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CVJM Braunschweig e.V. - Nachrichten 2019-03

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Leben im <strong>CVJM</strong><br />

Thomas Babu - Der Slum Doc Visionär<br />

Vor etwas mehr als einem Jahr traf ich Dr.<br />

Thomas Babu, den stellvertretenden Leiter<br />

des indischen CMD (Christlicher Missionsdienst),<br />

das erste Mal. Er begrüßte mich<br />

in bestem Deutsch und hieß mich im CMS<br />

Children Home in Chennai<br />

im Süden Indiens<br />

herzlich willkommen.<br />

Ich besuchte damals<br />

auf einer Reise meinen<br />

Patensohn Subash, der<br />

dort lebt. Ich lernte Babu<br />

schnell als einen Menschen<br />

kennen, der seiner<br />

Arbeit aus tiefstem Herzen<br />

nachgeht. Wer könnte<br />

ein größeres Mitgefühl<br />

für Waisen und Kinder<br />

von der Straße haben als<br />

jemand, der das selbst<br />

kennt?<br />

So erzählt er uns an diesem<br />

Abend seine Geschichte.<br />

Sie erinnert ein<br />

wenig an den bekannten<br />

Kino-Film „Slumdog Millionär“,<br />

in dem ein Junge<br />

aus den Slums, der kaum<br />

eine Chance hat, Not und Elend zu entkommen,<br />

es schafft in einer Megastadt wie Mumbai,<br />

aus diesem Elend hinauszukommen.<br />

Babu, der bei seiner Taufe dann noch einen<br />

zweiten Namen (Thomas) erhielt, wuchs im<br />

Kinderdorf in Azhagiapandipuram im Süden<br />

Indiens auf. In der Schweiz fand er eine Patenmutter,<br />

die ihn unterstützte und auf seinem<br />

schulischen Weg begleitete.<br />

Nach seinem Studium an der Diakonenschule<br />

arbeitet er schon in verschiedenen<br />

Einrichtungen des CMD in Indien und bekam<br />

die Gelegenheit mit einem Stipendium<br />

in Deutschland zu promovieren. Er war damals<br />

schon verheiratet<br />

und seine Frau und seine<br />

beiden Kinder sahen den<br />

Vater nur für ein paar<br />

Wochen im Jahr und hatten<br />

es in den vergangenen<br />

Jahren nicht leicht.<br />

Inzwischen widmet er<br />

seine Zeit ganz dem<br />

CMD. Er besucht immer<br />

wieder ehemalige Kinder<br />

aus den Einrichtungen<br />

des CMD und versucht<br />

diese zu überzeugen,<br />

selber als Paten anderen<br />

Kindern in Not zu helfen.<br />

Die wachsende Zahl an<br />

Patenschaften in Indien<br />

zeigt inzwischen erste<br />

Erfolge. Trotzdem gibt<br />

es noch eine vierstellige<br />

Anzahl an Kindern, die<br />

noch auf ihre Pateneltern<br />

warten. So besucht er auch alle zwei<br />

Jahre Deutschland und hält Vorträge oder<br />

trifft sich mit Pateneltern.<br />

So kam es auch, dass ich ihn zum Besuch<br />

unseres <strong>CVJM</strong>s einlud – und er sofort zusagte.<br />

Es ging jedoch an diesem Abend im Saal<br />

nicht nur um die Geschichte eines Findelkinds,<br />

sondern auch darum, auf welche Weise<br />

man den Kindern helfen kann.

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