Die Voerder – Jubiläumsausgabe
120 Jahre Baugenossenschaft in Ennepetal - das muss gefeiert werden
120 Jahre Baugenossenschaft in Ennepetal - das muss gefeiert werden
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Lesen Sie heute<br />
Seite 2:<br />
Sonnenecke:<br />
Ein „Spaziergang” soll helfen,<br />
Attraktives Voerde attraktiver Wohnenzuimmachen...<br />
grünen Haspetal<br />
An alle M<br />
Geschä<br />
Interessente<br />
Behö<br />
Ausgabe 02/2011 Dezember 2013<br />
Seite 3:<br />
Wirtschaftsmotor:<br />
<strong>Die</strong> Männer vom Regiebetrieb sind täglich<br />
Millionen für die Mitglieder für den Wohnungsbau<br />
„auf Achse”...<br />
Seite 4<br />
<strong>Voerder</strong> Nachbarschaftshilfeverein helfen <strong>Voerder</strong>: sorgt für<br />
Einsatz Weihnachtsstimmung in jeder Jahreszeit im <strong>Voerder</strong> Eck...<br />
Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der Baugenossenschaft „die <strong>Voerder</strong>“<br />
Editorial<br />
Zum Wechsel der Jahre:<br />
Kein Ausruhen<br />
auf Erfolgen...<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
das Jahr neigt sich mit schnellen<br />
Schritten dem Ende zu und auch unser<br />
Neubau an der Hinnenberger Straße<br />
36 wird noch dieses Jahr fertig gestellt.<br />
Gut die Hälfte der Wohnungen ist<br />
bereits jetzt vermietet und auch im<br />
übrigen Bestand sind fast keine<br />
Wohnungen mehr frei <strong>–</strong> wir freuen<br />
uns über eine hohe Nachfrage am<br />
Wohnen bei „der <strong>Voerder</strong>“. Moderne<br />
und hochwertig modernisierte Gebäude,<br />
faire Mieten und ein umfassender<br />
Service mit vielen Zusatzangeboten<br />
bilden ein Gesamtpaket, das offensichtlich<br />
für viele Wohnungssuchende<br />
attraktiv ist.<br />
Doch wir ruhen uns auf diesem Erfolg<br />
nicht aus. So konnten wir für alle<br />
Mieter auch für das nächste Jahr<br />
Sonderkonditionen beim Allgemeinstrom<br />
erreichen. <strong>Die</strong> mit Erdgas beheizten<br />
Häuser und Wohnungen profitieren<br />
doppelt: Denn auch für Gas konnte<br />
ein nennenswerter Rabatt ausgehandelt<br />
werden.<br />
Das Bauprogramm für 2014 steht<br />
ebenfalls. Wir werden wieder rund<br />
vier Millionen Euro in Modernisierung,<br />
Instandhaltung und Neubau investieren<br />
und beginnen im Frühjahr mit dem<br />
Bau von weiteren 22 Neubauwohnungen<br />
an der Hinnenberger Straße sowie<br />
der Modernisierung der Häuser an<br />
der Boesebecker Straße.<br />
Und wenn auch Sie schon für 2014<br />
planen: Vielleicht finden Sie ja in einer<br />
der Gästewohnungen unserer Partnergenossenschaften<br />
ein ebenso attraktives<br />
wie preiswertes Reiseziel.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie<br />
eine besinnliche Weihnachtszeit und<br />
einen guten Start in ein gesundes Jahr<br />
2014.<br />
Ihr Henning Pohl<br />
Streifzug durch die<br />
vergangenen 120 Jahre<br />
GAS-RABATT<br />
Fast täglich müssen die Menschen lesen oder<br />
hören, dass irgendwelche Preise steigen<br />
oder steigen werden.<br />
Vor allem die Energiepreise stehen ganz vorn in<br />
dieser Liste. Kosten, gegen die man sich kaum<br />
wehren kann.<br />
Wohl dem, der Mieter oder Nutzer bei der<br />
<strong>Voerder</strong> Baugenossenschaft ist. <strong>Die</strong> <strong>Voerder</strong> hat<br />
mit ihrem Energielieferanten in weiser Voraussicht<br />
langfristig Verträge festgezurrt, die Mitgliedern<br />
und Mietern nun zu Gute kommen.<br />
Seite 12 bis 21<br />
Ein Licht in dunkler Jahreszeit…<br />
Frohe<br />
Hätt‘ einer auch fast mehr Verstand<br />
als die drei Weisen aus Morgenland<br />
und ließe sich dünken, er wär wohl nie,<br />
dem Sternlein nachgereist wie sie;<br />
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest<br />
seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,<br />
fällt auch auf sein verständig‘ Gesicht <strong>–</strong><br />
er mag es merken oder nicht <strong>–</strong><br />
ein freundlicher Strahl:<br />
Des Wundersternes von dazumal.<br />
Wilhelm Busch,1832-1908<br />
Weihnacht und<br />
ein gutes Neues<br />
Jahr<br />
Liebe Mitglieder,<br />
wir wünschen Ihnen und<br />
lien eine schöne restlich<br />
zeit, friedliche Weihnach<br />
einen guten Rutsch in ei<br />
lich gesundes, zufried<br />
glückliches Jahr 2014.<br />
Aufsichtsrat, Vorstand<br />
und Mitarbeiter<br />
Ihrer <strong>Voerder</strong> Baugenosse<br />
Mit einem Knopfdruck brachten Bürgermeister Wiggenhagen, Volker Rauleff und die Vorstände der <strong>Voerder</strong>, Henning Pohl und Ach<br />
(kleines Bild), Licht ins Dunkel der Vorweihnachtszeit. Traditionell wurde auf dem Grundstück am Hasperbacher Mietertreff wied<br />
Weihnachtsbaum aufgestellt. Dazu hatten das Team der <strong>Voerder</strong> und des TuS Haspetal gleich nebenan einen kleinen Weihnachtsma<br />
Dort gab es für die gut hundert Besucher Glühwein und Schnittchen, Bratwurst vom Grill, selbst gemachten Eierlikör und Kinderpun<br />
niert mit viel weihnachtlicher Musik, guter Laune und Adventstimmung. Zum dritten Mal trafen sich die Anwohner des Haspetals b<br />
„ihren“ Christbaum zu grüßen. Doris <strong>Die</strong>ster hatte einen solchen Lichterbaum vor drei Jahren bei Bürgermeister Wilhelm Wiggenha<br />
Der hatte die Idee gern aufgenommen und die <strong>Voerder</strong> Baugenossenschaft alles gleich neben dem „Fuchs Gustav“ umgesetzt <strong>–</strong> so a<br />
Jahr <strong>–</strong> sehr zur Freude der Anwohner.<br />
<strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019<br />
Auf vier Rädern für die Mitglieder unterw<br />
120 Jahre die <strong>Voerder</strong><br />
Tag der offenen Tür<br />
Wenn es sein muss, dann ist<br />
<strong>Voerder</strong> auch rund um die U<br />
Sie sichern nicht nur Wohnqu<br />
mitunter auch Hab, Gut und<br />
Ist irgendwo die Beleuchtung a<br />
eine Wasserleitung undicht ge<br />
müssen sie los. Und das geht na<br />
Bussen und Bahnen und auch z<br />
Arbeitsplätze in den Häusern u<br />
der <strong>Voerder</strong> nicht zu erreich<br />
brauchen sie ihr umfangreiches<br />
den Mitgliedern und Mietern d<br />
fen zu können.
2<br />
Auf ein Wort<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Mitglieder,<br />
liebe Leserinnen und Leser,<br />
Bilder sagen mehr als Worte <strong>–</strong> dieser Feststellung ist<br />
manchmal nichts hinzuzufügen. Wir sind sprachlos,<br />
überwältigt und sehr dankbar für das „Jahrhundertfest“,<br />
welches wir mit allen Mitarbeitern, Mitgliedern<br />
und Freunden im Juni feiern durften. Wir widmen diese<br />
Ausgabe dem 120-jährigen Bestehen unserer Genossenschaft<br />
und nehmen Sie mit auf einen Streifzug<br />
durch die letzten Jahrzehnte. Unser aktueller Meilenstein,<br />
der Neubau unserer Geschäftsstelle, soll einen<br />
Schwerpunkt in der nächsten Ausgabe in Form eines<br />
Bautagebuches bekommen.<br />
Doch jetzt heißt es zurücklehnen, Erinnerungen aufleben<br />
lassen und mit unseren Tipps für heiße Tage einen<br />
kühlen Kopf bewahren!<br />
An dieser Stelle danken wir unserem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
Volker Rauleff für seine hervorragende<br />
Tätigkeit und den großen Einsatz für eine<br />
intakte Gemeinschaft. Mit Erreichen des 70. Lebensjahres<br />
endete die Mitwirkung im Aufsichtsrat gemäß den<br />
Statuten. Als Freund und Mitglied der Genossenschaft<br />
wird uns der Träger des Friedenspreises noch lange erhalten<br />
bleiben.<br />
Wir wünschen Ralf Sondermann als seinem Nachfolger<br />
eine angenehme Amtszeit und freuen uns auf die Zusammenarbeit.<br />
Doch nun schwelgen wir zunächst noch in Nostalgie <strong>–</strong><br />
zumindest hier auf dem Papier.<br />
Dottai, Alexander 25<br />
Dziemballa, Siegfried 25<br />
Hilbert, Heinz 25<br />
Opalinski, Ewa 25<br />
Peter, Ute 25<br />
Schätz, Lisbeth 25<br />
Schmidt, Wladimir 25<br />
Sivakumar, Nagesu 25<br />
Solka, Angelika 25<br />
Störring, Klaus 25<br />
Stumpf, Bernd 25<br />
Wilkes, Marianne 25<br />
Wottschal, Philipp 25<br />
Fohlmeister, Doris 50<br />
Palemba, Helmut 50<br />
Schmitz, Wolfgang 50<br />
Sommer, Anneliese 50<br />
Westmeier, Annemarie 50<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Ihr Henning Pohl und Achim Spannagel<br />
Impressum<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>–</strong> Baugenossenschaft<br />
Ennepetal-Voerde eG<br />
Lohernockenstraße 28, 58256 Ennepetal<br />
Tel.: 02333 9682-0, Fax: 02333 9682-48<br />
Email: info@die-voerder.de<br />
Internet: www.die-voerder.de<br />
Verantwortlich: Achim Spannagel<br />
Redaktion: Kontext <strong>–</strong> Tanja Rösler-Reintjes,<br />
Email: kontextinfo@aol.com; www.kontext-trr.com<br />
Satz/Layout: DreaDesign <strong>–</strong> Andrea Höhne-Koehn,<br />
Email: dreadesign@gmx.de; www.dreadesign.de<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
So läuft‘s bei uns 3<br />
21.06.2019<br />
Tag der offenen Tür<br />
Wir feierten an der neuen Geschäftsstelle<br />
120 Jahre eine offene Tür<br />
Gefällt uns, der doppeldeutige Sinn zu unserem Fest<br />
am 21. Juni 2019, passt es doch naturgemäß besonders<br />
gut zu unserer Wohnungsbaugenossenschaft sich<br />
mit offenen Türen zu identifizieren.Doch das allein war<br />
natürlich nicht der Grund, ein großes Fest zu feiern.<br />
Hauptdarsteller in diesem Jahr waren zum einem das<br />
120-jährige Bestehen von die <strong>Voerder</strong> und die Einweihung<br />
unserer neuen Geschäftsstelle An der Voerde 2.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
4<br />
So läuft‘s bei uns<br />
21.06.2019<br />
Tag der offenen Tür<br />
Wir feierten an der neuen Geschäftsstelle<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
So läuft‘s bei uns 5<br />
Von der Resonanz waren wir überwältigt, von allen<br />
Helfern und Organisatoren beeindruckt, vom Wetter<br />
begeistert und vom Feedback gerührt. Unser Vorstand<br />
Henning Pohl findet passende Worte:<br />
„Es war ein wunderschönes Fest, was wir gemeinsam<br />
mit unseren Mietern, Freunden und Gästen feiern konnten.<br />
Das Interesse an der Geschäftsstelle hat uns sehr<br />
gefreut und die positiven Kommentare machen uns ein<br />
klein wenig stolz. Auch das tolle Wetter, die Musik und<br />
das abwechslungsreiche Essen haben dazu beigetragen,<br />
dass wir mit rund 500 Gästen bis in die frühen Abendstunden<br />
gefeiert haben. Für uns alle ein toller Erfolg und<br />
ein wunderschöner Tag.“<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
6<br />
Schon gewusst?<br />
die <strong>Voerder</strong> digital<br />
Unsere App ist inzwischen gut bekannt und viel genutzt.<br />
Auch auf weiteren sozialen Netzwerken sind wir vertreten.<br />
Hier noch einmal die QR-Codes für Android und Apple.<br />
Links zu den verschiedenen Onlineplattformen finden<br />
Sie auf unserer Homepage. Ausführliche Informationen<br />
zu unserem Unternehmen bieten Ihnen die Portale<br />
XING und LinkedIn.<br />
Um auch die zwischenmenschlichen Bande zu pflegen<br />
und die Interaktion mit Ihnen, liebe Mieter und Mitglieder,<br />
zu suchen, finden Sie uns ebenso auf facebook<br />
und jetzt auch neu auf Instagram.<br />
Hier informieren wir Sie regelmäßig über Fortschritte<br />
unserer Bauvorhaben, Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle<br />
und Termine des<br />
Vereins <strong>Voerder</strong> helfen<br />
<strong>Voerder</strong>n.<br />
Der direkte Kontakt mit<br />
Ihnen und der konstruktiven<br />
Austausch gefällt uns<br />
sehr gut und bringt neue<br />
Anregungen.<br />
XING:<br />
http://www.xing.com/companies/<br />
dievoerderbaugenossenschaft?sc_o=as_c<br />
LinkedIn:<br />
http://www.linkedin.com/<br />
company/18355704/<br />
facebook:<br />
www.facebook.com/dievoerder<br />
Instagram:<br />
https://www.instagram.com/<br />
die_voerder/<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
Ernährungstipps<br />
Coole Tipps bei Hitze<br />
Der Sommer ist da und Temperaturen über 30 Grad haben wir heuer schon erlebt. Das kann Kreislauf und Organismus<br />
belasten. Je wärmer es wird, desto kleiner ist zwar in der Regel der Appetit, doch wenn der Hunger dann<br />
kommt, was isst man bei Hitze am besten und wie kommt man gut durch diese Temperatutren? Hier einige Tipps.<br />
7<br />
Ganz wichtig:Trinken Sie viel<br />
Das wichtigste ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
mit bis zu 3 Litern am Tag; am besten in Form von Wasser,<br />
ungesüßten Früchte- oder Kräutertees, Saftschorlen<br />
mit geringem Saftanteil im Verhältnis 1:3; Sie sollten<br />
auf Alkohol verzichten. Bier, Wein & Co. enthalten<br />
wie Fruchtsäfte viel Zucker und können den Körper zudem<br />
entwässern. <strong>Die</strong>s gilt auch für Kaffee, dieser regt<br />
zusätzlich den Kreislauf zu sehr an, daher sollten Sie<br />
Tee den Vorzug geben. Man kann kaum zu viel trinken,<br />
überschüssige Flüssigkeit wird vom Körper einfach wieder<br />
ausgeschieden. Getränke sollten nicht zu kalt sein,<br />
der Körper müsste sie dann zunächst wieder erwärmen.<br />
Essen Sie scharf<br />
In heißen und exotischen Ländern sind Speisen meist<br />
scharf gewürzt. <strong>Die</strong>s kann beim Schwitzen helfen; Chili<br />
oder Ingwer wirken zudem entzündungshemmend.<br />
Wer gerne scharf isst, ist also im Vorteil. Kochen Sie ein<br />
fruchtig-scharfes Curry, würzen Sie Ihr Grillgut scharf,<br />
verwenden Sie Kräuter oder genießen Sie eine pikante<br />
kalte Gemüsesuppe. Salz hat eher eine negative Wirkung,<br />
da es zu viel Wasser im Körper bindet.<br />
Meiden Sie Fettiges<br />
Schwere Kost wie Schnitzel, Haxen oder fettige Braten<br />
belasten unseren Körper im Sommer besonders schwer,<br />
da sie sehr schwer verdaulich sind. Nehmen Sie sich ein<br />
Vorbild an der mediterranen Küche und setzen Sie auf<br />
Obst, Gemüse, Salat und leichtverdauliche Speisen.<br />
Nehmen Sie nicht zu große Mahlzeiten ein<br />
Essen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten als drei<br />
große Hauptmahlzeiten. So kann der Körper die Lebensmittel<br />
und kleinen Portionen leichter verdauen.<br />
Ein leichter Salat oder Obst reicht mittags aus, zudem<br />
liefern Gemüse und Obst jede Menge Mineralstoffe, die<br />
wir durch Schwitzen verlieren. Fettiges Essen vor dem<br />
Schlafengehen kann zusätzlich den Schlaf behindern.<br />
Achtung vor Samonellen!<br />
Fleisch, Eier- und Milchspeisen, Sprossen, aber auch<br />
Fisch sollten nie ungekühlt sein, da sonst Samonellengefahr<br />
droht. Achten Sie auf die Kühlkette: Transportieren<br />
Sie Ihre Einkäufe am besten in einer Kühltasche<br />
und legen Sie sie zu Hause unverzüglich in den Kühlschrank<br />
oder in das Gefrierfach.<br />
Spain meets Italy<br />
Gazpacho auf italienische Art<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
1 1/2 kg Tomate, reif<br />
3 Knoblauchzehen<br />
2 kleine Schalotten<br />
Meersalz<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
1/4 Jalapeño-Chilischote<br />
2 EL Aceto Balsamico<br />
1 EL Rotweinessig<br />
2 EL Olivenöl<br />
je 150 g Kirschtomaten rot & gelb<br />
120 g Salatgurke, 1 kleine Avocado<br />
1 Handvoll Basilikum, 250 g Mini-Mozarellakugeln<br />
Zubereitung<br />
Tomaten waschen, halbieren und grob würfeln.<br />
Knoblauch und Scharlotten schälen, würfeln. Chilischote<br />
waschen, putzen und hacken. Alles mit 1 TL<br />
Salz im Mixer fein zerkleinern.<br />
Mischung durch ein nicht zu feines Sieb in eine<br />
Schüssel passieren, es sollte ca. 800 ml Flüssigkeit<br />
ergeben. Bei Bedarf noch etwas Wasser oder weiteren<br />
Tomatensaft zufügen.<br />
Beide Essige, Pfeffer und Olivenöl unterrühren, die<br />
Gazpacho mindestens 3 Stunden kühl stellen.<br />
Inzwischen Kirschtomaten waschen, halbieren,<br />
Gurke schälen, entkernen und klein würfeln. Avocado<br />
halbieren, vom Kern befreien, schälen und ebenfalls<br />
klein würfeln. Kirschtomaten, Gurken- und<br />
Avocadowürfel untermischen und die kalte Suppe<br />
mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.<br />
<strong>Die</strong> Gazpacho in Schalen oder tiefe Teller verteilen,<br />
Mozzarellakugeln und Basilikumblätter darauf<br />
streuen, alles mit Olivenöl beträufeln und servieren.<br />
Tipp: Wenn es schön kühl sein soll, einige Eiswürfel<br />
unterrühren.<br />
Quelle: bojongourmet.com / Foto: DreaDesign<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
8<br />
Schon gewusst?<br />
Der demokratische Aubau einer Genossenschat<br />
Direkte Demokratie innerhalb einer Genossenschaft<br />
Unabhä ngig von der Summe der gezeichneten Anteile verfü gt jedes Genossenschaftsmitglied ü ber eine gleichberechtigte<br />
Stimme. Wichtigstes Organ der Genossenschaft ist deshalb die Mitgliederversammlung <strong>–</strong> hier wird ü ber<br />
die Grundsä tze der Geschä ftspolitik entschieden. Hierbei handelt es sich um direkte Demokratie.<br />
<strong>Die</strong> Mitglieder- bzw. Generalversammlung<br />
Da in mitgliederstarken Genossenschaften<br />
die potenzielle Teilnehmerzahl den Rahmen<br />
sprengen wü rde, wird dort die indirekte Demokratie<br />
(reprä sentative Demokratie) praktiziert:<br />
<strong>Die</strong> Mitgliederversammlung wird durch<br />
eine Vertreterversammlung ersetzt, in der die<br />
von den Mitgliedern gewä hlten Vertreter die<br />
Meinung aller zu Gehö r bringen.<br />
Neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat ist<br />
die Mitgliederversammlung eines der drei gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Organe von Wohnungsgenossenschaften.<br />
Sie wird auch als Generalversammlung<br />
bezeichnet.<br />
Zu ihren Aufgaben gehö ren u.a. die<br />
Satzungsä nderung, die Genehmigung von Jahresabschluss<br />
und Verteilung von Gewinn und<br />
Verlust sowie die Entlastung des Vorstandes.<br />
Außerdem wä hlt sie den Aufsichtsrat, der aus<br />
mindestens drei Mitgliedern besteht.<br />
<strong>Die</strong> Einberufung der Generalversammlung<br />
erfolgt durch den Vorstand. Bei Wahlen und<br />
Beschlü ssen gilt das Mehrheitsstimmrecht.<br />
In grö ßeren Genossenschaften mit mehr als<br />
1500 Mitgliedern kann die Generalversammlung<br />
aus gewä hlten Vertretern der Mitglieder<br />
bestehen (Vertreterversammlung).<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
Aktuelles<br />
Generalversammlung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Voerder</strong> ist im Jubiläumsjahr auf Kurs<br />
9<br />
<strong>Die</strong> <strong>Voerder</strong> feiert in diesem Jahr ihr 120-jähriges Bestehen.<br />
Alle Redner gingen in der Generalversammlung,<br />
die am 26.06. in unserer neuen Geschäftsstelle stattfand,<br />
in ihren Redebeiträgen auf dieses besondere Ereignis<br />
ein.<br />
Daneben ging es natürlich auch um Zahlen:<br />
Wirtschaftlich war 2018 ein erfolgreiches Jahr: Das<br />
Geschäftsjahr schloss mit einem Bilanzgewinn von<br />
444.058,54 €. <strong>Die</strong> Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung<br />
sind gegenüber dem Vorjahr um rund<br />
250.000,00 € gestiegen. <strong>Die</strong> Eigenkapitalquote beträgt<br />
46,38%.<br />
<strong>Die</strong>se erfreuliche Entwicklung ermöglicht auch in diesem<br />
Jahr eine Ausschüttung an die Mitglieder in Höhe<br />
von 4% auf die dividendenberechtigten Geschäftsausgaben<br />
zum Stichtag 1.1.2018; insgesamt 58.128,00€.<br />
<strong>Die</strong> Herren Hirsch und Sondermann wurden in den<br />
Aufsichtsrat gewählt.<br />
Der verabschiedete Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Volker Rauleff<br />
(links) ...<br />
Groß verabschiedet wurde der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
Volker Rauleff, der wegen des Erreichens der Altersgrenze<br />
aus dem Gremium ausschied. Er gehörte 28<br />
Jahre dem Aufsichtsrat an, davon 15 als Vorsitzender.<br />
Er prägte das Bild der Genossenschaft und war an dem<br />
Erfolg und der Entwicklung der <strong>Voerder</strong> maßgeblich<br />
beteiligt. Wir danken ihm für seinen Einsatz und wünschen<br />
ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.<br />
... und sein Nachfolger im<br />
Amt Ralf Sondermann<br />
(rechts) bei der Generalversammlung.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
10<br />
Aktuelles<br />
Wechsel im Aufsichtsrat<br />
Volker Rauleff verabschiedet sich, Ralf Sondermann folgt ihm nach<br />
Im Sommer verabschiedet sich Volker Rauleff nach 28 Jahren aus dem Aufsichtsrat unserer Baugenossenschaft.<br />
Zum Abschied stellte er sich den Fragen unserer Redakteurin:<br />
Herr Rauleff, was werden Sie am meisten vermissen?<br />
Ganz klar: unsere Mittwochsrunde. Der Vorstand und<br />
ich haben uns jeden Mittwoch getroffen und in einer<br />
Gesprächsrunde<br />
„gebrainstormt“.<br />
Viele gute Ideen<br />
wurden dabei<br />
geboren, die<br />
alle Beteiligten<br />
weiter gebracht<br />
haben. Außerdem<br />
habe ich<br />
diesen Jour fix<br />
gerne zum Anlass<br />
genommen,<br />
die Belegschaft<br />
zu begüßen und<br />
mit Mitarbeitern<br />
zu plaudern. Dabei<br />
bekam ich<br />
immer ein Gefühl<br />
für die Stimmung<br />
im Haus<br />
und das Miteinander.<br />
Was waren Ihre größen Erfolge?<br />
Generell, dass wir eine mieterfreundliche Genossenschaft<br />
bilden, die sich als <strong>Die</strong>nstleister versteht. Aus guten<br />
Kontakten zu den zuständigen Handwerkern und<br />
daraus resultierenden schnellen Reparaturen wissen<br />
unsere Mieter, dass sie sich auf die Genossenschaft verlassen<br />
können. Aber das ist nur<br />
die eine Seite, wer mich kennt,<br />
der weiß, dass mir die sozialen<br />
Belange besonders am Herzen<br />
liegen. So habe ich mich dafür<br />
eingesetzt, Strukturen zu schaffen,<br />
die es unseren Mietern ermöglichen<br />
so lange wie möglich<br />
selbständig in ihren Wohnungen<br />
zu bleiben. Durch unseren<br />
Nachbarschaftshilfeverein „<strong>Voerder</strong><br />
helfen <strong>Voerder</strong>n“ haben<br />
wir das Zusammenleben weiter<br />
nach vorne gebracht. Unsere<br />
Mitglieder sind so viel mehr als<br />
Mieter.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019<br />
Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger, Herrn Sondermann?<br />
In erster Linie ein gutes Verhältnis zu Vorstand und<br />
Aufsichtsrat und dass das Wohl der Mieter immer<br />
wichtigster Faktor bleibt, OHNE jedoch die Wirtschaftlichkeit<br />
zu vergessen. Kurz gesagt: Wohnen zu angemessenen<br />
Preisen zu erhalten und die Qualitätsstandards<br />
mindestens beizubehalten.<br />
Was werden die Meilensteine für die nächsten 20 Jahre<br />
für eine Genossenschaft?<br />
Ich denke da zunächst an die allgemeine Veränderung<br />
unserer Gesellschaft. So nützlich der digitale Fortschritt<br />
auch ist, und Vorteile für unsere Mieter bringt, so wichtig<br />
ist es aber auch die Gemeinschaft zu stärken. Sich<br />
untereinander zu helfen und in gemeinschaftlicher Eigeninitiative<br />
Dinge zu bewegen, das sind die Aufgaben<br />
der nächsten Jahre. Klingt vielleicht gegensätzlich, ist<br />
aber in meinen Augen die Herausforderung unserer<br />
Zeit.<br />
Was fangen Sie mit der gewonnen Freizeit an?<br />
Langweilig wird mir nicht. Natürlich verbringe ich sehr<br />
gerne Zeit mit meiner Familie und ich werde mich sicher<br />
nicht in den anderen Gremien, denen ich angehöre,<br />
verstecken. Ich werde weiter für die Bürger da sein<br />
und bleibe gerne für die Mitglieder und Mieter Zuhörer<br />
<strong>–</strong> und, falls gewünscht, Akteur. Aufsichtsrat hin oder<br />
her, über eins werde ich mich immer freuen: Für die<br />
Bürger da zu sein und mich für sie einzusetzen. Träfe<br />
der unwahrscheinliche Fall einer Langeweile doch einmal<br />
ein, wüsste ich genau, was zu tun wäre: ich werde<br />
der Genossenschaft einen Besuch abstatten.
Aktuelles<br />
Auch der neue Vorsitzende hat sich gerne den Fragen unserer Redakteurin<br />
gestellt. Werfen wir also gemeinsam einen Blick in die Zukunft.<br />
11<br />
Herr Sondermann, was schätzen Sie an der Ist-Situation und<br />
welche Maßnahmen werden von Ihnen weitergeführt?<br />
Ich bin ein Freund der Kontinuität, andererseits steht fest:<br />
Zeitgeist muss verändern. Bestes Beispiel hierfür ist die<br />
neue Geschäftsstelle, sicherlich ein Meilenstein der Entwicklung.<br />
Zentralisierung, Modernisierung und hervorragende<br />
Arbeitsbedingungen sind damit geschaffen und<br />
das Feedback der Mitarbeiter auf die neue Umgebung ist<br />
eindeutig: es wird gerne gearbeitet. Vor allem die hellen<br />
großzügigen Räumlichkeiten und der technische Fortschritt<br />
werden hier genannt.<br />
Was unsere Objekte betrifft, möchte ich besonders die über-<br />
schaubare Leerstandsquote erwähnen. <strong>Die</strong>se lässt sich auf<br />
regelmäßige Renovierungen und Sanierungen zurückführen<br />
und der Tatsache, dass wir für die Vermietung gute Mitarbeiter<br />
haben. <strong>Die</strong>s ist natürlich in unser aller Sinne, dass diese Maßnahmen<br />
auch weiterhin Priorität haben. Es muss gerne bei uns gewohnt<br />
werden.<br />
Das nächste große Projekt dürfte<br />
die Realisierung der Kindertagesstätte<br />
ein. Ich werde mit allen<br />
am Projekt Beteiligten in regem<br />
Gedankenaustausch stehen und<br />
freue mich auf diese neuen Aufgaben.<br />
Welche persönliche Note bringen Sie in die Zusammenarbeit<br />
mit Vorstand und Mitgliedern und was werden<br />
die ersten Amtshandlungen sein?<br />
Zunächst möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass<br />
mein Vorgänger auf hervorragende Weise den Kontakt<br />
zum Vorstand gesucht und gepflegt hat. Er war immer<br />
ganz nah am Menschen. Volker Rauleff ist keinesfalls<br />
vergessen und ich lege größten Wert auf seinen Rat<br />
und eine weitere Zusammenarbeit.<br />
Erste Amtshandlungen lassen nicht lange auf sich warten:<br />
Ich werde auf meine Art die Nähe zum Vorstand<br />
suchen und bin sicher, dass wir gemeinsam große Projekte<br />
voranbringen. Der Vorstand hat in den vergangenen<br />
Jahren bewiesen, dass er weiß, was er tut und ich<br />
freue mich, ihn in Zukunft dabei zu begleiten.<br />
Ein Ziel der Genossenschaft soll es<br />
sein, den Altersdurchschnitt der<br />
Mieter zu senken. Was sollen die<br />
Entscheider unternehmen, um<br />
junge Menschen als Zielgruppe zu<br />
erreichen?<br />
Das, was wir schon seit einiger Zeit<br />
machen: die Ansprache zunehmend über Social Media<br />
Kanäle betreiben. Unsere Internetseite lädt zur Orientierung<br />
ein. Interessierte können sich dort grundlegend<br />
informieren und kommen sehr gut vorbereitet in weiterführende<br />
Gespräche mit unseren Mitarbeitern. A<br />
und O ist natürlich auch hier, dass unsere Objekte modern,<br />
einladend und innovativ gestaltet sind.<br />
Wir wünschen Ralf Sondermann viel Erfolg und Spaß<br />
an der Tätigkeit im neuen Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der <strong>Voerder</strong>.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
12<br />
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
Aus der Festschrit 1899 - 1918<br />
Voerde zur Jahrhundertwende, Blick auf die heutige Lindenstraße.<br />
Ende des 19. Jahrhunderts war Voerde ein bedeutendes Zentrum der Eisen- und Stahlindustrie, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt<br />
und eines der größten Handelszentren der Grafschaft Mark.<br />
Der daraus resultierende Bedarf an Arbeitskräften führte zu einem starken Anstieg der Bevölkerung und einer<br />
dichteren Besiedelung der Ortsteile. <strong>Die</strong> Wohnverhältnisse waren dabei sehr bescheiden und die hygienischen Bedingungen<br />
alles andere als gesundheitsförderlich.<br />
In dieser Situation rief der damalige Amtmann des<br />
Amtes Voerde, Karl Gutjahr, in einer Zeitungsanzeige<br />
zur Gründung eines ”Spar- und Bauvereins” auf. Derartige<br />
Vereine gab es bereits in den umliegenden Städten<br />
wie Witten, Langerfeld, Gevelsberg und Schwelm und<br />
auch in Milspe wurde ein genossenschaftlich orientierter<br />
Selbsthilfeverein gegründet.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019<br />
Daraufhin trafen sich am 22. Januar 1899 im Lokal der<br />
Gaststätte Wächter (heute das Gebäude der Deutschen<br />
Bank in Voerde) neun Bürger mit dem Ziel, ”billige und<br />
gesunde Wohnungen für unsere Arbeiter zu errichten”.<br />
In den folgenden Monaten kamen weitere Interessierte<br />
zu den Sitzungen und nach mehreren Treffen, in denen<br />
verschiedene Satzungsfragen diskutiert wurden, unterschrieben<br />
dann am 23.07.1998 in der Gründungsversammlung<br />
65 Mitglieder die Gründungssatzung.<br />
Dabei scheinen soziale Unterschiede keine große Rolle<br />
gespielt zu haben. So finden sich unter den Gründungsmitgliedern<br />
Fabrikarbeiter, Landwirte, Angehörige der<br />
verschiedensten metallverarbeitenden Berufe, aber<br />
auch so bekannte Unternehmer wie Ischebeck und Bilstein.<br />
Bereits ein Jahr später konnte an der Steinnockenstraße<br />
vom Bäckermeister Voß ein Grundstück erworben<br />
werden, kurz darauf wurde mit der Errichtung der ersten<br />
Häuser begonnen.<br />
<strong>Die</strong> Mitgliederzahl stieg im Lauf der Jahre nur langsam<br />
an, auch der Bedarf an Wohnungen war um 1910 erst<br />
einmal gedeckt. Das läßt jedoch nicht darauf schlie-
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
13<br />
ßen, daß die Versorgung mit Wohnungen ausreichend<br />
war; vielmehr ließ die wirtschaftliche Situation der<br />
meisten Mitglieder die Anmietung einer eigenen Wohnung<br />
nicht zu.<br />
Schon damals gab es Klagen über die immer strenger<br />
werdenden baupolizeilichen Vorschriften, die das Bauen<br />
teuer machten und eine Überbelegung der bestehenden<br />
Wohnungen zur Folge hatten.<br />
So wohnen nicht nur mehrere Mitglieder einer Familie<br />
in einem Raum. In einigen Fällen konnte der Vorstand<br />
bei Wohnungsbegehungen auch feststellen, daß Betten<br />
stundenweise an sogenannte Schlafgänger vermietet<br />
werden.<br />
Aber auch die Genossenschaft ist zurückhaltend bei<br />
der Vergabe von Wohnungen. Um nur an Mitglieder<br />
vermieten zu müssen, die den Vorstellungen des Vorstandes<br />
von Ordnungsliebe und pfleglichem Umgang<br />
mit dem Gemeinschaftseigentum entsprechen, werden<br />
geplante Neubauten zurückgestellt. Auch die Planung<br />
von Einfamilienhäusern, die für ein bestimmtes<br />
Mitglied errichtet und dann an dieses verkauft werden,<br />
führt wegen geringer Nachfrage kaum zu konkreten<br />
Projekten.<br />
Der erste Weltkrieg schließlich führte zu einer weiteren<br />
Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation durch<br />
Mietausfälle und Kriegsbeihilfen.<br />
Das erste Haus der Genossenschaft aus dem Jahr 1901 (Foto aus 1970)<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
14<br />
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
Aus der Festschrit 1918 - 1945<br />
Nach dem Ende des Krieges besserte sich die wirtschaftliche Lage in Voerde nicht. Vielen Firmen, die weltweite Geschäftsbeziehungen<br />
hatten, brachen die Märkte weg. <strong>Die</strong> Steuerschätzungen und damit auch die Haupteinnahmequellen<br />
der Stadt wurden so ungenau, daß auf die Erstellung eines Haushaltsplanes zunächst ganz verzichtet<br />
wurde.<br />
Auch die allgemeine Versorgung der Bevölkerung leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges, die Versorgung<br />
mit Lebensmitteln, insbesondere Milch und Kartoffeln, sowie die Kohlenversorgung sind rationiert, die Wohnungsnot<br />
ist groß.<br />
Durch die Besetzung des<br />
Ruhrgebietes durch die<br />
Alliierten werden weitere<br />
Absatzmärkte der heimischen<br />
Industrie- und<br />
Gewerbebetriebe beeinträchtigt.<br />
Kurz gesagt,<br />
sind die ”goldenen Zwanziger”<br />
an Voerde, wie an<br />
den meisten ländlichen<br />
Regionen, schlicht vorbeigezogen.<br />
Trotz dieser Schwierigkeiten<br />
schafft es die Genossenschaft,<br />
weitere Häuser<br />
an der Steinnocken- und<br />
Hinnenberger Straße zu<br />
errichten, bevor die Inflation<br />
eine weitere Bautätigkeit<br />
wieder unmöglich<br />
macht.<br />
Erst in den Jahren ab 1928<br />
ist wieder eine nennenswerte<br />
Neubautätigkeit<br />
möglich.<br />
Durch die stark steigende<br />
Arbeitslosigkeit und<br />
die damit verbundene<br />
wirtschaftliche Schwäche<br />
der Mitglieder steigen jedoch<br />
auch die Mietausfälle.<br />
Zwar versucht der<br />
Vorstand in persönlichen<br />
Gesprächen mit den betroffenen<br />
Mitgliedern, die<br />
Rückstände einzuziehen,<br />
doch gelingt dies nur unzureichend.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
15<br />
In der Folge verschärft sich die wirtschaftlich schwierige<br />
Situation noch, da auch der Kreis zugesagte Finanzmittel<br />
nicht auszahlt; die Genossenschaft gerät an die<br />
Grenze zur Zahlungsunfähigkeit.<br />
Doch letztlich gelingt es, auch diese Lage zu meistern<br />
und die Genossenschaft bezieht in der Schillerstraße 6<br />
(heute Breslauer Platz 20) die erste eigene Geschäftsstelle.<br />
Von hier aus werden zu diesem Zeitpunkt 20<br />
Häuser mit insgesamt 54 Wohnungen verwaltet.<br />
In den folgenden Jahren bis zum Beginn des zweiten<br />
Weltkrieges wird der Bestand auf 158 Wohnungen gesteigert.<br />
<strong>Die</strong>s geschieht überwiegend durch den Ankauf<br />
von bereits bestehenden Gebäuden von der Stadt;<br />
eigene Baumaßnahmen werden nur in geringer Anzahl<br />
durchgeführt.<br />
Zu den hervorzuhebenden Baumaßnahmen gehören<br />
auch die zur damaligen Zeit stark geförderten “Siedlerstellen”,<br />
also kleine Einfamilienhäuser mit einem<br />
Grundstück, das ausreichend groß ist, um eine eigene<br />
Zusatzversorgung durch Obst- und Gemüseanbau oder<br />
Kleinviehhaltung sicherzustellen. Hier errichtet die Genossenschaft<br />
zum Beispiel am Meininghauser Weg 34<br />
Häuser der Siedlung “Sonneneck”.<br />
Schließlich macht der Krieg alle weiteren geplanten<br />
Vorhaben unmöglich. Auch wenn Voerde im Unterschied<br />
zu den Nachbargemeinden von Schäden weitgehend<br />
verschont blieb, wurde das tägliche Leben<br />
von Lebensmittelknappheit, Wohnungsnot durch die<br />
Unterbringung von ausgebombten Flüchtlingen und<br />
Zwangsarbeitern und den Schikanen der Nationalsozialisten<br />
bestimmt.<br />
Häuser der Siedlung “Sonneneck” am Meininghauser Weg 34.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
16<br />
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
Aus der Festschrit 1945 - 1989<br />
Nach dem Ende des Krieges wird in Voerde ein Lager<br />
für die Unterbringung ausländischer Kriegsgefangener<br />
und verschleppter Personen eingerichtet; der gesamte<br />
Ort wird beschlagnahmt und die Bewohner müssen<br />
ihre Häuser verlassen. Erst 1948 werden die Häuser der<br />
Genossenschaft, die durch die Besetzungen stark beschädigt<br />
sind, wieder in den eigenen Bestand übernommen.<br />
<strong>Die</strong> Wiederherstellung gestaltet sich schwierig, da<br />
Baumaterial knapp und oft nur gegen Naturalien zu<br />
bekommen ist. Dennoch werden kurzfristig 35 Wohnungen<br />
wiederhergestellt, von denen allerdings 1/3<br />
an Bergbauumsiedler zur Verfügung gestellt werden<br />
mußten.<br />
<strong>Die</strong> Wohnungssituation bleibt weiterhin sehr angespannt:<br />
Auch wenn versucht wird, durch den Ausbau<br />
von Bodenzimmern zum Beispiel in der damaligen<br />
Schillerstraße mit einfachsten Mitteln preiswerten<br />
Wohnraum zu schaffen, werden doch regelmäßig Kostgänger<br />
in die Familien aufgenommen, für die ein Untermietzuschlag<br />
von 1,50 DM / Monat gezahlt werden<br />
muß.<br />
Mai 1962 - Betriebsausflug - Mitarbeiter, Vorstand, AR-Mitglieder<br />
und Architekten von damals.<br />
Bei Neubaumaßnahmen sind die beteiligten Firmen,<br />
aber auch die künftigen Mieter aufgefordert, durch<br />
Baukostenzuschüsse oder die Beschaffung von zinslosen<br />
Darlehen die Baudurchführung sicherzustellen.<br />
Auch die Stadt beteiligt sich durch zinslose Darlehen<br />
am Wiederaufbau.<br />
Allerdings wird auch der Komfort für die Mieter nicht<br />
vergessen: So wird bei Neubauten von Fall zu Fall beschlossen,<br />
elektrische oder auch motorgetriebene<br />
Waschmaschinen anzuschaffen.<br />
In den folgenden Jahren beginnt die Bautätigkeit dann<br />
zu ”explodieren”. Mit der Erschließung des Loherfeldes<br />
und Teilen von Hasperbach werden neue Gebiete gewonnen,<br />
in denen zunächst hauptsächlich Siedlungshäuser,<br />
aber auch Umsiedlerhäuser in Schlichtbauweise<br />
oder ein Beamtenwohnhaus errichtet werden.<br />
Schließlich werden Anfang der 50er Jahre 100 bis 150<br />
Einheiten pro Jahr fertiggestellt; die heutigen “Kerngebiete”<br />
der Genossenschaft wie der “Breslauer Platz”,<br />
“Königsberger” und “Boesebecker Straße” entstehen.<br />
Aber selbst diese gewaltige Anstrengung reicht nicht<br />
aus, der großen Wohnungsnot Herr zu werden.<br />
So stehen nicht nur die langjährigen Mitglieder auf den<br />
Wartelisten, sondern auch viele Ostflüchtlinge müssen<br />
mit Wohnungen versorgt werden. <strong>Die</strong> hierfür vorgesehenen<br />
Häuser werden bereits so geplant, daß aus den<br />
einzelnen Zimmern, in denen eine Familie untergebracht<br />
wird, später Wohnungen zusammengelegt werden<br />
können.<br />
Mühlenstraße 4 im Jahr 1969.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019<br />
Auch wenn es gelegentlich Spannungen zwischen ”Alt-
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
17<br />
Hagener Str. 162a/164a (1962).<br />
Boesebecker Str. 12 - 18 (Bj.1956).<br />
mitgliedern” und Flüchtlingsfamilien gibt, gelingt es<br />
angesichts der überall herrschenden Not der Genossenschaft<br />
doch, mit vereinten Kräften die Baumaßnahmen<br />
zur Zufriedenheit der Mitglieder durchzuführen.<br />
Anfang der 60er Jahre konnte dann im neu erschlossenen<br />
Baugebiet der Hangstraße die 1000. Wohnung<br />
übergeben werden. Das glückliche Mitglied wurde dabei<br />
unter mehreren Bewerbern für dieses Haus ausgelost.<br />
Zwischenzeitlich wurde auch überlegt, keine neuen<br />
Mitglieder mehr aufzunehmen, da die Wartezeit für<br />
eine Wohnung immer noch fünf bis sechs Jahre betrug.<br />
Allerdings wurde diese Idee dann verworfen, und<br />
die Genossenschaft nahm die Wartelisten als Anreiz,<br />
möglichst viele Wohnungen fertigzustellen. <strong>Die</strong>ses Ziel<br />
wurde mit der Erschließung der großen Baugebiete am<br />
Röthelteich und in der Bach- und Mühlenstraße in Hasperbach<br />
schließlich auch erreicht, die größten Engpässe<br />
in der Wohnraumversorgung waren behoben.<br />
Um den gestiegenen Verwaltungsaufwand noch bewältigen<br />
zu können, mußten im Lauf der Jahre immer<br />
mehr Mitarbeiter eingestellt werden. <strong>Die</strong>s führte dazu,<br />
daß die alte Geschäftsstelle, die ja nur aus zusammengelegten<br />
Wohnungen bestand, aus allen Nähten platzte;<br />
selbst die Küche wurde als Büro genutzt und die<br />
Wohnungssuchenden standen im Flur. Um diesen Zustand<br />
zu beenden, wurde schließlich ein eigenes Verwaltungsgebäude<br />
errichtet, das 1973 bezogen werden<br />
konnte.<br />
Ungefähr zwischen Ende der 70er bis Ende der 80er<br />
Jahre trat ein Wandel in den Betätigungsfeldern der<br />
Genossenschaft ein. <strong>Die</strong> Neubautätigkeit spielte nicht<br />
mehr die entscheidende Rolle, nur noch ausgewählte<br />
Projekte wie die “Bergstraße” wurden in Angriff genommen.<br />
Angesichts der abnehmenden Nachfrage nach Wohnraum<br />
und der großen Leerstandsproblematik Mitte der<br />
80er Jahre flossen die öffentlichen Mittel immer spärlicher;<br />
die Kostenmiete freifinanzierter Wohnungen war<br />
jedoch für die Wenigsten tragbar.<br />
<strong>Die</strong>s führte zu einem fast vollständigen Erliegen der<br />
Neubautätigkeit.<br />
Röthelteich 7/9 (1972).<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
18<br />
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
Aus der Festschrit 1990 - heute<br />
Der Sturz der kommunistischen Regime in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, der Fall der Mauer und die verstärkte<br />
Rückkehr von Aussiedlern, aber auch die hohe Arbeitslosigkeit und sinkende Einkommen prägen den Beginn<br />
der 90er Jahre, die Aufhebung des Gemeinnützigkeitsgesetzes ändert die politischen Rahmenbedingungen<br />
für die Wohnungsunternehmen. <strong>Die</strong>ses spiegelt sich auch im Leben der Genossenschaft wider.<br />
<strong>Die</strong> Zeit der Wohnungsleerstände ist längst vergessen;<br />
dafür steigt die Nachfrage insbesondere nach preiswertem<br />
Wohnraum deutlich an. <strong>Die</strong>s beschert der Genossenschaft<br />
viele neue Mitglieder, da unsere Mieten doch<br />
erheblich unter denen auf dem freien Markt liegen.<br />
Auch das lebenslange Wohnrecht, das Genossenschaftsmitglieder<br />
genießen, mag für viele Neubürger<br />
ein Anreiz gewesen sein, sich gerade bei der Genossenschaft<br />
um eine Wohnung zu bemühen.<br />
Allerdings werden überwiegend preiswerte Wohnungen<br />
gesucht, die sich im Zuge von Neubauten wegen<br />
der hohen Grundstücks- und Baukosten nicht so einfach<br />
schaffen lassen.<br />
Deshalb ist die Genossenschaft nach Wiederaufbau<br />
und Neubau in dieser Zeit dazu übergegengen, zum<br />
Beispiel durch Dachgeschoßausbauten neue Wohnungen<br />
zu schaffen oder vorhandene zu vergrößern.<br />
So lassen sich relativ preiswert moderne, zeitgemäß<br />
geschnittene und technisch hochwertige “Neubauwohnungen”<br />
schaffen. Und auch die Miete bleibt noch<br />
bezahlbar, da kein neues Grundstück gekauft werden<br />
muß.<br />
Gutjahrstraße - Vorbereitungen für Balkonerstanbauten.<br />
Heute ist die Nachfrage der Wohnungssuchenden<br />
vielfältiger geworden, die Ansprüche sind gestiegen.<br />
Wohnte früher eine Familie mit zwei Kindern in einer<br />
2 ½ -Raum Wohnung, so interessieren sich heute auch<br />
Alleinstehende hierfür. Wohnungen ohne Heizung<br />
oder zeitgemäßes Bad sind immer weniger gefragt.<br />
<strong>Die</strong>se Änderungen im Wohnverhalten der Mitglieder<br />
stellt die Genossenschaft vor neue Herausforderungen.<br />
So gewinnen Instandhaltung und grundlegende Modernisierung<br />
einen immer höheren Stellenwert in der<br />
Arbeit der Genossenschaft. Im Zuge von grundlegenden<br />
Modernisierungsmaßmahmen werden jetzt Heizungen<br />
nachgerüstet, Wärmedämmung aufgebracht,<br />
Haustüren und Fenster an die modernen technischen<br />
Möglichkeiten angepaßt, Dächer neu gedeckt und Außenanlagen<br />
umgestaltet.<br />
Hinzu kommt, daß in den Zeiten der großen Wohnungsnot<br />
nach dem Krieg die Gebäude unter ganz anderen<br />
Voraussetzungen geplant und gebaut wurden,<br />
als dies heutzutage üblich ist. Wichtig war die Schaf-<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019<br />
fung preiswerten Wohnraums, Komfort in der Ausstattung<br />
eher nebensächlich.<br />
Um den heutigen Bedürfnissen nach individuell zugeschnittenen<br />
Wohnungen nachzukommen, werden<br />
neben- oder übereinander liegende Kleinwohnungen<br />
zusammengelegt, werden Dachgeschosse ausgebaut<br />
und Zwischenwände entfernt, um größere Räume zu<br />
erhalten.
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
19<br />
Auch die steigende Zahl von Autos in unseren Wohngebieten<br />
zeigt den wirtschaftlichen Aufschwung der<br />
vergangenen Jahrzehnte. Sie bedeuten jedoch gleichzeitig<br />
ein oft mühevolles Suchen nach einem geeigneten<br />
Parkplatz, denn früher wurden die Straßen enger<br />
gebaut, rechnete niemand mit Zweit- oder gar Drittwagen.<br />
Hier hilft die Genossenschaft mit der verstärkten Errichtung<br />
von Garagen und Stellplätzen, wo immer<br />
dieses ohne allzu große Eingriffe in die vorhandenen<br />
Grünflächen möglich ist.<br />
All diese Maßnahmen verdeutlichen, welch hohen<br />
Stellenwert Bestandspflege und Werterhaltung für die<br />
Genossenschaft inzwischen besitzen.<br />
Fassadenreinigung an der Mühlenstraße.<br />
Nach dem Wegfall der Gemeinnützigkeit 1989 wird die<br />
<strong>Voerder</strong> Wohnungsbaugesellschaft mbH als 100%ige<br />
Tochter der Genossenschaft gegründet. Durch sie werden<br />
in den folgenden Jahren Eigentumswohnungen<br />
und Einfamilienhäuser errichtet oder ganze Wohnanlagen<br />
verwaltet.<br />
Wir gehen davon aus, daß das Bauträgergeschäft auch<br />
in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil unserer Aktivitäten<br />
sein wird. So kann nämlich auch den Mitgliedern<br />
(aber auch anderen Interessierten) die Wohneigentum<br />
erwerben wollen, geholfen werden; die genossenschaftliche<br />
Verbundenheit soll auch über die Nutzung<br />
einer Genossenschaftswohnung hinaus erhalten bleiben.<br />
Doch künftig wird das Anbieten von Wohnungen allein<br />
nicht mehr ausreichen, um die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Mitglieder an “Ihre” Genossenschaft zu erfüllen<br />
Zukünftig wird es immer mehr darauf ankommen, neben<br />
der rein wohnlichen Versorgung wohnbegleitende<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen anzubieten. <strong>Die</strong> Genossenschaft,<br />
die ursprünglich als Selbsthilfeorganisation zur Schaffung<br />
von Wohnraum gegründet wurde, ist heute leider<br />
für viele ein Vermieter wie andere auch. Dabei liegt in<br />
der Rückbesinnung auf das traditionelle Selbstverständnis<br />
der Genossenschaften, nämlich die Prinzipien<br />
Selbsthilfe, Selbstbestimmung, Selbstverwaltung und<br />
Selbstverantwortung zugleich eine Chance, auf die sich<br />
ändernden gesellschaftlichen Anforderungen zu reagieren.<br />
Balkone Gutjahrstraße.<br />
<strong>Die</strong> Genossenschaft besitzt aufgrund der räumlichen<br />
Nähe des Bestandes und der vorhandenen Kontakte<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
20<br />
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
zwischen den Mitgliedern und der Verwaltung durch z.<br />
B. die vielen ehrenamtlichen Hausverwalter gute Voraussetzungen,<br />
aus der Gesamtheit der Mitglieder heraus<br />
wiederum Hilfe zur Selbsthilfe für diejenigen anzubieten,<br />
die hierauf angewiesen sind.<br />
Stand vor 100 Jahren noch die Versorgung mit preiswertem<br />
und gesundem Wohnraum im Mittelpunkt der<br />
Mitgliederinteressen, sind heute Angebote “rund um<br />
das Wohnen” gefragt, so daß Wohnungsunternehmen<br />
zu “<strong>Die</strong>nstleistern im Immobilienbereich” werden.<br />
Hier kann zum Beispiel die Altersstruktur der Mitglieder<br />
oder der Trend zur “Versingelung” der Gesellschaft<br />
künftig ein Thema sein, weitergehende <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
für die Mitglieder anzubieten.<br />
Damit die Genossenschaft gut gerüstet für den Schritt<br />
in das nächste Jahrhundert ist, werden wir in den<br />
nächsten Jahren nicht nur jährlich mehrere Millionen<br />
Mark in die planmäßige Modernisierung des Bestandes<br />
investieren. Neben der Hauptaufgabe, unseren Mitgliedern<br />
moderne und preiswerte Wohnungen zur Verfügung<br />
zu stellen, werden wir darüber hinaus auch intensiv<br />
untersuchen, auf welchen weiteren Gebieten die<br />
Mitgliederförderung im Rahmen der Aufgaben der Genossenschaft<br />
als Bindeglied zwischen genossenschaftlicher<br />
Tradition, wirtschaftlichem Denken und sozialer<br />
Verantwortung dienen kann.<br />
Streifzug 1999 - heute<br />
Fortschritt wurde auch vor rund 25 Jahren bei uns groß geschrieben, denn 1995 hat die <strong>Voerder</strong> begonnen, die ersten<br />
Häuser zu dämmen. Den Auftakt machte die Königsberger Straße 10 - 26. Das hat recht lange gehalten, denn<br />
erst im letzten Jahr mussten die Häuser zum zweiten Mal überarbeitet werden.<br />
In der Zwischenzeit ist viel passiert: Wir haben den gesamten<br />
Bestand gedämmt, 2/3 aller Häuser vollständig<br />
mit Fassadendämmung versehen und den Rest mit<br />
Dachboden und Kellerdeckendämmung energetisch<br />
modernisiert.<br />
Wir haben Häuser dazu gekauft, Häuser verkauft,<br />
Häuser abgerissen, Häuser neu gebaut. Das volle Programm.<br />
Allein in den letzten Jahren, seit 2000, haben<br />
wir 585 Wohnungen für knapp 28 Mio. Euro vollständig<br />
saniert. <strong>Die</strong>se Zahl macht knapp die Hälfte unseres Bestandes<br />
aus.<br />
Weiter haben wir ca. 130 Wohnungen für rund 18 Mio.<br />
Euro neu gebaut und damit den Bestand um unglaubliche<br />
10 % aufgestockt. Last but not least: etliche Garagen,<br />
die Außenanlagen, Spielplätze und vieles mehr.<br />
UND: Es geht immer weiter.<br />
Bummelt man heute durch Voerde, stellt man fest, wie<br />
sehr wir das Ortsbild mit unseren Bauten verändert<br />
und verschönert haben.<br />
Wer erinnert sich noch an die städtischen Häuser an<br />
der Bergstraße? Sie waren nicht nur unansehnlich,<br />
sie kämpften auch jahrelang mit einem schwierigen<br />
Image. Heute stehen dort moderne Miet- und Eigentumswohnungen.<br />
<strong>Die</strong> Liste der Aufwertungen lässt sich noch lange fortführen:<br />
Mühlenstraße 4<br />
Durch Abriss und Neubau wurde die Hinnenberger<br />
Straße in ihrem Erscheinungsbild deutlich moderner;<br />
Hangstraße und Röthelteich, Bach- und Mühlenstr.<br />
wurden allesamt durch frische Farben aufgewertet.<br />
Doch mit Modernisierungen nicht genug. Gerade in<br />
Zeiten des Umbruchs haben die <strong>Voerder</strong> Engagement<br />
und Weitsicht bewiesen; so auch jetzt. Neue Wohnformen<br />
standen und stehen bei uns auf dem Programm.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
die <strong>Voerder</strong> historisch<br />
21<br />
Hinnenberger Str. 21-23<br />
Hinnenberger Str. 48<br />
Unser Angebot komplett machen die Auszeit- und Gästewohnungen.<br />
Sie werden für besondere Anlässe gerne<br />
nachgefragt und sind aus dem Bestand nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
Röthelteich 11-19.<br />
Zwei Beispiele:<br />
<strong>Die</strong> Wohngruppe für junge Menschen mit Behinderungen<br />
an der Loher Straße und die Demenz-Wohngruppen<br />
am Breslauer Platz.<br />
<strong>Die</strong> nächsten<br />
Jahrzehnte<br />
können kommen<br />
und unser<br />
Motto<br />
wird aktueller<br />
denn je:<br />
Wir schaffen<br />
Zuhause.<br />
Steinnocken (oben) und Milsper Straße.<br />
Loherstraße (oben ) und Hangstraße (unten).<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
22<br />
Auf und davon<br />
Erholung und Kultur in Dresden<br />
Entdeckungsreise in den Osten der Republik<br />
Frauenkirche, Semperoper und Christstollen; wer denkt<br />
dabei nicht automatisch an Dresden? Wir stellen die lebendige<br />
Metropole, die Kultur und Natur in besonderem<br />
Maße verbindet, vor. Der „Balkon Europas“ lädt ein zum<br />
Blick auf prächtige Bauten vergangener Epochen und<br />
zum Picknick auf den weitläufigen Elbwiesen im Herzen<br />
der Stadt.<br />
Shoppingbegeisterte und Nachtschwärmer kommen<br />
in Dresden auch auf ihre Kosten. Unweit des historischen<br />
Stadtkerns erreicht man fußläufig unter<br />
anderem die Altmarktgalerie mit vielen attraktiven<br />
Geschäften. Hinter der Kreuzkirche am<br />
Altmarkt befindet sich ein kleines Kneipenviertel<br />
mit gemütlichen Restaurants, Bars<br />
und Cafés, die zum Verweilen einladen.<br />
Ob allein, zu zweit oder als große Familie,<br />
unterwegs im Stadtzentrum kann man auf<br />
das Auto verzichten. Das Straßenbahn- und<br />
Busliniennetz ist gut ausgebaut und mehr<br />
als nur eine Alternative zur stressigen Parkplatzsuche.<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
Auf und davon<br />
23<br />
Ein Besuch der sächsischen Landeshauptstadt lohnt<br />
sich ganzjährig. Der Wechsel der Jahreszeiten birgt einen<br />
besonderen Reiz in sich, da das Erscheinungsbild<br />
der Stadt von vielen Grünflächen, allen voran dem Großen<br />
Garten und der Dresdner Heide, geprägt ist. Neben<br />
den bekannten Ausstellungen<br />
wie der Gemäldegalerie<br />
im Zwinger oder<br />
dem Grünen Gewölbe<br />
mit seinem Juwelenkabinett,<br />
das jeden Regentag<br />
vergessen macht, gibt es<br />
weitere sehenswerte Museen.<br />
Allein das Deutsche<br />
Hygiene-Museum präsentiert<br />
so viele klassische<br />
Exponate und interessante<br />
Mitmachelemente aus<br />
Kultur, Gesellschaft und<br />
Wissenschaft, dass damit<br />
bereits ein Tag spannend<br />
gefüllt ist.<br />
auf der Elbe. Fahrten<br />
stromaufwärts bis ins Elbsandsteingebirge oder<br />
stromabwärts bis nach Meißen, vorbei an den Weinhängen<br />
des Elbtals, gefallen uns besonders gut.<br />
(Textpassagen aus www.gaeworing.de, Fotos: pixabay)<br />
Unser Tipp:<br />
Eine Schaufelraddampfer<br />
https://www.gaeworing.de/<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019
24<br />
Zu guter Letzt<br />
Wann sind wir da?<br />
Kinderbeschä ftigung auf Reisen leicht gemacht<br />
Wer mit Kindern reist weiß, dass die erste Frage nach dem Wann noch vor der Auffahrt auf die Autobahn kommt.<br />
Damit die lange Fahrt in den Urlaub nicht allzu nervenzehrend wird, haben wir ein paar Unterhaltungstipps zusammengestellt:<br />
Spiele für die Kleinen<br />
Je kleiner die Kinder, desto schwieriger ist es, sie auf langen Fahrten zu beschä ftigen. Was aber immer geht:<br />
Musik, Hö rspiele und Geschichten. Natü rlich ist Vorlesen immer noch am schö nsten, aber es gibt tolle Apps, die<br />
sich sehr gut fü r die Kleinen eignen (z. B. Animatch). Es gibt allerdings auch sogenannte Hö rspielboxen, die die<br />
Kinder selber bedienen kö nnen. Dabei wird eine Figur gewä hlt, die den Kindern eine Geschichte erzä hlt oder ein<br />
Lied vorsingt. Wer auf elektronische Hilfsmittel verzichten mö chte: Knete, Lego, Loombänder sind die Lö sung.<br />
Teenager mit Spieltrieb<br />
Gibt es nicht, werden viele Pubertierbesitzer jetzt sagen. Gibt es aber doch, sie wollen nur aus der Reserve gelockt<br />
werden. Das klappt analog am besten mit herkö mmlichen Partyspielen wie „Was bin ich“, „Werwolf“ oder „Wenn<br />
ich du wä re“. Genaue Anleitungen zu unseren Vorschlä gen und noch viele weitere gibt es im Internet bei der Suche<br />
nach analogen Spielideen.<br />
Spiele für die Autofahrt<br />
Auf langen Fahrten werden oft die Klassiker aus der<br />
eigenen Kindheit reaktiviert wie „Ich sehe was was Du<br />
nicht siehst“ oder „Ich packe in meinen Koffer“. Wie<br />
wä re es zur Abwechslung einmal mit einem selbst<br />
ausgedachten Spiel? Es kö nnte beispielsweise jeder<br />
einen Gegenstand oder eine Aktion nennen, die<br />
er im Leben niemals machen mö chte und diese in einem<br />
imaginä ren Mü lleimer verschwinden lassen. Das<br />
kö nnen lä stige Hausaufgaben beim Teenie sein, die<br />
unzä hligen Wä scheberge beim Haushaltsfü hrer oder<br />
die doofe Zopfspange mit dem Krokodil. Der Fantasie<br />
sind da keine Grenzen gesetzt. Ü brigens ein toller Nebeneffekt:<br />
die Familie lernt sich besser kennen.<br />
Up in the air<br />
Im Flugzeug ist der Stress bei Eltern und Kindern oft<br />
besonders hoch. <strong>Die</strong> Enge und die kö rperliche Belastung<br />
bei Start und Landung tun ihr Ü briges. Da sind Filme<br />
auf dem Tablet fast immer ein Lichtblick und Nervenretter<br />
fü r alle Beteiligten. Motorische Spiele bieten<br />
sich allerdings mindestens genauso gut an. Mit malen,<br />
basteln, bauen oder handarbeiten sind gut und gerne<br />
schon einmal knapp 60 Minuten ü berbrü ckt. Und mit<br />
ein bisschen Abwechslung und gemeinsamem Spiel<br />
heißt es dann schon bald: Reiseflughö he verlassen!<br />
Gute Reise!<br />
Foto: Pixabay, ©tookapic<br />
die <strong>Voerder</strong> <strong>Jubiläumsausgabe</strong> 2019