MVHS Jahresmagazin 2023
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J A H R E S<br />
B E R I C H T<br />
2 0 2 3<br />
<strong>MVHS</strong><br />
MÜNCHNER VOLKSHOCHSCHULE
2 Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
angesichts zahlreicher Krisen hören<br />
wir oft den Ruf nach einer Institution,<br />
die Menschen ins Gespräch bringt, die<br />
ihnen verbindliches Wissen vermittelt<br />
und die einen Raum für Debatten<br />
schafft. Diese Institution gibt es schon<br />
und sie ist in unserer Stadt fest verankert:<br />
die Münchner Volkshochschule.<br />
Die <strong>MVHS</strong> bringt Expert*innen und<br />
neugierige Münchner*innen zusammen,<br />
um Wissen und Können zu teilen.<br />
Weil das Programm der Münchner<br />
Volkshochschule sich nicht an<br />
Zuhörer*innen richtet, sondern an<br />
Teilnehmer*innen, ist sie ein Ort für<br />
Austausch in beide Richtungen. Fachleute<br />
stehen Rede und Antwort, tauschen<br />
Fragen und Ideen aus. In den<br />
Kursen und Veranstaltungen treffen<br />
wir uns als Stadtgesellschaft, mit<br />
un seren verschiedenen beruflichen<br />
und kulturellen Hintergründen.<br />
Mit zusätzlichen Veranstaltungen und<br />
Projekten hat die <strong>MVHS</strong> rasch auf den<br />
Krieg Russlands gegen die Ukraine,<br />
auf den neuen Krieg im Nahen Osten<br />
und auf den auch hierzulande leider<br />
wieder zunehmenden Antisemitismus<br />
reagiert. Mit einem Programmschwerpunkt<br />
zu den Mensch-Tier-<br />
Beziehungen sensibilisierte die <strong>MVHS</strong><br />
nicht nur für die katastrophalen Folgen<br />
der abnehmenden Artenvielfalt,<br />
sondern befähigte ihre Teilnehmer*innen<br />
auch zu lösungsorientiertem<br />
Handeln.<br />
Mit der Etablierung eines eigenständigen<br />
Nachhaltigkeitsmanagements<br />
rüstet sich die <strong>MVHS</strong> als Unternehmen<br />
ebenso für die Zukunft wie mit<br />
dem neuen Bereich Standortentwicklung,<br />
der sicherstellt, dass die nachhaltige<br />
Ressource Bildung auch in<br />
Zukunft in ganz München zur Verfügung<br />
steht.<br />
Wir wünschen Ihnen eine anregende<br />
Lektüre mit unserem Rückblick auf<br />
das Jahr <strong>2023</strong>!<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Susanne May<br />
Programmdirektorin<br />
der Münchner Volkshochschule<br />
Verena Dietl<br />
Bürgermeisterin der Landeshauptstadt<br />
München und Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
der Münchner Volkshochschule<br />
Dr. Martin Ecker<br />
Managementdirektor<br />
der Münchner Volkshochschule
Inhalt 3<br />
<strong>MVHS</strong><br />
<strong>2023</strong><br />
FOKUS<br />
REPORT<br />
LEITBILD<br />
Dafür steht die <strong>MVHS</strong><br />
4<br />
SO FUNKTIONIERT<br />
DIE <strong>MVHS</strong><br />
Organigramm<br />
5<br />
ZAHLEN & FAKTEN<br />
Ausgewählte Kennzahlen des<br />
Geschäftsjahrs <strong>2023</strong><br />
6<br />
ZEITGESCHEHEN<br />
Die Polykrisen unserer Zeit im Fokus:<br />
vom Krieg in der Ukraine bis zum<br />
Nahostkonflikt<br />
8<br />
Fotos: Sebastian Arlt (3), Anika Frodl, Loredana La Rocca; Illustration: Katharina Bourjau; Cover: Michela Morosini<br />
MENSCH UND NATUR<br />
So aktuell wie dringlich: Die Programmschwerpunkte<br />
<strong>2023</strong> widmeten<br />
sich der Beziehung zwischen Mensch<br />
und Natur, der Biodiversität und<br />
nachhaltigem Leben<br />
12<br />
DIE <strong>MVHS</strong> IN MÜNCHEN<br />
Wo sind die Hauptunterrichtsorte der<br />
<strong>MVHS</strong>? Eine Übersichtskarte<br />
22<br />
<strong>MVHS</strong> INSIDE<br />
Mitarbeitende der <strong>MVHS</strong> im Interview,<br />
das neue Onboarding-Konzept<br />
u. v. m.<br />
24<br />
HIGHLIGHTS <strong>2023</strong><br />
Herausragende Veranstaltungen und<br />
Projekte, die unser vergangenes Jahr<br />
geprägt haben<br />
28<br />
NETZWERK & GREMIUM<br />
Die <strong>MVHS</strong> im Austausch mit wichtigen<br />
Institutionen und Partnern<br />
33<br />
Wo Wissen wächst:<br />
Vom Norden bis in den<br />
Süden Münchens und<br />
darüber hinaus: 18 Hauptunterrichtsorte<br />
der <strong>MVHS</strong><br />
22<br />
Berufliche Weichen gestellt:<br />
Frauen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
meis tern das Berufsqualifizierungsprogramm<br />
mona lea an der <strong>MVHS</strong><br />
12<br />
Großstadtschäferei:<br />
Martina Feser verbringt<br />
den Sommer mit ihrer<br />
Schafherde auf der<br />
Panzerwiese im Münchner<br />
Norden<br />
29
4 Leitbild<br />
Unsere Bildungsarbeit steht in<br />
der Tradition der Aufklärung und<br />
des humanistischen Bildungsdenkens.<br />
Das bedeutet: Bildung verstehen wir als die<br />
Vermittlung und Aneignung von<br />
Wissen und Können. Sie befähigt zu<br />
Distanz und Unterscheidung, also dazu,<br />
eine kritische Urteilskraft herauszubilden.<br />
Auf dieser Basis ist die <strong>MVHS</strong><br />
auch ein Forum für öffentliche<br />
Meinungsbildungsprozesse, in<br />
dem konkurrierende Perspektiven und<br />
Argumente wechselseitig<br />
Gehör finden.<br />
DAS LEITBILD DER MÜNCHNER<br />
VOLKSHOCHSCHULE FINDEN SIE UNTER<br />
mvhs.de/leitbild
5<br />
So funktioniert die <strong>MVHS</strong><br />
Aufsichtsrat<br />
Bürgermeisterin Verena Dietl<br />
8 Mitglieder des Stadtrats<br />
Kulturreferent Anton Biebl<br />
Stadtschulrat Florian Kraus<br />
(mit beratender Stimme)<br />
2 Vertreter*innen<br />
wählt<br />
des Kuratoriums<br />
Landeshauptstadt München<br />
(Gesellschafterin)<br />
Seit 1994 ist die Münchner Volkshochschule<br />
eine kommunale GmbH. Sie ist<br />
eine Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt<br />
München.<br />
ernennt<br />
2 Vertreter*innen der Belegschaft<br />
wählt<br />
Geschäftsführung<br />
der Münchner<br />
Volkshochschule GmbH<br />
Programmdirektorin<br />
Managementdirektor<br />
bestellt und kontrolliert<br />
Belegschaft der<br />
Münchner Volkshochschule<br />
GmbH<br />
Derzeit 463 Mitarbeiter*innen<br />
wählt<br />
Die Geschäftsführung bilden<br />
Programmdirektorin Dr. Susanne May<br />
und Managementdirektor<br />
Dr. Martin Ecker.<br />
Illustrationen: istock/eyewave, thenounproject/aficons<br />
Kuratorium<br />
Das Kuratorium berät die<br />
<strong>MVHS</strong> in gutachterlichen Äußerungen<br />
und gibt grundsätzliche Empfehlungen.<br />
Es hat bis zu 25 Mitglieder, die von<br />
der Entwicklungskonferenz gewählt<br />
und von der Geschäftsführung<br />
berufen werden.<br />
Entwicklungskonferenz<br />
Gremium zur strategischen Entwicklung der <strong>MVHS</strong>:<br />
Darunter fallen unter anderem die Beratung mittelfristiger<br />
Strategien, die Identifikation von Veränderungsbedarfen<br />
und der Austausch zu Programm- und Organisationsentwicklungsprojekten.<br />
Die Entwicklungskonferenz wird von der<br />
Geschäftsführung einberufen. Es nehmen Führungs- und<br />
Verwaltungskräfte aus allen Bereichen der <strong>MVHS</strong> teil.<br />
wählt
6 Jahresabschluss <strong>2023</strong><br />
Die Münchner Volkshochschule in Zahlen<br />
Ausgewählte Kennzahlen und Fakten im Überblick<br />
GEPLANTE UND DURCHGEFÜHRTE VERANSTALTUNGEN 1<br />
durchgeführt<br />
geplant<br />
2021<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
6.228<br />
7.343<br />
10.303<br />
9.396<br />
13.571<br />
19.699<br />
2022<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
8.245<br />
8.038<br />
10.205<br />
9.501<br />
16.283<br />
19.706<br />
<strong>2023</strong><br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
8.659<br />
8.289<br />
10.307<br />
9.459<br />
16.948<br />
19.766<br />
TEILNAHMEN 1<br />
2021<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
63.173<br />
78.784<br />
141.957<br />
2022<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
90.478<br />
93.650<br />
184.128<br />
<strong>2023</strong><br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
109.087<br />
105.366<br />
214.453<br />
GEPLANTE DOPPELSTUNDEN 1<br />
2021<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
109.810<br />
109.430<br />
219.240<br />
2022<br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
120.189<br />
116.374<br />
236.563<br />
<strong>2023</strong><br />
Frühjahr/Sommer<br />
Herbst/Winter<br />
Gesamt<br />
116.926<br />
112.819<br />
229.745
7<br />
EINNAHMEN DER <strong>MVHS</strong> GESAMT IN € 2,3<br />
TEILNAHMEN<br />
AN INTERNEN<br />
FORTBILDUNGEN 2<br />
3.485<br />
Landeszuschuss<br />
3.148.614<br />
Projekte<br />
566.192<br />
Kommunale Zuschüsse<br />
für Kinderbetreuung<br />
388.633<br />
Betriebsmittelzuschuss<br />
23.261.970<br />
Umsatzerlöse<br />
20.244.684<br />
Kommunaler Zuschuss<br />
für Auftragsmaßnahmen<br />
6.922.381<br />
PERSONALKENNZAHLEN 2<br />
Die 462 hauptamtlichen Beschäftigten verteilen sich auf 16 Beschäftigungsgruppen<br />
2 Geschäftsführer*innen 34 Fachgebietsleitungen 14 IT-Mitarbeiter*innen 20 Allgemeine Verwaltung<br />
11 Programmbereichsleitungen/Bereichsleitungen<br />
40 Pädagogische<br />
Mitarbeiter*innen<br />
35 Organisatorisch-pädagogische<br />
Mitarbeiter*innen<br />
10<br />
Mitarbeiter*innen in der<br />
Kinderbetreuung<br />
2 Referent*innen 13 Sachgebietsleitungen 140 Sachbearbeiter*innen 10 Auszubildende<br />
4 Stadtbereichsleitungen 20 Lehrkräfte 69 Hauspersonal 38 Sozialpädagog*innen<br />
AUSGABEN DER <strong>MVHS</strong> GESAMT IN € 2,3<br />
Sonstige betriebl.<br />
Aufwendungen<br />
4.542.587<br />
Abschreibungen<br />
812.982<br />
Mieten/Mietnebenkosten<br />
10.041.700<br />
Werbung<br />
639.594 Unterrichtskosten<br />
563.383<br />
Personal<br />
25.953.753<br />
Honorare<br />
11.442.426<br />
ZAHL DER<br />
DOZIERENDEN 1<br />
3.341<br />
1<br />
Bezieht sich jeweils auf das Programmjahr<br />
von März bis Februar des folgenden Jahres<br />
2<br />
Bezieht sich auf das Geschäftsjahr <strong>2023</strong><br />
3<br />
Die Einnahmen und Ausgaben sind<br />
vorläufig, vor Wirtschaftsprüfung.
8 Zeitgeschehen<br />
Aktuelle Krisen<br />
in der Diskussion<br />
Hinter den Schlagzeilen: Das Programm der <strong>MVHS</strong> reagiert<br />
auf aktuelle globale und politische Entwicklungen und bietet der Bevölkerung<br />
wichtige Orientierung in unsicheren Zeiten.<br />
Nach dem brutalen Terroranschlag der Hamas<br />
auf Israel eskalieren in Gaza die Kampfhandlungen<br />
zwischen der Terrororganisation und<br />
der israelischen Armee. In der Ukraine wütet ein erschütternder<br />
Krieg und der Klimawandel schreitet unaufhaltsam<br />
voran – unsere Welt steht an vielen Fronten<br />
buchstäblich in Flammen. Für jede*n Einzelne*n von<br />
uns kann es herausfordernd sein, die Fülle an Berichterstattung<br />
zu erfassen und einzuordnen. Auf der Suche<br />
nach Informationen und vertrauenswürdigen Quellen<br />
stellt die <strong>MVHS</strong> eine wichtige Plattform zur Meinungsbildung<br />
dar. Ihr umfangreiches Programm bietet tiefgehende<br />
Einblicke in welt- und gesellschaftspolitische<br />
Zusammenhänge und schafft so Klarheit in Zeiten der<br />
Unsicherheit. In Podien und Vortragsreihen treffen kontroverse<br />
Standpunkte aufeinander. Anspruch der <strong>MVHS</strong><br />
ist neben fundierter Wissensvermittlung ein Austausch<br />
unterschiedlicher Sichtweisen und das Schärfen der eigenen<br />
Meinung in der Debatte.<br />
Begegnungsort:<br />
Alt-Oberbürgermeister Christian Ude<br />
und Richard C. Schneider im Foyer des<br />
Einstein 28<br />
Israel im Krieg<br />
Die Lage in Nahost<br />
– ein ungelöster<br />
Konflikt<br />
Es ist der 15. November <strong>2023</strong>, nur wenige Wochen nach<br />
dem brutalen Angriff der islamistischen Terrororganisation<br />
Hamas auf Israel. Christian Ude hat im Rahmen seiner<br />
Veranstaltungsreihe „Politik der Woche“ Richard C. Schneider,<br />
Buchautor und langjähriger Israel-Korres pondent der<br />
ARD, zum Podiumsgespräch ins Einstein 28 eingeladen. Die<br />
Überschrift über dem Abend lautet „Israel im Krieg und die<br />
deutsche Nahostpoli tik“. Stefanie Hajak, Fachgebietsleiterin<br />
für Politik und Gesellschaft der <strong>MVHS</strong>, hatte ursprünglich<br />
ein Gespräch über Benjamin Netanjahus umstrittene Ju-
Intensive Debatte:<br />
Andreas Bönte, Dominik Krause, Stella Leder, Prof. Dr. Julia Bernstein (oben, v. l. n. r.)<br />
Katrin Habenschaden, Prof. Dr. Christoph Möllers, Anton Biebl. Folgte aufmerksam der Diskussion: Dr. h. c. Charlotte Knobloch,<br />
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Mitglied im Kuratorium der <strong>MVHS</strong>. (unten, v. l. n. r.)<br />
Antisemitismus in der Kunst<br />
Grenzen und Verantwortung der Kunstfreiheit<br />
Die Kritik an der Inszenierung „Vögel“ am Münchner Metropoltheater<br />
hatte bereits im Frühjahr <strong>2023</strong> ein Schlaglicht auf<br />
die Debatte um Antisemitismus in der Kunst geworfen. Eine<br />
Thematik, die seit den Kontroversen der Documenta 2022 in<br />
Kassel wieder an Aktualität gewonnen hatte. Der Verband jüdischer<br />
Studenten in Bayern (VJSB) und die Jüdische Studierendenunion<br />
Deutschland (JSUD) hatten erstmals im November<br />
2022 in einem offenen Brief Antisemitismusvorwürfe<br />
gegen „Vögel“ erhoben. Im Zuge dessen wurde das Stück im<br />
März <strong>2023</strong> endgültig abgesetzt. Angesichts dieser Entwicklungen<br />
bot das Podiumsgespräch mit dem Titel „Kunstfreiheit<br />
– Grenzen und Verantwortung: Nachdenken über Antisemitismus“<br />
am 26. April <strong>2023</strong> Raum für einen Dialog. Organisiert<br />
wurde die Veranstaltung von der <strong>MVHS</strong> und dem Kulturreferat<br />
der Landeshauptstadt München. Die Teilnehmenden<br />
widmeten sich der komplexen Frage, wie Kunstfreiheit gewahrt<br />
und gleichzeitig gegen antisemitische und rassistische<br />
Inhalte vorgegangen werden kann. Zu Gast waren Prof.<br />
Dr. Chris toph Möllers, Professor für Öffentliches Recht und<br />
Rechtsphilosophie sowie Autor eines Gutachtens über die<br />
Documenta ’22 im Auftrag des Bundes, Stella Leder, Autorin<br />
und Dramaturgin, Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt<br />
München, Dominik Krause, damals Vorsitzender<br />
der Stadtratsfraktion Die Grünen/Rosa Liste und heute Zweiter<br />
Bürgermeister Münchens, und die Soziologin Prof. Dr. Julia<br />
Bernstein, Professorin für Diskriminierung und Inklusion an der<br />
Frankfurt University of Applied Sciences. Moderiert wurde der<br />
Diskurs von Andreas Bönte, stellvertretender Fernsehdirektor<br />
des Bayerischen Rundfunks. Einleitende Worte sprach die damalige<br />
Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden.<br />
Fotos: Alesha Birkenholz(7), Wikimedia, Gabriela Neeb(2)<br />
stizreform geplant. Doch der Überfall vom 7. Oktober <strong>2023</strong><br />
forderte eine Änderung des Themas. Hunderte Hamas-Anhänger<br />
hatten mehr als 1.200 Menschen ermordet, weitere<br />
250 Israelis in den Gazastreifen verschleppt und israelische<br />
Städte und Dörfer mit Raketen attackiert. Seither befindet<br />
sich Israel wieder im Krieg. Als Israel-Experte half Schneider<br />
den Teilnehmenden, den Terrorakt in den historischen und<br />
politischen Rahmen des Nahostkonflikts einzuordnen. Seine<br />
fundierte Analyse trug wesentlich dazu bei, die komplexen<br />
Dynamiken der Region zu verstehen und die Folgen für<br />
den Nahen Osten sowie Europa zu ermessen. Diese Veranstaltung<br />
der Offenen Akademie der <strong>MVHS</strong> stieß – nicht nur<br />
aufgrund ihrer Aktualität – auf große Resonanz, auch online<br />
verfolgten zahlreiche Teilnehmer*innen das Gespräch.<br />
„Politik der Woche“:<br />
Bereits in der 20. Programmlaufzeit behandelt Christian Ude aktuelle<br />
Themen des Zeitgeschehens in der Offenen Akademie. Hier spricht er mit<br />
Israel-Experte Richard C. Schneider zum Nahostkonflikt
10 Zeitgeschehen<br />
Der Historiker Prof.<br />
Dr. Wolfgang Benz<br />
Geschichte und Gegenwart der Ukraine<br />
Kampf um<br />
Unabhängigkeit<br />
Am 30. Oktober <strong>2023</strong> war der Historiker und ehemalige<br />
Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung,<br />
Prof. Dr. Wolfgang Benz, im Einstein 28 zu<br />
Gast. In seinem Vortrag thematisierte er die Vorgeschichte<br />
und die Auswirkungen der nationalsozialistischen<br />
Besatzung in der Ukraine. In diesem Kontext<br />
bietet auch Benz’ neuestes Buch „Die Ukraine.<br />
Kampf um Unabhängigkeit. Geschichte und Gegenwart“<br />
(Metropol Verlag) vielschichtige Einblicke. Es<br />
war der zweite Besuch von Prof. Wolfgang Benz in<br />
der <strong>MVHS</strong> in diesem Jahr (siehe auch Seite 33).<br />
Die <strong>MVHS</strong> liest aus<br />
verbrannten Büchern<br />
Gegen<br />
das Vergessen<br />
Am 10. Mai 1933 warfen die Nationalsozialisten in ganz<br />
Deutschland literarische und wissenschaftliche Werke auf<br />
den Scheiterhaufen, um die Autorinnen und Autoren aus<br />
dem Gedächtnis der deutschen Literatur und Geschichte<br />
zu tilgen. 90 Jahre später, am 10. Mai <strong>2023</strong>, erinnerte<br />
die <strong>MVHS</strong> an dieses schändliche Ereignis: In rund 900<br />
Veranstaltungen, vom Sprachkurs bis zur Geologie-Exkursion,<br />
wurde jeweils ein*e Autor*in vorgestellt und ein<br />
kurzer Text aus den verbrannten Werken vorgelesen. Die<br />
Auswahl und Form der Lesung blieben den Kursleitungen<br />
überlassen. Zudem beteiligten sich Jugendliche, die einen<br />
der Lehrgänge zum Nachholen von Schulabschlüssen<br />
an der <strong>MVHS</strong> besuchen, als Lesende an der zentralen Gedenkveranstaltung<br />
am Königsplatz.<br />
Kriegsverbrechen:<br />
Konsequenzen für Täter?<br />
Schon in den ersten Wochen des Krieges in der Ukraine traten<br />
entsetzliche Taten zutage: Kriegsverbrechen und Verstöße gegen die<br />
Menschenrechte, begangen von Teilen der russischen Streitmacht.<br />
Inmitten dieser erschütternden Berichte ergriffen zwei erfahrene<br />
Politikveteran*innen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und<br />
Gerhart Baum, die Initiative und stellten eine Strafanzeige gegen den<br />
russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie gegen die Soldaten,<br />
die sich dieser Gräueltaten schuldig gemacht hatten. Im Rahmen<br />
eines Podiumsgesprächs am 22. März <strong>2023</strong> ging die <strong>MVHS</strong> der Frage<br />
auf den Grund, was eine solche Anzeige bewirken kann. Zu Gast<br />
waren Prof. Dr. Christina Binder, Institut für Öffentliches Recht und<br />
Völkerrecht der Universität der Bundeswehr München, und Prof. Dr.<br />
Timothy Williams, Institut für Politikwissenschaft der Universität der<br />
Bundeswehr München, sowie die Klägerin selbst: Sabine Leutheusser-<br />
Schnarrenberger, Bundesministerin a. D.<br />
Wie geht man mit Massenverbrechen um?<br />
Hierzu sprachen Sabine Leutheusser-<br />
Schnarrenberger, Prof. Dr. Timothy Williams und<br />
Prof. Dr. Christina Binder (v. l.)
Sprachwissenschaftlerin Dr. Elena Graf und Schriftstellerin Natalka Sniadanko<br />
Poesie und Politik<br />
Die Macht der<br />
Sprache<br />
Fotos: Martin Jost, Simon Koy(2),Anastasiia Batishcheva,<br />
Privat, unibw, Tobias Koch, Amel Muminovic<br />
Kunst im Kampf:<br />
In der Ausstellung „Ï [ji] – Ukraine/Krieg/Trauma/Exil“ in der Aspekte<br />
Galerie zeigte die ukrainische Künstlerin Anastasiia Batishcheva ihre<br />
Arbeit „Mein kleines Nomadenhaus“.<br />
Lesung auf zwei Sprachen:<br />
Die ukrainische Schriftstellerin Natalka<br />
Sniadanko las aus ihrem Roman „Der<br />
Erzherzog, der den Schwarzmarkt<br />
regierte, Matrosen liebte und mein<br />
Großvater wurde“ vor – zuerst auf<br />
Ukrainisch, dann auf Deutsch.<br />
„Sprachwelten zum Verlieben“ ist eine Reihe in der<br />
Offenen Akademie der Münchner Volkshochschule,<br />
in der sich immer eine sprachwissenschaftliche<br />
Perspektive mit einem sinnlicheren, künstlerischen<br />
Zugang zu einer ausgewählten Sprache verbinden.<br />
Am 3. November <strong>2023</strong> widmete sich die <strong>MVHS</strong><br />
dem Ukrainischen: „Ukrainisch zum Verlieben“.<br />
Dr. Elena Graf vom Institut für Slavische Philologie<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität führte in den<br />
Abend ein und informierte über die Typologie, die<br />
geschichtliche Entwicklung sowie sprachliche Besonderheiten.<br />
Anschließend las die ukrainische<br />
Schriftstellerin Natalka Sniadanko aus ihrem Buch<br />
„Der Erzherzog, der den Schwarzmarkt regierte,<br />
Matrosen liebte und mein Großvater wurde“. Ergänzend<br />
konnte man die Kunstausstellung „Ï [ji] –<br />
Ukraine/Krieg/Trauma/Exil“ in der Aspekte Galerie<br />
besuchen, die Werke von sieben Künstler*innen<br />
zeigte. Das „Ï“ mit zwei Punkten aus dem ukrainischen<br />
Alphabet steht seit dem russischen Angriffskrieg<br />
für den Widerstand gegen den Agressor.
Lebensbegleitendes Lernen<br />
Teilnehmende aus allen<br />
Berufsfeldern kommen<br />
zusammen, um sich mitten in<br />
der Natur (hier im Murnauer<br />
Moos) fortzubilden<br />
Fotos: XXX
Fokus Report 13<br />
F O K U S<br />
R E P O R T<br />
Mensch<br />
und Natur<br />
<strong>2023</strong> rückte die <strong>MVHS</strong> die Beziehung zwischen<br />
Mensch und Tier, Biodiversität und ein nachhaltigeres<br />
Leben in den Mittelpunkt ihres Programms – und<br />
konnte dabei auch zeigen, wie vielfältig ihr Angebot<br />
an naturwissenschaftlichen Themen ist.<br />
Fotos: XXX Michela Morosini
14 Fokus Report<br />
Neue Interessen: Eddie<br />
Obika war DJ und arbeitete<br />
in der IT, bevor er seine<br />
Leidenschaft für die Imkerei<br />
entdeckte. Von den<br />
Turntables an die Beute,<br />
um seine Expertise an die<br />
<strong>MVHS</strong>-Teilnehmenden<br />
weiterzugeben<br />
Fotos: XXX
Interaktiv: Bei der<br />
Auftaktveranstaltung<br />
wird das Publikum mit<br />
Pfeifen zum Vogelchor.<br />
Das Klarinettenspiel<br />
von Rozenn Le<br />
Trionnaire eröffnet<br />
die Performance<br />
Informativ: Autor und<br />
Evolutionsbiologe Prof.<br />
Dr. Matthias Glaubrecht<br />
spricht über das<br />
Artensterben<br />
Wertvolles Naturprodukt:<br />
Imker Eddie<br />
Obika erklärt den Weg<br />
von der Wabe ins<br />
Honigglas<br />
Fotos: Hendrike Tesch (4), Alesha Birkenholz (2)<br />
Der dicht besetzte Saal X im Gasteig HP8 ist gedämpft<br />
beleuchtet. Eine Klarinettistin betritt den Raum. Während<br />
sie sich durch die bestuhlten Reihen des Saals<br />
bewegt, erklingen Waldgeräusche aus Lautsprecherboxen.<br />
Ihre gespielten Töne ahmen den Ruf eines einsamen Vogels<br />
nach. Ein Schritt, ein Ton, eine Botschaft über das Artensterben.<br />
Die Blicke der Zuschauer*innen folgen ihr. Mithilfe kleiner Pfeifen<br />
bilden sie einen Chor aus Vogelstimmen – der nach und nach verstummt.<br />
Die Performance, inszeniert vom Künstler Kalas Liebfried<br />
und umgesetzt von der Klarinettistin Rozenn Le Trionnaire, macht<br />
auf das Aussterben bedrohter Vogelarten aufmerksam – und ist im<br />
März <strong>2023</strong> der Auftakt des Themenschwerpunkts „Schicksalsgenossen<br />
– von Menschen und Tieren“.<br />
Artensterben ist menschengemacht und eine der größten Krisen<br />
unserer Zeit. Diese deutlichen Worte findet der Evolutionsbiologe<br />
Matthias Glaubrecht an diesem Abend in seinem Vortrag. Glaubrecht<br />
ist Professor für Biodiversität der Tiere am Leibniz-Institut<br />
zur Analyse des Biodiversitätswandels und informiert das Publikum<br />
über das drohende Schicksal vieler Tiere, Insekten & Co. Von<br />
den geschätzten acht Millionen Arten auf der Erde ist bis zu eine<br />
Million vom Aussterben bedroht. Verschwinden einzelne Arten,<br />
können ganze Ökosysteme destabilisiert werden – das komplexe<br />
Netzwerk Natur gerät aus dem Gleichgewicht.<br />
Mensch und Tier teilen also dasselbe Schicksal. Die <strong>MVHS</strong> wirft<br />
einen umfassenden Blick auf dieses schicksalhafte Abhängigkeitsverhältnis<br />
in über 250 Veranstaltungen. Das Angebot naturwissenschaftlicher<br />
Programmpunkte wurde ergänzt durch künstlerische<br />
und philosophische Perspektiven. Diskussionsveranstaltungen in<br />
den <strong>MVHS</strong>-Standorten luden dazu ein, die ethischen Dimensionen<br />
des artenübergreifenden Zusammenlebens zu besprechen und eigene,<br />
ganz persönliche Ansätze zum Thema zu finden.<br />
Teilnehmer*innen konnten aber auch ganz konkretes Wissen über<br />
die Haltung von Haus- und Nutztieren erlangen und manche<br />
Besitzer*innen und ihre Tiere kennenlernen. Auf Exkursionen ins<br />
EINE IMKEREI IN DER STADT<br />
Der ITler und DJ Eddie Obika hat sich<br />
auf dem zweiten Bildungsweg zum<br />
Meister der Bienenwirtschaft ausbilden<br />
lassen. Im Rahmen des <strong>MVHS</strong>-Programmschwerpunkts<br />
„Schicksalsgenossen<br />
– von Menschen und Tieren“ gibt der<br />
Münchner auf seinem Bauernhof in<br />
Feldmoching Einblicke in die Bio-Imkerei<br />
„SizzerBees“. Er arbeitet nach ökologischen<br />
Richtlinien und strebt eine<br />
naturnahe und wesensgemäße Bienenhaltung<br />
an. Für die <strong>MVHS</strong> ermöglicht er<br />
Interessierten regelmäßig Einblicke in<br />
seine Arbeit, erklärt, wie man Bienenvölker<br />
führt und wie man sie schützen<br />
kann. Er arbeitet nur mit Landwirt*innen<br />
zusammen, die auf Spritzmittel verzichten,<br />
und lehnt das Beschneiden der<br />
Flügel und das künstliche Befruchten<br />
von Königinnen aus ökologischen und<br />
ethischen Gründen ab.
16 Fokus Mensch und Natur<br />
Münchner Umland wurde die Bedeutung von Biodiversität vermittelt<br />
und immer wieder über die Themen Artenvielfalt und Artensterben<br />
gesprochen. Zum Beispiel in den zweiwöchigen Studienferien<br />
in Haus Buchenried, die <strong>2023</strong> zum ersten Mal stattfanden<br />
und die sich mit Ausflügen ins Murnauer Moos oder einer Einführung<br />
ins Thema Wildbienen großer Beliebtheit erfreuten. Auch bei<br />
den anderen Veranstaltungen des Themenschwerpunkts war für<br />
jeden Geschmack etwas dabei, beispielsweise Seminare zu Unterwasserfotografie,<br />
Origami-Kurse zu verschiedenen Sauriermodellen,<br />
Lesenächte zu „Moby Dick“ oder Besuche im Max-Planck-<br />
Institut für biologische Intelligenz.<br />
Die Beziehung zwischen Mensch und Tier in all ihren Facetten zu<br />
beleuchten – das schaffte auch die Ausstellung „Zoon“, die von Mai<br />
bis Juli <strong>2023</strong> in der Aspekte Galerie im Gasteig HP8 Fotografie, Malerei<br />
und Performance zeigte. Die eindrucksvollen Inszenierungen<br />
hinterfragten nicht nur empathische Verbindungen zu einzelnen<br />
Tieren, sondern auch die Rolle von Tieren in der globalen Ökonomie.<br />
Die Kunstwerke erforschten metaphorische Fantasien und<br />
menschenähnliche Zuschreibungen, die wir Tieren seit Jahrhunderten<br />
geben. Wer sich von der Ausstellung inspiriert fühlte, konnte<br />
sich direkt kreativ beim Fotowettbewerb „Das Tier in mir“ austoben<br />
und die eigenen tierischen Anteile in sich entdecken und<br />
künstlerisch darstellen.<br />
Um über den Aspekt Artenvielfalt hinaus für ein ökologisches Umdenken<br />
zu sensibilisieren, widmete die <strong>MVHS</strong> <strong>2023</strong> dem Thema<br />
„Nachhaltig leben“ ebenfalls zahlreiche Programmpunkte. Viele dieser<br />
Veranstaltungen fanden rund um das Ökologische Bildungszen-<br />
BEI DEN SCHAFEN AUF<br />
DER PANZERWIESE<br />
Die Schäferin Martina Feser mit einem ihrer Hirtenhunde.<br />
Der Klimawandel macht ihrer Herde<br />
zu schaffen: Durch die Trockenheit im Sommer<br />
wird es immer schwieriger, genug zu füttern<br />
Martina Feser lässt ihre Herde im<br />
Sommer auf der Panzerwiese in<br />
Feldmoching grasen und gibt Menschen<br />
gern Einblick in ihren Beruf. Seit zehn<br />
Jahren arbeitet sie als Schäferin in der<br />
Großstadt – und das sehr gern, „weil<br />
mir die Arbeit mit den Tieren lieber ist<br />
als die mit Menschen“, wie sie lachend<br />
erklärt. Die Schafe zu versorgen, sich<br />
dazu noch um die Pferde und Schweine<br />
zu kümmern und dabei den Familienbetrieb<br />
zu managen, ist kein leichter Job.<br />
„Das letzte Mal war ich als Kind im<br />
Urlaub“, erinnert sich die Mutter von<br />
zwei kleinen Kindern. Harte körperliche<br />
Arbeit müsse man wegstecken können.<br />
Was sie stört? Wenn vorbeikommende<br />
Menschen keine Rücksicht auf ihre Tiere<br />
nehmen und einfach mit Rädern oder<br />
Hunden durch die Herde spazieren.<br />
Auch dafür schafft sie ein Bewusstsein<br />
in ihren Kursen mit der Münchner<br />
Volkshochschule.<br />
Fotos: Anika Frodl
Fokus Report 17<br />
Ein weites Feld: Auf der Panzerwiese<br />
im Münchner Norden erfahren<br />
Teilnehmende der <strong>MVHS</strong>, was den<br />
Beruf Schäfer*in in einer Metropole<br />
wie München ausmacht<br />
„Die Schafe sind wie meine Kinder<br />
– die vertraue ich nicht jedem an.“<br />
Martina Feser<br />
Fotos: XXX
18 Fokus Report<br />
„Biodiversität muss erhalten<br />
bleiben – für unsere Kinder<br />
und Enkelkinder.“<br />
Dr. Rudolf Nützel<br />
Engagiert und inspirierend:<br />
Während der Studienferien<br />
im Haus Buchenried<br />
profitierten die Teilnehmenden<br />
zwei Wochen lang vom<br />
Wissen hoch qualifizierter<br />
Expert*innen<br />
Fotos: XXX Michela Morosini; Kunst oder Reklame unter Verwendung eines Fotos von Brad Wilson Photography [Broschürencover]
Fokus Mensch und Natur 19<br />
EXKURSION INS<br />
MURNAUER MOOS<br />
Im Rahmen der zweiwöchigen Studienferien<br />
in Haus Buchenried konnten<br />
Teilnehmer*innen tief eintauchen in das<br />
Thema Biodiversität. Neben Vorträgen<br />
und Workshops gab es verschiedene<br />
Ausflüge in die Umgebung. Zum Beispiel<br />
ins 32 Quadratkilometer große Murnauer<br />
Moos, geleitet von Dr. Rudolf Nützel.<br />
Der Diplom-Forstwirt schaffte es, seine<br />
Begeisterung für die kleinsten Details<br />
der Moorlandschaft an seine<br />
Zuhörer*innen weiterzugeben.<br />
trum in München statt, das von der <strong>MVHS</strong> in Kooperation mit dem<br />
Münchner Umweltzentrum e. V. betrieben wird. Das Angebot im<br />
Ökologischen Bildungszentrum bot Denkanstöße für kleine<br />
Veränderungen im Alltag. Zum Beispiel mit Veranstaltungen rund<br />
um den Schwerpunkt „Nachhaltig leben“. Mit Diskussionen,<br />
Science-Slams und Workshops zu Zukunftstechnologien, Klimawissen,<br />
sozialer Verantwortung, der Energiekrise, Kräuterwissen<br />
und vielem mehr regte die <strong>MVHS</strong> die Bevölkerung dazu an, einen<br />
sozialen, wirtschaftlichen und politischen Wandel aktiv zu gestalten.<br />
Wie so ein Wandel aussehen könnte, damit beschäftigte<br />
sich außerdem die Veranstaltungsreihe „Mehr vom Weniger“<br />
(siehe Seite 20).<br />
Neben den Schwerpunktveranstaltungen bot die <strong>MVHS</strong> auch <strong>2023</strong><br />
ihr gewohnt umfangreiches Programm an. Mit mehr als insgesamt<br />
9.000 Veranstaltungen in neun Programmbereichen erreichte sie<br />
über hunderttausend Teilnahmen, insbesondere über 20.000 in<br />
mehr als 50 Sprachkursen. Darüber hinaus ermöglichte sie gut 200<br />
jungen Erwachsenen, erfolgreich einen Bildungsabschluss nachzuholen,<br />
und zahlreichen Münchner*innen, mit mehr Wissen, Mut<br />
und Zuversicht in die Zukunft zu schauen.<br />
Lebensraum für mehrere Hundert Tier- und<br />
Pflanzenarten: Referent Dr. Rudolf Nützel<br />
schärft den Blick für das Ökosystem Moor<br />
Fotos: XXX<br />
GROSSES INTERESSE AM<br />
PROGRAMMSCHWERPUNKT<br />
Künstlerisch, philosophisch,<br />
literarisch, wissenschaftlich: Die<br />
<strong>MVHS</strong> ermöglichte ganz<br />
unterschiedliche Annäherungen<br />
an das Thema Mensch und<br />
Natur bzw. Mensch und Tier. Ihr<br />
Auftrag dabei: den Horizont<br />
erweitern, neue Perspektiven<br />
schaffen und Inspiration für den<br />
Alltag geben.<br />
264<br />
89<br />
Führungen und<br />
Exkursionen<br />
Fotowettbewerb<br />
1 1<br />
geplante<br />
Veranstaltungen<br />
darunter<br />
2<br />
Konzerte<br />
Pubquiz<br />
1<br />
64<br />
Vorträge<br />
11<br />
Ausstellungen<br />
Science-Slam<br />
4.000<br />
Teilnahmen<br />
182<br />
beteiligte Dozierende
20 Fokus Report<br />
Mehr Wert<br />
durch weniger<br />
Haben wir die Grenzen des Wachstums<br />
erreicht? Der Programmschwerpunkt „Mehr<br />
vom Weniger“ erkundete Perspektiven auf<br />
eine Postwachstumsgesellschaft<br />
„Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“<br />
sang die deutsche Band Geier Sturzflug 1982 im<br />
Refrain ihrer Hit-Single. Inzwischen wissen wir seit bald 50 Jahren,<br />
dass dieses Mehr eben nicht immer besser ist. Doch wie könnte<br />
ein Weniger aussehen? Mit ihrem Programmschwerpunkt „Mehr<br />
vom Weniger“, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium<br />
für Unterricht und Kultus, lud die <strong>MVHS</strong> im Herbst und Winter<br />
dazu ein, den Blick vom Streben nach stetigem Wachstum auf eine<br />
nachhaltige Zukunft zu richten. In diesem Rahmen wurden nicht<br />
nur alternative Wirtschaftsmodelle beleuchtet, sondern auch konkrete<br />
Aspekte des Alltags unter die Lupe genommen. Podiumsgespräche<br />
übers Containern und die Chancen der Lebensmittelrettung,<br />
Vorträge über Downsizing in Architektur und Städtebau oder<br />
ein interaktiver „Slam der guten Ideen“ mit Diskussionen über nachhaltige<br />
Wohn-, Arbeits- und Konsumkonzepte regten zum Nachdenken<br />
an. Der Soziologe Dr. Dennis Eversberg von der Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena hielt einen Vortrag darüber, wie<br />
Degrowth – also die Umkehr des Wirtschaftswachstums – sich mit<br />
Gerechtigkeit vereinbaren lässt. Der Vortrag wurde anschließend<br />
im Deutschlandradio gesendet. Weitere Veranstaltungen gaben<br />
ganz konkrete Anleitungen, wie man seinen Alltag klimaneutraler<br />
gestalten kann. Damit wurden individuelle Perspektiven auf das<br />
Thema eröffnet und die Teilnehmenden gefragt: Kann Verzicht auf<br />
bestimmte Dinge nicht auch ein Gewinn sein? Die Antwort muss<br />
jede*r für sich selbst finden. Viele beantworten die Frage – erst<br />
recht nach der Veranstaltungsreihe – mit Ja.<br />
Mehr vom<br />
Weniger:<br />
Die Veranstaltungsreihe<br />
bot zahlreiche<br />
Podiumsgespräche,<br />
Vorträge und<br />
interaktive<br />
Formate<br />
BESUCH IM SECONDHAND-KAUFHAUS DIAKONIA<br />
Im Rahmen des Programmschwerpunkts konnten Interessierte im<br />
Dezember <strong>2023</strong> an einer einstündigen kostenlosen Führung durch das<br />
Secondhand-Kaufhaus der Diakonia in der Dachauer Straße teilnehmen.<br />
Die Leiterin des Kaufhauses, Julia Boiger, führte die Teilnehmenden<br />
durch die verschiedenen Abteilungen auf 1.200 Quadratmetern.<br />
Währenddessen erklärte sie, wie ihr Team arbeitet, wie das Kaufhaus<br />
strukturiert ist und inwiefern es sich für Nachhaltigkeit und die<br />
Integration von Langzeitarbeitslosen einsetzt. Die Teilnehmenden<br />
stellten viele Fragen, auch schon während der Führung. Sie wollten<br />
zum Beispiel wissen, wie das Kaufhaus die Sachspenden, die es erhält<br />
und dann weiterverkauft, sortiert und verwaltet, oder auch, was man<br />
beachten muss, wenn man selbst spenden möchte.<br />
I’m a Barbie girl in a Secondhand-Kaufhaus-<br />
World: Dieses Traumhaus hat mehr Leben als<br />
jede Katze
Fokus MehrWert 21<br />
Einkaufen kann hier<br />
jede*r: Interessierte<br />
besuchen die Führung<br />
im Secondhand-Kaufhaus<br />
in der Dachauer<br />
Straße<br />
Fotos: Sebastian Arlt
22 Standorte<br />
Nah dran an allen,<br />
die hier leben<br />
Mit rund 100 Unterrichtsorten in der Stadt bietet die<br />
<strong>MVHS</strong> allen Münchner*innen die Möglichkeit, schnell<br />
und unkompliziert das vielfältige Bildungsangebot zu<br />
nutzen. Das sind die wichtigsten:<br />
Illustration: Katharina Bourjau<br />
9<br />
1 Bildungszentrum Einstein 28, Einsteinstraße<br />
28. Dieser zentrale Lernort der <strong>MVHS</strong> bietet<br />
unter anderem ein differenziertes Deutsch- und<br />
Integrationskursprogramm sowie eine Vielzahl an<br />
Vorträgen und Veranstaltungen. Sie ist Standort der<br />
Werkgalerie sowie ein Ausstellungsort der Aspekte<br />
Galerie.<br />
2 <strong>MVHS</strong> im Gasteig HP8 – Haus K, Hans-<br />
Preißinger-Straße 8. An diesem Standort liegt der<br />
Schwerpunkt auf Kreativität und kultureller Bildung,<br />
vor allem für junge Menschen. Zu den besonderen<br />
Räumen zählen Münchens größte öffentlich<br />
zugängliche Dunkelkammer in Haus K und die<br />
Goldschmiedewerkstatt in der Halle E. In Halle E<br />
finden auch Ausstellungen der Aspekte Galerie statt.<br />
Der Programmbereich Jugend und Ausbildung mit<br />
Lehrgängen zum Nachholen von Schulabschlüssen<br />
ist im HP8 zu Hause.<br />
3 Sprachenzentrum Orleans 34, Orleansstraße<br />
34. Hier kann man sich zu Kursen in Deutsch und mehr<br />
als 50 Fremdsprachen beraten lassen, an Sprachkursen<br />
teilnehmen und eine internationale Sprachprüfung<br />
ablegen. Hier mit Multimedia-Lernstudio.<br />
4 Ökologisches Bildungszentrum (ÖBZ),<br />
Englschalkinger Straße 166. Die Umweltbildungsstation<br />
mit Schwerpunkt auf nachhaltiger Entwicklung<br />
verbindet Theorie und Praxis in spannender Umgebung.<br />
5 Stadtbereichszentrum Nord am Hart,<br />
Troppauer Straße 10. Interessierten stehen Lehrküche,<br />
Werkstudio, Gesundheitsbildungsräume sowie eine<br />
hochmoderne EDV-Ausstattung zur Verfügung.<br />
6 Stadtbereichszentrum Süd, Harras,<br />
Albert-Roßhaupter-Straße 8. Neben der<br />
<strong>MVHS</strong>-Galerie „eigenART“ und der Holz -<br />
werkstatt zieht der Lerngarten im Westpark<br />
Interessierte für kreative Kurse im Freien an.<br />
7 Stadtbereichszentrum Ost – Ramersdorf,<br />
Claudius-Keller-Straße 7. Das neue Unterrichtshaus hat<br />
ein besonders inspirierendes Umfeld: „neue balan –<br />
Campus der Ideen“. Der Vortragssaal mit barrierefreier<br />
Bühne bietet Platz für 100 Teilnehmer*innen.<br />
8 Stadtbereichszentrum West, Pasing,<br />
Bäckerstraße 14. Eine Attraktion ist hier der kleinste<br />
Kammermusiksaal Münchens, in dem ein hochwertiges<br />
Konzertprogramm stattfindet.<br />
10 Stadtteilzentrum Hasenbergl-<br />
Nordhaide im Kulturzentrum 2411,<br />
Blodigstraße 4. Neben tollen Ausstellungen<br />
in der vhs-Galerie 2411 findet hier auch die<br />
LastMinit-Ausbildungsmesse statt.<br />
11 Stadtteilzentrum Neuhausen,<br />
Nymphenburger Straße 171b. Beherbergt<br />
im „Neuhauser Trafo“ eine Galerie und helle<br />
Seminarräume.<br />
12 Stadtteilzentrum Hadern,<br />
Stadtteilkulturzentrum Guardini90, Guardinistraße<br />
90. Dieser Begegnungsort vereint mehrere kulturelle<br />
Institutionen unter seinem Dach.<br />
13 Stadtteilzentrum Obersendling,<br />
Aidenbachstraße 21. Am neuen Standort legt man<br />
besonderen Wert auf Angebote für Senior*innen.<br />
14 Programm Grünwald, Dr.-Max-Str. 1. Als<br />
einzige Gemeinde im Landkreis München kooperiert<br />
die Gemeinde Grünwald für ihr VHS-Angebot mit der<br />
<strong>MVHS</strong> – und das erfolgreich seit 50 Jahren (siehe auch<br />
Seite 30).<br />
15 <strong>MVHS</strong> Moosach, Baubergerstraße 6a. Das<br />
moderne Haus mit schalldichtem Musikraum und<br />
der Galerie Moosach beherbergt auch das Archiv des<br />
Geschichtsvereins Moosach.<br />
16 Ateliers in Milbertshofen, Frohschammerstraße<br />
14a. In den ehemaligen Werkhallen befinden sich<br />
großzügige und professionelle Ateliers für bildende<br />
Kunst, Kunsthandwerk und Theater.<br />
17 <strong>MVHS</strong> am Scheidplatz, Belgradstraße 108. Der<br />
Fokus liegt auf einem barrierefreien Programmangebot<br />
sowie Kursen, die auf Senior*innen zugeschnitten sind.<br />
18<br />
8<br />
9 Stadtteilzentrum Allach-Untermenzing,<br />
Oertelplatz 11. Im Kopfbau des Einkaufszentrums<br />
„EVER.S“ hat die <strong>MVHS</strong> Räume für Gesundheitsbildung,<br />
künstlerisches Arbeiten und Co. eingerichtet.<br />
18 Haus Buchenried, Berg-Leoni, Assenbucher<br />
Straße 45. Das beliebte Seminarzentrum der <strong>MVHS</strong> am<br />
Starnberger See bewirtet die Gäste aus hauseigener<br />
Küche mit regionalen, ökologischen Zutaten.
Standorte 23<br />
10<br />
5<br />
15<br />
16<br />
11<br />
17<br />
4<br />
1<br />
6<br />
3<br />
12<br />
2<br />
7<br />
13<br />
14
24 <strong>MVHS</strong> Inside<br />
Nachhaltig, in jeder Hinsicht:<br />
Die neuen<br />
Gesichter an<br />
der <strong>MVHS</strong><br />
Das Bildungsangebot der<br />
<strong>MVHS</strong> ist ebenso reichhaltig<br />
wie aktuell. Damit das<br />
auch in Zukunft so bleibt,<br />
werden im Hintergrund<br />
ganze Bereiche neu aufgebaut.<br />
Drei Kolleg*innen<br />
erzählen von ihren<br />
Aufgaben.<br />
Dr. Gesa<br />
Lüdecke<br />
Leitung des Ökologischen<br />
Bildungszentrums<br />
und Koordinierung BNE<br />
Erwachsenenbildung<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben?<br />
Für die <strong>MVHS</strong> entwickle ich das Programm<br />
des ÖBZ weiter und möchte dabei<br />
einen noch größeren Schwerpunkt<br />
auf Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
(BNE) und Vernetzung legen. Für meine<br />
Koordinierungsstelle in der Erwachsenenbildung<br />
der Stadt München bin ich<br />
dabei, ein zentrales Netzwerk für Akteure<br />
im Bereich BNE Erwachsenenbildung<br />
zu entwickeln.<br />
Warum ein Netzwerk?<br />
Im Vergleich zu schulischer Bildung ist<br />
Erwachsenenbildung nicht klar definiert.<br />
So viele Vereine, Verbände und Stiftungen<br />
beschäftigen sich mit dem Thema<br />
Nachhaltigkeit und wollen dieses<br />
Wissen an Erwachsene vermitteln, oft<br />
fehlt es aber an Vernetzungen. Ich will<br />
Brücken bauen, aus denen Kooperationen<br />
entstehen können.<br />
Was bietet das ÖBZ?<br />
Ein breit gefächertes Programm, das<br />
den Menschen ermöglicht, ein tieferes<br />
Verständnis für die ökologischen<br />
und gesellschaftlichen Zusammenhänge<br />
zu entwickeln und verantwortungsvolle<br />
Entscheidungen für das eigene<br />
Handlungsumfeld zu treffen. Das kann<br />
in Form von Workshops, Exkursionen,<br />
Seminaren oder Netzwerktreffen stattfinden.<br />
Sie sind außerdem die Schnittstelle<br />
zwischen der <strong>MVHS</strong> und dem Netzwerk<br />
Klimaherbst.<br />
Seit Jahren gibt es da eine enge Zusammenarbeit.<br />
Schließlich ist der Klimaherbst<br />
aus der <strong>MVHS</strong> heraus gegründet<br />
worden. Der Themenschwerpunkt 2024<br />
lautet „Wirtschaft, Arbeit und Finanzen<br />
im Kontext der Klimakrise“. Dazu werde<br />
ich Planungssitzungen in der <strong>MVHS</strong> mit<br />
Kolleg*innen aus vielen Fachgebieten<br />
organisieren. Zusammen entwickeln wir<br />
dann Veranstaltungen.
Leslie Protz<br />
<strong>MVHS</strong> Inside 25<br />
Klimamanagerin<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben?<br />
Mein Auftrag ist die Erstellung eines<br />
Integrierten Klimaschutzkonzepts<br />
und meine Stelle wird von der Nationalen<br />
Klimaschutzinitiative (NKI) und<br />
dem Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz gefördert. Ich<br />
verfasse außerdem einen Nachhaltigkeitsbericht,<br />
mit dem wir unter anderem<br />
zeigen, wie wir die Klimaziele<br />
der Stadt München unterstützen.<br />
Was möchte die <strong>MVHS</strong> in<br />
Zukunft erreichen?<br />
Unter anderem, Münchner*innen für<br />
ein nachhaltigeres Leben zu sensibilisieren.<br />
Wir wollen Räume schaffen,<br />
in denen jede*r über Nachhaltigkeit<br />
lernen und sie selbst erleben kann.<br />
Das Beste an meiner Arbeit ist, an<br />
einer besseren Zukunft für alle zu arbeiten<br />
– auch wenn sich das Thema<br />
nicht immer so rosig anhört.<br />
Wie kann man denn für Nachhaltigkeit<br />
sensibilisieren?<br />
Zum Beispiel mit dem ökologischen<br />
Handabdruck. Er macht die positiven<br />
Auswirkungen von Klimaschutzbemühungen<br />
messbar und kommunizierbar,<br />
symbolisiert also den positiven<br />
und gestalterischen Aspekt im<br />
Klimamanagement. Das schlägt sich<br />
dann auch im Kursprogramm nieder,<br />
mit dem wir zu kleinen, aber wichtigen<br />
Veränderungen im eigenen<br />
Alltag anregen, aber auch Grenzen<br />
und Bezüge zu den größeren Systemen<br />
aufzeigen.<br />
Welche klimafreundlichen Maßnahmen<br />
werden in der <strong>MVHS</strong><br />
umgesetzt?<br />
Wir erstellen derzeit eine ganzheitliche<br />
Strategie, können aber schon<br />
auf einige Erfolge zurückschauen.<br />
In einigen Veranstaltungen werden<br />
alte Materialien wiederverwertet<br />
und generell nutzen wir umweltfreundliche<br />
Reinigungsmittel. Im<br />
Haus Buchenried werden zeitnah<br />
eine E-Tankstelle und Photovoltaikanlagen<br />
installiert. Auch das ÖBZ<br />
hat pünktlich zur Wiedereröffnung<br />
eine neue PV-Anlage bekommen. In<br />
den meisten Standorten wird derzeit<br />
auf LED-Leuchtmittel umgestellt,<br />
außerdem beziehen wir Ökostrom.<br />
Johann Sasarman<br />
Leitung Standortentwicklung<br />
Fotos: Sebastian Arlt<br />
Was gehört zu Ihren Aufgaben?<br />
Ich bin Architekt und verantworte<br />
seit Anfang <strong>2023</strong> den Aufbau<br />
der neuen Abteilung für Standortentwicklung.<br />
Mein Team und ich<br />
betreuen die Standorte der <strong>MVHS</strong><br />
im gesamten Lebenszyklus: von<br />
der strategischen Planung über die<br />
Baubegleitung bis zum Betrieb und<br />
allem, was damit zusammenhängt.<br />
Was gefällt Ihnen besonders?<br />
Es ist immer schön, etwas vorzeigen<br />
zu können: etwa ein neues<br />
Stadtteilzentrum mit toller Architektur<br />
wie in der Aidenbachstraße, das<br />
wir <strong>2023</strong> eröffnet haben. 2024 stehen<br />
noch die Eröffnung des Standorts<br />
im Bildungscampus Riem und<br />
die Wiedereröffnung des ÖBZ an.<br />
Und was passiert in Zukunft?<br />
Über die gesamte Stadtfläche hinweg<br />
entwickelt sich immer wieder<br />
Neues. In Freiham und Neufreimann<br />
wird jeweils ein komplett neuer<br />
Stadtteil erschlossen, der mit einem<br />
angemessenen sozialen Bildungsangebot<br />
versorgt werden soll. Bestehende<br />
ältere <strong>MVHS</strong>-Standorte wiederum,<br />
wie zum Beispiel am Harras,<br />
müssen generalsaniert werden.<br />
Während der Bauphase braucht es<br />
dort dann auch Interimslösungen,<br />
um die vielen Kurse und Mitarbeitenden<br />
teilnehmernah unterzubringen.<br />
Es ist ständig was los.<br />
Wie bei einer Dombauhütte: Wenn<br />
man einmal um den Dom herum<br />
saniert hat, fängt man wieder von<br />
vorne an.
Willkommen<br />
bei<br />
der <strong>MVHS</strong><br />
Vier von 30.000 – für die <strong>MVHS</strong> nahmen unter anderen Angela May, Mirabela Nagy,<br />
Viviana Paruolo und Kathrin Ehnert (v. l. n. r.) am Firmenlauf teil<br />
Fun to run<br />
Am 11. Juli <strong>2023</strong> um 17 Uhr gab Bürgermeisterin Verena Dietl den Startschuss<br />
für das Firmenlaufevent B2Run München: Mehr als 30.000 Teilnehmende<br />
aus 1.478 Teams liefen den rund sechs Kilometer langen Rundkurs<br />
durch den Olympiapark mit Zieleinlauf im Olympiastadion – und das bei<br />
sommerlichen 35 Grad Celsius. 20 Mitarbeiter*innen gingen für das <strong>MVHS</strong>-<br />
Team an den Start. Hoch motiviert, denn beim B2Run geht es vor allem um<br />
Spaß, Motivation und den Teamspirit. Damit Mitarbeitende fit und gesund<br />
bleiben, gibt es an der <strong>MVHS</strong> schon seit einigen Jahren ein betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement. Dazu gehört je Kurshalbjahr ein Gesundheitskurs,<br />
den die Mitarbeiter*innen kostenlos besuchen können. Zur Vorbereitung<br />
auf den Firmenlauf oder einfach als aktive Mittagspause organisieren <strong>MVHS</strong>-<br />
Kolleg*innen wöchentliche Lauftreffs.<br />
Um neue Mitarbeitende in der Einarbeitungsphase<br />
stärker zu unterstützen<br />
und sie besser mit den vielen<br />
Aufgaben und Bereichen der<br />
<strong>MVHS</strong> vertraut zu machen, hat die<br />
Personalabteilung <strong>2023</strong> ein neues<br />
Onboarding-Konzept eingeführt.<br />
Dazu gehören verschiedene<br />
Themenmodule, die – über das<br />
Jahr verteilt – helfen, Kolleg*innen<br />
sowie Strukturen außerhalb des<br />
eigenen Arbeits bereichs kennenzulernen<br />
und mehr über Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
zu erfahren.<br />
Die Resonanz? Rundum positiv!<br />
Benefiz-Aktion<br />
Im Februar <strong>2023</strong> erschütterten schwere<br />
Erdbeben den Südosten der Türkei<br />
und Teile Nordafrikas. Unter den <strong>MVHS</strong>-<br />
Kolleg*innen gab es eine große Spendenund<br />
Hilfsbereitschaft für die Zehntausenden<br />
Opfer der Naturkatastrophe. Nachdem<br />
sich Feierabend-Kickerturniere zu einer<br />
Tradition im Bereich Interner Service der<br />
<strong>MVHS</strong> entwickelt hatten, lag es nahe, ein<br />
Kickerturnier in einer Benefiz-Ausgabe zu<br />
organisieren. Am 19. April fand das Event<br />
für Mitarbeiter*innen, Freunde und Familie<br />
im Pavillon der Orleansstraße 34 statt und<br />
bot eine Gelegenheit, sich mit Spaß für<br />
einen guten Zweck zu engagieren. Gut<br />
400 Euro kamen an diesem Nachmittag<br />
zusammen und wurden auf das Spendenkonto<br />
des Roten Kreuzes überwiesen.<br />
<strong>MVHS</strong>-Mitarbeiter*innen und Turniergäste in der Finalrunde
Ein Forum für Georg Elser<br />
<strong>MVHS</strong> Inside 27<br />
Am 8. November 1939 verübte der Münchner Johann Georg<br />
Elser einen Sprengstoffanschlag auf Adolf Hitler. Der Diktator<br />
überlebte und Elser, ein handwerklich begabter Einzelgänger,<br />
wurde von den Nazis gefasst und 1945 im Konzentrationslager<br />
Dachau ermordet. Am Ort des Attentats, dem inzwischen<br />
abgerissenen Bürgerbräukeller nahe dem Haidhauser<br />
Gasteig, erinnert eine in den Boden eingelassene Plakette<br />
an den Schreiner Georg Elser, der den drohenden<br />
Dr. Susanne May, Programmdirektorin<br />
der <strong>MVHS</strong>, begrüßt<br />
am 21. Juni <strong>2023</strong> Prof. Wolfgang<br />
Benz im Vortragssaal des<br />
Einstein 28, der sein Buch<br />
über Georg Elser vorstellte<br />
Krieg verhindern wollte. Zwei Gemälde, deren angestammter<br />
Platz im Gasteig-Foyer war, befinden sich für die Dauer<br />
der Generalsanierung des Kulturzentrums als Leihgaben im<br />
<strong>MVHS</strong>-Bildungszentrum Einstein 28. Im neuen Gasteig plant<br />
die <strong>MVHS</strong>, ihr Forum nach Georg Elser zu benennen – einen<br />
Saal, der ein Ort für Debatten, Vorträge und partizipative<br />
Veranstaltungen wird. Am 21. Juni <strong>2023</strong> war zum zweiten<br />
Mal in diesem Jahr der renommierte<br />
Zeithistoriker Wolfgang Benz in<br />
der Münchner Volkshochschule zu<br />
Gast und stellte sein Buch „Allein<br />
gegen Hitler. Leben und Tat<br />
des Johann Georg Elser“ vor<br />
(siehe auch Seite 10).<br />
Fotos: <strong>MVHS</strong>, iStock/BadBrother, Diana Dimitrova, Martin Jost<br />
Höhere Honorare<br />
Etwa 3.000 freiberufliche Dozierende<br />
sichern derzeit das hochwertige<br />
Bildungsangebot der<br />
Münchner Volkshochschule. Die<br />
<strong>MVHS</strong> freut sich, dass sie im Jahr<br />
<strong>2023</strong> die Honorare über alle Programmbereiche<br />
hinweg erhöhen<br />
konnte.<br />
Das durchschnittliche Honorar<br />
pro Doppelstunde wurde um rund<br />
sechs Prozent angehoben, die<br />
niedrigeren Honorarbereiche zusätzlich<br />
um zwei Prozent. Dank<br />
der Unterstützung der Landeshauptstadt<br />
München konnte die<br />
<strong>MVHS</strong> Rücklagen für die Honorarerhöhung<br />
verwenden.<br />
Im Programmbereich Deutsch/<br />
Integration wurden die Honorare<br />
in den letzten Jahren aufgrund<br />
entsprechender Förderung durch<br />
das Bundesamt für Migration und<br />
Flüchtlinge regelmäßig erhöht. In<br />
den übrigen Programmbereichen<br />
hatte die letzte Erhöhung im Jahr<br />
2019 stattgefunden, also vor den<br />
jüngsten Belastungen durch Inflation<br />
infolge der Covid-Pandemie<br />
und des Kriegs in der Ukraine.<br />
Für die <strong>MVHS</strong> ist es nicht nur von<br />
großer Bedeutung, hoch qualifizierte<br />
und engagierte Dozierende<br />
in der Institution zu halten,<br />
sondern auch neue Kursleitungen<br />
für die Lehrtätigkeit an der <strong>MVHS</strong><br />
zu gewinnen. Zusätzlich zum Honorar<br />
bietet sie ihren Dozierenden<br />
kostenlose Weiterbildung in<br />
der Methodik und Didaktik der<br />
Erwachsenenbildung sowie beim<br />
Einsatz von Unterrichtsmedien.<br />
Die freiberuflichen Dozent*innen<br />
erhalten außerdem Rabatt auf alle<br />
<strong>MVHS</strong>-Kurse.<br />
Zugang<br />
für alle<br />
Seit Juni <strong>2023</strong> setzt die <strong>MVHS</strong> auf ihrer<br />
Website das Overlay-Tool der Firma Eye-Able<br />
ein, um allen Menschen einen barriere armen<br />
Zugang zu digitalen Informationen zu ermöglichen.<br />
Das Icon taucht auf der rechten<br />
Bildschirmseite auf und bietet bei Mausklick<br />
mehrere spezifische Einstellungsmöglichkeiten,<br />
zum Beispiel die Vorlesefunktion<br />
für Menschen mit Sehbehinde rung oder die<br />
Anpassung von Kontrasten für Menschen<br />
mit Farbschwäche. Die Website mvhs.de hat<br />
sich in den letzten Jahren zum wichtigsten<br />
Kanal für Kurssuche und Anmeldung der<br />
<strong>MVHS</strong> entwickelt. Dementsprechend muss<br />
sie für alle Teilnehmer*innen zuverlässig und<br />
niedrigschwellig nutzbar sein.
28 Highlights<br />
Jubiläumsempfang:<br />
ein Sommerabend am See<br />
Bei strahlendem Sonnenschein lud die Münchner<br />
Volkshochschule am 27. Juni <strong>2023</strong> zu ihrem<br />
alljährlichen Sommerempfang ein. Auch in<br />
diesem Jahr fand die Veranstaltung wieder im<br />
idyllischen Rahmen von Haus Buchenried statt,<br />
das zugleich sein 70. Jubiläum feierte. Zahlreiche<br />
Wegbegleiter*innen folgten der Einladung<br />
ans Ostufer des Starnberger Sees. Bereits 1953<br />
erwarb die Landeshauptstadt München das Anwesen,<br />
was den Grundstein für die Außenstelle<br />
der <strong>MVHS</strong> legte. Seither ist diese ein beliebter<br />
Lernort mit über 400 Seminaren pro Jahr geworden:<br />
Das Programm reicht von Liederabenden<br />
bis hin zu mehrtägigen Literatur-, Philosophie-,<br />
Sprach- und Berufsbildungskursen. Die Festrede<br />
hielt Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt<br />
München. Auch Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin der <strong>MVHS</strong>, und Dr. Martin<br />
Ecker, Managementdirektor der <strong>MVHS</strong>, hießen<br />
die Gäste willkommen. Das Rahmenprogramm<br />
mit dem Trio Well-Jocaru brachte Musik bis an<br />
den Steg. Köstliche Speisen mit regionalen Zutaten<br />
bereitete die hauseigene Küche zu.<br />
Festliche Stimmung:<br />
Dr. Martin Ecker, Managementdirektor der<br />
<strong>MVHS</strong>, Dr. Susanne May, Programmdirektorin<br />
der <strong>MVHS</strong>, Anton Biebl, Kulturreferent der<br />
Landeshauptstadt München, und Christian Haager,<br />
Leiter des Seminarzentrums Haus Buchenried (v. l.)<br />
Anton Biebl begrüßte die Gäste im Haus<br />
Buchenried anlässlich des Sommerempfangs
Highlights 29<br />
Fotos: Alescha Birkenholz (4), Peter von Felbert, Loredana LaRocca(2)<br />
Zeitreise mit<br />
Haus Buchenried<br />
Seit 70 Jahren ist die Münchner Volkshochschule nun<br />
schon im Haus Buchenried vertreten. Zum Anwesen gehören<br />
zwei historische Gebäude, die Weinmann-Villa<br />
und das Hackländer-Haus.<br />
Unterstützt vom Verein der Förderer und Freunde der<br />
Münchner Volkshochschule e. V., verfasste die Kulturhistorikerin<br />
Ingvild Richardsen zum Jubiläum eine Publikation<br />
über die spannende Geschichte des Hauses.<br />
Die erste Bebauung nahm der Münchner Baurat Johann<br />
Ulrich Himbsel vor. Mehrere Eigentümer*innen wechselten<br />
einander ab. So gehörte das Anwesen über 40<br />
Jahre dem jüdischen Fabrikanten Louis Weinmann und<br />
wurde Anlaufpunkt und Sommerfrische für Münchner<br />
Künstler*innen. Davon zeugen die kunstvollen<br />
Einträge im Gästebuch, das die<br />
Broschüre für ihre Leser*innen erschließt.<br />
1933 erwarb der Theaterdirektor Wilhelm<br />
Rolf Heger das Haus, der engen Kontakt<br />
zu führenden Nationalsozialisten hatte<br />
und das Haus für Nutzungen durch<br />
die Nazis öffnete. Seit die Landeshauptstadt<br />
München 1954 das Anwesen für die<br />
Münchner Volkshochschule erwarb, ist<br />
Haus Buchenried ein Ort des Lernens.<br />
Haus<br />
Buchenried<br />
1827 bis 1953<br />
Münchner Volkshochschule<br />
Erfolgreich<br />
bestanden<br />
MONA LEA<br />
Frauen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
nehmen<br />
seit mittlerweile 15 Jahren<br />
am Weiterbildungsprogramm<br />
mona lea teil<br />
und qualifizieren sich im<br />
Zuge dessen sprachlich<br />
und beruflich weiter. Ziel<br />
ist es, ihnen den Einstieg<br />
in den Arbeitsmarkt zu<br />
erleichtern für Berufe<br />
im Büro, am Empfang,<br />
im Verkauf oder in der<br />
Kinder-, Gesundheitsund<br />
Krankenpflege. Im<br />
Jahr <strong>2023</strong> nahmen rund<br />
100 Migrantinnen im Alter zwischen 23 und<br />
53 Jahren aus über 50 Ländern erfolgreich daran<br />
teil. Seit Beginn von mona lea konnten über 1.500<br />
Frauen mit Zuwanderungsgeschichte das Programm<br />
absolvieren. Davon haben über 90 Prozent<br />
ein Zertifikat erworben.<br />
SCHULABSCHLÜSSE AN DER <strong>MVHS</strong><br />
Am 21. Juni <strong>2023</strong> erhielten 200 freudestrahlende<br />
junge Menschen im Gasteig HP8 ihre Schulzeugnisse.<br />
Die Absolvent*innen besuchten<br />
Lehrgänge der <strong>MVHS</strong> vom erfolgreichen Mittelschulabschluss<br />
bis hin zur Mittleren Reife aus<br />
den Bildungsmaßnahmen „Flüchtlinge in Beruf<br />
& Schule“ (FlüB&S), „Starten statt Warten“<br />
und die Jahreslehrgänge Schulabschlüsse. Rund<br />
70 Prozent der Jugendlichen haben eine Zuwanderungsgeschichte<br />
und kommen aus 45 Herkunftsländern.<br />
Zwischenzeitlich haben viele von<br />
ihnen einen Ausbildungsvertrag oder besuchen<br />
seit September eine weiterführende Schule.
30 Highlights<br />
Stimmungsvoll: Eine Jazzband<br />
sorgte für zauberhafte<br />
Klänge am Abend<br />
50 Jahre <strong>MVHS</strong><br />
in Grünwald<br />
Begonnen hat alles im Herbst/Winter 1973/1974 mit neun verfügbaren<br />
Kursen – inzwischen zählt die <strong>MVHS</strong> Grünwald rund 200<br />
Kurse und Veranstaltungen in den schönen, zum Lernen anregenden<br />
Räumen im Bürgerhaus Römerschanz. Am 7. Juli <strong>2023</strong> feierte<br />
die <strong>MVHS</strong> das 50-jährige Bestehen der Außenstelle in Grünwald.<br />
Dr. Susanne May verwies in ihrer Ansprache darauf, wie einmalig<br />
die Zusammenarbeit der Gemeinde Grünwald und der <strong>MVHS</strong><br />
sei: „Die Gemeinde hat sich 1973 dazu entschieden, keine eigene<br />
Volkshochschule aufzubauen, sondern die Münchner Volkshochschule<br />
damit zu beauftragen, ein qualitativ hochwertiges und vor<br />
allem vielfältiges Erwachsenenbildungsprogramm für die Grünwalder<br />
Bürgerinnen und Bürger auf die Beine zu stellen.“ Bürgermeister<br />
Jan Neusiedl betonte: „Auf die wunderbare Kooperation<br />
mit der <strong>MVHS</strong> möchten wir nicht mehr verzichten.“<br />
Zahlreiche Gäste waren gekommen, um gemeinsam diesen besonderen<br />
Meilenstein zu würdigen und das erfolgreiche Wirken<br />
der Bildungseinrichtung vor Ort zu zelebrieren. Eine Ballettaufführung<br />
von Kindern, eine Zumba-Performance und viele weitere<br />
Programmpunkte sorgten für eine heitere Stimmung.<br />
Engagiert für die <strong>MVHS</strong> in Grünwald:<br />
Dr. Margit Landes berger, Leiterin der <strong>MVHS</strong> Grünwald,<br />
Bürgermeister Jan Neusiedl und Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin der <strong>MVHS</strong> (v. l.)<br />
ExpeRIEMent geglückt<br />
Von der ehemaligen Kassenhalle der Flughafentribüne Riem zur pulsierenden<br />
Kulturbegegnungsstätte: Der denkmalgeschützte Kopfbau Messestadt<br />
Riem wurde <strong>2023</strong> im Rahmen des expeRIEMent.kopfbau von wechselnden<br />
Akteur*innen bespielt. Die <strong>MVHS</strong> war eine davon: Sie organisierte unter<br />
dem Titel „Kopfspiel“ ein abwechslungsreiches Veranstaltungsrepertoire.<br />
Nach drei intensiven Wochen und 428 Teilnehmenden endete die Aktion.<br />
Doch die <strong>MVHS</strong> bleibt Riem nicht lange fern – das „ExpeRIEMent“ im Kopfbau<br />
war ein Vorgeschmack auf das neue Stadtteilzentrum, das die <strong>MVHS</strong><br />
im Frühjahr 2024 in der Messestadt bezieht.
Highlights 31<br />
Dr. Martin Ecker<br />
stellte bei der<br />
Einweihungsfeier<br />
auf dem Campus<br />
an der Aidenbachstraße<br />
die Schwerpunkte<br />
der <strong>MVHS</strong><br />
in Obersendling vor<br />
Münchens Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter feierte<br />
mit weiteren<br />
Vertreter*innen der<br />
Stadtpolitik und den<br />
Nutzer*innen auf<br />
dem Schulcampus<br />
Aidenbachstraße<br />
Neues Konzept,<br />
neuer Standort<br />
Bildung, Kultur und Sport – eng miteinander<br />
verbunden. Das neue <strong>MVHS</strong>-Stadtteilzentrum<br />
in Obersendling ist Teil eines neuen, einzigartigen<br />
Bildungsstandorts in München, des Campus<br />
Aidenbachstraße. Neben der <strong>MVHS</strong> sind dort<br />
auch eine fünfzügige Grundschule, die städtische<br />
Sing- und Musikschule, die städtische Schule der<br />
Phantasie, Musikproberäume des Kulturreferats<br />
und eine Zweifachturnhalle sowie ein Rooftop-<br />
Sportplatz angesiedelt. Bei der Eröffnung am<br />
14. November <strong>2023</strong> betonte Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter: „Der Campus Aidenbachstraße<br />
setzt ganz neue Maßstäbe.“ Auch Dr. Martin<br />
Ecker, Managementdirektor der <strong>MVHS</strong>, begrüßte<br />
die neuen Möglichkeiten des generationsübergreifenden<br />
Lernorts in München, einer Bildungseinrichtung<br />
für alle.<br />
talentCAMPus: be creative!<br />
Fotos: <strong>MVHS</strong>/Susanne Lößl (2), Alescha Birkenholz (2), <strong>MVHS</strong>/Diana Dimitrova (2), <strong>MVHS</strong><br />
Entdecken, wofür das eigene Herz schlägt: Im talent-<br />
CAMPus der <strong>MVHS</strong>, der alle zwei Jahre in den Faschingsferien<br />
stattfindet, können sich Kinder und Jugendliche<br />
kreativ austoben – bei Workshops wie Songwriting,<br />
Tanz, Singen sowie Schauspiel. Durch den besonderen<br />
Standort HP8 entstehen seit <strong>2023</strong> neue, erfolgreiche<br />
Synergien mit anderen kreativen Institutionen vor Ort,<br />
etwa dem International Munich Art Lab (IMAL). So entwickelten<br />
die Teilnehmenden dort mit Profis ein Musiktheaterstück,<br />
das sie am Ende der Woche aufführten.<br />
Gefördert wird der talentCAMPus durch das Programm<br />
„Kultur macht stark. Bündnis für Bildung“ des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung.<br />
Kreativität gemeinsam erleben:<br />
Pädagog*innen unterstützen die Jugendlichen dabei, vorhandene<br />
Kompetenzen zu entfalten<br />
Film ab: Wie arbeiten Regisseur*innen, Schauspieler*innen<br />
oder Drehbuchautor*innen? Die Jugendlichen lernten, eigene<br />
Videos mit Greenscreen zu produzieren
32 Highlights<br />
Die Lichter<br />
der Nacht<br />
München inspiriert, die Welt adaptiert: Im Jahr<br />
1923 wurde auf der Museumsinsel das erste<br />
Projektions planetarium vorgestellt – bis dato<br />
eine technische Neuheit. Damals wie heute<br />
begeistert der künstliche Sternenhimmel die<br />
Besucher*innen. Marco Sproviero, langjähriger<br />
Dozent im Fachgebiet Naturwissenschaft/<br />
Astronomie an der <strong>MVHS</strong>, und Felix Köckert,<br />
technischer Leiter des Planetariums, führen<br />
regelmäßig durch die Welt der Sterne und<br />
Planeten. Ihre Shows im Deutschen Museum<br />
komplementieren das hochwertige naturwissenschaftliche<br />
Angebot der Münchner Volkshochschule<br />
und sind sehr gefragt. Circa 50 Personen<br />
pro Vorstellung folgten vom 5. Mai <strong>2023</strong><br />
bis zum 28. Januar 2024 der virtuellen Reise ins<br />
Universum unter der Zehn-Meter-Kuppel. Die<br />
3-D-Projektionen sind dabei von solch überzeugender<br />
Realitätsnähe, dass sie bei dem*der<br />
einen oder anderen Teilnehmer*in ein leichtes<br />
Schwindelgefühl auslösten. In diesem immersiven<br />
Kontext erhielten die Zuschauer*innen<br />
spannende Einblicke in die Astronomie, von der<br />
Entstehung der Polarlichter bis hin zu den interstellaren<br />
Botschaften der Voyager-Sonden.<br />
Marco Sproviero bietet auch an den <strong>MVHS</strong>-<br />
Standorten in Sendling und Grünwald Vorträge<br />
über Planetenkonstellationen und Raumfahrtprojekte<br />
an. Der Weltraum, unendliche Weiten.<br />
„Da sein für München“:<br />
Dr. Jeanne-Marie Ehbauer, Baureferentin, Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin der <strong>MVHS</strong>, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Susanne<br />
Lößl, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement<br />
<strong>MVHS</strong> vor Ort<br />
Die <strong>MVHS</strong> ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
in München: Sie nimmt aktiv an der Entwicklung der<br />
kommunalen Bildungslandschaft teil und bietet einen<br />
niederschwelligen Zugang zu dieser. Egal ob bei Ausbildungsmessen<br />
oder den Stadtteilwochen – die <strong>MVHS</strong> ist<br />
stets vor Ort.<br />
So auch am 14. Oktober <strong>2023</strong> bei dem jährlichen Aktionstag<br />
„Da sein für München“. Neben der <strong>MVHS</strong> präsentierten<br />
sich städtische Referate und kommunale Betriebe<br />
auf dem Marienplatz, in der Kaufingerstraße, der<br />
Rosenstraße und auf dem Rindermarkt. Sie alle tragen<br />
mit ihren Dienstleistungen dazu bei, dass unser Alltag in<br />
München reibungslos gelingt. Die <strong>MVHS</strong> informierte an<br />
ihrem Stand direkt am Marienplatz über das so umfangreiche<br />
wie bunte Herbst-/Winterprogramm und lockte<br />
mit kostenlosen Stadtführungen.<br />
Die <strong>MVHS</strong> ist zudem regelmäßig bei der von der Landeshauptstadt<br />
München organisierten Einbürgerungsfeier<br />
im Rathaus dabei. Zur Veranstaltung gehört ein „Markt<br />
der Möglichkeiten“ im Foyer, bei dem Münchner Kulturund<br />
Bildungsinstitutionen ihr Angebot präsentieren.<br />
Sowohl im April als auch im November <strong>2023</strong> stellte die<br />
<strong>MVHS</strong> dort schwerpunktmäßig Angebote der beruflichen<br />
Bildung, Weiterbildung, Fremdsprachen und Angebote<br />
für den (Wieder-)Einstieg in den Beruf vor. Es zeigte<br />
sich, dass viele der Besucher*innen des „Markts der<br />
Möglichkeiten“ mit der <strong>MVHS</strong> Deutsch gelernt oder hier<br />
ihren Einbürgerungstest abgelegt haben.<br />
<strong>MVHS</strong>-Stand beim „Markt der Möglichkeiten“:<br />
Monika Kram und Dr. Elisabetta Terrasi-Haufe (r.) informierten über das Projekt<br />
„mona lea – Berufliche und sprachliche Qualifizierung für Migrantinnen“,<br />
das 2008 ins Leben gerufen wurde<br />
Fotos: Simon Koy, Martin Jost, Alescha Birkenholz (2), Julia Scholz(Markt der Möglichkeiten), Susanne Lößl<br />
Voller Leidenschaft:<br />
Felix Köckert, technischer Leiter des Planetariums, und Marco<br />
Sproviero, Dozent im Fachgebiet Naturwissenschaft/Astronomie an<br />
der <strong>MVHS</strong> (v. l.), moderierten die 90-minütige Planetariumsshow
Netzwerk 33<br />
Einweihungsfeier:<br />
Dr. Thorsten Freudenfeld vom VFF sprach<br />
Grußworte. Bild rechts: Sabine Schölzel, Dr. Martin<br />
Ecker, Marek Wiechers, Winfried Eckardt (v. l.)<br />
Ein neuer Saal für Ramersdorf<br />
Das <strong>MVHS</strong>-Stadtbereichszentrum Ost hat im Mai 2022<br />
ein Interimsquartier in Ramersdorf in der Claudius-Keller-Straße<br />
7 bezogen. Dank einer großzügigen Spende<br />
der Münchner Stadtsparkasse an den Verein der Förderer<br />
und Freunde der Münchner Volkshochschule (VFF)<br />
konnte der bestehende, rund 150 Quadratmeter große<br />
Saal im Erdgeschoss modernisiert und eingerichtet werden.<br />
Entstanden ist ein attraktiver Vortrags- und Veranstaltungssaal<br />
für die Münchner Volkshochschule und<br />
ein neuer Kulturraum für Ramersdorf. Zur Ausstattung<br />
gehören neben moderner Präsentationstechnik und einer<br />
barrierefreien Bühne auch Kameras, Mikrofone und<br />
Übertragungstechnik für Livestreams und hybride Veranstaltungen.<br />
Am 15. September <strong>2023</strong> wurde der Saal mit einer Feier eingeweiht.<br />
Grußworte sprachen Stadtdirektor Marek Wie-<br />
chers in Vertretung des Kulturreferenten, Sabine Schölzel<br />
vom Vorstand der Stadtsparkasse München, der Managementdirektor<br />
der <strong>MVHS</strong>, Dr. Martin Ecker, der Leiter des<br />
<strong>MVHS</strong>-Stadtbereichs Ost, Winfried Eckardt, sowie Dr.<br />
Thorsten Freudenfeld für den Vorstand des VFF. Das Duo<br />
Straubinger & Himpsl mischte den Abend musikalisch<br />
auf und stellte gleichzeitig unter Beweis, wie perfekt der<br />
Saal sich auch für Konzerte empfiehlt.<br />
Der VFF realisiert seit seiner Gründung im Jahr 1997<br />
jährlich zwei bis drei Projekte für die Bildungsarbeit der<br />
<strong>MVHS</strong>, die er aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.<br />
So ermöglicht er seit 2015 regelmäßig Stipendien für<br />
die sprachliche, schulische und berufliche Bildung für<br />
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Im Jahr <strong>2023</strong><br />
förderte der VFF auch den Druck der Broschüre über die<br />
Geschichte von Haus Buchenried (siehe Seite 29).<br />
Austausch mit den<br />
Volkshochschul verbänden<br />
V. l. n. r.: Dr. Christian Hörmann, Vorstand des Bayerischen<br />
Volkshochschulverbands (bvv), Julia von Westerholt, Verbandsdirektorin des DVV,<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer, Präsidentin des DVV, Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin der <strong>MVHS</strong>, Dr. Martin Ecker, Aufsichtsratsvorsitzender des<br />
bvv und Managementdirektor der <strong>MVHS</strong>, Dr. Regine Sgodda, Vorstand des bvv<br />
Am 8. März <strong>2023</strong> lud die <strong>MVHS</strong> Vertreter*innen des<br />
Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV) ins Einstein<br />
28 ein, darunter auch Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />
Präsidentin des DVV. Bei den Gesprächen mit der Geschäftsführung<br />
der <strong>MVHS</strong> sowie Vertreter*innen des<br />
Bayerischen Volkshochschulverbands (bvv) standen<br />
unter anderem die digitale Infrastruktur für die Weiterbildung<br />
und die vhs als Bildungspartnerin für nachhaltige<br />
Entwicklung in Kommunen auf der Agenda. Nach<br />
einem Spaziergang zum Bayerischen Landtag folgte ein<br />
Mittagessen mit Dr. Ute Eiling-Hütig MdL, Präsidentin<br />
des bvv und Sprecherin der interfraktionellen AG für die<br />
Erwachsenenbildung im Landtag.
34 Netzwerk<br />
Stadträtin Gudrun Lux<br />
beim Empfang der<br />
rund 60 Volkshoch schuldirektor*innen<br />
in der<br />
Ratstrinkstube<br />
Wichtiger<br />
Appell<br />
Die Konferenz der großstädtischen Volkshochschulen<br />
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
fordert in der „Münchner Erklärung“ die Beibehaltung<br />
der Umsatzsteuerbefreiung für die Bildungsarbeit<br />
der Volkshochschulen und appelliert an<br />
Politiker*innen, sich für dieses Ziel einzusetzen.<br />
Gäste aus Georgien<br />
14 Bürgermeister aus Georgien und eine<br />
Begleitung aus dem vhs-Büro in Tiflis<br />
statteten der <strong>MVHS</strong> am 27. April <strong>2023</strong><br />
einen Besuch ab. <strong>MVHS</strong>-Mitarbeitende<br />
organisierten Gesprächsrunden, Führungen<br />
durch die Räumlichkeiten der<br />
<strong>MVHS</strong> und des Kulturzentrums Hasenbergl-Nordhaide.<br />
Gekrönt wurde der<br />
Tag mit einer Rathausführung von Verena<br />
Dietl, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt<br />
München und Aufsichtsratvorsitzende<br />
der <strong>MVHS</strong>.<br />
Angebote der Erwachsenenbildung<br />
müssen umsatzsteuerfrei<br />
bleiben! Volkshochschulen sind<br />
ein integraler Bestandteil der kommunalen<br />
Daseinsvorsorge und stehen<br />
allen Bürger*innen offen. Als<br />
Orte, an denen sich Personen aller<br />
Geschlechter und jeden Alters,<br />
unterschiedlicher sozialer Herkunft,<br />
mit und ohne Migrationsgeschichte<br />
treffen, stärken sie den<br />
Sinn für die demokratische Anerkennung<br />
gesellschaftlicher Vielfalt.<br />
Die Volkshochschulen begreifen<br />
Bildung als Anspruch und Möglichkeit<br />
aller Menschen und damit<br />
als Menschenrecht. Bildung meint<br />
hier immer Bildung für alle.<br />
Auszug aus der Münchner Erklärung der Konferenz der großstädtischen<br />
Volkshochschulen in Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz im Mai <strong>2023</strong><br />
Herausgeberin<br />
Münchner<br />
Volkshochschule<br />
GmbH<br />
Geschäftsführung<br />
Postfach 801164<br />
81611 München<br />
info@mvhs.de<br />
www.mvhs.de<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin<br />
Dr. Martin Ecker,<br />
Managementdirektor<br />
Redaktion <strong>MVHS</strong><br />
Luis Drux<br />
Felix Maria Fixemer<br />
Martin Jost<br />
Susanne Lößl<br />
Nejma Tamoudi<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
Storyboard GmbH<br />
Carolin Buchberger,<br />
Janina Diesch, Sandra<br />
Djajadisastra, Bianca<br />
Gewessler, Marlene<br />
Irausek, Lena Kaeß,<br />
Milan Mörz, Alissa<br />
Selge<br />
Gestaltung<br />
Dominik Lange<br />
Sophia Rackl<br />
Produktion<br />
Storyboard GmbH<br />
Druck<br />
Gotteswinter und<br />
FIBO Druck- und Verlags<br />
GmbH<br />
V.i.S.d.P.<br />
Dr. Susanne May,<br />
Programmdirektorin<br />
Dr. Martin Ecker,<br />
Managementdirektor<br />
Fotos: Daniel Schvarcz d-s.photo.com, Alescha Birkenholz
GREMIEN<br />
AUFSICHTSRAT<br />
Aufsichtsratsvorsitzende:<br />
Bürgermeisterin Verena Dietl<br />
Stellvertretende<br />
Aufsichtsratsvorsitzende:<br />
Stadträtin Mona Fuchs<br />
Anton Biebl, Kulturreferent der<br />
LH München<br />
Stadtrat Fabian Ewald<br />
Stadträtin Nimet Gökmenoğlu<br />
Stadtrat Winfried Kaum<br />
Stadtschulrat Florian Kraus<br />
Haimo Liebich<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Georg Lößl<br />
Stadtrat Jens Luther<br />
Stadträtin Gudrun Lux<br />
Stadtrat Cumali Naz<br />
Stadträtin Lena Odell<br />
Walfried Fergen, Münchner<br />
Volkshochschule<br />
Michael Widl-Stüber, Münchner<br />
Volkshochschule<br />
KURATORIUM<br />
Vorsitzender des Kuratoriums:<br />
Haimo Liebich<br />
Werner Albrecht<br />
Martha Doll<br />
Dr. Anneliese Durst<br />
Judith Greil<br />
Ulrike Grimm<br />
Erkan Inan<br />
Dr. h. c. Charlotte Knobloch<br />
Roland Krack<br />
Dr. Georg Kronawitter<br />
Dr. Kai Kundrath<br />
Dr. Hans-Georg Küppers<br />
Dimitrina Lang<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Georg Lößl<br />
Fatema Mian<br />
Stephan Reiß-Schmidt<br />
Monika Renner<br />
Werner Reuß<br />
Dr. Manuel Schneider<br />
Dr. Regine Sgodda<br />
Angelika Simeth<br />
Prof. Dr. Rudolf Tippelt<br />
Ernst-Albrecht von Moreau<br />
Dr. Uta Werlich<br />
Dr. Mirjam Zadoff<br />
FACHBEIRÄTE<br />
Politische Bildung<br />
Prof. Dr. Edgar Grande<br />
Brigit Harprath<br />
Prof. Dr. Armin Nassehi<br />
Dr. Petra Schmid-Urban<br />
Prof. Dr. Martin Schulze Wessel<br />
Dr. Meike Zwingenberger<br />
Psychologie<br />
Prof. Dr. Christine Daiminger<br />
Prof. Dr. Mario Gollwitzer<br />
PD Dr. Markos Maragkos<br />
Dagmar Olzog<br />
Prof. Dr. Sabine Walper<br />
Religion<br />
Ellen Presser<br />
Dr. Andreas Renz<br />
Prof. em. Dr. Dr. h. c. Gunther Wenz<br />
Gönül Yerli<br />
Philosophie<br />
Prof. Dr. Sebastian Gäb<br />
Prof. Dr. Michael Reder<br />
Prof. Dr. Christian Schröer<br />
Prof. em. Dr. Wilhelm Vossenkuhl<br />
„Gesellschaft bedeutet<br />
Zusammenleben, und<br />
Zusammenleben bedeutet<br />
Verstehen: Das ist der<br />
Grundsatz, auf dem die Arbeit<br />
der Münchner Volkshochschule<br />
seit jeher beruht. Ihre<br />
Angebote sind deshalb nicht<br />
nur fester Bestandteil der<br />
Bildungslandschaft dieser<br />
Stadt, sondern sie bilden<br />
einen Kitt, der unser Gemeinwesen<br />
zusammenhalten hilft.<br />
Diese wichtige Rolle wird<br />
die <strong>MVHS</strong> auch in Zukunft<br />
spielen müssen – mehr noch<br />
als heute. Ein Leuchtturm in<br />
der Bildung wird sie für<br />
unser München ganz<br />
gewiss bleiben.“<br />
Dr. h. c. Charlotte Knobloch, Präsidentin<br />
der israelitischen Kultusgemeinde und<br />
Mitglied des Kuratoriums der <strong>MVHS</strong>
COVERMOTIV<br />
Im Rahmen des Programmschwerpunkts „Schicksalsgenossen – von Menschen und Tieren“<br />
bot die <strong>MVHS</strong> in Haus Buchenried zweiwöchige Studienferien an. Das Thema „Biodiversität<br />
– Vielfalt vor der Haustür“ fand so großen Anklang, dass sie innerhalb weniger Tage ausgebucht<br />
waren. Neben Vorträgen, Lesungen und Workshops gab es auch mehrere Exkursionen<br />
in die Umgebung.<br />
Unser Titelfoto von Michela Morosini zeigt die Teilnehmenden der Studienferien bei einer<br />
Wanderung im August im Murnauer Moos. Referent Dr. Rudolf Nützel erklärte dabei das<br />
Ökosystem Moor und machte auf verschiedene Pflanzen- und Tierarten aufmerksam. So<br />
konnten alle buchstäblich sehen, inwieweit ein renaturiertes, „funktionierendes“ Moor wie<br />
das Murnauer Moos dazu beiträgt, dass wir in einer guten und gesunden Umgebung leben.<br />
mvhs.de