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Kaltern. Heimat des Kalterersee<br />
[<br />
MAGAZIN<br />
<strong>2019</strong><br />
ZEI T SCHRIFT D ER INIT I A T I V E<br />
F Ü R Q UAL I TÄT UND W EINKULT U R<br />
DER WEINW I R T SCH A F T K A L T E RN<br />
19.Jahrgang, <strong>2019</strong><br />
# NO.28
INHALT<br />
[ <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>,no.28<br />
FESTLEGUNG DerSüdtiroler Vernatsch p.10<br />
BLICKRICHTUNG Der Kalterersee in Südtirol p.18<br />
GRUNDLAGE Kaltern2018 p.20<br />
STAND DER DINGE Wiedie Menschen so ihr Wein p.22<br />
GRUNDLAGE Das neue Glas für den Kalterersee p.26<br />
GRABUNGEN Der Saltner –Amtsperson und Kunstfigur p.28<br />
GRABUNGEN Farnatsch, Geschlofene und Marzamin … p.32<br />
WISSENSWERTES Der Sommelier im Restaurant p.36<br />
KÜCHE &REZEPTE Teigtaschen mit Kalterer Plent, Kartoffeln, Graukäse und Speck p.38<br />
KURZPORTRÄT »Das Herzstückdes Südtiroler Weins ist Kaltern« p.40<br />
WEIN & KUNST Den Wein im Blick p.42<br />
IN MEMORIAM Josef Sölva p.52<br />
WEIN & KULTUR Weinmuseum, Termineund Südtiroler Weinakademie p.54<br />
IMPRESSUM [<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> m a g a z i n . Zeitschriftder Initiative für Qualität und Weinkultur <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> • Eintragung beimLandesgericht Bozen, Nr.9/<br />
01 vom04.05.2001 • Herausgeber: <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>Gen.mbH, Marktplatz 8, I-39052 KalternamSee an der Südtiroler Weinstraße • Verantwortlicher Direktor und<br />
redaktionelle Leitung: Herbert Taschler • Redaktionsbeirat: Sarah Filippi, Sylvie Frei, HerbertTaschler,KurtHöretzeder • Fotografen: Bildarchiv Tourismusverein<br />
Kaltern, Helmuth Rier,Südtiroler Weinmuseum Kaltern, GertrudBernard, Petra Mayr,Südtiroler Weinmuseum, Hermann Maria Gasser, Nora Sölva, Toni Jaitner,<br />
RichardLuggin, ErichObrist • Grafische Gestaltung: himmel. Studio für Design und Kommunikation, Scheffau/Innsbruck • Druck: Athesia DruckGmbH, Bozen.<br />
Änderungen und Irrtümer vorbehalten • ©03.<strong>2019</strong>
KOPFNOTE<br />
[ MAGAZIN<strong>2019</strong><br />
Kaltern alsVorbild<br />
„Wer nachKalterninSüdtirol fährtund sichmit den Menschen dortbeschäftigt,<br />
der erlebt einen vongegenseitiger Wertschätzung geprägten<br />
Mikrokosmos, dessen gesellschaftlicher Konsens durchaus das Zeug<br />
zum Vorbildhat:Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt, Tradition, Stolz,<br />
Liebe zur Heimat. Undausgezeichnete Weine.“ Michael Tempel bringt<br />
es in tempeltoday.de auf den Punkt. Zu dieser einzigartigen Entwicklung<br />
des bekanntesten Südtiroler Weindorfs hatauchdie Qualitätsinitiative<br />
<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>ganz wesentlichbeigetragen.<br />
Das neue <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><strong>Magazin</strong>, die „Zeitschriftfür Qualität und Weinkultur“,<br />
setzt entsprechende Zeichen: Im Mittelpunkt steht der Südtiroler<br />
Vernatschund mit ihm der Kalterersee, der sichauf dem Wegvom<br />
autochthonen Klassiker zum Nischenprodukt für Liebhaber mausert.<br />
Weiterezentrale Themen sind die teils ausgezeichneten Qualitäten des<br />
Kalterer WeinJahrgangs 2018 sowie das neue Glas für den Kalterersee.<br />
Der Saltner,eine der ungewöhnlichsten Figuren der Südtiroler Weinbaugeschichte,<br />
entführtindie Vergangenheit, ebenso wie ein Beitrag über<br />
„Farnatsch, Geschlofene und Marzamin“, die RebsorteninKalternum<br />
1800. Ein einladendes Kochrezeptmacht sichauf die Suche nachunserenkulinarischen<br />
Wurzeln. Unterhaltsame und anregende literarische<br />
und kulturelle Beiträge runden das Bild vonKalternund seiner Weinkultur<br />
ab.<br />
Viel Freude und Genuss<br />
mit dem neuen <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>2019</strong><br />
wünschen<br />
Sighard<br />
Rainer<br />
SighardRainer<br />
Präsident <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
HerbertTaschler<br />
Chefredakteur <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><strong>Magazin</strong><br />
Herbert Taschler
VORSPANN<br />
Bereits vor15Jahren hat <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>zusammen mit Glaskönig Riedel<br />
das erste KaltererseeWein Glas kreiert. Innovativ,vorausschauend und formvollendet –<br />
lautete damals die Devise. Ein neues Glas für den Kalterersee<br />
setzt nunmehr neue Zeichen für die Zukunft.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.4
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.5
EINSTIEG<br />
Sonntag, 28. Aprilvon 10 bis 18 Uhr<br />
Kalterer Weinwandertag<br />
Wenn der Frühling ins Land zieht und die Saison im WeindorfKaltern<br />
beginnt, wirdesZeit für den legendären Kalterer Weinwandertag. Die<br />
Weinproduzenten lassen in ihreKeller blickenund laden zum Verweilen<br />
ein. Bei einem gemütlichen Spaziergang kann manbei den Partnerbetrieben<br />
einkehren und das bunte Rahmenprogramm in Anspruch<br />
nehmen. Herrliche Weine, leckere Speisen und gesellige Musikgruppen<br />
sorgen für einen unvergesslichen Tag.<br />
Freitag, 10.Mai ab 20 Uhr, winecenter<br />
Kalterer Wineparty<br />
Bei der Kalterer Winepartystehen die<br />
edlen Weine der Kalterer Weinproduzenten<br />
im Mittelpunkt. Das winecenter<br />
bietetein stilvolles Ambiente, in dem<br />
Junge und Junggebliebene einen stimmungsvollen<br />
Abend in lockererAtmosphäregenießenkönnen.<br />
Kulinarische<br />
Genüsse dürfenbei der Kalterer Winepartynatürlichauchnicht<br />
fehlen. Ein<br />
DJ sorgt für feine Beats und die richtige<br />
Tanzlaune.<br />
Einwahrer<br />
Hochgenuss<br />
Unkompliziertund gesellig –das istder<br />
Kalterersee vom Kalterer See aus Kal-<br />
tern am See. Klingt irgendwie wie ein<br />
Schüttelreim, istaber ganz einfach: Das<br />
erste„Kalterersee“ istein Wein, ein Ver-<br />
natsch von leuchtend heller bis rubinro-<br />
Das zweite„Kalterer See“ istein See,<br />
wunderbar grünund voller Freizeitmög-<br />
lichkeiten. Und„KalternamSee“, das<br />
istder Ortaneben jenem See, durch und<br />
durch ein Weindorf–und ideal für einen<br />
terFarbe mit fruchtig-frischen Aromen.<br />
Genussurlaub.<br />
Bouquet<br />
desSüdens<br />
Essen &Trinken, April 2018<br />
Kalternist wohl dasschönste Weindorf<br />
der Region. Mit seiner langen Geschichte<br />
–die im 16.Jahrhundertbegann –und<br />
demStandortamKalterer See, ist<br />
es der perfekteAusgangsortfür eine<br />
Wein- oder Genussreise. Mehrmals im<br />
Jahr verwandelt sich derMarkplatz des<br />
Dorfesineine großeOpen Air-Bühne<br />
für Weinveranstaltungen. So auch bei<br />
Kalternganz in Rot, dem Event, an dem<br />
nach Herzenslustdie bestenRot<strong>wein</strong>e<br />
der Region degustiertwerden können.<br />
Besonderes Augenmerkliegt dabei auf<br />
dem Lokalmatador,dem Kalterersee-<br />
Wein. KreativeGerichte, die auf die ver-<br />
schiedenen Weinsortenabgestimmt sind,<br />
krönen den Abend.<br />
Migusto, Anna Büring, April 2018<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.6
Herbstfrische<br />
inKaltern<br />
Herbstfrische am Kalterer See –so<br />
wunderbar! Eine Region der Gegensätze.<br />
Hochburgdes Genusses. Hier trifftdas<br />
Alpine auf mediterrane Lebensart. Die<br />
kontrastreiche Berglandschafthat al-<br />
chillexenund<br />
lerhandzubieten,also:<br />
genießen.<br />
Julia Klüber vonSchluck,<br />
www.facebook.com/julia.kluber.1<br />
The heartof<br />
South Tyrol<br />
The glacier waterofLago di Caldaro<br />
sit atthe heartofthe Alto Adigewine<br />
appellation. Surrounded by impressive<br />
mountain peaksonall sides, theshalbasin<br />
at theperimeterofthe lake<br />
low createsaspecial subzone that is planted<br />
to Chardonnay, PinotGrigio, Pinot<br />
Bianco, Schiava Kalterersee and other<br />
varieties.<br />
Freitag, 31.Mai von19bis 23 Uhr, Marktplatz<br />
Kaltern ganz in Rot<br />
Die frischgekürten KaltererseeCharta<br />
Weine 2018 stehen bei der Veranstaltung<br />
Kalternganz in Rotgemeinsam<br />
auf einer Bühne und können vonden<br />
Weinliebhaberinnen und Weinliebhabernverkostetwerden.<br />
Neben dem<br />
fruchtigfrischen Lokalmatador,präsentieren<br />
die Kalterer Weinproduzenten<br />
eine Auswahl an weiteren hochwertigen<br />
Rot<strong>wein</strong>en und einige Rot<strong>wein</strong><br />
Raritäten. Erleben Sie einen geselligen<br />
Abend im Herzen vonKalternbei<br />
herrlichen Weinen und kulinarischen<br />
Köstlichkeiten.<br />
Dienstag,18. Juni von18bis 23 Uhr,Marktplatz<br />
Kaltern ganz in Weiß<br />
Kaltern<br />
als Vorbild<br />
Monica Larner,RobertParker’s<br />
Wine Advocate, Herbst 2018<br />
Wer nach KalterninSüdtirol fährtund<br />
sich mit den Menschen dortbeschäfder<br />
erlebt einen von gegenseitiger<br />
tigt,<br />
Wertschätzung geprägten Mikrokosmos,<br />
,dessen gesellschaftlicher Konsens<br />
durchaus das Zeug zum Vorbild hat:<br />
Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt,<br />
Tradition, Stolz,Liebe zur Heimat. Und<br />
ausgezeichnete<br />
Weine.<br />
Weiß<strong>wein</strong>e soweit das Auge reicht! Bei Kalternganz in Weiß erstrahlt<br />
der gesamte Markplatz in weißem Glanz. Noten vonheimischen Obstsorten,<br />
exotischen Früchten,Blumen und Gräsernliegeninder Luft.<br />
Die besten Kalterer Weiß<strong>wein</strong>e können von18bis 23 Uhrdegustiertwerden.<br />
Weinfachleute stehen zur Verfügung und freuen sichauf angeregte<br />
Gespräche über die Kalterer Weinwirtschaft. Unterhaltsame Musikgruppen<br />
und sommerliche Gerichte umrahmen die Kultveranstaltung.<br />
Michael Tempel, www.tempeltoday.de<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.7
EINSTIEG<br />
Do., 5. &Fr.,6.Sept. 18 bis 23 Uhr,Marktplatz<br />
Kalterer Weintage<br />
Kino im<br />
Bahnhof<br />
Ganz nachdem Motto „Ein ganzes<br />
Dorf wirdverkostet“ ladendie Kalterer<br />
Weinproduzenten zur Verkostung im<br />
historischen Zentrum vonKalternein.<br />
Über 150Weine, leckere Speisen und<br />
ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm<br />
bilden den Mittelpunkt dieser<br />
WeinKulturWoche. Nicht fehlen darf<br />
dabei der KaltererseeWein, der mit<br />
seinem frischen und einladenden GeschmackWeinkenner<br />
und Weinliebhaber<br />
begeistert.<br />
Samstag, 5.Oktober,10bis 18 Uhr, Marktplatz<br />
Kalterer Weinkulinarium<br />
ForumMusik<br />
Der Herbst zieht ins Land, die letzten Traubenwerden geerntetund die<br />
Blätter verfärbensich. Am Marktplatz im WeindorfKalternwirdnochmals<br />
richtig gefeiert. Edle Tropfen und herbstliche Gerichte machen<br />
das Kalterer Weinkulinarium zu einem Fest für alle Sinne. Die Kalterer<br />
Weinproduzenten und die gastronomischen Betriebe mit dem roten<br />
Punkt, sowie die Kalterer Bauernjugend, der Kalterer Bauernmarkt und<br />
verschiedene Musikgruppen, laden zum Genießen und Verweilen ein.<br />
Direkt am Ortseingang des Weindorfes<br />
Kalternbefindet sichdas Kino im<br />
Bahnhof. Der Filmtreff Kalternnutzt<br />
das neu restaurierte Gebäude des ehe<br />
Bahn, um ein abwechslungsreiches<br />
maligen Bahnhofes der Überetscher<br />
Kinoprogramm für alle Altersgruppen<br />
zu präsentieren. Neben 35mmFilmen<br />
werden hier auch3DFilme gezeigt. Im<br />
komfortablen Kinosaal trifftmodernste<br />
Technik auf ein einmaliges historisches<br />
Ambiente.<br />
Das vollständige Programm findetsich<br />
unter www.filmtreff-<strong>kaltern</strong>.it<br />
Der Verein ForumMusik wurde vor 20<br />
Jahren gegründetund organisiertjähr<br />
lichmehrereerlesene Konzerte. Die<br />
Konzerte auf hohem Niveau fördern<br />
die<br />
örtliche Musikszene und stellen einen<br />
wichtigen Bestandteil des kulturellen<br />
Lebens in Kalterndar.<br />
www.forum-musik.it<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.8
WEIN & K ULTUR<br />
Von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>–<br />
FürSie.<br />
Sie erhalten die hier vorgestellten Produkte bei <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> im Bürodes Tourismusvereins<br />
KalternamSee am Marktplatz in Kaltern, sowie bei den Mitgliedsbetrieben der Qualitätsinitiative.<br />
NähereInformationen: www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
Das<br />
<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>Glas<br />
Das vonRiedel kreierte KaltererseeGlas<br />
mit demSchriftzug <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>,verpackt<br />
in edlem Karton,natürlichmit typischer<br />
Kalterer Weinbegleitung. Fest steht:Nicht<br />
nur der Kalterersee, sondern alle Weine<br />
aus Kalternentfalten sichbesondersgut,<br />
wennsie im <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>Glas kredenzt<br />
werden.<br />
(→ ImGeschenkskarton 2Stück€22,)<br />
Der „Kalterer Plent“<br />
Lange Zeit stand im heutigen Weindorf<br />
Kalternein Getreide im Mittelpunkt des<br />
Dorflebens: der Mais. Früher allgegenwärtig,<br />
dann zumeist verdrängt, gedeiht der<br />
Mais jetzt wieder in Kaltern: EinGrundstückamSee<br />
wurde gepachtetund durch<br />
fleißige Bauernund Helfer bewirtschaftet.<br />
Der ideale Begleiter zu einem guten Glas<br />
KaltererseeWein. (→ €5,–)<br />
Weinführer &<br />
Weinwegweiser<br />
Der Weinführer bieteteine genaue<br />
Darstellung des Anbaugebietes von<br />
Kalternund beleuchtetneben dem geologischen<br />
auchden kulturgeschichtlichen<br />
Hintergrund. Im Mittelpunkt stehen die<br />
Weine aus Kaltern, in ihrenverschiedenen<br />
Ausprägungen und Qualitäten. Abgerundetwirddie<br />
Darstellung durch die Beschreibung<br />
der Partnerbetriebe. (→ €5,–)<br />
Der Weinwegweiserstellt alle Partnerbetriebe<br />
von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> vorund präsentierteinen<br />
beliebten Spazierweg–<br />
den Weinweg.<br />
Weinlesen in Kaltern<br />
Auf Einladung von <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> ist vor<br />
einigen Jahren ein besonderes Buchent<br />
Kurzgeschichten zum Thema<br />
standen:<br />
Wein. Ein Sammelband verschiedenster<br />
Erzählungen bekannter Autorinnen und<br />
Autoren–etwaAlfred Komarek,Sabine<br />
Gruber und Franzobel –rund um die Kal<br />
Weinkultur.<br />
tererWeinwirtschaftund<br />
Ein Muss für KalternLiebhaber! (→ €10,–)<br />
Ältereund neuereBauten<br />
Der Wein prägt die Architektur und<br />
unser Ortsbild. Zwei Broschüren erzählen<br />
vonder historischen Architektur Kalterns<br />
ebenso wie vonder zeitgenössischen.<br />
Denn neben den wunderschönen historischen<br />
Bauten im „Überetscher Stil“<br />
ist in der Gegenwart auchvon einem<br />
„Architekturwunder“ Kalterndie Rede.<br />
(→ €2,–)<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.9
FESTLEGUNG<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.10
[Der<br />
Südtiroler<br />
Vernatsch<br />
VomautochthonenKlassiker<br />
zumNischenproduktfür Liebhaber<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.11
FESTLEGUNG<br />
[ Der Südtiroler Vernatsch<br />
Vomautochthonen Klassiker zum Nischenprodukt für Liebhaber<br />
Mit 750Hektar liegen knapp14Prozentder<br />
Südtiroler Weinbaufläche inder Marktgemeinde<br />
Kaltern. Die Weinbergeerstrecken sich von<br />
den frühen LagenamKalterer See(215mü.d.M)<br />
bishinaufauf dieKalterer Höhe aufknapp<br />
700 Meter über demMeeresspiegel.<br />
TEXT<br />
HerbertTaschler<br />
Die einen rümpfendie Nase, wenn sieein Glas vonihm vorsichhaben. Die anderen<br />
verehren und lieben ihn als den einzig echten und typischen Südtiroler<br />
Trinkgenossen. Die Rede ist vomVernatsch –dem Wein, der wie kein zweiter<br />
die Geschichte des Weinlandes Südtirol geprägt hat.<br />
1970 warennoch68Prozent der Südtiroler Rebfläche mit Vernatschbestockt,<br />
heute sind es nur mehr knappe 15 Prozent, wenigerals 800 Hektar.Trotzallem<br />
aber sorgt der Vernatschwieder für neue und lebhafte Diskussionen.<br />
Der bekannteste Südtiroler Rot<strong>wein</strong>. Auch wenn ihre Vergangenheit und ihr<br />
Alter weitgehend im Dunkeln liegt, mit ihren verschiedenen Spielarten ist die<br />
Vernatschrebe eine der ältesten einheimischen Rot<strong>wein</strong>sorten Südtirols. Undsie<br />
ist seit jeher die Grundlage der bekanntesten Südtiroler Rot<strong>wein</strong>e, vomKalterersee<br />
über den St. Magdalener bis hin zum Meraner und Bozner Leiten. Früher waren<br />
Mittervernatschund Tschaggelevernatschoder Kleinvernatsch, Grauvernatsch<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.12
»Der Vernatschlässt sich wie kaum einanderer Wein<br />
nahezu mitallen Speisenkombinieren und kann zu<br />
vielenGelegenheiten serviert werden.«<br />
und Kugelevernatschund wie all die vermeintlichen Familienmitglieder heißen,<br />
im WeinbergimMischsatz vertreten.<br />
In den 1950erJahren begann ein gezielter Anbau des ertragreichen Groß oder<br />
Edelvernatsch–bis hinzur großen Weinkrise der 1980erJahre, die für den Zusammenbruchder<br />
traditionellen Vernatschmärkteinder Schweiz, in Österreichund in<br />
Deutschland verantwortlichwar.Und auchdafür,dass so mancher treue Vernatschtrinker<br />
sichWeinen aus anderen Anbaugebieten zugewandt hat.<br />
Die Renaissance des Vernatsch. Im Frühjahr 2008 wurde in Kalternzum ersten<br />
Mal eine Verkostung des neuen Jahrganges der verschiedenen KaltererseeWeine<br />
von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>veranstaltet. Die Vereinigung „Kalterer Weintage“ hat es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, diesen Wein mehr ins Rampenlicht zu stellen. „Es muss wieder<br />
in werden, einen Kalterersee zu trinken“, wünscht sichArthur Rainer,der Präsident<br />
der „Kalterer Weintage“. Die Qualitätsoffensive„Kalterersee Charta“trägt<br />
das ihredazu bei, um den Kalterersee als modernen, einladend frischen, leichten,<br />
bekömmlichen und geselligen Alltags<strong>wein</strong> zu präsentieren.<br />
Die nationale und internationale Presse hat den Vernatschebenfalls neuentdeckt.<br />
Die ersten „Drei Gläser“ des „GamberoRosso“ haben den Vormarsch des<br />
Südtiroler Vernatschverstärkt und den Wein endgültig aufs Podest der großen<br />
Weinwelt geholt.Während es 2011 als erster St. Magdalener der2009ervom Bozner<br />
Pfannenstielhof in den Olympder italienischen Weinwelt geschaffthat, ging die<br />
begehrte Auszeichnung 2012 erstmals auchaneinen Kalterersee: den Puntay 2010<br />
der Erste +Neue in Kaltern. Seitdem finden sichSüdtirols Vernatsch<strong>wein</strong>ealljährlichunter<br />
den ausgezeichneten Weinen.<br />
Christoph Schulte schreibt im deutschen Fachmagazin „essen &trinken“ im<br />
Juli 2008 unter dem Titel „Die Renaissance des Kalterersee“: „Die als ‚angestaubt‘<br />
verrufene Traditionstraube Vernatschist zurück. Fruchtig, frischund kraftvoll<br />
stellt sie sichden Newcomernauf internationalem Parkett.“<br />
Viele Südtiroler Kellermeister und Weinbauernarbeiten seit Jahren verstärkt<br />
auf die Hochwertigkeit der Vernatschprodukte hin. Dabei werden ertragsreiche<br />
Spielarten wie der GroßvernatschimAnbau zurückgestellt. Verstärkt wirdauf<br />
kleinbeerige Varianten gesetzt. Die Ertragsmengen proHektar werden reduziert<br />
und mit neuer Kellertechnik wirddas Potential des Vernatschstärker herausgearbeitet.<br />
Mit Aufgeschlossenheit in die Zukunft. Weltweit erleben fruchtbetonte, frische<br />
Rot<strong>wein</strong>e als zurückhaltende, leichte und elegante, aber charakterstarke und<br />
einladend trinkige Weine nicht nur als Speisenbegleiter eine neue Renaissance.<br />
Südtirol besitzt mit dem Vernatscheinen großartigen Vertreter dieses traditionsreichen,<br />
regionalen und zugleichmodernen Weinstils.<br />
Am besten schmeckt der Vernatsch, wenn er nochjung ist. Aber nichtnur.<br />
Einige JahreFlaschenreifemachen so manchen guten Vernatscherst so richtig<br />
spannend. Die Serviertemperatur soll zwischen 12 und 15 Grad Celsius, und<br />
damit niedriger wie bei anderen Rot<strong>wein</strong>en, liegen: kühl aber nicht kalt. Undwas<br />
nochwichtig ist:Der Vernatschlässt sichwie kaum ein anderer Wein nahezu mit<br />
allen Speisen kombinieren und kann zu vielen Gelegenheiten serviertwerden.<br />
Der Tipp auf einem Südtiroler VernatschWeinbrief darfruhig beherzigt werden:<br />
„Der Vernatschpasst zu allen Speisen hervorragend. Wegen seiner Bekömmlichkeit<br />
ist er aber auchaußerhalb der Mahlzeiten empfehlenswert.“<br />
HerbertTaschler<br />
Südtiroler Vernatsch<br />
gestern–heute –morgen<br />
Athesia2018<br />
HerbertTaschler<br />
Weinjournalistund<br />
Buchautor<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.13
FESTLEGUNG<br />
[Der Südtiroler Vernatsch<br />
Vomautochthonen Klassiker zum Nischenprodukt für Liebhaber<br />
Andrea Moser<br />
KellermeisterKellerei Kaltern<br />
Der<br />
Vernatsch<br />
der<br />
Zukunft<br />
Welche Rolle soll der Vernatschin<br />
ZukunftinKalterns Weinbergen<br />
spielen? Wiesollder typische<br />
Kalterersee schmeckenund wie<br />
soll es mitihm weitergehen?<br />
Kalterns Kellermeister undWeinproduzenten<br />
über diezukünftige<br />
Rolle desKaltererseeund des SüdtirolerVernatsch…<br />
Der Kaltererseeverkörpert<br />
unser Lebensgefühlam<br />
Kalterer See<br />
Die Anbaufläche des Kalterersee wirdauchinZukunftweiter<br />
zurückgehen. Unser Ziel ist es, sie von<br />
derzeit 125Hektar auf unter 100Hektar zu reduzieren.<br />
Dennochist und bleibt der Kalterersee für die Kellerei<br />
Kalterndie wichtigste Sorte.<br />
Bei der Rodung konzentrieren wir uns auf Anlagen<br />
mit niedriger Qualität, um jene Weinberge, die gute<br />
und ausgezeichnete Ergebnisse liefern, nochbesser<br />
betreuen zu können. Die teilweise nochvorhandenen<br />
Weine in der Literflasche und im Billigsegment werden<br />
in den nächsten Jahren vollständig verschwinden.<br />
Der Vernatschist unser Identifikationsmerkmal: Er<br />
verkörpertunserePositionierung, unser Lebensgefühl<br />
am Kalterer See, unbeschwerten Trinkgenuss, die<br />
Kunst der Leichtigkeit …<br />
Die Zukunftdes Vernatschliegt sicher im Weinberg.<br />
Es ist zwar nochnicht allzu sehr nachaußen hin sicht<br />
die Wiedergewinnung der alten Genotypen. Das bedeu<br />
tetinZukunftkleinereBeeren mit wenigerErtragund<br />
einer höheren Konzentration, ohne dabei die Leichtig<br />
keit und den Trinkgenuss des Vernatschzuverlieren.<br />
Im Weinberg versuchen wir,auchandereAnbauformen<br />
in Betracht zu ziehen,wie etwa die GuyotErziehung. Unser<br />
bar,aber unsereBemühungen konzentrieren sichauf<br />
Kalterersee muss die Arbeit im Weingut wiederspiegeln,<br />
das heißt, er sollte ein größeres Alterungspotential haben,<br />
in Verbindung mit einer ausgeglichenen, erfrischenden<br />
Säure. Einleichter und ausgewogener Einsatz des Holzes<br />
beim Ausbau des Weines kann dazu beitragen. Eine gezielte<br />
Mazerationwährend der Gärung hat das Ziel, grüne Noten<br />
zu vermeiden und die frische Frucht zur Geltung zu bringen.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.14
Wir glauben an den Vernatsch<br />
Ich gebe dem Vernatschdurchaus eine Chance für die<br />
Zukunft. Vorallem auf dem heimischen Markt sehe<br />
ich die Möglichkeit, ihn im 7/10lBereichzufestigen.<br />
Sobald der Name vonden UNIFlaschen verschwindet,<br />
steigt seine Wertigkeit und damit auchdie Akzeptanz.<br />
Ich hoffe, dass der Vernatschinden nächsten Jahren<br />
zu einem neuen Image findetund somit weiter Bestandunseres<br />
Sortiments und der Südtiroler Weinkulisse<br />
teil<br />
bleibt.<br />
ZuBeginnmeiner beruflichen Tätigkeitals Keller<br />
beim Ritterhof in KalternimJahr1993 lag<br />
meister<br />
der Vernatschanteil in der Kellerei bei fast 85 Prozent.<br />
Deshalb bin ichsehr gut mit ihm vertraut. In den<br />
letzten Jahren ist auchbei uns der Vernatschanteil<br />
stetig geschrumpft. Dem versuchen wir entgegenzu<br />
Image und Anteil der Sorte zu verbessern<br />
steuernsowie<br />
und auszubauen.<br />
Wirglauben in unserem Betrieb an den Vernatsch<br />
und seineZukunftund errichten auchdeshalb wieder<br />
eine neue Vernatschanlageinunserem betriebseigenen<br />
Weingut in der Lage Putzmauer in Kaltern. Aufeinem<br />
knappen Hektar pflanzen wir verschiedene Vernatsch<br />
der neuerenGeneration im gemischten Satz.<br />
klone<br />
Im Erziehungssystem wechseln wir vonder Pergel<br />
auf den Drahtrahmen. Dadurch erhoffen wir<br />
erziehung<br />
uns etwasdichtereund farbintensivereWeine, ohne<br />
dabei die Eleganz eines guten Vernatschzuverlieren.<br />
Weiters hoffen wir,damit auchdas Problemmit der<br />
Kirschessigfliege etwaszuentschärfen.<br />
ImKeller setzen wir auf eine kühlereVergärung und<br />
eine moderate Maischebewegung, um die Fruchtigkeit<br />
der VernatschWeine zu verbessernund diese mehr in<br />
den Vordergrund zu stellen.<br />
Für die Zukunftwünsche ichmir einen dezentfruch<br />
mit leichter Gerbstoffstruktur,guter<br />
tigenVernatsch<br />
Fülleund vorallem guter Trinkigkeit, welche die Lust<br />
auf ein zweites Glas Wein weckt.<br />
Hannes Bernard<br />
KellermeisterRitterhof<br />
Matthias Hauser<br />
KellermeisterCastelSallegg<br />
Totgeglaubteleben länger<br />
Die Jahreder schlechten Vernatschqualitätensind<br />
vorbei. Nach vielen Jahrzehnten der Probleme kann<br />
undmuss es nun gelingen, in nächster Zeit den Wandel,<br />
welcher bereits voreinigen Jahren begonnen hat,<br />
abzuschließen. Die Rebsorte muss wieder den ihr angemessenen<br />
Platz und die ihr zustehende Wertschätzung<br />
erhalten.<br />
Durch dieRodung großerWeinbergflächen entwickelt<br />
sichdas Verhältnis Angebotund Nachfrage wieder<br />
zugunsten des Vernatsch. Manmuss jetzt nur konsequent<br />
den Wegweitergehen. Auch liegtesinder Verantwortung<br />
der Betriebe, die Vernatschtrauben angemessen<br />
zu vergüten. Nursokann die starke Rodungswelle<br />
verlangsamt werden.<br />
Wichtig wirdesauchsein, dass all die Unternehmungen<br />
in Richtung Qualität auchmedial richtig kommuniziertwerden,<br />
um alte Vorurteile zu eliminieren.<br />
Der Vernatschbedeutetfür das Weingut Castel<br />
Sallegg Herzblut und Identität. Die Rebsorte, in welcher<br />
wir auchein gutes Wachstumspotential sehen,<br />
wirdbereits seit vielen Jahrzehnten angebaut und spielt<br />
eine wichtige Rolle für das Weingut. Dies hat man mit<br />
der Anpflanzung vonneuen Vernatschanlagen im Jahr<br />
2007unterstrichen und gezeigt. In den Weinbergen<br />
liegt die Herausforderung darin, alte Qualitätsanlagen<br />
zu erhalten und Flächen mit schwachem Potential zu<br />
eliminieren oder neu zu bepflanzen.<br />
Durch die Qualitätsoffensiveder letzten Jahreist<br />
es gelungen, den Wein nochtypischer und ausdrucksstärkerzuproduzieren.<br />
Füruns soll der Vernatschaber<br />
auch in Zukunftein leichter,bekömmlicher Rot<strong>wein</strong><br />
sein, welcher mit feingliedrigem Gerbstoff ein gutes<br />
Alterungspotential mitbringt.<br />
Durch die moderne Kellertechnik ist es möglich,<br />
den Wein unterschiedlichzuinterpretieren. Diese<br />
individuelle Interpretation der einzelnen Produzenten<br />
sollte meiner Meinung nachmöglichund gleichzeitig<br />
erwünscht sein.<br />
Wichtig wäre es allerdings, im Weinbezeichnungsrechtbeim<br />
Prädikat „Kalterersee“ Klarheit zu schaffen.<br />
Die Literflasche muss der Vergangenheit angehören<br />
und die Bezeichnung „Auslese“ abgeschafftwerden, da<br />
sie in sehr vielen Fällen mehr für Verwirrung sorgt als<br />
einen Mehrwert bringt.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.15
FESTLEGUNG<br />
[ Der Südtiroler Vernatsch<br />
Vomautochthonen Klassiker zum Nischenprodukt für Liebhaber<br />
Einenerstklassigen Vernatsch<strong>wein</strong><br />
zu „komponieren“ isteine ständige<br />
Herausforderung<br />
Aufdie Frage,wie ichdie Zukunftder Sorte Vernatsch<br />
sehe, ist meine überzeugte Antwort: Ichwürde sie<br />
eigentlichpositiv sehen, wenn ihnnicht immer wieder<br />
unsereeigenen Leute schlechtreden würden. Genau<br />
hier sehe ichdas große Problem für die Zukunft: In der<br />
Wertschätzung und Vermarktung unseresVernatsch.<br />
WirSüdtiroler Produzenten müssen positiv und geschlossen<br />
hinter unserer Traditionssorte stehen.<br />
Fürmichist der Vernatsch„DER WEIN“. Ichtrinke<br />
ihnbevorzugt, da er durch seine milde Säure, die feinen<br />
Gerbstoffeund den moderaten Alkoholgehalt einfach<br />
Spaß beim Trinkenmacht undsichmit so gut wie jeder<br />
Speise kombinieren lässt. In der warmen Jahreszeit<br />
bietetersichgeradezu an, kalt genossen zu werden.<br />
AusdiesenGründen sehe ichfür den Vernatschinden<br />
geeigneten Anbaulagen eine gute Zukunft. Den hohen<br />
Stellenwert, den ichihm beimesse, erkennt man schon<br />
gleichdaran, dass in meinem Betrieb der Vernatschanteil<br />
bei zirka 50 Prozent liegt. Diesen Stellenwertsoll<br />
er auchinZukunftbehalten, liegt unser Hof dochim<br />
Herzen des klassischen KaltererseeAnbaugebietes und<br />
somit in einer der Ideallagen dieser Rebsorte.<br />
Einen erstklassigen Vernatsch<strong>wein</strong>, mankönnte<br />
schon sagen zu komponieren, ist eine ständigeHerausforderung.<br />
Es braucht die Spitzenlage. Während der<br />
Vegetationszeit will er stets gepflegt werden, mehr als<br />
jede andereRebsorte. Auch im Weinausbau gehörter<br />
sicherlichzuden absolut schwierigsten Sorten. Trotzall<br />
dieser Schwierigkeiten kommt für michnur der traditionelle<br />
Rot<strong>wein</strong>ausbau mittels klassischer Maischegärung<br />
und bevorzugter Lagerung im großen Holzfass in Frage.<br />
Undwas für michnochganz wichtig ist:Ein Vernatsch,<br />
speziell einKalterersee, muss in der Farbehellrubinrot<br />
sein.<br />
Georg Morandell<br />
Weingut Dominikus<br />
Thomas Pichler<br />
Weingut T. Pichler<br />
DieZukunft einer<br />
Südtiroler Weingeschichte<br />
Als „Freier Weinbauer“ inmitten des klassischen<br />
KaltererseeAnbaugebietes im Überetschbin ichmit<br />
der Rebsorte Vernatschaufgewachsen.<br />
Der Vernatschhat in seinen bestehenden Weinberg<br />
Die beweist er durch seine Einzigartigkeit.<br />
flächen seine Berechtigung in der Südtiroler Weinszene.<br />
Seit meiner eigenen Betriebsgründung im Jahre<br />
2003 beschäftige ichmichsowohl im Weinbergals auch<br />
im Keller intensiv mit der Sorte Vernatsch. DerProzent<br />
40 Prozent –indreiverschiedenen Variantenausgebaut,<br />
falls es der Jahrgang erlaubt.<br />
anteil in meinem eigenen Betrieb beläuftsichauf ca.<br />
Ichbin ein Verfechter für die Reinsortigkeit des<br />
Kalterersee, um dem Wein die nötige Eleganz und Saf<br />
vermehrtinguten Südtiroler Blauburgundernantreffen.<br />
Den Erfolg sehe ichfür dieses authentische Produkt<br />
im leichten, frischen Rot<strong>wein</strong> am heimischen und na<br />
tionalen Markt –auchals Bereicherung zum aktuellen<br />
Weiß<strong>wein</strong>hype.<br />
tigkeit zu verleihen, so wie wir es in den letzten Jahren<br />
In einer Toplage, die sonst auchfür kräftige Rot<strong>wein</strong>e<br />
geeignetist, können vom„leichten Rot<strong>wein</strong>“<br />
konstant die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.<br />
Neben der klassischen Variante überzeugt michineini<br />
können bei richtiger Handhabung sehr facettenreiche,<br />
fruchtige Rosé<strong>wein</strong>e produziertwerden. Die milde<br />
gen Einzellagen der Ausbau als RoséVersion. Im Keller<br />
Säureder Sorte verleiht dennötigen Trinkfluss. In<br />
sehr gutenJahren und in geeigneten Weinbergen sehe<br />
ichaucheine Riserva Option mit ein bis zweijähriger<br />
Holzfasslagerung und Potential für besonders kräftige<br />
Weine als spannende Möglichkeit.<br />
Die VernatschInterpretation der Zukunftsehe ich<br />
„for all seasons“: im fruchtigen, leichten Rot<strong>wein</strong>, der<br />
durch seineEleganz und feine Aromatik überzeugt. In<br />
Zusammenarbeit mit der Gastronomie kann dieses typi<br />
Kücheeingebaut<br />
sche, regionale Produkt hervorragend in die heimische<br />
werden.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.16
MitStolz zumVernatschstehen<br />
Wirsind große Verfechter der Sorte Vernatsch. Er<br />
ist ein Teil unserer Geschichte. Ein leicht gekühlter<br />
Kalterersee, insbesondereanwarmen Sommertagen, ist<br />
einfachspeziell. Je nachAusbau kann dieser Wein wie<br />
kein anderer zu sämtlichen Gerichten getrunken werden.<br />
Unser Betrieb liegt mit 25 Prozent Vernatschanteil<br />
klar über dem Durchschnitt der Südtiroler Vernatsch-<br />
Anbaufläche. In unseren Weinbergen befinden sich<br />
zum Teil nochalte Pergeln, die in den 1950er-Jahren<br />
gepflanzt wurden und ausgezeichnete Qualität produzieren.<br />
Als wir vorfünf Jahren eine weitereVernatschanlage<br />
zum Teil auf Spalier erstellt haben, hörte man<br />
schon hie und da: „Jaz spinntr komplett“.<br />
Natürlich, die Sorte hat heute nochdie geringste<br />
Rendite gegenüber anderen. Sie ist sehr empfindlich<br />
wasPeronosporaund Oidium betrifft. Zudem stellt uns<br />
die Kirschessigfliege voreine neue große Herausforderung.<br />
Nichtsdestotrotzwerden wir an dieser einzigartigen<br />
Sorte weiterhin festhalten.<br />
Wasdie Weinqualität anbelangt, versuchen wir mit<br />
einer eigenen Aromatik zu punkten. Gerade die alten<br />
Reben bringen sehr vielschichtige, interessante Weine<br />
hervor. Vonder Menge her sind die alten Exemplare<br />
naturgemäß starkreduziertund vonFülle und konzentrierten<br />
Aromen geprägt. Bei Neuanlagen pflanzen wir<br />
wieder spezielle kleinbeerige Klone.<br />
Im Keller wirdmit ausgesuchten Hefen und kontrollierten<br />
Gärtemperaturen gearbeitet. Der Vernatsch<br />
soll schon eine gewisse Krafthaben und trotzdem seine<br />
Trinkigkeit und Eleganz nicht verlieren. Der Vernatsch<br />
derZukunftbraucht eigentlichnicht viel anders auszusehen.<br />
Es gibt mittlerweile in Südtirol ausgezeichnete<br />
Qualitäten, die sehr unterschiedlichinihrer Machart<br />
und Herkunftsind. Somit hat jeder Endkonsument die<br />
Qual der Wahl.<br />
Der Vernatschbraucht bei uns und über die Grenzen<br />
hinaus einfacheinen besseren Stellenwert. Die Weinwirtschaftsollte<br />
erkennen, dass dieser autochthone,<br />
Wein so nirgends auf der Welt zu finden ist und ihn dementsprechend<br />
mit Stolz präsentieren. Das wünschen wir<br />
uns.<br />
DieschwierigsteRebsorte<br />
im Anbau<br />
HelmuthZozin<br />
Director &Winemaker Manincor<br />
Als Bioproduzenten ist für uns der Vernatscheindeutig<br />
die schwierigste Rebsorte im Anbau. Er ist eine Mimose<br />
und extrem anfällig auf Peronospora, Oidium und Botrytis,<br />
vonder Kirschessigfliege ganz zu schweigen.<br />
Wirbetreiben auf unserer ganzen Wirtschaftsfläche<br />
von50Hektar biodyamische Bewirtschaftung. Beim<br />
Vernatschversuchen wir,den alten Rebbestand zu<br />
erhalten und mit viel Handarbeit zu gesunden reifen<br />
Trauben zu kommen.<br />
Damit die Vernatschtrauben wirklichausreifen und<br />
dabei nocheine knackige Schale haben, muss alles stimmen.<br />
Trotzdes enormen Aufwandes ist es schwierig,<br />
einen dementsprechenden Preis dafür zu bekommen.<br />
Insofernwirddie Sorteauchweiterhin einen schweren<br />
Stand haben.<br />
Im Weingut Manincor haben wir 2,4 Hektar Vernatschinder<br />
Lage Keil und einen knappen Hektar in<br />
der Lage TatzenschroatimAnbau.Diese Fläche möchten<br />
wir eigentlichhalten.<br />
Im Ausbau setzen wir auf Spontangärung im Holzbottichund<br />
anschließenden Holzausbau im großen Fass.<br />
In meinen Augen wirdder VernatschinZukunftzu<br />
einer Randkuriosität, und hoffentlichirgendwann eine<br />
rare Spezialität. Je reinsortiger der Vernatschseinsoll,<br />
desto schwieriger ist dies zu erreichen.<br />
Den Vernatschder Zukunftwünsche ichmir mit<br />
leuchtendem Rubinrot,sauber und fruchtig in der Nase,<br />
saftig und trinkig am Gaumen.]<br />
Andreas und Thomas Unterhofer<br />
Weingut Unterhofer<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.17
BLICKRICHTUNG<br />
[DerKalterersee<br />
in Südtirol<br />
Rebflächen und Erträge des Kalterersee DOC<br />
im VergleichzuallenRebsorten in Südtirol<br />
1.644 ha<br />
119.626 hl<br />
1.290 ha<br />
89.305 hl<br />
1.001,31 ha<br />
80.147 hl<br />
769,71 ha<br />
57.058 hl<br />
2.545,40 ha<br />
191.662 hl<br />
2.175 ha<br />
180.168 hl<br />
360.325 hl<br />
341.403 hl<br />
325.677 hl<br />
342.736 hl<br />
321.589 hl<br />
5.316 ha<br />
5.331,80 ha<br />
400.822 hl<br />
5.002,40 ha<br />
5.091,20 ha<br />
4.956,17 ha<br />
5.067,39 ha<br />
1978<br />
1983 1988 1993 1998<br />
2003<br />
[ <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.18
Aktuelle<br />
Auszeichnungen<br />
Andi Sölva<br />
Kalterersee Sea 2016 und 2017<br />
a Vitae–3,5Reben/Viti<br />
5.152,66 ha<br />
5.242,94 ha<br />
5.318,06 ha<br />
Baron Di Pauli<br />
Kalterersee Kalkofen 2016<br />
a Vernatschcup –Vernatschdes Jahres 2016<br />
Castel Sallegg<br />
Kalterersee Bischofsleiten 2017<br />
a Doctor Wine by Danielle Cernilli –92Punkte<br />
a Falstaff 2018/<strong>2019</strong>–93 Punkte<br />
314.500 hl<br />
345.790 ha<br />
273.693 hl<br />
Dominikus<br />
Kalterersee Dominikus 2016<br />
a Vernatschcup –Vernatschdes Jahres 2017<br />
Kellerei Kaltern:<br />
Kalterersee Pfarrhof 2016<br />
a James Suckling –91Punkte<br />
a Vini Buoni d’Italia –Golden Star<br />
a GamberoRosso–3Bicchieri<br />
a Bibenda –5Grappoli<br />
a Espresso –Tra ivinidacomprare<br />
Kalterersee Leuchtenberg2016<br />
a GamberoRosso2018 –Premio Qualitá/Prezzo<br />
Kalterersee Quintessenz 2017<br />
a GamberoRosso–3Bicchieri<br />
a GamberoRosso–PremioSpeciale Qualitá/Prezzo<br />
Kalterersee Kunst.stück2016<br />
a Falstaff –93Punkte<br />
a RobertParker–93Punkte<br />
Klosterhof:<br />
Kalterersee Plantaditsch2017<br />
a Vernatschcup –Vernatschdes Jahres 2017<br />
a Vini buoni d’Italia 2018 –LaCorona<br />
Ritterhof<br />
a GamberoRosso–2Bicchieri<br />
a Luca Maroni Anuario dei MirioriVini Italiani –<br />
88 Punkte<br />
a Vini Buoni d’Italia –Tre Stelle<br />
518,41 ha<br />
39.456 hl<br />
2008<br />
326,54 ha<br />
29.076 hl<br />
400,8 ha<br />
29.000 hl<br />
2013 2017<br />
WeinGut Seppi<br />
Kalterersee pelagium 2016<br />
a Vernatschcup –Vernatschdes Jahres 2018<br />
T. Pichler<br />
Kalterersee Olte Reben 2017<br />
a GamberoRosso<strong>2019</strong>–Premio Qualitá/Prezzo<br />
Kalterersee Olte Reben 2016<br />
a GamberoRosso<strong>2019</strong>–Premio Qualitá/Prezzo<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.19
GRUNDLAGE<br />
[Kaltern<br />
2018<br />
Ansprechende<br />
Weineund<br />
teilsausgezeichnete<br />
Qualitäten<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.20
»KaltererseeWeine präsentieren sich<br />
mitintensiven Kirscharomen und feinem<br />
Tanninausgesprochen saftig.«<br />
Jakob Nicolussi-Leck, Weingut NicolussiLeck<br />
Der Weinjahrgang 2018 überzeugtinKalterntrotzeiniger<br />
witterungsbedingten Schwierigkeiten mit ansprechenden<br />
Weinen undteils ausgezeichneten Qualitäten.<br />
TEXT<br />
Jakob Nicolussi-Leck<br />
Das Jahr 2018 startetenacheinem nassen Winter<br />
etwasspäter,aber sehr vielversprechend. Aufgrund<br />
einer optimalen Bodenfeuchte hatten wir<br />
Weinbauernkeine Winterschäden zu beklagen.<br />
Auch Spätfröste konnten aufgrund des etwas<br />
späteren Austriebes und einer bereits warmen<br />
Witterung nicht aufkommen. Im Gegenteil: Die<br />
warmeund feuchte Witterung im April und Mai<br />
führte zu einer überdurchschnittlichraschen Vegetationsphase<br />
und einer sehr frühen Rebblüte.<br />
Bereits Ende Mai wardie Blüte in den meisten<br />
Weingüternabgeschlossen und man konnte sich<br />
bereits auf ein frühes Erntejahr einstellen.<br />
Zahlreiche Niederschläge und lange Blattnassperioden<br />
im Mai stellten eine große Herausforderung<br />
für die Weinbauerndar.Pilzkrankheiten,<br />
vorallem Peronosporaund Oidium, mussten in<br />
Schachgehalten werden. Auch derJuni warnoch<br />
voneinigen Regenfällen gekennzeichnet, bis<br />
sichabMitte des Monats das Wetter umstellte<br />
und der Regen ausblieb. Dies bremste das bis<br />
dahin mancherorts eher starke Wachstum ein<br />
und die Rebentwicklung schritt zügig voran. Bis<br />
EndeJuni warendie Traubengeschlossen und<br />
sogar erste weiche Beeren warenzufinden, wodurch<br />
in der Entwicklung auf das frühe Jahr 2017<br />
aufgeschlossen wurde.<br />
Richtiges Sommerwetter im Juli –an22Tagen<br />
wurde die 30GradMarke erreicht –ließ die Traubenreifen<br />
und zeigte sichvielversprechend für<br />
die Weinqualität. In den trockenen Lagen musste<br />
mit gezielter Bewässerung der Wasserhaushalt<br />
reguliertwerden. Ein Hagelschlag am 5. Juli in<br />
der Kalterer Lage Feld richtete teilweise großenSchaden<br />
an, konnte aber durch diefleißige<br />
und aufwendige Handarbeit der Weinbauern<br />
teilweise kompensiertwerden. Auch derAugust<br />
brachte sehr heißes Wetter und bereits Ende des<br />
Monats konnte in den frühesten Lagen mit der<br />
Lese begonnen werden –eineWochen früher<br />
als im Vorjahr. Eine Regenphase am letzten Augustwochenende<br />
kamnicht gerade zur Freude<br />
derWeinbauernund ließ mancherorts Graufäule<br />
aufkommen.<br />
Der September und Oktober zeigten sichdagegenvon<br />
ihrer besten Seite: Kaum Regenfälle,<br />
tagsüber Temperaturen vonbis zu 30 Grad sowie<br />
kühle Nächte im Oktober warenfür die Weinqualität<br />
entscheidend. Nicht nur die spätreifenden<br />
Sorten Cabernet, Merlotund Lagrein profitierten<br />
vondiesem „goldenen Herbst“. Auch unsere<br />
Vernatsch und KaltererseeWeine konnten von<br />
diesem einzigartigen Wetter profitieren. Lediglichdie<br />
Kirschessigfliege brachte gegen Ende<br />
der Reifewieder Probleme mit sich. Sie wirdeine<br />
Herausforderung bleiben. Mitte Oktober warder<br />
Großteil der Ernte abgeschlossen.<br />
Das Weinjahr 2018 bleibt nicht gerade als das<br />
einfachste in Erinnerung. Weresschaffte, die<br />
Pilzkrankheiten und das Wachstum in Schach<br />
zu halten sowie den Ertrag im Sommer zu regulieren,<br />
kann voneiner hervorragenden und<br />
ansprechenden Weinqualität sprechen. Die<br />
Weiß<strong>wein</strong>e, vorallem Weißburgunder,Sauvignon<br />
und Gewürztraminer zeigen sichmit<br />
ausgeprägter,komplexer Aromatik sowie mit<br />
Frische und Lebendigkeit sehr vielversprechend.<br />
Vernatsch und KaltererseeWeine präsentieren<br />
sichmit intensiven Kirscharomen und feinem<br />
Tannin ausgesprochen saftig. Die schweren Rot<strong>wein</strong>e<br />
wie Cabernet, Merlotund Lagrein werden<br />
aufgrund ihrer ausgezeichneten Qualität in den<br />
nächsten Jahren aufhorchen lassen und uns in<br />
Erinnerung bleiben.]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.21
STAND D ER DINGE<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
Wiedie Menschen<br />
so ihrWein<br />
Nichts verbindet dieMenschen<br />
so sehr wieder Genuss –und davon<br />
hatdas Weindorf Kaltern am See<br />
so einigeszubieten.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.22
TEXT<br />
Sylvie Frei, <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
KalternamSee –ein Weindorfwie es im Bilderbuchsteht.<br />
Aber damit nicht genug: Kaltern<br />
am See ist eines der schönsten Weindörferder<br />
Welt. Der bekannteste See, eine traumhafte Reblandschaft,<br />
Obstgärten, Olivenbäume und bunt<br />
bepflanzte Spazierund Wanderwege soweit das<br />
Auge reicht. Der wärmste Badesee der Alpen ist<br />
ein Treffpunkt für Urlaubende und Einheimische,<br />
Sportler/innen, Naturliebhaber/innen und Genießer/innen.<br />
Die pittoreskeLandschaftdient zu jeder Jahreszeit<br />
als ideales Fotomotiv.ImFrühling, wenn die ersten<br />
warmen Sonnenstrahlen das Gebietinein buntesBlütenmeer<br />
verwandeln,imSommer,wenn<br />
alle Wiesen und Wälder in sattem Grün erstrahlen<br />
und im Herbst, wenn sichdas Reblaubrot verfärbt.<br />
Jasogar im Winter.Wenn eine glitzernde Schneeschicht<br />
die Landschaftbedeckt und im Ortszentrum<br />
die Lichter bei „Weihnachten in Kaltern“<br />
leuchten, ist das Weindorfeinfachnur romantisch<br />
und wunderschön. Das Lebensgefühl am Kalterer<br />
See wirdvon den Einheimischen an die Gäste<br />
weitergegeben und so entsteht eine gute Stimmung.<br />
Gäste und Einheimische leben im Einklang<br />
miteinander und knüpfen Freundschaften fürs<br />
Leben. Bei einem gemeinsamen Glas Kalterersee<br />
Wein werden Heimat geteilt und Geschichte und<br />
Traditionen weitergelebt. Die mediterranalpine<br />
Kücheund somit Genuss pur,setzen all dem die<br />
Krone auf.<br />
KalternimGlas<br />
Genuss bedeutetFreude und Wohlbefinden. In<br />
Kalternist dies schon lange ein Begriff, denn der<br />
KaltererseeWein vermittelt genau diese Lebensfreude<br />
und das Wohlbefinden. Es ist ein geselliger,angenehmerRot<strong>wein</strong>,<br />
der trinkig und leicht<br />
zugänglichist. Aromen vonKirschen, Erdbeeren,<br />
Veilchen und Mandeln sowie sein einzigartiger<br />
und unverwechselbarer Geschmackverwöhnen<br />
die Genießerinnen und Genießer.Nicht umsonst<br />
trinken die waschechten Kalterer täglichein Gläschen<br />
des leichten Rot<strong>wein</strong>es zum Essen oder in geselliger<br />
Runde. Der Lokalmatador ist ein Wein für<br />
jede Tageszeit und für jeden Anlass. Aufgrund der<br />
hohen Qualität ist er nicht nur im Inland, sondern<br />
auchimAusland sehr beliebt. Um die erstklassige<br />
Qualität zu garantieren unddie Weinproduzenten<br />
anzuspornen, stets auf höchstem Niveau zu produzieren,<br />
wurde die KaltererseeCharta ins Leben gerufen.<br />
Die Charta isteine Selbstverpflichtung der<br />
Weinproduzenten, die vorgeschriebenen Richtlinien<br />
einzuhalten und somit im Weinbergund<br />
imKeller beste Arbeit zu leisten. Dabei werden<br />
Themen wie die Lagen, die Reben, der Ertrag, der<br />
Keller,die Verkostung und der Auftritt geregelt.<br />
Jährlichfinden drei Blindverkostungen statt, bei<br />
welchen Weinfachleute die KaltererseeWeine verkostenund<br />
bewerten. Wenn der Wein überzeugt,<br />
darferdas kreisrunde, rote Qualitätssiegel auf<br />
der Kapsel tragen. Alle KaltererseeChartaWeine<br />
können bei der Veranstaltung Kalternganz in Rot<br />
verkostet werden.<br />
Kalternauf dem Teller<br />
Der KaltererseeWein spiegelt das Kalterer Terroir<br />
imGlas wieder.Das Terroir kann manaber auch<br />
auf dem Teller wiederfinden. Der Kalterer Plent ist<br />
mindestens genauso typischfür das Gebiet, wie der<br />
Wein. Das traditionelle Maisgericht wurde früher<br />
bis zu fünf Mal am Tagverspeist, im Weinbergund<br />
auchzuhause galt es als Klassiker in der Küche.<br />
Der goldgelbe Maisgries ist mittlerweile sowohl<br />
in der Alltagsküche als auchinder Gastronomie<br />
wiederzufinden und wirdtraditionell zubereitet,<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.23
STAND D ER DINGE<br />
aber auchgerne neu interpretiert. Die Einwohner<br />
identifizieren sichmit dem KaltererseeWein und<br />
dem Kalterer Plent und genießen die Spezialitäten<br />
bei den Weinveranstaltungen. Beim Kalterer<br />
Weinwandertagtischen viele Produzenten selbst<br />
den Kalterer Plent auf und servieren dazu den<br />
KaltererseeWein, welcher sichimmer wieder als<br />
idealer Speisenbegleiter beweist. Aber auchbei<br />
der Kalterer Wineparty, bei Kalternganz in Rot,<br />
Kalternganz in Weiß, bei den Kalterer Weintagen<br />
und beim Kalterer Weinkulianrium kann mansowohl<br />
den Wein, als auchden Plent verkosten.<br />
Wein undGlaskultur<br />
in Kaltern<br />
Bei den vielen Veranstaltungen stehen natürlich<br />
die herrlichen Weine im Mittelpunkt und werden<br />
vonden Produzenten persönlichzum Verkosten<br />
angeboten. Um eine hochwertige Verkostung zu<br />
ermöglichen, wirdeine entsprechende Auswahl<br />
an Weinen, welche gut temperiertund in einem<br />
geeigneten Glas angeboten werden, benötigt. Vor<br />
über zehn Jahren setzte <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>mit demeigens<br />
kreierten KaltererseeGlas im WeindorfStandardsimBereichGlaskultur<br />
–ein wichtiger Schritt<br />
in der qualitativen Entwicklung der Weinkultur<br />
in Kaltern. Die Partnerschaftmit dem weltweit<br />
bekannten Glashersteller Riedel besteht seit den<br />
Anfängen der Initiative. Gemeinsam wurde neben<br />
dem KaltererseeGlas eine kompletteGlasserie<br />
für die Gastronomie geschaffen.<br />
Nunist es an der Zeit, den nächsten Schritt zu<br />
gehen und den neuen Bedürfnissen nachzugehen.<br />
Wiederum gemeinsam mit der FirmaRiedel<br />
wurden bei einem Workshop verschiedene Gläser<br />
analysiertund bewertet,umgemeinsamdas perfekte<br />
Glas für den Lokalmatador auszuwählen. Das<br />
Ergebnis ist ein hochwertiges Glas aus der neuen<br />
Produktserie der FirmaRiedel. Wieschon das<br />
erste Kalterer Weinglas überzeugt auchdas neue<br />
KaltererseeGlas als Universalglas, das für verschiedene<br />
Weine genutzt werden kann.Das neue<br />
Glas für den Kalterersee ist beiden Mitgliedsbetrieben<br />
von<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>zufinden und wirdnatürlichauchbei<br />
den Veranstaltungen eingesetzt, um<br />
den Weinliebhaberinnen und Weinliebhaberndie<br />
bestmögliche Verkostung zu garantieren. ]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.24
P ARTNERBETRIEBE<br />
Weinproduzenten<br />
& Vinotheken<br />
<strong>wein</strong>haus PUNKT<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com/<strong>wein</strong>haus<br />
AndiSölva<br />
www.andisoelva.com<br />
Baron Di Pauli<br />
www.barondipauli.com<br />
Castel Sallegg<br />
www.castelsallegg.it<br />
Weingut Dominikus<br />
www.dominikus.it<br />
JosefBrigl<br />
www.brigl.com<br />
Kellerei Kaltern–<br />
Vinothek/winecenter<br />
www.kellerei<strong>kaltern</strong>.com<br />
www.winecenter.it<br />
Kettmeir<br />
www.kettmeir.com<br />
Weingut Klosterhof<br />
www.<strong>wein</strong>gutklosterhof.it<br />
Weingut Lieselehof<br />
www.lieselehof.com<br />
Luggin –Steffelehof<br />
www.lugginsteffelehof.com<br />
Weingut Nicolussi-Leck<br />
www.<strong>wein</strong>gutnicolussileck.it<br />
Manincor<br />
www.manincor.com<br />
Weingut Morandell<br />
www.<strong>wein</strong>gutmorandell.com<br />
Weingut Niklas<br />
www.niklaserhof.it<br />
Oberpreyhof<br />
www.oberpreyhof.it<br />
Weingut Peter Sölva<br />
www.soelva.com<br />
Weingut Prälatenhof<br />
www.praelatenhof.it<br />
Ritterhof<br />
www.ritterhof.it<br />
Weingut Seeperle<br />
www.seeperle.com<br />
WeinGut Seppi<br />
www.seppi.wine<br />
Bio-Bauernhof St. Quirinus<br />
www.stquirinus.it<br />
Weingut Steflhof<br />
www.steflhof.it<br />
Weingut T. Pichler<br />
www.thomaspichler.it<br />
Tröpfltalhof<br />
www.bio<strong>wein</strong>hof.it<br />
Weingut Unterhofer<br />
www.<strong>wein</strong>gutunterhofer.com<br />
Walter Schullian<br />
wwww.lacuswine.com<br />
Vinothek Battisti<br />
Tel. +390471963 299<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
Hotel Das Badl <br />
Genuss &Romantikhotel<br />
www.hotelbadl.com<br />
Das Wanda <br />
www.daswanda.com<br />
Dissertorihof cccc<br />
www.dissertorihof.com<br />
Lifestyle- &Designhotel<br />
Gius la Residenza <br />
www.designhotel<strong>kaltern</strong>.com<br />
Haus am Hang <br />
www.hausamhang.it<br />
Hotel Hasslhof <br />
www.hasslhof.com<br />
Jagdhof–Torgglkeller S<br />
www.torgglkeller.com<br />
Kalterer See Hof <br />
www.kaltereseehof.com<br />
Lärchenhof ccc<br />
www.laerchenhof.com<br />
Leuchtenburg <br />
www.leuchtenburg.it<br />
Hotel Masatsch <br />
www.masatsch.it<br />
Panorama Hotel <br />
www.designhotelpanorama.com<br />
Parc Hotel am See S<br />
www.parchotel.cc<br />
Garni-Hotel Peterlinhof <br />
www.peterlinhof.it<br />
Premstalerhof cccc<br />
www.premstalerhof.com<br />
Remichhof <br />
www.remichhof.it<br />
Schlosshotel Aehrental <br />
www.schlosshotel.it<br />
Seehotel Ambach <br />
www.seehotelambach.com<br />
Seeleiten <br />
www.seeleiten.it<br />
Siganatenhof ccc<br />
www.siganatenhof.it<br />
Sonnleitenhof <br />
www.sonnleitenhof.it<br />
Hotel Thalhof am See <br />
www.thalhof.it<br />
Torgglhof <br />
www.torgglhof.it<br />
Traubenhof cccc<br />
www.traubenhof.it<br />
Wastlhof cc<br />
www.wastlhof<strong>kaltern</strong>.com<br />
Gasthof Weißes Rössl <br />
www.weissesroessl<strong>kaltern</strong>.com<br />
Weingut Windegg cccc<br />
www.windegg.it<br />
Gastronomie<br />
&Genuss<br />
Seegarten<br />
www.seegarten.it<br />
Goldener Stern<br />
www.goldenerstern.org<br />
GretlamSee<br />
www.gretlamsee.com<br />
Panholzer<br />
www.panholzer.com<br />
Philiaz<br />
www.philiaz.com<br />
Restaurant Ritterhof<br />
www.restaurantritterhof.it<br />
Seehofkeller<br />
www.seehofkeller.com<br />
Siegi’sEssen &Trinken<br />
www.siegis.it<br />
Weinschmiede<br />
Tel. +39366 8190299<br />
Konditorei Alex<br />
www.konditoreialex.com<br />
Kalterer Bauernmarkt<br />
www.<strong>kaltern</strong>.com/bauernmarkt<br />
Zur Linde<br />
www.dorfgasthauszurlinde.com<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.25
GRUNDLAGE<br />
[Dasneue<br />
Glas fürden<br />
Kalterersee<br />
Weinkultur<br />
undGlaskultur<br />
in Kaltern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.26
»Mit demneuen <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>Glasvon Riedel<br />
präsentieren wirein sehr spezielles Werkzeug für<br />
großartigenWeingenuss, dasineinem Workshop<br />
gemeinsamerarbeitetwurde.«<br />
GeorgRiedel<br />
TEXT<br />
Karl Morandell<br />
Inspiriertvon den sortentypischen Gläsernherausragender europäischer Weinbaugebiete,<br />
entwickelte <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>gemeinsam mit der FamilieRiedel ein<br />
elegantes Stielglas –das KaltererseeWeinGlas: Ein Glas, das die Qualität und<br />
Typizität unseres KaltererseeWeines nochbesser zum Ausdruckbrachte.<br />
Vomneuen Glas begeistert, setzten immer mehr Kalterer Gastronomiebetriebe,<br />
die Kellereien und Weingüter auf das neue Glas, dessen Siegeszug begann. Über<br />
die Jahrewurde das Sortiment um Gläser für Cabernetund Blauburgunder erweitertund<br />
mit Wasserund Sektgläsernabgerundet. Beeindruckt vonden neuen<br />
Gläsernund ihren positiven Einflüssen setzten mehr und mehr Betriebe auf die<br />
KaltererseeGlasSerie.<br />
Ein Genusstipp:<br />
Halten Sie beim Trinken<br />
alle Gläser,vor allem aber<br />
Weingläser,immer am Stil<br />
fest.Dies dient dem perfekten<br />
Trinkgenuss, da Gläser frei von<br />
Fingerabdrückenund Fettrückständenbleiben.<br />
Zudem wird<br />
der Wein nichterwärmt.<br />
Der richtige Wein im richtigenGlas. Ein entscheidender Durchbruchinder<br />
Geschichte des Kalterersee. Wurdeder geliebte Wein in der Vergangenheit doch<br />
sehr oftnochimkleinen Römerglas randvollserviert. Heute werden unsereKalterer<br />
Weine –vom typischen Dorfgasthaus bis ins beste Restaurant –imrichtigen<br />
Glas serviert. Fürviele eine Selbstverständlichkeit, damals eine herausragende<br />
Leistung.<br />
Das Streben nachQualität hat unseren KaltererseeWein in den letzten Jahren<br />
stetig weiterentwickelt. Die Typizität und Charakteristik des Vernatschwerden<br />
gekonnt in den Vordergrund gerückt. Seit nunmehr zwei Jahren wirdunser<br />
KaltererseeWein ausschließlichin7/10 Flaschen abgefüllt. Zahlreiche Auszeichnungen<br />
und Preise rücken den Kalterersee medienwirksam in den Vordergrund.<br />
Ein neues Glas für den Kalterersee. All diese Entwicklungen sowie das stetige<br />
Streben nachQualität, haben <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>zusammen mit den Mitgliedsbetrieben<br />
dazu veranlasst,ein neues KaltererseeGlas zu entwickeln.<br />
Innovativ,charakteristischund alltagstauglichsind nur einige der Eigenschaften,<br />
die die Basis für das neue Glas bilden. Ziel wares, ein Glas zu kreieren, welches<br />
dem KaltererseeWein ein perfektes GenussErlebnis bietet: Ein Glas, zart,<br />
wie die blumig, fruchtigen Noten vonVeilchen und roten Beeren in perfekter Symbiose<br />
mit dem saftig, runden Abgang.<br />
Gleichzeitig soll das Glas auchunsereherausragenden Weiß<strong>wein</strong>e gekonnt in<br />
Szene setzen. Die Wahl fiel, nacheinigen Workshops zusammen mit der Firma<br />
Riedel, auf ein höheres und bauchigeres Glas. Das Glas hat eine Höhe von<br />
247,5mmund einen Durchmesser von97mm, der in der Kuppa des Glases erreicht<br />
wird. Die Bodenplatte ist mit einem Durchmesser von92mmetwas kleiner.Das<br />
Gewicht des Glases liegt bei ca. 140g.Die Gläser werden aus hochwertigem Kristallglas<br />
miteiner entsprechend hohen Transparenz und Brillanz gefertigt.<br />
Unser neues Glas soll den Qualitätsgedanken des Weindorfs Kalternrepräsentieren<br />
und dem Kalterersee die ideale Bühne bieten –sei es beiden Weinveranstaltungen<br />
am Marktplatz oder beim gemütlichen Glas Kalterersee an der Theke.]<br />
Karl Morandell<br />
HGV-Ortsobmann<br />
Kaltern<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.27
GRABUNGEN<br />
Saltnerfigurine<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.28
[DerSaltner –<br />
Amtsperson und<br />
Kunstfigur<br />
Eine der ungewöhnlichsten Figuren<br />
derSüdtirolerWeinbaugeschichte<br />
TEXT<br />
BrigitteStrauß, Südtiroler Weinmuseum<br />
Mit strengem Blick begrüßt der Saltner im Südtiroler Weinmuseum<br />
die Besucherinnen und Besucher.Die beeindruckende, mit Federn<br />
geschmückte und mit Fuchsbälgen behangene Gestalt taucht auchbei<br />
verschiedenen An<br />
lässen im Südtiroler Weinbaugebietauf: etw<br />
abeim<br />
„Traubenfest“ in Meran, dem „Weinfest“ in Kalternoderbei der „Letzten<br />
Weinfuhre“ in Girlan. Dabei handelt es sichumdie folkloristischen<br />
Überreste einerder vi<br />
elleichtinteressantesten, mit Sicherheit aber ungewöhnlichsten<br />
Figuren der Südtiroler Weinbaugeschichte. Das Weinmuseum<br />
stellt sie in den Mittelpunkt eines zweijährigen Forschungsprojektes<br />
mit dem Titel „Der Saltner –Amtsperson und Kunstfigur“. Der<br />
Startschuss dazu fiel im Dezember 2018.<br />
DerSaltner als Amtsperson. Das Bedürfnis nachSchutz vorGrenzfrevel<br />
undErntediebstahlführte in der Landwi<br />
rtschaftzur Herausbildung<br />
vonspezialisierten Flurwachen, zu denen auchder Weinberghüter<br />
zu zählen ist. Diese lassen sichfür alle größeren Weinanbaugebiete Europasnachweisen<br />
und sind im deutschsprachigen Raum unter verschiedenen<br />
Bezeichnungen bekannt, etw<br />
aals „Hiata“inOstösterreichoder<br />
als „Wingert oder Herbstschütze“ in Südwestdeutschland. Die in den<br />
Südtiroler Weinbaugebieten übliche Benennung „Saltner“ bezeichnete<br />
ursprünglichimwestlichen Tirolganzallgemein einen Flurwächter.<br />
Undbis heute hat sichder BegriffinKastelruthoder am Ritten als Bezeichnung<br />
für Al<br />
mhirten erhalten.<br />
In Tirolfindetder Saltner in den Weistümern,das sind Aufzeichnungen<br />
vonRechtsgewohnheiten, und in Saltnerordnungen vonder Frühen<br />
Neuzeit bis ins 20. Jahrhundertherauf Erwähnung. Seine Aufgabe<br />
bestand darin, die Weingüter und die heranreifenden Traubenseines<br />
Zuständigkeitsgebietes, auchHut oder Riglgenannt, vorBeschädigung<br />
und Zugriffzuschützen. Seine Dienstpflichten und Rechte warenin<br />
den Saltnerordnungen im Detail festgelegt. Das Gebiet, das er überwachen<br />
musste, wargenau definiert. Die Ar<br />
beit warein 24StundenJob.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.29
GRABUNGEN<br />
[Der Saltner –Amtsperson und Kunstfigur<br />
Der Saltner schlief im Weinberg,ineiner Saltnerhütte. Seine<br />
zeitlich befristete Tätigkeit begann mit der Traubenreife und<br />
endete mit dem Abschluss der Ernte. Zunächst musste er<br />
seinen Hutbezirkvorbereiten, indem er beispielsweise schadhafte<br />
Zaunstellen mit Hilfevon Dornensträucherninstand<br />
setzte oder die Wege, die durch die Weinberge führten, mit der<br />
„SaltnerPratz“sperrteoder den Wegwi wes, um aus dem Verbotsgebiet herauszu<br />
einer grob zugeschnittenen Hand aus Holz, verkommen.<br />
Hatte das Wimmen, die Traubenernte, begonnen, kamen<br />
für den Saltnerneue Aufgaben hinzu. Er musste mehrmals täglichden<br />
Wimmern, den Erntearbeitern, die Rebmesser wetzen.<br />
Mit Hilfevon Signalinstrumenten wi<br />
ePfeifen, Signalhörnern oder Pistolen,<br />
rief der Saltner Verstärkung herbei. Schüsse aus der Saltnerpistole sollten auch<br />
die Vögelverscheuchen. Außerdem spielten sie bei verschiedenen Bräuchen eine<br />
Rolle: In Schenna begleiteten die Schüsse das Feierabendläuten vorSonn und Feiertagen.<br />
In Naturns signalisierten sie das Ende des Wegeverbots, sobald ein Acker<br />
gewi<br />
mmtwar.<br />
Bis in die 1830erJahrestellte die Dorfgemeinschaftden Saltner ein. Danach<br />
tatendies die einzelnen Weinbauern. Ab 1860 wurden die Saltner,sowi wealleFlurhüter<br />
im Kaisertum Österreich, vonder Bezirkshauptmannschaftvereidigt. Sie erhielten<br />
den Status vonöffentlichen Wachen, mussten als solche auchmittels Amtszeichen<br />
zu erkennen sein und sichmit einer Bescheinigung ausweisen können.<br />
Der Saltner als Kunstfigur. Im Laufedes 19.Jahrhunderts erfuhr das Saltnerwesen<br />
wesentliche Veränderungen. Eine betraf die Kl<br />
eidung sowi<br />
eden auffälligen<br />
dichten Federschmuck, mit der sichder „Meraner“ oder „Burggräfler Saltner“<br />
zeigte. Diese Kostümierung ist in engem Zusammenhang mit der touristischen<br />
Entw<br />
icklung zu sehen, die Meran in diesem Zeitraum nahm. Die Stadt stieg im 19.<br />
Jahrhundertzur Kurstadtvon internationalem Rang auf. Bei Spaziergängen in den<br />
Weinbergen des Burggrafenamteskonnten die Gäste aus aller Welt dem Saltner<br />
begegnen. Auch Kaiserin Elisabeth vonÖsterreich(1837–1898) machte, den Überlieferungen<br />
ihrer Hofdame zufolge, bei ihrem MeranAufenthalt im September<br />
1897 Bekanntschaftmit ihm: „Während unserer Wanderungen in den Weinbergen<br />
stießen wireinmal auf eine lebende Vogelscheuche. […] Die Kaiserin sprachdie<br />
raffiniertkostümierte Tiroler Vogelscheuche an. Wirerfuhren, daß er der Saltner<br />
sei […].“<br />
Durch sein auffälliges Äußeresverstandesder Saltner,das Interesse der<br />
Kurgäste auf sichzuziehen und sicheinenZuverdienstzuverschaffen. Aufvi vel<br />
begangenen Spazierwegendurch die Weinberge botder Tabakk<br />
reuzer,eine Ar<br />
t<br />
Wegemaut, eine Möglichkeit des Zuverdienstes. So ist es nachvollziehbar,dass<br />
günstiggelegene Hutbezirke durch diebeliebte Spazierwege führten, bei den<br />
Saltnernsehr begehrtwaren.Die Touristensuchten ihrerseits die Begegnung mit<br />
der „originellsten Staffage der Meraner Gegend“. Diese fand in Reiseberichten,<br />
auf Postkartenund Darstellungen vonKünstlernund Künstlerinnen ihren Niederschlag.<br />
Grafiken, handkolorierte Stiche, Postkartenund Fotos wurden zu beliebten<br />
Sammelobjekten. In dieser federngeschmückten Ausformung hielt die Figur des<br />
Saltners um die Wende vom19. zum 20. JahrhundertEinzug in die volkskundli<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.30
Saltner Ordnung aus dem Jahr 1600<br />
chen Sammlungen verschiedener Museen Tirols,Österreichs und des Deutschen<br />
Kaiserreiches. So nahmen beispielsweise die Stadtmuseen vonMeran und Bozen,<br />
das Volkskunstmuseum in Innsbruck, das Volkskundemuseum in Wien oder das<br />
Germanische Nationalmuseum in NürnbergeineSaltnerfigurine in ihreSammlungen<br />
auf.<br />
In der wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Literatur über das<br />
Saltnerwesen in Südtirol nimmt die Herausbildung des „Burggräfler Saltners“<br />
den größten Raum ein. Anderemit dem Amt verbundene gesellschaftliche und<br />
ökonomische Aspekte fanden bislang wenig Berücksichtigung. Ausgehend vonder<br />
Unterscheidung zwischen dem Saltner in seiner Funktion als Flurhüter und dem<br />
Saltner als Kunstfigur möchte das Forschungsprojekt zum Schließen dieser Lücke<br />
beitragen. ]<br />
BrigitteStrauß<br />
KuratorinSüdtiroler<br />
Weinmuseum und<br />
Projektleiterin<br />
– Klaus Deuchler:Über die Entwicklung des Meraner Saltnerhutes. In: Der Schlern45, 1971,S.107–111.<br />
– Werner Galler:Hüterhackeln, Hüterstecken, Hütergoassln. Zur Ausrüstung der niederösterreichischen Weingartenhüter.In:<br />
Sammeln und Sichten. Beiträgezur Sachvolkskunde. Wien 1979,S.119–137.<br />
– Hans Grießmair:Escher und Saltner.Zur Stellung des Feldhüters in Tiroler Weistümern. In: Der Schlern43,<br />
1969,S.191–200.<br />
– Roland Halbritter:Saltner –Weinberghüter –Touristenschreck–Vogelscheuche –Papageno –Alpenindianer.<br />
„Ihm gebe Kreizer acomprar tabacco; dann still seingut Freund“. In: Der Schlern, 2005,S.88–104.<br />
– Matthias Ladurner-Parthanes: VomPerglwerk zur Torggl.Arbeit und Gerät im Südtiroler Weinbau. Bozen 1972.<br />
– Matthias Ladurner-Parthanes: Der Saltner im Burggrafenamt. In: Der Schlern3,1923, S. 313–323.<br />
– Jochen Ramming: Weinberghüter und Heimatwächter.Der „Meraner Saltner“ zwischen Amt und Emblem. In:<br />
Jahrbuchfür Volkskunde N. F. 20,1997, S. 116–141.<br />
– Karl Franz Zani: Über MaiskultureninPfatten und über den Saltner vonPiglon (1638), In: Der Schlern63, 1989,<br />
570–576.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.31
GRABUNGEN<br />
Abbildung aus der ersten<br />
Ampelographie vonDon Simon<br />
de RoxasClementeyRubio<br />
aus dem Jahr 1807<br />
Philippus Jacobus Sachs verwendet<br />
1661 erstmals in seinem Werk<br />
den BegriffAmpelographie<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.32
[Farnatsch,<br />
Geschlofeneund<br />
Marzamin …<br />
RebsorteninKaltern um 1800<br />
TEXT<br />
Ivo Maran und Stefan Morandell<br />
DierichtigeWahl der Rebsorte ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der<br />
Weinqualität. Dadurch werden auchWege für eine bessereVermarktung der Weine<br />
eröffnet.<br />
Beginnendmit dem 19.Jahrhundertwurde die Ampelographie, die systematische<br />
Untersuchung der verschiedenen Rebsorten, starkgefördert.Maßgebliche Agronomensind<br />
damals zur Ansicht gelangt, dass die richtige Wahl der Rebsorte ein<br />
wichtiger Schritt zur Verbesserung der Weinqualität ist und dadurch Wege für eine<br />
bessereVermarktung der Weine eröffnetwerden. Alserste gedruckte Ampelographie<br />
gilt jene vonDon Simon de RoxasClementeyRubio, welche 1807 in Madrid<br />
erschienen ist1.<br />
Aufmerksamen Winzernwar der Einfluss der Rebsorte auf die Weinqualität wohl<br />
schon immer bewusst. Die zahlreichen Rebsorten und die oftunterschiedlichen<br />
Namen für ein und dieselbe Sorte stellten aber die Ampelographen vorgroße praktische<br />
Probleme. Auch die 1808 geschriebene, sonst sehr ausführliche, vongroßer<br />
persönlicher Erfahrung und Belesenheit zeugende Abhandlung vonAugustin<br />
Nagele,ProbstzuGries, enthält nur wenige Hinweise zu Rebsorten2.Am23. Juli<br />
1839 vermerkte Erzherzog Johann nacheinem Besuchder Rebgärten vonGries bei<br />
Bozen in seinem Tagebuch: „Sie haben in ihren Reben ein gewaltiges Durcheinander.Hierwi<br />
wrd sichvi vel tun lassen!“. Noch im selben Jahr erschien in Innsbruckdas<br />
statistische und topographische Werk über Tirolund Vorarlbergvon Johann Jakob<br />
Staffler.Indiesemberichteterauchüber den Bau des Weinstockes, die Weinbereitung<br />
sowi<br />
eProduktionsmengen und Preise. Interessanter ist für uns aber<br />
das Schreiben vom20. Jänner 1838 vomk.k.Landgericht Kalternaneben diesen<br />
Gubernialsekretär Staffler,welches eine Aufzählung vonRebsorten gibt3.<br />
1Ensayo sobrelas variedades de la vid comun quevegetan en Andalucia, Don Simon RoxasClementeyRubio,<br />
Madrid 1807. Dieses Werk erschien 1814 in Parisauf französischund 1821 auf Veranlassung vonErzh. Johannin<br />
Graz auf deutsch. 1826 wurde in Folgeder „Versucheiner systematischen Zusammenstellung der in Steyermark<br />
cultiviertenWeinreben“von Lorenz Edlen v. Vest gedruckt.<br />
2Der Weinbau im Etschlande vonAugustin Nagele, ProbstzuGries (1753–1815), bearbeitet vonPlazidus Hungerbühler,Ivo<br />
Maran und Stefan Morandell. Schriftenzur WeingeschichteNr. 187,Wiesbaden 2015<br />
3Bibliothek desTiroler Landesmuseums Ferdinandeum, F. B. 4319,Nr.8<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.33
GRABUNGEN<br />
[ Farnatsch, Geschlofene und Marzamin …<br />
Zum ersten Mal wird1852 in der<br />
Ampelographie Rhenane von<br />
J.L. Stoltz der Großvernatsch<br />
(Trollinger) abgebildet.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.34
Eine große Mengeunbekannter Traubensorten. Hier der betreffende Abschnitt<br />
des Schreibens: „Die Reben oder Traubensorten werden vonrationalen<br />
Ökonomen nachder Beschaffenheit der Lage und des Bodens gewählt. Übrigens<br />
gibt es hier zu Lande eine große MengeTraubensorten, welche zu kennen aus dem<br />
Grunde nutzlos wäre,weil selbe nur populäreLokalbenennungen haben, die außer<br />
dem kleinen Geisauge garnicht verstanden würden. Die gewöhnlichen Sorten sind<br />
FarnatschTrauben, wobeiman mittlereund Großfarnatsch/:sogenannte großkörnigte<br />
Meraner Trauben:/unterscheidet, ferner Geschlofene/:eine Sorte, die in<br />
guten Lagen einen kräftigen schmackhaften Wein liefert:/dannMarzamin, diese<br />
Rebensorte gibt ein dunkelfarbigen Wein, warzuvor mehr dem wälschen Tirol<br />
eigen, wirdnun aber immer stärkerauchhier herum angebaut. Es dürfteübrigens<br />
kaum eine Traubensorte geben, die man hier herum nicht antrifft. Bei manchen<br />
Namen scheint man nochihr Herkommen vermuten zu können. So nennt man<br />
eine sichzuvermindernanfangende Traubensorte die Heinischen, wasnachdem<br />
WorteRheinischabzuleiten sein wird, eine vomRhein anher verpflanzte Rebenart<br />
andeuten dürfte.<br />
Das Weinerträgnis in diesem Gerichtsbezirkhat sichseiteiniger Zeit, da man<br />
nun auchdie sogenannten Kalterer und TraminerMöser mit Reben zu bepflanzen<br />
anfängt, und mehr auf Quantität als Qualität gesehen wird, in diesem Landg.<br />
bezirksehr vermehrt.“<br />
Rebsorten mit Lokalbezeichnungen. Zum Vergleichfolgt eine Liste mit Rebsorten,<br />
welche teilweise gerade wegen der Lokalbenennung nicht mehr identifizierbar<br />
sind und außer dem Großvernatschauchkaum mehr im Anbau zu finden<br />
sind. Die Liste enthält wohl die jungen Reben, die in den Güterndes Ignatz von<br />
Pach am Kalterer See im Jahre1803 nachgesetzt wurden. In Klammer steht die<br />
Anzahl der verwendeten Raslen4:Mittervernatsch(1950), Gschlafen (1600), Weiße<br />
Vernatsch(1050), Große Vernatsch, Heinisch(200), Altenburger (250), Mäuslen,<br />
Schnacken.<br />
Mit den letzten drei Namenkönnen wir keine geläufigen Rebsorten mehr verbinden.<br />
Dies warenanscheinend Lokalbezeichnungen, mit denen man offensichtlich<br />
schon im 19.Jahrhundertaußerhalb Kalterns wenig anfangen konnte.<br />
Bei der Versammlung der deutschen Land und Forstwirte in Graz im Jahr 1846<br />
hat Johann Zahlbruckner,der als Botaniker und ab 1818 Privatsekretär vonErzherzog<br />
Johann sichausgekannt haben dürfte, den TirolerWeinbau folgendermaßen<br />
charakterisiert: „Tirol scheint, bedenkt man die so günstige Lage seiner südlichen<br />
Landestheile, unter allen Provinzen Österreichs am ungünstigsten mit Rebensorten<br />
bedacht zu sein. Großentheils eigenthümlichund vonden meistgroßbeerigen<br />
Trauben liefernsie wohl frühreifeund süße, aber selten haltbareWeine vondenen<br />
jene vonKalterndie besseren sind.“<br />
IvoMaran<br />
führtnach seinem<br />
naturwissenschaftlichen<br />
Studium eine Pension<br />
am Kalterer See.<br />
Vorallem auf Initiativevon Erzherzog Johann wurden in Folgedann edlereRebsorten<br />
in Südtirol angebaut. Durch eine Rückbesinnung auf lokale Spezialitäten im<br />
Zuge der Globalisierung werden heute aber auchtraditionelle Weine von„weniger<br />
wertvollen“Rebsorten zunehmend als Nischenprodukte interessanter.<br />
Stefan Morandell<br />
istHistorikerund<br />
hauptberuflichals<br />
Bibliothekar tätig.<br />
4Vernatscher,Traminer,Kalterersee Wein. Neues aus Südtirols Weingeschichte,Ivo Maran und Stefan Morandell,<br />
Schriftenzur WeingeschichteNr. 188, Wiesbaden 2015<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.35
WISSENSWERTES<br />
[Der<br />
Sommelier<br />
im<br />
Restaurant<br />
…aus der Sichtdes HotelundRestaurantChefs<br />
[ <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.36
EinSommelier kümmert sich längst nichtmehrnur<br />
um Wein, wiedas Wort,welchessichaus dem,<br />
Französischen herleitetund übersetzt „Weinkellner“<br />
bedeutet, vermuten lässt, sondernauchumSpirituosen,<br />
Tee, Biere, Zigarren …<br />
Der Sommelier ist heute mehr alsein Weinkellner –<br />
er istein Genussspezialist, Kundenberater,<br />
Menschenkenner,Taktiker,Organisator,ein Kalkulator<br />
undKreativer<br />
TEXT<br />
Marcus De Carli<br />
Die Aufgabe eines Sommeliers sehe ichdarin, dass er Bindeglied<br />
zwischen der Weinwelt –sprichder Kellerei und dem<br />
Kellermeister –sowie dem Endverbraucher ist. In unserem<br />
Fall ist dies der GastimHotel und im Restaurant.<br />
Zu seinen Aufgaben zählen gleichzeitig der Weinservice im<br />
Restaurant,die Weinbegleitung bei den Menüs sowie die<br />
fachkundige Beratung der Gäste, die Pflege der Gläserkultur,<br />
die richtige Weinlagerung –und auchdie Schulung der einzelnen<br />
Mitarbeiter im Service in Bezug auf den Wein.<br />
Der Sommelier gestalteteine ansprechende Weinkarte, in<br />
der die Weine durch Qualität und nicht durch Quantität überzeugen.<br />
Der Sommelier ist für die Bestellung der Weine sowie für die<br />
Kontrolle des Lagerbestandes zuständig. In seinen umfassenden<br />
Aufgabenbereichfallen auchdie Preiskalkulation, die<br />
Koordination vonPartnernund Lieferanten sowie die Durchführung<br />
vonVerkostungen mit Gästen und Mitarbeitern.<br />
Wasist ein Sommelier?<br />
Der BegriffSommelier,<br />
weiblichSommelière, kommt<br />
aus dem französischen Sprachbereichund<br />
bedeutet Mundschenk.Der<br />
Sommelier arbeitet<br />
in einem Restaurant oder ist<br />
im Weinhandel tätig. Im Restaurant<br />
hilfterden Gästen, den<br />
passenden Wein zurSpeisenfolge<br />
finden. Der Sommelier ist<br />
verantwortlichfür die Bestellung<br />
und die Lagerung vonWeinen<br />
und entscheidet, wann ein<br />
Wein getrunken werden sollte.<br />
DieSommelierUnion Deutschland<br />
bezeichnetden Sommelier<br />
als GenussManager:Getränke<br />
aller Artwie Bier,Kaffee, Spirituosen,<br />
Tee, Nonalcoholics<br />
und Zigarrengehören gleichermaßen<br />
zu seinem Repertoire.<br />
(www.hotelier.de)<br />
Zu guter Letzt muss der Sommelier natürlicheine große Vorliebe<br />
im Hinblickauf Genuss und Nahrungsmittel aufweisen.<br />
Sein Gaumen ist darauf geschult, die kleinsten Geschmacksnuancen<br />
aus den verschiedensten Tropfen zu filtern.<br />
Neben dem klassischen Weinsommelier gibt es mittlerweile<br />
aber auchweitereSparten wie den Bier, den Brotund den<br />
Wassersommelier.]<br />
Marcus De Carli<br />
Parc HotelamSee Silence &Luxury<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.37
KÜCHE & R EZEPTE<br />
[Teigtaschenmit<br />
KaltererPlent,<br />
Kartoffeln, Graukäse<br />
undSpeck<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.38
Christian Rega<br />
Restaurant-Weinbar-Vinothek<br />
„Panholzer“, St.Josef am See<br />
2018 ausgezeichnetmit dem<br />
„Südtirol –Preis fürWeinkultur“<br />
www.panholzer.it<br />
Rezept für etwa 4Personen<br />
Teig<br />
100gKalterer Plent<br />
100gMehl Typ00<br />
150 gEigelb<br />
Wasser nach Bedarf<br />
AlleZutaten gut verkneten. Mit Klar<br />
einschlagen und für 40 Mi<br />
sichtfolie<br />
nuten in den Kühlschrank stellen.<br />
Füllung<br />
400gmehlige,gekochteund<br />
gestampfteKartoffeln<br />
50 gzerbröselten Graukäse<br />
50 gLauch,inschmale Streifen<br />
geschnitten und in der Pfanne<br />
gedünstet<br />
Olivenölextravergine<br />
Salz<br />
Pfefffer aus der Mühle<br />
Kartoffeln, Graukäse und Lauchver<br />
Mit Olivenöl, Salz und Pfef<br />
mischen.<br />
fer abschmecken. Alle Zutaten sollten<br />
Raumtemperatur<br />
haben.<br />
Fertigstellung<br />
Butter<br />
Speck, klein geschnitten<br />
Thymian<br />
Den Teig auf einem Tischodermit der<br />
Nudelmaschine 1mmdünn ausrollen,<br />
dabei so wenigMehl verwenden wie<br />
möglich.<br />
Runde Formen mit etwa 5–6cmausstechen,<br />
die Füllung in die Mitte legen<br />
und dann die Teigblätter zu einem<br />
Halbmond falten und schließen.<br />
Die Rändergut zusammendrücken.<br />
Die Teigtaschen in reichlichSalzwasser<br />
für 3Minuten kochen.<br />
Butter in der Pfanne schmelzen, Speck<br />
dazugeben und zum Schluss die Teigtaschen<br />
kurz darin schwenken. Mit<br />
Thymian bestreuen und heiß servieren.<br />
Weinempfehlung<br />
Zu den Teigtaschen mit Kalterer Plent,<br />
Kartoffeln, Graukäse und Speckpasst<br />
hervorragendein kühl servierter,<br />
fruchtiger und einladend trinkiger<br />
Kalterersee ausKaltern.<br />
Gutes Gelingen und<br />
guten Appetit wünscht<br />
Christian Rega]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.39
KURZPORTRÄT<br />
[»Das Herzstück<br />
desSüdtiroler<br />
Weinsist Kaltern«<br />
FritzMorandell im Porträt<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.40
»Der Vernatschhat TraditioninKaltern<br />
undist einPrivilegvon Südtirol.Esgibtihn<br />
nurhier, dasdarfman nichtaufgeben.«<br />
TEXT<br />
Elisabeth Turker<br />
Als Weinbauer im Kleinen weiß FritzMorandell,<br />
wie wichtig auchdie kleinen Weingüter sind. Sie<br />
sorgen für die nötige Abwechslung sowie für Vielfalt<br />
und bringen Farbeindie Kalterer Weinlandschaft.<br />
Exklusivität und die richtige Vermarktung:<br />
Dassind für den 64Jährigen der Schlüssel zum<br />
Erfolg.<br />
Tradition und Fortschritt. Zwei Gegenpole, die<br />
für viele nicht zu vereinen sind. Ganz anders sieht<br />
das FritzMorandell: Er ist überzeugt davon, dass<br />
es sowohl das eine als auchdas anderebraucht,<br />
um das eigene Selbst gewinnbringend nachaußen<br />
zu tragen. Die Tradition im Privaten bewahrtder<br />
Kalterer in vielen Dingen: So lebt FritzMorandell<br />
nochimmer in jenem Haus in Pfuss, in dem er<br />
geboren wurde. Im Gang steht an Weihnachten<br />
jene Krippe, die schon in seiner Kindheit aufgestellt<br />
wurde, der Weihnachtsbaum erhält jedes<br />
Jahr denselben Platz. Auch arbeitetder Wein und<br />
Obstbauer nochimmer in jenen Gütern, die schon<br />
vonseinem Vaterbearbeitet wurden –mit einigen<br />
Veränderungen und Zukäufen. Ebenfalls vom<br />
Vater erbte FritzMorandell in jungen Jahren auch<br />
den Beruf: Nach einer Reihe harter familiärer<br />
Schicksale –darunter auchdie Krankheit seines<br />
Vaters –musste der damals 20Jährige dessen<br />
Obst und Weinbaubetrieb übernehmen. „Das hat<br />
micheigentlichnicht interessiert, weil ichkurz<br />
davorwar,meine Ausbildung in Deutschland zu<br />
beginnen.“<br />
VomNabel der Welt zum Herzstückdes Weins.<br />
Nach demMilitärdienst konzentrierte sichFritz<br />
Morandell voll aufden Wein und Obstbau. Er<br />
vereinte die eigenen Obstwiesen und bebaute das<br />
Weingut in Tramin, bis sichinden 1990erJahren<br />
ein neues Hindernis präsentierte: die Bürokratie.<br />
„Früher warman als Bauer frei wie ein Vogel, man<br />
warnur sichselbstRechenschaftschuldig. Heute<br />
muss man tun, waseinem gesagt wirdund alles<br />
peinlichst genau aufschreiben, ansonsten muss<br />
man mit Konsequenzen rechnen. Das warnochnie<br />
mein Stil.“<br />
Dem Vernatschdie Treuehalten. Wenn es nach<br />
Fritz Morandell geht, ist und warKalternschon<br />
immer das Herzder Südtiroler Weinlandschaft:<br />
„Früher stachvor allem der Vernatschheraus, da<br />
man ihn zu allem trinken kann“, blickt der Weinbauer<br />
zurück. Umso bedauerlicher sei es, dass die<br />
Bestände der Weinsorte stetig abnehmen. „Der<br />
Vernatschhat Tradition in Kalternund ist ein<br />
Privileg vonSüdtirol. Es gibt ihn nur hier,das darf<br />
man nicht aufgeben.“<br />
Das wohl größte Potential sieht Morandell aber im<br />
Südtiroler Weiß<strong>wein</strong>: „Als die Weinkrise in den<br />
1980erJahren eine Entscheidung forderte, wurde<br />
alles auf Weiß gesetzt –und das wargoldrichtig.<br />
Die Südtiroler Weiß<strong>wein</strong>e sind vonsehr guter Qualität<br />
und genießen einen guten Ruf. Jetzt darfman<br />
sichnur nicht auf den Lorbeeren ausruhen.“ Es<br />
brauche auchweiterhin Visionen und Weitblick:<br />
„Wir müssen uns weiterentwickeln,mehr exportieren,<br />
neue Märkte erschließen, international<br />
denken. Südtirol muss sichseiner eigenen<br />
Identität im Wein sowie seiner<br />
Stärkenbewusst werden. Dabei darfes<br />
seine Wurzeln nicht vergessen –man<br />
darf nie vergessen, woher man kommt.<br />
Undwenn man dann sein eigenes<br />
Wesen, seine eigenen Wurzeln gefunden<br />
hat, gilt es, diese nachaußen zu<br />
tragen. Hinein in die internationale<br />
Welt des Weines.“]<br />
ElisabethTurker<br />
Journalistin, lebt<br />
in Kalternund istin<br />
der Welt zu Hause.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.41
WEIN & K UNST<br />
[DenWein<br />
im Blick<br />
DieFarbender KaltererWeingüter:<br />
vier Jahreszeiten,vierFotografen<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.42
TEXT<br />
Elisabeth Turker<br />
Wenn die Morgennebel über das Dorfund den See ziehen und sich<br />
viele nocheinmal im Bett umdrehen, schnappen sichdie Fotoamateure<br />
KalternihreKameras und gehen auf die Suche: nachdem interessantesten<br />
Motiv,dem besten Standort, den schönsten Farben. Sobeliebt<br />
der Kalterer Wein für Mund und Nase ist, so sind es dessen Weinberge<br />
für das Auge. Sie blühen im Frühling, strahlen sattgrünimSommer,<br />
leuchten gelb und rotimSpätherbst und ruhen im Winter –oft unter<br />
einerweißen Schneedecke.Die Kalterer Weinkultur bietetvielfältige<br />
Motive: die Weinberge und ihreTrauben, die kühlen Weinkeller und<br />
natürlichden Wein selbst. In ihren Bildernverewigen die Fotoamateure<br />
KalternFarben und Momente, sie dienen aber auchdem historischen<br />
Erhalt:von traditionellen Pergeln, die es so nicht mehr gibt, bis zu alten<br />
und mittlerweile fast vergessenen Techniken, wie dem Rebenbinden.<br />
Vier Fotoamateurestellen auf diesen Seiten ihren Blickauf Kalternund<br />
seine Weingüter vor.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.43
WEIN & K UNST<br />
[Den Wein im Blick<br />
02<br />
03<br />
01 Es istein seltenes Bild: Heute bauen nur nochsehr wenige in<br />
KalternRaps zwischen ihren Weinreben an. Dabei strahlt das Gelb<br />
des Raps schön aus den grünen Weinbergen –und gut tut der Raps<br />
den Reben auchnoch.<br />
02 Werein perfektes Foto will, muss dafür arbeiten. Das Morgenlicht<br />
eignetsichhervorragend für beeindruckende Bilder.Und<br />
wenn sichdann nochder Nebel über den See legt, heißt es schnell<br />
knipsen –sonst ist der magische Moment auchschon wieder vorbei.<br />
03 Ortszeilen und träger,die es heute nicht mehr gibt:Das Gut<br />
unterhalb des Ansitzes Ringbergsieht heute ganz anders aus.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.44<br />
01
Toni Jaitner (64) begann seine<br />
Leidenschaftmit ersten Schwarz<br />
WeißFotos in der Mittelschule. Mit<br />
den Jahren wechselten nicht nur die<br />
Motive, sondernauchdie Kameras,<br />
die immer professioneller wurden.<br />
AufReisenverewigt er Landschaften<br />
und Architektur,daheim kehrt<br />
der Gründer und Vorstand der<br />
FotoamateureKalternauchgerne<br />
einmal in ein Weingut ein.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.45
WEIN & K UNST<br />
[ Den Wein imBlick<br />
04<br />
ErichObrist hat die Liebe zur<br />
Fotografie seinerLiebe zu den Sternen<br />
zu verdanken, die er als erstes<br />
fotografieren wollte. Später richtete<br />
er seine Kameradann auf etwas<br />
nähereMotive, am liebsten auf Landschaften<br />
und Tiere.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.46
04 In den WeingüternamKalterer See leuchtetder<br />
Mohn im Frühjahr zwischen den Reben hervor. Ein<br />
stimmiges Motiv,das einfachfotografiertwerden<br />
musste.<br />
05 Immer dann, wenn Schnee fällt, schnappe ichmir<br />
die Kamera und mache eine Runde. Hier die Weinberge<br />
in Mazzon in Richtung Salurner Wand.<br />
06 Das ganze Dorfsamt See im Blick.<br />
05<br />
06<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.47
WEIN & K UNST<br />
[ Den Wein im Blick<br />
RichardLuggin (45)<br />
fotografiertseit20Jahren,<br />
am liebsten Landschaften.<br />
In seinen eigenen Weinbergen<br />
oder auchinden GüternFeld<br />
und Barleit findeterimmer<br />
wieder lohnende Motive.<br />
07 Wirwaren beim Wimmen(bei der Weinlese),<br />
als ichdas Motiv sah. Ichfand es faszinierend, wie<br />
die Blätter einen natürlichen Rahmen bildeten.<br />
Nach der Weinlese bin ichnocheinmal zurück und<br />
habe das Foto gemacht.<br />
08 Das Foto zeigtdie alte Art, Reben zu binden:<br />
Früher wurde dies nochmit FelberBändern<br />
gemacht.<br />
09 Dieses Foto ist für michschon fast dokumen<br />
man<br />
sie heute nur nochselten in Kalternfindet. Die<br />
meisten Bauernsind mittlerweile auf Zeilen umge<br />
sattelt. Auch dieses Weingut in Barleit sieht mitt<br />
lerweile anders aus als nochbei der Entstehung<br />
des Fotos im<br />
tarisch. Es zeigt alte, traditionelle Reben, wie<br />
Jahr2015.<br />
07<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.48
08<br />
09<br />
Die Kalterer Fotoamteure<br />
Seit 1982 treffen sichdie FotoamateureKaltern<br />
regelmäßig, um zusammen ihrer Leidenschaftzur<br />
Fotografie nachzugehen und sichauszutauschen.<br />
Neben Ausflügen zum gemeinsamen Fotografieren<br />
werden auchimmer wieder Ausstellungen organisiert,<br />
bei denen die Hobbyfotografinnen und<br />
fotografenihreschönsten Werkepräsentieren.<br />
Mittlerweile zählt der Verein rund 50 Mitglieder,<br />
die teilweise auchvon außerhalb Kalternkommen.<br />
(www.fotoamateure.it)<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.49
WEIN & K UNST<br />
[ Den Wein imBlick<br />
11<br />
12<br />
10<br />
Nora Sölva (44) hat als Kind<br />
am liebsten Tierefotografiert:<br />
Die Hunde vomNachbarn, die<br />
Fische im Brunnen. Heute<br />
hält sie alles fest,was ihr vor<br />
die Linse kommt, am liebsten<br />
Landschaften im extremen<br />
Weitwinkel.<br />
13<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.50
10 Im Winter ruhen die Weinberge, hier in Barleit<br />
vor drei Jahren, alssicheine weiße Schneedecke<br />
überdie geschnittenen Reben gelegt hatte.<br />
11 Ich warimMai kurz vorSchulende mit dem<br />
Autounterwegs, als ichden See sah und vonseiner<br />
türkisen Farbebeeindruckt war. Also habe ichge<br />
meine Kamera ausgepackt und dieses Foto<br />
parkt,<br />
geschossen. Der Wegzieht indas Weingut und in<br />
das Foto hinein –und die Farben sindeinfachtoll.<br />
12 Ichmag die eisige Stimmung in diesem Bild.<br />
Es hatte nochnicht geschneit, die Blätter waren<br />
aber schon gefallen und hatten schon ihresatten<br />
Herbstfarben verloren. Das Bild scheint im ersten<br />
Moment farblos, dochdas ist es nicht. Die Weinberge<br />
liegen in einem monotonen Gelbton.<br />
13 Ein Bild, das die Vergangenheit zeigt:Hinter<br />
einer alten Steinmauer wachsen die Reben in einer<br />
früher üblichen Anlage. Beides gehörtmittlerweile<br />
der Vergangenheit an.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.51
WEIN MEMORIAM<br />
& K ULTUR<br />
[JosefSölva<br />
EinKalterer<br />
Weinbaupionier<br />
TEXT<br />
Elisabeth Mayr<br />
„Teats storksein und im Leben olm kämpfen, weil<br />
es zohlt sichaus!“ –mit diesen Worten hat sich<br />
einer der ganz Großen derKalterer und Südtiroler<br />
Weinwirtschaftvon der Bühne des Lebens verabschiedet.<br />
Josef Sölva wurde am 7. Mai 1946 als das fünfte von<br />
sechs Kinder in eine Kalterer Weinbauernfamilie<br />
geboren. Aufgewachsen in der Ersten Kellerei Kaltern,<br />
der sein Vaterals Obmann vorstand, hatte er<br />
schon vonder ersten Stunde an den unmittelbaren<br />
Bezug zur Weinwirtschaft. Nach demAbschluss<br />
der Weinbauschule in San Michele all’Adige, begann<br />
er mit 17 Jahren seine Tätigkeitbeim SüdtirolerBeratungsring.<br />
Er stand den Bauernmit Rat<br />
und Tatzur Seite, setzte sichZiele, an denen er<br />
hartarbeitete und gabsein Wissen unermüdlich<br />
weiter.Damit ebnete er maßgeblichden Wegfür<br />
den Qualitätssprung im Südtiroler Weinbau.<br />
Ein Charakterkopf: kritisch, fordernd und<br />
herzlich. Als Netzwerkermit internationalen<br />
Kontakten warJosef Sölva viel auf Reisen. Durch<br />
zahlreiche Veröffentlichungen, die Teilnahme<br />
an Kongressen und Studienreisen galt er auch<br />
international als ein geschätzter Weinfachmann.<br />
Zudem warerGründungsmitglied und über 20<br />
JahrelangItalienvertreter des „Internationalen<br />
Begrünungskolloquiums“, das sichseit 1970 für<br />
umweltschonende Bodenpflege einsetzt. Sein unermüdlicher<br />
Einsatz spiegelt sichinden Auszeichnungen<br />
wider,die er erhalten hat:unter anderem<br />
die Verdienstmedaille des Landes Tirols und den<br />
Ehrenring der Gemeinde Kaltern.<br />
Mit Leidenschaftfür den Kalterersee. Seine<br />
Leidenschaftzum Wein prägte neben dem Beruf<br />
auchseine Freizeit. Ganz besonders am Herzen<br />
lag ihm die heimische Weinwirtschaftund vor<br />
allem die Aufwertung des KaltererseeWeines. Als<br />
Gründungsmitglied im Jahre1985 und dann ab Dezember<br />
1989 als Präsident des Komitees Kalterer<br />
Weintage, führte er viele JahreRegie bei der traditionsreichen<br />
Veranstaltung Kalterer Weintage, die<br />
mittlerweile bereits ihr 34.Jubiläum feiert. Die<br />
Veranstaltung warfür Josef Sölva eine Herzensangelegenheit,<br />
für die er aucheinmal seine kräftige<br />
Stimme einsetzte, um sichGehör zu verschaffen.<br />
Josef Sölva wirkte auchals Gründungsmitglied und<br />
Mitglied im Vorstandder Initiative<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong><br />
entscheidend an der Imagepflege des Kalterersee<br />
Weines mit. Sichihn als Personvorstellend,<br />
beschrieb Josef Sölva diesen fürdas Weindorf<br />
Kalternsocharakteristischen Wein folgendermaßen:<br />
„Er istein bodenständiger,eher gemütlicher<br />
Typ, der versuchtdie Traditionzubewahren, nicht<br />
aufbrausend oder der große Sprücheklopfer.Kein<br />
Typder trendig und der Mode unterworfen ist,<br />
sonderneinfach, ehrlichund zufrieden mit sich.“<br />
Traditionsbewusstund bodenständig. Traditionsbewusst<br />
und bodenständig warJosef Sölva auch<br />
als Familienmensch.Seiner Frau Johanna,seinen<br />
Kindernund Enkelkindernstand er unterstützend<br />
und Ratgebend zur Seite. Zusammen mit seinem<br />
Sohn verwirklichte sichJosef nachder Pensionierung<br />
einen lang gehegten Traum und gründete die<br />
Eigenbaukellerei Weingut Niklas. In dieses späte<br />
Lebenswerkbrachte er sein ganzesWissen und<br />
seine fachkundige Erfahrung ein.<br />
Josef Sölva wirduns alsMenschvoller Tatendrang,<br />
als Pionier des Weinbaues und als Botschafter des<br />
Südtiroler Weines stets in Erinnerung bleiben! ]<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.52
[Südtiroler<br />
Weinmuseum<br />
Das Südtiroler Weinmuseum befindetsichimZentrum vonKaltern, wenige Schritte vom<br />
Marktplatz entfernt, im ehemaligen Zehentkeller der HerrschaftKalternLaimburg. Es<br />
dokumentiertdie lokale Weinbautradition in verschiedenen Facetten: Geräteführen durch<br />
das bäuerliche Arbeitsjahr,sakrale Objekte weisen auf Bräuche und Feste hin und belegen die<br />
Rolle des Weines in der Religion. Die Fassbinderwerkstattzeugt beispielhaftvom Zusammenspiel<br />
zwischen Handwerkund Weinbau. Im Weingarten wachsen auf historischen Rebgerüsten<br />
über dreißig, teils alte lokale Rebsorten, die im Herbstauchverkostetwerden können.<br />
Programm<br />
<strong>2019</strong><br />
jedenDonnerstag,<br />
10 bis 11.30 Uhr<br />
Führung durch das<br />
Weinmuseum mit einem<br />
GlasKalterersee-Wein<br />
6.April, 16 bis18Uhr<br />
Der Saltner –Amtsperson<br />
undKunstfigur:Vor-<br />
des Forschungs-<br />
stellung<br />
projektes, begleitetvon<br />
einem Glas Kalterersee-<br />
untermalt mit<br />
Weinund<br />
stimmungsvollen Wein-<br />
Eintritt liedern.<br />
frei<br />
28. April, 10 bis17Uhr<br />
Kalterer<br />
Weinwandertag<br />
Eintritt frei<br />
19.Mai, 10 bis17Uhr<br />
Internationaler<br />
Museumstag<br />
Eintritt frei<br />
23. Mai, 19 bis21Uhr<br />
Verkostung vonWeinen<br />
aus historischen Rebsorten<br />
und Abendführung<br />
17.Juli bis 28. August<br />
jeden Mittwoch<br />
10 bis11.30Uhr<br />
Fassbinderwerkstatt<br />
für Kinder ab 6Jahren<br />
19.Juli bis 30. August<br />
Töpferwerkstatt für<br />
Kinder ab 6Jahren<br />
5. und 7. September,<br />
16 bis18Uhr<br />
Verkostung vonWeinen<br />
aus historischen<br />
Rebsorten<br />
6. September,15bis 16 Uhr<br />
Führung durch den<br />
historischen Weingarten<br />
3. November,10bis 14 Uhr<br />
Kastanien braten im<br />
Weingarten und Themenführung<br />
zum Saltner<br />
Eintritt frei<br />
Südtiroler<br />
Weinmuseum<br />
Goldgasse 1,<br />
39052Kaltern<br />
T/F +390471963 168<br />
<strong>wein</strong>museum@landesmuseen.it<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstagbis Samstag:<br />
10 bis 17 Uhr<br />
Sonn und Feiertage:<br />
10 bis 12 Uhr<br />
Montag geschlossen, 1.<br />
November geschlossen.<br />
Führungen:<br />
(mit Anmeldung)<br />
Dauer:1Stunde;<br />
mit Weinverkostung:<br />
1,5 Stunden.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.53
WEIN & K ULTUR<br />
[Weinhighlights <strong>2019</strong><br />
Kalterer<br />
Weıṅwandertag<br />
Wandern<br />
und genießen<br />
Kalterer<br />
Wineparty<br />
Den Wein<br />
stilvoll feiern<br />
Kaltern<br />
Ganz in Rot<br />
Die besten<br />
Kalterersee und<br />
Rot<strong>wein</strong>e auf<br />
einer Bühne<br />
28.April<br />
10.Mai<br />
31.Mai<br />
Kaltern<br />
Ganz in Weiß<br />
Kalterns beste<br />
Weiß<strong>wein</strong>e<br />
auf einer Bühne<br />
Kalterer<br />
Weintage<br />
Ein ganzes Dorf<br />
wirdverkostet<br />
Kalterer<br />
Weinkulinarium<br />
Ein Genussspaziergang<br />
18.Juni<br />
5. und6.<br />
September<br />
5.Oktober<br />
Jeden Freitag imApril,Mai und<br />
Juni in Kalternvon 14 bis 18 Uhr:<br />
Genusswanderung: Ganz nach<br />
demMotto „Immer schön im<br />
Gleichgewicht zwischen Bewegung<br />
und kulinarischemGenuss“.<br />
Erleben Sie eine gemütliche<br />
Wanderung zu einer Auswahl<br />
der verschiedenen Kalterer<br />
Weinproduzenten mit Betriebsbesichtigung<br />
und Verkostung<br />
der selbst produzierten Weine.<br />
Nützen Sie die Gelegenheit, einen<br />
Nachmittag lang tiefer in die<br />
Weinwelt einzutauchen.<br />
Anmeldung innerhalb Donnerstag<br />
im TourismusbüroKaltern.<br />
Dauer:ca. 4Stunden.<br />
Kostenbeitrag ab 14 Jahren: €19,–<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.54
In undumKaltern<br />
Das Südtiroler Weinjahr<br />
Kaltern<br />
Wochenprogramm<br />
Montag<br />
15 Uhr –Mit der Kutsche<br />
auf den Spuren des Weines<br />
Krönung ist der Besucheines Weingutes mit<br />
anschließender Weinverkostung. Anmeldung bis<br />
Montag12Uhr im Tourismusbüro. Erwachsene:<br />
€20, –; Kinder bis 14 Jahre: €8,– (Juli bis September<br />
um 16Uhr,abJuni auchdonnerstags).<br />
Dienstag<br />
16.30Uhr –Fach<strong>wein</strong>probe<br />
Tiefer in dieWelt desWeines eintauchen:<br />
Nacheiner Kellerbesichtigung wirdzusammen<br />
mit dem Weinfachmann eine Auswahl verschiedener<br />
Weine verkostet.AnmeldungimTourismusbüro<br />
bis Dienstagmittag. Kostenbeitrag ab 16 Jahren:<br />
€19,– –(inklusiveWeinführer).<br />
Mittwoch<br />
16.30Uhr –Weinbergbegehung<br />
Das Ergebnis in der Flasche hängt größtenteils<br />
davonab, wo und wie der Wein wächst. Ein<br />
Weinbauer erklärtam<strong>wein</strong>.weg Interessantes<br />
zu Anbaumethoden, Rebsorten und Wein<br />
DerAbschluss der Wanderung mit Wein<br />
lagen.<br />
degustationfindetineiner Weinkellerei statt.<br />
Kostenbeitrag ab 14 Jahren: €10,– (inklusive<br />
Weinführer und Weinverkostung).<br />
Donnerstag<br />
10 Uhr –Zwischen alten Reben<br />
und jahrhundertealtenTraditionen:<br />
Geführter Rundgang durch das<br />
Südtiroler Weinmuseum<br />
Begeben Sie sichauf die Spuren der jahrtausende<br />
Weinbaugeschichte. Der geführte<br />
altenSüdtiroler<br />
Rundgangdurch das Südtiroler Weinmuseum lässt<br />
Sie neine vergangene Welt eintauchen. Am Ende<br />
der Führung wirdimstimmungsvollen Keller ein<br />
Glas Kaltererseeverkostet. Kostenbeitrag inklusive<br />
Weinprobe und Führung: €5,–<br />
Freitag:<br />
14–18Uhr –Genusswanderung:<br />
Ganznachdem Motto„Immer schön<br />
im Gleichgewicht zwischen Bewegung<br />
und kulinarischem Genuss“<br />
MehrInformationen<br />
dazu auf Seite 54.<br />
28.bis 31.März<strong>2019</strong><br />
Bozner Weinkost<br />
www.bolzano-bozen.it<br />
7. bis 10.April <strong>2019</strong><br />
VinitalyinVerona<br />
www.vinitaly.com<br />
13. April <strong>2019</strong><br />
Tagdes Weines<br />
in Eppan<br />
www.eppan.com<br />
13. April bis 8. Juni <strong>2019</strong><br />
Südtiroler Weinstraßen<br />
Wochen<br />
www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />
18.bis 20.Mai <strong>2019</strong><br />
Südtiroler<br />
Blauburgundertage<br />
www.blauburgunder.it<br />
18.Mai <strong>2019</strong><br />
Gewürztraminer<br />
Weinwandertag<br />
www.tramin.com<br />
19.Mai <strong>2019</strong><br />
Internationaler Museumstag<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
23. Mai <strong>2019</strong><br />
Weinverkostung –Weine aus<br />
alten Rebsorten im Weinmuseum<br />
in Kaltern<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
8. Juni <strong>2019</strong><br />
Nachtder Keller<br />
www.suedtiroler-<strong>wein</strong>strasse.it<br />
5. Juli <strong>2019</strong><br />
Gewürztraminer Weinstraße<br />
www.tramin.com<br />
6. Juli <strong>2019</strong><br />
Gschleier Weinkost<br />
www.eppan.com<br />
18.bis 26.Juli <strong>2019</strong><br />
WeinKulturWochen<br />
in St. Pauls<br />
www.eppan.com<br />
9. August <strong>2019</strong><br />
Montiggler Weis(s)e<br />
www.eppan.com<br />
23. August <strong>2019</strong><br />
Girlaner Weinsommer<br />
www.eppan.com<br />
5. September <strong>2019</strong><br />
Weinverkostung –<br />
Weine aus alten Rebsorten<br />
im Weinmuseum in Kaltern<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
6. September <strong>2019</strong><br />
Führung durch den historischen<br />
Weingarten<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
7. September <strong>2019</strong><br />
Weinverkostung –<br />
Weine aus alten Rebsorten<br />
im Weinmuseum in Kaltern<br />
www.<strong>wein</strong>museum.it<br />
27.bis 28. September <strong>2019</strong><br />
Traminer Törggeletage<br />
www.tramin.com<br />
12.Oktober <strong>2019</strong><br />
Die letzte Traubenfuhre<br />
www.eppan.com<br />
19.Oktober <strong>2019</strong><br />
Traminer Weingassl<br />
www.tramin.com<br />
10.bis 12.Oktober <strong>2019</strong><br />
Traminer Sinnesfreuden<br />
www.tramin.com<br />
8. bis 12.November <strong>2019</strong><br />
Meran/o International<br />
WineFestival<br />
www.meranowinefestival.com<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.55
WEIN & K ULTUR<br />
[Südtiroler<br />
Weinakademie<br />
Vielfalt, Qualität und Genuss –das Kurs und Bildungsangebotder Südtiroler Weinakademie<br />
umfasst neben den traditionellen Weinverkostungen auchspannende Abende rund ums Thema<br />
Bier und Genuss.<br />
Wein —unser breites AngebotanKursen und Verkostungen richtetsichsowohl an Neugierige,<br />
die bisher nochwenig über Wein wissen, wie auchanWeinkenner und liebhaber.<br />
Bier —Die Vielfalt vonBier zu entdecken, Bierstile und Bieraromen kennen zu lernen, ist<br />
ein Erlebnis der etwasanderenArt.Bei unseren Verkostungen,Workshops und kulinarischen<br />
Abenden werden die Teilnehmer vonBierSommeliersund BierExperten in eine neue Welt<br />
entführt.<br />
Genuss —ObWein &Kochen oder Kurse zu spezifischen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse,<br />
Öl und anderen Produkten –für jeden Genuss ist das Passende dabei!<br />
Programm <strong>2019</strong> rund um dasThema Wein &Genuss<br />
Jänner<br />
Do 17.01.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Kaltern<br />
Do 24.01.<br />
Beef-Tasting<br />
Burgstall<br />
Do 31.01.<br />
Mit Wein aufWeltreise –<br />
Champagne<br />
Bozen<br />
Do 31.01.<br />
Sherry<br />
Neustift<br />
Februar<br />
Mo 04.02.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Mi 06.02.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Terlan<br />
Fr–Sa, 15.–16.02.<br />
Englisch–<br />
let’stalk about wine<br />
Do 21.02.<br />
Aroma 1<br />
Bozen<br />
Di 26.02.<br />
Die WeineSüdtirols<br />
Neustift<br />
März<br />
Di 05.03.<br />
BestofItaly<br />
Neustift<br />
Mo 11.03.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Mi 13.03.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Sterzing<br />
Do 14.03.<br />
Lebensmittelsensorik<br />
Bozen<br />
Do 21.03.<br />
Jahrgang 2000<br />
Eppan<br />
Mi–Do, 27.–28.03.<br />
Basis-Seminar<br />
Neustift<br />
Do, 28.03.<br />
Aroma 2<br />
Bozen<br />
April<br />
Mo 01.04.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Di 02.04.<br />
Schokolade &Wein<br />
Neustift<br />
Do 04.04.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Kaltern<br />
Di 09.04.<br />
Das kleine Öl- ABC<br />
Neustift<br />
Di 16.04<br />
Sommelier’s Choice<br />
Bozen<br />
Mi 17.04.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Kurtatsch<br />
Do 18.04.<br />
Connaisseur du Vin<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.56
Mai<br />
Mo 06.05.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Do 09.05.<br />
Frühlingshafte Cocktails aus<br />
Südtiroler Zutaten<br />
Neustift<br />
Do 16.05.<br />
Das ABC der Spitzen-Weine<br />
Klausen<br />
Mi 22.05.<br />
Mit Wein auf Weltreise<br />
Bozen<br />
Mi 29.05.<br />
Highlight-Verkostung<br />
Eppan<br />
Do 30.05.<br />
Käseseminar<br />
Neustift<br />
Juni<br />
Mo 03.06.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Mi 05.06.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Bruneck<br />
Do 13.06.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Neustift<br />
Fr–Sa, 14.–15.06 +21.–22.06.<br />
Aufbau-Seminar 1<br />
Neustift<br />
Juli<br />
Mi 03.07.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Eppan<br />
August<br />
Mi 28.08.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Meran<br />
September<br />
Mo 02.09.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Di 03.09.<br />
Die WeineSüdtirols<br />
Girlan<br />
Fr–Sa, 06.–07.09.<br />
Basis-Seminar<br />
Kardaun Bozen<br />
Do 12.09.<br />
Käse und Wein<br />
Neustift<br />
Di 17.09.<br />
Mit Wein aufWeltreise<br />
Bozen<br />
Mi 18.09.<br />
Sommerliche Cocktails aus<br />
Südtiroler Zutaten<br />
Neustift<br />
Do 19.09.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Girlan<br />
Do 26.09.<br />
Highlight-Verkostung<br />
Eppan<br />
Oktober<br />
Mi 02.10.<br />
Lebensmittelsensorik<br />
Bozen<br />
Do 03.10.<br />
Schokolade &Wein<br />
Neustift<br />
Mo 07.10.<br />
Beef-Tasting<br />
Burgstall<br />
Fr–Sa, 11.–12.+18.–19.10<br />
Aufbau Seminar 1<br />
Kardaun Bozen<br />
Di 15.10.<br />
Aroma 2<br />
Bozen<br />
Mi 16.10.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Klausen<br />
Do 17.10.<br />
Das ABC der Spitzen- Weine<br />
Magreid<br />
Mi 23.10.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Neustift<br />
November<br />
Mo 04.11.<br />
Weinstammtisch<br />
Bozen<br />
Mi 06.11.<br />
BestofItaly<br />
Neustift<br />
Do 07.11.<br />
Sommelier´s Choice<br />
Bozen<br />
Do, 07.11/14.11/21.11/28.11<br />
Englisch–<br />
Let’stalk about wine<br />
Neustift<br />
Mi 13.11.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Bruneck<br />
Di 19.11.<br />
Südtirol vs.Welt<br />
Bozen<br />
Do 21.11.<br />
Highlight-Verkostung<br />
Eppan<br />
Mi 27.11.<br />
Port<strong>wein</strong><br />
Neustift<br />
Do 28.11<br />
Aroma 3<br />
Bozen<br />
Dezember<br />
Di 03.12.<br />
Das kleine Wein-ABC<br />
Kardaun Bozen<br />
Mi 11.12.<br />
Das vertiefende Wein-ABC<br />
Marling<br />
Do 12.12.<br />
Zigarren&Destillate<br />
Neustift<br />
WEIN, BIER<br />
SPECK&GENUSS<br />
VINO,BIRRA<br />
SPECK&DELIZIE<br />
20 019<br />
SUDTIROLER<br />
WEINAKADEMIE<br />
Accademia del vinoAlto Adige<br />
Dasgesamte Angebot,<br />
aktuelle Informationen<br />
und Anmeldung:<br />
Südtiroler<br />
Weinakademie<br />
Marktplatz 12<br />
39052Kaltern<br />
Tel. +390471964 609<br />
info@<strong>wein</strong>akademie.it<br />
www.<strong>wein</strong>akademie.it<br />
Diese Ausgabe des <strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>s erscheint mit freundlicher<br />
Unterstützung von:<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.57
ABSPANN<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin<strong>2019</strong>—p.58
Ziel wares, ein Glas zu kreieren, welches dem Kalterersee-Wein<br />
ein perfektes Genuss-Erlebnis bietet:<br />
ein Glas, zart, wie die blumig-fruchtigen Noten vonVeilchen<br />
und roten Beeren in perfekter Symbiose<br />
mit dem saftig-runden Abgang.<br />
[<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong> magazin <strong>2019</strong>—p.59
»Esmusswieder<br />
in werden,<br />
einen<br />
Kalterersee<br />
zu trinken« ]<br />
wünscht sich Arthur Rainer,der Präsident der „Kalterer Weintage“.<br />
Die Qualitätsoffensive„Kalterersee Charta“trägt dasIhredazubei,<br />
um den Kalterersee als modernen, einladend frischen, leichten,<br />
bekömmlichen und geselligen Alltags<strong>wein</strong> zu präsentieren.<br />
Eine Initiativefür<br />
Qualität und Weinkultur<br />
der Weinwirtschaft<br />
in KalternamSee.<br />
Marktplatz 8<br />
I-39052 Kaltern<br />
T+39 0471 965 410<br />
F+39 0471 963 469<br />
info@<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com<br />
www.<strong>wein</strong>.<strong>kaltern</strong>.com