17.04.2019 Aufrufe

LfA Magazin Frühjahr/Sommer 2019

Um Trends und Entwicklungen im Tourismus geht es im aktuellen LfA Magazin. Die Ausgabe FS 2019 zeigt wie wichtig es ist, das bayerische Gastgewerbe auf künftige Anforderungen vorzubereiten.

Um Trends und Entwicklungen im Tourismus geht es im aktuellen LfA Magazin. Die Ausgabe FS 2019 zeigt wie wichtig es ist, das bayerische Gastgewerbe auf künftige Anforderungen vorzubereiten.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MENSCHEN<br />

als Wirtschaftsfaktor wahrnimmt. Unsere<br />

Wirtschaftsform hat ja selbst in Krisenzeiten<br />

eine große Stabilität. Auch<br />

weil der innerdeutsche Tourismus einen<br />

so großen und entscheidenden<br />

Anteil hat. Sogar die Vereinigung der<br />

Bayerischen Wirtschaft erklärt ja neuerdings,<br />

dass der Tourismus die zweitwichtigste<br />

Leitökonomie unseres Landes<br />

ist. Das ist keine Selbstverständ -<br />

lichkeit. Wir gehören doch ins Bewusstsein<br />

der Menschen. Wir haben<br />

nun erstmals eine Abteilung „Tourismus“<br />

im Wirtschaftsministerium, wir<br />

Inselkammer: Man sollte nicht vergessen,<br />

dass die Hotellerie in Deutschland<br />

schon jetzt die am besten digitalisierte<br />

Branche ist. Dafür braucht es auch den<br />

Ausbau von Netzen und Mobilfunk bis<br />

in den hintersten Winkel Bayerns. Aber<br />

es geht darüber hinaus darum, den<br />

kleinen Betrieben durch Weiterbildung<br />

Wissen zu vermitteln, was sie im Internet<br />

tun können und welche Möglichkeiten<br />

der Kooperationen es untereinander<br />

gibt. Die Tätigkeit eines Wirtes<br />

grenzt ja manchmal schon an Aufopferung<br />

für die Gesellschaft. Das tut er<br />

„NACHHALTIGKEIT UND<br />

GESUNDHEIT: DAS IST DER<br />

ZEITGEIST FÜR DIE<br />

KOMMENDEN 100 JAHRE“<br />

starten eine Landesausstellung zur Kultur<br />

des Dorfwirtshauses samt einer Unterstützungskampagne<br />

für 15 Millionen<br />

Euro. Und unser Ministerpräsident hat<br />

den Tourismus in seiner Regierungserklärung<br />

als einzige Branche<br />

angesprochen. Das sind Dinge, die<br />

Zeichen setzen.<br />

Teil der neuen Offensive ist eine ganze<br />

Reihe von Maßnahmen, bei vielen davon<br />

geht es um Digitalisierung – beispielsweise<br />

digitale Modellprojekte<br />

auf dem Land, einfacher Zugang zu<br />

Online-Buchungsplattformen oder<br />

Cloud-Konzepte. Kommt der Tourismus<br />

in Bayern nun endlich ins digitale<br />

Zeitalter?<br />

Pechlaner: Ja, und das hat auch mit einem<br />

stärkeren Schulterschluss von Politik,<br />

Wirtschaft und Wissenschaft zu tun.<br />

Wir sind nämlich alle gefordert, weil es<br />

neben der Wertschöpfung immer auch<br />

um Wertschätzung geht.<br />

ANGELA INSELKAMMER<br />

gerne, aber er muss schon das Gefühl<br />

haben, dass es gesehen wird. Klar, wir<br />

wollen auf den Stand der Technik kommen,<br />

aber dafür müssen wir auch mal<br />

Luft holen können, um über neue Geschäftsmodelle<br />

nachzudenken. Wenn<br />

zum Beispiel ein Dorfwirtshaus das Zentrum<br />

einer Gemeinde sein soll: Was heißt<br />

das denn überhaupt? Wie findet sich<br />

ein Stammtisch für allein lebende Menschen?<br />

Wie erfährt die Bevölkerung<br />

davon, dass das Wirtshaus am Wochenende<br />

auch Lebensmittel verkauft?<br />

Studien belegen, dass maximal 15 Prozent<br />

der bayerischen Unterkünfte online<br />

zu buchen sind, zu wenige sind auf<br />

den Social-Media-Kanälen unterwegs<br />

oder präsentieren sich mehrsprachig.<br />

Ist es Zufriedenheit mit der Gegenwart<br />

oder Angst vor der Zukunft?<br />

Inselkammer: Weder noch. Es ist<br />

schlicht Überlastung. Viele setzen sich<br />

nicht damit auseinander, weil sie immer<br />

nur noch mehr und mehr arbeiten. Klar<br />

müssten die sich kümmern und weiterbilden,<br />

nur wann? Ich rede mir in der<br />

Politik den Mund fusselig: Schaut auf<br />

die kleinen Betriebe, die müssen entlastet<br />

werden! Und in den Betrieben<br />

empfehle ich: Macht doch mal einen<br />

Ruhetag, damit ihr mal Luft kriegt.<br />

Nachdenken, Bürokratie, Familie: All<br />

das braucht Zeit.<br />

In dem Regierungsprogramm heißt es<br />

auch ausdrücklich, dass die <strong>LfA</strong> Förderbank<br />

Bayern als Tourismusbank gestärkt<br />

werden soll – durch den Ausbau des<br />

Förder instrumentariums. Welche Maßnahmen<br />

wünschen Sie sich konkret?<br />

Inselkammer: Wir haben mit der <strong>LfA</strong> und<br />

gefördert vom Wirtschaftsministerium<br />

14 Beratertage in Bayern gemacht.<br />

Wichtig ist, ranzugehen an die Betriebe.<br />

Die Unternehmer finden dann schon<br />

die Mittel, die für sie ideal sind. Die <strong>LfA</strong><br />

kann einen perfekten Überblick bieten,<br />

wie man sich finanziell helfen lassen<br />

kann. Mitte des Jahres soll unser „Gaststätten-Modernisierungsprogramm“<br />

starten – auch da ist die <strong>LfA</strong> im Boot.<br />

Zu den wichtigsten Themen im Tourismus<br />

zählen ja Gesundheit und Nachhaltigkeit.<br />

Welches Potenzial haben die<br />

denn wirklich für einzelne Regionen<br />

und Hotels – oder sind es schlussendlich<br />

doch nur Modewörter?<br />

Pechlaner: Bayern ist berühmt für seine<br />

Angebote in puncto Gesundheit. Von<br />

Wellness bis Heilbäder- und Medizintourismus.<br />

Das Ganze kann sich weltweit<br />

sehen lassen, auch auf völlig neuen<br />

Märkten wie Asien und anderswo. Nachhaltigkeit<br />

ist die Grundvoraussetzung für<br />

jede Tourismusform, die wir entwickeln.<br />

Das wollen die Märkte, und das ist für<br />

die Bevölkerung und ihren Lebensraum<br />

immens wichtig. Es wird in Zukunft verstärkt<br />

darum gehen, über eine Generation<br />

hinaus zu denken. Familienbetriebe<br />

sind ja auch deswegen das Nachhaltigste,<br />

was es überhaupt gibt.<br />

12<br />

LFA MAGAZIN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!