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Impetus 27 | 2019<br />
47<br />
Text Nina Laskowski<br />
Illustration Lisa Tegtmeier<br />
Eine Drohne, ein roter Ball, drei<br />
Studenten und eine Studentin: In der<br />
Fakultät Technik und Informatik<br />
konzipieren und entwickeln<br />
Studierende einen<br />
autonom fliegenden<br />
Lebensretter.<br />
Drohnen sind vielversprechende Technologien: Zukünftig<br />
könnten Paketdrohnen den Lieferverkehr von der Straße in<br />
die Luft verlegen – zumindest zu einem Teil. In London wird<br />
eine Drohne entwickelt, die erkennt, ob Mitarbeiter müde sind<br />
und die ihnen dann einen Kaffee bringt. An manchen Stränden<br />
werden bereits jetzt Drohnen zur Luftunterstützung bei Badeunfällen<br />
eingesetzt. Dabei fliegen die unbemannten Miniflieger<br />
voraus und liefern den Rettungsschwimmern ein erstes<br />
Bild vom Einsatzort.<br />
Vier Studierende der HAW Hamburg wollen so eine Rettungsdrohne<br />
jetzt noch weiter verbessern: Ihr Kopter soll<br />
nicht nur als fliegendes Auge dienen, sondern selbst erkennen,<br />
wo sich Menschen in Not befinden. Wenn also jemand<br />
weit vom Ufer entfernt ist oder an einer schlecht einsehbaren<br />
Stelle im Wasser in Not gerät, könnte die Rettungsdrohne der<br />
Studierenden eigenständig helfen, die Person schneller zu<br />
finden.<br />
Bisher werden Drohnen oft von Menschen mit Hilfe eines<br />
Controllers gesteuert – nicht so der unbemannte Miniflieger<br />
der Studenten. Die Steuerung der autonom fliegenden Rettungsdrohne<br />
wurde von dem Automatic Drone Aided Rescue-Team<br />
(ADAR) der Hochschule auf einen Laptop ausgelagert.<br />
An diesen werden dann sowohl die Position, die Höhe<br />
als auch Bilddaten in Echtzeit übertragen.<br />
Wenn also ein Notruf eingeht, legt der Mensch am Laptop<br />
ein 2500 Quadratmeter großes Suchgebiet fest und schickt<br />
die Drohne zum Einsatzgebiet. Im Suchgebiet fliegt die Rettungsdrohne<br />
dann in einem Zickzack-Muster über dem Gewässer.<br />
Mit Hilfe von Bilderkennung und künstlicher Intelligenz<br />
sucht die Drohne dann das Gebiet nach einem Schwimmer<br />
in Not ab – und meldet die Daten an den Laptop.<br />
Aktuell befindet sich der autonom fliegende Lebensretter<br />
der Studierenden noch ganz am Anfang seiner Entwicklung.<br />
Das bedeutet, dass das ADAR-Team noch keine Menschenleben<br />
rettet: Vielmehr üben sie, einen kopfgroßen roten Ball<br />
zu identifizieren. Dabei schwebt der Miniflieger in einer Höhe<br />
von rund 10 bis 20 Metern über einer Wiese im Hamburger<br />
Stadtpark und sucht eigenständig nach dem Ball.<br />
Das Drohnenprojekt wird sich allerdings noch über mehrere<br />
Semester erstrecken. Damit bekommen jetzt neue Studenten<br />
und Studentinnen die Chance, den fliegenden Lebensretter<br />
weiterzuentwickeln.<br />
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