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Bücherstube Horn Magazin Sommer2019

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ücherstube horn<br />

magazin<br />

DIE SCHÖNEN SEITEN DES LESENS<br />

S ommer 2019 | Schutzgebühr 3,– Euro<br />

ELIF<br />

SHAFAK<br />

Die Stimme der<br />

Unterdrückten<br />

HISTORISCHE<br />

ROMANE<br />

Reisen durch<br />

die Geschichte<br />

BEDROHTER<br />

PLANET<br />

Starke Stimmen für<br />

den Umweltschutz<br />

LESEKIDS<br />

Spannende Buchtipps<br />

für die Ferien


Sprachgeschichte<br />

für Naturliebhaber<br />

In die Ferne lesen<br />

EDITORIAL<br />

Diesen Sommer helfen wir beim Packen der<br />

Reisekoffer. Zumindest was die Wahl der<br />

Lektüre angeht.<br />

Gerhard Tschugguel<br />

<strong>Bücherstube</strong> <strong>Horn</strong><br />

Im neuen Roman der preisgekrönten türkischen<br />

Schriftstellerin Elif Shafak, „Unerhörte<br />

Stimmen“, lässt ein Mordopfer sein Leben<br />

mit dem letzten Atemzug Revue passieren.<br />

Eine Geschichte voller Lebensfreude, tiefer<br />

Freundschaften und langer Schatten.<br />

‚Eiche“, ‚Fuchs“ und ‚Dunkelheit“:<br />

Jedes dieser Worte erzeugt<br />

sofort ein atmosphärisch dichtes<br />

Bild im Kopf, das es wert ist,<br />

näher betrachtet zu werden:<br />

Wie wurden ‚Buche“, ‚Wolf“ und<br />

‚Reh“ in Texten aus Mythologie<br />

und Literatur beschrieben?<br />

Und wie kamen sie zu ihren<br />

bedeutungsvollen Eigenschaften?<br />

Wörter, die mit dem Wald<br />

eng verbunden sind, rücken hier<br />

in den Mittelpunkt. Mit vielen<br />

liebevoll gezeichneten und präzisen<br />

Illustrationen.<br />

Rita Mielke<br />

Im Wald<br />

Eine Wortwanderung durch die Natur<br />

144 Seiten. Hardcover<br />

ISBN 978-3-411-74258-5<br />

Stoff für einen neuen Roman erhofft sich ein Autor in Gunter<br />

Geltingers „Benzin“ bei einem Roadtrip durch Südafrika. Eine<br />

sprachgewaltige Geschichte über Vorurteile und Souveränität,<br />

über Vertrauen und Verrat. Spannungsgeladen begibt sich<br />

Commissario Xenia Zannier in Veit Heinichens neuem Roman<br />

„Borderless“ auf die Suche nach den Mördern ihres Bruders und<br />

sieht sich einem korrupten Netzwerk gegenüber, das sich von<br />

Rom bis Berlin, Salzburg und Rijeka erstreckt.<br />

In der Natur warten in diesem Büchersommer viele grüne<br />

Wunder. Bücher über geniale Hochbeete, Wildlife Gardening<br />

und tierische Helfer im Garten fordern auch auf, selbst Hand<br />

anzulegen und damit sich und der Umwelt Gutes zu tun.<br />

Alle Schüler und Schülerinnen dürfen nun die Bücherliste aus<br />

dem Deutschunterricht beiseitelegen und sich Buchtipps von<br />

den Lesekids holen.<br />

Wer bei all diesen vielen Empfehlungen beginnt, das Buchgewicht<br />

im Koffer zu überschlagen und die Sonnencreme wieder<br />

auszupacken, dem empfehlen wir einen unserer E-Reader. Mit<br />

diesem können Sie Ihre Bibliothek nahezu schwerelos mitnehmen.<br />

Gerne helfen wir Ihnen bei der Wahl eines E-Readers und<br />

so können Sie Ihre Sonnencreme wieder einpacken.<br />

Gerhard Tschugguel,<br />

Alexander Kornell, Maria Heily, Claudia Reiss, Romana Purker<br />

www.duden.de<br />

Coverfoto: © Fethi Karaduman<br />

Impressum:<br />

Eigentümer, Verleger, Herausgeber: Buch & Media Marketingverbund GmbH, 1090 Wien, Servitengasse 5/21, Tel.: +43 1 5129220,<br />

E-Mail: office@buchmedia.at. Geschäftsführung: Bernhard Borovansky; Anzeigen und Vertrieb: Ulf Moser, Uli Raifer, Bernhard<br />

Borovansky; E-Mail: ulf.moser@buchmedia.at; Gestaltung: feinwork; Druck: Berger, <strong>Horn</strong>; Redaktion: Buch & Media<br />

Derzeit gilt Anzeigenpreisliste 2019. Über unverlangt eingesandte Beiträge keine Korrespondenz. Namentlich gezeichnete Beiträge<br />

müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen. Das buchmedia magazin ist ein Kundenmagazin und enthält auch von<br />

Unternehmen finanzierte Beiträge. Alle Preisangaben sind ohne Gewähr. Offenlegung 2019: Zweck: Informationen zum Thema Buch<br />

und Lesen für neugierige Leserinnen und Leser.


Neue Bücher bei Diogenes<br />

Foto: © Maurice Haas / Diogenes Verlag<br />

Foto: Adeline Sumney Wohlwend / © Diogenes Verlag<br />

Foto: © Dominik Butzmann / laif<br />

Erich Hackl<br />

Im Leben<br />

mehr Glück<br />

Reden und Schriften<br />

Diogenes<br />

TracyBarone<br />

Das wilde<br />

Leben der<br />

Cheri Matzner<br />

Roman · Diogenes<br />

Ian McEwan<br />

Maschinen<br />

wie ich<br />

Roman · Diogenes<br />

432 Seiten, Leinen<br />

Auch als eBook<br />

512 Seiten, Leinen<br />

Auch als eBook<br />

416 Seiten, Leinen<br />

Auch als eBook und Hörbuch<br />

Über Heimat und<br />

Fremdsein<br />

Ein sehr persönliches Buch eines<br />

Autors, der selten über sich, fast<br />

immer über andere spricht. Eine<br />

Art Lesebuch, das deutlich macht,<br />

was Erich Hackl am Herzen liegt:<br />

Freundschaften, Begegnungen,<br />

Lebensgeschichten.<br />

Ein herrlich wilder<br />

Familienroman<br />

Ein Buch über die Familie, an<br />

der man sich die Zähne ausbeißt<br />

und ohne die man trotzdem<br />

nicht sein kann.<br />

Herzberührend, komisch, voller<br />

schräger, unberechenbarer Charaktere.<br />

Ein literarischer Pageturner.<br />

Eine moderne<br />

Dreiecksbeziehung<br />

Ein Roboter stellt ein junges<br />

Liebespaar vor ein gefährliches<br />

moralisches Dilemma.<br />

Künstliche Intelligenz und ihre<br />

Folgen – einer der großen Autoren<br />

der Gegenwart über eines der<br />

großen Themen unserer Zeit.<br />

Diogenes


INHALT<br />

32<br />

BEDROHTER<br />

PLANET<br />

Aufrüttelnde Analysen und Leitfäden<br />

für Eigeninitiativen<br />

02<br />

EDITORIAL<br />

10<br />

42<br />

KÜCHE<br />

AUF URLAUB<br />

Den Urlaub mithilfe von sinnlichen<br />

Rezeptsammlungen nachkosten.<br />

10<br />

ALLE<br />

ANGST IST IHR FREMD<br />

Elif Shafak kennt weder Angst noch Tabus.<br />

14<br />

GENIALITÄT<br />

22<br />

WUNDERTÜTEN<br />

IST TRUMPF<br />

Ein virtuoses literarisches Quartett beweist,<br />

wie weitläufig und abenteuerlich<br />

die Literaturlandschaft sein kann.<br />

DER POESIE<br />

Sprachmagie, Zauber der Erzählkunst,<br />

faszinierendes Fabulieren – dieses literarische<br />

Quintett lässt die Sonne der Poesie<br />

strahlen.<br />

22<br />

26<br />

DER<br />

TIEFSCHLAF DER VERNUNFT<br />

Großbritannien mauert sich nach dem<br />

Brexit ein, die globale Gehirnwäsche blüht<br />

und gedeiht.<br />

4 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


42<br />

46<br />

IN<br />

BEWEGUNG BLEIBEN<br />

Zwei Stunden Bewegung pro Woche halten<br />

gesund, helfen gegen Depressionen und<br />

beugen Demenz vor.<br />

59<br />

GECHECKT?<br />

Richtig bunt und cool sind die „Bücher lupen“<br />

der neuen Reihe „Superchecker“.<br />

66<br />

LERNEN<br />

UND LACHEN<br />

Im bunten Pettersson-und-Findus-<br />

Universum ist immer etwas los<br />

62<br />

DIE<br />

LESEKIDS<br />

Was die jungen LeserInnen wirklich mögen<br />

Fotos & Illus: İnci Cabir, unsplash, Brandstätter, Illunet, Edel<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

5


6 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

Sie sind ultradünn, extrem leicht<br />

und passen in fast jede Hosenoder<br />

Handtasche – kein Wunder<br />

also, dass gleich zwei E-Reader<br />

von PocketBook die strenge Jury<br />

überzeugten. Der PocketBook<br />

Touch HD 3 und der PocketBook<br />

Touch Lux 4 können sich jetzt mit<br />

einem der wichtigsten inter-nationalen<br />

Preise schmücken – dem<br />

Red Dot Award: Product Design<br />

2019.


Die PocketBook Cloud wartet<br />

nun mit einer vollkommen<br />

neuen Benutzeroberfläche<br />

und etlichen neuen<br />

Funktionen auf.<br />

So können Ihre E-Books ab<br />

sofort direkt in der Cloud<br />

nach Genres, Sammlungen<br />

und Formaten sortiert<br />

werden. Im PocketBook<br />

Web Reader auf dem PC<br />

lassen sich nun Schriftarten<br />

auswählen, die Hintergrundfarbe<br />

ändern sowie<br />

Notizen zum E-Book hinzufügen.<br />

Der neue 2-Seiten-Modus erleichtert das Lesen<br />

von Zeitungen und Zeitschriften. Mit EPUB3, fb2<br />

und fb2.zip unterstützt die PocketBook Cloud<br />

zusätzlich mehrere neue Formate.<br />

Die PocketBook Cloud gestaltet<br />

E-Reading noch komfortabler.<br />

Sie können mit dem<br />

Lesen eines Buches auf dem<br />

PocketBook E-Reader beginnen<br />

und bei Bedarf nahtlos auf<br />

dem Smartphone oder Tablet<br />

weiterlesen. Die PocketBook<br />

Cloud ist auf den PocketBook<br />

E-Readern vorinstalliert und<br />

für mobile Geräte als Pocket-<br />

Book Reader App erhältlich.<br />

Wir freuen uns Ihnen die<br />

neuen Vorteile in einem persönlichen<br />

Gespräch näherzubringen!<br />

Fotos: PocketBook<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

7


Nutzen Sie die Vorzüge der<br />

PocketBook Cloud<br />

Die E-Reader unserer<br />

Buchhandlungen<br />

Mit der PocketBook Cloud haben Sie bequem und unabhängig<br />

von Tageszeit, Ort und verfügbaren Endgeräten Zugriff auf<br />

Ihre gekauften oder bereits vorhandenen E-Books – egal ob<br />

auf dem PocketBook E-Reader, der PocketBook Reader App<br />

auf Ihrem Smartphone oder dem Webreader auf Ihrem PC.<br />

Ihre E-Books sind in der PocketBook Cloud sicher aufgehoben.<br />

Sie stehen Ihnen bei Bedarf unmittelbar zum Lesen und<br />

Weiterlesen zur Verfügung. Ihr Plus an Flexibilität: Lesestände,<br />

Notizen und Markierungen werden stets zwischen Ihren verschiedenen<br />

Endgeräten synchronisiert.<br />

Touchscreen und beleuchtetes Display<br />

für entspanntes Lesen - zu jeder Zeit und<br />

überall<br />

Lesen wie in einem gedruckten Buch<br />

dank blendfreiem E-Ink Carta TM Display<br />

Wochenlang lesen ohne Aufladen mit<br />

leistungsstarkem Akku<br />

Einfacher Einkauf per Klick im E-Book-<br />

Shop unserer Buchhandlung<br />

Hörbücher, Musik und Text-to-Speech via<br />

Bluetooth und USB-Audio<br />

Touch HD 3<br />

TESTSIEGER<br />

NOTE: 2,2 AUSGABE 2/2019<br />

PocketBook Touch HD 3<br />

3 eBook-Reader im Test<br />

Touch Lux 4<br />

High-Tech-E-Reader mit SMARTlight für<br />

harmonisches Lesen zu jeder Tageszeit<br />

Wasserschutz mit HZO TM -Technologie<br />

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8 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

Augenfreundliches E-Ink Carta<br />

Display mit HD-Auflösung<br />

Ultrakompakt und -leicht mit einem<br />

Gewicht von nur 155 g<br />

Vordergrundbeleuchtung für komfortables<br />

Lesen zu jeder Tageszeit


Foto: Peter-Andreas Hassiepen<br />

Des Meisters letzte Rose<br />

Eine imposante Essay-Sammlung belegt die faszinierende<br />

Weitsicht des Universaldenkers Umberto Eco.<br />

Wenn Zwerge auf den Schultern<br />

von Riesen sitzen, sehen<br />

sie weiter und mehr als der<br />

Riese selbst, urteilte Bernhard von<br />

Chartres im 12. Jahrhundert. Eine<br />

anscheinend simple Erkenntnis,<br />

die in ihrer Vielschichtigkeit Philosophen<br />

bis zum heutigen Tag immer<br />

wieder zu unterschiedlichsten<br />

Interpretationen inspirierte. Es ist<br />

also keineswegs verwunderlich, dass<br />

sich auch der 2016 verstorbene Universaldenker<br />

Umberto Eco dieser<br />

Metapher annahm, als Ausgangspunkt<br />

für ebenso faszinierende wie<br />

verblüffende Deutungen, die tief in<br />

die Vergangenheit führen, aber auch<br />

die Weitsicht dieses Meisters kühner<br />

und erstaunlicher Querbezüge belegen.<br />

„Auf den Schultern von Riesen“<br />

betitelt sich eine Sammlung von<br />

zwölf Essays, die Eco als Basis für<br />

seine berühmten Mailänder Vorträge<br />

dienten. Frei von jeglicher Scheuklapprigkeit<br />

verstand es Eco mit genialem<br />

Spürsinn Gemeinsamkeiten<br />

zwischen Comic-Heften und Dantes<br />

Schriften zu entdecken oder nachzuweisen,<br />

dass auch vermeintliche<br />

Trivialkunst über enorme mythische<br />

Tiefe verfügen kann. Lügner,<br />

die letztlich doch die Wahrheit sagen,<br />

der Klimawandel als apokalyptischer<br />

Weltenbrand, die Literatur<br />

und das Unsichtbare – kaum jemand<br />

kombinierte seine messerscharfen<br />

Beobachtungen zu Gesellschaft, Politik<br />

und Kultur zu so überraschenden<br />

Einsichten wie dieser geistige<br />

Riese aus Mailand, der es ja auch als<br />

Romancier zu Weltgeltung brachte.<br />

Mit pointierten Analysen zu Literatur<br />

und Sprache, zu Kunst, Philosophie<br />

und Medien vereint dieser<br />

prächtig illustrierte Band die<br />

Quintessenz von Umberto Ecos<br />

Gedankenwelt. Am Ende steht eine<br />

Mutmaßung über die zukünftige<br />

Präsenz geklonter Menschen: „Vielleicht<br />

lauern im Schatten schon Riesen,<br />

die wir noch nicht kennen, bereit,<br />

sich auf die Schultern von uns<br />

Zwergen zu setzen.“ Typisch Eco,<br />

garantiert einzigartig.<br />

Umberto Eco<br />

Auf den Schultern<br />

von Riesen<br />

Das Schöne, die Lüge<br />

und das Geheimnis<br />

Übers. v. Burkhart Kroeber;<br />

Martina Kempter<br />

Hanser, 416 Seiten<br />

Euro 32,90<br />

ISBN 978-3-446-26186-0<br />

Im Labyrinth<br />

der Mythen<br />

Ein sensationeller Fund sorgt<br />

für Aufsehen. Am Persischen<br />

Golf sollen Tontafeln entdeckt<br />

worden sein, die ein völlig<br />

neues Licht auf den Mythos des<br />

Garden Eden werfen. Der Orientalist<br />

David Ostrich reist in<br />

den Wüstenstaat. Der Besuch<br />

der Fundstätte ist jedoch mit einem<br />

Auftrag verbunden, der sich<br />

als äußerst gefährlich erweist.<br />

Ostrich soll die verschwundene<br />

Tochter des Leiters eines monumentalen<br />

Dammbauprojekts finden.<br />

Aber der anfangs reichlich<br />

realitätsfremde Protagonist droht<br />

selbst Opfer von Machtspielen in<br />

einer Militärdiktatur zu werden.<br />

Eine abenteuerliche Geschichte<br />

über die Legenden rund um das<br />

biblische Paradies nimmt ihren<br />

Lauf. Mysteriös bleibt auch die<br />

Entstehungsgeschichte dieser<br />

wortmächtigen Parabel mit dem<br />

Titel „An den Mauern des Paradieses“,<br />

verfasst von einem bislang<br />

unbekannten Autor. Martin<br />

Schneitewind ist sein Name, 2009<br />

soll er verstorben sein. Das kongeniale<br />

Duo Michael Köhlmeier<br />

und Raoul Schrott übersetzte<br />

und bearbeitete das angebliche<br />

Originalmanuskript, aber einiges<br />

deutet darauf hin, dass sie beide<br />

selbst federführend gewesen sind.<br />

Ein listiges Doppelspiel also, aber<br />

nebensächlich. Denn ein kühnes<br />

Werk ist es in jedem Fall, magisch<br />

und mythisch zugleich.<br />

Martin Schneitewind<br />

An den Mauern des<br />

Paradieses<br />

Mit einem Nachwort<br />

von Michael Köhlmeier<br />

Übers. v. Raoul Schrott<br />

dtv, 400 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-423-28187-4<br />

E-Book 978-3-423-43593-2<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

9


Alle Angst ist ihr fremd<br />

Sie spricht und schreibt im Namen der Unterdrückten und Randfiguren, sie wurde<br />

zur Leitfigur des Widerstands. Elif Shafak kennt weder Angst noch Tabus.<br />

Dies belegt sie auch mit ihrem neuen, grandiosen Roman „Unerhörte Stimmen“.<br />

Ihr eigenes Leben sei doch viel zu unbedeutsam, um<br />

darüber ein Buch zu schreiben, sagt Elif Shafak. Es ist<br />

so ziemlich die einzige Aussage von ihr, die einer glatten<br />

Lüge gleichkommt. Denn mit all ihren Werken begab und<br />

begibt sich die türkische Autorin auf höchst gefährliches<br />

Terrain, jede ihrer Äußerungen hält die Behörden und die<br />

Zensoren auf Trab. Und die Gehasste des schier allmächtigen<br />

türkischen Sultans ist sie seit bald zwei Jahrzehnten.<br />

Als 2006 in ihrer Heimat der Roman „Der Bastard“ erschien,<br />

der von den Vertreibungen und Massakern an den<br />

Armeniern handelt, musste sich die Literatin vor Gericht<br />

verantworten. Aus „Mangel an Beweisen“ wurde sie freigesprochen.<br />

Damals galt das als Zeichen einer politischen<br />

Öffnung und als deutliches Signal für mehr Meinungsfreiheit;<br />

ein großer Irrtum, wie sich alsbald zeigte.<br />

Mit ihren mittlerweile rund fünfzehn Werken, die in<br />

rund 40 Sprachen übersetzt wurden, hat die Tochter einer<br />

Diplomatin und eines Soziologieprofessors längst einen<br />

Stammplatz in der Weltliteratur inne, Werke wie „Der<br />

Bonbonpalast“ oder „Der Geruch des Paradieses“ zählen<br />

zu Gegenwartsklassikern. Der Name Shafak gilt als Synonym<br />

für den Widerstandskampf, für das Aufbegehren<br />

gegen jede Art der Unterdrückung, für die Forderung<br />

nach Gleichberechtigung. Natürlich stehen dabei die politischen<br />

Ereignisse in der Türkei im Mittelpunkt, aber sie<br />

liefern nur das Basismaterial für globale Unterdrückungsmechanismen.<br />

„Ich mag keine Identitäten, und ich mag<br />

keine Identitätspolitik, die uns auf eine einzige Identität<br />

reduziert“, sagte Elif Shafak vor zwei Jahren, als sie den<br />

Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels erhielt.<br />

10 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Foto: İnci Cabir<br />

Ihr Bestreben und ihr Verlangen ist es, die Welt besser,<br />

toleranter und humaner zu machen. Kämen derlei<br />

Anliegen aus dem Mund etlicher anderer Dichterinnen<br />

und Dichter, müsste man sie glatt als weltfremd und<br />

naiv bezeichnen. Aber Shafak lässt nicht nur Worte,<br />

sondern auch Taten sprechen. Und die konfrontiert ihre<br />

Leserschaft mit dem Schicksal von Unterdrückten und<br />

Rand existenzen, für die Begriffe wie Toleranz bestenfalls<br />

in den Bereich des Hohns gehören. In der türkischen<br />

Heimat brachte ihr das keineswegs nur Sympathie<br />

ein. Für einen konservativen Teil der Bevölkerung<br />

wurde Shafak zur Hassfigur. Ein Los, mit dem sie leben<br />

muss, zumal sie sich auch in türkischen Schriftstellerkreisen<br />

reichlich viele Feinde schuf. Denn ein Gutteil<br />

der Literaturszene ihres Landes sei ebenso patriarchalisch,<br />

sexistisch und homophob geprägt wie das Denken<br />

der Mächtigen.<br />

Elif Shafak ist eine geistige und kulturelle Kosmopolitin,<br />

im Osten gleichermaßen daheim wie im Westen, geboren<br />

in Straßburg, mit Wohnsitzen in Istanbul und in London.<br />

Eine Pendlerin zwischen Welten, die sich in ihrem neuen<br />

Roman „Unerhörte Stimmen“ in den Bereich zwischen<br />

das Diesseits und Jenseits begibt. Wissenschaftliche Studien<br />

belegen, dass das menschliche Gehirn nach dem<br />

letzten Atemzug noch weitere zehn Minuten und 38 Sekunden<br />

aktiv bleibt. Diese Erfahrung macht auch Leila,<br />

eine Prostituierte, die ermordet wird. Minute für Minute<br />

folgen Phasen der Rückblendungen, Erinnerungen<br />

an Freunde und Feinde, an Gerüche und Farben; all das<br />

mündet in die letzte, wichtigste Frage: Wie konnte es zu<br />

ihrem Tod kommen?<br />

Dem endgültigen Verstummen geht die Lebensgeschichte<br />

einer couragierten Frau voraus, die in einem düsteren,<br />

begrenzten Randreich ihre eigenen Wege geht. Geschickt<br />

findet Elif Shafak die Balance zwischen tragischer und<br />

berührender Erzählweise, wobei es auch an durchaus<br />

unterhaltsamen und ironischen Tönen nicht mangelt.<br />

Eine unerhört wichtige Geschichte, geschrieben von<br />

einer heraus ragenden Schriftstellerin, die ganz genau<br />

weiß, auf welcher Seite des Lebens sie stehen will und<br />

dafür jedes Risiko in Kauf nimmt.<br />

3 Fragen an …<br />

Elif Shafak<br />

Wie lange haben Sie an Ihrem neuen Roman<br />

gearbeitet?<br />

Ungefähr eineinhalb Jahre. Diese Geschichte<br />

„brodelte“ in gewisser Weise in meinem Kopf.<br />

Und ich habe sehr viele Nachforschungen und<br />

Recherchen betrieben, das liegt vielleicht auch an<br />

meinem akademischen Hintergrund, ich habe ja<br />

Polit-Wissenschaft studiert. Und für dieses Buch<br />

brauchte ich auch weitaus mehr Disziplin bei<br />

den Vorarbeiten. Eigentlich bin ich ja auch beim<br />

Schreiben sehr spontan.<br />

Aber es ging offenkundig nicht nur um<br />

den wissenschaftlichen Background?<br />

Nein. Ich sprach auch mit vielen sogenannten<br />

„Outcasts“, also „Ausgestoßenen“ – Prostituierten,<br />

Immigranten, lädierten Menschen in den letzten<br />

Winkeln von Istanbul.<br />

Das menschliche Gehirn soll nach dem letzten<br />

Atemzug noch zehn Minuten und 28 Sekunden<br />

aktiv sein. Dies ist ein zentrales Thema Ihres<br />

Romans. Woran würden Sie in diesem noch verbleibenden<br />

Zeitraum am liebsten denken?<br />

Eine sehr persönliche Frage. Aber ich würde mich<br />

wohl sehr gern an all die Momente der Freude, der<br />

Glückseligkeit, der Dankbarkeit und Liebe erinnern.<br />

Und an meine Familie und meine schönen Freundschaften.<br />

Der Name Shafak ist übrigens ein Pseudonym, denn<br />

eigentlich heißt die unbeugsame Dichterin Elif Bilgin;<br />

Safak (so die türkische Schreibweise) ist der Vorname<br />

ihrer Mutter. Und er bedeutet „Morgenröte“. Wie passend<br />

in einer Zeit der grassierenden geistigen Abenddämmerung,<br />

die eines Tages doch wieder dem Licht<br />

weichen könnte.<br />

Elif Shafak<br />

Unerhörte Stimmen<br />

Übers. v. Michaela Grabinger<br />

Kein & Aber, 432 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-0369-5790-6<br />

E-Book 978-3-0369-9400-0<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

11


Der Gipfel des Bösen<br />

Eiskalt ermittelt. Unsere Auswahl an Krimis,<br />

die an heißen Tagen garantiert für<br />

Schauder sorgen. Die Route führt von<br />

der Provence über Grado bis nach Oslo.<br />

Ein malerisches Dorf in der Provence,<br />

die Bewohner und die<br />

Urlaubsgäste genießen die ersten<br />

heißen Sonnentage. Bis fünf Fremde<br />

aus Deutschland anreisen. Mit ihnen<br />

kehren die Erinnerungen an ein seit<br />

dreißig Jahren ungelöstes Verbrechen<br />

zurück – und damit auch das<br />

Misstrauen, die Angst und der Hass.<br />

Denn vor drei Jahrzehnten, exakt<br />

im Jahr 1984, feierte in dem Fischerdorf<br />

eine sechsköpfige Gruppe ihren<br />

erfolgreichen Schulabschluss. Die<br />

Clique will einen letzten gemeinsamen<br />

Urlaub verbringen. Alles verläuft<br />

nach Wunsch und Plan, bis<br />

einer der Jugendlichen von einem<br />

nächtlichen Schwimmausflug nicht<br />

mehr zurückkehrt. Seine Leiche<br />

wird am nächsten Tag gefunden,<br />

und rasch ist klar: Er wurde ermordet.<br />

Doch nach einiger Zeit müssen<br />

die Ermittlungen völlig ergebnislos<br />

eingestellt werden. Aber wo Cay<br />

Rade macher seine Hände im Spiel<br />

hat, erwartet die Leserschaft Hochspannung.<br />

So auch in „Der letzte<br />

Sommer in Mejean“, der im Jahr<br />

2014 sein furioses Finale findet.<br />

Die fünf überlebenden Freunde,<br />

die sich längst aus den Augen verloren<br />

hatten, kehren wieder zurück.<br />

Jeder erhielt einen Brief eines anonymen<br />

Absenders; in dem Schreiben<br />

wird die Klärung des Mordes<br />

versprochen. Eine raffiniert aufgebaute<br />

Story mit einem ebenso raffinierten<br />

Showdown.<br />

Für Furore sorgte die deutsche<br />

Autorin Jos Nienke mit dem ersten<br />

Teil über „Die Einsamkeit der<br />

Schuldigen“. Nun folgt der von<br />

vielen Fans heiß ersehnte zweite<br />

Teil, „Der Abgrund“, der erneut zu<br />

einer moralischen Irrfahrt an die<br />

Abgründe der menschlichen Seele<br />

wird. Virtuos inszeniert, wobei<br />

Jos Nienke gnadenlos mit ihren<br />

Protagonisten umgeht. Und wer hier<br />

glaubt, diese Autorin glaube noch an<br />

das Gute und an die Guten, der wird<br />

ebenso gnadenlos an der Nase herumgeführt<br />

und findet sich in einem<br />

realen Albtraum wieder.<br />

Mit Holly Wakefield betritt eine neue<br />

Forensikerin das Thriller-Genre.<br />

Und sie tut es souverän. „Dark Call“<br />

ist der Auftakt einer neuen Serie,<br />

für die Mark Griffin verantwortlich<br />

zeichnet, der erste Band ist versehen<br />

mit dem Untertitel „Du wirst mich<br />

nicht finden“. In der Tat steht Holly,<br />

spezialisiert auf Serienmörder, vor<br />

der schwierigsten, aber auch gefährlichsten<br />

Aufgabe ihres bisherigen<br />

Berufslebens. Denn rasch wird ihr<br />

und dem Detective Inspector Bishop<br />

Foto: unsplash<br />

12 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Spurensuche führt Xenia zum BND<br />

über die kroatische Mafia bis in den<br />

Nahen Osten. Eine exzellent recherchierte,<br />

hochspannende Story, reich<br />

an realen Anspielungen, ebenso<br />

reich an authentischen Querbezügen.<br />

Heinichen in Bestform.<br />

Cay Rademacher<br />

Ein letzter Sommer<br />

in Méjean<br />

DuMont, 464 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-8321-8371-4<br />

E-Book 978-3-8321-8443-8<br />

Nienke Jos<br />

Die Einsamkeit der Schuldigen –<br />

Der Abgrund<br />

Gmeiner, 508 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-8392-2449-6<br />

klar, dass der Killer bald wieder zuschlagen<br />

wird. Ein großartiger Plot,<br />

der durchaus für schlaflose Nächte<br />

sorgen kann.<br />

Schon länger im Amt ist Tommy<br />

Bergmann, ein zu Selbstzerstörung<br />

neigender Ex-Polizist, den Gard<br />

Sveen als markante Figur in die<br />

Krimi-Landschaft schickte. Mittlerweile<br />

steht sein Ermittler in „Die stille<br />

Tochter“ vor seinem vierten Fall,<br />

der ins Agentenmilieu führt. 1982<br />

verschwand in Oslo eine damalige<br />

DDR-Bürgerin und KGB-Spionin<br />

spurlos. Vieles deutet darauf hin,<br />

dass ihr Geliebter, ein berüchtigter<br />

Doppelagent, in den Fall verwickelt<br />

ist und seine Freundin verriet. Das<br />

Rätsel bleibt ungelöst, ehe, mehr als<br />

30 Jahre später, in einem norwegischen<br />

See die Überreste einer Frauenleiche<br />

gefunden werden. Tommy<br />

Bergmann stößt auf einen alten<br />

Skandal, der auch ihm selbst gefährlich<br />

werden kann. Wer realistische<br />

Geheimdienst-Stories mag, kommt<br />

an diesem Werk nicht vorbei.<br />

Eine Ruhepause gönnte Veit Heinichen<br />

seinem Ermittler, Commissario<br />

Laurenti. Und auch den Schauplatz<br />

seines neuen, brisanten Krimis<br />

rund um die Verstrickungen des<br />

internationalen Verbrechens mit<br />

der Politik verlegte er von Triest in<br />

den beliebten Urlaubsort Grado, wo<br />

ein Frachtschiff syrische Flüchtlinge<br />

absetzt. Xenia Zannier, Veit<br />

Heinichens neue Ermittlerin, weiß<br />

in „Borderless“ rasch, wo die zahlreichen<br />

Fäden eines gigantischen<br />

Netzwerkes zusammenlaufen – bei<br />

einer von ihr gehassten Senatorin,<br />

die auch mit rechtsextremen<br />

Gruppen in Verbindung steht. Die<br />

Mark Griffin<br />

Dark Call<br />

Du wirst mich nicht finden<br />

Übers. v. Conny Lösch<br />

Harper Collins, 400 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-95967-272-6<br />

E-Book 978-3-95967-800-1<br />

Gard Sveen<br />

Die stille Tochter<br />

Ein Fall für Tommy Bergmann<br />

4<br />

Übers. v. Günther Frauenlob<br />

List, 350 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-471-36002-6<br />

E-Book 978-3-843-72034-2<br />

Veit Heinichen<br />

Borderless<br />

Piper, 464 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-492-06147-6<br />

E-Book 978-3-492-99397-5<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

13


Genialität ist Trumpf<br />

Ein virtuoses literarisches Quartett beweist, wie weitläufig und abenteuerlich<br />

die Literaturlandschaft sein kann. An diesen Meisterwerken führt kein Weg vorbei.<br />

Die Themenvielfalt zählt zu<br />

den Markenzeichen von Ian<br />

McEwan, die Verblüffung folgt auf<br />

dem Fuß. In seinem neuen Roman<br />

„Maschinen wie ich“ rückt der brillante<br />

Brite die Vergangenheit in ein<br />

neues Licht: Er verführt seine Leserschaft<br />

in eine Welt, die ein wenig<br />

anders ist als unsere, obwohl er das<br />

Rad der Zeit lediglich bis ins Jahr<br />

1982 zurückdreht. Großbritannien<br />

hat gerade den Falkland-Krieg verloren,<br />

und dank der Forschungen<br />

von Alan Turing gibt es Anfang<br />

der achtziger Jahre schon Internet,<br />

Handys, selbstfahrende Autos – und<br />

die ersten täuschend echten künstlichen<br />

Menschen. Einer dieser Roboter,<br />

Adam genannt, bringt Chaos<br />

in das Liebesleben von Charlie und<br />

Miranda. Charlie, Lebenskünstler<br />

und Technikfreak, zahlte für den<br />

Androiden ein kleines Vermögen. Er<br />

wünscht sich einen Freund und Helfer,<br />

einen interessanten Gesprächspartner.<br />

Aber er erhält weit mehr<br />

als das: einen reichlich lebensechten<br />

Rivalen, der sein mechanisches<br />

Herz für Miranda entdeckt hat.<br />

Adams Gefühle und seine moralischen<br />

Prinzipien bringen Charlie<br />

und seine Freundin in ungeahnte<br />

und verhängnisvolle Situationen.<br />

Ian McEwan glückte ein weiteres<br />

Bravourstück. Er hält uns in diesem<br />

so philosophischen wie spannenden<br />

Roman einen doppelten Spiegel vor<br />

– der Anblick ist höchst entlarvend.<br />

Auf künstliche Menschen verzichtet<br />

Marlene Streeruwitz in „Flammenwand“.<br />

Sie liefert Befunde über eine<br />

Gesellschaft, die mitunter maschinell<br />

und auf Knopfdruck funktioniert.<br />

Zum Schauplatz erkor sie<br />

Stockholm. Nach einem schweren<br />

Winter herrscht auch im März noch<br />

klirrende Kälte. Ihre Protagonistin<br />

Adele kehrt von Einkäufen zurück,<br />

sieht aber schon von Weitem, dass<br />

ihr Geliebter das gemeinsame Haus<br />

verlässt. Sie geht ihm nach, je näher<br />

sie ihm kommt, desto unsichtbarer<br />

wird er. Warum laufen wir immer<br />

den gleichen Bildern hinterher?<br />

Worauf ist eigentlich noch Verlass<br />

in dieser brüchigen Welt, in der<br />

sich die Warteschleife als Wahrheit<br />

erweist? Und warum muss die<br />

Liebe oft zur Hölle werden? Das<br />

sind einige Fragen, die Marlene auf<br />

ihre unverwechselbare Weise zu<br />

beantworten versucht. Adele gerät<br />

Foto: unsplash<br />

14 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


dabei auf den schmalen Grat zwischen<br />

Befreiung und Selbstverlust<br />

– und landet in einer ver räterischen<br />

Liebes geschichte, in der sich auch<br />

die emotionale Krise der Gegenwart<br />

offenbart.<br />

Mit sexuellen Frustrationen zu kämpfen<br />

hat Eva Fletcher, 46 Jahre alt und<br />

einige Zeit alleinerziehende Mutter.<br />

Unterdessen stürzt sich ihr Sohn<br />

Brendan am College in seine ersten<br />

Liebesaffären – meist mit raschem<br />

Ende. Also gilt für Mutter und Sohn<br />

die Devise: alles umsortieren, neu<br />

aufstellen, Risiken eingehen. Wobei<br />

weitere Enttäuschungen nicht ausbleiben.<br />

In „Mrs Fletcher“ jongliert<br />

der US-Schriftsteller Tom Perrotta<br />

gekonnt mit Sehnsüchten, die platzen<br />

wie Luftballons. Perrotta ist häufig<br />

auch als Drehbuchautor tätig, mehrere<br />

seiner Werke wurden verfilmt. Und<br />

so liefert er auch mit seinem neuen<br />

Roman Kopfkino von hoher Qualität,<br />

mit einem Finale in einer schicksalhaften<br />

Novembernacht, das an raffinierter<br />

Dramatik keinerlei Wünsche<br />

offenlässt.<br />

Als Roadtrip durch Südafrika könnte<br />

„Benzin“ von Gunther Geltinger gedeutet<br />

werden, das wäre eine halbwegs<br />

bequeme, aber völlig falsche Fährte.<br />

„Das Anderssein<br />

ermöglicht, wenn man<br />

Künstler ist, auch<br />

einen anderen Blick<br />

auf die anderen.“<br />

Gunther Geltinger<br />

Denn die Reise, die Alexander und<br />

Vinz unternehmen, um sich mehr<br />

Klarheit über ihre brüchige Beziehung<br />

zu verschaffen, führt das Duo in eine<br />

fremde, verstörende, aber auch faszinierende<br />

Welt, die reich an gänzlich<br />

anderen Widersprüchen ist. Aus der<br />

geplanten emotionalen Neuvermessung<br />

wird rasch eine Konfrontation<br />

mit dem Fremden, mit der Armut, mit<br />

afrikanischen Mythen. Meisterhaft<br />

pendelt Geltinger zwischen harten<br />

Fakten und Fiktionen, in einer enorm<br />

bilderreichen Sprache schildert er den<br />

Aufeinanderprall von Kulturen und<br />

er zeigt die Fratze der Korruption. Ein<br />

großes Themenpaket, das auch die<br />

Homophobie und die politische Verfolgung<br />

enthält, geschnürt von einem<br />

exzellenten Erzähler, der genau weiß,<br />

wie man mit unterschiedlichsten Erzählfäden<br />

hantiert. Mitunter erweist<br />

sich einer der Fäden als Lunte, das<br />

verleiht diesem vielschichtigen Werk,<br />

das zuweilen an Hubert Fichtes Feldforschungen<br />

erinnert, zusätzliche<br />

Brisanz. Geltinger hat mit bequemer<br />

Literatur nichts im Sinn, aber das gilt<br />

ja meist auch für unser Leben.<br />

Ian McEwan<br />

Maschinen wie ich<br />

Übers. v. Bernhard Robben<br />

Diogenes, 416 Seiten<br />

Euro 25,70<br />

ISBN 978-3-257-07068-2<br />

E-Book 978-3-257-60958-5<br />

Marlene Streeruwitz<br />

Flammenwand.<br />

S. Fischer, 416 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-10-397385-3<br />

E-Book 978-3-10-490887-8<br />

Tom Perrotta<br />

Mrs Fletcher<br />

Übers. v. Johann Christoph<br />

Maass<br />

dtv, 416 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-423-28175-1<br />

E-Book 978-3-423-43568-0<br />

Gunther Geltinger<br />

Benzin<br />

Suhrkamp, 377 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-518-42859-7<br />

E-Book 978-3-518-76115-1<br />

Eine atemberaubende<br />

Geschichte über<br />

Mut, Liebe und die<br />

Bedeutung von Heimat<br />

vor der einzigartigen<br />

Kulisse Kubas!<br />

Chanel Cleeton<br />

Nächstes Jahr<br />

in Havanna<br />

Übers. v. Stefanie Fahrner<br />

Heyne, 464 Seiten<br />

ISBN 978-3-453-42278-0<br />

E-Book 978-3-641-22626-8<br />

Hörbuch<br />

2 MP3-CDs<br />

Laufzeit: ca. 570 Minuten<br />

ISBN 978-3-8371-4627-1<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

15


BELLETRISTIK<br />

LESETIPPS<br />

Alexander, BA Engel<br />

Buchhandlung Ennsthaler<br />

Steyr<br />

Simone Amann<br />

Buchhandlung Brunner<br />

Dornbirn<br />

Heidi Haspinger<br />

Buchhandlung Athesia<br />

Bozen<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Arthur Conan Doyle hält selbst<br />

nicht viel von seiner Figur Sherlock<br />

Holmes. Doch dann wird der Autor<br />

selbst zum Amateurdetektiv. Eine<br />

junge Frau wird tot aufgefunden,<br />

mit einer mysteriösen Tätowierung<br />

einer dreiköpfigen Krähe und neben<br />

ihr ein neues Hochzeitskleid. Dann<br />

wird Doyle Opfer eines missglückten<br />

Briefbombenanschlags. Im Paket<br />

findet er ein Bild der Braut und<br />

den Hinweis „ELEMENTAR“. In der<br />

Gegenwart wird auch der Sherlock-<br />

Superfan Harold zum Ermittler. Der<br />

Finder eines verschollenen Doyle-<br />

Tagebuchs wurde ermordet. Neben<br />

der Leiche prangt die Inschrift<br />

„ELEMENTAR“.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… Graham Moores Krimi mit intelligentem<br />

Witz und seinen sympathischen<br />

Hobby-Detektiven überzeugt.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen Sherlock-Fans – ein großer<br />

Spaß!<br />

Graham Moore<br />

Der Mann, der Sherlock<br />

Holmes tötete<br />

Übers. v. Kirsten<br />

Risselmann<br />

Eichborn, 480 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-8479-0038-2<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

„Die andere Seite“ widmet sich Geschichten<br />

der Menschen, die unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. Sie<br />

alle verbindet das Thema Flucht. Bastian<br />

Kresser erzählt von Menschen, an<br />

die man hierbei aber nicht im ersten<br />

Moment denkt: Seine Protagonisten<br />

sind etwa der Emporkömmling Curro,<br />

der seiner Firma Milliardenaufträge<br />

für Stacheldraht einbringt, oder<br />

die Journalistin Lara Said, die sich für<br />

eine Story selbst in allergrößte Gefahr<br />

bringt. Es werden Perspektiven<br />

eröffnet, die auch eine unvermutete<br />

„andere Seite“ beleuchten.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… der Autor die sieben Kapitel meisterhaft<br />

ineinander verwoben hat und<br />

dazu einladet, jeden dieser Aspekte<br />

verstehen zu lernen und sich nicht allzu<br />

vorschnell eine Meinung zu bilden.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen, die von den Ereignissen von<br />

2015 moralisch und emotional überrollt<br />

wurden, die versuchen zu verstehen,<br />

was sich jenseits des Zaunes<br />

abspielt.<br />

Bastian Kresser<br />

Die andere Seite<br />

Braumüller, 320 Seiten<br />

Euro 24,00<br />

ISBN 978-3-99200-232-0<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Zurück in Vermont, werden bei<br />

Charlotte Erinnerungen wach: an<br />

ihre erste Liebe und an das Mädchen,<br />

das sie damals war. Das Mädchen,<br />

das Sean von ganzem Herzen<br />

geliebt hatte und sich eine Zukunft<br />

ohne ihn nicht hatte vorstellen können.<br />

Und doch hat sie ihn verlassen<br />

und ist gegangen. Wie konnte es nur<br />

so weit kommen?<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… der Leser mit diesem Roman<br />

eine bittersüße Liebesgeschichte in<br />

der Hand hält. Und eine Geschichte<br />

über zwei Schwestern, die langsam<br />

wieder zueinanderfinden.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen leidenschaftlichen Lesern.<br />

Nehmen Sie sich Zeit für gemütliche<br />

Lesestunden und versinken Sie in<br />

dieser romantischen Story.<br />

Jen Gilroy<br />

Dort wo ich dich finde<br />

Übers. v. Veronika<br />

Dünninger<br />

Penguin Verlag, 446 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-328-10413-1<br />

16 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


BELLETRISTIK<br />

LESETIPPS<br />

Stephan Lauf<br />

Buchhandlung Lauf<br />

Braunau am Inn<br />

Barbara Kumpitsch<br />

Buchhandlung Tyrolia<br />

Innsbruck<br />

Simone Matzinger<br />

Facultas Dombuchhandlung<br />

Mistelbach<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Eine Patchworkfamilie: Lena, ein<br />

großer Kurt, ein kleiner Kurt. Weltoffen<br />

sind sie, modern und gerade<br />

von Berlin aufs Land gezogen.<br />

Alles soweit in Ordnung, bis zu dem<br />

Moment, als der kleine Kurt beim<br />

Spielen vom Klettergerüst fällt und<br />

stirbt. Was passiert mit den Hinterbliebenen<br />

nach diesem Schicksalsschlag?<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es von einer großen Warmherzigkeit<br />

ist. Klar ist die Geschichte traurig,<br />

aber sie lässt uns auch schmunzeln<br />

und herzhaft lachen. Was Sarah<br />

Kuttner aus diesem Stoff gemacht<br />

hat, ist einfach wunderschön. Wie<br />

kaum eine andere Schriftstellerin<br />

trifft sie mit diesem klugen Buch<br />

den Ton ihrer Generation.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… eigentlich jedem und ganz explizit<br />

jenen, die sagen: „So etwas<br />

Trauriges mag ich nicht lesen.“ Ich<br />

war auch so einer, und mich hat das<br />

Buch restlos begeistert.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Max erlebt seine Kindheit in Stavanger,<br />

Norwegen, seine Jugend in<br />

Amerika und seine ersten Erwachsenenjahre<br />

zusammen mit Mischa<br />

bei seinem Onkel Owen in New<br />

York. Max knüpft Freundschaften,<br />

er verliebt sich und seine Eltern lassen<br />

sich scheiden.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… dieser norwegische Autor so fesselnd<br />

schreiben kann. Die Theaterwelt<br />

hat mich nie gereizt, doch nach<br />

Harstads Roman möchte ich jeden<br />

Tag eine Theateraufführung, ein<br />

Musical oder ein Ballett besuchen.<br />

Doch es geht um viel mehr, und kein<br />

Satz dieses 1248 Seiten starken Romans<br />

ist belanglos.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… weil dieses monumentale Werk so<br />

grandios ist wie der Film „Apocalypse<br />

Now“ von Francis Ford Coppola.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Kacey Dawson wollte immer nur<br />

Musik machen und ist seit Kurzem<br />

mit ihrer Band auf großer Tournee,<br />

doch verspürt sie eine Leere in sich,<br />

die mit nichts zu fühlen scheint.<br />

Dann begegnet sie Jonah Fletcher,<br />

der ihr Zuflucht in seiner Wohnung<br />

anbietet. Es scheint, als würden sich<br />

die zwei schon immer kennen, doch<br />

merkt Kacey, dass er etwas vor ihr<br />

verbirgt. Mit diesem Geheimnis hat<br />

sie jedoch nicht gerechnet. Auch der<br />

Tag, an dem sie in ihr Leben zurückkehren<br />

muss, rückt immer näher.<br />

Doch will sie das wirklich?<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es so viele Emotionen hervorruft,<br />

dass man nicht zwischen Lachen<br />

und Weinen unterscheiden kann.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… weil ich schon lange kein Buch<br />

mehr gelesen habe, das es geschafft<br />

hat, mich so emotional aufzuwühlen<br />

und gleichzeitig dazu gebracht hat,<br />

es zu hassen.<br />

Sarah Kuttner<br />

Kurt<br />

S. Fischer, 240 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-10-397424-9<br />

Johan Harstad<br />

Max, Mischa & die<br />

Tet-Offensive<br />

Übers. v. Ursel Allenstein<br />

Rowohlt, 1248 Seiten<br />

Euro 35,00<br />

ISBN 978-3-498-03033-9<br />

Emma Scott<br />

All in<br />

Tausend Augenblicke<br />

Übers. v. Inka Marter<br />

Lyx Verlag, 432 Seiten<br />

Euro 13,30<br />

ISBN 978-3-7363-0819-0<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

17


Imposante<br />

Wortgemälde<br />

Auf den Spuren der oft noch immer rätselhaften<br />

Vergangenheit – mit fünf exemplarischen und<br />

herausragenden historischen Romanen.<br />

Das einstige Spannungsfeld zwischen<br />

Österreich und Italien<br />

liefert weiterhin spannendes Material.<br />

Dies belegt Rolf Hentzschel<br />

eindrucksvoll in seinem Roman<br />

„Gefangene der Festung“.<br />

Der Bau des österreichischen Forts<br />

Martinella an der italienischen<br />

Grenze bringt den Bewohnern des<br />

Gebirgsdorfs Palera ungeahnten<br />

Wohlstand. Doch dann verschwindet<br />

am Vorabend des Ersten Weltkriegs<br />

einer von ihnen auf mysteriöse<br />

Weise. War er etwa ein Spion<br />

gewesen, oder ist er einem Verbrechen<br />

zum Opfer gefallen? Als die<br />

aus fünf Nationen zusammengewürfelte<br />

Besatzung in das Fort einzieht,<br />

kommt erneut Abwechslung<br />

in das Dorf. Doch die Idylle hält<br />

nicht lange. Der Krieg mit Italien<br />

bringt den Dorfbewohnern großes<br />

Leid und drei der Festungssoldaten<br />

den Tod. Zwei Hobby-Forscher versuchen<br />

in den 1960er-Jahren, eine<br />

der möglichen Wahrheiten über den<br />

Tod der drei Soldaten zu rekonstruieren.<br />

Sie lesen sich durch Archive,<br />

kriechen durch die unterirdischen<br />

Gänge der Festung und sprechen mit<br />

Veteranen. Doch was auf den ersten<br />

Blick wie ein klassisches Soldatenschicksal<br />

erschien, führt die beiden<br />

zu überraschenden Entdeckungen.<br />

Bleiben wir bei den historischen<br />

Rundreisen in Italien. In dem italienischen<br />

Bergdorf Nevada kann<br />

Augusto de Boer seine Familie vom<br />

Tabakanbau allein nicht ernähren.<br />

Daher versteckt er im Sommer ein<br />

paar Tabakblätter vor den Kontrolleuren<br />

und zieht im Spätherbst über<br />

die stark bewachte Grenze nach<br />

Österreich, um dort den hochwertigen<br />

Tabak gegen Lebensmittel zu<br />

tauschen. Eines Tages – es ist das<br />

Jahr 1893 – entscheidet er sich, seine<br />

älteste Tochter, Jole, mitzunehmen.<br />

Sie besteht in Matteo Righettos „Die<br />

Seele des Monte Pavione“ das Abenteuer<br />

an seiner Seite. Drei Jahre später<br />

muss sie allein zum Schmuggeln<br />

aufbrechen, denn Augusto ist nach<br />

einem neuerlichen Aufbruch nach<br />

Österreich spurlos verschwunden.<br />

Auf ihrem gefährlichen Ritt über<br />

die Dolomiten muss Jole nicht nur<br />

mit Grenzwachen und Schmugglern<br />

fertig werden, sondern auch sonderbare<br />

Gerüchte über ihren Vater vernehmen.<br />

Anfangs nimmt sie diese<br />

Foto: unsplash<br />

18 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


nicht ernst, doch die Saat der Zweifels<br />

scheint langsam aufzugehen.<br />

Liebe, Verlust und ein dunkles Familiengeheimnis<br />

– Beatrix Kramlovsky<br />

erzählt in „Die Lichtsammlerin“ die<br />

Geschichte dreier starker Frauen –<br />

Großmutter, Mutter und Tochter –<br />

in den Wirren des 20. Jahrhunderts.<br />

Dazwischen liegen zwei Kontinente,<br />

ein Jahrhundert und ein Geheimnis,<br />

das die Familie schier zerreißt: Marys<br />

Großmutter Rosa wird wie eine Heilige<br />

verehrt. Wenn Mary nach dem<br />

Grund fragt, bleibt ihre strenge Mutter<br />

Erika stumm. Wollte sie doch mit<br />

der Flucht nach Australien in den<br />

1940er-Jahren alles hinter sich lassen.<br />

Als alte Frau kehrt Erika in ihre<br />

Heimat zurück, und die Erinnerung<br />

kommt mit aller Macht wieder. Sie<br />

erzählt, und ihre Tochter Mary begreift,<br />

warum für die Frauen ihrer<br />

Familie Liebe immer nur Verlust bedeutet<br />

hat.<br />

Der elternlose Ludo lebt in einem Dorf<br />

in der Normandie bei seinem Onkel,<br />

dem Landbriefträger Ambroise<br />

Fleury. Der gilt als leicht durchgeknallt<br />

und erfreut die Kinder rundum<br />

mit seinen selbst gebauten Drachen.<br />

Ludo, ein wahrer Fleury, denen die<br />

„Fähigkeit des Vergessens“ nicht gegeben<br />

ist, leidet an „Gedächtnisüberschuss“;<br />

er kann das halbe Kursbuch<br />

der Eisenbahn aufsagen. Auch nicht<br />

aus dem Kopf geht ihm Lila, Tochter<br />

polnischer Adliger. Die Liebe ist<br />

kompliziert, im Weg steht nicht nur<br />

Lilas deutscher Cousin, sondern bald<br />

auch der Krieg. Nach der Besatzung<br />

der Deutschen schließt Ludo sich der<br />

Résistance an, während der Onkel<br />

sieben gelbe Sterne am Himmel aufsteigen<br />

lässt. Romain Garys letzter zu<br />

Lebzeiten publizierter Roman „Die<br />

Jagd nach dem Blau“ erzählt rasant,<br />

ironisch, hintergründig von der Weigerung,<br />

sich anzupassen, dem großen<br />

Widerstand im Kleinen und einer unerschütterlichen<br />

Liebe.<br />

Als famose Buchhändlerin kennt<br />

man Petra Hartlieb seit vielen Jahren.<br />

Dass sie ihre Liebe zum Schreiben<br />

entdeckt hat, ist umso erfreulicher.<br />

Ihr neuer Roman „Sommer in<br />

Wien“ führt zurück ins Jahr 1912.<br />

Marie, Kindermädchen im Haushalt<br />

Arthur Schnitzlers, fährt mit<br />

der Familie des großen Dramatikers<br />

in die Sommerfrische auf die kroatische<br />

Insel Brioni. Kurz darauf liegen<br />

in Maries Leben wieder einmal<br />

großes Glück und großes Leid nah<br />

beieinander: Sie hat sich mit dem<br />

Buchhändler Oskar verlobt, ist überglücklich<br />

– und muss als bald verheiratete<br />

Frau die geliebten Kinder der<br />

Schnitzlers verlassen. Das Paar heiratet<br />

im Sommer 1913. Oskar führt<br />

die Buchhandlung in der Währinger<br />

Straße allein, Marie versucht, ihm<br />

so viel wie möglich zu helfen. Doch<br />

sie scheut den Kontakt zu den belesenen<br />

Kunden. Der Traum, irgendwann<br />

eine richtige Buchhändlerin<br />

zu werden, scheint ihr völlig absurd.<br />

Aber zunächst bringt das Jahr 1914<br />

ganz andere Veränderungen: Marie<br />

wird Mutter, nur wenige Monate<br />

später, mitten im letzten Sommer<br />

der Belle Époque, befindet sich die<br />

Welt plötzlich in Aufruhr, der Erste<br />

Weltkrieg stellt alles infrage, was<br />

bisher sicher schien.<br />

Rolf Hentzschel<br />

Gefangene der Festung<br />

Athesia, 480 Seiten<br />

Euro 14,90<br />

ISBN 978-88-6839-392-2<br />

E-Book 978-88-6839-393-9<br />

Matteo Righetto<br />

Die Seele des<br />

Monte Pavione<br />

Übers. v. Bruno Genzler<br />

Blessing, 240 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-89667-616-0<br />

E-Book 978-3-641-22238-3<br />

Beatrix Kramlovsky<br />

Die Lichtsammlerin<br />

hanserblau, 256 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-446-26192-1<br />

E-Book 978-3-446-26315-4<br />

Romain Gary<br />

Die Jagd nach dem Blau<br />

Übers. v. Jeanne Pachnicke<br />

Rotpunkt, 376 Seiten<br />

Euro 24,50<br />

ISBN 978-3-85869-828-5<br />

E-Book 978-3-85869-837-7<br />

Petra Hartlieb<br />

Sommer in Wien<br />

DuMont, 180 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-8321-8372-1<br />

E-Book 978-3-8321-8449-0<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

19


In den Tiefen<br />

des Alls<br />

Das hohe Niveau der Science-<br />

Fiction-Literatur belegt auch<br />

Tyler R. Parsons mit „Der Besucher“.<br />

Sein Protagonist Roman<br />

Briggs hat noch acht Tage zu<br />

leben. Nach dem Unfall seiner<br />

Raumkapsel treibt er schutzlos<br />

den Tiefen des Alls entgegen,<br />

ohne Hoffnung auf Rettung.<br />

Seine einzige tägliche Routine<br />

besteht darin, sich von den Vorräten<br />

in seinem Raumanzug zu<br />

ernähren, die viel zu schnell zur<br />

Neige gehen. Bis die Manti auftauchen,<br />

eine geheimnisvolle<br />

außerirdische Rasse. Briggs darf<br />

ihr Raumschiff nicht betreten; er<br />

wird gezwungen, sich an die Außenhülle<br />

zu ketten und dort im<br />

Schwerefeld des Schiffs zu überdauern.<br />

Durch die zahlreichen<br />

Fenster des Raumschiffs wird er<br />

in das alltägliche Leben seiner<br />

fremdartigen Retter hineingezogen.<br />

Bis zu dem Tag, als er etwas<br />

beobachtet, das er nicht beobachten<br />

durfte …<br />

Tyler R. Parsons ist seit 2015 als<br />

Autor tätig. Seine clever konstruierte<br />

Story, die im Original den<br />

Titel „A Walk Between Stars“<br />

trägt, brachte ihm in den USA<br />

zahlreiche Lobeshymnen ein.<br />

Durchaus denkbar, dass sich da<br />

ein neuer Star am Himmel der<br />

Zukunftsromane erstmals zu erkennen<br />

gab. Das Debüt ist jedenfalls<br />

schlicht fantastisch.<br />

Tyler R. Parsons<br />

Der Besucher<br />

Übers. v. Jürgen Langowski<br />

Piper, 208 Seiten<br />

Euro 12,40<br />

ISBN 978-3-492-70534-9<br />

E-Book 978-3-492-99373-9<br />

Als „neue Supermacht der Science-<br />

Fiction“ wurde China bejubelt,<br />

Barack Obama zeigt sich hellauf begeistert,<br />

seriöse Medien schwärmen<br />

über Weltliteratur. Zu verdanken ist<br />

die Sensation dem chinesischen Autor<br />

Cixin Liu, der mit seiner „Trisolaris“-<br />

Trilogie in der Tat ein fantastisches<br />

Wunderwerk schuf. Schon der erste<br />

Band, „Die drei Sonnen“, wurde international<br />

mit höchsten Preisen bedacht<br />

und als Meilenstein gefeiert.<br />

Im Zentrum steht der Physikprofessor<br />

Wang Miao, der Ende der 1960er-Jahre<br />

nicht nur eine große Verschwörung<br />

aufdeckt, sondern auch mit einem<br />

möglichen Besuch einer Zivilisation<br />

von einem fremden Planeten konfrontiert<br />

– einer galaktischen Welt,<br />

die um drei Sonnen kreist. Angesichts<br />

der drohenden Invasion geraten nicht<br />

nur ethische Maßstäbe ins Wanken.<br />

Denn auch physikalische Gesetzmäßigkeiten<br />

würden nicht mehr gelten.<br />

Der erste Kontakt mit einer außerirdischen<br />

Spezies stürzt in Teil<br />

zwei – „Der dunkle Wald“ – die<br />

Menschheit in eine tiefe Krise von<br />

schier unfassbarem Ausmaß. Denn<br />

die Aliens verschafften sich Zugang<br />

zu jeglicher menschlicher Informationstechnologie.<br />

Der einzige noch<br />

geschützte Bereich ist das menschliche<br />

Gehirn. Das Wallfacer-Projekt<br />

wird ins Leben gerufen, vier Wissenschaftler<br />

sollen eine ultimative<br />

Verteidigungsstrategie ausarbeiten<br />

– doch können sie einander trauen?<br />

Gigant der<br />

Galaxis<br />

Mit seiner „Drei Sonnen“-Trilogie<br />

setzte der chinesische Autor<br />

Cixin Liu sensationelle und<br />

völlig neue Maßstäbe im<br />

Bereich der anspruchsvollen<br />

Science-Fiction-Literatur.<br />

Mit „Jenseits der Zeit“<br />

gibt es ein furioses Finale.<br />

Der Griff zu den Waffen beginnt.<br />

Ein halbes Jahrhundert nach der<br />

Entscheidungsschlacht hält in Teil 3,<br />

„Jenseits der Zeit“, der Waffenstillstand<br />

mit den Trisolariern immer<br />

noch stand. Die Hochtechnologie der<br />

Außerirdischen hat der Menschheit<br />

zu neuem Wohlstand verholfen, eine<br />

Koexistenz erscheint möglich. Was<br />

folgt? Unbedingt selbst lesen und eintauchen<br />

in eine Welt jenseits der Vorstellungskraft.<br />

Cixin Liu<br />

Die drei Sonnen<br />

Die Trisolaris-Trilogie (1)<br />

Übers. v. Martina Hasse<br />

Heyne, 592 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-453-31716-1<br />

E-Book 978-3-641-17307-4<br />

Cixin Liu<br />

Der dunkle Wald<br />

Die Trisolaris-Trilogie (2)<br />

Übers. v. Karin Betz<br />

Heyne, 816 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-453-31765-9<br />

E-Book 978-3-641-17458<br />

Cixin Liu<br />

Jenseits der Zeit<br />

Die Trisolaris-Trilogie (3)<br />

Übers. v. Karin Betz<br />

Heyne, 992 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-453-31766-6<br />

E-Book 978-3-641-17459-0<br />

Foto: Li Yibo (Shaanxi Xinhua News Agency, China)<br />

20 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Sein<br />

ist<br />

das<br />

Insel-<br />

Reich<br />

Vor exakt 300 Jahren wurde der Seemann Robinson Crusoe von seinem geistigen Herrn, Daniel Defoe,<br />

auf eine Insel verbannt. Der Lohn für das harte Los war ein Fixplatz in der Weltliteratur.<br />

Zum Jubiläum gibt es endlich eine ungekürzte Neuübersetzung und eine illustrierte Originalversion.<br />

Es ist schon ein schlimmes Schicksal,<br />

das Robinson Crusoe widerfuhr.<br />

Immerhin setzte ihn sein Schöpfer,<br />

der einige Zeit sogar im Gefängnis<br />

verbrachte, nach einem Schiffbruch<br />

auf einer einsamen Insel aus, 28 Jahre<br />

lang – und keinerlei Protest oder Einspruch<br />

des Protagonisten ist möglich.<br />

Dass er es, gemeinsam mit seinem Gefährten<br />

Freitag, rasant zu Weltruhm<br />

brachte, mag schon einiger Trost sein,<br />

ist aber keine wirkliche Entschädigung<br />

für all die Entbehrungen, die<br />

das Inseldasein mit sich brachte.<br />

Tatsächlich hätte der Brite Daniel<br />

Defoe wohl nicht einmal im Traum<br />

daran gedacht, welch weltberühmte<br />

Figur er da zu literarischem Leben<br />

erweckte. Wie hoch die Gesamtauflage<br />

des Werkes ist, lässt sich nicht<br />

beziffern, auch die Zahl der Verfilmungen<br />

ist kaum noch überschaubar.<br />

Gleiches gilt für die Übersetzungen;<br />

manche waren stümperhaft, andere<br />

fielen erheblich kürzer aus als das<br />

1719 in London erschienene Original.<br />

Und etliche ebenfalls gekürzte Versionen<br />

erschienen als Jugendbücher.<br />

Aber die Faszination, die das Schicksal<br />

des Schiffbrüchigen ausübt, ist bis<br />

heute ungebrochen. Zumal ja auch<br />

an Sekundärliteratur und Spekulationen<br />

über den „wahren“ Robinson<br />

kein Mangel besteht. Enorm groß ist<br />

auch die Zahl der Autoren, die sich die<br />

Robinsonade zum Vorbild für eigene<br />

Abenteuerromane wählten. Vieles<br />

deutet bekanntlich darauf hin, dass es<br />

sich beim klassischen Lieferanten der<br />

Geschichte um den Seefahrer Alexander<br />

Selkirk handelte, der nach einem<br />

Streit mit seinem Kapitän auf einer<br />

Insel ausgesetzt wurde. Aber auch<br />

der soll die Geschichte frei erfunden<br />

haben. An Deutungen besteht also<br />

keinerlei Mangel.<br />

einer kommentierten, aufwendig ausgestatteten<br />

und höchst bibliophilen<br />

Ausgabe, erschienen im mare-Verlag.<br />

Defoes Original ist ja eigentlich eine<br />

zweiteilige Gesellschaftskritik, bei<br />

der nur der erste Teil von Robinsons<br />

Zeit auf der Insel handelte. Nun liegt<br />

ein Prachtwerk vor, als Pflichtlektüre<br />

nicht nur für all jene, die in ihrer<br />

Jugend irgendeine Mini-Version lasen.<br />

Wer es bilderreich liebt, kann<br />

auch eine zweite Variante wählen.<br />

Der Knesebeck-Verlag veröffentlichte<br />

ebenfalls eine ungekürzte Ausgabe des<br />

Klassikers, von Willi Glasauer wunderbar<br />

illustriert. Auf jeden Fall ist die<br />

Zeit wieder reif für die Insel.<br />

Daniel Defoe<br />

Robinson Crusoe<br />

Übers. v. Rudolf Mast<br />

mare, 416 Seiten<br />

Euro 43,10<br />

ISBN 978-3-86648-291-3<br />

Foto: mare, Knesebeck<br />

Umso erfreulicher ist es, dass dieser<br />

Klassiker der Meeresliteratur im Jubiläumsjahr<br />

endlich in ungekürzter<br />

Neuübersetzung erscheint. Verantwortlich<br />

dafür zeichnet Rudolf Mast,<br />

der sich der Originalausgabe annahm.<br />

Resultat: eine brillante Neuversion in<br />

Daniel Defoe,<br />

Willi Glasauer<br />

Robinson Crusoe<br />

Übers. von Karl Altmüller<br />

Knesebeck, 304 Seiten<br />

Euro 30,80<br />

ISBN 978-3-95728-250-7<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

21


Wundertüten<br />

der Poesie<br />

Sprachmagie, Zauber der Erzählkunst,<br />

faszinierendes Fabulieren – dieses literarische<br />

Quintett lässt die Sonne der Poesie strahlen.<br />

Und die Leserherzen auch.<br />

Zweierlei darf Saša Stanišić für<br />

sich reklamieren. Erstens verhalf<br />

er dem zeitgemäßen Heimatroman<br />

zu einem neuen, bedeutsamen<br />

Stellenwert. Und zweitens<br />

versteht er es wie kein anderer Gegenwarts-Autor,<br />

seine Leserschaft<br />

bei der Hand zu nehmen, um gemeinsam<br />

und vom ersten Satz an zu<br />

einer melancholischen, ironischen,<br />

traurigen und fröhlichen<br />

Reise anzutreten,<br />

in der sich<br />

Autobiografisches<br />

und Fabulierfreude<br />

in ein grandioses<br />

Gesamtkunstwerk<br />

verwandeln. „Herkunft“<br />

ist eine Spurensuche,<br />

sie führt<br />

zurück in die bosnische<br />

Heimat des<br />

Autors, der seit 1992 in Deutschland<br />

lebt. Es ist ein virtuoses Spiel der<br />

Erinnerungen an zauberhafte, aber<br />

auch grauenvolle Zeiten, es kreist<br />

vor allem um den Zufall, irgendwo<br />

geboren zu werden, und all das, was<br />

daraus resultiert. In den Werken<br />

von Saša Stanišić begegnet man stets<br />

wunderbaren und wundersamen<br />

Menschen, diesfalls ist es vor allem<br />

seine Großmutter, die Kosmonautin<br />

werden wollte. Aber es ist auch<br />

ein Buch, in dem die Toten und die<br />

Tiere sprechen, es handelt vom Bleiben<br />

und vom Gehen, vom Los der<br />

„Herkunft ist traurig,<br />

weil Herkunft<br />

für mich zu tun<br />

hat mit dem,<br />

das nicht mehr<br />

zu haben ist.“<br />

Saša Stanišić<br />

Migranten – es ist schlicht ein Buch<br />

des Jahres.<br />

Eine faszinierende Rückkehr in die<br />

Kindheit glückte auch Fabio Genovesi<br />

in „Wo man im Meer nicht<br />

mehr stehen kann“. Im Mittelpunkt<br />

steht Fabio, knappe sechs Jahre alt.<br />

Seine „10 Großväter“, die in Wahrheit<br />

die vielen unverheirateten Brüder<br />

seines Opas<br />

sind, spornen Fabio<br />

immer wieder zu<br />

kuriosen Unternehmungen<br />

an. Erst in<br />

der Schule erkennt<br />

Fabio, dass man<br />

als Kind auch mit<br />

Gleichaltrigen spielen<br />

kann, dennoch<br />

bleibt er ein Außenseiter<br />

– und Abenteurer.<br />

Genovesi schuf eine großartig<br />

erzählte Familiengeschichte,<br />

reich an liebenswert-skurrilen Figuren<br />

und sommerlicher Italien-<br />

Atmosphäre.<br />

Dem Leben eine Wende geben – dieses<br />

Bestreben setzt Antoine Duris,<br />

Protagonist in „Die Frau im Musée<br />

d’Orsay“ von David Foenkinos,<br />

ebenso konsequent in die Tat um.<br />

Der Professor an der Hochschule<br />

der Schönen Künste in Lyon flieht<br />

aus seinem bisherigen, anscheinend<br />

völlig geordneten Leben. Er zieht<br />

22 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Foto: unsplash<br />

nach Paris, um im Musée d’Orsay<br />

Museumswärter zu werden. Keiner<br />

kennt die Gründe für diesen seltsamen<br />

plötzlichen Wandel, keiner<br />

weiß, wie sehr ihm das Schicksal<br />

einer hochbegabten Studentin innerlich<br />

zusetzt. Foenkinos gilt als<br />

Paradevertreter der französischen<br />

Leichtigkeit, die allerdings sehr<br />

oft auch trügerisch sein kann. Ein<br />

Roman wie ein farbenfrohes Gemälde,<br />

beeindruckend und berührend<br />

zugleich.<br />

Von der Freude und Traurigkeit<br />

des Erwachsenwerdens, vom Ende<br />

der Unschuld und der Kraft der<br />

Anteilnahme erzählt William Kent<br />

Krueger in „Für eine kurze Zeit waren<br />

wir glücklich“. Der US- Autor,<br />

meist im niveauvollen Krimi-Genre<br />

vertreten, unternimmt eine Zeit reise<br />

zurück ins Jahr 1961. Damals kam<br />

der Tod mehrfach nach New Bremen,<br />

dem Schauplatz der Geschichte. Ein<br />

Mord und ein Selbstmord sorgen für<br />

einen Ausnahmezustand. Zusammen<br />

mit seinem kleinen Bruder Jake<br />

scheint der dreizehnjährige Frank<br />

stets zur falschen Zeit am falschen<br />

Ort zu sein. Bis das Sterben auch<br />

Franks Familie heimsucht. Plötzlich<br />

tut sich für die beiden Brüder<br />

die ganze Welt der Erwachsenen<br />

auf – und der Tod fordert von allen<br />

eine Entscheidung. Trotz der morbiden<br />

Geschehnisse: ein beglückendes<br />

Werk mit Trauerrand.<br />

Auf der Suche nach der eigenen<br />

Welt sind Sally und Liss: zwei Frauen,<br />

die unterschiedlicher nicht sein<br />

könnten. Sally steht kurz vor dem<br />

Abitur und will einfach in Ruhe<br />

gelassen werden. Ihr Hass ist flächendeckend.<br />

Gänzlich anders ist<br />

Liss, eine starke, wortkarge Frau,<br />

die einen Bauernhof betreibt und<br />

alle Mühen anscheinend problemlos<br />

meistert. Durch Zufall kreuzen<br />

sich die Weg der beiden Protagonistinnen<br />

in „Alte Sorten“ von Ewald<br />

Arenz, Sally entscheidet sich, einige<br />

Wochen im Bauernhof zu wohnen<br />

und zu arbeiten. Eine feinfühlige<br />

Geschichte über verkrustete Seelen,<br />

zaghafte Versuche der Annäherung<br />

und der Rückkehr in die Redewelt.<br />

Saša Stanišić<br />

Herkunft<br />

Luchterhand, 360 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-630-87473-9<br />

E-Book 978-3-641-16324-2<br />

Fabio Genovesi<br />

Wo man im Meer nicht<br />

mehr stehen kann<br />

Übers. v. Mirjam Bitter<br />

C. Bertelsmann, 416 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-570-10349-4<br />

E-Book 978-3-641-22913-9<br />

David Foenkinos<br />

Die Frau im Musée d’Orsay<br />

Übers. v. Christian Kolb<br />

Penguin, 240 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-328-60086-2<br />

E-Book 978-3-641-23924-4<br />

William Kent Krueger<br />

Für eine kurze Zeit waren<br />

wir glücklich<br />

Übers. v. Tanja Handels<br />

Piper, 416 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-492-05845-2<br />

E-Book 978-3-492-99334-0<br />

Ewald Arenz<br />

Alte Sorten<br />

DuMont, 256 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-8321-8381-3<br />

E-Book 978-3-8321-8448-3<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

23


Schräge<br />

neue<br />

Welt<br />

Nur nicht verzweifeln.<br />

Gegen die derzeitige<br />

Schräglage der Welt<br />

helfen mitunter noch<br />

weitaus schrägere<br />

Literatur und<br />

Realsatire.<br />

Eigentlich verfügt Barry Cohen,<br />

Hauptfigur in Gary Shteyngarts<br />

neuem US-Sittenbild „Willkommen<br />

in Lake Success“, über alle Voraussetzungen,<br />

um reichlich unsympathisch<br />

zu wirken. Als Börsenhai brachte er es<br />

zum Multimillionär, als „gemäßigter<br />

Republikaner“ ist er im Trump-Lager<br />

angesiedelt. Er ist arrogant, er badet<br />

im Luxus und nimmt den tatsächlichen<br />

Zustand in den Staaten nur zur<br />

Kenntnis, wenn er ihm noch mehr<br />

Vermögen verschafft. Ehe auch ihn<br />

ein zweckdienlicher Blitz der Erkenntnis<br />

trifft, der sein bisheriges Leben in<br />

ein finsteres Licht rückt. Seine Ehe ist<br />

kaputt, sein Sohn ist Autist, die Behörden<br />

haben wegen dubioser Finanzgeschäfte<br />

ein Auge auf ihn geworfen.<br />

Gute Gründe, um über einen Neustart<br />

nachzudenken. Barry tut es, und er<br />

lässt rigorose Taten folgen. All seine<br />

Kreditkarten landen samt Reisepass<br />

in einem Mülleimer, eine Greyhound-<br />

Reise quer durch die Staaten ist die<br />

Folge. Denn Barry glaubt ernsthaft<br />

daran, eine College-Liebschaft wieder<br />

auffrischen zu können. Der große<br />

Gesellschaftssatiriker Shteyngart verordnet<br />

seinem Protagonisten eine<br />

Reihe von Bruchlandungen, gleichzeitig<br />

aber zeigt er zynisch, wie gespalten<br />

und beschränkt das einstige Land<br />

der unbegrenzten Möglich keiten ist.<br />

„Man möchte schreien,<br />

weil dieser Roman<br />

so wahr und so<br />

unglaublich lustig ist.“<br />

US-Autor Richard Ford<br />

über „Willkommen<br />

in Lake Success“<br />

Weit herum kommt man mit Kurt<br />

Palm. Mit Bad Fucking errichtete er<br />

ein Zentrum der grellen, aberwitzigen<br />

Polit-Satire in der Literaturlandschaft,<br />

danach zog es ihn unter anderem<br />

in den Wilden Westen und, in<br />

einem Rückblick auf die Jugendjahre,<br />

an die damals noch jugoslawische Adria.<br />

Mit „Monster“ bewegt er sich wieder<br />

auf heimischem Boden, um gehörig<br />

einzuschenken und auszuteilen.<br />

Die Geschichte beginnt trügerisch<br />

harmlos, ehe Palm seinen schier unerschöpflichen,<br />

grotesken, satirischen<br />

und bizarren Einfällen freien Lauf<br />

gewährt. Palm-Fiction eben, in tragikomischer<br />

Vollendung. Enthalten im<br />

Geschichten-Paket, das vom Autor<br />

diesmal geschnürt wurde, sind unter<br />

anderem ein lesbisches Liebespaar,<br />

ein Flüchtlingsheim, eine umtriebige<br />

Innenministerin und ein Monster in<br />

den Tiefen eines Sees. Palm bedient<br />

sich griffsicher bei den abstrusen Absonderungen<br />

der Realität und wirbelt<br />

sie virtuos und entlarvend durch die<br />

muffige Luft. Auch so entsteht erfreulich<br />

viel erfrischender Wind und ein<br />

turbulentes Werk, reich an Seitenhieben<br />

für jene, die diese auch verdienen.<br />

Gary Shteyngart<br />

Willkommen in Lake<br />

Success<br />

Übers. v. Ingo Herzke<br />

Penguin, 432 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-328-60069-5<br />

E-Book 978-3-641-23563-5<br />

Kurt Palm<br />

Monster<br />

Zsolnay, 304 Seiten<br />

Euro 21,60<br />

ISBN 978-3-552-06394-5<br />

E-Book 978-3-446-25984-3<br />

Foto: unsplash<br />

24 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Rastloser König des Undergrounds<br />

Seiner Zeit war Jörg Fauser oft weit voraus. Seine wahre Größe und enorme<br />

Vielseitigkeit wurde und wird aber erst mehr als 30 Jahre nach seinem Tod erkannt.<br />

Nun würdigt der Diogenes-Verlag den Schreibbesessenen und Selbstzerstörer.<br />

Er war ein Alleskönner, ein Allround-Genie,<br />

der seine literarische<br />

Karriere als Pop-Autor begann,<br />

bald danach als deutscher Bukowski<br />

galt. Er schrieb schneller, besessener,<br />

besser als viele andere, aber er lebte als<br />

Außenseiter auch exzessiver als viele<br />

andere. In der Nacht nach seinem 43.<br />

Geburtstag wurde Jörg Fauser von einem<br />

Lkw überfahren, das war im Jahr<br />

chen und gefährdeten Jugend und von<br />

einem Mann, der weder als Nachtwächter<br />

noch als Flughafen-Packer<br />

vergisst, was er sein will: Schriftsteller.<br />

Fauser erzählt seine Lebensgeschichte,<br />

trotzdem aber ist es gleichzeitig die<br />

Geschichte einer ganzen Generation<br />

und der Bundes republik Deutschland.<br />

„Was er schrieb, brannte sich ein“, urteilte<br />

der „Spiegel“.<br />

der 80er-Jahre, wo er nicht nur auf<br />

windige Geschäftsmänner trifft, die<br />

unter anderem in illegalen Clubs ihre<br />

Machenschaften aushecken, sondern<br />

auch auf eine mysteriöse Schlangen-<br />

Sekte. Für Harder, der sich zudem<br />

auch noch mit Künstlern und seiner<br />

Exfrau herumschlagen muss, wird die<br />

Lage immer brenzliger.<br />

Foto: Foto-Archiv Gabriele Fauser<br />

1987, Fauser ging reichlich betrunken<br />

auf der Autobahn spazieren. Als Kultautor<br />

galt der Exzentriker schon zu<br />

Lebzeiten, er war der rastlose König<br />

des Undergrounds, der ein gigantisches<br />

Werk hinterließ, von Gedichten<br />

über Essays, Erzählungen bis hin zu<br />

exzellenten Kriminal romanen. 2017<br />

erwarb der Diogenes-Verlag die Weltund<br />

Filmrechte an Fausers Gesamtwerk,<br />

im Herbst 2018 begann eine<br />

Neuedition im Hard cover. Hier aktuelle<br />

Werke.<br />

Für viele Fauser-Fans gilt „Rohstoff“<br />

als sein bestes Buch – offen autobiografisch,<br />

mit einem gebrochenen<br />

Anti-Helden namens Harry Gelb als<br />

Fausers Alter Ego. Harry Gelbs Rohstoffe<br />

sind Opium in einem schäbigen<br />

Verschlag in Istanbul und LSD in einer<br />

Kommune in Berlin. Es sind Heroin<br />

in Göttingen und zahllose Biere in<br />

Frankfurts Kneipen. Vor allem aber ist<br />

sein Rohstoff das Schreiben – rasant,<br />

brutal ehrlich und sarkastisch erzählt<br />

Fausers Alter Ego von einer gefährli-<br />

Schon in Fausers frühen Gedichten<br />

und experimentellen Prosatexten<br />

kann von Pose und Erfindung keine<br />

Rede sein. Da lebt jemand das, was er<br />

schreibt, was er als Text hinausbrüllt<br />

oder flüstert. Zu spüren sind in „Rohstoff<br />

Elements“ auch Fausers erste<br />

Vorbilder Kerouac und Burroughs,<br />

die ihn vielleicht zum Schreiben,<br />

vielleicht auch in die Sucht getrieben<br />

haben. In diesen Texten geht Fauser<br />

aufs Ganze. In der neu zusammengestellten<br />

Auswahl zeigt er sich brutal,<br />

direkt und überaus klug, in den<br />

Reflexionen findet sich der Hunger<br />

einer ganzen Generation.<br />

Als „Bergungsexperte für außergewöhnliche<br />

Fälle“ bezeichnet sich<br />

Heinz Harder, arbeitsloser und abgebrannter<br />

Illustriertenschreiber, in<br />

einem Inserat. Seine erste Klientin<br />

ist reich und schön. Sie sucht nach<br />

ihrer achtzehnjährigen Tochter. Die<br />

Suche nach ihr führt den „Journalist,<br />

Detektiv und Ritter“ im Roman „Das<br />

Schlangenmaul“ ins West-Berlin<br />

Jörg Fauser<br />

Rohstoff<br />

Diogenes, 352 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-257-07034-7<br />

E-Book 978-3-257-60909-7<br />

Jörg Fauser<br />

Rohstoff Elements<br />

Diogenes, 320 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-257-07035-4<br />

E-Book 978-3-257-60945-5<br />

Jörg Fauser<br />

Das Schlangenmaul<br />

Diogenes, 320 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-257-07036-1<br />

E-Book 978-3-257-60910-3<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

25


Der Tiefschlaf<br />

der Vernunft<br />

Großbritannien mauert sich nach dem Brexit ein,<br />

die globale Gehirnwäsche blüht und gedeiht.<br />

Zukunftsmusik in Moll – mit brisanten Zwischenrufen.<br />

Eine Bestandsaufnahme.<br />

Heute denkbar, morgen möglich.<br />

Nach dem vollzogenen<br />

Brexit gilt in Großbritannien das<br />

Gesetz des Stärkeren. Das moralisch<br />

völlig desolate Inselreich ist von<br />

einer hohen Mauer umgeben, auf<br />

potenzielle Eindringlinge wartet ein<br />

Kugelhagel. John Lanchester schuf<br />

mit „Die Mauer“ eine fast apokalyptische<br />

Zukunftsvision, die aber<br />

keineswegs weltfremd erscheint.<br />

Denn der große Hirnriss in Europa<br />

ist evident. Im Zentrum von Lanchesters<br />

grausamer neuen Welt steht<br />

Joseph Kavanagh, der seinen militärischen<br />

Dienst auf der Mauer antritt.<br />

Der einzige, kollektive Auftrag<br />

lautet: Das Bollwerk muss um jeden<br />

Preis verteidigt und vor Eindringlingen<br />

geschützt werden. Das Leben<br />

auf der Mauer und die permanenten<br />

Kampfübungen für den Ernstfall<br />

verlangen dem jungen Soldaten einiges<br />

ab, Halt findet er lediglich in<br />

seiner Familie. Und mit Hifa, einer<br />

jungen Kämpferin, fühlt er sich eng<br />

verbunden. Aber alles wird überschattet<br />

von einem permanenten<br />

Alarmzustand. Schonungslos, düster,<br />

mit Weitblick, stellt sich John<br />

Lanchester allen Herausforderungen<br />

und Schreckensszenarien unserer<br />

Zeit, von den Flüchtlingsströmen<br />

bis zu den ständig wachsenden<br />

politischen Entfremdungen und der<br />

rasch wachsenden und geschürten<br />

Angst der Bevölkerung. So stellt<br />

auch das Buch, spannend geschrieben,<br />

durch aktuelle Ereignisse befeuert,<br />

eine große Herausforderung<br />

dar; man sollte sich ihr unbedingt<br />

stellen. Ehe der Globus tatsächlich<br />

noch mehr Pflaster trägt.<br />

Aktuelle Belege für den aktuellen<br />

Zustand liefert Zadie Smith in ebenso<br />

grandiosen und bedeutsamen wie<br />

beklemmenden Essays, die zuweilen<br />

einem Aufschrei<br />

gleichen. Die<br />

britische Literatin<br />

von Weltgeltung<br />

zeigte in<br />

ihren Romanen<br />

eine verwundete<br />

Gesellschaft,<br />

jetzt zeigt sie<br />

sich politischer denn je. Die Essays<br />

sind in fünf Kategorien unterteilt,<br />

drastisch führen sie im Abschnitt<br />

„In der Welt“ die zahlreichen Sackgassen<br />

vor Augen, in denen wir uns<br />

befinden. Hineinmanövriert durch<br />

eine Politik jenseits jeglicher Vernunft.<br />

Aber noch gibt Zadie Smith<br />

dem Prinzip Hoffnung eine Daseinsberechtigung.<br />

In den Kapiteln<br />

„Im Publikum“, „Im Museum“, „Im<br />

Bücherregal“ und „Freiheiten“ präsentiert<br />

sie ihre Sicht auf kulturelle<br />

„Vermutlich war<br />

der Einzelne schon<br />

immer unwichtig.<br />

Es fiel nur weniger auf.“<br />

Sibylle Berg<br />

Ereignisse oder erzählt von persönlichen<br />

Erlebnissen. „Zähne zeigen“<br />

hieß der Debütroman von Zadie<br />

Smith, der Aufruf könnte auch als<br />

Motto für diese Sammlung an Zeitund<br />

Momentaufnahmen gelten, die<br />

helfen, die Gegenwart erheblich<br />

schärfer und klarer sehen zu lassen.<br />

Mit Salzsäure statt Tinte geschrieben<br />

hat Sibylle Berg ihren im wahrsten<br />

Sinn des Wortes explosiven Roman<br />

„GRM“ mit dem passenden Untertitel<br />

„Brainfuck“<br />

versehen.<br />

Die Brave New<br />

World nimmt<br />

ihren unaufhaltsamen<br />

Lauf,<br />

jeden Tag wird<br />

ein weiteres<br />

westliches Land<br />

autokratisch, Algorithmen, die das<br />

menschliche Denken endgültig ersetzen,<br />

liegen in der Luft. Schauplatz<br />

der zornigen Abrechnung mit<br />

den verlogenen Ideologien ist die<br />

Stadt Rochdale in Großbritannien,<br />

wo der Kapitalismus einstmals seine<br />

Geburtsstunde erlebte und der<br />

zynische Neoliberalismus besonders<br />

schauderhafte Blüten treibt.<br />

Aber vier Kinder spielen da nicht<br />

mit – sie rebellieren. Und das mit<br />

aller Konsequenz. Denn die trüge-<br />

Foto: unsplash<br />

26 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


ische Hoffnung, in die sich viele<br />

Jugendliche stürzen, lautet Grime,<br />

kurz GRM, der neue große Bruder.<br />

Grime gilt als größte musikalische<br />

Revolution seit der Punk-Ära; jeden<br />

Tag tauchen neue YouTube-Stars auf<br />

und verschwinden wieder, Grime<br />

liefert ständig weitere Eintagsfliegen.<br />

Gehirnwäsche ist angesagt. Das<br />

Quartett zieht nach London, wo der<br />

nächste Irrwitz wartet. Jeder, der<br />

sich einen Registrierungs-Chip implantieren<br />

lässt, erhält ein sehr solides<br />

Grundeinkommen – die perfekte<br />

Überwachungsdiktatur hat freie<br />

Bahn. Wer sich widersetzt, landet<br />

als Abschaum auf der Straße. Die<br />

Viererbande aber versucht, nicht<br />

nur außerhalb dieses Systems mit<br />

der Zwangsjacke als Grundgarderobe<br />

zu überleben, sie steigt auf die<br />

Barrikaden. Ein ebenso wuchtiges,<br />

monströses wie zärtliches Buch, das<br />

förmlich bebt in der Hand. Aber es<br />

ist ein Beben zur richtigen, erschütternden<br />

Zeit.<br />

Trügerisch leicht und ironisch wirkt<br />

der Erzählton, den Andreas Maier<br />

für seinen Roman „Die Familie“<br />

wählte, aber auch dieses Werk führt<br />

in zerklüftete Verhältnisse. Am<br />

Ende seiner Geschichte (und dies ist<br />

diesfalls kein Spoiler) ist sein Protagonist<br />

Andreas 28 Jahre alt und<br />

studiert in Frankfurt, wo er sich mit<br />

Wahrheitstheorien auseinandersetzt.<br />

Er hat auch allen Grund dazu.<br />

Denn er will endlich herausfinden,<br />

worin die Unterschiede zwischen<br />

den Begriffen „wahr“ oder „falsch“<br />

oder „Lüge“ im alltäglichen Leben<br />

tatsächlich bestehen. Die Gründe<br />

für die Wahrheitssuche liegen in der<br />

Kindheit von Andreas. Sein Vater<br />

ist CDU-Politiker und betreibt stur<br />

sogenannte „Realpolitik“, der ältere<br />

Bruder von Andreas lehnt sich dagegen<br />

auf und gründet den ersten<br />

Grünen-Verbund in der Stadt. Immer<br />

offener und erbitterter werden<br />

die politischen Konflikte, die sich<br />

daraus ergeben, auch daheim im<br />

Elternhaus ausgetragen, offen zutage<br />

liegende Wahrheiten werden von<br />

engsten Verwandten vehement abgeschmettert.<br />

Für Andreas erscheint<br />

das wie ein Gesellschaftsspiel. Erst<br />

später, an der Universität, beginnt er<br />

zu begreifen, dass politische Öffentlichkeit<br />

vor allem auf Unwahrheit,<br />

Verdrängung und Meinungs-Manipulation<br />

beruht. Ein eindringliches,<br />

höchst aktuelles Werk, das vor allem<br />

zeigt, wie tief der Graben zwischen<br />

dem eigenständig denkenden<br />

Einzelwesen und der angestrebten<br />

Meinungs-Gleichschaltung der Gesellschaft<br />

ist.<br />

John Lanchester<br />

Die Mauer<br />

Übers. v. Dorothee Merkel<br />

Klett-Cotta, 348 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-608-96391-5<br />

E-Book 978-3-608-11561-1<br />

Zadie Smith<br />

Freiheiten<br />

Übers. v. Tanja Handels<br />

Kiepenheuer&Witsch,<br />

512 Seiten<br />

Euro 26,80<br />

ISBN 978-3-462-05214-5<br />

E-Book 978-3-462-31946-0<br />

Sibylle Berg<br />

GRM<br />

Brainfuck<br />

Kiepenheuer&Witsch,<br />

640 Seiten<br />

Euro 25,70<br />

ISBN 978-3-462-05143-8<br />

E-Book 978-3-462-31953-8<br />

Andreas Maier<br />

Die Familie<br />

Suhrkamp, 176 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-518-42862-7<br />

E-Book 978-3-518-76123-6<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

27


So bringt man<br />

sein Wissen<br />

auf den Punkt<br />

Der erste Schritt in das Reich<br />

der Wissenschaften ist<br />

häufig auch der schwerste. Dominiert<br />

von der Frage, wie man<br />

seine vorwissenschaftliche Arbeit<br />

punktgenau und richtig verfasst.<br />

Der Facultas-Verlag hat dafür<br />

den idealen Leitfaden parat. Ein<br />

hochkarätiges österreichisches<br />

Autorenteam, bestehend aus Matthias<br />

Karmasin, Rainer Ribing<br />

und Claus Braunecker, liefert<br />

präzise, fundierte und ausführliche<br />

Antworten über die ideale<br />

„ Vorwissenschaftliche Arbeit<br />

von A bis Z“. Das alle Aspekte<br />

umfassende Werk beginnt mit<br />

der Grundsatzfrage, wie man das<br />

Thema der vorwissenschaftlichen<br />

Arbeit findet, was bei der Einreichung<br />

beachtet werden muss und<br />

welche Methoden des wissenschaftlichen<br />

Arbeitens es gibt und<br />

wie sie angewendet werden. Und<br />

es greift weitere wichtige Fragen<br />

auf. Wie zum Beispiel funktioniert<br />

einwandfreies Zitieren?<br />

Worauf muss man bei der inhaltlichen<br />

und formalen Gestaltung<br />

achten? – All das sind Themen,<br />

die in diesem kompakten Leitfaden<br />

fundiert erläutert und durch<br />

viele praktische Tipps, Übungen,<br />

zahlreiche wichtige und farbige<br />

Abbildungen, Muster-Formulare<br />

ergänzt werden.<br />

Matthias Karmasin, Rainer<br />

Ribing, Claus Braunecker<br />

Die Vorwissenschaftliche<br />

Arbeit von A bis Z<br />

Facultas, 96 Seiten<br />

Euro 9,90<br />

ISBN 978-3-7089-1684-2<br />

Was macht einen Menschen<br />

zum echten Individuum?<br />

Dies ist nur eine der vielen spannenden<br />

Fragen, auf die Joachim Bauer,<br />

renommierter Neurowissenschaftler<br />

und Psychotherapeut, ebenso<br />

spannende Antworten liefert. Der<br />

Autor legt, basierend auf aktuellen<br />

neurowissenschaftlichen Erkenntnissen,<br />

dar, dass unser „wahres<br />

Selbst“ nicht in uns schlummert wie<br />

ein Bodenschatz, der lediglich darauf<br />

wartet, gefunden und poliert zu<br />

werden. Vielmehr, so Bauer, ist dieses<br />

Selbst das Produkt von Resonanzen<br />

– unseren geteilten Erfahrungen,<br />

Freuden und Ängsten.<br />

Joachim Bauer macht bewusst,<br />

dass dieses Ich nicht – wie lange<br />

angenommen – in Stein gemeißelt<br />

ist, sondern im Prozess ständiger<br />

Selbst-Konstruktion ein Leben lang<br />

in Wandlung bleibt und wachsen<br />

und sich verändern kann. In Zeiten<br />

grassierender Ichbezogenheit und<br />

Unser wahres<br />

„Selbst“<br />

Neue Erkenntnisse zeigen: Der Mensch wird ohne ein<br />

Selbst geboren. Wie aber entsteht dann unser wahres Ich?<br />

Große Fragen, fundierte Antworten.<br />

gesellschaftlicher Strömungen, die<br />

Selbstbehauptung durch Abgrenzung<br />

gegenüber anderen forcieren,<br />

vermittelt Bauer ein neues Bild davon,<br />

wie wir werden, wer wir sind,<br />

und erklärt, warum wir diesen Weg<br />

nur gemeinsam finden. So wird das<br />

Buch auch zum Plädoyer für ein<br />

ausgewogenes Ich- und Wir-Gefühl.<br />

Damit führt der Spiegel-Bestsellerautor<br />

auch seine Erkenntnisse über<br />

die Wiederentdeckung des freien<br />

Willens fort, die unter dem Titel<br />

„Selbststeuerung“ für großes Aufsehen<br />

sorgten.<br />

Joachim Bauer<br />

Wie wir werden,<br />

wer wir sind<br />

Blessing, 256 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-89667-620-7<br />

E-Book 978-3-641-22372-4<br />

Foto: unsplash<br />

28 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


LEBENSHILFE<br />

FÜR SELBERMACHER<br />

NEU<br />

Foto: unsplash<br />

Atemberaubende<br />

Abenteuer<br />

Jon Kraukauer ist der Gigant unter den schreibenden<br />

Abenteurern. Eine atemberaubende Auswahl seiner<br />

besten Reportagen belegt dies imposant.<br />

Tollkühn ist für ihn nur ein<br />

Wort wie jedes andere auch,<br />

Furcht ist ihm fremd. Durch den<br />

grandios verfilmten Millionenbestseller<br />

„In eisigen Höhen“, in dem<br />

er den dramatischen Überlebenskampf<br />

einer Bergsteigergruppe am<br />

Mount Everest schildert, wurde er<br />

weltberühmt. Jon Krakauer war<br />

auf den höchsten Gipfeln und in<br />

den gefährlichsten Winkeln dieser<br />

Welt, häufig in höchster Lebensgefahr,<br />

ständig auf der Suche nach<br />

weiteren Herausforderungen. Sein<br />

zum Teil auf Tatsachen beruhender<br />

Aussteiger-Roman „In die Wildnis“<br />

brachte es durch die Verfilmung von<br />

Sean Penn zu Kultstatus, sein Engagement<br />

für den Natur- und Umweltschutz<br />

ist exemplarisch.<br />

Der Band „Classic Krakauer“ vereint<br />

die besten Reportagen des Abenteurers,<br />

geschrieben für <strong>Magazin</strong>e<br />

wie The New Yorker oder Outside.<br />

Es sind neun packende Storys, die<br />

allesamt belegen, dass Krakauer<br />

auch beim Schreiben stets ohne Seil<br />

und Netz agiert. Krakauer versetzt<br />

seine Leserschaft in atemberaubende,<br />

tragische und faszinierende Situationen:<br />

an den Ort eines drohenden<br />

Vulkanausbruchs, in die Todeszone<br />

am Mount Everest oder in eine Höhle<br />

in Mexiko, in der Bedingungen wie<br />

auf dem Mars herrschen. Mit mitreißender<br />

Lebendigkeit zeugt diese<br />

Sammlung von Krakauers Liebe zu<br />

wilder Natur und seiner unermüdlichen<br />

Suche nach Wahrheit. Ein Gipfelsieg<br />

der Abenteuerliteratur.<br />

Jon Krakauer<br />

Classic Krakauer<br />

Die besten Reportagen<br />

aus drei Jahrzehnten<br />

Übers. v. Ulrike Frey<br />

MALIK, 208 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-89029-515-2<br />

Das Buch wendet sich an alle Menschen,<br />

die sich einen hochwertigen Grundbestand an<br />

Werkzeug für ihren Haushalt, ihren Garten und<br />

ggf. für ihre Werkstatt zulegen<br />

möchten, damit Werkzeug da<br />

ist, wenn man es braucht. Dieses<br />

Buch befasst sich ausgiebig<br />

mit Hand- und Elektrowerkzeugen,<br />

widmet sich aber auch<br />

Spezialwerkzeugen für Auto<br />

und Motorrad sowie für Elektround<br />

Gartenarbeiten. Der Autor<br />

vermittelt anschaulich, warum<br />

man welche Werkzeuge in<br />

welchen Größen braucht<br />

und wie man damit<br />

umgeht - nicht in<br />

theoretischen Abhandlungen,<br />

sondern<br />

stets untermauert mit<br />

handfesten Tipps aus<br />

der Praxis.<br />

256 Seiten,<br />

350 Abb.,<br />

17 x 21 mm<br />

ISBN<br />

978-3-613-50881-1<br />

Leseproben zu allen<br />

Titeln auf unserer<br />

Internetseite<br />

WWW.PIETSCH-VERLAG.DE<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

29


Das prall gefüllte Gemüseregal<br />

im Supermarkt ist Augenweide<br />

und verheißt eine Rundumversorgung<br />

mit Mineralstoffen und Vitaminen.<br />

Nur manchmal schleicht<br />

sich das Gefühl ein, dass das jetzt<br />

alles zu schön ist, um wahr zu sein.<br />

Welche fragwürdigen Produkte konventionelle<br />

Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung<br />

hervorbringen<br />

können, damit hat sich der Biologe<br />

Jürgen Herler auseinandergesetzt.<br />

In „Hände in die Erde!“ analysiert<br />

er Probleme in der Lebensmittelerzeugung,<br />

zeichnet die Entwicklung<br />

des Bio-Booms nach und erklärt<br />

den Schritt zum (Gemüse-)<br />

Selbstversorger als logische<br />

Konsequenz dieses Booms.<br />

Dass Gärtnern auch auf<br />

kleinstem Raum – Balkongarten,<br />

Terrasse oder<br />

an der Hauswand empor –<br />

ertragreich möglich ist, zeigt<br />

er in seinem anschaulich gestalteten<br />

Praxisbuch. Hilfreich: Herlers<br />

Tipps für den vertikalen Low-<br />

Energy-Gemüseanbau im Winter –<br />

Selbst versorgt<br />

Gärtnern, imkern, Hühner halten: Viele Menschen haben die Freude wiederentdeckt,<br />

im eigenen Zuhause eine Symbiose mit Pflanzen und Tieren einzugehen. Und so funktioniert’s.<br />

mit frostresistenten, vitaminreichen<br />

Sorten. Ein Handbuch, mit dem<br />

auch Hobbygärtner den Weg zum<br />

Gemüse-Selbstversorger erfolgreich<br />

meistern können.<br />

Hoch das Beet!<br />

Auch Doris Kampas hat nicht vor,<br />

auf dem Boden zu bleiben. Ihr<br />

Credo für reichen Ertrag<br />

im Nutzgarten<br />

lautet: Hoch das<br />

Beet! In ihrem<br />

Buch „Das unglaubliche<br />

Hochbeet“<br />

erklärt die<br />

Biogärtnerin<br />

und Agrarforscherin<br />

die Vorzüge des<br />

Hochbeets: „Die Ernte<br />

fällt zwei- bis dreimal<br />

so groß aus wie auf<br />

einem normalen Bodenbeet<br />

gleicher Fläche.<br />

Denn: Du startest wesentlich<br />

früher mit dem Anbau und kannst<br />

den ganzen Winter hindurch ernten.<br />

Ohne lästige Schädlinge und<br />

mit einem Zeitaufwand von weniger<br />

als 1 Stunde pro Woche.“ Die<br />

außer ordentliche Fruchtbarkeit der<br />

„kleinen Paradiese“, so Kampas,<br />

hängt mit der Art seiner Befüllung<br />

zusammen, die aus wesentlich mehr<br />

als nur Erde besteht. Durch den<br />

schichtweisen Aufbau aus verschiedenen<br />

Materialien, darunter auch<br />

Gartenabfälle, entsteht ein<br />

fruchtbares Mikro klima,<br />

das das Wachstum der<br />

Pflanzen beschleunigt<br />

und so rasch zu ersten<br />

Ernteerfolgen führt.<br />

Kampas gibt Ratschläge,<br />

welche Gemüsesorten<br />

sich besonders für das Hochbeet<br />

eignen, welche Bepflanzung sich<br />

für die Wintermonate eignet – und<br />

wie man ein Hochbeet mit verschiedensten<br />

Materialien selbst baut und<br />

befüllt. Beet hoch, Daumen hoch.<br />

Alles summt<br />

Nicht nur das Gärtnern ist auf kleinstem<br />

Raum mit neuen Konzepten möglich,<br />

auch das Imkern entwickelt sich<br />

Fotos & Illustrationen: Cadmos, Löwenzahn, Aufbau<br />

30 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


nachgerade zu einem Trend.<br />

Die alten Ägypter haben<br />

bereits geimkert, das Halten<br />

von Bienenvölkern in<br />

hohlen Baumstämmen<br />

erlebte seinen Höhepunkt<br />

im Mittelalter.<br />

Heute allerdings können<br />

Bienen ohne Unterstützung<br />

des Menschen kaum<br />

überleben. Oder ist es nicht<br />

eher umgekehrt? Die profilierte<br />

Köchin Sarah Wiener ist<br />

überzeugt, dass Menschen viel von<br />

Bienen lernen können, vielleicht sogar<br />

ein Vorbild in ihrer Art des Zusammenlebens<br />

und der Kommunikation<br />

sind. In ihrem Buch „Bienenleben“<br />

hebt Wiener die Entwicklung der<br />

Bienen vom Raubtier zu einem „partnerschaftlichen,<br />

fürsorglichen Insekt“<br />

hervor, das eine symbiotische Beziehung<br />

zu Pflanzen eingeht, ohne diese<br />

zu zerstören. Als Biobäuerin prangert<br />

Wiener die normierte Reproduzierbarkeit,<br />

den Hunger nach makellosem<br />

Obst und Gemüse an. Eine Anforderung,<br />

die nur durch zusätzliche<br />

Flächenversiegelung, Kunstdünger,<br />

Kraftfutter sowie Medikamente erreicht<br />

werden kann und durch das<br />

Ignorieren der Bedürfnisse unserer<br />

Mitlebewesen. Entstanden ist damit<br />

ein sehr persönliches Buch, das Bienen<br />

nicht auf Honigproduzenten und<br />

Bestäuber reduziert, sondern sie auch<br />

als Lehrmeister für ein funktionierendes<br />

Gemeinwesen mit Werten wie<br />

Solidarität, Vertrauen, Arbeitsteilung<br />

und Demokratie hervorhebt.<br />

Tierische Gartenhelfer<br />

Nicht nur die Bienenbestände gehen<br />

besorgniserregend zurück, auch viele<br />

Schmetterlinge, Käfer und Vögel gehören<br />

mittlerweile zu den bedrohten<br />

Arten. Wer gärtnert, tut gut daran,<br />

seine kleinen „Mitbewohner“ kennenzulernen,<br />

die sich als tierische<br />

Helfer im Garten erweisen. Sonja<br />

Schwingesbauer verschafft diesen<br />

oft unscheinbaren Gesellen mit ihrem<br />

Buch „Wo die wilden Nützlinge<br />

wohnen“ die längst fällige Aufmerksamkeit.<br />

Sie lobt die Recyclingfähigkeiten<br />

von Springschwänzen<br />

und Asseln, schätzt<br />

die blattlausvertilgenden<br />

Flor- und Hainschwebfliegen<br />

und stimmt<br />

(endlich!) ein Loblied<br />

auf die Nutzschnecke<br />

an. Der Tigerschnegel<br />

bringt nämlich die Spanische<br />

Wegschnecke und<br />

deren Gelege zur Strecke.<br />

Schwingesbauer erklärt, was<br />

es braucht, um den Garten für<br />

Nützlinge einladend zu gestalten.<br />

Dazu gehört, vermeintliches „Unkraut“<br />

zumindest an einigen Stellen<br />

im Garten als Versteck und Futterquelle<br />

stehen zu lassen, heimische<br />

Arten zu pflanzen, Äste als Rückzugsort<br />

für Igel in einem Eckchen<br />

zu sammeln. Einfache Maßnahmen,<br />

um die Artenvielfalt zu schützen<br />

und davon direkt zu profitieren, indem<br />

die tierischen Helfer Schädlinge<br />

in Schach halten, die Erde fruchtbar<br />

machen, Gemüse und Obst bestäuben.<br />

Eine empfehlenswerte Lektüre<br />

nicht nur für Gärtner.<br />

Gartenschätze mit Huhn<br />

Auch Hühner freuen sich über Insekten<br />

im Garten. Dass ein gepflegter<br />

Garten und Hühnerhaltung kein<br />

Widerspruch sind, hat der Autor und<br />

YouTuber Robert Höck längst bewiesen.<br />

Seine Bücher über Hühnerhaltung<br />

im Garten und Gärtnern mit<br />

Hühnern zeigen auf unterhaltsame<br />

und praxistaugliche Weise, wie eine<br />

gedeihliche Koexistenz von Mensch,<br />

Pflanze und Tier funktionieren<br />

kann. Nun hat der Hühnerexperte<br />

mit dem „Happy-Huhn-Kalender“<br />

nachgelegt: Wertvolle Tipps zur<br />

Hühnerhaltung im Garten werden<br />

kombiniert mit erprobtem Gärtnerwissen.<br />

Spannend, wenn zum Beispiel<br />

selbst Gepflanztes zu innovativem<br />

Futter für die Tiere verarbeitet<br />

wird.<br />

Mit den Tipps von Biogärtner Karl<br />

Ploberger kommen auch „intelligente<br />

Faule“ gut durch das Gartenjahr.<br />

Der „Gartenkalender 2020“ liefert<br />

mit einer monatlichen Checkliste<br />

eine hilfreiche Struktur für Arbeiten<br />

im Zier- und Nutzgarten. Ploberger<br />

stellt zudem robuste Sorten und Heilpflanzen<br />

vor, gibt Tipps zur Aussaat<br />

und Ernte nach dem Mondkalender<br />

und verrät Pflanzenschutztipps für<br />

Obst und Gemüse. Rezepte helfen<br />

dabei, die reiche Ernte für Küche und<br />

Hausapotheke nutzbar zu machen.<br />

Jürgen Herler<br />

Hände in die Erde!<br />

Ennsthaler, 260 Seiten<br />

Euro 26,90<br />

ISBN 978-3-85068-993-9<br />

Robert Höck<br />

Doris Kampas<br />

Das unglaubliche Hochbeet<br />

Ernten bis zum Umfallen<br />

Löwenzahn, 120 Seiten<br />

Euro 16,99<br />

ISBN 978-3-7066-2654-5<br />

Sarah Wiener<br />

Bienenleben<br />

Vom Glück, Teil der Natur<br />

zu sein<br />

Aufbau, 288 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-351-03769-7<br />

E-Book 978-3-8412-1683-0<br />

Sonja Schwingesbauer<br />

Wo die wilden Nützlinge<br />

wohnen<br />

Gärtnern für eine bunte<br />

Tier- und Pflanzenwelt<br />

Löwenzahn, 320 Seiten<br />

Euro 29,90<br />

ISBN 978-3-7066-2645-3<br />

Happy Huhn<br />

Kalender 2020<br />

Vom täglichen Vergnügen,<br />

mit Hühnern gärtnern zu<br />

dürfen.<br />

Cadmos, 224 Seiten<br />

Euro 12,95<br />

ISBN 978-3-8404-3048-0<br />

Karl Ploberger<br />

Gartenkalender 2020<br />

für intelligente Faule<br />

Cadmos, 224 Seiten<br />

Euro 12,95<br />

ISBN 978-3-8404-7570-2<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

31


Bedrohter<br />

Planet<br />

Wetter-Extremereignisse, Artensterben und Mikroplastik in unseren Körpern<br />

lassen es nicht mehr zu, die Augen vor gravierenden Umweltproblemen zu verschließen.<br />

Aufrüttelnde Analysen und Leitfäden für Eigeninitiativen.<br />

Zerstörungen durch extreme<br />

Wetterphänomene sind kein<br />

Jahrhundertereignis mehr und passieren<br />

nicht nur weit weg, sondern<br />

auch bei uns. Wetterereignisse beschäftigen<br />

auch die Klimawissenschaftlerin<br />

Friederike Otto. Mittels<br />

der von ihr mitentwickelten Attribution<br />

Science ist die Physikerin in<br />

der Lage zu berechnen, wann ein<br />

Wetterereignis im Zusammenhang<br />

mit dem Klimawandel steht. Ist<br />

eine Dürreperiode Folge der globalen<br />

Erwärmung oder nur ein heißer<br />

Sommer, wie es ihn schon immer<br />

gab? Wer sind die Schuldigen dieser<br />

Ereignisse? Wie hoch wäre die<br />

Wahrscheinlichkeit für ein konkretes<br />

Ereignis, wenn man menschliche<br />

Faktoren herausrechnet?<br />

Sie berechnet, wie viel Klimawandel<br />

in den vergangenen globalen<br />

Hitzewellen steckt, und bringt Verheerendes<br />

zutage: Die Wahrscheinlichkeit<br />

für einen Starkregen, wie<br />

ihn Hurrikan Harvey brachte, hat<br />

der Klimawandel ungefähr verdreifacht.<br />

Die Wahrscheinlichkeit für<br />

das Auftreten einer Hitzewelle wie<br />

im Sommer 2018 hat sich in Dublin<br />

verdoppelt, in Kopenhagen verfünffacht.<br />

Extremereignisse, nicht steigende<br />

Mitteltemperaturen sind die<br />

eigentliche Bedrohung. Leuten, die<br />

den Klimawandel leugnen, hält Otto<br />

entgegen, damit schlichtweg physikalische<br />

Gesetze zu leugnen, denn<br />

„Klimamodelle sind kein Voodoo“.<br />

Die Verursacher seien ermittelbar<br />

– es braucht eine gesellschaftliche<br />

Debatte. Aufrüttelnd.<br />

Greta die Große<br />

Vor knapp einem Jahr hat die Umweltschutzbewegung<br />

eine weithin<br />

hörbare Stimme bekommen. Es ist<br />

die Stimme von Greta Thunberg,<br />

einer 16-jährigen Klimaaktivistin<br />

aus Schweden. Ihre Auftritte bei der<br />

UN-Klimakonferenz in Kattowitz<br />

und dem Weltwirtschaftsforum<br />

in Davos haben für großes Aufsehen<br />

gesorgt, die von ihr initiierten<br />

Schulstreiks für das Klima sind<br />

inzwischen zur globalen Bewegung<br />

#FridaysForFuture geworden. Noch<br />

bevor Greta Thunberg zu einer<br />

Ikone der Klimaschutzbe wegung<br />

geworden ist, haben ihre Eltern die<br />

bewegende Geschichte von Gretas<br />

Engagement für die Umwelt und<br />

gegen viele soziale Missstände niedergeschrieben.<br />

Das Buch „Szenen<br />

aus dem Herzen“ thematisiert allerdings<br />

nicht nur die Klimakrise, es<br />

ist auch eine Geschichte der Familie<br />

Thunberg. Gretas Mutter Malena,<br />

eine bekannte Opernsängerin, erzählt<br />

darin, wie Greta erstmals vom<br />

Foto: unsplash<br />

32 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Klimawandel hörte und in ihrer Betroffenheit<br />

zu lachen, zu reden und<br />

zu essen aufhörte. Sie schildert, wie<br />

die Familie mit Gretas Asperger-<br />

Syndrom umgeht und wie Greta<br />

ihre Familie überzeugte, für das<br />

Klima und die Zukunft des Planeten<br />

zu kämpfen. Eine berührende und<br />

kraftvolle Lebensgeschichte – der<br />

hoffentlich noch viele weitere Kapitel<br />

folgen werden.<br />

Gärtnern für den Planeten<br />

Die Rettung der Welt beginnt aber<br />

nicht irgendwo, sondern auf dem eigenen<br />

Fußabstreifer. Der profilierte<br />

Wildbienenschützer Dave Goulson<br />

lässt keinen Zweifel daran, dass jeder<br />

Einzelne das Heft in die Hand<br />

nehmen kann, um globalen Problemen<br />

etwas Handfestes entgegenzusetzen,<br />

einen Beitrag gegen Artensterben<br />

und für gesunde Ernährung<br />

zu leisten. In „Wildlife Gardening“<br />

zeigt Goulson, was zu tun ist, um<br />

im eigenen Garten das mittlerweile<br />

dramatisch angestiegene Artensterben<br />

zu stoppen und einen Teil seiner<br />

Nahrungsmittel aus eigenem Anbau<br />

zu stellen. Geht nämlich gar nicht<br />

so schwer und ist dabei pestizidfrei<br />

und CO₂-neutral.<br />

Insekten wie dem Königskerzen-<br />

Mönch oder dem Storchschnabelrüssler<br />

ein Quartier zu bieten bedeutet,<br />

Maschen im komplexen<br />

Netz des Lebens zu knüpfen. Rissig<br />

wird dieses Netz unter anderem<br />

durch Pestizide. Goulson legt dar,<br />

welchem Giftcocktail Menschen<br />

und Tiere ausgeliefert sind und wo<br />

eigene Handlungsmöglichkeiten liegen.<br />

Neben aller praktischen Tauglichkeit<br />

ist „Wildlife Gardening“<br />

wirklich gute Unterhaltung, wenn<br />

Goulson Geschichten über geile<br />

Faltermänner erzählt, über Ameisen,<br />

die „Fellpflege“ bei Blattläusen<br />

betreiben, oder über Quendel, der<br />

seinen Duft als Hilferuf einsetzt.<br />

Plastikschwemme<br />

Plastik ist quasi ein Alleskönner. Es<br />

ist stoßfest, lässt sich in jede Form<br />

gießen, kann elastisch sein, hat nur<br />

geringes Gewicht – und es ist billig.<br />

Viele Innovationen wären ohne<br />

Plastik gar nicht möglich gewesen.<br />

Doch seit den 1950er-Jahren wurden<br />

knapp neun Milliarden Tonnen<br />

Kunststoff produziert, aus denen<br />

etwa 6300 Millionen Tonnen Müll<br />

entstanden, eröffnet Autorin Sophie<br />

Noucher in ihrem Buch „Bye-bye<br />

Plastik!“. Müll, der tonnenweise in<br />

der freien Natur landet und Lebenswelt<br />

wie Gesundheit von Menschen<br />

und Tieren beeinträchtigt. Selbst<br />

manche Lebensmittel enthalten<br />

winzige Mengen an Mikroplastik,<br />

Nano partikel und toxische Substanzen<br />

sind bereits in der Luft nachweisbar.<br />

Aber irgendwie kommt<br />

man nicht rum ums Plastik, oder?<br />

Falsch, meint Noucher. In „Byebye<br />

Plastik!“ zeigt sie auf, wie sich<br />

der Alltag „entplastifizieren“ lässt.<br />

In übersichtlicher Gliederung und<br />

mit vielen Illustrationen benennt sie<br />

einzelne Lebensbereiche und bietet<br />

konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

an. Dabei nimmt sie Lebensmittel,<br />

Körperpflege und Hausputz, Spielzeug,<br />

Haus und Garten, Kleidung<br />

und Schulbedarf unter die Lupe.<br />

Da gibt es Bienen wachstücher als<br />

Alternative zu Frischhaltefolien,<br />

festes Shampoo statt flüssigem in<br />

Plastikverpackungen. Ein praxistauglicher<br />

und dabei amüsanter<br />

Ratgeber für den Alltag, um Alternativen<br />

zu Plastikprodukten kennenzulernen<br />

und die Plastik flut zu<br />

Hause sinnvoll einzudämmen. Weil<br />

Recycling allein längst nicht mehr<br />

reicht.<br />

Friederike Otto<br />

Wütendes Wetter<br />

Auf der Suche nach den<br />

Schuldigen für Hitzewellen,<br />

Hochwasser und Stürme<br />

Ullstein, 240 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-550-05092-3<br />

E-Book 978-3-843-72090-8<br />

Greta Thunberg, Svante<br />

Thunberg, Malena Ernman,<br />

Beata Ernman<br />

Szenen aus dem Herzen<br />

Unser Leben für das Klima<br />

Übers. v. Ulla Ackermann,<br />

Stefan Pluschkat,<br />

Gesa Kunter<br />

Fischer, 256 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-10-397480-5<br />

E-Book 978-3-10-491165-6<br />

Dave Goulson<br />

Wildlife Gardening<br />

Die Kunst, im eigenen<br />

Garten die Welt zu retten<br />

Übers. v. Elsbeth Ranke<br />

Hanser, 304 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-446-26188-4<br />

Sophie Noucher<br />

Bye-Bye Plastik!<br />

Ein Leben ohne Plastik –<br />

So befreien wir Mensch<br />

und Natur<br />

Heel, 160 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-95843-914-6<br />

E-Book 978-3-95843-931-3<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

33


Ein großer Schritt für die Menschheit:<br />

Vor fünfzig Jahren setzte<br />

der erste Mensch seinen Fuß auf den<br />

Mond. Rätselhaft ist der Erdtrabant<br />

trotz Vermessungen und Daten dennoch<br />

geblieben. Einige lunare Rätsel<br />

löst der Astrophysiker Ben Moore in<br />

„Der Mond. Eine Biografie“. Dass<br />

Moore, der Klänge aus dem Universum<br />

mit elektronischer Musik<br />

verbindet und mit Studenten ein Urknall-Lovemobile<br />

für eine Street Parade<br />

entwarf, kein herkömmliches<br />

oder gar langweiliges Buch über den<br />

einzigen Erdtrabanten vorlegt, davon<br />

durfte man ausgehen. In seinem<br />

Buch gibt er freilich alle wesentlichen<br />

Fakten rund um den Mond<br />

und die neuesten wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse preis. Dabei geht<br />

es auch um Fragen, was es mit den<br />

Besiedelungsplänen der NASA auf<br />

Expedition Weltall<br />

Der Traum, das Weltall zu erobern, fasziniert heute wie vor fünfzig Jahren,<br />

als der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte. Aus der extraterrestrischen<br />

Büchergalaxie leuchten einige Publikationen meisterlich heraus.<br />

sich hat oder wem der Mond „gehört“.<br />

Den Akteuren rund um den<br />

Aufbruch zum Mond kommt er mit<br />

vielen bislang unbekannten Details<br />

sehr nah. Aufregend sind aber vor<br />

allem seine Betrachtungen zur kulturgeschichtlichen<br />

und mythologischen<br />

Bedeutung und Erforschung<br />

des Mondes bis heute, und die sind<br />

hinreißend erzählt. Ob es Leben auf<br />

dem Mond gibt, das kann freilich<br />

noch immer nicht mit Sicherheit<br />

beantwortet werden – das Buch von<br />

Ben Moore strotzt auf jeden Fall vor<br />

Lebendigkeit und vereint Wissen<br />

und Lesevergnügen.<br />

Apollo 11<br />

Am 21. Juli 1969 war die jahrelange<br />

Arbeit von über 400.000 Menschen<br />

von Erfolg gekrönt: Die Astronauten<br />

Neil Armstrong und Buzz<br />

Aldrin setzten nach einem fünftägigen<br />

Flug als erste Menschen ihre<br />

Füße auf den Mond. Eine Mission,<br />

deren Scheitern wahrscheinlicher<br />

galt als ihr Erfolg – und einen Triumph<br />

der Technik bedeutete. In der<br />

Nacht vor seinem Flug zum Mond<br />

Foto: Kein & Aber, Dorling Kindersley, Knesebeck<br />

34 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


echnete Armstrong die Chancen<br />

aus, die sie hatten, lebend zur Erde<br />

zurück zukehren. Fifty-fifty lautete<br />

sein optimistisches Ergebnis, das<br />

bei Weitem nicht der Einschätzung<br />

vieler Wissenschaftler und Techniker<br />

der NASA entsprach. Kaum<br />

ein Ereignis in der Menschheitsgeschichte<br />

wurde so exakt dokumentiert<br />

wie der erste extraterrestrische<br />

Schritt. Und doch gelingt es zwei<br />

Neuerscheinungen, dem Bekannten<br />

neue Ebenen hinzuzufügen und Tiefe<br />

zu verleihen.<br />

Seinem Buch „Apollo 11. Der Wettlauf<br />

zum Mond und der Erfolg einer<br />

fast unmöglichen Mission“ hat der<br />

Journalist und Historiker James<br />

Donovan akribische Recherchen<br />

vorangestellt und dafür zahlreiche<br />

Interviews geführt. Er erzählt mit<br />

großer Fachkenntnis und mit Informationen<br />

von Insidern, die aus dem<br />

Nähkästchen geplaudert haben, die<br />

abenteuerliche Geschichte der Mondlandung<br />

und des ersten Schritts zur<br />

Eroberung des Weltalls. Eine fesselnde<br />

Zeitreise, die all jene ins Rampenlicht<br />

rückt, die zum Gelingen der<br />

Mission beitrugen, mit vielen – teils<br />

erstaunlichen – O-Tönen.<br />

Genial in Szene setzt diesen spektakulären<br />

Moment in der Menschheitsgeschichte<br />

die Graphic Novel<br />

„Apollo 11“. Die Autoren Matt Fitch<br />

und Chris Baker öffnen gemeinsam<br />

mit dem Zeichner Mike Collins neue<br />

Perspektiven und zoomen ganz nah<br />

an die Geschichten und die Protagonisten<br />

heran. Vergangenes drängt<br />

sich in das aktuelle Geschehen, in die<br />

Realität mischen sich Träume, Fantastisches<br />

und Legenden. Ein Comic,<br />

das künstlerisch besticht und seinen<br />

verdienten Platz neben lunaren<br />

Sachbüchern behaupten wird.<br />

Aufbruch ins Weltall<br />

Schon in der Antike schickten<br />

Schriftsteller Menschen in das Weltall<br />

– und noch immer ist die Faszination<br />

für die Erforschung ferner<br />

Planeten ungebrochen. Wer die Geschichte<br />

der Raumfahrt mit all ihren<br />

außerirdischen Stationen verfolgen<br />

möchte, erhält nun mit dem Buch<br />

„Abenteuer Raumfahrt. Die komplette<br />

Geschichte der Expeditionen<br />

ins All“ eine gute Basislek türe. Der<br />

Autor Giles Sparrow startet die Triebwerke<br />

bei den Raketen pionieren, beleuchtet<br />

die Entwicklung von Lenkwaffen<br />

und Laikas Reise. Erhellendes<br />

erfährt man zur Geschichte der bemannten<br />

Raumfahrt, die untrennbar<br />

mit der Geschichte des Kalten<br />

Krieges verbunden ist und ein Wettrennen<br />

zwischen den USA und Russland<br />

auslöste. Wie es im Inneren der<br />

Sputnik aussieht, wie die Reise von<br />

Satelliten zu den Riesen vonstattengeht,<br />

Details über die Missionen der<br />

ISS, die praktischen Nutzungen der<br />

Raumfahrt bis zu den Utopien des<br />

21. Jahrhunderts werden mit opulentem<br />

Bildmaterial in Szene gesetzt.<br />

Ein spannendes Nachschlagewerk<br />

zu historischen und technologischen<br />

Entwicklungen, Raumfahrtprogrammen<br />

und aktuellen Wissenschaften<br />

für all jene, die beim Blick<br />

hinauf zu den Sternen einen Hauch<br />

Schwerelosigkeit verspüren.<br />

Ben Moore<br />

Der Mond<br />

Eine Biografie<br />

Übers. v. Katharina<br />

Blansjaar<br />

Kein & Aber, 320 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-0369-5799-9<br />

E-Book 978-3-0369-9411-6<br />

James Donovan<br />

Apollo 11<br />

Der Wettlauf zum Mond<br />

und der Erfolg einer fast<br />

unmöglichen Mission<br />

Übers. v. Hainer Kober<br />

DVA, 544 Seiten<br />

Euro 28,80<br />

ISBN 978-3-421-04715-1<br />

E-Book 978-3-641-16614-4<br />

Matt Fitch, Chris Baker,<br />

Ian Sharman, Mike Collins,<br />

Kris Carter, Jason Cardy<br />

Apollo 11<br />

Die Geschichte der Mondlandung<br />

von Neil Armstrong, Buzz Aldrin<br />

und Michael Collins<br />

Übers. v. Ebi Naumann<br />

Knesebeck, 168 Seiten<br />

Euro 24,70<br />

ISBN 978-3-95728-285-9<br />

Giles Sparrow<br />

Abenteuer Raumfahrt<br />

Die komplette Geschichte<br />

der Expeditionen ins All.<br />

Mit einem Vorwort<br />

von Buzz Aldrin<br />

Dorling Kindersley, 320 Seiten<br />

Euro 36,00<br />

ISBN 978-3-8310-3667-7<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

35


Inspiration für Weltenbummler<br />

Neue Bücher helfen bei der Urlaubsplanung und führen nach Kroatien,<br />

zu Sonnenoasen, einzigartigen Naturerlebnissen und auf Europas schönste Weinrouten.<br />

Manche Ziele erreicht man am allerbesten mit dem Motorrad.<br />

Ob wohl noch eine Flasche vom<br />

guten Roten aus dem letzten<br />

Urlaub im Keller liegt, um die<br />

Planung für die nächste sommerliche<br />

Auszeit anzufeuern? Viele<br />

Österreicher brauchen weder Urlaubswein<br />

noch Reisemagazin, um<br />

zum Schluss zu kommen: Wir fahren<br />

nach Kroatien! Kein Wunder,<br />

denn das küstenreiche Land vereint<br />

alle Attribute für einen gelungenen<br />

Urlaub. Die „Reise nach Kroatien“<br />

legt auf knapp 200 Seiten sämtliche<br />

Reize offen: türkisblaues Wasser,<br />

das mehr als 1000 Inseln umspült,<br />

die historischen Altstädte vom verwinkelten<br />

Rovinj bis ins barocke<br />

Dubrovnik, pittoreske Fischerdörfer<br />

und erlebnisreiche Naturparks und<br />

nicht zuletzt die wunderbare Küche.<br />

Ist das höchstpersönliche Sehnsuchtsziel<br />

ausgewählt, führen Vor-<br />

Ort-Tipps zu kulturellen Highlights,<br />

langen Stränden und kleinen Buchten<br />

und in angesagte Lokale. Orientierung<br />

verschafft das beiliegende<br />

Kartenmaterial. Für den Abreisetag:<br />

eine Flasche Malvasia mitnehmen,<br />

für die kommende Urlaubsplanung.<br />

Der Sonne entgegen<br />

Wer mit dem hiesigen Sommer recht<br />

zufrieden ist, jedoch von 365 Tagen<br />

Sommer pro Jahr träumt, kann mit<br />

dem Buch „Endless Summertime“<br />

52 Mal von einem Sonnenziel zum<br />

nächsten reisen. Die Flucht vor dem<br />

Januarfrost könnte in der Besichtigung<br />

von Tempelanlagen in Thailand<br />

münden, kommt der März<br />

nicht in die Gänge, lässt es sich auf<br />

einer kleinen Insel der Malediven<br />

Sonne tanken und ein Wanderurlaub<br />

auf Zypern verlängert den<br />

Sommer über den Oktober hinaus.<br />

„Endless Summertime“ ist eine<br />

Schatzkarte auf der Suche nach sonnenverwöhnten<br />

Inseln und warmen<br />

Küstenorten – mit einer Vorstellung<br />

der Hotspots aller Destinationen inklusive<br />

Sehenswürdigkeiten, Hotelund<br />

Restauranttipps und Strände<br />

zum Stillen des Sonnenhungers.<br />

Weingarten Europa<br />

Einem köstlichen roten Faden folgt<br />

das Buch „Europas schönste Weinrouten.<br />

Genießertouren zwischen<br />

Riesling und Rioja“. Genau genommen<br />

ist es kein Faden, sondern es<br />

sind edle Tropfen, die eine erlesene<br />

Spur durch Europa legen. Die Farben<br />

Rot, Weiß und Rosé führen in<br />

gekelterter Form von der Südsteiermark<br />

über das Piemont bis nach<br />

Bordeaux, von der Wachau ins<br />

Alentejo und ins Elsass. 39 Reiserouten<br />

verbinden herausragende<br />

Weinbau gebiete und Winzer mit<br />

sehenswerten Dörfern und Städten<br />

der jeweiligen Region. Dabei sind<br />

die Rebsorten so vielfältig wie ihre<br />

36 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Auf den Malediven wiederum bringen<br />

unzählige Mikroorganismen<br />

in mondlosen Nächten das Meer<br />

geheimnisvoll zum Leuchten. Es<br />

ist eine zauberhafte Sammlung an<br />

Wundern, an denen man Seite um<br />

Seite teilhaben kann. Oder sich aufmacht,<br />

um sie hautnah zu erleben.<br />

Pflichtlektüre für Weltenbummler<br />

und Abenteuerlustige.<br />

Reise nach Kroatien<br />

Kunth, 192 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-95504-774-0<br />

Foto: unsplash<br />

Anbaugebiete – und unzählige Male<br />

wird man meinen, gerade in diesem<br />

Moment den Höhepunkt erlebt zu<br />

haben. Jede der Hauptrouten wird<br />

erweitert durch lohnenswerte Abstecher<br />

ins Umland, zu besonderen<br />

Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />

Schönheiten. Ergänzt<br />

werden die Routen im Namen des<br />

Weins durch eine Vorstellung der<br />

Rebsorten, eine Geschmacksschule<br />

sowie Tourenkarten mit Piktogrammen<br />

für die einfache Reiseplanung.<br />

Hit the Road<br />

Diese Motorradtouren lassen jedes<br />

Bikerherz höherschlagen. Auf 35<br />

Touren im Sattel quer durch Europa<br />

und dabei die ganze Bandbreite an<br />

Natur, Kulinarik und Kultur erleben.<br />

Sei es über Pässe, Küsten- und<br />

Panoramastraßen oder Schotterpisten<br />

für Offroadfans. Die vorgestellten<br />

Roadtrips reichen von Tagesausflügen<br />

bis zu längeren Reisen. Da<br />

kann man die besten Aussichten in<br />

der Ostschweiz genießen, im Pässekarussell<br />

die Zentralschweiz erkunden<br />

oder den ganz großen Bogen<br />

spannen und Gebirgs züge wie die<br />

Pyrenäen, die spanische Sierra<br />

Nevada oder die traumhaften Fjellund<br />

Fjordlandschaften Skandinaviens<br />

unter die Räder nehmen.<br />

Exakte Routenbeschreibungen, Detailkarten,<br />

zahlreiche Ausflugstipps<br />

und ein ausführlicher Adressteil<br />

mit vielen Übernachtungstipps garantieren<br />

beste Tourenplanung und<br />

wecken die Vorfreude auf den nächsten<br />

Motorrad-Trip.<br />

Natur hautnah<br />

Mit Photoshop & Co lässt sich<br />

die ganze Welt zu einer Wunderkammer<br />

herausputzen. Doch all<br />

diese ästhetischen Halluzinationen<br />

sind schal im Vergleich zu<br />

echten Natur wundern, inszeniert<br />

von Mutter Natur über Jahrtausende<br />

und Jahrmillionen hinweg.<br />

Das Buch „Naturverbunden. Einzigartige<br />

Naturerlebnisse weltweit“<br />

versammelt 50 dieser Wunder über<br />

den ganzen Erdball. So geht es auf<br />

Schneeschuhen durch den surrealen<br />

Wald der Schneeelfen in Lappland.<br />

Das Treffen mit Berggorillas in<br />

Ruanda weckt tiefe Demut, und auf<br />

den Kirschblütenwegen in den japanischen<br />

Yoshino-Bergen kehrt ein<br />

tiefes Gefühl von Zufriedenheit ein.<br />

Endless Summertime<br />

52 Sonnenziele rund<br />

um die Welt<br />

Kunth, 304 Seiten<br />

Euro 25,70<br />

ISBN 978-3-95504-767-2<br />

Europas schönste<br />

Weinrouten<br />

Genießertouren zwischen<br />

Riesling und Rioja<br />

Kunth, 448 Seiten<br />

Euro 30,80<br />

ISBN 978-3-95504-661-3<br />

Abgefahren – Die schönsten<br />

Bikertouren in Europa<br />

Kunth, 392 Seiten<br />

Euro 30,80<br />

ISBN 978-3-95504-766-5<br />

Naturverbunden<br />

Einzigartige Naturerlebnisse<br />

weltweit<br />

Kunth, 272 Seiten<br />

Euro 36,00<br />

ISBN 978-3-95504-768-9<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

37


Barfuß und wild<br />

Auf der Suche nach Lebendigkeit lassen sich viele Wege einschlagen.<br />

Wie einfach es ist, die Natur als ständig verfügbare Kraftquelle zu nutzen,<br />

zeigen zwei Neuerscheinungen mit sportlichem und spirituellem Ansatz.<br />

Die ganze Welt scheint uns (digital)<br />

zu Füßen zu liegen. Riesige<br />

Marketingmaschinerien sind<br />

stets darum bemüht, Sehnsüchte<br />

auszulösen und zu Konsum anzuregen.<br />

Aber braucht es wirklich so<br />

viele Konsummomente, um Unvergessliches<br />

zu erleben? Was macht<br />

ein Abenteuer zum Abenteuer?<br />

Diese Frage stellte sich auch der<br />

deutsche Journalist und Motivationsexperte<br />

Christo Foerster und<br />

stürzte sich in sein erstes „Mikroabenteuer“:<br />

ein spontaner Radausflug<br />

von Hamburg nach Berlin. Für<br />

solch ein „Draußen-Abenteuer“<br />

braucht es weder Geld, Urlaub oder<br />

Ausrüstung, sondern einfach die<br />

Entscheidung, aufzubrechen. Nach<br />

dem Motto „Raus und machen“ beschreibt<br />

Foerster im gleichnamigen<br />

Buch, welche Kraft kleine Abenteuer<br />

in sich bergen. Er öffnet den Blick<br />

für die Möglichkeiten, die sich vor<br />

der Haustür und in unmittelbarer<br />

Umgebung auftun, und wie diese<br />

so einfachen Mikroabenteuer dabei<br />

helfen, sich selbst neu zu entdecken.<br />

Die Anleitung Foersters ist simpel:<br />

„Wenn du deinen Alltag mit mehr<br />

Leben aufladen willst, dann musst<br />

du bereit sein, Dinge anders zu machen.<br />

Anders, als du sie bislang gemacht<br />

hast, und anders, als es dem<br />

Setzkasten der meisten Menschen<br />

um dich herum entspricht.“ Als<br />

Kickstarter, um Mikro abenteuer in<br />

Gang zu bringen, liefert er hilfreiche<br />

Tipps und Ideen für die Abenteuerplanung<br />

vor der Haustür.<br />

Die Wunder warten draußen<br />

Die Natur als Kraftquelle hat Wildnispädagogin<br />

Anne-Maria Apelt<br />

schon viele Male ausgekostet und ist<br />

jedes Mal aufs Neue begeistert von<br />

der spirituellen Kraft von Naturerfahrungen.<br />

Als Naturritualbegleiterin<br />

führt Apelt Menschen auf<br />

Lebensentdeckungsreisen in die<br />

Natur: „Ich bringe uralte Rituale<br />

mit heutigen Sehnsüchten in Kontakt<br />

und kreiere einen spirituellen<br />

Raum, in dem Menschen zu ihrer<br />

tiefen inneren Bestimmung finden<br />

können.“ Durch solche Übergangsund<br />

Visionsrituale in der Natur<br />

kann es Suchenden gelingen, die<br />

vielen losen Fäden des eigenen Ich<br />

wieder zu einem starken Faden zusammenzufügen.<br />

In ihrem Buch „Grüne Wunder erleben“<br />

lässt Apelt 25 Frauen und<br />

Männer von ihren sehr persönlichen<br />

Erfahrungen erzählen und wie sie in<br />

der Natur Antworten auf wichtige<br />

Fragen gefunden haben. Sie berichten,<br />

wie sie Gott und Göttlichem<br />

neu begegneten und Inspiration für<br />

Entscheidungen und Neuanfänge in<br />

ihrem Leben fanden. „Naturrituale<br />

brauchen die Bereitschaft zur Veränderung,<br />

Neugier und ,Anfängergeist‘“,<br />

ist Apelt überzeugt. „Dann<br />

wachsen Respekt und Demut vor<br />

dem, was größer ist als man selbst.“<br />

Christo Foerster<br />

Raus und machen!<br />

HarperCollins, 272 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-95967-284-9<br />

E-Book 978-3-95967-833-9<br />

Anne-Maria Apelt<br />

Grüne Wunder erleben<br />

Geschichten von Lebensentdeckungsreisen<br />

in der<br />

Natur<br />

Adeo, 224 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-86334-217-3<br />

Foto: unsplash<br />

38 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


WEGE ZU GLÜCK UND<br />

WOHLBEFINDEN!<br />

Chantal Sandjon, Melanie Alexander<br />

Das Glück der kleinen Gesten<br />

Gib Glück und es kommt zu dir zurück<br />

Edel, 240 Seiten<br />

ISBN 978-3-8419-0643-4<br />

Kim Fleckenstein<br />

10 Minuten für die Selbstliebe<br />

Mit dem 4-Wochen-Programm<br />

zu einem stärkeren Ich<br />

ZS, 240 Seiten<br />

ISBN 978-3-89883-828-3<br />

Kim Fleckenstein<br />

Ab heute stresst mich gar nichts mehr<br />

Entspannt & gelassen mit dem<br />

3-Wochen-Programm.<br />

ZS, 144 Seiten<br />

ISBN 978-3-89883-545-9<br />

Kim Fleckenstein<br />

Ab heute lass ich endlich los<br />

Leichter loslassen & freier leben<br />

mit dem 3-Wochen-Programm<br />

ZS, 144 Seiten<br />

ISBN 978-3-89883-730-9<br />

ALTES LOSLASSEN. NEUES ZULASSEN!


GESCHICHTEN VOM<br />

ZAUBER DES NEUEN<br />

UND DER MAGIE DES<br />

ALTEN<br />

Wahrhaftig leben<br />

Wie sollen wir miteinander umgehen? Wie können wir uns<br />

selbst liebevoll begegnen? Drei Bücher führen spirituell, meditativ<br />

und äußerst unterhaltsam auf neue Wege.<br />

Katrin Eisner<br />

VON GLÜCKSSUCHERN<br />

UND WELTENTDECKERN<br />

Hardcover mit Lesebändchen<br />

12,0 x 20cm, 144 Seiten<br />

ISBN: 978-3-7109-0079-2<br />

Die Prämisse des ständigen Fortschritts,<br />

die Sucht nach „Mehr“<br />

lässt Menschen schmerzhaft an ihre<br />

persönlichen Grenzen stoßen und<br />

drängt die Erde an den Rand des<br />

Kollapses. Aber kann man diesem<br />

Hamsterrad des „Mehr“ überhaupt<br />

entkommen?<br />

Franziskanerpater Lorenz Staud<br />

ist sich sicher: „Weniger ist mehr“.<br />

Sanft und unaufgeregt zeigt er in<br />

seinem Buch „Das Glück vom einfachen<br />

Leben“ einen aus ökologischer<br />

und spiritueller Sicht alternativen<br />

Lebensweg für unsere Zeit auf – in<br />

franziskanischer Schlichtheit und<br />

Naturverbundenheit. Er macht darauf<br />

aufmerksam, wie wichtig die<br />

Rückbesinnung auf regionale Strukturen<br />

ist und lässt seiner Liebe zum<br />

Garten auch praktische Anleitungen<br />

folgen. Er zeigt, wie ein gesunder<br />

Kreislauf im Klostergarten aussieht,<br />

betont den Wert des Wassers und die<br />

nötige Ehrfurcht vor dem fruchtbaren<br />

Boden. Dabei geht es ihm nicht<br />

allein um die Nutzbarmachung:<br />

„Wenn Menschen naturverbunden<br />

leben und sich bewegen, können sie<br />

auch eher auf die Spuren des Schöpfers<br />

gelangen und im Staunen Gott<br />

danken.“ Ein eindringliches Plädoyer<br />

für den Respekt im Umgang mit<br />

der Natur – und miteinander.<br />

Liebe zulassen<br />

Ein respektvoller Umgang miteinander<br />

ist allerdings nur dann wirklich<br />

möglich, wenn man im Reinen<br />

mit sich selbst ist. Ein Mangel an<br />

Eigenliebe, davon ist der französische<br />

Psychotherapeut und Autor<br />

Christophe Massin überzeugt, ist<br />

die Wurzel allen Leidens. In seiner<br />

Arbeit als Therapeut musste Massin<br />

immer wieder feststellen, dass<br />

die meisten Menschen entweder von<br />

ihren Emotionen abgeschnitten sind<br />

oder im Gegensatz dazu von ihnen<br />

überwältigt werden. Für ihn besteht<br />

kein Zweifel: „Die Anwesenheit von<br />

Emotionen und vor allem ihr freier<br />

Foto: unsplash<br />

40 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Lauf sind die wichtigsten Merk male<br />

psychischer Gesundheit. In seinem<br />

Buch „Lieben oder leiden“ zeigt<br />

Massin Wege auf, um Emotionen<br />

anzunehmen und umzuwandeln,<br />

Emotionen sogar als großes Potenzial<br />

wahrzunehmen: „Sie sind das<br />

,Rohmaterial‘, das man mit innerer<br />

Arbeit in offene und stabile Gefühle<br />

wie Liebe, Freude und heitere Gelassenheit<br />

wandeln muss.“ Im ersten<br />

Schritt mag es darum gehen, Leid zu<br />

lindern, doch die weiteren Schritte<br />

sollen emotionales Leben in ein<br />

reiches, glückliches und liebevolles<br />

inneres Leben wandeln. In behutsamen<br />

Schritten und geprägt vom indischen<br />

Meister Swami Prajnanpad<br />

regt Massin an, den Verstand vom<br />

emotionalen Einfluss zu befreien,<br />

sich aus der Opferrolle zu lösen und<br />

sich auf die Liebe einzulassen.<br />

Vorsicht, Denkfehler!<br />

Dem inneren Einflüsterer mal zwischendurch<br />

den Ton abschalten, rät<br />

Bestseller-Autorin Alexandra Reinwarth<br />

in ihrem neuen Buch „Glaub<br />

nicht alles, was du denkst. Wie du<br />

deine Denkfehler entlarvst und<br />

endlich die richtigen Entscheidungen<br />

triffst“. Höchst unterhaltsam<br />

entlarvt sie den inneren Clown, der<br />

die Gefühlsebene repräsentiert, als<br />

Autopiloten, der „immer in altbekannte<br />

Gewässer steuert“. (Tatsächlich,<br />

so Reinwarth, bestimmen nämlich<br />

unsere Gefühle einen Großteil<br />

unserer Entscheidungen, „die vernünftigen<br />

Gründe erfinden wir hinterher.“)<br />

Bei vielen Entscheidungen<br />

spielen einschränkende Erziehungsweisheiten<br />

wie „Bescheidenheit ist<br />

eine Zier“ eine Rolle, dann wiederum<br />

flüstert der innere Clown in<br />

mürbe machender Beständigkeit ein<br />

„Du bist nicht genug“ ins Ohr. Reinwarth<br />

seziert einen ganzen Packen<br />

von anerzogenen Verhaltensmustern,<br />

denen man nur allzu leicht auf<br />

den Leim geht und die kluge Entscheidungen<br />

in das Reich des Unsichtbaren<br />

verbannen.<br />

Eine köstliche Lektüre, bei der der<br />

innere Clown so richtig in die Mangel<br />

genommen wird. Die Wahrscheinlichkeit<br />

ist dabei äußerst<br />

groß, eigenen Denkfehlern auf die<br />

Spur zu kommen – und nach einigen<br />

neuen gedanklichen Abzweigungen<br />

am Abend so richtig zufrieden im<br />

Bett zu liegen.<br />

Lorenz Staud<br />

Das Glück vom<br />

einfachen Leben<br />

Nach der spirituellen<br />

Philosophie des heiligen<br />

Franz von Assisi<br />

Athesia, 216 Seiten<br />

Euro 15,00<br />

ISBN 978-88-6839-391-5<br />

Christophe Massin<br />

Lieben oder leiden<br />

Gefühle wahrnehmen<br />

und wandeln<br />

Ennsthaler, 260 Seiten<br />

Euro 22,90<br />

ISBN 978-3-85068-996-0<br />

Alexandra Reinwarth<br />

Glaub nicht alles,<br />

was du denkst<br />

Wie du deine Denkfehler<br />

entlarvst und endlich die<br />

richtigen Entscheidungen<br />

triffst<br />

mvg, 224 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-7474-0043-2<br />

PHÄNOMEN<br />

ANGST<br />

Wovor fürchten sich Herr und<br />

Frau Österreicher? Was macht<br />

das Wesen der Angst aus? Welche<br />

Ängste begleiten uns durch<br />

das Leben? Wer betreibt das<br />

Geschäft mit der Angst? Warum<br />

schlägt sich Angst manchmal<br />

auf den Magen? Warum kann<br />

die Angst vor Krankheit tatsächlich<br />

krank machen? Wo verläuft<br />

die Grenze zwischen „normaler“<br />

und „krank hafter“ Angst?<br />

Welche Ursachen können zu<br />

einer Angststörung führen und<br />

wie kann eine Angststörung<br />

diag nostiziert werden? Dieses<br />

Buch gibt Anregungen und Antworten<br />

in der Auseinandersetzung<br />

mit dem Phänomen Angst.<br />

Und es leistet Hilfestellung für<br />

alle Betroffenen. Es informiert<br />

über professionelle Hilfsangebote<br />

und darüber, was man für sich<br />

selbst tun kann, um den eigenen<br />

Ängsten entgegenzutreten.<br />

Flexcover, 260 Seiten<br />

€ 19,90 (A), € 21,90 (I)<br />

ISBN 978-3-99013-087-2<br />

konsument.at/angst<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

41


Küche auf Urlaub<br />

Kaum wieder zu Hause angekommen, regt es sich: das kulinarische Fernweh. Da hilft nur, den Urlaub<br />

an der Adria oder im Salzkammergut mithilfe von sinnlichen Rezeptsammlungen nachzukosten.<br />

Die Freude auf den Sommer duftet<br />

immer auch ein bisschen<br />

nach gegrilltem Fisch und Risotto.<br />

Ein Duft, der je nach Urlaubsort aus<br />

einer kleinen Konoba dringt, einer<br />

versteckten Trattoria oder einer<br />

Osteria, in der noch die „Mamma“<br />

kocht. Mit „Mein Istrien“-Kochbuch<br />

umarmt die leidenschaftliche<br />

Köchin Anica Matzka-Dojder gleich<br />

ganz Istrien und damit eine Küche,<br />

die venezianische, triestinische,<br />

Habsburger und slawische Noten<br />

vereint. Einflüsse, die verschmelzen,<br />

wenn Matzka-Dojder mit lokalen<br />

Köchinnen und Köchen kocht und<br />

dabei so manch gut gehütete Küchengeheimnisse<br />

verraten werden.<br />

Großartig der zitronige Skampi-<br />

Salat mit Selleriestangen und Chili,<br />

die traditionelle Fischsuppe „brodet“<br />

und die sämige Kastaniensuppe.<br />

Appetitanregend sind auch die<br />

Geschichten von Manfred Matzka,<br />

die zu den authentischen Rezepten<br />

serviert werden. Darin erzählt er<br />

von einer eigenen Sardellen-Akademie<br />

in Fazana, einem Fest für<br />

die Jakobsmuschel in Novigrad, der<br />

Trüffelbegeisterung im Mirnatal,<br />

den Seezungen-Gelagen an der gesamten<br />

nördlichen Hälfte der Küste<br />

und von der bewegten Geschichte<br />

der Halbinsel. Die Zeilen, mit denen<br />

die Rezepte eingeleitet werden, sind<br />

so verführerisch und sinnlich, dass<br />

man das zu Papier Gebrachte förmlich<br />

auf der Zunge schmeckt. Ein<br />

Buch großer Genüsse und idealer<br />

Reisebegleiter für den Istrienurlaub.<br />

Serenissima Venezia<br />

Delikate venezianische Küchengeheimnisse<br />

hat der gastrosophische<br />

Reise-Kolumnist Gerd Wolfgang<br />

Sievers bereits in seinem Buch „La<br />

Cucina Veneziana“ gelüftet. Im nun<br />

erschienenen zweiten Band begibt<br />

sich Sievers ein weiteres Mal auf<br />

die Suche nach den kulinarischen<br />

Wurzeln der historischen Hafenstadt.<br />

Und auch dieses köstliche<br />

Werk besticht nicht allein durch<br />

den Einblick in die Töpfe der Serenissima,<br />

sondern fasziniert durch<br />

die Geschichten, die sich hinter<br />

den Klassikern der venezianischen<br />

Küche verbergen. Diesmal steht<br />

das gesellschaftliche und politische<br />

Umfeld im Zentrum von Sievers<br />

Interesse: „Alle typischen Regionalrezepte<br />

hatten ihre Legenden,<br />

ihre Ursprungsgeschichten, und fast<br />

immer fand sich ein Grund dafür,<br />

warum genau dieses Rezept an exakt<br />

diesem Ort so gekocht wurde.“<br />

Was es zu Musetto-Würsten, Broéto<br />

alla ciosota, Frisensal und Storione<br />

bollito zu erzählen gibt und wie man<br />

die Gerichte zubereitet, ist großes<br />

kulinarisches Abenteuer. Eine appetitanregende<br />

und exzellent verfasste<br />

Reise in die kulinarische Geschichte<br />

mit ausgezeichnetem Rezeptteil.<br />

Sommerfrische<br />

Das sommerliche Übersiedeln vom<br />

Stadtquartier aufs Land zelebrierte<br />

Fotos: Brandstätter<br />

42 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


ÖL<br />

WECHSEL<br />

Fotos: Pichler<br />

der Adel schon in der Antike. Mit<br />

der Erschließung Europas durch die<br />

Eisenbahn im 19. Jahrhundert wurde<br />

die Sommerfrische fester Bestandteil<br />

im Jahreslauf der Aristokratie, dann<br />

beim wohlhabenden Bürgertum.<br />

Ver bunden mit nostalgischen Erinnerungen<br />

erlebt die Sommerfrische<br />

heute eine Renaissance – und noch<br />

immer ist das Salzkammergut einer<br />

der Hotspots für die Sehnsucht der<br />

Städter. Am Wolfgangsee hat Food-<br />

Bloggerin und Kochbuch autorin<br />

Alexandra Palla einst ihre Großeltern<br />

auf Sommerfrische besucht.<br />

Diese vergangenen Sommer ruft die<br />

Autorin in „Meine Sommerfrische-<br />

Küche“ wach, haucht der nostalgischen<br />

Erinnerung aber Zeitgeist ein.<br />

So kredenzt sie eine bodenständige,<br />

aber auch leichte, regionale Urlaubsküche;<br />

eine unkomplizierte Ferienund<br />

Sommerküche zwischen See<br />

und Berg, Gemüsegarten und Alm.<br />

Viele Speisen und Menüs sind typisch<br />

für die An- und Abreisen von<br />

Kindern, gemütliche Sommerabende,<br />

Feste mit Freunden. Serviert<br />

wird ein Schwarzbrotsalat, See-<br />

Tabouleh für den Lunch am Steg,<br />

geschmortes Mondseelamm, „überfahrende<br />

Erdäpfel“ für das Tafeln<br />

am Seeufer oder eine spätsommerliche<br />

Minestrone mit Liebstöckelpesto.<br />

Dazu gibt Palla charmante<br />

Tipps für Sommerfrische-Feeling<br />

wie Bikini unter der Kleidung tragen.<br />

Gespickt mit Erinnerungen an<br />

vergangene Sommer und Zündholz<br />

für die Freude auf den nächsten.<br />

Anica Matzka-Dojder,<br />

Manfred Matzka,<br />

Ulrike Köb<br />

Mein Istrien-Kochbuch<br />

Brandstätter, 200 Seiten<br />

Euro 30,00<br />

ISBN 978-3-7106-0326-6<br />

Gerd Wolfgang Sievers<br />

La cucina veneziana 2<br />

Braumüller, 200 Seiten<br />

Euro 25,00<br />

ISBN 978-3-99100-272-7<br />

Alexandra Palla<br />

Meine Sommerfrische-<br />

Küche<br />

Pichler, 208 Seiten<br />

Euro 29,00<br />

ISBN 978-3-222-14030-3<br />

ISBN 978-3-667-11454-9<br />

Michaela Bogner, zertifizierte Olivenölverkosterin,<br />

gibt einen fachkundigen<br />

Einblick in die Welt der hochqualitativen<br />

Olivenöle und stellt Protagonisten der<br />

neuen Qualitätsbewegung vor.<br />

• Hintergründe:<br />

Alles über die neuen Spitzenöle<br />

• Einblicke:<br />

Vom Anbau bis zur Verarbeitung<br />

• Vorstellung:<br />

Die Top-Produzenten Italiens<br />

• Wissenswertes:<br />

Aromen, Gesundheit,<br />

Verkostung, Einkaufstipps<br />

• Praxistest:<br />

Eigens entwickelte Rezepte<br />

zum Nachkochen zu Hause<br />

www.delius-klasing.de<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

43


Herrliche<br />

Rezepte<br />

für ein<br />

sommerliches,<br />

leichtes<br />

Lebensgefühl.<br />

Süßes, dann gibt’s Saures<br />

Einst dem Adel vorbehalten, ist Speiseeis heute eine omnipräsente<br />

Nascherei, die man auch selbst herstellen kann. Als Eintrittskarte<br />

in die Welt des Fermentierens fungiert die „Noma-Bibel“.<br />

Hardcover<br />

208 Seiten, €29,-<br />

Erhältlich in allen Buchhandlungen<br />

www.styriabooks.at<br />

erfand eine Hausfrau die<br />

1790 erste Eismaschine für zu<br />

Hause. Der Siegeszug des Speiseeises<br />

begann 1876 – nicht zuletzt dank der<br />

Kältemaschine des Carl von Linde.<br />

Die Pracht im Eissalon kommt allerdings<br />

selten ohne künstliche Aromen<br />

und Zuckerberge aus. Das geht auch<br />

anders, meint Tanja Braune in ihrem<br />

Buch „Eis selbst gemacht – ohne<br />

Zucker“. Sie setzt dabei nicht auf die<br />

Eismaschine, sondern auf Muskelkraft<br />

und verwendet anstelle von<br />

raffiniertem Zucker Süßungsmittel<br />

wie Ahornsirup, Trockenfrüchte,<br />

Reissirup und Birkenzucker. Für eine<br />

genussvolle Eiszeit sorgen Rezepturen<br />

für die Herstellung von Eis auf<br />

Milch-, Joghurt-, Obers- und Fruchtbasis<br />

und Sorbets. Große Empfehlungen:<br />

Mohneis, Wildkräutereis, geeiste<br />

Kardamomcreme und Waffelrezepte<br />

für selbst gemachte Stanitzel.<br />

Fermentations-Bibel<br />

Am anderen Ende des Geschmacksspektrums<br />

sind fermentierte Lebensmittel<br />

angesiedelt. Im Gegenzug zu<br />

asiatischen Ländern geriet in Europa<br />

das Fermentieren durch die Erfindung<br />

von Konservendosen und Tiefkühlschränken<br />

in Vergessenheit. Im<br />

weltberühmten Restaurant „Noma“<br />

44 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

in Kopenhagen ist Fermentieren die<br />

Königsdisziplin, zelebriert von den<br />

Köchen René Redzepi und David<br />

Zilber, die ihr umfangreiches Wissen<br />

in „Das Noma-Handbuch Fermentation“<br />

gepackt haben. Die beiden sind<br />

fasziniert von den Geschmacksnuancen,<br />

die durch das Fermentieren aus<br />

den Lebensmitteln herausgekitzelt<br />

werden. Ihre Rezepte für Kombucha<br />

und Koji, Essig und Shoyu, Miso und<br />

Garum, schwarz fermentierte und<br />

milchsauer eingelegte Früchte und<br />

Gemüse sind eine echte Bereicherung<br />

für die Vorratskammer. Eine exzellente<br />

Eintrittskarte in eine völlig neue<br />

Geschmackswelt.<br />

Tanja Braune<br />

Eis selbst gemacht<br />

ohne Zucker<br />

100 Rezepte ohne künstliche<br />

Zusatzstoffe<br />

Kneipp, 96 Seiten<br />

Euro 15,00<br />

ISBN 978-3-7088-0760-7<br />

René Redzepi, David Zilber<br />

Das Noma-Handbuch<br />

Fermentation<br />

Wie man Koji, Kombucha, Shoyu,<br />

Miso, Essig, Garum, milchsauer<br />

eingelegte und schwarze Früchte und<br />

Gemüse herstellt und damit kocht<br />

Kunstmann, 456 Seiten<br />

Euro 41,20<br />

ISBN 978-3-95614-293-2<br />

Fotos: Kneipp


Mit viel Olivenöl und einfachen<br />

Zutaten wirbelte der<br />

junge britische Koch Jamie Oliver<br />

vor zwanzig Jahren die Kochwelt<br />

auf. Mit seinen Kochsendungen<br />

und dem Buch „Kochen mit Jamie<br />

Oliver“ brach er aus dem elitären<br />

Zirkel der Haubenköche aus und befreite<br />

unzählige Studi-WGs von ihrer<br />

Pasta-Einheitskost. Jamies Motivation:<br />

„Ich hatte das Gefühl, wenn<br />

alle wüssten, wie einfach, schnell<br />

und mit wenigen Basics man fantasievoll<br />

kochen kann, hätten eine<br />

Küchenkult<br />

Mit Jamie Oliver ist vor zwanzig Jahren eine neue Lockerheit in die<br />

Küchen eingezogen. Spaß beim Kochen verspricht auch Food Jam<br />

samt Beweis, dass viele Köche den Brei recht gut hinkriegen.<br />

setzen und das Kreierte genießen.<br />

Als begeisterter Jammer weiß Chira<br />

um die Vorzüge der Food Jams:<br />

„Auf diese Weise sind selbst lästige<br />

Tätigkeiten wie Zwiebelschneiden<br />

nicht nur im Handumdrehen<br />

erledigt, sondern machen sogar<br />

Freude.“ Im Buch „Food Jam“ hat<br />

er zehn Jams mit all ihren Stationen<br />

zusammengestellt, Ideen liefert er<br />

für italienische, afrikanische, spanische,<br />

österreichische und orientalische<br />

Jamsessions. Zu jedem Food<br />

Jam stellt Chira einen detaillierten<br />

Der wundersame<br />

Leber-Neustart<br />

Effektiver Detox<br />

Gönnen Sie Ihrer Leber einen<br />

Neustart. Denn die Leber ist so etwas<br />

wie die „Deponie“ für Medika mente,<br />

Umweltgifte, Alkohol. Dieses Buch<br />

bietet zur Leber- und Gallen -<br />

reinigung ein intensives 12-Tage-<br />

Programm, das zum Mit machen<br />

einlädt und über 40 leckere und<br />

leberentlastende Rezepte enthält.<br />

Für mehr<br />

Gesundheit<br />

und ein neues<br />

Lebensgefühl<br />

Foto: unsplash<br />

Menge Leute mehr Spaß und würden<br />

wesentlich besser und gesünder<br />

leben.“ Das Jamie-Jubiläum feiert<br />

Dorling Kindersley mit einer exklusiv<br />

ausgestatteten Jubiläumsausgabe<br />

des kultigen Kochbuchs „Kochen<br />

mit Jamie Oliver“. Ein Meilenstein,<br />

der zu Recht zum Kanon der Kochliteratur<br />

gehört.<br />

Come together!<br />

Spaß am Kochen befeuert auch den<br />

Wiener Koch Anthony Chira. Seine<br />

Rechnung: mehr Köche – noch mehr<br />

Spaß. Darum teilen sich bei seinen<br />

Food Jams Gastgeber und Gäste die<br />

Aufgaben. Das beginnt beim Einkaufen,<br />

sorgt für potenzierte Kreativität<br />

beim gemeinsamen Werken in<br />

der Küche, bis sich schließlich alle<br />

„Jammer“ an den gedeckten Tisch<br />

Ablaufplan bereit und gebündelte<br />

Einkaufslisten. Tipp am Rande: Am<br />

besten vorab vereinbaren, wer sich<br />

zu später Stunde um den Abwasch<br />

kümmert.<br />

Jamie Oliver<br />

Kochen mit Jamie Oliver<br />

The Naked Chef – Das<br />

Original<br />

Dorling Kindersley,<br />

256 Seiten<br />

Euro 20,00<br />

ISBN 978-3-8310-3762-9<br />

Georg Renöckl,<br />

Anthony Chira<br />

Food Jam<br />

Braumüller, 240 Seiten<br />

Euro 25,00<br />

ISBN 978-3-99100-258-1<br />

Lulit Wunder, Mabon Wunder<br />

Wunderleicht ® Leberreinigung<br />

€ 20,60 [A]<br />

ISBN 978-3-432-10899-5<br />

Auch als E-Book<br />

www.trias-verlag.de<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

45


Sportlich aktive Menschen sind<br />

motorisch betrachtet zehn Jahre<br />

jünger als jene, die Sport nur auf dem<br />

Bildschirm konsumieren. Und ab<br />

einem gewissen Alter wirkt sich die<br />

durch Bewegung erhaltene Vitalität<br />

enorm auf die Lebensqualität aus.<br />

Gerade für Menschen in der zweiten<br />

Lebenshälfte kann sich Yoga<br />

als Glücksfall erweisen. Denn Yoga<br />

strebt keine akrobatischen Höchstleistungen<br />

an, sondern lehrt schonende<br />

und stärkende Bewegungen.<br />

In kleinen Schritten verbessern die<br />

Übungen Balance und Koordinationsfähigkeit,<br />

unterstützen eine aufrechte<br />

Wirbelsäule, sorgen für ein<br />

erhöhtes Lungenvolumen, führen<br />

zu Ruhe und Gelassenheit. Yoga-<br />

Koryphäe Willem Wittstamm ist<br />

In Bewegung bleiben<br />

Zwei Stunden Bewegung pro Woche halten gesund, helfen gegen Depressionen und<br />

beugen Demenz vor. Also: Ausreden beiseite und mit Trainingsbüchern von sanft<br />

bis schweißtreibend den inneren Schweinehund zum Schweigen bringen.<br />

überzeugt: „Yoga ist für alle da!“ Für<br />

sein Buch „Yoga für Späteinsteiger“<br />

hat er ausschließlich Yoga- Übungen<br />

zusammengestellt, die auch auf einem<br />

Stuhl sitzend ausgeführt werden<br />

können. Also keine Schweißperlen<br />

im Schneidersitz oder<br />

Verrenkungen, wenn der Körper<br />

das nicht will. Hilfreich: die beigepackte<br />

DVD, auf der Wittstamm alle<br />

Übungs schritte langsam vorzeigt<br />

und darauf hinweist, worauf bei der<br />

jeweiligen Übung zu achten ist. Das<br />

Motto „Nichts muss, alles kann“<br />

leitet durch das Buch, der gelassene<br />

Ton sorgt für mehr Fortschritt als<br />

falscher Ehrgeiz.<br />

So läuft’s<br />

„Ihre Gesundheit können Sie nicht<br />

delegieren!“, bringt es auch Herbert<br />

Steffny, 16-facher deutscher Meister<br />

im Marathonlauf, auf den Punkt. In<br />

seinem Standardwerk „Das große<br />

Laufbuch“, nun in einer überarbeiteten<br />

Auflage erschienen, bricht<br />

Steffny eine Lanze für den Ausdauersport:<br />

„Nur durch Ausdauersportarten<br />

optimieren sich Herz,<br />

Gefäße, Lunge und Blutwerte.“ Mit<br />

dem Fokus auf Kraft, Beweglichkeit,<br />

Koordination und Ausdauerfitness<br />

entwirft Steffny Trainingspläne<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene<br />

und bereitet Läufer aller Leistungsklassen<br />

für Laufetappen von 10 Kilometer,<br />

Halbmarathon, Marathon bis<br />

hin zu einem Ultralauf über 100<br />

Kilo meter vor. Er hebt die Bedeutung<br />

des Dehnens und der Übungen<br />

von Rücken- und Bauchmuskulatur<br />

hervor und erklärt, wie sich typische<br />

Foto: iStockphoto<br />

46 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Läuferverletzungen vermeiden lassen.<br />

Als hilfreich erweisen sich die<br />

Tipps, wie man sich motiviert, wenn<br />

neben der körperlichen auch die<br />

Willenskraft ausgeht. Für Sportler<br />

mit Biss, die weiterkommen möchten,<br />

ebenso wie für Menschen, die<br />

sich einfach fit halten oder einigen<br />

Fettpölsterchen davonlaufen<br />

möchten.<br />

Fit ohne Geräte<br />

Ganz schön zur Sache geht es in<br />

Mark Laurens Bestseller „Fit ohne<br />

Geräte“. Der ehemalige Sportausbildner<br />

beim amerikanischen Militär<br />

setzt darin voll auf Krafttraining.<br />

Sein einziges Fitnessgerät: der<br />

eigene Körper. Als Ergänzung zu<br />

Laurens populärem „Bodyweight-<br />

Training“ erscheint nun das Set mit<br />

100 Übungskarten und einem umfangreichen<br />

Booklet. Mithilfe der<br />

Karten können Sportbegeisterte ihr<br />

eigenes Workout zusammenstellen<br />

oder anhand der ausgewählten<br />

10-Wochen-Programme für Einsteiger,<br />

Trainingserfahrene oder<br />

Fortgeschrittene trainieren. Auf der<br />

Vorderseite der Karten sind die bebilderte<br />

Basisübung, der Schwierigkeitsgrad<br />

und der zu trainierende<br />

Körperbereich angegeben, auf der<br />

Rückseite die Übungsbeschreibung<br />

sowie mögliche Varianten. Praktisch:<br />

Die Karten lassen sich einzeln<br />

auflegen oder ein Stapel Karten in<br />

den Urlaubskoffer packen. Und tatsächlich:<br />

Die Muskeln sprießen.<br />

„Your Workout is my Warmup“<br />

Über die meist ausgezeichnete Fitness<br />

von Feuerwehrmännern kann<br />

jeder nur dankbar sein. Um selbst<br />

fit wie ein Feuerwehrmann zu werden,<br />

hat Joachim Posanz – als Weltmeister<br />

mit dem Titel „Toughest<br />

Firefighter Alive“ ausgezeichnet<br />

– ein eigenes Trainingsprogramm<br />

entworfen. In seinem Buch „fit<br />

for fire“ stellt er dieses speziell aus<br />

dem Feuerwehrsport abgeleitete<br />

Ganzkörpertraining vor, das sich<br />

an alle Fitnessbegeisterten richtet.<br />

Im Zentrum stehen dabei seine eigens<br />

entwickelten Workouts und<br />

die dazupassenden Trainingstipps,<br />

um Kraft, Ausdauer, Schnellkraft<br />

und Koordination bis an das persönliche<br />

Limit herauszukitzeln. Ein<br />

reich bebilderter Ratgeber nicht nur<br />

für Feuerwehrleute, sondern für alle<br />

Sportler, die gern mit freien Gewichten<br />

trainieren. Ob man für den<br />

„Russian Twist“ und „Hose Press“<br />

Verteiler und Schlauch aus dem<br />

Einsatzfahrzeug zur Hand nimmt<br />

oder sich beliebiger Gewichte aus<br />

dem Haushalt bedient, bleibt jedem<br />

selbst überlassen. Dass Posanz mit<br />

seinem Motto „Your Workout is my<br />

Warmup“ die Latte hoch legt, davon<br />

darf man ausgehen.<br />

Willem Wittstamm<br />

Yoga für Späteinsteiger<br />

GU, 80 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-8338-6864-1<br />

E-Book 978-3-8338-4957-2<br />

Herbert Steffny<br />

Das große Laufbuch<br />

Alles, was man zum Laufen<br />

wissen muss – erweiterte<br />

und aktualisierte Neuausgabe<br />

südwest, 440 Seiten<br />

Euro 26,80<br />

ISBN 978-3-517-09777-0<br />

E-Book 978-3-641-24473-6<br />

Mark Lauren<br />

Fit ohne Geräte – Kartenset<br />

Trainieren mit dem<br />

eigenen Körpergewicht.<br />

100 Übungskarten mit<br />

Begleitbuch<br />

riva, 96 Seiten<br />

Euro 25,70<br />

ISBN 978-3-7423-0910-5<br />

Joachim Posanz, Jan Finken<br />

fit for fire.<br />

Das Workout vom<br />

„Toughest Firefighter Alive“<br />

pietsch, 192 Seiten<br />

Euro 25,60<br />

ISBN 978-3-613-50878-1<br />

Mehr Power<br />

im Leben<br />

Mitreißend & motivierend<br />

Lebe deine Leidenschaft und ver -<br />

folge deine Träume!, fordert Klara<br />

Fuchs. In ihrem mitreißenden Buch<br />

zeigt sie, wie man mit raffiniertem<br />

Mentaltraining, intelligenten Fitnessübungen<br />

und einer sinnvollen<br />

Ernährungsumstellung Selbstzweifel<br />

überwindet und zu einem neuen<br />

starken Lebensgefühl findet.<br />

Klara Fuchs<br />

Powerful Mind<br />

€ 20,60 [A]<br />

ISBN 978-3-432-10831-5<br />

Auch als E-Book<br />

www.trias-verlag.de<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

47


Bauchsache<br />

Was tun, wenn sich Essen auf den Magen schlägt oder zum Zwang wird?<br />

Wie lassen sich Kinder an gesunde Ernährung heranführen? Ist der Bauch im Lot,<br />

kümmert sich die Frauenkräuter-Apotheke um weibliches Wohlbefinden.<br />

Der Verdauungstrakt ist der<br />

Schlüssel für Wohlbefinden<br />

und Gesundheit. Ein Grund, der<br />

bemerkenswerten Welt der Darmflora<br />

mehr Augenmerk zu schenken,<br />

gerade in einer Wohlstandsgesellschaft,<br />

in der ernährungsbedingte<br />

Krankheiten stark zunehmen. Was<br />

zu tun ist, wenn in Magen und<br />

Darm nicht mehr alles im Lot ist,<br />

weiß Ernährungswissenschaftlerin<br />

Eva Fauma. In ihrem Buch<br />

„Ein gutes Bauch gefühl“ stellt<br />

Fauma natürliche Hausmittel als<br />

sanfte Alternativen bei Verdauungsproblemen<br />

vor. Ihre Rezepte<br />

gegen Sodbrennen, Blähungen,<br />

Durchfall und andere Beschwerden<br />

eignen sich zum Selbermachen und<br />

bereichern damit die Hausapotheke.<br />

So empfiehlt die Autorin<br />

einen selbst angesetzten Magenbitter<br />

aus Engel wurz, Sternanis, Fenchelsamen<br />

und Tausengüldenkraut<br />

bei akuten Verdauungs schmerzen<br />

oder einen Entkrampfungstee aus<br />

Kamille, Pfefferminze und Schafgarbe.<br />

Ihr Tipp: „Das Kauen von<br />

vier Wacholderbeeren regt die<br />

Magensaftproduktion an und wirkt<br />

krampflösend auf die glatte Muskula<br />

tur!“ Ein Buch, das anregt, die<br />

Gesundheit in die eigene Hand zu<br />

nehmen und Kräuter statt Pillen<br />

bei vielen Beschwerden einzusetzen<br />

– ein umfangreiches Beschwerderegister<br />

hilft dabei.<br />

Essen als Zwang<br />

Auf den Magen schlagen können<br />

sich auch ungezügelte Essattacken<br />

und damit der Kampf gegen das<br />

brüllende „Hungertier“. Neurowissenschaftlerin<br />

und Ernährungsberaterin<br />

Caroline Böttiger bezeichnet<br />

ihn als „Kampf der Giganten“ – Körper<br />

gegen Gehirn. Viele Betroffene<br />

fechten ihn tagtäglich aus, verlieren<br />

ihn und bleiben frustriert und mit<br />

angeschlagenem Selbstwert zurück.<br />

Doch welche Mechanismen sind es,<br />

die regelmäßig zu Essattacken führen<br />

und die kein Ende finden, bevor<br />

nicht die letzte Rippe Schokoade im<br />

Bauch gelandet ist?<br />

Im Buch „Das Hungertier in Dir“<br />

heftet sich die Autorin auf die Spuren<br />

des Hungertiers, erklärt, was es<br />

aktiviert und was es besänftigt. Sie<br />

analysiert den Einfluss von Stress<br />

auf die Darm-Hirn-Achse und das<br />

Wirken von Hungerhormonen, seziert<br />

die Belohnungsmechanismen<br />

und gibt Ratschläge für ein Genusstraining,<br />

welches das Essverhalten<br />

nachhaltig ändert.<br />

Ein wertvoller Ratgeber, der dabei<br />

hilft, Prozesse rund um emotionales<br />

Essen zu verstehen. Doch es sind<br />

vor allem die vielen Tipps und praktischen<br />

Vorschläge für den Alltag,<br />

die dabei helfen, ungesunde Routinen<br />

zu unterbrechen, das eigene<br />

Hungertier besser kennenzulernen<br />

und schließlich zu zähmen.<br />

Foto: unsplash<br />

48 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Schmeckt guut!<br />

Prägungen des Essverhaltens finden<br />

allerdings nicht im Erwachsenenalter<br />

statt, sondern wurzeln bereits<br />

in Kindertagen. Doch die lieben<br />

Kleinen machen es den Eltern nicht<br />

immer leicht: Die einen verweigern<br />

jedes Nahrungsmittel mit Grünton,<br />

andere würden die Ernährungspyramide<br />

am liebsten nur mit Schokolade<br />

und Eis befüllen.<br />

Als Kindergartenpädagogin und Ernährungstrainerin<br />

kennt Jennifer<br />

Tschürtz die kulinarischen Eigenheiten<br />

von Kindern. Im Ratgeber<br />

„Mmmh … lecker!“ liefert sie das<br />

nötige Rüstzeug und kreative Ideen,<br />

um Kindern von klein auf bewusste<br />

Ernährung näherzubringen. Das<br />

beginnt beim überlegten Einkaufen<br />

und gemeinsamen Kochen. Es ist<br />

erstaunlich, wie verpönte Speisen<br />

plötzlich doch schmecken, wenn<br />

man selbst geschnippelt, gerührt<br />

oder geknetet hat. Wie sich das<br />

Wissen um einen ausgewogenen<br />

Speiseplan für Kinder in einen – oft<br />

dicht gedrängten – Alltag integrieren<br />

lässt, zeigt Tschürtz in einem<br />

ausgiebigen Rezeptteil, mit Ideen<br />

für gesundes Frühstück, Abwechslungsreiches<br />

für die Jausenbox,<br />

schnelle Hauptgerichte und gesundes<br />

Naschen. Ein praxistauglicher<br />

Ratgeber, um festgefahrene Ernährungsroutinen<br />

zu durchbrechen und<br />

Kinder für neue Geschmackswelten<br />

zu begeistern.<br />

Frauenmantel und Mutterkraut<br />

Was dem Körper guttut, wussten<br />

in vergangenen Tagen vor allem<br />

die Kräuterfrauen. Sie beherbergten<br />

einen enormen Wissensschatz<br />

über die Wirkung von Heilkräutern<br />

– besonders ausgeprägt war<br />

das Wissen um die Linderung von<br />

Frauenbeschwerden. Viele Kräuter<br />

tragen ihren Wirkbereich bereits<br />

im Namen, wie der Frauenmantel,<br />

die Mariendistel oder die Frauenminze.<br />

„Heute kommt der Einsatz<br />

heilsamer Frauenkräuter wieder in<br />

Mode – nicht ohne wissenschaftlich<br />

analysiert und in ihrer Wirkung<br />

bestätigt worden zu sein“,<br />

bekräftigt die Autorin Eva Fauma<br />

einen Trend zur sanften Medizin<br />

bei Frauenbeschwerden. Mit ihrem<br />

Buch „Frauenkräuter-Apotheke.<br />

Rezepte für ein ganzes Leben“<br />

bringt sie tradiertes Kräuterwissen<br />

zu den Frauen von heute. Bei<br />

Menstruations beschwerden setzt sie<br />

Kren, Hirtentäschel oder Wacholder<br />

ein, einer Blasenentzündung rückt<br />

sie mit Preiselbeerkonfitüre, Birkenblättertee<br />

und Bärentraubenblättern<br />

zu Leibe, Wechselbeschwerden<br />

werden mit Traubensilberkerzenextrakt<br />

und speziellen Teemischungen<br />

gelindert. Die Rezepte für Tees,<br />

Wickel, Bäder, Öle & Co sind einfach<br />

zu Hause umzusetzen – eine sanfte,<br />

nebenwirkungsfreie Unterstützung<br />

für viele Anlässe.<br />

Eva Fauma<br />

Ein gutes Bauchgefühl<br />

Natürliches Hausmittel<br />

rund um die Verdauung<br />

maudrich, 96 Seiten<br />

Euro 15,90<br />

ISBN 978-3-99002-091-3<br />

Caroline Böttiger<br />

Das Hungertier in Dir<br />

Warum wir mehr essen,<br />

als wir brauchen<br />

Ennsthaler, 256 Seiten<br />

Euro 21,90<br />

ISBN 978-3-85068-990-8<br />

Jennifer Tschürtz<br />

Mmmh ... lecker!<br />

Tipps, Tricks und Rezepte<br />

für gesundes Essen im<br />

Kindergartenalter<br />

maudrich, 120 Seiten<br />

Euro 18,90<br />

ISBN 978-3-99002-089-0<br />

Eva Fauma<br />

Frauenkräuter-Apotheke<br />

Rezepte für ein langes Leben<br />

maudrich, 128 Seiten<br />

Euro 17,90<br />

ISBN 978-3-99002-090-6<br />

EIN MUSS<br />

FÜR JEDE<br />

HAUSAPOTHEKE<br />

Karin Buchart<br />

„HAUSMITTEL“<br />

In einfacher Anwendung<br />

zum Heilen und Lindern<br />

Hardcover mit Lesebändchen<br />

21,0 µ 26,0cm, 400 Seiten<br />

ISBN: 978-3-7104-0205-0<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

49


Seine Bücher finden sich in Kinderzimmern<br />

auf der ganzen<br />

Welt, ihre Verkaufszahlen adeln<br />

ihn als einen der erfolgreichsten<br />

Buchautoren überhaupt: Eric Carle,<br />

Schöpfer der „kleinen Raupe Nimmersatt“,<br />

die seit 50 Jahren Kinder<br />

zum Staunen bringt.<br />

1929 in den USA geboren, wird der<br />

kleine Eric schon im Kindergarten<br />

ermutigt, seine schöpferische Begabung<br />

auszuleben. Das ändert sich,<br />

als die Familie mit dem sechsjährigen<br />

Buben zurück nach Deutschland<br />

geht und er in ein Schulsystem aufgenommen<br />

wird, das absolute Disziplin<br />

verlangt. Sein Kunstlehrer geht<br />

ein großes Risiko ein, als er ihm – so<br />

die Nazi-Diktion – „entartete Kunst“<br />

von Picasso, Klee und Marc zeigt. Für<br />

den jungen Carle ein Erweckungserlebnis,<br />

die kraftvollen Bilder sollten<br />

Der Bilder-Dichter<br />

Eric Carle<br />

„Die kleine Raupe Nimmersatt“ hat ihren Schöpfer Eric Carle berühmt<br />

gemacht. Zu seinem 90. Geburtstag führen Neuauflagen<br />

seiner Kinderbücher in das Universum des großen Künstlers.<br />

ihn inspirieren, einen eigenständigen,<br />

neuen Weg zu gehen.<br />

Nach dem Abschluss an der Kunsthochschule<br />

kehrt Carle in die USA<br />

zurück. Der 22-jährige Werbedesigner<br />

beginnt mit Seidenpapier-<br />

Collagen zu experimentieren, eine<br />

Technik, die später zu seinem Markenzeichen<br />

wird. Von seinen Werbegrafiken<br />

beeindruckt, bittet ihn<br />

der Schriftsteller Bill Martin Jr.,<br />

seine Geschichte „Brauner Bär, wen<br />

siehst denn du?“ zu illustrieren. Von<br />

da an lässt Carle die Bilderbuchillustration<br />

nicht mehr los: „Mein<br />

inneres Kind – das so plötzlich und<br />

einschneidend entwurzelt und unterdrückt<br />

worden war – wurde langsam<br />

wieder lebendig. Ich begann, an<br />

Kinderbüchern zu arbeiten und für<br />

das Kind in mir. Von da an arbeitete<br />

ich an Büchern, die meine eigenen<br />

Bedürfnisse erfüllten – Bedürfnisse,<br />

die so lange unbefriedigt geblieben<br />

waren.“<br />

Ein Buch wie eine Sinfonie<br />

Der Erfolg von Carles Büchern liegt<br />

zum einen an seiner collagenartigen<br />

Technik und dem Spiel mit dem<br />

Material, aber auch an Carles ganz<br />

eigenem Blick: „Ein Buch muss wie<br />

eine Sinfonie komponiert werden,<br />

wie ein Duett oder wie ein ruhiges<br />

Stück Kammermusik. Es muss einen<br />

bestimmten Stil und Ablauf haben.<br />

Aber es ist auch wichtig, auf die<br />

eigene Intuition zu vertrauen und<br />

offen zu sein, offen für das Unerklärbare,<br />

das Zufällige, selbst für das Abwegige.“<br />

Es ist ein ganzes Universum,<br />

das Carle mit einer großen Detailverliebtheit<br />

und Experimentierfreude<br />

schafft und das weder Erzähl- noch<br />

Illustrationstrends unterliegt.<br />

Im Carle-Jubiläumsjahr 2019 zeigen<br />

Neuauflagen die Schaffenskraft des<br />

großen Künstlers.<br />

Eric Carle<br />

Die kleine Raupe<br />

Nimmersatt – Mein<br />

großes Bildwörterbuch<br />

Gerstenberg, 80 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-8369-5672-7<br />

Ab 2 Jahren<br />

Fotos: Motoko Inoue<br />

50 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Wettlauf zum Mond<br />

Torben Kuhlmann<br />

ARMSTRONG<br />

Die abenteuerliche Reise<br />

einer Maus zum Mond<br />

128 Seiten / 21,5 × 28 cm<br />

ISBN : 978-3-314-10484-8<br />

Die Sonderausgabe zum 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung<br />

mit einem Hintergrundkapitel zur Geschichte der Mondlandung<br />

und einem Mission-Patch zum Aufbügeln.<br />

www.nord-sued.com


SACHBUCH<br />

LESETIPPS<br />

Brigitte Thaler<br />

Buchhandlung Tyrolia<br />

Innsbruck<br />

Andreas Besold<br />

Besold Buch-Papier<br />

St. Veit an der Glan<br />

Doris Dim<br />

Buchhandlung Franz Dim<br />

Ried im Innkreis<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Ja, alles könnte anders sein, wenn wir<br />

endlich aufhören würden, so pessimistisch<br />

zu sein, die Schultern zu zucken<br />

und zu denken: „Ich als einzelner<br />

Mensch kann ja eh nix machen.“<br />

Doch! Denn noch die kleinstmögliche<br />

Zustandsveränderung kann jede<br />

und jeder. Der bekannte deutsche<br />

Soziologe Harald Welzer zeigt uns<br />

durchaus realistische Gesellschaftsutopien<br />

in den Bereichen Mobilität,<br />

Solidarität, Gerechtigkeit etc. auf –<br />

für eine bessere Zukunft für alle!<br />

Also, worauf warten wir noch?<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… Harald Welzer genug vom pessimistischen<br />

Denken hat und positive<br />

Perspektiven aufzeigt, die wir sofort<br />

umsetzen sollten!<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen, für welche die Ideale von<br />

Greta von Thunberg, Gemeinwohl,<br />

Gerechtigkeit und Europa, keine<br />

nutzlosen Begriffe, sondern Werte<br />

für unsere Zukunft sind.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Brendan Simms zeigt in seiner Untersuchung<br />

der letzten Jahrhunderte,<br />

warum die Briten so sind, wie<br />

sie sind: Basierend auf der Angst<br />

vor einer Invasion beginnend mit<br />

den Römern, Wikingern... bis hin<br />

im Zweiten Weltkrieg hat so weit<br />

geführt, dass die Briten immer auf<br />

ein sich neutralisierendes Verhältnis<br />

der Kräfte auf dem Kontinent<br />

geachtet und das mit unterschiedlichen<br />

Allianzen immer gefördert<br />

haben. Sie haben sich dabei immer<br />

die Option offen gehalten, ihren eigenen<br />

Weg zu gehen.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

... es dem Leser hilft, die Einstellung<br />

der Briten zu Europa besser zu verstehen.<br />

Vor allem, weil es die historische<br />

Entwicklung der Eigenheiten<br />

unserer Nachbarn auf der Insel<br />

plausibel darstellt.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen an der Weiterentwicklung<br />

der EU und an Großbritannien Interessierten.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Die Astronomie gibt es, weil das<br />

Universum auf immer und ewig<br />

existiert. Was hat die Astronomie<br />

mit dem Flirten zu tun? Das Flirten<br />

ist der Versuch einer Annäherung.<br />

Mit dem Buch kann man sich der<br />

Astronomie annähern und versuchen,<br />

das Universum zu verstehen,<br />

die Zusammenhänge zu begreifen,<br />

sich wundern, staunen und dabei<br />

viel Spaß haben.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… Werner Gruber es mit seinem<br />

Buch schafft, astronomisches Basiswissen<br />

rund um Sterne, Planeten,<br />

Monde, Milchstraße ... einfach und<br />

humorvoll zu erklären – verbunden<br />

mit allgemeinen Fragen, die Menschen<br />

beschäftigen. Wie z.B., was<br />

passiert, wenn es dunkel wird.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen, die auf den Himmel blicken,<br />

den großen Wagen erkennen<br />

und sich denken ... und der Rest?<br />

Harald Welzer<br />

Alles könnte anders sein<br />

Eine Gesellschaftsutopie<br />

für freie Menschen<br />

S. Fischer, 320 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-10-397401-0<br />

Brendan Simms<br />

Die Briten und Europa<br />

Tausend Jahre Konflikt<br />

und Kooperation<br />

Übers. v. Klaus-Dieter<br />

Schmidt<br />

DVA, 400 Seiten<br />

Euro 28,80<br />

ISBN 978-3-421-04842-4<br />

Werner Gruber<br />

Flirten mit den Sternen<br />

ecowin, 208 Seiten<br />

Euro 24,00<br />

ISBN 978-3-7110-0186-3<br />

52 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


SACHBUCH<br />

LESETIPPS<br />

Doris Stadlbauer<br />

Buchhandlung Schachtner<br />

Vöcklabruck<br />

Elisabeth Kalb<br />

Buchhandlung Brunner<br />

Rankweil<br />

Ilse Hupfer<br />

Buchhandlung Skribo Haas<br />

Wels<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

In diesem Buch werden gesunde<br />

Durstlöscher aus Heilkräutern und<br />

Wildpflanzen vorgestellt. Es wird<br />

gezeigt, wie Sie erfrischende Limonaden,<br />

heilkräftige Tees voller ätherischer<br />

Öle und Mineralstoffe zubereiten<br />

können. Das Buch ist gegliedert<br />

nach Pflanzen, mit Beschreibung<br />

und Angaben zu Sammelzeitpunkt,<br />

sowie Anwendung und Rezepten,<br />

zum Beispiel: Veilchensirup, Wildblütenbowle,<br />

Erdbeer Daiquiri usw.<br />

Also raus in die Natur – sammeln<br />

und genießen!<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es Lust macht, in die Natur zu gehen,<br />

Pflanzen zu bestimmen und zu<br />

sammeln und köstliche Getränke zu<br />

zaubern. Die Gaben der Natur bringen<br />

Gesundheit und Lebensfreude.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen, die sich für Heil- und Wildkräuter<br />

interessieren, die gern in der<br />

Natur unterwegs sind und gesunde<br />

Getränke ausprobieren wollen.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Der Autor, Dr. Peter Iwaniewicz,<br />

Biologe und Kulturökologe mit<br />

Wortwitz und scharfer Beobachtungsgabe,<br />

beschreibt humorvoll<br />

die gespaltene Beziehung des Menschen<br />

zu Flora und Fauna. Das Tier-<br />

Mensch-Verhältnis wird analysiert,<br />

ja fast seziert. Und ganz nebenbei<br />

erfahren wir zudem, warum der<br />

Wombat würfelförmigen Kot produziert<br />

bzw. welche Spinne komische<br />

Punkte auf der Haut hinterlässt.<br />

Wissenswert, interessant und<br />

äußerst unterhaltsam.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es zum einen Faktenwissen vermittelt,<br />

zum anderen aber auch<br />

wunderbar launig geschrieben ist.<br />

Es besticht sowohl durch stilistische<br />

Eleganz als auch durch unschlagbaren<br />

Sprachwitz.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… nicht nur Tierfreunden!<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Es zeigt Eltern verständlich auf, wie<br />

sie ihre Kinder von der Geburt bis<br />

zum 12. Lebensjahr bei der geistigen<br />

Entwicklung unterstützen und fördern<br />

können.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es verständlich und unterhaltsam<br />

erklärt, wie das kindliche Gehirn<br />

funktioniert.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… weil es Eltern und anderen Bezugspersonen<br />

hilft, Kinder zu fördern<br />

und nicht zu überfordern. Man<br />

liest begeistert, wie Babys lernen,<br />

erhält aber auch gute Tipps, wie<br />

man Schulkinder motiviert und die<br />

Freude am Lernen vermittelt.<br />

Jürgen Schneider,<br />

Tanja Braune<br />

Grüne Durstlöscher<br />

Vitaminwasser, Limonaden,<br />

Smoothies und Tees mit<br />

Kräutern und Wildkräutern<br />

Kneipp Verlag, 128 Seiten<br />

Euro 18,00<br />

ISBN 978-3-7088-0762-1<br />

Peter Iwaniewicz<br />

Menschen, Tiere und<br />

andere Dramen<br />

Warum wir Lämmer lieben<br />

und Asseln hassen<br />

Kremayr & Scheriau,<br />

192 Seiten<br />

Euro 22,00<br />

ISBN 978-3-218-01135-8<br />

Manfred Spitzer<br />

Wie Kinder denken lernen<br />

Die kognitive Entwicklung<br />

vom 1. bis 12. Lebensjahr<br />

MVG Verlag, 155 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-7474-0002-9<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

53


Hier kommt<br />

Murphy<br />

So sehr hatte sich Pony Murphy<br />

auf den tollen neuen Pferdehof<br />

gefreut – und dann so was: Beim<br />

Aussteigen aus dem Hänger stolpert<br />

er und wird zur Lachnummer<br />

des ganzen Hofs! Wie gut,<br />

dass sich die kleine freche Maus<br />

Leonardo um Murphy kümmert.<br />

Unter den Ponybewohnern muss<br />

sich Murphy erst behaupten – vor<br />

allem das preisgekrönte Turnierpferd<br />

mit „Stallallüren“ und die<br />

wichtigtuerischen Ponys können<br />

ganz schön garstig sein. Doch zusammen<br />

mit der selbstbewussten<br />

Ponystute Tini bilden Murphy<br />

und Leonardo ein tolles Team. Die<br />

drei Freunde kommen fiesen Pferdedieben<br />

auf die Schliche, und<br />

Murphy kann endlich allen zeigen,<br />

was in ihm steckt: ein echtes<br />

Superpony. Mit viel Witz macht<br />

die österreichische Moderatorin<br />

und Journalistin Jesse Schwarz in<br />

„Superpony Murphy“ das liebenswerte<br />

Pony selbst zum Erzähler<br />

der abenteuerlichen Geschichte.<br />

– und gerade diese lustige Erzählstimme<br />

lässt junge Leser so richtig<br />

mitfiebern. Die passende Sprache<br />

für Murphy zu finden fällt<br />

Schwarz leicht – schließlich sind<br />

Autorin und Pony auch im echten<br />

Leben ein Herz und eine Seele.<br />

Jesse Schwarz<br />

Superpony Murphy<br />

Ein Held auf vier Hufen<br />

Edel Kids, 160 Seiten<br />

Euro 13,40<br />

ISBN 978-3-96129-056-7<br />

Ab 8 Jahren<br />

Die Abenteuer im Neustädter<br />

Zoo rund um den sprechenden<br />

Elefanten Benjamin, seinen Freund<br />

Otto, Zoowärter Karl und Karla<br />

Kolumna, die rasende Reporterin,<br />

begeistern Kinder seit mehr als vierzig<br />

Jahren. Aber das ist ja ohnehin<br />

kein Alter für einen Elefanten!<br />

Ab dem 2. August will der gutmütige<br />

und hilfsbereite Elefant auch die<br />

große Leinwand erobern. Im Kinofilm<br />

„Benjamin Blümchen“ müssen<br />

sich Benjamin und Otto ganz schön<br />

ins Zeug legen, um den Neustädter<br />

Zoo zu retten. Denn der steckt in<br />

Geldnöten. Die gewiefte Zora Zack<br />

soll den Zoo modernisieren und zu<br />

einer totalen Attraktion von Neustadt<br />

machen. Doch eigentlich führt<br />

sie etwas ganz anderes im Schilde.<br />

Ob die Freunde ihren hinterhältigen<br />

Plan durchkreuzen können?<br />

Bücher zum Film<br />

Zum Kinostart erscheinen die offiziellen<br />

Bücher zum Realfilm für<br />

Törööö!<br />

Benjamin Blümchen wird ab dem 2. August zum<br />

Leinwandheld. Die aufregende Geschichte gibt es für<br />

kleine und größere Freunde des liebenswerten Elefanten<br />

mit der roten Mütze auch zum Nachlesen.<br />

junge Benjamin-Freunde ab vier<br />

Jahren als Bilderbuch. Hier wird die<br />

spannende Geschichte mit vielen<br />

Bildern aus dem Film nacherzählt.<br />

Für Benjamin-Fans ab sechs Jahren<br />

wird der Kinofilm auf 160 Seiten<br />

lebendig. Eine abenteuerliche,<br />

warmherzige Geschichte mit vielen<br />

lustigen Momenten und ganz viel<br />

Törööö!<br />

Bettina Börgerding<br />

Benjamin Blümchen –<br />

Das Buch zum Film<br />

Mit vielen Fotos<br />

aus dem Film<br />

arsEdition, 160 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-8458-2746-9<br />

Ab 7 Jahren<br />

Bettina Börgerding<br />

Benjamin Blümchen –<br />

Das Bilderbuch zum Film<br />

arsEditon, 32 Seiten<br />

Euro 13,40<br />

ISBN 978-3-8458-2996-8<br />

Ab 4 Jahren<br />

Illustrationen: Edel Kids, © 2019 Westside Filmproduktion GmbH/ KIDDINX Studios GmbH / STUDIOCANAL GmbH<br />

54 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Bilder als Geschichtenerzähler<br />

Bücher können den Blick auf die Welt verändern. Kunstvoll wecken neue Kinderbücher<br />

das Umweltbewusstsein, Interesse an bildender Kunst und Mitgefühl.<br />

Der kleinen Bea ist langweilig. Bei<br />

ihrem Großvater auf dem Land<br />

passiert ja auch überhaupt nichts. Bis<br />

Bea mit ihrem Hund Iris in der Nachbarschaft<br />

auf ein verrostetes Gewächshaus<br />

stößt. Dort findet Bea einen Riesen,<br />

der ganz und gar aus Pflanzen<br />

besteht. Erst ist Bea ängstlich, aber der<br />

Riese beruhigt sie und erzählt von seiner<br />

Flucht aus der Stadt. Bea und der<br />

Riese werden Freunde und überlegen,<br />

wie man die graue Großstadt etwas<br />

grüner machen könnte. Mit ihrem<br />

Debüt-Bilderbuch „Der grüne Riese“<br />

schwingt sich die junge Illustratorin<br />

Katie Cottle unter den Kinderbuch-<br />

Novitäten weit nach oben. Mit ihrem<br />

ganz besonderen Strich pflanzt sie<br />

einen grünen Samen in die Köpfe der<br />

Kinder und schürt eine tiefe Wahrnehmung<br />

für die Umwelt. Ein grünes<br />

Märchen, das dazu anregt, das Smartphone<br />

aus der Hand zu legen, sich in<br />

die echte Welt zu begeben und ihre<br />

Schönheiten zu entdecken.<br />

Kunstgeschichte für Kinder<br />

Cottle erzählt Geschichten in Bildern<br />

– David Hockney und Martin<br />

Gayford erzählen Geschichten über<br />

Bilder. Aufbauend auf dem gleichnamigen<br />

Bestseller für Erwachsene unterhalten<br />

sich der Künstler und der<br />

Kunstkritiker in „Die Welt der Bilder“<br />

über die bildende Kunst von den<br />

Höhlenmalereien bis zur Moderne.<br />

Schwungvoll wandern sie von Giotto<br />

zu da Vinci, betrachten Picasso und<br />

Warhol und diskutieren über die moderne<br />

digitale Kunstproduktion. Sie<br />

erklären, wie Künstler verschiedener<br />

Epochen Licht und Schatten einsetzten<br />

oder Perspektive und Raum gestalteten.<br />

Ein originelles und unterhaltsames<br />

Buch, das Jugendliche auf<br />

lockere und kompetente Weise in die<br />

Welt der Kunstgeschichte einführt.<br />

Und weil ein Buch über Bilder ohne<br />

Bilder nur eine halbe Sache wäre, begleiten<br />

zahlreiche Illustrationen von<br />

Rose Blake diese faszinierende Reise.<br />

„Bist du ein Traum?“<br />

Als Panda Bo dem eitlen Pfau Pfing<br />

im südchinesischen Dschungel zum<br />

ersten Mal begegnet, glaubt er zu<br />

träumen: So ein schönes Tier hat er in<br />

seinem ganzen Leben noch nicht gesehen!<br />

So gern möchte Bo Freundschaft<br />

mit dem prächtigen Pfau schließen.<br />

Doch das eitle Tier beachtet den Panda<br />

gar nicht. Mit erhobenem Haupt<br />

streift er durch den Dschungel – und<br />

Panda Bo folgt ihm bewundernd. Auf<br />

den Spuren des Pfaus lernt der Panda<br />

viele andere Urwaldtiere kennen.<br />

Aber nicht mit jedem Tier ist gut<br />

Bambus essen! Der kleine Panda ist<br />

verzweifelt und könnte jetzt die Unterstützung<br />

eines großen Freundes<br />

gut brauchen. Wird der eitle Pfau ihm<br />

zu Hilfe kommen?<br />

Mit einer sichtlichen Lust an der<br />

Sprache lässt der burgenländische<br />

Autor Ilija Dürhammer die beiden<br />

Tiere durch den Dschungel wandern.<br />

Begleitet werden die Reime in „Pfau<br />

Pfing & Panda Bo“ von fantasievollen<br />

Aquarellen des Künstlers Gottfried<br />

Reszner.<br />

Katie Cottle<br />

Der grüne Riese<br />

Midas, 32 Seiten<br />

Euro 15,40<br />

ISBN 978-3-03876-138-9<br />

Ab 4 Jahren<br />

Illustrationen: Gottfried Reszner<br />

David Hockney,<br />

Martin Gayford<br />

Die Welt der Bilder<br />

für Kinder<br />

Illustrationen von<br />

Rose Blake<br />

Midas, 128 Seiten<br />

Euro 21,00<br />

ISBN 978-3-03876-144-0<br />

Ab 8 Jahren<br />

llija Dürhammer,<br />

Gottfried Reszner<br />

Pfau Pfing & Panda Bo<br />

Desch-Drexler, 40 Seiten<br />

Euro 22,00<br />

ISBN 978-3-9500331-5-1<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

55


KINDERBUCH<br />

LESETIPPS<br />

Ulrika Köllemann<br />

Buchhandlung Athesia<br />

Bozen<br />

Herbert Stoiber<br />

Buchhandlung Facultas<br />

Wien<br />

Andrea Türkcan<br />

Buchhandlung Wirthmiller<br />

Saalfelden am Steinernen Meer<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Der kleine Waschbär Waschmichnicht<br />

hat überhaupt keine Lust,<br />

sich zu waschen. Er versteckt sich<br />

überall, und ein Stinktier, das des<br />

Weges kommt, hält ihn sogar für ein<br />

Stinktier. Aber das will der kleine<br />

Waschbär auf keinen Fall sein. Auf<br />

dem Weg nach Hause kommt er an<br />

einem Fluss vorbei. Vielleicht sollte<br />

er das mit dem Waschen doch einmal<br />

probieren?<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es ein Topthema aus dem Kinderalltag<br />

anspricht und Kindern und<br />

deren Eltern helfen kann.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… nicht nur Kindern, die sich ungern<br />

abwaschen, sondern wirklich<br />

allen Kindern, da es ein gelungenes<br />

Kinderbuch mit witzigen Illustrationen<br />

ist.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Fanette, 14, ist seit ihrer Kindheit<br />

mit ihrem Nachbarn Aron, 95, der<br />

den Holocaust überlebt hat, befreundet.<br />

Ein Schüleraustausch bringt die<br />

junge Pariserin in Arons alte Heimat<br />

Deutschland, mit im Gepäck<br />

ein Abholschein für einen Damenmantel,<br />

der den Krieg überdauert<br />

hat. Fanette taucht ein in Arons<br />

Geschichte und erfährt von erschütternden<br />

Schicksalen in einer grausamen<br />

Zeit. Ihr arabischer Freund<br />

Moumouche, der sich während ihrer<br />

Abwesenheit um Aron kümmert,<br />

empfindet indes durchaus Parallelen,<br />

wenn er seine eigene gegenwärtige<br />

Situation betrachtet.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… es eindringlich von einer furchtbaren<br />

Zeit erzählt, nicht ohne letztendlich<br />

positive Konsequenzen und<br />

Optionen für die Gegenwart aufzuzeigen.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… zeitgeschichtlich interessierten<br />

jungen Erwachsenen.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Die Welt ist in 21 Archen unterteilt.<br />

Die schüchterne Ophelia lebt mit<br />

ihrer Familie auf Anima. Sie hat<br />

besondere Gaben: Sie kann nicht<br />

nur durch Spiegel reisen, sondern<br />

auch Gegenstände "lesen", indem<br />

sie diese mit ihren Händen berührt.<br />

Als die Matriarchinnen von Anima<br />

und ihre Mutter beschließen, sie mit<br />

dem unnahbaren Adligen Thron zu<br />

verheiraten, muss sie sich von ihrer<br />

Familie verabschieden und den weiten<br />

Weg auf die Arche Pol antreten.<br />

Dort merkt sie schon bald, dass die<br />

furchteinflößende Schwiegerfamilie<br />

nicht das Einzige ist, wovor sie sich<br />

in Acht nehmen muss.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… die Protagonisten so beschrieben<br />

werden, dass man das Gefühl bekommt,<br />

sie alle persönlich zu kennen.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… Lesern jeden Alters, die gern in<br />

fantastische Welten abtauchen.<br />

Britta Sabbag<br />

Der kleine Waschbär<br />

Waschmichnicht<br />

arsEdition, 32 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-8458-2538-0<br />

Ab 3 Jahren<br />

BRIGITTE JÜNGER<br />

Brigitte Jünger<br />

Der Mantel<br />

Jungbrunnen, 203 Seiten<br />

Euro 17,00<br />

ISBN 978-3-7026-5932-5<br />

Ab 14 Jahren<br />

Christelle Dabos<br />

Die Spiegelreisende<br />

Die Verlobten des Winters<br />

Übers. v. Amelie Thoma<br />

Insel Verlag, 535 Seiten<br />

Euro 18,50<br />

ISBN 978-3-458-17792-0<br />

Ab 12 Jahren<br />

JUNGBRUNNEN<br />

56 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


KINDERBUCH<br />

LESETIPPS<br />

Irene Alexowsky<br />

Buchhandlung Alexowsky<br />

Groß-Enzersdorf<br />

Martina Lindenthal<br />

Buchhandlung Tyrolia<br />

Innsbruck<br />

Daniel Schreiner<br />

Buchhandlung Kral<br />

Mödling<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Amy lebt mit ihrer Großtante Clarissa<br />

im beschaulichen Städtchen<br />

Ashford-on-Sea. In Clarissas Teestube<br />

blühen Klatsch und Tratsch,<br />

ihr Scharfsinn ist bei den Bewohnern<br />

sehr geschätzt. Als beim großen<br />

Dorffest jemand tot aufgefunden<br />

wird, geraten auch Amy und ihr<br />

Schwarm Finn unter Verdacht.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… ich den Erzählton mag, das bezaubernde<br />

Ermittlerduo und das<br />

britische Flair.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen jungen Lesern, die Krimis<br />

mögen, die mit einer Prise Humor<br />

und einem Hauch Romantik gewürzt<br />

sind.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Mari entscheidet sich für das größte<br />

Abenteuer ihres Lebens. Nach dem<br />

Tod ihrer Cousine macht sie sich auf<br />

den Weg zum Yosemite Nationalpark.<br />

Mit der Zeit lernt sie die Natur<br />

und das Leben unter freiem Himmel<br />

kennen und schätzen. Vorbei sind<br />

die Zeiten, wo es nur darum ging,<br />

immer online zu sein und die besten<br />

Fotos zu verschicken.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

… sie trotz Blasen an den Füßen<br />

und nasser Kleidung ihr Vorhaben<br />

schafft. Schöne Begegnungen und<br />

tolle Sonnenaufgänge verändern<br />

Mari.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… allen, die sich auf den Weg machen<br />

wollen, um sich neu zu finden.<br />

Worum geht es in diesem Buch?<br />

Passend zur NÖ Landesausstellung<br />

in Wiener Neustadt mit dem Motto<br />

„Welt in Bewegung“ werden in diesem<br />

wundervoll illustrierten Buch<br />

eindrucksvoll und leicht verständlich<br />

die unterschiedlichsten Erfindungen<br />

erklärt.<br />

Dieses Buch ist gut, weil …<br />

... es einen auf eine faszinierende<br />

Zeitreise wichtiger Erfindungen<br />

entführt: Von der ersten Fahrt zweier<br />

Menschen mit einem Heißluftballon<br />

bis zum Jumbojet mit über 500<br />

Sitzplätzen war es ein langer Weg.<br />

Viele Gegenstände, die wir heute<br />

tagtäglich und selbstverständlich<br />

verwenden, wurden vor langer Zeit<br />

erfunden.<br />

Dieses Buch empfehle ich …<br />

… weil es spannend ist zu sehen,<br />

welche Rolle gerade österreichische<br />

Erfinder bei den Entwicklungen der<br />

letzten Jahrzehnte gespielt haben!<br />

Alexandra Fischer-Hunold<br />

Eine Leiche zum Tee<br />

Ueberreuter, 320 Seiten<br />

Euro 14,95<br />

ISBN 978-3-7641-7082-0<br />

Ab 12 Jahren<br />

Jessi Kirby<br />

Offline ist es nass,<br />

wenn´s regnet<br />

Digital-Detox Roman<br />

Übers. v. Anne Brauner<br />

Loewe Verlag, 336 Seiten<br />

Euro 15,40<br />

ISBN 978-3-7432-0377-8<br />

Ab 14 Jahren<br />

Rudolf Gigler,<br />

Rudolf Schuppler<br />

Vom Heißluftballon zum<br />

Jumbojet<br />

Zeitreise der Erfindungen<br />

KRAL VERLAG, 48 Seiten<br />

Euro 9,90<br />

ISBN 978-3-99024-665-8<br />

Ab 8 Jahren<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

57


Geschwisterstress<br />

Immer muss sie bestimmen!“ –<br />

„Immer macht er alles kaputt!“<br />

Keine Frage, ein kleiner Bruder<br />

kann ganz schön nervig sein.<br />

Eine große Schwester aber auch!<br />

Gut, dass im Buch „Geschwister!“<br />

Bruder und Schwester ihre Geschichte<br />

erzählen können. Und<br />

zwar gleichzeitig!<br />

Denn Autorin Rocia Bonilla stellt<br />

das Buch über Geschwisterstress<br />

auf den Kopf: Von einer Seite<br />

plagt sich der kleine Bruder mit<br />

der „Nashorn“-Schwester. Doch<br />

kaum wendet man das Buch in<br />

der Hand – ärgert sich die große<br />

Schwester über ihren „Affen“-<br />

Bruder. Bis sich die beiden Geschichten<br />

in der Mitte treffen und<br />

die Streithanseln feststellen, dass<br />

es eigentlich gar nicht so schlecht<br />

ist, zu zweit zu sein.<br />

Nach „Welche Farbe hat ein<br />

Kuss?“ begeistert auch das neue<br />

Kinderbuch der erfolgreichen<br />

Illustratorin Bonilla mit ihren<br />

sprechenden Bildern. Ein großer<br />

Spaß für Kinder und zarter Trost<br />

für Eltern – dass sich Geschwisterpaare<br />

auf der ganzen Welt ganz<br />

gut in den Haaren liegen können.<br />

Rocio Bonilla<br />

Geschwister<br />

Jumbo, 56 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-8337-3959-0<br />

Ab 3 Jahren<br />

Papanini legt los<br />

Ein sprechender Pinguin sorgt für Chaos und erobert Kinderherzen<br />

Emma ist es gewohnt, dass Papa<br />

allerhand gebrauchten Kram im<br />

Internet bestellt, den er irgendwann<br />

wieder aufmöbeln will. Aber was<br />

will er bloß mit der alten, verbeulten<br />

Kühltruhe, die zwei Paketmänner<br />

diesmal herankarren! Die Überraschung<br />

lauert im Inneren des Ungetüms:<br />

ein kleiner Pinguin mit roter<br />

Fliegerkappe, der Emma ein zerfleddertes<br />

Buch entgegenstreckt. Er heißt<br />

Papanini, versteht die Sprache der<br />

Menschen und liebt es, wenn man<br />

ihm vorliest – vorzugsweise Krimis.<br />

Sogar sprechen kann Papanini (mit<br />

einem lustigen Sprachfehler). So süß<br />

der kleine Pinguin auch ist – das<br />

Chaos scheint er magisch anzuziehen.<br />

Ihn vor den Eltern geheimzuhalten,<br />

ist ebenfalls nicht wirklich<br />

einfach. Als einige Halunken von<br />

Papanini erfahren, wird es brenzlig,<br />

und die beiden Freunde tauchen ein<br />

in das Abenteuer ihres Lebens.<br />

Mit spielerischer Leichtigkeit zeichnet<br />

die grandiose Kinderbuchautorin<br />

Ute Krause in „Papanini. Pinguin per<br />

Post“ entzückende Charaktere und<br />

findet eine Sprache, die das Geschehen<br />

im selben Augenblick lebendig<br />

werden lässt. Großes Lesevergnügen!<br />

Ute Krause<br />

Papanini<br />

Pinguin per Post<br />

Edel Kids, 176 Seiten<br />

Euro 13,40<br />

ISBN 978-3-96129-054-3<br />

Ab 8 Jahren<br />

Umwelt geht uns alle an!<br />

Wie Kinder täglich dazu beitragen können, das Klima zu schützen<br />

Greta Thunberg hat allen gezeigt, der Auto schlüssel möglichst oft am<br />

dass auch Kinder Großes bewegen<br />

können. Ihre Initiative „Fridays<br />

Schlüsselbord hängenbleibt.<br />

for Future“ wird mittlerweile von Alle im Buch vorgestellten Ideen<br />

Kindern auf der ganzen Welt unterstützt.<br />

Und es gibt vieles, was Kinder nem bewusster gelebten Alltag –<br />

führen Schritt für Schritt zu ei-<br />

jeden einzelnen Tag zum Schutz für mit einer großen Vorbildwirkung<br />

die Umwelt tun können. 100 Dinge, im Freundeskreis, aber auch in der<br />

um das Klima zu schützen, nachhaltig<br />

zu leben und die Natur zu bewah-<br />

können viel von ihren Sprösslingen<br />

eigenen Familie. Denn Erwachsene<br />

ren, stellt das Buch „Every Day for lernen – und den Kindern gehört die<br />

Future“ vor. Es sind oft nur kleine Zukunft.<br />

Veränderungen im Alltag, die in der<br />

Summe aber richtig viel bewirken.<br />

Da geht es um Möglichkeiten, Strom<br />

Every Day for Future<br />

einzusparen, schonend mit den<br />

100 Dinge, die du selbst<br />

tun kannst, um das Klima<br />

wertvollen Wasser ressourcen umzugehen<br />

oder so einzukaufen, dass<br />

zu leben und die Natur zu<br />

zu schützen, nachhaltig<br />

bewahren.<br />

möglichst wenig Müll in der Tonne<br />

frechverlag, 144 Seiten<br />

landet. Auch der CO₂-Ausstoß lässt<br />

Euro 8,30<br />

ISBN 978-3-7724-7172-8<br />

sich zum Beispiel verringern, indem<br />

man Wege so einteilt,<br />

Ab 10 Jahren<br />

dass<br />

58 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Was ist der Unterschied zwischen<br />

Piraten und Freibeutern?<br />

Warum waren römische<br />

Legionäre die besten Soldaten der<br />

Antike? Was macht ein „Weißer<br />

Zwerg“ im Weltall? Welche Supersinne<br />

haben Haie? Antworten liefert<br />

nun eine neue Wissensserie aus dem<br />

Verlagshaus Dorling Kindersley, die<br />

sich an Erstleser ab 7 Jahren richtet.<br />

Zum Start der Sachbuchreihe rücken<br />

die „Superchecker“ im bunten<br />

<strong>Magazin</strong>stil Piraten, Dinosauriern<br />

und Haien auf den Pelz, erforschen<br />

das Weltall, Vulkane und das Leben<br />

im alten Rom.<br />

Gecheckt?<br />

Gute Sachbücher funktionieren wie eine Lupe, unter der alle<br />

Gegenstände besonders detailreich hervortreten. Richtig bunt und<br />

cool sind die „Bücherlupen“ der neuen Reihe „Superchecker“.<br />

Was sagt Julius Cäsar dazu?<br />

Die Macher haben sich unglaublich<br />

viel einfallen lassen: Comicstrecken<br />

mit Gladiatoren oder Piraten sorgen<br />

für Bewegung, Wow-Kästen und<br />

Steckbriefe stellen besonders spannende<br />

Infos heraus, Grafiken, Fotos<br />

(z. B. von einer antiken Toilette)<br />

und ein Quiz in den Buchklappen<br />

veranschaulichen Themen und festigen<br />

Wissen. Interviews mit Experten<br />

bringen den jungen Lesern die<br />

spannenden Themen nah; fiktive<br />

Interviews mit historischen Figuren<br />

– zum Beispiel mit Julius Cäsar und<br />

dem berüchtigten Piraten Blackbeard<br />

– holen vergangene Epochen<br />

in die Gegenwart. Durch das handliche<br />

<strong>Magazin</strong>format und das Flexicover<br />

mit Klappen passen die Superchecker<br />

gut in den Schulrucksack<br />

– damit wird die Fahrt zur Schule<br />

sicherlich nie mehr langweilig!<br />

Superchecker! Das alte Rom<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3683-7<br />

Ab 7 Jahren<br />

Superchecker! Weltall<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3688-2<br />

Ab 7 Jahren<br />

Superchecker! Vulkane<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3687-5<br />

Ab 7 Jahren<br />

Superchecker! Dinosaurier<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3684-4<br />

Ab 7 Jahren<br />

Superchecker! Haie<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3685-1<br />

Ab 7 Jahren<br />

Foto: Dorling Kindersley<br />

Superchecker! Piraten<br />

Was willst du heute wissen?<br />

Coole Fakten, Steckbriefe<br />

und Rekorde<br />

Dorling Kindersley, 64 Seiten<br />

Euro 9,20<br />

ISBN 978-3-8310-3686-8<br />

Ab 7 Jahren<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

59


Tierischer<br />

Schulspaß<br />

Eine Schule mitten im Zoo ist<br />

der volle Wahnsinn? Dann<br />

gut festhalten: Denn Gretas Schule<br />

befindet sich nicht nur in einem<br />

Zoo, sondern noch dazu hoch oben<br />

in einem Baum! Aber irgendwo<br />

mussten die Kinder schließlich<br />

hin, nachdem in der alten Schule<br />

eine Wand eingestürzt war (Daran<br />

war Gretas Elefant übrigens<br />

nicht ganz unschuldig …). Im Zoo<br />

von Gretas Eltern ist immer etwas<br />

los: Im ersten Band der „Wilden<br />

Baumhausschule“ mit dem Titel<br />

„Raubtierzähmen für Anfänger“<br />

büxen zwei Krokodile aus. Im<br />

zweiten Band der quirligen Serie,<br />

„Ein bärenstarker Rettungsplan“,<br />

steht die Zukunft der tierischen<br />

Schule auf dem Spiel. Nur wenn<br />

die Klasse einen schweren Test besteht,<br />

darf sie in der luftigen Schule<br />

bleiben. Und als ob das nicht schon<br />

genug wäre, müssen Greta und ihr<br />

Freund Theo noch herausfinden,<br />

warum der neue Pandabär das<br />

Fressen verweigert. In der fröhlichen<br />

Serie von Judith Allert wird<br />

gequakt, gewiehert und geröhrt,<br />

was das Zeug hält – ein tierischer<br />

Lesespaß für Mädchen und Jungs,<br />

mit vielen Illustrationen.<br />

Judith Allert<br />

Die wilde Baumhausschule<br />

Raubtierzähmen für<br />

Anfänger<br />

Ravensburger, 192 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-473-40612-8<br />

Ab 8 Jahren<br />

Viele<br />

Erwachsene<br />

können sich noch<br />

an „ihr“ Wimmelbuch<br />

erinnern, in das sie<br />

sich als Kind stundenlang<br />

vertiefen konnten<br />

und das ihre Fantasie zu Luftsprüngen<br />

und Purzelbäumen<br />

angeregt hat. Wimmelbücher<br />

wachsen mit den Kindern mit.<br />

Sind es anfangs die großen und<br />

bekannten Objekte, die die<br />

Kleinen ins Visier nehmen<br />

und deren Wiederfinden<br />

von Mal zu Mal Begeisterung<br />

auslöst, wächst die Entdeckerlust<br />

mit den Monaten. Immer mehr Details<br />

fallen den Kleinen auf – bis sie<br />

selbst beginnen, die Bilder zu spannenden<br />

und lustigen Geschichten zu<br />

verbinden.<br />

Die Fantasie schlägt<br />

Purzelbäume<br />

Egal, wie oft man sich durch die Seiten blättert: In Wimmelbüchern<br />

lässt sich stets ein neues Detail entdecken. In „Das große<br />

Wimmelwissen“ von Ravensburger nimmt die Entdeckungsreise<br />

volle Fahrt auf.<br />

Wimmelwissen<br />

Der Ravensburger Verlag hat in der<br />

Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“<br />

ein im wahrsten Sinn des Wortes<br />

riesiges Wimmelbuch für Volksschulkinder<br />

vorgelegt. Im 41,2 cm<br />

hohen Buch „Wimmelwissen“ wuseln<br />

Fußgänger durch die Straßen,<br />

flitzt ein Skateboarder an einem<br />

Straßenschild vorbei. Gleich daneben<br />

werkt ein Betonmischer,<br />

die Baggerschaufel<br />

hebt sich und die Häuserfassaden<br />

überraschen mit<br />

vielen Details.<br />

Jede Doppelseite ist einem<br />

eigenen Thema gewidmet:<br />

Wer hilft, wenn es<br />

brennt? Was gibt es auf einem<br />

Bauernhof zu tun? Wer<br />

kümmert sich um die Tiere im<br />

Zoo? Was kann man am Meer<br />

erleben? Welche Tiere leben im<br />

Wald? Zahlreiche Klappen sorgen<br />

für Bewegung und machen den<br />

Wechsel von Ebbe und Flut erlebbar,<br />

zeigen die Etappen beim Aushub<br />

einer Baugrube, begleiten den<br />

Mähdrescher bei seiner Arbeit auf<br />

dem Feld. Kurze kindgerechte Texte<br />

liefern zusätzliches Sachwissen. Ein<br />

großer Wimmelspaß, in dem sich<br />

eine Geschichte an die nächste reiht.<br />

Guido Wandrey,<br />

Carola von Kessel<br />

Das große Wimmelwissen<br />

Riesenbuch<br />

Ravensburger, 16 Seiten<br />

Euro 25,70<br />

ISBN 978-3-473-32955-7<br />

Ab 4 Jahren<br />

Fotos & Illustrationen: Ravensburger<br />

60 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Singt alle mit!<br />

Kinder fragen – Bilder<br />

antworten<br />

Wie schützt sich die Gelbbauchunke vor Feinden?<br />

Wozu dienten die Pyramiden? Das Bilderlexikon von Ravensburger<br />

nimmt Kinder mit auf eine spannende Wissensreise.<br />

Das erste Lexikon ist für Kinder<br />

eine Fahrkarte in die große<br />

weite Welt mit unendlich vielen<br />

Haltestellen. Ausgerüstet mit einem<br />

Bilderlexikon, können sich<br />

auch schon Vorschulkinder auf den<br />

Weg machen. Ravensburger, deren<br />

Kinderlexika schon Generationen<br />

von Wissensdurstigen begleitet haben,<br />

hat nun „Das große Ravensburger<br />

Bilderlexikon von A bis Z“<br />

neu bearbeitet wieder aufgelegt.<br />

Anhand von großen doppelseitigen<br />

Panoramaillustrationen gewinnen<br />

Kinder im Vorschulalter Einblicke<br />

in die Themengebiete Mensch, Erde<br />

und Weltall, Natur, Tiere und Pflanzen,<br />

Geschichte, Berufe, Technik<br />

und Verkehr. Kurze, leicht verständliche<br />

Sachtexte sind auch von Leseanfängern<br />

gut zu bewältigen.<br />

Dampfmaschine in Aktion<br />

Die wimmelbildartigen Szenen erzählen<br />

kurze Geschichten und ermöglichen<br />

bildhaftes Begreifen.<br />

So können Kinder beim Bau der<br />

Cheops- Pyramide Zaungast sein,<br />

den Teichfrosch bei der Fliegenjagd<br />

beobachten, die Funktionsweise einer<br />

Dampfmaschine erkunden. Auf<br />

den letzten Seiten binden Bildersuchrätsel<br />

und Leserätsel die Kinder in<br />

das Geschehen ein, Worterklärungen<br />

und ein umfassendes Register bilden<br />

den Abschluss. Ein charmant illustriertes<br />

Lexikon, das sich gut zum (eigenständigen)<br />

Nachschlagen eignet,<br />

aber auch zum Stöbern und Entdecken<br />

einlädt.<br />

Patricia Mennen,<br />

Anne Scheller<br />

Das große Ravensburger<br />

Bilderlexikon von A bis Z<br />

Ravensburger, 240 Seiten<br />

Euro 22,70<br />

ISBN 978-3-473-55089-0<br />

Ab 4 Jahren<br />

Mit einem tiptoi® Stift in der<br />

Hand wird jedes Kind zum<br />

Weltentdecker. Für die Fahrt in<br />

den Urlaub hat Ravens burger<br />

einen ganzen Musikverein in das<br />

Buch „Meine schönsten Lieder<br />

für unterwegs“ gepackt. Auf buntfröhlichen<br />

Doppelseiten sind<br />

Liedtexte und lustige Szenen abgebildet.<br />

Mit dem tiptoi® Stift in<br />

Aktion wird es dann richtig musikalisch:<br />

Er liefert viele beliebte<br />

Volkslieder zum Entdecken und<br />

Mitsingen mit Gesang oder als<br />

Play-back-Version zum Selberträllern.<br />

Spannende Spiele zu den einzelnen<br />

Themenwelten vertreiben<br />

auf launige Weise die Zeit, bis es<br />

irgendwann dann doch endlich<br />

heißt: „Wir sind da!“<br />

Patrick Fix, Cee Neudert<br />

tiptoi® Meine schönsten<br />

Lieder für unterwegs<br />

Ravensburger, 24 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-473-55479-9<br />

Ab 4 Jahren<br />

Stift muss separat<br />

erworben werden.<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

61


Die Junior-Redaktion war wieder fleißig.<br />

Der Lesesommer wird richtig spannend.<br />

Dalia<br />

Die 12-jährige Edith freut<br />

sich gar nicht auf die<br />

Sommerferien, außer auf ihre<br />

noch unbekannte Cousine<br />

Rae. Die beiden entdecken in<br />

ihrem Schlafzimmer eine Liste<br />

ihrer verstorbenen Großmutter<br />

Petunia, über alles was sie noch machen<br />

wollte. Eine verrückte Liste, da Petunia<br />

eine wilde Frau war, die mit Haien<br />

schwamm und mitten in Hurrikane<br />

tanzen ging. Ediths Mutter ist aber sehr<br />

streng und gibt den Kindern eine andere<br />

Liste voll mit Aufgaben, um das Haus<br />

reparieren zu helfen. Dieser Sommer<br />

führt zu einer Menge Spaß und Abenteuer.<br />

Kiera Stewart<br />

Dumme Ideen für einen<br />

guten Sommer<br />

Übers. v. Suzanne Klein<br />

Carlsen Verlag, 288 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-551-55383-6<br />

Ab 11 Jahren<br />

Kommentar: Das Buch ist sehr spannend,<br />

lustig, ernst, wild, komisch, spielerisch<br />

und abenteuerlich. Ich würde es Kindern<br />

im Alter ab 7 Jahren empfehlen. Ich fand<br />

es interessant, wie sich Edith im Laufe der<br />

Sommerzeit verändert hat, und lustig,<br />

dass Ediths Mama als Kind die Schule geschwänzt<br />

hat.<br />

Dalia<br />

Carola<br />

Victoria<br />

Isabelle<br />

Florian<br />

Johanna Eva Constanze<br />

Tobias<br />

Lena<br />

62 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Florian<br />

Victoria<br />

Isabelle<br />

Luisa hat’s satt! Sie will nicht mehr<br />

die ewige Außenseiterin sein –<br />

coole schwarze Klamotten und Kontaktlinsen<br />

müssen her. Als ihr dann<br />

schwarz vor den Augen wird, findet<br />

der Optiker rasch den Grund: falsch<br />

sitzende Kontaktlinsen. Und dann<br />

läuft auch noch alles in der Theater-<br />

AG schief. Zu ihrem Geburtstag bekommt<br />

sie etwas Guthaben für ein<br />

Online-Spiel. Bald bemerkt sie, dass<br />

alles, was sie in dem Spiel programmiert,<br />

auch real passiert. So beginnt<br />

sie, ihre schlimmste Feindin bloßzustellen,<br />

indem sie peinliche Situationen<br />

in „FriendsCity“ durchspielt. Kurz<br />

darauf schnappt sie ihr mit Hilfe des<br />

Spieles sogar die Hauptrolle in dem<br />

Schulmusical weg. Ob das gut geht?<br />

Hatties Leben wird auf den Kopf<br />

gestellt, als sie erfährt, dass<br />

sie schwanger ist. Zudem taucht<br />

noch ihre charakterstarke, exzentrische,<br />

aber demenzkranke Großtante<br />

Gloria auf, die sich wünscht,<br />

mit Hattie ihre Geschichte zu teilen,<br />

bevor diese für immer vergessen<br />

wird. Und so begeben sich die zwei<br />

auf einen ungewöhnlichen Roadtrip<br />

durch England und durch Glorias<br />

Vergangenheit. Am Ende stehen<br />

nicht nur das „ Grande Finale“, Glorias<br />

gut gehütetes Geheimnis, und<br />

eine Entscheidung, die Hattie treffen<br />

muss, sondern auch Erkenntnisse,<br />

die sie zu finden nicht erwartete<br />

hätte …<br />

Dieses Buch ist eine Mischung<br />

zwischen Liebesroman und<br />

Fantasie-Geschichte, die sich immer<br />

wieder überlappen und somit eine<br />

spannende Mischung erzeugen. Es<br />

handelt sich um ein Mädchen, welches<br />

immer wieder sehr starke Kopfschmerzen<br />

hat, im Laufe der Geschichte<br />

finden wir heraus wieso. Es<br />

ist ihre Magie … Noch dazu wird die<br />

komplizierte Beziehung innerhalb<br />

einer Familie und zwischen mehreren<br />

Familien dargestellt.<br />

Frauke Scheunemann ,<br />

Andrea Pieper<br />

Louisa<br />

Und täglich grüßt das Chaos<br />

Oetinger, 288 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-7891-0999-7<br />

Ab 12 Jahren<br />

Claire Furniss<br />

Morgen ist heute<br />

schon vorbei<br />

Übers. v. Christiane Steen<br />

Rowohlt, 496 Seiten<br />

Euro 15,50<br />

ISBN 978-3-499-21812-5<br />

E-Book 9783644404298<br />

Ab 14 Jahren<br />

Sandra Grauer<br />

Clans of London<br />

Hexentochter<br />

Ravensburger, 416 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-473-40180-2<br />

Ab 14 Jahren<br />

Illustrationen: Illunet<br />

Kommentar: Ich finde das Buch toll<br />

geschrieben und echt witzig, aber der<br />

Anfang zieht sich ein bisschen. Die<br />

Autorin hat eine gute Tagebuchform<br />

hinbekommen. Ich würde das Buch jedem<br />

empfehlen, der Lustiges und Fantasybücher<br />

mag. Allen, denen das Buch<br />

gefällt, kann ich auch „Lenas geheimes<br />

Wunschtagebuch“ empfehlen. Die Autorin<br />

Frauke Scheumann hat schon mehr<br />

als 2 Millionen Bücher verkauft.<br />

Kommentar: Ich habe selten ein Buch<br />

gelesen, dem es so gut gelang, die Tragik<br />

und den Ernst des Lebens so ehrlich,<br />

stark, aber vor allem hoffnungsfroh<br />

abzubilden. Ja, „life isn’t always<br />

easy“, und man kann nicht alles beschönigen,<br />

aber es liegt in unserer<br />

Hand, was wir daraus machen, wie<br />

wir leben und welche Entscheidungen<br />

wir treffen. Ein ganz besonderes Buch!<br />

Kommentar: Ich finde, dass dieses<br />

Buch ideal für die Sorte Leser ist, die<br />

aus ihrem Alltag auftauchen und in<br />

eine andere Welt eintauchen wollen.<br />

Es projiziert einem ein Bild ans innere<br />

Auge, welches man sonst nie haben<br />

könnte. Noch eine bemerkenswerte<br />

Sache ist das Ende, welches einen<br />

wirklich überrascht, sodass man sofort<br />

das nächste Buch lesen will.<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

63


Tobias Victoria Dalia<br />

Heute ist es soweit: Das Projekt<br />

Schule als Staat kann beginnen.<br />

Die Schülervertretung hat ein<br />

einzigartiges Konzept ausgearbeitet,<br />

es gibt ein Parlament, eine Polizei,<br />

viele Kleinunternehmen, eine anständige<br />

Verfassung, und die Wahl<br />

zum Präsidenten steht an. Doch<br />

diese wird manipuliert, der Polizeipräsident<br />

tritt unvorhergesehen zurück<br />

und Adrian wird Polizeichef.<br />

Johanna, die betrogene Präsidentschaftskandidatin,<br />

wird sofort misstrauisch,<br />

doch in den ersten Tagen<br />

kann sie nichts bewirken. Bis zwei<br />

Geschäfte zerstört werden, Adrian<br />

es allen beweisen will, wobei ihn<br />

die schlimme Vergangenheit einholt<br />

und das Projekt zu kippen droht.<br />

Sechs Freunde genießen auf einer<br />

Thailandreise das Leben in<br />

vollen Zügen, aber auf einmal wird<br />

ihnen der Boden unter den Füßen<br />

weggezogen. Sie finden sich in einem<br />

Spiel wieder, in dem nichts anderes<br />

als ihr eigenes Leben der Einsatz ist.<br />

Plötzlich müssen sie Antworten auf<br />

Fragen finden, die man sich sonst<br />

nicht stellt: Hätte ich doch …, sterbe<br />

ich morgen und wen meiner Freunde<br />

kann ich opfern. Denn eines ist sicher:<br />

„Ein Opfer macht frei“. Die<br />

Fragen nach dem Warum, Wer und<br />

Wieso ich kreisen in Endlosschleifen<br />

in ihren Köpfen herum. Erst am Abgrund<br />

zum Tod erkennen sie, dass<br />

sie weiter leben wollen, aber ist es für<br />

diese Erkenntnis nicht zu spät?<br />

Als Papa Sasja sagt, dass Mama<br />

sterben wird, ist Sasja traurig.<br />

Als Mama vom Reich des Todes erzählt<br />

und kurz darauf stirbt, ist Sasja<br />

sicher, dass der Tod sie entführt<br />

hat. Nun macht sich Sasja zu einer<br />

gefährlichen Reise auf und begegnet<br />

dabei den drei Völkern vom Reich<br />

des Todes: den Hildinern, Spartanern<br />

und Harpyriern. Sie sind sich<br />

sicher, dass Sasja ihrem Herrn Tod<br />

etwas antun will. Während seiner<br />

Reise findet Sasja Freunde: den<br />

Hildiner Triene, die Prinzessin von<br />

Sparta und Höder den Harpyrier.<br />

Carolin Wahl<br />

Staat X – Wir haben<br />

die Macht<br />

Loewe, 400 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-7432-0230-6<br />

E-Book 9783732012114<br />

Christina Stein<br />

Wonderland<br />

Fischer, 384 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-7335-0293-5<br />

E-Book 9783733649319<br />

Ab 16 Jahren<br />

Frida Nilsson,<br />

Torben Kuhlmann<br />

Sasja und das Reich<br />

jenseits des Meeres<br />

Übers. v. Friederike Buchinger<br />

Gerstenberg Verlag, 496 Seiten<br />

Euro 20,60<br />

ISBN 978-3-8369-5688-8<br />

Ab 11 Jahren<br />

Kommentar: Mir hat das Buch sehr<br />

gut gefallen, der Autor verbindet<br />

Liebesgeschichte, Krimi (zumindest<br />

fast) und Roman gekonnt und schafft<br />

so das ultimative Leseerlebnis. Das<br />

Projekt wird hautnah erzählt, durch<br />

das Wechseln der Personen ist der<br />

Leser sozusagen allwissend und kann<br />

sich gut in die Charaktere hineinver<br />

setzen. Viele abwechslungsreiche<br />

Lese stunden!<br />

Kommentar: Wonderland ist ein packender<br />

Thriller, der einen Blick in<br />

menschliche Abgründe wirft. Trotz<br />

der vielen Charaktere wirken sie alle<br />

lebendig und echt. Jeder hat eine<br />

Hintergrundgeschichte, die dessen<br />

Verhalten nachvollziehbar macht.<br />

Wer eine spannende Geschichte lesen<br />

möchte, bei der kein Handlungsstrang<br />

erzwungen wirkt, der ist hier<br />

genau richtig.<br />

Kommentar: Das Buch fand ich<br />

spannend, lustig, aber auch traurig.<br />

Die meisten Erwachsenen im Buch<br />

kamen mir dumm vor, auch der Tod<br />

selber, ein Betrüger. Die Idee, dass<br />

keiner im Reich des Todes sterben<br />

kann, nicht einmal Leute, die nicht<br />

gestorben sind, hat mir gefallen. Das<br />

Buch empfehle ich ab 8 oder 9 Jahren.<br />

64 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


Johanna Eva<br />

Constanze<br />

Carola<br />

Aimee ist schon lange verliebt in Miles.<br />

Der ist der beste Freund ihres großen<br />

Bruders und Aimee war für ihn immer<br />

nur die „kleine Schwester“. Sie verbringt<br />

die Sommerferien bei ihrem Bruder, der<br />

mit einer berühmten Boyband als Roadie<br />

auf Tour ist. Miles ist ein Bandmitglied. So<br />

geschieht das, was Aimee nie zu träumen<br />

wagte: Sie und Miles kommen sich näher,<br />

und plötzlich ist sie nicht nur mehr die<br />

kleine Schwester seines besten Freundes.<br />

Dann entdeckt Miles einen Blog, auf dem<br />

Aimee nicht stattgefundene Geschichten<br />

über die beiden als Paar veröffentlicht hat.<br />

Miles weiß allerdings nicht, dass Aimee<br />

diese schon vor vielen Jahren verfasst hat.<br />

Miles, der schon des Öfteren von Mädchen<br />

in die Irre geführt wurde, stellt jetzt<br />

auch seine Beziehung mit Aimee in Frage.<br />

Meg und Franks Eltern wollen<br />

sich scheiden lassen. Sie schicken<br />

die Zwillinge in den Ferien zu<br />

Onkel Eliot und seinem Lebensgefährten<br />

nach Hester Hill. Das sieht<br />

aus wie ein altes schwedisches Spukschloss.<br />

Und wirklich geht es dort<br />

nicht mit rechten Dingen zu. Meg findet<br />

einen Schlüssel in einem Buch, das<br />

für sie abgegeben wurde. Meg, Frank<br />

und Lily, die Enkelin der Haushälterin,<br />

kommen einem hundert Jahre<br />

alten Geheimnis auf die Spur. Über<br />

eine Klappe im Boden des Kellers<br />

gelangen sie in eine Höhle und einen<br />

Tunnel, in dem ein Boot auf sie wartet.<br />

Die Kinder rudern in die Vergangenheit<br />

zurück. Ein Unglück in der<br />

Gegenwart muss abgewendet werden.<br />

Lucy Adler aus New York spielt<br />

am allerliebsten Basketball. Sie<br />

ist zwar etwas kleiner, doch dafür<br />

stark und mutig. Zudem ist Lucy<br />

schwer in ihren besten Freund<br />

Percy verknallt, der mit ihr nach der<br />

Schule Körbe wirft. Doch es scheint,<br />

als ob der süße Junge nur auf reiche<br />

und schönen Zicken steht. Die Lage<br />

ist verzwickt, und bald können die<br />

beiden wohl nicht einmal mehr<br />

Freunde sein, da sie auf verschiedene<br />

Colleges gehen werden. Lucy<br />

versucht, ihren Freund für sich zu<br />

gewinnen, und hat sogar ein kleines<br />

bisschen Erfolg. Kann es sein, dass<br />

Percy nur cool sein und angeben<br />

will und in Wirklichkeit Lucy ebenfalls<br />

liebt?<br />

Ophelia London<br />

Backstage – Ein Song<br />

für Aimee<br />

Übers. v. Michaela Link<br />

Cbt, 352 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-570-31188-2<br />

Ab 14 Jahren<br />

Kristina Ohlsson<br />

Das Geheimnis von<br />

Hester Hill<br />

Übers. v. Susanne Dahmann<br />

Cbj, 240 Seiten<br />

Euro 13,40<br />

ISBN 978-3-570-17514-9<br />

Ab 9 Jahren<br />

Dana Czapnik<br />

Ich werde fliegen<br />

Übers. v. Stefanie Frida<br />

Lemke<br />

Heyne Verlag, 368 Seiten<br />

Euro 17,50<br />

ISBN 978-3-453-27203-3<br />

E-Book 9783641237417<br />

Ab 14 Jahren<br />

Illustrationen: Illunet<br />

Kommentar: Diese Liebesgeschichte<br />

ist entzückend und liebevoll geschrieben.<br />

Das Buch ist angenehm und<br />

leicht zu lesen, weshalb ich es auch<br />

Mädchen, die nicht so gerne lesen,<br />

weiterempfehlen kann. Mir persönlich<br />

ist die Geschichte allerdings zu<br />

oberflächlich geschrieben: Probleme<br />

werden sofort gelöst oder aus dem<br />

Weg geräumt und alles wird binnen<br />

der letzten Seiten perfekt.<br />

Kommentar: Es ist ein spannendes,<br />

interessantes und fesselndes Buch.<br />

Man erfährt einiges über das nicht<br />

immer leichte Leben in der Vergangenheit.<br />

Es geht auch darum, dass<br />

man viel Unheil anrichten kann,<br />

wenn man abergläubisch ist. Das<br />

Buch ist auch ein wenig traurig, weil<br />

die Eltern sich trennen wollen und es<br />

wenig Hoffnung gibt, dass sie es nicht<br />

tun werden.<br />

Kommentar: Mir hat das Buch gut<br />

gefallen, aber der Titel war verwirrend.<br />

Ich hatte gedacht, es ginge um<br />

Percy Jackson, dem war aber nicht so.<br />

Sonst war es ein sehr tolles Buch, das<br />

ich jungen (also 13 bis 18jährigen)<br />

Mädchen und Jungen empfehle, alle<br />

die auf taffe Mädchen stehen. Es geht<br />

nämlich nicht nur um Liebe, wie man<br />

denkt, auch wenn diese im Buch eine<br />

besondere Rolle spielt.<br />

Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38<br />

65


Im bunten Pettersson-und-Findus-<br />

Universum ist immer etwas los –<br />

und bei manchen Dingen braucht<br />

der gewitzte Kater etwas Hilfe. Zum<br />

Beispiel beim gerechten Verteilen<br />

der Palatschinkentorte (die er am<br />

liebsten gar nicht aufteilen würde!).<br />

Oder beim Zählen der Hühner,<br />

die gackernd auf Petterssons Hof<br />

herumwuseln. Auch die Mucklas<br />

brauchen Hilfe beim Ausmalen von<br />

Regenbogenbuchstaben!<br />

1 Muckla + 2 Mucklas = ?<br />

Wie man am besten lernt? Indem man gar nicht merkt, dass man lernt.<br />

Der Kater Findus nimmt Vorschulkinder mit auf eine spaßige Reise<br />

durch die Welt der Zahlen, Buchstaben und Formen.<br />

Lernen und lachen<br />

Mit viel Witz hat Sven Nordqvist,<br />

Erfinder des liebenswerten Katers<br />

Findus, Übungen für Vorschulkinder<br />

zu lustig-spannenden Such spielen,<br />

Konzentrationsübungen und Wahrnehmungsspielen<br />

verpackt. Im Heft<br />

„Mein erstes Vorschulwissen“ jonglieren<br />

Pettersson und Findus mit<br />

Buchstaben, Zahlen, Wochen tagen,<br />

Monaten, Tageszeiten, Formen,<br />

Mustern und Gegensätzen. Einfache<br />

Experimente für zu Hause machen<br />

das Wissen fassbar. Spielerische<br />

Übungen im „Übungsheft für die<br />

Vorschule“ bereiten auf den Schulstart<br />

vor, sind spaßiger Reisebegleiter<br />

für den Sommerurlaub oder wertvolles<br />

„Aufgabenheft“ für das Vorschulkind,<br />

während ein älteres Geschwisterkind<br />

an der Schulaufgabe arbeitet.<br />

Fröhliche Buchseiten, in denen viel<br />

Bewegung steckt und mit denen das<br />

Entdecken und Lernen mühelos von<br />

der Hand geht.<br />

Sven Nordqvist<br />

Pettersson und Findus –<br />

Meine ersten Buchstaben<br />

und Zahlen<br />

Edel Kids, 32 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-96129-102-1<br />

Ab 4 Jahren<br />

Sven Nordqvist<br />

Pettersson und Findus –<br />

Mein erstes Vorschulwissen<br />

Edel Kids, 32 Seiten<br />

Euro 10,30<br />

ISBN 978-3-96129-101-4<br />

Ab 4 Jahren<br />

Sven Nordqvist<br />

Pettersson und Findus –<br />

Mein Übungsheft für die<br />

Vorschule<br />

Edel Kids, 48 Seiten<br />

Euro 8,30<br />

ISBN 978-3-96129-103-8<br />

Ab 4 Jahren<br />

Illustrationen: Edel<br />

66 Buchmedia <strong>Magazin</strong> 38


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