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Andy Weller - Designers Book

Aktueller Kunstkatalog des Designers Andy Weller www.andyweller.de

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Niemand geringeres als der international anerkannte Kunstdozent Professor Dr.. Manfred Tripps, Museumsdirektor a.D. und Mitglied<br />

des Internationalen Museumsrates (ICOM), Deutsches Nationalkomitee, verfasste über <strong>Andy</strong> <strong>Weller</strong> bereits im Jahre 1994 anlässlich<br />

einer Ausstellungseröffnung eine Expertise.<br />

Ansprache zur Eröffnung der dreimonatigen Ausstellung von Arbeiten des Malers <strong>Andy</strong> <strong>Weller</strong> am 17. Juni 1994 in der „Galerie im<br />

Rundbau“ des GKN Neckar GmbH, 74380 Neckarwestheim:<br />

Wörtlicher Text der Rede von Professor Dr.. Manfred Tripps<br />

Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren!<br />

So tief der Kunstliebhaber in der Vergangenheit Europas zurück zu blicken vermag, so weit wird er erkennen, dass der Formcharakter<br />

aller Erzeugnisse, denen der anspruchsvolle Kritiker das Prädikat verleiht, ein Kunstwerk zu sein, stets einem Kollektivstil ein oder<br />

zugeordnet werden konnte: So stark der individuelle Formcharakter des hervorragenden Einzelwerkes aus früheren Zeiten auch sein<br />

mag, seine wesentlichen Merkmale waren zugleich die der Epoche, in der es entstand. Das große Kunstwerk war der Prototyp für alle<br />

künstlerischen Gebilde seiner Zeit.<br />

Die Stärke der künstlerischen Persönlichkeit lag in der Kraft, mit einem Werke die reinste Ausprägung des Kollektivstils zu schaffen. In<br />

den großen Künstlern der Vergangenheit sammelte sich das tragende Daseinsgefühl der kulturellen Lebensgemeinschaft. Das, meine<br />

sehr verehrten Damen und Herren, hat sich, betrachten wir den modernen Kunstbetrieb, das sogenannte moderne Kunstgeschehen,<br />

gründlich geändert. Die ehemalige Einheit des geistigen Lebens insgesamt, sowie die Geschlossenheit der Formstufen des weltlichen<br />

Daseins besaßen früher ihr Fundament in jenem alles übersteigenden und alles umfassenden Glauben.Dieser erhob einst das<br />

Formengut der bildenden Künste zu einem Symbol für den Kosmos, für die Ordnung der Schöpfung.<br />

Diese Ordnung musste in der Neuzeit einer ebenfalls alles beherrschenden Intellektualität weichen. Mit ihrer Herrschaft gingen<br />

zugleich die Einheiten der Lebensformen und die gesellschaftliche Geltung des Glaubens verloren. Es begann kollektiv psychologisch<br />

der Zustand der menschlichen Vereinzelung, ja der Vereinsamung.<br />

In Europa setzte sich die geistesgeschichtliche neue Ära des Individualismus ein. Den Platz der epochalen Stileinheit nahmen von nun<br />

an wechselnde Stilströmungen ein. Im ausgehenden 19. Jahrhundert ersetzte ein Formenspiel und im 20. Jahrhundert schließlich die<br />

experimentelle Spekulation das früher ausgeübte ernste Bilden. Erkannte man in der bildenden Kunst früher ein sichtbares Zeichen des<br />

Geistes, so sank sie im materialistischen Denken des 19. und während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zunächst auf die Stufe<br />

der Repräsentation, schließlich auf die Stufe des Dekorativen herab. Die jüngste Ausprägung materialistischen Denkens, die moderne<br />

Leistungs- und Erfolgsgesellschaft und die von ihr geschaffene Schicht der Schickeria degradieren folgerichtig die bildende Kunst im<br />

Verlauf der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts weiter hinab zur Handelsware Aktie. Kunst als Handelsware zu Zwecke der<br />

Geldanlage, zum Zwecke der Spekulation in der Hoffnung auf spätere Wertsteigerung und Wiederveräußerung.<br />

Probedruck: Nicht für hohe Druckqualität oder digitalen Vertrieb geeignet<br />

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