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Die Kraft des Evangeliums 2/19

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Ein neues Herz und ein neuer Geist<br />

Vom Kriminellen zum Beter<br />

Vito ist in Sizilien geboren und aufgewachsen. Seine<br />

Familie operierte mit der sizilianischen Mafia zusammen.<br />

Vito kannte nichts anderes, und weil er ein<br />

Teil davon war, war es ihm wichtig, dass auch seine<br />

Kinder und seine Frau hinter ihm standen.<br />

Manchmal fragte er sich, ob er wirklich wollte,<br />

dass dies alles sein Vermächtnis werden würde.<br />

Geld hatte er genug, aber es machte ihn nicht<br />

glücklich. Partys machten ihn nicht glücklich. Aber<br />

er hatte von Menschen gehört, die solch ein Leben<br />

hinter sich gelassen hatten – Menschen, die heute<br />

ganz anders sind und alle Gewalt, Erpressung und<br />

Machtspiele aufgegeben haben, weil der Glaube an<br />

Jesus Christus ihr Leben völlig verändert hat.<br />

Ist also doch etwas dran an diesem Jesus? Kann<br />

Er Menschen, die es einmal geliebt haben, andere<br />

zu unterdrücken, wirklich verändern? Vito war in<br />

der katholischen Kirche, hatte oft die Predigt in der<br />

»Heiligen Messe« gehört, aber das war nichts, was<br />

ihn wirklich beeindruckte. Müsste in der katholischen<br />

Kirche nicht das Glück zu finden sein, wenn<br />

sie doch den Anspruch erhebt, die allein seligmachende<br />

Kirche zu sein? Wo kann er wirklich Befreiung<br />

finden? Wer kann ihm helfen?<br />

Vito versuchte vorerst, sein Leben moralisch in<br />

Ordnung zu bringen. Er hatte fast alle Freunde verlassen<br />

mit den Worten: »Ich kann das nicht mehr machen,<br />

ich möchte ein anderes Leben führen.« – »Aber<br />

wie kann ich neu anfangen?«, fragte er sich immer<br />

wieder. Inzwischen hatte er fast sein gesamtes Vermögen<br />

verloren wie auch seine Gesundheit.<br />

Doch er sehnte sich nach Gott, wie der verlorene<br />

Sohn sich nach seinem Vater sehnte. Bei seiner<br />

Suche stieß er auf eine charismatische Pfingstgemeinde<br />

in Palermo und besuchte sie; doch vieles von<br />

dem, was dort vor sich ging und gepredigt wurde,<br />

erschien ihm seltsam. Vito bekam eine Bibel, las darin<br />

und forschte nach der Wahrheit. Er wusste nicht<br />

genau, wie man betet, aber er versuchte, ehrfürchtig<br />

mit Gott zu sprechen.<br />

An einem Sonntag ging er an unserer Missionsstation<br />

in Palermo vorbei. Vito las auf dem Plakat an der Tür,<br />

dass dort Gottesdienste stattfinden, und kam herein.<br />

Da auf Englisch gepredigt und gesungen wurde, verstand<br />

er fast nichts; aber Daniel, unser Mitarbeiter<br />

auf Sizilien, bot ihm an, ihn zu besuchen, um ihm auf<br />

Italienisch das Wort Gottes zu erklären. Dann lud<br />

Daniel ihn ein, unter der Woche zum Bibelunterricht<br />

auf die Missionsstation zu kommen. Vito freute sich<br />

über die Einladung und kam fast jeden Tag mit dem<br />

Fahrrad her, um mit Daniel und manchmal auch mit<br />

anderen Besuchern das Wort Gottes zu lesen und<br />

Daniels Predigt zu hören. <strong>Die</strong>ser Mann hatte viele<br />

Fragen, und so las er viel in der Bibel.<br />

Wir freuen uns so sehr darüber, dass Vito nun erkannt<br />

hat, dass er ein großer Sünder ist, und dass er Buße<br />

vor Gott getan hat! Daniel musste ihm nicht erklären,<br />

dass seine Lebensweise sich grundlegend verändern<br />

musste; Vito hat es schon längst selbst erkannt.<br />

<strong>Die</strong>se Veränderungen bemerkten seine Frau und<br />

seine erwachsenen Kinder sofort und haben es einige<br />

Monate lang mit angesehen. Aber dann sagte<br />

seine Frau, dass sie mit so einem Mann nicht zusammenleben<br />

könne. Sie verließ ihn und zog zu ihren<br />

Kindern an das andere Ende von Sizilien.<br />

Vitos Leben schien aus den Fugen zu geraten.<br />

Er war es nicht gewohnt, allein zu leben, und viele<br />

Zweifel plagten ihn. Bruder Daniel kümmerte sich in<br />

dieser Zeit besonders um ihn, und Vito fand wieder<br />

Trost in dem Herrn und Seinem Wort.<br />

Im Dezember wurde er sehr krank und bettlägerig,<br />

und niemand besuchte ihn. Das war für ihn wieder<br />

eine völlig neue Herausforderung, die ihn an die<br />

Grenzen seiner Kräfte brachte. Daniel kam zu Besuch,<br />

wusch ihn und rasierte ihn. Vito war von der<br />

Barmherzigkeit <strong>des</strong> Bruders zutiefst bewegt. »Ein<br />

Afrikaner, ein ehemaliger Flüchtling, kümmert sich<br />

um einen einsamen Mann wie mich und dient mir?«<br />

Es entstand eine tiefe Freundschaft zwischen diesen<br />

beiden Brüdern im Herrn.<br />

Heute schreiben wir uns viel mit Vito; er stellt immer<br />

noch viele Fragen und konnte sein Leben ordnen. Er<br />

sagt: »Ich habe es verdient, dass meine Familie mich<br />

18 Voice of Hope Nr. 2/20<strong>19</strong>

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