................................... 10, 76<br />

Bosch Rexroth ................. 120, 132<br />

Bucher Hydraulics .................... 132<br />

Camozzi ..................................... 10<br />

Carima ..................................... 175<br />

Cideon ....................................... 11<br />

CIMdata ..................................... 40<br />

Claas .......................................... 33<br />

Contact Software ........................ 8<br />

Contrinex ................................. 161<br />

CoreTechnologie ...................... 173<br />

Dassault Systèmes .............. 33, 40<br />

Dell EMC Deutschland .............. 24<br />

Deutsche Edelstahlwerke ........ 174<br />

Deutsche Messe ....................... 20<br />

Deutsche Messe AG ............... 132<br />

Digital Factory ........................... 22<br />

Dr. Tretter ................................. 120<br />

Drag&Bot ................................... 68<br />

EAP Lachnit ............................... 84<br />

EGS Automatisierungstechnik<br />

....................................... 74<br />

EM-motive ................................. 10<br />

Emulate3D ................................. 12<br />

Enemac Maschinentechnik ...... 118<br />

Engel Elektroantriebe .............. 106<br />

Enzfelder .................................. 124<br />

Eplan .......................................... 14<br />

ESI ............................................. 58<br />

Eurotech .................................... 90<br />

Fanuc ......................................... 76<br />

FCT .......................................... 180<br />

Festo ......................................... 88<br />

Findling Wälzlager .................... 124<br />

Fipa ............................................ 92<br />

Fluitronics ................................ 132<br />

Fraunhofer IPA ........................... 68<br />

Fraunhofer IZFP ....................... 144<br />

Fraunhofer Umsicht ................. 164<br />

Free Field Technologies ............. 58<br />

Friedhelm Loh Group ................. 14<br />

FVA ............................................ 55<br />

Ganter ....................................... 91<br />

Gartner ...................................... 40<br />

Gimatic ...................................... 86<br />

Google ....................................... 24<br />

Habasit ...................................... 89<br />

Harmonic Drive ........................ 110<br />

Harting ....................... 10, 160, 180<br />

HCL Fasteners ......................... 175<br />

Heidenhain .............................. 160<br />

Heller ......................................... 82<br />

Henkel ..................................... 175<br />

Hepco Motion .......................... 100<br />

Heraeus Electronic<br />

Chemicals ................................ 174<br />

HMS ........................................ 148<br />

Homag ....................................... 33<br />

HP ............................................ 175<br />

Huawei ....................................... 11<br />

Hummel ................................... 162<br />

IDC ............................................ 40<br />

IFM ............................................ 68<br />

IFW der Universität Stuttgart ... 180<br />

Igus .............................. 68, 94, 180<br />

Intercontec .............................. 180<br />

ISF der TU Dortmund ............... 180<br />

Item ........................................... 92<br />

Jakob Antriebstechnik .............. 116<br />

John Deere .............................. 144<br />

Kaeser Kompressoren ............. 136<br />

Kager ....................................... 166<br />

Kamat ...................................... 139<br />

Kärcher ...................................... 33<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie KIT ........................ 170<br />

Kaspersky Lab ........................... 56<br />

KBK Antriebstechnik ................ 114<br />

Kegelmann Technik .................... 52<br />

KLN Ultraschall ........................ 156<br />

Knoll Maschinenbau ................ 141<br />

Koco Motion ............................ 104<br />

Krug & Priester ........................ 168<br />

Kuka ............................. 76, 82, 100<br />

Lanxess .................................... 174<br />

Lenord + Bauer ........................ 102<br />

Lenze ......................................... 10<br />

Leybold .................................... 141<br />

LQ-Group ................................. 161<br />

Lütze ........................................ 156<br />

Materialise ........................... 48, 56<br />

Materials Solutions .................... 46<br />

Maxon ........................................ 11<br />

Maxon Motor ........................... 122<br />

Mayr Antriebstechnik .............. 121<br />

Menzel Motoren ...................... 123<br />

Microsoft ................................... 24<br />

Mitsubishi Electric ............. 76, 125<br />

Montini ...................................... 86<br />

Moog ....................................... 132<br />

Moxa ......................................... 56<br />

Nabtesco ................................. 124<br />

Nachi ................................ 125, 139<br />

NKE Austria ............................. 126<br />

Nord Drivesystems .................. 112<br />

Nordson EFD ........................... 141<br />

NSK ......................................... 127<br />

ODU ........................................ 158<br />

Omron ..................................... 100<br />

Optris ....................................... 159<br />

Orbex ........................................... 6<br />

Ovalo ....................................... 124<br />

Pfeiffer Vacuum ........................ 140<br />

Phoenix Contact ........ 8, 14, 44, 57<br />

Phoenix Contact Electronics .... 152<br />

Pilz ..................................... 68, 158<br />

Pivotal ........................................ 24<br />

Polarion Software ...................... 36<br />

Pöppelmann ..................... 173, 182<br />

Procad ....................................... 44<br />

Proxia Software AG ................... 28<br />

PTC ............................................ 40<br />

Queen Elizabeth Hospital .......... 50<br />

R+L Hydraulics ........................ 139<br />

R+W Antriebselemente ........... 122<br />

Rafi .......................................... 161<br />

Rampf Machine Systems .......... 93<br />

RCT Reichelt Chemietechnik ... 172<br />

Rittal ................................... 14, 154<br />

RK Rose+Krieger ..................... 102<br />

Rockwell Automation ........... 12, 76<br />

Rollon ...................................... 121<br />

RS Components ........................ 56<br />

Schaper Steuerungstechnik ..... 154<br />

Schmalz ..................................... 80<br />

Schunk ................................. 68, 76<br />

Servo Dynamics ......................... 11<br />

SEW ........................................ 148<br />

Sieb & Meyer ........................... 108<br />

Siemens .................. 36, 44, 46, 76<br />

SKF .................................... 98, 140<br />

SMC .................................. 90, 130<br />

Southco ..................................... 88<br />

Stäubli ....................................... 89<br />

Stauff ....................................... 172<br />

Steeltec ................................... 168<br />

Steinmeyer .............................. 127<br />

Steute ........................................ 92<br />

Stratasys ................................... 50<br />

Swiss Steel .............................. 168<br />

Teckentrup ............................... 173<br />

TG Ritter Spezialmaschinen ....... 86<br />

Thomson ................................. 128<br />

Transair ...................................... 57<br />

Transfluid ................................... 88<br />

Trapo .......................................... 91<br />

Tsubaki .............................. 90, 126<br />

Tünkers .................................... 180<br />

Turck .................................. 10, 162<br />

TÜV .......................................... 148<br />

Universal Robots ....................... 68<br />

Universitätsspital Basel ............. 50<br />

VDC Fellbach ............................. 55<br />

VDMA ...................................... 132<br />

Vega ......................................... 142<br />

Venios .......................................... 8<br />

VMware ..................................... 24<br />

Volvo ........................................ 139<br />

Wago ......................................... 44<br />

Walther Präzision ..................... 140<br />

Warner Electric ........................ 128<br />

Weidmüller ........... 44, 57, 123, 179<br />

Wieland Electric ......................... 74<br />

Wika ........................................ 146<br />

WSCAD ............................... 44, 57<br />

Yamaichi ................................... 180<br />

Yaskawa Europe ......................... 74<br />

Zimmer Group ........................... 82<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


| AT11-17G |<br />

Multiachs-Servosystem AX8000:<br />

Minimale Zykluszeit, maximale Leistung.<br />

Schneller Strom- und Lageregler:<br />

Stromregler-Reaktionszeit 1 μs<br />

Stromregler-Zykluszeit 62,5 μs (bis zu 16 μs)<br />

Drehzahlregel-Zykluszeit 62,5 μs (bis zu 32 μs)<br />

Lageregler-Zykluszeiten 62,5 μs<br />

EtherCAT-Zykluszeit 62,5 μs<br />

www.beckhoff.de/AX8000<br />

Das AX8000-System komplettiert die hochskalierbare Beckhoff Antriebstechnik. Das modular<br />

kombinierbare Multiachs-Servosystem AX8000 bringt Hochleistungs-Antriebstechnik mit<br />

optimierter Raumausnutzung in den Schaltschrank. Der AX8000 ermöglicht gleichmäßigere<br />

Bewegungsabläufe durch erhöhte Abtastraten und somit eine optimierte Produktqualität.<br />

Die Strommessung erfolgt innerhalb 1 μs in einem FPGA.<br />

Halle 9,<br />

Stand F06<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 13


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Sebastian Seitz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Eplan und Cideon<br />

„Am Ende haben wir für Schaltschränke<br />

ein neues ‚Fertigungsverfahren‘ realisiert“<br />

Effizientere Engineering-Abläufe sowie die einfachere Zusammenarbeit zwischen Disziplinien und Partnern<br />

adressiert Eplan bereits mit den Tools Cogineer und Syngineer. Welche Rolle Cloud-Technologie künftig mit<br />

Eplan ePulse spielt, erläutert Sebastian Seitz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Eplan und Cideon im<br />

Gespräch mit der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>. Eplan ePulse soll als Bindeglied in der Zulieferkette dienen und damit<br />

helfen, ähnlich dem Angebot im Bereich Schaltschrankbau das Engineering zu beschleunigen.<br />

Interview: Michael Corban und Nico Schröder, Redaktion <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Seitz, Eplan treibt zusammen<br />

mit Rittal und Phoenix Contact die Realisierung einer<br />

digitalen und realen Durchgängigkeit im Schaltschrankbau<br />

voran – was motiviert Sie?<br />

Sebastian Seitz (Eplan): Unsere Kunden sprechen inzwischen<br />

davon, dass sich der Aufwand im Schaltschrank-Engineering<br />

aufgrund der digitalen Durchgängigkeit<br />

um rund 30 bis 40 Prozent senken lässt – und in glei-<br />

„Prozesse zu auto -<br />

matisieren bringt den<br />

Schaltschrankbauern<br />

einen realen Mehrwert<br />

– allein im<br />

Engineering kann<br />

der Aufwand um rund<br />

30 bis 40 Prozent<br />

sinken.“<br />

Sebastian Seitz,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung von<br />

Eplan und Cideon<br />

cher Größenordnung auch in der Fertigung. Das ist die<br />

überzeugende Antwort auf die Frage, wie sich angesichts<br />

des generell hohen Zeitdrucks in der Industrie der Prozess<br />

von der Angebotserstellung bis hin zur Lieferung<br />

des fertigen Schaltschranks effizient beschleunigen lässt<br />

– ohne auf Qualität zu verzichten. Unser Anteil an dieser<br />

Durchgängigkeit, angefangen von der Schaltplanerstellung<br />

in Eplan Electric P8 zusammen mit dem Schaltschrankaufbau<br />

in Eplan Pro Panel legt mit dem digitalen<br />

Modell die Basis für diese durchgängige Prozesskette,<br />

die sich zusammen mit den Lösungen unserer Partner als<br />

Wettbewerbsvorteil nutzen lässt. Prozesse zu industrialisieren,<br />

zu automatisieren, bringt also den Schaltschrankbauern<br />

einen realen Mehrwert.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Digitale Durchgängigkeit steht ja<br />

schon länger auf der Industrie-4.0-Agenda – warum<br />

liegt hier immer noch ein so hohes Potenzial?<br />

Seitz: Weil sich der Gesamtprozess im Schaltschrankbau<br />

doch komplexer darstellt, als der erste Entwurf vermuten<br />

lässt. Eine Rolle spielt dabei, dass beim Einsatz von Maschinen<br />

und Automatisierungswerkzeugen für die Schaltschrankfertigung<br />

die Anforderungen an die bereitzustellenden<br />

und verfügbaren Daten – und damit die zugrundeliegenden<br />

Modelle – deutlich steigen. Wir realisieren am<br />

Ende ein neues ‚Fertigungsverfahren‘ für Schaltschränke.<br />

Vergleicht man das mit anderen neuen Fertigungsverfahren<br />

wie etwa dem 3D-Druck, zeigt sich sehr schnell, dass<br />

auch dort die Ansprüche an das 3D-Modell steigen, um<br />

3D-Druck-optimiert fertigen zu können. Anders formuliert:<br />

Es ist eben ein Unterschied, ob ich von Hand einen<br />

Ausbruch in die Seitenwand eines Schaltschranks einbringe,<br />

oder ob das maschinell erfolgen soll. Neben die mechanische<br />

Bearbeitung treten zudem die Themen Bestückung<br />

und Verdrahtung – das erklärt auf der einen Seite<br />

das hohe Potenzial, verdeutlicht auf der anderen Seite<br />

aber auch die hohe Komplexität. Genau das macht allerdings<br />

auch unsere Stärke innerhalb der Friedhelm Loh<br />

Group aus; wir können die gesamte Prozesskette vom<br />

3D-Modell bis hin zu Lösungen für die Automatisierung<br />

der Schaltschrankfertigung anbieten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Können Sie ein konkretes Beispiel<br />

für den Einsatz dieser Lösungen nennen?<br />

Seitz: Exzellent nutzt der Technologiedienstleister Alexander<br />

Bürkle diese Durchgängigkeit. Historisch war das<br />

Unternehmen zunächst Großhändler für Elektrokomponenten,<br />

bot dann aber Maschinen-, Anlagen- und Schaltanlagenbauern<br />

in wachsendem Umfang auch weitere<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Sebastian Seitz, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von<br />

Eplan und Cideon<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

Zu den Unternehmen<br />

Dienstleistungen an. Das reicht von kundenindividuellen<br />

Ausbrüchen in Seitenwänden über die Installation von Klimatisierungsequipment<br />

inzwischen bis zur Bestückung<br />

und vollständigen Verdrahtung. Zu jedem dieser Schritte<br />

nutzt das Unternehmen auf der Daten- und Prozessseite<br />

unsere Werkzeuge – und kann damit heute hochautomatisiert<br />

Schaltanlagen fertigen. In Losgröße 1! (Anm. d.<br />

Red.: Die Anwendung bei Alexander Bürkle wird in einer<br />

der folgenden Ausgaben der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> noch detailliert<br />

beschrieben.)<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Speziell für die Automatisierung<br />

von Engineering-Aufgaben in der Elektrokonstruktion<br />

hat Eplan ja auch den Cogineer im Angebot – wie<br />

sieht die Roadmap für dieses Tool aus?<br />

INFO<br />

Eplan und Cideon sind Teil der Friedhelm Loh Group, zu<br />

der auch der Schaltschrankspezialist Rittal gehört. Eplan<br />

bietet Softwarelösungen für den Maschinen-, Anlagenund<br />

Schaltschrankbau und deckt damit die Bereiche Elektrotechnik,<br />

Automatisierung und Mechatronik ab. Ergänzt<br />

wird das Angebot auf der Mechanikseite durch Cideon<br />

als Autodesk-Partner. In der Summe lassen sich mit den<br />

Softwarelösungen auf diese Weise die verschiedenen<br />

Bereiche der Produktentwicklung abdecken bis hin zur<br />

Verwaltung und Pflege von Produktdaten sowie der<br />

Integration in Warenwirtschaftssysteme.<br />

www.eplan.de<br />

www.cideon.de<br />

„Mit Eplan ePulse<br />

wollen wir auf Basis<br />

eines kompletten<br />

Netzwerkes cloud -<br />

basiert sowohl Daten<br />

und Projekte, aber<br />

auch Disziplinen<br />

sowie Ingenieure<br />

weltweit zusammenbringen.“<br />

Sebastian Seitz, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von<br />

Eplan und Cideon<br />

Seitz: Hinter Eplan Cogineer steht ja die Grundidee, Regelwissen<br />

zu hinterlegen und Standardabläufe in Makros<br />

abzubilden, um auf diese Weise etwa Schaltpläne schneller<br />

automatisiert zu erstellen – wieder mit dem Ziel, den<br />

Konstrukteur zu entlasten<br />

und damit dem Unternehmen<br />

die Chance<br />

zu geben, der Auftragsflut<br />

Herr zu werden. Unser<br />

Ziel ist hier, die Anwendung<br />

weiter zu vereinfachen<br />

– unter anderem<br />

über eine noch höhere<br />

Durchgängigkeit in<br />

unserem Lösungsangebot,<br />

so dass wir Objekte<br />

über alle Disziplinen<br />

beziehungsweise Spezialgebiete<br />

hinweg verwenden<br />

können; sprich<br />

von der Verkabelung<br />

über das Layout und<br />

rein in den Schaltschrankbau.<br />

Oder um<br />

es konkreter zu machen: Ziel muss sein, den Aufwand,<br />

den Kunden heute in die Erstellung ihrer Daten investieren,<br />

zu senken – denkbar ist, dass wir von Beginn an<br />

mehr Templates und Vorlagen mitliefern. Das geht dann<br />

auch über die Generierung eines Schaltplans hinaus und<br />

kann bis zu 3D-Modellen oder auch Teilen der Dokumentation<br />

reichen. Die neue Ausbaustufe Eplan Cogineer Advanced<br />

bietet übrigens neu auch das Einlesen von Konfigurationsvariablen<br />

und Wertesätzen sowie die Einfach-<br />

Wiederverwendung von Teilfunktionen, was die Erstellung<br />

von Modellen deutlich vereinfacht. Daneben wollen<br />

wir weiter Datenqualität und -quantität verbessern, insbesondere<br />

im Zusammenspiel mit unserem Eplan Data<br />

Portal. Dieses bietet webbasiert Zugriff auf hochwertige<br />

Produktkataloge zahlreicher Komponentenhersteller und<br />

alle in der Eplan Plattform verankerten Lösungen greifen<br />

gleichermaßen auf diesen Webservice zu. Die einfache<br />

Übernahme der angebotenen Komponenten per Dragand-Drop<br />

in die Dokumentation reduziert den Projektierungsaufwand<br />

und erhöht die Qualität der Maschinenund<br />

Anlagendokumentation. Oder um es mit anderen<br />

Worten zu sagen: Rund um ein Eplan-Projekt wird alles<br />

für den Kunden noch einfacher. Das betrifft vor allem die<br />

Einbindung von Cloud-Technologie.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wollen Sie kurz erläutern, welche<br />

Rolle die Cloud spielt?<br />

Seitz: Zur Hannover Messe 2019 stellen wir unsere neue<br />

Cloud-Strategie Eplan ePulse vor. Ziel des neuen Lösungsangebotes<br />

ist, auf Basis eines kompletten Netzwerkes<br />

cloudbasierter Systeme sowohl Daten und Projekte,<br />

aber auch Disziplinen sowie Ingenieure weltweit zusammenzubringen.<br />

Eplan ePulse dient damit künftig als Bindeglied<br />

in der Zulieferkette – vom Endkunden über den<br />

Maschinen- beziehungsweise Anlagenlieferanten bis hin<br />

zu den Komponentenherstellern. Die hinterlegten Projektdaten<br />

können sowohl als Systembeschreibung für die<br />

eigene Fertigung als auch zur Kundendokumentation aller<br />

automationsrelevanten Aspekte des Digitalen Zwillings<br />

genutzt werden. Dafür haben wir übrigens eigens eine<br />

neue Cloud-Einheit geschaffen, die im Stil heutiger Denkfabriken<br />

frische Impulse setzt – Ziel ist, hier zu experimentieren<br />

und im Kontext mit Kunden und Partnern zu<br />

diskutieren. Nicht jede Idee wird im Anschluss das Licht<br />

der Welt erblicken, aber Querdenken ist ausdrücklich erwünscht.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wir muss ich mir die Nutzung von<br />

Eplan ePulse vorstellen?<br />

Seitz: Wir nutzen ja bereits seit Längerem Cloud-Technologie,<br />

der Zugriff kann sehr einfach per Internetbrowser<br />

erfolgen – so wie unsere Nutzer bereits heute über das<br />

Eplan Data Portal Gerätedaten downloaden können. In<br />

ähnlicher Weise lassen sich mit Eplan eView E-CAD-Projekte<br />

sichten, prüfen und per Redlining-Workflow kommentieren.<br />

Unter dem Dach von Eplan ePulse wird dieser<br />

Kurs der agilen Cloud-Entwicklung konsequent fortge-<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Einfach mehr Leistung<br />

1. – 5. April 2019<br />

Halle 22 · Stand D43<br />

Wir machen es Ihnen einfach, die Leistung Ihrer Maschinen und Anlagen zu erhöhen<br />

und die Kosten zu senken – mit smarten Lösungen von der Komponente<br />

bis zur Cloud. Ob einzelnes Wälzlager oder komplettes Industrie 4.0-Paket, in<br />

jeder Schaeffler-Lösung steckt unser spezielles Know-how. Dabei haben wir<br />

immer Ihr gesamtes System im Blick, wenn es darum geht, unsere Produkte noch<br />

leistungsfähiger zu machen, zusätzliche Funktionen zu integrieren und Services<br />

perfekt in Ihre Prozesse einzubinden.<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe.<br />

Ihr kostenloses Ticket erhalten Sie ganz einfach hier:<br />

www.schaeffler.com/hannover-messe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 17


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

tion zwischen den beteiligten Disziplinen und Partnern<br />

einfacher wird, die vorhandenen Autorensysteme aber<br />

weiter genutzt werden können. Darauf aufbauend bietet<br />

Eplan Syngineer ein hohes Potenzial, die zahlreichen Herausforderungen<br />

in der disziplinübergreifenden Zusammenarbeit<br />

– und das gilt insbesondere für Industrie-<br />

4.0-Konzepte – leichter zu lösen.<br />

Bild: Eplan<br />

Sind Projektdaten jederzeit über die Cloud verfügbar, lassen sich viele Fragen der<br />

disziplinübergreifenden Zusammenarbeit – im Beispiel hier zwischen Fluid- und Elektrotechnik<br />

– noch effizienter lösen. Eplan eView ermöglicht unter anderem einen<br />

durchgängigen Redlining-Workflow<br />

Bild: Christoph Landler/Konradin Mediengruppe<br />

Im Gespräch mit der<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erläuterte<br />

Sebastian Seitz, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung von Eplan<br />

und Cideon, warum er großes<br />

Potenzial für die Beschleunigung<br />

von Engineering-Abläufen sieht –<br />

für den Anwender nutzbar in<br />

Form einer schnelleren Auftrags -<br />

bearbeitung und letztlich mehr<br />

Freiraum für die <strong>Konstruktion</strong><br />

setzt. Entscheidend ist zudem, dass wir planen, Eplan<br />

ePulse über Schnittstellen zu Systemen anderer Anbieter<br />

für diverse Dateiformate zu öffnen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie sprachen gerade Eplan eView<br />

schon an – hiermit soll ja unter anderem die papierbasierte<br />

Dokumentation ersetzt werden…<br />

Seitz: …weil hier insbesondere die Betreiber von Anlagen<br />

einen Mehrwert für sich erkennen, wenn sie auf<br />

möglichst einfachem Wege auf die jeweiligen Dokumente<br />

zugreifen möchten – das schließt Papier genauso wie<br />

CDs oder USB-Sticks aus. Das erfordert natürlich Vertrauen<br />

in Public-Cloud-Strukturen, weswegen wir das Thema<br />

Security sehr ernst nehmen. Bei neutraler Betrachtung<br />

zeigt sich aber, dass der Austausch über eine Cloud -<br />

lösung am Ende sicherer ist als die üblichen Wege via Papier,<br />

E-Mail oder USB-Stick.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Angerissen hatten Sie auch das<br />

Thema der Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen –<br />

was macht das Kollaborationswerkzeug Syngineer?<br />

Seitz: Eplan Syngineer kann heute schon einen erheblichen<br />

Mehrwert liefern, erfordert aber als Kollabora -<br />

tionswerkzeug natürlich die Anpassung von Prozessen –<br />

wobei die Stärke dieses Tools ist, dass die Kommunika -<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie schnell kann ich denn mit<br />

Eplan Syngineer arbeiten?<br />

Seitz: Das geht eher binnen Stunden als binnen Tagen<br />

und Wochen – der Anwender kann sehr schnell produktiv<br />

mit dem Tool arbeiten. Das genau war ja auch die Zielsetzung<br />

bei der Entwicklung: Wir wollten damit bewusst<br />

einen neuen Ansatz in die Diskussion einbringen, der auf<br />

lange Umsetzungsprojekte verzichtet. Erforderlich ist<br />

aber dennoch, die vorhandenen Prozesse und Abläufe<br />

unter die Lupe zu nehmen – und wo notwendig auch<br />

anzupassen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wir hatten bei dem Beispiel<br />

Schaltschrank gesehen, dass die Integration fertigungstechnischer<br />

Aspekte eine große Rolle spielt.<br />

Autodesk geht diesen Weg im Bereich M-CAD ja ebenfalls,<br />

vor allem mit Blick auf das Additive Manufacturing.<br />

Ist es dementsprechend für Cideon als Händler<br />

von Autodesk-Lösungen ebenfalls ein Ziel, die Durchgängigkeit<br />

bis in die Fertigung zu adressieren?<br />

Seitz: Eindeutig ja – Ziel ist, die Modellierung daraufhin<br />

zu optimieren, dass sich das entsprechende Produkt gut<br />

und effizient und mit den richtigen Parametern fertigen<br />

lässt. Hier gibt es nach wie vor ein hohes Potenzial, das<br />

es zu nutzen gilt. Wir tauschen uns regelmäßig mit Autodesk<br />

aus, was in deren mittel- und längerfristige Road -<br />

maps einfließt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen Sie mich abschließend<br />

noch fragen: Sie haben im August 2018 den Vorsitz<br />

der Geschäftsführung von Eplan und Cideon übernommen<br />

– wie gefällt Ihnen Ihr neuer Job?<br />

Seitz: Es macht großen Spaß – wir sehen spannende<br />

Themen vor uns mit vielen interessanten Aufgaben und<br />

natürlich Herausforderungen. Diese mit tollen Kollegen<br />

anzugehen und dabei unsere Chancen zu nutzen, das<br />

macht wirklich Spaß. Ich denke, wir haben dafür die richtige<br />

Mannschaft an Bord.<br />

www.eplan.de<br />

Weitere Details zur Beschleunigung von<br />

Engineeringprozessen mit Eplan Cogineer:<br />

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Hannover Messe:<br />

Halle 6, Stand H30<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


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Sie haben noch keine perfekte und zugleich kostengünstige<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 19


MESSE<br />

HANNOVER MESSE<br />

Hannover Messe 2019: Von der Komponente bis zur Systemlösung, von KI bis Leichtbau<br />

Industrielle Intelligenz erleben<br />

Die Industrie verändert sich – schnell und radikal. Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles<br />

Lernen gewinnen innerhalb der vernetzten Industrie weiter an Bedeutung. Unter dem Leitthema<br />

„Industrial Intelligence“ stellt die Hannover Messe 2019 diese Entwicklung ins Zentrum. Auch der<br />

Leichtbau steht wieder im Fokus der Messe.<br />

Die Hannover Messe boomt. Vom 1. bis 5. April werden 6500<br />

Unternehmen aus 75 Ländern zur Weltleitmesse der Industrie<br />

erwartet. Dieses Jahr steht sie unter dem Leitthema Industrial Intelligence.<br />

„Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Industrie zu revolutionieren“,<br />

sagt Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Deutschen Messe. Industrieunternehmen machen sich zunehmend<br />

innovative digitale Technologien zunutze.<br />

Eine Hauptrolle spielen hier Machine Learning und Künstliche Intelligenz,<br />

indem sie Daten unterschiedlicher Quellen verknüpfen, Fehler<br />

voraussehen und Probleme beheben. „Auf Basis von Daten ermöglicht<br />

KI eine fortlaufende Verbesserung der Prozesse“, so Köckler.<br />

„Daraus ergeben sich enorme Vorteile für Produktivität und Qualität.<br />

Das ist eine große Chance auch für den Standort Deutschland.“<br />

Denn KI schafft Raum für neue Ideen: Das können bestehende Produkte<br />

sein, die um digitale Services erweitert werden, oder auch<br />

komplett neue Geschäftsmodelle. Gezeigt werden Roboter, die Aufgaben<br />

in der Fabrik eigenständig lösen und ihr Wissen an andere<br />

Maschinen weitergeben. Oder KI-Systeme, die bei Reparaturmaßnahmen<br />

detaillierte Instruktionen geben und den Techniker bei der<br />

Ausführung begleiten.<br />

Mit Industrial Intelligence ist aber noch mehr gemeint als smarte<br />

Technologie: nämlich die digitale Vernetzung von Menschen und<br />

Maschinen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz. Deshalb widmet<br />

sich die Hannover Messe unter anderem mit dem neue Kongress<br />

„Future of Work in Industry“ diesem Thema. Dazu kommen am 3.<br />

April rund 300 Experten zusammen, um über die Auswirkungen der<br />

Digitalisierung auf Qualifikation und Organisation der Arbeit zu diskutieren.<br />

Die Vernetzung von Menschen, Maschinen und Daten entsteht über<br />

gemeinsame Plattformen, auf denen sie ihr Wissen austauschen<br />

und vermehren. Das diesjährige Partnerland Schweden ist ein guter<br />

Vorreiter für diese Digitale Transformation. In Schweden sind<br />

heute weltweit führende Unternehmen der Automationstechnik,<br />

der Grundstoffindustrien, der IT- und Kommunikationsbranche sowie<br />

innovative Start-ups ansässig, die sich mit innovativen Lösungen<br />

als Vorreiter der Digitalisierung verstehen. Auch als Partnerland<br />

gehen die Skandinavier neue Wege und haben für jeden Tag eine<br />

neue Einladung formuliert: Montag heiß es „Innovate With Us!“,<br />

Dienstag „Go Digital With Us!“, Mittwoch „Be Sustainable With<br />

Us!“, Donnerstag „Openness – Come Collaborate With Us!“ und<br />

Freitag „Sweden in the World – Come Create With Us!“. Dabei fungiert<br />

der Sweden Co-Lab Pavillon (Halle 27, Stand H30) als zentrale<br />

Anlaufstelle und Treffpunkt für das interessierte Fachpublikum.<br />

Der Messe-Dienstag, dem 2. April, steht ganz im Zeichen von<br />

Leichtbau. Mehr als 100 Unternehmen und Verbände präsentieren<br />

intelligente Leichtbaulösungen. Die zentrale Anlaufstelle für das<br />

Thema findet sich im Bereich Industrial Supply mit der Integrated<br />

Lightweight Plaza in Halle 5.<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


HANNOVER MESSE<br />

MESSE<br />

Bild: Emm! Solutions<br />

Weltpremiere im smarten Leichtbau: Der neue ILO1 von Emm! Solutions.<br />

Der Elektroflitzer, der ohne Leichtbau nicht zu realisieren gewesen wäre,<br />

ist ein gutes Beispiel dafür, dass Leichtbau eine zentrale Enabling-Technologie<br />

ist. Zu sehen am Gemeinschaftsstand der Leichtbau BW in Halle 5<br />

Im Forum Industrial Supply (Halle 4, Stand E44) steht der Vormittag<br />

am Messedienstag ganz im Zeichen des Leichtbaus. Unter der<br />

Überschrift „Leichtbau als Enabler der Mobilität von morgen“ diskutiert<br />

die VDMA-Arbeitsgruppe Hybride Leichtbau Technologien etwa<br />

einer Leichtbaustrategie für die Mobilität, Spreiz- und Legetechnologien<br />

von Verstärkungsfasern für<br />

Composite-Strukturen, innovative<br />

AM- und Spritzgussverfahren,<br />

thermoplastischer Leichtbau in<br />

Serie, Leichtbaukonzepte für hybride<br />

Bauteile, ein Werkstoffvergleich<br />

von Aluminium und Magnesium<br />

oder neue Transportsysteme<br />

aus dem Konzeptleichtbau.<br />

Der Nachmittag widmet sich<br />

dann den Mobilitätstechnologien.<br />

Dort geht es etwa um<br />

rechtliche Fragen in Sachen Mobilität<br />

der Zukunft oder das Thema<br />

autonome Flugrobotertechnik.<br />

Ein Höhepunkt ist zudem am<br />

Dienstagnachmittag der erste<br />

Leichtbaugipfel, veranstaltet vom<br />

Bundeswirtschaftsministerium.<br />

Mit dem 1. Lightweighting<br />

Summit (2. April, 13-17 Uhr, Konferenzbereich<br />

der Halle 19/20) will<br />

die Bundesregierung deutlich machen,<br />

dass Leichtbau ganz oben<br />

auf die industriepolitische Agenda<br />

gehört. Erstmals wird auf großer<br />

Bühne der Dialog zwischen Politik,<br />

Wirtschaft und Forschung zu<br />

Themen wie Material- und Ressourceneffizienz,<br />

innovativem Engineering<br />

und digitalisierten Entwicklungsketten<br />

stattfinden.<br />

Beim CAE-Forum (Halle 6, Stand<br />

L46) geht es die ganze Woche<br />

um Trends der Fabrik der Zukunft.<br />

In Präsentationen und Podiumsdiskussionen<br />

werden Vertreter<br />

aus Industrie und Hochschule einen<br />

Einblick in praktische Industriethemen<br />

wie den Digitalen<br />

Zwilling, Bauteil und Prozessoptimierung,<br />

Laserschmelzen, Schallabstrahlung,<br />

Qualitätssicherung<br />

in der Simulation, virtuelle Produktentwicklung,<br />

Simulation als<br />

effektives Werkzeug für Integrierte<br />

Produktpolitik (IPP) geben. mc<br />

www.hannovermesse.de<br />

Fließtext Messeinfostd<br />

Fließtext Hannover std Messe<br />

Fließtext 1. bis 5. April std 2019<br />

Direkt zum Veranstaltungsprogramm<br />

http://hier.pro/hg3km<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 21


MESSE<br />

HANNOVER MESSE<br />

Digital Factory: Zur Bedeutung der Internationalen Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen<br />

Digitalisierung der Industrie im<br />

Mittelpunkt der Hannover Messe<br />

Was sich in den letzten Jahren schon abzeichnete, setzt sich 2019 fort: Die Bedeutung der digitalen Transformation<br />

der Industrie wächst so schnell und stark, dass sich die Digital Factory auf der Hannover Messe in eine weitere Halle<br />

ausdehnt. Und ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Grund genug, sich für einen Besuch ausreichend Zeit zu<br />

nehmen, um das große Angebot zu sichten und das Wichtigste für das eigene Unternehmen herauszufiltern.<br />

Ulrich Sendler, Journalist in München<br />

Big Data ist nur im richtigen Kontext effizient. Vernetzte Maschinen<br />

produzieren einen kontinuierlichen Datenstrom. Die Messwerte<br />

allein bieten einem Unternehmen aber noch keinen Mehrwert:<br />

Es bedarf einer Schnittstelle, die Daten aus verschiedenen<br />

Quellen zueinander in Beziehung setzt<br />

Auf der Digital Factory fand der Besucher über etliche Jahre alle<br />

Softwaresysteme, die er für seine integrierten Prozesse<br />

braucht, von der Entwicklung über die Produktion bis zur Auftragsabwicklung.<br />

Das stimmt nicht mehr, weil jetzt mit Industrie 4.0 und<br />

dem Internet der Dinge anderes wichtiger wird? Und ob das nach<br />

wie vor stimmt! Das alles ist sogar noch wichtiger geworden.<br />

Je mehr sich die Industrie zum Hersteller und Anbieter von vernetzten<br />

Systemen mit integrierten Dienstleistungen wandelt, desto wichtiger<br />

werden die Daten, die über diese bekannten Industriesoftwareprogramme<br />

erzeugt und bereitgestellt werden. Schließlich braucht<br />

man für die Entwicklung und Herstellung vernetzter Produkte die Methodik<br />

des Systems Engineering, und zwar wenn möglich modellbasiert.<br />

Und auch dafür kommt man an der Industriesoftware nicht vorbei.<br />

Von einem Schrumpfen der alten Schwerpunkte CAx, PDM/PLM,<br />

ERP und MES ist jedenfalls in Hannover nichts zu spüren.<br />

Die neuen Highlights aber bauen ihren Auftritt aus und bekommen<br />

Zustrom vom Wettbewerb aus aller Welt, gerade auch aus den USA<br />

und China. KI, Maschinenlernen, Big Data Analytics und vor allem<br />

Plattformen aller Art haben sich zu neuen Schwergewichten gemausert.<br />

Und es gibt darunter nicht das eine Superschwergewicht, das<br />

besonders herauszuheben wäre. Denn alles hängt mit allem zusammen.<br />

Eine Cloud-Plattform für Industrie-Apps beispielsweise benötigt<br />

natürlich einen Anbieter von Cloud-Infrastruktur, aber sicher<br />

auch einen Anbieter von KI-Bausteinen, mit denen sich die großen<br />

Datenströme analysieren lassen, die etwa aus einer Produktionsanlage<br />

kommen. Die Industrie-Plattform muss<br />

wiederum die Infrastruktur bieten, auf der Industriekunden<br />

ihre Apps für diverse Dienste – von der vorausschauenden<br />

Wartung bis zur Steuerungsüberwachung in Echtzeit<br />

und von fern – sicher laufen und ihrerseits den Kunden<br />

anbieten können. Das Interessante an den neuen<br />

Ökosystemen ist: Keiner kommt ohne den anderen aus.<br />

„Integrated Industry – Industrial Intelligence“, das diesjährige<br />

Motto der Hannover Messe, lässt sich nur mit Leben<br />

füllen, wenn keiner Berührungsängste mit Unternehmen<br />

hat, die ihm noch vor wenigen Jahren ausschließlich als<br />

härteste Wettbewerber galten.<br />

Und all das tummelt sich in Hannover und ist so schnell gewachsen,<br />

dass sich die Besucher Zeit nehmen müssen, um das große Angebot<br />

zu sichten und das für sie Wichtige herauszufiltern. Je weiter die<br />

Digitalisierung voranschreitet, desto abstrakter werden die technologischen<br />

Werkzeuge. KI ist schwerer zu zeigen als CAD/CAM. Das<br />

3D-Modell sieht man schon von weitem auf einem Großbildschirm<br />

am Messestand. Das andere sieht man gar nicht. Tatsache ist, dass<br />

alles an IT-Technologie, was in der digitalisierten Industrie genutzt<br />

wird, auch mitten in der weltgrößten Industriemesse zu finden ist.<br />

Bild: Hannover Messe<br />

Neue Veranstaltung: Industrial Pioneers Summit<br />

Neben den schon etablierten Podien und Konferenzen, vom Forum<br />

Industrie 4.0 über die 11. MES-Tagung und das 5. Additive Manufacturing<br />

Forum bis zum Industrial Security Forum, kommt 2019 eine<br />

Veranstaltung hinzu, die in der Tat noch gefehlt hat: der Industrial<br />

Pioneers Summit. Er wendet sich unmittelbar an die Entscheidungsträger<br />

in der Industrie, denn hier sprechen führende Vertreter von alten<br />

und neuen Pionieren. Auch das war vor 14 Jahren, als die Digital<br />

Factory zum ersten Mal ausgerichtet wurde, noch gar nicht denkbar:<br />

dass aus diesem kleinen Industriesoftware-Juwel mal eine Veranstaltung<br />

würde, auf der internationale Diskussionen über den besten<br />

Weg zur Digitalisierung der Industrie stattfinden. Aber genau<br />

diese Debatte wird jetzt dringend benötigt.<br />

Wird mit der digitalen Transformation der Industrie dann irgendwann<br />

die ganze Hannover Messe eine einzige Digitale Fabrik? Wohl kaum.<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Programm Digital<br />

Factory<br />

PLUS<br />

Industrial Pioneers Summit – Was kommt nach Industrie 4.0?<br />

Convention Center, Saal 2<br />

2. April, 12:15 - 18 Uhr<br />

Digitale Perspektiven – Nord Konferenz zur Digitalisierung in<br />

Produktion und Lieferkette<br />

Pavillion 37, Nord/LB Forum, Messegelände<br />

4. April, 9:30 - 14 Uhr<br />

INDUSTRIE<br />

11. Internationale MES-Tagung: MES in times of data integration<br />

Convention Center, Saal 3A<br />

4. April, 10:15 - 17 Uhr<br />

IIoT Infrastructure Conference<br />

Convention Center, Saal Bonn<br />

4. April, 13 - 17 Uhr<br />

5G für die Industrie Arena<br />

Halle 16<br />

Bitkom Innovation Forum<br />

Halle 6, Stand B30<br />

CAE-Forum, Trends der Fabrik der Zukunft<br />

Halle 6, Stand L46<br />

Industrial Security Forum<br />

Halle 6, Stand F<strong>03</strong><br />

Bild: Hannover Messe<br />

Aber in den nächsten Jahren dürfte sich an der Grundstruktur der Industriemesse<br />

etwas ändern. Sie ist enorm gewachsen und hat sich<br />

prächtig entwickelt. Um diese positive Entwicklung fortzusetzen,<br />

wird die Deutsche Messe in den nächsten Jahren die richtigen Weichen<br />

stellen müssen. Dann steht einem weiteren Erfolg nichts im<br />

Weg.<br />

www.hannovermesse.de<br />

Direkt zu Zusatzinformationen und den Ausstellern der<br />

Digital Factory<br />

http://hier.pro/Ms95F<br />

Digital Factory –auf der Hannover Messe zu finden:<br />

Halle 5: Smart Materials, Smart Products<br />

Halle 5, 6: Engineering Software (CAx, PLM), Cloud Solutions,<br />

Platforms and Services, Virtual Reality, Additive<br />

Manufacturing, Industrial Security<br />

Halle 7: Business Software (MES, ERP, CRM, DMS),<br />

SCM Solutions, IT-Solutions and Consulting, Embedded<br />

Systems<br />

Halle 8: Industrie 4.0 meets the Industrial Internet, Initiatives/Political<br />

Platforms, Smart Factory/Intelligent<br />

Manufacturing<br />

NSCH UND MASCHINE<br />

SICHERHEIT FÜR MEN<br />

In ständigem Dialog –<br />

Kommunikation auf<br />

Industrie 4.0-Niveau<br />

CES-C07: Reihenschaltbarer Sensor<br />

ESM-CB: Auswertegerät, Sicherheits relais<br />

und IO-Link Device in einem<br />

Prozessrelevante Daten in Echtzeit<br />

via IO-Link<br />

Informationen zur präventiven Wartung<br />

HMI Hannover<br />

01.- 05.<strong>04.2019</strong> · Halle 9 / Stand D16<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 23


TRENDS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Bild: Dell EMC<br />

In der Welt der agilen Entwicklung nutzen Unternehmen Microservices und Container und bringen immer<br />

mehr Applikationen in eine Hybrid- oder gar eine hochskalierbare Multi-Cloud-Umgebung<br />

Dell EMC Vx-Rack SDDC ist eine<br />

leistungsstarke Infrastrukturgrund -<br />

lage für die Realisierung einer<br />

skalierbaren Multi-Cloud-Vision<br />

Bild: Dell EMC<br />

Workloads flexibel in der Hybrid Cloud skalieren<br />

Flexibler mit Software Layer<br />

Als Reaktion auf komplexe Strukturen und aufwendige Verwaltung planen viele Unternehmen, ihre IT in die<br />

Cloud zu verlagern. Bei der Evaluierung stehen sie jedoch bald vor der Frage, welche Workloads sie im eigenen<br />

Rechenzentrum belassen, welche sie in die Cloud verlagern und wie sie die dynamische Skalierung zwischen<br />

beiden optimal nutzen.<br />

Christian Winterfeldt ist Director Sales Modern Datacenter (MDC), Dell EMC Deutschland, Schwalbach/Taunus<br />

Um flexibel auf neue Anforderungen reagieren zu können, evaluieren<br />

Unternehmen aller Größen den Einsatz von Cloud-Technologien<br />

und -Architekturen. Auf dem Weg dahin gilt es aber zunächst<br />

einmal, die passenden Fundamente zu legen. Dazu müssen<br />

Unternehmen die IT-Infrastruktur ihrer Rechenzentren modernisieren<br />

und standardisieren: Server-, Storage- und am besten auch die<br />

Netzwerkressourcen sollten virtualisiert werden, damit die IT sie<br />

den Fachabteilungen als Services im eigenen Rechenzentrum oder<br />

aus der Public Cloud bereitstellen kann. Durch die Virtualisierung gehen<br />

Unternehmen den ersten Schritt hin zu einem Betriebsmodell<br />

wie es auch die Cloud-Provider nutzen.<br />

Betriebsmodell 1: virtualisieren mit VMware<br />

Die erste Variante dieses Betriebsmodells besteht darin, Virtualisierungssoftware<br />

von VMware einzusetzen, wie sie in den meisten Unternehmen<br />

bereits genutzt wird. Die Server-Umgebung ist mit<br />

VMware vSphere, die Storage-Umgebung mit vSAN und das Netzwerk<br />

mit NSX virtualisiert; zusammengefasst sind diese Virtualisierungstechnologien<br />

in VMware Cloud Foundation. Zur automatisierten<br />

Verwaltung der Ressourcen des Software-defined Data Center<br />

(SDDC) kommt SDDC Manager zum Einsatz. Damit lassen sich diese<br />

essentiellen Komponenten standardisiert ausrollen und vor allem<br />

über die Zeit von einem zum nächsten ‚known good state‘ updaten.<br />

Diese Standardisierung erlaubt es Unternehmen, virtuelle Maschinen,<br />

bestehend aus Server, Storage und Netzwerk, sowohl im eigenen<br />

Rechenzentrum als auch in der Cloud bereitzustellen. Ein solches<br />

Standard Operating-Model lässt sich mit einer Hybrid-Cloud-<br />

Plattform weiter optimieren: Administratoren verwalten damit Netzwerk,<br />

Storage und Server, ergänzen oder deaktivieren Ressourcen,<br />

verwenden Charge-Back-Funktionen und nutzen Möglichkeiten, um<br />

virtuelle Maschinen oder Workload Domains inklusive Compute-,<br />

Storage- und Netzwerkressourcen in die Cloud zu verlagern oder<br />

auch wieder ins Rechenzentrum zurückzuholen. Dieses Betriebsmodell<br />

nutzen vor allem Unternehmen, die bereits VMware verwenden.<br />

Betriebsmodell 2: Microsoft Azure einsetzen<br />

Auch bei Microsoft Azure gibt es die Möglichkeit, IT-Ressourcen sowohl<br />

im eigenen Rechenzentrum als auch in der Public Cloud zu betreiben.<br />

Im Unterschied zu VMware stammt Azure aus der Cloud<br />

und hielt erst später in Form von Azure Stack Einzug in die Rechenzentren<br />

von Unternehmen. Eine Reihe von Unternehmen nutzen für<br />

bestimmte Anwendungsszenarien Azure und parallel dazu für andere<br />

VMware – sofern sie bereits über die entsprechenden Enterprise-<br />

Lizenzen verfügen. Der Vorteil für Unternehmen: Sie sind nicht an ei-<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Mal was extrem Leichtes für alle Konstrukteure:<br />

Leichtbaulager aus<br />

dem 3D-Drucker<br />

wiegen 90%<br />

weniger<br />

als herkömmliche<br />

Lager.<br />

Leichtbau-Linearsysteme<br />

aus Aluminium ermöglichen<br />

hochdynamische<br />

Bewegungen mit bis zu<br />

10m/s.<br />

Gewicht und Antriebsenergie einzusparen ist ein<br />

branchenübergreifender Trend. Moderne Konstrukteure<br />

verzichten auf überflüssiges Material und konzentrieren<br />

sich auf die reine Funktion. Franke Drahtwälzlager und<br />

Leichtbau-Linearsysteme sind hierbei erste Wahl.<br />

Informieren Sie sich über Leichtbaulager aus<br />

3D-Druck, Aluminium, Kunststoff sowie über<br />

Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium auf<br />

der<br />

Hannover Messe, Halle 16, Stand F18.<br />

Oder auf www.leichtbaulager.de.<br />

Light Bearings for Innovation<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 25


TRENDS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Bild: Dell EMC<br />

Zukunftssichere Technologien wie beispielsweise hyperkonvergente<br />

Infrastrukturen spielen eine zentrale Rolle bei der Virtualisierung, Modernisierung<br />

und Transformation von Rechenzentren<br />

Der Trend ist klar: Während heute 60% der Workloads on-premise in<br />

virtualisierten Umgebungen laufen, werden künftig 60% in IaaS-Umgebungen<br />

laufen<br />

Bild: Dell EMC<br />

nen einzelnen Hersteller gebunden und können sehr flexibel Daten<br />

und Applikationen dort vorhalten, wo es für sie am günstigsten ist,<br />

neue Software zu entwickeln und Anwendungen zu betreiben.<br />

Betriebsmodell 3: agile Softwareentwicklung nutzen<br />

Das dritte Betriebsmodell findet sich dort, wo Entwickler in den Unternehmen<br />

nicht mehr auf klassische Drei-Schichten-Architektur aufsetzen<br />

müssen. Hier erstellen Entwickler beispielsweise Apps, indem<br />

sie mit Schnittstellen für Anwendungsprogrammierung (Application<br />

Programming Interface, API) einer Public Cloud wie AWS<br />

oder der Google Cloud Platform arbeiten. Oft entstehen dabei in kurzer<br />

Zeit 20 bis 30 Geschäftsideen beziehungsweise Apps, von denen<br />

aber nur zwei bis drei bis zur Umsetzung weiterentwickelt werden.<br />

Diese werden im Laufe der Zeit sehr groß, das heißt viele Benutzer<br />

greifen im Web darauf zu und sie produzieren große Datenmengen.<br />

Dazu kommt, dass sich die frei verfügbaren Cloud-APIs<br />

sehr schnell weiterentwickeln, was im Umkehrschluss bedeutet,<br />

dass Entwickler ihre Apps ständig an diese APIs anpassen und optimieren<br />

müssen. Mit der Zeit zeigt sich daher oft, dass der Betrieb<br />

der unternehmensintern genutzten Apps in der Cloud sehr kostspielig<br />

wird; sie beanspruchen viel Prozessorzeit und Speicherplatz und<br />

werden zu teuer für den Cloud-Betrieb. So entsteht rasch der<br />

Wunsch, die mit herstellerspezifischen Cloud-APIs erstellten Apps<br />

ins eigene Rechenzentrum umzuziehen. Das geht nur, wenn diese<br />

Apps komplett neu geschrieben werden, da die Cloud-APIs im Unternehmensrechenzentrum<br />

nicht zur Verfügung stehen.<br />

Betriebsmodell 4: Container und PaaS-Umgebungen<br />

Eine Alternative dazu sind Platform-as-a-Service (PaaS)-Umgebungen<br />

wie Pivotal Cloud Foundry. Damit ist es möglich, Anwendungen<br />

mit Cloud-APIs zu entwickeln, als Container zu verpacken und diese<br />

dann abhängig von Bedarf, Latenz- und Sicherheitsanforderungen<br />

sowie Workloads im eigenen Rechenzentrum oder in einer Public<br />

Cloud zu betreiben. Gründe dafür können sein, dass ein Unternehmen<br />

bestimmte Microservices sowie Kunden- und Materialstammdaten<br />

im eigenen Rechenzentrum behalten will. Die Voraussetzung<br />

dafür ist, dass die Container-Umgebung flexibel in die Public Cloud<br />

und wieder zurück verlagert werden kann. Mit einer PaaS-Umgebung<br />

kann die Entwicklung einer neuen Anwendung in der Cloud<br />

sehr schnell umgesetzt werden. Das zeigt exemplarisch das folgende<br />

Beispiel: Im Auftrag des CIO soll kurzfristig eine IoT-Applikation<br />

entstehen und die Anwendung soll innerhalb von zwei bis drei Tagen<br />

fertig sein. Er beauftragt damit ein Team von 25 Entwicklern, die mit<br />

Cloud Foundry arbeiten. Während der Entwicklung in der Cloud<br />

stellt das Team fest, dass die Anwendung sehr groß wird. Deshalb<br />

wird sie ins eigene Rechenzentrum geholt. Der vorhandene Code<br />

kann auf der gleichen Plattform on-premise laufen. Um diese Plattform<br />

bereitzustellen, gibt es zwei Möglichkeiten: Das Unternehmen<br />

setzt die IT-Infrastruktur in Form von Servern, Storage und Netzwerk<br />

nach dem Baukastenprinzip zusammen oder nutzt eine Appliance<br />

wie Dell EMC VxRail mit VMware Cloud Foundation, die alle benötigen<br />

Komponenten einschließlich der Cloud-Plattform enthält. Als<br />

Hybrid-Cloud-Plattform kann VMware Cloud Foundation, Microsoft<br />

Azure Stack oder Pivotal Cloud Foundry zum Einsatz kommen. Der<br />

Vorteil einer Appliance-Lösung: Sie ist mit diesen Hybrid-Cloud-Plattformen<br />

getestet und dafür zertifiziert.<br />

Bei VMware können Unternehmen VMware vCenter Server oder<br />

gleich die gesamte vCloud Suite zur Verwaltung der virtuellen Infrastruktur<br />

nutzen. Im laufenden Betrieb können sie dann ganze Workload<br />

Domains oder auch nur einzelne virtuelle Maschinen in eine<br />

AWS-Cloud mit den gleichen VMware-Tools verschieben – oder bei<br />

Bedarf wieder zurückholen. Bei Microsoft Azure ist das etwas anders.<br />

Hier ist das Hin- und Herschieben zwischen Cloud- und On-<br />

Premise-Umgebung nicht möglich; die IT muss dazu lokal eine neue<br />

Instanz von Microsoft Azure Stack starten. Das Pivotal Operation<br />

Model nutzt einen Software Layer, genauer einen PaaS Layer, der<br />

hardwareunabhängig entweder in der Cloud oder on-premise laufen<br />

kann. Damit lässt sich der Code unverändert, beliebig einsetzen –<br />

selbst in einem Multi-Cloud-Modell auf mehreren Public Clouds. Damit<br />

ist auch eine hohe Skalierbarkeit sichergestellt. Eine hohe Flexibilität<br />

erzielen Unternehmen, wenn sie in der Cloud starten und<br />

nicht auf proprietäre APIs von Cloud-Anbietern setzen, sondern mit<br />

einem Software Layer arbeiten, der es ermöglicht den gleichen<br />

Code in mehreren Public Clouds und im eigenen Rechenzentrum zu<br />

betreiben. In der neuen Welt der agilen Entwicklung und der 12-Faktor-Apps<br />

nutzen Unternehmen Microservices und Container, um immer<br />

mehr Applikationen in eine Hybrid- oder gar eine hochskalierbare<br />

Multi-Cloud-Umgebung zu bringen.<br />

jg<br />

www.dellemc.com/de-de<br />

Details zum Hybrid-Cloud-Computing von Dell EMC:<br />

hier.pro/moDpo<br />

Hannover Messe: Halle 6, Stand A54<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 27


TRENDS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Reibungslose Kommunikation zwischen ERP und Shopfloor – Der Proxia Connector sorgt für sicheren und lückenlosen Datenaustausch<br />

zwischen ERP und Produktionsebene im Unternehmen<br />

Bild: Proxia<br />

Manufacturing-Execution-Systeme sind Basis für Industrie 4.0<br />

Sicher und lückenlos Daten austauschen<br />

„Das bisschen Betriebs- und Maschinendatenerfassung. Das machen wir auch noch mit.“ So oder so ähnlich müssen<br />

ERP-Anbieter reagiert haben, als sie von Kunden nach MES-Funktionalitäten gefragt wurden. Aber MES-Lösungen sind<br />

heute weit mehr als Erfassungssysteme. Ganz im Kontext von Industrie 4.0 treiben ein modernes MES-System weit<br />

mehr Aufgaben um. So ist es mit der bloßen Datenerfassung und -auswertung in der Produktion nicht getan:<br />

Die Digitalisierung und Vernetzung des Shop floors ist in der Praxis heute oft an der Tagesordnung.<br />

Marcus Niebecker, Produktmanager MES-Solutions bei der Proxia Software AG, Ebersberg<br />

Um zu veranschaulichen, dass ERP und MES sich eher ergänzen<br />

als konkurrieren, soll folgendes Szenario dienen: Was nutzt es<br />

dem Werker an der Maschine, wenn sein Fertigungsprozess aus<br />

dem „Soll“ läuft, weil sich durch abweichende Eigenschaften im<br />

Rohmaterial das Bearbeitungsverhalten des Werkzeuges verändert<br />

und letztendlich Ausschuss produziert wird. Daraufhin verschlechtert<br />

sich der OEE der Anlage um einen Prozentpunkt. Der Produktionsleiter,<br />

der auf Grundlage dieses KPI die Qualität seines Produktionsprozesses<br />

verschlechtert sieht, würde im ersten Schritt die<br />

Schuld beim Mitarbeiter suchen. Doch dieser hat für seinen Teilprozess<br />

alles richtig gemacht, den Fehler hat nicht er, sondern die Wareneingangskontrolle<br />

zu vertreten. Dieser Umstand wird auch in einer<br />

nachfolgenden Auswertung auf Grundlage der MDE-Daten und<br />

der Rückmeldeinformationen zu Ausschuss und den verbundenen<br />

Chargeninformationen deutlich. Doch dann ist es bereits zu spät.<br />

Datenweitergabe über ERP-Sytem dauert zu lange<br />

Natürlich ist es wichtig, Fehler im Nachgang durch Auswertungen<br />

und Analysen zu erkennen, um diese oder besser deren Ursachen,<br />

abstellen zu können. Mindestens ebenso wichtig ist jedoch die Aufgabe,<br />

Prozessabweichungen vom „Soll“ so zeitnah wie möglich, allen<br />

beteiligten und einflussnehmenden Personen aufzuzeigen, damit<br />

Gegenmaßnahmen umgehend eingeleitet werden können. An<br />

dieser Stelle trennt sich die „Spreu“ vom „Weizen“: Von vielen ERP-<br />

Systemen, welche auch Datenerfassungsmöglichkeiten für die Produktion<br />

anbieten, werden lediglich Informationen erwartet, aber nur<br />

wenige zeitnah an den Werker zurückgegeben. Gerade, wenn Prozessparameter<br />

wie Temperaturen, Drücke oder die Vorschubgeschwindigkeit<br />

einen Grenzwert über- oder unterschreitet, gilt es, so<br />

schnell wie möglich gegenzusteuern. Der Weg über ein ERP-System<br />

wäre zu lang. Weitere für den Werker zusätzliche wichtige Informationen,<br />

wie Lagerinformationen zu Halbzeugen für den nächsten<br />

anstehenden Arbeitsgang, Informationen zur nächsten planmäßig<br />

anstehenden Anlagenwartung, aber auch Aufspann-, Zeichnungsund<br />

NC-Programminformationen, sollen ihm zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort angezeigt werden. Zum Vergleich: Die Information,<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Proxia<br />

Das Proxia „IT-Produktionsgedächtnis“<br />

für die Smart Factory<br />

dass sich auf der Route ein Stau befindet, nutzt dem Autofahrer<br />

auch nur dann, wenn er noch die Möglichkeit zum Umfahren hat.<br />

Nicht jedoch, wenn er bereits im Stau steht.<br />

Keine Industrie 4.0 ohne professionelle<br />

MES- Datenerfassung<br />

Dem Anspruch der horizontalen und vertikalen Vernetzung des Werkers<br />

in der Fertigung sowie der Anreicherung mit allen für ihn wichtigen<br />

Informationen zur richtigen Zeit genügt aktuell wohl kaum ein<br />

ERP-System. Für eine moderne MES-Lösung, wie sie zum Beispiel<br />

die Proxia Software AG bietet, ist genau das der Funktionsanspruch<br />

und damit die Grundlage für eine resiliente Produktion. Neben diesem<br />

Standard-Funktionsumfang einer MES-Lösung sind weitere Eigenschaften<br />

wichtig, um maximalen Nutzen erreichen zu können.<br />

Eine MES-Lösung vom Spezialisten zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

alle Teilprozesse in der Produktion nutzbringend unterstützt und alle<br />

beteiligten Personen mit Informationen versorgt werden. Dazu ist<br />

es modular aufgebaut und kann, je nach Anforderung, um entsprechende<br />

Software-Bausteine erweitert werden. So werden MES-Projekte<br />

häufig „smart“ begonnen, um dann Schritt für Schritt zu einer<br />

Gesamtlösung ausgebaut zu werden. Anwender profitieren dabei<br />

nicht nur von der jahrelangen Erfahrung des MES-Spezialisten, sondern<br />

von allen gegenwärtigen und zukünftigen Verbesserungen und<br />

Erweiterungen der MES-Lösung.<br />

MES – aus der Praxis, für die Praxis<br />

Neben der Erfahrung und der technischen Kompetenz zeichnet einen<br />

MES-Spezialisten seine beratende Kompetenz v.a. im Shopfloor-Umfeld<br />

aus. Durch Best-Practice-Use-Cases und Anwenderberichte<br />

können Kunden nicht nur von den Erfahrungen anderer Anwender<br />

partizipieren, sondern werden auch bestmöglich bei ihrem<br />

persönlichen MES-Projekt beraten. Mit einer MES-Lösung vom<br />

MES-Spezialisten, wie der Proxia Software AG, erwirbt ein Kunde<br />

kein einfaches Add-on, sondern legt das praxisorientierte Fundament<br />

für den Weg in Richtung digitaler Fertigung.<br />

jg<br />

www.proxia.com/de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 29<br />

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TRENDS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

XTS Track Management für maximale Flexibilität des Teiletransports in Maschinen und Anlagen<br />

Softwarefunktionalität ermöglicht neue<br />

Lösungsansätze für den Maschinenbau<br />

Das eXtended Transport System (XTS) von Beckhoff ersetzt nicht nur herkömmliche Förderbänder, es ermöglicht<br />

vielmehr ein neuartiges Design der gesamten Maschine. Mit den flexiblen Bewegungsprofilen lassen sich einfache<br />

bis hochkomplexe Abläufe realisieren. Hierbei bieten immer neue XTS-Funktionalitäten dem Anwender ungeahnte<br />

Freiheiten, die durch die Zusammenarbeit zwischen Kunden und Beckhoff in innovative Maschinenkonzepte<br />

umgesetzt werden. So wurde auf der SPS IPC Drives 2018 das softwarebasierte XTS Track Management vorgestellt,<br />

das die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten des linearen Transportsystems weiter erhöht.<br />

Thomas Beckhoff, Produktmanagement XTS, und Manuel Bettenworth, Software-Entwicklung XTS,<br />

Beckhoff Automation, Verl<br />

Mit dem XTS Track Management<br />

können die Mover – unterstützt<br />

durch eine applikationsspezifische<br />

Mechanik – einfach und softwarebasiert<br />

zwischen mehreren XTS-<br />

Systemen wechseln<br />

Bild: Beckhoff<br />

wie beispielsweise einer Spindelachse<br />

oder einem Linearmotor, wird<br />

durch die Softwarefunktionalität<br />

Track Management eine Bewegung<br />

von Motormodulen und der darauf<br />

befindlichen Mover zwischen mehreren<br />

Transportsystemen möglich.<br />

Die Motormodule und Mover verfügen<br />

dabei zu jedem Zeitpunkt über<br />

ihre volle Funktionsfähigkeit, sodass<br />

auch die bewegten Streckenabschnitte<br />

als volle Nutzstrecke erhalten<br />

bleiben. Das Track Management<br />

wird in die bestehende Twincat 3<br />

XTS Extension TF5850 integriert.<br />

Bei dem intelligenten Transportsystem XTS bewegen sich magnetisch<br />

angetriebene Mover entlang einer Fahrstrecke bestehend<br />

aus Motormodulen und Führungsschienen. Ein Beckhoff Industrie-PC<br />

mit der Software Twincat ermöglicht die unabhängige Ansteuerung<br />

der Mover mit individuellen Bewegungsprofilen. Durch<br />

verschiedene Geometrien der Motormodule lässt sich sowohl eine<br />

offene als auch eine in sich geschlossene Fahrstrecke erstellen. Bislang<br />

war ein Mover an eine solche Fahrstrecke gebunden. Mithilfe<br />

der neuen XTS-Softwarefunktionalität Track Management lassen<br />

sich nun aber auch Streckenabschnitte zwischen unterschiedlichen<br />

Transportsystemen austauschen und so mehrere Fahrstrecken in einem<br />

System vereinen. Gemeinsam mit einer geeigneten Mechanik,<br />

Mover-Bewegung über Tracks und Track Parts<br />

Der softwareseitige Aufbau kann am einfachsten mit der Navigation<br />

im Straßenverkehr verglichen werden: Jeder Fahrer eines Fahrzeugs<br />

kann individuell und zu jedem Zeitpunkt seine eigene Route<br />

festlegen. Die Route definiert hierbei, welche Straßen ein Fahrzeug<br />

nacheinander befahren muss, um von Punkt A zu Punkt B oder auch<br />

von Punkt A in einem Rundkurs wieder nach A zu kommen. Analog<br />

hierzu verhält sich die softwareseitige Konfiguration eines XTS<br />

Tracks, in dem einzelne Track Parts in einer spezifischen Reihenfolge<br />

miteinander verknüpft sind. Bei der Konfiguration eines Systems<br />

werden zunächst alle Motormodule in zusammenhängende Streckenabschnitte,<br />

die Track Parts, unterteilt. Diese können nur ein,<br />

aber auch beliebig viele aufeinanderfolgende Motormodule umfassen.<br />

Die Track Parts wiederum bilden Bausteine, aus denen eine<br />

Vielzahl an zusammenhängenden Fahrwegen, die Tracks, definiert<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Hochleistungs-<br />

Kunststoffe<br />

für die Sensorik.<br />

Bild: Beckhoff<br />

Um einen oder mehrere Mover von einer XTS-Strecke (hier: unten) zu einer<br />

anderen (hier: oben) wechseln zu lassen, verfährt das XTS Track Management<br />

über eine der jeweiligen Applikation angepassten Mechanik ein<br />

Motormodul – mit den dabei vollständig steuerbar bleibenden Movern –<br />

zwischen beiden Strecken<br />

werden kann. Ein Track kann dabei aus einem oder mehreren Track<br />

Parts bestehen; ein Track Part kann in einem Track mehrmals auftauchen<br />

und zudem in verschiedenen Tracks enthalten sein.<br />

Im Anwendungsprogramm der SPS wird zunächst entschieden, auf<br />

welchem Track ein Mover verfahren werden soll. Zur Ansteuerung<br />

der Mover können weiterhin die zahlreichen Fahrbefehle aus der<br />

Motion-Control-Toolbox eingesetzt werden. Die Positions-Sollwertvorgabe<br />

eines Fahrbefehls bezieht sich hierbei jedoch nicht mehr<br />

auf das gesamte System, sondern auf den jeweiligen Track. Während<br />

des Programmablaufs lässt sich der Fahrbefehl für jeden<br />

Mover beliebig und on-the-fly auf einen anderen Track umschalten.<br />

Die einzige Bedingung hierfür ist, dass der Track Part, auf dem sich<br />

der Mover zum Zeitpunkt der Umschaltung befindet, auch im neuen<br />

Track enthalten sein muss. Auch dies lässt sich anhand der Naviga -<br />

tion im Straßenverkehr verdeutlichen: Die Route eines Fahrzeugs<br />

kann jederzeit geändert werden, aber natürlich ist die aktuell befahrene<br />

Straße auch Teil der neuen Route. Das Befahren von mehreren<br />

Tracks durch ein und denselben Mover bietet neue Freiheiten in der<br />

Gestaltung von Transportaufgaben, die das XTS übernimmt. Die mit<br />

dem Track Management weiter gesteigerte Flexibilität führt sowohl<br />

zu Vorteilen für den Maschinenbauer im Anlagendesign als auch für<br />

den Endanwender im späteren Maschinenbetrieb.<br />

Hohe Flexibilität ohne Stillstandzeiten<br />

Seit einigen Jahren nimmt in Bereichen wie der Lebensmittel- oder<br />

Kosmetikindustrie der Variantenreichtum im Produktsortiment vieler<br />

Hersteller stark zu. Dies führt zwangsläufig zu kleineren Losgrößen<br />

und deutlich kürzeren Produktionslaufzeiten. Ein flexibler Formatwechsel<br />

wird somit zu einer immer bedeutenderen Maschinenanforderung.<br />

Das Transportsystem aus Verl bietet bislang schon die Möglichkeit<br />

eines softwarebasierten und damit schnellen Formatwechsels<br />

über produktspezifische Parametersätze. Form und Verpackungsgröße<br />

lassen sich ohne manuellen Eingriff umsetzen. Hinzu<br />

kommt nun die Möglichkeit eines softwarebasierten Werkzeugwechsels:<br />

Mover mit verschiedenen Werkzeugen können über das<br />

Track Management ohne Stillstandzeiten flexibel ein- und ausgeschleust<br />

werden. Die Anzahl der verschiedenen Werkzeuge kann<br />

hierbei frei gewählt werden, sodass auch ein Werkzeugmagazin<br />

möglich ist. Neben einem vollständigen Werkzeugformatwechsel<br />

Für anspruchsvolle Sensorik-Anwendungen bieten<br />

wir Ihnen innovative Lösungen mit individuellen<br />

Baugruppen aus maßgeschneiderten<br />

Hochleistungs-Kunststoffen<br />

• für die thermische Isolation<br />

• als Schutz auch gegen aggressive<br />

Medien<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 31


TRENDS<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Bild: Beckhoff<br />

Bild: Beckhoff<br />

Das Track Management ermöglicht durch das Ein- und Ausschleusen einzelner<br />

Mover eine maximale Flexibilität des primären XTS-Systems (oben)<br />

und damit sowohl Wartungsarbeiten als auch Werkzeugwechsel ohne die<br />

sonst üblichen Stillstandzeiten<br />

Das XTS Track Management bietet die Grundlage, um auch bei<br />

minimiertem Maschinen-Footprint ausreichend große Teilespeicher<br />

(Bildmitte) zu realisieren<br />

lässt sich eine individuelle Kombination von Werkzeugen realisieren.<br />

Mithilfe des zuvor beschriebenen Aufbaus sind auch Wartungsintervalle<br />

gut in den Produktionsprozess integrierbar. Ein Mover könnte<br />

etwa nach dem Erreichen einer zuvor definierten Anzahl an Produkten<br />

oder einer bestimmten Laufleistung ausgeschleust und automatisch<br />

durch einen in Stand gesetzten Mover ersetzt werden. Der<br />

ausgeschleuste Mover lässt sich anschließend losgelöst vom eigentlichen<br />

Produktionsprozess warten. Der Maschinenprozess muss somit<br />

für Wartungsintervalle nicht mehr unterbrochen werden.<br />

Geringer Footprint und dennoch Teilespeicher<br />

Nach vielen produktspezifischen Arbeitsschritten muss in vielen Anwendungen<br />

eine Wartezeit eingehalten werden, in der das Produkt<br />

aushärtet, trocknet oder abkühlt. Damit hierdurch keine Stillstandzeiten<br />

an den nächsten Arbeitsstationen entstehen, wird häufig ein<br />

Produktpuffer vor der nächsten Arbeitsstation vorgesehen. Der dafür<br />

benötigte zusätzliche Maschinenbauraum hängt zum einem von<br />

der Größe des Produkts und zum anderen vom Verhältnis zwischen<br />

der Wartezeit und der jeweiligen Bearbeitungszeit ab. Durch die Anordnung<br />

mehrerer übereinander angeordneten Track Parts kann nun<br />

ein Produktspeicher als effizientes und kompaktes Lager aufgebaut<br />

und so der Maschinenfootprint minimiert werden. Weiterhin entfällt<br />

gegenüber den konventionellen Puffersystemen das zusätzliche Teilehandling,<br />

da die Produkte zusammen mit dem Mover gespeichert<br />

werden und somit immer eindeutig definiert bzw. steuerbar bleiben.<br />

Optimierte Auslastung von Arbeitsstationen<br />

Vorteile bietet das Track Management auch wenn Produkte bestimmte<br />

Arbeitsstationen mehrmals durchlaufen müssen. Ein Beispiel<br />

hierfür ist ein Beschichtungsvorgang, bei dem durch mehrere<br />

aufzutragende Schichten eine bestimmte Höhe erreicht werden<br />

soll. Nach jeder Schicht muss dabei zusätzlich ein Pressvorgang erfolgen.<br />

Zur Erhöhung der Ausstoßgeschwindigkeit einer entsprechenden<br />

Maschine lassen sich die benötigten Arbeitsstationen<br />

mehrfach hintereinander anordnen. Diese Variante ist jedoch sehr<br />

kostenintensiv und die einzelnen Arbeitsstationen werden meist<br />

nicht vollständig ausgelastet. Das Track Management erschließt hier<br />

Effizienzpotenziale, indem die jeweiligen Arbeitsstationen vom Produktfluss<br />

eines primären XTS entkoppelt werden. Dazu werden die<br />

Arbeitsstationen einfach um ein sekundäres, in sich geschlossenes<br />

System herum platziert. Die Produkte können so die Stationen<br />

mehrmals hintereinander ohne Fahrtrichtungsänderung durchlaufen.<br />

Nachdem die benötigte Anzahl an Bearbeitungsschritten erreicht<br />

ist, werden die Produkte wieder in den Produktfluss des primären<br />

Systems eingeschleust.<br />

Individuelle Qualitätskontrolle auch bei hohem<br />

Produktionsausstoß<br />

Eine der bedeutendsten Herausforderungen im Maschinenbau ist<br />

die Verschmelzung einer individuellen Qualitätskontrolle mit dem<br />

Produktionsprozess. Durch das flexible Ein- und Ausschleusen von<br />

Produkten über das Track Management kann eine solche Kontrolle<br />

vorgenommen werden, ohne den laufenden Produktionsfluss zu unterbrechen.<br />

Besonders bei zeitintensiven, stichprobenartigen Untersuchungen<br />

lässt sich so weiterhin eine hohe Produktionsleistung sicherstellen.<br />

Ist hingegen eine Qualitätskontrolle direkt in den primären<br />

Produktionsprozess integriert und sollen im Anschluss mehrere<br />

Produkte parallel entnommen werden, darf durch vorab ausgeschleuste<br />

fehlerhafte Teile keine Lücke im Produktfluss entstehen.<br />

Damit beim Auftreten eines Schlechtteils nicht alle davor befindlichen<br />

Produkte die Prozesskette nochmals durchlaufen müssen,<br />

kann durch das Track Management der gesamte Mover inklusive<br />

des fehlerhaften Produkts dem Produktfluss entnommen werden.<br />

Nach der Überarbeitung etwa an einem Handarbeitsplatz ließe sich<br />

das Teil per Mover einfach wieder dem Produktfluss zuführen oder<br />

im Entsorgungsfall der leere Mover in den Ablauf eingliedern. jg<br />

www.beckhoff.de<br />

Details zum XTS Track Management von Beckhoff:<br />

hier.pro/QzHCW<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F06<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


SYSTEMS ENGINEERING<br />

TRENDS<br />

Bild: WrightStudio/Fotolia.com<br />

Werden im Rahmen der Digitalisierung Produkte zu vernetzten Systemen mit integrierten Diensten, kann eine Engineering-Plattform<br />

der richtige Ansatz sein, die Spezialisten aller Couleur zusammenführt<br />

Serie ‚Digitalisierung nutzen‘ – der Ansatz von Dassault Systèmes<br />

Prozesse müssen<br />

digital neu gedacht werden<br />

Wenn Produkte zu vernetzten Systemen mit integrierten Diensten werden, genügt es nicht, bestehende Prozesse<br />

zu beschleunigen oder zu optimieren – sie sind digital neu zu denken. Dassault Systèmes sieht deswegen das eigene<br />

Produkt-Portfolio nur als Basis des Angebots an die Kunden und rückt dieses sehr viel näher an die Kundenbedürfnisse<br />

heran. Das Ziel: Digitalisierung soll sich für den Kunden rentieren.<br />

Ulrich Sendler, unabhängiger Technologieanalyst und Autor, München<br />

Drehte sich vor sechs Jahren noch alles um den Wechsel von<br />

Version 5 auf Version 6 des 3D-CAD-Flaggschiffproduktes<br />

Catia, ist heute die 2012 ins Leben gerufene 3DExperience Plattform<br />

das Zentrum des Angebots von Dassault Systèmes. Oder<br />

noch mehr: Im Zentrum steht das, was die Kunden in ihren Prozessen<br />

mit Hilfe dieser Plattform besser machen können. ‚Value Engagement‘<br />

heißt das Motto. Der Wert, den die Plattform für den Kunden<br />

hat, soll durch ihren Einsatz wachsen, die Wertschöpfung beim<br />

Kunden schneller und besser werden. Dass diese Wertsteigerung<br />

gelingt, lässt sich mit Beispielen erfolgreicher Projekte belegen.<br />

„Die Zeiten der Benchmarks und Vergleiche von Features und<br />

Functions sind vorbei“, sagt Klaus Löckel, Managing Director Euro-<br />

Central bei Dassault Systèmes. „Der Kunde zeigt uns heute eine<br />

sehr konkrete Aufgabe und unsere Mitarbeiter erläutern, wie sie<br />

diese Aufgabe auf Basis unserer Plattform lösen. Und eine Reihe<br />

namhafter Unternehmen von Kärcher über Homag bis Claas erzielen<br />

mit diesen Lösungen aufsehenerregende Ergebnisse.“<br />

Value Engagement ist eine Methode, mit der in klar definierten<br />

Schritten gemeinsam mit dem Kunden die Ausgangssituation, der<br />

zu adressierende Abschnitt der Prozesskette, das angestrebte Ergebnis<br />

in Geschäftszahlen und schließlich die Umsetzung selbst angegangen<br />

werden. Der Hersteller sieht sich in der Rolle des Editors.<br />

Mit diesem Wandel – vom Produktverkauf zum Nutzen des Produkteinsatzes<br />

beim Kunden – steht der Hersteller nicht allein. Aber die<br />

konsequente Fokussierung auf das Engineering als Kern der industriellen<br />

Wertschöpfungskette, und zwar auf seine moderne Form<br />

der intensiven Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams verzweigter<br />

Ökosysteme – damit unterscheidet sich Dassault Systèmes<br />

doch deutlich von anderen Ansätzen.<br />

Warum will der Kunde die Digitalisierung?<br />

Wenn Dr. Barbara Holtz, Senior Business Consultant bei Dassault<br />

Systèmes, mit Kunden über ein Projekt spricht, mit dem die Digitalisierung<br />

in Angriff genommen werden soll, sind oft sehr grundsätzliche<br />

Fragen zu klären. Was genau ist das Ziel des Projekts? Warum<br />

und wie soll die Digitalisierung dabei eine Hauptrolle spielen? Als<br />

größtes Hindernis bei der Optimierung der Prozesse erweist sich,<br />

dass die ständig wachsende Zahl von Experten nicht gut genug,<br />

also nicht schnell und nicht genau genug miteinander kommuniziert.<br />

Es dauert zu lange, bis eine Information von einem zum anderen gelangt<br />

– und nicht selbstverständlich ist sie richtig und aktuell. Denn<br />

die Informationen in den heutigen Prozessen sind nicht als Daten in<br />

Echtzeit zugreifbar, sondern stecken in irgendeinem Verzeichnis, im<br />

schlimmsten Fall auf Papier in einem Ordner. So aber sind die Pro-<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 33


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

AUS DER<br />

Die Zeiten der Benchmarks und<br />

Vergleiche von Features und<br />

Functions sind vorbei, sagt Klaus<br />

Löckel, Managing Director Euro-<br />

Central bei Dassault Systèmes<br />

Von Digitalisierung profitieren<br />

Dieser Artikel stammt aus der monatlich<br />

erscheinenden <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

systems engineering, die von der<br />

Redaktion der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> als<br />

Digitalmagazin erstellt wird. Das Systems<br />

Engineering (SE) liefert nicht nur Methoden und<br />

Tools zur disziplinübergreifenden Zusammenarbeit<br />

von Mechanik- und E-Technikspezialisten<br />

mit der Softwareprogrammierung, es liefert auch den Schlüssel zur<br />

Nutzung der Chancen der Digitalisierung. Wer konsequent vernetzte<br />

‚smarte‘ Produkte realisieren will, muss über den kompletten Lebens -<br />

zyklus hinweg denken und Abteilungsgrenzen überwinden.<br />

Interessiert? Das komplette Magazin findet sich hier:<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

hier.pro/RsCN2<br />

Hinweise zu besonders interessanten Artikeln und<br />

neuen Ausgaben geben wir auch über LinkedIn:<br />

hier.pro/Ax1zk<br />

TIPP<br />

zesse nicht datengestützt, nicht digital. Gleichgültig, mit wie vielen<br />

IT-Systemen die Daten generiert wurden.<br />

Diesen Unterschied zwischen dokumentgesteuerten und digitalen,<br />

also über Daten steuerbaren Prozessen gilt es zu verstehen. Eine<br />

Beschleunigung und Verbesserung ist nicht durch den Einsatz eines<br />

Systems zu erreichen. Auch der Vergleich der Kosten und des Funktionsumfangs<br />

von IT-Tools hilft nicht. Die bestehenden Prozesse<br />

sind nicht zu beschleunigen oder zu optimieren. Die Herausforderung<br />

ist, sie digital neu zu denken, um sie im zweiten<br />

Schritt mit den entsprechenden Methoden und Tools<br />

neu zu gestalten.<br />

Mit einem 3D-Modell kann eine Kollisionsprüfung gemacht,<br />

ein NC-Programm erzeugt und ein schönes Bild<br />

für das Marketing erstellt werden. Aber das sind nicht<br />

die Probleme, um die es geht, wenn Produkte zu vernetzten<br />

Systemen mit integrierten Diensten werden.<br />

Es sind die alten Fragen, die eigentlich in den Unternehmen<br />

längst gelöst sein sollten.<br />

Maximale Unterstützung für<br />

modellbasiertes Systems Engineering<br />

In einem Entwicklungsprojekt für ein vernetztes System<br />

brauchen alle Beteiligten Daten in jeder Dimension.<br />

Verhaltensmodelle für den Test, logische Ablaufpläne<br />

aus der Elektronik oder aus der Softwareentwicklung,<br />

Modelle für die Simulation und Berechnung.<br />

Nicht erst, wenn der betreffende Bereich seine Arbeit<br />

erledigt hat. Von der ersten Idee, von den Requirements,<br />

die beschreiben, was das System können und<br />

wie es funktionieren soll.<br />

In diesem Bereich fehlen übrigens die Fachkräfte am<br />

dringendsten: Systemarchitekten, die die Gesamtarchitektur des<br />

Systems beschreiben, seine Entwicklung vorantreiben und die Erfüllung<br />

der Anforderungen zu jedem Zeitpunkt prüfen können. Die Industrie<br />

arbeitet dabei – auch im Mittelstand – verstärkt mit der Methode<br />

des modellbasierten Systems Engineering (MBSE), die die<br />

Requirements (R) über die Definitionen der Funktionalität (F) und der<br />

dafür benötigten Logik (L) bis in die Realisierung der physikalischen<br />

(P) Komponenten verfolgt. RFLP heißt das Kürzel.<br />

„Es gibt kaum ein Unternehmen, in dem diese Fragen nicht sehr<br />

schnell im Mittelpunkt stehen“, sagt Dr. Barbara Holtz. „Und damit<br />

sind wir genau bei dem, was wir mit der 3DExperience Plattform<br />

adressieren und auf was übrigens fast alle Akquisitionen der letzten<br />

Jahre zielten: Daten aus allen an einer Systementwicklung beteiligten<br />

Parteien sollen jederzeit genau dort zur Verfügung stehen, wo<br />

sie benötigt werden. Das funktioniert am besten, wenn sie dazu<br />

nicht erst gesucht und konvertiert werden müssen, sondern wenn<br />

sie auf derselben Plattform in Echtzeit zu haben sind.“<br />

Bild: Dassault Systèmes<br />

Datensee statt vordefiniertes Datenformat<br />

Das Datenmodell, mit dem ein Unternehmen arbeitet, sollte also so<br />

beschaffen sein, dass es systemische Entwicklungsarbeit unterstützt.<br />

Diesem Anspruch wird das Datenmodell der Engineering-<br />

Plattform von Dassault Systèmes immer besser gerecht – und es ist<br />

schon jetzt kaum noch mit jenem der Plattform vor sechs Jahren vergleichbar.<br />

Es geht um eine Ausweitung des Modells in fast jede<br />

Richtung.<br />

• Multidisziplinär: Die Prozesse in der Elektronik sollen mit dem<br />

Datenmodell ebenso gut funktionieren wie in der Mechanik, der<br />

Informatik oder der Berechnung. Jeder Bereich hatte bislang<br />

seine eigene Sprache, seine eigenen Systeme und natürlich<br />

entsprechend proprietäre Datenformate. Aber wie soll das Funktionieren<br />

einer Motorsteuerung für einen Fensterheber in einem<br />

Fahrzeug in Zusammenhang mit der Mechanik des Fensters<br />

simuliert und sicher geprüft werden, wenn alle Daten getrennt<br />

und in unterschiedlichen Formaten vorliegen? Über zeitaufwen -<br />

dige Konvertierung in ein Funktionsmodell?<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


SYSTEMS ENGINEERING<br />

TRENDS<br />

• Über die Wertschöpfungskette: Die Durch -<br />

gängigkeit des Datenmodells sollte von der<br />

ersten Idee nicht nur bis zur Fertigung, sondern<br />

bis zum Betrieb reichen. Denn die neuen<br />

Dienste im B2B-Geschäft der Industrie, das<br />

sogenannte Internet of Things (IoT), betreffen<br />

zum Beispiel Predictive Maintenance, sollen<br />

also dem Hersteller erlauben, seinen Kunden<br />

vorausschauende Wartung anzubieten. Dazu<br />

müssen die Produktdaten an der Maschine verfügbar<br />

sein. Und umgekehrt stehen Daten aus<br />

dem Betrieb beim Hersteller – zugleich Anbieter<br />

der Dienste – zur Ver arbeitung an, die im<br />

herkömmlichen Engineering unvernetzter<br />

Produkte gar nicht vorkamen.<br />

• Fertigungs- und Prozessindustrie: Ein einziges<br />

Datenmodell, das die eben beschriebenen<br />

Herausforderungen erfüllt; aber nicht nur für die<br />

Fertigungsindustrie und den Maschinenbau,<br />

sondern auch für die Hersteller und Betreiber<br />

von Anlagen, beispielsweise in der Chemie<br />

oder Pharmazeutik. Im einen Fall geht es um<br />

die Entwicklung und Herstellung von Dingen<br />

und Diensten, im anderen um die Rezeptur und<br />

Verarbeitung von Mole külen, um mit den Ergebnissen<br />

Dienste anbieten zu können.<br />

Das alles ist nicht wie früher mit einem einzigen ‚Format‘ zu realisieren.<br />

Die 3DExperience Plattform steuert auf das Modell eines sogenannten<br />

‚Datensees‘ zu, in dem sich die gesamten Daten des Unternehmens<br />

und seiner Produkte und Dienste finden lassen. Nicht völlig<br />

unstrukturiert, sondern über ihre Metadaten sofort und zielsicher<br />

zugreifbar.<br />

Dieser umfassende und wirklich generische Ansatz versetzt Kunden<br />

in die Lage, zuvor fast unlösbare Aufgaben zu meistern. Dr. Barbara<br />

Holtz verweist auf einen Flugzeugbauer, der an einem Bauteil im<br />

Tragflächenbereich Gewicht einsparen muss, ohne Abstriche an<br />

Sicherheit und funktionaler Qualität. Für die Lösung sind Daten aus<br />

dem Bereich der Werkstofftechnik und möglicherweise sogar der<br />

Kunststoffherstellung entscheidend, bis hin zu Fragen der Molekular-Biologie<br />

und Chemie. Dafür reicht das gesamte Datenumfeld aus<br />

dem traditionellen Engineering der Fertigungsindustrie nicht aus.<br />

Ein typischer Fall für industrieübergreifende Anforderungen an das<br />

Datenmodell.<br />

Eine leicht konfigurierbare Plattform<br />

Ursprünglich war das Motiv für die 3DExperience Plattform, möglichst<br />

alle Daten in einer einzigen Datenbank vorzuhalten. Die bisherige<br />

Arbeit mit Dateien und Verzeichnissen sollte abgelöst werden<br />

durch das Arbeiten in einer Datenbank mit allen Daten aller Anwendungen<br />

in Echtzeit.<br />

Vor allem zwei Gründe setzen diesem Ansatz Grenzen. Erstens ist<br />

es für kein Unternehmen und seine Projektpartner möglich, alle Systeme<br />

abzuschalten oder zu ersetzen, die für unzählige Spezialaufgaben<br />

entstanden, entwickelt oder angepasst wurden. Es wird immer<br />

Tools geben, deren Daten in einem proprietären Format gespeichert<br />

sind. Und zweitens wird es auch für Dassault Systèmes nie möglich<br />

sein, für jede denkbare Aufgabe das beste Tool im eigenen Angebot<br />

zu haben.<br />

Bild: Ulrich Sendler<br />

Kunden wie Homag berichten auf Veranstaltungen wie dem 3DExperience Forum, wie sie<br />

die Möglichkeiten der Digitalisierung bereits heute nutzen<br />

Deshalb arbeiten heute Kunden mit der Plattform, die gleichzeitig<br />

auch nicht in die 3DExperience integrierte Systeme nutzen. Die<br />

Plattform kann natürlich auch mit Daten aus Files und Verzeichnissen<br />

umgehen. Aber – und das wurde auf dem letzten 3DExperience<br />

Forum sowohl von Claas als auch von Homag betont – mit Power’by<br />

auf Basis der PLM Collaboration Services hat Dassault Systèmes<br />

ein Angebot für das Arbeiten mit Daten aus Drittsystemen in einem<br />

Tempo, das dem innerhalb der Plattform sehr nahekommt. „Mit der<br />

Digitalisierung steigt die Herausforderung an die Kreativität der<br />

Ingenieure nochmals dramatisch“, betont Dr. Barbara Holtz. „Dem<br />

muss unsere Plattform gerecht werden – sie soll immer einfacher<br />

von den Kunden selbst konfigurierbar sein.“<br />

Und worauf zielt Dassault Systèmes mit seiner Plattform? Wird der<br />

Marketplace, auf dem sich die Entwickler und Fertiger im Additive<br />

Manufacturing treffen, eine weitere Industrie-Cloud mit Apps für die<br />

Industrie von der Industrie? „Nein“, sagt Klaus Löckel, „was wir<br />

anstreben, ist eine Plattform, auf der sich Engineering-Spezialisten<br />

aller Couleur treffen, um die vernetzten Produkte und Dienste der<br />

Zukunft zu entwickeln. Dafür muss die 3DExperience Plattform ihnen<br />

alles an die Hand geben.“ Also keine weitere Industrie-Cloud,<br />

sondern möglicherweise die Engineering-Cloud. Ein spannender<br />

Ansatz mit einer Menge Potenzial, der sich jedenfalls von denen des<br />

Wettbewerbs unterscheidet.<br />

co<br />

www.3ds.com/de/<br />

Weitere Details zur 3DExperience Plattform:<br />

hier.pro/i67bb<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> systems engineering<br />

veröffentlicht diese Serie in Kooperation<br />

mit dem Autoren Ulrich Sendler, der auch<br />

Betreiber des PLMportals ist.<br />

www.plmportal.org<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 35


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

AUS DER<br />

Die Siemens ALM-Software Polarion bietet Transparenz in der Softwareentwicklung<br />

Wenn das ALM mit dem PLM...<br />

System- und Produkt-Engineers müssen aktiv nach Werkzeugen suchen, die über ihr herkömmliches PLM-System<br />

hinausgehen und eine Zusammenarbeit zwischen mehreren Disziplinen ermöglichen – vor allem mit ihren Kollegen<br />

im Software-Engineering. Diese Werkzeuge sollten ein End-to-End-Management von Software- und Hardwarekomponenten<br />

sicherstellen. Wie das Application-Lifecycle-Management-System Polarion. BCT Technology vertreibt<br />

dies nicht nur, sondern setzt es auch selbst ein.<br />

Dipl.-Ing. Ralf Steck, freier Fachjournalist, Friedrichshafen<br />

Die Bedeutung der Software an modernen<br />

Produkten und Anlagen wird immer noch gerne<br />

unterschätzt. Ihre Innovationsgeschwindigkeit ist<br />

wesentlich höher als im mechanischen oder<br />

elektronischen Bereich – oft gibt es jeden Tag<br />

einen neuen Prototypen<br />

Application Lifecycle Management (ALM) ist keine neue Erfindung,<br />

sondern mindestens so alt wie die PLM-Systeme aus der<br />

mechanischen <strong>Konstruktion</strong>. Doch mit der zunehmenden Integration<br />

der Bereiche Mechanik, Elektronik und Software gewinnen ALM-Systeme<br />

und vor allem deren Kopplung mit PLM an Bedeutung. Und<br />

nimmt man das Schlagwort des ‚Digitalen Zwillings‘ ernst, kommt<br />

man an ALM und an der Kopplung zwischen ALM und PLM nicht vorbei.<br />

Software beeinflusst die Funktionalität des Produkts, interagiert<br />

mit und steuert Elektronik und Mechanik. Ein umfassendes Bild des<br />

Produkts kann nur entstehen, wenn auch die Software, deren Anforderungen<br />

und Funktionen im Gesamtmodell berücksichtigt werden.<br />

Diese Bedeutung zeigte sich unter anderem zum Ende des Jahres<br />

2015, als Siemens Polarion Software sowie deren ALM-System Pola -<br />

rion ALM übernahm und von Anfang an die Integration der Software in<br />

sein PLM-System Teamcenter in den Vordergrund stellte. Der langjährige<br />

Siemens-PLM-Software-Partner BCT Technology AG war, als die<br />

Übernahme durch Siemens bekannt wurde, mitten in der Evaluation<br />

von Polarion für die eigene Softwareentwicklung. Seit Ende 2016 arbeitet<br />

BCT bei der Entwicklung seiner eigenen Softwarelösungen mit<br />

Polarion. So kann das Systemhaus aus einem reichen Erfahrungsschatz<br />

heraus seine Kunden bei der Einführung einer ALM- beziehungsweise<br />

integrierten ALM/PLM-Lösung unterstützen. Business<br />

Development Manager Martin Anliker erläutert, was die Beweggründe<br />

der Kunden sind, sich mit ALM zu beschäftigen: „Die meisten kommen<br />

über das Thema regulatorische Vorschriften – ob SPICE in der Automobilbranche<br />

oder FDA-Regularien im Pharmabereich. Die Vorschrif-<br />

Bild: BCT Technology<br />

ten, die in der Softwareentwicklung zu beachten<br />

sind, werden immer umfangreicher und<br />

komplexer. Im Maschinen- und Anlagenbau beschäftigt<br />

das Thema Funktionale Sicherheit die<br />

Firmen. Diese Anforderungen bekommt man<br />

ohne ALM irgendwann nicht mehr in den Griff.“<br />

Ein zweiter Treiber für die ALM-Einführung ist<br />

die steigende Bedeutung unternehmensübergreifender<br />

Projektteams. Wenn man im Verbund<br />

mehrerer Unternehmen oder in gemeinsamen<br />

Projekten mit Kunden und Lieferanten<br />

Software entwickelt, ist eine geregelte und automatisierte<br />

Überwachung der Requirements unabdingbar. Die Interessenten<br />

lassen sich nach Angaben Anlikers in zwei Gruppen einordnen:<br />

Viele Unternehmen lernen Polarion beziehungsweise ALM in den<br />

erwähnten unternehmensübergreifenden Projektgruppen kennen,<br />

wenn einer der Partner ALM einsetzt. Anliker sagt: „Diese Kunden<br />

wissen meist genau, was sie wollen und was ALM leisten kann. Die<br />

andere Gruppe beschäftigt sich eher abstrakt mit ALM, sieht den Bedarf<br />

nach Management und Strukturierung der Softwareentwicklung,<br />

benötigt aber noch Informationen. Hier arbeiten wir mit Prozessberatung<br />

und Workshops, um den Bedarf zu konkretisieren und ein Verständnis<br />

für die Funktionen, die ALM abdecken kann, zu vermitteln.“<br />

Bild: Siemens<br />

„Im Maschinen- und<br />

Anlagenbau beschäftigt<br />

das Thema Funktionale<br />

Sicherheit die Firmen.<br />

Diese Anforderungen<br />

bekommt man ohne<br />

ALM irgendwann nicht<br />

mehr in den Griff.“<br />

Martin Anliker,<br />

Business Development Manager,<br />

BCT Technology GmbH, Schweiz<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


SYSTEMS ENGINEERING<br />

TRENDS<br />

Ein Treiber für die ALM-Einführung ist die steigende Bedeutung<br />

unternehmensübergreifender Projektteams<br />

Erst Scrum, dann ALM<br />

Polarion selbst ist ein Baukasten, aus dem mit Hilfe von Templates ein<br />

nutzbares Managementsystem entsteht. Diese Templates entwickelt<br />

das Willstätter Systemhaus in der Einführungsphase gemeinsam mit<br />

dem Kunden, der Hersteller bietet jedoch auch ein Extension Portal an,<br />

in dem vorgefertigte Vorlagen zum Download liegen. „Das Schöne an<br />

dieser ALM-Software ist die einfache Konfiguration“, erläutert Anliker,<br />

„dafür stellt sie eine webbasierte Oberfläche zur Verfügung, die den<br />

Anwender sehr schön durch die Konfiguration führt. Unsere Kunden<br />

sind sehr schnell in der Lage, ihre Software selbst anzupassen. Das<br />

zeigt sich auch in der Einführung – wo ein PLM-Projekt schnell mal 100<br />

Projekttage umfassen kann, erfordert die Einführung eines Polarion-<br />

Systems 6 bis 14 Projekttage.“ BCT vertreibt die ALM-Software nicht<br />

nur, sondern ist selbst auch Anwender – in Willstätt arbeiten die Softwareentwickler,<br />

die Zusatzanwendungen und Anpassungen für Teamcenter,<br />

NX und andere Softwareprodukte schreiben, mit dem ALM-<br />

System.<br />

Im Jahr 2014 führte das Systemhaus in der gesamten Softwareentwicklung<br />

das Vorgehensmodell Scrum ein, das eine Umsetzung des<br />

Agile-Ansatzes ermöglicht. Scrum besteht aus wenigen Regeln, die<br />

fünf Aktivitäten, drei Artefakte und drei Rollen definieren. Softwareprojekte<br />

werden in einfache Teilaspekte heruntergebrochen, die mittels sogenannter<br />

User Stories beschrieben werden. Der Product Owner definiert<br />

die Anforderungen an das jeweilige Teilprojekt im Product Backlog<br />

und definiert gemeinsam mit dem Entwicklerteam eine Definition of<br />

Done, also die Definition des Fertigzustands – welche Anforderungen<br />

muss die Software(teil)lösung erfüllen, um als fertigprogrammiert angesehen<br />

zu werden.<br />

Daraufhin erarbeitet das Entwicklerteam in einem Sprint, der bei dem<br />

Team in Willstätt circa vier Wochen dauert, die Softwarelösung. Integraler<br />

Bestandteil der Entwicklung sind Tests, die sicherstellen, dass<br />

die Definition of Done und die Anforderungen erfüllt sind. Im Sprint Review<br />

Meeting wird der Sprint abgeschlossen und die Ergebnisse dokumentiert,<br />

was wiederum die Grundlage für den nächsten Sprint ist.<br />

„Wir hatten schon länger nach einem ALM-System gesucht,“ erinnert<br />

sich Gabriele Schulz, Senior Softwareentwicklerin bei BCT, „entschieden<br />

uns aber zur Einführung von Scrum erst einmal mit den bestehenden<br />

Werkzeugen, Excel-Tabellen und manuellen Listen weiterzuarbeiten.<br />

Wir wollten so vermeiden, dass wir unseren Prozess – bewusst<br />

oder unbewusst – an ein Werkzeug anpassen, anstatt uns auf die bestmögliche<br />

Erfüllung unserer Anforderungen zu konzentrieren. Diese<br />

Phase dauerte sechs Monate, dann begannen wir in einer Bachelor -<br />

arbeit, die Grundlagen für eine Softwareevaluation zu legen.“<br />

Bevor es zu einer Entscheidung für ein ALM-System kam, wurde die<br />

Übernahme von Polarion durch Siemens angekündigt. „Als Bestandteil<br />

des Siemens-PLM-Portfolios hat sich die Evaluierung angeboten“, erinnert<br />

sich Schulz, „aber die letztendliche Entscheidung sollte für das für<br />

uns beste System fallen. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, eine<br />

andere Lösung einzuführen, wenn diese unsere Arbeit besser unterstützt<br />

hätte.“ Im Oktober 2016 kam ein Consultant von Polarion für<br />

zwei Tage zu BCT, um gemeinsam mit den Willstätter Softwarespezialisten<br />

ein Umsetzungskonzept und ein Pilotprojekt zu entwickeln. Interessanterweise<br />

machte es der einfache Aufbau möglich, die Imple-<br />

Bild: BCT Technology<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 37


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

AUS DER<br />

mentierung weitgehend selbst durchzuführen. Zwischen Ende 2016<br />

und März 2017 folgte dann eine Proof-of-Concept-Phase, in der drei<br />

Teams einen Sprint komplett in der ALM-Software durchspielten. Das<br />

Ergebnis war ein positives Feedback, auch die Gegenprobe mit dem<br />

Anforderungsprofil aus der Bachelorarbeit ergab eine sehr gute Übereinstimmung.<br />

So fiel die Entscheidung für die Einführung von Polarion.<br />

Auch bei der Implementierung kam Scrum zum Einsatz. Die ALM-Software<br />

wurde im Juni 2017 in mehreren kurzen Go-Live-Sprints an die<br />

BCT-Anforderungen angepasst und schließlich im Juli in den Echtbetrieb<br />

übernommen.<br />

Von Digitalisierung profitieren<br />

Dieser Artikel stammt aus der monatlich<br />

erscheinenden <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

systems engineering, die von der<br />

Redaktion der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> als<br />

Digitalmagazin erstellt wird. Das Systems Engineering<br />

(SE) liefert nicht nur Methoden und<br />

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von Mechanik- und E-Technikspezialisten<br />

mit der Softwareprogrammierung, es liefert auch den Schlüssel zur<br />

Nutzung der Chancen der Digitalisierung. Wer konsequent vernetzte<br />

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zyklus hinweg denken und Abteilungsgrenzen überwinden.<br />

Interessiert? Das komplette Magazin findet sich hier:<br />

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hier.pro/RsCN2<br />

Hinweise zu besonders interessanten Artikeln und neuen<br />

Ausgaben geben wir auch über LinkedIn:<br />

hier.pro/Ax1zk<br />

TIPP<br />

Bild: BCT Technology<br />

„Es ist wichtig, dass<br />

Entwickler und Product<br />

Owner auf demselben<br />

Informationsstand sind,<br />

um den Prozess reibungslos<br />

zu gestalten.“<br />

Gabriele Schulz,<br />

Senior Softwareentwicklerin,<br />

BCT Technology AG, Willstätt<br />

Gesamte Entwicklungsplanung im ALM-System<br />

Die ALM-Software assistiert den Anwender heute beim gesamten<br />

Entwicklungsprozess. Die Softwarespezialisten aus Willstätt definierten<br />

einen eigenen Datentyp ‚Requirement‘, mit dem sie die Anforderungen<br />

aus dem Consulting oder vom Kunden an eine Entwicklung<br />

aufnehmen können. Die Prozesse lassen sich in der ALM-Software frei<br />

definieren, ein Anpassen der in der ersten Scrum-Nutzungsphase gefundenen<br />

Nutzungsweisen war nicht notwendig.<br />

Heute plant das Produktmanagement sämtliche Entwicklungsaufgaben<br />

in Polarion. Das hat den Vorteil, dass Aufgaben, die von verschiedenen<br />

Stellen kommen, gemeinsam bearbeitet werden können. So<br />

entsteht das Product Backlog, in dem die Aufgaben priorisiert und in<br />

eine Reihenfolge gebracht werden, und daraus wiederum die Sprints.<br />

Da sich im ALM-System Informationen aller Art sehr bequem an ein<br />

Item anhängen lassen, sind jederzeit alle Informationen, die zu einer<br />

Entwicklungsaufgabe gehören, einsehbar.<br />

Ein großer Vorteil sind die Dashboards, die Planungssitzungen und<br />

Daily Scrum Meetings vereinfachen, indem sie Informationen, Statusmeldungen<br />

und anderes visuell aufbereiten und darstellen. „Es ist<br />

wichtig“, sagt Schulz, „dass Entwickler und Product Owner auf demselben<br />

Informationsstand sind, um den Prozess reibungslos zu gestalten.“<br />

Während des Sprints entstehen Neuentwicklungen oder Anpassungen<br />

der Software, die der Product Owner abnimmt; dabei hilft ihm<br />

eine konfigurierte Abfrage, die ihm alle Items zeigt, die den Status ‚in<br />

review‘ haben. Gibt der Product Owner den Code frei, kann dieser in<br />

den Releasecode integriert werden (Merging).<br />

„Sehr hilfreich ist es, dass die Anwender der ALM-Software ihre Extensions<br />

veröffentlichen und man diese einfach verwenden kann“, so<br />

Schulz weiter. „Auf der entsprechenden Website haben auch wir einige<br />

wichtige Extensions gefunden, die wir einsetzen.“ Ein gutes Beispiel<br />

ist ein Mechanismus, der überprüft, ob alle notwendigen Anforderungen<br />

an ein Item erfüllt sind – Code-Review, Übersetzungen, automatisierte<br />

Tests und anderes. „Solange nicht alle Häkchen gesetzt<br />

sind, kann man das Item nicht fertigstellen.“<br />

Am Ende eines Sprints findet ein Sprint Review Meeting mit den Consultants<br />

statt, in dem diese informiert werden, welche Änderungen<br />

entwickelt wurden und im nächsten Patch zur Verfügung stehen. „Vor<br />

Einführung von Scrum konnten Consultants zur Veröffentlichung eines<br />

Patches das Changelog einsehen, aber vorab gab es Informationen nur<br />

auf Anfrage“, erinnert sich Schulz. „Heute werden wichtige neue Features<br />

und Bugfixes im Reviewmeeting besprochen und wo sinnvoll auch<br />

direkt in unserer Review-Umgebung gezeigt. Die Consultants können<br />

Feedback geben, wie sie den Einsatz beim Kunden bewerten und die<br />

Entwickler können Hintergrundinformationen geben, die für den Support<br />

oder die Installation beim Kunden nützlich sein können.“ Auch das<br />

im Review Meeting gesammelte Feedback wird wiederum in Polarion<br />

festgehalten. Dort bietet es die Basis für weitere Verbesserungen.<br />

Effiziente Reaktion auf Programmierfehler<br />

Ein Highlight in Polarion ist nach Auskunft von Gabriele Schulz das Bugsystem.<br />

Bugmeldungen finden auf zwei Wegen ins ALM-System:<br />

• Automatische Meldungen entstehen, wenn ein Test fehlschlägt.<br />

• Zusätzlich kann der Support Bugmeldungen, die vom Kunden<br />

kommen, einpflegen.<br />

In beiden Fällen hängen die Informationen, die der Softwareentwickler<br />

zum Lösen des Problems benötigt, direkt am Datensatz: Logfiles<br />

ebenso wie die Schritte, um den Fehler zu reproduzieren oder die benutzten<br />

Softwareversionen. So kann gezielt und effizient auf Programmierfehler<br />

reagiert werden. Die Bugs werden vom Product Owner in<br />

die Planung einbezogen. Auch das ist einfacher als bisher, denn vor der<br />

Einführung der ALM-Software wurden Bugs und die User Stories, mit<br />

denen neue Funktionsanfragen beschrieben werden, in zwei unterschiedlichen<br />

Systemen geführt. Heute sind alle Anfragen an einer Stelle<br />

sichtbar und können besser gemeinsam geplant werden. Ist der<br />

Bug gefixt, wird dies – wenn es sich um einen Bug handelt, der in einer<br />

veröffentlichten Version auftritt – automatisch im Changelog einge-<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


SYSTEMS ENGINEERING<br />

TRENDS<br />

tragen. Denn das Changelog ist nichts anderes als einer der vielen Reports,<br />

die die ALM-Software aus den gespeicherten Daten erstellen<br />

kann.<br />

Hohe Akzeptanz durch die Anwender<br />

Die guten Erfahrungen, die die Anwender mit dem ALM-System von<br />

Siemens gemacht haben, führen dazu, dass mit der Zeit weitere Prozessteile<br />

in Polarion integriert werden, beispielsweise die automatisierten<br />

Tests, die bisher in einem anderen System ablaufen. Es ist angedacht<br />

die Ergebnisse von der ALM-Software auswerten zu lassen.<br />

„Zudem lassen wir jetzt in einer Bachelorarbeit prüfen, wie wir die<br />

Codequalität messen und dokumentieren können.“<br />

Das Projektmanagement ist von<br />

den Vorteilen, die die ALM-Software<br />

bietet, so überzeugt, dass<br />

man das System dort in Projekten<br />

einsetzen will, um beispielsweise<br />

die Tests nach einer Teamcenter-<br />

Installationen zu managen. Auch<br />

die Consultants geben positives<br />

Feedback und sehen einige Möglichkeiten,<br />

das System noch breiter<br />

zu nutzen. Begeistert waren<br />

viele Anwender davon, wie einfach<br />

die ALM-Software zu bedienen<br />

ist. Bei den Supportmitarbeitern<br />

reichte beispielsweise eine<br />

Stunde Schulung, damit diese in<br />

der ALM-Software arbeiten können.<br />

Auch für die Administratoren<br />

ist sie einfach zu verwalten, wie<br />

Schulz bestätigt.<br />

„Wir arbeiten gerne mit Polarion“,<br />

fasst Gabriele Schulz zusammen.<br />

„Wir haben alle Informationen und<br />

Prozesse in einem System vereinigt,<br />

Redundanzen und Medienbrüche<br />

kommen nicht mehr vor.<br />

Die Workflows, die die Prozesse<br />

abbilden, verhindern, dass man etwas<br />

falsch macht – das System<br />

lässt mich nicht weitermachen,<br />

wenn ich nicht alle notwendigen<br />

Informationen angefügt habe.“ Da<br />

das System alle Workflows trackt<br />

und alle Informationen an den<br />

Items hängen, könne man jederzeit<br />

nachvollziehen, was wann warum<br />

gemacht wurde. Und die vorgefertigten<br />

und anpassbaren Reports<br />

seien extrem hilfreich, um<br />

den Status aller Projekte im Blick<br />

zu behalten. „Die Product Owner<br />

konnten es nach dem Proof of<br />

Concept gar nicht abwarten, dass<br />

Polarion eingeführt wird, weil es<br />

ihnen die Arbeit so sehr erleichtert“,<br />

so Schulz weiter. „Auch wir<br />

anderen, vom Softwareentwickler<br />

bis zum Supportmitarbeiter, arbeiten sehr gerne mit dem System. Die<br />

Akzeptanz durch die Anwender war von Beginn an gut. Und die Transparenz,<br />

die die ALM-Software von Siemens in die Daten und Abläufe<br />

bringt, ist unbezahlbar. Unsere Entscheidung hierfür war definitiv richtig;<br />

wir sind noch lange nicht am Ende der Möglichkeiten, die uns das<br />

System bietet.“<br />

eve<br />

www.bct-technology.com<br />

Details zu Polarion ALM:<br />

hier.pro/NMjPI<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 39


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

AUS DER<br />

Serie Cloud-PLM – Teil 1: Grundlagen<br />

Die Zukunft von PLM liegt in den Wolken<br />

Immer mehr Unternehmen setzen auf die Cloud, um ihre IT-Kosten zu reduzieren und schneller und flexibler<br />

auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren zu können. Auch im PLM-Umfeld, in dem die Nutzung<br />

von Cloud-Diensten aufgrund von Sicherheitsbedenken lange Zeit skeptisch betrachtet wurde, wächst die<br />

Akzeptanz. Welche Vorteile sich Unternehmen von Cloud-PLM versprechen und welche Hindernisse sie auf dem<br />

Weg in die Wolken überwinden müssen, beschreibt der erste Teil der Cloud-PLM-Serie in der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Michael Wendenburg, Fachjournalist für CAx/PLM-Themen, Sevilla<br />

Alle etablierten PLM-Anbieter verfügen inzwischen<br />

über eine Cloud-Strategie – Umfang, Art der<br />

Bereitstellung und Preis- bzw. Abrechnungsmodelle<br />

sind allerdings sehr unterschiedlich<br />

Product Lifecycle Management (PLM) ist die Basis für eine<br />

durchgängige Digitalisierung der Geschäftsprozesse in Produktentwicklung,<br />

Fertigung und Service, ohne die weder Industrie-4.0-Initiativen<br />

noch neue serviceorientierte Geschäftsmodelle<br />

Erfolg haben werden. Die digitale Transformation führt deshalb zu<br />

einer wachsenden Nachfrage nach PLM-Lösungen. Ihre Anschaffung,<br />

Implementierung und Pflege ist jedoch mit einem erheblichen<br />

Zeit- und Kostenaufwand verbunden, wie die Erfahrungen der Vergangenheit<br />

zeigen. Deshalb denken gerade kleinere und mittelständische<br />

Unternehmen darüber nach, ob nicht die Nutzung Cloud-basierter<br />

PLM-Dienste eine kostengünstigere Alternative zur Installation<br />

einer On-Premise-Anwendung (also lokal vor Ort) ist.<br />

Wachsendes Interesse an Cloud-PLM<br />

Das Interesse an Cloud-basierten PLM-Anwendungen hat in den<br />

letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Marktforscher von CIMdata<br />

führten vor einigen Monaten einer Befragung bei größeren und<br />

mittelständischen Unternehmen in den USA, Europa und Asien zum<br />

Thema Cloud durch, der zufolge sich 73 Prozent der befragten Führungskräfte<br />

für Cloud-basiertes PLM interessieren. Und über<br />

60 Prozent der Befragten woll(t)en in den nächsten acht bis 12 Monaten<br />

die ersten Schritte in Richtung Cloud-PLM tun – müssten es<br />

also zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich schon getan haben.<br />

CIMdata sieht eine mögliche Trendwende bei Cloud-PLM und geht<br />

davon aus, dass sich der Cloud-Einsatz bei PLM in naher Zukunft beschleunigen<br />

wird. Derzeit nutzen nämlich erst 16 Prozent der Unternehmen<br />

Cloud-basierte PLM-Dienste, obwohl 80 Prozent von ihnen<br />

andere Unternehmensanwendungen wie ERP oder CRM (Custo-<br />

mer Relationship Management) schon aus<br />

der Cloud beziehen. Der Rückstand erklärt<br />

sich zum Teil dadurch, dass die meisten Unternehmen<br />

vor der Herausforderung stehen,<br />

lokal installierte On-Premise-Anwendungen<br />

in die Cloud zu verlagern. Das ist bei PLM<br />

aufgrund der Vernetzung mit Autorensystemen,<br />

ERP-Systemen etc. schwieriger als bei<br />

anderen Unternehmensanwendungen.<br />

Aussagekräftiger als die Prognosen vieler<br />

Marktbeobachter, die PLM aus der Cloud eine<br />

goldene Zukunft verheißen, ist die Einschätzung<br />

des Marktpotentials seitens der PLM-Anbieter. Ihr Gesinnungswandel<br />

könnte kaum radikaler sein. Während vor fünf Jahren<br />

lediglich Autodesk und der in Deutschland relativ unbekannte Cloud-<br />

Pionier Arena Solutions auf PLM aus der Cloud setzten, haben inzwischen<br />

alle etablierten PLM-Anbieter eine mehr oder weniger klar<br />

umrissene Cloud-Strategie und entsprechende Angebote, auf die<br />

ich in den nächsten Beiträgen der Serie eingehen werde. Soviel aber<br />

schon vorweg: Umfang der Cloud-Angebote, Art der Bereitstellung<br />

und Preis- bzw. Abrechnungsmodelle sind sehr unterschiedlich, was<br />

den direkten Vergleich erschwert.<br />

Bild: MH/Fotolia.com<br />

Rückstand der deutschen Unternehmen<br />

Manche Anbieter wurden offensichtlich von der wachsenden Nachfrage<br />

nach Cloud-basierten PLM-Anwendungen etwas überrascht.<br />

Diese Nachfrage macht sich auch in Deutschland bemerkbar, wenngleich<br />

die Zahl der vorzeigbaren Referenzen noch gering ist. In einem<br />

von Dassault Systèmes gesponserten Whitepaper zum Thema<br />

Cloud-PLM und digitale Transformation konstatierten die Marktforscher<br />

von IDC vor einem Jahr einen Rückstand deutscher Industriefirmen<br />

bei der Cloud-PLM-Nutzung von 18 bis 24 Monaten gegenüber<br />

US-Unternehmen. Laut IDC sind es vor allem die Vorreiter bei<br />

Industrie 4.0 und digitaler Transformation, die auf PLM aus der<br />

Cloud setzen.<br />

Das wachsende Interesse an Cloud-PLM hat verschiedene Gründe.<br />

Zunächst einmal erfordert die digitale Transformation in vielen Unternehmen<br />

den Umbau der bestehenden, durch monolithische Systeme<br />

geprägten PLM-Landschaften und die Schaffung modularer<br />

PLM-Architekturen, die den gesamten Produktlebenszyklus bis in<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


SYSTEMS ENGINEERING<br />

TRENDS<br />

die Betriebsphase hinein unterstützen. CIMdata, Gartner und Co.<br />

haben für diesen Paradigmenwechsel den Begriff Product Innova -<br />

tion Plattform geprägt. Das klassische Produktdatenmanagement<br />

ist zwar Kernbestandteil, aber eben noch nur ein Teil dieser Plattform,<br />

deren Aufbau sich nach Ansicht der Marktforscher durch die<br />

Nutzung der Cloud wesentlich beschleunigen ließe.<br />

Auf Dauer kann sich der PLM-Markt dem allgemeinen Markttrend<br />

nicht entziehen, und der geht ganz klar in Richtung Cloud Computing.<br />

Der weltweite Markt für Public-Cloud-Dienste wird den Zahlen<br />

von Gartner zufolge in diesem Jahr um 21 Prozent auf 186 Milliarden<br />

US-Dollar wachsen, der Markt für Software as a Service (SaaS)<br />

um 22 Prozent auf 73,6 Milliarden US-Dollar. Die Marktforscher<br />

prognostizieren, dass im Jahr 2021 bereits 45 Prozent aller Software-Investitionen<br />

auf SaaS entfallen werden. Auch in Deutschland<br />

boomt das Cloud-Computing: Den Zahlen des jüngsten Bitcom<br />

Cloud Monitors zufolge nutzten im Jahr 2016 bereits 65 Prozent der<br />

Unternehmen Cloud-Dienste oder planten zumindest, es zu tun.<br />

Kleinere und mittlere Unternehmen haben in den letzten Jahren aufgeschlossen,<br />

während der Anteil der Cloud-Nutzer unter den größeren<br />

Unternehmen auf hohem Niveau stagniert.<br />

Die Cloud verspricht viele Vorteile<br />

Die Nutzung der Cloud verspricht vor allem kleineren und mittelständischen<br />

Unternehmen mit begrenzten IT-Budgets und -Ressourcen<br />

erhebliche Vorteile, angefangen von der Vereinfachung ihrer IT-<br />

Administration. Sie reduziert im Vergleich zu Software-Lösungen,<br />

die on premise installiert werden, die anfänglichen Kapitalaufwendungen<br />

und macht die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership<br />

oder TCO) besser kalkulierbar. Zudem beschleunigt sie Rollout und<br />

Produktivsetzung der Anwendungen, was für einen schnelleren Return<br />

on Investment (RoI) sorgt. Und was besonders wichtig ist: Sie<br />

ermöglicht eine bedarfsgerechte Skalierung der erforderlichen Hardund<br />

Software-Ressourcen in beide Richtungen, das heißt sowohl<br />

bei wachsendem als auch abnehmendem Bedarf; die Installation<br />

kann gewissermaßen ein- und ausatmen. Cloud-basierte Anwendungen<br />

vereinfachen außerdem den Update-Prozess, der bei On-<br />

Premise-Anwendungen aufgrund der kundenspezifischen Anpassungen<br />

erfahrungsgemäß mit einem erheblichen Zeit- und Kostenaufwand<br />

verbunden ist und dadurch eine agile Reaktion auf neue<br />

funktionale Anforderungen der Anwender erschwert. Im Extremfall<br />

können SaaS-Anwendungen automatisch aktualisiert werden, was<br />

allerdings nicht immer im Sinne der Kunden ist. In stark reglementierten<br />

Industrien wie der Medizintechnik müssen nämlich auch die<br />

Software-Implementierungen validiert werden, ein komplizierter<br />

Prozess, der viel Geld kostet, weshalb die Unternehmen ihre Konfiguration<br />

nicht ständig ändern wollen.<br />

Von Digitalisierung profitieren<br />

Dieser Artikel stammt aus der monatlich<br />

erscheinenden <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

systems engineering, die von der<br />

Redaktion der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> als<br />

Digitalmagazin erstellt wird. Das Systems<br />

Engineering (SE) liefert nicht nur Methoden und<br />

Tools zur disziplinübergreifenden Zusammenarbeit<br />

von Mechanik- und E-Technikspezialisten<br />

mit der Softwareprogrammierung, es liefert auch den Schlüssel zur<br />

Nutzung der Chancen der Digitalisierung. Wer konsequent vernetzte<br />

‚smarte‘ Produkte realisieren will, muss über den kompletten Lebens -<br />

zyklus hinweg denken und Abteilungsgrenzen überwinden.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 41


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

Die bessere Update-Fähigkeit ist ohnehin ein zweischneidiges<br />

Schwert, denn sie schränkt die Anpassungsmöglichkeiten je nach<br />

Architektur der Cloud-Anwendung mehr oder weniger stark ein. Das<br />

ist im Übrigen einer der wichtigsten Vorbehalte gegen Cloud-PLM,<br />

auf die ich weiter unten eingehen werde, und erschwert zugleich<br />

die Cloud-Migration von bestehenden PLM-Installationen, die in aller<br />

Regel stark kundenspezifisch angepasst sind; es sei denn das<br />

betreffende Unternehmen würde seine bestehende On-Premise-Instanz<br />

mit allen Anpassungen eins zu eins in die Cloud verlagern und<br />

durch den Hersteller managen lassen. Damit erschließt es sich aber<br />

nur einen Teil des Cloud-Potentials – wie im Übrigen auch andere<br />

Vorteile der Cloud stark davon abhängig sind, welche Art von Cloud-<br />

Services das betreffende Unternehmen nutzen möchte.<br />

Quantitative Untersuchungen über den Mehrwert von Cloud-PLM<br />

sucht man bislang vergebens und muss sich deshalb auf die Angaben<br />

der Hersteller verlassen. PTC stellt z.B. eine Reduzierung der<br />

TCO von mindestens 30 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

in Aussicht. Wichtiger als die Kosteneinsparungen dürfte für viele<br />

Unternehmen mit Blick auf die digitale Transformation aber die<br />

größere Agilität sein, dadurch dass sie die PLM-Software schneller<br />

bereitstellen, die Installation einfacher skalieren und auch neue<br />

Funktionen schneller ausrollen können.<br />

Schichtenmodell der Cloud-Dienste<br />

Grundsätzlich unterscheidet man bei den Cloud-Service-Modellen<br />

mindestens drei aufeinander aufbauende Schichten:<br />

• Infrastructure as a Service (IaaS) stellt im Wesentlichen die<br />

Hardware (Server, Speichermedien etc.) und die Funktionen für<br />

die Virtualisierung bereit, die zum Betrieb von Cloud-Diensten erforderlich<br />

sind. Dabei handelt es sich entweder um eine Public<br />

Cloud-Infrastruktur bei einem der großen Provider wie Amazon,<br />

Microsoft, Telekom etc. oder um eine private Cloud im firmen -<br />

eigenen Netzwerk, wobei letztere ebenfalls an einen externen<br />

Provider outgesourct werden kann. Daneben sind gerade mit<br />

Blick auf die Nutzung von unterschiedlichen Anwendungen und<br />

Cloud-Diensten hybride Cloud-Cloud- und Cloud-On-Premise-<br />

Szenarien denkbar.<br />

• Platform as a Service (PaaS) ergänzt die IaaS-Schicht um<br />

grundlegende Software-Anwendungen wie z.B. die Betriebs -<br />

systeme, stellt aber vor allem den Entwicklern von Cloud-Anwendungen<br />

eine entsprechende Entwicklungsumgebung bereit.<br />

Eine weitere Mittelschicht, die für den Aufbau hybrider Cloud-<br />

Szenarien zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind cloudbasierte<br />

Plattformen für die Bereitstellung von Integrationen zwischen<br />

verschiedenen Cloud-Diensten bzw. Cloud- und On-Premise-Anwendungen<br />

(iPaaS). Wie wichtig die SaaS-Anbieter das Thema<br />

Cloud-Integration nehmen, zeigt die milliardenschwere Über -<br />

nahme von MuleSoft durch Salesforce.<br />

• Für die Endanwender ist vor allem die oberste Schicht des Technologie-Stacks<br />

relevant, die ihnen die Software als Service<br />

(SaaS) bereitstellt. Das kann eine eigene Instanz sein, die gegebenenfalls<br />

auch auf einer physisch getrennten Infrastruktur installiert<br />

wird, oder aber eine so genannte Multi-Tenant-Anwendung,<br />

bei der mehrere Mandanten dieselbe Instanz oder Teile davon<br />

nutzen und nur virtuell voneinander getrennt sind. Im PLM-Umfeld<br />

ist Multi Tenancy noch eher die Ausnahme, was zum einen<br />

mit den Sicherheitsbedenken der Kunden zusammenhängt, aber<br />

auch und vor allem mit der ‚Erblast‘ der meisten PLM-Anwendungen,<br />

die nicht nativ für die Cloud entwickelt wurden. Das könnte<br />

Bild: Nmedia/Fotolia.com<br />

Grundsätzlich unterscheidet man bei Cloud-Service-Modellen aufeinander<br />

aufbauende Schichten, doch für die Endanwender ist vor allem die oberste<br />

Schicht des Technologie-Stacks relevant, die ihnen die Software als<br />

Service (SaaS) bereitstellt<br />

sich aber langfristig ändern, weil mehrmandantenfähige Cloud-<br />

PLM-Anwendungen das größere Nutzenpotential versprechen.<br />

Mit Blick auf PLM muss man außerdem noch danach unterscheiden,<br />

ob nur die Daten verwaltenden Applikationen oder auch die Autorensysteme<br />

(CAD, CAE, E-CAD, CAM etc.) in die Cloud verlagert<br />

werden sollen. Mit Ausnahme von Anwendungen für Simulation<br />

und Analyse und einigen Nischenprodukten sind die meisten Autorensysteme<br />

noch nicht wirklich Cloud-fähig, sondern können allenfalls<br />

in einer virtualisierten Umgebung betrieben werden, was je<br />

nach Art der Technologie lokal installierte Komponenten erfordert.<br />

Außerdem sind bei grafikintensiven Anwendungen erhebliche Server-Ressourcen<br />

und eine sehr gute Netzwerk-Performance zwingend<br />

erforderlich. Das alles muss bei der Analyse der Vor- und Nachteile<br />

von Cloud-PLM berücksichtigt werden.<br />

Datensicherheit bleibt heißes Eisen<br />

PLM aus der Cloud löst nicht alle Probleme, mit denen sich die<br />

PLM-Verantwortlichen in den Unternehmen herumschlagen, und<br />

schafft eine Reihe von neuen Herausforderungen. Interessanterweise<br />

ist die Datensicherheit nicht mehr die wichtigste davon, auch<br />

wenn sie in der Liste der Vorbehalte, die CIMdata in der Cloud-PLM-<br />

Studie zusammengetragen hat, immer noch an zweiter Stelle rangiert.<br />

Viele Unternehmen haben erkannt, dass ihre Produktdaten<br />

und ihr geistiges Eigentum im eigenen Rechenzentrum oft viel<br />

schlechter gegen den Zugriff von Cyberkriminellen geschützt sind,<br />

als bei einem vertrauenswürdigen Cloud-Provider, bei dem sich oft<br />

Hunderte von IT-Experten um die Datensicherheit kümmern.<br />

Dennoch bleibt das Thema Datensicherheit ein heißes Eisen, denn<br />

es geht nicht nur darum, wie gut die Produktdaten in der Cloud geschützt<br />

sind, sondern auch um die Frage, welche Rückschlüsse der<br />

Cloud-Betreiber bei der Nutzung von SaaS-Anwendungen möglicherweise<br />

über die Unternehmens-Prozesse ziehen könnte. Mit<br />

Blick auf die Verschärfung der Datenschutz-Bestimmungen muss<br />

außerdem sichergestellt sein, dass bei der Übertragung und Verarbeitung<br />

von personenbezogenen Daten in der Cloud die rechtlichen<br />

Anforderungen erfüllt werden. Hinzu kommt, dass sensible Produktdaten<br />

in stark reglementierten Branchen nicht an beliebigen Cloud-<br />

Standorten aufbewahrt werden dürfen.<br />

Viele Unternehmen machen sich außerdem Gedanken über die Performance<br />

Cloud-basierter Anwendungen und ihre Verfügbarkeit<br />

bzw. Ausfallsicherheit. Und sie fragen sich, was mit ihren Daten passiert,<br />

wenn der Provider irgendwann seinen Dienst einstellen sollte<br />

oder sie selbst den Provider wechseln möchten. Einerseits sind die<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


AUS DER<br />

Daten in der Cloud für die Anwender unabhängig von ihrem Standort<br />

und von beliebigen Endgeräten viel einfacher zugänglich. Andererseits<br />

ist aber auch das Risiko des Daten-Lock-ins größer und<br />

muss durch vertragliche Vereinbarungen mit dem Provider ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Was den Unternehmen nach den Ergebnissen der CIMdata-Studie<br />

jedoch am meisten Kopfzerbrechen bereitet, ist die Integration von<br />

Cloud-PLM und anderen Enterprise-Anwendungen. Sie bedeutet<br />

notwendigerweise ein Mehr an Komplexität und erfordert ein neues<br />

Set an Werkzeugen, Techniken und Prozessen, die nach Einschätzung<br />

der Marktforscher noch nicht im selben Maße verfügbar sind<br />

wie für die Integration von On-Premise-Anwendungen, die erfahrungsgemäß<br />

schon schwierig genug ist. Man kann guten Gewissens<br />

hinzufügen, dass auch das entsprechende Know-how erst<br />

noch aufgebaut werden muss, da das Thema für die meisten Systemintegratoren<br />

Neuland ist.<br />

Viele Wege führen in die PLM-Cloud<br />

In engem Zusammenhang mit der Frage der Integration von Cloud-<br />

PLM und anderen Unternehmensanwendungen ist ein weiterer Vorbehalt<br />

zu sehen, den die Unternehmen im Zusammenhang mit<br />

Cloud-PLM haben: Das Management von hybriden On-Premise-/<br />

Cloud-Systemen. Dieser Punkt ist deshalb besonders interessant,<br />

weil er viel darüber verrät, wie sich die Unternehmen ihren Weg in<br />

die Cloud vorstellen. Die wenigsten werden ihre bestehenden On-<br />

Premise-Anwendungen auf einen Schlag in die Wolke verschieben,<br />

sondern sie eher Schritt für Schritt um Cloud-Dienste ergänzen bzw.<br />

die bestehenden Funktionen durch Cloud-Dienste ablösen.<br />

In die Cloud führen viele Wege, wie die PLM-Experten von CIMdata<br />

in einem eBook zur Cloud-PLM-Studie betonen. Komplett umzusteigen<br />

mag für einige Unternehmen sinnvoll sein, insbesondere wenn<br />

sie ein Altsystem zwingend ablösen müssen, ist aber mit einem höheren<br />

Risiko verbunden und erfordert eine entsprechend gute Vorbereitung.<br />

Stattdessen können sie die Ablösung eines bestehenden<br />

Systems aber auch hinauszögern, indem sie es kapseln und um ergänzende<br />

PLM-Funktionen aus der Cloud erweitern. Oder sie schlagen<br />

einen inkrementellen Weg ein und migrieren bestimmte PLM-<br />

Funktionen und/oder bestimmte Organisationseinheiten schrittweise<br />

in die Cloud. In jedem Fall entstehen bei einer schrittweisen Migration<br />

zusätzliche Aufwände für das Management einer hybriden<br />

On-Premise-/Cloud-Umgebung, die kontinuierlich an die Verschiebungen<br />

der Lastverteilung angepasst werden muss.<br />

Auch wenn man Prognosen immer misstrauen sollte, deutet derzeit<br />

alles darauf hin, dass die Zukunft von PLM in den Wolken liegt. Es<br />

geht nicht mehr um die Frage ob, sondern um das Wann und Wie.<br />

Dem müssen die Unternehmen bei der Definition ihrer Future-PLM-<br />

Strategie Rechnung tragen. Die meisten von ihnen werden auf dem<br />

Weg in die PLM-Cloud die Unterstützung von kompetenten Begleitern<br />

benötigen. Hier eröffnen sich den Vertriebspartnern der PLM-<br />

Hersteller, deren klassisches Geschäft mit dem Vertrieb und der Implementierung<br />

von PLM-Lösungen durch die Cloud in Frage gestellt<br />

wird, neue Geschäftschancen. Sie müssen sie aber auch ergreifen.<br />

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Der Autor Michael Wendenburg betreibt auch einen<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 43


TRENDS<br />

SYSTEMS ENGINEERING<br />

AUS DER<br />

WSCAD-Geschäftsführer Axel Zein über die anwenderorientierte Ausrichtung der Suite X<br />

„Wir schauen uns an, was die Engineering-<br />

Abteilungen unserer Kunden beschäftigt“<br />

WSCAD hat für das neue Release Suite X seiner E-CAD-Lösung nicht einfach neue Funktionen eingebaut,<br />

sondern vorher bei den Anwendern nachgeschaut, was dort eigentlich genau gebraucht wird.<br />

Dabei wurde auch darauf geachtet, dass es heute mit der reinen Elektrik nicht mehr getan ist, weshalb<br />

gewerkeübergreifend auf einer Plattform in sechs Disziplinen konstruiert werden kann.<br />

Interview: Tobias Meyer, freier Mitarbeiter der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Die Vorteile von WSCAD enden nicht an der Türe des<br />

Ingenieurs: Via AR-App auf dem Smartphone identifizieren<br />

Techniker später im fertigen Schaltschrank die einzelnen<br />

Bauteile zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie reagieren sie auf diese Herausforderungen?<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Dr. Zein, was machen Sie anders als<br />

Ihre Mitbewerber im E-CAD-Bereich?<br />

Dr. Axel Zein (WSCAD): Normalerweise gehen Sie als Softwareanbieter<br />

wie folgt vor: Sie haben eine neue Funktionalität und die bauen<br />

sie in ihre Software ein. Wir dagegen schauen uns an, welche<br />

Probleme die Engineering-Abteilungen unserer Kunden beschäftigt.<br />

Da konnten wir vier Punkte ausmachen: Wir haben eine alternde<br />

Gesellschaft, also auch eine entsprechende Struktur in diesen Abteilungen.<br />

Unsere Umfragen haben gezeigt, dass der Altersdurchschnitt<br />

des Elektrokonstrukteurs bei 49 Jahren liegt. Dort sitzen also<br />

weniger dynamische Mittzwanziger, sondern mehr erfahrene Fünfzigjährige.<br />

Zweitens haben wir einen Fachkräftemangel – und da jedes<br />

Unternehmen ja immer noch mehr machen will, muss das künftig<br />

mit weniger Personal möglich sein. Drittens: Die Produkte werden<br />

immer komplexer. Erinnern sie sich noch an Wählscheibentelefone?<br />

Heute haben wir Smartphones, die neben der Telefonfunktion<br />

auch E-Mail, Videokamera, Notizblock, Internetzugang und vieles<br />

mehr bieten. Diese steigende Komplexität muss vom Softwareanwender<br />

zusätzlich gemanagt werden. Daraus resultiert der vierte<br />

Punkt: Wussten Sie, dass 90 % der Ingenieure Gelegenheitsnutzer<br />

sind? Sie arbeiten maximal zwei Stunden am Tag mit einer Software<br />

wie der unseren, da sie daneben die Komplexität der Produkte managen<br />

müssen: Interne Abstimmung zwischen Elektrik und Mechanik,<br />

mit Zulieferern, der Baustelle und der Fertigung.<br />

Zein: Wir haben unser Nutzerinterface komplett erneuert.<br />

Das entspricht nicht nur dem Zeitgeist, sondern<br />

ermöglicht Kunden viel schneller und einfacher<br />

mit dem System zu arbeiten. Denken sie an den Gelegenheitsnutzer,<br />

das knappe Personal für mehr Projekte.<br />

Außerdem bieten wir eine der größten cloudbasierten<br />

elektrotechnischen Datenbanken, aus der User<br />

per Drag&Drop Normbauteile von diversen Herstellern<br />

in ihr Projekt integrieren können. Pro Artikel spart das<br />

etwa 30 Minuten Zeit. Außerdem können wir Werkzeuge und Methoden<br />

anbieten, um die <strong>Konstruktion</strong> zu automatisieren. Das kann<br />

partiell erfolgen oder vollautomatisch, anschließend erfolgt dann lediglich<br />

die Konfiguration. Außerdem haben wir eine einheitliche Datenbasis:<br />

Eine Änderung in der Elektrotechnik zieht die sich durch,<br />

etwa in den Schaltschrankbau. Konsistente Änderungen bedeuten<br />

viele vermiedene Fehler – ein Vorteil übrigens auch für den Gelegenheitsnutzer:<br />

Der weiß nicht so viel von speziellen Dingen anderer<br />

Disziplinen und möchte nur eine Kleinigkeit ändern. Das kann er nun<br />

sehr einfach, das System erledigt alles weitere für ihn.<br />

Bild: WSCAD<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Aus diesem Grund haben Sie auch die<br />

Schnittstellen erweitert?<br />

Zein: Ja, inzwischen können wir uns mit allen gängigen PLM-Systemen<br />

austauschen; neu ist nun auch die Anbindung an Profile von<br />

Procad. Eine weitere Schnittstelle geht zum Siemens-TIA-Portal zur<br />

Steuerungsprogrammierung, außerdem arbeiten wir bald auch mit<br />

Simaris Therm – zur Wärmeberechnung im Schaltschrank – zusammen.<br />

Den Wago-Klemmendesigner und M-Print Pro von Weidmüller<br />

für Beschriftungstexte oder Clip Project Planning von Phoenix zum<br />

Editieren von Klemmleisten haben wir ebenfalls angebunden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Spielen Themen wie Augmented Reality bei<br />

Ihnen schon eine Rolle?<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: WSCAD<br />

„Durch die einheitliche<br />

Datenbasis zieht sich eine<br />

Änderung in der Elektrotechnik<br />

durch, etwa in den Schaltschrankbau.<br />

Konsistente<br />

Änderungen bedeuten viele<br />

vermiedene Fehler.“<br />

Dr. Axel Zein,<br />

Geschäftsführer, WSCAD GmbH<br />

ROCIA.focus<br />

DIE SPOTLEUCHTE FÜR<br />

PUNKTGENAUES LICHT.<br />

Zein: Ja, unsere entsprechende App haben wir gerade erweitert:<br />

Zum einen kann man damit Verdrahtungslisten managen, etwa um<br />

in der Fertigung per Tablet zu tracken, was im Schaltschrank schon<br />

verkabelt wurde. Zum anderen helfen wir dem Instandhalter und<br />

dem Wartungsingenieur dabei, Maschinen oder auch Gebäude zu<br />

warten. Durch die App können sie in einem Schaltschrank sofort<br />

identifizieren, welche Bauteile dort drin stecken und können auf<br />

Knopfdruck nicht nur deren technischen Daten abrufen, sondern<br />

gleich den kompletten Plan, in dem die Position des Teils direkt angezeigt<br />

wird. Wieder das Stichwort Gelegenheitsanwender: Normal<br />

müsste der Instandhalter erst im Hauptgebäudekeller den Papierordner<br />

mit der – aktuellen – Dokumentation raussuchen. Die App<br />

liefert die richtigen Daten zur richtigen Zeit am richtigen Ort.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: An welche Kundenkreise richten Sie sich?<br />

Zein: Wir sprechen drei Gruppen an: Maschinen- und Anlagenbauer,<br />

Gebäudeautomatisierer und Installationstechniker.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das hört sich ja nach einer ziemlich umfassenden<br />

Lösung an...<br />

Zein: ...die es ist – und auch wieder nicht. Denn im Prinzip liegen<br />

dem Ganzen nur drei Produkte zu Grunde: Mit der Engineering-Lösung<br />

in Form der Suite X decken wir Verfahrenstechnik, E-Technik,<br />

Fluid, Schaltschrankbau und -installation sowie Gebäudeautomation<br />

ab – samt Schnittstelle in die Fertigung zu Fräsautomaten oder zu<br />

Lieferanten für fertig konfektionierte Kabel. Und neben der schon erwähnten<br />

AR-App zur Instandhaltung stellen wir über 1,3 Millionen<br />

Bauteildatensätze und Symbole von mehr als 240 Herstellern cloudbasiert<br />

in wscaduniverse.com bereit.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die Onlinedatenbank soll ja demnächst ein<br />

Update bekommen. Können Sie hier schon etwas verraten?<br />

Zein: Ja, zur Hannover Messe 2019 werden wir die neue Version<br />

vorstellen. Wir haben die Performance verbessert und die Bedienoberfläche<br />

komplett überarbeitet, wodurch wir eine intuitive GUI<br />

bieten wollen. Außerdem werden wir künftig auf der Plattform auch<br />

das Format eCl@ss unterstützen, mit dem weltweit ISO-konform<br />

Produktstammdaten ausgetauscht werden können.<br />

www.wscad.com<br />

Im Video werden die wichtigsten neuen Features kurz<br />

vorgestellt: hier.pro/vVz7v<br />

Hannover Messe: Halle 6, Stand J46<br />

Effizient: Wartungsfreie LED-Technologie mit starken<br />

High-Power-LEDs für punktgenaues Licht<br />

Präzise: Eng und breit abstrahlende Varianten, stufenlose<br />

und flickerfreie Dimmung<br />

Flexibel: Exakt einstellbare Gestänge-, Flexschlauchund<br />

Gelenkkopf-Varianten<br />

Robust: Extrem widerstandsfähige Vollmetallausführung<br />

mit schlagfester Blende und hoher Schutzart<br />

Herbert Waldmann GmbH & Co. KG ∙ Telefon 07720 601-100<br />

sales.germany@waldmann.com ∙ www.waldmann.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 45


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Additive Fertigung von Hochleistungskomponenten im industriellen Maßstab<br />

Unbegrenzte Möglichkeiten<br />

Die Additive Fertigung, häufig auch als 3D-Druck bezeichnet, findet seit einigen Jahren Eingang in die<br />

Serienproduktion. Das liegt nicht nur an Produkten, deren Design mit konventionellen Verfahren nicht<br />

mehr realisierbar sind. Die neue Technologie ist in manchen Bereichen auch wirtschaftlicher. Wie groß<br />

die Fortschritte sind, zeigt sich besonders bei extrem belasteten Komponenten, beispielsweise im<br />

Heißgasbereich von Turbinen.<br />

Dipl.-Phys Martin Witzsch, freier Journalist, Erlangen<br />

Additive Manufacturing findet Eingang in die<br />

Serienfertigung von Hochleistungskomponenten<br />

Beim 3D-Druck entsteht ein Werkstück Schicht für Schicht auf<br />

Basis einer CAD-Vorlage. Bei Kunststoffen erfolgt dies einfach<br />

über eine bewegliche Düse, für Metalle wurden Verfahren wie SLM<br />

(Selective Laser Melting) entwickelt. Die Werkstücke werden in einer<br />

Schutzgasatmosphäre per Laser aus einer dünnen Pulverschicht<br />

umgeschmolzen. Nach dem Erstarren wird eine weitere Pulverschicht<br />

aufgetragen und der Vorgang wiederholt, bis das fertige Teil<br />

entstanden ist. Rund um den eigentlichen Drucker, hat sich in den<br />

letzten Jahren eine vielfältige Infrastruktur entwickelt: Design- und<br />

Engineering-Software, Simulationstools für den Druckprozess und<br />

Programme zur Steuerung und Überwachung des Druckers. Diese<br />

Kombination aus 3D-Drucker und Software wird unter dem Begriff<br />

AM (Additive Manufacturing/Additive Fertigung) zusammengefasst,<br />

auch wenn AM und 3D-Druck gern synonym verwendet werden.<br />

Noch vor wenigen Jahren kam diese Technologie fast ausschließlich<br />

beim Rapid Prototyping zum Einsatz. Dank durchgängiger Digitalisierung<br />

des Produktionsprozesses, entwickelt sich diese Fertigungsmethode<br />

zu einer Schlüsseltechnologie für die Serienproduktion.<br />

Dies lässt sich gut an der neuen Generation von Hochleistungsdruckern<br />

für die Verarbeitung hochwertiger Legierungen erkennen.<br />

Sie sind mit mehreren Lasern ausgerüstet und können so in einem<br />

Arbeitsgang mehrere Bauteilen fertigen.<br />

Der Weg in die Serienproduktion<br />

Auch Unternehmen wie Siemens treiben diese<br />

Technik voran. Im Jahr 2016 erwarb der<br />

Konzern das britische Unternehmen Materials<br />

Solutions, das auf die additive Fertigung<br />

von Teilen aus Hochleistungswerkstoffen, unter<br />

anderem für Gas- und Flugzeugturbinen,<br />

spezialisiert ist. Am Firmensitz in Worcester,<br />

Großbritannien, eröffnete im Dezember 2018<br />

eine neue Fertigungsstätte. Siemens fertigt<br />

hier sowohl für externe Auftraggeber als auch<br />

in-house für den Geschäftsbereich Gasturbinen.<br />

Speziell an den Komponenten für den<br />

Heißgasbereich lässt sich der Stand der Technik<br />

gut ablesen. AM bietet nicht nur bei der<br />

Herstellung von Bauteilen viele Vorteile. Seit<br />

2016 werden Brennerkomponenten für Gasturbinen<br />

des Typs SGT-1000F in additiver Fertigung im kommerziellem<br />

Maßstab hergestellt. Auch bei der Reparatur einzelner Komponenten<br />

ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. So wurden schon<br />

2013 Brennerspitzen für Gasturbinen des Typs SGT-700, beziehungsweise<br />

SGT-800 in kommerziellem Maßstab mittels AM repariert.<br />

Die thermischen und mechanischen Belastungen speziell der Brennerspitzen<br />

erfordern eine regelmäßige Wartung, bei der ein großer<br />

Teil der Spitze ersetzt wurde. Die 3D-Druck-Spezialisten gingen sogar<br />

noch einen Schritt weiter. Mit einem modifizierten Drucker, der<br />

den gesamten Brenner aufnehmen kann, wird die Wartung noch<br />

weiter vereinfacht. Von der Brennerspitze wird zunächst nur der tatsächlich<br />

beschädigte Bereich abgeschnitten und anschließend wieder<br />

aufgedruckt. Dies reduziert die Reparaturzeit um rund 60%.<br />

Ein weitere Anwendung findet sich bei der Versorgung mit Ersatzteilen.<br />

Komponenten verschiedener Turbinen wurden konventionell in<br />

einem Feingussverfahren hergestellt. Allerdings ist der jährliche Ersatzteilbedarf<br />

an diesen Komponenten eher gering und variiert<br />

stark. Zudem würden auch kleine Verbesserungen neue Gussformen<br />

erfordern. Es erwies sich als wirtschaftlicher, die Fertigung auf<br />

AM umzustellen. So können die Teile jederzeit kurzfristig produziert<br />

werden. Dies bietet höchste Versorgungssicherheit ohne kostspieligen<br />

Lagerhaltung. Ein weiteres Beispiel sind Turbinenschaufeln. Im<br />

Jahr 2017 wurden erstmals mit AM gefertigte Schaufeln erfolgreich<br />

unter Volllast eingesetzt. Die Schaufeln waren bei Temperaturen von<br />

Bild: Martin Witzsch<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Hochleistungsdrucker mit mehreren Lasern können in einem Arbeitsgang<br />

eine ganze Reihe von Bauteilen fertigen<br />

Bild: Martin Witzsch<br />

Trotz der geradezu filigranen <strong>Konstruktion</strong> genügen die gedruckten<br />

Turbinenschaufeln höchsten Anforderungen<br />

Bild: Martin Witzsch<br />

Brennerköpfe für Gasturbinen aus dem 3D-Drucker<br />

1250° C einer Beschleunigung von 10.000 g ausgesetzt. AM hat<br />

sich auch hier bewährt, nicht zuletzt dank der konstruktiven Freiheiten,<br />

die dieses Verfahren gewährt.<br />

Design ohne Grenzen<br />

Bei den oben beschriebenen Anwendungen bietet AM vor allem<br />

technische und wirtschaftliche Vorteile. Man könnte die Teile aber<br />

weiterhin konventionell fertigen. Anders bei einem neuen Brennertyp<br />

der SGT-700, der seit 2017 mittels SLM gefertigt wird. Siemens<br />

Der 3D-Druck Boom<br />

PLUS<br />

Der weltweite Markt für additive Fertigung boomt – und damit<br />

auch der für entsprechende Druckmaterialien, Maschinen, Software<br />

und Dienstleistungen. Analysten gehen davon aus, dass<br />

sich das Marktvolumen von 9,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf<br />

26 Milliarden im Jahr 2021 vergrößern wird. Das überrascht angesichts<br />

der Vorzüge freilich kaum. 3D-Druck lässt die geometrischen<br />

Beschränkungen, die herkömmliche Werkzeugmaschinen<br />

einem Bauteil auferlegen, hinter sich. Das Druck verfahren<br />

erlaubt, nahezu beliebig komplexe Strukturen zu entwerfen. Das<br />

bedeutet, dass die Form eines Bauteils seiner Funktion entsprechend<br />

gestaltet werden kann. Nebenbei verringert sich das<br />

Gewicht, ohne dass die Stabilität beeinträchtigt wird. Und weil<br />

sich die Komponenten aufgrund des optimierten Designs<br />

weniger abnutzen, verlängert sich die Lebensdauer.<br />

hier.pro/YdrG6<br />

Bild: Martin Witzsch<br />

spricht hier von einem „point of no return“, denn dieses Bauteil kann<br />

weder gegossen, noch geschmiedet, noch mit einer spanenden<br />

Methode gefertigt werden. Schon bei Fertigungsschritten, die konventionell<br />

durchführbar wären, zeigt sich AM überlegen: Jeder Brenner<br />

wird in einem Stück gefertigt; bei dem konventionell produzierten<br />

Vorgängermodell waren 13 Einzelteile und 18 Schweißvorgänge<br />

erforderlich. Dazu kamen <strong>Konstruktion</strong>sverbesserungen, die erst<br />

AM ermöglicht hat. So ist die Pilotgaszufuhr als Teil des Brennerkopfes<br />

ausgeführt, was die äußere Brennstoffleitung überflüssig<br />

macht. Dies ermöglicht eine niedrigere Betriebstemperatur und<br />

trägt so zu einer längeren Lebensdauer der Komponenten bei. Welche<br />

Freiheiten AM bietet, wird erst nach und nach klar. Ein Kühlkanal,<br />

der nicht mehr gebohrt oder gefräst werden muss, kann nicht<br />

nur beliebig durch ein Bauteil mäandern. Er kann sogar im Querschnitt<br />

variieren, so dass das Kühlmedium an besonders belasteten<br />

Zonen seine Fließgeschwindigkeit verringert und mehr Wärmeenergie<br />

aufnimmt. Der Konstrukteur kann die optimale Formgebung in<br />

einem CAD-System gestalten und testen. Den Rest übernimmt der<br />

Laser. Dies gilt auch für andere Optimierungsprozesse, etwa zur<br />

Gewichtsreduktion ohne Stabilitätsverlust. Gleichzeitig beschleunigt<br />

AM den Entwicklungsprozess, weil Berechnungen, Simulationen<br />

und Prototypenfertigung nicht mehr zeitlich nacheinander folgen<br />

müssen. Durch die kostengünstige und flexible Herstellung eines<br />

Prototypen stehen Testergebnisse viel schneller zur Verfügung und<br />

fließen unmittelbar in die noch laufende Entwicklung ein.<br />

Die Möglichkeiten, die AM bietet, sind noch lange nicht ausgereizt.<br />

Stärkere Laser, neue Metallpulver und leistungsfähigere Software<br />

treiben die Entwicklung voran. Dass die kompakten Drucker weltweit<br />

eingesetzt werden können, kommt der Verbreitung der Technik<br />

zusätzlich entgegen. Ein verbessertes Design, das in Berlin oder<br />

Orlando entwickelt wurde, steht sofort an jedem Ort weltweit zur<br />

Verfügung, an dem ein 3D-Drucker steht – ein ideales Werkzeug für<br />

Global Player.<br />

jg<br />

www.siemens.com<br />

Details zur Additiven Fertigung bei Siemens:<br />

hier.pro/YdrG6<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand D35<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 47


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Software zur Datenaufbereitung steigert Produktivität im 3D-Druck<br />

Benutzerfreundlich und effizient<br />

Die 3D-Druck-Branche boomt und unterschiedliche Technologien wetteifern um neue Anwendungsbereiche.<br />

Unabhängig vom Verfahren hilft die Software zur Daten- und Druckvorbereitung Materialise Magics Unternehmen<br />

Effizienz und Produktivität im 3D-Druck zu steigern. Eine neue Version der Lösung ermöglicht es nun große Daten -<br />

sätze schneller zu verarbeiten, Zeit bei der Datenaufbereitung zu sparen und den Pulververbrauch zu senken.<br />

Mit der neuen Version wurden mehrere Module<br />

verbessert, so auch Magics Simulation<br />

Bild: Materialise<br />

kleiner und können von herkömmlichen Data-Matrix-Scannern<br />

gelesen werden. Maschinenlesbare<br />

Tags reduzieren menschliche<br />

Fehler und tragen zur Automatisierung des<br />

Nachbearbeitungsprozesses bei, was eine<br />

serielle Individualisierung unterstützt. Im<br />

Rahmen der neuen Version wurden auch<br />

mehrere zusätzliche Module verbessert.<br />

Das Modul „Simulation“ bringt Highend-Simulationsmöglichkeiten<br />

für den 3D-Druck in<br />

die Produktion, ohne dass die Benutzer zu<br />

einer separaten spezialisierten Anwendung<br />

wechseln müssen, Highend-Rechenleistung<br />

oder Expertenwissen benötigen. Indem potenzielle<br />

Baufehler angezeigt werden, bevor<br />

sie auftreten, reduziert die Simulations-Lösung<br />

die Anzahl fehlerhafter Metalldrucke<br />

und spart erheblich Zeit und Kosten.<br />

Materialise hat eine neue Version 23 seiner Software zur Daten-<br />

und Druckvorbereitung, Magics, auf den Markt gebracht.<br />

Die Lösung bietet Anwendern bessere Steuerungsmöglichkeiten<br />

und bessere integrierte Funktionen und steigert die Effizienz<br />

und Produktivität in der additiven Fertigung. Unter anderem hat das<br />

Unternehmen die automatische Generierung von Stützstrukturen<br />

(Supports) weiter optimiert und Simulationsmöglichkeiten für den<br />

3D-Metalldruck integriert. Die Verbesserungen im Update ermöglichen<br />

es, große Datensätze schneller zu verarbeiten, Zeit bei der Datenaufbereitung<br />

zu sparen und den Pulververbrauch zu senken. Anwender<br />

können auf einfache Weise selbsttragende Wabenstrukturen<br />

erstellen, die Struktur in der Vorschau betrachten und analysieren<br />

und die Ausrichtung auf der Bauplattform vollständig kontrollieren.<br />

Die Teilequalität wird durch Verrundungen verbessert, die sich<br />

gezielt an einer einzigen Kante erzeugen lassen.<br />

Erweiterte Beschriftungsfunktion<br />

Mit Data Matrix Label bietet die Version 23 außerdem eine erweiterte<br />

Beschriftungsfunktion. Sie wandelt die alphanumerischen Daten<br />

von gedruckten 3D-Standardetiketten in einen Datamatrix-Code um,<br />

der sich auf einzelne Teile übertragen lässt. Diese Smart Tags sind<br />

Bessere automatische Stützstruktur-Generierung<br />

Verbessert wird mit dem Software-Update auch die automatische<br />

Erstellung von Stützstrukturen für den Metall-3D-Druck. Durch die<br />

Integration einer neuen E-Stage-for-Metal-Version können Benutzer<br />

im SG-Modus basierend auf dem definierten Profil Supports generieren,<br />

Punkte einfacher bearbeiten, verschieben oder löschen und<br />

sofortiges Feedback zu Support-Leistungen erhalten. Eine automatische<br />

Generierung von Stützen verkürzt die Zeit zur Datenaufbereitung<br />

um bis zu 90 Prozent und die Support-Entfernung um bis zu 50<br />

Prozent. Zudem benötigen Nutzer nicht mehr langjährige Erfahrung,<br />

um optimale Ergebnisse zu erzielen. Anwender anderer 3D-Drucktechnologien<br />

profitieren bei der neuen Version von einem verbesserten<br />

Schneiden von Überlappungsverbindungen, durch die sich Teile<br />

nach dem Drucken einfach zusammenfügen lassen.<br />

Systeme für unterschiedliche Anforderungen<br />

Materialise bietet eine Reihe von Softwarelösungen für Unternehmen<br />

mit unterschiedlichen 3D-Druckanforderungen an: eine Essentials-Version<br />

für Einsteiger, eine Experten-Version für erweiterte Daten-<br />

und Druckvorbereitung und ein Enterprise-Angebot, das industriellen<br />

Druckerbetreibern hilft, ihren gesamten 3D-Druckprozess zu<br />

verwalten. Die neue Version der Software zur Daten- und Druckvorbereitung<br />

ist eine umfangreiche und einfach zu nutzende Software-<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Materialise<br />

Bild: Materialise<br />

Mit Magics 23 wird auch die automatische Erstellung von Stützstrukturen für den<br />

3D-Metalldruck verbessert, da die neue E-Stage for Metal-Version eingebunden<br />

wurde<br />

Eine automatische Generierung von Stützen verkürzt<br />

die Zeit zur Datenaufbereitung um bis zu 90% und die<br />

Support- Entfernung um bis zu 50%<br />

Suite für Experten und Unternehmensanwender. Magics Essentials<br />

bietet Einsteigern eine komplette Lösung zur Datenaufbereitung<br />

und ist online verfügbar. „Mit der Einführung der Version 23 bieten<br />

wir integrierte Automatisierungsfunktionen für den 3D-Metalldruck,<br />

einschließlich Simulation und automatischer Supporterzeugung“,<br />

sagt Stefaan Motte, Vice President und General Manager der Materialise-Softwareabteilung.<br />

„Dies ermöglicht es den Anwendern, die<br />

Kosten zu senken, indem sie ihre Maschinenabläufe optimieren und<br />

die Anzahl der Baufehler reduzieren, und zwar innerhalb ihrer vertrauten<br />

Magics-Umgebung.“<br />

jg<br />

www.materialise.com<br />

Details zur Magics-3D-Druck-Suite von Materialise:<br />

hier.pro/OV5gi<br />

Durch die Integration einer E-Stage-for-Metal-Version können Benutzer im<br />

SG-Modus basierend auf dem definierten Profil Supports generieren,<br />

Punkte einfacher bearbeiten und Feedback zu Support-Leistungen erhalten<br />

Bild: Materialise<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 49


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Branchenherausforderungen mit additiven Fertigungsmaterialien bewältigen<br />

Besser drucken dank<br />

hochwertiger Materialien<br />

Die Einführung der additiven Fertigung, auch als 3D-Druck bezeichnet, nimmt heute immer schneller zu. Insbesondere<br />

die Fertigungsindustrie und das Gesundheitswesen sind hier führend. Die Wettbewerbssituation in der additiven<br />

Fertigung ist schwierig und die Nachfrage der Kunden steigt weiter. Materialentwicklungen erweisen sich vor<br />

diesem Hintergrund zunehmend als Schlüssel zur Bewältigung spezifischer Branchenherausforderungen und zur<br />

Unterstützung des Wachstums der additiven Fertigung.<br />

Zehavit Reisin, Vice President der Abteilung Rapid Prototyping, Stratasys GmbH, Rheinmünster<br />

Mit der additiven Fertigung von Stratasys können<br />

Luft- und Raumfahrthersteller flugtaugliche<br />

Leichtbau-Bauteile nach Bedarf herstellen und so<br />

Produktionszeit und -kosten sparen<br />

schaften. Hier muss sichergestellt werden,<br />

dass die Materialien den Umgebungsbedingungen<br />

standhalten, in denen das Endprodukt<br />

eingesetzt wird. Aber natürlich steht jede<br />

Anwendung vor spezifischen Herausforderungen,<br />

die bei der Entwicklung von Materialien<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Neben innovativer Hardware, fortschrittlicher Software und starken<br />

strategischen Partnerschaften ist der Bereich der Materialentwicklung<br />

entscheidend für die additive Fertigung. In der Vergangenheit<br />

konzentrierten sich die Hersteller auf Rapid Prototyping, das<br />

anfängliche Kerngeschäft dieser Technologie. In den letzten Jahren<br />

wuchs mit den steigenden Anforderungen an Realismus, Passform,<br />

Funktionalität und Farbe auch das Anwendungspotenzial. Anwender<br />

setzen heute die Technologie für die Herstellung komplexer und stabiler<br />

Produktionswerkzeuge sowie Fertigungshilfsmittel für den Produktionsbereich<br />

und sogar robuster Endprodukte ein. In vielerlei<br />

Hinsicht sind additive Fertigungsmaterialien die Voraussetzung, um<br />

Designern, Ingenieuren und Herstellern spezifische Lösungen für ihre<br />

Herausforderungen zu bieten. Jeder Prototyp durchläuft einen<br />

ganz konkreten Lebenszyklus: Konzeptüberprüfung, Designvalidierung<br />

und Funktionsprüfung. In der Konzeptüberprüfung werden<br />

schnelle Iterationen zu geringen Kosten benötigt. Den Qualitätsansprüchen<br />

genügt hier die Note „Ausreichend“. Für die Designvalidierung<br />

hingegen werden Bauteile mit hoher Formstabilität benötigt. In<br />

vielen Fällen wird in diesem Stadium das endgültige Aussehen des<br />

Bauteils geprüft, daher sind auch Farbe, Transparenzen und Deckkraft<br />

wichtig. Bei Funktionsprüfungen ist die Bauteil-Performance<br />

entscheidend und erfordert Werkstoffe mit verbesserten mechanischen,<br />

thermischen und in einigen Fällen auch chemischen Eigen-<br />

Gesundheitswesen<br />

Im Gesundheitswesen erwarten Experten<br />

hohe Ausgaben für den 3D-Druck. Heutzutage<br />

verwenden viele Krankenhäuser<br />

3D-Druck, um die Patientenversorgung und<br />

chirurgische Behandlung zu verbessern.<br />

Krankenhäuser wie das Queen Elizabeth Hospital im englischen Birmingham<br />

und das Universitätsspital Basel in der Schweiz haben bei<br />

der Herstellung 3D-gedruckter medizinischer Modelle mit der Poly-<br />

Jet-Technologie Zeit- und Kosteneinsparungen erzielt. Das Queen<br />

Elizabeth konnte 20.000 britische Pfund je Eingriff einsparen und<br />

diese in andere Bereiche des Krankenhauses reinvestieren. Zudem<br />

reduziert das Universitätsspital Basel die durchschnittliche Operationsdauer<br />

um mehr als ein Drittel: In beiden Krankenhäusern spielt<br />

der 3D-Druck eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der<br />

Patientenversorgung. Heute werden patientenspezifische Modelle<br />

im 3D-Druck angefertigt und ermöglichen dem Chirurgen, die jeweilige<br />

Anatomie zu visualisieren und den Eingriff am patientenspezifischen<br />

Modell zu üben. Mithilfe von Vollfarb-Mulitmaterial-3D-Druckern<br />

können Modelle eingefärbt werden, um entscheidende Strukturen<br />

zu kennzeichnen. Durch die Kombination verschiedener Materialien<br />

kann die Funktionalität erweitert werden. So können Ärzte<br />

komplexe und lebenswichtige Operationen effektiv üben, planen<br />

und vorbereiten.<br />

Bild: Stratasys<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Hohe Temperaturen und strenge Zulassungsvorschriften gibt es<br />

nicht nur im Gesundheitswesen. Auch in der Luft- und Raumfahrt<br />

sowie in der Eisenbahnindustrie spielen sie eine große Rolle. Diese<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Der Stratasys 3D-Drucker im Queen Elizabeth Hospital Birmingham ermöglicht<br />

die Herstellung von Modellen welche die Anatomie des Patienten<br />

exakt wiederspiegeln<br />

Bild: Stratasys<br />

Branchen unterliegen naturgemäß strengen Vorschriften. Die Bauteile<br />

müssen häufig härtesten Bedingungen standhalten und bei<br />

gleichzeitig niedrigeren Kosten, die Effizienz und Leistung steigern.<br />

Die wichtigste Frage ist immer, ob das Material den strengen FST-<br />

Anforderungen (Flamme, Rauch und Toxizität) sowie den Anforderungen<br />

an Wärmefreisetzung und chemische Empfindlichkeit gerecht<br />

werden. Infolgedessen sind spezifische Materialeigenschaften<br />

gefordert, die für die Sicherheit der Passagiere erforderlich sind. Die<br />

Aufmerksamkeit der Medien konzentrierte sich in den letzten Jahren<br />

auf Hersteller aus der Luftfahrt, die mithilfe der additiven Fertigung<br />

schwere Metallteile durch widerstandsfähige, deutlich leichtere<br />

Alternativen aus 3D-gedruckten Thermoplasten ersetzen. In enger<br />

Zusammenarbeit mit seinen Kunden konnte Stratasys eine Konfigurations-<br />

und Prozessmethodik entwickeln, die eine hohe Reproduzierbarkeit<br />

ermöglicht. Eines der Ergebnisse dieser Zusammenarbeit<br />

ist die hohe Reproduzierbarkeit des Materials Ultem 9085, das<br />

ein hohes Festigkeits-/Gewichtsverhältnis aufweist und zudem FSTkonform<br />

ist. Hardware-Lösungen in Kombination mit diesem Material,<br />

die für spezielle Branchenprobleme entwickelt wurden, wie die<br />

Aircraft Interiors Solution des Herstellers, können Unternehmen der<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie jetzt viel schneller mehrere Bauteile<br />

für den Einsatz in Flugzeugen zertifizieren lassen.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Die Anforderungen dieser Branchen werden nicht nur von der Materialentwicklung<br />

bestimmt. Anwender schätzen auch die Innovationen<br />

in Hard- und Software sowie die Expertise, Schulungen und<br />

branchenspezifischen Lösungen. Jede Entwicklung ist ein Sprung<br />

nach vorn für die additive Fertigung. Je genauer ein Material die mechanischen,<br />

thermischen und chemischen Eigenschaften des Endprodukts<br />

nachbildet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es<br />

den Anforderungen des Endprodukts entspricht. Der Designvorgang<br />

wird effizienter. In der Produktion sind Materialeigenschaften entscheidend<br />

für Funktionalität, Konsistenz, Oberflächenglätte und<br />

Rückverfolgbarkeit. Für diesen Bereich hat die Materialentwicklung<br />

höchste Priorität und ist eine ständige Herausforderung. Stratasys<br />

erfasst fortwährend die Anforderungen der Kunden und fördert Innovationen<br />

in seinen Labors. Angesichts der Tatsache, dass mehrere<br />

Branchen Millionen für 3D-Druck ausgeben, wird der Bedarf an individuellen<br />

und fortschrittlichen Materialien weiter zunehmen. jg<br />

www.stratasys.com/de<br />

Details zu Materialien für den 3D-Druck von Stratasys:<br />

hier.pro/jP278<br />

Hannover Messe: Halle 6, Stand K07<br />

sales@expert-tuenkers.de<br />

www.expert-tuenkers.de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 51


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Qualitätssicherung beim SLS-Verfahren im Unternehmen Kegelmann Technik<br />

Lückenlose Qualitätskontrolle<br />

Der Nachweis reproduzierbarer Qualität bei additiver Fertigung ist zwar möglich, erfolgt jedoch anders<br />

und wesentlich komplexer als bei Massenfertigung mit statistischer Qualitätsprüfung. Aufgrund<br />

der Vielzahl der Verfahren bleiben Qualitätsnachweise originäre Aufgabe produzierender Unternehmen,<br />

wie der Kegelmann Technik am Beispiel des SLS-Verfahrens beweist.<br />

Kai Kegelmann, Leitung Additive Fertigung, Kegelmann Technik GmbH, Rodgau<br />

In der additiven Fertigung beeinflusst eine Vielzahl<br />

von Parametern Gesamtkosten und Produktqualität.<br />

An erster Stelle steht der 3D-CAD-Datensatz<br />

in Verbindung mit dem vom Kunden geforderten<br />

Qualitätslevel in Bezug auf Geometrie, Oberfläche<br />

und mechanischen Eigenschaften<br />

Massenfertigung meist der Fall ist. Additive<br />

Fertigung ist vielmehr Teil eines größeren<br />

Produktionssystems, bei der Prozesse, Maschinen<br />

und Material stärker miteinander verzahnt<br />

sind als bei konventioneller Produktion.<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

Beim professionellen 3D-Druck oder besser bei der additiven<br />

Fertigung entsteht das Bauteil direkt aus dem Datensatz. Ein<br />

Werkzeug und die damit verbundenen Investitionen sind also nicht<br />

mehr erforderlich, die maximal effiziente Produktionsmenge kann<br />

auf 1 reduziert werden. Dazu kommt die Flexibilität der additiven<br />

Fertigung, auf einer einzigen Maschine ohne Werkzeug-, Rüst- oder<br />

Umbaukosten eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte herzustellen.<br />

Geometrische Komplexität im Bauteil gibt es sogar noch gratis dazu.<br />

Der Megatrend stetig steigender Erwartungen der immer anspruchsvolleren<br />

Endkunden führt in allen Branchen zu einem Wettbewerbsumfeld<br />

mit zunehmend großen Herausforderungen und hoher<br />

Dynamik. Da können additive Fertigungsverfahren riesige Chancen,<br />

teilweise sogar mit disruptivem Potenzial, eröffnen. Trotz dieser<br />

großen Vorteile muss die additive Fertigung jeweils gegenüber anderen<br />

Fertigungsverfahren im Hinblick auf Gesamtkosten, Losgröße<br />

und Qualität sorgfältig abgewogen werden. Auch bei einer Losgröße<br />

von 1 stellt sich die Frage nach dem Qualitätsnachweis. Der<br />

Nachweis reproduzierbarer Qualität bei additiver Fertigung ist zwar<br />

möglich, erfolgt jedoch ganz anders und wesentlich komplexer als<br />

bei Massenfertigung mit statistischer Qualitätsprüfung. Bei einer<br />

Losgröße von 1 macht eine Stichprobe mit einer zerstörenden Qualitätsprüfung<br />

nicht wirklich Sinn. Additive Fertigung produziert ein<br />

Bauteil auch nicht in einem einzigen Prozessschritt, wie es bei der<br />

Unternehmenseigene<br />

Qualitätsstandards<br />

Bei der derzeitigen hohen Dynamik der additiven<br />

Fertigung mit einer Vielzahl an Technologien<br />

und Verfahren, an Herstellern von Maschinen<br />

genauso wie an Herstellern von Materialien,<br />

haben Standardisierungsgremien<br />

große Mühe mitzukommen. Bis entsprechende<br />

Qualitätsstandards auch im Hinblick<br />

auf spezielle Industriebereiche zu Ende diskutiert<br />

sind, bleiben Qualitätsnachweise originäre<br />

Aufgabe produzierender Unternehmen wie Kegelmann Technik.<br />

Ergänzend zu Zertifizierungen der Produkt- und Prozessqualität<br />

nach ISO 9001 und IATF16949 (Automobil) sowie DIN EN 9100<br />

(Luft- und Raumfahrt) und aufbauend auf bestehenden Normen hat<br />

das Unternehmen eigene Standards bezüglich Anforderungsspezifikation,<br />

Kommunikationsleitlinien und Terminologien, Best Practice<br />

Dokumentation, Testmethoden und Protokolle, Dokumentation<br />

technischer Daten sowie Methoden zur beschleunigten Einführung<br />

neuer Technologien und Wissensvermittlung festgelegt.<br />

Der wesentliche Unterschied auf dem Weg zur von der Serie gewohnten<br />

Qualität eines Bauteils ist das strikte Qualitätsmanagement<br />

von Prozessketten. Prozesskontinuität, Vorhersagbarkeit und<br />

Rückverfolgbarkeit sowie eine lückenlose Qualitätskontrolle entscheiden<br />

über die spätere Produktqualität und deren Reproduzierbarkeit.<br />

Am Beispiel des SLS-Verfahrens, des Selektiven Lasersinterns,<br />

wird im Folgenden dargestellt, wie sich additive Qualität<br />

nachweisen und zertifizieren lässt.<br />

Eine Vielzahl von Parametern beeinflusst Gesamtkosten und Produktqualität.<br />

An erster Stelle steht der 3D-CAD-Datensatz in Verbindung<br />

mit dem vom Kunden geforderten Qualitätslevel in Bezug auf<br />

Geometrie, Oberfläche und mechanischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit<br />

oder Bruchdehnung, u.ä. Nach Prüfung und eventueller<br />

Reparatur des Datensatzes erfolgen im Rahmen der Fertigungskon-<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Kegelmann Technik<br />

Kegelmann Technik<br />

überwacht ständig die<br />

Prozessparameter des<br />

Druckjobs. Diese<br />

Jobprotokolle werden<br />

archiviert<br />

struktion möglicherweise individuelle Anpassungen zur Eliminierung<br />

von Kostentreibern oder Gestaltung von Mehrwerten, auf<br />

Wunsch auch ein additiv optimiertes Redesign mit Funktionsintegration,<br />

Leichtbau oder Bionik. Der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, das Projekt<br />

umfassender, ganzheitlicher zu betrachten und alle vor- und nachgelagerten<br />

Prozesse in die Optimierung einzubeziehen. Bauteilkomplexität<br />

steigert bei additiver Fertigung die Herstellungskosten<br />

nicht. Wenn es also gelingt, vor- oder nachgelagerte Prozesse zu eliminieren<br />

und in das additive gefertigte Bauteil zu integrieren, ergibt<br />

sich der Angelpunkt für einen riesigen wirtschaftlichen Hebel.<br />

KPQ-Index optimiert Pulverqualität<br />

Entscheidend für die Qualität ist natürlich das Material, im Falle von<br />

SLS ist dies bei Kegelmann Technik zum Beispiel Pulver aus PA 11,<br />

PA 12, PA12 GF (glaskugelverstärkt), PA12 HST (mineralfaserverstärkt)<br />

sowie PP. Die Qualität des Materials wird beim Wareneingang<br />

durch das Chargenzertifikat des Pulverherstellers sowie durch<br />

eine technische Qualifizierung des Neupulvers dokumentiert. In der<br />

Praxis werden Qualität und Wirtschaftlichkeit beeinflusst durch das<br />

Pulvermanagement, das Mischungsverhältnis von Alt- und Neupulver.<br />

Beim Lasersintern wird ein Kunststoffpulver durch den Laser an<br />

definierten Stellen aufgeschmolzen. Dabei bleibt überschüssiges<br />

Pulver zurück, dieses wird dann ressourcenschonend durch Ultraschallsieben<br />

zu einem möglichst homogenen Pulver recycelt.<br />

Additive Fertigung, ja oder nein? -<br />

Beachtenswerte Punkte<br />

PLUS<br />

• Welche Effekte hätte ein leichteres Bauteil? Geringere Schwungmassen, geringerer<br />

Energieverbrauch, geringerer CO²-Ausstoß?<br />

• Welchen Nutzen für Ihren Kunden hätte eine mögliche Individualisierung des Bauteils?<br />

• Können Baugruppen zu einem einzigen Teil zusammengefasst werden? Können Funktionen<br />

integriert werden?<br />

• Wäre das Bauteil in Bezug auf die Größe überhaupt additiv herstellbar?<br />

• Welche Genauigkeit ist gefordert? (Durchbiegung, Oberflächenbeschaffenheit, u.ä.)<br />

• Welches Material, welche Materialeigenschaften sind gefordert? (Kunststoff, Metall,<br />

Zugfestigkeit, Bruchdehnung, etc.)<br />

• Was sind die vor- und nachgelagerten Prozesse in der Produktion und im Einsatz?<br />

(Werkzeugwechsel, Montagen, Hygiene, Reinigung, etc.)<br />

• Welche Losgrößen sind geplant? Welche Vorteile bringen kleinere Losgrößen?<br />

• Wäre bei additiver Fertigung nun ein noch nie dagewesenes innovatives Produktdesign möglich?<br />

Komplexität gibt’s bei additiver Fertigung gratis.<br />

• Könnte eine Produktion auf Basis additiver Fertigung ein neues innovatives Geschäftsmodell<br />

in Ihrer Branche begründen?<br />

Wir machen Ihre<br />

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Mit Systemen und<br />

Lösungen von Schmersal.<br />

Vernetzung, Digitalisierung, Flexibilisierung<br />

und eine zunehmende Kooperation<br />

von Mensch und Maschine<br />

kennzeichnen die Industrieproduktion<br />

von morgen. Industrie 4.0 birgt große<br />

Herausforderungen für den Arbeitsschutz<br />

und die Maschinen- und Anlagensicherheit.<br />

Wir entwickeln innovative Sicherheitssysteme<br />

und -lösungen und bieten<br />

Ihnen die Safety Services unseres<br />

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Konzepte mit sicheren und<br />

leistungsfähigen Produktionsanlagen<br />

realisieren können.<br />

Heinz und Philip Schmersal<br />

Geschäftsführung<br />

www.schmersal.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 53


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Die abschließende Qualitätskontrolle umfasst neben einer 100% Sichtprüfung<br />

auf Kundenwunsch auch eine präzise geometrische Bauteilvermessung<br />

mit dem ursprünglichen 3D-CAD-Datensatz<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

Mit dem Scan-Arm wird die gesamte Bauteilgeometrie in einer hochauflösenden<br />

Punktewolke erfasst und mit den CAD-Daten abgeglichen<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

Dieses recycelte Pulver kann in seiner Qualität allerdings nicht der<br />

eines ganz neuen und frischen Pulvers entsprechen. Der Kunststoff<br />

war beim ersten Produktionsprozess bereits irreversiblem Stress,<br />

vor allen Dingen durch erhöhte Temperatur, ausgesetzt. In der industriellen<br />

Praxis wird dem weiteren Produktionsprozess recyceltes<br />

Pulver in einem bestimmten Mischungsverhältnis mit neuem Pulver<br />

zugeführt, meist pragmatisch in einem festen Verhältnis. Die<br />

Materialqualitäten des Alt- und Neupulvers schwanken jedoch, ein<br />

fest definiertes Mischungsverhältnis führt daher auch zu einer<br />

schwankenden Qualität des Gemischtpulvers. Echte Reproduzierbarkeit<br />

ist mit Faustformeln unter solchen Umständen kaum zu erreichen.<br />

Der KPQ-Index, der Kegelmann Pulverqualitätsindex, stellt<br />

einen eigenen definierten Prozess für die Pulverqualifikation u.a.<br />

mithilfe der Analyse der Fließfähigkeit dar. Dieser Index ergibt sich<br />

durch „Zurückrechnen“ ausgehend von dem, was der Kunde eigentlich<br />

will: stabile reproduzierbare Qualität bei definierten Bauteileigenschaften<br />

wie zum Beispiel Dichte und Bruchdehnung. Kegelmann<br />

Technik verabschiedet sich also von geschätzten Pulverauffrischraten<br />

und macht mit dem KPQ Index die kumulierte thermische<br />

Schädigung des Pulvers durch genau kalkulierte variable Auffrischung<br />

beherrschbar.<br />

Dichtewürfel, Skalierungsleitern und Zugstäbe<br />

Neben der Bauteilgeometrie und dem Pulver des Ausgangswerkstoffes<br />

beeinflussen auch Umweltfaktoren wie zum Beispiel Temperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit sowie Stromschwankungen und die optimale<br />

Kalibrierung der SLS-Stationen die spätere Bauteilqualität.<br />

Sensoren ermöglichen einen transparenten Bauprozess, um Anomalien<br />

frühzeitig zu erkennen. Vorbeugend können somit eine Wartung<br />

(predictive maintenance) durchgeführt und Abweichungen von<br />

den zu erwartenden Bauteileigenschaften minimiert werden.<br />

Prozessvorbereitende Maßnahmen wie zum Beispiel die Bauteil -<br />

orientierung und -positionierung im Bauraum, der eigentliche Bauprozess<br />

mit Parametern wie Laserstrategie, Thermomanagement,<br />

Material und Materialqualität sowie die nachgelagerten Prozesse<br />

wie Abkühlung und Nachbearbeitung beeinflussen die Bauteilqualität<br />

in Bezug auf Maßhaltigkeit, Toleranzen und wichtige Materialeigenschaften<br />

wie zum Beispiel Homogenität, Dichte und Festigkeit.<br />

Prüfkörper wie Dichtewürfel, Skalierungsleitern und Zugstäbe dienen<br />

der stetigen Überwachung der Prozessparameter in jedem Bau-<br />

job und werden zusammen mit den Jobprotokollen archiviert. Anhand<br />

des Dichtewürfels wird der Energieeintrag, anhand der Skalierungsleitern<br />

wird die Maßhaltigkeit im Bauraum des jeweiligen Jobs<br />

geprüft und dokumentiert. Zugversuch und Kerbschlagbiegeversuch<br />

werden mit im Bauraum des gleichen Jobs definiert positionierten<br />

Zugstäben zur Prüfung mechanischer Eigenschaften wie Bruchdehnung,<br />

Zugfestigkeit und E-Modul durchgeführt.<br />

Nach dem Abkühlen und dem teilautomatisierten Auspacken des<br />

Bauteils erfolgen Oberflächenbehandlung, Färben, Lackieren sowie<br />

mechanische Bearbeitungen. Die abschließende Qualitätskontrolle<br />

umfasst neben einer 100% Sichtprüfung auf Kundenwunsch auch<br />

eine präzise geometrische Bauteilvermessung mit dem ursprünglichen<br />

3D-CAD-Datensatz und der vom Kunden erwarteten Maßgenauigkeit,<br />

Passfähigkeit und mechanischen Funktionalität. Mit dem<br />

Scan-Arm wird die gesamte Bauteilgeometrie in einer hochauflösenden<br />

Punktewolke erfasst und mit den CAD-Daten abgeglichen.<br />

In einer kompletten Form- und Maßanalyse mit präzisen 3D-Koordinaten<br />

werden Abweichungen zu den CAD-Daten farblich in x-, y- und<br />

z-Vektorrichtung markiert und können nachbearbeitet werden. Für<br />

Serien- und Ersatzteile werden Erstmusterprüfberichte angefertigt<br />

und Rückstell- sowie Grenzmuster mit dem Kunden abgestimmt.<br />

Das Optimum additiver Fertigung<br />

All diese Qualitätsanstrengungen dienen dazu, das Optimum additiver<br />

Fertigung in der Schnittmenge aus Design und Materialspezifikationen,<br />

der Supply Chain und vor allem der wirtschaftlichen Gesamtkostenbetrachtung<br />

zu finden. Kegelmann Technik erzeugt<br />

durch diese additive Serienqualität zusätzliche Wertschöpfung für<br />

Kunden. Diese zusätzliche Wertschöpfung zeigt sich in der Optimierung<br />

der Supply Chain aufgrund der effizientesten Losgröße (von 1 –<br />

10.000), der Produkt- und Nutzenoptimierung durch additives Design,<br />

der Entwicklung neuer Produkte, die anders als additiv gedacht<br />

nicht möglich wären, bis hin zum Erkennen des disruptiven<br />

Potenzials und Ermöglichen neuer Geschäftsmodelle.<br />

eve<br />

www.ktechnik.de<br />

Details zum SLS-Verfahren bei Kegelmann Technik:<br />

hier.pro/2HzuY<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

TRENDS<br />

Simulationsplattform vereinfacht Dokumentation der Berechnungsergebnisse<br />

Getriebesimulation mit FVA Workbench 5.0<br />

Mit der Workbench 5.0 stellt FVA seinen Kunden<br />

ein leistungsfähiges System zur Anzeige<br />

von Ergebnisdaten und interaktiven Grafiken<br />

zur Seite. Das System vereinfacht die Dokumentation<br />

der Berechnungsergebnisse. Per<br />

Drag & Drop können Anwender individualisierte<br />

und interaktive Reports zusammenstellen.<br />

Einmal generierte Vorlagen sind auf<br />

verschiedenste Getriebemodelle anwendbar<br />

und vereinfachen die Kommunikation der Ergebnisse<br />

mit Kunden und Kollegen. Seit dem<br />

Release 5.0 können dank neuer Funktionen<br />

zur Gleitlagerberechnung neben Radial- nun<br />

auch Axialgleitlager nach dem aktuellen<br />

Stand der Forschung simuliert werden. Anwender<br />

profitieren von der professionellen<br />

Berechnung von Fest- und Kippsegmenten<br />

unter Berücksichtigung von Druck, Temperatur<br />

und Turbulenzeinfluss. Damit können diese<br />

Einflüsse auch bei höchsten Drehzahlen<br />

vollständig abgebildet werden. Bei der Berechnung<br />

lassen sich analytische Modelle<br />

von Maschinenelementen gekoppelt mit<br />

FEM-Strukturen hochperformant lösen. Neben<br />

dem Getriebegehäuse sind nun auch Planetenträger<br />

als FEM-Netz einlesbar, können<br />

im Modell positioniert und an das Getriebemodellangebunden<br />

werden. Um dem Anwender<br />

einen effizienten Workflow zu ermöglichen,<br />

ist nun anstelle eines FEM-Netzes<br />

auch direkt ein CAD-Modell in diversen<br />

nativen Formaten importierbar. Die FEM-Ver-<br />

Bild: FVA<br />

netzung der CAD-Bauteile erfolgt mit dem integrierten<br />

FEM-Vernetzer. Der Vernetzungsassistent<br />

unterstützt dabei durch Automatisierung,<br />

einfache Handhabung und interaktive<br />

Nutzerführung. Ein Schieberegler erleichtert<br />

die Bauteilvereinfachung. Für den Planetenträger<br />

wurde zusätzlich die Möglichkeit einer<br />

internen parametrisierten Geometrieerzeugung<br />

geschaffen. Die so erzeugte Geometrie<br />

kann FEM-vernetzt und dann für den<br />

Planetenträger verwendet werden. eve<br />

www.fva-service.de<br />

Best-Practice-Beispiele zu Augmented oder Virtual Reality<br />

Simulations-Steckbriefe von VDC Fellbach<br />

Das VDC Fellbach hat Simulations-Steckbriefe<br />

erstellt, die einer schnellen fachlichen Orientierung<br />

hinsichtlich eingesetzter Simulationsverfahren<br />

in verschiedenen industriellen Anwendungsbereichen<br />

dienen. Die Steckbriefe<br />

sind als Best-Practice-Beispiele der Alt-Projekte<br />

von Industrie-Anwendern konzipiert und<br />

sollen als leicht transferierbare Vorbilder für<br />

Anwenderunternehmen der kostentechnischen<br />

Einschätzung und der Nutzeneinschätzung<br />

dienen. Zur Einführung geben die Steckbriefe<br />

Auskunft über die Zielsetzung, Ausgangssituation<br />

und Problemstellung, die mit<br />

der entsprechenden Simulation verbunden<br />

sind. Hiervon hängt ab, welche Simulationsmethode<br />

angewendet werden sollte, welche<br />

Hardware benötigt wird und wie das Ergebnis<br />

der Simulation aussieht. Dabei stehen dem<br />

Anwender oft unterschiedliche Optionen zur<br />

Verfügung (z.B. Augmented oder Virtual Reality).<br />

Auf der Rückseite sind zwingend notwendige<br />

und sinnvolle Voraussetzungen für die<br />

Durchführung der Simulation zu finden. Mögliche<br />

Einflussfaktoren und Vereinfachungen, die<br />

den Aufwand der Simulation beeinflussen (etwa<br />

vorhandene Menschmodelle aus der Anthropometrie)<br />

sind ebenso aufgelistet, wie<br />

Vorteile und Grenzen der Simulation. Eine<br />

Übersicht zu Trainings- und Bearbeitungsaufwand<br />

ermöglicht eine realistische Einschätzung<br />

für die Implementierung der Simulation<br />

im eigenen Unternehmen.<br />

eve<br />

www.vdc-fellbach.de<br />

<br />

<br />

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<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 55


TRENDS<br />

NEWS<br />

Blockchain für Kryptowährung Ether und IoT-Anwendungen in Python programmieren<br />

RS Components weitet Middleware-Toolkit Designspark Zerynth aus<br />

Mitglieder der Designspark-Entwickler-Community<br />

können jetzt über die Designspark-<br />

Zerynth-Studio-Suite in Python Mikrocontroller<br />

für Blockchain- und IoT-Anwendungen programmieren.<br />

Ihr Studio-Toolkit ermöglicht<br />

Bild: RS Components<br />

das schnelle Entwickeln von IoT-Anwendungen<br />

mit hohen Sicherheitsstandards. Entwickler<br />

programmieren in Python oder einer<br />

C/Python-Hybridsprache auf den meist verwendeten<br />

32-Bit-Mikrocontrollern und können<br />

diese mit Cloud-Infrastrukturen verbinden.<br />

Die leistungsstarke Programmiersprache<br />

Python wird für den Single-Board-Computer<br />

Raspberry Pi verwendet. Die Erweiterung<br />

des Toolkits wurde durch Einführung der<br />

Open-Source-Bibliothek Ethereum möglich,<br />

die die Blockchain für die Kryptowährung<br />

Ether generiert. Sie gestattet Mikrocontrollern,<br />

Ethereum-Transaktionen basierend auf<br />

wenigen Zeilen zu generieren und zu signieren.<br />

So lassen sich IoT-Geräte in dezentralisierten<br />

Anwendungen (DApps) über Smart<br />

Contracts nahtlos integrieren. Die Fähigkeit,<br />

Transaktionen von einem Mikrocontroller zu<br />

generieren, zu signieren und zu senden, ermöglicht<br />

jedem Gerät, das die Kryptografiealgorithmen<br />

ausführen kann, die Vorteile von<br />

Smart Contracts direkt zu nutzen. Diese liefern<br />

glaubwürdige und verfolgbare Transaktionen,<br />

machen somit zentrale Gateways<br />

überflüssig. Das Middleware-Toolkit für<br />

Windows, Mac und Linux steht bei RS Components<br />

für alle neuen und bestehenden Mitglieder<br />

zum Download zur Verfügung. eve<br />

www.rs-online.com<br />

Software von Zuken für die Bordnetz-Entwicklung und -optimierung<br />

Optimierung von Kabelbaumdesigns in 3D<br />

Die Softwarelösung E³.WiringSystemLab von<br />

Zuken ermöglicht die Optimierung komplexer<br />

Kabelbaumdesigns auf Basis von Schaltplänen<br />

aus heterogenen Quellen. Das Produkt<br />

kann Verbindungsinformationen aus einer<br />

Vielzahl von Quellen importieren und mit<br />

3D-Topologiedaten konsolidieren. Die resultierende<br />

3D-Topologie kann in einer konsistenten<br />

3D-Umgebung analysiert und optimiert<br />

werden. Die Software wurde so konzipiert,<br />

dass sie die Bedürfnisse von Gelegenheitsanwendern<br />

ohne spezielle Schulung erfüllt.<br />

Verbindungsdaten können sowohl aus<br />

E³.cable als auch über Industriestandardformate<br />

wie KBL, VEC, PLMXML oder generische<br />

Excel-Dateien importiert werden. Topologieinformationen<br />

werden in Form von geometrischen<br />

Bündeln importiert, die in den<br />

MCAD-Systemen wie Catia, NX oder Creo erstellt<br />

wurden. Basierend auf diesen Eingaben<br />

bietet die Softwarelösung die Möglichkeit,<br />

den gesamten Optimierungsprozess des Kabelbaums<br />

in einer konsistenten 3D-Umgebung<br />

durchzuführen. An<br />

dem importierten Kabelbaum<br />

können umfangreiche<br />

Modifikationen vorgenommen<br />

werden, wie<br />

zum Beispiel Änderungen<br />

am Packaging, Aufteilen in<br />

Module und Einfügen zusätzlicher<br />

Verbindungen.<br />

Mit seiner generischen<br />

Kosten- und Gewichtsoptimierung<br />

und zahlreichen<br />

Zusatzfunktionen und automatisierten<br />

Funktionalitäten lässt sich<br />

durch den Einsatz der Software eine Reduzierung<br />

der Hochlauf- und Optimierungszyklen<br />

für Bordnetze aller Art erzielen.<br />

eve<br />

www.zuken.com/e3wslab<br />

Bild: Zuken<br />

Kaspersky-Empfehlungen zur Sicherung industrieller Steuerungssysteme<br />

Sieben auf einen Streich<br />

Bild: Kaspersky Lab<br />

Die Experten von Kaspersky Lab haben in der<br />

IoT-Plattform ThingsPro Suite sieben neu<br />

Schwachstellen für Cyberangriffe entdeckt<br />

und geholfen, diese gemeinsam mit Moxa zu<br />

beheben. Sie empfiehlen Herstellern von ICS-<br />

Produkten, im Hinblick auf folgende Punkte regelmäßige<br />

Überprüfungen durchzuführen:<br />

• Zugriff von IIoT-Gateway-Geräten auf Komponenten<br />

der Betriebstechnologie des Unternehmens<br />

(OT), das IT- sowie Unternehmensnetzwerk<br />

und das Internet soweit<br />

möglich einschränken;<br />

• Monitoring des Remote-Zugangs zum unternehmensweiten<br />

OT-Netzwerk sowie zu einzelnen<br />

Komponenten industrieller Kontrollsysteme;<br />

• Lösungen zur Analyse des Netzwerk-Traffics<br />

und zur Entdeckung und Prävention von<br />

Netzwerkattacken an den Grenzen des Unternehmens-<br />

und des OT-Netzwerks einsetzen;<br />

• Einsatz spezieller Lösungen für das Monitoring<br />

und die Durchführung tiefgehender<br />

Analysen des Netzwerk-Traffics innerhalb<br />

des OT-Netzwerks sowie für die Entdeckung<br />

von Attacken auf Industrie-Equipment;<br />

• Sicherheit von innerhalb des IT- und OT-Netzwerks<br />

eingesetzten Hosts gewährleisten,<br />

mittels Schutzlösungen gegen Malware und<br />

Cyberangriffe;<br />

• Training von Mitarbeitern und Partnern. eve<br />

www.kaspersky.de<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

TRENDS<br />

E-CAD-Lösung enthält jetzt Schnittstellen zu M-Print PRO und Clip Project planning<br />

Die WSCAD Suite X wird benutzerfreundlicher<br />

Bild: WSCAD<br />

Mit ihren sechs Disziplinen Elektrotechnik,<br />

Schaltschrankbau, Verfahrens- und Fluidtechnik,<br />

Gebäude- und Raumautomation sowie<br />

Elektroinstallation stellt die WSCAD Suite X<br />

eine gute Lösung für das Electrical Engineering<br />

dar. Mechanismen für die automatische<br />

Erzeugung von Plänen einschließlich normenkonformer<br />

Dokumentation sind Bestandteil<br />

der Lösung. Neu in der Suite X ist die hinsichtlich<br />

Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie<br />

überarbeitete und moderne Benutzer-<br />

oberfläche. Unterstützt werden hochauflösende<br />

Bildschirme (High DPI) sowie die Multi-Display-Technologie.<br />

Die intuitive Bedienung<br />

hilft sowohl Anwendern, die nur gelegentlich<br />

mit der E-CAD-Lösung arbeiten, als<br />

auch Profis. Die zum Standard erhobene<br />

Software-Lizenzierung ermöglicht Unternehmen<br />

und Selbstständigen eine bedarfsorientierte<br />

Nutzung der skalierbaren Electrical-Engineering-Lösung<br />

ohne Umstellungskosten<br />

und Datenbrüche. Die Lösung verfügt über<br />

viele Schnittstellen<br />

zu<br />

PLM-/ERP-Systemen,<br />

anderen Automationsausrüstern sowie<br />

zur Fertigung. Zu den neuen Schnittstellen<br />

für einen bidirektionalen Datenaustausch<br />

gehören beispielsweise M-Print PRO von<br />

Weidmüller für Beschriftungstexte oder Clip<br />

Project planning von Phoenix Contact zum<br />

Editieren von Klemmleisten.<br />

eve<br />

www.wscad.com<br />

Gebäudekonstruktion<br />

Transair vereinfacht mit BIM die Rohrauslegung<br />

Mit seinen BIM-Objektfamilien bietet Transair<br />

<strong>Konstruktion</strong>sbüros jetzt eine einfache, flexible<br />

und praktische Lösung für die Auslegung<br />

von Aluminium- und Edelstahlrohrleitungen<br />

für industrielle Fluide. Im Rahmen der Initiative<br />

ist das Unternehmen eine Partnerschaft<br />

mit dem neu gegründeten Unternehmen<br />

BIM & Co für die Modellierung, Integration<br />

und den Vertrieb seines Produktangebots in<br />

Europa, Asien und im Mittleren Osten (BSP<br />

ISO) sowie in Amerika (NPT ANSI) eingegangen.<br />

BIM ermöglicht eine enge Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten eines Projektes über eine<br />

E-Plattform, die die Erzeugung und Verwaltung<br />

von digitalen Darstellungen physikalischer<br />

und funktionaler Eigenschaften von<br />

Gebäuden beinhaltet. Darüber<br />

hinaus ermöglicht es Fachkräften<br />

eine bessere Kontrolle jeder Phase<br />

des Lebenszyklus eines Gebäudes<br />

vom Entwurf bis zum<br />

Abriss. Die Ankündigung und<br />

Einführung erfolgen nach einer<br />

erfolgreichen Testphase, mit der<br />

sichergestellt wurde, dass die Erwartungen,<br />

Spezifikationen und<br />

Bild: Transair<br />

Merkmale den Marktanforderungen so umfassend<br />

wie möglich entsprechen. Um die<br />

Kompatibilität mit BIM sicherzustellen, sind<br />

alle Transair-Produkte im Revit-Format in der<br />

Detailstufe (Level of Detail, LOD) 200 und<br />

400 erhältlich. Revit vereinfacht den Auslegungsprozess<br />

für Rohrleitungen und trägt dazu<br />

bei, Baukosten zu senken sowie die Koordination<br />

zwischen den verschiedenen Gewerken<br />

des Gesamtprojekts zu verbessern. eve<br />

www.parkertransair.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 57


TRENDS<br />

NEWS<br />

Effektivere akustische, vibroakustische und strömungsakustische Simulationen<br />

Mit Actran von FFT geräuschtechnische Probleme lösen<br />

Free Field Technologies, ein Unternehmen von<br />

MSC Software, hat die Version 19 seiner<br />

Akustiksimulationssoftware Actran herausgegeben.<br />

Sie bringt, laut Anbieter, in mehreren<br />

Bereichen einen bedeutenden Durchbruch für<br />

effektivere akustische, vibroakustische und<br />

Bild: Free Field Technologies<br />

strömungsakustische Simulationen. Highlights<br />

der neuen Version:<br />

Hochfrequenz-Vibroakustik: Das Actran<br />

SEA-Modul basiert auf dem Prinzip der virtuellen<br />

statistischen Energieanalyse (SEA). Es ermöglicht<br />

„SEA aus FEA“ für gekoppelte vibroakustische<br />

Aufgaben. Das bedeutet, die Simulation<br />

großer Systeme bei mittleren und hohen<br />

Frequenzen verwendet bestehende Finite-Elemente-Modelle<br />

aus MSC Nastran als Eingabe.<br />

Lüftergeräusche: Strömungsakustische Simulationen<br />

von Lüftern profitieren vom Blattdesign-Generator.<br />

Dieser erzeugt Blattgeometrien,<br />

die verbunden mit einer Lösung für die<br />

Potentialströmung, die Druckverteilung um<br />

Rotorblätter ermitteln. Zudem lassen sich die<br />

Ergebnisse unkomplizierter stationärer CFD-<br />

Berechnungen verwenden.<br />

Vollfahrzeugakustik: Die Wirkung der Verkleidung<br />

auf das akustische Verhalten des Fahrzeugs<br />

kann besser berechnet werden. Der Ansatz<br />

der reduzierten Impedanz ist nun auch in<br />

der direkten Frequenzganganalyse verfügbar.<br />

Zweitens beschleunigt die automatische Vernetzung<br />

von Verkleidungen den Arbeitsablauf<br />

und schließlich vereinfacht der Export von<br />

Trim-Modellen aus Actran VI nach MSC Nastran<br />

PEM das Aufsetzen von Fahrzeugmodellen<br />

mit Verkleidung in MSC Nastran. mc<br />

www.mscsoftware.com<br />

Autoform Engineering stellt Autoform R8 vor<br />

Bessere digitale Prozesskette in der Blechumformung<br />

Autoform R8 in der Blechumformung ermöglicht<br />

es Anwendern, die digitale Prozesskette<br />

zu optimieren. Ein Vorteil ist die verbesserte<br />

Definition des Streifenlayouts. Zunächst kann<br />

der Anwender das Layout für ein Einzel- oder<br />

Doppelteil definieren und dann schnell verschiedene<br />

Verschachtelungsoptionen auswerten<br />

und vergleichen. Die Softwareversion<br />

erlaubt die einfache Vorhersage von möglichen<br />

Platinenformen und Verschachtelungen,<br />

die Minimierung des Materialeinsatzes sowie<br />

die frühzeitige Vorhersage von Bauteilkosten.<br />

Darüber hinaus können Benutzer mit der<br />

neuen Funktion zur <strong>Konstruktion</strong> der Streifenanbindung<br />

nicht nur vordefinierte Formen<br />

verwenden, sondern auch gewünschte Formen<br />

mit nur wenigen Befehlen modellieren.<br />

Auch bietet R8 mehr Möglichkeiten für die<br />

Rückfederungskompensation. Sie erlaubt Anwendern,<br />

reale Messungen und nicht virtuelle<br />

Messungen zur Kompensation zu verwenden.<br />

Da die Kompensation auf beliebigen<br />

Geometrien basiert, sind keine Bauteil-Simulationsergebnisse<br />

erforderlich. Dadurch können<br />

Werkzeuge anhand von externen Daten<br />

aus verschiedenen Quellen wie Messung,<br />

Bild: Autoform Engineering<br />

Falzsimulation oder Simulation des Zusammenbaus<br />

kompensiert werden. Schließlich<br />

ermöglicht Autoform R8 den Anwendern, einen<br />

machbaren Umformprozess für Blechteile<br />

aus Patchwork-Blanks zu entwickeln. eve<br />

www.autoform.ch<br />

Systemsimulation mit Fertigungstoleranzen, Alterung, Verschleiß und Komponentenausfällen<br />

ESI-Plattform bringt Praxis ins Modell<br />

Bild: ESI Group<br />

Simulation der Fahrdynamik bei abruptem<br />

Spurwechsel mit Simulation X 4.0<br />

Virtual-Prototyping-Spezialist ESI Group hat<br />

mit Simulation X 4.0 die neue Version seiner<br />

Softwareplattform für dynamische Systemsimulation<br />

veröffentlicht. Sie simuliert Maschi-<br />

nen und Anlagen nicht nur basierend auf<br />

Nenndaten sondern auch mit Fertigungstoleranzen,<br />

Alterung, Verschleiß und Komponentenausfällen.<br />

Das neue Modul „System Reliability<br />

Analysis“ stellt eine nutzerfreundliche<br />

Lösung bereit, sowohl diskrete als auch zeitkontinuierliche<br />

Fehler systematisch und teilautomatisiert<br />

in Simulation-X-Modelle zu integrieren.<br />

So lassen sich die Auswirkungen<br />

von Fehlern in verschiedenen Szenarien und<br />

über beliebige Zeiträume effizient und zuverlässig<br />

untersuchen. Die neugestaltete Bedienoberfläche<br />

ermöglicht effiziente Arbeitsabläufe<br />

und einen schnellen Einstieg in die<br />

Welt der Systemsimulation. Neue Modell-Bibliotheken<br />

unter anderem zur Modellierung<br />

von Bowdenzügen und räumlicher Fahrdynamik<br />

erleichtern es Firmen, die Anzahl physischer<br />

Prototypen durch zeit- und kostensparende<br />

Simulationen zu reduzieren. Zudem<br />

wurde die 1D-Simulation von Fahrzeugsystemen<br />

mit räumlichen Fahrdynamikmodellen<br />

kombiniert. Simulation X enthält nun eine Bibliothek<br />

mit auf Mehrkörpersystemen basierenden<br />

Fahrzeugmodellen, Fahrmanövern<br />

und Fahrerverhalten. Damit lässt sich die<br />

räumliche Fahrdynamik (translatorische/rotatorische<br />

Bewegung und Beschleunigung) virtuell<br />

abbilden und deren Wechselwirkung mit<br />

1D-Modellen von Fahrzeugsystemen effizient<br />

bewerten.<br />

mc<br />

www.esi-group.com<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


No 04_<strong>03</strong>/2019<br />

Mechatronicnews®<br />

AUTOMATISIERUNG | ANTRIEBSTECHNIK | TECHNOLOGIETRENDS<br />

EISKALT ANGESCHLOSSEN<br />

Sichere Kühlwasserversorgung für elektrotechnische Anwendungen<br />

Mehr dazu auf Seite 5<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Köhler + Partner GmbH<br />

Brauerstraße 42<br />

21244 Buchholz i.d.N.,<br />

Tel.: +49 4181 92892-0<br />

Fax: +49 4181 92892-55<br />

info@koehler-partner.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Jan Phillip Köhler, Julia Köhler-Cordes<br />

BILDNACHWEIS<br />

Archiv, Köhler + Partner GmbH, S.8<br />

© Kompaniets Taras/shutterstock.com (Diamant),<br />

© cglandmark/shutterstock.com (Tacho),<br />

© Mary_L/shutterstock.com (Faust) ,<br />

© Eugenio Opitz/iStock.com und ©buto/<br />

iStock.com(Montage brennender Eiswürfel)<br />

www.koehler-partner.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 59


ZUKUNFTSSICHERE FREQUENZ-<br />

UMRICHTER VON NORD<br />

Mit dem NORDAC PRO SK 500P bringt NORD DRIVESYSTEMS einen modernen Schaltschrankumrichter<br />

auf den Markt, der sich durch ein Höchstmaß an Funktionalität,<br />

Konnektivität und Modularität auszeichnet.<br />

ANSTEHENDE MESSEN<br />

Die neuen Schaltschrankumrichter der NORDAC PRO-Familie<br />

eignen sich für den Betrieb mit Synchron- und Asynchronmotoren.<br />

Die modular aufgebaute Reihe ist durch steckbare Bedienungs-,<br />

Sicherheits- und Optionsmodule funktional erweiterbar.<br />

<br />

pakten Bauform im Booksize-Format. Das schlanke Design spart<br />

Platz im Schaltschrank und erlaubt eine Side-by-Side-Montage.<br />

Außerdem verfügen sie über einen Leistungsbereich von 0,25<br />

bis 5,5 kW.<br />

Flexible Kommunikationsmöglichkeiten<br />

Der NORDAC PRO ist mit zahlreichen<br />

Schnittstellen ausgestattet:<br />

- Multi-Ethernet-Chip für alle wichtigen<br />

industriellen Ethernet-Standards<br />

- USB-Anschluss für Parametrierung und Programmierung<br />

- SD-Karten-Slot zur Parameterdatenspeicherung<br />

und -übertragung<br />

- fünf bis sechs digitale und zwei analoge Eingänge<br />

- zwei digitale und ein analoger Ausgang<br />

01. – 05.04.<br />

Hannover<br />

Halle 15<br />

Stand H31<br />

- zwei Multi-Funktions-Relais und eine<br />

HTL- / TTL-Inkrementalgeber-Schnittstelle<br />

- ein Universalgeberinterface<br />

08. – 14.04.<br />

München<br />

Halle A3<br />

Stand 537<br />

Alle wichtigen Optionen an Bord<br />

Wie alle NORD-Frequenzumrichter verfügen auch die Geräte der<br />

Baureihe NORDAC PRO SK 500P über eine leistungsstarke PLC für<br />

antriebsnahe Funktionen. Weitere wichtige Eigenschaften sind:<br />

- hohe Regelgüte<br />

- hohes Überlastverhalten<br />

- integrierter Bremschopper für 4-Quadrantenbetrieb<br />

- Stromvektorregelung (open-loop und closed-loop)<br />

- Motorbremsenmanagement<br />

- Hubwerksfunktionalität<br />

- STO und SS1 integriert<br />

GETRIEBEBAU NORD GMBH & CO. KG DRIVESYSTEMS<br />

Getriebebau-Nord-Straße 1 | 22941 Bargteheide | Tel.: +49 4532 289-0<br />

info@nord.com | www.nord.com<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

MN 2


LEISTUNGSELEKTRONIK EFFEKTIV<br />

SCHÜTZEN, KÜHLEN UND ABSCHIRMEN<br />

<br />

<br />

Bauteile optimal und sorgt zugleich für eine funktionserhaltende<br />

Kühlung sowie eine sehr gute elektromagnetische<br />

Abschirmung. Als führendes Handelshaus für Kühllösungen<br />

besitzt CTX jahrelange Applikationserfahrung in allen<br />

Einsatzbereichen moderner Leistungselektronik. Das um-<br />

<br />

<br />

<br />

technik zählen ebenso technische Aluminiumteile sowie ein<br />

Frontplattenservice zum Angebot von CTX.<br />

Bei der Auswahl der geeigneten Gehäuselösung gilt es im<br />

Vorfeld folgende Aspekte zu berücksichtigen:<br />

Gehäusegröße<br />

richtet sich nach Platzbedarf der Elektronik und dem zur Verfügung<br />

stehenden Bauraum<br />

Material<br />

abhängig von Umgebungsbedingungen, EMV- und Branchenanforderungen<br />

Menge<br />

die Anzahl der benötigten Gehäuse bestimmt in der Regel das<br />

Produktionsverfahren<br />

Mechanische Bearbeitung<br />

die Anwendung gibt erforderliche Bohrungen, Ausfräsungen,<br />

Halterungen etc. vor<br />

Optik<br />

<br />

xieren, Pulverbeschichten, Sandstrahlen etc. verleihen dem<br />

Gehäuse eine eigene Note<br />

Kühlung<br />

die Höhe der Verlustleistung bestimmt Gehäusematerial und<br />

-gestaltung<br />

Während des gesamten Prozesses von Entscheidung über<br />

Konzeption und Produktion bis hin zur Auslieferung der appli-<br />

<br />

den beratend zur Seite.<br />

CTX THERMAL SOLUTIONS GMBH<br />

<br />

info@ctx.eu | www.ctx.eu<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 61<br />

MN 3


BLOCAN ® -<br />

SCHWERLASTPROFILE<br />

– DIE ALTERNATIVE<br />

ZU STAHLTRÄGERN<br />

<br />

<br />

BLOCAN ® -Baureihe von RK Rose+Krieger.<br />

01.04.–05.04.<br />

Hannover<br />

Halle 16<br />

Stand E18<br />

Mit ihrer 18 mm breiten Nut und speziellen<br />

RK Druckverbindern sind sie eine<br />

leichte, aber dennoch äußerst stabile<br />

Alternative zu Stahlträgern.<br />

Bevorzugt eingesetzt zur Realisierung<br />

großer Strukturen – beispielsweise von<br />

Portalsystemen oder Maschinengestellen<br />

in Leichtbauweise – bringen sie all<br />

ihre Vorzüge zur Geltung und erfüllen<br />

damit die Anforderungen der Konst-<br />

<br />

Systemen. So ist beispielsweise das<br />

BLOCAN ® <br />

geringerer Abmessungen und einem um<br />

<br />

Doppel-T-Träger mehr als ebenbürtig.<br />

Das BLOCAN ® <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

varianten aus dem BLOCAN ® <br />

und sämtlichen Lineartechnikprodukten<br />

von RK Rose+Krieger kombinierbar – für<br />

nahezu unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten.<br />

<strong>Konstruktion</strong>svorteil Druckverbinder:<br />

Der Kunde erhält fertig zugeschnittene und<br />

entgratete BLOCAN ® <br />

Montage erfolgt mittels patentierten RK<br />

<br />

belastbare, jederzeit wieder lösbare Verbindung<br />

ganz ohne mechanische Bearbeitung.<br />

Damit lassen sich <strong>Konstruktion</strong>en aus<br />

<br />

an anderer Stelle oder in neuer Form wiederaufbauen.<br />

Planungs- und Montageaufwand<br />

reduzieren sich dabei auf ein Minimum.<br />

<br />

- geringes Eigengewicht<br />

- Aufnahme hoher dynamischer<br />

Belastungen<br />

- große Strukturen<br />

- segmentweise zerlegbare und leicht<br />

transportierbar <strong>Konstruktion</strong><br />

- kombinierbar mit dem gesamten<br />

RK-Produktspektrum<br />

RK ROSE+KRIEGER GMBH<br />

<br />

info@rk-online.de | www.rk-rose-krieger.com<br />

62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

MN 4


SICHERE KÜHLLEISTUNG<br />

IN DER ELEKTROTECHNIK<br />

01.04.–05.04.<br />

Hannover<br />

Halle 23<br />

Stand B19/4<br />

Wo hohe Wärmeleistungen abgeführt werden müssen,<br />

<br />

Bei Kühlwasserinstallationen für die Bereiche E-Mobilität<br />

oder die Transformatorenkühlung kommt es auf höchste<br />

Dichtigkeit an. Leckagen, die Kurzschlüsse auslösen können,<br />

müssen sicher vermieden werden. Dafür hat Eisele die Steckverschraubungen<br />

der LIQUIDLINE Serie 5500 aus seewasserbeständigem<br />

Aluminium im Programm. Sie erfüllen besondere<br />

Anforderungen an die Schlauchhaltefähigkeit. Dank der<br />

patentierten Verschraubungstechnik sitzen die Schläuche<br />

<br />

Schlauches sicher und dicht im Anschluss. Auch bei starken<br />

Druckschwankungen im Kühlsystem oder zusätzlicher Zugbelastung<br />

auf dem Schlauch macht sich die hohe Sicherheit<br />

gegen das ungewollte Schlauchlösen bezahlt.<br />

Um verschiedene Anwendungsfälle abdecken zu können,<br />

fertigt Eisele die Push-in Fittings und Steckverschraubungen<br />

für Kühlwasser auch aus entzinkungsbeständigem Messing<br />

sowie Edelstahl.<br />

<br />

Für maximale Kühlleistungen in Anwendungen der Leistungselektronik<br />

hat Eisele seine bewährten Einschraubanschlüsse<br />

aus Ganzmetall außerdem mit schwenkbaren Rohrbögen im<br />

90°- oder 45°-Winkel als Mittelstück kombiniert.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

- Hohe Dichtigkeit auch bei<br />

Druckschwankungen<br />

<br />

- Vakuum geeignet<br />

- Aus Messing, Aluminium<br />

und Edelstahl lieferbar<br />

- Langlebig g und beständig<br />

seewasserbeständiges<br />

ALUMINUM<br />

EDELSTAHL<br />

entzinkungsbeständiges<br />

MESSING<br />

EISELE PNEUMATICS GMBH & CO. KG<br />

<br />

info@eisele.eu | www.eisele.eu<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 63<br />

MN 5


KOMPAKT, LEICHT<br />

UND LEISTUNGSSTARK<br />

01.04.–05.04.<br />

Hannover<br />

Halle 17<br />

Stand E04<br />

Die RV-N-Serie von Nabtesco<br />

Die RV-N-Präzisionsgetriebe erreichen hohe Drehmomentleistungen<br />

bei gleichzeitig minimalem Platzbedarf. Ihre kompakte<br />

Bauform haben die leistungsstarken Einbausätze dem<br />

Hauptlager mit integriertem Innenring zu verdanken. Die Verstärkung<br />

der Exzenterwellenlagerung bewirkt eine sehr hohe<br />

Leistungsdichte und Schockbelastbarkeit (bis zum 5-Fachen<br />

des Nenndrehmoments).<br />

- Extreme Präzision (Hystereseverlust<br />

< 1 arcmin)<br />

- Hohe Schockbelastbarkeit<br />

(bis zum 5-Fachen<br />

des Nenndrehmoments)<br />

- Hohe Leistungsdichte<br />

- Reduziertes Gewicht<br />

- Minimaler Platzbedarf<br />

- Geringer Verschleiß<br />

- Außergewöhnlich<br />

langlebig<br />

Viel Leistung auf wenig Raum<br />

Wie bei allen Zykloidgetrieben erfolgt die Kraftübertragung<br />

über Rollen und Bolzen. Dadurch bieten die RV-N-Getriebe<br />

<br />

höchste Genauigkeit, Dynamik und Zuverlässigkeit. Außerdem<br />

arbeiten sie über die gesamte Lebensdauer extrem verschleißarm.<br />

Das garantiert hohe Standzeiten.<br />

Unglaublich vielseitig<br />

Die nahezu spielfreien Vollwellengetriebe wurden speziell an<br />

<br />

aber ebenso in der Medizintechnik, in Werkzeugmaschinen<br />

sowie in Positionierapplikationen Verwendung. Auf Wunsch<br />

<br />

individuelle Sonderlösungen.<br />

Das größte Präzisionsgetriebe der Welt<br />

Eine echte Alternative zu Hydraulikanwendungen:<br />

Mit einem Nenndrehmoment von<br />

28.000 Nm positioniert das RV-2800N<br />

selbst schwerste Lasten hochpräzise.<br />

NABTESCO PRECISION EUROPE GMBH<br />

<br />

info@nabtesco.de | www.nabtesco.de<br />

64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

MN 6


IMMER ALLES<br />

IM BLICK<br />

Sicherheitsscheiben von HEMA gewähren volle Sicht auf den Bearbeitungsprozess<br />

In Werkzeugmaschinen können sich Werkstückteile während<br />

des Bearbeitungsprozesses lösen und im Maschineninnenraum<br />

umhergeschleudert werden. Dies kann zu einer Gefahr<br />

für das Bedienpersonal werden, wenn Schutzscheiben ledig-<br />

<br />

hat zwar eine sehr gute Rückhaltefähigkeit, wird aber beim<br />

<br />

kann dann einen Großteil seiner Schutzfunktion verlieren.<br />

<br />

scheiben deshalb aus einer Kombination von Polycarbonat<br />

(PC) und Sicherheitsglas auf gleichbleibend hohem Niveau.<br />

<br />

Zum Maschineninnenraum hin hält das Glas Kühlschmier-<br />

<br />

PC-Scheibe Werkstück- oder Werkzeugteile ab.<br />

Für besonders abrasive Anwendungen kann die Sicherheitsscheibe<br />

optional mit einer PERLUCOR ® <br />

werden, die PERLUCOR ® <br />

Abrieb und Verkratzen.<br />

Die Eigenschaften der HEMA-Sicherheitsscheiben:<br />

- Doppelter Schutz durch einen Verbund aus<br />

Polycarbonat und Sicherheitsglas<br />

- Spezielle Ausführung für hochabrasive<br />

Anwendungen<br />

<br />

Auf Wunsch mit<br />

integrierter LED-<br />

Beleuchtung<br />

Umlaufende Kapselung<br />

und Versiegelung<br />

<br />

optional<br />

HEMA MASCHINEN- UND APPARATESCHUTZ GMBH<br />

<br />

info@hema-group.com | www.hema-group.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 65<br />

MN 7


STANDARDMÄSSIG<br />

HÖCHSTLEISTUNG<br />

Die ABEG ® eXtreme Serien von Findling Wälzlager<br />

Mit ABEG ® eXtreme bietet Findling Wälzlager eine ganze<br />

Produktfamilie für Anwendungen mit speziellen Ansprüchen.<br />

Dabei wird bewährte Lagertechnik auf die<br />

jeweiligen Anforderungen zugeschnitten – ein Konzept,<br />

das ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bei kurzfristiger<br />

Verfügbarkeit ermöglicht. Alle Produkte des eXtreme-<br />

Sortiments überzeugen zudem nachweislich mit einer<br />

überdurchschnittlichen Lebensdauer.<br />

Verfügbar sind die vier Serien Xforce, Xspeed, Xclean und<br />

Xtemp. Die Xclean-Lager bieten robuste Technik für Washdown-Anwendungen<br />

und sind auch in Spezialausführungen<br />

für Reinraumapplikationen erhältlich, während mit der Xtemp-<br />

Serie spezielle Lager für große Kälte und Hitze verfügbar sind.<br />

Xforce-Lager für extreme Belastungen<br />

Xforce-Rillenkugellager wurden als Teil der eXtreme-Serie für<br />

den Einsatz in Schwerlastanwendungen konzipiert. Um bei<br />

hoher Tragfähigkeit eine möglichst lange Lebensdauer bieten<br />

zu können, wurden die hierfür relevanten Ausstattungskomponenten<br />

Befettung und Dichtungen angepasst. Das<br />

spezielle Xforce-Sortiment von Findling umfasst aber auch<br />

besonders langlebige Gehäuselager für den Schwerlastbereich.<br />

Bei der Ausführung „Extra Solid“ ist das Gehäuse durch<br />

<br />

die Belastbarkeit erhöht sich um ein Vielfaches. Abgesehen<br />

von der robusten <strong>Konstruktion</strong> wird eine Verbesserung der<br />

Lebensdauer vor allem durch den Einsatz von Sonderfetten<br />

mit Hochlastadditiven (EP-Zusätzen) erzielt.<br />

Xspeed-Lager für hohe Drehzahlen<br />

Xspeed-Lager empfehlen sich unter anderem für den Einsatz<br />

in Pumpen, Verdichtern, Ventilatoren, Drehgebern oder<br />

Klimaanlagen. Da in diesem Segment die Laufeigenschaften<br />

eine besondere Rolle spielen, erfüllen Xspeed-Lager höchste<br />

<br />

Laufbahnen. Für eine besonders lange Lebensdauer wurden<br />

Befettung und Dichtungen gezielt bezüglich den Anforderungen<br />

von Hochgeschwindigkeitsapplikationen optimiert: Zum<br />

Einsatz kommt ein spezielles hochreines, viskoses Fett mit hervorragendem<br />

Anlaufverhalten. Die Dichtungsvariante 2RSDD<br />

reduziert die Eigenerwärmung des Lagers um ganze 10 °C.<br />

innovationen<br />

miteinander<br />

Entwicklung<br />

e<br />

treme<br />

<br />

erfahrung<br />

FINDLING WÄLZLAGER GMBH<br />

<br />

<br />

66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

MN 8


KLEINES FORMAT,<br />

GROSSE WIRKUNG<br />

01.04.–05.04.<br />

Hannover<br />

Halle 22<br />

Stand D59<br />

Dünnringlager von Rodriguez<br />

<br />

struktionen ist der Bauraum oftmals<br />

knapp und bei den verbauten Komponenten<br />

zählt jedes Gramm. Dann<br />

sind Dünnringlager die richtige Wahl:<br />

Die besonders schlanken und leichten<br />

Komponenten können in vielen<br />

Anwendungen Probleme lösen.<br />

Als leistungsstarker Systemlieferant hochwertiger Antriebskomponenten<br />

bietet die Rodriguez GmbH ein großes Sortiment<br />

von Dünnringlagern des Herstellers Kaydon. Die REALI-<br />

SLIM ® Lager sind insoweit einzigartig, dass jede Serie auf<br />

einem einzigen, kleinen Querschnitt basiert, der mit steigendem<br />

Bohrungsdurchmesser konstant bleibt. Damit<br />

erlauben sie die kompakte, gewichtsparende Gestaltung<br />

von Lagern und gleichzeitig die Durchführung von Kabeln<br />

oder Wellen durch die Bohrung. Bei einer großen Zahl von<br />

Applikationen kann ein Vierpunkt-Dünnringlager sogar zwei<br />

Lager ersetzen. Das erlaubt eine kompaktere Bauweise<br />

und vereinfacht die Montage.<br />

Das Angebot von Rodriguez umfasst 250 unterschiedliche<br />

Dünnringlager der REALI-SLIM ® Serie in zölligen und metrischen<br />

Abmessungen. Wer noch schlankere Lager benötigt,<br />

ist mit den ULTRA-SLIM ® Lagern gut bedient, die ebenfalls<br />

bei Rodriguez erhältlich sind. Sie überzeugen bei Durchmessern<br />

von 35 bis 200 Millimetern mit einem besonders kleinen<br />

Querschnitt von nur 2,5 bis 3 Millimetern.<br />

Typische Einsatzgebiete der Dünnringlager sind die Halbleiterindustrie<br />

und die Medizintechnik. Edelstahllager<br />

werden eingesetzt, wenn hohe Präzision und Korrosionsbeständigkeit<br />

gefordert sind. Hybrid-Lager eignen sich<br />

bestens für Anwendungen mit Mangelschmierung, sowie<br />

oszillierenden Bewegungen, auch bei kleinstem Schwenkwinkel.<br />

RODRIGUEZ GMBH<br />

<br />

info@rodriguez.de | www.rodriguez.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 67<br />

MN 9


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Bild: fotolia/Andrey Popov<br />

Sowohl die Roboter-<strong>Konstruktion</strong> als auch die spezifische Auslegung von Robotik-Anwendungen sollen durch neue Roboterkomponenten,<br />

Module im Baukastensystem und möglichst offene Softwarelösungen deutlich vereinfacht werden.<br />

Module und spezielle Robotik-Baukästen erleichtern den Einstieg in die Automation<br />

Roboter für jedermann<br />

Der Einstieg in die Automation mit Robotern ist derweil relativ leicht – technologisch und ökonomisch.<br />

Mit Greifarmen oder modularen Baukästen aus Aktuatoren, Steuerung und Software ergeben sich<br />

selbst für anspruchsvolle Industrie-Anwendungen neue Möglichkeiten jenseits etablierter Hightech-<br />

Industrieroboter. Die Herausforderung: Die Komponenten und Systeme müssen übersichtliche<br />

Investitionskosten bei entsprechender Leistung, Sicherheit und einfacher Inbetriebnahme bieten.<br />

Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

Manuelle Prozesse zu automatisieren, stellt Anforderungen an<br />

Roboter, die mindestens so mannigfaltig wie Anwendungen<br />

und Unternehmen selbst sind. Auf der Hannover Messe 2019 werden<br />

Hard- und Softwarehersteller mit unterschiedlichen Ansätzen zu<br />

sehen sein, die doch sehr ähnliche Ansprüche und Ziele verfolgen:<br />

Die Investitionskosten sollen sinken und weit unter denen für klassische<br />

Industrieroboter liegen beziehungsweise sollen sich die Roboterkomponenten<br />

und -systeme schnell amortisieren. Die Hersteller<br />

setzen auf Modularität, arbeiten an einer gewissen Offenheit sowie<br />

Kompatibilität und gehen mit Komponenten, Systemen und Softwareprodukten<br />

an den Markt, um Anwendern unter anderem eine<br />

möglichst einfache Inbetriebnahme und Bedienbarkeit zu bieten.<br />

So wird es gerade in Hinblick auf die Investitionskosten für kleine<br />

und mittelständische Unternehmen interessanter, auf Roboter zu<br />

setzen. Nur die Automation via Robotik bleibt alles andere als trivial<br />

und mit einigen komplexen Fragen verbunden: Welche Anbieter und<br />

Dienstleister gibt es, um in die Robotik einzusteigen? Was passt zusammen?<br />

Oder: Wie geeignet sind die Lösungen letztlich?<br />

68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


„Wir laden Komponenten-<br />

und Roboterher -<br />

steller, Integratoren und<br />

Endkunden ein, mit uns<br />

die Möglichkeiten eines<br />

Robotik-Marktplatzes<br />

intensiv zu diskutieren.“<br />

„In Schulungen vermitteln<br />

wir unseren Tochtergesellschaften<br />

das<br />

erforderliche Expertenwissen,<br />

um unsere<br />

Kunden umfassend<br />

zu den Service-Robotik-<br />

Modulen beraten zu<br />

können.“<br />

Bild: Igus<br />

Stefan Niermann,<br />

Leiter des Geschäftsbereiches<br />

Low Cost Automation bei Igus<br />

Bild: Pilz<br />

Susanne Kunschert, geschäfts -<br />

führende Gesellschafterin bei Pilz<br />

Einen offensiven Weg der Low-Cost-Automation geht Igus mit<br />

seinen Mehrachsgelenkrobotern und Portalrobotern, um preisgünstig,<br />

schnell und individuell automatisieren zu können. Zur Hannover<br />

Messe präsentiert Igus den Ansatz eines 4- bis 5-Achs-Gelenkarmroboters<br />

aus Kunststoff: Seine kompakten und leichten Gelenkarme<br />

sind schmier- und wartungsfrei sowie langlebig ausgelegt. Das Spiel<br />

des Arms wurde durch ein Kunststoff-Design weiter reduziert, was<br />

eine höhere Präzision ermöglichen soll. Aufgrund integrierter Kabelkanäle<br />

werden die Leitungen als eingehauste Generation innen<br />

geführt, um Bauraum zu sparen und die Gelenkarme für eine<br />

Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) vorzubereiten. Der neue<br />

DC-Gelenkarm soll sich individuell konfigurieren und – je nach Art<br />

der Anwendung – zusätzlich mit Greifern, Kameras oder Sensorik<br />

verschiedener Hersteller ausstatten lassen.<br />

Digitaler Marktplatz zu Robotik geplant<br />

Kunden, die an Robotik-Automatisierungslösungen interessiert sind,<br />

will Igus künftig über einen digitalen Marktplatz dabei unterstützen,<br />

passende Low-Cost-Automation-Lösungen schnell zu finden und zu<br />

integrieren – egal, ob mit Einzelkomponenten oder Komplettlösungen.<br />

Dazu sagt Stefan Niermann, Leiter des neu geschaffenen<br />

Geschäftsbereiches Low Cost Automation bei Igus: „Das Modell<br />

des Online-Marktplatzes zeigt auf der Hannover Messe erstmalig,<br />

wie eine Zusammenarbeit von Unternehmen, die in diesem Bereich<br />

aktiv sind, direkte Vorteile für den Kunden bringen kann, um schnell<br />

und einfach in eine kostengünstige Automatisierung einzusteigen.<br />

Im ersten Schritt zeigen wir diesen Showcase in Halle 17 als Webseite<br />

auf dem Igus-Stand.“<br />

Der Kunde müsse entscheiden können, welche unterschiedlichen<br />

Komponenten – wie Gelenkarme, Kameras, Steuerungen – er für<br />

seinen kostengünstigen Roboter möchte. Er soll vielmehr seine<br />

individuelle Auswahl treffen und sich sicher sein, dass die angebotenen<br />

Komponenten auch miteinander arbeiten können. Ein „Robot-<br />

Designer“ soll bei der <strong>Konstruktion</strong> und Simulation der Anwendung<br />

helfen. Laut Niermann beschäftige Igus aktuell auch die „zusätzliche<br />

Option der Integratoren-Auswahl“.<br />

Vom Marktplatz sollen letztlich Kunden profitieren, die manuelle<br />

Aufgaben ohne eigenes Robotik-Knowhow einfach automatisieren<br />

möchten, genauso wie Profis, die ihre eigene spezifische Lösung<br />

zusammenstellen. Für Anbieter soll das Marktplatz-Modell darüber<br />

hinaus einen leichten Zugang zu einem sich rapide entwickelnden<br />

Marktsegment bieten. Auf dem Messestand sollen Partner wie<br />

Beckhoff, IFM oder Schunk mit ihren Komponenten in bewegten<br />

Anwendungen bereits zu sehen sein. Und auch im Modell des<br />

Online-Marktplatzes sollen sich viele dieser Anbieter wiederfinden.<br />

Auf besonders sichere Automation und entsprechende Module für<br />

die Servicerobotik hat sich Pilz ausgerichtet. Der Automatisierer<br />

erweiterte sein Portfolio zur Automatica 2018 um Module – Manipulator-,<br />

Steuerungs-, Bedien-, und Software-Modul – für die Service-<br />

Robotik im industriellen Umfeld. Zur aktuellen Entwicklung des<br />

Produkt- und Geschäftsbereiches sagt Susanne Kunschert,<br />

geschäftsführende Gesellschafterin bei Pilz: „Auf die Service-Robotik-Module<br />

und unsere Automatica-Messeapplikation haben wir<br />

eine sehr positive Rückmeldung bekommen. Aktuell testen Pilotkunden<br />

unsere Module. Die Anwender finden sich sowohl im industriellen<br />

Umfeld als auch in Forschungseinrichtungen und Universitäten.<br />

Durch die globale Wirkung der Messe ist das Interesse über<br />

den deutschen Markt hinaus gegangen. Wir haben auch Kundenanfragen<br />

aus den USA, Asien und europäischen Ländern.“<br />

Wesentliches Merkmal der Modul sei Offenheit: Mithilfe des Open-<br />

Source-Frameworks ROS (Robot Operating System) sollen Anwender<br />

auch ohne Expertenkenntnisse in der Programmierung eine<br />

Robotik-Applikation flexibel erstellen können. Entsprechend bietet<br />

Pilz für ROS-Pakete Tutorials sowie einen Produktsupport für seine<br />

Software an. Momentan entwickle man zudem die Anwenderfreundlichkeit<br />

weiter. Im Rahmen des Forschungsprojektes namens<br />

Easy Cohmo wird gemeinsam mit dem Fraunhofer IPA und Verbundpartnern<br />

eine gestengesteuerte Programmierung erarbeitet. Darüber<br />

hinaus plant Pilz die Integration weiterer Produkte in ROS.<br />

So sollen Anwender künftig in der Lage sein, direkt von ROS aus mit<br />

dem Automatisierungssystem, der konfigurierbaren Kleinsteuerung,<br />

der dynamischen Schaltmatte oder dem Sicherheits-Laserscanner<br />

des Automatisierers zu kommunizieren.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 69


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

„Der Markt fordert<br />

schon heute Greifsysteme,<br />

die sich zügig<br />

und intuitiv in Betrieb<br />

nehmen lassen und<br />

sich selbsttätig an variierende<br />

Greifsituationen<br />

anpassen.“<br />

„Mit Drag&Bot wird<br />

die Roboterprogrammierung<br />

so einfach wie<br />

die Bedienung eines<br />

Smartphones.“<br />

Bild: Schunk<br />

Prof. Markus Glück,<br />

Geschäftsführer F&E und<br />

Chief Innovation Officer (CINO)<br />

bei Schunk<br />

Bild: Fraunhofer IPA<br />

Martin Naumann,<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

von Drag&Bot<br />

Module und System-Baukästen am Markt<br />

Schunk spielt in der Anbindung von Greifern eine wichtige Rolle und<br />

bietet bereits einen End-of-Arm-Baukasten, der die Anbindung an<br />

Roboter von Universal Robots (UR) vereinfacht. Ein Programm standardisierter<br />

Komponenten für die 6-achsigen Leichtbauroboter von<br />

UR umfasst sowohl das Greifen und Wechseln als auch das Messen<br />

von Kräften und Momenten. Speziell abgestimmte Schnittstellen<br />

und Adapter sorgen dafür, dass sämtliche Module des Baukastens<br />

mit den UR-Roboterarmen kombiniert und schnell gewechselt werden<br />

können. Die Schnittstellen der Greifer, Schnellwechselmodule<br />

und Sensoren sind innerhalb des Baukastens aufeinander abgestimmt.<br />

Sämtliche Module können per Plug-and-Work mit den<br />

Roboterarmen verbunden werden. Darüber hinaus vereinfachen<br />

spezielle Plugins die Inbetriebnahme, sodass gerade auch Einsteiger<br />

von einem schnellen und unkomplizierten Start in die Automatisierung<br />

profitieren können.<br />

Speziell zur kommenden Hannover Messe wird Schunk erläutern,<br />

welche Möglichkeiten und Chancen intelligente Greifsysteme in<br />

Industrie 4.0 bieten und wie Digitalisierung sowie künstliche Intelligenz<br />

Handhabungsprozesse bereichern können. „In den kommenden<br />

Jahren wird die industrielle Handhabung neu erfunden“, ist<br />

Prof. Markus Glück, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung<br />

sowie Chief Innovation Officer (CINO) bei Schunk, überzeugt.<br />

Wo früher aufwändig jeder einzelne Schritt programmiert wurde,<br />

sollen Handlinglösungen von morgen sehr viel selbständiger agieren:<br />

„Der Markt fordert schon heute Greifsysteme, die sich zügig<br />

Bild: Igus<br />

Auf der Hannover Messe 2019 wird Igus ein Marktplatz-Modell vorstellen, das unterschiedlichen Kunden<br />

online dabei helfen soll, passende Robotiklösungen zu finden, zu konfigurieren oder gar zu konstruieren.<br />

70 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Das neue Förderpaket<br />

für mehr Energieeffizienz<br />

in Unternehmen.<br />

Die Förderprogramme für Energieeffizienz und Prozess wärme<br />

aus erneuerbaren Energien sind jetzt eins: ein Förderpaket.<br />

So können Sie einfacher und flexibler eine Förderung von<br />

mindestens 30 % der förderfähigen Kosten beantragen.<br />

Ob Zuschuss oder Kredit: Sie haben die Wahl.<br />

Mehr Informationen erhalten Sie unter<br />

www.machts-effizient.de/prozesseundanlagen<br />

oder unter 0800 0115 000.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 71


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Roboter-Betriebssystem: Mit der<br />

Software Drag&Bot soll die Programmierung<br />

von Industrierobotern ohne<br />

Entwicklerkenntnisse möglich sein.<br />

Bild: Fraunhofer IPA/Vanessa Stachel<br />

und intuitiv in Betrieb nehmen lassen und sich selbsttätig an variierende<br />

Greifsituationen anpassen. Zusätzlich werden die Kollaboration<br />

von Mensch und Roboter sowie die Kommunikation zwischen<br />

den am Produktionsprozess beteiligten Komponenten rasant an<br />

Bedeutung gewinnen. Intelligenz, Vernetzung und Kollaboration<br />

werden zu Treibern der Produktionsautomatisierung“, sagt Glück.<br />

Technologiestudien werden auf der Hannover Messe auch einen<br />

konkreten Ausblick dazu erlauben, wie Handhabungslösungen mithilfe<br />

des maschinellen Lernens künftig in der Lage sein werden, auf<br />

Grundlage vorhandener Datenbestände und Algorithmen Gesetzmäßigkeiten<br />

zu erkennen und entsprechende Reaktionen abzuleiten.<br />

So nutzt Schunk beim Smart Gripping die Daten mehrerer Sensoren,<br />

um durch Daten-Korrelation neue Informationen zu erhalten<br />

und intelligent Entscheidungen zu treffen. Mittel- und langfristig, so<br />

die Einschätzung des Greifsystemspezialisten, geht der Trend zum<br />

autonomen Greifen: Im Zusammenspiel mit 2D- und 3D-Kameras<br />

werden Greifer in der Lage sein, Kollisionen zu vermeiden, sie werden<br />

wissen, wie Werkstücke zu greifen sind, und gemeinsam mit<br />

dem übergeordneten Handhabungssystem die optimale Greifstrategie<br />

entwickeln. Letztlich sollen Greifsysteme in die Lage versetzt<br />

werden, Teile eigenständig zu handhaben und die zugrundeliegenden<br />

Algorithmen selbständig weiter zu verfeinern.<br />

Einfache Roboterprogrammierung im Fokus<br />

Eines der größten Hindernisse für die Anschaffung von Industrierobotern<br />

im produzierenden Mittelstand sind – neben den hohen<br />

Investitionskosten – meist fehlende Fachkräfte für die Inbetriebnahme<br />

und Programmierung von Robotern. Aktuell greifen<br />

Unternehmen für die Programmierung von Industrierobotern häufig<br />

auf externe Dienstleister zurück. Darum konnten Industrieroboter<br />

bisher vor allem für monotone Aufgaben mit sehr hohen Stückzahlen<br />

kosteneffizient eingesetzt werden –beispielsweise in der Automobilbranche.<br />

Sie bestellt aktuell noch 40 Prozent aller Industrieroboter<br />

weltweit und setzt sie vorwiegend für die Automatisierung in<br />

der Linienfertigung ein. Kleine und mittlere Unternehmen müssen<br />

den Industrieroboter allerdings flexibler einsetzen können, damit<br />

sich die Anschaffung lohnt.<br />

Das Unternehmen Drag&Bot hat deshalb am Fraunhofer IPA ein<br />

Betriebssystem für Industrieroboter entwickelt, mit dem sich via<br />

Drag-and-Drop aus verschiedenen Bausteinen Roboterprogramme<br />

zusammensetzen lassen. Mittels intuitiver Software sollen Industrieroboter<br />

so ohne IT-Know-how instruiert werden können.<br />

Die Funktionsabläufe werden zunächst in der Cloud-Lösung nach<br />

dem Drag-and-Drop-Prinzip zusammengefügt. Bei der Parametrisierung<br />

der einzelnen Funktionsblöcke unterstützen verschiedene<br />

Bedien- und Eingabehilfen, sogenannte Wizards. Der Nutzer führt<br />

zum Beispiel den Roboterarm per Handführung, Teach Pendant oder<br />

über die Navigation im System an die gewünschte Position. Bewegungsmuster<br />

werden erkannt und der Wizard diese Information<br />

automatisch. Die häufigsten Tätigkeiten von Robotern mit Drag&Bot<br />

sind das Handling von Teilen, die Palettierung von Werkstücken und<br />

das Be- oder Entladen von Maschinen. Auch komplexere Anwendungen<br />

wie Schrauben, Klipsen von Kabeln oder das Fügen von<br />

Zahnrädern sind mit den bereits verfügbaren Zusatzmodulen möglich.<br />

Für Roboterapplikationen, die eine intelligente Bildverarbeitung<br />

benötigen, stehen Schnittstellen zu gängigen Smartcams und etablierten<br />

Software-Produkten zur Verfügung. „Mit Drag&Bot wird die<br />

Roboterprogrammierung so einfach wie die Bedienung eines<br />

Smartphones«, verspricht Martin Naumann, Gründer und<br />

Geschäftsführer von Drag&Bot.<br />

www.igus.de, Hannover Messe: Halle 16, Stand A18<br />

www.pilz.com, Hannover Messe: Halle 9, Stand D17<br />

www.schunk.com, Hannover Messe: Halle 17, Stand B40<br />

www.universal-robots.com, Hannover Messe: Halle 17, Stand D24<br />

www.ipa.fraunhofer.de, Hannover Messe: Halle 12, Stand C57<br />

www.dragandbot.com, Hannover Messe: Halle 17, Stand F01<br />

Details zur Low-Cost-Robotik bei Igus<br />

http://hier.pro/2ocb5<br />

72 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 73


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Intelligente Automation eines Bearbeitungszentrums<br />

Prozesssichere Lösung<br />

Die Automation von Werkzeugmaschinen mit Robotern ist heute Standard, kann jedoch bei einem<br />

vielfältigen Teilespektrum schnell zur Herausforderung werden. Dass ein erfahrener Systemintegrator<br />

auch für schwierige Fälle optimale Lösungen bieten kann, beweist die intelligente Automation eines<br />

Bearbeitungszentrums bei einem führenden Unternehmen der Elektroindustrie.<br />

Ralf Högel, Fachjournalist in Stadtbergen bei Augsburg, im Auftrag der Yaskawa Europe GmbH<br />

Wieland Electric GmbH ist ein Familienunternehmen, das sich<br />

als mittelständischer Global Player mit klarer Befürwortung<br />

des Standorts Deutschland versteht, wo noch immer der Großteil<br />

der Produkte gefertigt wird. So entstehen auch die robusten Gehäuse<br />

für die Industriesteckerserie Revos am Stammsitz in Bamberg.<br />

Ein Bearbeitungszentrum Müga S500 übernimmt dabei die spangebende<br />

Bearbeitung der Gehäuseober- und unterteile, bei der insbesondere<br />

Bohrungen einzubringen und Gewinde zu schneiden sind.<br />

Die Be- und Entladung der Werkzeugmaschine fand in der Vergangenheit<br />

in Handarbeit statt. Eben dieser Aspekt war Frank Hennemann,<br />

Fertigungsplaner bei den Franken, seit geraumer Zeit ein<br />

Wieland Electric setzt bei der automatisierten<br />

Zuführung auf einen Handlingroboter Motoman<br />

MH12 von Yaskawa<br />

Dorn im Auge: „An der Maschine waren Mitarbeiter mit einfachen,<br />

monotonen Arbeitsinhalten beschäftigt, die wir für höherwertige<br />

Aufgaben dringend benötigten. Zudem war die manuelle Beschickung<br />

auch aus Produktivitätsgründen nicht optimal. Um hier Abhilfe<br />

zu schaffen, nahmen wir mit EGS Automatisierungstechnik in Donaueschingen<br />

Kontakt auf, da wir wussten, dass man dort über eine<br />

ausgewiesene Expertise bei der Automation von Werkzeugmaschinen<br />

verfügt.“ Tatsächlich hat das Automatisierungsunternehmen bereits<br />

hunderte von Automationslösungen für Werkzeugmaschinen<br />

realisiert und kann auf einen entsprechend großen Erfahrungsschatz<br />

zurückgreifen. Dennoch stellte sich die Aufgabenstellung bei<br />

Wieland als echte Herausforderung dar, wie EGS-Vertriebsleiter Heiko<br />

Röhrig schnell bemerkte: „Zwei Faktoren waren es, die uns die<br />

Konzeption erschwerten: Erstens die hohe Anzahl an Gehäusevarianten<br />

und zweitens das Arbeiten von Schüttgut in Schüttgut. Das<br />

heißt, die Gehäuse kommen ungeordnet in Metallbehältern an und<br />

sollen die Anlage auch wieder als Schüttgut verlassen.“<br />

Bild: Ralf Högel<br />

74 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


ROBOTIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Ralf Högel<br />

Der Motoman MH12<br />

übernimmt sämtliche<br />

Handhabungsaufgaben<br />

innerhalb der mit<br />

einem Schutzzaun<br />

gesicherten Zelle<br />

Hochflexibles Zuführsystem bringt die Lösung<br />

Obgleich eine geordnete Bereitstellung der Teile in Werkstückträgern<br />

oder Paletten somit nicht in Betracht kam, fand sich im Standardprogramm<br />

der Baden-Württemberger ein passendes Zuführsystem,<br />

das mit einigen wenigen Modifikationen die richtige Lösung darstellen<br />

konnte: das Beladesystem Sumo Flexiplex. Bei diesem flexiblen<br />

System erfolgt der Transport der Werkstücke über mehrbahnige<br />

Staubänder. Großer Vorteil für diese Lösung: Alle Varianten der Steckergehäuse<br />

verfügen über ein identisches Merkmal, die Breite liegt<br />

immer zwischen 42,5 und 43,5 mm. Somit muss die Spurbreite des<br />

Beladesystems bei einer Umrüstung nicht verstellt werden, weshalb<br />

die Zuführung bei Wieland auf diese Verstelloption komplett verzichtet.<br />

Mit der unterschiedlichen Teilelänge, die je nach Variante zwischen<br />

60 und 140 mm variiert sowie der Höhe der Gehäuse, die im<br />

Bereich von 24 bis 90 mm liegt, kommt die Zuführlösung ebenso zurecht<br />

wie mit den vielen Sonderformen der Gehäuse.<br />

Im Gegensatz zur Zuführung gestaltete sich die Wahl des richtigen<br />

Roboters einfach. Röhrig: „Obgleich wir auf Kundenwunsch Roboter<br />

aller Hersteller einsetzen können, haben wir uns aus gutem Grund<br />

auf Yaskawa spezialisiert. Die Sechsachser sind aufgrund ihrer robusten<br />

Ausführung perfekt geeignet für den rauen Einsatz an und in<br />

Werkzeugmaschinen. Außerdem überzeugen sie durch hohe Präzision,<br />

hervorragende Dynamik und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.“<br />

Im konkreten Fall wählte man den Motoman MH12 für sämtliche<br />

Handhabungsaufgaben innerhalb der mit einem Schutzzaun gesicherten<br />

Zelle. Die lagerichtige Bestückung der insgesamt acht<br />

Spuren des Beladesystems mit unbearbeiteten Teilen bleibt ebenso<br />

Aufgabe des Anlagenbedieners wie die Bevorratung leerer Metallbehälter<br />

für die Aufnahme bearbeiteter Teile.<br />

Der Arbeitsablauf grob skizziert<br />

Nach Start des Automatikbetriebes gelangen die Werkstücke auf<br />

dem Zuführband in den Arbeitsbereich des Roboters. Der Roboter,<br />

der das gesamte Teilespektrum aufgrund der identischen Breite mit<br />

einem Greifer handhaben kann, greift dazu ein Teil ab und legt es in<br />

die Spannvorrichtung der Maschine ein. Sind nacheinander alle Nester<br />

der Spannvorrichtung bestückt, löst der Roboter die Spannung<br />

der Rohteile aus und gibt das Freigabesignal zur Bearbeitung an die<br />

Maschine. Die Maschine dreht daraufhin die beladene Seite ihres<br />

Schwenktisches in den Bearbeitungsbereich und gibt die Fertigteile<br />

in den Be- und Entladebereich des Roboters. Der Sechsachser holt<br />

daraufhin die Fertigteile ab und legt sie in den bereitstehenden Metallbehälter.<br />

Danach startet ein neuer Zyklus. Jürgen Eisinger ist mit<br />

dieser Lösung zufrieden: „Was uns besonders am Herzen liegt, ist<br />

die Prozesssicherheit von Zuführung und Robotik. Störungen oder<br />

gar längere Ausfälle kennen wir an dieser automatisierten Bearbeitungsmaschine<br />

nicht. Zudem setzt die Anlage Maßstäbe hinsichtlich<br />

der Taktzeiten, die bei vier Teilen pro Minute liegt.“ Und auch die erreichbare<br />

Autonomie, die je nach Teilevariante einige Stunden betragen<br />

kann, begeistert die Wieland-Mannschaft.<br />

Mitarbeiter im Mittelpunkt<br />

Aber Autonomie und Produktivität allein sind für Eisinger, Gruppenleiter<br />

Fertigungsplanung, nicht die einzigen Aspekte, die für die Automatisierungslösung<br />

sprechen. Für den Fertigungsstrategen stehen<br />

vielmehr die Mitarbeiter im Mittelpunkt: „Der permanente Kontakt<br />

mit den Steckergehäusen bei der manuellen Handhabung birgt<br />

gewisse Risiken. Die Teile sind mit Kühlschmierstoffen behaftet, die<br />

auf der Haut zu Reizungen führen können. Deshalb sehen wir es<br />

gerne, wenn unsere Mitarbeiter die angenehmen Tätigkeiten verrichten,<br />

während die Roboter die monotonen und schmutzigen Arbeiten<br />

übernehmen.“ Dem Sechsachser des Roboterherstellers<br />

kann die Beaufschlagung mit Kühlschmierstoffen oder Spänen im<br />

Gegensatz zu seinen menschlichen Kollegen nichts anhaben.<br />

Für die Auswahl des Motoman MH12 gab es einen weiteren triftigen<br />

Grund, wie Röhrig betont: „Wir haben die Maschine auch aufgrund<br />

ihrer Reichweite ausgewählt. Denn nur dadurch konnten wir<br />

den Roboter in ausreichendem Abstand von der Bearbeitungsmaschine<br />

positionieren, so dass diese bei Bedarf manuell zu bedienen<br />

ist. Diese Option wollte sich der Werkzeugmaschinenbauer für die<br />

händische Bearbeitung etwaiger Kleinstserien offenhalten.“ jg<br />

www.yaskawa.de<br />

Details zum Handlingroboter Motoman MH12 von<br />

Yaskawa:<br />

hier.pro/gfxED<br />

Hannover Messe: Halle 17 / Stand B50<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 75


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Der Schunk EGP (hier an einer ELP 24V-Linearachse<br />

des gleichen Herstellers) kann über digitale I/O<br />

angesteuert werden – ein großer Vorteil beim Einstieg<br />

in die Welt des mechatronischen Greifens<br />

Bild: Schunk<br />

Kommunikationsschnittstellen bei Greifsystemen von Schunk<br />

Pauschallösungen gibt es nicht<br />

Die Auswahl von Kommunikationsschnittstellen gewinnt im Zuge der Mechatronisierung von Greifsystemen an<br />

Bedeutung. Spezialisten raten, Anwendungen und deren jeweiligen Anforderungen stets individuell zu betrachten,<br />

um die Potenziale der Kommunikation zwischen Komponenten, Steuerungen und übergeordneten Systemen zu<br />

nutzen und zugleich das Budget zu schonen. Pauschale Empfehlungen sind nicht möglich.<br />

Prof. Dr.-Ing. Markus Glück, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung, CINO, Schunk GmbH & Co. KG, Lauffen/Neckar<br />

Im Rahmen seiner Mechatronikstrategie unterscheidet Schunk<br />

drei Segmente der Kommunikation: Digitale I/O, IO-Link sowie industrielle<br />

Ethernet- und Bus-Schnittstellen. Vor allem Greifsystemkomponenten<br />

mit IO-Link- und industriellen Ethernet-Schnittstellen<br />

(Profinet, Ethercat und Ethernet/IP) gewinnen neben den seit Jahren<br />

etablierten Busschnittstellen Profibus und CAN an Relevanz.<br />

Das deckt sich mit der Gesamtentwicklung: Über 21 Millionen Profinet-Knoten<br />

sind weltweit bereits installiert, über 8 Millionen sind es<br />

bei IO-Link. Tendenz steigend. Vor allem Steuerungs- und Elektronikhersteller<br />

wie Beckhoff, Bosch, Rockwell Automation und Siemens<br />

sowie Robotikhersteller wie Fanuc, Kuka oder Mitsubishi gelten als<br />

Treiber der modernen Standards. Komponentenlieferanten wie<br />

Schunk, deren Anspruch es ist, mit einem sowohl breiten als auch<br />

tiefen Katalogprogramm den kompletten Markt umfassend abzudecken,<br />

müssen die gesamte Klaviatur der Kommunikation und Ansteuerung<br />

beherrschen, schließlich sollen deren Komponenten an<br />

möglichst jeder SPS und jeder Robotersteuerung tadellos arbeiten.<br />

Gestuftes Mechatronikprogramm<br />

Entsprechend frühzeitig hatte der Spezialist für Greifsysteme und<br />

Spanntechnik neben seinen robusten und langlebigen Pneumatikkomponenten<br />

ein ebenso ausgereiftes Mechatronikprogramm aufgebaut,<br />

das kontinuierlich erweitert wird. Es basiert zunächst auf<br />

drei Säulen:<br />

76 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


ROBOTIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

• Auf robust aufgebauten Komponenten, wie dem 24V-Kleinteilegreifer<br />

EGP, die über digitale I/O angesteuert werden und in der<br />

Lage sind, vorhandene pneumatische Komponenten 1:1 zu substituieren.<br />

• Auf Komponenten, wie dem Großhubgreifer EGA, die über Motoradapter<br />

mit marktüblichen Servomotoren verbunden und so<br />

einfach an vorhandene Steuerungsumgebungen adaptiert werden<br />

können.<br />

• Auf Komponenten, wie dem in der höchsten Kategorie C zertifizierten<br />

Profinet-Universalgreifer EGL, bei denen Motor, Steuerungstechnik<br />

und Intelligenz vollständig integriert sind und die<br />

über industrielle Ethernetschnittstellen angesteuert werden.<br />

Darüber hinaus wurde das Programm sukzessive beispielsweise<br />

um Komponenten mit IO-Link-<br />

Schnittstelle ausgebaut. Gründe<br />

waren die fallenden Preise pro<br />

IO-Link-Knoten, die Offenheit<br />

und Einfachheit von IO-Link, Vereinfachungen<br />

bei der Installation<br />

sowie die immer häufiger gefragten<br />

Parametrier- und Diagnose-<br />

Möglichkeiten. So sind die mechatronischen<br />

24V-Universalgreifer<br />

PGN-plus-E und die mechatronischen<br />

24V-Kleinteilegreifer<br />

EGP seither auch mit IO-Link-<br />

Schnittstelle erhältlich. Umso<br />

wichtiger erscheint es für Anlagenbauer,<br />

Integratoren und Anwender,<br />

die Vorteile, aber auch<br />

technischen Grenzen der einzelnen<br />

Schnittstellen zu kennen, um<br />

diese abwägen zu können.<br />

Digitale I/O für einfache<br />

Anwendungen<br />

Greifer mit digitalen I/O gelten<br />

als Einstiegssegment in die Welt<br />

der mechatronischen Handhabung.<br />

Gerade beim ersten Umstieg<br />

von pneumatischen Greifsystemen<br />

auf mechatronische erweist<br />

sich die Ansteuerung über<br />

digitale I/O als vorteilhaft, da das<br />

Prinzip der Ansteuerung beibehalten<br />

wird und keinerlei Programmierkenntnisse<br />

erforderlich<br />

sind. Wohl auch aus diesem<br />

Grund konnte der fürs Kleinteilehandling<br />

konzipierte EGP Erfolge<br />

am Markt verzeichnen. Der leis-<br />

tungsdichteste elektrische Kleinteilegreifer mit integrierter Elektronik<br />

am Markt verfügt über ein hohes Tempo bei gleichzeitig hoher<br />

Greifkraft. Bürstenlose und damit wartungsfreie Servomotoren sowie<br />

eine leistungsfähige Kreuzrollenführung gewährleisten einen<br />

hohen Wirkungsgrad. Seine Greifkraft lässt sich je nach Baugröße in<br />

zwei beziehungsweise vier Stufen einstellen. In der Speedversion<br />

beträgt die Schließzeit 0,<strong>03</strong> s. An Grenzen stößt die Ansteuerung<br />

über digitale I/O, wenn neben dem reinen Öffnen und Schließen der<br />

Greifer sowie der stufenweisen Einstellung der Greifkraft weitere<br />

Funktionen erforderlich sind, Zyklus für Zyklus unterschiedliche Hübe<br />

oder Greifkräfte eingestellt oder Prozessdaten abgefragt werden<br />

sollen. All das ist über digitale I/O nicht möglich.<br />

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100 Prozent Rezyklat und überzeugen durch identische mechanische<br />

und physikalische Eigenschaften im Vergleich zu den bestehenden Normreihen.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 77


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Mit zunehmender Funktionalität steigt auch<br />

der Investitions- und Integrationsaufwand.<br />

Schunk rät daher zu einer individuellen<br />

Bedarfs analyse für jede Anwendung. Als<br />

Grundsatz gilt: Die jeweilige Technologie<br />

sollte der erforderlichen Funktionalität folgen<br />

Bild: Schunk<br />

IO-Link überträgt Parametrier- und Diagnosedaten<br />

Bei den Greifern mit IO-Link-Schnittstelle aus Lauffen hingegen können<br />

über die digitale Punkt-zu-Punkt-Verbindung auch Parametrierund<br />

Diagnosedaten übertragen werden. Zusätzlich lässt sich der Verdrahtungsaufwand<br />

sowie die Zahl der Schnittstellen- und Steckverbindervarianten<br />

in der Anlage verringern. Die beiden IO-Link-Boliden<br />

PGN-plus-E und EGP basieren auf den bewährten Greifern aus dem<br />

Portfolio, erfüllen den IO-Link Class B Standard und halten sowohl<br />

softwareseitig als auch hardwareseitig die IO-Link Spezifikationen<br />

ein. Beide IO-Link-Greifer lassen sich einfach und intuitiv in die Produktionsumgebung<br />

integrieren und mit geringem Aufwand in Betrieb<br />

nehmen. Ein einziges Kabel zur Steuerung und Spannungsversorgung<br />

genügt, damit der Greifer betrieben und Daten von der<br />

übergeordneten Steuerung empfangen oder an sie senden kann.<br />

Über die IO Device Description (IODD) meldet sich der Greifer an<br />

der übergeordneten Steuerung an. Wo bisher nur binäre Schaltzustände<br />

(Ein/Aus) oder analoge Signale übertragen wurden, können<br />

dank IO-Link Parameter wie die Position und Greifgeschwindigkeit<br />

im laufenden Anlagenbetrieb zentral festgelegt und verändert werden.<br />

Auch die Greifkraft lässt sich über Einstellungen in der Software<br />

individuell an das jeweilige Werkstück anpassen, so dass<br />

Handhabungsszenarien mit deformationsempfindlichen Teilen realisiert<br />

werden können. Damit steigt die Flexibilität innerhalb der Anwendung.<br />

Im Extrem können die Parameter von Zyklus zu Zyklus<br />

angepasst werden. Treten Störungen und Fehler auf, hat der Anwender<br />

die Möglichkeit, punktgenau einzugreifen. Dies führt zu einer<br />

hohen Zeitersparnis bei der Inbetriebnahme oder bei einem Austausch<br />

des Greifers. Ein integriertes Diagnosetool überwacht permanent<br />

den Zustand der Greifer und übermittelt Fehler automatisch<br />

an die übergeordnete Steuerung. Zusätzlich<br />

können Anlagenbetreiber beliebige Wartungsintervalle<br />

der Anlage auf dem Tool hinterlegen.<br />

Einstellparameter, die früher nach<br />

einem Variantenwechsel der Maschine zeitaufwändig<br />

durch Teachen, Anfahren und Korrigieren<br />

erneut ermittelt werden mussten,<br />

sind bei den IO-Link-Greifern auf der Steuerung<br />

hinterlegt und damit sofort verfügbar.<br />

Vorteilhaft ist sicherlich die Universalität des<br />

IO-Link-Standards: IO-Link-Master sind mit<br />

anderen Kommunikationsprotokollen, wie etwa<br />

Modbus/TCP, kompatibel. Nachteilig hingegen<br />

kann sich auswirken, dass bei der<br />

Kommunikation über IO-Link eben stets ein<br />

IO-Link-Master erforderlich ist, der das Investitionsvolumen erhöht,<br />

programmiert werden muss und den Datendurchsatz einschränkt.<br />

IO-Link ist also kein wirklich echtzeitfähiges Kommunikationssystem.<br />

Spätestens wenn Zusatzfeatures wie Kameras, Sensoren oder<br />

zusätzliche Daten gefragt sind, stößt auch die Kommunikation über<br />

IO-Link an Grenzen.<br />

Industrielles Ethernet ermöglicht Echtzeitregelung<br />

Greifer mit industrieller Ethernet-Schnittstelle (Profinet, EtherCAT,<br />

Ethernet/IP) ermöglichen einen deutlich größeren Funktionsumfang<br />

als Greifer, die über digitale I/O oder IO-Link angesteuert werden.<br />

So lässt sich allein die Referenzierart wahlweise auf Block, auf Geschwindigkeit,<br />

Stromfahrt oder Werkstück einstellen. Allein diese<br />

Einstellung der Referenzierart würde die Möglichkeiten von Greifern<br />

mit IO-Link-Schnittstelle sprengen. Hinzu kommen weitere Funktionalitäten,<br />

wie Messen, Positionieren, eine Anbindung an einen<br />

Webserver zur Inbetriebnahme oder an ein Gateway zur Datenauswertung<br />

über ERP-Systeme oder Cloud-Lösungen. Bestes Beispiel:<br />

der EGL mit Profinet Schnittstelle. Seine hochperformante Profinet-<br />

Schnittstelle schafft die Voraussetzungen für eine Echtzeit-Prozessregelung<br />

und eine maximale Performance. Mit einer variablen Greifkraft<br />

zwischen 50 N und 600 N deckt der kompakte Greifer ein breites<br />

Teilespektrum ab. Im Kraftschluss kann er unterschiedlichste Teile<br />

bis 3 kg im Wechsel handhaben – Leiterplatten in der Elektronikindustrie<br />

ebenso wie Bauteile in der Konsumgütermontage oder im<br />

Maschinenbau. Dabei lassen sich die Fingerposition, die Schließgeschwindigkeit<br />

und die Greifkraft innerhalb des Maximalhubs von<br />

42,5 mm pro Finger frei programmieren. Um die Taktzeit zu verkürzen,<br />

können die Finger zudem mit einer Geschwindigkeit von bis zu<br />

150 mm/s beliebig vorpositioniert werden. Weitere Releases, dann<br />

mit den hochperformanten Schnittstellen EtherCAT und Ethernet/IP,<br />

sind beim Greiferhersteller bereits in Planung. Zudem wird das Unternehmen<br />

auf der Hannover Messe einen flexibel einsetzbaren<br />

Mechatronikgreifer mit großem Hub für variantenreiche industrielle<br />

78 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


ROBOTIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Der PGN-plus-E mit IO-Link-Schnittstelle ermöglicht flexible Prozesse<br />

und lässt sich einfach in Betrieb nehmen<br />

Bild: Schunk<br />

Dank Profinet-Schnittstelle können mit dem EGL anspruchsvolle Greifprozesse<br />

realisiert werden. Ein integrierter Inbetriebnahmeassistent<br />

unterstützt Anwender bei der Programmierung<br />

Bild: Schunk<br />

Anwendungen vorstellen, der ebenfalls über Profinet angesteuert<br />

wird und seine Finger außerordentlich schnell positioniert.<br />

Technologie folgt Funktionalität<br />

Grundsätzlich gilt: Jede Art der Ansteuerung – sei es pneumatisch<br />

oder elektrisch – sowie jede Kommunikationsschnittstelle hat spezifische<br />

Vor- und Nachteile. Pauschale Empfehlungen sind nicht möglich.<br />

Die Greifsystemspezialisten raten daher, Anwendungen und<br />

deren jeweiligen Anforderungen stets individuell zu betrachten. Wer<br />

lediglich ein Werkstück greifen möchte und keine weiteren Anforderungen<br />

an den Greifprozess stellt, kann getrost auf pneumatisch angesteuerte<br />

oder elektrisch angesteuerte Greifer mit digitalen I/O zurückgreifen.<br />

Damit reduzieren sich der Inbetriebnahmeaufwand, die<br />

Komplexität der Ansteuerung und nicht zuletzt auch das Investitionsvolumen.<br />

Für Anwendungen, bei denen beispielsweise Zwischenpositionen<br />

erforderlich sind, kommen wiederum Greifer mit<br />

IO-Link infrage. Alternativ können aber beispielsweise auch pneumatische<br />

Greifer mit mechanischen Begrenzungen, Federn oder extern<br />

geführte Greifer eingesetzt werden. Greifer mit industriellen<br />

Ethernet-Schnittstellen wiederum haben vor allem dann ihre Berechtigung,<br />

wenn eine Echtzeitregelung realisiert werden soll, eine<br />

spezielle Referenzierung erforderlich ist oder Prozessdaten erfasst<br />

werden. Um das jeweils beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen,<br />

so der Rat von Schunk, sollte stets die eingesetzte Technologie<br />

der Funktionalität folgen.<br />

eve<br />

www.schunk.com<br />

Details zu den Greifsystemen von Schunk:<br />

hier.pro/nuycf<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand B40<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 79


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

Vakuum-Greifer und -Komponenten von Schmalz optimieren Cobots<br />

Herausforderung Kollaboration<br />

Wenn Mensch und Roboter Seite an Seite arbeiten, muss die Chemie - oder in diesem Falle die Physik stimmen.<br />

Gefragt sind Systeme, die den Werker unterstützen, ohne ihn einzuengen oder gar zu gefährden. Hersteller als<br />

auch die Systemlieferanten müssen ein stimmiges Konzept bieten, das die Eigenschaften und Stärken beider Seiten<br />

berücksichtigt und eine sichere Mensch-Roboter-Kollaboration gewährleistet.<br />

Andreas Dölker, Leiter Unternehmenskommunikation, J. Schmalz GmbH, Glatten<br />

Schmalz hat mit dem Vakuum-Erzeuger<br />

ECBPi einen smarten Assistenten für kollaboratives<br />

Arbeiten entwickelt<br />

Neben autonom arbeitenden Maschinen halten Roboter Einzug<br />

in die Fertigung. Sie übernehmen monotone oder physisch<br />

belastende Aufgaben, während sich die Mitarbeiter auf Tätigkeiten<br />

konzentrieren können, die kognitive und feinmotorische Fähigkeiten<br />

erfordern. Immer differenziertere Kundenwünsche führen zu einer<br />

höheren Variantenvielfalt bei geringer Stückzahl je Ausführung. Der<br />

Mensch wird mehr und mehr Teil des Produktionsprozesses. Gefordert<br />

sind also Systeme, die den Arbeiter direkt unterstützen. Der<br />

Roboter hat sich daher innerhalb der vergangenen zehn Jahre von<br />

einer koexistierenden Maschine über ein kooperatives System zu einer<br />

kollaborativen Unterstützung gewandelt.<br />

Stärken beider Seiten kombinieren<br />

Damit ein sogenannter Cobot überzeugen kann, gilt es, bei dessen<br />

Entwicklung den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn<br />

fühlt sich der Mitarbeiter in Gegenwart des mechanischen Kollegen<br />

unsicher, weil dieser sich beispielsweise zu schnell oder zu dicht an<br />

ihn heran bewegt, leidet das Wohlbefinden – und damit auch die<br />

Leistungsfähigkeit. Zudem muss sich der Mitarbeiter frei bewegen<br />

Bild: J. Schmalz<br />

können. Ziel ist es, die menschlichen Eigenschaften<br />

wie intuitives Wissen, Urteilsvermögen<br />

oder situatives Handeln mit den Stärken<br />

des Roboters – kurze Zykluszeiten und eine<br />

hohe Genauigkeit – zu kombinieren. Kollaborative<br />

Roboter sind in der Regel Leichtgewichte<br />

im Vergleich zu den klassischen industriellen<br />

Manipulatoren für Schwerlasten bis<br />

zu 1,3 t. Aufgrund ihres geringen Eigengewichts<br />

können sie je nach Typ Traglasten zwischen<br />

3 und 10 kg bewegen. Um die Traglast<br />

maximal auszunutzen, müssen System- und<br />

Komponentenentwickler nicht nur die Funktionalität<br />

der Greifer, sondern auch deren Eigengewicht<br />

im Auge behalten.<br />

Systemvakuum im Blick<br />

Bei der <strong>Konstruktion</strong> der Flächengreifer FXCB<br />

und FXMCB nutzt Schmalz auch additive Fertigungsverfahren,<br />

um eine stabile und zugleich<br />

leichte Geometrie zu generieren. Um ein möglichst breites<br />

Greifspektrum abzudecken, ist die Greiffläche aus Schaum konstruiert.<br />

Somit können Kartonagen, Boxen und Bauteile mit Strukturen,<br />

Aussparungen sowie dreidimensionale Außenformen von bis zu 8<br />

kg sicher gehalten werden. Den Sicherheitsaspekt berücksichtigten<br />

die Ingenieure auch bei der Formgebung: Dank der relativ großen<br />

Kontaktoberfläche und der verringerten Stoßkräfte erfüllt der Greifer<br />

die Sicherheitsvorgabe ISO TS 15066 – eine Norm, die für die Zusammenarbeit<br />

zwischen Mensch und Roboter relevant ist.<br />

Das Thema Sicherheit spiegelt sich nicht nur in der Frage wider, was<br />

bei einem direkten Kontakt zwischen Werker und Greifer oder Roboterarm<br />

passiert. Ebenfalls sicherheitsrelevant ist bei der Verwendung<br />

eines Sauggreifers das Vakuum. „Ein instabiles Vakuum oder<br />

gar ein plötzlicher Ausfall würde die unmittelbar danebenstehenden<br />

Personen akut gefährden“, erklärt Thomas Eisele, Leiter Geschäftsentwicklungsprozess<br />

Vakuum-Automation bei Schmalz. Daher verfügt<br />

die Cobot-Pump ECBPi – der druckluftunabhängige Vakuum-Erzeuger<br />

für den Einsatz an kollaborativen Robotern – über einen integrierten<br />

Sensor zur Überwachung des Systemvakuums. „Der aktuelle<br />

Wert wird dabei nicht nur auf dem Display angezeigt oder über<br />

die IO-Link-Schnittstelle abgerufen, sondern es lassen sich auch<br />

80 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: J. Schmalz<br />

Der Cobot-Greifer<br />

verfügt über einen integrierten<br />

pneumatischen<br />

Vakuumerzeuger und<br />

eine NFC-Schnittstelle<br />

zur Datenübertragung<br />

Die Cobot-Pump macht<br />

Prozessdaten via<br />

IO-Link-Anbindung<br />

transparent und reduziert<br />

Ausfallzeiten durch<br />

Condition Monitoring<br />

Bild: J. Schmalz<br />

Grenzwerte definieren. Die Regelung des Vakuum-Erzeugers stellt<br />

somit einen definierten Vakuumwert sicher und regelt bei Bedarf<br />

selbständig nach“, erläutert Eisele. Der ECBPi erzeugt das erforderliche<br />

Vakuum rein elektrisch und kommt daher ohne zusätzliche Verschlauchung<br />

aus, die die Bewegungen des Roboterarms einschränken<br />

könnte. Zudem macht der druckluftunabhängige Vakuum-Erzeuger<br />

Prozessdaten im Feldbussystem transparent.<br />

Intuitive Bedienkonzepte erleichtern die Installation<br />

Die integrierte Kommunikationstechnik erleichtert zudem die Installation<br />

und Konfiguration der angeflanschten Systeme. Das ist insofern<br />

wichtig, weil Bedienung, Programmierung und Überwachung in<br />

der Regel nicht mehr von Roboterexperten übernommen werden.<br />

Obwohl die Anwendungen und Systeme vielfältiger und komplexer<br />

werden, müssen sowohl Roboterhersteller auch Komponentenlieferanten<br />

möglichst intuitive Bedienkonzepte entwickeln. Schmalz hat<br />

für den druckluftunabhängigen Vakuum-Erzeuger sowie den Flächengreifer<br />

eine smarte Lösung parat: Beide Komponenten sind mit<br />

der NFC-Technologie (Near Field Communication) ausgestattet.<br />

Über diese Schnittstelle können Daten, die Bedienungsanleitung<br />

und auch Fehlermeldungen am Smartphone in der Schmalz Control-<br />

Room App ausgelesen und die Geräte parametriert werden. Um<br />

den Vakuumerzeuger am Roboter anzubringen, bietet das Unternehmen<br />

unterschiedliche Flanschplatten an. „Die einfache Bedienbarkeit<br />

von Greifer und Co sind Voraussetzung für das Gelingen der<br />

kollaborativen Zusammenarbeit“, so Eisele abschließend.<br />

kf<br />

www.schmalz.com<br />

Weitere Informationen zu den Vakuum-Greifsystemen<br />

von Schmalz: hier.pro/ZmUE61<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand E26<br />

Kabelverschraubung VariaPro<br />

Entwickelt<br />

für Extreme<br />

// Hoch- / Niedrig-Temperatur beständig<br />

// Brandschutz erprobt<br />

// Säure beständig<br />

// EMV-Schutz integriert<br />

HMI<br />

Halle 12, E56<br />

Hannover<br />

01. – 05.<strong>04.2019</strong><br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 81<br />

www.hummel.com


MASCHINENELEMENTE<br />

ROBOTIK<br />

In einer vollautomatisierten Zelle zur Roboterproduktion sind auch die Greifer mit der Cloud vernetzt<br />

Ein Roboter baut Roboter<br />

Ein Roboter für hohe Traglasten aus der KR-Fortec-Familie trägt bei Kuka zum Bau seiner Artgenossen bei. Er nimmt<br />

gusseiserne Roboterbauteile mithilfe pneumatischer Greifer auf. Dabei bedient er sich aus einem großen Pool an<br />

vorrätigen Greifern, dem sogenannten Greiferbahnhof, und wählt den jeweils für den entsprechenden Arbeitsschritt<br />

passenden aus. Zum Einsatz kommen verschiedene Greifer der Zimmer Group.<br />

Gregor Neumann, Medien & Kommunikation, Zimmer GmbH, Ettlingen<br />

Es liegt der Geruch von Metallspänen und Kühlschmierstoffen<br />

in der Luft: In der Zerspanung in Halle 10 des Augsburger Automatisierungsspezialisten<br />

Kuka werden Rohteile zerspant, entgratet<br />

und so für die Weiterverarbeitung in der Roboterproduktion vor -<br />

bereitet.<br />

In der Kuka-Produktion hat die Zukunft bereits Einzug gehalten: Mit<br />

der vollautomatisierten, vernetzten Roboterzelle verbindet das Unternehmen<br />

die analoge mit der digitalen Welt und erweckt das Internet<br />

der Dinge zum Leben. Die smarte Produktionszelle ist vernetzt<br />

mit einer IIoT-Plattform, integriert sind zwei Heller-Bearbeitungszentren<br />

und ein Roboter für hohe Traglasten aus der KR-Fortec-Familie,<br />

der in der Mitte auf der Lineareinheit KL 1500-3 montiert ist.<br />

Der Sechsachser trägt zum Bau seiner Artgenossen bei. Er nimmt<br />

gusseiserne Roboterbauteile mithilfe pneumatischer Greifer auf. Dabei<br />

bedient er sich aus einem großen Pool an vorrätigen Greifern,<br />

dem sogenannten Greiferbahnhof und wählt den jeweils für den<br />

entsprechenden Arbeitsschritt passenden Greifer aus. Anschließend<br />

führt der Roboter die Gussbauteile einem der beiden Heller-<br />

Bearbeitungszentren zum Zerspanen zu. Dort werden die Bauteile<br />

dann gebohrt und gefräst. In der Außenposition werden sie vom Roboter<br />

noch entgratet und anschließend entnommen, bevor sie zur<br />

Qualitätsprüfung weitergeleitet werden. Um beide Bearbeitungszentren<br />

aus insgesamt vier Zuführstationen versorgen zu können,<br />

ist der Roboter auf der etwa 10 m langen Lineareinheit KL 1500-3<br />

verbaut.<br />

Kurze Taktzeiten<br />

Der Roboter fährt seit Januar 2015 kurze Taktzeiten und bearbeitet<br />

seitdem täglich Grundkörper, Arme und Karusselle für den Bau<br />

neuer Industrieroboter. Um diese unterschiedlichen Aufgaben meistern<br />

zu können, greift der KR Fortec auf eine Spindel mit Werkzeugen<br />

und verschiedene Greifer der Rheinauer Zimmer Group zu. Die<br />

Motive von Kuka, für ihre Handlingaufgaben diese Greifer einzusetzen,<br />

sind vielfältig: „Mit der Zimmer GmbH arbeiten wir schon seit<br />

mehreren Jahren in verschiedenen Projekten erfolgreich zusammen“,<br />

erzählt Harald Müller, Projektleiter im Bereich der Steuerungstechnik<br />

bei Kuka. „Bei der Planung zur Automatisierung zweier<br />

CNC-Bearbeitungszentren in unserer Zerspanung fiel die Entscheidung<br />

auf die Greifertechnologie von Zimmer, da uns in erster Linie<br />

der technische Lösungsansatz bei der Roboterbeladung für das<br />

automatische Werkzeughandling und die selbstzentrierenden<br />

Spannvorrichtungen überzeugt haben. Das Hineindenken in die<br />

komplette Anlage und das Einbringen von Kompetenzen waren weitere<br />

wesentliche Aspekte, die zu der Entscheidung geführt haben“,<br />

fügt Müller an.<br />

Greifer verbunden mit der digitalen Welt<br />

Die Mehrheit der Greifer in der Zelle sind mechanische Kompo -<br />

nenten (pneumatisch angetrieben). Diese werden über eines der<br />

5/2-Wegeventile in der Zentralhand angesteuert. Zusätzlich sind<br />

induktive Sensoren verbaut worden, die den aktuellen Zustand des<br />

Greifers erfassen (offen, geschlossen). Des Weiteren wurde eine<br />

optische Bauteilkontrolle integriert, um feststellen zu können, ob<br />

der Roboter das Werkstück richtig aufgenommen hat.<br />

Kuka geht nun einen Schritt weiter und verbindet die Greifer mit der<br />

digitalen Welt, indem alle beteiligten Komponenten miteinander und<br />

Bild: Zimmer<br />

Eingebunden in die Cloud: Roboterzelle für zwei<br />

Heller-Bearbeitungszentren in einer Augsburger<br />

Werkshalle von Kuka<br />

82 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

Ein Zimmer-Greifer beim Greifen eines Roboterbauteils in der<br />

Kuka-Fertigungszelle<br />

Bild: Zimmer<br />

• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

Eine dynamische Infografik stellt sämtliche Daten des Zimmer-Werkzeugwechslers<br />

in einem übersichtlichen Dashboard dar<br />

Bild: Zimmer<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />

Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />

mit der Cloud vernetzt wurden. Das bedeutet, dass nicht nur Kuka-<br />

Produkte in die Smartproduction-Umgebung eingebunden sind,<br />

sondern alle aktiven Komponenten der Zelle ebenfalls. Die Daten<br />

werden in der Kuka-Connectivity-Box zusammengeführt und an die<br />

Cloud weitergereicht. In der Cloud erfolgen Dienste wie Authenti -<br />

fizierung, Datenverarbeitung, vorausschauende Wartung und Ereignisauswertung.<br />

Eine dynamische Infografik veranschaulicht als Beispiel, wie sämt -<br />

liche Daten des Zimmer-Werkzeugwechslers in einem übersichtlichen<br />

Dashboard dargestellt werden. Auf diese Weise haben Werker,<br />

Instandhaltung und Management zu jeder Zeit und an jedem Ort die<br />

volle Übersicht und Kontrolle über diesen Teil des Produktionsprozesses.<br />

Die Status-Kachel (a) bietet dabei allgemeine Informationen<br />

über die Anlage und gibt einen Überblick über den Anlagenzustand.<br />

Die Betriebsdauer-Kachel (b) liefert eine Übersicht über den Servicestatus<br />

und präzise Wartungsinformationen für alle Greifer. Das Instrument<br />

zur vorbeugenden Wartung (c) zählt die exakten Zyklen für<br />

jedes Werkzeug. Das Wartungsinstrument (d) zeigt die Laufzeitservices<br />

an, die im technischen Handbuch angegeben sind. Die beiden<br />

letzten Kacheln zeigen, ob das Werkzeug gegriffen wurde (e) und ob<br />

der Greifer noch aktiv ist (f).<br />

bec<br />

www.zimmer-group.de<br />

www.kuka.com<br />

UNSER GOLD FÜR IHRE ANLAGE:<br />

Drehdurchführungen von Maier –<br />

für eine lebenslange Verbindung.<br />

- Papierindustrie<br />

- Kunststoffindustrie<br />

- Textilindustrie<br />

- Chemie-/Pharmaindustrie<br />

- Werkzeugmaschinen<br />

- Lebensmittelindustrie<br />

Detaillierte Informationen zu anschlussfertigen<br />

Systemlösungen für Werkzeugmaschinen:<br />

hier.pro/ynL5T<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand E41<br />

www.maier-heidenheim.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 83


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Robuster Flach-Scherenhubtisch für vielseitige Einsatzbereiche<br />

Mobiler und stationärer Lastenheber<br />

Hebevorrichtungen müssen im betrieblichen Alltag zuverlässig arbeiten und auch schwere Lasten sicher<br />

bewegen. Der Flach-Scherenhubtisch Typ 350 von EAP Lachnit ist robust gebaut und vielseitig einsetzbar.<br />

Die Ausführung in Edelstahl eignet sich auch für den Einsatz in hygienesensiblen Umgebungen, z. B. in der<br />

Lebensmittel-, Chemie-, Pharma- und Medizinindustrie. Er ist außerdem für den Einsatz in Ex-Zonen und auch<br />

als Reinraumvariante lieferbar. Der Scherenhubtisch hebt bis zu 1500 kg und ist auch als fahrbare Version<br />

erhältlich und somit als mobile, einfach höhenverstellbare Arbeitsbühne einsetzbar.<br />

Stefan Graf, freier Journalist, Darmstadt, i. A. der EAP Lachnit GmbH, Elchingen<br />

Maßgeschneidert für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

Umgebungen: der Flach-Scherenhubtisch Typ 350<br />

mittel- und Chemieindustrie, Pharma- und Medizintechnik sowie für<br />

Ex-Zonen und Reinräume an. Hierfür sind die Hubtische komplett in<br />

Edelstahl (V2A) ausgeführt und mit einem wasserdichten Hydraulikaggregat<br />

ausgerüstet. Sie eignen sich daher auch für alle Branchen,<br />

die hohe Anforderungen an Korrosionsbeständigkeit, Oberflächenhygiene<br />

und Reinigungsfreundlichkeit von Geräten und Anlagen<br />

stellen. Die <strong>Konstruktion</strong> entspricht nicht nur der Prüfung von Hebebühnen<br />

nach BGG 945, sondern auch den neuesten EG-Richtlinien<br />

und Hygienebestimmungen.<br />

Sie sind unverzichtbar für das betriebliche Handling – Hubtische.<br />

Als Ergänzung zu Montagestationen fördern sie Lasten auf die<br />

richtige Höhe oder dienen in einer mobilen Version als Transporthilfe<br />

für Teile, Kisten oder Paletten. Die Einsatzbereiche sind zahllos. Für<br />

den flexiblen Einsatz im rauen Industriealltag hat EAP Lachnit seinen<br />

Flach-Scherenhubtisch Typ 350 konzipiert. Dank seiner robusten<br />

<strong>Konstruktion</strong> hebt er auch schwere Lasten bis 1500 kg.<br />

Der süddeutsche Hersteller ist auf Förder- und Hebetechnik in sensiblen<br />

Industriebereichen spezialisiert und bietet seine Hubtische<br />

auch für den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen in der Lebens-<br />

Bild: EAP Lachnit<br />

Robuste <strong>Konstruktion</strong><br />

Der Flach-Scherenhubtisch Typ 350 in Edelstahlausführung zeichnet<br />

sich durch eine extrem flache Bauweise aus, mit einem Hydraulik -<br />

aggregat in einem wasserdichten Edelstahl-Schaltkasten. Im abgesenkten<br />

Zustand verfügt der Hubtisch über eine Bauhöhe von lediglich<br />

85 mm. Da seine <strong>Konstruktion</strong> außerdem auf einen störenden<br />

Bodenrahmen verzichtet, bietet er größtmögliche Fußraumfreiheit<br />

und vereinfacht das Be- und Entladen von Euro- oder anderen<br />

genormten Paletten erheblich. Hierfür ist die Plattform U- oder E-<br />

förmig ausgelegt. Dadurch können handelsübliche Hubwagen problemlos<br />

bodeneben in die Plattform des Hubtisches einfahren. Dies<br />

verbessert die Ergonomie und das Sicherheitsniveau und erhöht<br />

auch die Effizienz der hebe- und handhabungstechnischen Pro -<br />

zesse. Optional wird der Scherenhubtisch mit einem Faltenbalg<br />

geliefert, der als Klemmschutz für die Schere dient und Mensch und<br />

Maschine schützt.<br />

Zu den weiteren Merkmalen des Scherenhubtischs gehören die einstellbare<br />

Senkgeschwindigkeit, eine besonders hohe Seitenstabi -<br />

lität durch Laufrollenführungen sowie eine Sicherheitskontaktleiste<br />

unter der Plattform und Rohrbruchsicherheitsventile an allen beiden<br />

Edelstahlzylindern. Die maximale Hubhöhe liegt bei 750 mm und<br />

die lastunabhängigen Hebe- und Senkzeiten betragen 25 bzw. 20 s.<br />

Auf der richtigen Höhe arbeiten<br />

Die verfügbaren Varianten des Scherenhubtisches ermöglichen auch<br />

den Einsatz als mobile Arbeitsbühne. Hierfür wird dieser mit Rollen<br />

sowie einem stabilen Geländer und einem umlaufendem Faltenbalg<br />

ausgestattet. Der Hubtisch kann manuell bewegt oder mit einem<br />

84 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Der Scherenhubtisch ist auch<br />

als fahrbare Version erhältlich<br />

und somit als mobile, einfach<br />

höhenverstellbare Arbeitsbühne<br />

einsetzbar<br />

Bild: EAP Lachnit<br />

Bild: EAP Lachnit<br />

Optional wird der Scheren -<br />

hubtisch mit einem Faltenbalg<br />

geliefert, der als Klemmschutz<br />

für die Schere dient und<br />

Mensch und Maschine schützt<br />

federnshop.com<br />

elektrischen Antrieb ergänzt werden. Er wird dann zusätzlich mit<br />

einer Sicherheitsleiste ausgerüstet, die bei einem Kontakt mit<br />

Menschen oder Gegenständen den Betrieb unterbricht. Diese Einrichtung<br />

hat der Hubtisch serienmäßig.<br />

Für alle Einsatzbereiche verfügbar ist außerdem ein Zubehöran -<br />

gebot mit verschiedenen Rollen, Bodenplatten, Grundrahmen, Auffahrkeilen<br />

sowie Aufsätzen zum Drehen und Kippen. Zusätzliche<br />

Schutzverkleidungen und die Ausführung als V4A-Variante sind<br />

ebenfalls realisierbar.<br />

bec<br />

www.lachnit-foerdertechnik.de<br />

Detaillierte Informationen zum Produktportfolio<br />

des Unternehmens:<br />

hier.pro/8lT9l<br />

Info<br />

auswählen berechnen anfragen informieren<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 85


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Johannes Lörcher, Geschäftsführer, Gimatic Vertrieb GmbH, Hechingen<br />

Impulsgeber voller Tatendrang<br />

Mit Kundennähe und Überzeugungskraft hat Johannes Lörcher den italienischen Greiferspezialisten Gimatic<br />

am deutschen Markt etabliert. Dabei hat er sogar noch Zeit für eine Zweitfirma.<br />

Armin Barnitzke, Redakteur Konradin Mediengruppe<br />

Bild: Gimatic<br />

Ein waschechter Schwabe, der von der schwäbischen Alb aus<br />

die Handling- und Greiferprodukte eines italienischen Her -<br />

stellers (inzwischen mit US-amerikanischer Muttergesellschaft) mit<br />

Erfolg in den deutschen Markt trägt: Der Mann heißt Johannes Lörcher<br />

und ist Geschäftsführer der Gimatic Vertrieb GmbH in Hechingen.<br />

„Durch reinen Zufall kam ich im März 2005 mit dem Gimatic-<br />

Chef Giuseppe Bellandi in Kontakt“, erinnert sich Lörcher. Der gebürtige<br />

Rottenburger war damals nach einigen Jahren als Vertriebsleiter<br />

und Geschäftsführer Vertrieb bei Neff Antriebstechnik auf der Suche<br />

nach einer neuen beruflichen Herausforderung.<br />

Nach Rücksprache mit seiner Frau ließ sich Lörcher auf das Abenteuer<br />

Gimatic Deutschland ein. Schon Mitte August 2005 ging die<br />

Gimatic Vertrieb GmbH an den Start – und zwar in der Einliegerwohnung<br />

des Eigenheims des Ehepaares Lörcher. Der Start am deutschen<br />

Markt, der von Größen wie Festo, Schunk und Zimmer geprägt<br />

ist, war laut Lörcher schwieriger als gedacht: „Ich habe schneller<br />

mit einem Markterfolg gerechnet. Das habe ich unterschätzt“,<br />

gibt er rückblickend zu. Bellandi habe ihn aber immer unterstützt:<br />

„Dem war klar, dass es am wettbewerbsintensivsten Markt<br />

Deutschland länger dauert.“ Immerhin: Schritt um Schritt kamen<br />

erste Aufträge und die Einliegerwohnung wurde allmählich zu klein:<br />

Also ist Gimatic Deutschland nach rund zwei Jahren von Jungingen<br />

in ein angemietetes Büro nach Bodelshausen umgezogen.<br />

ranten zu beschäftigen.“ Und hier habe Gimatic mit seinen<br />

innovativen Produkten, seiner Kundennähe und seiner<br />

schnellen Umsetzung von Kundenwünschen eben<br />

punkten können.<br />

Zudem habe man das Produktportfolio in Nischenmärkten<br />

gezielt ausgebaut – und in neuen Märkten, wo alle<br />

Player von der gleichen Linie aus starten: „Mechatro-<br />

nische Greiferlösungen sind dafür ein prima Beispiel“,<br />

so Lörcher. „Hier haben wir das breiteste Portfolio am<br />

Markt. Keiner hat diese Vielfalt an mechatronischen Radialgreifern<br />

und Winkelgreifern in verschiedenen Baugrößen.“<br />

Entsprechend steigen die Umsätze im Mechatronikbereich<br />

stark. Ähnliches gilt für die Kunststoffbranche.<br />

„Im Spritzguss konnten wir punkten, weil unsere norditalienische<br />

Heimatregion stark im Kunststoffspritzguss ist<br />

Ein breites Portfolio kann Gimatic im<br />

Mechatronikumfeld vorweisen und weil wir hier vor allem auf kleinere Wettbewerber trafen.“<br />

Heute sei man Marktführer beim automatisierten<br />

Handling im Kunststoff-Spritzguss.<br />

Aus dem Kunststoffschwerpunkt hat sich dann zudem<br />

ein gewisser Schwerpunkt im Bereich Medical und Pharma entwickelt.<br />

Hier profitiert Lörcher auch von seiner Zweitfirma: Die TG Ritter<br />

Spezialmaschinen projektiert und verkauft Maschinen und An -<br />

lagen in der Medtec- und Pharmabranche und hat daher gute Kontakte.<br />

Seine Kunden versorgt das Unternehmen mit High-end-Maschinen<br />

aus Japan, Italien und Frankreich für Aufgaben wie sterile<br />

Verpackung (Fuji Packaging), Vision-Inspektionen (Brevetti) oder<br />

Druckprüfung (ASC Instrument). Die Branchenerfahrung bei Pharma-<br />

und Medical-Kunden hilft Lörcher auch bei Gimatic-Geschäften,<br />

wo man ebenfalls große Pharmanamen zu den Anwendern zählt.<br />

Neben Kundenähe und Innovationskraft benennt er noch ein weiteres<br />

Argument für den zunehmenden Erfolg bei Gimatic: „Wir können<br />

in Italien schnell und rationell fertigen. Denn bei unserer Fer -<br />

tigungstochter Montini steckt viel Kompetenz in der Produktion.“<br />

„Mit dem Verkauf<br />

an Barnes können<br />

wir jetzt so richtig<br />

durchstarten.“<br />

Durchbruch in der Wirtschaftskrise<br />

Den Durchbruch brachte dann ausgerechnet die Wirtschaftskrise<br />

2008. Lörcher: „Die Krise war für uns ein Glücksfall. Mitten in der<br />

Krise hatten wir 25 % Zuwachs.“ Warum? „Nun ja, die Leute hatten<br />

eben Zeit, sich auch mal mit Alternativen zu ihren etablierten Liefe-<br />

Bild: Gimatic<br />

Johannes Lörcher,<br />

Geschäftsführer,<br />

Gimatic Vertrieb GmbH<br />

86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Impulsgeber für Italien<br />

So kann Lörcher bei seiner Vertriebsarbeit also auf innovative Produkte<br />

mit Top-Qualität zurückgreifen. Er sieht sich in der Gimatic-Familie<br />

aber nicht nur als reiner Vertriebsmann: „Ich war immer auch<br />

Impulsgeber.“ Als mit Abstand größte („und auch am besten strukturierte“)<br />

Landesgesellschaft genieße man in der Gimatic einen guten<br />

Status.<br />

Professionellere Strukturen verpasst haben der 1985 von drei Freunden<br />

gegründeten Gimatic auch die Investoren, die 2013 ins Unternehmen<br />

eingestiegen sind. Lörcher: „Der Gang über Privat Equity<br />

war für Gimatic eine glückliche Fügung.“ Im Zuge einer Nachfolgeregelung<br />

hatten die drei Gründer ihre Anteile 2013 an die schweizeritalienische<br />

Privat-Equity-Beteiligungsgesellschaft Xenon verkauft.<br />

2016 hat Xenon dann die Mehrheit<br />

seiner Anteile an den chinesisch<br />

geprägten Private-Equity-<br />

Fonds Agic Capital verkauft. „Die<br />

Agic-Manager haben das Ganze<br />

auf ein noch professionelleres<br />

Level gehoben“, berichtet Lörcher.<br />

Zudem konnte man dank<br />

Agics starker Unterstützung die<br />

Präsenz auf dem chinesischen<br />

Markt stark ausbauen.<br />

Gas geben mit Barnes<br />

Im Herbst 2018 hat nun die Barnes<br />

Group aus den USA 100 %<br />

der Gimatic-Anteile übernommen,<br />

um sich damit den Automations-<br />

und Robotikmarkt zu erschließen.<br />

Gimatic wird künftig<br />

im Barnes-Geschäftsbereich Industrial<br />

tätig sein, der Markenname<br />

Gimatic und die Firma als solches<br />

bleiben jedoch erhalten.<br />

Lörcher, der wie Bellandi den Verkauf<br />

an Barnes stark befürwortet<br />

hat, sieht Gimatic im Schoß der<br />

milliardenschweren Gruppe gut<br />

aufgehoben, zumal der US-Konzern<br />

gerade im Bereich Spritzguss<br />

bereits einige starke Marken<br />

vereint: „Wir können unsere<br />

Innovationskultur mit den globalen<br />

Ressourcen von Barnes und<br />

deren langjähriger Präsenz in den<br />

gleichen Märkten sicher gut vereinen.<br />

Es wird in jedem Fall Synergien<br />

geben“, freut sich Lörcher,<br />

der auch nach dem Verkauf<br />

an Barnes an Bord bleiben wird.<br />

„Jetzt können wir ein weiteres<br />

Mal richtig durchstarten.“<br />

Er will weiter Personal aufstocken<br />

und vor allem den technischen<br />

Außendienst stärken. Entsprechend<br />

stehen die Zeichen in<br />

Hechingen auf Expansion. Die<br />

Hannover<br />

01.04.–05.<strong>04.2019</strong><br />

Halle 17, Stand G23<br />

Zeit ist schon wieder reif für einen weiteren Neubau. Denn der<br />

erst 2016 bezogene Neubau ist ohnehin bereits zu klein, seit von<br />

Hechingen aus auch der Vertrieb für Österreich und die Schweiz gesteuert<br />

wird. Der Neubau soll 2019 in Betrieb gehen und neben neuen<br />

Büroflächen auch 250 m² neue Lager- und Montagefläche bieten.<br />

Mehr Montagefläche ist auch deshalb nötig, weil neben dem reinen<br />

Verkauf von Handling- und Greifkomponenten insbesondere der<br />

Systembereich wächst. In Kürze soll der Systembau 30 bis 35 %<br />

zum Umsatz beisteuern. Zudem will Lörcher den Branchenvertrieb<br />

weiter ausbauen. Und natürlich gebe es insbesondere im Mecha -<br />

tronikumfeld noch viele Potenziale, beispielsweise im Healthcare-<br />

Bereich.<br />

bec<br />

www.gimatic.com/de<br />

„Die Null muss steh’n, Jungs!“<br />

Um bis zu 90 % lassen sich Rüstzeiten senken – mit Nullpunkt-Spannsystemen<br />

von AMF. Damit erhöhen sich die Maschinenlaufzeiten sehr<br />

deutlich! Los geht’s.<br />

Fragen Sie auch nach unseren Automatisierungslösungen.<br />

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Katalog anfordern!<br />

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FÜR SPANNUNG.<br />

ANDREAS MAIER GmbH & Co. KG, Fellbach<br />

www.amf.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 87


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Adaptiver Formgreifer DHEF von Festo<br />

Werkstücke greifen wie eine Chamäleonzunge<br />

Das Wirkprinzip des adaptiven Formgreifers<br />

DHEF von Festo folgt der Funktion der Zunge<br />

eines Chamäleons. Seine Silikonkappe stülpt<br />

sich über fast jedes beliebig geformte Greifobjekt.<br />

Dadurch entsteht ein fester Formschluss.<br />

Das elastische Silikon passt sich<br />

präzise an viele unterschiedliche Geometrien<br />

an. Der außergewöhnliche Greifer kann daher<br />

Objekte mit völlig unterschiedlichen Formen<br />

greifen, sammeln und wieder abgeben, ohne<br />

dass ein manueller Umbau notwendig ist. Er<br />

kommt sogar mit Bauteilen zurecht, die freie<br />

Formen und runde Geometrien aufweisen.<br />

Da er keine scharfen Kanten hat, eignet er<br />

sich auch ideal für den Einsatz bei empfind -<br />

lichen Objekten wie Luftdüsen oder<br />

Applikationsleisten. In Kombination<br />

mit einem pneumatischen Antrieb<br />

greift er energiearm und sicher.<br />

Ausgestattet mit einer elastischen<br />

Silikonmembran, die sich flexibel<br />

und nachgiebig zeigt und mit Druckluft<br />

beaufschlagt wird, sowie mit einer<br />

genormten Roboterschnittstelle<br />

mit integrierten Luftanschlüssen,<br />

wird der Greifer zur praktischen<br />

Automatisierungskomponente. Die<br />

Sensornut für Standardsensoren zur Posi -<br />

tionsabfrage sowie der Bajonettverschluss<br />

zum einfachen Austausch der Kappe tragen<br />

ihren Teil dazu bei.<br />

www.festo.com/dhef<br />

Hannover Messe: Halle 15, Stand D11<br />

Bild: Festo<br />

eve<br />

Transfluid-Biegemaschinen: mehr Flexibilität durch sichere Werkzeugsysteme und Rüstvorgänge<br />

Rüstzeiten bei der Rohrbearbeitung reduzieren<br />

Bild: Transfluid<br />

Für eine noch sicherere und effektivere Fer -<br />

tigung von Rohren hat Transfluid seine gesamte<br />

Produktpalette weiterentwickelt und<br />

verbessert. Im Portfolio-Bereich der T-bend-<br />

Biegemaschinen sind<br />

so bei elektrisch angetriebenen<br />

Anlagen keine<br />

manuellen Einstellungen<br />

mehr erforderlich.<br />

Biegewerkzeuge<br />

können außerdem mit<br />

effektiven Verriegelungen<br />

zur Biegmaschine<br />

ausgestattet werden,<br />

um Rüstzeiten zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus<br />

können sämt -<br />

liche Werkzeugteile<br />

über ein entsprechendes<br />

System codiert werden. Über diese<br />

Codierung wird sichergestellt, dass die Werkzeuge<br />

zum Produkt passen und an der rich -<br />

tigen Stelle positioniert sind. Zusätzlich ermöglicht<br />

sie, dass die Biegemaschine die<br />

erforderlichen Geometrie-Parameter erfasst.<br />

Die Überprüfung der richtigen Bestückung<br />

kann per Handscan oder automatisch erfolgen.<br />

Spezielle Faltenglätter können ihre exakte<br />

Position nun sicher und ohne manuellen<br />

Eingriff wiederfinden. Dafür werden sie über<br />

servoelektrische Antriebe positioniert. Diese<br />

sicheren Werkzeugsysteme und Rüstvorgänge<br />

sind für die Biegemaschinen und auch für<br />

die meisten Umformmaschinen des Maschinenbauers<br />

geeignet. Das Ziel von verkürzten,<br />

sicheren Rüstprozessen ist damit erreicht.<br />

Die Rüstzeiten bis zum ersten einwandfreien<br />

Bauteil liegen bei den Transfluid-Biege -<br />

maschinen für gängige Rohrdurchmesser bis<br />

90 mm im einstelligen Minutenbereich. bec<br />

www.transfluid.net<br />

Hannover Messe: Halle 21, Stand H38<br />

Miniatur-Riegelverschluss von Southco<br />

Für Anwendungen mit begrenztem Raum<br />

Mit der Einführung des E5-Riegelverschlusses<br />

in Miniaturausführung hat Southco sein<br />

Sortiment an Riegelverschlüssen erweitert.<br />

Dieser Miniatur-Riegelverschluss ragt im Vergleich<br />

zu Southcos Standardserie an E5-Riegelverschlüssen<br />

um 30 % weniger hervor<br />

und eignet sich wegen des geringeren Platzbedarfs<br />

für Anwendungen mit begrenztem<br />

Raum. Der E5-Riegelverschluss in Miniaturausführung<br />

ist Nema-4- und IP65-konform<br />

und bietet eine hohe Beständigkeit gegen<br />

Eindringen von Staub und Wasser. Er ist<br />

erhältlich in verschiedenen Ausführungen<br />

für Werkzeugbetätigung<br />

sowie mit Optionen für die manuelle<br />

Betätigung, um den Sicherheitsanforderungen<br />

verschiedener<br />

Anwendungen zu entsprechen.<br />

Der Mini-E5 ist in mehreren Haltebereichsgrößen<br />

lieferbar und eignet<br />

sich ideal für Anwendungen mit leichten<br />

Türen oder mit begrenztem Platz im Ge -<br />

häuse, der nur ein minimales Vorstehen<br />

erlaubt. Aufgrund des kompakten Gehäuses<br />

und verschiedener Optionen für Haltebereich<br />

und Betätigung eignet sich der<br />

E5 für ein breites Spektrum an<br />

Industrieanwendungen. bec<br />

www.southco.com<br />

Bild: Southco<br />

88 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Zahnriemen von Habasit für Antriebs- und Fördertechnik<br />

Langlebig, zuverlässig und einfach in der Handhabung<br />

Ob als Antriebsriemen oder Fördermedium –<br />

Zahnriemen von Habasit verrichten tagtäglich<br />

in zahllosen Maschinen und Anlagen zuverlässig<br />

ihren Dienst. Die Habasync-Hochleistungszahnriemen<br />

überzeugen durch eine<br />

große Vielfalt in Form, Länge, Struktur und<br />

Oberfläche sowie niedrige Betriebskosten<br />

dank langlebiger Materialien und einfacher<br />

Wartungsprozesse. Für Maschinen- und An -<br />

lagenbauer gibt es eine große Auswahl an<br />

Zahnriemen: Die Bandbreiten reichen von 10<br />

bis zu 600 mm und sind somit wohl die breitesten,<br />

derzeit am Markt verfügbaren Zahnriemen<br />

mit den Teilungen T10 bzw. H. Bei anderen<br />

Teilungen bietet sich auch die Möglichkeit<br />

einer Längsnahtverbindung an, womit<br />

Breiten bis und über 600 mm realisiert werden<br />

können. Die Zahnriemen bestehen aus<br />

thermoplastischem Polyurethan mit einem<br />

Zugkörper aus Aramid. Das thermoplastische<br />

Polyurethan mit einer Härte von 88 bis 92<br />

Shore A ist gleichzeitig ein Werkstoff, der<br />

über hervorragende<br />

Eigenschaften in verschiedenen<br />

Bereichen<br />

verfügt: Er ist<br />

einerseits beständig<br />

gegen Öl, Fett oder<br />

chemische Mittel,<br />

andererseits hydrolysebeständig.<br />

Um im<br />

Arbeitseinsatz den<br />

Abrieb zu minimieren<br />

und so die Haltbarkeit<br />

und Lebensdauer<br />

bei extremen<br />

Anwendungen signifikant<br />

zu verlängern,<br />

sind die Hochleistungszahnriemen<br />

zusätzlich auch mit einer<br />

Polyamidbeschichtung erhältlich. Für besonders<br />

schwere Lasten sind die endlos gefertigten<br />

Habasync-Flex-Zahnriemen die erste<br />

Wahl. Spiralförmig gewickelte Zugträger sorgen<br />

für die erhöhte Zugfestigkeit im Vergleich<br />

zu Zahnriemen mit einer Endverbindung. bec<br />

www.habasit.com/de<br />

Hannover Messe: Halle 25, Stand E23<br />

Bild: Habasit<br />

Stäubli entwickelt mobiles Robotersystem<br />

Helferlein für Industrie-4.0-Umgebungen<br />

Bild: Stäubli<br />

Mit dem mobilen<br />

Robotersystem<br />

Helmo<br />

erreicht<br />

Stäubli<br />

dank der<br />

Mobilität<br />

des Systems<br />

eine<br />

hohe Flexibilität.<br />

Helmo kann<br />

völlig autonom fahren und innerhalb<br />

seiner Produktionsumgebung<br />

selbsttätig navigieren. Für<br />

den mobilen Betrieb verfügt es<br />

über großzügig ausgelegte Energiespeicher,<br />

die für Autonomie<br />

sorgen. Das Herzstück des Systems<br />

ist ein leistungsfähiger<br />

Standardroboter mit möglichst<br />

geringen Modifikationen, in diesem<br />

Fall ein Roboter aus der<br />

TX2-Baureihe. Um eine pass -<br />

genaue, leistungsfähige, sichere<br />

und zeitsparende Ladung der<br />

Energiespeicher sicherzustellen,<br />

hat das Unternehmen zusammen<br />

mit seinem Unternehmensbereich<br />

Stäubli Electrical Connectors<br />

das automatische<br />

Schnellladesystem QCC (Quick<br />

Charging Connection) entwickelt,<br />

wie es beispielsweise in<br />

Containerhäfen eingesetzt wird.<br />

Zusätzlich sorgen frei konfigu -<br />

rierbare Steckverbindungen mit<br />

dem modularen CombiTac-System<br />

dafür, dass mobile Produk -<br />

tionseinheiten an ihren Arbeitsstationen<br />

mit nur einer Steckverbindung<br />

alle notwendigen<br />

Strom-, Signal- und Datenübertragungen<br />

aufbauen. Anwender<br />

des mobilen Robotersystems<br />

können künftig mobil in Industrie-4.0-Umgebungen<br />

produzieren.<br />

Einfacher wird beispielsweise<br />

das Be- und Entladen sowie<br />

die Verkettung von Werkzeug -<br />

maschinen.<br />

eve<br />

www.staubli.com<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand C13<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Sonderlösungen und<br />

Services außer der Reihe.<br />

Individuelle Zusatzleistungen bei Konzeption<br />

und Umsetzung optimaler Dichtungslösungen.<br />

01.-05.<strong>04.2019</strong><br />

Besuchen Sie uns in:<br />

Halle 5, Stand A13<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 89<br />

Bewährte Kompetenz – neuer Standort!<br />

www.COG.de


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Vakuum-Hebegeräte von Eurotech<br />

Flächige Lasten bis 500 kg einfach wenden<br />

Bild: Eurotech<br />

Die Produktfamilie eT-Hover von Eurotech<br />

vereint Vakuum-Hebegeräte, die gleichzeitig<br />

drehen und schwenken können, mit einfacheren<br />

Geräten, die lediglich mit einer dieser<br />

Bewegungsarten auskommen. Auch Geräte<br />

zum reinen horizontalen oder<br />

vertikalen Transport von Lasten<br />

sind in der Familie enthalten.<br />

Die Serie eT-Hover-loop<br />

erweitert diesen hilfreichen<br />

Funktionspool um die Funk -<br />

tion des Wendens um 180°.<br />

Bedienen lässt sich das eT-<br />

Hover-loop über einen ergonomisch<br />

geformten Bediengriff.<br />

Alle wichtigen Funktionen<br />

sind direkt im Griff integriert.<br />

Die Vakuumerzeugung erfolgt über eine<br />

Vakuumpumpe mit angebautem Rückschlagventil,<br />

einem Vakuumspeicher und zwei Ma -<br />

gnetventilen zum Steuern von Saugen und<br />

Belüften. Ein schnelles Lösen der Lasten ist<br />

durch die Abblaseinrichtung möglich. Die<br />

180°-Wende wird bei den kleineren Geräten<br />

mit maximaler Tragkraft bis 250 kg durch<br />

einen Linearantrieb ermöglicht. Größere<br />

Geräte der Reihe führen das Wenden mithilfe<br />

eines Getriebemotors aus. Das Grundgerät<br />

des eT-Hover-loop ist modular aufgebaut,<br />

sodass es für die Anforderungen des An -<br />

wenders speziell angepasst werden kann.<br />

Bei den Modellen dieser Serie sind sowohl<br />

die Quertraversen, als auch die Saugplatten<br />

verschiebbar und ermöglichen somit eine<br />

perfekte Anpassung an die Bedürfnisse des<br />

Anwenders. Das eT-Hover-loop-500 eignet<br />

sich für flächige Lasten bis 500 kg. bec<br />

www.etvac.de<br />

Tsubaki-Kettenverschleißlehren für Rollenketten<br />

Große Brüder<br />

Bei regelmäßiger Prüfung der Kettentriebe in<br />

Anlagen lassen sich durch einen rechtzei -<br />

tigen Austausch der darin verbauten Rollenketten<br />

unerwartete Ausfälle vermeiden. Tsubaki<br />

hat für die Wartung solcher Kettentriebe<br />

sein Programm an Kettenverschleißlehren<br />

um große Größen erweitert. Weitere Kettenverschleißlehren<br />

wurden für die BS-Größen<br />

RS20B bis RS48B und die Ansi-Größen<br />

RS100 bis RS240 aufgelegt. Sie ergänzen<br />

das BS- und Ansi-Set mit den Größen RF06B<br />

bis RS16B und RS35 bis RS80. Die Ketten -<br />

Bild: Tsubaki Deutschland<br />

verschleißlehren sind korrosionsbeständig.<br />

Ihre robuste <strong>Konstruktion</strong> gewährleistet jederzeit<br />

eine genaue Messung über eine lange<br />

Lebensdauer. Alle Kettenverschleißlehren<br />

sind auch einzeln erhältlich. Die Verschleißlehre<br />

funktioniert nach dem Ampelprinzip:<br />

Die Kette ist so gut wie neu, wenn der<br />

Verschleiß


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Griffschalen von Ganter standardmäßig mit zwei verschiedenen Befestigungsoptionen<br />

Griffig schlank, oberflächenbündig verbaut<br />

Elegant verdeckt oder sichtbar verschraubt<br />

und in verschiedenen Oberflächen sowie Farben<br />

bestellbar: Die Griffschalen GN 7330 und<br />

GN 7332 erweitern das umfassende Normteilsortiment<br />

von Ganter. Im Gegensatz zu<br />

gewöhnlichen Griffen, haben Griffschalen<br />

den Vorteil, dass sie oberflächenbündig verbaut<br />

werden und damit bevorzugt dort zum<br />

Einsatz kommen, wo Platz gespart werden<br />

muss, wie z. B. beim Fahrzeugbau oder bei<br />

der Herstellung von Flightcases für die Veranstaltungstechnik.<br />

Der Normteilspezialist stellt<br />

mit seinen Griffschalen GN 7330 und GN<br />

7332 zwei Produkte vor, die Anwendern standardmäßig<br />

zwei verschiedene Befestigungs-<br />

optionen bieten: Die Griffschalen können entweder<br />

von der Vorderseite mit Senkschrauben<br />

oder von der Rückseite verdeckt mit<br />

Gewindestiften montiert werden. Darüber hinaus<br />

bietet der Hersteller die beiden Griffschalen<br />

jeweils mit oder ohne Dichtung an.<br />

Bei den abgedichteten Frontmontageversionen<br />

verhindern Senk-Dicht-Schrauben (neben<br />

der Gehäusedichtung) das Eindringen von<br />

jeglichen Flüssigkeiten oder Staub in den<br />

Gehäuseinnenraum. Die Griffschale GN 7330<br />

wird im Zink-Druckgussverfahren hergestellt<br />

und mittels Pulverlackierung standardmäßig<br />

in schwarz oder silber geliefert. Je nach<br />

Wunsch ist auch eine Beschichtung in jeder<br />

Bild: Ganter<br />

anderen Farbe möglich.<br />

Die Edelstahl-Griffschalen<br />

GN 7332 bestehen aus hochwertigem, tiefgezogenem<br />

und rostfreiem Edelstahlblech<br />

mit feinmatt gestrahlter Oberfläche. bec<br />

www.ganter-griff.de<br />

Hannover Messe: Halle 3, Stand N28<br />

Lagenpalettierer von Trapo: anpassbares, modulares System für Anwendungen in der Industrie<br />

Mit Highspeed sortenrein Lagen bilden<br />

Bild: Trapo<br />

Der Lagenpalettierer HLP 6000 von Trapo<br />

ermöglicht hohe Leistung auf engem Raum.<br />

Mit einer Stellfläche von 4 m 2 (Greifer und<br />

Säule) lässt sich das System in nahezu jedes<br />

Produktionsumfeld integrieren. Bei einem<br />

Lagengewicht von bis zu 200 kg bietet der<br />

HLP zudem eine Palettierleistung von bis zu<br />

zehn Lagen pro Minute. Anwender profitieren<br />

von reibungslosen Prozessen und können<br />

durch verbesserte Abläufe ihren Output<br />

steigern. Darüber hinaus ist das System individualisierbar,<br />

da es sich auf jedes Produkt<br />

einstellen lässt. Selbst bei großer Produktvielfalt<br />

und unterschiedlichen Formaten lassen<br />

sich perfekte, saubere Lagen und Stapel<br />

bilden. Neben der Basisversion ist der HLP<br />

6000 in zwei weiteren Bauweisen erhältlich:<br />

Als Variante mit y-Achse bedient das System<br />

mehrere Palettierplätze und kann sowohl mit<br />

hohem als auch mit niedrigem Einlauf agieren.<br />

Zudem ist er als Variante mit Drehmodul<br />

oder Verfahrachse sowie mit einer Kombina -<br />

tion aus beidem erhältlich. Bei dieser Bauweise<br />

agiert der HLP 6000 auf einer vorge -<br />

gebenen Länge, wobei die drehbare Variante<br />

in einem Radius von 180° arbeitet. bec<br />

www.trapo.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 91


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Mobile Geräte optimal ausrichten mit Tablethalter und Tabletarm von Item<br />

Alle Informationen immer im Blick<br />

Mit dem Tabletarm 8 und dem Tablethalter 8<br />

von Item richten Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz<br />

optimal nach den individuellen Anforderungen<br />

ein. Durch die horizontale oder vertikale<br />

Adaption an die Systemnut 8 ist dabei<br />

eine Informationsbereitstellung an unterschiedlichen<br />

Stellen möglich – egal ob stationär<br />

oder mobil, beispielsweise an Materialwagen.<br />

Zur Positionierung der mobilen Ge -<br />

räte wählt der Nutzer zwischen dem Tablethalter<br />

8 mit drei Gelenken und Tabletarm 8<br />

mit fünf Gelenken. Dabei ergeben sich durch<br />

den Doppelschwenkarm und die weiteren<br />

Friktionsgelenke zusätzliche Freiheitsgrade.<br />

Die gewünschte Position ist somit noch besser<br />

erreichbar. Bei beiden Varianten lässt sich<br />

das Tablet individuell neigen und um 360°<br />

drehen. So hat der Nutzer stets den perfekten<br />

Blick auf den Monitor und kann innerhalb<br />

kurzer Zeit zwischen Quer- und Hochformat<br />

wechseln. Durch die Klemmvorrichtung<br />

sind Tablets unterschiedlicher Größe einfach<br />

montierbar. Dabei erleichtert das synchrone<br />

Öffnen der Klemmung die Befestigung und<br />

Entnahme der mobilen Geräte. Eine Federmechanik<br />

sorgt für die zuverlässige Arretierung<br />

und verhindert so ein Verrutschen. Zum<br />

Schutz vor einem Zugriff durch Unbefugte verfügen<br />

die Komponenten darüber hinaus über<br />

eine mechanische Entnahmesicherung. bec<br />

www.item24.de<br />

Bild: Item<br />

Pneumatische Schwenkeinheit von Fipa<br />

Für Blechplatinen und andere großflächige Bauteile<br />

Bild: Fipa<br />

Mit der pneumatischen Schwenkeinheit bietet<br />

Fipa eine weitere kräfteschonende Lösung<br />

für höhere Ergonomie und Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz an. Die Erweiterung des<br />

Fipalift-Schlauchhebersortiments schwenkt<br />

Blechplatinen und andere großflächige Bauteile<br />

mit einem Gewicht von bis zu 180 kg<br />

um 90°. Die pneumatische Schwenkeinheit<br />

adaptiert den Schlauchheber Fipalift Expert.<br />

Der Hersteller verfolgt somit das Baukastenprinzip<br />

konsequent weiter. Die Montage der<br />

Schwenkeinheit erfolgt zwischen Schlauchheber<br />

und Lasttraverse. Als Komponente<br />

einer Handhabungslösung mit Fipalift Expert<br />

und Lasttraverse sorgt das Modul für ein<br />

rückenschonendes Aufnehmen und Schwenken<br />

schwerer Plattenware um bis zu 90°. Das<br />

Modul wird über ein handbetätigtes Ventil<br />

bedient und fährt beliebig alle Winkel von 0<br />

bis 90° an. In blech-, holz- und glasverarbeitenden<br />

Unternehmen ist das Schwenken von<br />

Plattenware ein häufiger Prozessschritt. Diese<br />

Betriebe lagern Plattenmaterial aus Platzgründen<br />

oftmals vertikal, die Verarbeitung<br />

erfolgt später jedoch horizontal. Auch die<br />

Anlieferung der Plattenware erfolgt meistens<br />

horizontal auf Paletten. Das manuelle<br />

Schwenken in der Fertigung ist unfallträchtig<br />

und bindet mindestens zwei Arbeitskräfte.<br />

Die Schwenkeinheit verringert die Unfall -<br />

gefahr, schont den Rücken der Arbeitskräfte<br />

und bindet nur einen Bediener.<br />

bec<br />

www.fipa.com<br />

Sicherheits-Funkfußschalter von Steute für Umformanlagen<br />

Zentrale Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

Bei Abkantpressen und anderen Umform -<br />

anlagen ist der Fußschalter die zentrale<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle. Er wird sehr<br />

häufig betätigt (im Dreischichtbetrieb sind bis<br />

zu 2 Mio. Schaltspiele pro Jahr realistisch)<br />

und übernimmt eine wichtige Sicherheitsfunktion,<br />

denn der Bediener kann mit ihm<br />

den Pressenhub nicht nur auslösen, sondern<br />

auch stoppen. Für diese Aufgabe hat Steute<br />

die dreistufigen Sicherheits-Fußschalter der<br />

GF/GFS-Baureihe entwickelt. Sie zeichnen<br />

sich u. a. durch hohe Standfestigkeit und eine<br />

niedrige Pedalhöhe aus, die eine ergono -<br />

mische und ermüdungsfreie Betätigung erlaubt.<br />

Das ist gerade beim Betrieb als Zustimmschalter<br />

wünschenswert, da das Pedal<br />

über längere Zeit in der Mittelposition gehalten<br />

werden muss. Die neueste Generation<br />

der Sicherheits-Funkfußschalter des Herstellers<br />

verzichtet auf eine Leitungsverbindung<br />

zur Presse und kommuniziert stattdessen<br />

über ein sicherheitsgerichtetes Funkprotokoll<br />

mit der zugeordneten Steuerung. Die drei -<br />

stufigen Fußschalter mit der Bezeichnung RF<br />

GFS 2D(VD) SW2.4-safe können in Anwendungen<br />

gemäß Performance Level e (EN ISO<br />

13849-1) und SIL 3 (IEC 61508) eingesetzt<br />

werden. Sie sind optional mit einer Tragestange<br />

und einem Not-Aus-Taster verfügbar,<br />

der das Stopp-Signal ebenfalls per Funk<br />

überträgt.<br />

bec<br />

www.steute.com<br />

Bild: Steute<br />

92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Edelstahl-Förderbandwagen für V-Schienen von Apullma<br />

Schnell und präzise verfahrbar bei minimaler Installation<br />

Bild: Apullma<br />

Apullma erweitert sein Angebot zur Entladung<br />

von Schüttgütern aus Waggons. Ab sofort<br />

verfügbar ist der – inklusive Fahrgestell –<br />

komplett aus Edelstahl gefertigte Förderbandwagen,<br />

der über eine V-Schiene auf Spur<br />

gehalten wird. Er ist schnell überall am Schienenstrang<br />

positioniert, ohne ihn lenken zu<br />

müssen, da die V-Schiene parallel zum Gleis-<br />

bett verlegt ist und der Förderbandwagen<br />

somit stets den gleichen Abstand zum Schienenstrang<br />

hält. Der selbstfahrende Wagen<br />

ist in Stahl- oder Edelstahlausführung verfügbar.<br />

In Edelstahlauslegung eignet er sich her -<br />

vorragend für agressive Stoffe. Sein Hauptförderband<br />

ist über Hydraulik flexibel einstellbar<br />

und damit auf spezifische Ausgabesituationen<br />

anpassbar. Das Aufgabeband<br />

ist ausfahrbar sowie im<br />

Neigungswinkel verstellbar und<br />

horizontal schwenkbar, sodass<br />

es flexibel unter den Ausgabeöffnungen<br />

der Waggons positioniert<br />

werden kann. Gesteuert<br />

wird der Förderbandwagen für<br />

V-Schienen über eine einfach<br />

zu handhabende Funkfernbedienung.<br />

Diese kann optional sogar<br />

die Position des Aufgabebands<br />

speichern<br />

bec<br />

www.apullma.de<br />

4-m-Mineralgussgestell von Rampf Machine Systems<br />

Mit einer Ebenheit und einer Geradheit von 0,02 mm<br />

Beim Abformen eines Mineralgussgestells<br />

mit einer Abformlänge<br />

von 4 m erreicht<br />

Rampf Machine Systems jetzt<br />

eine Ebenheit von 0,02 mm<br />

und eine Geradheit von<br />

0,02 mm. Im Mittelpunkt der<br />

verbesserten Abformtechnologie<br />

stehen der Herstellungsprozess<br />

der Lehre sowie<br />

die Reduzierung des Eigen -<br />

gewichts bei gleichbleibender<br />

oder höherer Steifigkeit. Darüber<br />

hinaus kommen neue<br />

Werkstoffe zum Einsatz, deren<br />

Eignung mithilfe umfangreicher<br />

FEM-Berechnungen<br />

geprüft wurde. Die Grundgenauigkeit der<br />

Abformlehre liegt bei 0,005 mm über die<br />

komplette Länge und wird aufgrund des optimierten<br />

Herstellungsprozesses prozesssicher<br />

realisiert. Mit dieser Weiterentwicklung<br />

können die Vorteile der Abformtechnologie<br />

fortan auch für größere Flächen genutzt werden.<br />

Bisher konnten Abformungen im Hundertstel-Millimeter-Bereich<br />

lediglich bis zu<br />

einer Abformlänge von 2,5 m prozesssicher<br />

Bild: Rampf Machine Systems<br />

realisiert werden. Das Abformen in temperierten<br />

Werkhallen ermöglicht die Herstellung<br />

präziser Flächen auf Maschinengestellen<br />

ohne spanende Bearbeitung. Dabei wird<br />

die Kontur hochgenauer Lehren mithilfe spezieller<br />

Belagsysteme (gefüllte Harze) auf den<br />

Mineralgussrohling übertragen.<br />

bec<br />

www.rampf-gruppe.de<br />

PROFILSCHIENENFÜHRUNGEN<br />

Wir bewegen.<br />

Hannover 01. – 05. April 2019<br />

HANNOVER MESSE<br />

Halle 15 Stand A20<br />

www.hiwin.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 93


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Kompakter SLA-3D-Drucker: präzise Ergebnisse dank Polymer-Lagertechnik<br />

3D-Druck für Jedermann<br />

Klein wie eine Kaffeemaschine und dabei groß in den Funktionen: Das ist<br />

der 3D-Drucker Pluto des Unternehmens 3Devised aus Kalifornien. Mit<br />

einer Größe von nur 155 mm × 155 mm × 290 mm ist er der wohl kleinste<br />

Top-Down-Stereolithografie-3D-Drucker der Welt. Seine Druckqualität reicht<br />

an die von industriellen 3D-Druckern heran. Um den Anforderungen nach<br />

Präzision, Chemikalienbeständigkeit und Schmiermittelfreiheit gerecht zu<br />

werden, greifen die Ingenieure bei der Auswahl ihrer Maschinenelemente<br />

auf die wartungsfreie Polymer-Lagertechnik von Igus zurück.<br />

Stefan Niermann, Leiter Geschäftsbereich Drylin Linear- und Antriebstechnik,<br />

Igus GmbH, Köln<br />

94 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

In seinem eleganten, zeitlosen Design passt der 3D-Drucker Pluto<br />

in jeden Haushalt. Entwickelt für Juweliere, Bastler und kleine Firmen<br />

können sich jetzt Tüftler und Designer ihre Teile mit Pluto selbst<br />

drucken: von Schmuck bis hin zu Spielzeugen oder Bauteilen für die<br />

eigene Erfindung. Die Idee zur Entwicklung dieses SLA-Druckers<br />

begann vor fünf Jahren. Viktor Bankó, Ingenieur und Gründer von<br />

3Devised war auf der Suche nach einem additiven Fertigungsver -<br />

fahren, um anwenderspezifische Gehäuseteile für die Elektronik zu<br />

drucken. Ein Druck der komplexen Formen mittels FDM-Verfahren<br />

erbrachte jedoch nur enttäuschende Resultate für den Ingenieur.<br />

Denn die Druckergebnisse waren zu ungenau.<br />

So kam Viktor Bankó gemeinsam mit seinem Bruder Barnabas und<br />

unterstützt von seinem Vater Balazs auf die Idee, eine bessere und<br />

zugleich kostengünstigere Lösung zu entwickeln, um kleine Serien<br />

von anwenderspezifischen, komplexen Kunststoffteilen präzise drucken<br />

zu können. Mit der Stereolithografie (kurz: SLA) wurde schnell<br />

das technisch optimale Verfahren auserkoren. Dabei wird ein Werkstück<br />

durch ein schichtweises Belichten von flüssigem Photopolymerharz<br />

aufgebaut. Daraus ergeben sich sehr filigrane Strukturen<br />

mit gleichzeitig glatten Oberflächen.<br />

Präzise Ergebnisse mit SLA-Top-Down-Verfahren<br />

Beim SLA-Druck wird zwischen der Bottom-Up- und der Top-Down-<br />

Technologie unterschieden. Beim Bottom-Up-Prinzip gibt es nach<br />

jeder gehärteten Schicht eine signifikante Schälkraft, wodurch Drucker<br />

langsamer und weniger zuverlässig sind. Diese Kräfte wirken<br />

nicht nur auf die gedruckten Objekte, sondern auch auf die Wannenbeschichtung,<br />

was deren Lebensdauer begrenzt. Die jungen Gründer<br />

entschieden sich daher, das Top-Down-Prinzip einzusetzen.<br />

Dabei wandert die Druckplattform nach jeder gedruckten Schicht<br />

weiter nach unten in den Kunstharzbehälter. Der Nachteil dieses<br />

Ansatzes besteht darin, dass der gesamte Tank gefüllt sein muss.<br />

Daher wurde der Tank mit Glyzerin befüllt und nur das Harz daraufgegeben.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Dichte setzt sich das Harz<br />

auf der Oberfläche ab. Als zusätzlicher Bonus für die Optik ist Gly -<br />

zerin wasserklar. Nach dem Bau des ersten funktionstüchtigen<br />

3D-SLA-Druckers entschieden sich die Brüder Bankó mit Unterstützung<br />

von Freunden, ein marktfähiges, kleines und erschwingliches<br />

Desktop-Gerät in einem zeitlosen Design zu entwickeln, das die<br />

gesammelten Erfahrungen nutzt und in jeden Haushalt passt. So<br />

entstand 2015 der erste Prototyp, der nach dem Zwergplaneten<br />

Pluto benannt wurde. Heute ist Pluto mit einer Größe von<br />

155 mm × 155 mm × 290 mm als weltweit wohl kleinster Top-Down<br />

SLA-Drucker bereit für den Massenmarkt.<br />

Bild: Igus/Konradin Mediengruppe<br />

Eine Steilgewindespindel aus Edelstahl sowie<br />

eine Mutter aus Hochleistungskunststoffen von<br />

Igus sorgen für eine präzise und schmiermittelfreie<br />

Verstellung im kompakten SLA 3D-Drucker<br />

von 3Devised<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 95


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Für den sehr kompakten Bauraum wurde die Miniaturführung<br />

Drylin N aus Aluminium eingesetzt<br />

Bild: 3Devised<br />

Bild: 3Devised<br />

Der 3D-Drucker mit dem Namen<br />

Pluto ist laut Herstellerangaben<br />

der kleinste SLA-Drucker der Welt<br />

In Kombination mit einer Steilgewindespindel und einer<br />

gefrästen Spindelmutter aus dem Allroundwerkstoff<br />

Iglidur P210 wird die Bauplattform präzise und schmierfrei<br />

abgesenkt<br />

Bild: 3Devised<br />

Besondere Anforderungen an Maschinenelemente<br />

Vor allem an die Maschinenkomponenten von Pluto stellten die<br />

Entwickler besondere Anforderungen. Denn alle Elemente im Innenraum<br />

des Druckers müssen beständig gegen das eingefüllte<br />

Harz und Glyzerin und frei von Korrosion sein. Gleichzeitig sorgt<br />

die Mechanik für ein präzises Druckergebnis. Diese Anforderungen<br />

betreffen vor allem das zentrale Element des 3D-Druckers, die<br />

z-Achse, die für das Absenken der Bauplattform im Drucker verantwortlich<br />

ist. Die Entwickler von 3Devised setzten sich das Ziel, die<br />

z-Achse so steif und kompakt wie möglich zu machen. Durch den direkten<br />

Einbau der Achse in den Tank wurde der Abstand zwischen<br />

der Bauplattform und der Leitspindel verkürzt, um Präzision zu gewährleisten.<br />

Diese Designentscheidung war jedoch mit Problemen<br />

verbunden, denn eine Schmierung der Bauteile kam nicht infrage,<br />

da sie das Harz verunreinigen könnte.<br />

Hochleistungskunststoffe als Problemlöser<br />

Da Metall geschmiert und gewartet werden muss, war die Auswahl<br />

von Kunststoffkomponenten für die Entwickler eine naheliegende<br />

Lösung. Häufig verwendete Kunststoffe sind jedoch nicht mit<br />

Stereolithographieharzen kompatibel, was zu Quellung, Verzerrung<br />

und schließlich vollständigem mechanischen Versagen führt. „Hier<br />

kam uns Igus mit seinen Hochleistungskunststoffen zu Hilfe. Mit<br />

einer hochpräzisen Spindel, Muttern, Lagern und Linearführungen<br />

konnten wir eine z-Achse mit hoher Zuverlässigkeit konstruieren“, erklärt<br />

Viktor Bankó. Für den kompakten Bauraum wurde die Miniaturführung<br />

Drylin N aus Aluminium mit einer Länge von 160 mm mit<br />

dazu passenden Schlitten ausgewählt. In Kombination mit einer<br />

Steilgewindespindel aus chemikalienbeständigem und korrosionsfreiem<br />

Edelstahl und einer gefrästen Spindelmutter aus dem<br />

Allroundwerkstoff Iglidur P210 wird die Bauplattform präzise und<br />

schmierfrei abgesenkt.<br />

96 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: 3Devised<br />

Zur Lagerung des z-Achsensystems dient ein Gleitlager aus Iglidur P.<br />

Der Werkstoff zeichnet sich durch eine niedrige Wasseraufnahme,<br />

hohe Belastbarkeit und Verschleißfestigkeit aus. „Die Igus-Komponenten<br />

arbeiten wartungsfrei und präzise und lassen sich einfach<br />

montieren. Insbesondere jetzt, wo wir reif für den Massenmarkt<br />

sind, können wir auf Igus als einen zuverlässigen Lieferanten zählen“,<br />

lobt Bankó. Zur Finanzierung dieses Schrittes hat 3Devised<br />

erfolgreich bei einer Crowdfunding-Plattform teilgenommen. Der<br />

3D-Drucker Pluto, das Glyzerin und verschiedene Kunststoffharze<br />

sowie Zubehör sollen bald im eigenen Webshop erhältlich sein. bec<br />

www.igus.de<br />

www.3devised.com<br />

In wenigen Minuten zur passenden Spindel<br />

Mit dem Stereolithografie-Verfahren<br />

können sehr filigrane Strukturen mit<br />

gleichzeitig glatten Oberflächen<br />

gedruckt werden<br />

Detaillierte Informationen zu den schmierfreien<br />

Gewindesystemen:<br />

hier.pro/yuxJb<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand H04<br />

INFO<br />

Ist der Anwender auf der Suche nach einer Spindel, so<br />

bedeutet dies meist einen hohen Aufwand. Denn technische<br />

Zeichnungsfähigkeiten sowie der Zugriff auf ein CAD-<br />

Programm sind gefordert. Damit jeder Kunde auch ohne tiefgehendes<br />

technisches Knowhow und CAD-Software schnell<br />

an seine passende Gewindespindel und die dazugehörige<br />

Zeichnung gelangt, hat Igus jetzt einen Spindelkonfigurator<br />

entwickelt. Mit diesem kann sich nun jedermann seine<br />

individuell gefertigte und langlebige Spindel gestalten,<br />

die optimal in seine Anwendung passt.<br />

Die Konfiguration erfolgt ganz schnell, innerhalb von drei<br />

Schritten: Im ersten Schritt kann der Anwender den Gewindetyp<br />

bestimmen. Neben dem klassischen Trapezgewinde<br />

und dem metrischen Gewinde hat der Nutzer die Möglichkeit<br />

auch das Dryspin-Steilgewinde zu wählen. Dieses ist ein von<br />

Igus patentiertes Gewinde, das für einen höheren Wirkungsgrad<br />

durch einen optimierten Flankenwinkel sorgt. Nach der<br />

Wahl des Gewindetyps kann der Anwender die Gewinde -<br />

richtung, das Material sowie die Spindellänge bestimmen.<br />

Im zweiten Schritt erfolgt die Konfiguration der Zapfen. Hier<br />

bietet der Konfigurator dem Nutzer die Möglichkeit den<br />

Die passende<br />

Spindel schnell<br />

konfiguriert und<br />

bestellt mit dem<br />

Online-Spindelkonfigurator<br />

Grundkörper von außen nach innen zu bearbeiten und<br />

zwölf Standardelemente wie Fase, Spannfläche oder Sicherungsring<br />

dem Zapfen hinzuzufügen. Im Konfigurations -<br />

prozess kann sich der Konstrukteur jederzeit die aktuelle<br />

Bemaßungszeichnung direkt herunterladen. Im dritten Schritt<br />

erhält der Anwender eine Komplettübersicht seiner Konfiguration.<br />

Er kann sich die Step-Datei für die weitere Konstruk -<br />

tion seiner Anwendung herunterladen, die Konfiguration für<br />

Folgeaufträge als Link speichern oder mit Kollegen teilen.<br />

Mit einem einfachen Klick lässt sich die fertig konfigurierte<br />

Spindel online bestellen.<br />

www.igus.de/spindelkonfigurator<br />

Bild: Igus<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 97


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Optimierte Insocoat-Lösungen: isolierte Lager zur Vermeidung von elektrischen Stromschäden<br />

Deutlich leistungsstärkere Variante<br />

Isolierte Lager verhindern frühzeitige Lagerausfälle, die letztlich durch elektrische Streuströme verursacht werden.<br />

Zu diesem Zweck müssen die Isolationseigenschaften der Lager stabil bleiben, insbesondere bei Lagerung, Handhabung<br />

und Betrieb in feuchter Umgebung. Deshalb hat SKF seine bewährten Insocoat-Lösungen weiter optimiert.<br />

Karl Preis, Experte für Beschichtungstechnik, SKF Österreich AG, Steyr, Österreich<br />

Bild: SKF<br />

Lagerschäden können auftreten, wenn elektrische Ströme den<br />

Wälzkontakt als leitende Verbindung nutzen – beispielsweise<br />

in elektrischen Fahrmotoren von Schienenfahrzeugen. Das Tribosystem<br />

eines Lagers bestimmt das elektrische Verhalten des Wälzkontaktes<br />

und die daraus folgenden Konsequenzen. Im Stillstand weist<br />

das Lager einen niedrigen ohmschen Widerstand auf, es befindet<br />

sich in einem gut leitenden Zustand. Aufgrund des relativ guten<br />

elektrischen Kontakts (Metall/Metall) sind nur sehr hohe Strom -<br />

stärken wie Schweißströme in der Lage, die Laufbahnoberfläche<br />

zu zerstören.<br />

Der ohmsche Zustand liegt vor, wenn das Lager unter Mischreibung<br />

einen erhöhten ohmschen Widerstand zeigt. In diesem Fall sind<br />

schon schwache elektrische Ströme von wenigen Ampere potenziell<br />

gefährlich. Im kapazitiven Zustand befindet sich das Lager unter<br />

Vollschmierung und verhält sich wie ein elektrischer Kondensator<br />

mit einer bestimmten Durchschlagspannung. Wenn die im Schmierfilm<br />

der Kontaktzone anliegende elektrische Feldstärke hoch genug<br />

ist (über dem Schwellenwert), treten elektrische Entladungen auf,<br />

die als EDM-Ströme (Electric Discharge Machining) bezeichnet<br />

werden.<br />

98 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

Die Insocoat-Lager mit<br />

integrierter elektrischer<br />

Isolierung eignen sich u. a. für<br />

Fahrmotoren in Schienen -<br />

fahrzeugen<br />

Allen Schadensfällen ist eines gemeinsam:<br />

Die Kontaktfläche der Laufbahn wird<br />

lokal aufgeschmolzen und die Materialeigenschaften<br />

des Stahls in diesem Bereich<br />

werden verändert. Außerdem können sich<br />

die Schmierstoffeigenschaften verändern.<br />

Dies hat negative Auswirkungen auf die<br />

Lagerleistung in Form von Laufbahn- und<br />

Schmierstoffschäden und führt zu erhöhtem<br />

Verschleiß und zunehmenden Lagervibrationen.<br />

Eine Möglichkeit, den potenziell<br />

zerstörerischen Auswirkungen schädlicher<br />

elektrischer Ströme entgegenzu -<br />

wirken, ist die Verwendung einer im Lager<br />

integrierten elektrischen Isolierung.<br />

Lager mit integrierter<br />

thermischer Spritzschicht<br />

Bei den Insocoat-Lagern von SKF sind die<br />

Außenflächen des Außen- oder Innenrings<br />

mit einer elektrisch isolierenden Beschichtung<br />

versehen, wodurch eine elektrische<br />

Isolation in das Lager integriert ist. Die<br />

Beschichtung besteht aus einem oxid -<br />

keramischen Material und wird durch ein thermisches Spritzver -<br />

fahren auf das Lager aufgebracht. Am häufigsten handelt es sich<br />

dabei um reines Aluminiumoxid (Al 2<br />

O 3<br />

). Manchmal werden auch<br />

Oxidgemische verwendet, da unterschiedliche elektrische und mechanische<br />

Eigenschaften der daraus resultierenden Beschichtungen<br />

erwünscht sind.<br />

Beim thermischen Spritzen werden die Oxidpartikel in einem heißen<br />

Plasmastrom transportiert und geschmolzen. Dieser heiße<br />

Strom transportiert den Großteil der geschmolzenen Partikel zum<br />

vorbehandelten Substrat, wo sie abkühlen und die gewünschte Beschichtung<br />

bilden. Nach dem Spritzvorgang weist die Beschichtung<br />

eine gewisse Anzahl offener und miteinander verbundener Poren<br />

auf. Dies ist eine allgemeine Eigenschaft von thermischen Spritzbeschichtungen.<br />

Anzahl und Aussehen der Poren sind stark abhängig<br />

von den Parametern des Beschichtungsprozesses.<br />

Der Versiegelung der Poren kommt beim thermischen Spritzverfahren<br />

eine zentrale Bedeutung zu. Dadurch werden die Korrosionsgefahr<br />

verringert, die mechanischen Eigenschaften verbessert und die<br />

Isoliereigenschaften konstant gehalten, was in feuchten Umgebungen<br />

sehr wichtig ist. Bei elektrisch isolierenden thermischen Spritzbeschichtungen<br />

ist ein Versiegeln mit organischen Sieglern am


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Außenringlaufbahn eines Rillenkugellagers mit einer mattierten Laufbahn<br />

(Mikrokrater) als Folge von schädlichem Stromdurchgang<br />

Bild: SKF<br />

Bild: SKF<br />

zweckmäßigsten. Mögliche Versiegelungsstoffe haben unterschiedliche<br />

Eigenschaften in Bezug auf Viskosität, Aushärtungstemperatur,<br />

Verdampfungseigenschaften, Schrumpfung usw. Der gesamte Prozess<br />

des thermischen Spritzens und Versiegelns muss sorgfältig<br />

analysiert werden, um die gewünschten Beschichtungseigenschaften<br />

zu erzielen.<br />

Alte Insocoat-Generation: Manko ausgemerzt<br />

Bei einer Reihe von Anwendungen der bisherigen Insocoat-Lagergeneration<br />

wurden in sehr heißen, feuchten Umgebungen niedrige<br />

Isolationswiderstandswerte festgestellt. Der Widerstand elektrischer<br />

Isolatoren ist immer eine Kombination aus Oberflächen- und<br />

Volumenwiderstand. Neben den Materialeigenschaften sind beide<br />

Faktoren von der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur abhängig.<br />

Während der Oberflächenwiderstand auf eine Klimaänderung sofort<br />

reagiert, verändert sich der Volumenwiderstand über einen längeren<br />

Zeitraum. Wenn die Isoliereigenschaften außerhalb des gewünschten<br />

Bereichs liegen, muss das gesamte isolierende Beschichtungssystem<br />

verbessert werden.<br />

Experimente mit den Lagern der bisherigen Generation bestätigten<br />

die im Feld festgestellten niedrigen Werte durch Analyse des elektrischen<br />

Widerstands in direktem Kontakt mit Wasser. Es stellte sich<br />

heraus, dass die Beschichtung über einen langen Zeitraum Wasser<br />

absorbierte und dieser Effekt nach dem Trocknen vollständig rever -<br />

sibel war. Aufgrund der langen Zeitdauer der Widerstandsabnahme<br />

wurden Oberflächenströme, offene Porosität oder Risse als Ursache<br />

ausgeschlossen. Daher konnte nur das Beschichtungsmaterial,<br />

das Oxid und/oder der Versiegelungsstoff selbst die Ursache sein.<br />

Bei umfangreichen Forschungs- und Prüfaktivitäten wurden verschiedene<br />

Beschichtungs- und Versiegelungsstrategien evaluiert. So<br />

wurden beispielsweise verschiedene Spritzpulver, Versiegelungsstoffe<br />

und thermische Spritzstrategien getestet. Eine erste Auswertung<br />

erfolgte in direktem Kontakt mit Wasser. Obgleich dieser Test<br />

unrealistische Bedingungen darstellt (in realen Anwendungen wird<br />

das Lager oder der Motor nicht in Wasser getaucht), gibt er eine<br />

schnelle und genaue Rückmeldung über einen möglichen Erfolg<br />

oder Misserfolg.<br />

Neue Insocoat-Lager: deutlich leistungsstärker<br />

Die neue Insocoat-Lagervariante ist wesentlich unempfindlicher gegen<br />

Feuchtigkeit als die bisherige Lagergeneration. Selbst bei einer<br />

relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 90 % bei einer Temperatur<br />

von +30 °C bleibt der ohmsche Widerstand des getesteten Lagers<br />

6316/C3VL0241 bei über 2000 MΩ, während er bei der bisherigen<br />

Lagervariante auf knapp über 50 MΩ sinkt.<br />

Die neue Lagergeneration wurde dahingehend optimiert, dass auch<br />

in sehr feuchten Umgebungen ein hoher und stabiler elektrischer<br />

Isolationswiderstand vorhanden ist. Bei der Validierung wurden<br />

Alt und neu: Links (grau) ein Lager der bisherigen Insocoat-Generation,<br />

rechts (dunkelgrau) die optimierte Version<br />

Die neuen Insocoat-Lager wirken schädigenden Streuströmen dank ihrer<br />

optimierten Beschichtung besonders effektiv entgegen<br />

Bedingungen gewählt, die regelrecht extreme Klimabedingungen<br />

simulierten. Neben den hier aufgeführten Angaben wurden weitere<br />

Parameter überprüft und validiert, wie beispielsweise das Niedrigund<br />

Hochtemperaturverhalten (-40 bis +150 °C), die mechanische<br />

Leistungsfähigkeit (Schichthaftung, Ein-/Ausbaubeanspruchung,<br />

Schlagfestigkeit), das Hochspannungsverhalten bis 6 kV DC und die<br />

Medienverträglichkeit.<br />

bec<br />

www.skf.de<br />

Detaillierte Informationen zu den elektrisch isolierten<br />

und gegen Stromdurchgang geschützten Lagern:<br />

hier.pro/0lrcj<br />

Hannover Messe: Halle 27, Stand H30<br />

Bild: SKF<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 99


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Lineartechnik-Experte setzt bei der Automatisierung seiner Produktion auf Roboter und eigene Produkte<br />

Effizienter produzieren<br />

Fast jeder Betrieb sieht sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert: Wie kann man der hohen Nachfrage am<br />

schnellsten Rechnung tragen? Wo es geht, versucht man dies durch weitere Automatisierung zu erreichen. So auch<br />

der Lineartechnik-Experte HepcoMotion. Er analysierte seinen Produktionsablauf, um herauszufinden, an welcher<br />

Stelle durch den Einsatz eines Roboters die größte Effizienzsteigerung erreicht werden könnte.<br />

Tanya Frost, Public Relations, HepcoMotion, Tiverton, Großbritannien<br />

Der Kuka-Roboter transportiert<br />

Trägerplatten vom Karussell in die<br />

CNC-Fräsmaschine und verkürzt<br />

damit einen langwierigen, vorher<br />

manuell durchgeführten Prozess<br />

Hepco bietet über 42 große Produktlinien rund um Linearführungen<br />

an, mit Tausenden von Einzelkomponenten in verschiedenen<br />

Größen. Jedes lineare und umlaufende Produkt erfordert eine<br />

Wagenplatte. „Aufgrund der Wichtigkeit von Wagenplatten für wesentliche<br />

Teile unserer Produktpalette entschieden wir uns, in diesem<br />

Bereich eine Automatisierung vorzunehmen. Insbesondere bot<br />

sich die Automatisierung des Be- und Entladens unserer CNC-Fräsmaschine<br />

an. Zum einen werden durch die Automatisierung personelle<br />

Kapazitäten frei, die wir dann anderweitig einsetzen können,<br />

zum anderen kann durch die Automatisierung in diesem Bereich insgesamt<br />

eine schnellere Produktionszeit für viele Produkte erreicht<br />

werden“, erklärt Barry Engstrom, Manufacturing Director bei Hepco.<br />

Robotereinsatz zur Produktivitätssteigerung<br />

Die RoboDrill-T21i-CNC-Fräsmaschine produziert im Stammwerk<br />

von HepcoMotion in Devon, Großbritannien, Wagenplatten für<br />

Hepcos Produktportfolio. Bis dato war es Aufgabe des Maschinen-<br />

führers, die gesägten Rohlinge in<br />

ein Karussell zu laden und diese<br />

nach den durchgeführten Bohrund<br />

Fräsarbeiten wieder an dieselbe<br />

Stelle im Karussell zurückzubringen.<br />

Diese zeitraubende<br />

Aufgabe sollte durch einen Ro -<br />

boterarm ersetzt werden. „Die<br />

Herausforderung an den Roboter<br />

war es vor allem, unterschied -<br />

liche Größen und Materialien<br />

verarbeiten zu können“, so der<br />

Produktionsmanager.<br />

Aufgrund seiner Flexibilität entschied<br />

sich Hepco für den Kuka<br />

KR 10 R1100 sixx (KR Agilus).<br />

Dank des soliden Designs ermöglicht der KR Agilus sixx maximale<br />

Wiederholgenauigkeit und kontinuierliche Präzision. Mit seiner<br />

extremen Geschwindigkeit reduziert er zudem die Zykluszeiten und<br />

erhöht die Fertigungsqualität, ohne jemals aus dem Takt zu geraten.<br />

Gesteuert wird die Roboterbewegung über eine Omron-SPS-Steuerung:<br />

Das System wird je nach Bedarf bewegt, sodass der Roboter<br />

die unbearbeiteten Platten aufnehmen kann.<br />

Für das Karussell selbst benutzt Hepco eine Ringführung aus seiner<br />

PRT2-Serie. Das Ringsystem mit integriertem Ritzelantrieb ermöglicht<br />

eine komplette 360°- oder Segment-Bewegung und kann Belastungen<br />

von bis zu 9300 N aufnehmen. Insgesamt können 84 Platten<br />

in das Karussell geladen werden: sechs Stapel zu je 14 Platten.<br />

Die Zykluszeit hängt von der Größe der Wagenplatten ab und kann<br />

zwischen 9 und 14 min pro Platte liegen, einschließlich der Roboterumrüstzeit.<br />

Abhängig vom Produkt beläuft sich damit die komplette<br />

Zykluszeit auf 13 bis 21 h. Insbesondere die Möglichkeit, dank des<br />

Roboters auch nachts weiterzuarbeiten, steigert den Output.<br />

Bild: HepcoMotion<br />

100 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: HepcoMotion<br />

Bild: HepcoMotion<br />

Das automatische Schließen der Türen wird durch einen Hepco-<br />

Double-Action-Actuator (Dapdu) ermöglicht<br />

Hepcos PRT2-Ring ermöglicht die kreisende Bewegung des Karussells<br />

Maximale Sicherheit<br />

„Natürlich ist die Sicherheit unserer Mitarbeiter sehr wichtig. Darum<br />

befinden sich Karussell und Roboter neben der CNC-Maschine<br />

hinter einem Sicherheitskäfig aus unseren MCS-Aluminiumprofilen<br />

und die Schutztüren sind mit Sicherheitstorschaltern so verriegelt,<br />

dass die Stromversorgung aller beweglichen Teile vor dem Öffnen<br />

der eigentlichen Schutztüren unterbrochen wird,“ erklärt Engstrom.<br />

Die Sicherheitsschiebetüren, die die Roboterzelle mit der CNC-<br />

Maschine verbinden, sind mit der Zweiwege-Lineareinheit Dapdu2<br />

von Hepco ausgestattet, die sich ideal für den Betrieb von automa -<br />

tischen Türen in zahlreichen Fertigungsanwendungen eignet. Die<br />

aus MCS-Aluminiumprofilen gefertigten Türen und die beiden Laufwagen<br />

ermöglichen symmetrisches und gleichzeitiges Öffnen bei<br />

Geschwindigkeiten von bis zu 6 m/s. Das Dapdu2-System erlaubt<br />

die Verwendung von zwei schmaleren Türen, wodurch der Platzbedarf<br />

auf ein Minimum reduziert wird und die CNC-Maschine damit<br />

schneller zugänglich macht.<br />

„Ein gutes Jahr läuft die automatisierte Produktion jetzt in diesem<br />

Bereich. Wir sind mit den erreichten Produktionssteigerungen vollständig<br />

zufrieden. Oft arbeiten wir mit Kunden, die unsere Linearoder<br />

Ringführungen im Zuge einer Automatisierung kaufen. Jetzt<br />

waren wir selbst dran. Für uns hat sich die Investition tatsächlich<br />

gelohnt. Einmal weil wir eine Produktionssteigerung erreichen<br />

konnten und auch, weil wir unserem Mitarbeiter eine zeitraubende<br />

Arbeit abnehmen konnten und diese Zeit jetzt sinnvoller genutzt<br />

werden kann,“ so das Fazit von Engstrom.<br />

bec<br />

www.hepcomotion.com/de<br />

Detaillierte Informationen zu den Präzisions-Ringund<br />

-Ovalschienensystemen:<br />

hier.pro/kiZbc<br />

„Fortschritt kommt<br />

durch den intelligenten<br />

Gebrauch von Erfahrung<br />

zusammen.“ Elbert G. Hubbard<br />

Unser Unternehmen vereint Tradition und Moderne. So fi nden wir perfekte Lösungen<br />

für unsere Kunden. Denn das ist unsere Passion. Seit 100 Jahren.<br />

Entwicklung<br />

Innovationen<br />

Erfahrung<br />

Miteinander<br />

Findling Wälzlager GmbH, Schoemperlenstr. 12, 76185 Karlsruhe, Telefon: +49 721 55 999-0, E-Mail: sales@fi ndling.com, www.fi ndling.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 101


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Automatisierte Formatverstellungen aus Edelstahl für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie<br />

Korrosionsbeständige Alleskönner<br />

In einer Zeit steigender Produktvielfalt und sinkender Losgrößen sind in vielen Bereichen zuverlässige, automa -<br />

tisierte Zustellachsen eine entscheidende Voraussetzung für einen flexiblen und dennoch wirtschaftlichen Produktionsprozess.<br />

Sie senken die Rüstzeiten und sorgen für exakte Wiederholbarkeit sowie Vielseitigkeit. Zudem<br />

helfen sie, Fehler beim Einstellen der Maschine zu vermeiden. RK Rose+Krieger und Lenord + Bauer kooperieren<br />

bei automatisierten Formatverstellungen aus Edelstahl für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie.<br />

Bernd Klöpper, Leiter Marketing, RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />

Die Lebensmittelindustrie stellt hohe Anforderungen an die<br />

Korrosionsbeständigkeit und Reinigungsfähigkeit automati -<br />

sierter Formatverstellungen<br />

Formatverstellung in der Lebensmittelindustrie zu konzipieren.<br />

Und so werden bei dem jüngsten Projekt der<br />

fachübergreifenden Zusammenarbeit der beiden Unternehmen<br />

Powerdrive-Stellantriebe in der Edelstahlausführung<br />

von Lenord + Bauer mit den E-II-Einrohr-Lineareinheiten<br />

aus Edelstahl von RK Rose+Krieger zu korrosionsbeständigen<br />

und wash-down-fähigen automatisierten<br />

Zustellachsen kombiniert.<br />

Auch bei der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln steigt<br />

der Grad der Automatisierung und damit der Bedarf an automatischen<br />

Formatverstellungen. Werden beispielsweise bei der<br />

Backwaren- oder Süßigkeitenherstellung Teige, Schokolademasse<br />

oder ähnliches mit Walzen gleichmäßig auf einem Förderband verteilt,<br />

wird die Höhe der Walze und damit die Dicke der jeweiligen<br />

Masse über eine Zustellachse automatisch eingestellt. Auch beim<br />

Handling verpackter flüssiger oder viskoser Lebensmittel bedarf es<br />

automatischer Formatverstellungen, um die Verpackungsmaschinen<br />

flexibel auf die unterschiedlichen Gebindeeigenschaften einzustellen.<br />

Allerdings müssen bei solchen Anwendungen die Zustellachsen<br />

gemäß den Hygienevorschriften der Lebensmittelherstellung korrosionsbeständig<br />

und wash-down-fähig sein. Nur dann halten sie<br />

den aggressiven Reinigungsmitteln stand, die eingesetzt werden,<br />

wenn beispielsweise einzelne Verpackungen beschädigt werden<br />

und damit eine Reinigung der Anlage erforderlich wird.<br />

Die RK Rose+Krieger GmbH aus Minden und die Lenord, Bauer &<br />

Co. GmbH aus Oberhausen arbeiten bereits seit einigen Jahren erfolgreich<br />

auf dem Gebiet der automatisierten Formatverstellungen<br />

zusammen und bieten in Kooperation aufeinander abgestimmte<br />

Lösungen an. RK Rose+Krieger liefert die Linearachsen und Lenord<br />

+ Bauer die elektromotorischen Stellantriebe. Da war es naheliegend,<br />

auch korrosionsbeständige Lösungen für die automatisierte<br />

Einrohrachse aus Edelstahl<br />

„Die Entwicklung einer Formatverstellung aus Edelstahl<br />

war für uns ein logischer Schritt. Wir haben bereits in der<br />

Vergangenheit E-II-Einrohrachsen aus Edelstahl als Sonderlösung<br />

geliefert und nun die beiden gängigen Baugrößen<br />

30 und 40 als Weiterentwicklung in unser Standardprogramm<br />

aufgenommen. Zudem konnten wir zahlreiche<br />

Synergien nutzen“, erklärt Jörg Töhte, Key Account Manager<br />

bei RK Rose+Krieger. So bieten die Mindener Spezialisten für<br />

Linear-, Profil- und Verbindungstechnik bereits seit einigen Jahren erfolgreich<br />

Rohrverbindungselemente aus Edelstahl an. Diese Robust<br />

Clamps kommen nun bei den Edelstahlausführungen der Ein -<br />

rohrachsen als Anbindungselemente und Führungsschlitten zum<br />

Einsatz. Dabei erleichtert die Variantenvielfalt der Befestigungs -<br />

elemente die Anbindung an die bauseitige <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Bild: endostock-Fotolia.com<br />

Korrosionsbeständige Rohrsystem-Lineareinheit<br />

Die Edelstahlversion der Einrohr-Lineareiheit E-II eignet sich für<br />

leichte bis schwere Verstellaufgaben. Sie ist 100 % korrosionsbeständig<br />

und besitzt gegenüber den Standardeinheiten einen erweiterten<br />

Temperaturbereich von -30 bis +80 °C – auf Wunsch ist hier<br />

durch den Austausch des Gleitbuchsenmaterials des Führungsschlittens<br />

sogar noch eine Steigerung möglich. Da die Edelstahl -<br />

achsen zudem mit lebensmittelunbedenklichen, FDA-konformen<br />

Schmierstoffen arbeiten und wash-down-fähig sind, empfehlen sie<br />

sich beispielsweise für die Breiten-, Höhen- und Längenverstellung<br />

in Verpackungsmaschinen der Lebensmittelindustrie.<br />

Das Endelement der Rohrsystem-Lineareinheiten ist als Edelstahlkugellager<br />

für die Spindellagerung ausgeführt und serienmäßig<br />

mit Ablaufbohrungen versehen. Edelstahlabdeckungen für die<br />

Lagersitze und die Führungsnut dienen der optischen Verkleidung,<br />

102 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Transportsysteme<br />

100 % korrosionsbeständig und<br />

wash-down-fähig – die E-II-Einrohr-<br />

Lineareinheiten aus Edelstahl in<br />

den Baugrößen 30 und 40<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Befestigungselemente aus der Robust-Clamps-<br />

Serie ermöglichen die einfache Anbindung der<br />

E-II-Edelstahl-Lineareinheit an die Maschine<br />

Bild: RK Rose+Krieger<br />

Die E-II-Edelstahl-Formatverstellungen von<br />

RK Rose+Krieger werden optimal durch die<br />

Stellantriebe von Lenord + Bauer ergänzt<br />

sind jedoch gleichzeitig ein effektiver Staubschutz und können auch<br />

als Hubbegrenzung genutzt werden. Die Einrohreinheiten aus Edelstahl<br />

sind mit Rechts- oder Links- sowie Rechts- und Linksgewinde<br />

lieferbar. Dabei eignet sich die Variante mit Rechts- und Linksgewinde,<br />

bei der sich die Schlitten aufeinander zubewegen, vor allem für<br />

Formatverstellungen. Optional kann ein zweiter, lose mitlaufender<br />

Führungsschlitten vorgesehen werden.<br />

Kompakte, stufenlose Stellantriebe<br />

RK Rose+Krieger kombiniert seine Edelstahlachsen mit den Positionierantrieben<br />

vom Typ Powerdrive GEL 6110 von Lenord + Bauer.<br />

Der kompakte elektromotorische Stellantrieb eignet sich für den<br />

Einsatz in Verpackungsmaschinen sowie Nahrungs- und Abfüllan -<br />

lagen und ist hier die deutlich kostengünstigere Alternative gegenüber<br />

den üblicherweise verwendeten feuchtigkeitsgekapselten<br />

High-end-Motoren. In seinem korrosionsbeständigen Gehäuse aus<br />

Edelstahl (Schutzart IP67) vereint er einen bürstenlosen DC-Motor<br />

und einen 32-Bit-Mikroprozessor mit einer kompakten Endstufe und<br />

einem leistungsfähigen Getriebe sowie einem magnetisch abso -<br />

luten Multiturngeber. Für die Anbindung der Stellantriebe an die<br />

jeweilige Anlage bietet Lenord + Bauer dezentrale Steuereinheiten<br />

wie die Powerdrive-Box. Sie kann bis zu fünf Antriebe regeln und<br />

mit Spannung versorgen. Eine steckbare Schnittstelle erleichtert<br />

das Einbinden der Box in gängige Industrienetze und sichert den<br />

Datenaustausch mit der Anlagensteuerung.<br />

Auch eine nachträgliche Ausrüstung einer Produktionsanlage mit<br />

automatisierten Formatverstellungen ist ohne großen mechanischen<br />

Aufwand möglich.<br />

bec<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

www.lenord.de<br />

smallFLEX<br />

smalFLEX: Ein durchgängiges<br />

Konzept der ganzheitlichen<br />

Modularität zur Realisierung<br />

echter Plug & Produce<br />

Funktionalität.<br />

smalFLEX kann im laufenden<br />

Betrieb umgerüstet werden.<br />

Der konsequent modulare<br />

Aufbau, vom Transport der<br />

Werkstückträger über die<br />

Zuführung der Bauteile mittels<br />

Pick & Place-Systeme bis<br />

hin zu einzelnen Montageund<br />

Dispensvorgängen,<br />

ist Grundstein dieses völlig<br />

neuartigen Automatisierungssystems.<br />

Detaillierte Informationen zur automatischen<br />

Formatverstellung und Positionierung:<br />

hier.pro/OFoq8<br />

Hannover Messe: Halle 16, Stand E18<br />

www.ief-werner.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 1<strong>03</strong>


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Closed-Loop-Steuerung auf linearen Schrittmotorantrieben mit CANopen-Schnittstelle<br />

Antriebsplattform für<br />

kundenspezifische Anwendungen<br />

Warum teuer mit zu viel Performance, wenn es kostengünstig und auf die Anwendung zugeschnitten geht.<br />

Aus diesem Grund haben Adlos und Koco Motion „Kann-Motion“ entwickelt. Das aus einem Schrittmotor, Encoder<br />

und Steuerung bestehende Servosystem kommuniziert über eine RS232-Schnittstelle bei der Ausführung von<br />

Positionieraufgaben. Nun wurde die Antriebsplattform um einige Features erweitert, beispielsweise um eine<br />

CANopen-Schnittstelle.<br />

Angela Struck, Fachjournalistin in Langenpreising<br />

Rückansicht vom Drehtellermotor<br />

und dem Freigabemotor<br />

Das aus einem Schrittmotor, Encoder und Steuerung bestehende<br />

Servosystem „Kann-Motion“ ist eine Plattform für kundenspezifische<br />

Anwendungen auf Basis integrierter Schrittmotorsteuerungen.<br />

Das eine Konzept bietet somit viele Möglichkeiten für unterschiedlichste<br />

Anforderungen. Auf diese Plattform wird das platzsparende<br />

und kostenoptimierte Antriebssystem individuell angepasst.<br />

Und das lohnt sich häufig schon für verhältnismäßig kleine Stückzahlen<br />

ab 100 Stück.<br />

Neue Features<br />

Der Motor kann mit Hilfe des „Stepper-Config-Tools“ programmiert<br />

werden. Das Tool ist gratis und kann heruntergeladen werden<br />

(www.kannmotion.com/updates.php). Mit diesem einfach zu bedienenden<br />

Werkzeug lassen sich innerhalb kürzester Zeit selbst komplexe<br />

Abläufe und Regelalgorithmen effizient abbilden. Damit eröff-<br />

net das System neue Anwendungsfelder, die<br />

bislang oft anderen Technologien vorbehalten<br />

blieben: So wurde die Steuerung beispielsweise<br />

mit einem Linearaktuator kombiniert<br />

und konnte so einen Pneumatik-Zylinder ersetzen.<br />

Die Hublängen sind stufenlos flexibel.<br />

Innerhalb einer Bewegung lassen sich<br />

unterschiedliche Geschwindigkeiten realisieren.<br />

Für industrielle Anwendungen können<br />

die Stecker durch robuste Schraubanschlüsse<br />

ersetzt werden. Auf Wunsch lässt sich zudem<br />

die Schutzklasse auf IP65 erhöhen. Zur Vernetzung innerhalb komplexer<br />

Geräte verfügt das Servosystem neben der standardmäßigen<br />

RS232-Schnittstelle jetzt über eine CANopen-Schnittstelle. Für<br />

dieses Jahr ist zusätzlich noch eine IO-Link-Schnittstelle geplant.<br />

Bild: Koco Motion<br />

Anwendung Münzsortierer<br />

Zur letzten SPS haben die beiden Partner das Servosystem in der<br />

Anwendung eines Münzsortierers vorgestellt und damit eine komplexe<br />

Anwendung ohne SPS demonstriert. In diesem Münzsortierer<br />

werden Münzen vereinzelt, ihr Durchmesser gemessen, entsprechend<br />

in Position gebracht und schließlich dem richtigen Fach zugeführt.<br />

Der Münzsortierer wurde mit drei Kann-Motion-Antrieben aufgebaut,<br />

die über eine Ablaufsteuerung DIO (digitaler Input und<br />

Output) gesteuert werden. Jeder Servomotor hat dabei eine spezielle<br />

Aufgabe zu erfüllen. Der Freigabemotor dient als Schranke<br />

und lässt die Münze in das dafür vorgesehen Fach fallen. Der Vibrationsmotor<br />

befördert die Münzen in der Rutsche, indem der Schrittmotor<br />

absichtlich außer Tritt fällt und damit vibriert. Fällt eine Münze<br />

in die Rutsche durchbricht diese eine Lichtschranke und gibt dem Vibrationsmotor<br />

das Stoppsignal. Das Servosystem gibt dann ein<br />

Startsignal an den Drehtellermotor weiter. Nach Erhalt dieses Signals<br />

liest der Drehtellermotor den analogen Input ein. In der Pro-<br />

104 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


ELEKTROMOTOREN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: Koco Motion<br />

Die Münze befindet sich an der Messstelle und wird von der Schranke<br />

über den Freigabemotor zurückgehalten<br />

Bild: Koco Motion<br />

Der Münzsortierer veranschaulicht, dass sich mit dem Kann Motion auch<br />

ohne SPS eine komplexe Anwendung umsetzen lässt<br />

Bedieneroberfläche vom Stepper-Config-Tool: Hierüber lässt sich der<br />

Kann Motion einstellen, programmieren und steuern<br />

grammierung des Systems ist eine Tabelle hinterlegt, welche den<br />

Durchmesser der Münze einem Fach im Drehteller zuordnet. Der<br />

Drehteller dreht sich in Position und gibt dem Freigabemotor das<br />

Startsignal. Diese Anwendung lässt sich sehr vielseitig adaptieren<br />

so zum Beispiel in einem Rundtaktmontageautomaten oder an einem<br />

Paternoster. Der Münzsortierer soll aufzeigen, wie einfach und<br />

vor allem wie flexibel das Servosystem einsetzbar ist.<br />

Bild: Koco Motion<br />

Das Kann-Motion-Konzept<br />

Der kompakte Kann-Motion basiert auf typischerweise 80% Standardbauteilen<br />

und ist als geschlossener Regelkreis konzipiert. Er arbeitet<br />

auch im Dauerlauf zuverlässig wie ein Servomotor und lässt<br />

sich über Befehle oder Ablaufprogramme programmieren. Einsatz<br />

findet das Servosystem für Positionieraufgaben und Anwendungen,<br />

die einen geregelten Dauerlauf oder programmierten Bewegungsablauf<br />

benötigen. Die Lösung wird in den Flanschgrößen Nema 17,<br />

23, 24 und 34 mit Drehmomenten bis 10 Nm angeboten. Die Versorgungsspannung<br />

beträgt 24 V, 2 A bzw. 48 V, 10 A.<br />

jg<br />

www.kocomotion.de<br />

Details zum Servosystem Kann-Motion von Koco Motion<br />

und Adlos:<br />

hier.pro/fDB5D<br />

Hannover Messe: Halle 14, Stand L35<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 105


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Synchronmotoren für Ein- und Mehrachsen-Anwendungen<br />

Mit integrierter Regelelektronik<br />

Vor allem für Automatisierer und Anlagenbauer aus Lebensmittel-, Förder- und Mischtechnik ist die Baureihe HFI von<br />

Engel Elektroantriebe interessant. Die Synchronantriebe mit integrierter Regelelektronik und STO-Sicherheitsfunktion<br />

punkten unter anderem mit ihrer Kompatibilität zu vielen Feldbus-Standards und praxisnahen Features. Geeignet sind<br />

sie insbesondere für viele Ein- und Mehrachsen-Anwendungen.<br />

Michael Stöcker, Fachjournalist in Darmstadt<br />

Die Baureihe HFI von Engel Elektroantriebe<br />

umfasst vier integrierte<br />

Synchronmotoren mit Leistungen bis<br />

600 Watt und Nenndrehmomenten<br />

von bis zu 1,9 Nm mit Flanschmaßen<br />

von 47, 55, 65 und 75 mm<br />

Je nach Bedarf und Wunsch des<br />

Kunden ergänzt das Unternehmen<br />

seine integrierten<br />

Synchronmotoren der Baureihe<br />

HFI mit passenden Haltebremsen<br />

und Planetengetrieben<br />

Bild: Engel Elektroantriebe<br />

Die Baureihe HFI von Engel Elektroantriebe umfasst integrierte<br />

Synchronantriebe mit Leistungen bis 600 Watt und Nenndrehmomenten<br />

von bis zu 1,9 Nm. Sie setzt sich zusammen aus vier<br />

Modellen in den Größen 22, 26, 32 und 37 – mit Flanschmaßen von<br />

47, 55, 65 und 75 mm. Alle vier Antriebe werden zudem in zwei Systemlängen<br />

zwischen 30 und 90 mm angeboten. Über diese Basisparameter<br />

hinaus punkten die Synchronantriebe des Antriebsspezialisten<br />

mit ihrer umfangreichen Ausstattung, die Anwendern in<br />

ganz unterschiedlichen Branchen und Einsatzgebieten viele Möglichkeiten<br />

eröffnen. So etwa in der Lebensmittel-, Förder- und<br />

Mischtechnik sowie den Bereichen Transportwesen und Fördertechnik.<br />

Zu den Vorteilen der Antriebe gehören vor allem die Kompatibilität<br />

zu den wichtigsten industriellen Feldbus-Standards sowie die in<br />

die Antriebe integrierte Sicherheitsfunktion Safe Torque Off (STO).<br />

Offen für viele Busse<br />

Die Antriebe des Herstellers überzeugen in der Praxis als Servotechnik-Lösung<br />

sowohl für die <strong>Konstruktion</strong> dezentraler Standalone-Anwendungen<br />

als auch für die Realisierung komplexer Mehrachsen-Systeme.<br />

Dass sich die Synchronantriebe dabei in<br />

CANopen-, Ethercat-, Profinet- oder Ethernet/IP-Umgebungen einbinden<br />

lassen, bietet dem Anwender große steuerungstechnische<br />

Flexibilität. Für die Gestaltung von Kinematiken von hoher Dynamik<br />

– beispielsweise für schnell taktende Handhabungs- und Fördersysteme<br />

– erweist sich zudem die serienmäßig integrierte STO-Funktion<br />

als Vorteil. „Das elektronische Security-Feature nach PL [e] Kat 3<br />

und SIL-3 überzeugt mit sehr kurzen Reaktionszeiten. Dass dabei<br />

auch auf den Einsatz konventioneller, elektromechanischer Schaltgeräte<br />

verzichtet werden kann, reduziert die Kosten und schafft Freiraum<br />

im Schaltschrank“, erläutert Thomas Preußer, Geschäftsführer<br />

von Engel Elektroantriebe. Optisch zeigen sich die Synchronantriebe<br />

des Herstellers aus Walluf in einem smarten Motorlike-Design.<br />

Bild: Engel Elektroantriebe<br />

106 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


ELEKTROMOTOREN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bremsen und Getriebe<br />

Ausgelegt für den Betrieb an 24V und 48V werden die Synchronantriebe<br />

der Baureihe – je nach Bedarf und Wunsch des Kunden – mit<br />

passenden Haltebremsen und Planetengetrieben ergänzt. Da das<br />

Portfolio des Spezialisten für bürstenlose Drehstrom-Synchronmotoren<br />

optional immer auch die Realisierung von Sonderwünschen<br />

mit einschließt, erhalten die Kunden in der Regel einbaufertige Komplettlösungen.<br />

Übrigens: Die Antriebe setzen in puncto Leistung<br />

und Drehmoment auf der HBI-Serie (Nenndrehmomente bis 1,55<br />

Nm) des Unternehmens auf. Das bedeutet auch, dass sich das aktuelle<br />

Gesamtprogramm des Herstellers damit um eine weitere Premium-Baureihe<br />

mit universell und dezentral einsetzbaren Antrieben<br />

mit integrierter Regelelektronik erweitert.<br />

jg<br />

www.engelantriebe.de<br />

Bild: Engel Elektroantriebe<br />

Thomas Preußer, Geschäftsführer von Engel Elektroantriebe: „Mit unserer<br />

Baureihe HFI konnten wir auf der letzten SPS die Aufmerksamkeit von<br />

Herstellern aus den unterschiedlichsten Branchen wecken konnten.“<br />

Details zur HFI-Baureihe von Engel Elektroantriebe:<br />

hier.pro/OPX7O<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 107


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

Frequenzumrichter: Drei-Level-Technologie versus LC-Filter<br />

Verbesserte Motorströme<br />

Beim Betrieb von Elektromotoren werden zwischen Umrichter und Motor häufig LC-Filter eingesetzt. Diese ermöglichen<br />

es, entweder nur die Schaltflanken des vom Umrichter ausgegeben Pulsmusters zu entschärfen oder sogar annäherungsweise<br />

sinusförmige Motorspannungen und Ströme zu erreichen. LC-Filter sind immer dann nötig, wenn die getaktete<br />

Umrichter-Betriebsart zu einer unzulässig hohen Belastung der Motorisolation führt oder qualitativ schlechte<br />

Motorströme auftreten. Ein Frequenzumrichter mit Drei-Level-Technologie kann jedoch in beiden Fällen den Einsatz von<br />

LC-Filtern überflüssig machen.<br />

Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik, Sieb & Meyer AG, Lüneburg<br />

Bild: Sieb & Meyer<br />

Für die Isolation von Statorwicklungen gibt es einschlägige Leitfäden<br />

und Normen. So beschreibt die IEC 600<strong>03</strong>4-25 sehr genau<br />

die Grenzwerte von auftretenden Spannungsspitzen und Spannungs-Anstiegsgeschwindigkeiten,<br />

die an den Motorklemmen maximal<br />

auftreten sollten. Das grundsätzliche Problem beim Umrichter-<br />

Betrieb mit der gängigen Puls-Weiten-Modulation (PWM) liegt darin,<br />

dass die vom Umrichter an den Klemmen ausgegebene Spannung<br />

in Rechteckform nicht in gleicher Form an den Motorklemmen<br />

ankommt. Abhängig vom physikalischen Aufbau der Gesamtanlage<br />

bzw. Maschine und den verwendeten Motorleitungen können am<br />

Motor Spannungsspitzen von über 2000 V auftreten. Insbesondere<br />

die Motorleitungslänge hat einen großen Einfluss auf die Spannungsspitzen<br />

– und zwar bereits ab circa fünf Metern Länge.<br />

Spannungsspitzen vermeiden<br />

Hohe auftretende Spannungsspitzen belasten die Statorwicklungen<br />

enorm und können zu Isolationsdurchbrüchen führen, die die Statorwicklungen<br />

dauerhaft schädigen. Dies führt wiederum zu Kurz-<br />

108 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

Der Frequenzumrichter<br />

SD2M von Sieb & Meyer<br />

basiert auf der innovativen<br />

Drei-Level-<br />

Technologie<br />

schlüssen zwischen den Wicklungen. Eine bleibende Schädigung<br />

kann innerhalb von Sekunden, aber auch erst nach Monaten auftreten.<br />

LC-Filter können diesen Effekt sicher verhindern. Wer sie einsetzt,<br />

muss jedoch mit zusätzlichen Kosten, zusätzlichem Platzbedarf<br />

und Gewicht sowie Einbußen im Wirkungsgrad rechnen. Auch<br />

gilt es, LC-Filter vorab für die jeweilige Applikation auszulegen – das<br />

kostet Zeit und Flexibilität. Zur Bewertung von Spannungsspitzen<br />

werden sowohl die maximal auftretende Spannungs-Amplitude<br />

(U peak<br />

), aber auch die dabei auftretende Spannungsanstiegs-Geschwindigkeit<br />

(tr) herangezogen. Heutige Standardumrichter im<br />

Leistungsbereich ab ca. 2 kW werden in der Regel über das dreiphasige<br />

400-V-Netz versorgt und arbeiten mit einer Zwei-Level-PWM.<br />

Moderne und schnelle Halbleiterschalter erzeugen Spannungsspitzen<br />

am Motor, die nicht selten deutlich größer werden als 1000 V.<br />

Somit wird das Kriterium der Spannungsanstiegs-Geschwindigkeit<br />

(tr) immer wichtiger, wobei sich die Richtwerte häufig nicht einhalten<br />

lassen. In der Folge werden LC-Filter notwendig – sie sind aber<br />

nicht die einzige Option: Eine echte Alternative stellt die Umrichter-<br />

Technologie mit Drei-Level-PWM dar. Die maximalen Spannungssprünge<br />

betragen nur die Hälfte der Zwei-Level-Technologie. Das<br />

führt in der Regel dazu, dass die am Motor zu messenden maximalen<br />

Spannungsimpulse unter 1000 V liegen und damit auch die maximal<br />

erlaubte Spannungsanstiegs-Geschwindigkeit eingehalten werden<br />

kann – sogar mit modernsten Halbleitern. Die Folge: LC-Filter<br />

können entfallen.<br />

Qualität der Motorströme verbessern<br />

Für Drehstrommotoren ist es essentiell wichtig, dass die Qualität<br />

der eingeprägten Motorströme qualitativ sehr gut ist. Alles, was von<br />

der idealen Sinusform abweicht, erzeugt Verluste im Motor. Circa 90<br />

% dieser Verluste entstehen im Rotor und führen damit zu unerwünschten<br />

Erwärmungen. Der von der Sinusform abweichende<br />

Motorstromanteil wird durch den Umrichter mit seiner PWM-<br />

Arbeitsweise erzeugt und stellt sich als sogenannter Ripple-Strom<br />

dar. Dieser überlagert den sinusförmigen Motorstrom. Der sich einstellende<br />

Ripple-Strom ist abhängig von der Schaltfrequenz, der<br />

Umrichter-DC-Spannung und – ganz entscheidend – von der Motor -<br />

induktivität. Kleine Induktivitäten erzeugen große Ripple-Ströme,<br />

was insbesondere bei schnelllaufenden Synchronmotoren sehr ungünstig<br />

ist, da diese physikalisch bedingt sehr kleine Induktivitäten<br />

haben müssen. Die entstehende Rotorerwärmung kann extreme<br />

Auswirkungen auf die Rotorstabilität, die Permanentmagnete und<br />

die Lagerung haben. Die Probleme treten vor allem bei hohen Nenn-


ELEKTROMOTOREN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

drehzahlen des Motors auf. Um dies zu vermeiden, werden bei<br />

Standard-Umrichtern mit Zwei-Level-PWM und niedriger Schaltfrequenz<br />

häufig LC-Filter eingesetzt. Eine weitere Lösungsmöglichkeit<br />

besteht jedoch darin, die Schaltfrequenz für die PWM zu erhöhen.<br />

Wird sie verdoppelt, reduziert sich der Ripple-Strom in der Regel um<br />

die Hälfte. Technisch wie wirtschaftlich hat dies allerdings seine<br />

Grenzen. Zum einen sind schnell schaltende Leistungstransistoren<br />

im höheren Spannungsbereich teurer. Aber auch die Schaltverluste<br />

in der Endstufe nehmen stark zu, was sich ungünstig auf den Wirkungsgrad<br />

und damit auch den Kühlungsaufwand auswirkt. Außerdem<br />

reagieren nicht alle Motoren positiv auf eine Schaltfrequenz -<br />

erhöhung. Baubedingt kommt es vor, dass eine Erhöhung der<br />

Schaltfrequenz nur sehr wenig Verbesserungen in den Motorverlusten<br />

bringt. Dies ist hauptsächlich der Fall, wenn es sich um Synchronmotoren<br />

handelt, in denen keine Segmentierung der Permanentmagnete<br />

vorliegt.<br />

Drei-Level-Technologie in Kombination mit<br />

Schaltfrequenzerhöhung<br />

Alternativ besteht auch hier die Möglichkeit, die Drei-Level-Technologie<br />

einzusetzen. Dabei werden die Leistungshalbleiter der Endstufen<br />

technologiebedingt nur mit der Hälfte der Spannung beaufschlagt,<br />

wie sie bei der Zwei-Level-Technologie vorkommen. Somit<br />

ist es möglich, mit Leistungshalbleitern zu arbeiten, die für wesent-<br />

lich geringere Spannungen ausgelegt sind und damit (technologiebedingt)<br />

auch noch schneller schalten. Das Resultat: In der Endstufe<br />

entstehen weniger Schaltverluste und die Schaltfrequenz lässt sich<br />

deutlich erhöhen. Gleichzeitig wird der Motor im Vergleich zur Zwei-<br />

Level-Technologie nur mit 50 % der Spannungssprünge belastet. Allein<br />

durch den Einsatz der Drei-Level-Technologie lassen sich die im<br />

Rotor entstehenden Verluste um ca. 75 % reduzieren. Nutzt man<br />

nun beides, Drei-Level-Technologie und Schaltfrequenzerhöhung,<br />

lassen sich die im Rotor entstehenden Verluste um bis zu 90 % senken.<br />

LC-Filter können dann häufig komplett entfallen. Das Fazit: Umrichter<br />

mit Drei-Level-PWM sind in vielen Applikationen geeignet,<br />

um LC-Filter einzusparen. Lange Motorleitungen sind kein Hindernis<br />

und auch die Qualität des Motorstromes wird deutlich verbessert.<br />

Im Rotor entstehen weniger Verluste (Wärme), was insbesondere<br />

für schnelldrehende Motoren von Vorteil ist. Der Platzbedarf<br />

sowie Gewicht des Gesamtpaketes verringern sich und die Flexibilität<br />

in der Anwendung steigt.<br />

jg<br />

www.sieb-meyer.de<br />

Details zu den Frequenzumrichtern der Baureihe SD2M<br />

von Sieb & Meyer:<br />

hier.pro/EuLml<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 109


ANTRIEBSTECHNIK<br />

GETRIEBE<br />

Bild: Harmonic Drive<br />

Einbausätze der Baureihe CSG-2A sind in zehn Baugrößen erhältlich<br />

Drehmomentgesteigert mit lebenslanger Präzision<br />

Hohe Positioniergenauigkeit<br />

In vielen Anwendungen wie Industrierobotern, Schleifmaschinen, Bearbeitungszentren oder Handlingsystemen<br />

müssen die eingesetzten Bauteile leicht und kompakt sein. Daher hat sich Harmonic Drive bei seinen CSG-<br />

2A-Getriebe-Einbausätzen auf das Wesentliche beschränkt. Die Baureihe deckt einen breiten Drehmomentbereich<br />

ab und verfügt über eine hohe Lebensdauer. Aufgrund der Positioniergenauigkeit werden stabile<br />

Maschineneigenschaften mit kurzen Taktzeiten ermöglicht.<br />

Sebastian Finhold, Produktmanager Mechanik bei der Harmonic Drive AG, Limburg<br />

Handlingssysteme für Produktionsanlagen stellen extreme Anforderungen<br />

an ihre Antriebssysteme. Um kurze Zykluszeiten<br />

und somit eine hohe Effizienz beim Bauteilhandling zu gewährleisten,<br />

müssen die Antriebssysteme hochdynamisch beschleunigen<br />

und verzögern sowie Verfahrwege mit hohen Drehzahlen schnell<br />

überbrücken können. Darüber hinaus sollen die im Kollisionsfall auftretenden<br />

Schocklasten möglichst keine Schäden an den Antriebssystemen<br />

verursachen. Die Positionierung der Antriebssysteme<br />

muss mit höchster Präzision erfolgen, um hohe und reproduzierbare<br />

Bauteilqualität zu gewährleisten. Um im engen Maschinenraum die<br />

Bauteile zu bewegen, ist zudem ein kompakter Aufbau der<br />

Handlingssysteme erforderlich.<br />

Geeignet für hochdynamische Anwendungen<br />

Der Einbausatz der Baureihe CSG-2A eignet sich für solche hochdynamischen<br />

Anwendungen. Als Wellgetriebe mit lebenslanger Präzision<br />

zeichnet er sich durch Spielfreiheit sowie höchste Übertragungs-<br />

und Positioniergenauigkeit aus, die aufgrund der prinzipbedingten<br />

Vorspannung des Getriebes über die komplette Lebensdauer<br />

aufrechterhalten werden. Im Vergleich zu Standardwellgetrieben<br />

weist diese Baureihe bei unveränderten Abmessungen um 30% höhere<br />

Drehmomente auf (Spitzen-, Nenn-, Durchschnitts- und Kollisionsdrehmoment).<br />

Somit sind in der Anwendung höhere Beschleunigungen<br />

und Verzögerungen möglich und die Zykluszeiten können reduziert<br />

werden. Alternativ kann bei gleicher Belastung auch eine<br />

kleinere Getriebebaugröße ausgewählt werden. So ist eine kompaktere<br />

<strong>Konstruktion</strong> des Antriebssystems möglich. Durch das um 30%<br />

gesteigerte Kollisionsdrehmoment weist die Baureihe eine im Vergleich<br />

zu Standardwellgetrieben gesteigerte Robustheit gegenüber<br />

Schocklasten auf. Die höhere Belastbarkeit des Getriebes geht allerdings<br />

nicht zulasten der Lebensdauer. Im Gegenteil – die Lebensdauer<br />

konnte gegenüber dem Standardgetriebe um 40% gesteigert<br />

werden. Der Nutzer profitiert in der Anwendung somit von einer höheren<br />

Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Produktionsanlagen.<br />

Erhältlich in zehn Baugrößen<br />

Die Einbausätze der Baureihe sind erhältlich in zehn Baugrößen mit<br />

den Untersetzungen 50, 80, 100, 120 und 160 bei einem wiederholbaren<br />

Spitzendrehmoment zwischen 23 und 3419 Nm und einer<br />

Drehmomentdichte von 260 bis 545 Nm/kg. Die feine Staffelung der<br />

Baugrößen ermöglicht es, die am besten geeignete Getriebegröße<br />

für die Anwendung zu wählen und somit immer passend zu dimensionieren.<br />

Der Einbausatz bietet konstruktive Freiheit bei der Integration<br />

in die Anwendung. Durch Nutzung der vorhandenen Gehäusestruktur<br />

kann beispielsweise ein separates Getriebegehäuse vermieden<br />

werden. Weiterhin ist es möglich, das ohnehin vorhandene<br />

Lagersystem der Anwendung als Abtriebslager des Einbausatzes zu<br />

verwenden. Somit kann die <strong>Konstruktion</strong> auf Leichtbau optimiert<br />

werden. Durch die hohe Drehmomentdichte der Einbausätze der<br />

Baureihe ist zudem geringster Platzbedarf im Antriebssystem sichergestellt.<br />

Der präzise und spielfreie Getriebe-Einbausatz ist das<br />

zentrale Element der nach dem Wellgetriebeprinzip arbeitenden Getriebe<br />

und Servoantriebe. Einbausätze des Herstellers bestehen aus<br />

nur drei Präzisionsbauteilen: Wave Generator, Flexspline und<br />

Circular Spline. Während der Wave Generator das Antriebselement<br />

des Getriebes darstellt und sein ellipsenförmiger Grundkörper ein<br />

speziell entwickeltes Kugellager trägt, definiert sich der Flexspline<br />

als hochfestes, torsionssteifes, aber dennoch flexibles Bauteil mit<br />

110 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Harmonic drive<br />

Die Einbausätze decken einen breiten Drehmomentbereich ab und<br />

verfügen über eine hohe Lebensdauer<br />

Aufgrund der Positioniergenauigkeit der Einbausätze sind stabile Maschineneigenschaften<br />

mit kurzen Taktzeiten möglich<br />

Bild: Harmonic Drive<br />

Bild: Harmonic Drive<br />

Außenverzahnung zur zuverlässigen Übertragung hoher Lasten. Der<br />

Circular Spline ist als starrer Ring mit Innenverzahnung ausgeführt.<br />

Durch das Einfügen des Wave Generators nimmt der Flexspline dessen<br />

elliptische Form an. Der drehende Wave Generator bewirkt am<br />

Flexspline eine umlaufende Verformung. Das montierte Getriebe hat<br />

im Bereich der großen Ellipsenachse zwei symmetrisch gegenüberliegende<br />

Zahneingriffsbereiche. Die Drehung des Wave Generators<br />

bewirkt einen permanenten umlaufenden Zahneingriff von Flexspline<br />

und Circular Spline. Da der Ersterer zwei Zähne weniger als Letzterer<br />

aufweist, bewirkt eine Drehung des Wave Generators eine Relativbewegung<br />

des Flexsplines zum Circular Spline.<br />

Die wesentlichen Eigenschaften des<br />

Wellgetriebes beruhen maßgeblich<br />

auf dem Zusammenspiel seiner einfachen<br />

<strong>Konstruktion</strong> und dem einmaligen<br />

Prinzip der elastischen Deformation<br />

von Stahlzahnrädern<br />

Hohe Drehmomentdichte bei kleinen Abmessungen<br />

Die wesentlichen Eigenschaften des Wellgetriebes beruhen maßgeblich<br />

auf dem Zusammenspiel seiner einfachen <strong>Konstruktion</strong> und<br />

dem einmaligen Prinzip der elastischen Deformation von Stahlzahnrädern.<br />

Hohe Drehmomentdichte bei kleinen Abmessungen und geringem<br />

Gewicht ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen Getriebetypen<br />

den Einsatz in kompakteren und leichteren Anwendungen.<br />

Aufgrund des einfachen Aufbaus aus lediglich drei Basiskomponenten<br />

und der koaxialen Ausrichtung von An- und Abtrieb ist ein einfacher<br />

Anbau von Motoren sowie eine leichte Integration in die <strong>Konstruktion</strong><br />

möglich. Hohe Untersetzungen in einer Stufe, hohe Wirkungsgrade,<br />

Spielfreiheit sowie sehr gute Positionier- und Wiederholgenauigkeit<br />

sprechen für die Wellgetriebe des Herstellers. jg<br />

www.harmonicdrive.de<br />

Details zu den CSG-2A-Einbausätzen von Harmonic<br />

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ANTRIEBSTECHNIK<br />

GETRIEBE<br />

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Die bereits bekannten Maxxdrive-Industriegetriebe von Nord Drivesystems bieten hohe Abtriebsdrehmomente<br />

von 15 bis 250 kNm und eignen sich damit für den Einsatz in Heavy-Duty-Anwendungen wie Rührwerken, Bandantrieben,<br />

Mischern, Mühlen, Trommeln oder Brechern. Mit der neuen Baureihe XT wurde das Baukastensystem<br />

erweitert. Mit hohen thermischen Grenzleistungen ist diese jetzt für Anwendungen wie Bandförderanlagen in der<br />

Schüttgutlogistik optimiert.<br />

Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing, Nord Drivesystems Gruppe, Bargteheide<br />

Die neuste Industriegetriebe-Generation<br />

Maxxdrive XT ist insbesondere<br />

auf Anwendungen abgestimmt, in<br />

denen geringe Übersetzungen in<br />

Kombination mit hohen Leistungen<br />

gefragt sind<br />

Nord Drivesystems bietet zuverlässige, sichere und kundenindividuelle<br />

Antriebssysteme für die Beförderung von Schüttgütern.<br />

Alle Bestandteile der Antriebslösungen sind genau aufeinander<br />

abgestimmt und gewährleisten einen reibungslosen Betrieb<br />

auch unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen. Dazu gehören große<br />

Temperaturschwankungen, abrasive Umgebungsmedien sowie<br />

raue Betriebsbedingungen. Die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

der Lösungen des Herstellers unter diesen Herausforderungen<br />

hat sich in der Schüttgutindustrie bereits weltweit bewährt. Sie<br />

überzeugen durch lange Lebensdauer, hohe Zuverlässigkeit und hohe<br />

Präzision. Die optimale Abdichtung ermöglicht lange Einsatzzeiten<br />

ohne Leckagen.<br />

Bewährte Technik weitergedacht<br />

Die Maxxdrive-Industriegetriebe gehören seit zehn Jahren zum Programm<br />

des Antriebsspezialisten und wurden in dieser Zeit ständig<br />

zielgerichtet weiterentwickelt. Der Leistungs- und Drehzahlbereich<br />

der neu vorgestellten 2-stufigen Kegelstirnradgetriebe Maxxdrive<br />

XT wurde speziell für Anwendungen optimiert, in denen geringe<br />

Übersetzungen in Kombination mit hohen Leistungen gefragt sind.<br />

Das ist beispielsweise bei Bandförderanlagen in der Schüttgutlogistik<br />

und der Mineralienindustrie der Fall. Dort sind außerdem besonders<br />

robuste Lösungen wichtig, die widerstandsfähig gegen Ver-<br />

schmutzung und verlässlich im<br />

rauen Betrieb sind. Das erfordert<br />

besondere Abdichtungskonzepte<br />

mit möglichst geringem Wartungsaufwand.<br />

Außerdem sollten<br />

die Antriebsysteme nur mit Lüfterkühlung<br />

auskommen. Die anwendungsoptimierten<br />

XT-Industriegetriebe<br />

sind optimal darauf<br />

vorbereitet und können individuell<br />

auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten<br />

werden. Dank der<br />

modularen Baukastenstruktur können viele Optionen und Ausrüstungen<br />

der bestehenden Industriegetriebe-Serie genutzt werden.<br />

Aus dem bewährten Baukasten der Baureihe werden viele Bauteile<br />

übernommen, sodass die Lieferzeiten denen der Standard-Getrieben<br />

entsprechen.<br />

Die Abtriebsdrehmomente der XT-Baureihe liegen zwischen 15 und<br />

75 kNm bei einem Übersetzungsbereich von 6,3 bis 22,4. Zur Verfügung<br />

stehen die neuen Industriegetriebe in sieben Baugrößen für<br />

Leistungen von 50 bis 1500 kW und Drehmomente von 15.000 bis<br />

75.000 Nm. Die Serie ist im Unterschied zu den bisherigen Bauformen<br />

standardmäßig mit einem stark verrippten Block-Gehäuse und<br />

einem integrierten Axiallüfter ausgerüstet. Durch die vergrößerte<br />

Oberfläche und die Luftführungshauben wird die Luftkühlströmung<br />

optimiert und eine sehr hohe thermische Grenzleistung erreicht. So<br />

kann in vielen Fällen auf zusätzliche Kühloptionen verzichtet werden.<br />

Möglich wurde das durch Strömungssimulationen mittels<br />

Computational Fluid Dynamics (CFD), um das Design und die Abstimmung<br />

zum Lüfter zu optimieren. Zudem wurde das thermische<br />

Konzept im Prüffeld validiert und die Lösung anhand der gewonnen<br />

Erkenntnisse weiter verbessert.<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Wirtschaftliches Baukastensystem<br />

Die kompletten Antriebslösungen des Herstellers werden nach dem<br />

Baukastenprinzip kundenindividuell projektiert. Durch das abgestimmte<br />

Baukastensystem können auch für preissensible Branchen<br />

112 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Nord Drivesystems<br />

Maxxdrive-XT-Industriegetriebe sind für Bandförderanlagen in der<br />

Schüttgut- und Mineralienindustrie geeignet<br />

Lösungen angeboten werden. Grundlage ist ein vielfältiges Angebot<br />

aus Frequenzumrichtern, Motoren, Getrieben sowie Kupplungs- und<br />

Bremssystemen mit jeweils zahlreichen Optionen. Ausstattungsmerkmale<br />

wie auf den Prozess und das Getriebe abgestimmte<br />

Hydraulik-Kupplungen oder Taconite-Dichtungen, die Wellendichtringe<br />

effektiv gegen abrasive Stäube und korrosive Einflüsse schützen,<br />

sorgen für reibungslosen Betrieb. Große Wälzlager und Achsabstände<br />

erhöhen die Belastbarkeit und Lebensdauer der Komponenten.<br />

Hochpräzise Kegelräder bewirken einen geräuscharmen Betrieb.<br />

Vernetzte Wartungskonzepte<br />

Speziell für schwere Industriegetriebe erprobt der Spezialist aus<br />

Bargteheide zudem innovative Predictive-Maintenance-Konzepte.<br />

Die über den Frequenzumrichter vernetzten Antriebe des Herstellers<br />

können ihre Zustandsdaten über die Steuerung oder direkt in eine<br />

sichere Cloud kommunizieren. Ziel ist es, durch eine optionale<br />

Schwingungsüberwachung Änderungen des Zustandes frühzeitig<br />

zu erkennen, um eine vorausschauende Wartung planen zu können.<br />

Die Erfassung der Leistungsdaten sorgt zudem für eine optimierte<br />

Anlagendimensionierung sowie eine kontinuierliche Zustandsüberwachung<br />

(Condition Monitoring) der Antriebe.<br />

jg<br />

www.nord.com<br />

Bild: Nord Drivesystems<br />

Die Nord-Antriebslösungen werden nach dem Baukastenprinzip kundenindividuell<br />

projektiert. Durch das abgestimmte Baukastensystem können<br />

auch für preissensible Branchen Lösungen angeboten werden<br />

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Drivesystems:<br />

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Staubli ist eine in der Schweiz und anderen Ländern registrierte Marke der Stäubli International AG.<br />

© Stäubli 2019 | Photocredits: Stäubli<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 113


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

Im Gespräch: Sven Karpstein, Geschäftsführer KBK Antriebstechnik GmbH<br />

„Unsere Kupplung ermöglicht eine<br />

signifikante Zeiteinsparung“<br />

KBK Antriebstechnik hat die erste in der Länge verstellbare Metallbalgkupplung entwickelt, die servotauglich<br />

ist. Im Interview mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> erklärt Geschäftsführer Sven Karpstein, welchen Mehrwert<br />

diese Innovation für Anwender hat.<br />

Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Auf der Motek 2018 hat KBK Antriebstechnik<br />

unter anderem seine neue verstellbare Kupplung für Servoantriebe<br />

vorgestellt. Welche technischen Vorteile hat diese<br />

Kupplung und welchen Mehrwert bietet sie Konstrukteuren?<br />

Karpstein: Die Kupplung bietet den großen Vorteil, dass sie in der<br />

Länge stufenlos einstellbar ist und für die Verstellung beziehungsweise<br />

das Einstellen kein Werkzeug benötigt wird. Das heißt, das<br />

die Längenänderung ohne das Eingreifen eines Monteurs an der<br />

Maschine und somit automatisiert erfolgen kann, was eine enorme<br />

Zeitersparnis mit sich bringt.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Kupplungen dieses Typs wiesen bisher ein<br />

erhöhtes Spiel auf. Für die Anbindung an einen Servoantrieb<br />

muss das Drehmoment aber präzise und spielfrei übertragen<br />

werden. Wie haben Sie dieses Problem bei der neuen Kupplung<br />

gelöst?<br />

Karpstein: Grundlage bietet hier eine Kombination aus Buchsen<br />

und Führungen die extrem präzise aufeinander abgestimmt sind. Da<br />

in jeder Kupplung mehrere dieser Führungen zum Einsatz kommen<br />

werden diese so angeordnet, dass das Spiel in der Kupplung eliminiert<br />

wird.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Für welche Applikationen ist die längenverstellbare<br />

Metallbalgkupplung geeignet und gibt es schon<br />

konkrete Praxisbeispiele?<br />

Karpstein: Das längenverstellbare Kupplungssystem kann zum<br />

„Ein- und Auskuppeln“ verschiedener anzutreibender Teile (Werkzeuge,<br />

Prüflinge, Walzenkörper) verwendet werden. Weiterhin kann<br />

man durch dieses System Montagebohrungen in Montageglocken<br />

zum Beispiel von Getrieben weglassen und die Klemmschraube<br />

schnell und einfach lösen oder anziehen, nachdem man die Kupplung<br />

aus der Glocke gezogen hat. Ein Praxisbeispiel ist ein Druckmaschinenhersteller,<br />

der durch unsere Kupplung eine signifikante Zeiteinsparung<br />

bei dem Wechsel der Druckwalzen erzielen und gleichzeitig<br />

präziseres Druckergebnis erzielen konnte.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Bisher haben sie die Kupplung noch nicht<br />

als Standard-Reihe ins Programm aufgenommen. Warum?<br />

Karpstein: Die verschiedenen Anforderungen was maximale Längenverstellung,<br />

Drehmomente, Baugröße und Ausgleichelement<br />

angeht, waren bislang sehr kundenspezifisch. Es wird aktuell also<br />

im Einzelfall die für den Kunden ideale Konfiguration ausgelegt.<br />

Dank unseres Baukastensystems können wir das auf diese Art sehr<br />

schnell und kostengünstig umsetzen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lässt sich das Funktionsprinzip des Produkts<br />

auch auf andere Kupplungstypen übertragen wie beispielsweise<br />

Überlast- oder Sicherheitskupplungen?<br />

Karpstein: Das Funktionsprinzip lässt sich problemlos in jede<br />

„Kupplungsgattung“ übertragen. Ob nun in Kombination mit Metallbalgkupplung,<br />

Gelenkkupplung, starrer Kupplung oder in Verbindung<br />

mit einem Überlastschutz – es ist alles realisierbar.<br />

Bild: KBK Antriebstechnik<br />

114 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

Sven Karpstein, Geschäftsführer KBK Antriebstechnik GmbH: „Technische<br />

Grundlage der neuen Kupplung ist eine Kombination aus Buchsen<br />

und Führungen die extrem präzise aufeinander abgestimmt sind.“


nen sich dadurch für viele Einsatzgebiete, wo beispielsweise sehr<br />

hohe Drehmomente ausgeglichen werden müssen oder wo mehrere<br />

Wellen nacheinander miteinander verbunden werden müssen.<br />

Hier ist eine Kombination aus starren und flexiblen Kupplungen die<br />

optimale Wahl.<br />

Anders als herkömmliche Kupplungen dieses Typs ist die längenverstellbare<br />

Metallbalgkupplung von KBK mit Servo-Antrieben kompatibel<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eine aktuelle Neuvorstellung sind die starren<br />

Wellenkupplungen der Baureihe KBST. Für welche Einsatzgebiete<br />

eignen sich diese Kupplungen und warum ist das so?<br />

Karpstein: Das Besondere an den starren Kupplungen von KBK ist<br />

die Möglichkeit, unterschiedliche Bohrungskombinationen zu realisieren.<br />

Wir können hier sehr flexibel und kostengünstig auf Kundenanforderungen<br />

eingehen und somit eine viel größere Flexibilität in<br />

der <strong>Konstruktion</strong> des Kunden zulassen. Die starren Kupplungen eig-<br />

Bild: KBK Antriebstechnik<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die Entwicklung und <strong>Konstruktion</strong> von<br />

Produkten verändert sich durch die Digitalisierung. Insbesondere<br />

Simulationsprogramme und der 3D-Druck kommen dabei zunehmend<br />

zum Einsatz. Wie beurteilen Sie den Einsatz solcher<br />

Lösungen und nutzen Sie diese gegebenenfalls selbst?<br />

Karpstein: Durch die Digitalisierung werden Produktentwicklungszyklen<br />

enorm verkürzt und auch kundenspezifische Lösungen wesentlich<br />

vereinfacht. Simulationsprogramme sind hier bei KBK<br />

schon lange im Einsatz und ebenso bedienen wir uns des 3D<br />

Drucks, um schneller und kostengünstiger die Entwicklung neuer<br />

Produkte vorantreiben zu können.<br />

www.kbk-antriebstechnik.de<br />

Details zu den Metallbalgkupplungen von KBK<br />

Antriebstechnik:<br />

hier.pro/8AHhO<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 115


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

Die KSS-Kupplung sorgt für eine sichere Übertragung aller Kräfte und Drehmomente selbst bei kleinen Wellendurchmessern<br />

Bild: Jakob Antriebstechnik<br />

Kupplungslösungen von Jakob Antriebstechnik<br />

Für kleine und große Drehmomente<br />

Einrichtungen, die teure Anlagen im Störfall vor Folgeschäden schützen, gewinnen an Bedeutung.<br />

Sicherheitskupplungen gelten daher als Lebensversicherung der Maschine. Sie dienen als Überlastschutz,<br />

gleichen Wellenversätze aus und vermeiden so Lagerverschleiß. Jakob Antriebstechnik bietet<br />

für jeden Drehmomentbereich die passende Verbindung.<br />

In Spezial-Hochgeschwindigkeits-Prüfständen wird im Dauertest<br />

geprüft, wie sich unterschiedliche Schmierstoffe auf die Gleiteigenschaften<br />

von Lagern auswirken. Bei der <strong>Konstruktion</strong> eines solchen<br />

Prüfstandes müssen verschiedene Anforderungen berücksichtigt<br />

werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Antrieb. Neben<br />

einer querkraftfreien Lagerung ist die Kupplung ein nicht zu unterschätzendes<br />

Bauteil. Sie muss wesentliche Eigenschaften wie absolute<br />

Torsionssteife und gute Dämpfungseigenschaften mitbringen<br />

und alle Versatzfehler zwischen den Wellenenden präzise und nahezu<br />

kraftlos ausgleichen können.<br />

Für diese Einsatzfälle eigenen sich torsionssteife flexible Kupplungen<br />

generell gut. Die dünnen Metallbälge besitzen neben den ausgleichenden<br />

auch schwingungsdämpfende Eigenschaften. Die KSS-<br />

Kupplungen von Jakob mit 2-welligem Balg und geradem Zwischenstück<br />

sind flexibel und lassen sich problemlos montieren durch Verwendung<br />

von Konusbuchsen als Wellen-Naben-Verbindung. Sie versprechen<br />

eine sichere Übertragung aller Kräfte und Drehmomente,<br />

selbst bei kleinen Wellendurchmessern und ohne zusätzliche Passfeder.<br />

Der rotationssymetrische Aufbau gewährleistet ein dynamisches<br />

Betriebsverhalten, auch bei sehr hohen Drehzahlen. Zudem<br />

zeichnen sich diese Kupplungstypen durch eine hohe Torsionssteife<br />

und niedrige Rückstellkräfte bei Wellenversatz sowie ein niedriges<br />

Trägheitsmoment aus. Drehmomente von 25 bis 2.500 Nm sind<br />

möglich. Die KSS-Kupplungen werden häufig auch in Servo- und<br />

Stellantrieben verbaut.<br />

Lösung für hohe Drehzahlen<br />

Von klein zu groß: Eine sichere und exakte Übertragung der Drehmomente<br />

ist auch bei Präzisionsantrieben von Querschneidern essentiell.<br />

Dies wird durch den Einsatz von Stahlbalgkupplungen mit<br />

kraftschlüssiger Welle-Nabe-Verbindung gewährleistet.<br />

Die Metallbalgkupplungen der Baureihe KXL wurden für mittlere<br />

und große Antriebe bis maximal 65.000 Nm konzipiert. Ein besonderes<br />

<strong>Konstruktion</strong>smerkmal ist die dreiteilige Ausführung mit einem<br />

flexiblen Balgpaket als Zwischenstück. Dieses ausbaubare Zwischenstück,<br />

bestehend aus einem optimierten, verdrehsteifen Edelstahlbalg<br />

mit jeweils zwei Balgwellen pro Seite und einem längenvariablen<br />

Zwischenrohr, ist reibschlüssig (Schrauben ISO 4017/10.9)<br />

mit den beiden Naben verbunden. Hieraus resultiert eine erhebliche<br />

Montageerleichterung, da zum Beispiel im Wartungs- oder Servicefall<br />

eine aufwendige Demontage der schweren Antriebs- bzw. Abtriebsaggregate<br />

entfallen kann. Dem Konstrukteur stehen für den<br />

konkreten Einsatzfall mehrere Nabenvarianten zur Verfügung. Das<br />

116 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die KSS-Kupplung eignet sich für Drehmomente von 25 bis 2500 Nm<br />

Bild: Jakob Antriebstechnik<br />

Die KGE Metallbalgkupplung wurde für alle Getriebe mit<br />

Antriebsflansch entwickelt<br />

Bild: Jakob Antriebstechnik<br />

Nabentyp A/B: Kraftschlüssige, spielfreie Konus-Spannringverbindung<br />

– außen / innenliegend. Balgpaket radial nichtfrei ausbaubar<br />

Bild: Jakob Antriebstechnik<br />

Die Metallbalgkupplungen der Baureihe KXL wurden für mittlere und<br />

große Antriebe bis maximal 65.000 Nm konzipiert<br />

günstige Massenträgheitsmoment und der rotationssymetrische<br />

Aufbau gewährleisten ein gutes dynamisches Betriebsverhalten.<br />

Die KXL-Kupplungen sind vor allem für präzise Antriebe, wie beispielsweise<br />

für Druckmaschinen, Querschneider, Hauptspindelantriebe,<br />

Transferachsen oder Getriebeanbindungen geeignet. Ein Medientransport<br />

oder ein Parallelantriebsstrang durch den Kupplungsinnenraum<br />

ist grundsätzlich möglich. Die Anbindung an die Wellen<br />

kann wahlweise als Konusspannringnabe oder als Flanschnabe erfolgen.<br />

Folgende Varianten sind verfügbar:<br />

Nabentyp A: Kraftschlüssige, spielfreie Konus-Spannringverbindung<br />

– außenliegend – Balgpaket radial frei ausbaubar. Bei der Gesamtlänge<br />

„L4“ ist die axiale Längung des Balgpakets von 4 mm<br />

bei der Montage bereits berücksichtigt.<br />

Nabentyp B: Kraftschlüssige, spielfreie Konus-Spannringverbindung<br />

– innenliegend – Balgpaket radial nicht frei ausbaubar.<br />

Nabentyp F/G: Anbauflansch nach ISO 9409 oder Kundenangabe –<br />

Zentrierung außen bzw. innen. Abmessungen der Flanschnabe F<br />

und G von L13, L19 sowie D6, D9, D10, D11, D12 gemäß Kundenangabe.<br />

Lösung für Getriebe mit Antriebsflansch<br />

Mit der neuen kompakten KGE Metallbalgkupplung hat Jakob eine<br />

maßgeschneiderte Lösung für alle Getriebe mit Antriebsflansch entwickelt.<br />

Diese Systemeinheit fällt durch seine sehr kurze Bauweise<br />

auf, bei maximaler Ausnutzung der Steifigkeit des Getriebes. Hiermit<br />

werden dem Anwender eine sehr kompakte Maschinenbauweise<br />

und eine extrem kurze Positionierzeiten ermöglicht.<br />

Mittels eines modernen Mikro-Plasma-Schweißverfahrens werden<br />

sichere und dauerhafte Verbindungen zwischen Metallbälgen und<br />

Edelstahl- bzw. Stahlnaben mit reproduzierbarer Qualität erstellt.<br />

Die Schweißverbindung erfüllt hohe Anforderungen hinsichtlich absoluter<br />

Spielfreiheit, hoher Rundlaufgenauigkeit und maximaler Torsionssteife.<br />

Eigenschaften der KGE Metallbalgkupplung in Kürze:<br />

• für standardisierten Flanschanschluss DIN – EN – ISO 9409 – 1<br />

• zweiteiliger Anschlussflansch<br />

• kompakte Abmessungen<br />

• robuste Ganzmetallausführung<br />

• abtriebsseitig mit montagefreundlicher Easy- Klemmnabe<br />

Im Gegensatz zu Klebeverbindungen ist es laut Anbieter auch bei<br />

kritischen Betriebsbedingungen (-50 bis +300 °C, Chemikalien) absolut<br />

und unbegrenzt dauerfest.<br />

kf<br />

www.jakobantriebstechnik.de<br />

Weitere Informationen zu den Metallbalgkupplungen<br />

von Jakob Antriebstechnik:<br />

http://hier.pro/WJhBx<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 117


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

Metallbalgkupplungen als unverzichtbare Komponente für die Antriebstechnik<br />

Universelle Wellenverbindung<br />

Metallbalgkupplungen ermöglichen die drehstarre Verbindung von Antriebs- und Abtriebswelle. Gegenüber<br />

Gelenkwellen zeichnen sie sich durch Spiel- und Verschleißfreiheit aus. Zudem sind sie durch ihren mehrwelligen<br />

Metallbalg prädestiniert, Wellenversatz und Winkelfehler mit geringen Rückstellkräften auszugleichen und so die<br />

Standzeit einer Anlage positiv zu beeinflussen.<br />

Thomas Domzalski, Leiter Technik <strong>Konstruktion</strong>, Enemac Maschinentechnik, Kleinwallstadt<br />

So vielfältig wie die Anwendungsfelder der<br />

Metallbalgkupplungen ist auch das Produktportfolio<br />

von Enemac. Neben Standard-Kupplungen<br />

hat der Hersteller auch spezialisierte Varianten<br />

im Programm<br />

Metallbalgkupplungen ist auch das Produktportfolio<br />

des Antriebsspezialisten aus Kleinwallstadt.<br />

Wellenversatz, der nicht durch ein Ausgleichselement ausgeglichen<br />

wird, wirkt sich auf alle, im gesamten Antriebsstrang<br />

verwendeten, Einzelkomponenten aus und führt in erster Linie zu<br />

einem „unrunden“ Lauf der Anlage und somit zwangsläufig zu erhöhtem<br />

Lagerverschleiß. Dies zieht meist Qualitätsverluste und<br />

weitergehende Mängel nach sich. Für den erfahrenen Konstrukteur<br />

ist daher der Einbau einer Metallbalgkupplung als Verbindungsglied<br />

zwischen Antriebs- und Abtriebswelle eine Notwendigkeit. Zwar ist<br />

eine Metallbalgkupplung kein Wellengelenk, doch durch ihren mehrwelligen<br />

Metallbalg ist sie prädestiniert, Wellenversatz und Winkelfehler<br />

mit geringen Rückstellkräften auszugleichen und so die<br />

Standzeit einer Anlage nachhaltig positiv zu beeinflussen. Durch ihre<br />

hohe Drehsteifigkeit bei sehr niedrigen Trägheitsmomenten und ihre<br />

Fähigkeit, Drehmomente auch bei hohen Drehzahlen spielfrei<br />

und winkelgenau zu übertragen, bietet sich die Metallbalgkupplung<br />

als fast universelle und wirtschaftliche Wellenverbindung in vielfältiger<br />

Weise an. Die Metallbalgkupplungen von Enemac Maschinentechnik<br />

benötigen durch ihr spezielles Bördel-Einpressverfahren<br />

zwischen Nabe und Balg kein Klebeverbindungsverfahren. Dadurch<br />

werden diese Schwachstellen, die bevorzugt hinsichtlich der Dauerfestigkeit,<br />

bei höheren Temperaturen oder rauen und aggressiven<br />

Einsatzbedingungen in Erscheinung treten können, nahezu komplett<br />

ausgeschlossen. So vielfältig wie die Anwendungsfelder der<br />

Hohe Verdrehsteifigkeit<br />

Die Standardbaureihen EWA und EWB mit<br />

radialer Klemmnabe beispielsweise bestehen<br />

aus hochfesten Aluminiumnaben verbunden<br />

mit einem mehrlagigen Metallbalg aus Edelstahlblechen,<br />

welcher der Kupplung eine hohe<br />

Verdrehsteifigkeit mit gleichzeitigen minimalen<br />

Rückstellkräften verleiht. Aufgrund der<br />

hohen Positionier- und Rundlaufgenauigkeit,<br />

auch bei hohen Drehzahlen beziehungsweise<br />

schwierigen Bedingungen, eignen sich diese<br />

Typen für hochdynamische Servoachsen in<br />

Werkzeugmaschinen, Drehgebern oder auch<br />

Tachometern. Der Ausgleich von axialem, radialem und lateralem<br />

Wellenversatz ist für diese Kupplungen ebenso eine Leichtigkeit.<br />

Die 4-wellige Metallbalgkupplung EWB eignet sich aufgrund ihrer<br />

kurzen Baulänge besonders für Anwendungen mit minimalen Wellenabständen<br />

und begrenzten Einbauverhältnissen. Neben dem<br />

Standardportfolio führt der Kupplungsbauer auf bestimmte Anwendungsfelder<br />

spezialisierte Metallbalgkupplungen im Programm. Type<br />

EWM ist eine axial steckbare Sonderbaureihe für die einfache Montage<br />

oder Blindmontage. Die unkomplizierte Handhabung sorgt für<br />

eine schnelle und problemlose Montage beziehungsweise für ein<br />

reibungsloses Auswechseln im Schadensfall – dadurch können Ausfallzeiten<br />

der Anlage so kurz wie möglich gehalten werden. Diese<br />

Wellenkupplung ist speziell für die, immer kleiner konzeptionierten<br />

Antriebsstränge und präzisen Automatisierungsanlagen geeignet.<br />

Bild: Enemac<br />

High-Speed-Kupplung für hohe Drehzahlen<br />

Für die Drehmomentübertragung von einer handelsüblichen Antriebswelle<br />

(Motorwelle) auf eine Hohlwelle ist Type EWG mit<br />

Spreizkonusnabe geeignet. Der Spreizkonus wird zunächst per<br />

Hand in die Hohlwelle eingesteckt und anschließend von der gegenüberliegenden<br />

Seite mittels Zylinderschraube angezogen. Dadurch<br />

spreizt sich der Konus und klemmt im Inneren der Hohlwelle. Die<br />

Anwendungsgebiete dieser Metallbalgkupplungen liegen haupt-<br />

118 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: Enemac<br />

Die Distanzkupplungen EWLC sind geeignet für Drehmomente von 10-1200<br />

Nm und verfügen über eine variable Baulänge bis 3 m<br />

Bild: Enemac<br />

Speziell für Drehzahlen bis zu 30.000 U/min bietet Enemac die<br />

High-Speed-Variante EWS an<br />

sächlich in der Automatisierungstechnik und im Steuerungs- und Regelungsbau.<br />

Die Baureihe EWH mit ihrem 6-welligen Metallbalg<br />

wiederum bietet hohe Torsionssteife und große Flexibilität. Die sichere<br />

Übertragung des Drehmoments und eine einfache Montage<br />

auf den Wellenenden mittels Konusbuchsen sorgen für guten Halt<br />

und gute Rundlaufeigenschaften. Diese Konusbuchsen-Klemmvariante<br />

sorgt zudem für sehr hohe Klemmkräfte und wirkt selbstzentrierend.<br />

Speziell für Drehzahlen bis zu 30.000 U/min bietet Enemac<br />

die High-Speed-Variante EWS an. Der rotationssymmetrische Aufbau<br />

der Kupplung sorgt, auch bei hohen Drehzahlen, für ein dynamisches<br />

Betriebsverhalten. Schwingungen und Vibrationen, die durch<br />

die Wellenverbindung entstehen können, sind bei dieser Baureihe<br />

nahezu ausgeschlossen. Die Befestigung auf den Wellen erfolgt<br />

durch Konusbuchsen mit sechs, am Umfang verteilten, Klemmschrauben<br />

wodurch sehr gute Rundlaufeigenschaften und eine hohe<br />

Wuchtgüte gewährleistet werden. Einsatz findet diese Variante<br />

hauptsächlich im Prüfstandbau etwa bei Motorenprüfständen. Auch<br />

eine geschweißte Metallbalgkupplung in sehr kompakter Bauweise,<br />

mit 2-welligem oder 4-welligem Balg, ist verfügbar. Diese sehr kurz<br />

gehaltene Kupplung besitzt eine noch höhere Steifigkeit als Baureihen<br />

mit mehr Wellen im Edelstahlbalg. Die Baureihe EWF besteht<br />

aus Stahlnaben, welche mittels Micro-Plasma-Schweißverfahren<br />

mit dem Metallbalg aus Edelstahl verbunden sind. Ihr hauptsächlicher<br />

Einsatz ist im allgemeinen Maschinenbau und in der Antriebstechnik<br />

sowie bei Vorschubachsen in Werkzeugmaschinen.<br />

Neu im Programm des Kupplungsspezialisten aus Kleinwallstadt ist<br />

die Halbschalen-Variante EWR aus Edelstahl. Diese besitzt durch<br />

die Verwendung von A4- oder A2-Edelstählen die gleichen Eigenschaften<br />

und Vorzüge wie die Type EWC und ist zudem besonders<br />

geeignet für den Einsatz in schwer zugänglichen Anlagen, bei denen<br />

die Platzverhältnisse sehr gering und die An- und Abtriebsaggregate<br />

starr beziehungsweise in axialer Richtung nicht verschiebbar sind.<br />

Bei der Type EWR können die beiden unteren Nabenhälften zunächst<br />

demontiert und die Kupplung dann radial auf die Wellenenden<br />

aufgesetzt werden. Anschließend werden die losen Nabenhälften<br />

auf der gegenüberliegenden Seite der Welle angesetzt und mittels<br />

Edelstahl-Klemmschrauben verbunden. Die Demontage ist<br />

ebenfalls mit geringem Aufwand möglich und erfordert keine weiteren<br />

Hilfsmittel wie Abzieher oder sonstiges Werkzeug.<br />

jg<br />

www.enemac.de<br />

Details zu den Metallbalgkupplungen von Enemac:<br />

hier.pro/VCeVg<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 119


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Geschlossene Positioniereinheiten von Bahr Modultechnik<br />

Mit integriertem Linearmotor<br />

Bild: Bahr Modultechnik<br />

Bahr Modultechnik hat sein Produktportfolio<br />

um geschlossene Linearmotorachsen der<br />

Baureihe DSM 160 P und 200 P erweitert.<br />

Die mit zwei innenliegenden Schienenführungen<br />

ausgestatteten Systeme ermöglichen<br />

Verfahrgeschwindigkeiten bis zu 8 m/s und<br />

sind für die Aufnahme höherer Momente<br />

spezifiziert. Als Antriebseinheit dient ein<br />

komplett in den Achskörper integrierter line -<br />

arer Drehstrom-Synchronmotor. Der Läufer<br />

verfügt als Primärteil über eine Drehstromwicklung,<br />

die Laufbahn besteht aus im Boden<br />

des Achskörpers verbauten Permanentmagneten.<br />

Eine vollflächige Abdeckung des<br />

Führungsprofils minimiert den Partikelaustritt,<br />

sodass sich diese auf Reinraumtauglichkeit<br />

geprüften Einheiten auch für hygienisch<br />

sensible Applikationen gemäß ISO 4 eignen.<br />

Darüber hinaus führt der Hersteller mit den<br />

Modellreihen DLM und DSM Linearmotorachsen<br />

mit Rollen- bzw. Schienenführung in<br />

drei verschiedenen Baugrößen mit 120,<br />

160 und 200 mm Breite im Programm. Die<br />

Baureihe DLM mit zwei aus je 10 bzw. 12<br />

Laufrollen bestehenden Führungen ist für<br />

Verfahrgeschwindigkeiten von 4 bis 6 m/s<br />

mit einer Genauigkeit von ±0,05 mm bei<br />

Verfahrwegen bis 4000 mm ausgelegt und<br />

erreicht eine Wiederholgenauigkeit von<br />

±0,05 mm. Auf einem Führungsprofil können<br />

mehrere Führungsschlitten unabhängig voneinander<br />

mit hoher Präzision und Geschwindigkeit<br />

verfahren werden.<br />

bec<br />

www.bahr-modultechnik.de<br />

Hannover Messe: Halle 16, Stand D17<br />

Profilschienenführungen von Dr. Tretter<br />

Erhöhte Tragzahl, verlängerte Lebensdauer<br />

Bild: Dr. Tretter<br />

Die neue Generation der C-Profilschienenführung<br />

(Bild) von Dr. Tretter, ist nun auch in den<br />

Baugrößen 15 bis 65 ab Lager lieferbar.<br />

Durch eine optimierte Schienengeometrie<br />

und verlängerte Laufwagen konnte die Tragzahl<br />

um bis zu 60 % erhöht werden – das<br />

bedeutet eine 4,5-fache Verlängerung der Lebensdauer.<br />

Die Einheiten sind kompakt, steif<br />

und äußerst tragfähig. Und weil die Laufrillen<br />

unter 4 × 45° angeordnet sind, lassen sie<br />

sich in jeder Richtung auf Druck, Zug und Seitenkraft<br />

gleich belasten. Damit spielt die Ein-<br />

baulage der Führungen keine Rolle. Außerdem<br />

sind sie durch diese X-Anordnung<br />

der Laufbahnen besser<br />

in der Lage, Montageund<br />

Fluchtungsfehler<br />

auszugleichen. Dr. Tretter<br />

hat auch Profilschienenführungen<br />

im Programm, bei denen der<br />

Grundkörper der Schiene und des Führungswagens<br />

aus einer Aluminium-Knetlegierung<br />

besteht. Sie sind eloxiert und sorgen damit<br />

für eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit.<br />

Durch Stahleinlagen<br />

in Niro-Ausführung<br />

sind die Aluminiumsysteme<br />

hoch belastbar und zugleich etwa 60 %<br />

leichter als entsprechende Lösungen aus<br />

Stahl. Der Hersteller bietet für diese Profilschienenführungen<br />

auch ein magnetisches<br />

Wegmesssystem an, das berührungslos und<br />

damit verschleißfrei arbeitet.<br />

bec<br />

www.tretter.de<br />

Hannover Messe: Halle 16, Stand D01<br />

Bosch Rexroth: Online-Konfigurator für Profilschienen beschleunigt und vereinfacht Engineering<br />

Gleich auf die richtige Schiene setzen<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Mit einem Online-Konfigurator für Profilschienen<br />

erweitert Rexroth die digitale Tool-Kette<br />

für Lineartechnikkomponenten und -syste-<br />

me. Die Software führt Anwender praxis -<br />

gerecht durch die Konfiguration von Kugel-,<br />

Rollen-, Miniatur- und Laufrollenschienen des<br />

Standardprogramms. Anwender können die<br />

Kugel- und Rollenschienen zusätzlich mit<br />

dem integriertem Messsystem IMS konfigurieren.<br />

Mit wenigen Mausklicks legen Nutzer<br />

im Konfigurator Bauform, Werkstoff, Befestigung<br />

und Genauigkeitsklasse der Profilschienen<br />

fest. Die Datenbanken im Hintergrund<br />

beinhalten alle Varianten des Katalogprogramms.<br />

Gleich zu Beginn entscheidet der<br />

Anwender, ob er eine Schienenführung mit<br />

oder ohne integriertes Wegmesssystem IMS<br />

konfiguriert. Die Integration spart Bauraum<br />

und Montagekosten. Bei jedem Auswahlschritt<br />

stellt der Konfigurator über einen Info-<br />

Button kontextbezogene Zusatzinformationen<br />

bereit. Für den Konfigurator nutzten die<br />

Entwickler den Ansatz der User Experience,<br />

der die Anwendererfahrung in den Mittelpunkt<br />

stellt. Einteilige Schienen liefert der<br />

Hersteller bis zu einer Maximallänge von<br />

6000 mm aus. Bei mehrteiligen Schienen<br />

schlägt der Konfigurator zeitsparend die Längen<br />

der Teilstücke vor. Diese Teilstücklängen<br />

können anschließend grafisch per Maus komfortabel<br />

geändert werden. Nach vollständiger<br />

Konfiguration der Profilschiene stehen die<br />

CAD-Daten zum Download bereit. bec<br />

www.boschrexroth.com<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand A40<br />

120 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Sicherheitsbremsen von Mayr Antriebstechnik<br />

Robotik im Fokus<br />

Mayr Antriebstechnik präsentiert auf der<br />

Hannover Messe neue Ausführungen des intelligenten<br />

Moduls Roba-brake-checker (Bild),<br />

das Sicherheitsbremsen sensorlos überwachen<br />

und versorgen kann. Mit diesen Ausführungen<br />

eröffnen sich nun weitere Möglichkeiten<br />

für das Bremsenmonitoring – gerade<br />

auch für Anwendungen in den Bereichen<br />

Robotik und Automation. Mit der Roba-servo -<br />

stop-Baureihe hat Mayr Antriebstechnik<br />

kleine, leistungsstarke Sicherheitsbremsen<br />

im Programm. Sie sind mit ihrer schlanken<br />

Bauform und dem geringen Gewicht auf die<br />

Bild: Mayr Antriebstechnik<br />

Anforderungen der Robotik<br />

zugeschnitten. Daneben<br />

bietet das Unternehmen<br />

mit der Roba- linearstop in<br />

elektromagne tischer Ausführung<br />

eine fluidfreie Linearbremse,<br />

die dafür konzipiert ist, sch<br />

werkraftbelastete Vertikal achsen abzusichern.<br />

Sie kommt bei Anwendungen zum<br />

Einsatz, bei denen keine Kompressoren bzw.<br />

Aggregate für Druckluft oder Ölhydraulik zur<br />

Verfügung stehen bzw. unerwünscht sind,<br />

wie z. B. in der Medizintechnik, der Lebensmittel-<br />

oder Pharmaindustrie, wo<br />

hohe Hygienestandards gefordert<br />

werden. Auch für diese Bereiche eröffnen<br />

sich nun mit dem intelligenten Modul<br />

Roba-brake-checker weitere Möglichkeiten<br />

für das Bremsenmonitoring. Denn mit einer<br />

neuen Ausführung des Moduls können jetzt<br />

dank noch feinerer Auswertung auch kleine<br />

Bremsengrößen ab einem Bremsmoment<br />

von 0,7 Nm versorgt und überwacht werden.<br />

bec<br />

www.mayr.com<br />

Hannover Messe: Halle 25, Stand D30<br />

Modulare, robuste Linearachsen von Rollon<br />

Für hohe Geschwindigkeiten<br />

Bild: Rollon<br />

Die modularen Linearachsen der Speedy Rail<br />

A bestehen aus einem selbsttragenden und<br />

selbstausrichtenden Aluminiumprofil, einem<br />

Laufwagen auf Rollenbasis sowie einem pas-<br />

senden Antrieb. Die hoch belastbaren<br />

Systeme müssen<br />

weder gewartet noch geschmiert<br />

werden und gewährleisten<br />

auch in schmutziger<br />

Umgebung einen zuverlässigen<br />

und ruhigen Betrieb. Damit<br />

sind sie prädestiniert für zahlreiche<br />

Automatisierungsaufgaben<br />

im Maschinen- und Anlagenbau,<br />

bei denen es auf hohe<br />

Dynamik sowie Widerstandsfähigkeit<br />

ankommt. Sie eignen<br />

sich ideal zum Aufbau von 2-<br />

oder 3-achsigen karte sischen<br />

Systemen und kommen u. a. in Schweißoder<br />

Blechschneideanlagen sowie Press- und<br />

Stanzmaschinen zum Einsatz. Dank der Aluminiumlegierung<br />

mit gehärteter, eloxierter<br />

Oberfläche sind die Systeme robust und garantieren<br />

hohe Zuverlässigkeit. Bis zu<br />

80.000 km können die Linearachsen problemlos<br />

bewältigen. Das geringe Gewicht<br />

der Profile garantiert eine hohe technische<br />

Leistungsfähigkeit. So können Gantry-<strong>Konstruktion</strong>en<br />

mit Tragzahlen von bis zu 3000 kg<br />

aufgebaut werden. Der Einsatz von Aluminium<br />

sorgt zudem für eine hohe Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Läufer sind mit staubgeschützten<br />

kunststoffüberzogenen Stahlrollen (V-förmig<br />

oder zylindrisch) ausgestattet. Das verlängert<br />

die Lebensdauer der Anlage. Die Speedy-<br />

Rail-Systeme erreichen Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 15 m/s bei Beschleunigungen von<br />

bis zu 10 m/s 2 . Bis zu 7500 mm Länge können<br />

in einem Stück hergestellt werden. bec<br />

www.rollon.de<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand C32<br />

SICHERHEITSKUPPLUNGEN<br />

SECURMAX<br />

Ob lasttrennend in Werkzeugmaschinen oder<br />

lasthaltend in der Medizintechnik - wir bieten<br />

den passenden Schutz für Ihre Anlage!<br />

Zielsicher zum passenden Produkt<br />

K|E|M www.orbit-antriebstechnik.de<br />

<strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 121


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

ABB integriert Lageregelung in Frequenzumrichter<br />

Kosten senken<br />

ABB integriert die Lageregelung in die<br />

ACS880-Frequenzumrichter, damit sich die<br />

Anforderungen an Motion-Systeme auch ohne<br />

externe Regler erfüllen lassen. Die in den<br />

Frequenzumrichter integrierte Lageregelung<br />

minimiert den Planungs- und Montageaufwand<br />

einer Maschine, Zusatzeinrichtungen<br />

können entfallen und Kosten werden gesenkt.<br />

Traditionell werden unterschiedliche<br />

Geräte für die Lageregelung und für die<br />

Drehzahl-/Drehmomentregelung verwendet.<br />

Die Lageregelung wird oft mit Motion Controllern<br />

realisiert, für die spezifische Tools,<br />

Benutzerschnittstellen und Programmiersprachen<br />

verwendet werden. Auch Servoregler<br />

kommen bei solchen Anwendungen zum Einsatz,<br />

jedoch ist der Leistungsbereich von Servoreglern<br />

nach oben hin sehr begrenzt. Der<br />

Frequenzumrichter des Herstellers mit integrierter<br />

Lageregelung ist eine Alternativlösung<br />

mit einem großen Leistungsbereich bis<br />

zu 5600 kW. Er verfügt über mehrere vorprogrammierte<br />

Funktionen wie Referenzfahrt-<br />

Modi, absolute und relative Positionierung,<br />

Positionierungsprofile, Positionssynchronisierung<br />

und eine schnelle Referenzpositionserfassung.<br />

Das Gerät ermöglicht auch eine geberlose<br />

Positionierung und rückspeisefähige<br />

Lösungen. Die Motion-Funktionen stehen<br />

über eine einfache Parameterschnittstelle zur<br />

Verfügung. Die Modifikation und Erweiterung<br />

der Funktionen erfolgt über die gängige<br />

IEC61131-Programmierung mithilfe von PLC -<br />

open-Motion-Bausteinen. Der Umrichter unterstützt<br />

nahezu jeden Motor- und Gebertyp<br />

sowie alle gängigen Kommunikationsprotokolle.<br />

jg<br />

www.abb.com<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand A35<br />

Bild: ABB<br />

Präzisions- und Industriekupplungen von R+W Antriebselemente<br />

Exponate in der digitalen Kommunikation<br />

Bild: R+W Antriebselemente<br />

In Hannover präsentiert R+W Antriebselemente<br />

auf 120 m 2 die Welt der Kupplungen<br />

für Präzision und Industrie. Der Hersteller,<br />

nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich<br />

Metallbalgkupplungen, zeigt Exponate<br />

in der digitalen Kommunikation. Besucher<br />

tauchen ein in die digitale Welt der Präzi -<br />

sions- und Industriekupplungen. Ergänzend<br />

zum bestehenden Produktportfolio wird die<br />

neue Servolamellenkupplung SCL gelauncht.<br />

Das Produkt ist prädestiniert für Maschinenbauapplikationen<br />

in denen erhöhte Flexibilität<br />

gefragt ist. Die Kupplungen gleichen höhere<br />

Versätze aus und übertragen dabei zuverlässig<br />

das geforderte Drehmoment im Bereich<br />

von 25 bis 100 Nm. Kai Kupplung lädt zum<br />

Verweilen in der R+W-Lounge ein. Dort können<br />

Besucher ihre Akkus sprichwörtlich auf -<br />

laden und etwas zur Ruhe kommen. In entspannter<br />

Atmosphäre lassen sich die zahlreichen<br />

Informationen des Messebesuchs leichter<br />

aufnehmen und im Dialog vertiefen. bec<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

Hannover Messe: Halle 25, Stand C30<br />

Motion Controller von Maxon Motor mit Ethercat<br />

Condition Monitoring als Mehrwert<br />

Maxon Motor bietet mit Epos 4 eine leistungsstarke,<br />

zuverlässige und flexible Mo -<br />

tion-Controller-Plattform an. Die Positioniersteuerungen<br />

des Antriebspezialisten sind<br />

skalierbar und unterstützen durchgängig die<br />

gleichen Funktionalitäten und Anschlussmöglichkeiten.<br />

Durch die Modularität<br />

mit den verschiedenen Bauformen<br />

(Module, Compact oder<br />

gehauste Variante) ist<br />

eine optimale Einbindung<br />

in unterschiedliche Anwendungen<br />

jederzeit gewährleistet.<br />

Die Controller bieten<br />

ein hohes Maß an Dynamik,<br />

Regelgüte und Leistungsdichte auf<br />

kleinem Einbauraum. Und sie sind dank<br />

122 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

der automatischen Reglereinstellung geeignet<br />

für die einfache Ansteuerung von bürstenlosen<br />

BLDC- und bürstenbehafteten DC-<br />

Motoren. Der Hersteller erweitert nun seine<br />

Produktreihe mit zwei neuen<br />

Ethercat-Compact-<br />

Reglern (24/1.5<br />

und 50/5).<br />

Neu wird<br />

Dual Loop<br />

Control<br />

möglich,<br />

wobei<br />

gleichzeitig<br />

Motorund<br />

Last-Feedback<br />

geregelt werden<br />

Bild: Maxon Motor<br />

um die beste Performance im System zu<br />

erreichen. Die dazugehörige Software Epos-<br />

Studio sorgt mit dem automatischen „Regulation<br />

Tuning“ für kurze Inbetriebnahme-Zeiten.<br />

Der Controller kann aber noch mehr. Die<br />

Steuerung liefert z. B. Hunderte von Daten<br />

des Antriebssystems für Online Condition<br />

Monitioring und stellt diese dem übergeordneten<br />

System über CANopen oder Ethercat<br />

in Echtzeit zur Verfügung. Damit werden<br />

komplexe Predictive-Maintenance-Systeme<br />

unterstützt, womit Ausfälle vorhergesehen<br />

und teure Reparaturen vermieden werden<br />

können.<br />

jg<br />

www.maxonmotor.de<br />

Hannover Messe: Halle 15, Stand D09


Schleifringläufermotoren von Menzel Motoren für Systemintegratoren<br />

Ein besonderer Fall<br />

Menzel Elektromotoren beliefert nicht nur<br />

Endanwender, sondern ist auch ein Zulieferer<br />

und Partner von Unternehmen, die selbst Antriebstechnik<br />

herstellen, vertreiben oder instand<br />

halten. Dank der Verfügbarkeit auch ungewöhnlicher<br />

Motorausführungen ab Lager<br />

und mit seiner ausgeprägten Kompetenz zur<br />

flexiblen Anpassung nach Maß ist Menzel immer<br />

wieder Anlaufpunkt für andere Hersteller<br />

und Integratoren. Ein kanadischer Systemintegrator<br />

hat Menzel kürzlich<br />

den Auftrag erteilt für ein Zementwerk<br />

einen Reservemotor nach speziellen<br />

Anforderungen zu fertigen.<br />

Demnach sollte ein Schleifringläufermotor<br />

drei bestehende Brechermotoren<br />

im Bedarfsfall ersetzen können.<br />

Um sicherzustellen, dass die Mon -<br />

tage in der eng verwinkelten Anlage<br />

reibungslos erfolgt, nahm der Projektleiter<br />

von Menzel selbst Aufmaß<br />

in Kanada. Menzel fertigte eine verlängerte<br />

Welle und brachte an einem<br />

vorrätigen 4,5-MW-Motor Adapterplatten mit<br />

passendem Bohrbild für alle drei Aufstellorte<br />

an. Für die Zustandsüberwachung mit Vibra -<br />

tionssensoren wurden außerdem Plug-and-<br />

Play-Halterungen installiert und der Klemmkasten<br />

wurde mit langen Zuleitungen für die<br />

externe Montage vorbereitet, um den Anschluss<br />

zu vereinfachen.<br />

jg<br />

www.menzel-motors.com/de<br />

Hannover Messe: Halle 15, Stand F35<br />

Bild: Menzel Motoren<br />

International exhibition and conference<br />

on the next generation of<br />

manufacturing technologies<br />

Frankfurt am Main, 19. – 22.11.2019<br />

formnext.de<br />

Schrittmotor-Steuerungsmodul von Weidmüller für effiziente Automatisierung<br />

Hohe Flexibilität<br />

Bild: Weidmüller<br />

Weidmüller ergänzt seine i U-Remote-Familie<br />

jetzt um das multifunktionale Schrittmotormodul<br />

UR20-1SM-50W-6DI2DO-P, mit dem<br />

sich Schrittmotoranwendungen einfach, flexibel<br />

und effizient automatisieren lassen. Das<br />

modulare Konzept erlaubt einen Einsatz mit<br />

den gängigen Feldbus- und Steuerungssystemen.<br />

Das Steuerungsmodul bringt alles mit,<br />

was man für die effiziente und flexible Automatisierung<br />

mit Schrittmotoren benötigt.<br />

Ausgeführt als Standardmodul mit nur 23<br />

mm Baubreite wird das Modul zur Komplettlösung<br />

auf kleinem Raum. Dank seines integrierten<br />

Leistungsverstärkers kann es einen<br />

2-phasigen Schrittmotor mit einer Antriebsleistung<br />

von bis zu 50 W im Arbeitspunkt bei<br />

2 A @ 24 V DC direkt ansteuern. Zusätzlich<br />

kann das Modul bis zu sechs binäre Steuersignale<br />

erfassen und bis zu zwei Aktoren mit<br />

je maximal 0,5 A ansteuern. Die Eingänge DI<br />

4 und DI 5 können Drehgebersignale direkt<br />

verarbeiten (AB-Modus). Auch sonst lassen<br />

die Schnittstellen keine Wünsche offen. An<br />

den Steckverbindern 1 bis 3 können je zwei<br />

Sensoren in 2-Leiter- oder 3-Leiter-Technik<br />

angeschlossen werden. Die Modulelektronik<br />

wertet die Eingangssignale direkt aus und<br />

versorgt gleichzeitig die Sensoren aus dem<br />

Eingangsstrompfad und die Aktoren aus dem<br />

Ausgangsstrompfad. Ein webbasiertes und<br />

damit plattformunabhängiges Konfigurationstool<br />

macht die Konfiguration und die Parametrierung<br />

des Steuermoduls besonders leicht.<br />

Voreingestellte Basisfunktionen vereinfachen<br />

die Inbetriebnahme und die direkte Signal -<br />

verarbeitung im Modul. Einstellbare Schrittfolgen<br />

reduzieren den Programmieraufwand<br />

in der Steuerung. Dies bietet dem Anwender<br />

alle Freiheiten bei der Konfiguration des<br />

Antriebssystems.<br />

jg<br />

www.weidmueller.de<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand B58<br />

Neue Ideen.<br />

Neue Möglichkeiten.<br />

Neue Märkte.<br />

Es gibt Menschen, die brauchen Sie.<br />

Damit Ideen nicht Ideen bleiben, sondern zu<br />

Produkten werden. Mit Ihrem Know-how.<br />

Präsentieren Sie sich auf der Formnext – der<br />

internationalen Messe und Konferenz für Additiv<br />

Manufacturing und die nächste Generation<br />

intelligenter Produktionslösungen.<br />

Where ideas take shape.<br />

Offizieller Messehashtag<br />

#formnext<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 123


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Mobile, elektromechanische Hubsäulen von Enzfelder<br />

Große Lasten mühelos bewegen<br />

Spielerisch aussehen lassen die mobilen,<br />

elektromechanischen Hubsäulen von Enzfelder<br />

die Handhabung großer Lasten. Mehr als<br />

3 t können an den Säulen mittels Schnellspanner<br />

fest aufgenommen werden und von<br />

einem Montageplatz zum nächsten, horizontal<br />

mühelos über pneumatische Luftkissen,<br />

nur von Manneskraft bewegt werden. Die<br />

Steigerung der Produktion oder das Über -<br />

winden logistischer Herausforderungen ohne<br />

Krananlagen ist hier nur ein positiver Aspekt<br />

von vielen. 360°-Drehungen der Lasten um<br />

verschiedene Achsen erweitern die Möglichkeiten<br />

von Fertigung und Montage. Durch<br />

mechanische Spindelsysteme wird eine Per-<br />

sonengefährdung ausgeschlossen. Mit dem<br />

großen Vorteil der Regelbarkeit und Positionierung<br />

durch Führungen und Getriebemo -<br />

toren, finden die Hubsäulen in der Automobilindustrie,<br />

Flugzeugindustrie oder im Getriebebau<br />

von Schwerlastfahrzeugen ihren Einsatz.<br />

Mit Rollen ausgestattet, können mehrere<br />

Säulen synchron als mobile Hebeeinrichtung<br />

für Pkw, Lkw, Stapler, Busse, Züge oder<br />

sogar Flugzeuge eingesetzt werden. Dass<br />

bei den elektromechanischen Heb- und Senkbewegungen<br />

Öle und Fette nur zur Schmierung<br />

eingesetzt werden, ist gegenüber der<br />

hydraulischen Bewegung ein umweltfreund -<br />

licher Aspekt. Explosionsgeschützt oder in<br />

Edelstahlausführung lassen sich die Hubsäulen<br />

in nahezu jeder erdenklichen Anwendung<br />

einsetzen.<br />

bec<br />

www.enzfelder.at<br />

Hannover Messe: Halle 25, Stand D24<br />

Nabtesco und Ovalo zeigen hochpräzise und zuverlässige Getriebe- und Antriebslösungen<br />

Für die Robotik und die Automobilindustrie<br />

Sowohl in Robotern als auch in Fahrzeugen<br />

steht oft nur wenig Platz zur Verfügung, während<br />

gleichzeitig hohe Drehmomentleistungen<br />

gefordert sind. Genau für derartige An-<br />

Bild: Nabtesco<br />

wendungen hat Nabtesco die RV-N-Serie entwickelt.<br />

Die kompakten, leichten und leistungsstarken<br />

Zykloidgetriebe bieten einen<br />

hohen Wirkungsgrad von bis zu 85 % und garantieren<br />

hohe Genauigkeit, Dynamik und Zuverlässigkeit.<br />

Außerdem arbeiten sie über die<br />

gesamte Lebensdauer verschleißarm. Ihre<br />

kompakte Bauform haben die Einbausätze<br />

dem Hauptlager mit integriertem Innenring<br />

zu verdanken. Die Verstärkung der Exzenterwellenlagerung<br />

bewirkt eine hohe Leistungsdichte<br />

und Schockbelastbarkeit (bis zum 5-fachen<br />

des Nenndrehmoments). Übrigens: Mit<br />

einem Nenndrehmoment von 28.000 Nm ist<br />

das RV-2800N das wohl größte Präzisions -<br />

getriebe der Welt. Das Kraftpaket positioniert<br />

selbst schwere Lasten punktgenau, auch das<br />

Bewegen ganzer Fahrzeuge meistern die<br />

XXL-Getriebe mühelos. Ob besonders klein<br />

und leicht, unglaublich kraftvoll, extrem<br />

schnell oder äußerst flexibel – Nabtesco und<br />

sein Schwesterunternehmen Ovalo, Spezialist<br />

für mechatronische Antriebssysteme für<br />

Automotive-Anwendungen, liefern präzise<br />

und zuverlässige Getriebe- und Antriebslösungen<br />

für alle Achsen und Applikationen<br />

in der Robotik und Automobilindustrie. Die<br />

beiden Unternehmen präsentieren sich auf<br />

einem gemeinsamen Messestand. bec<br />

www.nabtesco.de<br />

www.ovalo.de<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand E04<br />

Bild: Enzfelder<br />

Findling Wälzlager: Mit Digitalmikroskop Oberflächen von Wälzlagern visualisieren<br />

Zur Schadensanalyse und Qualitätssicherung<br />

Findling Wälzlager hat in ein Digitalmikroskop<br />

investiert, das optische 2D- und 3D-Messungen<br />

mit einer Auflösung von ±1 μm ermöglicht.<br />

Das Mikroskop kann Oberflächen von<br />

Wälzlagern in 3D visualisieren und um das<br />

2000-fache vergrößern. Damit lassen sich die<br />

Prozesse in der Qualitätssicherung, der Schadensanalyse<br />

und im Reklamationsmanagement<br />

optimieren und beschleunigen. Das<br />

neue Digitalmikroskop erlaubt eine schnelle<br />

und detaillierte Untersuchung von Wälzlagern<br />

und erweitert die Messmöglichkeiten. Das<br />

Messergebnis wird in der 2D- oder 3D-Auf-<br />

nahme direkt sichtbar dargestellt – somit<br />

lassen sich komplizierte Sachverhalte intern<br />

wie extern schnell und einfach erläutern. Das<br />

Mikroskop erlaubt u. a. die tiefenscharfe Betrachtung<br />

von feinen Oberflächenmerkmalen<br />

sowie die vollständige Erfassung und Vermessung<br />

des Objektprofils, die Bestimmung<br />

der Oberflächenrauigkeit und des Schliffbildes.<br />

Die automatisierte Bestimmung der Gefügestruktur<br />

zur Materialanalyse rundet das<br />

Einsatzgebiet ab. Die hochauflösenden Bilder<br />

lassen sich direkt im System vergleichen,<br />

analysieren und für eine weiterführende<br />

Untersuchung und Berichterstellung auch<br />

abspeichern.<br />

bec<br />

www.findling.com<br />

Bild: Findling Wälzlager<br />

124 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Hochwertige Nachi-Wälzlager für Automation und Werkzeugmaschinen<br />

Langlebige Komponenten für jede Umgebung<br />

Die Wälzlager von Nachi erfüllen hohe Forderungen<br />

hinsichtlich effizienter und langlebiger<br />

Lagerung von Wellen und Achsen unter unterschiedlichen<br />

Einsatzbedingungen in einer<br />

Vielzahl industrieller Branchen. Das beweist<br />

das Stammhaus in Japan, das für den japanischen<br />

Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen<br />

bereits seit 1964 kontinuierlich bis heute als<br />

Lieferant für hochwertige Wälzlagersätze anerkannt<br />

ist. Zum Programm des Herstellers<br />

gehören ein- und zweireihige Rillenkugellager<br />

in Standard- und Präzisionsausführungen,<br />

Zylinderrollenlager, Schrägrollenlager sowie<br />

ein- und zweireihige Schrägkugellager. Es<br />

gibt jeweils mehrere Varianten, z. B. mit und<br />

ohne ein- oder beidseitige Dichtscheiben aus<br />

wahlweise Metall, Kunststoff oder Gummi.<br />

Zylinderrollenlager stehen in Standard- und in<br />

vollrolligen Ausführungen, ein- und zweireihig<br />

sowie mit und ohne Sprengring- und<br />

Schmiernuten im inneren und äußeren Lagerring<br />

zur Verfügung. Speziell zum Lagern und<br />

Führen von Spindeln in Werkzeugmaschinen<br />

gibt es Schrägkugellager mit verringerter<br />

Lagerluft und als vorgespannte Lagerpaa -<br />

rungen. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer,<br />

ihres ruhigen und geräuscharmen Laufs,<br />

ihrer zuverlässigen Dauerschmierung und<br />

vollständigen Abdichtung sorgen beidseitig<br />

abgedichtete Rillenkugellager beim Einsatz in<br />

Bild: Nachi<br />

Automobil-Klimaanlagen und -kompressoren<br />

für wartungsfreien Betrieb über die gesamte<br />

Lebensdauer der Fahrzeuge.<br />

bec<br />

www.nachi.de<br />

Hannover Messe: Halle 24, Stand B35/11<br />

Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />

Mitsubishi-Electric-Frequenzumrichter mit neuen Funktionalitäten<br />

Flüssiggekühlt und kompakt<br />

Mitsubishi Electric verstärkt im Frequenz -<br />

umrichter-Segment nun auch sein Angebot<br />

im Bereich Large Capacity Inverter (LCI) ab<br />

75 kW, insbesondere mit der 800er-Serie für<br />

Niederspannung. Während das Flaggschiff<br />

FR-A800 mit vier Lastkennlinien generell für<br />

den Schwerlastbetrieb ausgelegt ist, richtet<br />

sich FR-F800 speziell an Anwendungen für<br />

Lüfter/Pumpe. Im Hinblick auf die industrielle<br />

Vernetzung (Industrie 4.0) rüstet der Hersteller<br />

alle neuen Geräte mit einer Ethernet-on-<br />

Board-Karte aus. Neu innerhalb der 800er-Serie<br />

ist die Typenreihe für Industrie-Netzspannung<br />

dreiphasig 690 V (neben 400 und 200<br />

V). Bei höherer Spannung können die Geräte<br />

mit geringeren Strömen arbeiten, wodurch<br />

sich die Kabelquerschnitte verkleinern. Alle<br />

großen Frequenzumrichter des Unternehmens<br />

(75 bis 630 kW) sind zudem in Kompaktbauweise<br />

ausgeführt. Die Umrichterbaureihe<br />

der Serie FR-A800-LC mit Flüssigkühlung<br />

(Liquid Cooled) ist derzeit in Baugrößen<br />

von 110 bis 355 kW erhältlich. Bei den Plus-<br />

Modellen der Serie handelt es sich um Hochleistungsgeräte,<br />

die durch eine Firmware mit<br />

vorkonfigurierten Funktionen für spezielle<br />

Anwendungsbereiche ausgerüstet werden.<br />

Derzeit sind Varianten für Krananwendungen<br />

und Wickelanwendungen erhältlich. jg<br />

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Hannover Messe: Halle 17, Stand D26<br />

Einfach montieren<br />

und vergessen<br />

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Ihr zuverlässiger Partner<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 125


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Tsubaki bietet Antriebskomponenten für Werkzeugmaschinen<br />

Kupplungen sowie Welle-Nabe-Verbindungen<br />

Bild: Tsubaki<br />

Tsubaki bietet für die metallverarbeitende<br />

Industrie Kupplungen sowie Welle-Nabe-Verbindungen<br />

für die Werkzeugmaschine. Die<br />

Welle-Nabe-Sicherungskomponenten Power-<br />

Lock sind für einfache und hochsichere Verbindungen<br />

konzipiert, die Echt-Flex-Kupplung<br />

wurde hinsichtlich Finite-Elemente-Analyse<br />

optimiert und die Jaw-flex-Kupplung ergänzt<br />

das Sortiment mit sehr guten schwingungsdämpfenden<br />

Eigenschaften. Es gibt die<br />

Power-Lock-Welle-Nabe-Verbindung in vielen<br />

Größen und Modellen mit zahlreichen Neuentwicklungen,<br />

darunter u. a. vernickelte und<br />

Edelstahlkomponenten, Schnellmontageeinheiten,<br />

selbstzentrierende und schmiermittelfreie<br />

Designs, Slim-Line-Versionen sowie<br />

Druckflansch-Optionen. Oft als die ultimative<br />

Scheibenkupplung dargestellt, optimierte<br />

Tsubaki die Echt-Flex-Kupplung, mittels Finite-Elemente-Analyse.<br />

Diese Kupplung benötigt<br />

keine Schmierung, erzeugt kein Spiel und<br />

ist torsionssteif für den Präzisionsbetrieb. Sie<br />

kann Wellenfehlausrichtungen absorbieren<br />

und bietet Drehmomente von 0,7 bis<br />

176.000 Nm. Eine Vielzahl von Modellen<br />

steht zur Verfügung, einschließlich langer<br />

Distanz- oder schwimmender Wellen. Die<br />

Jaw-flex-Kupplung eignet sich mit ihren<br />

schwingungsdämpfenden Eigenschaften<br />

sehr gut für Maschinen zur Metallbearbeitung,<br />

bei denen das Schneiden und Umformen<br />

zu starken Vibrationen führen kann. bec<br />

www.tsubaki.de<br />

Hannover Messe: Halle 24, Stand B35<br />

Brünierte Lager von NKE Austria<br />

Gesteigerte Performance in kritischen Anwendungen<br />

Wälzlagerhersteller NKE Austria stellt auf der<br />

Hannover Messe brünierte Lager vor. Eine<br />

Brünierung verbessert das Einlauf- und<br />

Verschleißverhalten der Lager und schützt<br />

vor Umgebungseinflüssen. Insbesondere bei<br />

kritischen Anwendungsfällen wie z. B. bei<br />

Getrieben von Windenergieanlagen ist die<br />

Brünierung der Lager eine kostengünstige<br />

Maßnahme zur Verlängerung der Gebrauchsdauer.<br />

Bei der Brünierung handelt es sich um<br />

eine Schutzschicht auf Eisen- oder Stahlteilen.<br />

Dabei wird die Oberfläche der behandelten<br />

Bauteile mithilfe eines mehrstufigen,<br />

chemischen Prozesses in eine 1 bis 2 μm<br />

dünne Mischoxidschicht umgewandelt, die<br />

die typische Schwarzfärbung bewirkt.<br />

Brünierte Wälzlagerkomponenten verfügen<br />

über besondere technische Eigenschaften,<br />

speziell wenn diese eine Relativbewegung<br />

gegeneinander aufweisen. Ein mehrfacher<br />

Schutzeffekt kommt bereits bei einzelnen<br />

brünierten Elementen, meist Wälzkörper,<br />

zum Tragen. Das beste Ergebnis wird jedoch<br />

erzielt, wenn sämtliche Funktionsflächen<br />

eines Wälzlagers, d. h. Innen- und Außenring<br />

wie auch die Wälzkörper, brüniert sind. Die<br />

Technologie hat sich in der Praxis vor allem<br />

bei Zylinderrollenlagern (vollrollig oder mit<br />

Käfig) bewährt,<br />

z. B. für Großbzw.<br />

Hauptgetriebe<br />

von Windenergieanlagen.<br />

Abhängig<br />

von der<br />

Anwendung werden<br />

jedoch auch<br />

andere Wälzlagertypen<br />

brüniert.<br />

bec<br />

www.nke.at<br />

Hannover Messe:<br />

Halle 22, Stand D19<br />

Bild: NKE Austria<br />

Leistungsstarkes Flachgetriebe von ABM Greiffenberger punktet in der Fördertechnik<br />

Zuverlässiger und energieeffizienter Betrieb<br />

Das Flachgetriebe FGA 172/173 von ABM<br />

Greiffenberger erfüllt die Anforderungen, die<br />

an Förderanlagen in der Intralogistik gestellt<br />

sind. Der Antrieb ist kompakt, arbeitet effizient<br />

und überzeugt durch lange Einsatz -<br />

zeiten. Das Flachgetriebe überträgt dauerhaft<br />

Drehmomente bis 170 Nm. Es eignet sich<br />

besonders zum Einsatz in der Fördertechnik,<br />

wie z. B. als Antrieb von Kettenförderern, Förderbändern,<br />

Drehtischen und Senkrechtförderern.<br />

Das FGA 172/173 besitzt eine hochwertige<br />

Schrägverzahnung. Dies ermöglicht<br />

einen zuverlässigen und energieeffizienten<br />

Betrieb sowie eine geringe Geräuschentwicklung.<br />

Auch diese Variante der Flachge-<br />

126 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019<br />

triebereihe ist mit einer Vielzahl von Befestigungsmöglichkeiten<br />

ausgestattet. Dadurch<br />

sind Anwender im Anbau flexibel. Das Getriebe<br />

kann seitlich angebaut, mit verschiedenen<br />

Flanschen oder als Aufsteckgetriebe mit<br />

Bild: ABM Greiffenberger<br />

Drehmomentstütze eingesetzt werden. An<br />

Förderanlagen lässt sich der Antrieb platzsparend<br />

unterhalb des Förderbandes anbauen.<br />

Das FGA 172/173 lässt sich sowohl mit<br />

Drehstrom-Asynchron-Motoren wie auch<br />

Sinochron-Motoren von ABM Greiffenberger<br />

problemlos kombinieren. Die Variante<br />

172/173 überzeugt durch einen sehr guten<br />

Wirkungsgrad, ist überlastbar und leistungsstark.<br />

Das Flachgetriebe ist in zwei- und dreistufiger<br />

Ausführung verfügbar. Beide Ausführungen<br />

haben die ABM-Konstrukteure in<br />

jeweils einem Gehäuse untergebracht. Der<br />

Antrieb ist dadurch sehr kurz bauend. bec<br />

www.abm-antriebe.de


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Prüfstand für High-end-Miniatur-Kugelgewindetriebe von Steinmeyer<br />

Nicht direkt messbare Kenngrößen bestimmen<br />

Die Qualität von Miniatur-Kugelgewindetrieben<br />

wird u. a. durch ihre Laufeigenschaften,<br />

Positioniergenauigkeit und Lebensdauer beschrieben.<br />

Um diese nicht direkt messbaren<br />

Kenngrößen dennoch zu bestimmen, entwickelte<br />

die Firma August Steinmeyer einen<br />

Prüfstand. Er kommt vor allem bei High-end-<br />

Miniatur-Kugelgewindetrieben für die optische<br />

Industrie sowie bei der (Weiter-)Entwicklung<br />

neuer Miniatur-Kugelgewindetrieb-<br />

Modelle zum Einsatz. Die meisten Qualitätsmerkmale<br />

eines (Miniatur-)Kugelgewindetriebs<br />

lassen sich auf messbare Größen zurückführen.<br />

Dazu zählen Rund- und Planlaufgenauigkeit,<br />

Oberflächenqualität und Qualität<br />

der Umlenkungsausführung. Zur Bestim-<br />

Bild: August Steinmeyer<br />

mung der wichtigen, jedoch nicht direkt<br />

messbaren Kriterien wie Laufeigenschaften,<br />

Zuverlässigkeit und Lebensdauer prüft Steinmeyer<br />

die fertig montierte Baugruppe aus<br />

Spindel und Mutter. Dazu wird die Mutter<br />

über eine Aufnahme in einem Schlitten verdrehsicher<br />

arretiert und die Spindel über eine<br />

Spannzange angetrieben. Anschließend wird<br />

die Position des Schlittens präzise erfasst<br />

und durch den Bezug auf Position und Winkellage<br />

die Steigung bestimmt. Die Messung<br />

erfolgt im Vor- und Rückhub und beide Kurven<br />

werden überlagert dargestellt. Dabei lassen<br />

Hysterese und Umkehrspiel dann auf die Vorspannung,<br />

Laufeigenschaften und damit<br />

auch auf das Erreichen einer guten Lebensdauer<br />

schließen. Ein hochwertiger Miniatur-<br />

Kugelgewindetrieb weist bei einer Umdrehung<br />

einen maximalen Fehler von lediglich<br />

etwa 0,5 μm auf.<br />

bec<br />

www.steinmeyer.com<br />

Schrägkugellager von NSK mit hohen Tragzahlen und erhöhter Lebensdauer<br />

Größere Wälzkörper und ein gepresster Stahlkäfig<br />

NSK stellt eine neue Baureihe von Schräg -<br />

kugellagern in High-Capacity-Ausführung mit<br />

hohen Tragzahlen vor. Zu den Kennzeichen<br />

dieser Lager gehören größere Wälzkörper<br />

und ein gepresster Stahlkäfig. Von der Vorgängerbaureihe<br />

unterscheiden sie sich durch<br />

eine um den Faktor 1,2 bis 1,6 gesteigerte<br />

Lebensdauer. Die Lager ersetzen die bishe -<br />

rige Serie 7312BW-7316BW und tragen die<br />

Bezeichnung BEAW, wobei das EA für High<br />

Capacity steht. Mit dieser Lagerbaureihe<br />

erfüllt NSK die wachsenden Anforderungen<br />

von OEMs, die Schrägkugellager einsetzen.<br />

Typische Anwendungsgebiete dieser leistungsgesteigerten<br />

Lager sind Pumpen und<br />

Kompressoren sowie die Lagerungen der<br />

Kugelgewindetriebe von elektrischen Kunststoff-Spritzgießmaschinen.<br />

Zu den <strong>Konstruktion</strong>smerkmalen<br />

der neuen Serie gehören<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

die größeren Borddurchmesser an beiden<br />

Seiten der Außenringe. Die Schulterdurchmesser<br />

der Innenringe sind geringer als bei<br />

der Vorgängerbaureihe. Das führt zu einem<br />

größeren Freiraum zwischen Innenring und<br />

Käfig – mit der Folge, dass der Ölfluss durch<br />

das Lager verbessert wird. Die Durchfluss -<br />

geschwindigkeit des Schmierstoffs erhöht<br />

sich dadurch um 40 %. Das verbessert die<br />

Schmierung des Lagers und trägt zur gesteigerten<br />

Lebensdauer bei. Die BEAW-Bau -<br />

reihe ist in gepaarter Ausführung mit fünf<br />

Bohrungsdurchmessern von 60 bis 80 mm<br />

verfügbar.<br />

bec<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 127


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Automatische Zugregelung mit Bremse und Sensor von Warner Electric<br />

Herstellung von Aluminiumband optimiert<br />

Bild: Warner Electric<br />

Zu den anspruchsvollsten Aufgaben bei der<br />

Herstellung von Bandmaterial gehört die kontinuierliche<br />

Zugregelung in Abhängigkeit von<br />

der Bandbreite und vom Rollendurchmesser.<br />

Mithilfe einer automatisierten Lösung, die<br />

sich ständig den Bedingungen anpasst, konnte<br />

ein Aluminiumbandhersteller seine Zug -<br />

regelung optimieren und so die Produktivität<br />

und Produktqualität steigern. Der Hersteller<br />

wollte seine Zugregelung modernisieren und<br />

von einem manuellen Verfahren auf ein automatisches<br />

Zugregelungssystem umstellen.<br />

Das ursprüngliche System war eine mit zwei<br />

Doppelmagneten ausgestattete, modulare<br />

elektromagnetische Scheibenbremse MTB<br />

10-0-2 von Warner Electric. Das neue System<br />

musste auf das breite Leistungsspektrum<br />

der Produktionsmaschine abgestimmt sein<br />

und sich an die unterschiedlichen Bedingungen<br />

anpassen können. Die Maschine kann<br />

Bandmaterial von etwa 2,5 bis 7,5 cm Breite<br />

herstellen, bei einem Zugbereich bis 10:1. Die<br />

ermittelte Lösung kombiniert die bereits<br />

installierte Warner-Electric-Bremse mit einem<br />

neuen Sensor, der mit einer Steuerung<br />

kommuniziert. Der analoge Ultraschallsensor<br />

UT30 sendet ein Signal und meldet in Echtzeit<br />

den Durchmesser der sich abwickelnden<br />

Rolle. Die Steuerung (TCS 200-1) empfängt<br />

das Signal und regelt die Bremsspannung<br />

automatisch. Die Untersuchung der Leistungseigenschaften<br />

der neuen Anwendung<br />

ergab außerdem, dass für die Zugregelung<br />

nicht in jedem Fall zwei Bremsmagnete notwendig<br />

waren: bei dünneren Bahnen reichte<br />

einer. Entsprechend wurde das System<br />

durch die Installation eines Schalters weiter<br />

optimiert, der je nach Bahnstärke den zweiten<br />

Bremsmagneten zu- oder abschaltet. bec<br />

www.warnerelectric-eu.com<br />

Thomson-Schwerlast-Kugelgewindetriebe in kompakter Bauform<br />

Maximale Tragzahlen und längere Lebensdauer<br />

Bild: Thomson Industries<br />

Thomson Industries hat einen Kugelgewindetrieb<br />

auf den Markt gebracht, der eine um<br />

mehr als doppelt so große Tragzahl im Vergleich<br />

zu einem Standard-Kugelgewindetrieb<br />

aufweist. Die neu entwickelten Modelle bieten<br />

bei identischen Leistungspunkten ent -<br />

weder eine mehr als doppelte Tragzahl oder<br />

die 10-fache Laufleistung im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kugelgewindetrieben. Schwerlast-Kugelgewindetriebe<br />

sind die ideale Lösung<br />

für anspruchsvolle Achssteuerungs -<br />

anwendungen, beispielsweise in Spritzgussanlagen,<br />

Druckpressen und großen Bearbeitungsmaschinen.<br />

Die im Vergleich zu einem<br />

Standard-Kugelgewindetrieb mehr als doppelte<br />

Tragzahl wird durch die Vergrößerung<br />

der Kugeldurchmesser und Optimierung der<br />

Kugelbahnen erreicht. Und da Rollengewindetriebe<br />

erstens eine um fast 50 % größere<br />

Mutter benötigen und zweitens mit 150 %<br />

der Kosten eines Hochlast-Kugelgewindetriebs<br />

zu Buche schlagen würden, hätten<br />

Konstrukteure von Antriebssystemen jetzt<br />

eine Möglichkeit zur gleichzeitigen Kostenreduzierung<br />

und Leistungssteigerung, so der<br />

Hersteller. Die Schwerlast-Kugelgewinde -<br />

triebe sind mit einer Spindellänge von maximal<br />

15 m sowie wahlweise mit Einzel- oder<br />

Doppelmuttern erhältlich.<br />

bec<br />

www.thomsonlinear.com<br />

SA-Spindelausleger der Force-Line-Serie von Afag sind stärker<br />

Die kleinere Spindelsteigung macht‘s<br />

Schon seit vielen Jahren sind die SA-Spindelausleger<br />

ein bewährtes Bauteil in der Produktpalette<br />

von Afag. Bei Fügeoperationen<br />

oder Einpressvorgängen mit größeren Kraft -<br />

anforderungen stoßen sie jedoch an ihre<br />

Grenzen. Speziell für solche Fälle erweitert<br />

der Handlingspezialist sein Angebot jetzt um<br />

die SA-Spindelausleger der Force-Line(FL)-<br />

Serie, die bei gleicher Modulgeometrie deutlich<br />

stärker sind als die Standardkomponenten.<br />

Das wird durch eine kleinere Spindelsteigung<br />

(zwischen 4 und 10 mm) erreicht, die<br />

den FL-Auslegern mehr Kraft verleiht. Spitzenkräfte<br />

bis zu 600 N und das Handling von<br />

Nutzlasten mit einem Gewicht bis zu 16 kg<br />

sind möglich. Das verhilft dem Anwender zu<br />

mehr Optionen und Flexibilität in der Achsauslegung,<br />

passend für die jeweilige Anwendung.<br />

Die FL-Ausleger gibt es für Spindeldurchmesser<br />

von 8, 10 und 12 mm, mit variablen<br />

Hub längen von 50 bis 300 mm. Die<br />

Komponenten der FL-Serie erlauben dem Anwender<br />

kraftvolle und präzise Zustellbewegungen<br />

mit einer Wiederholgenauigkeit von<br />

±0,01 mm. Sie sind zudem mit den Kraftmesseinheiten<br />

KE-200 und KE-1000 kombinierbar.<br />

Diese können ohne Zwischenplatte<br />

an die Spindelachsen angebaut werden und<br />

erlauben<br />

eine zuverlässige<br />

Kraftregelung<br />

sowie eine<br />

hohe Genauigkeit,<br />

auch bei wechselnden Lasten während<br />

des Zyklus.<br />

bec<br />

www.afag.com<br />

Bild: Afag<br />

128 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

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auf der EMO, 16. – 21. September 2019<br />

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Der „additive manufacturing circle“ auf der EMO 2019 ist ein<br />

Besuchermagnet ersten Ranges. Additive Fertigungsverfahren<br />

finden immer mehr Einzug in die industrielle Produktion und bieten<br />

spannende Alternativen. Der Informationsbedarf hierfür ist riesig.<br />

Wir laden Sie herzlich ein, sich auf der Weltleitmesse der<br />

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Ihr Leistungspaket umfasst:<br />

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✔ 25-Minuten Vortrag<br />

✔ Crossmediale Leistungen vor, während und nach der Messe<br />

✔ Integration in die Einladungswerbung DE/EN<br />

✔ Kostenfreies EMO-Gastkartenkontingent<br />

… und vieles mehr<br />

Bild: Mapal<br />

Auf der Messe:<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Bitte wenden Sie sich gerne an uns!<br />

Ihre Ansprechpartnerin bei Konradin:<br />

Verena Benz<br />

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Phone +49 711 75 94 332<br />

Fax +49 711 75 94 1332<br />

verena.benz@konradin.de<br />

Ihr Ansprechpartner beim VDW:<br />

Joachim C. Onnen<br />

Corneliusstraße 4, 6<strong>03</strong>25 Frankfurt am Main<br />

Phone +49 69 756081-57<br />

Fax +49 69 756081-74<br />

j.onnen@vdw.de K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 129


FLUIDTECHNIK<br />

PNEUMATIK<br />

Der nachrüstbare IO-Link von SMC Deutschland macht Komponenten kommunikativ<br />

Damit der Zylinder gesprächig wird<br />

Vernetzte Sensoren und Aktoren, die nicht nur empfangen, sondern ihrerseits Prozessdaten und Statusinformationen<br />

an die Steuerungsebene zurücksenden, sind der Schlüssel zur Smart Factory. Eine wichtige Aufgabe übernehmen<br />

dabei bidirektional kommunikationsfähige IO-Link Produkte. Sie gelten als „Enabler“ der Industrie 4.0, mit denen man<br />

schon heute autark kommunizierende Maschinensysteme realisieren kann.<br />

Olaf Hagelstein, Product Manager, SMC Deutschland, Egelsbach<br />

Sind Maschinensysteme durchgängig mit bidirektional<br />

kommunikationsfähigen Modulen aufgebaut,<br />

lassen sich smarte Systeme schnell<br />

realisieren<br />

Immer mehr Produkte werden mit dieser kostengünstigen Anschlusstechnik<br />

ausgestattet. Beispiel Pneumatikzylinder: Früher<br />

als schlichte Arbeitstiere eingesetzt, die Werkstücke, Maschinenteile<br />

und Roboterarme präzise und zuverlässig bewegen, aber keine<br />

Rückmeldungen über den aktuellen Status geben konnten, haben<br />

sie sich heute – mit Positionserkennung und IO-Link Technologie an<br />

Bord – zum wichtigen Kommunikationspartner der SPS gemausert.<br />

Sie können nicht nur mehrere Schaltpunkte verwalten und damit<br />

auch komplexe Arbeitsschritte präzise ausführen, sie liefern jetzt<br />

auch wichtige Information über den Zustand in der Aktorebene. Beide<br />

Fähigkeiten werden dringend gebraucht: Zum einen ist ein flexibles<br />

Aufgabenmanagement schnell umsetzbar, weil die Rüstzeiten<br />

entfallen. Zum anderen informieren IO-Link-fähige Pneumatikzylinder<br />

auch über Prozessdaten wie einen zu niedrigen Flüssigkeitsstand,<br />

fehlendes Material oder drohende Fehlfunktionen. Auch können<br />

sie durchlaufene Zyklen mitzählen, so dass erforderliche Reparatur-<br />

oder Wartungsmaßnahmen frühzeitig plan- und umsetzbar<br />

sind.<br />

Ältere Pneumatikzylinder einfach<br />

nachrüsten<br />

Wer moderne Pneumatikzylinder anschafft,<br />

sollte daher auf die Ausstattung mit IO-Link<br />

achten, rät Oliver Prang, Product Application<br />

Manager bei SMC Deutschland. Aber auch<br />

wer ältere Pneumatikzylinder besitzt, muss<br />

diese nicht austauschen. Mit einem Positionssensor<br />

der Serie D-MP von SMC kann er<br />

die hauseigenen Zylinder zu IO-Link-fähigen<br />

Aktoren aufrüsten. Die D-MP-Sensoren werden<br />

einfach in der C-Nut montiert und erfassen<br />

dort die Kolbenposition berührungslos.<br />

Diese Daten werden mittels IO-Link an die<br />

Feldbusebene weitergeleitet.<br />

Als zweites Beispiel für die zunehmende<br />

Transparenz, die moderne Anlagen inzwischen<br />

bieten, dienen elektropneumatische<br />

Regler. Mit IO-Link Technologie ausgestattet erkennen sie Veränderungen<br />

im Prozess und leiten diese Information an die Feldebene<br />

weiter. Intelligente Druckregler, wie Modelle der ITV-Serie von SMC,<br />

können dann das Regelverhalten und den Ausgangsdruck bei laufendem<br />

Betrieb nachjustieren. Die Regelung erfolgt stufenlos und<br />

proportional zum elektrischen Signal mit sehr hoher Reproduzierbarkeit<br />

und Wiederholgenauigkeit. So ausgestattet ist es möglich,<br />

schnell wechselnde Aufgaben und Prozesse dynamisch zu parametrieren.<br />

Unternehmen profitieren von einer großen Flexibilität bis hin<br />

zur Losgröße 1. Voraussetzung ist, dass auch auf der Feldebene die<br />

IO-Link Technologie durchgängig eingesetzt wird. Anbieter wie SMC<br />

bieten daher bei fast allen Feldbussystemen (EX-Serie) dieses Ausstattungsmerkmal<br />

inzwischen an.<br />

Bild: SMC Deutschland<br />

Smarte Pick & Place-Anwendung in vier Wochen<br />

Sind Maschinensysteme durchgängig mit bidirektional kommunikationsfähigen<br />

Modulen aufgebaut, kann man von voll digitalisierten<br />

Prozessen sprechen. Wie schnell sich solche Systeme heute realisieren<br />

lassen, und welches Potenzial sich dahinter verbirgt, zeigt<br />

das Beispiel einer Pick & Place-Anwendung aus der Praxis. In Kooperation<br />

mit drei Partnern hat SMC Deutschland die Lösung in nur<br />

vier Wochen auf die Beine gestellt. Der Egelsbacher Automatisierungsspezialist<br />

entwickelte gemeinsam mit NXTGN, Hirschmann<br />

130 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: SMC Deutschland<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

HANNOVER MESSE:<br />

Halle 17, Stand E26<br />

Gemeinsam mit drei Partnern hat SMC Deutschland in nur vier Wochen<br />

eine Pick & Place-Anwendung realisiert, die sich selbst optimiert<br />

und Beck IPC einen voll funktionsfähigen Roboter, der über TSN in<br />

Echtzeit alle Prozessdaten an eine Cloud-Anwendung überträgt.<br />

Sämtliche Aufgaben, vom Anlegen neuer Aufträge mit verschiedenen<br />

Endprodukten bis hin zur Planung von Serviceeinsätzen, lassen<br />

sich von überall auf der Welt aus steuern – auch mit einem<br />

Smartphone. Das System optimiert sich fortlaufend selbst und stellt<br />

einen digitalen Zwilling bereit.<br />

Innerhalb der Maschine übernimmt ein Industrie-PC die Steuerung<br />

der vier elektrischen Achsen (X-Y-Z plus Greifer) und fährt sie in individuelle<br />

Soll-Positionen. Alle aktuellen Prozessdaten zur Position,<br />

Geschwindigkeit und Kraftaufnahme werden über Ethercat zurückgemeldet<br />

und via Industrie-PC in Echtzeit an einen Web-Server übertragen.<br />

Eine Software analysiert diese Daten und versorgt Anwender<br />

unter anderem mit den kompletten Leistungsdaten der Anlage,<br />

liefert Hinweise auf vorbeugende Wartungsmaßnahmen oder erinnert<br />

an fällige Wartungsintervalle. Werden zum Beispiel Teile der<br />

Analysedaten, wie die entnommenen Rohstoffe oder Paletten, an<br />

die entsprechenden Lieferanten weitergeleitet, lässt sich der rechtzeitige<br />

Nachschub in automatisierter Form regeln. Auch im internen<br />

Ablauf können die Leistungsdaten die Effizienz steigern, indem sie<br />

zum Beispiel für das bedarfsorientierte Management der Lagerplätze<br />

genutzt werden. Viele Sensoren, Aktoren oder Stellantriebe liefern<br />

heute bereits wertvolle Maschinendaten im großen Stil. Die<br />

Übertragung und dauerhafte Speicherung dieser Informationen ist<br />

jedoch oft nicht in vollem Umfang erforderlich. „Daher wird künftig<br />

wahrscheinlich immer mehr Intelligenz in die Peripherie wandern,<br />

um die erzeugten Datenmengen bereits dort zu verarbeiten und<br />

den Datenstrom zu reduzieren“, erklärt Product Application Manager<br />

Prang. Günstige und energieeffizient arbeitende Mehrkern-Prozessoren<br />

werden diesem Trend Vorschub leisten, da sie sich gut in dezentrale<br />

Geräte integrieren lassen. In die Cloud oder das zentrale<br />

Rechenzentrum gelangen dann nur noch zusammengefasste oder<br />

selektierte Informationen. Das senkt die Datenrate und entlastet<br />

das Netzwerk. In Verbindung mit dem schnellen und hochkapazitiven<br />

Mobilfunkstandard 5G werden gleichzeitig die Echtzeitanforderungen<br />

an IoT-Daten noch einfacher zu erfüllen sein.<br />

kf<br />

www.smc.de<br />

Weitere Informationen zu den IO-Link-Technologien von<br />

SMC Deutschland:<br />

hier.pro/wjZp1<br />

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FLUIDTECHNIK<br />

PNEUMATIK<br />

VDMA veröffentlicht Zahlen der Fluidtechnik-Branche und organisiert Sonderschau auf der Hannover Messe<br />

Enabler für smarte Produktionsprozesse<br />

Mit einem Umsatzvolumen von insgesamt mehr als 26 Milliarden Euro bilden die deutsche Antriebstechnik<br />

mit 18,2 Millarden Euro und Fluidtechnik mit 8,2 Milliarden Euro zusammen das größte Branchensegment<br />

innerhalb des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Mit der Sonderschau „Smart<br />

Power Transmission and Fluid Power Solutions“ der Hannover Messe 2019 tragen der VDMA und die<br />

Deutsche Messe AG der Bedeutung beider Branchen Rechnung.<br />

Die Premiere der Sonderschau „Smart Power Transmission and<br />

Fluid Power Solutions“ auf der Hannover Messe 2018 hat bereits<br />

viele Besucher erstaunt und verblüfft. Im April 2019 startet nun<br />

die zweite Ausgabe der Sonderschau, die das Motto der diesjährigen<br />

Hannover Messe „Integrated Industry – Industrial Intelligence“<br />

aufgreift. Unter dem Leitmotiv zeigen sieben Hersteller, wie die beiden<br />

Branchen das Thema praxisnah angehen.<br />

Ebenso wie die Antriebstechnik konnte die Fluidtechnik im Jahr<br />

2018 wachsende Umsatzzahlen verzeichnen. Laut VDMA wuchs der<br />

Umsatz der Fluidtechnik-Branche um insgesamt 7 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Trotz weiterhin bestehender Unwägbarkeiten, wie den<br />

Folgen des Brexit und der internationaler Handelskonflikte blickt die<br />

Branche verhalten optimistisch auf das Jahr 2019 und erwartet ein<br />

Wachstum von rund 3 %.<br />

Pneumatische und hydraulische Komponenten und Systeme der<br />

Fluidtechnik zählen zu den Kernbausteinen im stationären wie mobilen<br />

Maschinenbau. „Für Industrie-4.0-Anwendungen und Prozesse<br />

sind intelligente Komponenten und Systeme der Fluidtechnik wichtige<br />

Enabler für smarte und effiziente Produktionsprozesse, vernetzte<br />

Services und neue Geschäftsmodelle wie beispielsweise Predictive<br />

Maintenance“, sagt Christian H. Kienzle, Vorsitzender des Vorstands<br />

des VDMA Fachverbandes Fluidtechnik und CEO der Argo-Hytos<br />

GmbH. „Für unsere Branche ist die digitale Dimension und die damit<br />

verbundenen kürzeren Innovationszyklen ein wichtiger Grund<br />

für die jährliche Beteiligung an der Hannover Messe.“<br />

OPC UA ist auch hier als ein wesentlicher Baustein für neue Industrie-4.0-Geschäftsmodelle<br />

zu sehen. Um die Kompatibilität mit unterschiedlichen<br />

Systemen und OPC UA zu erreichen, werden für die<br />

Fluidtechnik bei eCl@ss und ISO Produkte mit ihren Merkmalen<br />

klassifiziert und mit einheitlicher Semantik genormt. Die Merkmale<br />

dienen als Basis für OPC UA-Specifications. Durch die standardisierte<br />

Beschreibung der Komponenten und Systeme in der Fluidtechnik<br />

wird eine Kompatibilität auf allen Ebenen der industriellen Automation<br />

ermöglicht.<br />

Auch im Jahr 2019 organisiert der VDMA mit entsprechender Unterstützung<br />

der Deutsche Messe AG wieder die Sonderschau „Smart<br />

Power Transmission and Fluid Power Solutions“, deren Intention es<br />

ist, anhand von Exponaten namhafter Hersteller dem Besucher zu<br />

zeigen, dass durch eine konsequente Weiterentwicklung vorhandener<br />

Systeme intelligente Lösungen im Sinne von Digitalisierung, Vernetzung<br />

und Kommunikation realisiert werden. Die gezeigten Exponate<br />

folgen der Philosophie „designed and developed for the largest<br />

customer benefit“. An der Sonderschau beteiligen sich die Unternehmen<br />

Argo-Hytos, Aventics, Balluff, Bosch Rexroth, Bucher Hydraulics,<br />

Fluitronics und Moog mit entsprechenden Exponaten bzw.<br />

mit Demonstratoren.<br />

eve<br />

www.fluid.vdma.org<br />

Die Beschreibung der Exponate der Sonderschau:<br />

hier.pro/3vneq<br />

Hannover Messe: Halle 23, Stand A19<br />

Bild: Deutsche Messe AG<br />

Durch die konsequente Weiterentwicklung vorhandener Systeme<br />

können intelligente Lösungen im Sinne von Digitalisierung, Vernetzung<br />

und Kommunikation realisiert werden<br />

132 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Besuchen Sie uns:<br />

Hannover Messe<br />

01.- 05. April 2019<br />

Halle 20, Stand C31<br />

Seit 1948 fertigt LEE höchst präzise, miniaturisierte Hydraulikkomponenten, die<br />

maßgeblich zur Verringerung von Größe und Gewicht der Endprodukte beitragen<br />

und zugleich Qualität und Leistungsfähigkeit steigern.<br />

Nach ersten erfolgreichen Jahren in der Luftfahrtindustrie<br />

erweiterten wir stetig die Einsatzfelder für unsere Produkte.<br />

Heute zählen u. a. Automobilindustrie, Mobil- und Industriehydraulik,<br />

Offshore-Industrie, Energiewirtschaft,<br />

Raumfahrt, Motorsport, aber auch medizinische<br />

und chemische Analysegeräte dazu.<br />

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten GmbH<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 133


FLUIDTECHNIK<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Karsten Decker, Europäischer Energieberater (IHK) von Atlas Copco, zum Thema Steuerung von Kompressoren<br />

Energieeffizienz<br />

jederzeit an jedem Ort visualisieren<br />

Durch ein Druckluftmanagement, das sich am Verbrauch orientiert, wird die eingesetzte Energie wirtschaftlich genutzt.<br />

Die übergeordneten Steuerungen der Atlas Copco Kompressoren und Drucklufttechnik GmbH stellen sicher,<br />

dass alle Kompressoren die optimale Leistung erbringen. Allen voran der Optimizer 4.0. Dieser bietet bessere Visualisierung,<br />

mehr Schnittstellen und kann drehzahlgeregelte Kompressoren anderer Hersteller aktiv regeln. Das macht<br />

Effizienz transparent – ganz im Sinne von ISO 50001.<br />

Interview: Thomas Preuß, freier Fachjournalist, Königswinter<br />

Die Steuerung Optimizer 4.0 berechnet kontinuierlich die<br />

spezifische Leistungsaufnahme jedes Kompressors anhand der<br />

hinterlegten Leistungsdaten in Verbindung mit dem aktuellen<br />

Betriebszustand und dem örtlichen Kompressorauslassdruck<br />

Preuß: Es geht also vor allem um besseren Datenfluss<br />

und bessere Visualisierung?<br />

Bild: Atlas Copco<br />

Thomas Preuß: Atlas Copco bringt jetzt unter dem Namen Optimizer<br />

4.0 eine neue Steuerung auf den Markt. Was war der Anlass<br />

hierfür?<br />

Karsten Decker: Früher standen für unsere Kunden vor allem Betriebssicherheit,<br />

Effizienz und die gleichmäßige Auslastung der<br />

Kompressoren im Vordergrund. Das alles gilt zwar auch heute noch;<br />

darüber hinaus aber müssen sie nachweisen, dass ihr Unternehmen<br />

den Standard für ein Energiemanagement nach ISO 50001 erfüllt.<br />

Und dafür wollen sich die Anwender jederzeit selbst ein Bild von der<br />

Auslastung der Anlage und ihrer Energieeffizienz machen können.<br />

Und sie brauchen zum Teil mehr Schnittstellen für die Konnektivität.<br />

Der Optimizer 4.0 bietet jetzt neben den klassischen Schnittstellen<br />

wie Profibus DP und Modbus RTU zusätzlich Modbus TCP/IP, Ethernet<br />

IP und Profinet. Diese sind etabliert und heute Standard.<br />

Decker: Jederzeit Zugriff auf die Daten zu haben und sie<br />

von jedem internetfähigen Gerät der Welt über einen<br />

Webbrowser anschauen zu können, ist der wichtigste<br />

Punkt. Allein mit dem Druckluftmanagement per Optimizer<br />

kann man zum Beispiel 5 bis 7 % Energie einsparen –<br />

etwa durch eine Senkung des Druckbands. Eine solche<br />

Effizienzsteigerung soll visualisiert werden können –<br />

nicht nur an der Steuerung selbst. Der Anwender möchte<br />

Datentabellen oder grafische Darstellungen in das eigene<br />

System importieren können. Und zwar ohne, dass die<br />

Daten vorher die Firma verlassen, um auf externen Servern<br />

entsprechend aufbereitet zu werden. Genau an diesem<br />

Punkt sind viele Kunden empfindlich. Unsere neue<br />

Steuerung speichert die Daten direkt vor Ort, der Kunde kann ohne<br />

externe Umwege direkt zugreifen.<br />

Preuß: Welche Daten möchten die Anwender denn konkret abrufen<br />

und wofür benötigen sie diese?<br />

Decker: Unsere Kunden wollen die Auslastung der Kompressoren<br />

analysieren: Arbeiten alle im optimalen Bereich, auch wenn der Luftbedarf<br />

schwankt? Den meisten Kunden ist das vor allem kurz vor einem<br />

Energieaudit wichtig. In das Energiemanagementsystem werden<br />

Verbrauchswerte übernommen, wie etwa der Volumenstrom in<br />

Kubikmetern pro Stunde oder die spezifische Leistung. Diese sogenannte<br />

Druckluftkennzahl, die mir sagt, wie viele Kilowattstunden<br />

mich ein Normkubikmeter Druckluft kostet, kann ich jetzt auch direkt<br />

am Optimizer ablesen. Anhand dieses Wertes kann etwa der Betriebsleiter<br />

auf einen Blick erkennen, ob alles in Ordnung ist. Die Daten<br />

können als Exceldatei oder als Bilder im JPG- oder BMP-Format<br />

eins zu eins ins Energiemanagementsystem importiert werden.<br />

Mit Hilfe der neuen Steuerung kann der Anwender aber auch analy-<br />

134 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


DRUCKLUFTTECHNIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild Atlas Copco<br />

„Industrie 4.0 bedeutet<br />

beim Optimizer: Wir<br />

können Daten sammeln,<br />

diese aufbereiten und<br />

entsprechende Maß -<br />

nahmen ableiten, um die<br />

Prozesse zu optimieren.“<br />

Karsten Decker, Europäischer<br />

Energieberater (IHK),<br />

Atlas Copco Kompressoren und<br />

Drucklufttechnik<br />

sieren, wie sich zum Beispiel Änderungen in der Produktion auf den<br />

Energieverbrauch auswirken. ISO 50001 bedeutet ja auch, dass Unternehmen<br />

bei der Energieeffizienz immer besser werden – das ist<br />

ein kontinuierlicher Prozess.<br />

Preuß: Ihre neue Steuerung trägt das derzeit oft zitierte „4.0“<br />

im Namen. Was bedeutet das in diesem Zusammenhang?<br />

Decker: Industrie 4.0 bedeutet beim Optimizer: Wir können Daten<br />

sammeln, diese aufbereiten und entsprechende Maßnahmen ableiten,<br />

um die Prozesse zu optimieren. In Verbindung mit unserer Fernüberwachungs-Software<br />

Smartlink werden als Maßnahmen etwa<br />

Nachrichten über Störungen im System an den Kunden oder direkt<br />

an uns geschickt. Wenn zum Beispiel ein definierter Drucktaupunkt<br />

nicht eingehalten wird, müssen wir nicht warten, bis eine Störung<br />

passiert ist, sondern können uns proaktiv kümmern und Probleme<br />

verhindern. In unserem Werk in Antwerpen gibt es einen sogenannten<br />

Diagnostic Room, in dem sich Techniker und Ingenieure alle über<br />

Smartlink gesendeten Daten von Maschinen anschauen können, für<br />

die der Kunde mit uns einen Servicevertrag vereinbart hat. Wenn<br />

Unregelmäßigkeiten auftauchen, wie etwa ein häufiger Temperaturanstieg,<br />

informieren diese das jeweilige Kundenzentrum, damit jemand<br />

vor Ort beim Kunden nachschaut, was das Problem verursacht.<br />

Der große Vorteil für den Kunden ist, dass durch das frühe<br />

Eingreifen Betriebsausfälle sowie langwierigere Reparaturen verhindert<br />

werden.<br />

Preuß: Für welche Druckluftstationen ist der Optimizer 4.0 sinnvoll?<br />

Decker: Er eignet sich für Stationen ab zwei bis drei Kompressoren<br />

und mindestens 100 kW Leistung. Darunter empfehlen wir ihn<br />

nicht, weil die Energieeinsparung nicht so groß ist, dass sich die Investition<br />

schnell amortisiert. Für kleinere Stationen passt dann zum<br />

Beispiel eher eine ES 6, die aber nur die Reihenfolge der Kompressoren<br />

vorgeben kann. Die neue Steuerung regelt dagegen volumenstromabhängig.<br />

Das heißt, sie ermittelt in Abhängigkeit vom Volumenstrom,<br />

welcher Kompressor zum jeweiligen Zeitpunkt am effizientesten<br />

arbeitet. Dafür geben wir der Steuerung die Kennlinien<br />

aller Maschinen vor, auch diejenigen von Fremdkompressoren.<br />

Decker: In der Tat. Durch den zusätzlichen Einsatz eines Competitor-<br />

Moduls. Das ist das Besondere an unserer neuen Steuerung, dass<br />

wir jetzt sowohl Last-Leerlauf- als auch drehzahlgeregelte Kompressoren<br />

anderer Anbieter in Verbindung aktiv regeln können. Wir binden<br />

sie so ein, dass auch diese im optimierten Bereich fahren. Denn<br />

wir wollen ja, dass der Kunde möglichst effizient fährt, und dafür<br />

müssen wir – auch fremde – drehzahlgeregelte Maschinen perfekt<br />

auslasten können.<br />

Preuß: Welchen Anwendern raten Sie, zur neuen Steuerung zu<br />

wechseln?<br />

Decker: Kunden, deren Kompressorstation durch eine ES 16 oder<br />

360 geregelt wird, sind im Prinzip gut aufgestellt, da diese auch volumenstromabhängig<br />

regeln. Der Algorithmus ist identisch. Eine Verbesserung<br />

gibt es aber bei der Hardware. Hier setzen wir jetzt Standardkomponenten<br />

ein: einen Industrie-PC mit Touch-Screen, der mit<br />

unserer Software ausgestattet ist. Damit ist die Ersatzteilbeschaffung<br />

im Fall des Falles wesentlich simpler. Man sollte sich die Frage<br />

stellen, wie wichtig Visualisierung und Transparenz im Unternehmen<br />

sind. Mit einem Update unserer Steuerung ES 16 sind der Datentransfer<br />

und die lokale Visualisierung ohne externe Umwege ebenfalls<br />

möglich. Die Nachrüstung kostet etwa die Hälfte der neuen<br />

Steuerung, man ist aber natürlich in puncto Schnittstellen und Hardware<br />

nicht auf demselben Level.<br />

Preuß: Kann man verallgemeinernd sagen: Je komplexer die<br />

Prozesse, desto eher eignet sich die neue Steuerung, weil Anwender<br />

dann auch den vollen Zugriff und die Transparenz der<br />

Daten wünschen?<br />

Decker: Das ist sicher so. In der Pharmaindustrie zum Beispiel wird<br />

ja jeder noch so kleine Prozesswert aufgenommen. Hier ist man<br />

eher geneigt, hinsichtlich Visualisierung, schnellem Datenaustausch<br />

und Transparenz aufzurüsten als vielleicht in einer Gießerei. Übrigens<br />

können wir mit der neuen Steuerung drei verschiedene Druckluftnetze<br />

im Unternehmen gleichzeitig regeln. Das ist derzeit vermutlich<br />

ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der neuen Steuerung.<br />

Wer also zum Beispiel ein Niederdrucknetz und ein normales 6–<br />

oder 7-bar-Netz hat, ist mit der neuen Steuerung gut bedient. Dafür<br />

wird jedes Netz mit mindestens zwei Drucksensoren ausgestattet.<br />

Preuß: Ist der Optimizer teurer als die Vorgängermodelle?<br />

Decker: Nein. Die neue Steuerung kostet ebenso viel wie die ES 16,<br />

die sie jetzt ablösen soll. Übrigens kann auch diese Investition vom<br />

BAFA mit bis zu 25 % Kostenzuschuss gefördert werden – unter<br />

dem Stichwort „effiziente Querschnittstechnologie“. Voraussetzung<br />

für die Förderung ist eine Station mit mindestens zwei<br />

Kompressoren.<br />

www.atlascopco.de<br />

Details zum Optimizer 4.0:<br />

hier.pro/ptBVC<br />

Preuß: Verstehen wir das richtig? Der Optimizer regelt auch<br />

Fremdkompressoren? Jeglicher Art?<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 135


FLUIDTECHNIK<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Sichere Übertragung von Daten durch alle Ebenen<br />

Kommunikation braucht Standards<br />

Um Maschinen, Anlagen und Komponenten durchgängig miteinander zu vernetzen und Daten nahtlos zu trans -<br />

portieren, bedarf es einheitlicher Protokolle und offener Standards. Der Druckluft-Spezialist Kaeser Kompressoren<br />

setzt bereits auf IP-basierte Kommunikationsinfrastrukturen. Mit OPC-UA und Ethernet TSN entstehen vielver -<br />

sprechende Ansätze für die zukünftige Standardisierungen.<br />

Dipl. Ing. (FH) Andreas Birkenfeld und Dipl. Betriebswirtin Daniela Koehler, Kaeser Kompressoren, Coburg<br />

Industrielle Netzwerke sorgen für eine sichere<br />

Übertragung von Daten zwischen Komponenten<br />

und einer übergeordnete Verbundsteuerung<br />

Gängige Feldbuslösungen sind eher ungeeignet, um große Datenmengen<br />

durchgängig zu transportieren. Neue Wege müssen<br />

gebahnt werden. Einige vielversprechende Ansätze gibt es bereits.<br />

So zeichnen sich OPC-UA und Ethernet TSN als mögliche künftige<br />

Industriestandards ab und werden von Unternehmen und Verbänden<br />

aktiv vorangetrieben. Basis dieser Ansätze ist die IP-basierte<br />

Kommunikation. Für die Internetprotokollfamilie ist dabei die Gliederung<br />

nach dem sogenannten TCP/IP-Referenzmodell maßgebend,<br />

welches vier aufeinander aufbauende Schichten beschreibt. Die Basis<br />

dieser Protokolle ist Schicht 3, welcher eine Mindeststandardisierung<br />

der zu übertragenden Daten definieren. Die „physische“<br />

Netzwerkschnittstelle in Schicht 1 ist üblicherweise als Ethernet gemäß<br />

den IEEE-Standards 802.3 ausgeführt. Teilnehmer eines Kommunikationsverbundes,<br />

der dieses Modell verwendet, müssen also<br />

mindestens IP-basierte Daten verarbeiten können und über ein<br />

standardisiertes Netzwerkinterface verfügen. Doch viele Fragen<br />

sind noch offen und werden derzeit diskutiert, wie die zur Datenstandardisierung,<br />

zur Echtzeitfähigkeit und zur IT-Security. Auch<br />

wenn sich hierarchiebasierte Strukturen mit Einführung einer durchgängigen<br />

Kommunikation auflösen („Jeder spricht mit jedem“), sollten<br />

mit Blick auf die IT-Sicherheit und das Netzwerkmanagement<br />

sinnvolle Abgrenzungen definiert werden. Netzwerkzellen bieten<br />

sich an und sind in der industriellen Anwendung üblich.<br />

Zukunftssicheres Ethernet<br />

Nutzen Teilnehmer eines Kommunikationsverbundes<br />

eine gemeinsame Infrastruktur,<br />

ist ein Netzwerk auf Ethernet-Basis das Mittel<br />

der Wahl. Ein solches Ökosystem für IPbasierte<br />

Daten ist protokolloffen und skalierbar.<br />

Im Bereich von industriellen Druckluftanlagen<br />

hat sich dieser Ansatz bewährt, um<br />

Komponenten wie Kompressoren, Trockner,<br />

Druckhaltesysteme oder Sensoren zu vernetzen.<br />

Zusammen mit einer maschinenübergreifenden<br />

Steuerung spart das System Energie<br />

und garantiert eine hohe Verfügbarkeit<br />

der Druckluft. Überdies stellt es Daten für die<br />

fortlaufende Diagnose und die vorausschauende<br />

Wartung zur Verfügung. Die Integration<br />

lokaler Netzwerkzellen in übergeordnete Infrastrukturen,<br />

wie Scada, MES, EMS oder<br />

auch eine Cloud geschieht mittels definierter<br />

Schnittstellen. Die Entkopplung der Netze ist<br />

aus Sicht der IT-Security essentiell und kann mit Hilfe bekannter<br />

Maßnahmen wie Router oder Firewalls erreicht werden. Im Falle<br />

der Verbundsteuerung von Kaeser stehen neben einer GBit-Ethernetschnittstelle<br />

weitere Standardschnittstellen wie Profinet, Ethernet/IP,<br />

ModbusTCP usw. optional zur Verfügung. Die Anbindung an<br />

nachgelagerte IoT-Infrastrukturen ist ebenso möglich, wie auch OPC<br />

UA als standardisierte Schnittstelle.<br />

Bild: Kaeser Kompressoren<br />

Bussysteme dominieren die untere Ebene<br />

Die Prozessebene stellt hinsichtlich der Datenintegration noch eine<br />

Herausforderung dar. Der überwiegende Anteil an Daten ist in industriellen<br />

Prozessen mit konkreten physikalischen Vorgängen verknüpft<br />

und wird mit Hilfe von Sensoren und prozessnahen Steuerungen<br />

erzeugt. Die Schnittstelle zu diesen Instanzen ist daher von<br />

entscheidender Bedeutung. Die Voraussetzung für einen nahtlosen<br />

und durchgängigen Transport der Daten muss somit bereits an ihrer<br />

Quelle erfüllt sein. Dies ist bei Sensoren, Antrieben und IO-Komponenten<br />

heute überwiegend nicht gegeben. Unterschiedliche Bussysteme<br />

dominieren die Vernetzung auf unterer Ebene und sind im<br />

Brownfield immer noch Stand der Technik. Die spezifische Differenzierung<br />

der eingesetzten Technologien besteht im einfachsten Fall in<br />

der physischen Verbindungstechnik (Stecker und Kabel). Die unterschiedlichen<br />

Ausprägungen der Datenstrukturen, der Protokolle und<br />

136 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Mit Sigma Network<br />

werden Komponenten<br />

einer Druckluftstation<br />

vernetzt. Gewonnene<br />

Daten können abgefragt<br />

und genutzt werden<br />

Bild: Kaeser Kompressoren<br />

der Semantik stellen die größte Herausforderung dar. Die Prozessdaten<br />

müssen vor der Nutzung zunächst aufbereitet werden. Datenkonnektoren,<br />

-hubs und -konverter erzeugen zwar IP-basierte Daten<br />

in einem Format, welches zu den nachgelagerten Verarbeitungsinstanzen<br />

kompatibel ist. Dies ist aber nur eine “Brückenlösung“.<br />

Es ist also wünschenswert, alle Komponenten in eine offene, durchgängig<br />

IP-basierte Kommunikationsarchitektur einzubinden. Dazu<br />

sind technische Voraussetzungen zu erfüllen. Neben der Anschlusstechnik<br />

des Ethernet ist auch ein Kommunikationsstack in der Komponente<br />

vorzuhalten, was entsprechende Anforderung an Rechenleistung<br />

und Speicher mit sich bringt. Wie muss also eine ideale Topologie<br />

künftiger Datennetzwerke im Bereich der unteren industriellen<br />

Schicht aussehen? Die Daten müssen bereits bei ihrer Entstehung<br />

in einem IT-kompatiblen Format zur Verfügung stehen und<br />

nahtlos transportiert werden können. Der kleinste gemeinsame<br />

Nenner ist die IP-Konformität und die Standardisierung der Daten.<br />

Die jeweils erforderlichen Echtzeiteigenschaften können durch Mechanismen<br />

wie TSN erfüllt werden. Dazu sind Anpassungen in<br />

Schicht 2 erforderlich, entsprechende Standardisierungen sind in Arbeit.<br />

Die Ausdehnung dieser Forderung selbst auf Sensoren, Aktoren<br />

und sonstige IO-Komponenten stellt heute noch eine Herausforderung<br />

dar. Für die Hersteller bedeutet dies einen Technologiesprung,<br />

der bewältigt werden muss. Das aktuelle Standardisierungsvorhaben<br />

IEEE 802.3cg hat das Potential für die Vernetzung<br />

bis in die unterste Ebene. Nur zwei Adern dienen sowohl zur Kommunikation<br />

als auch zur Spannungsversorgung. Dieser Standard ist<br />

in vielen Anwendungen für die Vernetzung von Sensoren, IO´s und<br />

sonstigen Subsystemen in der Feldebene interessant und wird eine<br />

integrale Datendurchgängigkeit ermöglichen. Als Advanced Physical<br />

Layer (APL) wird dieser Standard für den Einsatz in der Prozessindustrie<br />

und die generelle industrielle Anwendung vorangetrieben.<br />

Diese Initiative hat das Potential, die Kommunikationsinfrastruktur<br />

der Feldebene zu revolutionieren. Entscheidend wird sein, dass es<br />

sich um einen herstellerneutralen, offenen Standard handelt. Die<br />

bestehende Inkompatibilität durch proprietäre Technologien wie bei<br />

den historischen Feldbussen sollte grundsätzlich vermieden werden.<br />

Dann sind die Voraussetzungen gut, um Daten künftig wirklich<br />

nahtlos vom Sensor bis in die Cloud zu transportieren.<br />

kf<br />

www.kaeser.de<br />

DARF ES<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 137<br />

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FLUIDTECHNIK<br />

DRUCKLUFTTECHNIK<br />

Effiziente Produktion durch Druckluftüberwachung mit Messsystemen von Beko Technologies<br />

Exaktes Messen ist detailliertes Wissen<br />

Produktionsunternehmen – gleich welcher Branche – stehen heute unter wachsendem Effizienzdruck. Um im<br />

Wettbewerb zu bestehen, sind sie auf zuverlässige und stabile, aber auch auf energieeffiziente Prozesse<br />

angewiesen. Maschinenstillstand, Produktionsausschuss, hohe Energie- und Betriebskosten sind unbedingt zu<br />

vermeiden. Durch intelligente Messtechnik ist es heute möglich, Anlagen und Prozesse standortunabhängig<br />

und in Echtzeit zu überwachen – das gilt auch für die Druckluftanlage.<br />

Rainer Stützel, Head of Department Corporate Identity & Relations, Beko Technologies GmbH, Neuss<br />

Die richtige Auslegung einer Druckluftanlage hängt von den Anforderungen<br />

an die Qualität der Druckluft ab, die sich je nach<br />

Anwendung und Branche unterscheiden. Eine umfassende Aufbereitung<br />

der Druckluft ist bei nahezu allen Anwendungen notwendig.<br />

Denn die Druckluft kann – bedingt durch ölgeschmierte Kompressoren<br />

oder veraltete oder materialgemischte Rohrleitungssysteme,<br />

aber auch bereits durch die Ansaugluft – verschiedene Verunreinigungen<br />

wie Öl-Aerosole, Schmutz, Mikroorganismen oder Feuchtigkeit<br />

enthalten. Diese können sich negativ auf den Produktionsprozess<br />

oder das Produkt auswirken. So muss beispielsweise die<br />

Druckluft, die pulverförmige Rohstoffe transportiert, absolut trocken<br />

sein, damit der Rohstoff nicht verklumpt. Auf eine trockene, ölfreie<br />

und sterile Prozessluft sind auch Unternehmen der Elektronikbranche<br />

etwa bei der Chip-Herstellung angewiesen. Zur Druckluftaufbereitung<br />

gehören die Trocknung, Filtration, die Katalyse zur Entfernung<br />

von Restölgehalt und die Kondensattechnik mit Geräten zur<br />

Kondensataufbereitung und Kondensatabscheidung.<br />

Um sicherzustellen, dass die Druckluft den vorgegebenen Anforderungen<br />

und Normen entspricht, sollte das Druckluftsystem mit einem<br />

24/7-Online-Messsystem ausgestattet werden. Dieses misst<br />

die entscheidenden Druckluftparameter wie Restöldampfgehalt, Volumenstrom,<br />

Druck, relative Feuchte, und Taupunkt in Echtzeit und<br />

liefert damit eine belastbare Datenbasis. Beim Überschreiten von individuell<br />

konfigurierbaren Grenzwerten informiert es unverzüglich.<br />

So können Produktionsleiter noch vor einer Verunreinigung mit möglichen<br />

Folgen für den durchgängigen Betrieb der Maschinen und für<br />

Bild: Beko Technologies<br />

Mit dem Datenlogger<br />

Metpoint BDL überwacht<br />

Umbria Filler<br />

die Aktivität der Kompressoren<br />

und den<br />

relativen Bedarf an<br />

Druckluft<br />

die Produktqualität entsprechende Maßnahmen einleiten. Das verhindert<br />

Produktionsausschuss in Fertigungs- und Verarbeitungsbetrieben,<br />

durch den weltweit jährlich ein Schaden in mehrfacher Millionenhöhe<br />

entsteht, oft von vornherein.<br />

Lückenloses Monitoring bringt volle Transparenz<br />

Doch nicht nur für die Druckluftqualität, sondern auch für die Energieeffizienz<br />

der Anlage, ist exaktes Messen wichtig. Oft wissen Anlagenbetreiber<br />

nicht, wie viel Druckverlust zwischen Kompressor<br />

und Anwendung entsteht. Das italienische Chemieunternehmen<br />

Umbria Filler produziert seit über 40 Jahren Füllstoffe aus natürlichem<br />

oder beschichtetem Calciumcarbonat für Fliesen, Gummi,<br />

Kunststoffe wie auch für den Bau- und Automobilsektor. Als sich das<br />

Unternehmen entschied, eine Energiezertifizierung zu beantragen,<br />

fiel auf, dass die Druckluftanlage einen überproportional hohen Energieverbrauch<br />

aufwies. Die vier eingesetzten Kompressoren, davon<br />

einer mit Invertertechnologie und drei ältere Geräte, machten zusammen<br />

zwölf Prozent des Energieverbrauchs aus. Mit dem Ziel,<br />

den Energieverbrauch zu reduzieren, wandte sich das Unternehmen<br />

an Beko Technologies. Die Analyse des Druckluftspezialisten ergab,<br />

dass 80 bis 85 % des Druckluftbedarfs durch den neuesten Kompressor<br />

allein gedeckt werden konnten und die restlichen 15 bis<br />

20 % durch Miteinbeziehen eines zweiten Kompressors erreicht<br />

werden konnten. Zur Steuerung der Interventionslogik der Kompressoren<br />

installierte Beko Technologies Sensoren, die den Druck<br />

und Durchfluss erfassen und gleichzeitig die Aktivität der Kompressoren<br />

sowie den relativen Bedarf an Druckluft messen. Die gesammelten<br />

Daten werden an den Datenlogger Metpoint BDL gesendet,<br />

der die Werte an die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)<br />

übermittelt. Diese steuert das Ein- und Ausschalten der Kompressoren,<br />

um den Druckluftbedarf genau zu decken und den Energieverbrauch<br />

dabei so niedrig wie möglich zu halten. Umbria Filler hat damit<br />

die Vorgaben für die Energiezertifizierung erreicht und ist immer<br />

in Echtzeit über den Zustand der Druckluftanlage informiert.<br />

So bietet ein lückenloses Monitoring volle Transparenz und Kontrolle<br />

über die Druckluftanlage. Zustandsbasiert können Produktionsleiter<br />

über Wartung oder Austausch von Komponenten wie beispielsweise<br />

Filterelementen entscheiden – für eine stabile und energieeffizient<br />

ausgelegte Prozesskette.<br />

eve<br />

www.beko-technologies.com<br />

Details zur Metpoint-Serie<br />

hier.pro/ClmnX<br />

Hannover Messe: Halle 26, Stand C31<br />

138 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Einstellbare Hochdruck-Axialkolbenpumpen PZH von Nachi<br />

Energieeffiziente Hochdruckhydraulik<br />

Speziell bei stationären Sondermaschinen<br />

und kleinen Biegepressen gilt Hydraulik allgemein<br />

als besonders energieintensiv. Um die<br />

Antriebe deutlich wirtschaftlicher und effizienter<br />

auszuführen, nutzen Maschinenhersteller<br />

vorteilhaft die einstellbaren Hochdruck-Axialkolbenpumpen<br />

PZH von Nachi.<br />

Sie erzeugen bis zu 350 bar nominalen Arbeits-<br />

und maximal 400 bar Spitzendruck bei<br />

bis zu 72 cm³/U (entspricht 108 l/min) Fördervolumen.<br />

Elf Kolben sorgen für einen gleichmäßigen,<br />

pulsationsarmen Förderstrom und<br />

leisen Betrieb der Pumpe, sogar bei Druckabschneidung.<br />

Mit ihrem stabilen, gegossenen Gehäuse,<br />

besonders großzügig dimensionierten, vom<br />

Hersteller selbst entwickelten und hergestellten<br />

Kegelrollenlagern sowie der sphärischen,<br />

gehärteten Schrägscheibe erreichen<br />

die Pumpen auch unter rauen Umgebungsund<br />

Lastbedingungen eine lange Lebensdauer.<br />

Zum Antrieb mit passenden Elektromotoren<br />

und zum Übertragen der erforderlichen<br />

Drehmomente sind die Varianten mit Flansch<br />

nach ISO und SAE mit Passfedern an den<br />

Pumpenwellen verfügbar.<br />

Damit Maschinenhersteller jeweils individuell<br />

optimierte Hydrauliksysteme verwirklichen<br />

können, gibt es von Nachi als Option exakt<br />

auf die Pumpen abgestimmte Druck-, Leis-<br />

tungs- und Förderstromregler. In Kombination<br />

mit unterschiedlichen Magnetventilen des<br />

japanischen Herstellers lassen sich schnell<br />

und einfach sicherheitsrelevante Steuerungen<br />

für die Hydraulikantriebe in Werkzeugund<br />

Sondermaschinen aufbauen. bec<br />

Link zum Datenblatt: hier.pro/KeK8i<br />

www.nachi.de<br />

Hannover Messe: Halle 24, Stand B35 (11)<br />

Bild: Nachi<br />

Mobiles Höchstdruckaggregat von Kamat<br />

Kompakt und stark<br />

Das Unternehmen Kamat hat eine neue Version<br />

des Kamjet im Programm. Das mobile<br />

Höchstdruckaggregat stellt auch in unwegsamem<br />

Gelände, zum Beispiel auf Baustellen<br />

oder in Bereichen ohne Stromversorgung,<br />

Pumpendrücke bis 3500 bar oder Volumenströme<br />

bis 138 l/min bereit. Laut Hersteller<br />

Bild: Kamat<br />

ist das Aggregat eine leistungsstarke und<br />

kompakte Hochdruckpumpe auf Rädern.<br />

Kernkomponente des Aggregats ist eine<br />

Höchstdruckplungerpumpe vom Typ K 10016<br />

A-3G mit stufenlos regulierbarem Arbeitsdruck.<br />

Sie erzeugt im Standard einen maximalen<br />

Druck von 2800 bar bei einem Volumenstrom<br />

von 27 l/min. Alternativ sind auch<br />

geringere Drücke mit höherem Volumenstrom<br />

möglich, zum Beispiel 138 l/min bei<br />

510 bar. Ausgerüstet mit einem Wechselsatz<br />

für den höchsten Druckbereich ergeben sich<br />

3500 bar bei 15 l/min. Die Pumpe ist auf einem<br />

Doppelachs-Fahrgestell mit Zugdeichsel<br />

montiert. Angetrieben wird sie von einem<br />

Volvo-Penta-Dieselmotor mit 5,1 l Hubraum<br />

und 160 kW Leistung, dessen Leistungscharakteristik<br />

auf den Betrieb von Höchstdruckpumpen<br />

abgestimmt ist. Beim Start der<br />

Pumpe kommt eine elektrische Vorfüllpumpe<br />

mit Wassertank zum Einsatz. Alle Komponenten<br />

sind in einem stabilen Rahmen untergebracht,<br />

der den Krantransport über vier Ösen<br />

erlaubt. Die Steuerung erfolgt über eine vollautomatische<br />

Steuereinheit, die das Auswählen<br />

u. a. von Druckbereichen und Drehzahlen<br />

erlaubt. Für das Ein- und Ausschalten der<br />

Pumpe kann der Bediener auch die mitgelieferte<br />

Fernbedienung nutzen.<br />

bec<br />

www.kamat.de<br />

Messkupplungen und Diagnosesysteme von R + L Hydraulics<br />

Clevere Helfer im hydraulischen System<br />

Das Unternehmen R+L Hydraulics hat sein<br />

Produktportfolio um Messkupplungen erweitert.<br />

Die neuen Messkupplungen eignen sich<br />

zur Druckprüfung, Schmierung, Entlüftung<br />

und Öl-Entnahme in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

der Mobil- und Stationärhydraulik<br />

in Bereichen. Sie bieten Anwendern eine<br />

einfache und sichere Möglichkeit zur Überwachung<br />

des Systemdruckes, Entlüftung des<br />

hydraulischen Systems, Analyse des Verschmutzungsgrades<br />

und Entnahme repräsentativer<br />

Fluidproben – sowohl temporär als<br />

auch dauerhaft. Durch das integrierte Rückschlagventil<br />

können diese Arbeiten unter<br />

Druck von bis zu 630 bar erfolgen, ohne dass<br />

die Anlage abgeschaltet werden muss. Die<br />

Messkupplungen sind in unterschiedlichen<br />

Materialien, zum Beispiel Edelstahl lieferbar.<br />

Sie eigenen sich für alle Hydraulik- und Mineralöle;<br />

für weitere Medien können sie auf Anfrage<br />

ausgerüstet werden. Die Dichtungen<br />

stehen in verschiedenen Ausführungen und<br />

Materialien zur Verfügung, um unterschiedlichsten<br />

Anforderungen gerecht zu werden<br />

und Ölleckagen vorzubeugen. Abgestimmt<br />

auf die jeweilige Anwendung sind die Messkupplungen<br />

mit unterschiedlichen Gewinden<br />

und in verschiedenen Ausführungen lieferbar,<br />

zum Beispiel mit Steigrohr, Überwurfmutter,<br />

Rohrverschraubung, als Schott-Messkupplung<br />

zur Rohrverbindung oder als Rückschlagkupplung.<br />

eve<br />

www.rl-hydraulics.com<br />

Hannover Messe: Halle 25, Stand E11<br />

Bild: R + L Hydraulics<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 139


FLUIDTECHNIK<br />

NEWS<br />

Elektrische Kompaktpumpe von SKF für Einleitungsschmiersysteme<br />

Jetzt mit nachfüllbaren Kunststoffbehältern verfügbar<br />

Die aktualisierte Version der Schmierpumpe<br />

Electric Compact Pump (ECP) von SKF für<br />

Einleitungsschmiersysteme ist nun auch mit<br />

Kunststoffbehältern zum einfachen Nachfüllen<br />

erhältlich. Natürlich eignet sie sich nach<br />

wie vor auch für vorgefüllte Kartuschen. Die<br />

ECP wurde entwickelt, um Lager und Profilschienenführungen<br />

mit Öl oder Fließfett in<br />

Systemen mit bis zu 20 Schmierstellen und<br />

einer Hauptleitungslänge von 15 m zu<br />

schmieren. Die Pumpe beinhaltet ein integriertes<br />

Druckbegrenzungsventil, das den<br />

Einsatz in automatischen SKF-Einleitungsschmiersystemen<br />

ermöglicht. Die ECP steht<br />

mit vorgefüllten Schmierstoffkartuschen oder<br />

mit Kunststoffbehältern für Öl bzw. Fließfett<br />

(in drei Größen) zur Verfügung. Ölbehälter<br />

werden mit Standard-Befüllfiltern geliefert.<br />

Die Pumpenausführungen mit den Behältervolumina<br />

1,0 und 1,7 l können mit einer Füllstandsüberwachung<br />

ausgestattet werden.<br />

Wer auf die maximale Reinheit des Schmierstoffs<br />

Wert legt, kann auch auf die ECP-Versionen<br />

mit 380-ml-Kartuschen zurückgreifen.<br />

Diese leicht austauschbaren Kartuschen sind<br />

mit einem optionalen, integrierten Sensor zur<br />

Füllstandüberwachung erhältlich. Die Standardkartusche<br />

ist mit Schmierfett vom Typ 00<br />

vorgefüllt. Die ECP setzt Maßstäbe in Design<br />

und Flexibilität und ist eine kostengünstige<br />

und einfach zu bedienende Schmierungslösung,<br />

die perfekt mit SKF-Schmierstoffverteilern<br />

in kleinen bis mittleren Maschinen zusammenarbeitet.<br />

bec<br />

www.skf.de<br />

Bild: SKF<br />

Clean-Break-Kupplungen von Walther Präzision für den Hochdruck- und -temperaturbereich<br />

Prozesssicher und produktivitätssteigernd<br />

Bild: Walther Präzision<br />

Die aus hochwertigem Edelstahl hergestellten<br />

Clean-Break-Kupplungen der Schnellkupplungsserie<br />

DD von Walther Präzision<br />

wurden gemäß Druckgeräterichtlinie speziell<br />

für aggressive Flüssigkeiten oder Gase der<br />

Mediengruppe I im Hochdruck- und Hochtemperaturbereich<br />

entwickelt. Sie erfüllen<br />

die erhöhten Anforderungen der HPHT-Chemie.<br />

Der zulässige Betriebsdruck liegt, abhängig<br />

von der jeweiligen Betriebstemperatur<br />

(T max<br />

= +250 °C) und der eingesetzten<br />

Nennweite, bei bis zu 350 bar. Somit können<br />

für thermisch und drucktechnisch hochbelastete<br />

Leitungen, die zuvor ineffizient mit<br />

Flanschverschraubungen verbunden wurden,<br />

nun auch Schnellkupplungen prozesssicher<br />

und genutzt werden. Nicht nur beim schnellen<br />

Trennen und Verbinden oder bei der Wartung<br />

von Leitungssystemen bietet die Serie<br />

einen Zeitgewinn: Die speziell geglätteten<br />

Oberflächen ermöglichen u.a. eine leichte<br />

und schnelle Reinigung. Weiterhin stellen<br />

hochwertige und austauschbare Dichtungen<br />

beim Kuppeln auch unter Differenzdruck eine<br />

lange Lebensdauer bei minimalem Wartungsaufwand<br />

sicher. Die Atex-zugelassenen<br />

Schnellkupplungen bieten hohe Sicherheit<br />

für den Bediener und für die Umwelt, denn<br />

sie sind absolut spritzfrei und die beim Entkuppeln<br />

entstehenden geringen, physikalisch<br />

unabdingbaren Restleckagen sind auf das<br />

mögliche Minimum reduziert.<br />

bec<br />

www.walther-praezision.de<br />

Hannover Messe: Halle 20, Stand C19<br />

Pfeiffer Vacuum stellt zweistufige Drehschieberpumpe Pascal 2021 HW vor<br />

Flexibel und anpassungsfähig, hohe Dampfkapazität<br />

Mit Pascal 2021 HW präsentiert Pfeiffer Vacuum<br />

die zweistufige Drehschieberpumpe<br />

mit der nach eigenen Angaben höchsten<br />

Dampfkapazität ihrer Klasse. Sie eignet sich<br />

für alle Anwendungen, bei denen mit Wasserdampf<br />

zu rechnen ist. Aufgrund des Designs<br />

und des Gasballastsystems können große<br />

Mengen von Dampf gefördert werden, ohne<br />

dass es zu Kondensation innerhalb der Pumpe<br />

kommt. So werden Flüssigkeitsansammlungen<br />

vermieden, die sich negativ auf die<br />

Lebensdauer der Pumpe und des Öls auswirken.<br />

Dank der verwendeten Materialien wi-<br />

dersteht die Pascal 2021 HW auch aggressiven<br />

Chemikalien wie Wasserstoffperoxid.<br />

Durch ein angepasstes Temperaturmanagement<br />

ist die Pumpe bereits nach wenigen<br />

Minuten bereit, Dampf zu fördern. Sie verfügt<br />

über eine Sicherheitseinrichtung, die das<br />

Eindringen von Wasser in funktionsrelevante<br />

Bereiche erschwert, wenn unbeabsichtigt die<br />

Dampfkapazität überschritten wird. Durch Zubehör<br />

wie Ölnebelabscheider und einlassseitige<br />

Fallen lässt sich die Pumpe gut an Prozesse<br />

anpassen. Dank ihrer Kompaktheit ist<br />

die sie auch für den Einbau in Geräte gut geeignet.<br />

Ein Ölablassventil vereinfacht die Wartung<br />

in beengten Räumen. Der Einphasen-<br />

Universalmotor ermöglicht den Einsatz nahezu<br />

überall in der Welt.<br />

bec<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Hannover Messe: Halle 26, Stand D16<br />

Bild: Pfeiffer Vacuum<br />

140 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Speziell für die Kühlschmierstoff-Förderung: Kreiselpumpe BS 40 von Knoll Maschinenbau<br />

Selbstansaugend und robust<br />

Die selbstansaugende Kreiselpumpe BS 40.<br />

von Knoll Maschinenbau ist speziell für die<br />

Kühlschmierstoff-Förderung konzipiert und<br />

wird vor allem in flachen Späneförderern eingesetzt.<br />

Normale Kreiselpumpen brauchen<br />

einen gewissen Füllstand, damit sie das Medium<br />

luftfrei – und damit störungsfrei – fördern<br />

können. In flachen Späneförderern<br />

herrscht jedoch meist ein niedriges Füllstandsniveau,<br />

sodass dort spezielle selbstansaugende<br />

Kreiselpumpen verwendet werden,<br />

die sich selbstständig entlüften. Ist die<br />

zu fördernde Flüssigkeit ein Kühlschmierstoff<br />

(KSS), kommt für die Pumpe noch eine weitere<br />

Schwierigkeit hinzu. Selbst wenn ein Filter<br />

mit einer Feinheit von weniger 1/10 mm<br />

vorgeschaltet ist, bleibt eine geringe Spanfracht<br />

in der Emulsion oder im Öl zurück, die<br />

schon in kurzer Zeit für Schäden an der Pumpe<br />

sorgen kann. Die selbstansaugende Kreiselpumpe<br />

BS 40 eignet sich jedoch ideal für<br />

diesen Einsatzfall. Sie zeichnet sich durch eine<br />

kurze Entlüftungszeit und besonders robuste<br />

Werkstoffe aus. Der Fördervolumenstrom<br />

liegt zwischen 140 und 320 l/min, der<br />

Druck bei bis zu 2 bar. Großes Augenmerk<br />

Bild: Knoll Maschinenbau<br />

legten die Entwickler der BS 40 auf die besonders<br />

vom Verschleiß bedrohte Gleitringdichtung.<br />

Zum einen ist das Material deutlich<br />

widerstandsfähiger als bei herkömmlichen<br />

Dichtungen für Normwasserpumpen. Zum<br />

anderen ist sie so verbaut, dass ein Instandhaltungsmitarbeiter<br />

sie einfach und in kurzer<br />

Zeit austauschen kann.<br />

bec<br />

Ölfreie, trockenverdichtende Schraubenpumpe von Leybold<br />

Einfach, effizient und trocken<br />

Die Varodry von Leybold ist eine 100 % ölfreie,<br />

trockenverdichtende Schraubenpumpe.<br />

Sie ist zunächst in den Baugrößen VD65<br />

Bild: Leybold<br />

(65 m 3 /h) und VD100 (100 m 3 /h) verfügbar,<br />

die Baugrößen VD160 und VD200 sind bereits<br />

in Vorbereitung. Schraubenpumpen sind<br />

im Bereich der industriellen Vakuumpumpen<br />

derzeit Stand der Technik. Aufgrund des integrierten<br />

Schalldämpfers besitzt die Pumpe<br />

ein leises und angenehmes Laufgeräusch.<br />

Die variable Anordnung des Einlassflansches<br />

ermöglicht ihre flexible Platzierung innerhalb<br />

der Anlage. Daneben erlaubt das spezielle<br />

Design des Schalldämpfers (ohne schwammartige<br />

Dämpfermaterialien) und die Anbringung<br />

des Austrittsflansches an der niedrigsten<br />

Stelle der Pumpe, dass eventuell eingetragene<br />

Flüssigkeiten oder kondensierte<br />

Dämpfe komplett aus der Pumpe ausgetragen<br />

werden können. Dies verhindert die<br />

sonst möglichen Rostbildungen. Ein weiterer<br />

Prozessvorteil ist die Belastbarkeit der Pumpe.<br />

Sie kann im Dauerbetrieb bei jedem beliebigen<br />

Ansaugdruck betrieben werden und<br />

ist resistent auch gegenüber wiederholten<br />

Schockbelüftungen. Ohne Überlastungen<br />

können beliebig viele Zyklen gefahren werden.<br />

Ein wesentliches Differenzierungsmerkmal<br />

der Varodry ist ihre komplette Ölfreiheit.<br />

Sie verfügt über fettgeschmierte Kugellager<br />

und verzichtet auf ein Synchronisationsgetriebe.<br />

Antrieb und Synchronisation erfolgen<br />

über einen High-Tech-Zahnriemen. bec<br />

www.leybold.com<br />

Hannover Messe: Halle 26, Stand E10<br />

Dosiergeräte von Nordson EFD für besonders robuste Einsätze in der Industrieumgebung<br />

Zuverlässige Flüssigkeitsabgabe<br />

Nordson EFD stellt die Dosiergeräte der Serie<br />

Performus X vor, die eine zuverlässige<br />

Flüssigkeitsabgabe für allgemeine Tischmontageanwendungen<br />

in den Bereichen Elektronik,<br />

Biowissenschaften, Verbaucherprodukte<br />

und Automobilindustrie gewährleisten. Die<br />

luftdruckbetriebenen (bzw. pneumatischen)<br />

Dosiergeräte reduzieren die Herstellungskosten<br />

und verbessern die Erträge durch kontrolliertes<br />

Aufbringen von Montageflüssigkeiten.<br />

Dadurch verringern sich zudem auch vom Bediener<br />

verursachte Schwankungen. Der Performus<br />

X100 ist mit einem 0 bis 100 psi (0 bis<br />

7 bar) Druckregler ausgestattet und kann damit<br />

niedrig- bis hochviskose Flüssigkeiten,<br />

wie etwa Klebstoff, Öl, Schmierstoff, Silicium,<br />

Dichtungsmittel, Cyanacrylate, UV-härtende<br />

Klebstoffe, und auch Pasten dosieren,<br />

wie z. B. SolderPlus-Lotpaste. Der Performus<br />

X15 hat einen 0 bis 15 psi (0 bis 1 bar) Druckregler<br />

für bessere Kontrolle bei der Dosierung<br />

von niederviskosen oder dünnen Flüssigkeiten<br />

wie Lösemitteln. Zu den Designverbesserungen<br />

gehört ein besser schützendes<br />

Metallgehäuse, das die Produkte für den Einsatz<br />

in der industriellen Montage robuster<br />

macht. Das Gehäuse fungiert zudem als faradayscher<br />

Käfig für verbesserten EMV/RFI-<br />

Schutz und bietet dem Gerät eine Chassisverbindung<br />

für die Erdung, um Leckstrom abzuleiten<br />

und das System besser gegen elektrostatische<br />

Entladung (ESD) zu schützen.<br />

bec<br />

www.nordsonefd.com<br />

Bild: Nordson EFD<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 141


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

Mit skalierbarer Maintenance-Plattform vCare in die digitale Zukunft der Prozessindustrie<br />

Auf die Größe kommt es an<br />

Digital vernetzte Sensoren erfassen immer mehr Maschinendaten. Mit der Wartungsplattform vCare von<br />

Vega Grießhaber lassen sich diese für Diagnose und Wartung genau auslesen. Dabei kann der Anwender<br />

entscheiden, welche er davon auf seinem Bildschirm sieht: Gerätezustand, Alarme, eine Kalenderübersicht<br />

oder die Historie. Das eröffnet Potenzial für echte Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Der Service zu vCare<br />

soll ab Mitte 2019 verfügbar sein.<br />

Holger Sack, Leiter Produktmanagement, Vega Grieshaber KG<br />

Effektives Maintenance Monitoring<br />

– visualisiert durch das Vega<br />

Inventory System<br />

Stillstände und Störungen rangieren in der Prozessindustrie bei<br />

Maschinen und Anlagen auf Platz 1 der wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

– dicht gefolgt von Standzeiten durch Reinigen<br />

oder Rüsten. Dabei werden in zunehmend komplexen Anlagen auch<br />

die Fehler schwerer zu durchschauen, die Suche nach ihnen mühsamer.<br />

Digital vernetzte Sensoren besitzen für diese Aufgabe das Potenzial<br />

echter Wettbewerbs- und Kostenvorteile. Immer vorausgesetzt,<br />

ihre Daten werden für Diagnose und Wartung genau ausgelesen:<br />

Idealerweise personalisiert und inhaltlich passend. Werden der<br />

Gerätezustand, Alarme, eine Kalenderübersicht oder die Historie benötigt?<br />

Auf der digitalen Wartungsplattform vCare entscheidet der<br />

Anwender, was er auf seinem Bildschirm sieht. Das gibt Freiraum<br />

für Weiterentwicklung mit dem wachsenden Angebot.<br />

Die Chancen, die der Prozessindustrie durch die digitale Verbindung<br />

ihrer operativen Produktionswelt und der kommunikativen IT-Welt in<br />

der Cloud entstehen, zeigen sich schon an wenigen Fakten. Maschinen<br />

werden instandgehalten, bevor ein teurer Störfall eintritt. Reinigungs-<br />

oder Rüstzeiten optimieren sich stetig und flexible Produktion<br />

ist zu beinahe den gleichen Konditionen zu haben, wie die von Massenware.<br />

Der schmale Grat, den es dabei zu meistern gilt, liegt zwischen<br />

Innovations-Bereitschaft und Kosten-Risiko. Viele Industrie-<br />

4.0-Initiativen generieren womöglich hohe Investitionen, die am Ende<br />

die Entwicklung bremsen. Denn nicht jedes Unternehmen hat Bedarf<br />

an allen Disziplinen oder muss alle Fähigkeiten beherrschen. Vielmehr<br />

kommt es darauf an, das wirklich Benötigte zu identifizieren und sich<br />

auf die Module zu fokussieren, die echten Nutzen bringen.<br />

Feldgeräte sind schon an sich intelligente<br />

Systeme und stecken<br />

voller wichtiger Informationen –<br />

sowohl über die Prozesse, in denen<br />

sie eingesetzt sind, als auch<br />

über ihren eigenen Status. Wie<br />

diese Daten genutzt werden und<br />

in Steuerungssysteme eingebunden<br />

werden können, liegt im Entscheidungsbereich<br />

der Anwender.<br />

Im besten Fall ermitteln die<br />

Geräte prozessrelevante Daten<br />

und visualisieren sie übersichtlich.<br />

Durch vorausschauende Wartung und Instandhaltung können<br />

Ausfall- und Stillstandzeiten wirkungsvoll minimiert werden.<br />

Zunächst müssen diese Daten jedoch zugänglich gemacht werden.<br />

Gerade in weitläufigen Anlagenarealen, bei verteilten oder mobilen<br />

Produktionsstätten und Anwendungen kann sich die Kommunikation<br />

über Bluetooth als wichtige Brückentechnologie hin zur Industrie-<br />

4.0-Anlage erweisen. Vega bietet die drahtlose Übertragung daher<br />

schon heute für alle Sensoren mit Plicscom-Displays und damit beinahe<br />

sein gesamtes Sensorik-Portfolio als Option an. Weil die technische<br />

Voraussetzung mit Blick auf zukünftige Entwicklungen modular<br />

aufgebaut ist, heißt dies, dass sich Bluetooth für den Großteil aller<br />

im Markt befindlichen Vega-Sensoren nachträglich leicht integrieren<br />

lässt.<br />

Ist eine Reichweite von 25 bis maximal 50 m gewünscht, so ist der<br />

Zugang zum Feldgerät kaum einfacher und vor allem kostengünstiger<br />

zu denken. Bei Bluetooth fallen keine Lizenzgebühren an. Die<br />

Kommunikationsoption ist global, auf dem ISM-Band bei 2,4 GHz<br />

verfügbar. Weil ihre Wurzeln im Consumer-Bereich liegen, sind zudem<br />

die benötigten Endgeräte zur Anlagenbedienung bereits an unzähligen<br />

Orten vorhanden. Leicht lassen sich auch weitere Feldgeräte<br />

integrieren und automatisch verbinden. Bluetooth ermöglicht neben<br />

der Messwertübermittlung das Übertragen von Alarmen bei kritischen<br />

Werten und auch die Fernkonfiguration von Anlagen. Alles<br />

bequem via PC oder Smartphone. Das Resultat: Entscheidende Kostenersparnisse<br />

für Service-Einsätze und bessere Kontrolle über das<br />

gesamte Feldequipment. Vorteile also, die sich sofort auszahlen.<br />

Bild: Vega<br />

142 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Vega Grießhaber<br />

Mit dem Monitoring der Prozess- und Gerätedaten durch die Maintenance-Plattform<br />

vCare bietet Vega ein mitwachsendes Konzept, um<br />

die für Industrie 4.0 benötigten Informationsströme zum Fließen zu<br />

bringen. Dabei steht die einfache Durchführbarkeit im Vordergrund.<br />

Diese drückt sich bereits durch die Verwendung von Einfachem und<br />

Bewährtem aus. Techniken und Komponenten, die wir aus unserem<br />

täglichen Leben kennen, drahtlose und drahtgebundenen Übertragungsmöglichkeiten<br />

sowie Smartphones oder Tablets gehören dazu.<br />

Als eine zentrale Maintenance- und Monitoring-Plattform, eingebettet<br />

in das Anwenderportal myVega, zeigt vCare alle wichtigen Sensorinformationen<br />

übersichtlich auf dem PC-Bildschirm an. Die Daten<br />

sind in der geschützten Cloud verankert. So liefert die Plattform Prozessinformationen,<br />

aber gefiltert nach Relevanz oder Präferenz und<br />

differenziert nach dem jeweiligen Sensor. Sie liefert Alarmhinweise<br />

und Lösungsvorschläge, aber zum richtigen Zeitpunkt, um Anlagen<br />

wirtschaftlich und vorausschauend fahren zu können. Und sie liefert<br />

allgemeine Geräteinformationen, aber ohne lästiges Nachschlagen.<br />

Das Besondere: Spezifische Informationen bleiben – passend zum<br />

jeweiligen Gerät – spezifisch. Allgemeines gibt es als Add-ons leicht<br />

verständlich aufbereitet. Zusätzliche Informationen können auf der<br />

vCare-Plattform flexibel nach Bedarf „zugebucht“ werden.<br />

Sicherheit besitzt bei der Datenübertragung sowie in der Cloud einen<br />

hohen Stellenwert, geht es doch immer um sensible Nutzerdaten.<br />

Daher hat Vega umfangreiche Schutzmaßnahmen eingebaut.<br />

Vor Beginn der Datenübertragung findet eine Verschlüsselung der<br />

Gerätekommunikation und Authentisierung der Geräte im Netzwerk<br />

statt. Mit dem digitalen Angebot „PINs & Codes“ lassen sich Geräte-Zugangsdaten<br />

zusätzlich zentral im Portal speichern und schützen.<br />

Fällt einmal ein Bediengerät aus, ermöglicht PINs & Codes das<br />

Weiterarbeiten ohne Neueingabe. Im Hintergrund werden die Zugangsdaten<br />

aller Sensoren durch einmalige Anmeldung im myVega-<br />

Portal selbstständig synchronisiert. Auch für die Erweiterung ist gesorgt:<br />

Zusätzliche Bediengeräte werden automatisch synchronisiert<br />

und können sofort auf alle Sensoren zugreifen. So lässt sich die digitale<br />

Vernetzung schrittweise aufbauen. Erste Praxiserfahrungen<br />

werden zeigen, was exakt Sicherheit bietet oder aber einen echten<br />

Wettbewerbsvorteil. Auf der Basis lässt sich dann mit minimierten<br />

Risiko komfortabel und in der richtigen Größe weitermachen.<br />

www.vega.com<br />

Richtig eingebunden,<br />

leisten Feldgeräte einen<br />

entscheidenden<br />

Beitrag, um Ausfallund<br />

Stillstandzeiten zu<br />

vermeiden. Um die Daten<br />

auch auf weitläufigen<br />

Arealen zugänglich<br />

zu machen, setzt Vega<br />

Grießhaber auf Bluetooth.<br />

Diese Kommunikationsart<br />

erweist sich<br />

als wichtige Brückentechnologie<br />

hin zur Industrie-4.0-Anlage<br />

PERFEKT<br />

FOKUS-<br />

SIERT<br />

Die USB 3.1 Gen 1<br />

uEye LE Industriekamera<br />

mit aktivem Fokus<br />

FLÜSSIG-<br />

LINSE<br />

OPTION: STECKER-<br />

AUSRICHTUNG<br />

USB<br />

3.1<br />

GEN 1<br />

GPIOs<br />

USB TYPE-C<br />

USB POWER<br />

DELIVERY<br />

OPTION:<br />

LINSENHALTER<br />

1 SOFTWARE<br />

FÜR ALLE<br />

Details zum Thema Fern- und Bestandsüberwachung<br />

mit dem Vega Inventory System, das die Datenbasis für<br />

eine effiziente Logistikplanung liefert:<br />

http://hier.pro/fFfv8<br />

www.ids-imaging.de/usb3.1<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 143


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

Akustisches Sensorsystem zur Montageendkontrolle oder Betriebsüberwachung mittels kognitiver Signalanalyse<br />

Per Geräusch ohne aufwendiges<br />

Kalibrieren zuverlässig Fehler aufspüren<br />

Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken<br />

haben ein Sensorsystem entwickelt, welches anhand einer akustischen Geräuschbewertung, ähnlich<br />

dem menschlichen Gehör, Fehler oder Unregelmäßigkeiten in Anlagen und Maschinen schnell und<br />

zuverlässig erkennen kann. Der amerikanische Landtechnik-Hersteller John Deere prüft mit dem<br />

hörenden Sensorsystem AcoustiX bereits erfolgreich seine Mähdrescher-Schneidwerke.<br />

Das Sensorsystem prüft das<br />

rotierende Schneidwerk eines<br />

Mähdreschers auf fehlerhafte<br />

Schwingungen oder Geräusche<br />

mit Hilfe von Körperschallsensoren<br />

(Detailansicht<br />

des Sensors siehe Bild unten)<br />

und Mikrofonen<br />

Sind Großmaschinen und Anlagen bereits im Betrieb, können<br />

Defekte oder fehlerhaft montierte Komponenten zum Ausfall<br />

von Maschinen und somit zu Produktionsstillständen sowie wirtschaftlichem<br />

Verlust führen. Daher ist eine Qualitätssicherung bereits<br />

vor der Inbetriebnahme beziehungsweise nach der Endmontage<br />

von Anlagen und Maschinen von erheblicher Bedeutung. Forscher<br />

des Fraunhofer IZFP haben sich intensiv mit den Fragen beschäftigt,<br />

welche Möglichkeiten gibt es, um die korrekte Montage<br />

und Funktion von Anlagen oder Maschinen verlässlich und ohne großen<br />

Aufwand zu erkennen. Auf diesen Überlegungen aufbauend,<br />

haben sie eine objektive Prüflösung entwickelt, die zur Montageendkontrolle<br />

sowie zur dauerhaften Qualitätsüberwachung von sich<br />

bewegenden oder rotierenden Maschinen und Anlagen eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Maschinen und Anlagen erzeugen im Betrieb charakteristische<br />

Schwingungen und damit Geräusche. Diese geben Auskunft über<br />

die Qualität, da Montagefehler oder sonstige Defekte oftmals eine<br />

Veränderung der „normalen“ Betriebsgeräusche verursachen. Häufig<br />

ist Montagepersonal mit einem guten „Gehör“ und langer Erfahrung<br />

mit dieser Prüfaufgabe betraut. Das menschliche Gehör unterliegt<br />

allerdings einer gewissen Subjektivität: Es ermüdet nach einer<br />

bestimmten Zeit oder wird durch Umgebungslärm negativ beeinflusst.<br />

Auf dem Markt verfügbare akustische Prüfsysteme können<br />

zwar objektiv auffällig schwingende oder klingende Erzeugnisse erkennen,<br />

benötigen aber oft eine aufwändige, explizite Kalibrierung an<br />

repräsentativen Bauteilen. Darüber hinaus wird das Geräusch- oder<br />

Bild: Fraunhofer IZFP / Uwe Bellhäuser<br />

Schwingungsverhalten in der Regel auf wenige akustische Kenngrößen<br />

wie Frequenz oder Amplituden reduziert. Bereits geringe konstruktive<br />

Anpassungen erfordern eine erneute Kalibrierung, da die<br />

Prüfung sonst eventuell nicht mehr zuverlässig ist.<br />

Intelligentes und schnelles Analyseverfahren<br />

für vielseitige industrielle Einsatzbereiche<br />

Zur Lösung des Problems hat ein Forscherteam am Fraunhofer IZFP<br />

AcoustiX entwickelt, ein akustisches Sensorsystem mit kognitiver<br />

Signalauswertung. Der kognitive Ansatz ähnelt der subjektiven Geräuschbewertung<br />

durch einen Menschen, liefert jedoch objektive<br />

und reproduzierbare Ergebnisse. AcoustiX nutzt die Daten individuell<br />

angepasster akustischer Sensoren, die direkt an der Maschine<br />

angebracht werden oder berührungslos über Mikrofone Schwingungen<br />

oder Geräusche von Maschinen oder Anlagen erfassen. Fehler<br />

oder Unregelmäßigkeiten werden automatisiert analysiert und<br />

schließlich protokolliert. Dazu werden die Signale digitalisiert, anschließend<br />

in zeitlich kurze Segmente eingeteilt, gefiltert und transformiert.<br />

Abschließend werden aufeinanderfolgende Signalabschnitte<br />

mit geeigneten mathematischen Methoden verglichen. Unerwartete<br />

Schwingungen oder Geräusche ergeben charakteristische Unterschiede<br />

zwischen den Segmenten, was vom System entsprechend<br />

angezeigt wird. Die entwickelten Algorithmen benötigen kein<br />

144 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Vorwissen. Lediglich zur grundlegenden Softwareparametrisierung<br />

sind einige Vergleichssignale erforderlich. Die Algorithmen spüren<br />

somit Auffälligkeiten ohne aufwändiges Anlernen auf. Auf Grundlage<br />

der Signalauswertung können innerhalb von nur wenigen Minuten<br />

gezielte Aussagen über die korrekte Montage und Funktion der<br />

Anlage oder Maschine getroffen werden.<br />

Das hörende Sensorsystem der Fraunhofer-Forscher ist nicht nur für<br />

die Kontrolle von Schneidwerken ausgelegt, sondern für unterschiedliche,<br />

industrielle Anwendungen. In allen Bereichen, in denen<br />

die Montageendkontrolle oder die dauerhafte Betriebsüberwachung<br />

wichtig sind, kann das System genutzt werden. Damit reichen die<br />

Einsatzgebiete vom Überwachen großer, autonom betriebener Maschinen<br />

und Anlagen bis hin zur Qualitätsbewertung einzelner Baugruppen,<br />

die unter anderem auf Prüfständen betrieben werden.<br />

PLUS<br />

Fraunhofer IZFPs<br />

Angebot an Dienstleistungen<br />

Über diese industrietauglichen, akkreditierten Dienstleistungen<br />

und Kompetenzen verfügen die Forscher:<br />

• Kompetenzbescheinigung des akkreditierten Prüflabors entsprechend<br />

DIN EN ISO / IEC 17025, (neue) zerstörungsfreie Prüfverfahren<br />

für die industrielle Prüfpraxis zu qualifizieren und validieren.<br />

• Schneller Transfer bis zur Marktreife und Möglichkeit für den qualifizierten,<br />

normenkonformen Einsatz in industriellen Anwendungen<br />

sowohl für komplette Neu-Entwicklungen (Eigenentwicklungen)<br />

oder für maßgeschneiderte Anpassungen innovativer ZfP-<br />

Technologien auch in bisher nicht genormten Aufgabenfeldern.<br />

• Zertifizierung des zugehörigen Qualitätsmanagementsystems nach<br />

DIN EN ISO 9001.<br />

http://hier.pro/L51Ve<br />

Darstellung eines akustischen Signals mit<br />

Auffälligkeiten im rot markierten Bereich<br />

„Der Entwicklungsfokus liegt insbesondere auf unseren Algorithmen.<br />

Diese können ohne großen Aufwand auch in bereits bestehende<br />

Prüfsysteme integriert und kundenspezifisch angepasst werden“,<br />

erklärt Matthias Heinrich, Wissenschaftler am Fraunhofer IZFP.<br />

Für Kooperationspartner des Instituts ist dabei folgendes von Nutzen:<br />

Die Akkreditierung des Fraunhofer IZFP umfasst in der flexiblen<br />

Akkreditierung die Validierung von neuentwickelten zerstörungsfreien<br />

Prüfverfahren und -methoden und die Validierung von zerstörungsfreien<br />

Prüfverfahren und -methoden außerhalb des Anwendungsbereiches<br />

von Normen. Der Einsatz beim Kunden kann sofort<br />

nach der Validierung erfolgen, ohne vorher die Zustimmung des<br />

Akkreditierers zu erhalten. Die Vorteil sind die Anwendung von Verfahren<br />

und Methoden auf Augenhöhe zu Normanwendungen und<br />

erhebliche Zeitersparnis gegenüber der Normung. Diese Vorgehensweise<br />

liefert den Know-How-Vorsprung.<br />

AcoustiX ist bereits erfolgreich bei John Deere zur permanenten<br />

Qualitätsüberwachung von Mähdrescher-Schneidwerken im Industrieeinsatz<br />

und wird zurzeit begleitend für die Serienfertigung validiert.<br />

Mittelfristiges Ziel der Forscher ist die exakte Fehlerlokalisierung<br />

sowie die detaillierte Bestimmung der Fehlerart durch intelligente<br />

Algorithmen und Analysemethoden.<br />

mc<br />

www.izfp.fraunhofer.de<br />

Details zum Dienstleistungsangebot des Fraunhofer<br />

IZFP im Bereich Qualitätssicherung<br />

http://hier.pro/uIIk8<br />

Bild: Fraunhofer IZFP<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 145


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

Zug-/Druck-Kraftaufnehmer: Bei elektrischen Linearantrieben kommt es allein auf die Kraftmessung an<br />

Leistungskontrolle ohne Druck<br />

Derzeit vollzieht sich ein Wandel von pneumatischen und hydraulischen Antrieben oft hin zu elektrischen<br />

Antrieben, etwa bei Linearantrieben. Dort kann kein Druck mehr gemessen werden. Doch Wika hat eine andere<br />

Lösung: Kraftmessung, die auf Zug-/Druck-Kraftaufnehmern basiert. Geräte mit Dünnfilmsensor eignen sich<br />

hier für ein breites Spektrum industrieller Anwendungen. Mit digitalem Ausgangssignal gilt dies zudem für<br />

hochautomatisierte und vernetzte Prozesse: Stichwort IIoT.<br />

Markus Heidl, Produktmanager Kraft, Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG<br />

Linearantriebe halten unzählige Arbeitsprozesse in Bewegung,<br />

vom Teilestanzen bis zum Ausbaggern einer Baugrube. Neben<br />

den klassischen und bewährten Antriebsarten Pneumatik und Hydraulik<br />

hat sich im Laufe der Jahre eine dritte etabliert, der elektrische<br />

Linearaktuator. Die Kombination aus Motor und mechanischem<br />

Schubaggregat findet zunehmend größere Verbreitung, vor<br />

allem in Industrieverfahren als Alternative zu pneumatischen Antrieben.<br />

Anzeichen eines Wandels gibt es ebenfalls bei den typischen<br />

Applikationen für Hydrauliksysteme in der Baumaschinen-<br />

Branche.<br />

Die Vorteile solcher E-Lösungen liegen auf der Hand: Die Antriebe<br />

sind kompakt und können im Baukastensystem an jede Anwendung<br />

individuell angepasst werden. Sie setzen die Energie direkt in Bewegung<br />

um und benötigen keine Flüssigkeit bzw. Druckluft als Zwischenmedium.<br />

Demzufolge entfällt das dafür notwendige Equipment<br />

wie Pumpen oder Kompressoren samt Leitungen und Schläuchen,<br />

was den Wartungsaufwand reduziert und eine Leckage als potenzielle<br />

Fehlerquelle ausschließt.<br />

Zugleich arbeiten Elektroantriebe sparsam: Sie setzen Energie lediglich<br />

für die eigentliche Bewegung ein, während Pneumatik- und Hydrauliksysteme<br />

permanent Druck aufrechterhalten müssen. Genau<br />

aus diesem Grund hat ein deutscher Autokonzern zum Beispiel<br />

die Punkt-<br />

schweißung in der Karosseriefertigung<br />

von Pneuma-<br />

tik auf elektrischen Antrieb umge-<br />

Druckkraftaufnehmer, wie diese Produktgruppe<br />

der Wika-Tochter Tecsis, werden zur zuverlässigen<br />

Erfassung von Druckkräften eingesetzt.<br />

In Miniaturbauform kommen sie bei<br />

Anwendungen mit geringem Bauraum und/<br />

oder zur Erfassung sehr kleiner Kräfte zum<br />

Einsatz<br />

rüstet: Die Erzeugung eines konstanten Grunddrucks von 10 bis<br />

12 bar war im Vergleich zu kostenintensiv.<br />

Ohne Druck als zentrale Antriebskomponente konzentriert man sich<br />

bei elektrischen Linearaktuatoren auf die Kraftmessung, um den Bewegungsablauf<br />

zu überwachen und zu regeln. Kraftmessung ist unabhängig<br />

vom Wirkmedium, einfach und präzise und lässt sich bei<br />

jedem beliebigen linearen Antrieb einsetzen. Entsprechend der Applikationsbreite<br />

müssen dabei unterschiedliche Kräfte erfasst werden,<br />

zum Beispiel Fügekräfte bei Roboterarmen, Scherkräfte beim<br />

Stanzen, Anpresskräfte bei der Kennzeichnung von Lieferungen im<br />

Versand, Presskräfte beim Crimpen oder Druckkräfte beim Punktschweißen.<br />

Für diese Aufgaben kommen in erster Linie elektromechanische<br />

Zug-/Druck-Kraftaufnehmer in Frage. Dabei handelt es<br />

sich um Deformationskörper, die sich unter Einwirkung einer Kraft<br />

verformen. Eingebrachte Dehnungsmessstreifen wandeln diese<br />

mechanische, reversible Verformung in ein proportionales elektrisches<br />

Ausgangssignal um.<br />

Fehlererkennung als Unterschiedsmerkmal<br />

Zwar könnten Anwender die Endgeräte eines Antriebs, zum Beispiel<br />

eine Schweißzange oder ein Stanzwerkzeug, über Sensoren für die<br />

Messgröße Zeit oder Weg an die gewünschte Position bringen.<br />

Doch nur die Kraftmesstechnik ermöglicht zudem eine umgehende<br />

automatische Fehlererkennung. Ein plötzlicher Kraftanstieg über die<br />

definierte Obergrenze hinaus kann zum Beispiel auf einen Spahn<br />

oder eine Verkantung zurückzuführen sein. Eine Fehlermeldung dieser<br />

Art ist vor allem in automatisierten Prozessen mit Sekundentakten<br />

unerlässlich. Ohne ein solches Signal kann eine unkontrollierte<br />

Kraft in kürzester Zeit ganze Produktchargen zunichtemachen.<br />

Aufgrund ihrer Performance eignen sich besonders Zug-/Druck-<br />

Kraftaufnehmer mit Dünnfilmtechnik für Antriebe in Industriemaschinen.<br />

Deren Sensor wird nacheinander aus mehreren<br />

dünnen Schichten aufgebaut („gesputtert“). Eine davon enthält<br />

vier Dehnungsmessstreifen, die zu einer Wheatstone-<br />

Brücke verschaltet werden. Für Ausführungen<br />

mit Redundanz können auch ohne Weiteres<br />

acht Messstreifen aufgebracht<br />

werden. Der fertige Sensor wird anschließend<br />

automatisch in den Kraftflusskanal<br />

des Aufnehmer-Grundkörpers<br />

geschweißt. Gemeinsam<br />

mit einem<br />

Verstärker für das<br />

Ausgangssignal wird<br />

Bild: Tecsis die Messzelle zu ei-<br />

146 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Die Überwachungsfunktion in elektrischen Linearantrieben übernehmen<br />

in erster Linie elektromechanische Zug-/Druck-Kraftaufnehmer. Per Kraftmesstechnik<br />

können die Antriebe nicht nur genau positioniert werden,<br />

sondern zudem automatisch Fehler erkennen. Zum Einsatz kommen meist<br />

Dünnfilmsensoren. Typischerweise werden vier Dehnmesstreifen zu einer<br />

Wheatstone-Brücke verschaltet<br />

ner kompakten und temperaturkompensierten Messeinheit kombiniert.<br />

Kraftaufnehmer dieser Kategorie können flexibel eingesetzt<br />

werden. Die Geräte aus der Typenreihe F23 von Wika sind etwa für<br />

eine Nennkraft (F nom ) bis 100 kN ausgelegt. Sie arbeiten mit den<br />

gängigen Analogsignalen 4 - 20 mA und 0 - 10 V sowie mit dem<br />

Kommunikationsprotokoll CANopen. Vor allem die Ausführung mit<br />

dem digitalen Ausgang eignet sich für die Integration in automatisierte<br />

Prozesse.<br />

Beliebig positionierbar<br />

Dünnfilm-Kraftaufnehmer können aufgrund des Einschraubgewindes<br />

ohne großen Aufwand in nahezu jeden Linearantrieb eingebaut werden.<br />

Die Position spielt keine Rolle, da die Last innerhalb der Kraftkette<br />

eines Antriebs überall gleich ist. Bei einem großen Teil der Antriebe<br />

wird das Messgerät an der Krafteinleitung, also am Ende des<br />

Schubaggregats, platziert, weil dies dort am einfachsten möglich ist.<br />

Dies ist zum Beispiel bei Einpress- oder Stanzmaschinen der Fall. Bei<br />

einer X-Typ-Schweißzange hingegen kontrolliert der Sensor die Kraft<br />

im Motorbereich am Ausgangspunkt der Scherenbewegung. Bei aller<br />

Freiheit der Positionierung müssen Anwender beim Einbau des<br />

Kraftaufnehmers die Querkraft als potenziellen Störfaktor ins Kalkül<br />

ziehen. Diese darf einen Wert von 5 % der Nennkraft nicht überschreiten,<br />

da sonst Messfehler auftreten können. In solchen Fällen<br />

muss für das Messgerät eine Stelle mit geringerem Ausschlag gewählt<br />

oder sein Einsatzort zusätzlich abgestützt werden.<br />

Bild: Wika<br />

Alternative bei niedrigen Nennkräften<br />

Gemessen an Handhabung und Leistung stellen Kraftaufnehmer<br />

mit Dünnfilmsensoren die umfassendste Lösung für elektrische Linearantriebe<br />

in industriellen Anwendungen dar. Gleichwohl sollte<br />

man Kraftaufnehmer auf der Basis aufgeklebter Messstreifen nicht<br />

aus dem Auge verlieren. Sie können bei niedrigen Nennkräften als<br />

Alternative in Betracht kommen. Dünnfilm-Kraftaufnehmer haben<br />

eine relativ hohe Steifigkeit, sodass erst Kräfte ab 1 kN mit der üblichen<br />

Fehlertoleranz gemessen werden können. Aufgeklebte Dehnungsmessstreifen<br />

hingegen können bereits Kräfte ab 1 N detektieren.<br />

Sie eignen sich darüber hinaus für die Realisierung von Miniatursensoren.<br />

Zudem kommt dieser Typ Kraftaufnehmer für eine höhere<br />

Genauigkeit in Frage. Bei ihm lassen sich Werte von 0,01% F nom bis<br />

1,0 % F nom erzielen. Dünnfilm-Sensoren rangieren in der Regel zwischen<br />

0,1 % und 1,0 % F nom .<br />

Kraftaufnehmer mit Messstreifen sind allerdings in der Herstellung<br />

deutlich aufwändiger, bedingt durch die notwendigen manuellen Tätigkeiten<br />

wie dem Aufbringen und der Verkabelung jedes einzelnen<br />

Messstreifens (siehe Bild links), der Temperaturkompensation und<br />

der Integration des Verstärkers für das Ausgangssignal. Miniatursensoren<br />

in besonders engen Einbausituationen können auch mit<br />

einem Kabelverstärker ausgestattet werden, doch erhöht sich durch<br />

dessen Distanz zum Sensor die Störanfälligkeit des Signals.<br />

Unabhängig von der Art, handelt es sich bei einem Zug-/Druck-Kraftaufnehmer<br />

überwiegend um eine individuelle Messlösung. Sie wird<br />

auf der Basis der für die Aufgabe notwendigen Nennkraft zugeschnitten.<br />

Dabei lässt sich der Grundkörper, der die Sensorzelle aufnimmt,<br />

für unterschiedliche Nennlasten verwenden. Gemäß der<br />

Richtlinie VDI/VDE/DKD 2638 müssen alle Kraftaufnehmer so ausgelegt<br />

sein, dass sie kurzfristig einer Überlast vom Anderthalbfachen<br />

ihrer Nennkraft widerstehen. Im Rahmen der definierten Einsatzbedingungen<br />

erweisen sich Kraftaufnehmer als robuste und<br />

langlebige Messinstrumente: Sie verkraften bis zu zehn Millionen<br />

Lastwechsel ohne Messfehler.<br />

www.wika.de<br />

Details zu den Kraftaufnehmern des Anbieters:<br />

http://hier.pro/IoeE8<br />

Hannover Messe 2019: Wika,<br />

Halle 11, Stand C56<br />

EIN KOMPLETTES PRODUKTPROGRAMM.<br />

DRUCKSCHALTER. VAKUUMSCHALTER.<br />

DIFFERENZ-DRUCKSCHALTER. DRUCKSENSOREN.<br />

ELEKTRONISCHE DRUCKSCHALTER.<br />

0,2bar - 400bar, 40 Typen<br />

MEHR: www.layher-ag.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 147


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

Flexibilität dank individueller Kommunikationslösungen<br />

Kommunikation maßgeschneidert integrieren<br />

Die Welt der Automatisierungstechnik wird immer „smarter.“ Das heißt auch, alle Komponenten kommunizieren<br />

mit- und untereinander. Den für den jeweiligen Fall am besten geeigneten industriellen Kommunikationsstandard<br />

zu kennen, ist jedoch für Komponentenhersteller eine schwierige Aufgabe. Daher wird meist entschieden,<br />

auf Spezialisten zurückzugreifen. Ideal, wenn der nicht nur bei der Entwicklung unterstützt, sondern die gesamte<br />

Kette inklusive Produktion und Life-Cycle-Management anbietet.<br />

Stefan Ruhmkorf , Solution Architect, Sales Continental Europe bei HMS<br />

Die Argumente, warum man Kommunikationslösungen zukauft,<br />

sind vielfältig. Meist fehlen in Unternehmen die Kapazitäten,<br />

sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Oder es ist schlicht die<br />

Entscheidung, sich auf die eigene Kernkompetenz zu konzentrieren<br />

und darüberhinausgehende Technologien von Profis zuzukaufen.<br />

Auch die Tatsache, dass sich die Kommunikationsstandards permanent<br />

ändern und es aufwendig ist, neben dem üblichen Tagesgeschäft<br />

hier auf aktuellem Stand zu bleiben, spricht für zugekaufte Lösungen.<br />

In vielen Fällen gibt es gut geeignete Angebote „von der<br />

Stange“, also Standardprodukte, die die eigenen Kommunikationsanforderungen<br />

abdecken. Was aber, wenn diese nicht ausreichen,<br />

beziehungsweise die Anforderungen im konkreten Anwendungsfall<br />

individuelle Lösungen erfordern?<br />

Bild: HMS<br />

Individuelle Kommunikationslösungen<br />

Die Experten für industrielle Kommunikationslösungen von HMS bieten<br />

eine breite Standardpalette mit verschiedenen Lösungen für die<br />

unterschiedlichsten Feldbusse und Industrial-Ethernet-Protokolle.<br />

Was viele jedoch nicht wissen: Die Kommunikationsexperten entwickeln<br />

nach Kundenanforderungen auch individuelle OEM-Lösungen.<br />

Diese sind zum Beispiel dann notwendig, wenn es feste Kundenvorgaben<br />

wie eigene Protokolle oder bestimmte Einbau situationen gibt.<br />

Dann unterstützen die Kommunikationsexperten bei der Lösungsfindung,<br />

übernehmen je nach Bedarf Hardware- und Software-Entwicklung<br />

und fertigen abschließend die passende Lösung in Serie. Markus<br />

Demaria, R&D Director / HMS Technology Center Ravensburg<br />

GmbH erklärt: „Hier liegt eine unserer wesentlichen Stärken. Wir<br />

kennen nicht nur alle Feldbusstandards wie Profibus, Profinet, Devicenet,<br />

Ethernet/IP, Ethercat, Powerlink, Modbus, CC-Link IE, CANopen<br />

bis BACnet und weitere, sondern wir verfügen bei den Anwendungen<br />

über jede Menge Praxiserfahrung. Gleichzeitig haben wir mit<br />

Anybus, Ixxat und Ewon im eigenen Haus eine breite Produktpalette<br />

für die unterschiedlichsten Standards. Wenn ein Anwender eine individuelle<br />

Kommunikationslösung benötigt, können wir also aus dem<br />

Vollen schöpfen.“ Das Unternehmen unterstützt Kunden von der Entwicklung<br />

eines Lösungskonzepts bis zur Fertigung, Qualitätssicherung,<br />

Lagerhaltung und Lieferung auch über Jahre hinweg, also bis<br />

die Produktion des Produkts eingestellt wird. Demaria ergänzt: „Wir<br />

passen bei Bedarf auch nach Jahren noch individuelle Lösungen an,<br />

wenn zum Beispiel ein eingesetzter Chip abgekündigt wird, das<br />

Kommunikationsmodul aber weiterhin verwendet werden soll.“<br />

Kurze Entwicklungszyklen<br />

Damit sich individuelle Lösungen einsetzen lassen, müssen ihre<br />

Entwicklungszyklen kurz sein und auch Qualität und Zuverlässigkeit<br />

stimmen. Gerade im Bereich Kommunikation sind Anwender heute<br />

in Bezug auf Sicherheit und Risikominimierung kritischer geworden.<br />

Die Entwicklung einer passenden Kommunikationslösung sollte also<br />

weder die gesamte Produktentwicklung einbremsen noch die<br />

Qualität negativ beeinflussen. Hier ist es von Vorteil, dass die Kommunikationsexperten<br />

für ihre individuellen OEM-Lösungen auf ein<br />

breites Spektrum in der Praxis erprobter Plattformen aufsetzen können.<br />

Das verkürzt einerseits die Entwicklungszeiten und erhöht andererseits<br />

die Qualität und Zuverlässigkeit. Dank hauseigener Feldbuslabore<br />

können die fertigen Lösungen außerdem inhouse diversen<br />

Praxistests unterzogen werden. Zudem unterstützen die Kom-<br />

HMS bietet individuelle auf den jeweiligen Anwendungsfall<br />

abgestimmte Kommunikationslösungen<br />

148 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


STEUERUNGSSYSTEME<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Bild: HMS<br />

Standard Palette der HMS-Kommunikationslösungen<br />

Bild: HMS<br />

Für Rockwell entwickelte HMS ein Gateway für die Safety-Relais-Linie, um<br />

einen proprietären optischen Bus auf Ethernet/IP umzusetzen<br />

HMS unterstützt von der Entwicklung eines Lösungskonzepts bis zur Fertigung,<br />

Qualitätssicherung, Lagerhaltung und Lieferung und das über Jahre<br />

hinweg, also bis die Produktion des Produkts eingestellt wird<br />

munikationsexperten bei Feldbus-Conformance Prüfungen, Zertifizierungen<br />

usw. Die fertige Lösung erhält der Anwender auf Wunsch<br />

als OEM-Produkt mit eigenem Logo und im eigenen Gehäuse.<br />

Edge-Lösungen und funktionale Sicherheit<br />

In der Regel rechnen sich individuelle Lösungen, die eine Hardware-<br />

Entwicklung beinhalten, ab einer Stückzahl von 500 pro Jahr. Wenn<br />

die angepassten Entwicklungen aber auf vorhandene Plattformen<br />

aufsetzen, können auch kleinere Stückzahlen wirtschaftlich sein. Demaria<br />

erläutert: „Im Zuge von IIoT werden immer mehr individuelle<br />

Edge-Lösungen gefragt. Hier geht es dann im Wesentlichen um<br />

Software-Entwicklungen, die im Gegensatz zu Hardwareänderungen<br />

mit deutlich weniger Aufwand zu realisieren sind und daher<br />

auch für kleinere Stückzahlen wirtschaftlich umgesetzt werden können.“<br />

Am anderen Ende des Komplexitätsspektrums finden sich Anwendungen,<br />

die funktionale Sicherheit fordern. Auch hier unterstützt<br />

ein erfahrenes Entwicklungsteam mit TÜV-zertifizierten<br />

Functional Safety Engineers bei der Entwicklung, von der Spezifikation<br />

der Sicherheitsanforderungen über die Erstellung von Sicherheitskonzepten,<br />

die normkonforme Entwicklung, Risiko- und Ausfallanalysen<br />

bis hin zur Zertifizierung und Entwicklung der passenden<br />

Kommunikations-Soft- und -Hardware. Und das Team übernimmt<br />

auch in diesen Fällen über Jahre hinaus die Produktion.<br />

Bild: HMS<br />

Das passende Gerät für jeden Einsatzfall<br />

Kommunikation wird in vielen Bereichen benötigt. Entsprechend<br />

breit gefächert sind die Anwendungen, die die Spezialisten im Kundenauftrag<br />

realisiert haben. So wurde zum Beispiel ein individuelles<br />

Gateway für einen Schwingungssensor entwickelt. Der Sensor<br />

kommuniziert normalerweise über TCP/IP mit einer PC-Anwendung.<br />

Das Gateway adaptiert nun dieses vorhandene Interface und<br />

setzt die wichtigen Daten auf Profibus um. In einem Projekt von<br />

Artthea, bei dem im Theater Kulissen verfahren werden, erhielt eine<br />

Sicherheitssteuerung das passende Kommunikationsgateway für<br />

Ethercat mit Safety-Funktionen, um den hohen Sicherheitsansprüchen<br />

gerecht zu werden. Aber nicht nur Standard-Kommunikationsbusse<br />

werden unterstützt. Für SEW hat HMS zum Beispiel ein<br />

Gateway entwickelt, mit dem sich bis zu acht Antriebe über den<br />

SEW-eigenen S-Bus an Powerlink anschließen lassen. Damit können<br />

die Antriebe von nun an auch problemlos mit B&R-Steuerungen<br />

genutzt werden. Einige Zeit nach der Entwicklung des Gateways hat<br />

SEW eine Erweiterung beauftragt, um eine höhere Verfügbarkeit zu<br />

gewährleisten. Die Kommunikationsexperten haben daraufhin das<br />

Gateway entsprechend weiterentwickelt. Beim Antriebsspezialisten<br />

ist man begeistert: „Wir sind und waren mit der Zusammenarbeit<br />

sehr zufrieden. Wir schätzen bei HMS die professionelle Projektdurchführung<br />

und den hohen Grad an Kundenorientierung.“<br />

Viele Anwendungen fordern zusätzlich zur üblichen Buskommunikation<br />

vor Ort eine Fernwartung. Auch in diesem Bereich wurden verschiedene<br />

Anwendungen realisiert. Hier sind die Kommunikationsexperten<br />

mit ihren Ewon-Produkten ebenfalls schnell in der Lage,<br />

die passenden Lösungen zu entwickeln. Ein zukünftig interessanter<br />

Use Case sind zudem mobile Anwendungen, wie Service-Roboter.<br />

Hier ist CAN beziehungsweise CAN-FD der Kommunikationsbus<br />

der Wahl. Die Bandbreite an Anwendungen, bei denen die Kommunikationsexperten<br />

Kunden hilfreich unterstützen können, ist also<br />

groß. Demaria resümiert: „Wir entwickeln die Produkte nicht einfach<br />

nur, sondern produzieren sie auch und betreuen sie bis zur Einstellung<br />

ihrer Produktionen. Damit können unsere Kunden sicher sein,<br />

dass wir ihnen auch in Jahren noch als Partner zur Seite stehen und<br />

zum Beispiel bei notwendigen Anpassungen unterstützen.“ jg<br />

www.hms-networks.de<br />

Details zu den maßgeschneiderten Kommunikations -<br />

lösungen von HMS Networks<br />

hier.pro/RBx57<br />

Hannover Messe: Halle 8, Stand D31<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 149


AUTOMATISIERUNG<br />

STEUERUNGSSYSTEME<br />

Mittels Sensorintelligenz und Datentransparenz die Wertschöpfungsketten optimieren<br />

Bild: Sick<br />

Sick bringt Lösungen für Künstliche Intelligenz und Sensor-Integration<br />

Mit „4.0 Now“ ins Hier und Jetzt<br />

Ist Industrie 4.0 nur ein Modell oder schon gelebte Praxis? Diese Frage greift der Sensorspezialist Sick unter<br />

dem Motto „4.0 Now“ auf der Hannover Messe auf. Das Unternehmen zeigt, wie durch Sensorintelligenz und<br />

Datentransparenz die Optimierung ganzer Wertschöpfungsketten möglich wird.<br />

Das soll an einem Beispiel deutlich werden: Über eine Cloud-Lösung<br />

erhält der Besucher während der Messe einen Einblick in<br />

die smarte Fertigung des Sick-Standortes in Freiburg. Im Vordergrund<br />

stehen Datentransparenz und wie künstliche Intelligenz<br />

schon heute im industriellen Umfeld genutzt werden kann.<br />

Der Bedarf an einer dynamischen Produktion und damit der Wechsel<br />

zwischen Losgröße 1 und Massenproduktion steigt und der<br />

Endkunde verlangt eine schnelle, pünktliche und ordnungsgemäße<br />

Lieferung. Diese Anforderungen treiben die intelligente Vernetzung<br />

einzelner Produktionsprozesse sowie die Integration von Warenbewegungen<br />

voran. Dafür ist es notwendig, Daten nicht nur zu generieren,<br />

sondern sie für die Optimierung der Wertschöpfungskette<br />

nutzbar zu machen. Dies stellt eine entscheidende Herausforderung<br />

für die Umsetzung von Industrie 4.0 dar. „Deshalb wollen wir unseren<br />

Besuchern zeigen, wie Produktion und Logistik sinnvoll vernetzt<br />

– und dank Datentransparenz Wertschöpfungspotenziale gehoben<br />

werden können. In Echtzeit“, erklärte Dr. Robert Bauer, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Sick AG im Vorfeld der Hannover Messe.<br />

Unternehmen jeder Größe können aus neuen Technologien großen<br />

Nutzen ziehen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, die Produktion<br />

zu beschleunigen, den Materialfluss effizienter zu gestalten, Kapazitäten<br />

bestmöglich auszunutzen, flexibel auf Kundenprioritäten zu<br />

reagieren oder Geräte vorausschauend zu warten. „Die industrielle<br />

Zukunft entsteht jetzt. On-demand ist durch intelligenten Datenaustausch<br />

schon heute möglich. Unter unserem Motto 4.0 Now präsentieren<br />

wir Lösungen und Technologien, mit denen wir Industrie 4.0<br />

und die damit verbundenen Vorteile hinsichtlich einer neuen, flexiblen<br />

Wertschöpfung im Hier und Heute platzieren und zum direkten<br />

Einstieg animieren“, ergänzte Dr. Robert Bauer.<br />

Smart Factory im Live Stream<br />

Dafür öffnet Sick erstmals die Tore seiner smarten Fertigung in Freiburg.<br />

Per Live Stream können die Besucher verfolgen, wie die Automated<br />

Guided Carts (AGC) ihre Kreise ziehen, Produktionsroboter<br />

beliefern und fertige Produkte abtransportieren. Auf einem Dashboard<br />

können in Hannover die Kennzahlen des 600 km weit entfern-<br />

ten Standortes abgerufen werden. „Was so einfach aussieht, ist das<br />

Ergebnis konzentrierter Entwicklung und Vernetzungsarbeit. All unsere<br />

Fahrzeuge, Bauteile oder Produktionszellen sind miteinander<br />

verbunden und liefern die Daten in eine Cloud. Die Produktion ist je<br />

nach Auftragslage und Anforderungen skalierbar. Automatisierte<br />

und manuelle Arbeiten finden nebeneinander statt und bringen die<br />

Vorteile beider Varianten für die effiziente Produktion zusammen“, erklärte<br />

dazu Bernhard Müller, Senior Vice President Industry 4.0.<br />

Lokalisierung produktiver Assets<br />

Lokalisierungstechnologie ist einer der Schlüssel zu einer vernetzten<br />

Produktion und Logistik im Sinne von Industrie 4.0. Mit ihr lassen<br />

sich eine Vielzahl an Optimierungspotenziale heben, indem eine<br />

agile Planung von Fertigungs- und logistischen Prozessen ermöglicht<br />

wird. Die Daten der Lokalisierung erzeugen hohe Transparenz<br />

und ein Verständnis aller produktiven Assets, Ladungsträger und Ladehilfsmittel.<br />

Damit lassen sich Fahrwege optimieren und dynamisch<br />

anpassen, Rüstzeiten flexibel vorbereiten und umplanen, der<br />

Materialfluss verbrauchsgesteuert steuern und somit Lieferqualität<br />

und Liefertreue optimieren. Und das voll automatisiert. „Mit diesem<br />

Angebot liefern wir nicht nur eine Antwort auf die Frage, wie I 4.0<br />

möglich wird, wir schaffen damit effiziente Logistik und Produktion,<br />

die den Anforderungen des dynamischen Marktes und der Kunden<br />

gewachsen ist“, erklärte Müller.<br />

Dr. Robert Bauer:<br />

„Aufgabe ist es, Daten<br />

für die Optimierung<br />

der Wertschöpfungskette<br />

nutzbar zu<br />

machen; das ist eine<br />

entscheidende<br />

Herausforderung für<br />

die Umsetzung von<br />

Industrie 4.0“<br />

Bild: Sick<br />

150 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


STEUERUNGSSYSTEME<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Künstliche Intelligenz in realen Anwendungen<br />

Durch die zunehmende Dynamik der Märkte beschleunigt sich auch<br />

die Produktentwicklung. In Monats- statt Jahreszyklen werden neue<br />

Entwicklungen zur Marktreife geführt. Bestehende Konzepte liefern<br />

darauf kaum eine Antwort. Flexibilität ist gefragt. Auch für Produktionsstätten,<br />

die sich an individuelle Aufgabenstellungen anpassen<br />

lassen. Die Sensortechnologie im industriellen Umfeld spielt hier eine<br />

besondere Rolle. Zwar gibt es für eine Vielzahl standardisierter<br />

Anwendungen die passende Sensorik. Mit dem wachsenden Bedarf<br />

nach individuellen Lösungen, erleben auch hier maßgeschneiderte<br />

Lösungen eine steigende Nachfrage.<br />

„Bis vor einigen Jahren haben Hersteller versucht, Sensoren für jede<br />

Anforderung zu entwickeln. Heute löst man die immer individueller<br />

werdenden Aufgabenstellungen durch neue Sensor-Software-<br />

Konzepte. Sick hat in diesem Feld bereits mit dem Eco-System Sick<br />

AppSpace eine Plattform geschaffen, auf der anpassungsfähige Lösungen<br />

für Automatisierungsanwendungen ermöglicht werden können“,<br />

erklärte Bernhard Müller. Jetzt geht der Sensorhersteller einen<br />

Schritt weiter in Richtung Industrie 4.0 und präsentiert seine erste<br />

Sensorlösung, die auf Basis von Deep-Learning-Algorithmen arbeitet.<br />

Sick selbst nutzt die Technologie im industriellen Umfeld, um die<br />

Funktionalität seiner Sensoren zu spezialisieren. Dabei lernt der<br />

Sensor, Informationen zu verarbeiten und erhält dadurch neue Funktionen.<br />

Außerdem werden durch angepasste Sensorik neue Prozesse<br />

möglich. Hier liefert, verarbeitet und analysiert der Sensor Daten<br />

dank selbstlernender Algorithmen.<br />

Das umfassende Indoor-Lokalisierungsportfolio erleichtert den<br />

Weg zu Industrie 4.0<br />

Sensor-Integration als Zukunftsthema<br />

Mit Sick AppSpace und den programmierbaren Sensoren hat Sick<br />

den Anwendern ein Tool für Edge-Computing-Lösungen an die Hand<br />

gegeben. Die Sensor Integration Machines SIM1004 und SIM1012<br />

verbinden intelligente Sensoren zu leistungsfähigen Multi-Sensor-<br />

Systemen. Sie erweitern und skalieren das Portfolio der SIM-Produktfamilie<br />

hinsichtlich der Rechenleistung und der Anzahl der Sensoranschlüsse.<br />

Im Basismodell SIM1004 können mit vier Anschlüssen<br />

beispielsweise Daten aus zwei Kameras oder einem Laserscanner<br />

miteinander verrechnet werden. Entsprechend höher skaliert ist<br />

SIM1012 mit zwölf Anschlüssen für die nächste Komplexitätsstufe.<br />

Jeweils ausgestattet mit Ethernet-Schnittstellen mit Kommunikationsprotokollen<br />

OPC-UA und MQTT stellen beide Varianten die weiter<br />

verarbeiteten Daten im Edge-Computing zur Verfügung und ermöglichen<br />

die intelligente Datenvernetzung für digitale Fabriken.<br />

Das Sensor-Engineering erlaubt den Anschluss nahezu jeder Art von<br />

Sensor. Sensordaten können zu einer Punktwolke fusioniert, ausgewertet,<br />

archiviert und übertragen werden. Damit ergeben sich völlig<br />

neue Applikationen und ein riesiges Kreativitätspotenzial, das dem<br />

Maschinenbau sowie Integratoren weitere Lösungsmöglichkeiten<br />

eröffnet. Die maßgeschneiderte Multi-Sensor-Integration kann als<br />

Sensor-App im Sick-AppPool verfügbar gemacht werden und reduziert<br />

so zusätzlichen Entwicklungsaufwand durch die weltweite<br />

Wiederverwendbarkeit der Sensor-Apps auf allen programmierbaren<br />

Geräten von Sick.<br />

jke/ge<br />

www.sick.de<br />

Details zu den AppSpace-Tools<br />

http://hier.pro/WD79T<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F18<br />

Bild: Sick<br />

01. – 05.04.19<br />

Halle 9 · D76<br />

Absolut-Positionierung mit maximaler Sicherheit<br />

Hoch effizient: direkter Anschluss an die Sicherheitssteuerung<br />

– ohne zusätzlichen Funktionsbaustein<br />

Extrem zuverlässig durch einzigartige Kombination<br />

von 2-D-Kamera und DataMatrix-Codeband<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 151


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Das Energieverteilungs-Board CrossPowerSystem von Phoenix Contact<br />

Ein Klick und fertig<br />

Egal, in welchem Teil der Welt ein Schaltschrank im Einsatz ist: Er umfasst zahlreiche Komponenten, die für den<br />

Schutz und die zuverlässige Arbeitsweise der jeweiligen Maschine oder Anlage sorgen. Jedes der verbauten Geräte<br />

benötigt zwingend eine Energieverteilung. Mit CrossPowerSystem hat Phoenix Contact daher eine neue Plattform<br />

geschaffen, über die sich Energie einfach und sicher verteilen lässt.<br />

Johannes Happe, Produktmanager Contactron, Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Der Aufbau von Schaltschränken ist seit vielen Jahren gleichgeblieben:<br />

Meist gibt es eine 400-V-Ebene, die sich aus Schutzkomponenten<br />

wie dem Hauptschalter, Sicherungen, Überspannungsschutz,<br />

Stromversorgungen, Motorstartern und Frequenzumrichtern<br />

zusammensetzt. Neben der Lastseite beinhaltet der Schaltschrank<br />

eine 24-VDC-Steuerseite, die abhängig von seinem Anwendungsbereich<br />

aus einer Vielzahl von Geräten besteht. Sämtliche<br />

Komponenten müssen mit Strom versorgt werden, damit sie funktionieren.<br />

Dazu ist jedes Gerät noch immer aufwändig einzeln zu<br />

verdrahten. Das kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern macht eine<br />

einfache und schnelle Inbetriebnahme nahezu unmöglich. Mit dem<br />

neuen dreiphasigen Energieverteilungs-Board CrossPowerSystem<br />

stellt Phoenix Contact jetzt eine Lösung für die 400-V-Lastseite zur<br />

Verfügung. Das Out-of-the-box-System erlaubt das werkzeuglose<br />

Aufrasten der Komponenten mit lediglich einem Klick sowie ihre sichere<br />

elektrische Verbindung mit den drei Phasen – und das alles in<br />

einem Arbeitsschritt.<br />

Leichte Installation und einfache Inbetriebnahme<br />

Das Board ist in zwei verschiedenen Größen erhältlich: in einer Breite<br />

von 225 mm und 405 mm. Rundum berührungsgeschützt verteilt<br />

es Ströme bis maximal 125 A, weshalb sich die Lösung für die Nutzung<br />

im Maschinen- und Anlagenbau eignet. Der integrierte Verpolschutz<br />

verhindert zudem ein fehlerhaftes Aufstecken der Geräte<br />

und ermöglicht eine einfache Inbetriebnahme. Neben der werkzeuglosen<br />

Installation auf DIN-Tragschienen lässt sich das Board ferner<br />

auf Montageplatten schrauben. Aufgrund der kompletten Vorkonfektionierung<br />

ist es sofort einsatzfähig, setzt also den Plug-and-Play-<br />

Gedanken um. Mit diesen Vorteilen soll durch die Lösung ein neuer<br />

Standard in Schaltschränken realisiert werden, der die Energie zuverlässig<br />

an die angebundenen Komponenten verteilt.<br />

Der Anwender kann bereits die Hybrid-Motorstarter der Produktfamilie<br />

Contactron auf das Energierverteilungs-Board CrossPower-<br />

System aufrasten. Die Geräte vereinen bis zu fünf Funktionen in einem<br />

Gehäuse: Motorstart, Wendefunktion, Motorschutz gegen<br />

Überlast, Kurzschlussschutz und Not-Halt. Damit bündeln die Motorstarter<br />

die Funktionen einer klassischen Wendeschützschaltung inklusive<br />

der funktionalen Sicherheit auf kleinem Raum. Mit den eingebauten<br />

Sicherungen erfüllen sie die Zuordnungsart 2 gemäß IEC/<br />

EN 60947–4–2, sodass ergänzend zum Personen- auch ein Geräteschutz<br />

gegeben ist.<br />

Motorstarter mit IO-Link-Schnittstelle<br />

Abgesehen von den genannten Hybrid-Motorstartern lassen sich<br />

andere Varianten der Contactron-Produktfamilie ebenfalls über einen<br />

Geräteadapter auf das Energieverteilungs-Board aufrasten. Ein<br />

solches Vorgehen erweist sich dann als sinnvoll, wenn die Maschine<br />

einen reduzierten Funktionsumfang erfordert – beispielsweise einen<br />

Direktstart statt einer integrierten Wendefunktion. Als weitere<br />

interessante Option für eine Direktmontage auf dem Board entpuppen<br />

sich die neuen, über die IO-Link-Schnittstelle vernetzbaren Contactron-Module.<br />

Sie erlauben eine durchgängige Kommunikation<br />

zwischen der Feld- und Steuerungsebene, weshalb Prozessdaten<br />

nahtlos weitergeleitet werden können. So lassen sich zusätzlich<br />

motorrelevante Daten für die Anlagenüberwachung generieren. Alle<br />

Contactron-Varianten sind in einer Baubreite von nur 22,5 mm verfügbar.<br />

Neben dem geringen Platzbedarf besitzen die Hybrid-Motorstarter<br />

eine bis zu zehnfach höhere Lebensdauer im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Schützen. Dieser Nutzen resultiert aus der Hybrid-<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Mit dem Energieverteilungs-Board CrossPowerSystem können<br />

Anwender nicht nur Motorstarter zuverlässig aufbauen, sondern<br />

auch modulare und funktionale Lösungen realisieren. Bei Bedarf<br />

kann ein einfacher Umbau oder eine Erweiterung erfolgen<br />

152 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Technologie, also der Kombination von verschleißfreier Halbleiterund<br />

robuster Relaistechnik. Die Halbleiter übernehmen den durch<br />

hohe Abnutzung gekennzeichneten Ein- und Ausschaltvorgang,<br />

während die Relais lediglich den Strom verlustarm führen. Das ermöglicht<br />

ein schonendes Schalten und entlastet die Relaiskontakte.<br />

Verschiedene Funktionen in einem Gerät<br />

Die Hybrid-Motorstarter der Contactron-Baureihe kommen überall<br />

dort zum Einsatz, wo es um das Reversieren und Schützen dreiphasiger<br />

Asynchronmotoren von 50 W bis etwa 3,5 kW geht. Der maximal<br />

einstellbare Motorschutz mit Bimetallfunktion liegt bei 9 A. Benötigen<br />

die Motoren bis zu 45 A, stellt das Unternehmen verschiedene<br />

Schützadapter für die direkte Montage auf dem Board zur Verfügung.<br />

Ergänzend hierzu lässt sich jetzt auch die Stromversorgung<br />

der Produktfamilie Trio Cross Power auf das Energieverteilungs-Board<br />

aufrasten. Hier ist ebenfalls nur ein Arbeitsschritt für die werkzeuglose<br />

Montage und automatische Kontaktierung erforderlich.<br />

Die Stromversorgung, die mit einem Nennstrom von 5 A angeboten<br />

wird, startet mit dem dynamischen Boost selbst schwierige Lasten<br />

zuverlässig. Vorgeschaltete Sicherungen können entfallen, da sie auf<br />

der Lastseite in die Stromversorgung eingebaut sind. Darüber hinaus<br />

ist ausgangsseitig auf der 24-VDC-Steuerseite kein zusätzlicher<br />

elektronischer Geräteschutzschalter notwendig, da die Stromversorgung<br />

über eine UI-Kennlinie abgesichert ist. Auf diese Weise<br />

spart der Anwender weiteren Verdrahtungsaufwand ein. Mit der<br />

Stromversorgung dieser Baureihe lassen sich sämtliche auf dem<br />

Board befindlichen Hybrid-Motorstarter mit Steuerspannung versorgen.<br />

Außerdem besteht die Möglichkeit, andere im Schaltschrank<br />

installierte Komponenten ebenfalls über eine zusätzliche, direkt<br />

montierte Stromversorgung mit 24 V DC zu beliefern oder in die<br />

Feldumgebung außerhalb des Schaltschranks zu gehen.<br />

Einsparung unnötiger Kosten<br />

Mit dem Energieverteilungs-Board CrossPowerSystem kann der Anwender<br />

also nicht nur Motorstarter aufbauen. Modulare und funktionale<br />

Konzepte sind ebenfalls realisierbar. Sollten sich neue Anforderungen<br />

ergeben, lässt sich die Lösung zügig umbauen oder erweitern.<br />

Neben der einfachen Inbetriebnahme ist so eine hohe Anlagenverfügbarkeit<br />

sichergestellt. Nicht zu vergessen, dass letztendlich<br />

unnötige Kosten eingespart werden.<br />

eve<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Das Out-of-the-box-<br />

System erlaubt das<br />

werkzeuglose Aufrasten<br />

der Komponenten<br />

mit lediglich einem<br />

Klick sowie ihre<br />

sichere elektrische<br />

Verbindung mit den<br />

drei Phasen<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7 mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

Datenblatt-Download<br />

Details zum Hybrid-Motorstarter Contracton:<br />

t1p.de/rsvv<br />

Hannover Messe: Halle 8, Stand D27<br />

www.novotechnik.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 153


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Umstellung auf neues Schaltschranksystem<br />

Der VX25 im Praxistest<br />

Dass sowohl große Anpassungen als auch kleine Veränderungen im Detail bei neuen Komponenten und Systemen<br />

den Arbeitsablauf in Fertigungen positiv beeinflussen können, zeigt der Einsatz des Großschranksystems VX25 von<br />

Rittal bei der Schaper-Gruppe. Von der Zähllochung über die geringere Anzahl von Ausbauteilen bis hin zum Konzept<br />

der Ein-Mann-Montage werden dabei die Merkmale der neuen Technik analysiert und in die Abläufe integriert.<br />

Dr. Jörg Lantzsch, Fachjournalist, Wiesbaden, und Hans-Robert Koch, Leiter Produktkommunikation bei Rittal in Herborn<br />

Ein kleines, eher unauffälliges Detail der neuen Schaltschranktechnik<br />

von Rittal hat sich bei Schaper Steuerungstechnik<br />

GmbH als sehr nützlich herausgestellt: „5-1 – hier muss die Kabelabfangschiene<br />

eingebaut werden“, erklärt Eugen Franzen, Teamleiter<br />

für den mechanischen Aufbau, einem Mitarbeiter. „Mit der Zähl -<br />

lochung an den neuen Rahmenprofilen können wir Montageposi -<br />

tionen für Ausbauteile jetzt exakt definieren.“ Dadurch lassen sich<br />

nun Tragschienen oder Kabelabfangschienen in jedem Schaltschrank<br />

einer Anlage garantiert auf der gleichen Höhe montieren. Ohne die<br />

Zähllochung musste an solchen Details oft noch nachgearbeitet werden<br />

und dem Teamleiter sind gerade derzeit alle Lösungen willkommen,<br />

die einen deutlichen Zeitgewinn mit sich bringen. „Insgesamt<br />

haben wir zur Zeit alleine in der Fertigung sieben offene Stellen und<br />

könnten Fachkräfte sofort einstellen“, erklärt Nils Mentrup, Technischer<br />

Leiter bei der Schaper Steuerungstechnik GmbH. In der<br />

modernen Halle in Herford fertigen derzeit 70 Schaper-Mitarbeiter<br />

Steuerungs- und Schaltanlagen in verschiedenen Größen. Mentrup<br />

begrüßt dementsprechend automatisierte Lösungen, mit denen ein<br />

höherer Durchsatz mit weniger Fachkräften möglich ist. Aber auch<br />

neue Komponenten und Systeme, die bei der Montage Zeit sparen,<br />

können die Effizienz in der Fertigung steigern.<br />

Vereinfachte Lagerhaltung<br />

In der Fertigung stehen die ersten Steuerungsanlagen, die auf Basis<br />

des Schaltschranks VX25 von Rittal realisiert wurden. Dabei haben<br />

Mentrup und Franzen mit ihren jeweiligen Teams gerade den „Jungfernflug“<br />

absolviert und das neue System auf Herz und Nieren<br />

geprüft. „Der Vorgänger TS 8 war ein einwandfreier Schaltschrank “,<br />

erinnert sich Mentrup. „Daher waren wir sehr positiv überrascht,<br />

dass sich Rittal beim VX25 offensichtlich viele Gedanken über die<br />

zahlreichen möglichen Verbesserungen gemacht hat.“ Für den jungen<br />

Technischen Leiter ist beispielsweise die geringere Anzahl von<br />

Ausbauteilen ein wichtiger Vorteil, da sie sowohl die zentrale Lagerhaltung<br />

als auch die Teilelagerung für einzelne Projekte vereinfacht.<br />

Außerdem stellt sich nun bei Schienen nicht mehr die Frage, welche<br />

Ausführung wohin gehört. Beim VX25 passen die Schienen sowohl<br />

an die vertikalen als auch an die horizontalen Rahmenteile und können<br />

von der Seite oder von Hinten montiert werden. Dadurch ist es<br />

beispielsweise möglich, eine Schiene von der Rückseite aus anzuschrauben,<br />

nachdem die Montageplatte bereits im Schrank montiert<br />

wurde. „Wenn wir in der Vergangenheit eine solche Schiene, die bei<br />

manchen, nach UL gebauten, Schaltanlagen Pflicht ist, vergessen<br />

hatten, musste die Montageplatte wieder ausgebaut oder zumindest<br />

nach vorne abgekippt werden“, erklärt Eugen Franzen.<br />

Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass der Schrank an sich stabiler<br />

geworden ist. Das zeigt sich unter anderem auch bei den neuen<br />

Bodenblechen: Monteure müssen während des Schaltschrankausbaus<br />

immer wieder mal in den Schrank hineingehen. „Früher haben<br />

sich dadurch häufig die Bodenbleche etwas verbogen, sodass wir<br />

nacharbeiten mussten“, erinnert sich Franzen. Dass diese Nacharbeiten<br />

nun entfallen, trägt zu den Zeitersparnissen bei, die das Schaltschranksystem<br />

mit sich bringt. Darüber hinaus ist der Rahmen nun<br />

so gestaltet, dass kein Zwischenraum zwischen Bodenblech und<br />

Rahmen vorhanden ist. In der Vergangenheit sei da hin und wieder<br />

eine Schraube hineingefallen.<br />

Zeiteinsparungsmöglichkeiten<br />

Eine weitere Veränderung betrifft die Scharniere, die es nun ermöglichen,<br />

die Schaltschranktüren einfach auszuhängen. Das Aushebeln<br />

der Scharnierstifte, das früher notwendig war, kann dadurch ent -<br />

Bild: Rittal<br />

Exakt positionieren: Mit der Zähllochung an den neuen<br />

Rahmenprofilen des VX25 lassen sich Montagepositionen<br />

für Ausbauteile jetzt exakt positionieren<br />

154 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Industrie-PC<br />

nach Maß<br />

Bild: Rittal<br />

Monteure bei Schaper in Herford bauen Anlagen auf<br />

Basis des neuen Großschranksystems VX25 von Rittal<br />

fallen. „Wir hängen die Schaltschranktüren generell aus“, erklärt<br />

Franzen, „auch wenn keine Bearbeitung auf einer unserer Perforex-<br />

Bearbeitungszentren vorgesehen ist. Das Verdrahten ist so deutlich<br />

einfacher.“ Das gilt vor allem für größere Schaltanlagen, bei denen<br />

Verdrahtungen über mehrere Schaltschränke hinweg installiert werden<br />

müssen. Die Zeitersparnis bei Demontage und Montage kann<br />

hier bis zu einer Minute und mehr pro Schaltschranktür betragen.<br />

Weitere mögliche Zeiteinsparungen ergeben sich einerseits aus<br />

dem Umstand, dass in Zusammenhang mit der neuen Schaltschranktechnik<br />

nur noch Schrauben der Größe Torx 30 zum Einsatz<br />

kommen. Bei der Montage von Ausbaukomponenten oder Seitenund<br />

Rückwänden benötigen die Monteure somit nur noch einen<br />

Akkuschrauber mit dem passenden Schrauber-Bit. Und andererseits<br />

durch das überall am Schaltschrank verwirklichte Konzept der Ein-<br />

Mann-Montage. Es sorgt dafür, dass man beispielsweise eine Rückwand<br />

einfach oben am am Rahmen einhängen kann und sie dann<br />

sicher in Position bleibt, bis die entsprechenden Schrauben angezogen<br />

wurden.<br />

Einfache Umstellung<br />

Allerdings kann die Umstellung auf ein neues Schaltschranksystem<br />

auch das Risiko mit sich bringen, dass eingespielte Abläufe gestört<br />

werden. „Neuerungen stehen die meisten Menschen häufig erst<br />

einmal skeptisch gegenüber. Bei uns hat aber die Umstellung sehr<br />

schnell und reibungslos funktioniert“, sagt Nils Mentrup. Ein Grund<br />

dafür war unter anderem die VX25-Umstellhilfe, die Rittal Anwendern<br />

zur Verfügung stellt. Mit diesem webbasierten Tool lassen sich<br />

Stücklisten aus Projekten, die mit dem TS 8 geplant wurden, einfach<br />

in Stücklisten für den VX25 konvertieren. Die alte Stückliste wird<br />

dafür im Excel-Format per Drag-and-Drop hochgeladen, und im<br />

Anschluss steht die neue Stückliste zum Download zur Verfügung.<br />

Auch 3D-Aufbau-Planungen aus Eplan Pro Panel lassen sich so weitgehend<br />

automatisiert konvertieren. Für zukünftige Projekte möchte<br />

Mentrup möglichst komplett auf das neue Schaltschranksystem<br />

setzen. Bei den Kunden muss aber noch Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden, da sich viele noch nicht im Klaren darüber sind,<br />

dass der TS 8 schon abgekündigt ist. „Wir werden bei unseren Kunden<br />

aktiv werden und sind sicher, dass auch diese die Vorteile<br />

schnell erkennen werden“, ist Mentrup überzeugt.<br />

ik<br />

www.rittal.de<br />

Details zum Anreih-System VX25 Stahlblech:<br />

hier.pro/seETj<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand E06<br />

Bild: Rittal<br />

Eugen Franzen von der Schaper<br />

Steuerungstechnik GmbH zeigt,<br />

wie die Ein-Mann-Montage funktioniert:<br />

Die Rückwand ist einfach<br />

von oben einzuhängen und bleibt<br />

sicher in der Position, bis die<br />

Schrauben angezogen sind<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 155


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Nachhaltiges Klimamanagement im Schaltschrank<br />

Hot Spots verhindern<br />

Die freie Luftzirkulation in Schaltschränken wird sehr oft durch eine hohe Packungsdichte sowie die Kabel -<br />

kanäle der Montagetafel verhindert. Die dadurch verursachten Wärmeprobleme lassen sich durch das kanal -<br />

lose Airstream-Verdrahtungssystem verhindern. Es setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz und ermöglicht über<br />

Simulationen schon während der Projektierung eine thermische Optimierung.<br />

Michael Bautz, Produktmanager Cabinet bei der Friedrich Lütze GmbH in Weinstadt<br />

Das vom Erfinder Friedrich Lütze<br />

geschaffene kanallose Verdrahtungssystem<br />

entwickelt sich durch inten -<br />

sive Forschungsarbeit stetig weiter<br />

Immer wieder kommt es in Fertigungsanlagen in der Industrie<br />

zu teuren Stillstandzeiten. Ein Grund hierfür sind Komponenten,<br />

die durch zu hohe Temperaturbelastungen ausfallen oder gar<br />

zerstört werden. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, unter<br />

anderem die Packungsdichte oder die Platzierung der Komponenten<br />

– speziell jener die temperaturempfindlich sind – sowie natürlich<br />

auch die richtige Klimatisierung des Schaltschrankes. Um diese<br />

thermisch bedingten Stillstandzeiten zu verhindern, müssen bereits<br />

am Beginn der Planungen alle wichtigen Punkte zu den technischen<br />

und örtlichen Gegebenheiten detailliert erfasst und ausgewertet<br />

werden. Dazu gehören unter anderem folgende Informationen:<br />

• Aufstellort der Anlage und gegebenenfalls vorherrschende höhere<br />

Umgebungstemperaturen<br />

• Ausfallzeiten von Bestandsanlagen und Bauteilen<br />

• Einsatz von Bauteilen<br />

• Allgemeine örtliche Gegebenheiten, Platzbedarf der Anlage<br />

• Anforderungen hinsichtlich der Energiekostenreduktion<br />

Bereits in den frühen 1970er Jahren<br />

beschäftigte sich der Erfinder<br />

Friedrich Lütze mit der Herausforderung,<br />

Anwendern im Schaltschrank<br />

eine besonders platzsparende<br />

Lösung zur Verdrahtung<br />

der Komponenten anzubieten.<br />

Das dabei geschaffene kanallose<br />

Verdrahtungssystem entwickelte<br />

sich im Laufe der Jahre stetig<br />

weiter, beispielsweise in der<br />

Tiefe durch die Drahtführung<br />

über Bügel oder über abgerun -<br />

dete Steg-Profile, die eine besonders<br />

große Steifigkeit und Stabilität<br />

aufweisen. Und auch in jüngster<br />

Vergangenheit wurden viele<br />

mechanische Komponenten des<br />

Lütze-Systems noch weiterentwickelt:<br />

Beispielsweise verfügen<br />

verschiedene Befestigungskomponenten wie Rangierstege nun<br />

über eine verbesserte Stabilität und es werden neue Kamm -<br />

segmente zur einfacheren Verdrahtung bereitgestellt.<br />

Bild: Friedrich Lütze<br />

Intensive Forschungsarbeit<br />

Das aktuell verfügbare Airstream-Gesamtsystem beinhaltet darüber<br />

hinaus nicht nur die erwähnten mechanischen Weiterentwicklungen,<br />

sondern auch Ergebnisse intensiver Forschungsarbeit, welche<br />

Lütze gemeinsam mit dem Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik<br />

an der Universität Stuttgart betrieb und weiterhin betreibt.<br />

Dabei wurden bei Forschungsprojekten zum Thema „Thermisches<br />

Verhalten im Schaltschrank“ zahlreiche Erkenntnisse aus Theorie<br />

und Praxis zusammengeführt und so neue Ideen für ein optimiertes<br />

und ausgeglichenes Schaltschrankklima umgesetzt.<br />

Aus diesen Projekten entstand beispielsweise die Airblower-Lüftereinheit,<br />

welche im Zusammenspiel mit den Airblade-Luftleitblechen<br />

für ein homogenisiertes Klima im Schaltschrank sorgt und die<br />

Gefahr von Hot Spots verringert. Auch das online frei zugängliche<br />

Berechnungstool Airtemp, welches deutlich mehr Informationen<br />

über das thermische Verhalten im Schrank zur Verfügung stellen<br />

kann als herkömmliche Anwendungen, resultiert aus dieser intensiv<br />

156 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Ein nach thermischen Gesichtspunkten optimierter Schaltschrank<br />

in der Automobilindustrie<br />

Bild: Friedrich Lütze<br />

Der Wärmesensor in der Bildmitte wird zur Steuerung des Airblower-<br />

Schaltschranklüfters eingesetzt<br />

Bild: Friedrich Lütze<br />

betriebenen Forschung. Somit steht mittlerweile ein Komplettsystem<br />

zur Verfügung, welches, beginnend mit dem Thema Platzersparnis,<br />

der modularen Bauweise und der Verdrahtungsfreundlichkeit<br />

über eine Erhöhung der Lebenszeit der Bauteile bis hin zu einem<br />

nachhaltigen Klimamanagement durch den Einsatz des Airblowers,<br />

erstmals eine ganzheitliche Betrachtung des Schaltschrankes möglich<br />

macht.<br />

Koonkretes Beispiel aus der Automobilindustrie<br />

Die KLN Ultraschall AG mit Sitz in Heppenheim in Südhessen,<br />

gehört zu der international tätigen Crest Ultrasonics Corp. und ist<br />

ein Spezialist für Planung und Bau von Anlagen im Bereich der<br />

Kunststoffverbindungstechnik – hauptsächlich für Endkunden aus<br />

der Automobilindustrie. KLN konzentriert sich dabei auf die fünf<br />

Hauptverfahren Ultraschallschweißen, Vibrationsschweißen, Heiz -<br />

elementschweißen, Rotationsschweißen sowie thermische Verfahren.<br />

Für die Lieferung einer Ultraschallschweißanlage für die Herstellung<br />

von Kraftstoffbehältern für PKW sollten dabei nach Vorgabe<br />

des Endkunden aus Wolfsburg die Schaltschränke mit dem Verdrahtungssystem<br />

Airstream von Lütze aufgebaut werden.<br />

Zum Systemgedanken gehört die ausführliche Beratung mit dem<br />

Ziel eines optimierten Schaltschrankklimas. Somit sind auch Anwender<br />

mit wenig Airstream-Erfahrung von Anfang an in der Lage, alle<br />

thermischen Vorteile des Systems voll auszuschöpfen. Im konkreten<br />

Fall wurde KLN schon sehr früh bei der Schaltschrankplanung unterstützt:<br />

Unter den Gesichtspunkten der Funktionalität aber auch der<br />

Wärmeentwicklung sollten insbesondere Komponenten mit großer<br />

Verlustwärme so platziert werden, dass eine gegenseitige Erwärmung<br />

der Bauteile möglichst vermieden wird. Durch den Wegfall<br />

der Kabelkanäle verfügt das Schaltschrankverdrahtungssystem<br />

Airstream zudem über ein Raumgewinnpotential von rund 30 %<br />

gegenüber der herkömmlichen Montagetafel. Dies schafft Spielraum<br />

beim Schaltschrankaufbau hinsichtlich der thermisch optimierten<br />

Platzierung der Bauteile. Im konkreten Fall musste außerdem<br />

die Höhe der Schaltschränke aufgrund der baulichen Gegebenheiten<br />

vor Ort von 2000 mm auf 1800 mm verringert werden, was durch<br />

den Wegfall der Kabelkanäle ebenfalls kein Problem darstellte.<br />

Planung und Simulation<br />

Die Planung der Verdrahtungsrahmen erfolgte mit dem online<br />

verfügbaren Airstream-Konfigurator. Dieser beinhaltet alle für den<br />

Rahmenaufbau notwendigen Standardkomponenten, was eine<br />

schnelle Umsetzung der Zeichnung ermöglichte. Danach wurden für<br />

die insgesamt sechs Schaltschränke mithilfe von Airtemp die zu<br />

erwartenden Innentemperaturen ermittelt. Aufgrund der vom Endkunden<br />

vorgegebenen hohen Umgebungstemperatur von bis zu 45 °C<br />

war schnell klar, dass die Verwendung von Klimageräten<br />

unumgänglich sein würde. Zur optimalen Abführung von Verlustwärme<br />

über das Schaltschrankgehäuse wurde jedoch zusätzlich in jedem<br />

Schrank ein Airblower-Lüfter eingeplant. Das Airstream-System verfügt<br />

konstruktionsbedingt auf der Vorderseite über eine Komponentenebene<br />

und auf der Rückseite über eine Verdrahtungsebene. Der<br />

Lüfter wird möglichst weit oben im Rahmen auf der Rückseite montiert.<br />

Mit einem Luftvolumen von mehr als 500 m³/h drückt er die warme<br />

Luft nach unten, anschließend steigt diese auf der Vorderseite<br />

wieder nach oben. Dabei wird über die Wände des Schaltschrankes<br />

permanent Wärme nach außen abgegeben. Innerhalb weniger Minuten<br />

entsteht so ein homogenes Schaltschrankklima und Wärmenester<br />

werden aufgelöst. In den Schaltschränken der Schweißanlage wird darüber<br />

hinaus mit Airblade-Luftleitblechen punktuell Luft aus dem Luftstrom<br />

von hinten nach vorne gebracht, um so die Temperatur an Geräten<br />

mit hoher Wärmeentwicklung zusätzlich zu reduzieren. Durch den<br />

Einsatz des Airstream-Systems konnte so Anzahl und Leistung der Klimageräte<br />

auf ein Minimum reduziert werden. Der Airblower selbst<br />

verfügt dabei nur über eine geringe Verlustleistung von 15 W. Nach der<br />

Installation und Inbetriebnahme der Anlage beim Endkunden, wird im<br />

nächsten Schritt das Monitoring der Schaltschranktemperaturen unter<br />

Einbeziehung der Laufzeiten von Klimageräten und Airblower umgesetzt,<br />

um so Erfahrungen für weitere Optimierungen zu sammeln. ik<br />

www.luetze.de<br />

Weitere Informationen zu Airstream:<br />

hier.pro/em5bY<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand D54<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 157


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

IO-Link-Technologie von Pilz<br />

Kommunikation mit Sensoren und Aktoren<br />

Bild: Pilz<br />

Für die Kommunikation des Remote-I/O-Systems<br />

PSSuniversal 2 mit Sensoren und Aktoren<br />

bietet Pilz nun das IO-Link-Mastermodul<br />

PSS u2 ES 4 IOL an. Es kann mittels entsprechender<br />

Kopfmodule in Profinet- und Ethernet/IP-Netzwerke<br />

integriert werden. Die Konfiguration<br />

des Mastermoduls erfolgt dabei<br />

über die Software PASconfig und der Anwender<br />

kann die Einstellungen der Geräte zentral<br />

im PSS u2 ES 4 IOL speichern: Wird ein Sensor<br />

getauscht, werden seine Daten einfach<br />

auf den neuen Sensor übertragen und müssen<br />

nicht neu parametriert werden. Aufgrund<br />

dieser automatisierten Parametrierung kann<br />

der Betreiber Zeit sparen. Zudem können<br />

Fehler reduziert und die Verfügbarkeit der Anlagen<br />

erhöht werden. Eine LED-Anzeige am<br />

Mastermodul visualisiert den IO-Link-Modus,<br />

Betriebsstatus sowie Modulfehler. Die erweiterte<br />

Diagnose durch Kommunikation mit<br />

den IO-Link-Devices ermöglicht auch eine Kabelbrucherkennung.<br />

Das Mastermodul stellt<br />

die Informationen der intelligenten Geräte<br />

zur Weiterverarbeitung für eine vernetzte<br />

Produktion bereit und kann künftig Lösungen<br />

zur vorbeugenden Wartung unterstützen. ik<br />

www.pilz.com<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand D17<br />

Baslers ace U mit 20 MP Auflösung und bis zu 17 fps<br />

Erfolgreiche Kameraserie bekommt Zuwachs<br />

Baslers erfolgreiche Kameraserie hat Zuwachs<br />

bekommen: vier hochauflösende ace-<br />

U-Modelle befinden sich ab sofort in Serienproduktion.<br />

Die Kameras sind mit dem Sony-<br />

Sensor IMX183 aus der Exmor-R-Serie ausgestattet<br />

und bieten 20 MP Auflösung bei<br />

Bildraten von bis zu 17 Bildern pro Sekunde.<br />

Die Kameras verfügen über eine Sensorgröße<br />

von 1 Zoll bei einer kompakten Bauform<br />

mit 29 mm x 29 mm Footprint. Diese Kombination<br />

macht die vier Modelle attraktiv für die<br />

Inspektion von feinsten Strukturen, die etwa<br />

in der PCB- oder Display-Fertigung<br />

gefragt ist. Die Modelle verfügen<br />

über das PGI-Feature-Set<br />

für Farb- und Monochrom-Kameras<br />

des Herstellers, das unerwünschte<br />

Artefakte korrigiert.<br />

Dies erlaubt Anwendern eine gute<br />

Auswertung auf Pixelebene. Die innovative<br />

Back-illuminated-Sensortechnologie des<br />

Sony IMX183 sorgt für gute Empfindlichkeit<br />

und geringes Rauschen bei einer Pixelgröße<br />

von 2,4 μm. Alle Kameras sind mit GigE- und<br />

Bild: Basler<br />

mit USB-3.0-Schnittstelle erhältlich. Die GigE-<br />

Modelle verfügen zusätzlich über GigE-<br />

Vision-2.0-Features wie PTP.<br />

mc<br />

www.baslerweb.com<br />

Hannover Messe: Halle 17, Stand E34<br />

ODU mit robusten Steckverbinderlösungen<br />

Flexible Steckverbinder für Docking- und Robotersysteme<br />

Bild: ODU<br />

Mit dem ODU-MAC-Rapid<br />

bietet das Unternehmen<br />

einen Newcomer,<br />

der dank eines neuartigen<br />

Halbschalenprinzips<br />

50 % Zeitersparnis<br />

bei Montage und Service<br />

bietet. Dazu kommen<br />

eine hohe Kontaktdichte,<br />

problemlose<br />

Wandlungsfähigkeit bei<br />

sich schnell ändernden<br />

Anforderungen, Kodierung<br />

und Spindelverriegelung.<br />

Als hybride<br />

Handstecklösung mit<br />

Spindelverriegelung<br />

zeichnet sich zudem die neue Leistungsklasse<br />

der ODU-MAC-Blue-Line durch ihre wirtschaftliche<br />

und benutzerfreundliche Montage<br />

bzw. Demontage der Crimp-Clip-Kontakte<br />

aus. Ein neuentwickeltes Kombimodul erreicht<br />

jetzt auf nur 14,4 mm Breite eine sehr<br />

hohe Packungsdichte. Weiteres Merkmal ist<br />

zudem die bewährte Spindelverriegelung<br />

auch im Standard-Kunststoffgehäuse. Als Vorserienprodukt<br />

ist der der ODU-MAC-Black-<br />

Line-Steckverbinder verfügbar, eine die<br />

Mass-Interconnect-Lösung mit elektromechanischer<br />

Verriegelung. Als weitere Neuheit<br />

steht mit der ODU-Dock-Silver-Line eine ideale<br />

Lösung für automatisches Andocken und<br />

Robotersysteme präsentieren.<br />

ge<br />

www.odu.de<br />

158 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


HANNOVER MESSE 2019 –<br />

TREFFEN SIE UNS IN DER HALLE 4, STAND B31<br />

Balluff liefert umfassendes Portfolio für Machine Vision<br />

Für Produktion und Qualitätssicherung<br />

Mit einem umfassenden Portfolio<br />

für Machine Vision liefert Balluff<br />

die Antwort auf die rasch gestiegenen<br />

Anforderungen in der<br />

Produktion hinsichtlich Produktivität,<br />

Flexibilität und Qualität. Mit<br />

den Geräten lässt sich ein vielfältiges<br />

Aufgabenspektrum in den<br />

einzelnen Bereichen Objekterkennung,<br />

Identifikation und Qualitätssicherung<br />

− skalierbar mit<br />

Ein- bis Mehrkameralösungen −<br />

abdecken. Das Besondere dabei:<br />

Ausgesprochene Bildverarbeitungsexperten<br />

sind nur bei ganz<br />

kniffligen Aufgaben gefragt. Das<br />

Gros der Aufgaben lässt sich<br />

dank ausgefeilter Bedienoberfläche<br />

einfach lösen. Die Arbeit mit<br />

den Systemen ist intuitiv. ge<br />

www.balluff.de<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F53<br />

50 %<br />

WENIGER<br />

PLATZBEDARF<br />

STANDARD-SPIRALFEDER SMALLEY ®<br />

WELLENFEDER<br />

Bild: Balluff<br />

Druckventil<br />

Schwimmend<br />

gelagertes Zahnrad<br />

Ölventil<br />

Optris entwickelt weitere Infrarotkamera<br />

Gute Alternative für Einsteiger<br />

Die Kamera Optris Xi 400 hat der<br />

Hersteller mit einer Mikroskopoptik<br />

sowie einem an die Anforderungen<br />

der Elektronikindustrie<br />

angepassten Ständer ausgestattet.<br />

Bei einer Auflösung von 382<br />

x 288 Pixel misst die Infrarotkamera<br />

Temperaturen von -20 bis<br />

900 °C. Das Entscheidende jedoch<br />

ist der Wert des minimalsten<br />

Messflecks: Aus einer Entfernung<br />

von 90 mm können Objekte<br />

von nur 240 μm bei einer Bildfrequenz<br />

von 80 Hz seriös gemessen<br />

werden. Zusätzlich wird<br />

das Messgerät mit<br />

der lizenzfreien Software<br />

Pix Connect ausgeliefert,<br />

die nicht nur<br />

ein marktübliches, radiometrisches<br />

Bild,<br />

sondern auch ein radiometrisches<br />

Video<br />

generiert. Mit der Kamera<br />

bietet der Hersteller<br />

neben den beiden hochwertigen<br />

Infrarotkameras der<br />

Precision Line mit Mikroskopoptik<br />

und verschiedenen Pyrometern<br />

eine gute Alternative für Einsteiger.<br />

Die Xi 400 wird in einem<br />

kompletten Set mit einem speziellen<br />

Ständer sowie der professionellen<br />

Software PIX Connect<br />

geliefert. Weiteres Zubehör erleichtert<br />

den Einsatz in der Prouktion<br />

sowie in der Qualitätssicherung.<br />

eve<br />

www.optris.de<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand A61<br />

Bild: Optris<br />

ALL SPRINGS ARE NOT EQUAL ®<br />

(ALLE FEDERN SIND NICHT GLEICH)<br />

Federhöhe gegenüber gewöhnlichen Spiralfedern<br />

um 50 % reduziert – bei gleicher Federkraft und<br />

gleichem Federweg. Standardmäßig aus Edelstahl und<br />

Kohlenstoffstahl erhältlich. Sie benötigen individuelle<br />

Teile? Kein Problem. Wir liefern Ihnen die richtige<br />

Feder aus dem gewünschten Werkstoff für Ihre<br />

spezifische Verwendung.<br />

brings it together<br />

IN DEUTSCHLAND VERTRETEN DURCH<br />

+49 (0) 234 92361 0<br />

tfc.de.com<br />

DIE ERSTE WAHL VON INGENIEUREN<br />

KOSTENLOSE MUSTER:<br />

Rufen Sie uns an unter +49 (0) 234 97849-011<br />

oder besuchen Sie uns im Internet unter<br />

expert.smalley.com/<strong>KEM</strong>/wellenfeder<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 159


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

Ethercat für datenintensive Anwendungen<br />

Nächster Performance-Level mit 1 GBit/s<br />

Bild: Beckhoff<br />

Mit der Technologieerweiterung Ethercat G<br />

ist der nächste Performance-Level erreicht,<br />

der für besonders datenintensive Anwendungen<br />

auf GBit-Ethernet geeignet ist. Dabei ist<br />

die Kompatibilität zum 100-MBit/s-basierten<br />

Standard-Ethercat ebenso gewährleistet wie<br />

die gewohnt einfache Handhabung. In Verbindung<br />

mit dem Branch-Controller-Konzept für<br />

Ethercat G ist zudem der effiziente Betrieb<br />

paralleler Netzwerksegmente möglich. Ethercat<br />

G nutzt die 1-GBit/s-Übertragungsrate<br />

des Standard-Ethernet; die als Technologiestudie<br />

vorgestellte Variante Ethercat G10 sogar<br />

die 10-Gbit/s-Übertragungsrate. Die erhebliche<br />

Steigerung der Übertragungsrate<br />

gegenüber 100-MBit/s-Basis wirkt sich wesentlich<br />

auf den erreichbaren Datendurchsatz<br />

aus. Unter Berücksichtigung des limitierenden<br />

Einflusses der Durchlaufverzögerungszeiten<br />

durch die Teilnehmer und mithilfe des<br />

eingeführten Branch-Konzepts ermöglicht<br />

Ethercat G je nach Applikation einen Performancezuwachs<br />

um den Faktor 2 bis 7. Die<br />

Konformität zum Ethernet-Standard IEEE<br />

802.3 ist ebenfalls gewährleistet. Beide Varianten<br />

können in einem gemischten Netzwerk<br />

betrieben werden, der parallele Betrieb<br />

einzelner Segmente ist so möglich. ge<br />

www.beckhoff.de<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand F06<br />

Heidenhain-Drehgeber mit Drive-CLiQ-Schnittstelle<br />

Sicher und direkt kommunizieren<br />

Für die Positionsmessung in Maschinen und<br />

Anlagen mit Siemens-Steuerungen bietet<br />

Heidenhain absolute Drehgeber mit Drive-<br />

CLiQ-Schnittstelle an. Sie liefern Positionsund<br />

Betriebsdaten sicher und direkt an die<br />

Steuerungen. Weil jede Applikation neben<br />

der Datenschnittstelle weitere spezifische<br />

Anforderungen hat, stehen zahlreiche Varianten<br />

für eine optimale Konnektivität zur Verfügung.<br />

Aus dem Drehgeber-Programm mit<br />

Drive-CLiQ-Schnittstelle kann der Maschinenund<br />

Anlagenhersteller ganz einfach die für<br />

seine Regelungsanforderung optimale Lösung<br />

wählen. Dazu gehört vor allem die Wahl<br />

zwischen Drehgebern mit optischer oder in-<br />

duktiver Abtastung. Neben<br />

Singleturn- stehen auch Multiturn-Drehgeber<br />

mit Getriebe<br />

für das Zählen der vollen Umdrehungen<br />

zur Auswahl. Als<br />

weitere Varianten mit und ohne<br />

Eigenlagerung sowie mit<br />

unterschiedlichen Wellenausführungen<br />

und -durchmessern<br />

runden sie das umfangreiche<br />

Angebot an Drehgebern mit Drive-<br />

CLiQ-Schnittstelle ab. Alle Drehgeber mit<br />

Drive-CLiQ-Schnittstelle sind für sicherheitsgerichtete<br />

Anwendungen nach SIL 2 (nach<br />

EN 61508) bzw. Kategorie 3, Performance Level<br />

d (nach EN ISO 13849) zertifiziert. Ein<br />

Fehlerausschluss für die mechanische Ankopplung<br />

ist bei den Varianten mit Voll- und<br />

Hohlwelle verfügbar.<br />

ge<br />

www.heidenhain.de<br />

Bild: Heidenhain<br />

Harting übermittelt digitale Warenflüsse in die Cloud<br />

GateToGo mit CE-konformem Schaltschrank<br />

Bild: Harting<br />

Mit dem GateToGo, ein schnell<br />

aufzubauendes und mobiles Erfassungsportal<br />

(Gate), können<br />

ohne Programmieraufwand sogenannte<br />

Proof Of Concepts in<br />

Logistik-Applikationen durchgeführt<br />

werden. So zeigt das Unternehmen,<br />

wie einfach ein Projektstart<br />

sein kann: Die Lösung bietet<br />

den idealen Einstieg für Systemintegratoren<br />

in Neuprojekte.<br />

Auf Basis der Mica in Kombination<br />

mit der GS1-ALE-1.1-basierten<br />

Middleware können die erfassten<br />

Paletten- und Objektdaten direkt<br />

am Gate gefiltert und verdichtet werden.<br />

Von dort werden die Daten drahtgebunden,<br />

via W-LAN oder sogar direkt via LTE ins Warenwirtschaftssystem<br />

übermittelt. Via LTE<br />

entfällt hierbei eine aufwändige Integration in<br />

die lokale IT-Infrastruktur. Dank weltweitem<br />

Partnernetzwerk kann das Unternehmen auf<br />

dieser Basis direkt Lösungen bis in die Cloud<br />

anbieten. Harting liefert hierbei vom GateTo-<br />

Go inklusive robustem CE-konformen Schaltschrank<br />

mit RFID-Reader und Mica bis hin<br />

zur Starter-Software alles für den einfachen<br />

Start.<br />

ge<br />

www.harting.com<br />

Hannover Messe: Halle 11, Stand C15<br />

160 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Rafi stellt Touchscreen mit Krafterkennung vor<br />

Touchscreen mit mehr Bediensicherheit<br />

Zu den Innovationen des Bediengeräte-Spezialisten<br />

zählen die Touchscreen-Technologie<br />

TwinTouch sowie neuartige Touchscreen-Bedienlösungen<br />

aus dem Flexscape-Programm.<br />

TwinTouch ist ein Touchscreen, der neben<br />

den Berührungen auch den ausgeübten<br />

Druck auf das Panel auswertet. Die Krafterkennung<br />

verhindert Fehlauslösungen durch<br />

Fremdeinflüsse, erhöht die Bediensicherheit<br />

und gestattet die Implementierung zusätzlicher<br />

Eingabeebenen. Die Schaltschwellen,<br />

ab denen der Druck eine Eingabe auslöst, lassen<br />

sich per Software einstellen. Auch die<br />

Eingabegeräte aus dem Flexscape-Pro-<br />

gramm, die unmittelbar auf<br />

dem Touchscreen befestigt<br />

werden, eröffnen neue Bedienmöglichkeiten:<br />

Der<br />

Drucktaster Flexscape One<br />

zur unmittelbaren Applikation<br />

auf dem Touchdisplay<br />

wird durch Berührung aktiviert.<br />

Zum Schalten erfordert<br />

der Taster die Überwindung<br />

eines Druckpunkts, der durch sein<br />

haptisches Feedback ein sichere Blindbedienung<br />

ermöglicht. Eine kostengünstige Alternative<br />

zu gefrästen Konturen in der Glas-<br />

Bild: Rafi<br />

Oberfläche des Touchscreens bietet die aufzuklebende<br />

Fingerführung Flexscape Wheel.<br />

Kundenspezifische Geräte sind möglich. ge<br />

www.rafi.de<br />

Contrinex überwacht Maschinenzugänge<br />

Ist die Klappe wirklich zu?<br />

Selbst im digitalen Zeitalter kommen häufig<br />

mechanische Sperren zum Einsatz, die<br />

Schmutz und Fremdkörper von Produktionsanlagen<br />

fernhalten. Um sie optimal in moderne<br />

Sicherheitskonzepte in der Automatisierungstechnik<br />

einzubinden, hat Contrinex eine<br />

Familie magnetisch-kodierter Sicherheitssensoren<br />

entwickelt. Die Kodierung (Typ 4 nach<br />

ISO 14119) macht die Sensoren immun gegen<br />

gegenseitige Beeinflussung und ist widerstandsfähig<br />

gegen Manipulationen vor<br />

Ort. Die Magnete arbeiten auch durch NE-<br />

Metalle oder durch die in Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

üblichen rostfreien Stäh-<br />

Bild: Contrinex<br />

le. Sie bieten sichere Schaltabstände von<br />

4 oder 8 bis bzw. 10, 17 oder 18 mm und erfüllen<br />

alle wichtigen Standards.<br />

ge<br />

www.contrinex.com<br />

Litzen, Drähte und Kabel<br />

mit PTFE-Isolation<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A-Tec Module der LQ-Group<br />

Einhängen, anschließen – fertig<br />

Bild: LQ Group<br />

Tatsächlich benötigt ein modularer Schaltschrank<br />

heute bis zu 90 % weniger Bauteile<br />

und keine komplizierte Verdrahtung. Mit den<br />

A-Tec-Modulen in IP54 präsentiert die LQ-<br />

Group kompakte Einheiten, die unterschiedlich<br />

ausgeführt, diverse Funktionen entweder<br />

im Schaltschrank oder direkt beim Motor<br />

oder Aggregat übernehmen können. Sie sind<br />

Bestandteil eines Baukastensystems, das eine<br />

überschaubare Anzahl handlicher Bauteile<br />

für alle wesentlichen Funktionen enthält. Ob<br />

Energieabgang 400 V, Gateways, Spannungswandler<br />

400 V AC – Ziel ist es, Steuerungen<br />

und Schaltpläne übersichtlicher zu gestalten.<br />

Von der Planung bis zur Inbetriebnahme ziehen<br />

sich die Vorteile dieses Installationskonzepts<br />

auf der Basis vorgefertigter Funktionseinheiten<br />

durch den kompletten Engineering-<br />

Prozess.<br />

ge<br />

www.lq-group.com<br />

■ <br />

■ <br />

■ <br />

<br />

info@telemeter.de · www.telemeter.info<br />

Wir liefern Lösungen…<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 161


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

Hummel mit Kabelverschraubungen für anspruchsvolle Märkte<br />

Für die großen Herausforderungen der unterschiedlichen Märkte<br />

Bild: Hummel<br />

Mit den Kabelverschraubungen der Serie VariaPro<br />

fokussiert Hummel anspruchsvolle<br />

Märkte mit besonderen Herausforderungen.<br />

Aktuell gibt es vier Varianten,<br />

die eigens für besondere<br />

branchenspezifische<br />

Anforderungen konzipiert<br />

worden sind. Gemeinsam<br />

ist allen Varianten das robuste<br />

Design und die Dichtigkeit<br />

(IP68 bis 10 bar). Hinzu<br />

kommt die integrierte<br />

EMV-Anbindung im Standard.<br />

Die VariaPro Rail erfüllt<br />

alle Anforderungen für<br />

den Einsatz im Schienenverkehr. Sie hat die<br />

Prüfungen der Brandschutznormen DIN EN<br />

45545-2 und 45545-3 erfolgreich bestanden<br />

und erfüllt die Feuerwiderstandsklasse E30.<br />

Extrem niedere Temperaturen aber auch Anwendungen<br />

im direkten Umfeld von sehr hohen<br />

Temperaturen unterstützt die VariaPro<br />

Temp. Sie deckt den beachtlichen Temperaturbereich<br />

von -60 bis +200 °C ab. Hygienisch<br />

sensible Aufgaben meistert die Inox-<br />

HD-Pro. Diese EHEDG-zertifizierte Kabelverschraubung<br />

wird in der Lebensmittelindustrie,<br />

der Chemie und Pharmabranche eingesetzt.<br />

Die VariaPro-Serie gibt es in den Größen<br />

M20 bis M40. Sie deckt ein breites<br />

Spektrum an Kabeldurchmessern ab. ge<br />

www.hummel.com<br />

Hannover Messe: Halle 12, Stand E56<br />

Galvanisch getrennte Hart-Module von Turck<br />

Sicher und bis 70 °C einsetzbar<br />

Turck stellt für sein I/O-System excom Hart-<br />

Module mit galvanisch getrennten Kanälen<br />

vor. Sie erhöhen die Prozessqualität, da Potenzialverschleppungen<br />

und daraus resultierende<br />

Messwertverfälschungen ausgeschlossen<br />

werden. Durch die beständigen Module für<br />

Eingangssignale (AIH401Ex) und Ausgangssignale<br />

(AOH401Ex) wird excom durchgängig<br />

bei Temperaturen bis zu +70 °C einsetzbar.<br />

Die Module verarbeiten Informationen von<br />

multivariablen Messgeräten, erweiterten Di-<br />

agnosen oder Statusinformationen schneller<br />

als bisherige Geräte. Da das Modul für jeden<br />

Kanal einen Kommunikations-Controller bereitstellt,<br />

können die Informationen gleichzeitig<br />

ausgewertet werden. Ein Vorteil ergibt<br />

sich, wenn Hart-Feldgeräte ihren Haupt-<br />

Messwert nicht im 4…20-mA-Signal sondern<br />

digital abbilden: Die digitale Signalübertragung<br />

ist zuverlässig und energieeffizient. ge<br />

www.turck.de<br />

Hannover Messe: Halle 9, Stand H55<br />

Bild: Turck<br />

Belden mit Lösungen für die Datenkommunikation<br />

Wie Produktions-Netzwerke von morgen aufgebaut werden können<br />

Bobcat (Bild) ist ein kompakter Managed<br />

Switch der nächsten Generation. Der Switch,<br />

der durch TSN-Technologie (Time-Sensitive<br />

Networking) auf allen Ports und umfangreichen<br />

Security Funktionen Echtzeitzeitkommunikation<br />

bietet, ermöglicht den Ethernet-<br />

Einsatz in beliebigen Anwendungen. Der<br />

Bild: Belden<br />

Switch bietet dank Tri-Speed-SFP-Ports und<br />

Abwärtskompatibilität für bestehende Infrastrukturen<br />

erweiterte Flexibilität für eine einfache<br />

Wartung und einen zukunftssicheren<br />

Betrieb. Die MPLS-TP-basierte Backbone-<br />

Switch-Familie Dragon PTN mit innovativer<br />

HiProvision-Software für den zuverlässigen<br />

und effizienten Transport unternehmenskritischer<br />

Daten, welche die Bandbreite in WANs<br />

(Wide Area Networks) garantiert. Dragon<br />

PTN und HiProvision ergänzen sich zu einem<br />

vollintegrierten Ethernet-basierten Backbone-<br />

Übertragungssystem, das eine unterbrechungsfreie<br />

Kommunikation ermöglicht. Der<br />

Backbone-Switch verfügt über eine große Anzahl<br />

an Schnittstellenmodulen und wird mit<br />

einer Vielzahl von Porttypen angeboten, um<br />

Flexibilität und eine nahtlose Anbindung von<br />

vorhandenen Systemen zu gewährleisten.<br />

Der Layer-3-Ethernet-Backbone-Switch Dragon<br />

Mach4500 der nächsten Generation ist<br />

hervorragend geeignet für alle Anwendungen,<br />

in denen hohe Bandbreiten und eine zuverlässige<br />

Datenübertragung ein Muss sind.<br />

Als flexible, zukunftsorientierte Lösung unterstützt<br />

die Backbone-Familie redundante interne<br />

Netzteile und im Feld tauschbare Medienmodule,<br />

um die Geräteverfügbarkeit zu erhöhen<br />

und eine kostengünstige Erweiterung<br />

für zukünftige Anforderungen zu ermöglichen.<br />

Für besonders datenintensive Applikationen<br />

kann bei steigenden Bandbreitenanforderungen<br />

von 1-Gigabit-Netzwerken auf<br />

2,5 und dann auf 10 Gigabit umgestiegen<br />

werden.<br />

ge<br />

www.belden.com<br />

162 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

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WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

WERKSTOFFE<br />

Flexible Bipolarplatten aus Polymeren ermöglichen eine kostengünstige Fertigung von Batterien<br />

Einzelzellen kompakt als Stack stapeln<br />

Sei es in der Energieversorgung, sei es im Elektroauto: Aktuelle Batteriesysteme basieren auf einer Vielzahl miteinander<br />

verschalteter Einzelzellen – was Nachteile in Effizienz und Fertigung mit sich bringt. Bipolare Batterieaufbauten<br />

hingegen stapeln Einzelzellen kompakt als Stack. Neuartige flexible und extrem dünne Bipolarplatten erlauben eine<br />

kostengünstige Fertigung von Batterien. Auf der Hannover Messe stellen die Forscherinnen und Forscher vom<br />

Fraunhofer Umsicht ihre Entwicklung vor.<br />

Dr. Janine van Ackeren, freie Wissenschaftsjournalistin, Duisburg, i. A. der Fraunhofer-Gesellschaft, München<br />

Hochflexible Bipolarplatte<br />

Konventionelle Batteriesysteme sind extrem komplex: Sie bestehen<br />

meist aus mehreren Einzelzellen, die über Kabel mit -<br />

einander verbunden sind. Dies ist nicht nur aufwendig, sondern es<br />

besteht zudem die Gefahr von Hot-Spots – also Bereichen, in denen<br />

die Kabel zu heiß werden. Dazu kommt: Jede einzelne dieser Zellen<br />

muss verpackt werden. Ein großer Teil der Batterie besteht also aus<br />

inaktivem Material, das nicht zur Batterieleistung beiträgt. Bipolare<br />

Batterien sollen dieses Problem lösen: Bei ihnen werden die einzelnen<br />

Zellen mittels flächigen Bipolarplatten miteinander verbunden.<br />

Allerdings treten hier andere Herausforderungen auf. Denn die Bipolarplatten<br />

bestehen entweder aus Metall und sind somit anfällig<br />

für Korrosion. Oder sie werden aus einem Kunststoff-Kohlenstoff-<br />

Gemisch gefertigt, müssen dann allerdings herstellungsbedingt<br />

mindestens mehrere Millimeter dick sein.<br />

Über 80 % Materialeinsparung<br />

Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer-<br />

Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />

Umsicht in Oberhausen haben<br />

nun eine Alternative entwickelt. „Wir stellen<br />

Bipolarplatten aus elektrisch leitfähig ein -<br />

gestellten Polymeren her“, sagt Dr.-Ing. Anna<br />

Grevé, Abteilungsleiterin am Fraunhofer Umsicht.<br />

„Auf diese Weise können wir sehr dünne<br />

Platten realisieren und – verglichen mit<br />

konventionellen mit Kabeln verbundenen<br />

Zellen – über 80 % des Materials einsparen.“<br />

Darüber hinaus bietet das Material zahlreiche<br />

weitere Vorteile. Zum einen korrodiert es<br />

nicht. Zudem lässt es sich nachträglich umformen.<br />

So können beispielsweise Strukturen hineingeprägt werden,<br />

wie sie für Brennstoffzellen wichtig sind.<br />

Und: Die neuartigen Bipolarplatten lassen sich verschweißen, sodass<br />

das erhaltene Batteriesystem absolut dicht ist. Konventionelle<br />

Bipolarplatten hingegen sind durch die thermische und mechanische<br />

Belastung des Materials während der Fertigung dagegen zum<br />

Verschweißen ungeeignet: Um sie so zusammenzufügen, dass weder<br />

Gase noch Flüssigkeiten die Fügestellen passieren können, sind<br />

Dichtungen erforderlich. Diese werden jedoch schnell porös, zudem<br />

brauchen sie Platz. Ein weiterer Vorteil des neuen Materials: Die<br />

Forscherinnen und Forscher können die Eigenschaften der Bipolarplatten<br />

an die jeweiligen Anforderungen anpassen. „Möglich sind<br />

sowohl Platten, die so biegsam und flexibel sind, dass man sie um<br />

den Finger wickeln kann, als auch brettharte“, konkretisiert Grevé.<br />

Bild: Fraunhofer Umsicht<br />

Kostengünstige Herstellung: Rolle-zu-Rolle-Verfahren<br />

Die Herausforderung lag vor allem in der Entwicklung des Materials<br />

und des Herstellungsprozesses. „Zwar verwenden wir marktübliche<br />

Polymere und Grafite. Das Geheimnis liegt jedoch im Rezept“, sagt<br />

Grevé. Da das Material zu etwa 80 % aus Grafiten und nur zu etwa<br />

20 % aus Kunststoffen besteht, haben die Verarbeitungsprozesse<br />

mit der üblichen Kunststoffverarbeitung nur wenig gemein.<br />

164 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Bild: Fraunhofer Umsicht<br />

2500-cm 2 -Redox-Flow-Zelle und per Rolle-zu-Rolle-Verfahren<br />

gefertigte Bipolarplatte<br />

Das Forscherteam vom Fraunhofer Umsicht entschied sich für das<br />

Rolle-zu-Rolle-Verfahren, das eine kostengünstige Herstellung erlaubt,<br />

und passte dieses mit viel Know-how an. Schließlich müssen<br />

die Inhaltsstoffe in den produzierten Platten homogen verteilt sein,<br />

zum anderen müssen die Platten mechanisch stabil und komplett<br />

dicht sein. Aufgrund der Ausgangsstruktur der Materialien war das<br />

nicht einfach. Doch die Experten konnten auch diese Herausforderung<br />

meistern. „Wir konnten alle Anforderungen innerhalb eines<br />

Prozesses erfüllen. Die Platten können daher so verwendet werden,<br />

wie sie aus der Anlage kommen“, erläutert Grevé. Ein weiterer<br />

Vorteil des Verfahrens: Die Platten lassen sich in beliebiger Größe<br />

herstellen.<br />

Präsentation einer 3,2 m 2 großen Bipolarplatte<br />

Relevante Mustermengen der neuartigen Bipolarplatten können die<br />

Forscherinnen und Forscher bereits erzeugen: Gemeinsam mit der<br />

Saueressig GmbH + Co. KG haben sie den bisherigen Produktionsprozess<br />

von Bipolarplatten für Brennstoffzellen in ein kontinuier -<br />

liches Verfahren übertragen. Gefördert wurde das Projekt durch das<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWi. Auf der Hannover<br />

Messe präsentieren Grevé und ihr Team den Besucherinnen<br />

und Besuchern eine 3,2 m 2 große Bipolarplatte, die den Bau großskaliger<br />

Redox-Flow-Batterien ermöglicht.<br />

bec<br />

www.umsicht.fraunhofer.de<br />

www.saueressig.de<br />

Detaillierte Informationen zu elektrisch leitfähigen<br />

Polymeren:<br />

hier.pro/efkzW<br />

Hannover Messe: Halle 2, Stand C22<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 165


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

WERKSTOFFE<br />

Keramische Systemlösung für Leitungs- und Ofenauskleidungen<br />

Feuerfeste Segmente mit<br />

geschlossenen Oberflächen<br />

Hitzebeständige Keramikfaser-Halbzeuge gehören ebenso zum Portfolio von Kager wie zahlreiche Beschichtungs -<br />

produkte auf Keramikbasis. Darauf aufbauend entwickeln die Anwendungstechniker des Unternehmens regelmäßig<br />

innovative Systemlösungen für Feuerfest-Applikationen. Ihr jüngster Coup ist die Kombination von vorkonfigurierten<br />

Keramikplatten oder -papieren mit einem 1K-Keramikcoating. Mit minimalem Aufwand lassen sich damit emissions -<br />

sichere und temperaturresistente Segmente zur Auskleidung von Öfen, Abgasleitungen, Schloten und<br />

Thermokammern anfertigen.<br />

Manfred Stiller, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Kager Industrieprodukte GmbH, Dietzenbach<br />

Immer wieder lassen sich die Anwendungstechniker von Kager<br />

innovative Systemlösungen für Feuerfest- und Hochtemperatur-<br />

Anwendungen einfallen. Den Ausgangspunkt dafür bildet das breit<br />

gefächerte Portfolio aus Keramik-Halbzeugen, Klebstoffen, Dichtmassen<br />

und Beschichtungen, die das hessische Unternehmen anbietet.<br />

Zu den jüngsten Ideen der kreativen Köpfe aus Dietzenbach<br />

gehört die Kombination von Platten oder Papieren aus Keramikfaser<br />

mit dem schwarz pigmentierten Ein-Komponenten-Coating Hie-<br />

Coat 840-C.<br />

Während die vorkonfigurierten oder anwenderspezifisch vorgefertigten<br />

Keramiktafeln und -papiere hierbei als hitzefestes Trägermaterial<br />

dienen, verschließt die keramische Beschichtung die Oberfläche.<br />

Im Ergebnis entstehen auf diese Weise hochtemperaturbeständige<br />

und emissionssichere Segmente, die sich zur Auskleidung von<br />

Öfen, Abgasleitungen, Prozessbehältern, Thermokammern und<br />

Schloten einsetzen lassen. Als Einsatzgebiet dafür haben die Tech -<br />

niker vorrangig Anwendungen in Forschung und Entwicklung sowie<br />

in den Bereichen Instandsetzung und Reparatur vor Augen.<br />

Flexible Anwendung<br />

Innerhalb dieser Systemlösung können beide Komponenten<br />

flexibel ausgelegt und angewendet werden. So bietet<br />

Kager im Bereich der Keramikfaser-Produkte die Auswahl<br />

zwischen Platten und Papieren aus biolöslichem Erdalkalisilikat<br />

(AES-Material), polykristallinen Wollen (PCW-Material)<br />

sowie hochreinem Aluminium-Silikat (ASW-Material/<br />

Pyrophyllit). Je nach Werkstoffgruppe kann der Anwender<br />

hier außerdem zwischen verschiedenen Dicken von 3,0<br />

bis 50 mm wählen.<br />

Das schwarze Ein-Komponenten-Coating Hie-Coat 840-C<br />

lässt sich dann – ohne weitere Vorbehandlung der Keramikplatten/-papiere<br />

– sowohl einseitig als auch als komplette<br />

Rundum-Ummantelung auftragen. Je nach Größe<br />

der einzelnen Segmente kann es einfach aufgestrichen,<br />

aufgerollt oder auch aufgespritzt werden. Nach dem Aushärten<br />

bildet das Hie-Coat 840-C eine geschlossene<br />

Oberfläche, die die Platten und Papiere außerdem aussteift<br />

und ihnen eine montagefreundliche Festigkeit verleiht.<br />

Das Coating ist dauerhaft bis +1371 °C hitzebeständig,<br />

womit zugleich die thermische Obergrenze dieser<br />

Kombinationslösung vorgegeben ist.<br />

Bild: Kager<br />

Mit seinem Zwei-Produkte-System aus Keramikfaserplatten<br />

und keramischem Oberflächen-Coating bietet<br />

Kager eine einfache Möglichkeit zur Anfertigung<br />

thermisch belastbarer, emissionssicherer Auskleidungselemente<br />

für Ofenbau, Abgastechnik, Feuerfest-<br />

Industrie sowie Chemie- und Prozesstechnik<br />

166 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


EJOT Qualität verbindet ®<br />

EJOT<br />

TSSD ®<br />

Selfmade-System zur Herstellung hitzebeständiger, emissionssicherer<br />

Auskleidungselemente: Das 1K-Coating Hie-Coat 840-C lässt sich ohne<br />

Vorbehandlung einseitig oder rundum auf die Keramikfaserplatten/<br />

-papiere auftragen<br />

Bild: Kager<br />

Nach dem Aushärten bildet das Hie-Coat 840-C eine geschlossene<br />

Oberfläche, die die Keramikfaserplatten und -papiere aussteift und ihnen<br />

eine montagefreundliche Festigkeit verleiht. Das Coating ist dauerhaft<br />

bis +1371 °C hitzebeständig<br />

Einfache Handhabung<br />

Mit diesem Zwei-Produkte-System bietet Kager vielen Anwendern<br />

in Ofenbau, Abgastechnik, Feuerfest-Industrie sowie Chemie- und<br />

Prozesstechnik eine einfache Selfmade-Möglichkeit zur Anfertigung<br />

thermisch belastbarer und emissionssicherer Auskleidungsele -<br />

mente. Für die Montage und Befestigung der feuerfesten Seg -<br />

mente an den Wandungen von Schloten, Kammern, Behältern und<br />

Öfen finden sich im Produktsortiment des Unternehmens auch die<br />

geeigneten Keramik-Klebstoffe und -Dichtmittel.<br />

bec<br />

www.kager.de<br />

Bild: Kager<br />

Der TSSD ® ist eine prozesssichere<br />

Verbindungslösung<br />

für Leichtbau-Werkstoffe<br />

in der Automobil- und Luftfahrtindustrie.<br />

• Thermischer Stoff-Schluss-<br />

Dom für Sandwich-, Wabenund<br />

Schaumkernstrukturen<br />

• Hochbelastbare, formschlüssige<br />

Verbindung<br />

www.industrie.ejot.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Hochtemperatur -<br />

produkten des Herstellers:<br />

hier.pro/gqC78<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 167


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

WERKSTOFFE<br />

Feinschnitt-Aktenvernichter für den professionellen Bereich mit diversen Drehteilen aus hochfestem Spezialstahl<br />

Messerscharfe Angelegenheit<br />

Datenmissbrauch und Industriespionage effektiv verhindern, das sind die Aufgaben der Feinschnitt-<br />

Aktenvernichter von Krug & Priester. Ziel ist es, Papierdokumente in bis zu 0,8 mm kleine Partikel<br />

zu zerkleinern. Dafür sind scharfe Messerwellen gefordert, die dauerhaft präzise ineinandergreifen.<br />

Um die Komponenten außerdem kosten- und zeiteffizient zu fertigen, setzt der Hersteller auf den<br />

Spezialblankstahl von Steeltec.<br />

Guido Olschewski, Head of Quality and Development, Steeltec AG, Emmenbrücke, Schweiz<br />

Seit 1951 produziert Krug & Priester, ein weltweit führender Hersteller<br />

von Aktenvernichtern für den professionellen Bereich, in<br />

Balingen, südwestlich von Stuttgart. Zu dem breiten Produktsortiment<br />

zählen Schreibtischgeräte, Büromaschinen und Großmengen-<br />

Aktenvernichter in sämtlichen DIN-Sicherheitsstufen. Diese dienen<br />

der Vernichtung unterschiedlicher Datenträger, auf denen sich<br />

vertrauliche Patientendaten, Kunden- oder Geschäftsinformationen<br />

befinden. Weltweit tragen etwa 450 Mitarbeiter bei Krug & Priester<br />

dazu bei, die hohen Qualitätsansprüche der Anwender zu erfüllen.<br />

„Nur rund 0,2 % beträgt die Rücklaufquote der 170.000 Geräte, die<br />

wir jährlich in Balingen herstellen“, sagt Holger Jenter, Leiter Entwicklung,<br />

<strong>Konstruktion</strong> und Versuch. „Die hohe Produktqualität ist<br />

nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit unseren Partnern, wie<br />

beispielsweise unserem Stahlzulieferer Steeltec, zu verdanken.“<br />

Steeltec, ein Unternehmen der Schmolz+Bickenbach-Gruppe, stellt<br />

seit vielen Jahren Spezialstahl für Krug & Priester her.<br />

Die Kombination aus hoher Zähigkeit, hoher Festigkeit<br />

und geringer Eigenspannung im Lieferzustand ist das<br />

Erfolgsgeheimnis des Spezialblankstahls von Steeltec<br />

Prozesssichere Aktenvernichtung<br />

Der hochfeste Spezialstahl von Steeltec kommt in diversen Dreh -<br />

teilen zum Einsatz. Je nach Bauteil variiert die Verarbeitungskomplexität<br />

stark. Die mit Abstand höchsten Materialanforderungen stellt<br />

die präzise Herstellung von Messerwellen, die in Feinschnitt-Aktenvernichtern<br />

eingebaut werden: Krug & Priester dreht und schleift<br />

dafür mehrere Hundert Schneidezähne in den Stabstahl. Im Aktenvernichter<br />

werden zwei Wellen so zusammengesetzt, dass sie<br />

durch Ineinandergreifen das Papier zerkleinern.<br />

Je nach Schutzbedarf der Daten variiert die vorgegebene Partikelgröße<br />

der zu vernichtenden Datenträger. Mit 0,8 mm Breite entsprechen<br />

die produzierten Erzeugnisse ausgewählter Feinschnitt-<br />

Aktenvernichter von Krug & Priester den höchsten Sicherheitsstufen<br />

6 und 7 nach DIN 66399: Eine Reproduktion der Daten ist so nicht<br />

mehr möglich. „Der Kreis an Herstellern, die diese hohen Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen können, ist relativ klein“, sagt Jenter.<br />

„Mit der Kombination aus dem Steeltec-Spezialstahl und unserem<br />

Produktions-Know-how sind wir bereits heute in der Lage, die derzeit<br />

geltende Vorgabe der höchsten Sicherheitsstufe von 0,8 mm<br />

Partikelbreite zu unterschreiten.“<br />

Bild: Steeltec<br />

168 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


WERKSTOFFE<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Bild: Krug & Priester<br />

In der Blankzieherei wird der Spezialstahl unter gezielter Auswahl der<br />

Prozessparameter Temperatur und Abzug in seinen anwenderindividuellen<br />

Stahleigenschaften eingestellt<br />

Anforderungsgerechte Stahlproduktion<br />

Die Basis für die Spezialstähle von Steeltec ist sortenreiner Stahlschrott.<br />

Das Schwesterunternehmen Swiss Steel schmilzt das Metallmaterial<br />

in seinem Stahlwerk im Schweizerischen Emmenbrücke<br />

unter Zugabe ausgewählter Legierungsbestandteile. Im Vergleich zur<br />

Stahlherstellung im Hochofen, bei der Eisenerz als Rohstoff zum Einsatz<br />

kommt, ist die Verarbeitung von Stahlschrott deutlich emissionsärmer<br />

und ressourcenschonender. Die gesamte Wertschöpfungskette<br />

im Blick, arbeiten die beiden Unternehmen eng zusammen bei<br />

der anforderungsgerechten Einstellung der Stahleigenschaften über<br />

den gesamten Herstellungsprozess. Als Walzdraht trifft das Material<br />

bei Steeltec in der Blankzieherei ein und wird dort unter gezieltem<br />

Einsatz von Temperatur und Abzug anwenderspezifisch gefertigt. Bei<br />

Krug & Priester nimmt der Stabstahl dann Form an.<br />

Bild: Steeltec<br />

Zu dem breiten<br />

Produktsortiment von<br />

Krug & Priester zählen<br />

Schreibtischgeräte,<br />

Büromaschinen und<br />

Großmengen-Aktenvernichter<br />

in sämt -<br />

lichen DIN-Sicherheitsstufen<br />

Entspannt beim Drehen, präzise beim Schneiden<br />

Die Kombination aus hoher Zähigkeit, hoher Festigkeit und geringer<br />

Eigenspannung im Lieferzustand ist das Erfolgsgeheimnis des<br />

anwendungsspezifischen Spezialblankstahls. Diese positiven Eigenschaften<br />

werden ergänzt durch eine hohe Geradheit und Maßgenauigkeit<br />

des Vormaterials – die Voraussetzung für ein sauberes Einführen<br />

der Stabstähle in die Bearbeitungsmaschinen bei Krug &<br />

Priester. Im Ergebnis wird eine hohe Prozesseffizienz in der Herstellung<br />

der Drehteile erreicht. Diese äußert sich in einer hohen Durchlaufgeschwindigkeit:<br />

Die Späne des Steeltec-Stahls sind kurzbrüchig<br />

und fallen unmittelbar nach dem Abtragen von der Bearbeitungsfläche.<br />

Der Drehvorgang erfolgt dadurch sehr effizient.<br />

Durch die geringe Eigenspannung des Stabstahls, die Steeltec über<br />

die Prozessparameter beim Ziehen des Materials gezielt beeinflusst,<br />

ist ein Materialverzug beim Drehen ausgeschlossen. Das ist<br />

eine Grundvoraussetzung für eine maßgenaue und formstabile Fertigung<br />

der Messerwellen, insbesondere wenn es in den Millimeterbereich<br />

geht: Für die Erzeugung von 0,8 mm breiten Partikeln sind<br />

ebenso dünne Schneidwerkzeuge gefragt. Dementsprechend hoch<br />

muss auch die Oberflächenqualität des Stahls sein. Die Zähigkeit<br />

des Werkstoffs ist ein Garant dafür, dass die Schneidwerkzeuge<br />

beim Einsatz nicht von der Grundwelle abbrechen.<br />

Die mit Abstand höchsten Materialanforderungen stellt die präzise<br />

Herstellung von Messerwellen, die in Feinschnitt-Aktenvernichtern<br />

eingebaut werden: Krug & Priester dreht und schleift dafür mehrere<br />

Hundert Schneidezähne in den Stabstahl<br />

Bild: Krug & Priester<br />

Hohe Bauteilqualität, niedrige Prozesskosten<br />

„Mit seinen hervorragenden Zerspanungseigenschaften und der hohen<br />

Verschleißbeständigkeit ermöglicht unser Spezialstahl eine hervorragende<br />

Bauteilqualität“, sagt Jürgen Storz, Gebietsleiter Vertrieb<br />

und technische Beratung bei Steeltec. „Dadurch sind außerdem die<br />

Werkzeugstandzeiten in der Fertigung erhöht.“ Nach dem Drehen<br />

härtet Krug & Priester das Werkstück. Der Spezialstahl beweist auch<br />

bei diesem Vorgang seine Qualitäten: Ein Härteverzug oder Härterisse<br />

sind ausgeschlossen. Bei den Feinschnitt-Messerwellen erfolgt<br />

anschließend ein Schleifvorgang, bei dem die für den Cross-Cut (Partikelschnitt)<br />

erforderlichen Schneidezähne in die Welle gearbeitet<br />

werden. „Durch die hervorragenden Materialeigenschaften des<br />

Steeltec-Stahls sind wir in der Lage, auch komplexe Drehteile<br />

in möglichst wenigen Prozessschritten zu fertigen. Das wirkt sich po -<br />

sitiv auf unsere Produktions- und Teilekosten aus“, so Jenter. bec<br />

www.steeltec-group.com<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

Der Werkstofffinder zeigt Lösungen für die ideale<br />

Werkstoffauswahl:<br />

hier.pro/zt2tN<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 169


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

LEICHTBAU<br />

Direktgekühlter Elektromotor mit integralem Leichtbaugehäuse aus Kunststoff<br />

Neuartiges Kühlkonzept für<br />

eine umweltfreundliche Mobilität<br />

Sollen Elektroautos leichter werden, muss auch der Motor abspecken. Beispielsweise, indem man ihn aus<br />

faserverstärkten Kunststoffen herstellt. Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Chemische<br />

Technologie ICT entwickeln gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT ein neuartiges Kühl -<br />

konzept, das den Einsatz von Kunststoffen als Gehäusematerial ermöglicht. Ein weiterer Vorteil des Konzepts:<br />

Die Leistungsdichte und Effizienz des Antriebs werden gegenüber dem Stand der Technik deutlich erhöht.<br />

Dr. Stefan Tröster, Produktbereichsleiter Zentrales Management, Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, Pfinztal<br />

Bild: Fraunhofer ICT<br />

Schnittdarstellung des Elektro -<br />

motors: Kernstück des Motors<br />

bildet ein Stator aus zwölf Einzelzähnen,<br />

die mit einem Flachdraht<br />

hochkant umwickelt sind<br />

Elektromotor und Batterie bilden die zentralen Elemente des<br />

elektrischen Antriebsstrangs. Eine hohe Leistungsdichte, ein<br />

geringer Bauraum innerhalb des Elektrofahrzeugs und ein hoher<br />

Wirkungsgrad spielen eine besondere Rolle, um eine nachhaltige<br />

Mobilität zu gewährleisten.<br />

Im Kooperationsprojekt Demil, kurz für „Direktgekühlter Elektro -<br />

motor mit integralem Leichtbaugehäuse“, entwickeln Forscherinnen<br />

und Forscher des Fraunhofer ICT in Pfinztal gemeinsam mit dem<br />

Elektrotechnischen Institut und dem Institut für Fahrzeugsystemtechnik<br />

des KIT ein neuartiges Konzept, das sich durch die direkte<br />

Kühlung von Stator und Rotor auszeichnet. „Ein Elektromotor be-<br />

steht aus einem sich drehenden Rotor und einem feststehenden<br />

Stator. Im Stator befinden sich gewickelte Kupferdrähte, durch die<br />

Strom fließt. Hier entsteht ein Großteil der elektrischen Verluste.<br />

Die eigentliche Innovation unseres Konzepts liegt im Stator“, sagt<br />

Robert Maertens, Wissenschaftler am Fraunhofer ICT.<br />

Flachdraht ersetzt Runddraht<br />

Elektromotoren haben einen hohen Wirkungsgrad von mehr als<br />

90 %. Somit wird ein hoher Teil der elektrischen in mechanische<br />

Leistung umgesetzt. Die verbleibenden etwa 10 % der elektrischen<br />

Leistung fallen als Verlust in Form von Wärme an. Um eine Überhitzung<br />

des Motors zu vermeiden, wird die Wärme im Stator bislang<br />

durch ein metallisches Gehäuse zu einem Kühlmantel mit kaltem<br />

Wasser abgeleitet. Die Forscherteams ersetzen den Runddraht<br />

durch rechteckigen Flachdraht, den man enger auf den Stator<br />

wickeln kann. Dadurch entsteht mehr Raum für den angrenzenden,<br />

neben den Flachdrähten liegenden Kühlkanal.<br />

170 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


LEICHTBAU<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Kühlwasserkreislauf im Stator<br />

„Die Verlustwärme kann durch diese Optimierung durch den innenliegenden<br />

Kühlkanal abgeführt werden und muss nicht mehr durch<br />

das Metallgehäuse nach außen zu einem Kühlmantel transportiert<br />

werden. Der Kühlmantel ist in diesem Konzept nicht mehr erforderlich.<br />

In der weiteren Konsequenz fällt die thermische Trägheit ge -<br />

ringer aus und zusätzlich erreicht der Motor eine höhere Dauer -<br />

leistung“, erläutert Maertens den Vorteil des neuen Wirkprinzips.<br />

Darüber hinaus lässt sich durch eine Kühlung des Rotors dessen<br />

Verlustwärme ebenfalls im Motor abführen.<br />

Steckbrief:<br />

Projekt Demil<br />

PLUS<br />

Förderung: Vector Stiftung<br />

Projektlaufzeit: 1. März 2017 bis Ende Februar 2019<br />

Kompetenzen der Projektpartner:<br />

Elektrotechnisches Institut des KIT: Auslegung des<br />

Elektromotors, Grundkonzept mit innenliegenden Kühl -<br />

kanälen, Hochkantwicklung<br />

Institut für Fahrzeugsystemtechnik des KIT: Formfüllund<br />

Struktursimulation der Kunststoffkomponenten,<br />

thermomechanische Simulation<br />

Fraunhofer ICT, Abteilung Polymer Engineering: Kunststoffverarbeitung,<br />

Spritzgießen von duromeren Formmassen<br />

Fraunhofer ICT, Abteilung Neue Antriebssysteme:<br />

Konzeption und <strong>Konstruktion</strong>, Prototypenaufbau<br />

Bild: Fraunhofer ICT<br />

Da die Wärme dort abgeleitet wird, wo sie entsteht, können die Projektpartner<br />

den kompletten Motor und das Gehäuse in Kunststoffbauweise<br />

ausführen und damit weitere Vorteile realisieren. „Kunststoffe<br />

sind leicht und sie lassen sich einfacher fertigen als Alumi -<br />

niumgehäuse. Auch komplexe Geometrien sind ohne Nachbearbeitung<br />

möglich, sodass wir in Summe einiges an Gewicht und Kosten<br />

einsparen“, so der Forscher. Das bisher erforderliche Metall, das<br />

als Wärmeleiter diente, kann durch Kunststoff – einen schlechten<br />

Wärmeleiter – ersetzt werden.<br />

Die Projektpartner setzen auf faserverstärkte, duromere Kunst -<br />

stoffe, die sich durch eine hohe Temperaturbeständigkeit sowie eine<br />

hohe Beständigkeit gegenüber den aggressiven Kühlmitteln auszeichnen.<br />

Anders als Thermoplaste quellen sie nicht auf, wenn sie<br />

mit Chemikalien in Berührung kommen.<br />

Großserientaugliche Lösung<br />

Das Kunststoffgehäuse wird im automatisierbaren Spritzgießverfahren<br />

hergestellt. Die Prototypen werden in einer Zykluszeit von 4 min<br />

gefertigt. Die Statoren selbst werden im Transfer-Molding-Verfahren<br />

mit einer wärmeleitfähigen Epoxidharz-Formmasse umspritzt. Das<br />

Forscherteam hat den Elektromotor hinsichtlich seiner <strong>Konstruktion</strong><br />

und der Herstellungsprozesse so ausgelegt, dass er sich in Groß -<br />

serie produzieren lässt.<br />

Der Statoraufbau ist abgeschlossen, das Kühlkonzept wurde experimentell<br />

validiert. „Wir haben in die Kupferwicklungen durch Strom<br />

die Wärmemenge eingebracht, die gemäß der Simulation im Realbetrieb<br />

anfallen wird. Wir konnten zeigen, dass wir bereits in der Lage<br />

sind, mehr als 80 % der erwarteten Verlustleistung herauszukühlen.<br />

Auch für die verbleibenden knapp 20 % gibt es schon Ansätze,<br />

beispielsweise durch eine Optimierung der Kühlwasserströmung.<br />

Aktuell werden die Rotoren aufgebaut, sodass wir den Motor in<br />

Kürze auf dem Prüfstand des Elektrotechnischen Instituts betreiben<br />

und im Realbetrieb validieren können“, resümiert Maertens den<br />

Stand des Projekts.<br />

bec<br />

www.ict.fraunhofer.de<br />

www.fast.kit.edu<br />

Das anschauliche Video zeigt den Aufbau des<br />

direktgekühlten Elektromotors:<br />

hier.pro/MuHnD<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 171


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

NEWS<br />

Schweißbolzen für Stauff-Schellen<br />

Befestigung jetzt auch in Edelstahl<br />

Die Schweißbolzen – die bislang nur in Stahl<br />

mit Kupferüberzug verfügbar waren – verfügen<br />

über ein M6-Innengewinde und ersetzen<br />

die sonst verwendeten Anschweißplatten,<br />

die zur Befestigung von Rohr-, Schlauch- und<br />

Kabelschellen in der Standard-Baureihe ent-<br />

Bild: Stauff<br />

sprechend DIN 3015 (Teil 1) eingesetzt werden.<br />

Auch auf andere gängige Befestigungselemente,<br />

z. B. für Spanngurte, Kabelbinder<br />

oder Kabelschutz-Wellschläuche, lässt sich<br />

dieses Funktionsprinzip bei Bedarf übertragen.<br />

Die so entstehende Verbindung zeichnet<br />

sich durch hohe Stabilität sowie durch<br />

schnelle und somit kostengünstige Montage<br />

der Schellen aus. In vielen Einsatzbereichen,<br />

wie z. B. dem industriellen Leichtbau, ist das<br />

Bolzenschweißen zudem die einzig technisch<br />

umsetzbare Lösung zum Befestigen der<br />

Schellen auf der Unterkonstruktion. Durch<br />

die Programmerweiterung um Schweißbolzen<br />

aus Edelstahl können die Vorteile dieser<br />

Verbindungstechnik nun auch dort genutzt<br />

werden, wo der Werkstoff Edelstahl vorherrscht.<br />

Maschinenbauer und Hydraulik-<br />

Ausrüster profitieren nun von der schnellen<br />

und zugleich prozesssicheren Montage der<br />

Schellen – auch und gerade in horizontaler<br />

oder Überkopf-Position. Die Montage von<br />

Anschweißplatten entfällt, eine Distanzplatte<br />

aus Kunststoff sorgt für den erforderlichen<br />

Abstand zwischen Schellenkörper und Unterkonstruktion,<br />

die die Verwendung von weiterem<br />

Standardzubehör ermöglicht. Das zeitaufwendige<br />

Nacharbeiten von Schweißstellen<br />

entfällt nahezu komplett. Dank kurzer<br />

Schweißzeit und punktueller Wärmebeeinflussung<br />

entsteht außerdem kaum Materialverzug.<br />

Durch die vollflächige Verbindung des<br />

Bolzens mit dem Werkstück wird eine sehr<br />

hohe Festigkeit der Verbindung erreicht. bt<br />

www.stauff.com<br />

Hannover Messe: Halle 21, Stand F23<br />

Henrob-BG-Niet von Atlas Copco für ultrahochfesten Stahl<br />

Crashsicher mit Aluminium verbinden<br />

Mit dem Henrob-BG-Niet von Atlas Copco<br />

lässt sich ultrahochfester Stahl prozesssicher<br />

mit Aluminiumguss verbinden. Durch eine<br />

spezielle Geometrie kann der Halbhohl-<br />

Stanzniet die obere, sehr harte Lage durchdringen,<br />

ohne sich ungewollt zu verformen<br />

oder zu brechen. Der Henrob-BG-Niet eignet<br />

sich für hochfesten Stahl mit Zugfestigkeiten<br />

von 600 MPa und mehr, wobei der UHSS als<br />

obere Lage der zu fügenden Schichten dient.<br />

Der Niet zeichnet sich durch eine neue Kopf-<br />

und Fußgeometrie, einen verstärkten Schaft<br />

sowie eine spezielle Beschichtung aus. Während<br />

der Nietkopf die Kraft gleichmäßig verteilt,<br />

verringert die Beschichtung die Reibung<br />

beim Eintreiben des Niets, indem sie ihn im<br />

Fügeprozess „schmiert“. Durch die <strong>Konstruktion</strong>smerkmale<br />

des neuen Fügeelements<br />

wird die zum Nieten erforderliche Kraft von<br />

bis zu 85 kN auf etwa 55 kN reduziert. bt<br />

www.atlascopco.de<br />

Bild: Atlas Copco<br />

GFK-Rohre und -Profile von RCT Reichelt Chemietechnik<br />

Vielseitige Verbundwerkstoffe<br />

Bild: RCT Reichelt Chemietechnik<br />

Nachteile von Stählen sind ihre Anfälligkeit<br />

für Korrosion sowie ihr spezifisches Gewicht.<br />

Als Alternative bieten sich hochwertige<br />

kunststoffbasierte Verbundwerkstoffe an.<br />

GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff) ist<br />

ein solcher Verbundwerkstoff, der aufgrund<br />

seiner günstigen mechanisch-technischen Eigenschaften<br />

gerne als Alternative für Stähle<br />

verwendet wird. Diese vielseitigen <strong>Konstruktion</strong>smaterialien<br />

sind z. B. als Rohre, Stäbe,<br />

Profile oder Unterlegscheiben verfügbar. Bei<br />

GFK handelt es sich genauer gesagt um eine<br />

große Gruppe bewährter Verbundwerkstoffe.<br />

In einer Kunststoff-Matrix, oft aus duroplas -<br />

tischen Polyester- oder Epoxidharzen oder<br />

auch thermoplastischen Kunststoffen wie<br />

Polyamid, sind Glasfasern eingebettet. Die<br />

technischen Eigenschaften wie Zugfestigkeit,<br />

Stoßfestigkeit oder Elastizität können durch<br />

die Wahl des Kunststoffs sowie durch Menge<br />

und Art der Mischung angepasst werden. Die<br />

eingebetteten Glasfasern erhöhen dabei<br />

nicht nur die mechanische Festigkeit und<br />

Belastbarkeit, sondern auch die Witterungsfestigkeit<br />

und Thermostabilität. Wegen dieser<br />

günstigen Eigenschaften, aber vor allem auch<br />

aufgrund des viel niedrigeren Eigengewichts,<br />

sind GFK eine interessante Alternativen zu<br />

Stählen für viele Industriebereiche. Weitere<br />

Informationen zu den Eigenschaften, der<br />

Herstellung sowie zu den Einsatzgebieten<br />

von GFK bietet der Artikel „GFK-Rohre und<br />

weitere glasfaserverstärkte Profile im Einsatz“<br />

unter hier.pro/GXnCM.<br />

bec<br />

www.rct-online.de<br />

172 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Schutzelemente aus Recyclingmaterial und weitere Normreihen von Pöppelmann<br />

Nachhaltig und materialsparend<br />

Bild: Pöppelmann<br />

Zu den Hannover-Messe-Highlights von Pöppelmann<br />

zählen u. a. Universal-Schutzelemente<br />

aus 100 % Recyclingkunststoff sowie<br />

neue Normreihen mit materialsparenden<br />

Artikeln, die geringere Ressourcen während<br />

des Transports und der Lagerung benötigen.<br />

Zusätzlich bietet das LSR-Abdichtungsverfahren<br />

für Kunststoff-Bauteile dank seiner besonderen<br />

Belastbarkeit eine hervorragende<br />

Lösung für Batterietechnologie im Bereich<br />

der E-Mobilität. Pöppelmann Kapsto präsentiert<br />

die Normreihen GPN 608 und GPN 610<br />

jetzt auch aus 100 % Rezyklat. Bei GPN 610<br />

handelt es sich um ein als Kappe oder Stop-<br />

fen universell einsetzbares Schutzelement,<br />

das Innengewinde, Bohrungen, Außengewinde<br />

und mehr in verschiedenen Durchmessern<br />

von 4,4 bis 84,5 mm perfekt abdeckt.<br />

Mit dem konisch geformten Kunststoffschutz<br />

lassen sich darüber hinaus hervorragend Toleranzen<br />

überbrücken. Zwei neue Normreihen<br />

sind der Eco-Universalschutz GPN 400 aus<br />

Polystyrol (PS) sowie den Eco-Griffstopfen<br />

GPN 480 (Bild) aus PS mit seitlicher Grifflasche<br />

für eine schnelle Demontage. Zusätzlich<br />

sind die Artikel auch aus Polyethylentere -<br />

phthalat (PET) als GPN 401 und GPN 481<br />

erhältlich. Diese beiden Normreihen bieten<br />

eine sichere Klemmung für Bereiche zwischen<br />

57 und 130 mm. Damit lassen sie sich<br />

für einen großen Anwendungsbereich einsetzen.<br />

Die Artikel werden im materialspa -<br />

renden Thermoformenverfahren produziert,<br />

sodass der Materialeinsatz um bis zu 70 %<br />

gesenkt werden kann. Ihr stapelbares Design<br />

sorgt für bis zu 75 % weniger Transportund<br />

Lagervolumen.<br />

bec<br />

www.poeppelmann.com<br />

Hannover Messe: Halle 4, Stand F10;<br />

Halle 21, Stand B13<br />

CoreTechnologie präsentiert Software Suite<br />

Professionelles Werkzeug zur 3D-Datenaufbereitung<br />

Bild: CoreTechnologie<br />

Um der Entwicklung in der additiven Fertigung<br />

in Richtung Kleinserienfertigung mit einem<br />

professionellen Werkzeug zur 3D-Datenaufbereitung<br />

Rechnung zu tragen, hat das<br />

deutsch-französische Unternehmen Core-<br />

Technologie die 4D_Additive Manufacturing<br />

Software Suite entwickelt. Die Besonderheit<br />

des Tools ist es, dass die CAD-Daten aller<br />

gängigen Systeme wie Catia, NX, Solidworks,<br />

Creo, Step oder JT mit allen Fertigungsinformationen<br />

(PMI) gelesen und als<br />

exakte B-Rep-Geometrie verarbeitet werden.<br />

Hierdurch wird die Prüfung, Reparatur und<br />

Vorbereitung der 3D-Modelle nach CAD Engineering<br />

Standard möglich. Bei den gängigen<br />

3D-Druck-Tools werden CAD-Modelle bereits<br />

beim Einlesen trianguliert, also in STL umgewandelt,<br />

wodurch eine Reparatur der Geometrie<br />

ohne Formabweichungen in Realität<br />

nicht möglich ist. Durch den exakten Geometriekern<br />

von 4D_Additive werden Abweichungen<br />

ausgeschlossen, da das CAD-Modell bis<br />

zum Schluss auf Basis der originalen Geo -<br />

metriebeschreibung verbleibt. Beim finalen<br />

Slicing werden optional Vektorgrafiken erzeugt,<br />

die je nach Maschinentyp direkt als<br />

exakte Kurven verarbeitet werden. Als Ausgabeformat<br />

unterstützt das Tool u. a. 3MF,<br />

AMF und STL. Die Software verfügt über<br />

eine einfach zu bedienende Grafik und innovative<br />

Features wie 3D-Nesting sowie Kolli -<br />

sionsprüfung und Abstandskontrolle für eine<br />

automatisierte und sichere Bestückung des<br />

Bauraums.<br />

jke<br />

www.coretechnologie.com<br />

NSK-Scheibe von Teckentrup<br />

Bogenförmige Geometrie sichert Schrauben<br />

Das Sicherungsprinzip der kraftschlüssig federnden<br />

und formschlüssig sperrenden Wirkung<br />

hat Teckentrup mit der NSK-Scheibe optimiert.<br />

Dieses hochwertige Sicherungselement<br />

besitzt eine spezielle bogenförmige<br />

Geometrie, wodurch bereits bei geringen Vorspannkräften<br />

eine erhöhte Federwirkung<br />

erzielt wird. Setzerscheinungen und hieraus<br />

resultierende Vorspannkraftverluste können<br />

effektiv kompensiert werden. Die NSK-<br />

Scheibe stellt somit die Lösung in puncto<br />

Schraubensicherung dar. Das Unternehmen<br />

hat sich schon lange mit dem Prinzips der<br />

Sperrkantscheibe auseinandergesetzt und<br />

verfügt über langjährige Erfahrung in der Entwicklung<br />

von Schraubensicherungen. Durch<br />

die Kombination von verzahnter Oberfläche<br />

und federnder Geometrie wirkt die Sperrkantscheibe<br />

sowohl dem Lockern als auch<br />

dem Losdrehen einer Schraubverbindung<br />

entgegen. Die Sicherungseigenschaften<br />

wurden durch langjährige Validierung in vielfältigen<br />

Einsatzbereichen bestätigt. bt<br />

www.teckentrup.de<br />

Bild: Teckentrup<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 173


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

NEWS<br />

Hybridmaterial Clevios HY E von Heraeus Electronic Chemicals<br />

Das Geheimnis hinter faltbaren Touchscreens<br />

Faltbare Smartphones, Tablets und Bildschirme<br />

werden jetzt Realität. Nun braucht es robuste,<br />

leitfähige Materialien in den Touchdisplays,<br />

damit die neue Technologie zuverlässig<br />

funktioniert. Damit ein Display überhaupt faltbar<br />

ist, müssen alle Bestandteile äußerst robust<br />

und flexibel sein. Beim grundlegenden<br />

Wechsel von Glas auf Plastik besteht nun die<br />

größte Herausforderung darin, funktionskritische<br />

Materialien einzusetzen mit denen faltbare<br />

Displays möglich sind. Das leitfähige<br />

Material Clevios HY E von Heraeus Electronic<br />

Chemicals erfüllt bereits alle elektronischen<br />

und mechanischen Eigenschaften dafür. Das<br />

Hybridmaterial besteht aus Silber-Nanodrähten<br />

für eine höhere Leitfähigkeit und leitfähigen<br />

Pedot-Polymeren, die als flexibles Bindemittel<br />

kleinere Radien beim Falten ermög -<br />

lichen. In Tests haben mit Clevios HY E beschichtete<br />

Folien bereits mehr als 300.000<br />

Biegungen mit 1 mm Biegeradius absolviert<br />

– ohne Beeinträchtigung der Leitfähigkeit.<br />

Hohe und stabile Leitfähigkeit ist insbesondere<br />

für große Displays unerlässlich. Mit derart<br />

kleinen Biegeradien sind zukünftig sogar<br />

dünne Smartphones und Tablets mit Mehrfachfaltungen<br />

möglich. Auch bei der Implementierung<br />

kann Heraeus Electronic Chemicals<br />

Displayhersteller dabei unterstützen, das<br />

Material individuell anzupassen und Prozesse<br />

für die Serienfertigung zu entwickeln. bec<br />

www.heraeus.com<br />

Bild: Heraeus<br />

Deutsche Edelstahlwerke: Printdur-Metallpulver für die Additive Fertigung<br />

Komplexe Stahlbauteile aus dem 3D-Drucker<br />

Bild: Deutsche Edelstahlwerke<br />

Die Additive Fertigung ermöglicht eine hohe<br />

Flexibilität in der Bauteilkonstruktion. Voraussetzung<br />

ist ein hochwertiges Ausgangs -<br />

pulver. Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW)<br />

bieten innerhalb ihres Printdur-Metallpulver-<br />

Portfolios ein breites Spektrum an verdüsten<br />

Metallpulvern auf Eisen-, Nickel- oder Kobaltbasis<br />

an. Dazu werden die Rohstoffe in<br />

einem Induktionsofen verflüssigt und einer<br />

Gasverdüsungsanlage zugefügt. Hierdurch<br />

werden die Partikel sphärisch eingeformt.<br />

Dies garantiert wiederum ein ausgezeichnetes<br />

Fließverhalten und eine gute Dosierbarkeit<br />

des Pulvers. Des Weiteren beziehen die<br />

DEW interessierte Anwender schon beim<br />

Prototyping-Prozess mit ein und entwickeln<br />

mit ihnen zusammen den kompletten Fertigungsprozess<br />

– von der Idee über das Legierungsdesign<br />

bis hin zum fertigen Produkt.<br />

Auch hinsichtlich der Bestellmenge agiert der<br />

Hersteller flexibel und liefert sowohl Kleinmengen<br />

als auch Großmengen im Tonnenmaßstab.<br />

Alle Produkte fertigen die DEW auf<br />

modernen Additive-Manufacturing-Anlagen –<br />

vom Pulver über das Halbzeug bis hin zum<br />

additiv gefertigten Bauteil. Insgesamt profitieren<br />

die Anwender von einer hohen Produktvielfalt<br />

im Bereich der Additiven Fertigung.<br />

Schon jetzt stellen die Stahlexperten<br />

mehr als 200 Werkstoffe pulvermetallurgisch<br />

her.<br />

bec<br />

www.dew-powder.de/printdur<br />

Hightech-<strong>Konstruktion</strong>swerkstoff Durethan von Lanxess<br />

Maßgeschneidert für technisch anspruchsvolle Bauteile<br />

Sie sind ein Kind des Wirtschaftswunders,<br />

wuchsen mit ihm zu global gefragten <strong>Konstruktion</strong>swerkstoffen<br />

heran und stehen heute<br />

vor einer glänzenden Zukunft in Trendbranchen<br />

wie der E-Mobilität, der regenerativen<br />

Energieerzeugung oder der IT-, Elektro- und<br />

Elektronikindustrie. Die Rede ist von den<br />

Hochleistungskunststoffen der Marke Dure -<br />

than. Aktuell deckt das Sortiment an Polyamid-6-<br />

und Polyamid-66-Compounds unterschiedliche<br />

Anforderungen ab. Angeboten<br />

werden z. B. sehr weiche elastomermodi -<br />

fizierte Produkttypen für Ladeluftrohre von<br />

aufgeladenen Motoren, carbonfaserverstärkte<br />

Compounds als Leichtbaumaterialien für<br />

stark belastete Tennis-, Squash- und Badmin-<br />

tonschläger und thermisch leitfähige Produkttypen<br />

für das Wärmemanagement von Geräten.<br />

Ebenfalls im Sortiment sind flammgeschützte<br />

Compounds für Elektroanwendungen<br />

in Industrie und Haushalt oder für neue<br />

Komponenten in Elektrofahrzeugen sowie<br />

extrem hitzestabile Materialvarianten für<br />

Luftführungen in der Nähe des Turboladers<br />

von Verbrennungsmotoren. Durethan ist<br />

auch ein Basisharz für die endlosfaserverstärkten<br />

thermoplastischen Verbundhalbzeuge<br />

Tepex, die die Lanxess-Tochtergesellschaft<br />

Bond-Laminates produziert. Sie etablieren<br />

sich derzeit in der Großserienfertigung von<br />

Leichtbauteilen für das Automobil. bec<br />

www.lanxess.de<br />

Bild: Lanxess<br />

174 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


NEWS<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

3D-Drucktechnologie nach dem DLP-Verfahren von Carima<br />

Kosteneffiziente Herstellung von Formteilen<br />

In Korea entwickelte Carima den ersten<br />

3D-Drucker nach dem Digital Light Processing-Verfahren<br />

(DLP). DLP ist eine Drucktechnologie,<br />

mit der jede Schicht aus verflüssigtem<br />

Photopolymerharz durch den DLP-Motor<br />

nacheinander in Form des projizierten Bildes<br />

ausgehärtet wird. Das Modell IM2, ausgelegt<br />

auf den Druck von Schmuck, Zahnersatz und<br />

Figuren, bietet eine maximale Druckkapazität<br />

von 7 bis 8 cm/h, eine Auflösung von 50 μm<br />

(X/Y) für hohe Genauigkeit sowie digitale<br />

Touchpanels für eine einfache Bedienung.<br />

Mehrfachdruck ist dank eines Mechanismus‘<br />

zur digitalen Lichtverarbeitung – unabhängig<br />

von der Datenmenge und Anzahl der Bilder –<br />

möglich. Der Drucker ermöglicht eine zeitund<br />

kosteneffiziente Herstellung von Formteilen<br />

für Detailtreue und Präzision. Die variable<br />

Liste der verwendbaren Materialien (z. B.<br />

Gießharz, Urethan, Dentalkunststoff) ist ein<br />

Alleinstellungsmerkmal des Geräts. Der Hersteller<br />

bietet eine vollständige Serie an<br />

3D-Druckern nach dem DLP-Prinzip: IR-Serie<br />

für Schmuck, Zahnmedizin und Figuren, TM-<br />

Serie für industrielle Anwendungen sowie<br />

eine DM-Serie. Die Anforderungen an Drucker<br />

sind in Branchen, die eine besondere<br />

Präzision erfordern, enorm hoch, da die Drucker<br />

für den Druck von genauen Formen wie<br />

Schablonen für die Implantatchirurgie oder<br />

Zahnmodelle optimiert sind.<br />

jke<br />

www.carima.co.kr<br />

Bild: Carima<br />

Nylonschlauchklemmen von Bormann & Neupert<br />

Befestigungslösungen aus Kunststoff<br />

Sichere Halte- und Verbindungssysteme<br />

sind beim industriellen Einsatz von<br />

Schläuchen, Rohren oder Kabeln<br />

unverzichtbar. Das Düsseldorfer Ingenieurbüro<br />

Bormann & Neupert<br />

und der britische Hersteller HCL<br />

Fasteners haben zuverlässige<br />

und wirtschaftliche Lösungen für<br />

jeden Einsatzbereich: die Nylonschlauchklemmen<br />

Herbie Clips<br />

und Nylonbänder Smart-Band<br />

sowie andere Einbindesysteme.<br />

Herbie Clips sorgen in Anlagen<br />

und Maschinen jeder Größe für<br />

Bild: Bormann & Neupert<br />

die Dichtigkeit von Schlauch- und<br />

Rohrverbindungen bei Betriebsdrücken<br />

bis zu 14 bar. Ihr besonderer<br />

Vorteil gegenüber herkömmlichen<br />

Produkten: Das patentierte<br />

Verschlusssystem Multigrip<br />

macht die Montage und Demontage<br />

schneller und ökonomischer.<br />

Es lässt sich mühelos<br />

schließen, verstellen und<br />

wieder öffnen. Zudem sind<br />

die in nahezu jeder Farbe lieferbaren<br />

Kunststoff-Bauteile<br />

bruchsicher und unempfindlich<br />

bei Vibrationen sowie korrosionsbeständig<br />

und resistent gegenüber allen gängigen<br />

Chemikalien und Flüssigkeiten. Das Smart-<br />

Band-System aus Nylon 66 oder Nylon 11 ist<br />

dank seiner hohen Festigkeit und Stabilität<br />

eine sinnvolle Alternative zu metallischen<br />

Einbindesystemen. Es zeichnet sich durch<br />

besonders hohe Langlebigkeit, Korrosions -<br />

beständigkeit und Stabilität aus. Passend<br />

dazu bietet das Unternehmen auch die patentierten<br />

Verschlüsse – ebenfalls aus Nylon<br />

66 oder 11 gefertigt. bt<br />

www.bormann-neupert.de<br />

Technische UV-Harze von Henkel<br />

Materialien und Klebstofflösungen für den 3D-Druck<br />

Henkel bringt neue technische UV-Harze auf<br />

den Markt. Diese differenzierten Materialien<br />

der nächsten Generation sind darauf ausgelegt,<br />

3D-Druck-Anwendungen und Herstellungsprozesse<br />

entsprechend der geforderten<br />

Funktionalitäten und Designs zu optimieren<br />

und basieren auf sechs technischen Plattformen:<br />

General Purpose, Flexible, High Temperature,<br />

Durable High Impact, Ultra Clear und<br />

Silicone Elastomeric. Als weiteren Baustein<br />

führt der Hersteller auch seinen neuen Loc -<br />

tite-3D-Drucker sowie Equipment für den<br />

Einstieg in die Fertigung von funktionalen<br />

Prototypen ein. Für die Kleinserienfertigung<br />

und die industrielle Bauteileproduktion arbeitet<br />

das Unternehmen eng mit verschiedenen<br />

Technologieführern wie z.B. HP Inc. zusammen.<br />

Der Hersteller wird ebenfalls ein Universal-Klebstoff-Kit<br />

für 3D-Druck-Anwendungen<br />

auf den Markt bringen. Das Kit beinhaltet<br />

Loctite Universalklebstoff und Sekundenklebstoff<br />

für den 3D-Druck sowie je einen<br />

Aktivator, Primer und Reiniger. Es ist dafür<br />

ausgelegt, Anwender bei der Verklebung von<br />

Prototyp-Teilen zu unterstützen, die mit den<br />

gängigsten 3D-Druck-Technologien hergestellt<br />

werden. Darüber hinaus bietet das Unternehmen<br />

auch Klebstofflösungen für die industrielle<br />

Serienfertigung von 3D-gedruckten<br />

Bauteilen.<br />

jke<br />

www.henkel.de<br />

Bild: Henkel<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 175


SERVICE<br />

DAS ENGLISCHE FACHWORT<br />

Technisches Englisch Stück für Stück – Inch by Inch –<br />

Robotics – Robotik<br />

Sie möchten Ihr technisches Englisch verbessern? Wir möchten<br />

es Ihnen so leicht wie möglich machen. Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors Matthias<br />

Meier Monat für Monat Fachwörter zu technischen Themen, die<br />

Konstrukteure und Entwickler interessieren. Außerdem gibt es in<br />

jeder Ausgabe ein sogenanntes Pictorial, das auf unterhaltsame<br />

Weise technisches Englisch quasi in kleinen Häppchen.<br />

Bild: IDS Imaging Development Systems<br />

H<br />

haptic interface<br />

haptische Schnittstelle<br />

hazard<br />

Gefahr<br />

hexapod<br />

Hexapod<br />

home position<br />

Ruhestellung<br />

home robot<br />

Haushaltsroboter<br />

human computer interaction (HCI) Mensch-Maschine-Interaktion<br />

humanoid robot<br />

menschenähnlicher Roboter<br />

hydraulic motor<br />

Hydraulikmotor<br />

I<br />

incremental encoder<br />

indexer<br />

inductive sensor<br />

industrial robot<br />

infrared sensor<br />

instruction cycle<br />

intelligent robot<br />

interface<br />

inverse kinematics<br />

J<br />

jerk-free<br />

joint<br />

joint encoder<br />

jointed arm robot<br />

K<br />

kinematic chain<br />

kinematics<br />

L<br />

ladle gripper<br />

lateral<br />

lever<br />

Inkrementalgeber<br />

Impulszähler<br />

induktiver Geber<br />

Industrieroboter<br />

Infrarotsensor<br />

Befehlszyklus<br />

intelligenter Roboter<br />

Schnittstelle<br />

inverse Kinematik<br />

ruckfrei<br />

Gelenk<br />

Gelenkgeber<br />

Gelenkarmroboter<br />

kinematische Kette<br />

Kinematik<br />

Schöpfwerkzeug<br />

quer<br />

Hebel<br />

limit switch<br />

linear<br />

linearly dependent<br />

link<br />

load sensor<br />

M<br />

machine vision<br />

machining<br />

maintenance<br />

major axis<br />

manipulation<br />

manipulator<br />

manual programming<br />

manufacturing cell<br />

manufacturing robot<br />

master-slave manipulator<br />

material handling<br />

mechantronics<br />

minor axis<br />

mobile robot<br />

modularity<br />

motion axis<br />

N<br />

nanorobot<br />

noncontact sensor<br />

O<br />

operating system<br />

optical encoder<br />

overshoot<br />

P<br />

palletizing<br />

parallel manipulator<br />

parallel robot<br />

part orientation<br />

path<br />

payload<br />

Begrenzungsschalter<br />

linear<br />

linear abhängig<br />

Glied<br />

Lastsensor<br />

Bildverarbeitungssystem<br />

maschinelle Bearbeitung<br />

Wartung<br />

Hauptachse<br />

Hantierung<br />

Handhabungsgerät<br />

Handprogrammierung<br />

Fertigungszelle<br />

Fertigungsroboter<br />

Fernmanipulator<br />

Handhabung<br />

Mechatronik<br />

Nebenachse<br />

mobiler Roboter<br />

Modularität<br />

Bewegungsachse<br />

Nanoroboter<br />

kontaktloser Fühler<br />

Betriebssystem<br />

optischer Geber<br />

Überfahren<br />

Palettieren<br />

Parallelkinematik<br />

Parallelkinematikroboter<br />

Teileorientierung<br />

Pfad<br />

Tragkraft<br />

176 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Industrie<br />

peripheral equipment<br />

Peripheriegeräte<br />

pick and place cycle<br />

Einlegezyklus<br />

pick and place unit<br />

Hub-Schwenkeinheit<br />

pipe crawler<br />

Rohrroboter<br />

pitch<br />

Nickbewegung<br />

point-to-point motion<br />

Punkt-zu-Punkt-Bewegung<br />

polar coordinates<br />

Kugelkoordinaten<br />

precision<br />

Präzision<br />

programmable logic controller (PLC) speicherprogrammierbare<br />

Steuerung (SPS)<br />

pronation<br />

Pronation<br />

proximal<br />

rumpfnah<br />

proximity sensor<br />

Näherungssensor<br />

Q<br />

quadrupedal<br />

Matthias Meier, Karlsruhe, Herausgeber der Zeitschrift<br />

‚Inch | Technical English – Inch by Inch‘<br />

www.inchbyinch.de<br />

vierbeinig<br />

Fachwissen für<br />

Interdisziplinäre<br />

Produktentwicklung<br />

10 digitale<br />

Ausgaben<br />

Für das englische Fachwort zeichnet Matthias Meier aus<br />

Karlsruhe verantwortlich, der die Zeitschrift ‚Inch | Technical English<br />

– Inch by Inch‘ herausgibt. Von ihm stammen auch die sogenannten<br />

Pictorials, die auf unterhaltsame Weise technisches<br />

Englisch quasi in kleinen Häppchen anbieten. Weitere Pictorials<br />

und Infos zur Inch finden Sie unter:<br />

inchbyinch.de<br />

PICTORIAL – SECHS-ACHS-ROBOTER<br />

kem.de/themen/<br />

systems-engineering/<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

t<br />

systems engineering<br />

Speziell für Sie als Verantwortliche für<br />

den Entwicklungsprozess.<br />

Damit die Zusammenarbeit zwischen<br />

Mechanik- und Elektronik-Spezialisten,<br />

Softwareentwicklern, Automatisierungsprofis<br />

und IT‘lern reibungslos klappt.<br />

10 digitale Ausgaben mit vielen Anregungen<br />

und Ansätzen, wie sich die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Praxis methodisch und organisatorisch<br />

umsetzen lässt.<br />

six-axis robot<br />

Sechs-Achs-Roboter<br />

arm<br />

Arm<br />

link arm<br />

Schwinge<br />

end-effector<br />

Greiforgan<br />

wrist<br />

Handgelenk<br />

base frame<br />

Grundgestell<br />

rotating column<br />

Karussell<br />

Weitere Pictorials finden Sie unter:<br />

inchbyinch.de<br />

Die Plattform<br />

für smarte<br />

Produkte und<br />

Industrie 4.0<br />

Online<br />

Themenseite:<br />

http://hier.pro/om30L<br />

Online-<br />

Magazin<br />

lesen:<br />

http://hier.pro/RsCN2<br />

Die passenden Medien<br />

für Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 177<br />

media.industrie.de


SERVICE<br />

ONLINE-TIPPS<br />

Time-Sensitive Networking (TSN)<br />

Möglicherweise der Standard für Industrie 4.0<br />

OPC UA TSN ist innerhalb kurzer Zeit zu einem<br />

der meist diskutierten Themen der industriellen<br />

Automatisierung avanciert. Mit<br />

der mittlerweile breiten Unterstützung von<br />

wichtigen Unternehmen aus den Bereichen<br />

industrielle Automation und IT sind die Vorzei-<br />

chen für diesen gemeinsamen Standard<br />

mehr als positiv. Ob OPC UA TSN mehr Offenheit<br />

in die Branche bringt oder gar die vierte<br />

industrielle Revolution einläutet, hängt von<br />

einigen Faktoren ab – aus technischer Perspektive<br />

hat diese Kombination auf jeden Fall<br />

Bild: Gorodenkoff/Fotolia.com<br />

enormes Potenzial. Welche Rolle das Time-<br />

Sensitive Networking (TSN) für die Echtzeitfunktionalität<br />

spielt und warum TSN als Bindeglied<br />

zu OPC UA fungieren kann, erläutern<br />

wir auf unserer Themenseite zu TSN. Ein Fazit<br />

lässt sich schon jetzt ziehen: Leitprinzip<br />

von OPC UA ist die Vereinfachung offener<br />

Kommunikation. Offenheit in eine Welt der<br />

geschlossenen Systeme zu bringen, haben<br />

sich auch die Unternehmen auf die Fahnen<br />

geheftet, die OPC UA TSN unterstützten und<br />

vorantreiben. Die Möglichkeit, Informationen<br />

von allen Arten von Maschinen, Geräten und<br />

Sensoren in Echtzeit zu teilen ist tatsächlich<br />

revolutionär – eine breite Akzeptanz des<br />

Standards könnte der Grundstein für Industrie<br />

4.0 werden. Abseits jeglicher Prognosen<br />

über die Marktmechanismen ist die Kombination<br />

aus OPC UA PubSub und TSN jedenfalls<br />

eine geeignete Gesamtlösung, um herstellerübergreifend<br />

Industrie-4.0-Konzepte zu<br />

realisieren. Stellungnahmen<br />

aus der Industrie und weitere<br />

Infos finden Sie hier:<br />

hier.pro/lYpEi<br />

Themenservice Systems Engineering<br />

So klappt‘s mit der Mechatronik und Industrie 4.0<br />

Vor dem Hintergrund mechatronischer Systeme,<br />

bei denen ein zunehmender Anteil der<br />

Funktionen in Software abgebildet wird, ist<br />

Systems Engineering (SE) die Voraussetzung<br />

für die disziplinübergreifende Produktentwicklung<br />

und wird damit zum entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil – auch und insbesondere<br />

in KMU. Voraussetzung ist, dass sich<br />

praxistaugliche Lösungen ohne hohen Einführungsaufwand<br />

nutzen lassen. Wichtig ist,<br />

die Belegschaft von Beginn an mit einzubeziehen<br />

und dafür zu sorgen, dass der gewählte<br />

SE-Ansatz akzeptiert und nachhaltig gelebt<br />

wird. „Ich bin überzeugt, dass Systems Engineering<br />

jedem entwickelnden Unternehmen<br />

Vorteile verschaffen kann“, betont etwa Matthias<br />

Knoke, Leiter der Virtuellen Produktentwicklung<br />

bei Miele. Das Unternehmen hat<br />

sich über einen längeren Zeitraum in Pilotprojekten<br />

mit dem SE befasst. „Interessant war,<br />

dass wir festgestellt haben, dass wir einige<br />

SE-Ansätze zwar bereits genutzt haben, diese<br />

jedoch oft als Insellösungen verwendet<br />

wurden. Ziel ist es, einen durchgängigen SE-<br />

Prozess zu realisieren.“ Welcher Ansatz zu<br />

welchem Unternehmen passt, wurde am<br />

Fraunhofer IEM auf Basis von 20 SE-Projekten<br />

untersucht. „Herausgekommen sind verschiedene<br />

Idealtypen,<br />

vom Erarbeiten<br />

eines gemeinsamen<br />

Bildes der Aufgabe<br />

bis hin zur Integration<br />

von Verhaltensmodellierung<br />

und<br />

der Simulation der<br />

Modelle“, betont Lukas<br />

Bretz, Wissenschaftler<br />

am Fraunhofer<br />

IEM. „Es gibt<br />

kein One-Size-Fits-<br />

All-SE.“ Hintergrund-<br />

informationen, Praxiserfahrungen sowie aktuelle<br />

Meldungen – zusammen mit einem<br />

detaillierten SE-Glossar – liefert<br />

unser Themenservice<br />

zum Systems Engineering:<br />

hier.pro/om30L<br />

Bild: Gorodenkoff/Fotolia.com<br />

178 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


3D-Druck und Additive Manufacturing (AM) im Fokus<br />

Chancen insbesondere bei der Funktionsintegration<br />

Der 3D-Druck (besser die generative oder additive<br />

Fertigung, im Englischen Additive Manufacturing/AM)<br />

ist ‚nur‘ eine neue Fertigungstechnologie<br />

– aber eine, die völlig neue<br />

Möglichkeiten bietet. Wenn es um komplexe,<br />

extrem leichte, besonders belastbare sowie<br />

kundenindividuelle Teile geht, spielen die additiven<br />

Technologien ihre Vorteile aus. Die vielen<br />

verschiedenen Technologien unter dem<br />

Additive-Dach sind zunächst verwirrend –<br />

Grund genug für die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, die<br />

einzelnen Verfahren einschließlich deren Nutzen<br />

und Anwendungsfällen zu erläutern. Wir<br />

geben Auskunft zu:<br />

• Wie entstand der 3D-Druck und wer<br />

steckt dahinter?<br />

• Wie gliedert sich der Markt für<br />

3D-Drucker?<br />

• Welche 3D-Druck-Verfahren gibt es?<br />

(mit Details zu Stereolithografie,<br />

Filamentdruck, Selective<br />

Laser Sintering<br />

(SLS), Direct Metal Laser<br />

Sintering (DMLS), Binder<br />

Jetting, Jetted Photopolymer<br />

sowie weiteren<br />

3D-Druck-Verfahren)<br />

• Wofür nutzt man den<br />

3D-Druck?<br />

(kleine Serien und individualisierte<br />

Teile, komplexe<br />

Formen und innenliegende<br />

Geometrien, funktional integrierte Teile<br />

sowie Bauteile mit ansonsten großem<br />

Span anteil)<br />

Gerade auch bei der Realisierung konturnaher<br />

Kühlkanäle sowie der Funktionsintegra -<br />

tion mit dem Verzicht auf eine Reihe von<br />

Montagevorgängen lohnt sich der AM-Einsatz<br />

sofort. Mehr zum Thema 3D-Druck und<br />

additive Fertigung finden Sie<br />

auf unserer Themenseite<br />

3D-Druck/Additive Verfahren:<br />

hier.pro/pBjou<br />

Bild: science photo/Fotolia.com<br />

Engineering, Installation und Betrieb von Schaltschränken<br />

Schaltschrank bietet Potenzial zur Effizienzsteigerung<br />

Bild: Weidmüller<br />

Da bis zu 8 % der Kosten einer Maschine<br />

oder Anlage auf die elektrische Ausrüstung<br />

bzw. den Schaltschrank entfallen, lohnt hier<br />

ein genauerer Blick<br />

Maschinen und Anlagen verfügen heute über<br />

eine große Anzahl von Schaltschränken und<br />

mit zunehmender Automatisierung und Vernetzung<br />

wird die Zahl der erforderlichen Betriebsmittel<br />

weiter steigen. Komplexere<br />

Steuerungen kombiniert mit einer Vielzahl<br />

weiterer Komponenten erfordern jedoch einen<br />

höheren Engineering- und Fertigungsaufwand.<br />

Experten gehen heute davon aus,<br />

dass von den Kosten einer Maschine oder<br />

Anlage bis zu 8 % auf die elektrische Ausrüstung<br />

bzw. den Schaltschrank entfallen. Um-<br />

fassend über die gesamte Thematik des<br />

Schaltschrankbaus, über geeignete Komponenten<br />

sowie den sicheren Betrieb informiert<br />

unsere Themenseite Schaltschränke. Erfahren<br />

Sie mehr zum Schaltschrankbau mit seinen<br />

Komponenten, Geräten und deren Verdrahtung<br />

bis hin zur Dokumentation:<br />

hier.pro/Socv9<br />

Spannvorrichtungen im Fokus<br />

Zeitfresser Vorrichtungsbau im Griff – Automationsbaukästen sparen Zeit<br />

Spannen, Fertigen und Transportieren<br />

– hört sich einfach an und<br />

ist es auch, wenn die Spanntechnik<br />

mitspielt. Insbesondere automatisierte<br />

Spannvorrichtungen<br />

legen das Fundament für die Industrie<br />

4.0. Sonderkonstruktionen<br />

für die Spann- und Greiftechnik<br />

sind dabei in den meisten Fällen<br />

überflüssig – aus dem passenden<br />

Baukastensystem lassen<br />

sich in der Mehrzahl der Fälle<br />

Fertigungsanlagen aus fertigen<br />

Bauelementen zusammensetzen.<br />

Der Konstrukteur ‚komponiert‘<br />

dann gewissermaßen die<br />

Fertigungsanlage; typischerweise<br />

lassen sich zumindest 80 %<br />

der von Anlagenbauern geforderten<br />

Funktionen über einen Automationsbaukasten<br />

abdecken.<br />

Weitere Details dazu liefert unsere<br />

Themenseite zu<br />

Spannvorrichtungen:<br />

hier.pro/Ug9wo<br />

Auch die Industrie 4.0 kann nur reibungslos arbeiten,<br />

wenn die Spanntechnik mitspielt<br />

Bild: ipopba/Fotolia.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 179


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

E-Shop von Tünkers<br />

Mechanische Automationsprodukte schnell bestellt<br />

Bequemes Bestellen zu jeder Zeit im E-Shop<br />

Der Automationsspezialist Tünkers hat seinen<br />

E-Shop einem umfassenden Relaunch<br />

unterzogen. Ziel war es, die mechanischen<br />

Automationsprodukte schnell und unkompliziert<br />

zur Verfügung zu stellen. Mit den Span-<br />

nern und Greifern unterschiedlicher<br />

Bauart lassen sich Spannvorrichtungen<br />

für nahezu jede Anwendung<br />

ohne großen <strong>Konstruktion</strong>saufwand<br />

realisieren. Verfügbar sind auf<br />

diesem Wege auch Artikelbeschreibungen<br />

sowie Datenblätter, Preisangaben<br />

und 3D-Daten. Adressiert<br />

werden mit dem Automationsbaukasten<br />

die folgenden Aufgaben:<br />

• Spannen<br />

Das fachgerechte Spannen und<br />

Positionieren der Werkstücke ist<br />

immer einer der ersten Automationsschritte<br />

in der Anlage. Im<br />

E-Shop finden sich Pneumatikspanner und<br />

-zylinder sowie manuelle Spanner.<br />

• Greifen<br />

Das Portfolio umfasst verschiedene modulare<br />

Systemlösungen, die sowohl auf kraft-<br />

Bild: Tünkers<br />

als auch formschlüssigen Konzepten basieren.<br />

Haupteinsatzgebiet dieser Greifer<br />

ist der automobile Rohbau, in dem Handlings-,<br />

Prozess- und Geometrieanwendungen<br />

umgesetzt werden.<br />

• Umformen<br />

Tünkers bietet primär Systeme für die<br />

Nachbearbeitung von Bauteilen aus Stahlund<br />

Aluminiumblech oder Kunststoff. Typische<br />

Anwendungen sind das Stanzen, Prägen<br />

oder Fügen, die als zusätzliche Bearbeitungsschritte<br />

zur Herstellung des fertigen<br />

Bauteils erforderlich sind.<br />

Vorteile des Webshops sind unter anderem<br />

das bequeme Bestellen zu jeder Zeit sowie<br />

die schnelle Lieferung. Bezahlt werden kann<br />

nach Registrierung per Rechnung.<br />

bt<br />

www.tuenkers.de<br />

Lösungen für Herausforderungen in der Spanntechnik von 15. bis 16. Mai 2019 in Stuttgart<br />

Expertentreff beim Forum Werkstückspanntechnik<br />

Die richtige Maschine und passende Werkzeuge<br />

vorausgesetzt, liegt der Schlüssel für<br />

mehr Effizienz in der industriell zerspanenden<br />

Fertigung vor allen Dingen in einer modular<br />

konzipierten, individuell und flexibel<br />

nutzbaren Werkstückspannung. Den Überblick<br />

über aktuelle und zukünftige Lösungen<br />

und neue Perspektiven verschafft das Forum<br />

Werkstückspanntechnik, das Hanser in Kooperation<br />

mit dem IFW der Universität Stuttgart<br />

und dem ISF der TU Dortmund am 15.<br />

bis 16. Mai 2019 in Stuttgart erstmals veranstaltet.<br />

Prof. Dr. Ing. Hans-Christian Möhring<br />

vom Institut für Werkzeugmaschinen IfW der<br />

Universität Stuttgart leitet den neuen Expertentreff.<br />

Neben aktuellen Herausforderungen<br />

beim Spannen von Bauteilen werden die<br />

Spanntechnik im Gesamtsystem (Schnittstellen,<br />

Funktionsintegration, Produkthaftung),<br />

sowie Best Practices aus unterschiedlichen<br />

Branchen gezeigt, darunter: Innovative<br />

Spannlösungen für additiv gefertigte, formflexible,<br />

dünnwandige sowie Mikro- und Makro-Bauteile.<br />

Ein weiterer Programmpunkt<br />

sind Prozessverbesserungen durch Simulation<br />

und spanngerechte <strong>Konstruktion</strong>. bt<br />

www.werkstueckspanntechnik.de<br />

Eine begleitende Fachausstellung bietet Unternehmen<br />

die Möglichkeit ihre Produkte vor Ort vorzustellen.<br />

Der Branchentreff findet im Wechsel<br />

zwischen Stuttgart und Dortmund statt<br />

Bild: Hainbuch<br />

Connector-Shop von Igus<br />

Den richtigen Stecker schnell bestellt<br />

Bild: Igus<br />

Igus baut sein Serviceangebot mit einem Online-<br />

Shop für Steckverbinder weiter aus<br />

Ob Motor-, Servo- oder Datenleitung – Igus<br />

bietet dem Anwender mit seinem Chainflex-<br />

Sortiment die technisch beste und zeitgleich<br />

kostengünstigste Leitung für den Einsatz in<br />

der Energiekette an. Über den Connector-<br />

Online-Shop kann sich der Kunde aus dem<br />

Leitungssortiment direkt die passende Lösung<br />

in Wunschlänge bestellen. Möchte er<br />

vorhandene Meterware selber konfektionieren,<br />

kann er sich jetzt seinen passenden Stecker<br />

im neuen Online-Shop ordern. Im Shop<br />

findet der Nutzer eine breite Auswahl an<br />

Steckverbindern verschiedener Hersteller<br />

wie Intercontec, FCT, Yamaichi und Harting.<br />

So hat der Kunde die Möglichkeit zwischen<br />

kostengünstigen Steckverbindern für Signalstecker,<br />

Steckersätzen sowie Kabelverschraubungen<br />

von Hummel zu wählen, die<br />

direkt ab Stückzahl 1 und ab Lager lieferbar<br />

sind. Möchte der Kunde sich die Konfektionierung<br />

sparen, so kann er auch auf den<br />

readycable Service des Unternehmens zurückgreifen.<br />

bt<br />

www.igus.de/connector-shop<br />

180 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Buchtipp: Objektorientierte Entwicklung modularer Maschinen für die digitale Produktion<br />

Automatisierung 4.0<br />

Wann ist eine Verarbeitungsmaschine<br />

fit für Industrie<br />

4.0? Die vierte industrielle<br />

Revolution stellt eine<br />

Reihe von zusätzlichen Anforderungen<br />

an die <strong>Konstruktion</strong><br />

und die Automatisierung<br />

von Verarbeitungsmaschinen.<br />

So werden Produkte<br />

und deren Herstellungsverfahren<br />

nicht nur anspruchsvoller,<br />

sondern auch<br />

individueller. In diesem Lehrbuch<br />

werden die Herausforderungen<br />

analysiert und an<br />

aussagekräftigen Beispielen<br />

Lösungsszenarien aufgezeigt. Es richtet sich<br />

an Studierende der Fachrichtungen Automatisierungstechnik<br />

und Mechatronik sowie an<br />

Wirtschafts-, Entwicklungs- und <strong>Konstruktion</strong>singenieure.<br />

Bild: Hanser<br />

Ein Schwerpunkt des Buches<br />

ist die Projektion dieser<br />

Anforderungen auf bekannte<br />

<strong>Konstruktion</strong>sprinzipien. Daraus<br />

resultierende Funktionen<br />

werden an diversen Beispielen<br />

wie z. B. die Produktion<br />

von Fotobüchern oder<br />

das Inmould-Labeling verdeutlicht.<br />

So entsteht ein<br />

Fahrplan zur Erarbeitung eines<br />

Lastenheftes für die<br />

<strong>Konstruktion</strong> einer wandlungsfähigen<br />

Verarbeitungsmaschine.<br />

Vorgestellt wird<br />

die modulare, funktions- und<br />

objektorientierte Gestaltung von individuellen<br />

Maschinen und Anlagen als ein Lösungsansatz<br />

für Effizienzsteigerungen im gesamten<br />

Lebenszyklus sowohl theoretisch als<br />

auch an praktischen Beispielen. Ein wesentliches<br />

Verfahren für die <strong>Konstruktion</strong> wandelbarer<br />

Maschinen ist die Modularisierung<br />

nach Funktionseinheiten. Diese diversen Anforderungen<br />

werden Schritt für Schritt veranschaulicht<br />

und herausgearbeitet.<br />

Schwerpunkte:<br />

• Anforderungen und Perspektiven an Automatisierung<br />

4.0<br />

• Entwurf modularer Maschinen und Anlagen<br />

• Digitale Projektierung von Maschinen<br />

• Modulare Automatisierung in der Praxis<br />

Thomas Schmertosch, Markus Krabbes<br />

Automatisierung 4.0<br />

Objektorientierte Entwicklung modularer Maschinen<br />

für die digitale Produktion<br />

280 Seiten, € 29,00<br />

ISBN 978-3-446-45220-6<br />

bt<br />

www.hanser-fachbuch.de<br />

C-Line. Genau was Sie brauchen.<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle 23 . B31<br />

01. - 05.<strong>04.2019</strong><br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle A3 . 348<br />

08. - 14.<strong>04.2019</strong><br />

Besser & günstiger geht Standard nicht:<br />

Die Produkte aus der HAWE Hydraulik C-Line sind die robuste und zuverlässige Lösung<br />

für einfache Anwendungen. In bewährter HAWE Qualität. | www.hawe.com/c-line<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 181


SERVICE<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Katalogprogramm von Pöppelmann K-Tech im Onlineshop Protectors4Connectors<br />

Schnelle Verfügbarkeit, einfache Auswahl<br />

Bild: Pöppelmann<br />

Das Webshop-Programm wird ständig erweitert<br />

und wächst passgenau und dynamisch mit den<br />

Anforderungen seiner Nutzer mit<br />

Pöppelmann K-Tech hat sich mit seinem Onlineshop<br />

Protectors4Connectors auf die Bedürfnisse<br />

seiner Kunden eingestellt: Ein umfangreiches<br />

Katalogprogramm an frei verkäuflichen<br />

Zubehörteilen aus Kunststoff ist<br />

sofort per Online-Bestellung verfügbar, wie<br />

beispielsweise Zubehörteile für Leitungssätze<br />

zum Schutz und zur Befestigung für Stecker,<br />

Wellrohre und Leitungen. Eine anwenderfreundliche<br />

Suchfunktion mit unterschiedlichen<br />

Filtermöglichkeiten hilft bei der schnellen<br />

Auswahl der passenden Produkte und<br />

bietet unter anderem eine praktische Verknüpfung<br />

mit den Steckerdaten diverser Hersteller.<br />

Die im Webshop enthaltenen Artikel,<br />

die die umfangreichen geltenden Normen<br />

und Ausführungsvorschriften erfüllen, lassen<br />

sich für mehr als 1000 Anwendungen einsetzen.<br />

Praktisch sind hierbei besonders die im<br />

Produktprogramm enthaltenen Flachkappen<br />

für Stecker, die nur wenig Bauraum einnehmen<br />

dürfen. Die digitale Darstellung des Katalogprogramms<br />

sichert maximale Aktualität<br />

und lässt das Unternehmen umgehend auf<br />

die sich schnell verändernden Anforderungen<br />

der Branche reagieren. Eine anwenderfreundliche<br />

Suchfunktion mit präzisen Filtermöglichkeiten<br />

hilft bei der raschen, zielgerichteten<br />

Auswahl der passenden Produkte. bt<br />

www.protectors4connectors.de<br />

Workshop MaterialDigital2019 am 14. und 15. Mai 2019 in Freiburg<br />

Digitalisierung erfolgreich nutzen<br />

Beim zweiten Workshop MaterialDigital treffen<br />

sich Akteure aus Industrie und Wissenschaft<br />

mit der Überzeugung, dass sich Entwicklungs-<br />

und Fertigungsprozesse durch digitale<br />

Workflows wesentlich effizienter gestalten<br />

lassen. Sie vertreten die Auffassung,<br />

dass das Management des Produktlebenszyklus<br />

durch eine möglichst durchgängige Beschreibung<br />

der Materialeigenschaften und ihrer<br />

Veränderungen eine neue Qualität bekommt.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

arbeiten an Themen wie künstlicher Intelligenz,<br />

digitalen Repräsentationen, Datenplatt-<br />

formen, Datenformaten<br />

oder Hochdurchsatz-Methoden<br />

um<br />

damit digitale Workflows,<br />

Materialdatenflüsse<br />

und mehr<br />

Materialintelligenz in<br />

Produkten und Prozessen<br />

zu schaffen. Nachdem der Workshop<br />

MaterialDigital2018 das sogenannte Big<br />

Picture der Digitalisierung in der werkstoffintensiven<br />

Fertigung behandelt hat, liegt der<br />

Fokus 2019 auf Werkzeugen und der Opera-<br />

Die Digitalisierung in der Entwicklung,Verarbeitung und im Einsatz von Werkstoffen<br />

und Bauteilen erfolgreich nützen, das ist das Ziel des Workshops<br />

tionalisierung und Antworten auf die Fragen:<br />

Wie kann man einsteigen? Welche Entwicklungsstufen<br />

gibt es? Wie kann der digitale<br />

Veränderungsprozess bewältigt werden? bt<br />

www.iwm.fraunhofer.de<br />

Bild: Fraunhofer IWM<br />

Buchtipp: Technologische, organisatorische und rechtliche Aspekte<br />

Cloud Computing im Mittelstand<br />

Bild: Bild: KS-Energy KS-Energy<br />

Die Nutzung von<br />

Cloud Computing ist<br />

heute für viele Unternehmen<br />

alternativlos.<br />

Denn im Zeitalter<br />

der Digitalisierung<br />

bildet Cloud<br />

Computing<br />

eines<br />

der Kernelemente der Transformation,<br />

um flexibler und effizienter agieren<br />

zu können. Mittelständische Unternehmen<br />

haben die Vorteile von Cloud Computing erkannt,<br />

und die Nutzung nimmt weiterhin zu.<br />

Allerdings ist Cloud Computing noch kein fester<br />

Bestandteil der IT-Strategie, und viele mittelständische<br />

Unternehmen befinden sich in<br />

der Planungsphase oder setzten die ersten<br />

Projekte um. Ziel dieses Buches ist es, dem<br />

Management, den IT-Verantwortlichen und<br />

Cloud-Interessierten in mittelständischen Unternehmen<br />

praxisnah Informationen hinsichtlich<br />

technologischer, organisatorischer und<br />

rechtlicher Aspekte des Cloud Computing für<br />

die Diskussions-, Planungs-, und Umsetzungsprozesse<br />

zur Verfügung zu stellen. Angesprochen<br />

werden sowohl Anwender- als<br />

auch IT-Unternehmen, die sich mit dem Thema<br />

Cloud Computing befassen. Die Themen:<br />

• Cloud Computing – Chancen für den Mittelstand<br />

• Gestaltung einer Mittelstands-Cloud –<br />

klassisch oder Cloud-native?<br />

• Vorgehensweise zur Transformation in<br />

eine Private Cloud<br />

• Predictive Maintenance als Basis für<br />

ausfallsichere Cloud-Infrastrukturen<br />

• Chancen und Risiken des Cloud Computing<br />

aus Sicht eines Softwareanbieters<br />

• Vertragsgestaltung und Service Level<br />

Agreements<br />

• DS-GVO und Cloud Computing aus Nutzerund<br />

Anbietersicht<br />

Cloud Computing im Mittelstand<br />

hrsg. v. Christiana Köhler-Schute,<br />

125 Seiten, gebunden, 29,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-945622-06-3 bt<br />

www.ks-energy-verlag.de<br />

182 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


elektro<br />

AUTOMATION<br />

AKTUELL IN DER ELEKTRO AUTOMATION<br />

SERVICE<br />

Versorgung und Absicherung von 24-V-Steuerstromkreisen<br />

Die Aufgabenstellung verstärkt im Fokus<br />

Bricht die 24-V-Gleichspannung im Schaltschrank<br />

zusammen, können daraus Produk -<br />

tionsausfälle sowie erhebliche Ausfallkosten<br />

resultieren. Steuerungen, Sensoren sowie<br />

Aktoren werden dann nicht mehr sicher versorgt.<br />

Kamen in diesem Bereich bisher Leitungsschutzschalter<br />

zum Einsatz, bewähren<br />

sich zunehmend elektronische Sicherungen,<br />

die auch unter ungünstigen Bedingungen<br />

Lastkreise sicher abschalten können. Welche<br />

Möglichkeiten hat der Elektrotechniker heu-<br />

te, um eine zuverlässige<br />

Steuerspannung im Schaltschrank<br />

zu gewährleisten<br />

und was ist dabei zu<br />

beachten? Sieben Experten<br />

diskutieren dieses<br />

Thema mit uns im Sonderteil<br />

Energieverteilung in<br />

der aktuellen elektro<br />

AUTOMATION 3-4/2019 ab<br />

Seite 80.<br />

Ohne zuverlässige Energie bleibt die Digitalisierung auf der Strecke<br />

Bild: Siemens<br />

Transportsystem Xplanar ermöglicht freies Verfahren in der Ebene<br />

„Die steigende Produktindividualisierung im Blick“<br />

Bild: Beckhoff<br />

Das Planarmotorsystem Xplanar bietet<br />

Maschinenbauern mit schwebenden Movern<br />

eine hohe Flexibilität<br />

Mit frei in der Ebene verfahrbaren, schwebenden<br />

Movern bietet das Transportsystem<br />

Xplanar eine bislang nicht erreichte Freiheit<br />

beim Aufbau von Transportsystemen im<br />

Maschinen- und Anlagenbau. Grund genug<br />

für die elektro AUTOMATION, mit Uwe<br />

Prüßmeier, Senior Product Manager Drive<br />

Technology bei Beckhoff Automation, über<br />

den Aufbau des Systems und insbesondere<br />

die Möglichkeiten zur Steuerung zu sprechen.<br />

Ab Seite 32 erfahren Sie in der aktuellen<br />

elektro AUTOMATION außerdem, für<br />

welche Anwendungen das System geeignet<br />

ist und ab wann es am Markt erhältlich ist.<br />

Sick bringt Industrie 4.0 unter dem Motto 4.0 Now ins Hier und Jetzt<br />

Künstliche Intelligenz und Sensor-Integration<br />

Industrie 4.0: Modell oder gelebte Praxis?<br />

Unter dem Motto „4.0 Now“ zeigt die Sick<br />

AG auf der Hannover Messe, wie durch Sensorintelligenz<br />

und Datentransparenz die Optimierung<br />

ganzer Wertschöpfungsketten möglich<br />

wird. Über eine Cloud-Lösung erhält der<br />

Besucher während der Messe einen Einblick<br />

in die smarte Fertigung des Sick-Standortes<br />

in Freiburg. Im Vordergrund stehen Datentransparenz<br />

und wie künstliche Intelligenz<br />

schon heute im industriellen Umfeld genutzt<br />

werden kann. In der elektro AUTOMATION<br />

3-4/2019 bekommen Sie ab Seite 118 einen<br />

ausführlichen Vorgeschmack auf diese Themen<br />

und erfahren beispielsweise, warum die<br />

Sensor-Integration ein Zukunftsthema ist.<br />

Mittels Sensorintelligenz und Datentransparenz<br />

die Wertschöpfungsketten optimieren<br />

Bild: Sick<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 183


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert Ihnen Partner für Engineering<br />

3D-Druck Elektrotechnik<br />

Bussysteme Automatisierung<br />

Weiterbildung Steuerungen<br />

Verbindungstechnik<br />

Werkstoffe Pneumatik<br />

PLM/CAD/CAE<br />

Kupplungen/Bremsen<br />

Verfahren<br />

Dienstleistungen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Engineering!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen für alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme<br />

GmbH<br />

www.uev-gmbh.de<br />

Überlastschutz und Verbindungssysteme GmbH bietet<br />

als Hersteller sowohl Ausgleichskupplungen verschiedener<br />

Arten und Baugrößen als auch Sicherheitskupplungen<br />

für unterschiedliche Anwendungsfälle an.<br />

Im umfangreichen Produktportfolio finden Sie:<br />

– Metallbalgkupplungen<br />

– Federstegkupplungen<br />

– Sicherheitskupplungen<br />

30 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

ermöglichen es auch auf spezielle Kundenanforderungen<br />

zu reagieren und Sonderlösungen zu realisieren.<br />

Sensor-Technik Wiedemann GmbH (STW)<br />

www.stw-mm.com<br />

Als international tätiges Unternehmen stehen wir für<br />

die Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung<br />

mobiler Maschinen. Mit generischen oder kundenspezifischen<br />

Produkten, Systemen und Lösungen, die in<br />

unserer Zentrale in Deutschland entwickelt und gefertigt<br />

werden, unterstützen wir unsere Kunden auf ihrem<br />

Weg, mit innovativer Technik die Leistung und Effizienz<br />

ihrer Maschinen zu steigern und deren Sicherheit zu<br />

erhöhen, um sie so zu den besten der Welt zu machen.<br />

Zusammen mit unseren Kunden und Partnern beteiligen<br />

wir uns schon heute aktiv an wichtigen Zukunftsthemen:<br />

dem Internet der Dinge (IoT) und der Industrie<br />

4.0, dem (teil-)autonomen Fahren und Arbeiten und der<br />

E-Mobility.<br />

BÜRSTEN<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

FEDERN<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

Bohnert GmbH<br />

www.bohnert-federn.de<br />

Für zahlreiche Großkonzerne ist die Bohnert GmbH<br />

erste Wahl, wenn es um die Fertigung von technische<br />

Federn und Stanzbiegeteile in Mittel- und Großserien<br />

geht. Das Unternehmen wurde vor 40 Jahren in Hardt<br />

gegründet, ist Mitglied der weltweit agierenden<br />

Firmengruppe KERN-LIEBERS und beschäftigt mittlerweile<br />

über 115 Mitarbeiter.<br />

Das Produktportfolio der Bohnert GmbH umfasst:<br />

– Druckfedern – Drahtbiegeteile<br />

– Schenkelfedern – Induktionsspulen<br />

– Zugfedern – Kontaktfedern<br />

– Rollfedern – Baugruppen<br />

– Stanzbiegeteile<br />

184 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

FEDERN<br />

FLUIDTECH<br />

KOMPONENTEN<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 90<br />

Mitarbeiter hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und<br />

Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Lechler GmbH<br />

www.lechler.de<br />

Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />

Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />

Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />

Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />

für die allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />

und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />

ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />

mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />

Indien und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />

Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />

geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />

beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />

kommt die Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Bossard Deutschland GmbH<br />

www.bossard.com/de<br />

Hannover Messe: Industrielogistik 4.0<br />

einfach – intuitiv – vernetzt!<br />

Bossard zeigt anhand praxisbewährter Lösungen, wie<br />

einfach sich Logistikprozesse digitalisieren und mit den<br />

Anforderungen an moderne Fertigungsumgebungen<br />

mit flexiblen Losgrößen vernetzen lassen (Halle 6/G24).<br />

Die Bossard Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Produktlösungen und Dienstleistungen in der<br />

industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit<br />

einem über 1.000.000 Artikeln umfassenden Produktsortiment,<br />

der technischen Beratung (Engineering) und<br />

der Lagerbewirtschaftung (Smart Factory Logistics), hat<br />

sich Bossard als Komplettanbieter und Partner der<br />

Industrie positioniert.ner der Industrie positioniert.<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

WEITERBILDUNG<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details<br />

zum Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf<br />

industrieanzeiger.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur<br />

Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 185


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

AFAG Automation AG,<br />

CH-Huttwil ................................. 145<br />

AHC Oberflächentechnik<br />

GmbH, Kerpen ........................... 183<br />

Andreas Maier<br />

GmbH & Co. KG, Fellbach ............ 87<br />

AMSYS GmbH &<br />

Co. KG, Mainz .............................. 51<br />

ASCO Numatics GmbH,<br />

Ölbronn-Dürrn .............................. 73<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen .................................... 184<br />

Beckhoff Automation<br />

GmbH & Co. KG, Verl ................... 13<br />

Bohnert GmbH, Hardt ................ 184<br />

Bossard Deutschland GmbH,<br />

Illerrieden ................................... 185<br />

Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie, Berlin ...................... 71<br />

C. Otto Gehrckens GmbH &<br />

Co. KG, Pinneberg ....................... 89<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten ............................. 125<br />

COMSOL Multiphysics GmbH, Göttingen<br />

........................................... 39<br />

EJOT GmbH & Co.KG<br />

Geschäftsbereich Verbindungs -<br />

technik, Bad Berleburg ............... 167<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik<br />

GmbH, Bietigheim-Bissingen ....... 31<br />

Enzfelder GmbH Antriebsund<br />

Hebetechnik,<br />

AT-Enzesfeld-Lindabrunn ............ 107<br />

EPLAN Software & Service<br />

GmbH & Co. KG, Monheim ......... 41<br />

EUCHNER GmbH + Co. KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen .............. 23<br />

Findling Wälzlager GmbH,<br />

Karlsruhe .................................... 101<br />

Franke GmbH, Aalen .................... 25<br />

Nidec Graessner GmbH & Co. KG,<br />

Dettenhausen .............................. 43<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen ............ 185<br />

Gutekunst & Co. KG,<br />

Metzingen .................................... 85<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen ....... 185<br />

HAWE Hydraulik SE,<br />

Aschheim ................................... 181<br />

BEILAGENHINWEIS<br />

VORSCHAU<br />

Bild: Faulhaber<br />

Linearer DC-Servomotor der Serie LM 270: Bei 74 mm<br />

Länge liefert er 9,2 N Schubkraft<br />

HELU KABEL GmbH,<br />

Hemmingen ................................. 29<br />

HIWIN GmbH, Offenburg ............. 93<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal .................................... 83<br />

Hummel AG, Denzlingen ............. 81<br />

IDS Imaging Development<br />

Systems GmbH, Obersulm ........ 143<br />

IEF-Werner GmbH,<br />

Furtwangen ................................ 1<strong>03</strong><br />

ITM UNITEC GmbH,<br />

Backnang ..................................... 57<br />

JUMO GmbH & Co. KG, Fulda ..... 43<br />

Knapp Wälzlagertechnik GmbH,<br />

Waiblingen ................................. 105<br />

KOCO Motion GmbH,<br />

Dauchingen ................................. 119<br />

Köhler + Partner GmbH,<br />

Buchholz ................................. 59–67<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen ........................... 184,187<br />

Layher AG, Kirchberg ................. 147<br />

Lechler GmbH & Co.KG,<br />

Metzingen .................................. 185<br />

LEE-Hydraulische Miniatur-<br />

Komponenten GmbH,<br />

Sulzbach ..................................... 133<br />

Christian Maier GmbH & Co. KG<br />

Maschinenfabrik, Heidenheim ..... 83<br />

maxon motor GmbH,<br />

München .................................... 188<br />

Mesago Messe Frankfurt<br />

GmbH, Stuttgart .................. 115,123<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg ...................................... 3<br />

August Mink GmbH & Co. KG, Göppingen<br />

.......................................... 19<br />

Neugart GmbH, Kippenheim ...... 109<br />

Novotechnik Messwertaufnehmer<br />

oHG3,1 mm<br />

, Ostfildern ................................. 153<br />

Orbit Antriebstechnik GmbH,<br />

Wolfenbüttel ............................... 121<br />

F.H. Papenmeier GmbH & Co. KG,<br />

Schwerte ...................................... 51<br />

Pepperl + Fuchs GmbH,<br />

Mannheim .................................. 151<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG,<br />

Blomberg ..................................... 27<br />

Einer Teilausgabe dieser Auflage liegt ein Prospekt folgender Firma bei:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG, Kissing<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />

Kunststoffwerk – Werkzeugbau,<br />

Lohne ........................................... 77<br />

Püschel Automation GmbH &<br />

Co. KG, Lüdenscheid ..................... 2<br />

R + W Antriebselemente GmbH,<br />

Klingenberg .................................. 11<br />

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH<br />

+ Co., Heidelberg ................. 127,185<br />

REIFF Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen ..................... 184<br />

Rose Systemtechnik GmbH,<br />

Porta Westfalica ........................... 91<br />

Schaeffler Technologies AG &<br />

Co. KG, Homburg ......................... 17<br />

J.Schmalz GmbH, Glatten .......... 131<br />

K.A. Schmersal Holding<br />

GmbH & Co. KG, Wuppertal ........ 53<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH AG Holding,<br />

CH-Luzern ........................... 55<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen .................................. 185<br />

SICK AG, Waldkirch ........................ 9<br />

Sieb & Meyer AG, Lüneburg ........ 49<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich, IL 60047 .... 159,185<br />

Spectra GmbH & Co. KG,<br />

Reutlingen .................................. 155<br />

STEGO – Elektrotechnik GmbH,<br />

Schwäbisch Hall .......................... 111<br />

Stoz Pumpenfabrik GmbH,<br />

Weingarten .................................. 21<br />

Stäubli Electrical Connectors<br />

GmbH, Weil am Rhein ................ 113<br />

Technische Akademie<br />

Esslingen e.V., Ostfildern ........... 185<br />

Telemeter Electronic GmbH,<br />

Donauwörth ............................... 161<br />

TOX Pressotechnik GmbH &<br />

Co. KG, Weingarten .................... 137<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH,<br />

Ratingen ....................................... 51<br />

Türk & Hillinger GmbH,<br />

Tuttlingen ........................................ 5<br />

Hans Turck GmbH & Co. KG,<br />

Mülheim ......................................... 7<br />

Herbert Waldmann GmbH & Co.<br />

KG, Villingen-Schwenningen ........ 45<br />

Walter Stauffenberg GmbH &<br />

Co. KG, Werdohl ......................... 131<br />

Sensor-Technik Wiedemann GmbH<br />

Steuer- und Regelelektronik,<br />

Kaufbeuren ................................. 184<br />

WSCAD GmbH, Bergkirchen ....... 37<br />

Zimmer GmbH, Ettlingen ............. 79<br />

ZOLLERN GmbH & Co. KG,<br />

Sigmaringendorf ......................... 165<br />

ÜV Überlastschutz und<br />

Verbindungsysteme GmbH,<br />

Mömlingen ................................. 184<br />

Kleinstantriebe leisten heute in den unterschiedlichsten<br />

Anwendungen beachtliches. Klein,<br />

drehmomentstark, dynamisch bei präziser Ansteuerung<br />

und möglichst geräuschlosem Lauf sind<br />

aber nicht nur Anforderungen, die viele industrielle<br />

Anwendungen an die Antriebe stellen. Bei der<br />

kinetischen Skulptur „Projekt Anthozoa“ etwa<br />

sorgen kleine lineare DC-Servomotoren von<br />

Faulhaber für „lebensechte“ Bewegungen.<br />

ISSN 1612–7226<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 1520 5767159;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Matthias Rösiger, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 54 vom 1.10.2018<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer,<br />

Phone +49 711 7594–5850<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

<strong>KEM</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos nur an<br />

qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,00 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 85,00 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.<br />

co.uk Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr.3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone +41 52 633 08 88, Fax +41 52<br />

633 08 99, E-Mail: f.stoll@iff-media.ch USA: TD.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen<br />

gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 05/2019 erscheint am 02.05.2019<br />

EDA<br />

186 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019


Brushed to last forever<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019 187


Hannover Messe<br />

1. bis 5. April 2019<br />

• Grösste Auswahl.<br />

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188 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019

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