LEBE_136
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Gefahr aus dem Internet:<br />
Cyber-Grooming<br />
Erziehung<br />
Christiane Jurczik,<br />
www.kultur-und-medien-online.blogspot<br />
Beim Cyber-Grooming (englisch:<br />
anbahnen, vorbereiten) geben<br />
sich erwachsene Menschen im<br />
Internet, besonders in Chats oder sozialen<br />
Netzwerken wie Facebook, als<br />
Jugendliche aus. Sie erschleichen sich<br />
anonym das Vertrauen von Kindern mit<br />
dem Ziel, ihre jugendlichen Chatpartner<br />
auch im wahren Leben zu treffen und<br />
sie zu missbrauchen.<br />
Diese abartige Hinterhältigkeit wird<br />
durch die Anonymität des Internets<br />
möglich. Die Täter können sich hinter einer<br />
Scheinidentität verstecken und müssen<br />
in der Regel nicht befürchten, dass<br />
ein Kind sie als Erwachsener identifiziert<br />
oder dass es seinen Aufenthaltsort bestimmen<br />
kann.<br />
Die Täter suchen ganz<br />
gezielt Kontakt zu<br />
Kindern über beliebte<br />
Dienste wie Messenger,<br />
soziale Netzwerke,<br />
Videoportale oder<br />
Online-Spiele. Meistens<br />
nutzen sie hierzu ein<br />
Schein-Profil und geben<br />
sich dabei als etwa<br />
gleichaltrige Nutzer<br />
aus. In einigen Fällen<br />
täuschen sie Kindern<br />
auch vor, z.B. bei einer<br />
Modelagentur oder einer<br />
Zeitschrift zu arbeiten,<br />
die junge Talente<br />
suchen.<br />
In den sozialen<br />
Netzwerken sprechen<br />
sie ganz gezielt Kinder<br />
und Jugendliche an.<br />
Sie machen ihnen<br />
Komplimente, lassen<br />
sich private Details<br />
schildern und geben<br />
sich als verständnisvolle<br />
und einfühlsame Kinder<br />
oder Jugendliche<br />
aus. Auf diese Weise<br />
möchten sie sich das<br />
Vertrauen der jungen<br />
Internetnutzer erschleichen.<br />
Oft geht<br />
das mit einer sexuellen<br />
Belästigung einher.<br />
Sie lassen sich<br />
zum Beispiel intime<br />
Fotos der angesprochenen Kinder und<br />
Jugendlichen schicken, belästigen sie<br />
verbal oder fordern ihre minderjährigen<br />
Chatpartner dazu auf, sexuelle<br />
Handlungen an sich selbst vorzunehmen<br />
und diese mit der Webcam zu<br />
filmen.<br />
Das Ziel ist sexueller<br />
Missbrauch<br />
In vielen Fällen versuchen diese sogenannten<br />
Groomer, sich auch außerhalb<br />
des Chatrooms oder des sozialen<br />
Netzwerks, im wahren Leben, mit den<br />
Jugendlichen zu verabreden. Das Ziel<br />
ist dann häufig der sexuelle Missbrauch<br />
der jungen Chatpartner.<br />
Soll das Internet<br />
mein Kind aufklären?<br />
InformatIon – aufklärung – konkrete tIpps<br />
Mi, 24. Jänner 2018 in Meran – Bürgersaal<br />
Do, 25. Jänner 2018 in Schlanders – Pfarrsaal<br />
Beginn jeweils um 19.30 Uhr<br />
RefeRent:<br />
phIl pöschl<br />
Gründer und Obmann<br />
von Safersurfing<br />
Österreich<br />
www.teenstar.bz.it<br />
info@teenstar.bz.it<br />
www.safersurfing.eu<br />
www.facebook.com/safersurfing<br />
Das größte Risiko gehen diese ein,<br />
wenn sie sich mit Fremden verabreden,<br />
die sie nur aus dem Internet kennen.<br />
Um das Risiko zu minimieren, ist<br />
es wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind<br />
altersgerechte Online-Angebote auswählen,<br />
Sicherheitsregeln vereinbaren<br />
und sich dafür interessieren, mit wem<br />
es wo online in Kontakt steht.<br />
Laut KIM-Studie 2016 erlebten drei<br />
Prozent der Kinder zwischen sechs<br />
und 13 Jahren problematische<br />
Kontaktversuche von Fremden, zwei<br />
Prozent schon mehrmals. Mädchen waren<br />
zu vier Prozent einmal und zu einem<br />
Prozent mehrmals betroffen. Jungen<br />
machten zu zwei Prozent einmal schlechte<br />
Erfahrungen und zu<br />
3 Prozent mehrmals.<br />
Ältere Kinder erlebten<br />
häufiger problematische<br />
Kontaktversuche<br />
als jüngere. Auf<br />
Nachfrage, wo genau<br />
unangenehme<br />
Konfrontationen passiert<br />
seien, nennen 38<br />
Prozent Facebook, 30<br />
Prozent das Chatten allgemein<br />
und elf Prozent<br />
WhatsApp.<br />
Die Kinder<br />
schützen<br />
Wichtig ist, dass Eltern<br />
die Geräte sicher einrichten,<br />
auf altersgerechte<br />
Angebote achten<br />
und mit ihrem Kind<br />
Regeln für die Online-<br />
Kommunikation über<br />
Chats, Onlinespiele bis<br />
hin zu Videoplattformen<br />
festlegen. Weiterhin<br />
können Eltern ihr Kind<br />
über Kontaktrisiken<br />
und die Gefahren beim<br />
Veröffentlichen privater<br />
Daten und Bilder aufklären,<br />
sich gesprächsbereit<br />
zeigen und vereinbaren,<br />
dass es sich<br />
bei Problemen an sie<br />
wendet, ohne Verbote<br />
fürchten zu müssen.<br />
<strong>LEBE</strong> <strong>136</strong>/2018<br />
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