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Daniel Lenz & Florian Summerer: FLAMME ROUGE - Leseprobe

Fünf, sechs, sieben Stunden dauern die berühmten Radrennen, die Klassiker wie Paris–Roubaix und die Etappen der Tour de France, doch die Entscheidung fällt meist erst im Finale, manchmal in Bruchteilen von Sekunden. Und so lückenlos die TV-Kameras das Geschehen auch inzwischen verfolgen: Was in solchen Augenblicken tatsächlich in den Köpfen der Fahrer vorgeht, bleibt Zuschauern und Reportern verborgen. Daniel Lenz und Florian Summerer legen mit „FLAMME ROUGE“ nun ein schön gestaltetes, reich illustriertes Buch voller Interviewporträts vor, die genau diesem Geheimnis einfühlsam auf den Grund gehen. Das Kölner Autorenduo hat mit zahlreichen Profis von einst und heute über jene Situationen gesprochen, die ein Radsportler unter allerhöchster Anspannung erlebt, mit schmerzenden Muskeln und voller Adrenalin: Fabian Cancellara, Gerald Ciolek, Martin Elmiger, Robert Förster, Simon Geschke, Hermann Jungbluth, Freddy Maertens, Christophe Mengin, Robert Millar, Leontien van Moorsel, Evaldas Šiškevičius, Didi Thurau, Alexander Winokurow und Trixi Worrack nehmen uns in „FLAMME ROUGE“ mit ins packende Finale legendärer und vergessener Rennen, lassen uns an ihrem Innenleben teilhaben und den Puls noch einmal in die Höhe schnellen.

Fünf, sechs, sieben Stunden dauern die berühmten Radrennen, die Klassiker wie Paris–Roubaix und die Etappen der Tour de France, doch die Entscheidung fällt meist erst im Finale, manchmal in Bruchteilen von Sekunden. Und so lückenlos die TV-Kameras das Geschehen auch inzwischen verfolgen: Was in solchen Augenblicken tatsächlich in den Köpfen der Fahrer vorgeht, bleibt Zuschauern und Reportern verborgen. Daniel Lenz und Florian Summerer legen mit „FLAMME ROUGE“ nun ein schön gestaltetes, reich illustriertes Buch voller Interviewporträts vor, die genau diesem Geheimnis einfühlsam auf den Grund gehen. Das Kölner Autorenduo hat mit zahlreichen Profis von einst und heute über jene Situationen gesprochen, die ein Radsportler unter allerhöchster Anspannung erlebt, mit schmerzenden Muskeln und voller Adrenalin: Fabian Cancellara, Gerald Ciolek, Martin Elmiger, Robert Förster, Simon Geschke, Hermann Jungbluth, Freddy Maertens, Christophe Mengin, Robert Millar, Leontien van Moorsel, Evaldas Šiškevičius, Didi Thurau, Alexander Winokurow und Trixi Worrack nehmen uns in „FLAMME ROUGE“ mit ins packende Finale legendärer und vergessener Rennen, lassen uns an ihrem Innenleben teilhaben und den Puls noch einmal in die Höhe schnellen.

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Robert Förster hat am Abend vorher Respekt vor der Herausforderung,<br />

aber er weiß, wie man sich verhalten muss, wenn man nicht<br />

für die Berge gemacht ist. Er hält sich den ganzen Tag im Gruppetto<br />

auf, bleibt ständig in der Nähe von Alessandro Petacchi,<br />

immer noch Träger der Maglia Ciclamino. Bei den Abfahrten versuchen<br />

die Fahrer, Zeit gutzumachen, doch dies gestaltet sich an<br />

diesem Tag schwierig, denn es sind Touristenfahrer und Autos auf<br />

der Rennstrecke, so dass die Profis sich nicht mit Höchstgeschwindigkeit<br />

in die Abfahrt stürzen können. Am vorletzten Berg gewittert<br />

es, die Temperaturen sinken auf acht Grad. Kurz vor der<br />

Passhöhe liegt Schnee auf der Straße – wieder ist die Abfahrt zu<br />

gefährlich, der Rückstand aufs Feld steigt an. Den letzten Anstieg<br />

nehmen die 35 Männer um Robert Förster und Alessandro Petacchi<br />

wieder gemeinsam in Angriff – attackiert wird nicht, das verstieße<br />

gegen die Rennfahrer-Ehre. Im Ziel zeigt ein Blick auf die Uhr, dass<br />

das Gruppetto die Karenzzeit von 36 Minuten um vier Minuten<br />

überschritten hat.<br />

2.6.032 (…) Die Karenzzeiten können in Abhängigkeit vom Profil der<br />

Etappen unterschiedlich sein.<br />

Bei extremen Witterungsbedingungen und anderen außergewöhnlichen<br />

Ursachen können die Kommissäre in Abstimmung mit dem<br />

Veranstalter die Karenzzeiten verlängern oder außer Kraft setzen.<br />

[Teil 2, Sektion 6 des UCI-Regelwerks zum Rennablauf, Stand 1. Januar 2018]<br />

Doch die Rennkommissäre zeigen keine Gnade und nehmen<br />

35 Fahrer aus dem Rennen: neben Förster auch Größen wie<br />

Angelo Furlan, Jimmy Casper, den noch jungen Bradley Wiggins<br />

und Alessandro Petacchi.<br />

Wie lautete Ihre Bilanz Ihres Giro-Debüts?<br />

Ich wollte natürlich durchfahren und die eine oder andere Etappe<br />

vorne abschließen. Hat beides nicht so richtig geklappt. Zum einen fährt<br />

man mit den ganz großen Jungs: mit Cipollini, mit Petacchi und wie sie<br />

alle hießen. Und dann haben sie uns aus dem Rennen genommen.<br />

Damit hatte niemand gerechnet!<br />

Für den damals 25-jährigen Robert Förster war der erste nicht der<br />

letzte Giro d’Italia, in den Jahren 2006 und 2007 konnte er jeweils<br />

eine Etappe gewinnen.<br />

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