Leseprobe FOODFORUM 2-2019
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NEU:<br />
LOW CARB<br />
HIGH FIBRE<br />
DIE BALLASTSTOFF-DIÄT<br />
von Prof. Dr. Thomas<br />
Kurscheid<br />
FORUM2 | <strong>2019</strong><br />
ERNÄHRUNG<br />
GESUNDHEIT<br />
ALLERGIE-SPECIAL:<br />
WIE ERNÄHRUNG BEI<br />
HEUSCHNUPFEN HILFT<br />
LÄNGER JUNG:<br />
Die beste<br />
MIT REZEPT-TIPPS<br />
UND<br />
FIT FOOD GUIDE<br />
eathealthy<br />
für den Darm<br />
» Welches<br />
» Typ-Test:<br />
Food-Medizin<br />
Gemüse als Anti-Aging wirkt<br />
» Wann Sie Probiotika brauchen<br />
Diese Ernährung tut Ihnen gut!<br />
4,90 € Österreich: 5,30 € • Schweiz: 7,50 sfr • BeNeLux: 5,80 €<br />
PROTEIN-POWER<br />
AUS PFLANZEN<br />
OMEGA-3-FETTSÄUREN<br />
NUTZEN & WIRKUNG<br />
DETOX-WISSEN:<br />
HEILSAME NATUR
FOOD FORUM • Inhalt<br />
SCHLANK<br />
BEGINNT<br />
IM KOPF<br />
Veggie-Power<br />
PRO & CONTRA VEGAN S. 20<br />
PROTEINE AUS PFLANZEN S.58<br />
FREE FROM: ERBSEN-PATTIE S. 62<br />
SPECIAL<br />
WIE ERNÄHRUNG<br />
BEI POLLEN-<br />
ALLERGIE HILFT<br />
92<br />
Intuitiv richtig essen:<br />
Medizinerin Mareike<br />
Awe hat das Online-<br />
Coaching intueat<br />
entwickelt – auf Basis<br />
ihrer persönlichen<br />
Diät-Frustration<br />
86<br />
DIÄT-KUR<br />
LOW CARB<br />
MIT HIGH<br />
FIBRE<br />
50<br />
DETOX?<br />
Natürlich!<br />
OMEGA-3-<br />
FETTSÄUREN<br />
NUTZEN<br />
UND<br />
WIRKUNG<br />
26<br />
Siegfried Bäumler, Facharzt für<br />
Innere und Allgemeinmedizin,<br />
ist <strong>FOODFORUM</strong>-Spezialist für<br />
Phytotherapie und Heilfasten<br />
Kurscheids Kur: Der<br />
Professor schwört auf<br />
Ballaststoffe – und<br />
zeigt schnelle Rezepte<br />
zum Nachkochen<br />
42<br />
Fotos: Illu & Portrait M. Awe: intuMIND, Portriat S. Bäumler: Elsevier-Verlag, Portriat T. Kurscheid: V. Kurscheid, Food: Ira Leoni,<br />
shutterstock: Fascinadora, Elizaveta Galitckaia, domnitsky, ifong, andrea federici<br />
4
MAGAZIN<br />
Saison News Health Benefits von Spargel,<br />
Mairübchen, Erdbeeren, Lollo Rosso 6<br />
Frühstück-Facts Das gesündeste<br />
Fitmacher-Frühstück – süß oder pikant 9<br />
FOCUS*<br />
Fit Food für den Darm ist die neue<br />
Anti-Aging-Strategie 10<br />
Fit-Rezepte: Basisches 2-Gänge-Menü 19<br />
PRO & CONTRA<br />
Zwei Ernährungs-Professoren im<br />
Schlagabtausch zu veganer Ernährung 20<br />
KOLUMNE<br />
Das Geheimnis vegetativer Balance 24<br />
NATURKUR*<br />
Detoxen mit Naturheilpflanzen für<br />
einen sanften, wirksamen Body Reset 26<br />
ALLTAGSHELFER<br />
Die hilfreichsten Tipps und Vitamine<br />
gegen Frühjahrsmüdigkeit 34<br />
FITNESS<br />
Schneller fit mit Slow Jogging 38<br />
Fit-Rezept: Gemüse-Quinoa-Curry 41<br />
MEDIZIN*<br />
Omega-3-Fettsäuren: Mythen und<br />
Wahrheiten über die guten Fette 42<br />
Fit-Rezepte: z.B. Lachs-Flammkuchen 48<br />
DIÄT*<br />
High Fibre Ballaststoffe sind das neue<br />
Erfolgsrezept für alle Low Carb-Fans 50<br />
Fit-Rezepte: Low Carb & High Fibre 54<br />
KOLUMNE<br />
Das Steiner-Prinzip Matthias Steiners<br />
Standpunkt zur veganen Ernährung 56<br />
10<br />
LÄNGER JUNG<br />
MIT DARM-<br />
FIT FOOD<br />
INHALT<br />
SCOUT<br />
Protein-Power aus Pflanzen Welche<br />
Benefits Fleischersatz aus Hülsenfrüchten,<br />
Lupinen und Pilzen hat 58<br />
Fit-Rezept: Patties mit Kartoffelsalat 62<br />
TRENDS<br />
Innovationen von der BioFach-Messe 64<br />
TOOLS<br />
Smart getrackt 4 beliebte Food-<br />
Apps zum Abnehmen und Fitbleiben 70<br />
TEST*<br />
Sirup, Honig, Xylit, Erythrit, Stevia & Co –<br />
die gesündere Alternative zu weißem<br />
Zucker? 8 Mal Zuckerersatz im Praxistest 72<br />
FORUM<br />
Die Gewinner der Healthy Living<br />
Awards 2018 78<br />
Lesertest 81<br />
BACKGROUND<br />
Einblicke in innovative Unternehmen:<br />
Diesmal: Kreative Küche für Veggie-Wurst<br />
in der Rügenwalder Mühle 82<br />
PSYCHE<br />
Schlank beginnt im Kopf. Mit mentalem<br />
Training lernen, sich intuitiv<br />
richtig und genussvoll zu ernähren 86<br />
SPECIAL*<br />
Allergisch auf Pollen Wie Ernährung<br />
bei Heuschnupfen und Kreuzallergie hilft 92<br />
KOLUMNE<br />
Skinfood Sprechstunde<br />
Dr. Yael Adlers Frühsommer-Tipp:<br />
Sonnenschutz zum Essen 98<br />
IMPRESSUM 91<br />
VORSCHAU 97<br />
DER eathealthy<br />
FIT FOOD GUIDE<br />
ZUCKERFREI<br />
Süßspeisen und Getränke:<br />
Ohne Zucker, Honig, Kokosblütenzucker,<br />
Sirups und<br />
künstliche Süßstoffe<br />
LOW FAT<br />
< 30 % der Kalorien aus Fett<br />
WENIG KCAL<br />
Hauptgerichte < 450 kcal,<br />
Vorspeisen, Suppen, Snacks<br />
und Desserts < 150 kcal,<br />
Getränke < 140 kcal/l<br />
VEGAN<br />
ohne Lebensmittel tierischen<br />
Ursprungs, inklusive Honig<br />
VEGGIE<br />
ohne Fleisch, Fisch, Geflügel<br />
und Gelatine<br />
GLUTENFREI<br />
< 0,002 g Gluten pro 100 g<br />
LOW CARB<br />
< 30 % der Kalorien<br />
aus Kohlenhydraten<br />
GUTE FETTE<br />
reich an mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren<br />
> 0,8 g pro 100 kcal<br />
LAKTOSEFREI<br />
< 0,1 g Laktose (Milchzucker)<br />
pro 100 g<br />
BALLASTSTOFFE<br />
besonders reich an Ballaststoffen<br />
> 2 g pro 100 kcal<br />
SIND WIR<br />
SCHON VERKNÜPFT?<br />
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Food-Gemeinschaft!<br />
* Titelthemen<br />
5
FOOD FOCUS • Darm-Fit Food<br />
LÄNGER<br />
JUNG<br />
BLEIBEN<br />
FOOD-MEDIZIN FÜR DEN DARM:<br />
GLÜCKLICHE BAKTERIEN ALS NEUE<br />
ANTI-AGING-STRATEGIE<br />
Artischocken sind<br />
nicht nur schön anzusehen,<br />
sondern wirken auch positiv auf<br />
den Darm. Denn sie enthalten viel<br />
Inulin, einen wasserlösichen Ballaststoff,<br />
der die Verdauung unterstützt.<br />
Weiteres Plus: Die reichlich vorhandenen<br />
Bitterstoffe helfen der Leber<br />
beim Entgiften (mehr dazu im<br />
Detox-Artikel ab S. 26).<br />
10
TEXT: DR. ANTONIE POST<br />
DIE AUTORIN<br />
DR. ANTONIE POST,<br />
Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin<br />
und Wissenschaftsjournalistin,<br />
ist<br />
davon überzeugt, dass<br />
glückliche Darmbakterien<br />
der Schlüssel zu Gesundheit<br />
und Wohlbefinden<br />
sind. Sie isst deshalb schon<br />
zum Frühstück oft einen<br />
Teller Salat und liebt auch<br />
sonst viel frisches Gemüse<br />
und Obst in allen Regenbogenfarben.<br />
Foto: shutterstock: : andrea federici<br />
Viel Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, kaum Fleisch<br />
und Zucker: Der Speiseplan der Food-Forscher<br />
macht unsere Darmbakterien glücklich und könnte<br />
sogar den Planeten retten. Hier ist das Rezept für<br />
ein langes Leben voller Gesundheit<br />
Zehn Milliarden Menschen im<br />
Jahr 2050 gesund zu ernähren<br />
und gleichzeitig die Umwelt zu<br />
schonen – das geht, meint ein internationales<br />
Forscherteam, das kürzlich eine<br />
Art Welternährungsplan in der Fachzeitschrift<br />
„The Lancet“ veröffentlicht hat.<br />
Voraussetzung dafür ist nach Ansicht von<br />
Kommissionsmitglied Tim Lang, Professor<br />
für Ernährungspolitik an der University of<br />
London, allerdings eine radikale Veränderung<br />
des Welternährungssystems. Walter<br />
Willett, Ernährungsexperte an der Harvard<br />
University und zugleich einer der beiden<br />
Kommissionsvorsitzenden, verdeutlicht<br />
diese Zukunftsvision: „Der globale Verzehr<br />
von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten<br />
müsste verdoppelt und der von<br />
Lebensmitteln wie rotem Fleisch und<br />
Zucker mehr als halbiert werden.“ Konkret<br />
sieht der Teller der Zukunft folglich so<br />
aus: Zur Hälfte ist er gefüllt mit Gemüse<br />
und Obst, zur anderen Hälfte mit Vollkorngetreide,<br />
pflanzlichen Proteinquellen,<br />
ungesättigten Pflanzenfetten und hin und<br />
wieder einer kleinen Portion „Tier“ (siehe<br />
Infografik S. 12).<br />
Also nie mehr Schnitzel mit Pommes oder<br />
Schweinebraten mit Knödeln? Doch. Übersetzt<br />
man die abstrakt anmutenden Zahlen<br />
in den Alltag, so kehrt der klassische Sonntagsbraten<br />
wieder zurück. Von ihrem täglichen<br />
Fleisch- und Wurstgenuss von fast<br />
170 Gramm müssten sich die Deutschen<br />
dafür verabschieden und stattdessen mehr<br />
pflanzliche Proteinquellen nutzen. Weniger<br />
tierische, dafür mehr pflanzliche Lebensmittel<br />
das kommt Ihnen bekannt vor? Uns<br />
auch. Neuartig an den Forderungen der<br />
Kommission ist höchstens die Verknüpfung<br />
von gesunder Ernährung mit der nachhaltigen<br />
Produktion der Lebensmittel.<br />
Das Wissen um eine gesunde Ernährung<br />
ist längst vorhanden, es hapere jedoch an<br />
der Umsetzung, so das Fazit des Berichts.<br />
Zwischen der gegenwärtigen Esskultur und<br />
der Zukunftsvision klaffe eine große Lücke.<br />
Ungesunde Essgewohnheiten seien derzeit<br />
die Hauptursache für Krankheiten weltweit.<br />
Gelänge es, den Welternährungsplan zu<br />
realisieren, könnten etwa 11 Millionen<br />
vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert<br />
werden, heißt es in dem Bericht weiter.<br />
GESUNDER DARM TOPPT<br />
ANTI-AGING-GENE<br />
Demgegenüber steht der große Traum der<br />
Menschheit, ein langes, erfülltes Leben bei<br />
möglichst bester Gesundheit zu führen.<br />
Hundert Jahre ist die magische Zahl – für<br />
die meisten Menschen wohl unerreichbar.<br />
Mit der richtigen Anti-Aging-Strategie<br />
könnten viele aber zumindest gut neunzig<br />
Jahre alt werden, sind sich Altersforscher<br />
einig. Wissenschaftler des New York Genome<br />
Centers schätzen, dass nämlich nur<br />
etwa ein Viertel der Lebenserwartung<br />
in den Genen festgelegt ist. Gute Gene<br />
bringen etwa fünf Jahre mehr Lebenszeit,<br />
den Rest hat jeder selbst in der Hand.<br />
Und hier kommen die Darmbakterien ins<br />
Spiel. Die Zusammensetzung der Mikrobiota,<br />
früher auch Darmflora genannt,<br />
hat nämlich einen wesentlichen Einfluss<br />
auf unsere Gesundheit. Und diese Zusammensetzung<br />
wiederum hängt stark<br />
von der Ernährung ab.<br />
11
FOOD FOCUS • Darm-Fit Food<br />
WIE UNTERSCHEIDEN SICH<br />
DIE VIER FIT FOOD-VARIANTEN<br />
FÜR DEN DARM?<br />
BASISCHE ERNÄHRUNG<br />
Sie fußt auf der Überzeugung, dass der körpereigene Säure-Basen-<br />
Haushalt durch eine falsche Ernährung nachhaltig gestört wird und zu<br />
einer Gewebeübersäuerung führen kann. Strenge Formen des Basenfastens<br />
fordern eine hundertprozentige basische Ernährung. Meistens<br />
wird aber eine basenüberschüssige Kost empfohlen, die sich aus<br />
ca. 80 Prozent basischen und neutralen Lebensmitteln und höchstens<br />
20 Prozent guten Säurebildnern zusammensetzt.<br />
INTERVALLFASTEN<br />
Beim Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt, wird<br />
innerhalb eines bestimmten Zeitfensters auf jegliche Lebensmittel und<br />
alle kalorienhaltigen Getränke verzichtet. Je nach persönlicher<br />
Vorliebe, Durchführbarkeit und Zielsetzung kann entweder stundenoder<br />
tageweise gefastet werden. Am bekanntesten sind die 16:8-<br />
Methode (mit mindestens 16 Stunden Esspause innerhalb von 24<br />
Stunden) und die 5:2-Methode (hier wird an zwei nicht aufeinanderfolgenden<br />
Wochentagen gefastet).<br />
DIE EXPERTEN-RUNDE<br />
Wissen Sie, mit welcher Ernährungsform Sie Ihren Darm<br />
glücklich machen wollen? Damit Ihnen die Umstellung auf<br />
die gewünschte Kost leichter fällt, haben wir vier Experten<br />
mit Praxiserfahrung gesucht, die Sie dabei begleiten und auf<br />
ihren jeweiligen Blogs neben Hintergrundwissen jede Menge<br />
Tipps für einen einfachen Einstieg sowie leckere und einfache<br />
Rezepte parat haben.<br />
IMKE KLEINERT<br />
beschäftigt sich seit über zehn Jahren<br />
mit basenreicher Ernährung und hat<br />
dazu nicht nur Bücher geschrieben,<br />
sondern auch ein Online-Programm<br />
entwickelt, das sie ab 20. März <strong>2019</strong><br />
unter www.basischfit.com anbietet.<br />
SVEN SPARDING<br />
ist Arzt und hat vor über fünf Jahren<br />
das Intervallfasten für sich entdeckt.<br />
Zusammen mit seiner Freundin<br />
Erika Wedler schreibt er darüber auf<br />
www.iamfasting.de<br />
ZUCKERFREIE ERNÄHRUNG<br />
Eine komplett zuckerfreie Ernährung ist kaum möglich, denn ein bisschen<br />
Zucker steckt in fast allen Lebensmitteln. Das Ziel ist jedoch,<br />
den oft übermäßigen Zuckerkonsum deutlich zu reduzieren und so<br />
den Geschmackssinn wieder empfindlicher zu machen, um auf Dauer<br />
von der Lust nach Süßem wegzukommen.<br />
LOW CARB-HIGH FIBRE<br />
Kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise, die Wert auf ausreichend<br />
Ballaststoffe (engl. fibre, amerik. fiber) legt. Wird bei herkömmlichen<br />
Low Carb-Formen oft vernachlässigt. Grundsätzlich empfiehlt die DGE<br />
mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag. Bei High Fibre liegt die<br />
Ballaststoffzufuhr zum Aufbau einer günstigen Darmmikrobiota bei<br />
35 bis 45 Gramm. Mehr Info und Rezepte im Expertenbeitrag ab S. 50.<br />
ILGA POHLMANN<br />
hat vor gut sechs Jahren ihr Zuckermonster<br />
besiegt. Ihre zuckerfreie<br />
Lebensweise bloggt sie auf<br />
www.endlichzuckerfrei.de<br />
JASMIN MENGELE<br />
ernährt sich seit über acht Jahren<br />
Low Carb. Auf www.soulfoodlowcarberia.de<br />
teilt sie ihre Rezepte<br />
und vertreibt eigene Produkte.<br />
Fotos: Jessylee Photographie, Lukas Lehmann, Grit Siwonia, Jens van Zoest<br />
16
TEST:<br />
WELCHER ERNÄHRUNGSTYP BIN ICH?<br />
Können Sie sich vorstellen, auf bestimmte<br />
Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen (fast)<br />
ganz zu verzichten?<br />
Nein<br />
Ja<br />
Möchten Sie auch<br />
Gewicht verlieren?<br />
Eher<br />
nicht<br />
Haben Sie oft schnell<br />
wieder Hunger?<br />
Ja<br />
Sich an feste Ernährungsregeln<br />
zu halten fällt<br />
Ihnen leicht?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Geht so<br />
Ja<br />
Pasta und Weißmehlprodukte<br />
einzuschränken<br />
fällt Ihnen schwer?<br />
Nicht<br />
sehr<br />
Sich grundsätzlich anders zu<br />
ernähren als bisher ist Ihr Ziel?<br />
Finden Sie Ihren Zuckerkonsum<br />
zu hoch?<br />
Ja<br />
Eher nicht<br />
Ja<br />
Eher nicht<br />
Ja<br />
Eine Mahlzeit<br />
ausfallen zu lassen ist<br />
kein Problem?<br />
Doch<br />
Fleisch, Fisch und Eier<br />
sind Ihnen wichtig?<br />
Fühlen Sie sich oft<br />
schlapp oder antriebslos?<br />
Nein<br />
Ja<br />
Nicht<br />
sehr<br />
Manchmal<br />
Ja<br />
INTERVALLFASTEN<br />
LOW CARB-<br />
HIGH FIBRE<br />
BASISCHE<br />
ERNÄHRUNG<br />
ZUCKERFREI<br />
ERGEBNIS:<br />
Dieser Test gibt einen Hinweis darauf, welche der genannten Ernährungsformen am besten zu Ihnen passen könnte. Machen Sie<br />
aber bitte aus Ihrer Ernährung keine Religion nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Vielleicht möchten Sie unter der Woche<br />
intervallfasten und am Wochenende leckere Low-Carb-Gerichte genießen? Es gibt kein richtig oder falsch. Hören Sie auf Ihren<br />
Körper und übernehmen Sie die Ernährungsempfehlungen, die zu Ihnen und Ihrem Leben passen.<br />
17
FOOD NATURKUR • Detox<br />
DETOX?<br />
Natürlich!<br />
26
TEXT: SIEGFRIED BÄUMLER<br />
DER AUTOR<br />
UND<br />
DETOX-EXPERTE<br />
Siegfried Bäumler ist Facharzt für<br />
Innere und Allgemeinmedizin,<br />
Ernährungsmediziner und Spezialist<br />
für Phytotherapie und Heilfasten.<br />
Er gehört seit vielen Jahren zum<br />
Ärzteteam der Klinik Buchinger<br />
Wilhelmi in Überlingen.<br />
Fit werden für die Herausforderungen, die das<br />
Jahr noch bringen wird – jetzt ist der beste<br />
Zeitpunkt. Wir empfehlen den gesündesten<br />
Body Reset in Form einer heilsamen Fastenoder<br />
Detox-Naturkur. Denn Naturheilpflanzen<br />
unterstützen den Selbstreinigungsprozess des<br />
Körpers sanft und nachhaltig<br />
Frühlingsbeginn. Das war traditionell<br />
schon immer die Zeit der Reinigung<br />
und des Fastens – und ist es für viele<br />
auch heute noch, um mit weniger Ballast,<br />
klarem Kopf und neuen Kräften in das erwachende<br />
Jahr starten zu können.<br />
Doch was genau ist unter der inneren Reinigung<br />
des Körpers zu verstehen? Der<br />
in diesem Zusammenhang oft genannte<br />
Begriff Entschlacken ist jedenfalls etwas<br />
irreführend. Denn er impliziert, dass sich<br />
im Körper Schlacken ablagern, die ihn<br />
belasten oder sogar überlasten und deshalb<br />
entfernt werden müssen. Schlacken<br />
sind jedoch nur in Ofenrohren zu finden,<br />
nicht im menschlichen Organismus. Ein<br />
Abtransport fester Ablagerungen aus dem<br />
Körper konnte wissenschaftlich bisher<br />
auch nicht nachgewiesen werden.<br />
Dass beim Fasten dennoch gern von Entschlackung<br />
und auch von Entgiftung die<br />
Rede ist, hat mit der zellulären Grundregulation<br />
zu tun, wie sie vom Wiener Histologen<br />
und Embryologen Alfred Pischinger<br />
(1899–1983) im Detail beschrieben worden<br />
ist. Danach übernimmt das Bindegewebe,<br />
das mit einer wässrig-sulzigen<br />
Substanz, der sogenannten extrazellulären<br />
Matrix, angefüllt ist, die Funktion eines Molekularsiebs<br />
zwischen Zellen und Gefäßen.<br />
Ein stetiger Austausch von Wasser, Nährstoffen,<br />
Botenstoffen, Wachstumsfaktoren,<br />
Entzündungsparametern etc. findet hier<br />
statt. Dabei können giftige Zwischen- und<br />
Endstoffe entstehen, die im Bindegewebe<br />
und in umgebenden Zellen (z. B. Fettzellen)<br />
gelagert werden. Auch die über die<br />
Nahrung zugeführten und verstoffwechselten<br />
Toxine sammeln sich hier. Beim Thema<br />
Entgiften kommt man also am System der<br />
Grundregulation nicht vorbei. Denn Detox<br />
beginnt im Bindegewebe und den umliegenden<br />
Zellen und setzt sich dann über die<br />
Ausscheidungsorgane fort.<br />
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Autophagie<br />
(von altgriechisch autóphagos<br />
„sich selbst verzehrend“). Für die Entdeckung<br />
dieses Phänomens hat der Japaner<br />
Yoshinori Ushumi im Jahr 2016 den Nobelpreis<br />
erhalten. Es ist ein körpereigenes<br />
Recycling-Programm, das dafür sorgt, dass<br />
beschädigte und deformierte Proteine<br />
und Zellorganellen (Zellstrukturen mit bestimmten<br />
Stoffwechselfunktionen) abgebaut<br />
und entsorgt werden. Die Autophagie<br />
ist zudem ein wichtiger Bestandteil unserer<br />
Immunabwehr. Denn sie hilft, pathogene<br />
Keime auszusortieren.<br />
Grundsätzlich findet dieser zelluläre<br />
„Müllentsorgungsprozess“ kontinuierlich<br />
rund um die Uhr statt, beim Fasten kommt<br />
er jedoch besonders gut auf Touren. Wobei<br />
auch die Dauer des Nahrungsverzichts<br />
einen Einfluss auf die Intensität der Selbstreinigung<br />
hat. Wird wie beim Intervallfasten<br />
nur 16 Stunden am Tag oder zwei<br />
Tage in der Woche eine Esspause eingelegt<br />
(bekannt als 16:8- und 5:2-Methode), ist<br />
die Autophagie weniger ausgeprägt als<br />
beim fünftägigen bis dreiwöchigen Heilfasten<br />
nach Buchinger, wie es in der Klinik<br />
Buchinger Wilhelmi praktiziert wird.<br />
Vorteil dieser klassischen Fastenversion<br />
ist aber nicht nur eine verstärkte Autophagie.<br />
Weil der über längere Zeit fehlende<br />
Nahrungsnachschub die Fettverbrennung<br />
aktiviert, kommt es zum ketogenen<br />
Stoffwechsel, was wiederum dazu führt,<br />
dass entzündliche Prozesse und oxidativer<br />
Stress im Körper gehemmt werden. Das<br />
ist jedoch noch nicht alles an Gesundheitswirkungen<br />
beim Fasten. So wird auch die<br />
Biosynthese der Mitochondrien, der kleinen<br />
Energiekraftwerke in den Körperzellen,<br />
angeregt. Faktoren, die das Tumorwachstum<br />
fördern, werden gedämpft. Und der<br />
gesamte Stoffwechsel wird zu einer effi-<br />
27
FOOD KOLUMNE • Das Steiner Prinzip<br />
DAS<br />
STEINER<br />
PRINZIP<br />
Ohne Diäten zum<br />
Wohlfühl-Ich:<br />
Matthias Steiner,<br />
Olympiasieger im<br />
Gewichtheben und Typ-<br />
1-Diabetiker, hat<br />
45 Kilo abgenommen. Im<br />
<strong>FOODFORUM</strong> berichtet<br />
er exklusiv, wie er<br />
Abnehmwillige als<br />
Food- und Fitness-Coach<br />
unterstützt – gemeinsam<br />
mit seiner Frau Inge.<br />
MEIN STANDPUNKT ZUM THEMA...<br />
Fleischlos essen:<br />
Vorsicht, Zuckerfalle!<br />
Weshalb sich auch Veganer oft schwertun mit dem<br />
Abnehmen – und welche Rolle die Fruktose dabei spielt<br />
Veganismus ist längst keine Nische mehr,<br />
sondern fast schon Mainstream: Rund<br />
eine Million Menschen in Deutschland<br />
ernähren sich heute vegan, schätzt der Vegetarierbund<br />
Deutschland. Nicht alle ernähren sich jedoch<br />
ausgewogen und nachhaltig genug. Vor allem<br />
Neu-Veganer achten häufig zu wenig auf die richtige<br />
Zusammensetzung. Sie greifen lieber zu<br />
Fertigprodukten oder hochverarbeitetem Fleischersatz,<br />
als selbst frisch zu kochen. Die veganen<br />
Convenience-Produkte mögen zwar ethisch einwandfrei<br />
sein, enthalten jedoch oft viel zu viel Fett,<br />
Zucker, Geschmacksverstärker und andere Stoffe.<br />
Vegan-Guru Attila Hildmann zum Beispiel hat<br />
sich in seinen veganen Anfängen auf Dinge wie<br />
Sojaschnitzel oder Soja-Hackbällchen gestürzt.<br />
Dazu Nudeln, Sojapudding und vegane Süßigkeiten<br />
– fertig war seine vegane Mahlzeit. Die Folge<br />
dieser ungesunden Ernährung: Ihm fielen die<br />
Haare aus und die Pfunde purzelten auch nicht so<br />
wie er wollte. Bald wurde ihm daher klar, dass<br />
es nicht damit getan ist, nur auf tierische Produkte<br />
zu verzichten.<br />
Denn auch eine rein pflanzliche Ernährung schützt<br />
nicht unbedingt vor Übergewicht. Uns bitten im -<br />
mer wieder Veganer um Rat, wie sie die ungeliebten<br />
Fettpölsterchen wegbekommen. Sie können<br />
sich nicht erklären, warum sie trotz des bewussten<br />
Verzichts auf tierische Produkte an Hüfte und<br />
Bauch nicht abnehmen. Bei Nachfragen stellen<br />
wir dann fest, dass bei ihnen dieselben Verhaltensmuster<br />
wie bei den „Fleischfressern“ dafür sorgen,<br />
dass sich die überflüssigen Kilos hartnäckig<br />
halten: Sie trinken zu oft zuckerhaltige Getränke,<br />
essen zu kohlenhydratlastig und bewegen sich<br />
zu wenig. Dem Körper ist es nämlich egal, ob er<br />
naturtrüben Saft aus Bio-Äpfeln, einen veganen<br />
Bio-Energydrink oder Cola bekommt. Auch unterscheidet<br />
er selbstgemachte, kohlenhydratreiche<br />
Blitzballs nicht von einer banalen Milchschokolade.<br />
Für die Leber und Bauchspeicheldrüse bleibt<br />
Zucker gleich Zucker. Und ein Zuviel davon macht<br />
auf Dauer dick und krank.<br />
Insbesondere Fruktose belastet unseren Organismus.<br />
In der Natur kommt dieser Einfachzucker<br />
in Obst und Gemüse vor. Allerdings in einer Konzentration,<br />
die bei moderatem Konsum unserem<br />
Körper keine Probleme bereitet. Künstlich hergestellte<br />
Fruktose, insbesondere hochkonzentrierter<br />
Fruktose-Glukose-Sirup wie er in großen Mengen<br />
in Getränken und Süßwaren steckt, belastet dagegen<br />
unsere Organe. Was viele nicht wissen:<br />
Fruktose wird über die Leber abgebaut. Die Leber<br />
besitzt die Fähigkeit Zucker als Reserve zu speichern.<br />
Allerdings ist die Kapazität der sogenannten<br />
Glukagonspeicher begrenzt. Sind die Speicher voll,<br />
wandelt die Leber den restlichen Zucker in Fett um<br />
und lagert es bei sich ein. Muss die Leber dauerhaft<br />
zu viel Zucker verarbeiten, entsteht eine sogenannte<br />
nichtalkoholische Fettleber. Außerdem bildet<br />
sich durch zucker- und fettreiche Ernährung und<br />
zu wenig Bewegung in der Bauchhöhle das sogenannte<br />
Viszeralfett. Dieses Fett kann sich übrigens<br />
auch bei faulen Schlanken festsetzen, ohne dass<br />
das äußerlich zu sehen ist.<br />
Um es wieder loszuwerden, hilft vor allem Bewegung.<br />
Insbesondere Krafttraining ist sinnvoll, um<br />
Fett abzubauen. Wer keine Lust auf ein Fitness-<br />
Studio hat, der kann mithilfe unserer Steiner-<br />
Prinzip-Bücher oder unseres Online-Programms<br />
bequem zu Hause im Wohnzimmer seine Übungen<br />
mit dem eigenen Köpergewicht machen. Dreimal<br />
pro Woche 20 Minuten Training reichen aus, um<br />
die Muskulatur aufzubauen. Zudem vermitteln wir<br />
in wöchentlichen Videos, wie man Zucker- und<br />
sonstigen Ernährungsfallen entgehen kann. Wer<br />
unsere Tipps berücksichtigt, egal ob Veganer, Vegetarier<br />
oder Fleischesser, wird sich wieder rundum<br />
wohl in seiner Haut fühlen.<br />
Mehr Wissen: www.steinerprinzip.com<br />
Fotos: Steinertainment GmbH, Südwest Verlag<br />
56
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FOOD SCOUT • Pflanzenproteine<br />
Protein-Power<br />
AUS PFLANZEN<br />
58
TEXT: DOROTHEE SCHALLER<br />
FOTO UND STYLING: IRA LEONI<br />
Lupinensteak, Sonnenblumenhack,<br />
Geschnetzeltes auf Erbsenbasis, Nuggets vom Pilz –<br />
Veggie-Produkte aus Pflanzeneiweiß erobern<br />
die Supermarktregale. Food-Scout Dorothee Schaller<br />
erklärt die Unterschiede und Benefits<br />
Das Rezept<br />
finden Sie auf<br />
Seite 62<br />
Noch immer wird der Eiweißbedarf<br />
vorwiegend mit tierischen Lebensmitteln<br />
wie Fleisch, Milch und<br />
Milchprodukten, Fisch und Eiern gedeckt.<br />
Doch die Nachfrage nach pflanzlichen<br />
Proteinquellen steigt. In den letzten Jahren<br />
sogar deutlich, weil immer mehr Menschen<br />
in Deutschland zumindest gelegentlich<br />
auf Fleisch verzichten, sich also flexitarisch<br />
ernähren wollen.<br />
Und damit wächst auch das Angebot an<br />
pflanzlichem Ersatz für Fleisch und Wurst<br />
stetig. Vor Jahrzehnten war es noch vorwiegend<br />
auf Tofu beschränkt. Inzwischen<br />
hält der Handel jedoch ein breites Sortiment<br />
an Convenience-Produkten aus<br />
Pflanzeneiweiß bereit – hergestellt aus ganz<br />
verschiedenen pflanzlichen Rohstoffen.<br />
Denn reich an Eiweiß sind neben Sojabohnen<br />
(der Basis für Tofu, Sojagranulat und<br />
Tempeh) auch andere Hülsenfrüchte wie<br />
Erbsen, Kichererbsen, Bohnen, Linsen<br />
und Lupinen, außerdem Getreide (z. B.<br />
Weizen als Basis für Seitan), Kerne, Samen<br />
und Pilze.<br />
Wegen ihres hohen natürlichen Proteinanteils<br />
spielten diese Lebensmittel schon<br />
immer eine bedeutende Rolle in unserer<br />
Ernährung. Die Hausmannskost früherer<br />
Generationen kam nicht aus ohne Erbsenund<br />
Bohneneintöpfe, Mehlspeisen und<br />
ähnlich nahrhafte, preisgünstige Gerichte.<br />
Heute bringen Hülsenfrüchte und andere<br />
pflanzliche Proteinlieferanten<br />
als Rohstoff<br />
für Fleisch- und<br />
Wurstersatz zusätzlich<br />
Abwechslung in den<br />
Veggie-Speiseplan.<br />
Basis für die zwölf<br />
verschiedenen Veggie-Produkte der Firma<br />
Quorn ist zum Beispiel Mycoprotein,<br />
gewonnen aus dem fermentierten Myzel<br />
eines Pilzes. Beim Hersteller Sunflower<br />
family wird dagegen das Eiweiß aus Sonnenblumenkernen<br />
zu einem Trockenprodukt<br />
verarbeitet, das sich wie Hackfleisch<br />
zubereiten lässt. Süßlupinensamen<br />
sind wiederum der Rohstoff für Bratlinge,<br />
Biologische Wertigkeit<br />
tierischer und pflanzlicher<br />
Lebensmittel<br />
Lebensmittel<br />
Biologische Wertigkeit*<br />
Hühnerei 100<br />
Konzentriertes<br />
Molkenprotein<br />
100<br />
Kartoffel 96<br />
Rindfleisch 87<br />
Kuhmilch 85<br />
Sojamehl 84<br />
Reis 82<br />
Bohnen 73<br />
Mais 72<br />
Weizen 59<br />
* Quelle: Biesalski K, Bischoff S C, Pirlich M, Weimann A:<br />
Ernährungsmedizin, 5. Aufl. 2017, Thieme Verlag<br />
Die Expertin<br />
Dorothee Schaller ist Ökotrophologin<br />
und schreibt als selbstständige Fachredakteurin<br />
für Ernährung Beiträge in<br />
Magazinen und Onlineportalen.<br />
59
FOOD TEST • Zuckeralternativen<br />
72
TEXT + TEST: ANNETTE SABERSKY<br />
Süßen<br />
ohne Zucker<br />
Zu viel weißer Haushaltszucker ist ungesund, das hat<br />
sich inzwischen herumgesprochen. Im Trend sind<br />
deshalb Süßungsmittel wie Ahornsirup, Birkenzucker,<br />
Stevia oder Erythrit. Die gesündere Alternative?<br />
Ernährungsgesellschaften schlagen<br />
Alarm: Wir essen zu viel Zucker.<br />
Rund 30 Kilogramm nimmt<br />
der Durchschnittsbürger im Jahr zu sich –<br />
sei es direkt oder indirekt. Das bleibt nicht<br />
ohne Folgen. Denn ein hoher und häufiger<br />
Zuckerkonsum fördert Übergewicht bis hin<br />
zur richtigen Adipositas und begünstigt<br />
die Entstehung von Diabetes Typ 2 und<br />
kardiovaskulären Erkrankungen. Außerdem<br />
schadet er den Zähnen und stört die<br />
Darmflora. Besonders heikel ist Fruchtzucker.<br />
Denn zu viel davon macht die Leber<br />
fett, was zu Bluthochdruck, Arteriosklerose<br />
und Herzinfarkt führen kann.<br />
Wegen dieser Risiken haben die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung (DGE), die<br />
Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG)<br />
und die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
(DDG) im Dezember 2018 erstmals eine<br />
gemeinsame Empfehlung zum Zucker-konsum<br />
herausgegeben. Danach sollte die<br />
Zufuhr an freiem Zucker unter zehn Prozent<br />
der täglichen Gesamtenergiezufuhr<br />
liegen. Bei 2000 Kalorien am Tag wären das<br />
also höchstens 50 Gramm Zucker, besser<br />
jedoch weniger. Derzeit konsumieren<br />
Frauen etwa 61 Gramm und Männer sogar<br />
78 Gramm täglich.<br />
Gemeint mit freiem Zucker sind zum einen<br />
Monosaccharide (wie z. B. Fruktose, Gluko-<br />
se) und Disaccharide (wie z. B. Saccharose<br />
= Haushaltszucker), die von Herstellern<br />
und Verbrauchern den Lebensmitteln und<br />
Getränken zusetzt werden, zum anderen<br />
die natürlich vorkommenden Zucker in<br />
Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten,<br />
nicht jedoch in Obst.<br />
Doch wie lässt sich Zucker einsparen? Ihn<br />
einfach im Tee oder Kaffee wegzulassen<br />
und auf Süßspeisen und Kuchen weitgehend<br />
zu verzichten, fällt vielen schwer.<br />
Dafür ist die Lust auf Süßes oft zu groß. Die<br />
häufig angepriesene Lösung sind daher<br />
Zuckerersatzstoffe wie Dicksäfte, Sirupe,<br />
Xylit, Erythrit und Stevia. Aber sind diese<br />
alternativen Süßungsmittel wirklich gesünder?<br />
Liefern sie in jedem Fall weniger leere<br />
Kalorien als der übliche Haushaltszucker?<br />
Und belasten sie den Blutzuckerspiegel<br />
tatsächlich geringer? Wir haben die acht<br />
gängigsten Zuckeralternativen mal auf den<br />
Prüfstand gestellt.<br />
Die Expertin<br />
Annette Sabersky Die Qualität von<br />
Lebensmitteln transparent zu machen ist<br />
das Anliegen der Ökotrophologin. Regelmäßige<br />
Bio-Food-Tests gehören dazu.<br />
73
FOOD PSYCHE • Intuitives Essen<br />
Schlank<br />
BEGINNT<br />
IM KOPF<br />
86
DIE AUTORIN<br />
MAREIKE AWE<br />
Ernährungsmedizinerin,<br />
zertifizierte Hypnotiseurin<br />
und Mental-Coach,<br />
lehnt Diäten strikt ab. Die<br />
Gründerin und Geschäftsführerin<br />
der intuMind<br />
Gmbh entwickelte deshalb<br />
das Online-Coaching<br />
Programm intueat. Ihr<br />
Gesundheits-Podcast<br />
„Wohlfühlgewicht“ erzielte<br />
bislang über 2,5 Millionen<br />
Downloads.<br />
TEXT: MAREIKE AWE<br />
Um unliebsame Pfunde loszuwerden, denken<br />
die meisten an eine Diät. Mehr Erfolg verspricht<br />
aber, mit mentalem Training wieder zu lernen,<br />
auf die Signale des Körpers zu hören. Nur so<br />
ernährt man sich intuitiv richtig und maßvoll –<br />
was auf Dauer auch gut für die Figur ist<br />
Bild: shutterstock: Y Photo Studio Portrait: intuMIND<br />
Studien belegen, dass über 90 Prozent<br />
aller Diäten scheitern und<br />
die Abnehmwilligen hinterher oft<br />
sogar mehr wiegen als vorher. Blickt man<br />
in die klassischen Frauenmagazine, werden<br />
dort trotzdem immer wieder neue<br />
Diäten in den unterschiedlichsten Variationen<br />
als schnelle und einfache Lösung<br />
zum Abspecken angepriesen. Eine ganze<br />
Industrie verdient sehr gut daran und<br />
verspricht wahre Wunder. Auch die Ernährungsmedizin<br />
gaukelt uns vor, dass unser<br />
Essverhalten rational beeinflussbar sei.<br />
Dabei wird es nicht von unserem Verstand,<br />
sondern von einem ganz anderen Teil<br />
unseres Gehirns gesteuert.<br />
Ich selbst habe mich als Teenager an unzähligen<br />
Diäten versucht und bin daran<br />
fast verzweifelt. Meine leidvolle „Abnehm-<br />
Karriere“ begann, nachdem ich mit dem<br />
Leistungssport aufgehört und danach<br />
einige Kilos zugelegt hatte. Und sie endete<br />
in einer steilen „Zunehm-Karriere“. Die<br />
Waage, das Kalorienzählen, Verzicht und<br />
Frust bestimmten meinen Alltag. Meine<br />
Gedanken kreisten um nichts anders,<br />
als mein Essverhalten und meine Figur.<br />
Mein Selbstwertgefühl sank dabei rapide,<br />
denn ich gab mir die Schuld an meinem<br />
vermeintlichen Versagen.<br />
Erst während meines Medizinstudiums<br />
stieß ich auf die Methode des intuitiven<br />
Essens – und noch viel wichtiger: des<br />
mentalen Trainings. Der Ansatz interessierte<br />
mich sehr und ich begann, mich in<br />
dieser Richtung umfassend zu informieren.<br />
Ich las alles zu diesem Thema und<br />
verstand die Zusammenhänge zwischen<br />
Psyche und Essverhalten immer mehr. Die<br />
Vorstellung, dass es einen nachhaltigen<br />
Weg jenseits schädlicher Diäten gibt, ließ<br />
mich nicht mehr los. Ich lernte alles über<br />
die Funktionsweise unseres Gehirns und<br />
wurde zum Mental-Coach. Durch Bücher<br />
und Seminare bildete ich mich weiter und<br />
erhielt entsprechende Zertifizierungen.<br />
Ich wurde mein eigenes Versuchskaninchen.<br />
Jeden Tag absolvierte ich mentales<br />
Training – meistens in Form von selbst<br />
eingesprochenen Audios. Ich merkte<br />
ziemlich schnell eine Veränderung meines<br />
Bewusstseins. Ich begann, entspannter mit<br />
mir und meinem Essverhalten umzugehen,<br />
und es gelang mir immer besser, auf<br />
87
FOOD PSYCHE • Intuitives Essen<br />
„ES IST NICHT DER WILLE,<br />
DER SCHWACH IST, WENN MAN<br />
NICHT AUFHÖREN KANN ...<br />
die wahren Bedürfnisse meines Körpers zu<br />
achten. Und innerhalb von wenigen Monaten<br />
erreichte ich mein Wohlfühlgewicht.<br />
Aber es war viel mehr als das: Es war die<br />
Freiheit, mein Leben wieder zu genießen!<br />
Ich wollte meine Erfahrungen deshalb<br />
unbedingt mit anderen Menschen teilen.<br />
Denn mir wurde ziemlich schnell klar: Ich<br />
bin nicht die Einzige mit diesem Problem.<br />
Gemeinsam mit meinem Partner Marc-<br />
Christopher Reinbach, der ebenfalls promovierender<br />
Arzt ist, startete ich unsere<br />
erste Pilotstudie mit 20 Probanden. Das<br />
Ergebnis: Alle hatten an Gewicht verloren<br />
und angegeben, dass sich ihre Lebensqualität<br />
deutlich verbessert habe – und zwar in<br />
einem bisher nicht gekannten Maß. Dieses<br />
Resultat war so verblüffend, dass wir von<br />
der Universität Düsseldorf mit dem Ideenpreis<br />
ausgezeichnet wurden. Schnell<br />
meldeten sich die nächsten Interessenten<br />
für ein Training an und wir gründeten<br />
neben dem Studium unser Unternehmen<br />
intuMIND GmbH mit dem Ziel, Menschen<br />
durch mentales Training zu mehr<br />
Gesundheit und Lebensqualität zu verhelfen.<br />
Mit unserem ersten Online-<br />
Programm intueat haben wir in den letzten<br />
drei Jahren mehr als 12.000 Menschen<br />
zu ihrem Wohlfühl-gewicht verholfen.<br />
FALSCH ANTRAINIERTES<br />
VERHALTEN MACHT DICK<br />
Bestimmt haben Sie schon einmal gehört,<br />
dass langfristiges Abnehmen nur mit<br />
einer Umstellung unserer Gewohnheiten<br />
funktioniert. Das klingt ziemlich unsexy,<br />
trifft aber absolut zu und ist am Ende weniger<br />
unangenehm als gedacht, weil es<br />
uns zurück zu unserem natürlichen, angeborenen<br />
Verhalten führt.<br />
In unserem Körper ist nämlich alles veranlagt,<br />
was wir brauchen, um schlank zu<br />
sein. Mit schlank meine ich nicht XXS oder<br />
Size Zero, sondern gesund-schlank und<br />
dem genetischen Ideal entsprechend.<br />
Wer ein kleines Baby beobachtet, stellt<br />
ziemlich schnell fest, dass es ganz genau<br />
weiß, wann es Essen braucht, und dass es<br />
weitere Nahrung vehement verweigert,<br />
wenn es satt ist. Was Babys nämlich noch<br />
können: Sie hören auf die Signale ihres<br />
Körpers. Mit zunehmendem Alter wird<br />
diese Achtsamkeit jedoch oft verlernt.<br />
Bedingt durch Sätze wie „Iss deinen Teller<br />
leer“, „Iss nicht so viele Kohlenhydrate“,<br />
„Fett macht fett“, „Hungern oder Salatessen<br />
macht schlank“ haben sich viele über Jahre<br />
hinweg ein falsches Verhalten antrainiert.<br />
Auf das der Körper entsprechend reagiert.<br />
Wenn man zum Beispiel richtig hungrig<br />
ist und am liebsten mit Käse überbackene<br />
Ofenkartoffeln essen würde, sich aber für<br />
einen schlichten Salat entscheidet, dann<br />
ist der Körper höchst unzufrieden, sobald<br />
er merkt, dass er nicht bekommen hat, was<br />
er wollte. Das ist ungefähr so, als hätten Sie<br />
im Winter Holz für Ihren Kamin bestellt<br />
und der Lieferant bringt Ihnen Eisklötze<br />
vorbei. Was würden Sie machen? Richtig:<br />
Sie würden wütend beim Lieferservice<br />
anrufen und das fehlende Holz einfordern.<br />
Genauso macht es der Körper. Er sendet<br />
bestimmte Hormone wie zum Beispiel<br />
das Appetithormon Grehlin aus, was dazu<br />
führt, dass der Insulinspiegel sinkt und<br />
Heißhunger aufkommt auf das, was einem<br />
fehlt. Wird der Körper trotz wiederholter<br />
Heißhungerattacken aber weiterhin nur mit<br />
kalorienleeren Lebensmitteln abgefüttert,<br />
fällt er irgendwann in den Energiesparmodus,<br />
um weniger Kalorien zu verbrennen.<br />
Würde Ihnen der Lieferant trotz wiederholter<br />
Holzbestellung immer wieder Eis<br />
oder gar nichts bringen, würden Sie in der<br />
Zwischenzeit ja auch die Raumtemperatur<br />
herunterfahren, um Energie zu sparen.<br />
DAS GEHIRN HAT KEINE<br />
LUST AUF DIÄT<br />
Es ist allerdings nicht nur der Körper, der<br />
keine Diäten machen will. Auch das Gehirn<br />
hat darauf keine Lust. Über 90 Prozent<br />
unserer täglichen Entscheidungen treffen<br />
3 DIE<br />
SÄULEN:<br />
KÖRPER<br />
Sie lernen wieder mit den<br />
natürlichen Hungersignalen Ihres<br />
Körpers zusammenzuarbeiten<br />
und dadurch so zu essen wie natürlich<br />
schlanke Menschen. Diäthalten,<br />
Kalorienzählen und der Kampf<br />
mit dem Körper haben ein<br />
für alle Mal ein Ende. Sie lernen<br />
neue Essgewohnheiten, um<br />
dauerhaft entspannt Ihr Wohlfühlgewicht<br />
zu erreichen.<br />
GEDANKEN<br />
Abnehmen beginnt im Kopf! Im<br />
Gehirn gibt es für jede unserer<br />
Gewohnheiten bestimmte Nervenbahnen,<br />
die man sich wie<br />
Trampelpfade vorstellen kann.<br />
Durch mentales Training werden<br />
alte, hinderliche Gewohnheiten<br />
ab- und neue, positive aufgebaut.<br />
Heißhunger und schlechte Angewohnheiten<br />
waren gestern und<br />
man erlangt eine neue Freiheit und<br />
eine positive Gefühlswelt.<br />
GEFÜHLSWELT<br />
Wie würde es Ihnen gefallen, wenn<br />
Sie jeden Tag voller positiver<br />
Gefühle wären? Ja, Sie haben richtig<br />
gehört. Denn mithilfe des mentalen<br />
Trainings können Sie nicht nur<br />
neue Gewohnheiten aufbauen,<br />
sondern jeden Tag voller Glück,<br />
Erfüllung und Lebensfreude erleben.<br />
Und wenn Sie sich 100-prozentig<br />
wohlfühlen mit Ihrem Körper, dann<br />
ist das Wohlfühlgewicht<br />
ein angenehmer Nebeneffekt.<br />
88
... ZU ESSEN. ES IST DAS<br />
SELBSTWERTGEFÜHL,<br />
DAS ZU SCHWACH IST.“<br />
wir unbewusst. Und das ist auch gut so.<br />
Schließlich wollen wir nicht den ganzen<br />
Tag darüber nachdenken müssen, wie man<br />
Schuhe bindet oder Auto fährt. Unsere alltäglichen<br />
Gewohnheiten sind in unserem<br />
Gehirn in Form von Nervenbahnen verankert,<br />
die man sich wie Trampelpfade vorstellen<br />
kann. Je häufiger man sie genutzt<br />
hat, umso fester sind sie. Das Ganze nennt<br />
sich Neuroplastizität.<br />
Die gute Nachricht: Durch mentales Training<br />
kann man seine alten Trampelpfade<br />
abbauen und neue, positive aufbauen.<br />
Diäten richten sich an einen Teil unseres<br />
Gehirns, der unserer willentlichen Kontrolle<br />
unterliegt. Diesen Teil nennt man<br />
den Neokortex. Er ist für unser bewusstes<br />
Denken verantwortlich. Leider ist dieser<br />
Teil nicht sonderlich einflussreich: Er<br />
trifft bei den meisten Menschen deutlich<br />
weniger als 10 Prozent der Entscheidungen.<br />
Die anderen, älteren Teile des Gehirns,<br />
also das limbische System und das Reptilienhirn,<br />
sind deutlich aktiver und machtvoller:<br />
Sie treffen 90 Prozent der Entscheidungen.<br />
Denn sie sind für unser Überleben und<br />
unsere Gefühlswelt verantwortlich.<br />
Was in der Praxis bedeutet: Bekommen<br />
Sie einen frisch gebackenen Sahnekuchen<br />
angeboten, sagt Ihr Neokortex, also Ihr<br />
bewusster, rationaler Verstand: „Das hat zu<br />
viele Kalorien, das darf ich nicht essen“. Im<br />
nächsten Moment melden sich Ihr limbisches<br />
System und Ihr Reptilienhirn, jedoch<br />
nicht mit Worten, sondern mit Gefühlen<br />
„Wohlfühlgewicht<br />
in deinem Kopf, nicht<br />
auf dem Diätplan!“<br />
MAREIKE AWE<br />
und zwar mit einer Riesenlust auf diesen<br />
Kuchen. Das limbische System und das<br />
Reptilienhirn sind allerdings viel stärker<br />
als der Neokortex – vergleichbar mit einem<br />
Boxkampf zwischen Vladimir Klitschko<br />
und einem alten, dünnen Professor. Ihr<br />
Neokortex lenkt deshalb schnell ein und<br />
gibt nach: „Okay, ich mache jetzt mal eeine<br />
Ausnahme. Aber danach bin ich ganz brav.<br />
Versprochen!“ Und im gleichen Augenblick<br />
werden Sie den Kuchen verspeisen. Bei der<br />
nächsten Mahlzeit beginnt die Diskussion<br />
dann von Neuem.<br />
DAS GEHIRN ARBEITET<br />
FÜR NICHT GEGEN UNS<br />
Das klingt nach einem unfairen Kampf? Ist<br />
es aber nicht. Denn in Wirklichkeit arbeitet<br />
Ihr Gehirn für Sie und nicht gegen Sie.<br />
Der Schlüssel ist, wieder eine Einheit herzustellen<br />
zwischen den verschiedenen Bereichen<br />
des Gehirns. Sprich: Der Neokortex<br />
muss wieder anerkennen, dass er eigentlich<br />
keine Chance hat. Und er muss beginnen,<br />
mit dem limbischen System und<br />
dem Reptilienhirn zusammenzuarbeiten.<br />
Und genau das wird in den vier simplen<br />
Grundsätzen des intueat-Programms<br />
ausgedrückt:<br />
1. Iss, wenn du körperlich hungrig bist.<br />
2. Iss, was dir schmeckt und guttut.<br />
3. Genieße langsam und achtsam.<br />
4. Hör auf zu essen, wenn du angenehm<br />
satt bist.<br />
WO UND WIE IM GEHIRN GEWOHNHEITEN GEÄNDERT WERDEN<br />
MIT VIDEOS<br />
UND ÜBUNGEN<br />
ANDERES<br />
ESSVERHALTEN<br />
TRAINIEREN<br />
MIT AUDIO-<br />
TRAININGS<br />
NEUE<br />
GEWOHNHEITEN<br />
FESTIGEN<br />
Grafik: intuMIND<br />
89
FOOD PSYCHE • Intuitives Essen<br />
„MIT SELBSTLIEBE UND<br />
INTUITIVER ESSWEISE<br />
MEHR LEBENSQUALITÄT<br />
BEKOMMEN.“<br />
Wahrscheinlich fragen Sie sich jetzt, was<br />
mehr Achtsamkeit gegenüber dem Körper<br />
mit Abnehmen zu tun hat? Ganz einfach:<br />
Ihr Körper findet durch das intuitive Essverhalten<br />
langsam aber sicher wieder<br />
in seine natürliche Balance zurück. Der<br />
Grehlin- und Insulin-Spiegel pendeln sich<br />
ein und Sie entwickeln ein natürliches<br />
Gefühl für Hunger und Sättigung. Sie haben<br />
plötzlich Appetit auf Lebensmittel, zu<br />
denen Sie sich früher zwingen mussten.<br />
Bei mir war es beispielsweise der Apfel.<br />
Andere Lebensmittel wie Schokolade und<br />
Chips werden dagegen weniger interessant.<br />
Außerdem kommt jetzt auch das körpereigene<br />
Schlankmacher-Hormon ins Spiel:<br />
das Leptin. Es wird in den Fettzellen produziert<br />
und reguliert das Hungergefühl.<br />
Sind im Körper viele Fettpolster vorhanden,<br />
ist auch die Leptin-Konzentration im<br />
Blut hoch, was ein Gefühl der Sättigung<br />
erzeugt und zugleich die Fettverbrennung<br />
ankurbelt. Das bedeutet: Wer auf dieses<br />
Sättigungsgefühl achtet, verliert langsam<br />
aber sicher unliebsame Pfunde, bis das<br />
Idealgewicht erreicht ist. Klingt clever,<br />
oder? Stimmt, unser Körper ist ein Genie.<br />
Höchste Zeit, ihm wieder zu vertrauen. Das<br />
Erlernen neuer Gewohnheiten hilft dabei.<br />
IN VIER STUFEN ZU<br />
NEUEN KOMPETENZEN<br />
Dieses Erlernen ist ein Prozess in vier Stufen.<br />
Ein kleines Kind kann zum Beispiel<br />
keine Schuhe zubinden und ist sich dessen<br />
auch gar nicht bewusst. Man spricht von<br />
unbewusster Inkompetenz. Erst wenn das<br />
Kind das Zubinden erlernen soll, wird ihm<br />
klar, dass es das nicht kann. Das ist die<br />
zweite Phase, die sogenannte bewusste<br />
Inkompetenz. Im dritten Schritt, der Phase<br />
der bewussten Kompetenz, erlernt es das<br />
Schnüren, muss sich aber auf diese Tätigkeit<br />
noch sehr konzentrieren. Irgendwann<br />
funktioniert das Zubinden<br />
der Schuhe<br />
dann automatisch.<br />
Das nennt man<br />
dann unbewusste<br />
Kompetenz.<br />
Genauso verhält es<br />
sich mit unseren<br />
Essgewohnheiten.<br />
Mithilfe mentaler<br />
Übungen, Meditation<br />
oder NLP,<br />
also Kommunikationstechniken<br />
und<br />
Methoden zur Veränderung<br />
psychischer Abläufe in unserem<br />
Körper, kann man lernen, die negativen<br />
Angewohnheiten wieder ins Bewusstsein<br />
zu rücken, um sie im Anschluss aktiv zu<br />
verändern und neue positive Gewohnheiten<br />
aufzubauen. Dabei ist es wichtig,<br />
auch sein Selbstbild zu verändern. Wer so<br />
denkt und fühlt wie ein übergewichtiger<br />
oder unglücklicher Mensch, hat sich quasi<br />
darauf programmiert und wird alles tun,<br />
sich auch so zu verhalten. Wer glaubt, dass<br />
ihm immer nur schlimme Dinge zustoßen,<br />
dem werden in der Regel auch negative<br />
Dinge widerfahren. Was auf Dauer zu einer<br />
KOMPETENZENTWICKLUNG<br />
Sie erfolgt in vier Schritten von der unbewussten Inkompetenz<br />
bis zur unbewussten Kompetenz.<br />
Manifestation negativer Gedanken und<br />
eines negativen Selbstbilds führt.<br />
Doch selbst dann lassen sich durch regelmäßiges<br />
Training positive Veränderungen<br />
herbeiführen. Der Kreislauf ist dabei ganz<br />
einfach: Die Gedanken beeinflussen die<br />
Gefühle. Die Gefühle beeinflussen die Gewohnheiten.<br />
Die Gewohnheiten beeinflussen<br />
die Ergebnisse. Und diese wiederum<br />
beeinflussen die Gedanken. All das ergibt<br />
dann ein neues Selbstbild.<br />
INTUITIV ESSEN LERNEN<br />
WIE SCHLANKE<br />
Was für natürlich schlanke Menschen<br />
selbstverständlich ist, ist für viele von<br />
Diäten und falschen Regeln Verunsicherte<br />
schwierig zu deuten: Wann habe ich wirklich<br />
Hunger? Oder wann verführt nur Frust,<br />
Langeweile oder das Beisammensein<br />
mit anderen zum Essen? Um den wahren<br />
Hunger wieder besser einschätzen zu können,<br />
haben wir deshalb ein Essspektrum-<br />
Armband entwickelt, das unsere Teilnehmer<br />
während unseres intueat-Programms<br />
tragen. Anhand der Farben können sie<br />
nämlich ganz easy feststellen, an welchem<br />
Punkt des Hungergefühls sie sich gerade<br />
befinden. So fällt es ihnen leichter, nur bei<br />
90
Grafiken: Quelle: intuMIND<br />
MITHILFE VON FARBEN DIE HUNGERGEFÜHLE<br />
EINSCHÄTZEN LERNEN<br />
ZU HUNGRIG<br />
HUNGRIG<br />
wirklichem, körperlichem Hunger zu essen<br />
– ohne sich jedoch auszuhungern. Der rote<br />
Bereich zum Beispiel signalisiert ihnen,<br />
dass sie entweder zu lang mit der Mahlzeit<br />
gewartet oder andererseits beim Essen das<br />
Sättigungsgefühl missachtet haben. In die<br />
rote Zone sollten sie im Idealfall jedenfalls<br />
nicht kommen.<br />
Die Signale des Körpers mit der Zeit wieder<br />
besser wahrnehmen zu können, bedeutet<br />
zugleich, auch wieder mehr zu erkennen,<br />
was einem im Moment schmeckt und guttut.<br />
Und führt obendrein dazu, langsamer<br />
und achtsamer zu essen und bei einem<br />
angenehmen Sättigungsgefühl aufzuhören.<br />
Das schaffen keine äußeren Regeln und<br />
Vorgaben, wie sie bei Diäten oft dabei sind.<br />
SO FUNKTIONIERT DAS<br />
INTUEAT-PROGRAMM<br />
Das intueat-Programm ist ein 10-wöchiges<br />
Coaching, in dem man seine Gedanken,<br />
seine Gefühlswelt und seinen Körper in<br />
Bezug auf sein Essverhalten wieder in<br />
Einklang bringt. In den 5 Meilensteinen<br />
WOHLFÜHLBEREICH<br />
GESÄTTIGT<br />
ZU VOLL<br />
ESSSPEKTRUM<br />
Dank des Farbenspektrums auf dem Armband können die Teilnehmer des intueat-Programms<br />
leichter feststellen, wann sich wirklich hungrig sind und wann satt oder gar übersättigt.<br />
des Programms lernt man, seine unbewussten<br />
Blockaden aufzulösen und trainiert<br />
neue Gewohnheiten. Dafür erhalten<br />
die Teilnehmer gezielte Audio-Trainings,<br />
Aktivübungen, Video-Lektionen, ein begleitendes<br />
Workbook und psychologischen<br />
Support per Mail, Telefon und in Live-<br />
Chats durch speziell ausgebildete intueat-<br />
Coaches. Wir helfen den Teilnehmern<br />
dabei, dieses Thema ein für alle Mal für<br />
sich zu lösen und sich wieder rundum wohl<br />
mit ihrem Essverhalten zu fühlen. So können<br />
sie endlich wieder ihr Essen und ihr<br />
Leben genießen und ihr Wohlfühlgewicht<br />
langfristig erreichen.<br />
Falls Sie Interesse haben, das Programm<br />
kennenzulernen, schauen Sie gern in<br />
das kostenlose Schnupperpaket unter<br />
https://www.intueat.de/testen<br />
IMPRESSUM<br />
www.foodforum-magazin.de<br />
Eine Publikation von DoldeMedien<br />
Verlag GmbH<br />
Chefredaktion/Leitung Produkte:<br />
Christine Felsinger<br />
Textchefin: Birgit Leimbeck (FR)<br />
Redaktion:<br />
Merle Schonvogel, Inga Pfannebecker (FR)<br />
Kontakt: redaktion@eathealthy.de<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Yael Adler,<br />
Dr. Mareike Awe, Kerstin Hardt, Prof. Dr. Hans Hauner,<br />
Jonathan Kemper, Prof. Dr. Thomas Kurscheid,<br />
Prof. Dr. Claus Leitzmann, Ira Leoni (Fotografie),<br />
Dr. Antonie Post, Annette Sabersky, Prof. Dr. Clemens<br />
von Schacky, Dorothee Schaller, Martina Steinbach,<br />
Inge & Matthias Steiner, Simonetta Zieger<br />
Gestaltung, Repro und Produktion:<br />
Dolde Werbeagentur, 70327 Stuttgart,<br />
Frank Harm, Isabel Lipke, Marcel Bertsch,<br />
Georg Fröhlich (FM)<br />
Verlag:<br />
DoldeMedien Verlag GmbH,<br />
Naststr. 19B, 70376 Stuttgart, info@doldemedien.de<br />
Geschäftsführer: Tanja Herkert, Roland Hradek<br />
Verlagsleiterin: Tanja Herkert<br />
Stv. Verlagsltg./Ltg. Vermarktung:<br />
Christine Felsinger<br />
Anzeigenberatung:<br />
Flora Eulitz, Tel. 0711/55349-12,<br />
flora.eulitz@doldemedien.de<br />
Marit Böhmer, Tel. 0711/55349-198,<br />
marit.boehmer@doldemedien.de<br />
Anzeigen-Fax: 0711/55349-300<br />
Es gelten die Mediadaten <strong>2019</strong>.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druckunterlagen: Vanessa Pfeiffer,<br />
druckunterlagen@doldemedien.de<br />
Druck:<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH<br />
Leibnizstr. 5, 97204 Höchberg<br />
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ISSN: 2199-8396<br />
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eingesandte Manuskripte und Bildvorlagen keine<br />
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