KEM Konstruktion 03-04.2019
Trendthemen: Industrie 4.0, Systems Engineering, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Sebastian Seitz, Geschäftsführer bei Eplan und Cideon; KEM Perspektiven: Low cost Robotic - Robotik-Baukästen für den Einstieg in die Automation
Trendthemen: Industrie 4.0, Systems Engineering, Additive Manufacturing; KEM Porträt: Sebastian Seitz, Geschäftsführer bei Eplan und Cideon; KEM Perspektiven: Low cost Robotic - Robotik-Baukästen für den Einstieg in die Automation
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MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
Bild: Orbex<br />
Orbex druckt Triebwerk auf der Selective Laser Melting Maschine SLM 800<br />
Raketentriebwerk<br />
aus dem 3D-Drucker<br />
Das Raumfahrtunternehmen Orbex hat das wohl weltweit größte 3D-gedruckte<br />
Raketentriebwerk vorgestellt. Der Raketenantrieb konnte in einer speziellen<br />
Nickellegierung in nur einem Stück auf der SLM 800 gefertigt werden.<br />
Das im Jahr 2015 gegründete britische Unternehmen<br />
Orbex entwickelt Trägerraketen, um<br />
Kleinsatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen.<br />
Bei der Eröffnung des neuen Hauptsitzes<br />
in Forres, Schottland, hat das Unterneh-<br />
Das Raumfahrtunternehmen<br />
Orbex hat das<br />
nach eigenen Angaben<br />
weltweit größte 3Dgedruckte<br />
Raketentriebwerk<br />
vorgestellt<br />
men nun seine Rakete Prime vorgestellt. Die<br />
CO²-Emission des sogenannten Orbex Launchers<br />
ist durch die Verwendung von 100 %<br />
erneuerbaren Kraftstoffen um 90 % reduziert<br />
worden. Zudem verfügt die Trägerrakete über<br />
eine Zero-Shock Stufentrennung sowie Nutzlasttrennung,<br />
wodurch Weltraumschrott verhindert<br />
wird. Das Design des Bauteils wurde<br />
für den SLM Prozess optimiert, wodurch Gewichtseinsparungen<br />
von 30 % erzielt werden<br />
konnten. Orbex konnte Entwickler von führenden<br />
Raumfahrtorganisationen wie NASA,<br />
ESA und Ariane für sich gewinnen. Die Luftund<br />
Raumfahrtingenieure von Orbex arbeiteten<br />
eng mit den Applikationsingenieuren von<br />
SLM Solutions am Hauptsitz in Lübeck zusammen,<br />
um eine optimale Anpassung des<br />
Designs für die Selective Laser Melting Technologie<br />
sicherzustellen. Dies erforderte aufgrund<br />
der Komplexität und Größe des Bauteils<br />
die Partnerschaft mit SLM Solutions. Die<br />
SLM 800 verfügt über ein 280 x 500 mm großes<br />
Pulverbett, in dem Bauteile mit einer Höhe<br />
von 850 mm hergestellt werden können.<br />
Der Prime Raketenantrieb konnte somit in einer<br />
speziellen Nickellegierung in nur einem<br />
Stück gefertigt werden. Der SLM Hub, die<br />
vollautomatisierte Auspackstation für die<br />
SLM 800, ermöglicht ein kontaktloses Pulverhandling<br />
sowie eine automatisierte Förderung<br />
im Bauraum, um das gefertigte Bauteil<br />
in eine Entpackstation zu übergeben. Dort<br />
wird durch Vibration und Rotation Pulver entfernt.<br />
Zusammen mit dem Raketenantrieb<br />
gebaute Referenzproben analysierte das<br />
SLM Solutions Team anschließend im Qualitätslabor.<br />
Porositätsniveau und Verteilung erfüllten<br />
nachweislich die Qualitätskriterien. bt<br />
www.slm-solutions.com<br />
BASF führt Kompetenzen zu Digitalisierung und IT in einem neuen Bereich zusammen<br />
Digitale Transformation beschleunigen<br />
Um die Aktivitäten zu bündeln und die Experten<br />
aus der Digitalisierung und der IT enger<br />
zusammenzubringen, hat BASF zu Beginn<br />
des Jahres den neuen Funktionsbereich<br />
„Digitalization & Information Services“ gegründet.<br />
Der Bereich wird von Christoph<br />
Wegner geleitet, er übernimmt außerdem<br />
die Rolle des Chief Digital Officers (CDO) der<br />
BASF. „Wir haben in den vergangenen Jahren<br />
gezeigt, wie man Digitalisierung in einem<br />
Chemieunternehmen umsetzt“, erklärt Wegner.<br />
„Jetzt geben wir dem Thema mit einer<br />
neuen Organisation noch mehr Durchsetzungskraft.<br />
Wir werden die digitalen Aktivitäten<br />
in der BASF unterstützen und gemeinsam<br />
mit den Kollegen aus den Unternehmensbereichen,<br />
den Funktionen sowie der<br />
Forschung und Entwicklung noch schneller<br />
als bisher vorantreiben. Dabei verfolgen wir<br />
ein klares Ziel: Wir wollen digitale Lösungen<br />
einführen, die den Kunden einen klaren<br />
Mehrwert bieten.“<br />
Digitalisierung ist einer der Schwerpunkte<br />
der neuen Unternehmensstrategie von BASF.<br />
Doch mit dem Thema beschäftigt sich das<br />
Unternehmen bereits seit Jahren, und das<br />
sehr erfolgreich: Seit 2015 haben bereichsübergreifende<br />
Teams in der BASF die Möglichkeiten<br />
der intelligenten Nutzung von Daten<br />
und digitaler Technologien ausgelotet, in<br />
Pilotprojekten getestet und umgesetzt. Auch<br />
in der Forschung und Entwicklung wurde verstärkt<br />
die Arbeit durch digitale Lösungen unterstützt,<br />
nicht zuletzt durch den Supercomputer<br />
Quriosity.<br />
bt<br />
www.basf.com<br />
Der Bereich „Digitalization & Information<br />
Services“ soll die digitale Transformation der<br />
BASF beschleunigen. Geleitet wird dieser von<br />
Christoph Wegner<br />
Bild: BASF<br />
6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> <strong>03</strong>-04 2019