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Menschen mit Demenz verstehen und begleiten - Ein Begleitheft

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Notizen<br />

Es gibt einige Medikamente, die für eine gewisse Zeit helfen,<br />

die Symp tome zu lindern. Es gibt aber kein Medikament,<br />

das eine <strong>Demenz</strong> verhindern oder heilen kann.<br />

Primär degenerative<br />

<strong>Demenz</strong>erkrankungen<br />

Notizen<br />

Zu den primär degenerativen Erkrankungen gehören die<br />

Sehr wirkungsvoll sind die sogenannten „nicht-medika-<br />

Alzheimer <strong>Demenz</strong>, die Lewy body-<strong>Demenz</strong> <strong>und</strong> die Fron-<br />

mentösen“ Ansätze wie soziale <strong>und</strong> kulturelle Angebote,<br />

tallappendemenz, auch Frontotemporale <strong>Demenz</strong> genannt.<br />

Bewegung <strong>und</strong> Sport, mentale Stimulation, Gedächtnis-<br />

Eher selten sind Chorea Huntington <strong>und</strong> weitere Formen.<br />

übungen, biografische Ansätze <strong>und</strong> die Pflege von Reminiszenz,<br />

<strong>und</strong> vor allem die gewohnten Aktivitäten, die den<br />

Alzheimer <strong>Demenz</strong><br />

Erkrankten im Alltag <strong>mit</strong> einbeziehen. Das Beibehalten der<br />

Die Alzheimer Erkrankung wurde erstmals 1901 von dem<br />

täglichen Routine, die Berücksichtigung der persönlichen<br />

Arzt Alois Alzheimer beschrieben. Seine 1906 verstorbene<br />

Interessen <strong>und</strong> Möglichkeiten <strong>und</strong> Erfolgserlebnisse anstel-<br />

Patientin Auguste D. litt unter Gedächtnisproblemen, Wahn-<br />

le von Versagen <strong>und</strong> Fehlern sowie das Vermeiden von Un-<br />

vorstellungen, Sprach- <strong>und</strong> Schreibschwierigkeiten <strong>und</strong> Hal-<br />

ter- bzw. Überforderung sind dabei sehr wichtig. Das hilft,<br />

luzinationen. Bei der Obduktion fand er ein verkümmertes<br />

die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten, unterstützt eine<br />

Gehirn.<br />

möglichst selbstbestimmte Lebensweise <strong>und</strong> kann so ent-<br />

Der Mechanismus der Krankheitsentstehung ist heute zum<br />

scheidend zur Lebensqualität des <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Demenz</strong><br />

Teil entschlüsselt. Bestimmte Eiweiße (Tau-Proteine) bilden<br />

<strong>und</strong> seiner Angehörigen beitragen.<br />

in den Nervenzellen so genannte Neurofibrillen. Zusätzlich<br />

bilden sich außerhalb der Nervenzellen so genannte Plaques.<br />

Zwischenstopp<br />

Wie hängen die Wahrscheinlichkeit, an einer <strong>Demenz</strong> zu er-<br />

Diese Veränderungen führen zu Entzündungsvorgängen<br />

<strong>und</strong> schließlich zum Verlust der betroffenen Nervenzellen.<br />

kranken, <strong>und</strong> das Alter zusammen? Welche <strong>Demenz</strong>formen<br />

kennen Sie jetzt? Welche Möglichkeiten zur Linderung von<br />

Die Alzheimer Erkrankung kann über einen sehr langen<br />

Symptomen können Sie in Ihrer Arbeit nutzen?<br />

Zeitraum verlaufen, zehn Jahre <strong>und</strong> länger. Sie beginnt <strong>mit</strong><br />

einer fortschreitenden Verschlechterung des Gedächtnisses<br />

<strong>und</strong> weiterer kognitiver Fähigkeiten wie „Denken, Planen,<br />

Handeln“. Im Laufe der Erkrankung verschlechtern sich die<br />

Krankheitssymptome dahingehend, dass der Mensch <strong>mit</strong><br />

<strong>Demenz</strong> immer mehr Unterstützung benötigt. In der letzten<br />

Phase ist er stark mobilitätseingeschränkt, in der Regel bettlägerig<br />

<strong>und</strong> kann oft nicht mehr sprechen. Meist ist auch der<br />

Schluckreflex kaum noch vorhanden.<br />

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