Sankt Augustiner Stadt-Magazin - März 2019

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

St. Augustin 3_2019_ Siegburg 9_2009 20.03.19 14:18 Seite 12 Sankt Augustiner Stadtmagazin 3 / 2019 Wellness u. Gesundheit – Pflege im Alter te, die keinen Hund besitzen und somit auch seltener zu Fuß unterwegs sind, leiden sogar dreimal häufiger an Diabetes als aktive Hundebesitzer. 4. Senkung von Bluthochdruck Obige Studie zum Thema Diabetes hat außerdem festgestellt, dass Hundebesitzer nicht annähernd so oft unter Bluthochdruck leiden, wie Menschen ohne Hund. Das gilt aber nur, wenn man täglich mit dem Hund unterwegs ist. Wenn man nicht raus geht oder den Hund nur auf das Laufband stellt (sich selbst aber nicht), dann ändert sich natürlich nichts. Aktive Hundehalter haben außerdem eine schlankere Taille, leiden weniger unter chronischen Beschwerden und sind seltener depressiv als Stubenhocker. 5. Gut gegen Depressionen Regelmäßige Spaziergänge haben einen massiven Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit. In einer Studie mit Teilnehmern, die an Depressionen leiden, berichten fast ein Drittel der Probanden, dass es ihnen nach einem kurzen Spaziergang besser geht. Zu längeren Spaziergängen motiviert, sind es sogar fast 50% der Teilnehmer. Wir kennen das, mit einem Hund im Haus kann man eigentlich gar nicht schlecht drauf sein. Nicht nur der Spaziergang tut gut, sondern auch die Momente, in denen die Vierbeiner uns mit lustigen Gesichtern oder witzigen Aktionen zum Lachen bringen. Man muss einfach vor die Tür, egal welches Wetter und dabei ist die Chance, andere Hundehalter und somit Gleichgesinnte zu treffen, höher. Wir kommen mit anderen Menschen ins Gespräch und fördern damit unsere eigenen sozialen Kontakte. Hunde verbinden Menschen! Für Betroffenen und Angehörige NEUROLOGISCHER TAG VORTRAG WORKSHOP OP WORKSHOP OP WORKSHOP OP WORKSHOP Parkinson: Nur Gangstörung? Oder was sonst noch? Lautes und deutliches Sprechen: Ein Behandlungskonzept BIG-Konzept-spezifische Therapie bei Parkinson Hilfe! Meine Schrift wird immer kleiner. Was kann ich tun? Parkinson na und? Wie wär‘s mit tanzen? Mehr zu unseren Standorten und Angeboten unter www.siegreha.de Zentrum für Ambulante Rehabilitation (Kardiologie, Neurologie, Onkologie, Orthopädie, Psychosomatik) Praxen für Physiotherapie | Ergotherapie | Logopädie ++ Sieg Reha in Hennef Mittelstraße 49-51 53773 Hennef Telefon: efo 02242.96 988-0 E-Mail: info@siegreha.de Kostenfreie Teilnahme Musik macht Freu(n)de Freude in der Silberinsel über Spende der Sinfonia Rhein-Sieg - 1500 Euro für Elterninitiative krebskranker Kinder Sankt Augustin. „Wahnsinn, das ist ja richtig viel Geld!“, so fiel die erste Reaktion von Manuela Melz, der Vorsitzenden der Elterninitiative krebskranker Kinder Sankt Augustin EKKK, aus, als sie von der großzügigen Spende der Sinfonia Rhein-Sieg an die Elterninitiative erfuhr. Bei ihrem letzten Konzert im November hatten die engagierten Laienmusiker unter ihrem musikalischen Leiter Petros Sargisian statt Eintritt um Spenden gebeten und beschlossen einen Teil der EKKK zur Verfügung zu stellen. Die Initiative besteht in diesem Jahr 30 Jahre. Sie unterstützt krebskranke Kinder und deren Eltern in einer sehr schwierigen Lebenssituation durch zahlreiche Aktionen und Einrichtungen, wie zum Beispiel die „Silberinsel“, einen Ort, an dem die Kinder basteln, kochen, reden, spielen und musizieren können. Die Sinfonia Rhein-Sieg, nimmt als gemeinnütziger Verein auch soziale Aufgaben wahr. Alle Mitspieler sind begeisterte Laienmusiker, die die musikalische Szene in Sankt Augustin bereits durch mehrere Konzerte bereichert haben. Zu hören ist das Orchester als nächstes im Rahmen des Klosterfestes der Steyler Missionare am 15. Juni 2019 in Sankt Augustin und bei der Benefizgala der EKKK am 14. September 2019 in der Rhein-Sieg-Halle in Siegburg. 12
St. Augustin 3_2019_ Siegburg 9_2009 20.03.19 14:18 Seite 13 Sankt Augustiner Stadtmagazin 3 / 2019 Olga Weirich, Leiterin der Neurologie in der Sieg Reha ist Fachärztin für Neurologie, Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin Ernährung bei Morbus Parkinson Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende, degenerative Erkrankung des Nervensystems, bei der dopaminhaltige Zellen im Gehirn absterben. Bis heute sind genaue Ursachen nicht bekannt. Therapeutisch wird vor allem mit Medikamenten versucht, den Dopaminspiegel wieder zu erhöhen. Diese Therapieform ist nicht nur mit Nebenwirkungen verbunden, sondern auch mit zunehmender Therapiedauer, was zu einer schlechteren Wirkung führt. Auch wenn eine vollständige Heilung der Parkinson- Krankheit noch nicht möglich ist, können natürliche Therapieformen, wie z.B. eine ausgewogene Ernährung, den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen und die Lebenswartung verlängern. Es gibt keine spezielle Parkinson-Diät, aber wichtig sind abwechslungsreiche, gut über den Tag verteilte Mahlzeiten mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme. Bei Parkinson-Patienten sind sowohl die Motorik der Extremitäten, als auch die Aktivität der Verdauungsorgane, wie Magen bzw. Darm, vermindert. Dies führt zur verzögerten Magenentleerung und zur daraus resultierenden verlängerten Verweildauer im Magen, wo die Medikamente zersetzt werden, und nur verzögert den Dünndarm erreichen. Hier erfolgt die Aufnahme ins Blut durch spezielle Transportsysteme. Da L-Dopa (am häufigsten zur Therapie eingesetztes Medikament) eine große Ähnlichkeit zu Bestandteilen des Nahrungseiweißes aufweist, steht es somit in Konkurrenz zu deren Aufnahme. Es kann passieren, dass das eingenommene L-Dopa nicht vollständig ins Blut gelangt und zu Wirkungsfluktuationen oder sogar zu einem Wirkungsverlust führt. L-Dopa ist mindestens eine halbe Stunde vor oder eineinhalb Stunden nach der Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Zum einen wird dadurch der Schluckvorgang erleichtert und zum anderen passieren die Medikamente zusammen mit der Flüssigkeit schneller den Magen. Eiweißreiche Nahrungsmittel (Eier, Fisch, Fleisch, Käse, Joghurt oder Milch) sollten grundsätzlich über den Tag verteilt zu sich genommen werden. Die durch die Erkrankung bedingte Verlangsamung des Magen-Darm- Traktes kann durch die Nebenwirkungen von manchen Parkinsonmedikamenten verstärkt werden und resultiert in einer Verstopfung. Durch falsche bzw. einseitige Ernährung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme und Bewegungsmangel wird diese Symptomatik weiter verschärft. Zu empfehlen sind hier zunächst Ballaststoffe, unverdauliche Faserstoffe pflanzlicher Herkunft, die Wasser binden und das Stuhlvolumen erhöhen. Dies wiederum bewirkt eine verlängerte Verweilzeit im Dickdarm. Der Stuhl wird weicher und der Stuhlgang erleichtert. Ballaststoffe sind in vielen Nahrungsmitteln, vor allem Getreideflocken, Vollkornwaren, frischem Obst und Gemüse und Trockenfrüchten enthalten. Die Aufnahme sollte nur schrittweise gesteigert werden, denn plötzliches Umstellen kann zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. Auch hier ist es wichtig, ausreichend zu trinken, um eine mögliche Verschlimmerung der Verstopfung zu vermeiden. Neben Ballaststoffen und ausreichenden Mengen an Flüssigkeit helfen auch milchsäurehaltige Lebensmittel (wie Joghurt, Buttermilch, Kefir). Verstopfende Lebensmittel wie Schokolade, Kakao, hartgekochte Eier und Weißbrot sollten möglichst gemieden werden. Leicht verdauliche Gemüsesorten (Möhren, Kürbis, Fenchel, Kartoffeln) sollten bevorzugt aufgenommen und schwere oder blähende Speisen (Hülsenfrüchte, Kohl, sehr scharfe/fettreiche Speisen) möglichst vermieden werden. Unterstützend wirken körperliche Aktivitäten wie tägliche Spaziergänge oder Gymnastik. Sollte es nicht ausreichend sein, ist der Einsatz von Abführmittel zu erwägen. Gängige Abführmittel lösen das Problem oft nur kurzzeitig und können auf Dauer zu einer Gewöhnung des Darms an diese führen. Empfehlenswert sind daher Abführmittel, die Flohsamen oder Macrogol enthalten. Sie führen zu keinem Gewöhnungseffekt. Für die Wirkungsentfaltung ist eine ausreichende Wasserzufuhr, am besten ohne, von 1,5 - 2 Liter am Tag essentiell. Durch eine Minderbewegung von Mund-Schlundmuskulatur wird die Nahrung länger im Mund behalten und somit langsamer und nicht kräftig genug nach unten gesogen. Dies macht sich oft als ständiger Speichelfluss und Schluckstörung bemerkbar. Durch Aspiration von Nahrung und Flüssigkeiten in die Luftröhre kann es zu lebensgefährlichen Lungenentzündungen kommen. Da Atemmuskulatur und Hustenstoß ebenfalls abgeschwächt sind, wird das Verschlucken begünstigt. Bei solchen Beschwerden spielt die Konsistenz der Nahrung eine sehr große Rolle. Sie sollte nicht aus körnigen, trockenen, krümeligen oder faserigen Komponenten, wie hartgekochten Eiern, zähem Fleisch oder harter Konsistenz bestehen. Speisen mit einer Mischkonsistenz, wie z.B. Eintöpfe oder Suppen mit Einlagen, sollten vermieden werden. Brei und passierte Kost sind in diesen Situationen am besten geeignet. Das Risiko des Verschluckens kann durch Trennung von Essen und Trinken vermindert werden. Man sollte erst vollständig die Speise hinunterschlucken bevor getrunken wird. Sollte dies nicht ausreichend sein, ist es empfehlenswert die Getränke mit einem Verdickungsmittel zähflüssiger zu machen, um das Verschlucken zu vermeiden. Die Appetitlosigkeit ist ein weiteres Symptom mit dem die an Parkinson erkrankten Patienten zu kämpfen haben. Einerseits können bestimmte Medikamente gegen die Erkrankung Übelkeit hervorrufen, andererseits kann durch die Krankheit selbst das Schmecken und Riechen so beeinträchtigt sein, dass der Appetit gemindert wird. Hier helfen eher mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, als wenige größere Malzeiten. Sinnvoll sind ein abwechslungsreiches und frisch zubereitetes Essen sowie das Verwenden von Kräutern und Gewürzen. Eine optische Stimulation des Appetits durch die Gestaltung von Gerichten ist ebenfalls zu empfehlen. Am 5. April ab 15 Uhr veranstaltet die Sieg Reha der Mittelstraße einen Informationstag, der Morbus Parkinson gewidmet ist. Sie bekommen dort die Möglichkeit sich zu informieren und erhalten intensive Einblicke in die moderne Parkinsontherapie. 13
Seite 1 und 2: Ausgabe 3 / April 2019 Sankt August
Seite 3 und 4: St. Augustin 3_2019_ Siegburg 9_200
Seite 11: St. Augustin 3_2019_ Siegburg 9_200

Sankt Augustiner Stadt-Magazin - März 2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?