2014/05 Kulmbacher Land
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er würde nicht gerne länger leben? Dass einem ausgerechnet Holz dazu verhelfen<br />
Wkann, würden wohl die wenigsten vermuten. Dass ein rein aus Holz, ohne jede<br />
Zusatzstoffe gebautes Haus die Gesundheit wesentlich verbessert, erläuterte bei einem<br />
hochinteressanten Vortrag mit dem Titel „Leben mit Holz“ vor kurzem in der voll besetzten<br />
Steinachtalhalle in Stadtsteinach Holzbau-Spezialist Erwin Thoma. Der Visionär aus dem<br />
Salzburger <strong>Land</strong> stellte dabei auch sein neues Buch „Die sanfte Medizin der Bäume“ vor.<br />
Erwin Thoma verblüffte die Zuhörer zunächst mit der höchst wissenswerten Mitteilung, dass Holz zu 99 Prozent aus Luft besteht, quasi<br />
eine zur Materie gewordene Luft darstellt. „Ein Baum in seiner ganzen Größe ist reine Luft“, versetzte er das Auditorium in Erstaunen.<br />
Dies sei kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, dass die größten Bäume über 130 Meter hoch werden und die dicksten einen Durchmesser<br />
von 16 Metern aufweisen. Zudem haben die Bäume unglaubliche Strategien entwickelt, um ihren Körper, der aus organischer Substanz<br />
besteht, möglichst lange zu erhalten. So gibt es Kiefern, die über 5000 Jahre alt werden und Fichten, die ein Alter von nahezu 10 000<br />
Jahren erreichen, und dies, obwohl sie Wind und Wetter ausgesetzt sind.<br />
Dabei sind sie in ständigem Kontakt mit den Mikroorganismen im Boden, die ihre wichtigsten Helfer darstellen und sie mit dem versorgen,<br />
was sie brauchen, sie dabei unterstützen, den Wettbewerb zu gewinnen, bei dem es darum geht, wer als erster seine Krone ausbreitet.<br />
Dabei findet alles in einem stetigen Kreislauf statt, das System, Müll und Abfall zu hinterlassen, gibt es in der Natur nicht.<br />
„Bäume kommunizieren in ganz hohem Maße auch mit uns“, stellte der Referent danach in den Raum. Sie beeinflussen unseren<br />
Herzschlag und unsere Immunsystementwicklung. In seinen Ausführungen fuhr er mit einer Reise in die Vergangenheit und in die<br />
Entwicklungs geschichte der Menschen fort. Diese war stets von Bäumen begleitet, sei es, weil Menschen vor Raubtieren darauf flüchteten,<br />
sie sich am Feuer, das Menschen aus Holz machten, wärmten, oder weil sie Häuser und Schiffe daraus bauten. „’Holz ist gut für<br />
dich!’ war schon immer die Botschaft“, erläuterte Thoma.<br />
Vor 25 oder 30 Jahren habe er nun begonnen, mit seinem Opa Holzhäuser zu bauen, in<br />
denen er sich heute noch total wohl fühle. Über 1000 Holzbauten hat der Fachmann in den<br />
vergangenen zehn Jahren mit seiner Firma weltweit in 33 Ländern von den Tropen bis<br />
nördlich des Polarkreises errichtet. Der Frage, warum er sich in den Holzhäusern so wohl<br />
fühle, ging er in all die Zeit nach. In Experimenten schliefen und lebten unterschiedlichste<br />
Menschen jeden Alters unter anderem in Bauten aus Holz in seiner reinsten Form, das<br />
heißt, es wurde weder Leim noch Chemie verwendet. Verdübelungen ersetzen jegliche<br />
Chemie. „Es gibt nichts wichtigeres als einen erholsamen Schlaf“, stellte der Holzbau-<br />
Spezialist zunächst klar. Damit sei man für Stresssituationen gut vorbereitet. Die<br />
Untersuchungen brachten nun Revolutionäres zutage: Das Herz-Kreislauf-System werde<br />
dramatisch beeinflusst und pro Minute spare der Körper in einem aus reinem Holz errichteten<br />
Schlafzimmer vier Pulsschläge. Da jeder Mensch in seinem Leben nur eine bestimmte<br />
Zahl von Pulsschlägen zur Verfügung hat, verlängern Bäume das Leben. „Das war<br />
damals eine Forschungssensation“, erinnerte sich der Redner zurück. Aber auch Krankheiten wie Allergien, Krebs oder Burn-Out, die<br />
die Ursachen oft im Stress haben, wirke man damit entgegen. Ein Schlafzimmer als ein heiliger Raum, das rein aus Holz bestehe, sei ein<br />
Geschenk der Bäume für die Gesundheit.<br />
Mittlerweile hat der Visionär, der früher oftmals belächelt wurde, viele Vorurteile nachhaltig entkräftet. Seine Holzbauten weisen eine<br />
mehrfach höhere Brandsicherheit auf als andere Bauten, die Auskühldauer ist eine vielfach längere. Somit könne man die Haustechnik<br />
minimieren und spare Kosten sowohl beim Heizen wie beim Kühlen. Holzbauten erreichen jede Schallschutzklasse, die man mit Stein<br />
erreichen könne. Man kann jeden Baustil verwenden, alle Materialkombinationen sind möglich, die Häuser sind erdbebensicher, hochwasserfest<br />
und strahlenabschirmend. Und auch das Dämmstoffthema sei einfach zu lösen, so Thoma. Führen viele der heutigen<br />
Wärmedämmungssysteme in wenigen Jahren zur Bildung von Kondensat und Schimmel, ist dies in seinen Holzbauten auch in 50 Jahren<br />
kein Problem. „Ich will Häuser bauen, die in 100 Jahren noch das wert sind, was jetzt dafür gezahlt wurde“, stellte Thoma klar. „Ich hoffe,<br />
es ist mir gelungen, ein Fenster in ihrem Herzen in diese Welt zu öffnen“, meinte er abschließend.<br />
Rainer Unger<br />
Die sanfte Medizin der Bäume:<br />
Gesund leben mit altem und neuem Wissen<br />
Bäume lassen jeden von uns gesünder<br />
und länger leben. Noch vor einigen<br />
Jahren galt die Heilkraft des Holzes als<br />
Volksmeinung, inzwischen ist ihr großer<br />
Nutzen auch von der etablierten<br />
Medizinforschung wissenschaftlich bestätigt.<br />
176 Seiten, erschienen im Servus-<br />
Verlag, 21,95 Euro<br />
Die geheime Sprache der Bäume:<br />
Und wie die Wissenschaft sie entschlüsselt<br />
Im Tagebuch der Bäume lesen, ihre Sprache<br />
verstehen lernen – das eröffnet eine neue, erfrischende<br />
Quelle im Leben. Auch<br />
Wissenschaftler beziehen neuerdings ihre<br />
Erkenntnisse aus den Bäumen, deren Modelle<br />
sich in der Evolution bestens bewährt haben.<br />
208 Seiten, erschienen im Ecowin-Verlag,<br />
21,90 Euro<br />
Das <strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> verlost 3 Bücher „Die sanfte Medizin der Bäume“. Wer gewinnen möchte<br />
beantwortet folgende Frage: Wie heißt der Autor des Buches? Post kar te oder E-Mail (verlosung@kulmbacherland.com)“<br />
(Einsen de schl.: 19.<strong>05</strong>.<strong>2014</strong>) an das Kulm bacher <strong>Land</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Fichtelberg<br />
10:00 Uhr Wanderung: Wollsack,<br />
Bärenfang, Teufelstisch - geheimnisvoller<br />
Waldstein. Treffpunkt:<br />
Parkplatz an der ehem. Therme in<br />
Neubau. Info: Gästeinfo, Tel.<br />
09272/97032<br />
Guttenberg<br />
20:30 Uhr FF Maierhof -<br />
Nachtwanderung mit Lagerfeuer.<br />
Treffpunkt: Feuerwehrhaus<br />
Maierhof<br />
Hof<br />
19:30 Uhr „Aufstieg und Fall der<br />
Stadt Mahagonny“ - Oper von Kurt<br />
Weill und Bertolt Brecht im theater<br />
hof, Großes Haus, <strong>Kulmbacher</strong> Str.<br />
5. Info-Tel.: 09281/7070290<br />
Kulmbach<br />
15:00 Uhr Café Clatsch, Waaggasse<br />
5, im Burggut - Bilder-Vortrag zum<br />
Thema: „Vom Musentempel zum<br />
Kulturbetrieb“. Referentin: Dr.<br />
Astrid Fick. Gäste sind herzlich willkommen<br />
Nürnberg<br />
18:30 Uhr Open Airs <strong>2014</strong> -<br />
Andreas Gabalier Live mit Band am<br />
ARENA Freigelände, Am<br />
Zeppelinfeld<br />
20:00 Uhr Tangerine Dream -<br />
Phaedra Farewell Tour <strong>2014</strong> in der<br />
Meistersingerhalle, Großer Saal.<br />
Info: 0911/414196<br />
20:00 Uhr Andreas Gabalier Open<br />
Air <strong>2014</strong> auf dem Arena Freigelände<br />
Stammbach<br />
19:30 Uhr Bürger- u.<br />
Schützengesellsch. Stammbach<br />
1848 e.V. - Preisverteilung<br />
Hauptschießen im Schützenhaus,<br />
Am Graben 3<br />
Waischenfeld<br />
09:00 Uhr Brauereiwanderung über<br />
Nankendorf (Brauerei Schroll) nach<br />
Breitenlesau (Brauerei Krug),<br />
Hochstahl (Brauerei Reichold),<br />
Heckenhof (Kathibräu) nach Aufseß<br />
(Brauereigasthof Rothenbach).<br />
Ankunft ca. 16.30 Uhr. Abfahrt<br />
68<br />
<strong>Kulmbacher</strong> <strong>Land</strong> im Mai