Impetus27_CoverC
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Studium<br />
mit Hindernissen<br />
20<br />
Text Sophie Borchert, Johanna Wiele<br />
Foto Hasibe Lesmann<br />
Nicht jede und nicht jeder kann sich mit voller Kraft dem<br />
Studium widmen: Manche müssen sich besonders gut<br />
organisieren, weil ihr Leben von etwas anderem als der Hochschule<br />
bestimmt wird. Ein Leistungssportler, ein alleinerziehender<br />
Vater und ein Student mit einer Beeinträchtigung<br />
erzählen, wie sie an der Hochschule zurechtkommen.<br />
Jonas, der Leistungssportler<br />
Es ist morgens halb neun an einem kalten Novembertag. Jonas steht<br />
auf dem Anlieger des RC Allemannia am Ostufer der Außenalster.<br />
Er überprüft sein Ruderboot, dann geht es mit ruhigen Schlägen<br />
hinaus auf die nebelverhangene Alster. Die Temperatur liegt knapp<br />
über dem Gefrierpunkt. 18 Kilometer hat er heute auf dem Trainingsplan.<br />
Dafür rudert er von der Gurlitt-Insel über die Außenalster,<br />
durch den Alster-Kanal bis nach Ohlsdorf und wieder zurück.<br />
Begleitet wird er von seinem Trainer Sven in einem kleinen Motorboot.<br />
Das Training dauert etwas über eine Stunde. Mehr Zeit hat<br />
Jonas nicht, denn nach dem Training muss er schnell auf sein Rennrad<br />
steigen und zum Berliner Tor fahren.<br />
Jonas Ningelgen studiert Angewandte Informatik an der HAW<br />
Hamburg – und er ist Kaderathlet der Nationalmannschaft im Rudern.<br />
Wie schafft er es, Training, Studium und Arbeit unter einen<br />
Hut zu bringen?<br />
Jonas muss täglich zwischen Vorlesung und Training pendeln.<br />
Sein Tag beginnt mit der ersten Trainingseinheit auf der Alster oder<br />
im Landesleistungsstützpunkt Allermöhe. Die Nähe des RC Allemannia<br />
zum Berliner Tor war einer der Hauptgründe, warum er<br />
sich 2016 für die HAW Hamburg entschieden hat. Nach der Vorlesung<br />
radelt Jonas wieder zurück zur nächsten Trainingseinheit.<br />
Kraft und Ausdauer müssen täglich trainiert werden. Danach: Hausarbeiten<br />
schreiben und Essen für den nächsten Tag vorbereiten. Das<br />
Essen der Mensa würde zwar gut in seinen Ernährungsplan passen,<br />
aber Jonas hat nicht genug Zeit, um in Ruhe mit den Kommilitonen<br />
zu essen. Deshalb muss er sich seine eigene Lunchbox mitnehmen.