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XII. Biennale der Schmied in Kolbermoor 2018

Programmheft zur Schmiedebiennale in Kolbermoor

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<strong>2018</strong><br />

<strong>XII</strong>. BIENNALE<br />

DER SCHMIEDE<br />

KOLBERMOOR


Willkommen<br />

E<strong>in</strong> Dank an die <strong>Schmied</strong>efamilie<br />

Beim Schreiben dieses Grußwortes habe ich auch<br />

e<strong>in</strong> wenig zurückgeblickt. Was ist seit <strong>der</strong> letzten<br />

BIENNALE 2016 passiert? Was waren damals me<strong>in</strong>e<br />

Gedanken im Vorfeld? Ich hatte den Zusammenhalt<br />

<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e verknüpft mit <strong>der</strong> Idee des generellen<br />

friedlichen Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>s. Der Konflikt Russland-<br />

Ukra<strong>in</strong>e, die Flüchtl<strong>in</strong>gsströme aus den vielen Krisenund<br />

Kriegsregionen <strong>in</strong> Süd und Ost, die Une<strong>in</strong>igkeit<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> Europas bei diesem Thema haben mich<br />

damals beschäftigt. Viel ist passiert <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />

zwei Jahren. Neue, brutale Konflikte, bis vor<br />

kurzem kaum für möglich gehaltene Auflösungstendenzen<br />

von Partnerschaften und Bündnissen und<br />

ganz aktuell die Gefahr e<strong>in</strong>es weltweiten Handelskriegs.<br />

Wenig kommt mir gerade <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n, was sich<br />

nach Besserung anfühlt.<br />

Umso erfreulicher ist für mich, dass immer öfter die<br />

‚Brü<strong>der</strong> <strong>in</strong> Eisen‘ unübersehbare Zeichen setzen. Zeichen<br />

für Menschlichkeit, für Brü<strong>der</strong>lichkeit, für den<br />

Frieden und für e<strong>in</strong>e Zukunft für unsere K<strong>in</strong><strong>der</strong> ohne<br />

Angst, ohne Krieg, Elend und Hunger. Das atemberaubende<br />

Weltkriegs-Denkmal <strong>in</strong> Ypern, für das 2016<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> Mohnblumen geschmiedet wur-<br />

den, die Friedenstauben für die Ukra<strong>in</strong>e, die „Roses<br />

for Norway“ und viele weitere Initiativen s<strong>in</strong>d durch<br />

die weltweite <strong>Schmied</strong>egeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> Gang gebracht<br />

worden. Ich danke allen, die sich hier e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />

Gerade <strong>in</strong> solchen Zeiten ist es immens wichtig, dass<br />

wir uns austauschen, persönlich und nicht nur über<br />

digitale Kanäle, dass wir uns mit Menschen aus allen<br />

Teilen <strong>der</strong> Welt treffen, mit ihnen zusammensetzen<br />

und uns so besser kennenlernen, besser verstehen.<br />

Darum heiße ich aus ganzen Herzen - trotz o<strong>der</strong> sogar<br />

gerade wegen dieser sehr ernsten Gedanken - alle<br />

<strong>Schmied</strong>efreunde ganz beson<strong>der</strong>s willkommen zur<br />

<strong>XII</strong>. BIENNALE <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. Lassen Sie uns mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

reden und hören wir dem an<strong>der</strong>en wie<strong>der</strong><br />

mehr zu. Das <strong>Kolbermoor</strong>er <strong>Schmied</strong>etreffen ist fünf<br />

Tage lang e<strong>in</strong>e gute Gelegenheit dazu.<br />

Peter Kloo<br />

1. Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />

Präsident im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />

Bürgermeister Peter Kloo<br />

Foto: Ramona Kle<strong>in</strong><br />

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33


Was ist los<br />

Volles <strong>Schmied</strong>eprogramm<br />

Ke<strong>in</strong> Wettbewerb - ke<strong>in</strong>e Konkurrenz<br />

Die kommende <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> präsentiert viele Facetten <strong>der</strong> skand<strong>in</strong>avischen<br />

Län<strong>der</strong> F<strong>in</strong>nland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Aber auch <strong>Schmied</strong>e aus vielen<br />

an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n werden erwartet. Das Treffen <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> (2. bis 5. August) hat sich<br />

über die Jahre den Ruf geschaffen, nicht Wettbewerb und Meisterschaft, son<strong>der</strong>n<br />

Gedankenaustausch, Kennenlernen und Zusammenarbeit zu pflegen.<br />

Die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />

Kolbemoor ist e<strong>in</strong>e<br />

Mischung aus Spass,<br />

Arbeit und Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

Die treuen <strong>Biennale</strong>-Besucher werden viele Stände<br />

und Akteure vergangener <strong>Biennale</strong>n wie<strong>der</strong>f<strong>in</strong>den:<br />

Volker Allexi mit se<strong>in</strong>en Metallgieß-Vorführungen,<br />

Samy Vermeulen mit se<strong>in</strong>en mystischen Figuren,<br />

Manfred Wirth mit se<strong>in</strong>en Kupfertreibarbeiten, Sepp<br />

Kerschbaumste<strong>in</strong>er mit se<strong>in</strong>em Kompaktschmiedestand<br />

und Helmut Brummer mit se<strong>in</strong>em Fallhammer,<br />

auf dem die <strong>Kolbermoor</strong>-Taler geprägt werden, um<br />

nur e<strong>in</strong>ige zu nennen.<br />

Auf <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> wird es aber auch neue Blickpunkte<br />

geben: Mart<strong>in</strong> Breidenbach aus Peit<strong>in</strong>g wird se<strong>in</strong>e<br />

Weise <strong>der</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsausbildung beispielhaft vorführen.<br />

Er hatte bereits auf <strong>der</strong> traditionsreichen Handwerksmesse<br />

<strong>in</strong> München neue E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die mo<strong>der</strong>ne<br />

Ausbildung im Metallgestalter-Handwerk gegeben.<br />

Wolf Dieter Wittig von <strong>der</strong> Krellschen <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong><br />

Wernigerode hat sich ebenfalls mit e<strong>in</strong>em Stand angemeldet.<br />

Er führt die älteste noch aktive <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong><br />

Deutschland (seit 1678). <strong>Biennale</strong>-Urgeste<strong>in</strong> Helmut<br />

Brummer zeigt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Workshop die Herstellung<br />

von Zangenschmieden (Anmeldung über peter.elgass@metall-aktiv.de).<br />

Josef Moos bietet ab Mittwoch<br />

e<strong>in</strong>en Kurs <strong>in</strong> Freihandzeichnen an (Anmeldung direkt<br />

bei ihm: <strong>in</strong>fo@moos-metallbau.de/Gebühr <strong>in</strong>kl.<br />

Material: 80 Euro, zahlbar zu Beg<strong>in</strong>n des Kurses).<br />

Johann Reif und Michael Ertlmeier wollen an e<strong>in</strong>em<br />

eigenen Stand den Aufbau und den Ablauf ihres Sozialprojektes<br />

»Abfallkörbe« den Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

live präsentieren. Sie wollen das Wissen und die<br />

Technik zum Nachmachen anbieten. Die Zielgruppe<br />

s<strong>in</strong>d schwer vermittelbare Jugendliche, die <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Woche durch das <strong>Schmied</strong>en e<strong>in</strong> neues Selbstwertgefühl<br />

entwickeln können.<br />

Acht Vorträge werden am Freitag und Samstag das<br />

Programm abrunden. Dabei die Vorstellung <strong>der</strong> Metallgestalter-Akademien:<br />

Göteborg-Steneby (Schweden)<br />

durch Johannes Postelmayr, e<strong>in</strong> österreichischer<br />

<strong>Schmied</strong>, <strong>der</strong> dort <strong>der</strong>zeit studiert. Und Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong>,<br />

die e<strong>in</strong>e Professur an <strong>der</strong> Handwerksakademie<br />

<strong>in</strong> Hjerleid <strong>in</strong> Norwegen <strong>in</strong>ne hat. Professor<br />

He<strong>in</strong>er Zimmermann von <strong>der</strong> Akademie <strong>in</strong> Steneby<br />

wird über die Zukunft und die Möglichkeiten <strong>der</strong> Metallgestaltung<br />

sprechen. Se<strong>in</strong>e Themen: »Jungunternehmer<br />

– Erfolg ist nicht nur Geld« und »Metallgestaltung<br />

und Freie Kunst – <strong>Schmied</strong> versus Kunst«.<br />

Tobbe Malm aus Norwegen wird über den Fortschritt<br />

se<strong>in</strong>er Aktion »Roses for Norway« reden, und Luc<br />

Vandecasteele aus Belgien und Terrence Clark aus<br />

Großbritannien werden über den Abschluss <strong>der</strong> Arbeit<br />

<strong>in</strong> Ypern/Belgien »100 Jahre nach den Schlachten<br />

im Ersten Weltkrieg« mit e<strong>in</strong>em monumentalen<br />

Denkmal berichten. Diese Aktion zog sich über mehrere<br />

Jahre h<strong>in</strong> und wurde schließlich erfolgreich abgeschlossen.<br />

Vandecasteele wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Vortrag auch<br />

se<strong>in</strong> neues Projekt vorstellen. Zusammen mit e<strong>in</strong>igen<br />

Kollegen aus Belgien baut er die weltweit fünfte<br />

»Brücke <strong>der</strong> Freundschaft«.<br />

Viele Besucher freuen sich schon auf die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz, die sich<br />

wie<strong>der</strong> die Visualisierung e<strong>in</strong>er Sagen- o<strong>der</strong> Märchen-<br />

Episode an drei <strong>Schmied</strong>efeuern vorgenommen hat.<br />

Feuer frei für kreative <strong>Schmied</strong>e<br />

Von Donnerstagmittag über die lange <strong>Schmied</strong>enacht<br />

am Samstag (bis 23 Uhr) bis Sonntagvormittag stehen<br />

unter dem neuen, größeren <strong>Schmied</strong>ezelt sieben Feuer<br />

für spontane und geplante <strong>Schmied</strong>edemonstrationen<br />

zur Verfügung. Die Firma Angele stellt wie<strong>der</strong> zwei<br />

Lufthämmer zum allgeme<strong>in</strong>en Gebrauch zur Verfügung.<br />

E<strong>in</strong>e Grundausstattung von Werkzeugen und<br />

Material <strong>in</strong> vielen unterschiedlichen Dimensionen<br />

wird vom Veranstalter gestellt. Eigenes Werkzeug sollte<br />

aber mitgebracht werden.<br />

Freitagabend ist »Ladies Night«<br />

Nach <strong>der</strong> Uraufführung vor zwei Jahren wird es auch<br />

dieses Jahr am Freitagabend die »Ladies Night« geben.<br />

Der Programmpunkt wurde wie<strong>der</strong> aufgenommen.<br />

Die Stunden am Freitagabend gehören den <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen.<br />

Peter Elgaß vom Orga-Team: »Wir wurden<br />

gebeten, den Abend für die Frauen zu reservieren –<br />

wir haben allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e Werbung beim weiblichen<br />

Geschlecht dafür gemacht. Emanzipierte <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen<br />

haben es nicht nötig, extra e<strong>in</strong>geladen zu werden.«<br />

4


Zu guter Letzt wird bei <strong>der</strong> kommenden <strong>Biennale</strong> auch<br />

die Platz-Gastronomie auf neue Be<strong>in</strong>e gestellt. Chris -<br />

tian Poitsch vom Stadtmarket<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> und<br />

se<strong>in</strong> Team versprechen: »Lasst euch überraschen – es<br />

wird viele Schmankerl geben.«<br />

Spontanität wird groß geschrieben<br />

Wie auch schon bei den vorhergehenden <strong>Biennale</strong>n<br />

ergeben sich noch bis kurz vor <strong>der</strong> Veranstaltung weitere<br />

Vorträge und Vorführungen. Diese spontanen<br />

D<strong>in</strong>ge machen auch den Reiz des Treffens <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />

aus. Ke<strong>in</strong> Wettbewerb, ke<strong>in</strong>e Konkurrenz, ke<strong>in</strong><br />

Zeitdruck lautet das Motto von <strong>Kolbermoor</strong>. Alles ist<br />

e<strong>in</strong> wenig an<strong>der</strong>s als bei an<strong>der</strong>en <strong>Schmied</strong>etreffen.<br />

Die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wird von e<strong>in</strong>em Team<br />

von <strong>Schmied</strong>en und Helfern <strong>in</strong> eigener Verantwortung<br />

aufgezogen. Darum kann sie auch nicht kostenlos für<br />

die Teilnehmer angeboten werden. Nach wie vor wird<br />

gebeten, sich anzumelden und die Teilnahmegebühr<br />

von 30 Euro zu bezahlen. Die Stadt <strong>Kolbermoor</strong> als<br />

Partner ist <strong>in</strong> logistischer und unterstützen<strong>der</strong> Weise<br />

beteiligt und übernimmt wie immer die Garantie für<br />

gutes Wetter. Auch die Versteigerung (Sonntag 11<br />

Uhr) <strong>der</strong> zur Verfügung gestellten <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />

dient <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung des Treffens. Diese Versteigerung<br />

ist <strong>der</strong> abschließende Höhepunkt <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>.<br />

die<br />

digitale<br />

Fachzeitschrift<br />

für Metallbau, Fenster und Fassade ...<br />

... mehr als nur Information<br />

Drei Tage ist voller<br />

Betrieb im <strong>Schmied</strong>ezelt.<br />

Die Arbeiten, die dort<br />

entstehen, kommen<br />

bei <strong>der</strong> großen<br />

Versteigerung am<br />

Sonntag unter den<br />

Hammer (Foto unten)<br />

Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong>, Archiv HEPHAISTOS<br />

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Alle zwei Monate aktuell unter<br />

www.metall-markt.net<br />

...dazu gibt es alle zwei Wochen e<strong>in</strong>en Newsletter mit<br />

aktuellen Nachrichten und dem Mehrwert für die Branche.<br />

Alles kostenfrei und ohne Verpflichtung!<br />

E<strong>in</strong>fach per Mail o<strong>der</strong> Fax anfor<strong>der</strong>n:<br />

Fax +49 (0)8171 60974, <strong>in</strong>fo@pse-redaktion.de<br />

5


Gastgeber<br />

<strong>Kolbermoor</strong><br />

Stadt voller Leben<br />

Entlang <strong>der</strong> Mangfall und<br />

des Mangfallkanales gibt<br />

es reizvolle Wan<strong>der</strong>und<br />

Radwege<br />

Diesmal gibt es e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsquartier<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Feuerwehrturnhalle nur<br />

e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong>wurf vom<br />

<strong>Schmied</strong>eplatz entfernt<br />

(Foto unten l<strong>in</strong>ks). Genauso<br />

kurz ist <strong>der</strong> Weg zum Museum<br />

(Foto unten Mitte).<br />

Beim Spaziergang an <strong>der</strong><br />

Mangfall kann man Entenfamilien<br />

beobachten<br />

Auch wenn neben dem <strong>Schmied</strong>etreffen<br />

wenig Zeit bleibt: E<strong>in</strong> Rundgang im<br />

<strong>Kolbermoor</strong> lohnt sich - hier stellen<br />

wir e<strong>in</strong>ige Sehenswürdigkeiten vor. In<br />

den 20 Jahren seit <strong>Kolbermoor</strong> <strong>Schmied</strong>estadt<br />

ist, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Arbeiten von<br />

Metallgestaltern aufgestellt worden<br />

E<strong>in</strong> wil<strong>der</strong>, bei Hochwasser reißen<strong>der</strong> Gebirgsfluss,<br />

an manchen Passagen über 500 Meter breit und<br />

sonst nichts. Ke<strong>in</strong> Haus, ke<strong>in</strong>e Ortschaft, ke<strong>in</strong>e Bewohner.<br />

So sah es noch vor 170 Jahren dort aus, wo<br />

sich heute die 19.000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />

erstreckt. Die Mangfall wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t immer<br />

mehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es, schnurgerades Bett zurückgedrängt,<br />

zähmen ließ sie sich dadurch aber<br />

ke<strong>in</strong>eswegs, wie das Jahrhun<strong>der</strong>thochwasser im Juni<br />

2013 bewies, bei dem alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> 1.200<br />

Wohnungen und Anwesen unter Wasser standen. Der<br />

Fluss ist Fluch und Segen. Denn ohne die immense<br />

Wasserkraft <strong>der</strong> Mangfall wäre 1860 nicht <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>er<br />

Baumwollsp<strong>in</strong>nerei betrieben worden, die 1862 ihren<br />

Betrieb aufnahm. Mit ihr gründete sich <strong>der</strong> Ort<br />

<strong>Kolbermoor</strong>. Sie war <strong>der</strong> Start für die Entwicklung zur<br />

Industriestadt im Mangfalltal.<br />

Im letzten Viertel des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts begann <strong>der</strong><br />

Untergang <strong>der</strong> großen Industriestandorte. Die Stadt<br />

musste sich <strong>in</strong> kürzester Zeit e<strong>in</strong>em radikalen Wandel<br />

unterziehen. Und dieser Wandel ist geglückt und abgeschlossen:<br />

Statt weniger Industriebetriebe e<strong>in</strong> breiter<br />

Mix kle<strong>in</strong>er und mittelständischer Unternehmen. Mit<br />

dem denkmalgeschützten Ensemble von Alter Sp<strong>in</strong>nerei<br />

und historischer Werkssiedlung hat <strong>Kolbermoor</strong><br />

zwei Leuchttürme mit überregionaler Strahlkraft.<br />

Und auch bei den Neubauten legt die Stadt Wert auf<br />

gute Architektur <strong>in</strong> ausgeprägter, unverwechselbarer<br />

Formensprache e<strong>in</strong>hergehend mit dem Blick auf<br />

Zweckmäßigkeit des Raums und auf Lebens- und Arbeitsstrukturen<br />

<strong>in</strong> den Gebäuden. Das neue Rathaus<br />

(Behnisch Architekten, 2012) und Jugendtreff/K<strong>in</strong><strong>der</strong>krippe<br />

(2014) s<strong>in</strong>d ganz aktuelle Belege für diese L<strong>in</strong>ie<br />

<strong>der</strong> Stadtplanung.<br />

München, Salzburg, Innsbruck <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stunde o<strong>der</strong><br />

weniger erreichbar. Mit Chiemsee und Voralpen<br />

Oberbayern pur: <strong>Kolbermoor</strong> liegt <strong>in</strong>mitten e<strong>in</strong>er Region,<br />

<strong>in</strong> die an<strong>der</strong>e zum Urlaubmachen kommen.<br />

Kultureller Höhepunkt alle zwei Jahre: Die BIENNA-<br />

LE <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e, bei <strong>der</strong> an vier Tagen tausende von<br />

Besuchern den <strong>Schmied</strong>en beim Arbeiten zuschauen.<br />

Sehenswert <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />

Alte Sp<strong>in</strong>nerei<br />

An <strong>der</strong> Alten Sp<strong>in</strong>nerei und Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel<br />

Nachdem die Baumwollsp<strong>in</strong>nerei <strong>Kolbermoor</strong> 1993<br />

endgültig geschlossen wurde, standen viele Nutzungskonzepte<br />

zur Diskussion. Schließlich kam mit <strong>der</strong><br />

Quest Gruppe - Familie Werndl e<strong>in</strong> Investor zum<br />

Zuge, <strong>der</strong> acht Gebäude <strong>der</strong> historischen Baumwollsp<strong>in</strong>nerei<br />

aufwändig und sehr hochwertig sanierte.<br />

Unter an<strong>der</strong>em den Historischen Neubau von 1899,<br />

erbaut nach dem Großbrand von 1898, e<strong>in</strong> 3-geschossiger<br />

120 Meter langer und 30 Meter breiter Ziegel-Industriebau,<br />

Historisches Pförtnerhaus, Kesselhaus,<br />

Turb<strong>in</strong>enhalle und Färberei, heute gastronomisch genutzt,<br />

Batteurgebäude, Kammgarnlager, Baumwollmagaz<strong>in</strong><br />

und Verwaltungsbau <strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei.<br />

Zum weitläufigen Gelände gehören <strong>der</strong> »Rosengarten«<br />

(Außenanlagen <strong>der</strong> Gastronomie), <strong>der</strong> historische<br />

Sp<strong>in</strong>nereipark, heute mit Weiher und K<strong>in</strong><strong>der</strong>spielplatz,<br />

die Benediktkapelle (Architekturpreis).<br />

Fotos: Volker Wille; Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />

6


Historische Werkssiedlung<br />

Auf <strong>der</strong> östlichen Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel, zwischen Von-Bippen-Straße,<br />

Ludwigstraße, Brückenstraße und <strong>der</strong><br />

Mangfall und entlang <strong>der</strong> Carl-Jordanstraße gelegen.<br />

Die <strong>in</strong> 3 Bauphasen (1860-1862, 1907-1912, 1919-<br />

1923) errichtete Arbeitersiedlung <strong>der</strong> Baumwollsp<strong>in</strong>nerei<br />

mit ihren 165 Wohnungen wurde 1993 komplett<br />

von <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong> gekauft und seitdem Stück<br />

für Stück saniert. Das unter Denkmalschutz stehende<br />

Ensemble gilt als e<strong>in</strong>maliges Beispiel e<strong>in</strong>er komplett<br />

erhaltenen Arbeitersiedlung im ländlichen Raum <strong>in</strong><br />

ganz Bayern.<br />

1. Bauphase 1860-1862: 6 identische Häuser mit jeweils<br />

sechs Wohnungen<br />

2. Bauphase 1907-1912: Gartenstadtähnliche Strukturen<br />

mit unterschiedlichen Gebäudeformen, großen<br />

Gartenanteilen und dorfähnlichem Charakter<br />

3. Bauphase 1917-1923: Mehrgeschossige Großbauten<br />

(unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong> sogenannte »100-Meter-Bau«)<br />

senkrecht zu bisherigen Besiedelung erschließen erstmals<br />

den Bereich südlich <strong>der</strong> Mangfall, architektonisch<br />

auffällig die barocke Formensprache <strong>der</strong><br />

Fassaden.<br />

König-Ludwig-Denkmal<br />

In <strong>der</strong> Grünanlage nördlich <strong>der</strong> Feuerwehr, wenige<br />

Meter vom »<strong>Schmied</strong>e-Kreisel«<br />

Vom <strong>Kolbermoor</strong>er Krieger- und Veteranenvere<strong>in</strong> errichtetes<br />

Denkmal, früher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Karl-Daniels-Anlage<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkssiedlung.<br />

Alter Friedhof<br />

Auf <strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>nerei<strong>in</strong>sel zwischen Werkskanal und<br />

Mangfall östlich <strong>der</strong> Ludwigstraße<br />

Sehenswerte Grabanlagen, unter an<strong>der</strong>em auch die<br />

Grabstätte von Georg Schuhmann, <strong>der</strong> während <strong>der</strong><br />

Räterepublik <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des Volksrates<br />

war. Nachdem er <strong>Kolbermoor</strong> kampflos an die<br />

Weißgardisten übergeben hatte, wurde er 4. Mai 1919<br />

von ihnen an <strong>der</strong> Tonwerkunterführung ermordet<br />

(Gedenktafel).<br />

Fotos: Stadt <strong>Kolbermoor</strong>; Luftaufnahme: Privatsammlung Christian Poitsch<br />

Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />

In <strong>der</strong> Grünanlage an <strong>der</strong> Brückenstraße zwischen Alter<br />

Sp<strong>in</strong>nerei und Werkssiedlung<br />

Symbol für die friedlichen und freundschaftlichen<br />

Ziele <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e weltweit. Die über 60 Stäbe <strong>der</strong><br />

symbolischen Brücke stammen von <strong>Schmied</strong>en aus<br />

<strong>der</strong> ganzen Welt<br />

Tor zu Europa<br />

Neben <strong>der</strong> Brücke <strong>der</strong> Freundschaft steht direkt am<br />

Mangfalldamm die <strong>Schmied</strong>earbeit »R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen<br />

<strong>Schmied</strong>estädte« von Michael Ertlmeier, die<br />

zum e<strong>in</strong>en den Zusammenhalt <strong>der</strong> 19 <strong>Schmied</strong>eorte<br />

aus 12 Län<strong>der</strong>n symbolisiert und zum an<strong>der</strong>en auch<br />

an die Hochwasserkatastrophe von 2013 er<strong>in</strong>nert. Die<br />

Stadt <strong>Kolbermoor</strong> ist Mitbegrün<strong>der</strong><strong>in</strong> des R<strong>in</strong>gs, ihr<br />

Bürgermeister Peter Kloo ist seit 2015 <strong>der</strong> Präsident<br />

dieser Vere<strong>in</strong>igung.<br />

Heimat- und Industriemuseum<br />

Am Bahnhof<br />

Lückenlose Darstellung <strong>der</strong> 150jährigen Geschichte<br />

<strong>Kolbermoor</strong>s mit beson<strong>der</strong>en Schwerpunkten auf <strong>der</strong><br />

Baumwollsp<strong>in</strong>nerei, dem Torfstechen und den weiteren<br />

großen Industrieansiedlungen <strong>Kolbermoor</strong>s.<br />

Oben l<strong>in</strong>ks: E<strong>in</strong>e Luftaufnahme<br />

<strong>der</strong> Alten Sp<strong>in</strong>nerei<br />

aus den 1920er Jahren. L<strong>in</strong>ks:<br />

<strong>der</strong> sogenannte »Hun<strong>der</strong>tmeterbau«,<br />

die Arbeitersied lung<br />

<strong>der</strong> Sp<strong>in</strong>nerei und unten:<br />

Das Wasserkraftwerk am<br />

Mangfallkanal<br />

Tonwerkweiher<br />

Naherholungsgebiet am Rande des Stadtzentrums mit<br />

Lehrbienenstand, Infotafeln entlang des Wan<strong>der</strong>wegs.<br />

Platz vor dem Alten Rathaus<br />

E<strong>in</strong>gerahmt von den beiden historischen Schulgebäuden,<br />

<strong>der</strong> Stadtpfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, dem Harrerhaus<br />

und dem Alten Rathaus die ‚gute Stube’<br />

<strong>Kolbermoor</strong>s. Von hier aus begann ab 1862 die systematische<br />

Stadtentwicklung, wie sie die Architekten <strong>der</strong><br />

Sp<strong>in</strong>nerei auf ihren Reißbrettern <strong>in</strong> streng orthogonalen<br />

Strukturen entworfen haben. Heute autofreier Bereich.<br />

Regelmäßige Stadt -<br />

führungen und<br />

Führungen<br />

durch die Historische<br />

Werks siedlung unter<br />

www.kolbermoor.de/<br />

Veranstaltungen.<br />

Zu buchen über<br />

stadtmarket<strong>in</strong>g@<br />

kolbermoor.de<br />

und (08031) 2968-138.<br />

7


Partnerort<br />

Mynämäki <strong>in</strong> F<strong>in</strong>nland<br />

Perle im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>estädte<br />

Nur <strong>in</strong> zwei von 18 Mitgliedsgeme<strong>in</strong>den im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte s<strong>in</strong>d Frauen „an<br />

<strong>der</strong> Regierung“. Beide kommen aus Skand<strong>in</strong>avien. In Mynämäki ist seit vielen Jahren Seija Österberg<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>. Sie hat auch die Geme<strong>in</strong>dezusammenlegung mit <strong>der</strong> Nachbargeme<strong>in</strong>de Mito<strong>in</strong>en vor<br />

elf Jahren begleitet. Die Kommune im Süden F<strong>in</strong>nlands gehört zu den Gründungsorten des R<strong>in</strong>ges <strong>der</strong><br />

Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />

Oben: Die Ortsmitte<br />

von Mynämäki.<br />

Unten: Bürgermeister<strong>in</strong><br />

Seija Österberg<br />

Mynämäki ist e<strong>in</strong>e 8.000-Seelen Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong><br />

F<strong>in</strong>nland, die auf e<strong>in</strong>e lange kulturelle Geschichte<br />

zurückblicken kann. Fasz<strong>in</strong>ierend zu lesen ist<br />

die Aufzählung von 109 Dörfen, die auf <strong>der</strong> Wikipedia-Seite<br />

von Mynämäki nachzulesen s<strong>in</strong>d.<br />

Die erste urkundliche Erwähnung von Virmo (so <strong>der</strong><br />

schwedische Name von Mynämäki) stammt aus dem<br />

Jahr 1309. Die zwischen 1425 und 1440 errichtete<br />

Sankt-Laurentius-Kirche von Mynämäki ist nach dem<br />

Dom von Turku die zweitgrößte mittelalterliche Kirche<br />

F<strong>in</strong>nlands. 1977 wurde Mynämäki mit <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

Karjala zusammengeschlossen. 2007<br />

vere<strong>in</strong>igten sich die Geme<strong>in</strong>den Mynämäki und Mieto<strong>in</strong>en.<br />

Die neue Geme<strong>in</strong>de hat den Namen Mynämäki.<br />

Zum zweitgrößten Hafen F<strong>in</strong>nlands <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

historischen Stadt Turku s<strong>in</strong>d es nur rund 40 Kilometer.<br />

E<strong>in</strong> Besuch <strong>der</strong> Landgeme<strong>in</strong>de beg<strong>in</strong>nt also meist<br />

mit <strong>der</strong> Fährfahrt nach Turku.<br />

Mynämäki bietet se<strong>in</strong>en Besuchern viele Attraktionen<br />

und verschiedene Möglichkeiten zum Wan<strong>der</strong>n, Radfahren<br />

und Trekk<strong>in</strong>g <strong>in</strong> abwechslungsreicher Natur.<br />

Das Vogelschutzgebiet Mietoistenlahti ist e<strong>in</strong> Naturschutzgebiet<br />

von nationaler Bedeutung und e<strong>in</strong> Natura-2000-Gebiet.<br />

Die beiden Flüsse Mynäjoki und<br />

Laajoki bieten wun<strong>der</strong>schöne Landschaften und Möglichkeiten<br />

zum Schwimmen und Kanufahren. Das Erholungsgebiet<br />

Kuhankuono bef<strong>in</strong>det sich ebenfalls <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Nähe und bietet gepflegte Wege und schöne Natur<br />

für die Besucher.<br />

Die zweite schöne Ste<strong>in</strong>kirche ist die von Mieto<strong>in</strong>en<br />

aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t. Die verschiedenen Heimatkundemuseen<br />

geben e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Bild davon,<br />

wie die Menschen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mynämäki-Gegend lebten,<br />

beg<strong>in</strong>nend <strong>in</strong> <strong>der</strong> prähistorischen Zeit.<br />

Bis <strong>in</strong> die jüngste Vergangenheit befand sich die südf<strong>in</strong>nische<br />

Schule für Kunsthandwerk mit e<strong>in</strong>er bekannten<br />

<strong>Schmied</strong>eabteilung <strong>in</strong> Mynämäki. Sie ist aus<br />

politischen und praktischen Erwägungen nach Raisio,<br />

etwa 40 Kilometer entfernt umgezogen worden. Alled<strong>in</strong>gs<br />

f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommune immer noch die<br />

Keimzelle <strong>der</strong> Handwerksschule, die alte Hammerschmiede,<br />

die weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> Betrieb ist.<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS, Tourismus Mynämäki<br />

8


Oben l<strong>in</strong>ks: Die alte<br />

<strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> Mynämäki<br />

ist noch <strong>in</strong> Betrieb.<br />

Das Erholungsgebiet<br />

Kuhankuono hat für<br />

Wan<strong>der</strong>er und Kanuten<br />

viel zu bieten<br />

Das Leuchten-Objekt mit e<strong>in</strong>er Opel-Radkappe (the sun)<br />

wurde von Inga Grönlund entworfen. Es wurde zusammen<br />

mit dem Fach-Instruktor Teo Mero <strong>in</strong> <strong>der</strong> früheren<br />

Kunsthandwerksschule <strong>in</strong> Mynämäki hergestellt<br />

Mynämäki<br />

Mynämäki ist e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de im Südwesten<br />

F<strong>in</strong>nlands. Die Kommune<br />

liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft Vars<strong>in</strong>ais-<br />

Suomi rund 40 Kilometer nordwestlich<br />

von Turku. Im Südwesten <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>de grenzt Mynämäki an den<br />

Strand von Mietoistenlahti. Mynämäki<br />

ist Gründungsmitglied im R<strong>in</strong>g<br />

<strong>der</strong> Europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />

und war schon mehrfach Organisator<br />

von Fach- und <strong>Schmied</strong>etreffen<br />

O<br />

E<strong>in</strong>wohner: 8.000 Internet: kunta@mynamaki.fi<br />

Fläche: 529 qkm Adresse Verwaltung:<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>: Mynämäen kunta, Keskuskatu 21<br />

Seija Österberg 23100 Mynämäki<br />

9


Partnerstadt<br />

Ovre Eiker<br />

Zwischen Bergen, Flüssen und Seen<br />

Irgendwie s<strong>in</strong>d sich <strong>Kolbermoor</strong> und Ovre Eiker recht ähnlich - nicht nur bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl,<br />

son<strong>der</strong>n auch von <strong>der</strong> Lage <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Berge und Seen - wenn man sich die Nachbarstadt Rosenheim<br />

mal wegdenkt. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Landschaft um Ovre Eiker deutlich weitläufiger und naturbelassener.<br />

Was würde unser verstorbener <strong>Schmied</strong> Matthias Peters sagen: „Sehr viel Gegend hier!“<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

Oben: Bürgermeister<strong>in</strong><br />

Ann Sire Fjerd<strong>in</strong>gstad<br />

Oben: Im Hauptort<br />

Hokksund leben etwa<br />

9.000 E<strong>in</strong>wohner.<br />

Dort bef<strong>in</strong>det sich auch<br />

das Rathaus<br />

Wie auch <strong>Kolbermoor</strong>, besteht Ovre Eiker aus<br />

mehren Ortsteilen. Etwa die Hälfte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner<br />

<strong>der</strong> Kommune wohnt <strong>in</strong> Hokksund, während<br />

<strong>der</strong> Rest <strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>städten Vestfossen, Skotselv, Ormåsen<br />

und Darbu lebt. Alle<strong>in</strong> schon die statistisch erfasste<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl von etwas über 40 pro<br />

Qua dratkilometer zeigt, dass es sich eher um e<strong>in</strong>e<br />

ländliche Kommune denn e<strong>in</strong>e wirkliche Stadt handelt.<br />

Und das, obwohl Ovre Eiker im dichter besiedelten<br />

Süden von Norwegen liegt - rund 70 Kilometer<br />

von <strong>der</strong> Hauptstadt Oslo entfernt. Durch den Hauptort<br />

Hokksund fließt gemächlich - manchmal aber<br />

auch recht wild über Wasserfälle - <strong>der</strong> Fluß Dram -<br />

mens elva. Dieser Fluß, <strong>der</strong> bei Drammen <strong>in</strong> den Oslofjord<br />

fließt, bildet rund 40 Kilometer nördlich den<br />

großen See Tyrifjorden. In diesem See liegt die Insel<br />

Utoya, die 2011 durch das Massaker des An<strong>der</strong>s Breivik<br />

weltbekannt wurde. Er erschoss auf <strong>der</strong> Insel 69<br />

junge Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Feriencamp.<br />

Ebenfalls am Drammenselva bef<strong>in</strong>det sich die Skiflugschanze<br />

von Vikersund. Die Delegationen des R<strong>in</strong>ges<br />

<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>estädte hatten 2014 Gelegenheit, diese<br />

imposante W<strong>in</strong>tersport-Anlage zu besichtigen. Auch<br />

das Nordische Motorhistorische Museum im nahegelegenen<br />

Stange war damals auf dem Besichtigungsplan.<br />

In das Norwegische Glasmuseum <strong>in</strong> Hokksund<br />

schaffte es die <strong>Schmied</strong>estädte-Delegation damals<br />

nicht.<br />

Dieses Museum zeigt die Anfänge <strong>der</strong> Glasproduktion<br />

<strong>in</strong> Norwegen. Das Museum dokumentiert, dass im 16.<br />

und 17. Jahrhun<strong>der</strong>t die Glaskunst Europas im Süden<br />

Norwegens ihr Zentrum hatte. Auch die Holz-Indus -<br />

trie hatte an den Ufern des Drammeselva lange Zeit<br />

ihren Platz. Warum ist Ovre Eiker im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />

<strong>Schmied</strong>estädte? Im 15. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde Erz aus<br />

Bergwerken gewonnen und mehrere Eisenhütten wurden<br />

errichtet. E<strong>in</strong>er davon war Hassel Jernverk (1649).<br />

In Hassel wurden hauptsächlich Gussöfen hergestellt.<br />

Facharbeiter aus Deutschland, Frankreich und Belgien<br />

halfen beim Bau <strong>der</strong> Eisenhütte. Die <strong>Schmied</strong>e stellten<br />

Eisenstangen und Ambosse her. Die Hütte wurde<br />

1870 geschlossen. Danach gab es noch e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e<br />

<strong>Schmied</strong>en, die Werkzeuge herstellten und Reparaturen<br />

ausführten.<br />

10


Ganz oben: Gemächlich<br />

fließt <strong>der</strong> Drammenselva,<br />

fast e<strong>in</strong>em See gleich<br />

durch das Tal. Bil<strong>der</strong><br />

oben: (v.li.n.re.) Zwei<br />

Damen <strong>in</strong> südnorwegischer<br />

Tracht. E<strong>in</strong> seltsamer<br />

Fe<strong>der</strong>hammer mit<br />

wird im kle<strong>in</strong>en <strong>Schmied</strong>emuseum<br />

<strong>in</strong> Skotselv<br />

gezeigt. Oldtimer gibt es<br />

im benachbarten Stange<br />

zu besichtigen. Das kle<strong>in</strong>e<br />

Bild rechts zeigt die monumentale<br />

Flugschanze<br />

von Vikersund<br />

Ovre Eiker<br />

Die Partnerstadt Ovre Eiker im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong><br />

Euro päischen <strong>Schmied</strong>estädte liegt im Süden<br />

von Norwegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er leicht bergigen Land -<br />

schaft mit vielen Flüssen und Seen. Ovre<br />

Eiker ist neben Mynämäki die e<strong>in</strong>zige<br />

Mitgliedskommune im R<strong>in</strong>g, die von<br />

e<strong>in</strong>er Bürgermeister<strong>in</strong> geführt wird.<br />

In <strong>der</strong> Nähe f<strong>in</strong>det sich die weltbe<br />

rühmte Vikersund-Skiflugschanze<br />

und e<strong>in</strong> Oldtimer-Museum.<br />

O<br />

Traditionen werden <strong>in</strong> Ovre Eiker groß geschrieben. Stolz<br />

präsentiert dieses Mädchen die norwegische Fahne<br />

E<strong>in</strong>wohner: 19.000<br />

Fläche: 456 qkm<br />

Davon Seefläche: 36 qkm<br />

Bürgermeister<strong>in</strong>:<br />

Ann Sire Fjerd<strong>in</strong>gstad<br />

Internet:<br />

www.ovre-eiker.kommune.no<br />

Adresse Verwaltung: Ovre Eiker<br />

Rådhuset, Stasjonsgata 24,<br />

3300 Hokksund<br />

11


Auf den <strong>Schmied</strong>eplatz<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> schmieden...<br />

...unter fachlicher Anleitung<br />

Das <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hat <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> lange Tradition. Im Laufe<br />

<strong>der</strong> Zeit hat sich e<strong>in</strong> hoher Sicherheitsstandard herausgebildet. Das kreative<br />

Handwerk wird auch dieses Jahr wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> jungen Generation vermittelt<br />

Mit Handschuhen, Schutzbrille<br />

und <strong>Schmied</strong>eschürze ausgestattet<br />

können die Kle<strong>in</strong>en<br />

sich als <strong>Schmied</strong>e betätigen.<br />

Im Feuer und unter dem<br />

Hammer entsteht e<strong>in</strong><br />

Schlüsselanhänger<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

Im Computer-Zeitalter fehlt vielen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bezug<br />

zu handwerklicher Arbeit. Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schmied</strong>e dürfen K<strong>in</strong><strong>der</strong> ans »heiße Eisen«. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

unter Anleitung und nach bestimmten Regeln. Auch<br />

wenn die meisten Buben lieber e<strong>in</strong> Messer schmieden<br />

wollen, machen doch alle das Gleiche: E<strong>in</strong>en Schlüsselanhänger<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Spirale. Diese Form ist e<strong>in</strong>fach<br />

und – wenn <strong>der</strong> Meisterschmied hilft – auch<br />

verhältnismäßig schnell zu machen. Während die K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

recht geduldig warten können, bis sie dran s<strong>in</strong>d,<br />

s<strong>in</strong>d oft die Eltern die Ungeduldigen. <strong>Schmied</strong>en benötigt<br />

Zeit. Drängeln hilft da nichts.<br />

Die Wartezeit wird bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> durch das »Ankleiden«<br />

verkürzt. Das ist e<strong>in</strong>e wichtige Vorbereitung<br />

auf das eigentliche <strong>Schmied</strong>en. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> kommen<br />

selten mit passen<strong>der</strong> Kleidung auf den <strong>Schmied</strong>eplatz.<br />

Drum gibt es e<strong>in</strong>e passende K<strong>in</strong><strong>der</strong>schmiede-Schürze,<br />

e<strong>in</strong>e Schutzbrille, <strong>Schmied</strong>ehandschuhe und wenn nötig<br />

auch noch Le<strong>der</strong>gamaschen. So ausgerüstet geht es<br />

dann an die Arbeit. Sicherheit ist vor allem beim<br />

<strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n das erste Gebot.<br />

Helmut Brummer bietet<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Grundkurs<br />

<strong>Schmied</strong>en an.<br />

Thema diesmal: Zangen<br />

Workshop: Zangen schmieden<br />

Helmut Brummer, Mitglied unseres Orga-Teams<br />

legt viel wert auf klassisches <strong>Schmied</strong>en. Bei<br />

<strong>der</strong> letzten <strong>Biennale</strong> hat er e<strong>in</strong> Hexengitter mit se<strong>in</strong>en<br />

Kursteilnehmern geschmiedet, diesmal greift er elementares<br />

Basiswissen auf. In se<strong>in</strong>em Kurs am Freitag<br />

und Samstag (jeweils 9-12 Uhr) wird er mit se<strong>in</strong>en<br />

Kursteilnehmern Zangen schmieden. Je<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong><br />

- so Helmut Brummer - sollte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>en<br />

eigenen Hammer und se<strong>in</strong>e Zangen selbst heruzustellen.<br />

Werkzeichnungen hat er im Vorfeld zur Verfügung<br />

gestellt. Anmeldungen zum Workshop s<strong>in</strong>d<br />

per Mail an peter.elgass@metall-aktiv.de zu richten<br />

12


Anzeigen<br />

Vorteile:<br />

Dauerhaftes Erhalten von Edelrost-Oberflächen<br />

Effektive Rostb<strong>in</strong>dung vor Lackauftrag<br />

Transparent - ermöglicht <strong>in</strong>spektionsfäh<strong>in</strong>gen Rostschutz<br />

Verdrängt Luft und Feuchtigkeit aus dem Rost<br />

Maximale Kriechfähigkeit bis zum gesunden Metall<br />

Erreicht Stellen, wo e<strong>in</strong>e Applikation mit dem P<strong>in</strong>sel schwierig ist<br />

Für Skulpturen, Rankgitter, Pflanzgefäße, Zäune, Ornamente,<br />

Verschraubungen, Nähte, Vernietungen<br />

13


Projekt<br />

Die »Ladies Night«<br />

Frauen dom<strong>in</strong>ieren im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

Die Premiere „Nacht <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen“ war bei <strong>der</strong> letzen <strong>Biennale</strong> e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />

„Es geht bei uns deutlich ruhiger und konzentrierter zu als bei den Männern“, me<strong>in</strong>te<br />

e<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong>. Das Organisationsteam bekam den Auftrag, die „Ladies Night“<br />

auf jeden Fall wie<strong>der</strong> anzubieten. Bitteschön: Am Freitag ist Frauenabend<br />

Unten: Anne Petersen<br />

aus <strong>der</strong> Schweiz zeigte<br />

den Zuschauern vor zwei<br />

Jahren, was sie am Feuer<br />

gestalten wollte. Das<br />

Foto unten rechts zeigt<br />

sie bei <strong>der</strong> Ausführung<br />

Der <strong>Schmied</strong> ist groß, kräftig, hat tellergroße Hände<br />

und e<strong>in</strong>en Rauschbart. In <strong>Kolbermoor</strong> beweisen<br />

wir zum zweiten Mal, das dies e<strong>in</strong> absolutes<br />

Vorurteil ist. Es gibt mehr <strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen als man<br />

glaubt. Diese Metallgestalter<strong>in</strong>nen stehen allesamt „ihren<br />

Mann“.<br />

Somit ist bewiesen, dass beim <strong>Schmied</strong>en nicht alle<strong>in</strong><br />

die Muskelkraft ausschlaggebend ist. Mit Technik und<br />

Können ersetzen die Frauen die re<strong>in</strong>e Muskelkraft.<br />

Aber auch bei <strong>der</strong> Gestaltung unterscheiden sich die<br />

<strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen vielfach von ihren männlichen Kollegen.<br />

Gerade im Umgang mit dem heißen Eisen<br />

kommt die unterschiedliche Formgebung oft deutlicher<br />

zum Ausdruck, als bei an<strong>der</strong>en Handwerken.<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> können die Zaungäste<br />

sich selbst e<strong>in</strong> Bild davon machen. Die „Ladies Night<br />

beg<strong>in</strong>n am 3. August um 18.30 Uhr und dauert so lange,<br />

wie sie eben dauert. Männer dürfen als Zuschläger<br />

o<strong>der</strong> Helfer dabei se<strong>in</strong> - aber nur, wenn sie gerufen<br />

werden!<br />

Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong><br />

Ulrike Grießer (rechts)<br />

versteht mit dem Feuer<br />

umzugehen. Dass<br />

<strong>Schmied</strong>en auch Spass<br />

macht, zeigt Carole<br />

Therouse-Crevecoeur<br />

deutlich (unten)<br />

14


Anzeigen<br />

Große Versteigerung<br />

geschmiedeter Arbeiten:<br />

am Sonntag, 5. August, 11 Uhr<br />

auf dem Platz an <strong>der</strong> Ra<strong>in</strong>erstraße<br />

Metallbau<br />

Meisterbetrieb<br />

KRAUSE PHILIPP<br />

l Schlosserei<br />

l Treppen & Gelän<strong>der</strong>bau<br />

l Edelstahl & Alum<strong>in</strong>ium<br />

l Blechbearbeitung<br />

l Schneiden & Abkanten<br />

l Subunternehmerarbeiten<br />

l Teilefertigung auf Anfrage<br />

l und vieles mehr<br />

15


Zuschauen<br />

Die Ausstellung im Mareis-Saal<br />

Die Teilnehmer <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> kommen nie mit<br />

leeren Händen. Alle br<strong>in</strong>gen aus ihren<br />

Werkstätten kle<strong>in</strong>ere Arbeiten zur Ausstellung<br />

nach <strong>Kolbermoor</strong> mit. Wie vor zwei Jahren wird<br />

das <strong>Kolbermoor</strong>er »Eigengewächs« Josef Still die<br />

Gestaltung und den<br />

Aufbau <strong>der</strong> Ausstellung<br />

im Mareis-<br />

Saal betreuen.<br />

Am Donnerstag, 2.<br />

August von 13 bis<br />

18 Uhr ist <strong>der</strong> Saal<br />

für die Anlieferung<br />

geöffnet. Auch am<br />

Freitag ist Anlieferung<br />

noch e<strong>in</strong>mal<br />

möglich (13 bis 19<br />

Der »Macher«, <strong>der</strong> Kolber -<br />

moorer Metallgestalter<br />

Josef Still betreut die<br />

Ausstellung im Mareis-Saal<br />

Uhr). Am Freitag,<br />

den 3. und Samstag,<br />

den 4. August<br />

eröffnet die Schau<br />

<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />

um 10 Uhr und ist bis abends um 19 Uhr zu bewun<strong>der</strong>n.<br />

Am Sonntag zwischen 10 und 13 Uhr können die<br />

Arbeiten im Mareissaal wie<strong>der</strong> abgeholt werden,<br />

denn dann reisen die ersten Aussteller wie<strong>der</strong> ab. Es<br />

sei denn, Besucher haben Ausstellungsstücke gekauft.<br />

Denn das ist auch e<strong>in</strong> Ziel <strong>der</strong> Mareis-Saal-<br />

Ausstellung: Die meisten Arbeiten können käuflich<br />

erworben werden.<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

Volker Allexi ist Stammgast<br />

<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>.<br />

Se<strong>in</strong>e Gießvor führungen<br />

s<strong>in</strong>d legendär<br />

Flüssiges Metall <strong>in</strong> Form gebracht<br />

Sandguß ist die Spezialität des HEPHAISTOS-Reporters<br />

und Gießlehrers Volker Allexi. Schon<br />

mehrfach ist er bei <strong>Biennale</strong>n <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> <strong>in</strong> Aktion<br />

getreten. Bronze, Mess<strong>in</strong>g und Alum<strong>in</strong>ium s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e<br />

Metalle. Er zeigt auf dem <strong>Schmied</strong>eplatz live, wie Formen<br />

hergestellt werden, wie <strong>der</strong> Guß vorbereitet wird<br />

und wie das flüssige Metall verarbeitet wird. Freitag<br />

und Samstag ab 10 Uhr zeigt er auf dem <strong>Schmied</strong>eplatz<br />

wie Modelle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Formsandkasten e<strong>in</strong>gearbeitet<br />

werden und wie <strong>der</strong> Guß vorbereitet wird.<br />

Bei diesem Verfahren - e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ältesten überhaupt -<br />

kann immer nur e<strong>in</strong> Stück gegossen werden. Braucht<br />

man mehr, muss die Form immer wie<strong>der</strong> neu hergestellt<br />

werden.<br />

16


Im Januar verstarb <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong> von Erl, Johann<br />

Neuschmid. Von <strong>der</strong> ersten <strong>Biennale</strong> weg war er<br />

aktiv bei den Vorbereitungen und während des<br />

Treffens dabei. Dort wird <strong>der</strong> „Nachbar-Auslän<strong>der</strong><br />

aus Tirol“ wie er sich selbst e<strong>in</strong>mal bezeichnete<br />

beson<strong>der</strong>s fehlen. Vor e<strong>in</strong>iger Zeit schon hatte<br />

Neuschmid <strong>Schmied</strong>e an se<strong>in</strong>en Sohn Johann jun.<br />

übergeben. Trotzdem blieb er mit Herzblut bei<br />

<strong>der</strong> Sache und immer <strong>in</strong>teressiert am <strong>Schmied</strong>en.<br />

Johann Neuschmid ist auf dem Dorffriedhof <strong>in</strong> Erl<br />

bestattet. Dort, wo er über viele Jahre <strong>in</strong>dividuelle<br />

Grabmäler für Verstorbene gestaltet hat. Und<br />

<strong>in</strong> Blickweite zum Festspielhaus, wo er h<strong>in</strong> und wie<strong>der</strong> als aktiver<br />

<strong>Schmied</strong> und Mitwirken<strong>der</strong> bei den Aufführungen dabei war. Die<br />

Freunde vom <strong>Biennale</strong>-Team werden ihren Hans <strong>in</strong> guter Er<strong>in</strong>nerung<br />

bewahren.<br />

INSPEKTION NACH<br />

HERSTELLER-<br />

VORGABEN?<br />

MACHT MEIN<br />

MEISTER!<br />

Anzeige<br />

AB EURO 98,-<br />

ZZGL. MATERIAL<br />

Zum dritten Mal dabei ist <strong>der</strong><br />

Künstler Samy R. R. Vermeulen.<br />

Er taucht wie<strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>em<br />

<strong>Schmied</strong>ewagen-Eigenbau<br />

auf und wird für Besucher<br />

Rosen schmieden. Bei <strong>der</strong> letzten<br />

<strong>Biennale</strong> begeisterte er<br />

die Menschen mit se<strong>in</strong>en Feuerskulpturen,<br />

die am Abend<br />

e<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ierendes Licht auf<br />

den <strong>Schmied</strong>eplatz zauberten.<br />

Danke:<br />

Die <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wird maßgeblich unterstützt durch<br />

e<strong>in</strong>en Zuschuss des Bezirkes Oberbayern. Der Bezirk hat <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Vergangenheit mehrfach f<strong>in</strong>anziell geholfen, das <strong>Schmied</strong>etreffen erfolgreich<br />

zu gestalten. Dank sei auch <strong>der</strong> Kreissparkasse Rosenheim-Bad Aibl<strong>in</strong>g<br />

gesagt, die f<strong>in</strong>anziell den Kauf <strong>der</strong> Ausrüstung und das Werkzeug für<br />

das <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n ermöglichte. Zwei Firmen s<strong>in</strong>d als Sponsoren<br />

aufgetreten: Firma Kreipl Wohnbau GmbH und die Firma R. Baier und<br />

P. Kreipl Grundbesitz GmbH & Co. KG. Der Landrat des Kreises Rosenheim,<br />

Wolfgang Berthaler, reihte sich ebenfalls unter die Spen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>. Die<br />

wertvollste Unterstützung erfährt die <strong>Biennale</strong> durch die Stadt <strong>Kolbermoor</strong><br />

und die tätige Mithilfe des Bauhof-Teams mit Michael Glas.<br />

Werkstatt/Verkauf <strong>Kolbermoor</strong><br />

Am Anger 16 . Tel.: 08031 98089 - Fax 91541<br />

<strong>in</strong>fo@fischer-kolbermoor.de<br />

www.auto-fischer24.de<br />

17


Zuschauen<br />

Zum Mits<strong>in</strong>gen: Das <strong>Schmied</strong>elied<br />

Der Textdichter<br />

Johann Reif wird das<br />

<strong>Schmied</strong>elied sicher auch<br />

bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />

wie<strong>der</strong> vortragen<br />

Seit Jahren kursiert zur Melodie von Guiseppe Verdis<br />

Gefangenen-Chor aus <strong>der</strong> Oper Nabucco das<br />

<strong>Schmied</strong>e-Lied. Die erste Zeile des Refra<strong>in</strong>s hat sich<br />

zum gerne angestimmten Tr<strong>in</strong>klied auf den <strong>Schmied</strong>etreffen<br />

entwickelt.<br />

<strong>Schmied</strong>emeister Johann Reif aus Moosburg hat nun<br />

alle jemals mündlich überlieferten Strophen zusammengeschrieben.<br />

Die Anfangs-Zeilen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen<br />

auf allen <strong>Schmied</strong>etreffen Europas »zu Hause«.<br />

Ja hörst du das, was ist es denn?<br />

Ich glaub, es ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />

Ja, ja – es ist <strong>der</strong> Ambossklang,<br />

er spielt das <strong>Schmied</strong>elied:<br />

Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt gibt es <strong>Schmied</strong>e,<br />

ja, überall wo e<strong>in</strong> Amboss kl<strong>in</strong>gt,<br />

wo man das <strong>Schmied</strong>elied s<strong>in</strong>gt.<br />

Das Eisen glüht, die Funken sprühn,<br />

ich glaub da ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />

Ja, ja – es ist <strong>der</strong> Ambossklang,<br />

er spielt das <strong>Schmied</strong>elied.<br />

Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />

Das Feuer brennt, die Esse raucht,<br />

ich glaub da ist e<strong>in</strong> <strong>Schmied</strong>.<br />

Ja, ja – ich riech’ den Schwefelrauch<br />

und s<strong>in</strong>g’ das <strong>Schmied</strong>elied.<br />

Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />

Der Nagler und <strong>der</strong> Messerer<br />

und alle an<strong>der</strong>n <strong>Schmied</strong>’,<br />

die Schlosser und Gestaltersleut’,<br />

sie spiel’n das <strong>Schmied</strong>elied<br />

Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />

Und wenn es langsam dunkel wird,<br />

dann geh’n die Feuer aus.<br />

Der <strong>Schmied</strong>, zufrieden mit dem Werk,<br />

geht müde dann nach Haus.<br />

Refra<strong>in</strong>: Überall auf <strong>der</strong> Welt...<br />

Text: Johann Reif /Musik: Verdi/Reif; D-Dur<br />

Wichtiger H<strong>in</strong>weis für alle Teilnehmer an <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>:<br />

Bei <strong>der</strong> Anmeldung im <strong>Biennale</strong>-Büro gibt es für die Teilnehmer kostenlose Probe-Materialien und<br />

praktische Hilfsmittel für <strong>Schmied</strong>ebetriebe. Diese wertvollen Hilfsmaterialien <strong>der</strong> Firma Eisenblätter<br />

werden nur an angemeldete Teilnehmer ausgegeben.<br />

Anzeige<br />

Wir wünschen alle Teilnehmern und fleißigen Helfern<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche BIENNALE <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e.<br />

Das gesamte Team <strong>der</strong><br />

Grillparzerstraße 1 – 83059 <strong>Kolbermoor</strong> Telefon 08031-299080 – Fax 08031-99713<br />

18


Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

Alfred-Habermann-Gedächtnispreis:<br />

Übergabe bisher 3x <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />

Bereits drei Mal vergab <strong>der</strong> Internationale Fachverband<br />

Gestalten<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e (IFGS) den »Alfred-<br />

Habermann-Gedächtnispreis« <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> an<br />

Menschen, die sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen <strong>Schmied</strong>eszene<br />

über lange Jahre beson<strong>der</strong>e Verdienste erworben<br />

haben (e<strong>in</strong>e Preisvergabe fand <strong>in</strong> Kaiserslautern statt).<br />

Die bisherigen Preisträger s<strong>in</strong>d: He<strong>in</strong>z Denig<br />

(Deutschland, Forschung und Publikationen <strong>in</strong> Sachen<br />

Damaszenerstahl), Havard Bergland (Fachbuch-<br />

Autor aus Norwegen) und Johannes Angele<br />

(Ausstatter und Lieferant von <strong>Schmied</strong>ezubehör und<br />

-Bedarf aus Deutschland) und zuletzt 2014 <strong>der</strong> norwegische<br />

Metallgestalter und Künstler Tobbe Malm<br />

für se<strong>in</strong>e Aktion „Eiserne Rosen für Norwegen“. Es<br />

soll <strong>in</strong> Oslo e<strong>in</strong> Denkmal für die 77 Opfer des Massakers<br />

durch An<strong>der</strong>s Behr<strong>in</strong>g Breivik entstehen. Tobbe<br />

Malm wird an dieser <strong>Biennale</strong> wie<strong>der</strong> anwesend se<strong>in</strong><br />

und e<strong>in</strong>en Zwischenbericht abgeben. Der Preis wird<br />

vom jeweiligen Vorgänger für den neuen Preisträger<br />

hergestellt o<strong>der</strong> bestellt. Der Preis soll immer auf die<br />

Verdienste o<strong>der</strong> das Wirken des Preisträgers abgestimmt<br />

se<strong>in</strong>. Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> 2014 überreichte Johannes<br />

Angele den Preis an Tobbe Malm.<br />

Der Alfred-Habermann-Gedächtnis-Preis er<strong>in</strong>nert an<br />

den 2008 verstorbenen „<strong>Schmied</strong>epapst“ Alfred Habermann,<br />

<strong>der</strong> mit se<strong>in</strong>er begeisternden Art das Feuer<br />

<strong>in</strong> hun<strong>der</strong>ten von jungen Menschen „entzündete“. Habermanns<br />

Anliegen war e<strong>in</strong> Leben lang, die Begeisterung<br />

für die <strong>Schmied</strong>earbeit und Metallgestaltung zu<br />

entfachen und weiter zu tragen.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe von Preisträgern<br />

(v.li.n.re.): He<strong>in</strong>z Denig, Havard<br />

Bergland, Johannes Angele<br />

und Tobbe Malm<br />

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Ihr Spezialist für die Überholung von Kle<strong>in</strong>wasserkraftanlagen<br />

und Gleitlagern mit e<strong>in</strong>er mehr als 110-jährigen Erfahrung.<br />

Wir freuen uns über Ihre Anfrage.<br />

Schunk Masch<strong>in</strong>enbau GmbH Lagerhausstraße 4 83043 Bad Aibl<strong>in</strong>g<br />

Tel.: 08061/2531<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@schunk-masch<strong>in</strong>enbau.de<br />

19


Dabei se<strong>in</strong><br />

Der IFGS ist auch<br />

diesmal dabei<br />

Der Internationale Fachverband Gestalten<strong>der</strong><br />

<strong>Schmied</strong>e wird <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wie<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>em<br />

Verkaufsstand dabei se<strong>in</strong>. Präsident Thomas-Maria<br />

Schmidt aus Höheischweiler und fast die gesamte Vorstandschaft<br />

kommen nach <strong>Kolbermoor</strong>. Der Medienbeauftragte<br />

Josef Moos wird diesmal nicht schreiben<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> fotografieren<strong>der</strong>weise tätig se<strong>in</strong> - ne<strong>in</strong>, er<br />

schw<strong>in</strong>gt die Fe<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em Zeichenkurs. Thomas-<br />

Maria hat die Mitglie<strong>der</strong> des IFGS gebeten möglichst<br />

zahlreich an die Mangfall zu reisen, Verkaufsobjekte<br />

mitzubr<strong>in</strong>gen und aktiv am Schauschmieden teilzunehmen.<br />

<strong>der</strong> IFGS betreut den Verkaufsstand auch für<br />

an<strong>der</strong>e teilnehmende <strong>Schmied</strong>e. Es lohnt sich für Besucher<br />

auf jeden Fall, am IFGS-Stand vorbeizukommen<br />

und das Angebot anzusehen.<br />

Die eigene<br />

<strong>Biennale</strong>-Münze<br />

Seit vielen Jahren gibt es bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong>e eigene Münzprägung. Die<br />

<strong>Kolbermoor</strong>-Taler werden warm geprägt. Auch<br />

zur <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong> werden wie<strong>der</strong> vor Ort Münzen<br />

hergestellt. Sie haben längst »Sammler-Status«<br />

erreicht. Es soll e<strong>in</strong>ige treue <strong>Biennale</strong>-Besucher<br />

geben, die seit <strong>der</strong> ersten Prägung<br />

alle Jahrgänge gesammelt haben. Der historische<br />

Fallhammer, auf dem die Taler geprägt<br />

werden, wird von Helmut Brummer bedient.<br />

Besucher können Ihre Kra am Zugbügel des<br />

Hammers selbst erproben.<br />

Der IFGS war beim Ferraculum <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Partnergeme<strong>in</strong>de Ybbsitz stark<br />

vertreten. Auch <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> erwarten wir (v.li.n.re.) Bernd Kluth, Alexan<strong>der</strong> Lantscho,<br />

Marian Boschner, Rüdiger Schwenk, Thomas-Maria Schmidt und Erich Seifert.<br />

Erkennungszeichen für alle IFGS-<strong>Schmied</strong>e: <strong>der</strong> halbe Amboss auf dem Shirt<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

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21


Schnäppchen<br />

Wer bietet mehr?<br />

Die Versteigerung am Sonntag<br />

Der letzte Höhepunkt <strong>der</strong> dreitägigen <strong>Biennale</strong> ist am Sonntag um 11 Uhr<br />

die Versteigerung <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>earbeiten, die an den Feuer entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

So mancher <strong>Kolbermoor</strong>er hat hier schon sehr günstig e<strong>in</strong> echtes Schnäppchen<br />

ersteigern und mit nach Hause nehmen können<br />

Fotos: Ramona Kle<strong>in</strong><br />

Oben: Michael Ertlmeier<br />

steigert mit. Rechts:<br />

Bürgermeister Peter Kloo bietet<br />

voller Hoffnung auf e<strong>in</strong>e<br />

gute <strong>Schmied</strong>earbeit<br />

Ganz rechts: Lei<strong>der</strong> verloren!<br />

E<strong>in</strong>e wichtige E<strong>in</strong>nahmequelle für die Organisatoren<br />

<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong>, das »Europäische Zentrum für<br />

Zeitgemäße Metallgestaltung e.V.« ist die Versteigerung<br />

von <strong>Schmied</strong>earbeiten am Sonntagmittag. Sie<br />

hilft, die Kosten für Vorbereitung, Aufbau und Durchführung<br />

<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> zu f<strong>in</strong>anzieren. Der Vere<strong>in</strong> bittet<br />

die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die Arbeiten zur Verfügung<br />

zu stellen, die <strong>in</strong> den drei Tagen an den Feuern<br />

entstanden s<strong>in</strong>d. Diese <strong>Schmied</strong>earbeiten werden<br />

dann an die Meistbietenden abgegeben.<br />

Für die Hersteller <strong>der</strong> Objekte, aber auch für die vielen<br />

Besucher ist die Versteigerung e<strong>in</strong>e spannende Angelegenheit.<br />

So manches Geburtstagsgeschenk wurde<br />

hier schon erworben. Traditionsgemäß engagieren<br />

sich als Versteigerer <strong>der</strong> Market<strong>in</strong>g-Chef <strong>der</strong> Stadt<br />

<strong>Kolbermoor</strong>, Christian Poitsch und <strong>der</strong> Vorsitzende<br />

des Europäischen Zentrums für Zeitgemäße Metallgestaltung,<br />

Peter Elgaß.<br />

Oben: Die beiden Versteigerer<br />

Christian Poitsch und<br />

Peter Elgaß bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong> Europäisches Zentrum für<br />

Zeitgemäße Metallgestaltung e.V. <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>.<br />

(www.metall-zentrum.de)<br />

Verantwortlich (i.S.d.P): Peter Elgaß<br />

Verlag: HEPHAISTOS, Gnadenberger Weg 4,<br />

87509 Immenstadt-Werdenste<strong>in</strong>, (<strong>in</strong>fo@metall-aktiv.de)<br />

Anzeigen: Christian Poitsch, Pia Obermaier, Peter Kloo,<br />

Fachanzeigen: Peter Elgaß<br />

Spendenkonto:<br />

Kreissparkasse Rosenheim-Bad Aibl<strong>in</strong>g,<br />

BIC:BYLADEM1ROS,IBAN: DE86 7115 0000 0000 2294 19<br />

Alle Beiträge und Bil<strong>der</strong> <strong>in</strong> diesen Programmheft s<strong>in</strong>d<br />

urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

<strong>der</strong> engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf <strong>der</strong><br />

Zustimmung des Verlages.<br />

22


Anzeigen<br />

Wir wünschen viel Erfolg<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong><br />

23


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Was ist los?<br />

Fotos: Archiv HEPHAISTOS<br />

Viel Betrieb wird am<br />

<strong>Schmied</strong>eplatz <strong>in</strong><br />

<strong>Kolbermoor</strong> am Samstag<br />

beim Nachtschmieden<br />

se<strong>in</strong><br />

Christian Poitsch<br />

als Versteigerer<br />

Das Programm<br />

<strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />

MITTWOCH, 1. AUGUST<br />

9-12 Uhr Zeichenkurses mit Josef Moos<br />

(Anmeldung erfor<strong>der</strong>lich)<br />

18 Uhr Anschmieden/feierliche Eröffnung mit den<br />

Erler Bläsern; Come Together im<br />

Festzelt mit Musik und Grußworten<br />

DONNERSTAG, 2. AUGUST<br />

Anmeldung und Büchershop ab 12 Uhr<br />

9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />

13-18 Uhr Abgabe von mitgebrachter Arbeiten für<br />

die Ausstellung im Mareissaal möglich<br />

14-20 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

9 Uhr Aufbau Verkaufsstand des<br />

Internationalen Fachverbandes<br />

Gestalten<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e (IFGS)<br />

10-17 Uhr Zeichenkurs mit Josef Moos<br />

15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />

FREITAG, 3. AUGUST<br />

9-12 Uhr Workshop „Zangenschmieden“<br />

mit Helmut Brummer<br />

9-17 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />

9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />

9-17 Uhr Praktische Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e -<br />

Vorführung Mart<strong>in</strong> Breidenbach mit<br />

Lehrl<strong>in</strong>gen<br />

13 -19 Uhr Abgabe von Arbeiten für die Ausstellung<br />

mitgebrachter Arbeiten im Mareissaal<br />

9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ von Abfallkörben<br />

(Michael Ertlmeier und Johann Reif)<br />

9-18 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

9.30 Uhr Dialog mit Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann zum<br />

Thema „Erfolg ist nicht nur Geld“<br />

Zielgruppe Jungschmiede und Startups<br />

11 Uhr Prof. Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong> stellt den<br />

<strong>Schmied</strong>e-Studiengang an <strong>der</strong> Handwerksschule<br />

<strong>in</strong> Hjerleid/Norwegen (<strong>in</strong> englischer<br />

Sprache) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz vor<br />

10-12 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />

10-17 Uhr Zeichenkurs mit Josef Moos<br />

13 Uhr Alfred Bullermann stellt das Projekt<br />

„<strong>Schmied</strong>en für den Frieden“ als Idee und<br />

zur Kopie für Kollegen vor (Schulgebäude)<br />

15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />

14 Uhr Vorstellung des Jungschmiedeprojektes<br />

am „Kurtz-Eisenhammer“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

am <strong>Schmied</strong>eplatz durch Walter Kurtz<br />

und Viktoria Raw<strong>in</strong>ski<br />

15 Uhr Vortrag Johannes Postlmayr: <strong>der</strong> Studiengang<br />

Metall an <strong>der</strong> Uni Göteborg/Steneby<br />

17 Uhr Vortrag von Tobbe Malm über die Entwicklung<br />

des Projektes „Ironroses for<br />

Norway“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz<br />

18 Uhr <strong>Schmied</strong>e-Andacht am <strong>Schmied</strong>eplatz<br />

18.30 Uhr „Ladies Night“ im <strong>Schmied</strong>ezelt –<br />

<strong>Schmied</strong><strong>in</strong>nen zeigen ihr Können<br />

SAMSTAG, 4. AUGUST<br />

9-15 Uhr Das Team <strong>der</strong> Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz schmiedet<br />

9-12 Uhr Workshop „Zangenschmieden“<br />

mit Helmut Brummer<br />

9-17 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />

9-17 Uhr Praktische Ausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e –<br />

Vorführung Mart<strong>in</strong> Breidenbach<br />

mit Lehrl<strong>in</strong>gen<br />

9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ <strong>der</strong><br />

Abfallkörbe mit Michael Ertlmeier<br />

und Johann Reif.<br />

9-18 Uhr Gastlandausstellung im Rathaus geöffnet<br />

10-19 Uhr Ausstellung mitgebrachter Arbeiten<br />

im Mareissaal<br />

9-16 Uhr Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“<br />

9.30 Uhr Vortrag und Diskussion mit Prof. He<strong>in</strong>er<br />

Zimmermann: Freie Kunst versus<br />

<strong>in</strong>ternationale Metallgestaltung<br />

11 Uhr Vortrag Ulrich Gerf<strong>in</strong>: Feuerschweißen -<br />

Tipps, Tricks und Kurzschlüsse<br />

9-20 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

12.30 Uhr Führung durch Gastland-Ausstellung<br />

“Nordische Studien“ durch<br />

Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />

10-12 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />

15-17 Uhr <strong>Schmied</strong>en mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n (5 Euro/K<strong>in</strong>d)<br />

14 Uhr Vortrag „Eichenblatt mit <strong>Schmied</strong>ekodex“<br />

durch IG <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

ab 16 Uhr Vorführung Eggenz<strong>in</strong>ken-<strong>Schmied</strong>en<br />

16 Uhr Vortrag Luc Vandecasteele und Terry<br />

Clark Rückblick auf das <strong>Schmied</strong>eevent<br />

zum Ersten Weltkrieg <strong>in</strong> Ypern und Bericht<br />

über den Bau <strong>der</strong> 5. Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />

<strong>in</strong> Belgien (Schule/<strong>Schmied</strong>eplatz)<br />

18-24 Uhr Nachtschmieden im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

SONNTAG, 5. AUGUST<br />

9-11 Uhr Freies <strong>Schmied</strong>en im <strong>Schmied</strong>ezelt<br />

9-12 Uhr Anmeldung und Büchershop geöffnet<br />

9 Uhr Vortrag Rudolf Dick:<br />

Japanische <strong>Schmied</strong>ekunst<br />

10 Uhr Vorführung: Eggenz<strong>in</strong>ken-<strong>Schmied</strong>en<br />

Stahlreifen auf Eisstock aufziehen<br />

10 Uhr Führung durch Gastland-Ausstellung<br />

“Nordische Studien“ durch<br />

Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />

10-13 Uhr Abholung Arbeiten aus dem Mareisaal<br />

11 Uhr Große Versteigerung <strong>Schmied</strong>earbeiten<br />

13 Uhr Ende <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> good bye Scand<strong>in</strong>avia<br />

Welcome BENELUX<br />

25


Ausstellung<br />

Nordland-Studien<br />

Die Ausstellung im Rathaus<br />

Spannende Arbeiten aus Metall s<strong>in</strong>d <strong>der</strong>zeit im Rathaus von <strong>Kolbermoor</strong> zu sehen: Zu je<strong>der</strong><br />

<strong>Schmied</strong>ebiennale werden Metallgestalter aus wechselnden Gastlän<strong>der</strong>n aufgefor<strong>der</strong>t, mit ihren<br />

Arbeiten e<strong>in</strong>en Querschnitt <strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>ekunst ihrer Nation zu zeigen – diesmal ist »Skand<strong>in</strong>avien«<br />

dran. Versäumen Sie nicht die Schau zu besuchen. Es gibt Führungen mit Professor<br />

He<strong>in</strong>er Zimmermann. Sehen Sie <strong>in</strong>s Programm und achten Sie auf die Durchsagen am Platz<br />

Der Großteil <strong>der</strong> Ausstellung wird unter dem Titel<br />

»Nordland-Studien« von Studierenden und<br />

Dozenten des Studiengangs »Metallgestaltung« <strong>der</strong><br />

schwedischen HDK Steneby bestritten, die zur Universität<br />

Göteborg gehört. Ihnen ist dieser Beitrag<br />

gewidmet. Weiter Ausstellungstücke kommen von<br />

Monica und Benjam<strong>in</strong> Kjellman-Chap<strong>in</strong> von Alfred<br />

Pe<strong>der</strong>sen und Risto Immonen.<br />

Das Beson<strong>der</strong>e an den „Nordland-Studien“: Die Steneby-Arbeiten<br />

s<strong>in</strong>d mit QR-Codes versehen. So<br />

können Betrachter etwa über das kostenfreie W-<br />

LAN des Rathauses zu je<strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>en Film mit<br />

e<strong>in</strong>em Statement des Künstlers bzw. <strong>der</strong> Künstler<strong>in</strong><br />

auf ihren mobilen Geräten ansehen – und die s<strong>in</strong>d<br />

zum Teil an sich schon ausgesprochen kreativ und<br />

orig<strong>in</strong>ell. Die Diversität <strong>der</strong> Exponate und <strong>der</strong> Videos<br />

zeigt, wie <strong>in</strong>dividuell sich die jeweilige Handschrift<br />

<strong>der</strong> Metallgestalter und -gestalter<strong>in</strong>nen entwickelt,<br />

auch wenn sie dieselbe Akademie besuchen.<br />

Professor He<strong>in</strong>er Zimmermann von <strong>der</strong> HDK, <strong>der</strong> die<br />

Schau eröffnete, betonte dann auch den hohen Stellenwert<br />

handwerklicher Praxis <strong>in</strong> den Werkstätten<br />

von Steneby, die es den Studierenden ermögliche,<br />

ganz eigene Ideen zu entwickeln. Bewusst präsentiert<br />

er <strong>in</strong> dieser Ausstellung Arbeiten quer durch alle Semester.<br />

(si)<br />

Fotos: Peter Elgaß<br />

L<strong>in</strong>ks: Alfred Pe<strong>der</strong>son hat se<strong>in</strong> schlankes Raumobjekt<br />

<strong>in</strong> die Ausstellung gebracht. Oben: Joshua Goss nennt se<strong>in</strong>e Arbeit<br />

aus unterschiedlichen Metallen „Ductile Compression“.<br />

Rechts: Raff<strong>in</strong>ierte Öffnungsmechanismen hat <strong>der</strong> Kubus<br />

von Johannes Postlmayr. Der Betrachter muss die richtigen<br />

Schritte zur Öffnung selbst f<strong>in</strong>den. Oben rechts: Steffen Lempp hat e<strong>in</strong>en<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>fuß-Abdruck <strong>in</strong> Stahl gepresst<br />

26


Oben: Kent Grundberg liebt organische<br />

Formen - ob nun Samenkapseln o<strong>der</strong><br />

Seeigel. L<strong>in</strong>ks: Matthieu Pelletier hat<br />

diese fragile Schale geformt.<br />

Ganz l<strong>in</strong>ks: Risto Immonen weiß mit abstrahierten<br />

Körperformen zu spielen.<br />

Unten: Mhaira Frazer versucht den Spagat zwischen<br />

Metallgestaltung und Musik. Ihre Skulptur kl<strong>in</strong>ge bei<br />

Anschlag <strong>in</strong> unterschiedlichen Tönen.<br />

Rechts: Daniel Freyne hat se<strong>in</strong>er Verformung<br />

ke<strong>in</strong>en eigenen Titel gegeben. Sie spricht für sich<br />

27


Teamschmiede<br />

Kanalstraße 15<br />

85368 Moosburg<br />

Telefon 08761/83 32<br />

Fax 0 8761/6 63 95<br />

e-mail: johann.reif@moosburg.org<br />

28


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29


Zwischenbiennale<br />

Hitze und Feuerglut<br />

Rückblick auf das Rennfeuersymposium<br />

Seit über 20 Jahren gibt es <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> alle zwei Jahre e<strong>in</strong>e <strong>Schmied</strong>e-<strong>Biennale</strong>. Zu Recht<br />

kann man viele <strong>Kolbermoor</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger schon als <strong>Schmied</strong>e-Fachleute bezeichnen.<br />

Zeit also, den Interessierten dort e<strong>in</strong>mal die »Vorstufe« des <strong>Schmied</strong>ens anschaulich<br />

zu zeigen. Denn ohne das Basis-Material, das Eisen, bleibt die Esse kalt. Also lag es nahe, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Stadt an <strong>der</strong> Mangfall auch e<strong>in</strong>mal vorzuführen, wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frühzeit Eisen aus Erz<br />

gewonnen wurde. Letztes Jahr im August versuchten elf Teams am Sportgelände am<br />

Rothbachl <strong>in</strong> sogenannten Rennfeuern schmiedbares Eisen herzustellen<br />

Das Team, das die <strong>Biennale</strong> organisiert, bewarb<br />

sich um das <strong>XII</strong>I. Rennfeuer-Symposium und<br />

bekam den Zuschlag zur Ausrichtung des Symposiums<br />

2017. Unter tatkräftiger Mithilfe <strong>der</strong> Stadt <strong>Kolbermoor</strong>,<br />

Stadtverwaltung und Bauhof g<strong>in</strong>g das<br />

Symposium Anfang August über die Bühne. Elf Teams<br />

mit über 70 Teilnehmern reisten an und waren zunächst<br />

e<strong>in</strong>mal begeistert vom Gelände an <strong>der</strong> Sportanlage<br />

»Am Rothbachl«. Kompakt beie<strong>in</strong>an<strong>der</strong>:<br />

Arbeitsplätze, Zeltmöglicheit und die Funktionsräume<br />

<strong>der</strong> Sportanlage. Dazwischen Verpflegungsstation und<br />

Getränkeausschank.<br />

Tagesglut und Ofenhitze<br />

Bei Superwetter begann die Arbeit. Das Thermometer<br />

stieg bis auf 37 Grad. Literweise kühles M<strong>in</strong>eralwasser,<br />

Sonnendächer und Strohhüte konnten nur zeitweise<br />

Das Verschmieden e<strong>in</strong>er<br />

Luppe ersche<strong>in</strong>t bei Nacht<br />

beson<strong>der</strong>s mystisch<br />

Abhilfe schaffen. Erst zum Abbau am Sonntag kam die<br />

Abkühlung. Viele <strong>der</strong> Teams hatten schon an früheren<br />

Rennfeuer-Veranstaltungen teilgenommen. Sie brachten<br />

<strong>in</strong> Autos und Anhängern ihr ganzes Equipment<br />

mit. Vor Ort hatten die Veranstalter für Ziegel, Lehm,<br />

Holzkohle und Brennholz zum Rösten gesorgt. Im<br />

Laufe <strong>der</strong> Tage mussten aber immer noch weitere Fuhren<br />

herbeigeschafft werden. Da trotz vieler Bemühungen<br />

<strong>in</strong> den Monaten zuvor nur ganz wenig e<strong>in</strong>heimisches<br />

Erz aufgetrieben werden konnte, kam das<br />

Angebot des Konzerns Tata-Steel aus IJmuiden <strong>in</strong> den<br />

Nie<strong>der</strong>landen gerade recht, mit 900 Kilo kostenfreiem<br />

Erz auszuhelfen. Allerd<strong>in</strong>gs hatte e<strong>in</strong>e ganze Reihe von<br />

Teams auch eigene Erzproben dabei, sodass e<strong>in</strong>e große<br />

Auswahl von unterschiedlichen Ausgangsprodukten<br />

zur Verfügung stand.<br />

<strong>Kolbermoor</strong> - e<strong>in</strong> Treffpunkt für Fachleute<br />

Die Versuche mit den beiden Sorten »Profi-Erz« aus<br />

den Nie<strong>der</strong>landen (um die 60 Prozent Eisengehalt)<br />

waren überwiegend erfolgreich. Bis zu 7,5-Kilo-Luppen<br />

wurden aus den Öfen geholt. Erfolgreich waren<br />

auf Anhieb zwei Teams, die vorher noch nie e<strong>in</strong>en<br />

Rennofen gebaut hatten. Beobachtet wurde das Symposium<br />

von e<strong>in</strong>em Archäologie-Fachmann und e<strong>in</strong>em<br />

Öffentlichkeitsarbeiter <strong>der</strong> Bergakademie Leoben <strong>in</strong><br />

Österreich. Als Helfer waren zwei lupenre<strong>in</strong>e <strong>Schmied</strong>e<br />

im Orga-Team tätig, um Erfahrungen mit Rennfeuern<br />

zu sammeln. E<strong>in</strong>erseits Stefan Mexner, <strong>der</strong> vor<br />

hat, Rennfeuer-Kurse im Allgäu anzubieten, und Paul<br />

Klaasen (Fachbeirat im R<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Europäischen<br />

<strong>Schmied</strong>estädte für Oude IJsselstreek/Nie<strong>der</strong>lande,<br />

<strong>der</strong> auch heuer an <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> aktiv<br />

teilnimmt und im <strong>Schmied</strong>ezelt nach dem Rechten<br />

sieht). Paul hat den Gedanken, e<strong>in</strong>e Bewerbung für e<strong>in</strong><br />

Rennfeuer-Symposium <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Stadt abzugeben.<br />

Schon e<strong>in</strong>ige Schritte weiter s<strong>in</strong>d Christoph W<strong>in</strong>kelbauer<br />

und Markus Hirt, beide Berufsschullehrer für<br />

Metalltechnik <strong>in</strong> <strong>der</strong> Steiermark, die mit Schülern bereits<br />

erfolgreich Rennfeuer gebaut und gefahren haben.<br />

Die beiden s<strong>in</strong>d Ausrichter des Rennfeuer-Symposiums<br />

<strong>2018</strong>, das zwei Wochen nach unserer <strong>Biennale</strong><br />

vom 14. bis 19. August im Freilichtmuseum Stüb<strong>in</strong>g<br />

bei Graz über die Bühne geht.<br />

30


Oben li.: E<strong>in</strong> Rennofen im<br />

Rohbau-Zustand.<br />

Oben re.: <strong>Kolbermoor</strong>er<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> verfolgen <strong>in</strong>teressiert<br />

den Erklärungen<br />

des Fachmannes<br />

L<strong>in</strong>ks: Spannen<strong>der</strong><br />

Augenblick: Die Luppe<br />

kommt aus dem Rennfeuer<br />

- wird e<strong>in</strong> Eisenkern<br />

dr<strong>in</strong> se<strong>in</strong>?<br />

Fotos: Peter Elgaß<br />

Ganz l<strong>in</strong>ks: Blick auf e<strong>in</strong>en<br />

brennenden Ofen mit<br />

<strong>der</strong> Wärmebildkamera<br />

<strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Feuerwehr.<br />

L<strong>in</strong>ks: Der Renn -<br />

feuerplatz mit<br />

Besuchern aus dem Korb<br />

<strong>der</strong> <strong>Kolbermoor</strong>er Feuerwehr<br />

fotografiert<br />

31


Fachwissen<br />

Vorträge und Workshops<br />

Breites Angebot für Teilnehmer<br />

Wie bei allen vorhergehenden <strong>Biennale</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e geballte Ladung an theoretischem<br />

Fachwissen <strong>in</strong> Form von Vorträgen und praktischen Kursen geboten. Zeitplanung ist erfor<strong>der</strong>lich!<br />

Foto: Peter Elgaß<br />

Bereits am Mittwoch 1. August beg<strong>in</strong>nt <strong>der</strong> Zeichenkurs<br />

mit Josef Moos (9-12 Uhr). Der Kurs<br />

wird Donnerstag 2. August (10-17 Uhr) und Freitag,<br />

3. August (10-17 Uhr) fortgesetzt. Beson<strong>der</strong>en<br />

Schwerpunkt legt <strong>der</strong> Kursleiter auf materialgerechtes<br />

Zeichnen. Anmeldungen nimmt Josef Moos unter<br />

<strong>in</strong>fo@moos-metallbau.de entgegen. Der Kurs kostet<br />

<strong>in</strong>klusive Material 80 Euro.<br />

Beim Workshop von Helmut Brummer geht es diesmal<br />

um das <strong>Schmied</strong>en von <strong>Schmied</strong>ezangen. Der<br />

Kurs f<strong>in</strong>det am 3. und 4. August jeweils von 9-12 Uhr<br />

statt. Anmeldungen für diesen Kurs s<strong>in</strong>d unter<br />

peter.elgass@metall-aktiv.de möglich. Es werden<br />

höchstens 5-6 Teilnehmer aufgenommen. Wer zuerst<br />

kommt, malt zuerst.<br />

Beim Workshop „Soziales <strong>Schmied</strong>en“ s<strong>in</strong>d Meister<br />

und Gesellen gefragt. Hier heißt es zuschauen und<br />

nachfragen. Johann Reif und Michael Ertlmeier führen<br />

diesen Workshop mit jungen Laien durch (Freitag<br />

und Samstag jeweils 9-16 Uhr. Ziel ist es, das Projekt<br />

für an<strong>der</strong>e <strong>Schmied</strong>e zugänglich zu machen und „Soziales<br />

<strong>Schmied</strong>en“ als Projekt auch bei an<strong>der</strong>en Metallgestaltern<br />

bekannt zu machen.<br />

Wer den <strong>in</strong>teressanten Beitrag von Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />

(Universität Göteborg/Metallgestaltung hören<br />

will, muss am Freitag und Samstag früh aufstehen.<br />

Am Freitag um 9.30 Uhr führt er e<strong>in</strong> Dialog mit se<strong>in</strong>en<br />

Zuhörern: „Erfolg zu de<strong>in</strong>en Konditionen – Erfolg ist<br />

nicht nur Geld!“. Zielgruppe s<strong>in</strong>d vor allem Jungschmiede,<br />

die ihre Laufbahn beg<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> seit Kurzem<br />

gestartet haben. Genauso spannend wird es am<br />

Samstag, wenn Zimmermann sich mit dem Problemfeld<br />

„Freie Kunst versus <strong>Schmied</strong>earbeiten“ ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt.<br />

Dieser Konflikt schwelt se<strong>in</strong> Generationen<br />

und hat nicht an Brisanz verloren.<br />

Um 11 Uhr am Freitag berichtet <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule Prof.<br />

Monica Kjellman-Chap<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Handwerksakademie<br />

<strong>in</strong> Hjerleid über die Ausbildung <strong>in</strong> Norwegen.<br />

Der Vortrag wird <strong>in</strong> englischer Sprache stattf<strong>in</strong>den.<br />

Um 14 Uhr am Freitag s<strong>in</strong>d dann Walter Kurtz und<br />

Viktoria Raw<strong>in</strong>ski vom Eisenhammer <strong>in</strong> Hasloch mit<br />

<strong>der</strong> Vorstellung des Museums und des alten Hammerwerkes<br />

dran. Sie stellen auch das Projekt „Jungschmiedetreffen<br />

am Kurtz-Hammer“ vor, das vom 15. bis 19.<br />

August <strong>in</strong> Hasloch am Ma<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>det.<br />

32


Anzeigen<br />

Johannes Postlmayr<br />

Prof. He<strong>in</strong>er Zimmermann<br />

E<strong>in</strong>e Stunde später – um 15 Uhr – stellt Johannes<br />

Postlmayr das Bachelor- und Masterstudium für<br />

Metallgestalter <strong>in</strong> Steneby/Universität Göteborg<br />

vor. Er ist <strong>der</strong>zeit dort selbst als Student und<br />

kann deshalb anschaulich Auskunft geben und<br />

Fragen zu Studium und Praxis geben.<br />

Am Samstag um 14 Uhr stellt die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz den dort geltenden<br />

Kodex für <strong>Schmied</strong>earbeiten vor. Dazu wird<br />

e<strong>in</strong> mannshohes Eichenbrett gezeigt, <strong>in</strong> das mit<br />

geschmiedeten Buchstaben <strong>der</strong> Titel des Kodex<br />

e<strong>in</strong>geschlagen wurde. Die Eidgenossen bieten<br />

anschließend e<strong>in</strong>e Diskussion zu diesem Thema<br />

an. Bil<strong>der</strong>: vorhergehende Seite.<br />

Um 16 Uhr folgt e<strong>in</strong>e Rückschau Luc Vande -<br />

casteele und Terry Clark auf das <strong>Schmied</strong>eevent<br />

zum Thema Erster Weltkrieg <strong>in</strong> Ypern/Belgien.<br />

Bei <strong>der</strong> letzten <strong>Biennale</strong> 2016 beteiligten sich<br />

auch <strong>Kolbermoor</strong>er an <strong>der</strong> Vorbereitung dieses<br />

größten europäischen <strong>Schmied</strong>e-Events. Sie<br />

schiedeten Mohnblüten für das Denkmal <strong>in</strong><br />

Ypern. Jetzt, nach Abschluß des mehrjährigen<br />

Events halten die beiden Organisatoren noch<br />

e<strong>in</strong>mal Rückblick. Luc Vandecasteele wird danach<br />

über den Bau <strong>der</strong> 5. Brücke <strong>der</strong> Freundschaft<br />

<strong>in</strong> Belgien berichten.<br />

Alle Vorträge, Diskussionen und Workshops<br />

ausser den Zeichenkurs (80 Euro) s<strong>in</strong>d für angemeldete<br />

Teilnehmer frei. Die Namenschil<strong>der</strong><br />

sollen bei den Veranstaltungen unbed<strong>in</strong>gt getragen<br />

werden. Anmeldungen können je<strong>der</strong>zeit im<br />

<strong>Biennale</strong>-Büro nachgeholt werden.<br />

Prof. Monica Kjellman-C.<br />

Walter Kurtz<br />

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33


Gruppenarbeit<br />

Die sagenhaften <strong>Schmied</strong>e<br />

Auftritt <strong>der</strong> Schweizer Gestaltergruppe<br />

Märchen und Sagen haben sich die <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz zum Thema gemacht. Und seit vielen<br />

<strong>Biennale</strong>n können wir immer wie<strong>der</strong> die Fertigkeit <strong>der</strong> Metallgestalter aus dem Nachbarland bewun<strong>der</strong>n<br />

S<br />

eit vielen Jahren s<strong>in</strong>d Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> die Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IG) <strong>Schmied</strong>en aus <strong>der</strong> Schweiz treue Besucher und fleißige Demonstratoren<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. In unterschiedlicher<br />

Besetzung treten die Eidgenossen meist am Samstag-<br />

Vormittag an mehreren Feuern an um immer wie<strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong> Thema unterschiedlich aufzubereiten. Das Thema<br />

lautet „Märchen und Sagen“. Es enstanden <strong>in</strong> den<br />

Jahren: „Das Puppentheater“, „Die Bremer Stadtmusikanten“,<br />

„Pan Tau“ (Das große Bild mit dem Bowlerhut<br />

und dem Regenschirm“, „Die schwarzen Brü<strong>der</strong>“,<br />

„Fuchs du hast die Gans gestohlen“ und „Der<br />

kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z“. E<strong>in</strong>ige dieser Arbeiten wurden <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Versteigerung nicht an den Mann gebracht und<br />

s<strong>in</strong>d deshalb bei dieser <strong>Biennale</strong> im Schaukasten<br />

an <strong>der</strong> alten Apotheke Richtung<br />

Bahnhof <strong>Kolbermoor</strong>,<br />

nur wenige Schritte vom<br />

<strong>Schmied</strong>eplatz entfernt ausgestellt.<br />

Wir dürfen gespannt<br />

se<strong>in</strong>. welches Thema sich<br />

die Schweizer <strong>Schmied</strong>e<br />

diesmal ausgedacht haben.<br />

Sie arbeiten wie<strong>der</strong> am<br />

Samstag ab 9 Uhr im <strong>Schmied</strong>ezelt.<br />

Interessenten wird schon jetzt empfohlen,<br />

ausreichend Bargeld zur Versteigerung<br />

mitzubr<strong>in</strong>gen. Denn auch<br />

diesmal wird versucht, die Arbeit <strong>der</strong><br />

Schweizer <strong>Schmied</strong>efreunde am<br />

Sonn tag meistbietend zu versteigern.<br />

„Die Bremer Stadtmusikanten“ wur -<br />

den als Kam<strong>in</strong>besteck aufbereitet.<br />

Teamarbeit wird groß geschieben bei <strong>der</strong> Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

(IG) <strong>Schmied</strong>e aus <strong>der</strong> Schweiz. Unten: Die Präsentation<br />

<strong>der</strong> „Schwarzen Brü<strong>der</strong>“. Ganz oben: „Fuchs du hast die Gans<br />

gestohlen“ und oben: „Der kle<strong>in</strong>e Pr<strong>in</strong>z“<br />

Fotos: Peter Elgaß, Stadt <strong>Kolbermoor</strong>. Volker Wille<br />

34


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"EUROPA ZU GAST IN DER KUPFERSTADT"<br />

05.&06.10.<strong>2018</strong><br />

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Freitag (Nachtschmieden) von 12 – 23 Uhr<br />

Samstag von 12 – 18 Uhr<br />

Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Jahreshauptversammlung des R<strong>in</strong>gs<br />

<strong>der</strong> europäischen <strong>Schmied</strong>estädte<br />

Präsentationen und Demonstrationen rund um<br />

Metall & Eisen, offene Deutsche Meisterschaft<br />

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XI. BIENNALE<br />

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83059 <strong>Kolbermoor</strong><br />

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Fax: 08031/91 41 0<br />

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Im Stadtzentrum von <strong>Kolbermoor</strong><br />

Gegenüber dem Neuen Rathaus<br />

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Partner 2020<br />

Herzlich willkommen<br />

Wir laden BeNeLux nach <strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong><br />

<strong>Schmied</strong>e und Metallgestalter aus Belgien, den Nie<strong>der</strong>landen und Luxemburg s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>I. <strong>Biennale</strong><br />

im Jahr 2020 nach <strong>Kolbermoor</strong> e<strong>in</strong>geladen. Wir freuen uns auf viele Teilnehmer und Aussteller.<br />

In diesem Jahr zeigten die Nie<strong>der</strong>ländischen <strong>Schmied</strong>e, was sie drauf haben: Bei<br />

e<strong>in</strong>em großen <strong>Schmied</strong>efest auf <strong>der</strong> Ru<strong>in</strong>e Schaesberg waren gut 80 <strong>Schmied</strong>e<br />

dabei. Darumter auch viele Luxemburger und Belgier.<br />

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Foto: Peter Elgaß<br />

Das Gute liegt oft so nahe. Nachdem wir heuer die<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus Skand<strong>in</strong>avien <strong>in</strong><br />

<strong>Kolbermoor</strong> zu Gast hatten, laden wir für die nächste<br />

<strong>Biennale</strong> die <strong>Schmied</strong>efreunde aus Benelux nach <strong>Kolbermoor</strong><br />

e<strong>in</strong>. Bereits im Juni 2020 soll die Gastland-<br />

Ausstellung im Rathaus und im Rathauspark <strong>in</strong>stalliert<br />

werden. Drei Monate lang bieten wir den Metallgestaltern<br />

aus den drei Län<strong>der</strong>n die Gelegenheit, mitten<br />

<strong>in</strong> den bayerischen Landen auszustellen.<br />

Seit 2012 ist es bei <strong>der</strong> Internationalen <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Kolbermoor</strong> üblich, spezielle E<strong>in</strong>ladungen an europäische<br />

Nachbarn auszusprechen. Auch bei den <strong>Schmied</strong>evorführungen<br />

und den Referaten sollen diesmal die<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen aus den Nie<strong>der</strong>landen Belgien<br />

und Luxemburg das Wort haben und Taten folgen<br />

lassen.<br />

36


Besuchen Sie die größte Fachbuchhandlung für <strong>Schmied</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

am <strong>Schmied</strong>eplatz. Das gesamte Buchangebot des Verlags HEPHAISTOS können Sie<br />

<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> »anfassen«, re<strong>in</strong>schmökern und kaufen.<br />

METALL<br />

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<strong>2018</strong><br />

<strong>in</strong>ternational<br />

Claudio Bottero<br />

Alfred Bullermann<br />

Hubertus Dünnebacke<br />

Andreas Hafen<br />

Takayoshi Kom<strong>in</strong>e<br />

L<strong>in</strong>as Lesciauskas<br />

Hugo Naegels<br />

Roma<strong>in</strong> Schleich<br />

Ulrich <strong>Schmied</strong><br />

BÜCHER UND MEDIEN<br />

Verlag HEPHAISTOS · Gnadenberger Weg 4 · D-87509 Immenstadt-Werdenste<strong>in</strong> · Tel. +49 (0)8379/728016 ·<br />

Fax +49 (0)8379/728018 · E-Mail: hephaistos@metall-aktiv.de · Internet: www.metall-aktiv.de


Ausbildung<br />

So lernt <strong>der</strong> Nachwuchs<br />

Betriebe zeigen wie sie Arbeiten<br />

Die beiden Betriebe haben dieses Jahr schon auf <strong>der</strong> Handwerksmesse <strong>in</strong> München mit Ihren Vorführungen<br />

Aufsehen erregt. Mart<strong>in</strong> Breidenbach aus Peit<strong>in</strong>g bildet mit se<strong>in</strong>em Bru<strong>der</strong> zusammen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Betrieb mehrere Lehrl<strong>in</strong>ge nach mo<strong>der</strong>nsten Gesichtspunkte aus. Wie? Das zeigt er an se<strong>in</strong>em Stand <strong>in</strong><br />

<strong>Kolbermoor</strong> nicht nur live, son<strong>der</strong>n auch mit Schauobjekten. E<strong>in</strong>e weite Anreise hat Wolf-Dieter Wittig,<br />

<strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> ältesten Familienschmiede <strong>in</strong> Deutschland, <strong>der</strong> Krellschen <strong>Schmied</strong>e (anno 1678) <strong>in</strong> Wernigerode.<br />

Er hat ebenfalls e<strong>in</strong>en eigenen Stand mit allem was zu e<strong>in</strong>er mobilen <strong>Schmied</strong>e gehört.<br />

Seit dem Film „Der letzte Se<strong>in</strong>es Standes“ von Felix Kuby glauben viele<br />

Leute, dass <strong>der</strong> Titel <strong>der</strong> Wahrheit entspräche. Gottseidank ist das<br />

nicht so. Metallgestaltung und <strong>Schmied</strong>en ist ganz im Gegenteil stark<br />

im Trend. Viele Menschen haben die Massenware satt und wünschen<br />

sich wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>dividuell gestaltete D<strong>in</strong>ge. Metallgestalter und <strong>Schmied</strong>e<br />

s<strong>in</strong>d hier gefragter denn je. Ausbildung <strong>in</strong> diesem Beruf hat Zukunft.<br />

Die beiden Stände zeigen, worauf es beim <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Metallgestaltung<br />

ankommt. Und das <strong>Schmied</strong>en gehört absolut dazu.<br />

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Wir s<strong>in</strong>d wie<strong>der</strong> dabei!<br />

Genießen Sie bei uns:<br />

Frisch gerösteten Kaffee<br />

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und jetzt auch Stachelbier<br />

Michael Rass, Echter Scheidlkaffee®, Burgfeldstr. 12a, 83026 Rosenheim,<br />

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<strong>Kolbermoor</strong><br />

Neuer <strong>Schmied</strong>ekurs<br />

mit den <strong>Schmied</strong>emeistern Michael Ertlmeier und Johann Reif<br />

Freitag, 28.September <strong>2018</strong><br />

15-18 Uhr<br />

Samstag, 29.September <strong>2018</strong> 9.30-16 Uhr<br />

Rathausplatz 1<br />

83059 <strong>Kolbermoor</strong><br />

Tel.: 08031 98338<br />

Fax: 08031 97473<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@vhs-kolbermoor.de<br />

Positionieren<br />

Richten<br />

Biegen<br />

C . B . S<br />

39


Zuschauen<br />

<strong>Schmied</strong>earbeiten damals<br />

Eggenz<strong>in</strong>ken und Eisstöcke<br />

Der Dorfschmied war <strong>in</strong> früheren Zeiten Reperateur und Konstrukteur im Ort. Neben dem Pferdebeschlag<br />

war er für alles Metallene zuständig. Erlötete die Gießkanne <strong>der</strong> Oma, baute Scharniere für die<br />

großen Scheunentore, sorgte dafür, dass die Toten e<strong>in</strong> letztes Denkmal bekamen und reparierte auch<br />

landwirtschaftliches Gerät. Wir lassen am Sonntag alte <strong>Schmied</strong>etechniken wie<strong>der</strong> aufleben<br />

Bei <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> versuchen<br />

wir immer wie<strong>der</strong>, Hauptarbeitsgebiete<br />

früherer Dorfschmiede zu<br />

rekonstruieren und das historische Wissen<br />

wach zu halten. Zu den üblichen Arbeiten<br />

e<strong>in</strong>es Dorfschmiedes um 1900<br />

gehörte <strong>der</strong> Hufbeschlag, das Herstellen<br />

landwirtschaftlicher Geräte und <strong>der</strong>en<br />

Reparatur. Unser Team-Mitglied Robert<br />

Schwaiger und se<strong>in</strong> Geselle Daniel Mack<br />

haben sich bereit erklärt, am Samstagnachmittag<br />

und Sonntagvormittag vorzuführen,<br />

Wie Eggen hergestellt und<br />

<strong>der</strong>en Eggenz<strong>in</strong>ken geschmiedet und verarbeitet<br />

wurden.<br />

E<strong>in</strong>e Egge ist e<strong>in</strong> landwirtschaftliches<br />

Bodenbearbeitungsgerät mit Z<strong>in</strong>ken, die<br />

durch den Boden bewegt werden. Sie<br />

wird e<strong>in</strong>gesetzt, um die obere Bodenschicht<br />

zu lockern, Erdschollen zu zerkle<strong>in</strong>ern,<br />

e<strong>in</strong>e gute Krümelung für die<br />

Saatbettbereitung herzustellen und um<br />

Unkraut zu bekämpfen. Nach <strong>der</strong> Breitsaat<br />

dient die Egge zur E<strong>in</strong>arbeitung des<br />

Saatgutes. Eggen können mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

scharf <strong>in</strong> den Boden e<strong>in</strong>greifen.<br />

Früher bestand <strong>der</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er Egge<br />

immer aus Holz und die geschmiedeten<br />

Z<strong>in</strong>ken wurden an den Querstreben befestigt.<br />

Diese Holzeggen wurden zu Zeiten,<br />

als es noch ke<strong>in</strong>e Landmasch<strong>in</strong>en gab<br />

von Pferden über den Acker gezogen.<br />

Heute werden Eggen komplett aus Metall<br />

gefertigt und an schwere Zugmasch<strong>in</strong>en<br />

gehängt. Holzeggen mir Eisenz<strong>in</strong>ken f<strong>in</strong>det<br />

man heute gelegentlich noch <strong>in</strong> Mu-<br />

E<strong>in</strong>e rekonstruierte Holz-Egge als Schaustück (oben). E<strong>in</strong> Fragment e<strong>in</strong>er Egge zeigt, wie die Befestigung gestaltet wurde (Foto oben)<br />

40


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Wir organisieren<br />

die BIENNALE<br />

<strong>der</strong> <strong>Schmied</strong>e<br />

<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong><br />

Robert Schwaiger (li.) und Daniel Mack werden die Eggenz<strong>in</strong>ken<br />

schmieden und auch den Eisenr<strong>in</strong>g des Eisstockes aufziehen.<br />

Mit von <strong>der</strong> Partie wied Johann Neuschmid Jun. se<strong>in</strong><br />

Heute wird High-Tech-<br />

Material für Eisstöcke<br />

verwendet. Früher wurden<br />

die Holzscheiben durch e<strong>in</strong>en<br />

Eisenr<strong>in</strong>g zusammengehalten.<br />

an diesem Museumstück ist<br />

<strong>der</strong> R<strong>in</strong>g gut zu erkennen<br />

Werden Sie tätiges o<strong>der</strong> för<strong>der</strong>ndes Mitglied<br />

(o<strong>der</strong> beides) <strong>in</strong> unserer Organisation<br />

für nur 30 Euro Beitrag pro Jahr.<br />

Beitrittserklärungen gibt es im <strong>Biennale</strong>-Büro <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Schule am <strong>Schmied</strong>eplatz und im Internet<br />

www.metall-Zentrum.de<br />

Europäisches Zentrum<br />

für Zeitgemäße Metallgestaltung<br />

<strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong> e.V.<br />

Maxlra<strong>in</strong>er<br />

Hopfazupfafest<br />

So, 26. August<br />

Das große Familienfest <strong>in</strong> Maxlra<strong>in</strong><br />

von 10 bis 18 Uhr<br />

Auf geht‘s <strong>in</strong> den südlichsten Hopfengarten Bayerns!<br />

Je<strong>der</strong> ist zum Hopfa zupfa e<strong>in</strong>geladen, e<strong>in</strong> Vergnügen<br />

für Groß und Kle<strong>in</strong>. Viel Musi, Tanz, Schmankerl und<br />

Aktionen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> sorgen für e<strong>in</strong> gelungenes Fest für die<br />

ganze Familie. Infos: www.maxlra<strong>in</strong>.de<br />

seen. Das Wissen über die Herstellung ist aber noch<br />

nicht verloren gegangen – Robert und Daniel werden<br />

es beweisen.<br />

Bis zum Redaktionsschluss war noch nicht ganz klar,<br />

ob es auch noch e<strong>in</strong>e weitere Vorführung e<strong>in</strong>er alten<br />

Technik gibt: Eisstockschießen war und ist e<strong>in</strong>e beliebte<br />

Freizeitbeschäftigung im W<strong>in</strong>ter. Früher waren die<br />

Eisstöcke aus Holz und rund um die Basis wurden sie<br />

durch e<strong>in</strong>en massiven Eisenr<strong>in</strong>g zusammengehalten.<br />

Dieser Eisenr<strong>in</strong>g musste warm auf den Holzrahmen<br />

aufgezogen werden. Auch diese Technik soll bei <strong>der</strong><br />

<strong>Biennale</strong> am Sonntagvormittag gezeigt werden.<br />

41


Zuschauen<br />

Kupfer kreativ<br />

mit Manfred Wirth<br />

Seit Jahren bereichert Manfred Wirth mit se<strong>in</strong>em<br />

„Kupferstand“ die <strong>Biennale</strong> <strong>in</strong> <strong>Kolbermoor</strong>. Becher,<br />

Zeiger für Kirchturmuhren, e<strong>in</strong>en Brunnen<br />

und viele liebenswerte Kle<strong>in</strong>igkeiten hat <strong>der</strong><br />

Künstler bereits vor Publikum hergestellt, Er ist<br />

wie<strong>der</strong> mit von <strong>der</strong> Partie.<br />

Auch bei <strong>der</strong> <strong>XII</strong>. <strong>Biennale</strong><br />

hat sich Manfred<br />

Wirth wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e spezielle<br />

Aufgabe gestellt. Er wird das<br />

Gründungsteam <strong>der</strong> <strong>Biennale</strong><br />

auf se<strong>in</strong>e spezielle Weise<br />

verewigen. Er fertigt e<strong>in</strong>e Tafel<br />

aus Kupferblech <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>es aufgeschlagenen Buches<br />

mit dem Logo des För<strong>der</strong>vere<strong>in</strong>s.<br />

E<strong>in</strong>graviert s<strong>in</strong>d<br />

auf e<strong>in</strong>er Buchseite die Namen<br />

<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des Europäischen<br />

Zentrums für Zeitgemäße Metallgestal<br />

tung. Das Buch kommt auf e<strong>in</strong>en Sockel von<br />

etwa e<strong>in</strong>em Meter Höhe, ebenfalls aus Kupferblech<br />

(Amboss mit Mooskolben).<br />

Die gesamte Arbeit wird <strong>in</strong> Moosburg, <strong>der</strong> Heimatstadt<br />

von Manfred Wirth vorbereitet und während<br />

<strong>der</strong> <strong>Biennale</strong> vor hoffentlich zahlreichem<br />

Publikum vollendet.<br />

Bei <strong>der</strong> letzten<br />

<strong>Biennale</strong> wurde <strong>der</strong><br />

Brunnen hergestellt<br />

(Fotos rechts). Wie<br />

immer wird Manfred<br />

Wirth auch<br />

se<strong>in</strong>e Kupferbecher<br />

dabei haben (oben)<br />

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