17.09.2019 Aufrufe

phpro – Prozesstechnik für die Pharmaindustrie 04.2019

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

Die Fachzeitschrift phpro - Prozesstechnik für die Pharmaindustrie berichtet über Anlagen, Apparate und Komponenten im Hygienic Design für die Pharmaindustrie. Weitere Themen sind Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik sowie die Verpackungstechnik und die Serialisierung von Medikamenten. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch die Themen Validierung, Management und Dienstleistung.

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04-2019<br />

16 TITEL<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

IN DER VISUELLEN<br />

INSPEKTION<br />

14 MESSESPECIAL<br />

FACHPACK 2019<br />

48 80-GHZ-TECHNOLOGIE<br />

RADARMESSTECHNIK<br />

FÜR KLEINE BEHÄLTER<br />

60 CYBERSECURITY<br />

SO AGIL WIE DER<br />

ANGREIFER WERDEN<br />

PROZESSTECHNIK FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

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Flexible und staubdichte Tablettenproduktion<br />

der nächsten Generation


<strong>phpro</strong><br />

EDITORIAL<br />

40 Jahre Fachpack<br />

Die Fachpack, europäische Fachmesse <strong>für</strong> Verpackungen, Prozesse<br />

und Technik, öffnet in wenigen Tagen am 24. September 2019 ihre<br />

Tore. Rund 1600 Aussteller präsentieren dann drei Tage lang 45 000<br />

erwarteten Fachbesuchern in 12 Messehallen ihre Innovationen.<br />

Die Veranstalter haben sich in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>für</strong> das Leitthema „Das<br />

umweltgerechte Verpacken“ entschieden <strong>–</strong> ein Thema, das viele<br />

Branchen derzeit wie kein zweites bewegt und das auch bei der<br />

Herstellung und Verpackung von Kosmetik- und Pharmaprodukten<br />

eine zunehmend wichtige Rolle spielt. Das Thema findet sich an<br />

den Messeständen zahlreicher Aussteller wieder, aber auch in den<br />

Vortragsforen, auf Sonderschauen und Preisverleihungen. Mehr<br />

über <strong>die</strong> Schwerpunkte und Veranstaltungen auf der <strong>die</strong>sjährigen<br />

Fachpack erfahren Sie in einem Beitrag auf Seite 14.<br />

In der vorliegenden Ausgabe der <strong>phpro</strong> haben wir dem internationalen<br />

Event auf dem Nürnberger Messegelände ein ausführliches<br />

Messespecial gewidmet, in dem zahlreiche Innovationen und technologische<br />

Weiterentwicklungen, <strong>die</strong> in der Frankenmetropole zu<br />

sehen sein werden, beschrieben sind.<br />

Auch der Titelbeitrag <strong>die</strong>ser Ausgabe beschäftigt sich mit einem<br />

Thema, das in Nürnberg <strong>für</strong> Aufmerksamkeit sorgen wird: Der<br />

„Künstlichen Intelligenz“ in der visuellen pharmazeutischen<br />

Inspektionstechnik. Bosch Packaging Technology arbeitet derzeit an<br />

einem Projekt, bei dem sogenannte Deep-Learning-Algorithmen zur<br />

Prüfung des Stopfenrandes von Spritzen auf einer AIM-5023-<br />

Inspektionsmaschine implementiert werden. Was sich hinter dem<br />

Projekt verbirgt, erfahren Sie auf Seite 16 oder auf dem Messestand<br />

von Bosch Packaging Technology in Halle 1, Stand 204.<br />

UM RISIKEN UND<br />

NEBENWIRKUNGEN<br />

VON RÜCKSTÄNDEN<br />

ZU VERMEIDEN<br />

Effiziente Behälterreinigung mit<br />

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Ob Kleinbehälter oder Großtank,<br />

leichte oder hartnäckige Verschmutzung,<br />

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<strong>phpro</strong> 04-2019 3


<strong>phpro</strong> INHALT 04-2019<br />

16 Titel Künstliche<br />

Intelligenz und Deep-<br />

Learning-Algorithmen<br />

halten Einzug in <strong>die</strong><br />

pharmazeutische Produktion,<br />

wie einige Pilotprojekte<br />

von Bosch<br />

Packaging Technology<br />

zeigen.<br />

36 Phpro sprach mit<br />

Andreas Koch, Vertriebsdirektor<br />

bei Bluhm Systeme,<br />

über <strong>die</strong> Möglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

und Vernetzung von<br />

Kennzeichnungssystemen<br />

bietet.<br />

32 Ein stabiler Überdruck<br />

verhindert das Eindringen<br />

von Partikeln in<br />

Hygienebereiche. Zur Regelung<br />

des Drucks lassen<br />

sich Differenzdruckmessumformer<br />

einsetzen.<br />

NACHRICHTEN<br />

8 Drei heiße Tage Pharmakompetenz<br />

Excellence-United-Partner päsentieren Produktions- und<br />

Verpackungsmaschinen<br />

44 Flexible Hygienepumpen<br />

Schnelle Produktwechsel trotz unterschiedlicher<br />

Viskosität<br />

MESSESPECIAL FACHPACK<br />

14 Fachpack 2019<br />

Lösungen <strong>für</strong> das umweltgerechte Verpacken stehen im<br />

Mittelpunkt<br />

16 TITEL Einen Schritt voraus<br />

Künstliche Intelligenz in der visuellen pharmazeutischen<br />

Inspektionstechnik<br />

23 Schwebende Mover <strong>für</strong> kontaktlose Bewegungen<br />

Antriebssystem ermöglicht hohe Flexibilität bei<br />

der Positionierung<br />

26 Wirkstoffpflaster flexibel verpackt<br />

Pharmaproduzent LTS profitiert doppelt<br />

28 PRODUKTE<br />

32 Überdruckregelung in Hygieneräumen<br />

Differenzdruckmessumformer mit automatischem<br />

Nullpunktabgleich<br />

34 Glanzsensor prüft Tamper-Evident-Etiketten<br />

Uhlmann setzt auf Lichtreflexionsverfahren zur<br />

Verpackungskontrolle<br />

36 Absolute Transparenz und optimierte Prozesse<br />

Digitalisierung und Vernetzung der Produktkennzeichnung<br />

41 Abfüllsystem <strong>für</strong> Flüssigkeiten<br />

Kundenpezifische Lösungen durch flexiblen Baukasten<br />

PRODUKTION<br />

46 PRODUKTE<br />

48 Radarmesstechnik <strong>für</strong> kleine Behälter<br />

Schnelle Chargenwechsel in anspruchsvollen Prozessen<br />

51 Kompakt, robust und vielseitig einsetzbar<br />

Coriolis-Durchflussmessgerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> präzise Messung<br />

kleinster Durchflüsse<br />

52 Steigert <strong>die</strong> Prozess- und Tablettenqualität<br />

Bessere Wärmeverteilung und Luftführung im Coater<br />

54 Komplettsystem aus einer Hand<br />

Optimales Schnittstellenmanagement bei Alexion<br />

56 Reine Druckluft direkt an der Endanwendung<br />

Katalysetechnik <strong>für</strong> das Labor<br />

58 Robuste Antriebe im Hygienic Design<br />

Schmierstofffreiheit sorgt <strong>für</strong> Sicherheit<br />

MANAGEMENT<br />

60 Agile IT-Sicherheit<br />

Sicherheitslücken kontinuierlich bekämpfen<br />

DIENSTLEISTUNG<br />

62 Reefer <strong>für</strong> Seeverkehr und Zwischenlagerung<br />

GDP-qualifizierte Kühlcontainer zur Miete<br />

4 <strong>phpro</strong> 04-2019


48 Die Radarmesstechnik<br />

mit 80-GHz-Technologie<br />

bewährt sich auch<br />

in kleinen Behältern mit<br />

schwierigen Geometrien,<br />

wie ein führender Hersteller<br />

biopharmazeutischer<br />

Prozesssysteme<br />

zeigt.<br />

Wir wissen, wie wichtig es ist, in sich<br />

ständig verändernden Märkten seine<br />

Unternehmensprozesse nachhaltig<br />

zu verbessern.<br />

BUSINESSZIEL<br />

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Sie optimieren und automatisieren<br />

Ihre Prozesse, halten gleichzeitig<br />

gesetzliche Bestimmungen ein<br />

und minimieren Ihre Risiken.<br />

60 Mit kontinuierlichen<br />

Simulationen und<br />

permanenten Tests in<br />

Echtzeit kann sich <strong>die</strong><br />

Cybersecurity in Unternehmen<br />

der Agilität der<br />

Angreifer selbst anpassen.<br />

EXPERTENMEINUNG<br />

64 Der lange Weg zum Arzneimittel<br />

Medizinalcannabis heute und in Zukunft<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt<br />

6 Nachrichten<br />

12 Exklusiv auf prozesstechnik-online.de<br />

13 Gewinner Top-Produkt des Monats Juli<br />

59 Partner der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

57 Inserentenverzeichnis<br />

59 Impressum<br />

63 Termine<br />

63 So erreichen Sie <strong>die</strong> Redaktion<br />

WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/PHARMA<br />

Mehr Nachrichten, Fakten, Produkte,<br />

Lösungen rund um <strong>die</strong> <strong>Prozesstechnik</strong><br />

in der <strong>Pharmaindustrie</strong> finden Sie auf<br />

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Peter Dietrich<br />

Abteilungsleiter Lösungen und Digitalisierung<br />

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<strong>phpro</strong> 04-2019 5


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Feierliche Übergabe an <strong>die</strong> Belegschaft<br />

OPTIMA PHARMA WEIHT MONTAGEHALLE EIN<br />

Bild: Optima<br />

Annette Walser-Schaeff (Produktionsleiterin,<br />

Optima pharma GmbH), Gerhard Breu<br />

(Generalbevollmächtigter, Optima Pharma<br />

Division), Hans Bühler (geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Optima Unternehmensgruppe),<br />

Patrick Herr (Optima Facility Management),<br />

Ralf Horlacher (Betriebsratsvorsitzender,<br />

Optima pharma GmbH) und Architekt<br />

Rolf Blank durchschneiden feierlich das<br />

Band anlässlich der Einweihung der neuen<br />

Montagehalle<br />

Am 26. Juni wurde <strong>die</strong> neue Montagehalle<br />

von Optima Pharma eingeweiht. Diese trägt<br />

den Namen CSPE-Center. Im Rahmen einer<br />

feierlichen Zeremonie übergab Hans Bühler,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der Optima<br />

Unternehmensgruppe, das hochmoderne<br />

Gebäude an <strong>die</strong> Belegschaft von Optima<br />

Pharma. Der 4600 m 2 große Neubau schafft<br />

Platz <strong>für</strong> große Pharma-Komplettanlagen<br />

und beste Arbeitsbedingungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitarbeiter.<br />

Optima investierte einen zweistelligen<br />

Millionenbetrag in den Neubau im<br />

Schwäbisch Haller Gewerbegebiet Solpark.<br />

Im vergangenen Jahr hat Optima Pharma<br />

mit CSPE (Comprehensive Scientific Process<br />

Engineering) eine technisch-wissenschaftliche<br />

Herangehensweise eingeführt, <strong>die</strong> Liefer-<br />

und Inbetriebnahmezeiten komplexer<br />

Turnkey-Anlagen deutlich verkürzt. Durch<br />

<strong>die</strong> neue Infrastruktur sind im Rahmen der<br />

neuen, zukunftsweisenden CSPE-Prozesse<br />

„integrierte Abnahmen“ möglich. Dabei<br />

wird <strong>die</strong> Gesamtanlage <strong>–</strong> bestehend aus Isolator<br />

und Füll- und Verschließmaschine <strong>–</strong><br />

vor Ort in Schwäbisch Hall realitätsnah<br />

komplett getestet und abgenommen.<br />

Die zwölf Meter hohe Montagehalle bietet<br />

auf 3600 m 2 Platz <strong>für</strong> <strong>die</strong> großen Pharmaanlagen.<br />

Daran schließt sich auf der Nordseite<br />

ein dreigeschossiges Bürogebäude an, in<br />

dem Sozialräume, Büroflächen sowie Besprechungsräume<br />

<strong>für</strong> Kundenbesuche untergebracht<br />

sind. Geheizt und gekühlt wird das<br />

Gebäude mit einer Betonkernaktivierung,<br />

somit herrschen ganzjährig angenehme<br />

Temperaturen. Kräne lassen sich bis in einer<br />

Höhe von acht Metern nutzen. Diese bieten<br />

ein Höchstmaß an Sicherheit. Zusätzlich<br />

wurde der Hof nebenan ebenerdig asphaltiert,<br />

so können Transporte vom neuen Logistikzentrum<br />

bis zu Optima Pharma nun<br />

ebenerdig auf einem Niveau durchgeführt<br />

werden.<br />

Kürzere Reparaturzeiten<br />

FAST-LANE-SERVICE FÜR<br />

GEA-SEPARATOREN<br />

Bild: Bosch<br />

In neuer Gesellschaft gebündelt<br />

BOSCH VERKAUFT VERPACKUNGSMASCHINENGESCHÄFT<br />

Eine neu gegründete Gesellschaft wird von<br />

Bosch das Geschäft mit Verpackungsmaschinen<br />

übernehmen. Der Abschluss der Transaktion<br />

wird zum Jahreswechsel erwartet.<br />

Bosch plant, das Geschäft mit Verpackungsmaschinen<br />

in Waiblingen an eine neu gegründete<br />

Gesellschaft, <strong>die</strong> von CVC Capital<br />

Partners (CVC) verwaltet wird, zu verkaufen.<br />

Zum Übergang des gesamten Verpackungstechnikgeschäfts,<br />

inklusive der 6100<br />

Mitarbeiter in 15 Ländern, haben <strong>die</strong> Parteien<br />

am 11. Juli 2019 einen Vertrag unterzeichnet.<br />

Der Abschluss der Transaktion<br />

wird zum Jahreswechsel erwartet. Damit<br />

bleibt das Unternehmen mit den Bereichen<br />

Pharma und Food als Ganzes erhalten. Wie<br />

<strong>die</strong> neue Gesellschaft heißen wird, ist noch<br />

nicht bekannt. Dr. Alexander Dibelius, Managing<br />

Partner von CVC, sagt: „Die Bosch-<br />

Verpackungstechnik ist ein gut aufgestelltes<br />

Unternehmen in einem attraktiven Markt<br />

mit langfristigen Wachstumsperspektiven.<br />

Die Verpackungstechnik hat eine hervorragende<br />

Reputation in den Bereichen Qualität<br />

und Innovation, ein breites Produktportfolio,<br />

eine internationale Aufstellung und erfahrene<br />

Mitarbeiter. Gemeinsam mit dem<br />

Managementteam werden wir daran arbeiten,<br />

das Geschäft weiterzuentwickeln und<br />

noch wettbewerbsfähiger aufzustellen.“<br />

Bosch hatte vor einem Jahr verkündet, einen<br />

Käufer <strong>für</strong> das Geschäft mit Verpackungstechnik<br />

zu suchen. Das Unternehmen konzentriert<br />

sich verstärkt auf <strong>die</strong> Bereiche Mobilität<br />

und Vernetzung über das Internet der<br />

Dinge. Vorhandene Ressourcen bündelt das<br />

Unternehmen auf <strong>die</strong> Zukunftsthemen wie<br />

<strong>die</strong> Transformation des Konzerns und <strong>die</strong><br />

Ausrichtung auf <strong>die</strong> weitere Digitalisierung.<br />

Bosch ist überzeugt, dass <strong>die</strong> Wettbewerbsund<br />

damit <strong>die</strong> Zukunftsfähigkeit des Bereiches<br />

Verpackungstechnik in der neuen Konstellation<br />

weiter gesteigert und wichtige<br />

Wachstumsimpulse gesetzt werden können.<br />

Bild: GEA<br />

Der neue Fast-Lane-Service <strong>für</strong> GEA-Separatoren<br />

ermöglicht eine Reparatur in unter<br />

zehn Tagen<br />

Mit einer Reihe von Optimierungsmaßnahmen<br />

im Center of Excellence (COE) am<br />

Standort Oelde konnte GEA bereits <strong>die</strong> generellen<br />

Reparaturzeiten <strong>für</strong> Separatoren erheblich<br />

verkürzen. Infrastrukturelle und organisatorische<br />

Verbesserungen sowie <strong>die</strong> Ernennung<br />

eines Assessment-Koordinators<br />

führten zu zahlreichen Synergieeffekten,<br />

durch <strong>die</strong> <strong>die</strong> Befundungs- und Reparaturzeiten<br />

weltweit um bis zu 40 % verringert<br />

werden konnten. Für besonders dringende<br />

Fälle bietet GEA nun auch einen Fast-Lane-<br />

Service an, der eine Reparatur der betroffenen<br />

Separatoren, abhängig von der Aufgabenstellung,<br />

in unter zehn Tagen ermöglicht.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Service <strong>für</strong> besonders dringende<br />

Reparaturen kümmert sich ein autarkes<br />

Team um <strong>die</strong> priorisierten Anfragen.<br />

Diese Mitarbeiter arbeiten parallel zum regulären<br />

Befundungs- und Reparaturservice<br />

und können sich exklusiv und dadurch<br />

schneller um <strong>die</strong> betreffenden Fälle kümmern.<br />

Der Fast-Lane-Service wird <strong>für</strong> Separatoren<br />

in allen Anwendungsgebieten angeboten.<br />

Er ist zurzeit noch aus Kapazitätsund<br />

Zeitgründen limitiert.<br />

6 <strong>phpro</strong> 04-2019


Cleanzone 2019<br />

ERWEITERTES ANGEBOT IM BEREICH ANLAGENBAU<br />

Herma setzt auf organisches Wachstum<br />

2018 MIT REKORDERGEBNIS<br />

Bild: Messe Frankfurt<br />

Zahlreiche Unternehmen aus dem Anlagenbau<br />

stellen auf der Fachmesse am 19. und<br />

20. November 2019 in Frankfurt ihre<br />

Lösungen und Konzepte vor<br />

Ein Angebotsschwerpunkt der <strong>die</strong>sjährigen<br />

Cleanzone liegt auf der Konzeption, der Planung<br />

und dem Bau moderner Produktionsanlagen,<br />

in denen Kontaminationen <strong>–</strong> ob<br />

Mikroorganismen, Partikel oder molekulare<br />

Verunreinigungen <strong>–</strong> konsequent kontrolliert<br />

werden. Zahlreiche Unternehmen aus dem<br />

Anlagenbau stellen auf der Fachmesse am<br />

19. und 20. November 2019 in Frankfurt<br />

ihre Lösungen und Konzepte vor, <strong>die</strong> sowohl<br />

<strong>die</strong> Produktqualität als auch <strong>die</strong> Produktionseffizienz<br />

in Reinräumen moderner<br />

Betriebsstätten erhöhen. Kerstin Horaczek,<br />

Group Show Director Technology bei der<br />

Messe Frankfurt, führt aus: „Wir freuen uns<br />

sehr, dass wir <strong>die</strong>ses Produktangebot ausbauen<br />

konnten. So finden alle Besucher, <strong>die</strong><br />

neue Produktionsstätten planen oder bestehende<br />

umrüsten möchten, noch mehr kompetente<br />

Ansprechpartner und noch mehr<br />

Know-how auf der Messe.“<br />

Das Angebot im Bereich Anlagenbau umfasst<br />

neben Planungs- und Bau<strong>die</strong>nstleistungen,<br />

Decken- und Lichtsysteme, Klima- und Lüftungstechnik,<br />

Schleusensysteme, Laminar-<br />

Flow-Module, Minienvironments, Reinstarbeitsplätze<br />

und Reinraumböden.<br />

Neben den Neuheiten der Aussteller, lädt <strong>die</strong><br />

Cleanzone wieder zu einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm ein. Völlig neu präsentiert<br />

sich das Herzstück des Eventprogramms, <strong>die</strong><br />

Cleanzone Conference. In konzentrierten<br />

Vorträgen rückt sie Zukunftsthemen der<br />

Branche in den Vordergrund und wird zum<br />

zentralen Vortragsareal auf der Fachmesse.<br />

Contentpartner sind erstmals das Deutsche<br />

Reinrauminstitut (DRRI) und der Verein<br />

Deutscher Ingenieure (VDI). Zu den Themenschwerpunkten<br />

zählen Aktualisierungen<br />

der Reinraumrichtlinie VDI 2083. Dort geht<br />

es um neue Regelsetzungen beim Umgang<br />

mit Nanopartikeln, Filteranwendungen sowie<br />

der Reinheit von Medizinprodukten.<br />

Erneut wird der Cleanroom Future Award<br />

verliehen. Der von der Cleanroom Future AG<br />

unter Leitung von Frank Duvernell ausgeschriebene<br />

Preis richtet sich weltweit an Firmen,<br />

Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen<br />

sowie Einzelpersonen. Gesucht<br />

werden wegweisende Fortschritte hinsichtlich<br />

Innovation, Nachhaltigkeit und Effizienz<br />

im Bereich der Reinraumtechnologie.<br />

Bild: Herma<br />

Die beiden Geschäftsführer von Herma:<br />

Sven Schneller (links) und Dr. Thomas<br />

Baumgärtner<br />

Herma ist mit Haftmaterial, Etiketten und<br />

Etikettiermaschinen weiterhin im Aufwind:<br />

Wie schon in den starken Vorjahren mit jeweils<br />

sehr konstantem Umsatzplus verzeichnete<br />

<strong>die</strong> Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr<br />

2018 eine deutlich positive Entwicklung.<br />

Insgesamt erreichte der Selbstklebespezialist<br />

mit Hauptsitz in Filderstadt einen<br />

Rekordumsatz von 361,3 Mio. Euro (im<br />

Vorjahr 342,3 Mio. Euro). Das entspricht einem<br />

Zuwachs von 5,6 %, geplant hatte man<br />

mit lediglich 3,6 %. Wie in den Vorjahren<br />

resultiert <strong>die</strong> fortgesetzte Expansion aus rein<br />

organischem Wachstum. Die Exportquote<br />

blieb unverändert bei 60,2 %.<br />

Die Unternehmensführung erwartet allerdings<br />

einen spürbaren Ertragsrückgang im<br />

Jahr 2019. Als Gründe gibt sie hohe Abschreibungen<br />

aufgrund der Bauaktivitäten,<br />

steigende Personalkosten und mitunter galoppierende<br />

Rohstoffkosten an.<br />

<strong>phpro</strong> NACHRICHTEN TICKER<br />

Bild: Sanofi<br />

Sanofi mit neuem CEO<br />

Der Verwaltungsrat von Sanofi<br />

hat in der Sitzung am 6. Juni<br />

2019 Paul Hudson einstimmig<br />

zum Chief Executive Officer der<br />

Sanofi-Gruppe ernannt, als Nachfolger<br />

von Olivier Brandicourt,<br />

der in den Ruhestand geht. Dank<br />

der während Olivier Brandicourts<br />

Amtszeit ergriffenen Maßnahmen<br />

ist Sanofi in der Lage, das Wachstum<br />

zu beschleunigen. Paul Hud-<br />

son hat <strong>die</strong> Position des CEO zum<br />

1. September 2019 übernommen.<br />

Er war zuletzt CEO von Novartis<br />

Pharmaceuticals und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung von Novartis.<br />

Bild. Multivac<br />

Führungswechsel bei<br />

Multivac<br />

Nach über 18 Jahren als Geschäftsführer<br />

der Multivac-Gruppe<br />

wird Hans-Joachim Boekstegers<br />

(rechts im Bild) zum 1. Janu-<br />

ar 2020 <strong>die</strong> Geschäfte an seine<br />

langjährigen Geschäftsführerkollegen<br />

Christian Traumann (Mitte)<br />

und Guido Spix (links) übergeben<br />

und aus dem Unternehmen ausscheiden.<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

trat am 1. April 2001 als Geschäftsführer<br />

in <strong>die</strong> Multivac-Unternehmensgruppe<br />

ein. Ab dem<br />

1. Januar 2020 werden Christian<br />

Traumann und Guido Spix <strong>die</strong><br />

Multivac-Unternehmensgruppe<br />

als Doppelspitze weiterführen.<br />

Traumann übernimmt dabei <strong>die</strong><br />

Verantwortung <strong>für</strong> Vertrieb und<br />

Finanzen, Spix wird <strong>für</strong> Technik<br />

und Produktion verantwortlich<br />

sein.<br />

Bild: Domino<br />

Götz Kroeber neuer GF<br />

Mit Wirkung zum 1. Juni 2019<br />

wurde Götz Kroeber zum neuen<br />

Geschäftsführer der Domino<br />

Deutschland GmbH ernannt. Er<br />

tritt in <strong>die</strong> Fußstapfen von Erich<br />

Jax, der <strong>die</strong> Rolle als Sales &<br />

Service Director <strong>–</strong> Europe and<br />

Dubai bei Domino Printing<br />

Sciences, der Muttergesellschaft<br />

von Domino Deutschland, übernommen<br />

hat.<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 7


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bild: Bausch+Ströbel<br />

Bild: Bausch+Ströbel<br />

In der Ausstellungshalle bei Basuch+Ströbel drehte sich alles um <strong>die</strong><br />

flexible Pharmaproduktion<br />

Eine flexible Kleinchargenproduktion ermöglicht <strong>die</strong> Baureihe KCP mit<br />

zwei Roboterarmen<br />

Excellence-United-Partner päsentieren Produktions- und Verpackungsmaschinen<br />

Drei heiße Tage<br />

Pharmakompetenz<br />

Drei Unternehmen, drei spannende und vor allem heiße Tage Ende Juni <strong>–</strong> drei Excellence-United-Partner<br />

gaben Einblicke in moderne Methoden der Pharmaproduktion<br />

und Verpackung. Vom 25. bis 27. Juni 2019 fanden zeitgleich <strong>die</strong> Technology Days<br />

bei Bausch+Ströbel in Ilshofen, <strong>die</strong> Pharmazing Days bei Uhlmann in Laupheim und<br />

<strong>die</strong> Innovation Expo bei Harro Höfliger in Allmersbach statt.<br />

Die Technology Days von Bausch+Ströbel<br />

standen unter dem Motto „Pharmaproduktion<br />

von Morgen“. Ins voll klimatisierte<br />

Ausstellungszelt nach Ilshofen kamen<br />

täglich rund 160 Besucher. Mit 45 m Länge<br />

und 15 m Höhe, teilweise zweistöckig,<br />

schmiegte sich das Zelt an <strong>die</strong> Produk -<br />

tionshalle an. Im Inneren präsentierte das<br />

Unternehmen auf über 600 m 2 seine Vorstellungen<br />

von einer flexiblen Pharma -<br />

produktion.<br />

Die Veranstaltung begann an allen Tagen zunächst<br />

mit geführten Touren durch <strong>die</strong> Ausstellungshalle.<br />

Im Mittelpunkt der Ausstellung<br />

standen besonders variable Linienkonzepte,<br />

<strong>die</strong> sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> flexible Pharmaproduktion<br />

von Morgen eignen. Kleinere Chargen,<br />

speziellere Produkte, schnellere Zyklen<br />

<strong>–</strong> am Ende muss <strong>die</strong> Qualität trotzdem stimmen.<br />

Modular aufgebaute Produktionsanlagen<br />

sind hier<strong>für</strong> eine der möglichen Antworten.<br />

Daher präsentierte Bausch+Ströbel<br />

das bereits etablierte Maschinenkonzept<br />

Variosys, in dem mittlerweile über 1000<br />

verschiedene Varianten möglich sind, ebenso,<br />

wie eine Füll- und Verschließmaschine<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kleinchargenproduktion mithilfe<br />

von zwei Reinraumrobotern.<br />

Blick in <strong>die</strong> Forschung<br />

Neu im Portfolio von Bausch+Ströbel ist das<br />

modulare Maschinenkonzept Combisys, bei<br />

dem weitgehend standardisierte Modulbauteile<br />

zu einer Abfülllinie kombiniert werden.<br />

Ein weiteres Highlight der Ausstellungshalle<br />

war <strong>die</strong> brandneue Multidosierstation,<br />

<strong>die</strong> mit austauschbaren Pumpenköpfen<br />

bestückt werden kann. Ergänzt wurde<br />

<strong>die</strong> Ausstellung mit Messeständen der Wilco<br />

AG, der GMPI Maschinen GmbH, der<br />

Hohenloher-Verpackungs-Systeme GmbH<br />

sowie von insgesamt elf weiteren Packmittel-,<br />

Isolatoren-, Gefriertrockner- und<br />

8 <strong>phpro</strong> 04-2019


Bild: Uhlmann<br />

Bild: Uhlmann<br />

An den Kompetenz-Centern ließen sich <strong>die</strong> Innovationen der Uhlmann<br />

Group im Livebetrieb erleben<br />

Auf dem Symposium präsentieren Experten Use Cases zu Modernisierung<br />

und Produktionsplanung, referierten über Chancen der Digitalisierung,<br />

effiziente Containmentlösungen und vieles mehr.<br />

Etikettenherstellern. In den benachbarten<br />

Räumen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

präsentierte das Unternehmen<br />

unter dem Motto „Thinking beyond<br />

borders“ Projekte der Entwicklungsingenieure.<br />

Darunter befand sich eine Einheit<br />

zur Begasung von Vials mit Stickstoff, mit<br />

der sich Sauerstoffgehalte von unter 0,5 %<br />

in den Vials realisieren lassen. Ebenfalls<br />

interessant <strong>für</strong> <strong>die</strong> Besucher war das Außenreinigungssystem<br />

<strong>für</strong> Vials mit festem<br />

Kohlenstoffdioxid.<br />

zept: Durch <strong>die</strong> Verwendung von Standardbauteilen<br />

und einer freitragenden Konstruktion<br />

ist der Produktionsbereich frei von feststehenden<br />

Wänden oder Stützen und kann<br />

sehr variabel an <strong>die</strong> jeweilige Produktions -<br />

situation angepasst werden.<br />

Volles Haus bei Uhlmann<br />

Heiß war es auch in Laupheim. Dennoch<br />

war der Andrang bei den Uhlmann Pharmazing<br />

Days groß. Rund 650 Besucher aus<br />

circa 50 Ländern und rund 25 Aussteller<br />

kamen in <strong>die</strong> schwäbische Provinz, um an<br />

Vorträgen sowie Produktpräsentationen<br />

rund um das Thema Abfüllen und Verpacken<br />

von festen und flüssigen Arzneimitteln teilzuhaben<br />

bzw. ihre Produkte und Lösungen<br />

vorzustellen. Die Besucher erwarteten drei<br />

Tage vollgepackt mit Vorträgen sowie Produktpräsentationen.<br />

Themenschwerpunkte<br />

waren in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

und <strong>die</strong> Optimierung des pharmazeutischen<br />

Verpackungsprozesses, etwa beim Umbau<br />

von Produktionslinien, bei Wartung und<br />

Instandhaltung oder durch <strong>die</strong> Six-Sigma-<br />

Methode. Auf dem Symposium präsentieren<br />

Experten Use Cases zu Modernisierung und<br />

Produktionsplanung, referierten über Chancen<br />

der Digitalisierung, effiziente Containmentlösungen<br />

und vieles mehr.<br />

Verpackungslösungen im Livebetrieb<br />

An den Kompetenz-Centern ließen sich <strong>die</strong><br />

Innovationen der Uhlmann Group im Livebetrieb<br />

erleben. Von Uhlmann Pac-Systeme<br />

Aseptische Fabrik der Zukunft<br />

Nach den geführten Touren begann das täglich<br />

Vortragsprogramm. Der Keynotespeaker<br />

Jason S. Collins von IPS-Integrated Project<br />

Services, LLC, eröffnete <strong>die</strong> täglich wechselnden<br />

Vortragsreihen. Er referierte passend<br />

zum Motto der Technology Days über <strong>die</strong><br />

„Aseptische Fabrik der Zukunft“. Pharmazeutische<br />

Produktionsstätten nach heutigem<br />

Standard sind nach Meinung des Architekten<br />

nicht flexibel genug, zeichnen sich durch<br />

ineffiziente Abläufe aus und bieten schlechte<br />

Instandhaltungsmöglichkeiten.<br />

Um <strong>die</strong>se Probleme zu umgehen, präsentierte<br />

er ein dreistöckiges Gebäudekonzept<br />

mit folgender Einteilung: Im Erdgeschoss<br />

befindet sich <strong>die</strong> komplette Versorgung des<br />

Produktionsbereiches. Der erste Stock ist<br />

geprägt von den Produktionsräumen. Direkt<br />

darüber im zweiten Stock befinden sich <strong>die</strong><br />

Luftaufbereitungssysteme <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reinräume.<br />

Besonders interessant an <strong>die</strong>sem Konwurden<br />

unter anderem <strong>die</strong> neue Blisterlinie<br />

BEC 200 <strong>für</strong> kleine Chargen, <strong>die</strong> BEC 400<br />

und das Case Packaging Center CPC 500 <strong>für</strong><br />

das integrierte Verpacken von der Tablette<br />

bis zur Palette sowie <strong>die</strong> neue Blistermaschine<br />

BLU 200 und der Kartonierer C 200 <strong>für</strong><br />

das flexible Sekundärverpacken von Liquidaprodukten<br />

ausgestellt. Zudem konnte man<br />

sich auch über Inline-Lösungen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Pharmasicherheit und Nachverfolgbarkeit<br />

informieren und Experten beantworteten<br />

Fragen zu den Uhlmann Digital Solutions.<br />

Die zur Uhlmann Group gehörenden Firmen<br />

Koch Pac-Systeme, Cremer Speciaal -<br />

machines und Wonder Packing Machinery<br />

ergänzten das Leistungsspektrum durch<br />

weitere individuelle Verpackungslösungen.<br />

Cremer Speciaalmachines aus den Niederlanden<br />

stellte <strong>die</strong> neue Flaschenfülllinie<br />

IBL 100 sowie einen sehr kompakten Rundläufer<br />

IBC 50 vor. Die bewährte Flaschenfülllinie<br />

IBC 150 wurde um <strong>die</strong> cGMP-fähige<br />

Einzeltablettenausscheidung erweitert<br />

und ebenfalls im Betrieb gezeigt.<br />

Die Wonder Packing Machinery präsentierte<br />

mit der in China produzierten eBL 350 eine<br />

zuverlässige Linie aus Blistermaschine und<br />

Kartonierer.<br />

Containmentsystem <strong>für</strong> Blisterlinien<br />

Im Rahmen des Symposiums wurde auch<br />

das in einer Koperation mit der Skan AG<br />

entwickelte Containmentsystem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Uhlmann-Blisterlinien vorgestellt. Es ermöglicht<br />

auch das Abfüllen und Verpacken<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 9


<strong>phpro</strong><br />

NACHRICHTEN<br />

Bild: Harro Höfliger<br />

Auch bei der Harro Höfliger Innovation Expo ließ sich das Maschinenportfolio direkt in<br />

Aktion erleben<br />

hochtoxischer Stoffe. Richard Denk, Senior<br />

Consultant Aseptic Processing & Containment<br />

bei der Skan AG, stellte in seinem Vortrag<br />

heraus, wie gefährlich <strong>die</strong>se meist <strong>für</strong><br />

Krebsmedikamente verwendeten hochaktiven<br />

Wirkstoffe bei der Handhabung sind<br />

und wie wichtig daher ein gutes Containment<br />

ist. Bei der Verarbeitung mehrerer Produkte<br />

auf einer Linie müsse zudem eine<br />

Kreuzkontamination auf jedenfall ausgeschlossen<br />

werden. Denk verwies in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang auch auf <strong>die</strong> Arbeit der ISPE<br />

(International Society for Pharmaceutical<br />

Engineering) und <strong>die</strong> Anforderungen durch<br />

<strong>die</strong> neuen EMA-Richtlinien <strong>für</strong> gesundheitsbezogenen<br />

Expositionsgrenzwerte (PDE <strong>–</strong><br />

Permitted Daily Exposure) <strong>für</strong> toxische<br />

pharmazeutische Produkte.<br />

Mit dem Containmentsystem von Skan lässt<br />

sich beispielsweise <strong>die</strong> Blisterlinie 1330<br />

ausrüsten, wie Saber Mazeni, Projektmanager<br />

bei Uhlmann Pac-Systems, ausführlich<br />

erklärte. Das System schließt den Abfüllvorgang<br />

in <strong>die</strong> Blister vom Folieneingang bis<br />

zum verschlossen Blister komplett ein. Über<br />

Handschuhe können Formatteilewechsel<br />

oder Reinigungsmaßnahmen durchgeführt<br />

werden. Zudem gibt es auf Wunsch eine<br />

WIP-Einheit <strong>für</strong> den isolierten Raum. Falls<br />

nötig, lassen sich Teile über einen Endlosliner<br />

aus dem Innenraum ausführen. Die Produktzuführung<br />

erfolgt über ein System von Glatt,<br />

<strong>die</strong> Luft aus dem Inneren des Isolators wird<br />

über eine 2-stufige Filtration gereinigt, sodass<br />

auch über <strong>die</strong>sen Weg keine toxischen<br />

Stoffe in <strong>die</strong> Umwelt gelangen können.<br />

Digitale Lösungen sind gefragt<br />

Im neuen Uhlmann-Kompetenzzentrum <strong>für</strong><br />

Digitalisierung konnten <strong>die</strong> Besucher der<br />

Pharmazing Days <strong>die</strong> neu zusammengestellte<br />

Software Suite live erleben. Die Software-<br />

Module lassen sich individuell kombinieren<br />

und unterstützen alle indirekten Prozesse<br />

wie Verwalten, Planen, Steuern, Automatisieren<br />

und Standardisieren. Die Fachbesucher<br />

konnten <strong>die</strong> Process Guidance zum Durchführen<br />

und Dokumentieren von SOPs (Standard<br />

Operating Procedures) oder digitale<br />

Trainings selbst ausprobieren. Zudem präsentierte<br />

Uhlmann weitere Software-Suite-<br />

Module wie „Supervisory Control“ <strong>für</strong> eine<br />

hohe Transparenz der Produktionsprozesse<br />

oder „Condition Monitoring“.<br />

Digitale Lösungen standen auch bei<br />

Bausch+Ströbel im Fokus. Die Besucher<br />

hatten hier Gelegenheit, sich in der Digital<br />

World über <strong>die</strong> umfangreichen Möglichkeiten<br />

zu informieren, wie sich der digitale<br />

Zwilling einer Abfülllinie <strong>für</strong> Trainingsund<br />

Schulungszwecke verwenden lässt und<br />

welche Dienstleistungen Bausch+Ströbel<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichen Projektphasen,<br />

von der Prozessentwicklung über <strong>die</strong> Installation<br />

und Produktion bis hin zum Umbau,<br />

anbietet.<br />

Innovation Expo in Allmersbach<br />

Zeitgleich begrüßte Harro Höfliger am<br />

25. und 26. Juni 2019 Kunden und Interessenten<br />

aus aller Welt zur Innovation Expo an<br />

seinem Hauptsitz in Allmersbach im Tal.<br />

Ganz nach dem Motto „Lighting up your<br />

way“ stand der Weg zur kommerziellen<br />

Herstellung <strong>–</strong> vom Labor bis zur Produktion<br />

<strong>–</strong> im Mittelpunkt der Veranstaltung, <strong>die</strong><br />

Gelegenheit zu intensivem Netzwerken bot.<br />

Neben praxisnahen Workshops umfasste das<br />

Programm zahlreiche Vorträge zu den Themenbereichen<br />

Inhalation, Drug Delivery<br />

Systems, From Lab to Production, Digital<br />

Expertise, Medical Cannabis und Persona -<br />

lised Medicine. Als Referenten waren 19<br />

internationale Experten aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft geladen, <strong>die</strong> über aktuelle<br />

Markttrends und technologische Entwicklungen<br />

in ihren jeweiligen Spezialgebieten<br />

berichteten.<br />

Außerdem hat Harro Höfliger auf dem Event<br />

sein umfangreicheres Serviceportfolio und<br />

<strong>die</strong> erst kürzlich erweiterte Reinraumfläche<br />

vorgestellt, auf welcher <strong>die</strong> „ Insights“-Reihe<br />

stattfand. Bei <strong>die</strong>sen Livepräsentationen aktueller<br />

technologischer Highlights wurden<br />

unter anderem analytische Methoden des<br />

hauseigenen Labors, <strong>die</strong> Arbeit mit manuellen<br />

Maschinen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

Devices und <strong>die</strong> Auswirkungen der Digitalisierung<br />

auf <strong>die</strong> Maschinenbe<strong>die</strong>nung praxisnah<br />

demonstriert. Unternehmensrundgänge<br />

(„Harro Experience“) boten außerdem <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, einen Teil von Harro Höfligers<br />

Maschinenportfolio direkt am Standort und<br />

in Aktion zu erleben.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419pharmatage<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

10 <strong>phpro</strong> 04-2019


ADVERTORIAL<br />

Die Lösung <strong>für</strong> NGS-Bibliothekserstellung<br />

bei kleiner Probenzahl und wenig Laborplatz:<br />

epMotion ® 5073m NGS solution<br />

Bisher war <strong>die</strong> automatisierte Erstellung<br />

von Next Generation Sequencing-Bibliotheken<br />

nur <strong>für</strong> Probenzahlen ab 96 Proben<br />

wirtschaftlich und sinnvoll, da komplette<br />

Platten mit Mehrkanal Dispensiertools bearbeitet<br />

werden können. Darüber hinaus sind<br />

große Pipettier-Stationen oft kostspielig und<br />

nehmen viel Platz im Labor ein. Kleinere<br />

Probenanzahlen werden daher manuell mit<br />

Pipetten aufgearbeitet. Dies fordert viel Zeit,<br />

Konzentration und beinhaltet zahlreiche<br />

Pipettierschritte. Pipettierfehler sind schwer<br />

zu vermeiden und selten nachvollziehbar.<br />

Jedoch sind gerade bei der Erstellung von<br />

NGS-Bibliotheken <strong>die</strong> Genauigkeit und<br />

Reproduzierbarkeit, <strong>die</strong> automatisierte<br />

Pipettier-Stationen bieten, essentiell <strong>für</strong> gute<br />

Sequenzier-Ergebnisse.<br />

Jetzt gibt es <strong>die</strong> Lösung <strong>für</strong> alle, <strong>die</strong> eine<br />

geringe Probenanzahl und wenig Platz<br />

im Labor haben oder NGS-Bibliotheken<br />

manuell erstellen. Bis zu 24 Proben können<br />

zeitgleich vollautomatisiert zur Erstellung<br />

einer NGS Bibliothek in der epMotion ®<br />

5073m NGS solution bearbeitet werden. Die<br />

Workstation ist so optimiert, dass nahezu<br />

keine Eingriffe notwendig sind und <strong>die</strong><br />

Bibliothekserstellung selbstständig abläuft.<br />

Platz <strong>für</strong> ausreichend Pipettenspitzen, <strong>die</strong><br />

drei notwendigen Dispensierwerkzeuge im<br />

Volumenbereich von 5-300 μL, sowohl ein-,<br />

als auch mehrkanalig, und ein spezielles<br />

Rack welches alle notwendigen Flüssigkeiten<br />

beinhaltet, ermöglichen einen reibungslosen<br />

Ablauf.<br />

Die bekannte Präzision und Richtigkeit von<br />

Eppendorf Pipetten gilt auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Dispensiertools<br />

der epMotion. Durch <strong>die</strong> optimierte<br />

epBlue Software werden <strong>die</strong> Ein- und<br />

Mehrkanal Dispensiertools intelligent eingesetzt,<br />

um Pipettierschritte und Spitzenverbrauch<br />

auch bei ungeraden Probenanzahlen<br />

zu optimieren.<br />

Dies spart Zeit, Abfall und Geld. Und all das<br />

auf einer Fläche von nur 6 DIN-A4-Blättern.<br />

Benachrichtigungsmails des Systems zu<br />

manuellen Schritten ermöglichen dem Anwender<br />

den Kopf frei <strong>für</strong> andere Aufgaben<br />

zu haben und nicht nach dem Gerät sehen<br />

zu müssen. Die Anbindung an VisioNize ®<br />

erlaubt das Überwachen der Laufzeit, Temperatur<br />

des Mischers, sowie des Gerätestatus<br />

von PC und mobilen Endgeräten.<br />

Die Lösung <strong>für</strong> Ihre NGS-Bibliothekserstellung:<br />

epMotion ® 5073m NGS solution<br />

www.eppendorf.com/ngs-compact<br />

Bis zu 24 Proben können zeitgleich vollautomatisiert bearbeitet werden<br />

Dr. Hanae König<br />

Eppendorf AG<br />

Barkhausenweg 1<br />

22339 Hamburg<br />

koenig.h@eppendorf.de<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 11


PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE<br />

EXKLUSIV<br />

TOP-PRODUKT<br />

DES MONATS SEPTEMBER 2019<br />

ABSTIMMEN UND GEWINNEN!<br />

Bild: Pumpenfabrik Wangen<br />

Bild: Ecom<br />

Bild: Lapp<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

Bild: Andreas Steinhoff<br />

Facebook<br />

Folgen Sie uns<br />

Die Redaktion von <strong>Prozesstechnik</strong>-online<br />

füttert regelmäßig ihren Facebook-Auftritt<br />

mit reichlich Material. Wir halten Sie u.a.<br />

über aktuelle Veranstaltungen und Events<br />

wie unser InnovationsFORUM Chemieproduktion<br />

auf dem Laufenden <strong>–</strong> aber auch<br />

über Aktionen auf Messen. Verpassen Sie keinen<br />

Produktreport oder das Top Produkt des<br />

Monats. Informieren Sie sich über aktuelle<br />

Webinare und Webcasts. Heftvorschau, Sonderhefte<br />

oder neue Videos finden Sie bei<br />

uns ebenso wie unser monatliches Rätsel.<br />

www.facebook.com/prozesstechnikonline<br />

Thema<br />

Industrie-4.0-Lösungen<br />

Die Digitalisierung in der <strong>Prozesstechnik</strong><br />

schreitet immer weiter voran. Auf der einen<br />

Seite ist Industrie 4.0 ein Segen, andererseits<br />

aber auch ein Fluch. Durch <strong>die</strong> Digitalisierung<br />

der Branchen Chemie, Pharma und<br />

Food wächst <strong>die</strong> Gefahr von Hackerangriffen.<br />

Dies gilt es zu verhindern. Auf unserer<br />

Themen seite finden Sie Artikel, <strong>die</strong> <strong>die</strong> fantastischen<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

darstellen, aber auch Artikel, <strong>die</strong> sich mit<br />

den Gefahren beschäftigen, <strong>die</strong> von Industrie<br />

4.0 ausgehen.<br />

www.prozesstechnik-online.de/industrie40<br />

Quergerätselt<br />

Der große Unbekannte<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr feiert der wohl berühmteste<br />

Morbacher sein 40-jähriges Jubiläum.<br />

40 Jahre wirkte er unsichtbar, aber höchst<br />

effizient an den Schaltzentralen der Macht.<br />

Der heute 86-jährige kann aber von der<br />

Macht nicht lassen. Wissen Sie schon, wen<br />

wir suchen? Nein? Dann schauen Sie sich<br />

doch den kompletten Rätseltext im Internet<br />

auf prozesstechnik-online.de an. Zu gewinnen<br />

gibt es <strong>die</strong>smal ein Jahresabonnement<br />

der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ sowie<br />

einen Sandwichmaker und ein Exit-Spiel.<br />

www.prozesstechnik-online.de/raetsel<br />

Hygienische Exzenterschneckenpumpe<br />

Eigensichere<br />

Smartwatch<br />

Runde Verschraubung<br />

<strong>für</strong> Flachkabel<br />

Kleinste Durchflüsse<br />

präzise messen<br />

Die Wangen-Exzenterschneckenpumpe<br />

MX ist reinigungs- und<br />

wartungsfreundlich und wegen<br />

der hohen Druckstabilität sowohl<br />

im Hygienebereich als<br />

auch in anderen Branchen einsetzbar.<br />

Die Variantenvielfalt der<br />

Baugruppen ermöglicht eine<br />

kundenspezifische Anpassung<br />

der Pumpe.<br />

Mit der Smart-Ex Watch 01 ergänzt<br />

<strong>die</strong> Pepperl+Fuchs-Marke<br />

Ecom das Portfolio an Kommunikationslösungen.<br />

Die Smartwatch<br />

basiert auf der Samsung<br />

Galaxy Watch und ist zugelassen<br />

<strong>für</strong> Zone 2/22 und Div. 2.<br />

Sie kann mit dem Smartphone<br />

Smart-Ex 02 und dem Ex-Handy<br />

10 kombiniert werden.<br />

Skintop Flat von Lapp ist eine<br />

Kabelverschraubung, <strong>die</strong> Flachkabel<br />

unterschiedlicher Konturen<br />

und -dicken fixiert und<br />

IP 68 bei 5 bar erfüllt. Die speziell<br />

geformte Dichtung passt<br />

sich an unterschiedliche Konturen<br />

an und packt so fest zu, dass<br />

das gesamte Flachkabel gleichmäßig<br />

zugentlastet wird.<br />

Das kompakte Coriolis-Einrohrmesssystem<br />

Promass A von Endress+Hauser<br />

misst kleinste<br />

Durchflüsse von wenigen g/min<br />

hochpräzise. Das Sensorsystem<br />

ist auf einer Grundplatte montiert,<br />

<strong>die</strong> als Stoßdämpfer fungiert<br />

und <strong>die</strong> Coriolis-Messung<br />

gegenüber Störungen von außen<br />

wirkungsvoll abschirmt.<br />

WÄHLEN SIE IHR TOP-PRODUKT UNTER WWW.PROZESSTECHNIK-ONLINE.DE/TOP-PRODUKT<br />

12 <strong>phpro</strong> 04-2019


Bild: Konradin Me<strong>die</strong>n<br />

Live-Webinar Simulation<br />

Korrosion immer im Griff<br />

Pro Sekunde werden durch Korrosion weltweit<br />

ca. 5 t Stahl zersetzt, was zu Schäden in<br />

Höhe von jährlich etwa zwei Billionen Euro<br />

führt. Es gibt also gute Gründe, sich intensiv<br />

mit effektiven Schutzmaßnahmen zu<br />

beschäftigen. Im Webinar am 15. Oktober<br />

2019 zeigt Application Engineer Markus<br />

Birkenmeier zwischen 10 und 11 Uhr, wie<br />

<strong>die</strong> Comsol-Multiphysics-Software zur<br />

Modellierung von Korrosionsprozessen eingesetzt<br />

werden kann. Weitere Informationen<br />

zum Webinar gibt es auf unserer Webseite.<br />

www.prozesstechnik-online.de/webinare<br />

Das Plus an<br />

Durchblick.<br />

BWT AQU@Sense MB<br />

Um <strong>die</strong> Keimzahl im Reinstwasser zu bestimmen<br />

brauchen Sie Tage. Oder den AQU@Sense MB. Er<br />

ergänzt konventionelle mikrobiologische Methoden<br />

optimal. Sie gewinnen Sicherheit und Kontrolle,<br />

sanitisieren Ihre Systeme seltener und verifizieren<br />

<strong>die</strong> Wirksamkeit direkt.<br />

bwt-pharma.com<br />

SIEGER<br />

TOP-PRODUKT DES MONATS JULI 2019<br />

Bild: Hosokawa Alpine<br />

Aufbereitung von Pulvern<br />

<strong>für</strong> den 3-D-Druck<br />

Die Feinstvermahlung mit Oberkornbegrenzung<br />

sowie das Entstauben sind <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Anforderungen an den 3-D-Druck<br />

mit Polymerpulvern. Die Contraplex-Weitkammermühle<br />

von Hosokawa Alpine wurde<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong>se spezifischen Anforderungen adaptiert.<br />

Die CW II zeichnet sich durch optimierte<br />

Mahlwerkzeuge und Temperaturführung<br />

aus, wodurch Flüssigstickstoff- und<br />

Energieverbrauch gesenkt werden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 13


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Lösungen <strong>für</strong> das umweltgerechte Verpacken stehen im Mittelpunkt<br />

Fachpack 2019<br />

„Umweltgerechtes Verpacken“ <strong>–</strong> das ist das Leitthema der Fachpack 2019, <strong>die</strong> vom<br />

24. bis 26. September stattfinden wird. Wie ein roter Faden wird es sich durch das<br />

gesamte Messegeschehen ziehen. Außerdem gibt es in <strong>die</strong>sem Jahr einen Grund<br />

zum Feiern.<br />

Die Nürnbergmesse hat das „Umweltgerechte<br />

Verpacken“ zum Leitthema der Fachpack<br />

2019 gemacht. „Um <strong>die</strong>ses Leitthema<br />

greifbarer zu machen, haben wir es in vier<br />

Teilbereiche unterteilt“, erläutert Cornelia<br />

Fehlner, Leiterin der Fachpack bei der<br />

Nürnbergmesse. „Konkret geht es um recycelte<br />

Verpackungen, ressourcenschonende<br />

Materialien, Mehrwegverpackungen und<br />

-systeme sowie um neue umweltschonende<br />

Prozesse.“<br />

Gute Orientierung auf der Fachpack<br />

Produkte, <strong>die</strong> zu einer oder mehrerer <strong>die</strong>ser<br />

vier Kategorien passen, sind in der Aussteller-<br />

und Produktdatenbank der Messe speziell<br />

markiert. Ähnlich verhält es sich auf<br />

der Messe: Auch hier sind alle Aussteller, <strong>die</strong><br />

zu einer der genannten Leitthema-Kategorien<br />

passen, gekennzeichnet. Vorteil <strong>für</strong> den<br />

Besucher: Alle Firmen, <strong>die</strong> Lösungen <strong>für</strong> das<br />

umweltgerechte Verpacken anbieten, sind so<br />

<strong>für</strong> ihn schnell auffindbar.<br />

Packbox in Halle 7<br />

Aber auch in den rund 70 Vorträgen, <strong>die</strong> in<br />

den Foren Packbox und Techbox gehalten<br />

werden, spiegelt sich das Leitthema der<br />

Messe wider. Im Forum Packbox in Halle 7,<br />

in dem es generell um <strong>die</strong> Themen Verpackungen,<br />

Verpackungsdruck und -veredelung<br />

geht, steht vor allem der erste Messetag,<br />

also der 24. September, im Zeichen der<br />

Nachhaltigkeit. An <strong>die</strong>sem Tag stehen beispielsweise<br />

Vorträge der IK Industrievereinigung<br />

Kunststoffverpackung auf dem Programm.<br />

In ihnen geht es um das Eco-<br />

Design, Recyclingziele und Rohstoffnutzung<br />

sowie um das Image von Kunststoffverpackungen.<br />

Techbox in Halle 4<br />

Das Forum Techbox in Halle 4 ist auf <strong>die</strong><br />

Themen Verpackungstechnologie und Logistik<br />

fokussiert, beleuchtet aber auch das Recycling.<br />

Zum Beispiel befasst sich das Fraunhofer<br />

Institut <strong>für</strong> Verfahrenstechnik und Verpackung<br />

IVV mit den aktuellen technologischen<br />

Herausforderungen von recycling -<br />

fähigen Verpackungen. Bioabbaubare, nachhaltige,<br />

neue Packstoffe stehen im Mittelpunkt<br />

eines weiteren Vortragsslots. Das Packaging<br />

Excellence Center (PEC) beschäftigt<br />

sich mit der Frage, wie der ökologische Fußabdruck<br />

von Anlagenbetreibern durch nachhaltige<br />

Konzepte reduziert werden kann.<br />

Sonderschau Premiumverpackungen<br />

Schließen sich gutes Design und Nachhaltigkeit<br />

aus? Diese Frage steht im Mittelpunkt<br />

der Sonderschau Premiumverpackungen in<br />

Halle 8. Letztere feierte im vergangenen Jahr<br />

Premiere und wird gemeinsam von der<br />

Nürnbergmesse und Bayern Design veranstaltet.<br />

Die Sonderschau kommt in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr ebenfalls nicht am Thema „Umwelt -<br />

gerechtes Verpacken“ vorbei <strong>–</strong> allerdings<br />

mit Blick auf Premiumverpackungen. Die<br />

ausgestellten Produkte zeigen, wie ein<br />

gelungener Markenauftritt, erstklassiges Design<br />

und umweltgerechtes Verpacken in Einklang<br />

gebracht werden können.<br />

Bild: Thomas Geiger <strong>–</strong> Nürnbergmesse<br />

Zur Fachpack 2019 werden 45 000 Fachbesucher erwartet. Sie werden überall auf der<br />

Messe auf das Leitthema „Umweltgerechtes Verpacken“ treffen.<br />

Deutscher Verpackungspreis<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr verleiht das dvi auf der<br />

Fachpack den Deutschen Verpackungspreis<br />

in neun Kategorien. Eine davon ist <strong>die</strong> Kategorie<br />

„Nachhaltigkeit“, in der Recycling -<br />

fähigkeit, ökologische Vorteile, Materialauswahl,<br />

Wiederverwertbarkeit und Ressourcenschonung<br />

eine besonders wichtige Rolle<br />

spielen.<br />

14 <strong>phpro</strong> 04-2019


HAPPY BIRTHDAY: FACHPACK WIRD 40<br />

1978 wollten mehrere Verpackungshersteller<br />

das Nürnberger<br />

Messegelände <strong>für</strong> Hausmessen<br />

nutzen. Dieser Umstand, Gespräche<br />

mit Branchenkennern und<br />

Marktrecherchen zeigten, dass<br />

<strong>die</strong> Zeit reif war <strong>für</strong> eine neue<br />

Verpackungsmesse. 1979 ging<br />

dann <strong>die</strong> erste Fachpack mit 88<br />

Ausstellern an den Start. Seitdem<br />

entwickelt sich <strong>die</strong> Messe bestens.<br />

1995 beteiligten sich erstmals<br />

über 400 Aussteller, 2003<br />

konnte <strong>die</strong> 1000er-Ausstellermarke<br />

geknackt werden. Und in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr werden rund 1600<br />

ausstellende Unternehmen erwartet.<br />

Ähnlich verhält es sich<br />

mit der Anzahl der Fachbesucher.<br />

Sie stieg stetig auf heute etwa<br />

45 000. Zudem nahm in den<br />

vergangenen Jahren <strong>die</strong> Inter -<br />

nationalität sowohl auf der<br />

Besucher- als auch auf der Ausstellerseite<br />

zu.<br />

Markenzeichen der Fachpack ist<br />

es, schnell auf aktuelle Entwicklungen<br />

zu reagieren. Beispiele<br />

hier<strong>für</strong> sind u. a. das Forum<br />

Wellpappe oder <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

dem Deutschen Verpackungsinstitut<br />

(dvi) mit der<br />

Verleihung des Verpackungspreises.<br />

Von den 88 Ausstellern der<br />

ersten Stunde werden folgende<br />

elf Unternehmen auch auf der<br />

Fachpack 2019 ausstellen: Beck<br />

Packautomaten, Bluhm Systeme,<br />

Breitner Abfüllanlagen, Collischan,<br />

Hade, Hugo Beck<br />

Maschinenbau, Illig Maschinenbau,<br />

Kartonveredlung Knapp,<br />

Koch Pac-Systeme, Mezger Heftsysteme<br />

GmbH sowie<br />

MSK Verpackungs-Systeme.<br />

Sustainability Awards<br />

Am 25. September werden auf der Messe<br />

<strong>die</strong> Gewinner der Sustainability Awards<br />

bekannt gegeben, u. a. in den Kategorien<br />

„Bio-based Packaging“, „Recyclable Packaging“<br />

und „Best Sustainable Packaging<br />

Inno vation.“ Verliehen werden <strong>die</strong> Awards<br />

von der britischen Zeitschrift Packaging<br />

Europe. Sowohl <strong>die</strong> Gewinner des Deutschen<br />

Verpackungspreises als auch der<br />

Sustainability Awards qualifizieren sich <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Teilnahme an den World Star Awards der<br />

WPO. Weitere Informationen erwarten Sie<br />

auf www.fachpack.de.<br />

LUKAS LEHMANN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

Produkt- und<br />

Verpackungskennzeichnung<br />

Sind Ihre Medikamente fälschungssicher?<br />

Gerade im pharmazeutischen Bereich ist eine permanente<br />

und fälschungssichere Kennzeichnung entscheidend.<br />

Optimieren Sie Ihre Prozesse deswegen mit professionellen<br />

Kennzeichnungslösungen von Bluhm.<br />

Wie das genau funktioniert, erfahren Sie von uns!<br />

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scannen und<br />

informieren!<br />

bluhmsysteme.com/pharma<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Halle 1 . Stand 141<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 15<br />

Bluhm Systeme GmbH . 53619 Rheinbreitbach . www.bluhmsysteme.com . info@bluhmsysteme.com . Tel.: +49(0)2224-7708-0


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bilder: Robert Bosch Packaging Technology<br />

Künstliche Intelligenz in der visuellen pharmazeutischen Inspektionstechnik<br />

EINEN SCHRITT VORAUS<br />

Künstliche Intelligenz verändert unseren Alltag. Die benötigte Software und <strong>die</strong><br />

Algorithmen sind bereits in vielen Bereichen im Einsatz, darunter auch in der visuellen<br />

Prüfung industriell gefertigter Komponenten. Warum sollte man sie also nicht<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> pharmazeutische Inspektion nutzen? Das Potenzial wäre da, doch es gilt<br />

noch einige Hürden zu nehmen.<br />

16 <strong>phpro</strong> 04-2019


Deep-Learning-Algorithmen werden beispielsweise zur Prüfung des Stopfenrandes von Spritzen implementiert<br />

Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in unseren Alltag<br />

<strong>–</strong> und das nicht nur zu Hause, sondern auch im Straßenverkehr<br />

und am Arbeitsplatz. Schon heute verfügen Smartphones über<br />

sprachgesteuerte Assistenten, Ärzte diagnostizieren Krankheiten mithilfe<br />

von KI. Automatisiertes Fahren ist ein Beispiel da<strong>für</strong>, wie KI <strong>die</strong><br />

menschliche Sicherheit verbessern kann. In Zeiten von Industrie 4.0<br />

nutzen Hersteller KI und Deep Learning, um Fertigungsprozesse zu<br />

optimieren und sie sicherer, einfacher und vorhersehbarer zu machen.<br />

Entsprechend sollte <strong>die</strong>ses Potenzial auch in einem Umfeld<br />

genutzt werden, in dem <strong>die</strong> Sicherheit eine noch wichtigere Rolle<br />

spielt: bei der Herstellung von Arzneimitteln.<br />

Von künstlicher Intelligenz zu Deep Learning<br />

Die visuelle Inspektion ist ein sehr anspruchsvoller Schritt im pharmazeutischen<br />

Herstellungsprozess. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> Produkte<br />

mit schwierigen Eigenschaften wie hochviskose parenterale<br />

Lösungen, in denen Luftblasen nicht vollständig aufgelöst werden<br />

können und Partikel nur schwer zu erkennen sind. In solchen Fällen<br />

dauert es bei der Entwicklung von Bildverarbeitungsalgorithmen üblicherweise<br />

lange, bis <strong>die</strong> Erkennungs- und Ausschussraten ein stabiles<br />

Niveau erreichen. KI hat das Potenzial, <strong>die</strong>se Entwicklungszeit zu<br />

verkürzen und <strong>die</strong> erwünschten Ergebnisse zu optimieren <strong>–</strong> eine<br />

klassische Win-win-Situation <strong>für</strong> Pharmahersteller und Patienten.<br />

Auf dem Markt haben sich viele Inspektionstechnologien etabliert,<br />

<strong>die</strong> hohe Erkennungsraten bei der automatischen visuellen Inspektion<br />

erreichen. Einige Beispiele sind (pre-)Spin-Einheiten, <strong>die</strong> das<br />

Produkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Inspektion vorbereiten, hochauflösende Digitalkameras<br />

oder <strong>die</strong> Static Division (SD) Technologie. Allerdings schränkt<br />

<strong>die</strong> Kombination aus milchig-trüben Flüssigkeiten und kleineren<br />

Packmittelgrößen <strong>die</strong> Bewegbarkeit von Partikeln ein, wodurch <strong>die</strong><br />

Detektionswahrscheinlichkeit sinkt. Zudem können Agglomerationen<br />

und andere inhärente morphologische Merkmale sowie Blasen,<br />

<strong>die</strong> Glaspartikeln ähneln, zu Pseudoausschuss führen. KI-Anwendungen<br />

haben das Potenzial, <strong>die</strong> Erkennungsrate weiter zu erhöhen<br />

und fehlerhaften Ausschuss bei kritischen Produkten wie schäumenden,<br />

hochviskosen und milchig-trüben Flüssigkeiten oder<br />

Lyophilisaten zu reduzieren.<br />

Pharma: ein wichtiger Unterschied<br />

Viele Pharmahersteller und Maschinenzulieferer setzen sich aktuell<br />

mit KI auseinander. Doch obwohl bereits einige Stu<strong>die</strong>n veröffent-<br />

licht wurden, sind <strong>die</strong> Vorbehalte gegenüber der Implementierung<br />

und Vali<strong>die</strong>rung groß. Gleichzeitig haben zahlreiche Anbieter von<br />

Bildverarbeitungssoftware bereits Anwendungen auf Deep-Learning-Basis<br />

in ihrem Portfolio. Das bedeutet <strong>für</strong> Hersteller automatischer<br />

visueller Inspektionsmaschinen, dass sie nicht zwingend eigene<br />

Deep-Learning-Algorithmen oder neuronale Netze entwickeln<br />

müssen. Tatsächlich reichen geringfügige Anpassungen bestehender<br />

Softwarelösungen aus. Zudem lassen sich Bildverarbeitungscomputer<br />

mithilfe von Grafikprozessoren (GPU) wie sie in der Computerspieleindustrie<br />

weit verbreitet sind, <strong>für</strong> eine höhere Rechenleistung<br />

aufrüsten.<br />

Wie während des PDA Visual Inspection Forums in Washington D.C.<br />

deutlich wurde, können Experten <strong>für</strong> Inspektionstechnologie <strong>die</strong><br />

notwendigen Upgrades problemlos durchführen. Bei der Vali<strong>die</strong>rung<br />

hingegen ist ein Aspekt entscheidend: Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Branchen muss das Deep-Learning-Modell im pharmazeutischen<br />

Gebrauch „eingefroren“ werden, sobald <strong>die</strong> Entwicklungsphase<br />

abgeschlossen ist. Es muss statisch fixiert werden und darf<br />

sich nicht mehr verändern, damit es entsprechenden Vali<strong>die</strong>rungsanforderungen<br />

genügt.<br />

KI in der visuellen Inspektion <strong>–</strong> weit mehr als eine Vision<br />

Beim Einsatz von KI in der visuellen Inspektion geht es um viel<br />

mehr als Potenzial. Tatsächlich befinden sich einige Pilotprojekte<br />

bereits in einem Stadium unweit der realen Produktion. Bosch<br />

Packaging Technology arbeitet derzeit an einem solchen Projekt, bei<br />

dem Deep-Learning-Algorithmen zur Prüfung des Stopfenrandes<br />

von Spritzen auf der AIM 5023 Inspektionsmaschine implementiert<br />

werden. „Was man braucht, um in KI-Entwicklungen zu investieren,<br />

ist Mut und Expertise“, so Dr. Jose Zanardi, der bei Bosch Packaging<br />

Technology <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung visueller Inspektionstechnologien<br />

zuständig und maßgeblich an dem Projekt beteiligt ist.<br />

Die <strong>Pharmaindustrie</strong> ist <strong>für</strong> ihre Zurückhaltung gegenüber Innovationen<br />

bekannt. Dies ist vor allem auf <strong>die</strong> sehr strengen regulatorischen<br />

Richtlinien zur Prozessvali<strong>die</strong>rung zurückzuführen. „Ein so<br />

ehrgeiziges Projekt erfordert viel Erfahrung in der Software-Implementierung<br />

und Prozessvali<strong>die</strong>rung, eine Kombination, <strong>die</strong> nicht<br />

jeder Maschinenhersteller bieten kann. Doch nur so hat das Konzept<br />

eine Chance, es über <strong>die</strong> Ziellinie zu schaffen“, betont Zanardi. Bereits<br />

seit Beginn der 1970er-Jahre entwickelt Bosch Packaging Technology<br />

automatische visuelle Inspektionsmaschinen <strong>–</strong> gepaart mit<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 17


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Vergleich zwischen den beiden Bildverarbeitungsmethoden Standard und Deep Learning<br />

fun<strong>die</strong>rter Expertise in Prozessen, Implementierung und Vali<strong>die</strong>rung<br />

eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> den Erfolg.<br />

Keine Pauschallösung<br />

Für Deep-Learning-Projekte in der visuellen Inspektion gibt es keine<br />

Pauschallösung. Stattdessen sollte der erste Schritt in der Vorabbewertung<br />

einer großen Anzahl unterschiedlicher Bilder von Referenzproben<br />

bestehen. In unserem Beispiel könnten das fehlerfreie Produkte<br />

mit Bläschen, verschiedene Stopfenpositionen, Produkte und<br />

Füllvolumina sowie unterschiedliche Arten von intrinsischen Partikeln<br />

sein. Basierend auf den verfügbaren Bilddaten schaffen Offline-<br />

Verifizierungsstu<strong>die</strong>n <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Integration von Deep-<br />

Learning-Modellen in <strong>die</strong> bestehende Software. Im zweiten Schritt<br />

sollte ein kundenspezifisches Projekt mit Parametern wie Produkt,<br />

verfügbare Maschinen, Erwartungen und Zeitplan definiert werden.<br />

Die oben stehende Grafik vergleicht <strong>die</strong> übliche Rezeptentwicklung<br />

und -vali<strong>die</strong>rung (links) mit der Deep-Learning-Methode (rechts):<br />

Der grundlegende Prozess ist identisch. Auch <strong>die</strong> Rezeptparameter<br />

sind weiterhin nach GMP-Anforderungen vali<strong>die</strong>rt. Das einzige, was<br />

sich verändert, ist das „Werkzeug“, mit dem <strong>die</strong> Prozesse entwickelt<br />

werden sowie <strong>die</strong> benötigte Hardware. Wie bereits erwähnt, ändert<br />

sich auch <strong>die</strong> Hardware nur geringfügig: Deep Learning erfordert<br />

Computer mit GPUs, <strong>die</strong> in der Lage sind, sehr komplexe und große<br />

Datenmengen zu verarbeiten. In einem deterministischen Deep-<br />

Learning-Modell werden kleine Pakete bis zu einem bestimmten Intelligenzgrad<br />

trainiert und dann eingefroren. Letzteres ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vali<strong>die</strong>rung<br />

und <strong>die</strong> damit verbundenen behördlichen Zulassungsverfahren<br />

unabdingbar.<br />

GMP-Umfeld implementiert werden kann <strong>–</strong> und dass sie sowohl <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Qualifikation als auch bei der Umsetzung regulatorische Unterstützung<br />

erhalten wird. Dies wird <strong>die</strong> Inspektion von schwer zu<br />

prüfenden Produkten wie lyophilisierte oder in komplexe Spritzen<br />

oder Doppelkammersysteme abgefüllte Pharmazeutika deutlich optimieren.<br />

So lassen sich nicht nur <strong>die</strong> Ausschussquote, sondern auch<br />

<strong>die</strong> Herstellungskosten senken.<br />

Laut Kapitel 1790 der amerikanischen Pharmakopöe (USP) soll <strong>die</strong><br />

Vali<strong>die</strong>rung des automatischen Inspektionsequipments auf dem Vergleich<br />

mit den Pharmakopöe-konformen manuellen Prüfverfahren<br />

beruhen. Alternative Prüfmethoden sollen eine gleichwertige oder<br />

bessere Leistung aufweisen. Auf das aktuelle Deep-Learning-Projekt<br />

trifft <strong>die</strong>s auf jeden Fall zu. Da <strong>die</strong> Richtlinien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Implementierung<br />

automatischer visueller Inspektionsmaschinen auf <strong>die</strong> KI und<br />

alle ihre Teilbereiche angewendet werden, hat das Pilotprojekt gute<br />

Chancen, in <strong>die</strong> Serienproduktion zu gehen <strong>–</strong> und ein Trendsetter<br />

<strong>für</strong> eine ganze Branche zu werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419boschpackaging<br />

Halle 1, Stand 204<br />

AUTOR:<br />

ANDREAS GROSS<br />

Global Product Manager<br />

Inspection Technology,<br />

Robert Bosch Packaging Technology<br />

Ein möglicher Trendsetter <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

„Wir sind davon überzeugt, dass <strong>die</strong>se Technologie in Zukunft Erkennungsraten<br />

von fast 99 % erreichen und zugleich den Pseudoausschuss<br />

um <strong>die</strong> Hälfte oder mehr reduzieren kann“, so Zanardi. Er<br />

ist zuversichtlich, dass <strong>die</strong> Deep-Learning-Anwendung in einem<br />

18 <strong>phpro</strong> 04-2019


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bilder: Beckhoff<br />

Uwe Prüßmeier, Senior Product Manager Drive Technology: „Mit Flying Motion ermöglicht XPlanar einen berührungslosen und<br />

verschleißfreien Produkttransport.“<br />

Antriebssystem ermöglicht hohe Flexibilität bei der Positionierung<br />

Schwebende Mover <strong>für</strong><br />

kontaktlose Bewegungen<br />

Mit XPlanar eröffnet Beckhoff neue Wege <strong>für</strong> eine maximale Freiheit und Verein -<br />

fachung bei der Konzeption von Maschinen und Anlagen. Möglich machen <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />

frei beweglichen und über beliebig angeordnete Planarkacheln schwebenden<br />

Planarmover. Die konkreten Anwendungsvorteile des Antriebssystems erläutert<br />

Uwe Prüßmeier, Senior Product Manager Drive Technology, in <strong>die</strong>sem Interview.<br />

Herr Prüßmeier, was ist das Besondere an dem XPlanar-System?<br />

Prüßmeier: XPlanar ist mehr als ein reines Antriebssystem. Es handelt<br />

sich um eine komplette Lösung <strong>für</strong> den hochflexiblen Produkttransport.<br />

Im Vergleich zu dem Beckhoff-Antriebssystem XTS<br />

kommt beim XPlanar-System <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewegung <strong>die</strong> zweite<br />

Dimension hinzu. Auf <strong>die</strong>se Weise ist beispielsweise das problem -<br />

lose, systemintegrierte Überholen bzw. das Bufferbilden oder<br />

-umfahren in der Fläche möglich. Von besonderem Vorteil ist<br />

zudem das Prinzip der schwebenden Planarmover, <strong>die</strong> sich berührungslos<br />

und damit geräuschlos und verschleißfrei bewegen.<br />

Welche Funktionen stehen Anwendern <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung von Bewegungsaufgaben<br />

konkret zur Verfügung?<br />

Prüßmeier: Ein Produkt wird immer von A nach B, von B nach C,<br />

von C nach D usw. transportiert, also von einer Bearbeitungsstation<br />

zur nächsten. Durch XPlanar müssen <strong>die</strong>se Stationen nun nicht<br />

mehr in einer Linie angeordnet sein und auch <strong>die</strong> Reihenfolge muss<br />

nicht mehr eingehalten werden.<br />

XPlanar eröffnet mit der Erschließung der zweiten Dimension zahlreiche<br />

weitere Optionen. Dazu zählen das Ausschleusen bestimmter<br />

Mover aus dem Produktionsfluss und das Optimieren der Prozess -<br />

abläufe beispielsweise durch <strong>die</strong> Einrichtung spezieller Wartezonen.<br />

Wichtig ist auch das Überholen langsamerer Mover, um Teilprozesse<br />

parallel und schnell umsetzen zu können. Hierbei lässt sich jeder<br />

Planarmover als einzelne Servoachse individuell steuern, bei Bedarf<br />

aber auch mit anderen Movern exakt synchronisieren.<br />

Die Mover lassen sich in insgesamt sechs Freiheitsgraden bewegen.<br />

Welche Vorteile ergeben sich daraus insbesondere an den<br />

jeweiligen Bearbeitungsstationen?<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 23


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Für eine einfache Handhabung ist auch <strong>die</strong> Software Twincat entscheidend.<br />

Welcher Aspekt steht hierbei im Vordergrund?<br />

Prüßmeier: Hauptziel ist <strong>die</strong> einfache Handhabbarkeit des Planarmotorsystems<br />

<strong>für</strong> den Anwender. Hier<strong>für</strong> stellt Twincat <strong>die</strong> Planarmover<br />

als einfache Servoachsen dar <strong>–</strong> prinzipiell mit all ihren sechs<br />

Freiheitsgraden. Da aber in der Praxis nicht immer bzw. nicht in<br />

allen Bereichen des XPlanar-Systems <strong>die</strong>se hohe Flexibilität eines<br />

6-Achsers erforderlich ist, bietet Twincat <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong>se<br />

Komplexität zu reduzieren. Da<strong>für</strong> stellt Twincat <strong>für</strong> den Anwender<br />

jeden Mover als eindimensionale Achse dar, <strong>die</strong> optional <strong>–</strong> z. B.<br />

beim Erreichen von Bearbeitungsstationen <strong>–</strong> <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>für</strong><br />

Bewegungen in weiteren Dimensionen wie Heben, Kippen und<br />

Drehen bietet. Es reicht also zunächst <strong>die</strong> reine Definition der gewünschten<br />

Fahrstrecke <strong>–</strong> des Tracks <strong>–</strong> auf der XPlanar-Fläche aus,<br />

was <strong>die</strong> Handhabung deutlich vereinfacht.<br />

Beim XPlanar-System schweben Planar mover frei beweglich über beliebig<br />

angeordneten Planarkacheln<br />

Prüßmeier: Die Mover können nicht nur an <strong>die</strong> Bearbeitungsstation<br />

fahren, sondern auch in <strong>die</strong> Station hinein. Zudem können <strong>die</strong> Mover<br />

das Produkt um alle drei Achsen drehen. So lässt sich das transportierte<br />

Produkt auf einfache Weise von allen Seiten bearbeiten oder<br />

prüfen. Möglich ist auch ein geringes Heben und Senken sowie<br />

Kippen des Movers. Das leichte Kippen eignet sich z. B. optimal,<br />

um einen randvoll mit Flüssigkeit gefüllten Behälter dynamisch zu<br />

beschleunigen, ohne dass dabei Flüssigkeit überschwappt.<br />

Mit XPlanar sind also komplexe Bewegungen möglich. Wie<br />

komplex ist der Aufbau des Systems <strong>für</strong> Anwender?<br />

Prüßmeier: Bei der Entwicklung war uns wichtig, dass das System<br />

hoch integriert aufgebaut ist und der Anwender daher lediglich<br />

zwei Kabelverbindungen <strong>–</strong> <strong>für</strong> EtherCAT-G-Daten kommunikation<br />

und Energieversorgung <strong>–</strong> stecken muss. Alle anderen Funktionalitäten<br />

sind komplett im Modul integriert. Hinzu kommt <strong>die</strong> sehr kompakte<br />

Bauform, d. h., <strong>die</strong> Arbeitsfläche über den einzelnen Planarkacheln<br />

liegt nur 4 cm über der darunterliegenden Tragkonstruktion.<br />

„Mit dem XPlanar-System müssen Stationen<br />

nicht mehr in einer Linie angeordnet sein<br />

und es muss zudem auch keine Reihenfolge<br />

mehr eingehalten werden.“<br />

Und <strong>die</strong> Auswahl der einzelnen XPlanar-Komponenten ist ebenso<br />

einfach?<br />

Prüßmeier: Ja, denn <strong>die</strong> 24 x 24 cm großen Planarkacheln <strong>die</strong>nen<br />

als einheitliches Basiselement, aus denen sich beliebige Flächen zusammenstellen<br />

lassen. Neben <strong>die</strong>ser Standardkachel wird es zukünftig<br />

auch eine baugleiche Version geben, über der sich der Planarmover<br />

komplett um 360°, also auch endlos drehen kann. Die verfügbaren<br />

Mover unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe und damit in<br />

der jeweils zulässigen Traglast. Dies beginnt bei 95 x 95 mm <strong>für</strong> bis<br />

zu 0,4 kg Nutzlast und reicht derzeit bis 275 x 275 mm <strong>für</strong> maximal<br />

6 kg Last.<br />

Wie wichtig ist das Twincat-Track-Management <strong>für</strong> <strong>die</strong> Um -<br />

setzung komplexerer Bewegungsabläufe?<br />

Prüßmeier: Die maximale Flexibilität von XPlanar liegt insbesondere<br />

darin begründet, dass der Produkttransport nicht nur auf <strong>die</strong> gerade<br />

genannten einzelnen Tracks festgelegt ist. Es können weitere<br />

Tracks definiert werden und <strong>die</strong> Mover zwischen <strong>die</strong>sen wechseln.<br />

Damit das Handling <strong>für</strong> den Anwender aber auch bei mehreren<br />

Strecken einfach beherrschbar bleibt, bietet Twincat mit dem Track-<br />

Management ein äußerst komfortables Tool <strong>für</strong> <strong>die</strong> entsprechend<br />

komplexen Bewegungsabläufe. Beispiele sind das Überholen von<br />

langsameren Movern auf der bisherigen Strecke oder das Aufstauen<br />

in vorgegebenen Wartebereichen. Hier<strong>für</strong> lassen sich auf der<br />

XPlanar-Fläche parallele Bahnen, Bypass-Strecken oder Tracks zu<br />

weiteren Anlagenbereichen definieren. Über das Track-Management<br />

kann dann ein Mover einfach zur Laufzeit über ein kurzes Parallelteilstück<br />

zweier Tracks ruckfrei von einem zum anderen Track wechseln.<br />

Da<strong>für</strong> reicht der Befehl zum Trackwechsel aus, ohne dass sich<br />

der An wender um Details wie z. B. Ein- und Ausfädeln und Kolli -<br />

sionsvermeidung kümmern muss.<br />

Welche Vorteile bietet der Aufbau der XPlanar-Fläche aus einzelnen<br />

Kacheln <strong>für</strong> den Anwender?<br />

Prüßmeier: Auch hier steht <strong>die</strong> Flexibilität im Vordergrund. Aus den<br />

beliebig anreihbaren Kacheln lässt sich das XPlanar-System optimal<br />

entsprechend den jeweiligen Applikationsanforderungen auslegen <strong>–</strong><br />

beliebig hinsichtlich der Flächenform und sogar <strong>für</strong> eine Wandoder<br />

Deckenmontage. So kann man beispielsweise in der Fläche<br />

einfach passende Lücken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bearbeitungsstationen vorsehen<br />

oder eine Strecke in Bahnform um Anlagenteile herumführen. Auf<br />

<strong>die</strong>se Weise lässt sich das Transportsystem kostenoptimiert aufbauen<br />

und <strong>die</strong> Baugröße der Maschine minimieren. Zudem ist <strong>die</strong> nachträgliche<br />

Änderung des Planarmotorsystems einfach möglich, indem<br />

ganz nach Bedarf einige Planarkacheln hinzugefügt werden.<br />

Wie können Anwender das Innovationspotenzial bestmöglich <strong>für</strong><br />

sich erschließen?<br />

Prüßmeier: XPlanar eröffnet neue Wege <strong>für</strong> das Maschinen- und<br />

Anlagendesign. Da der Anwender <strong>die</strong> neuen Möglichkeiten zunächst<br />

begreifen muss <strong>–</strong> im Sinn des Wortes <strong>–</strong>, beginnen wir <strong>die</strong> Markt -<br />

einführung wie schon bei XTS mit definierten, einfach in Betrieb<br />

zu nehmenden Starterkits. Diese umfassen sechs oder zwölf auf<br />

einem Traggestell installierte Planarkacheln, vier Mover sowie einen<br />

24 <strong>phpro</strong> 04-2019


kleinen Schaltschrank mit dem passenden Industrie-PC inkl. vor -<br />

installierter Software und den erforderlichen elektrischen Komponenten.<br />

Damit erhält der Maschinenbauer <strong>die</strong> optimale Grundlage,<br />

um XPlanar <strong>für</strong> sein Anwendungsumfeld zu testen. Hinzu kommt,<br />

dass ein solches vorkonfiguriertes System bei aufkommenden Fragen<br />

den Support durch Beckhoff erheblich beschleunigt.<br />

Für welche Maschinenbaubranchen bzw. Anwendungsbereiche<br />

eignet sich XPlanar?<br />

Prüßmeier: Für den Einsatz in Produktionsmaschinen und -anlagen<br />

gibt es nahezu keine Einschränkungen. Voraussetzung ist lediglich,<br />

dass das Produkt hinsichtlich Gewicht und Volumen vom Planar -<br />

mover transportiert werden kann. Dann stehen alle Vorteile des<br />

hochflexiblen Positionierens offen. Besonders interessant ist <strong>die</strong>s <strong>für</strong><br />

Bereiche, in denen erhöhte Anforderungen an Sauberkeit bzw. Reinigbarkeit<br />

sowie an Emissionsfreiheit und Geräuscharmut gestellt<br />

werden. Dies betrifft <strong>die</strong> gesamte Lebensmittel- und <strong>Pharmaindustrie</strong>,<br />

aber auch den Laborbereich sowie Vakuumanwendungen z. B.<br />

in der Halbleiterfertigung. Die beiden letztgenannten Sparten pro -<br />

fitieren in besonderem Maß von dem schwebenden und damit abrieb-<br />

und kontaminationsfreien Produkttransport. Außerdem kann<br />

XPlanar vom Anwender je nach Applikationsanforderung u. a. mit<br />

Kunststoff- oder Edelstahlfolie bzw. einer Glasplatte beschichtet und<br />

dadurch sehr leicht und rückstandsfrei gereinigt werden.<br />

XPlanar wurde auf der Nürnberger Fachmesse SPS IPC Drives<br />

im November 2018 erstmals gezeigt. Wie war das Feedback der<br />

Messebesucher zu <strong>die</strong>ser Produktpräsentation?<br />

Prüßmeier: Das Exponat hat sehr großes Besucherinteresse geweckt<br />

und direkt viele potenzielle Anwendungen gefunden. Denn zahl -<br />

reiche Anwender suchen schon seit Jahren nach einer entsprechend<br />

flexiblen Lösung <strong>für</strong> ihre Transportprobleme innerhalb der Fertigungsanlagen.<br />

Dazu ein Beispiel aus dem Lebensmittelbereich: Bei<br />

der Produktion von hochwertigen Süßwaren gibt es immer leichte<br />

Abweichungen, z. B. hinsichtlich der Farbe des Schokoüberzugs. Das<br />

ist an sich nicht problematisch, solange kein Unterschied in der<br />

einzelnen Packung auftaucht. Bei einer Produktion von 100 Pralinen<br />

pro Minute ist es allerdings nicht einfach, auf konventionelle Weise<br />

jeweils zehn gleichfarbige Produkte <strong>für</strong> jede Packung auszuwählen.<br />

Dazu müssten zahlreiche Pick-and-place-Roboter alle Pralinen prüfen<br />

und passend sortieren, was allerdings viel Zeit, Stell fläche und<br />

Durchsatzgeschwindigkeit kosten würde. Mit den auf einer Fläche<br />

individuell steuerbaren Planarmovern lässt sich <strong>die</strong>s viel effizienter<br />

lösen. So können sich <strong>die</strong> Praline transportierenden Mover am Ende<br />

der Produktionsanlage einfach entsprechend der passenden Farb -<br />

nuance sortieren. Oder würden <strong>die</strong> Mover ganze Pralinenschachteln<br />

transportieren, könnte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktaufnahme automatisch immer<br />

der Ausstoßpunkt der Anlage mit der passenden Schokoladenfarbe<br />

angesteuert werden. Beide Anwendungsfälle sind deutlich schneller<br />

und vor allem platzsparender realisierbar als beispiels weise <strong>die</strong> erwähnte<br />

Roboterlösung.<br />

Gibt es weitere aktuelle Beispiele, bei denen <strong>die</strong> hohe Flexibilität<br />

von XPlanar entscheidend ist?<br />

Prüßmeier: Es gibt bereits konkrete Anfragen aus der Laborauto -<br />

matisierung, <strong>für</strong> <strong>die</strong> eine maximal flexible Analyse von besonderem<br />

Interesse ist. Zwar werden <strong>die</strong> Proben größtenteils auf <strong>die</strong> gleichen<br />

Inhaltsstoffe untersucht, aber im Sinne der individualisierten Dia -<br />

Das Antriebssystem von Beckhoff ist hochflexibel und eignet sich <strong>für</strong><br />

unterschiedliche Transportaufgaben in vielen Anwendungsbereichen<br />

gnostik muss man auch bestimmte seltene Analysen durchführen<br />

können. Mit XPlanar lassen sich auch mit den Methoden der Massenanalytik<br />

sehr gut individualisierte Proben ziehen und z. B. durch<br />

das einfache Ausschleusen bzw. Ersetzen einzelner Proben zusätz -<br />

liche Vorteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualitätssicherung generieren. Und in der<br />

Kosmetikindustrie besteht ebenfalls ein entsprechender Bedarf. So<br />

sollen in einem konkreten Anwendungsfall Duftstoffe in kundenspezifisch<br />

auswählbare Flakons abgefüllt sowie individuell bedruckt<br />

und verpackt werden.<br />

In welcher Hinsicht unterscheiden sich <strong>die</strong> beiden Transport -<br />

systeme XPlanar und XTS in der Anwendung?<br />

Prüßmeier: Das Hauptunterscheidungsmerkmal ist, dass XPlanar<br />

ohne mechanische Führungsschiene <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mover auskommt und<br />

somit <strong>die</strong> erwähnte höhere Flexibilität in der Bewegung bietet.<br />

Diese mechanische Zwangsführung ist aber gleichzeitig auch ein<br />

Vorteil von XTS. Denn verglichen mit der magnetischen Gegenkraft<br />

bei den Planarmovern ermöglicht eine Führungsschiene bei Kurvenfahrten<br />

eine deutlich höhere Dynamik und gerade bei sehr engen<br />

Kurven auch mit Nutzlast eine höhere Geschwindigkeit. Dementsprechend<br />

gibt <strong>die</strong> jeweilige Anwendung vor, welches System sich<br />

am besten eignet.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419beckhoff<br />

Halle 3A, Stand 331<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />

STEFAN ZIEGLER<br />

Editorial Management PR,<br />

Beckhoff Automation<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 25


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Pharmaproduzent LTS profitiert doppelt<br />

Wirkstoffpflaster flexibel<br />

verpackt<br />

Wirkstoffpflaster sind eine komfortable und sichere Möglichkeit, eine medikamentöse<br />

Therapie durchzuführen. Für <strong>die</strong> Patienten ist nicht nur <strong>die</strong> exakte Dosierung des<br />

Wirkstoffs, sondern auch eine einfach zu handhabende und schützende Verpackung<br />

wichtig. Gleichzeitig soll der Verpackungsvorgang <strong>für</strong> das Pharmaunternehmen so<br />

effizient wie möglich ablaufen. Mit <strong>die</strong>ser doppelten Anforderung wandte sich <strong>die</strong><br />

LTS Lohmann Therapie-Systeme an <strong>die</strong> Experten von Schubert-Pharma.<br />

LTS Lohmann Therapie-Systeme verpackt Wirkstoffpflaster in einem vollautomatischen Verpackungsprozess<br />

Bilder: Schubert-Pharma<br />

Voll automatisierter Prozess<br />

Im Auftrag eines Kunden sollte LTS als<br />

Lohnhersteller das Endverpackungskonzept<br />

<strong>für</strong> ein Wirkstoffpflaster grundlegend überarbeiten.<br />

Ziel war es, den Patienten eine erleichterte<br />

Handhabung und Anwendung des<br />

Produkts zu ermöglichen. Für <strong>die</strong> Ausarbeitung<br />

des Verpackungskonzepts einschließlich<br />

eines neuen Designs der Endverpackung<br />

holte LTS <strong>die</strong> Experten von Schubert-<br />

Pharma ins Boot. Die besondere Stärke des<br />

Pharmaspezialisten ist <strong>die</strong> disziplinübergreifende<br />

Beratung <strong>für</strong> Pharmakunden in Kombination<br />

mit der flexiblen TLM-Technologie<br />

von Schubert. Dank der schnittstellenfreien<br />

Integration einzelner Aggregate und Funktionen<br />

kann beim Verpacken der sensiblen<br />

Pharmaprodukte Produkt- und Prozesssicherheit<br />

erreicht werden. Diesen Ansatz realisierte<br />

Schubert-Pharma auch <strong>für</strong> LTS und<br />

bezog das neue Verpackungsdesign in das<br />

Gesamtkonzept ein. Das Ergebnis ist eine<br />

leicht zu handhabende Endverpackung aus<br />

verschiedenen Einzelkomponenten, <strong>die</strong> in<br />

einem vollautomatischen Verpackungsprozess<br />

zusammengestellt wird. In das System<br />

integriert ist auch <strong>die</strong> exakte Abzählung der<br />

Siegelrandbeutel und <strong>die</strong> zusätzliche Verwiegung<br />

der Pharmaprodukte, sodass sämtliche<br />

Maschinenaggregate in einem geschlossenen<br />

Gesamtsystem vereint sind.<br />

Ob zur Schmerzlinderung, zur Rauchentwöhnung<br />

oder zur Behandlung von Bluthochdruck<br />

<strong>–</strong> Wirkstoffpflaster lindern viele<br />

unterschiedliche Leiden. Diese transdermalen<br />

therapeutischen Systeme (TTS) geben<br />

den Wirkstoff über <strong>die</strong> Haut in den Körper<br />

ab und bieten so eine Alternative zu Tabletten<br />

oder Spritzen. Zu den Produzenten der<br />

innovativen und einfach anzuwendenden<br />

Darreichungsform gehört <strong>die</strong> LTS Lohmann<br />

Therapie-Systeme AG, <strong>die</strong> mit ihren Produkten<br />

den Patienten eine verträgliche Therapie<br />

bei hohem Anwendungskomfort bietet.<br />

Versiegelung mit Utraschall<br />

Da das Erscheinungsbild der Endverpackung<br />

im Mittelpunkt des Kundenauftrags stand,<br />

spielte <strong>die</strong> verwendete Siegeltechnologie eine<br />

bedeutende Rolle. Sie musste eine ansprechend<br />

aussehende Siegelnaht zwischen<br />

Trays und Kartonzuschnitten bei effizientem<br />

Anlagenbetrieb gewährleisten. Schubert-<br />

Pharma entwickelte eine Lösung mit Ultraschallversiegelung<br />

und integrierte sie in <strong>die</strong><br />

26 <strong>phpro</strong> 04-2019


TLM-Linie. Die manuelle Versiegelung des<br />

Deckel- und Bodentrays auf den Kartonzuschnitt<br />

wäre nur mit einem deutlich höheren<br />

Personalaufwand und mit niedrigerer<br />

Leistung möglich.<br />

Die TLM-Verpackungsmaschine bei LTS stellt<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Einzelkomponenten der<br />

Verpackung wie Deckel- und Bodentrays,<br />

Kartonzuschnitte, Plastikcover und <strong>die</strong> Gebrauchsinformation<br />

<strong>für</strong> Patienten (PIL) zu<br />

einer vollständigen Endverpackung zusammen.<br />

Für eine optimale Versiegelung der<br />

Verpackung werden Deckel- und Bodentrays<br />

mit der Kavitätsseite nach unten entstapelt.<br />

Trays und Kartonzuschnitt werden dann<br />

mittels Ultraschalltechnologie versiegelt.<br />

Dabei sind Blocksonotroden im Einsatz, <strong>die</strong><br />

eine konstante Qualität der Siegelnaht gewährleisten.<br />

Über das Be<strong>die</strong>nterminal wird<br />

jede Blocksonotrode individuell und einfach<br />

parametriert. Die Einzelansteuerung der<br />

Blocksonotroden ermöglicht <strong>die</strong> qualitative<br />

Überwachung jeder Versiegelung.<br />

Flexible Formate<br />

Im Anschluss werden <strong>die</strong> Bodentrays mit<br />

den Pflasterstapeln bestückt. Zuvor durchlaufen<br />

<strong>die</strong> in Siegelrandbeutel eingeschweißten<br />

Produkte eine exakte Abzählung<br />

und den Wiegeprozess. So ist sichergestellt,<br />

dass sich <strong>die</strong> korrekte Menge Pflaster in der<br />

Endverpackung befindet. Anschließend wird<br />

<strong>die</strong> Gebrauchsinformation in das Deckeltray<br />

eingeklebt, <strong>die</strong> Verpackung verschlossen und<br />

etikettiert. Unterschiedliche Größen der Siegelrandbeutel<br />

sowie weitere Traykavitäten<br />

und -farben können zügig gewechselt werden:<br />

Trotz unterschiedlicher Pflastergrößen<br />

muss lediglich das Beladewerkzeug am<br />

F2-Roboter umgestellt werden. Alle anderen<br />

Werkzeuge sind universell <strong>für</strong> alle Verpackungsgrößen<br />

ausgelegt, sodass keine Formatteile<br />

notwendig sind.<br />

Durch den vollautomatischen Prozess kann<br />

sich der Kunde auf <strong>die</strong> zuverlässige Handhabung<br />

seiner Produkte verlassen und spart<br />

gleichzeitig Personalkosten ein. Außerdem<br />

ist <strong>die</strong> Qualität der Versiegelung stets gewährleistet.<br />

Unterschiedliche Größen der<br />

Siegelrandbeutel sowie weitere Traykavitäten<br />

und -farben werden in Zukunft auf der Maschine<br />

ebenfalls realisiert. LTS profitiert<br />

Deckel- und Bodentrays<br />

werden mit einem Karton -<br />

zuschnitt mittels Ultraschalltechnologie<br />

versiegelt<br />

Je nach Verpackungsvariante<br />

zählen zwei Friktionsspender<br />

bis zu 1200 Pflaster in Stapel<br />

unterschiedlicher Anzahl ab<br />

dank <strong>die</strong>ser Flexibilität von einer zukunftssicheren<br />

Investition.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419schubert<br />

Halle 1, Stand 219<br />

AUTORIN:<br />

KARIN KLEINBACH<br />

Sales Account Manager,<br />

Schubert-Pharma<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 27


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

2-D-Kamera <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fehlersuche<br />

Mit der Event Cam sorgt Sick <strong>für</strong><br />

mehr Klarheit bei unerklärlichen<br />

Greif-, Handhabungs- oder<br />

Positionierproblemen, bei nicht<br />

nachvollziehbaren Montagefehlern<br />

oder Maschinenstopps. Die<br />

2-D-Kamera ist auf <strong>die</strong> Detektion<br />

und Analyse von Fehlern in<br />

industriellen Prozessen spezialisiert.<br />

Sie lässt sich flexibel in<br />

stationäre und mobile Applikationen<br />

integrieren, ist netzwerkfähig<br />

und liefert Einzelaufnahmen<br />

und Videosequenzen in<br />

hoher Bildqualität <strong>für</strong> detailgetreue<br />

Fehleranalysen. Optik,<br />

Beleuchtung, Elektronik und<br />

Ringspeicher der Kamera sind<br />

in einem kompakten und robusten<br />

IP-65-Gehäuse aus Aluminiumguss<br />

untergebracht. Dieses<br />

bietet verschiedene Befestigungsoptionen,<br />

sodass <strong>die</strong> Kamera<br />

in unterschiedlichen Posi-<br />

tionen montiert und <strong>die</strong>se<br />

schnell und flexibel verändert<br />

werden können. Die Parametrierung<br />

der Kamera erfolgt über<br />

<strong>die</strong> browser-basierte Software,<br />

bei der sich Auflösung, das Ausgabeformat<br />

und das Trigger-Signal<br />

einstellen lassen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419sick<br />

Halle 4A, Stand 525<br />

Bild: Sick<br />

Kompaktes Türzuhaltungssystem<br />

Sensoren aus Edelstahl<br />

Bild: Euchner<br />

Ob bei Verpackungsmaschinen<br />

oder in Anlagen zur Herstellung<br />

von Lebensmitteln <strong>–</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheitstechnik<br />

steht innerhalb<br />

des Maschinendesigns immer<br />

weniger Platz zur Verfügung. Im<br />

Idealfall sollten <strong>die</strong> Sicherheitssysteme<br />

und Schalter so verbaut<br />

sein, dass sie nahezu unsichtbar<br />

sind. Die Türzuhaltung CTM von<br />

Euchner lässt sich dank ihrer<br />

geringen Abmessungen von<br />

120 x 36 x 25 mm leicht in das<br />

Maschinendesign integrieren.<br />

Der Elastomer-gelagerte Kugelbetätiger<br />

gestattet <strong>die</strong> Absicherung<br />

von Türen mit kleinen<br />

Schwenkra<strong>die</strong>n. Die bistabile<br />

Zuhaltefunktion des Sicherheitsschalters<br />

sorgt da<strong>für</strong>, dass <strong>die</strong><br />

Zuhaltung bei Stromausfall oder<br />

beim Abschalten der Anlage in<br />

ihrem aktuellen Zustand verbleibt:<br />

So bleibt <strong>die</strong> Tür zugehalten,<br />

wenn sie vorher bereits zugehalten<br />

war. War <strong>die</strong> Zuhaltung<br />

vorher nicht aktiviert, lässt sich<br />

<strong>die</strong> Tür ebenso beliebig öffnen<br />

und schließen. Ein unbeabsichtigtes<br />

Einschließen von Personen<br />

bei Stromausfall ist somit nicht<br />

mehr möglich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419euchner<br />

Halle 3A, Stand 206<br />

Bild: Balluff<br />

Balluff bietet Sensoren aus Edelstahl mit Ecolab-Zulassung,<br />

um Verpackungsprozesse sicher, stabil und hygienisch<br />

zu gestalten. Durch ihr lebensmittelechtes Gehäusematerial<br />

aus Edelstahl und ihre geprüfte Resistenz gegen<br />

aggressive Reinigungsmittel sind sie eine gute Wahl<br />

bei nassen und hygienischen Prozessen der Lebensmittelindustrie.<br />

Für den vielfältigen Einsatz stehen unterschiedliche<br />

Sensorprinzipien zur Verfügung. Höchste<br />

Dichtigkeit durch IP 67, IP 68 und IP 69K sowie Temperaturbeständigkeit<br />

bis 120 °C garantieren eine lange Lebensdauer<br />

und hohe Prozesssicherheit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419balluff<br />

Halle 4A, Stand 429<br />

Peristaltisches Fill-Finish-System<br />

Bild: Watson-Marlow<br />

Die Watson-Marlow Fluid Technology<br />

Group präsentiert das<br />

peristaltische Fill-Finish-System<br />

Flexicon FPC60. Dieses ist <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Verarbeitung von Vial-Größen<br />

von 2R bis 100H ausgelegt<br />

und ermöglicht dank servogesteuertem<br />

Auto-Adjustment eine<br />

schnelle Umrüstung zwischen<br />

Chargen. Da<strong>für</strong> wird nur wenig<br />

Werkzeug benötigt. Bei der Anlage<br />

bietet eine optionale Inline-<br />

Gewichtskontrolle ein dynamisches<br />

Entlüften des Schlauchs<br />

bei der Chargeneinrichtung, eine<br />

Erstkalibrierung ohne manuellen<br />

Eingriff sowie <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zur Rekalibrierung. Da-<br />

durch erfüllt jedes Vial <strong>die</strong> festgelegten<br />

Füllparameter zuverlässig.<br />

Zudem lässt sich durch das<br />

dynamische Entlüften ein Verlust<br />

des Abfüllmediums beim Start<br />

einer neuen Charge verhindern.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419watson<br />

Halle 3A, Stand 305<br />

28 <strong>phpro</strong> 04-2019


Bild: Flexlink<br />

Kompakte<br />

Spiral- Elevatoren<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

in der Produktion ist <strong>die</strong><br />

eingeschränkte Platzkapazität.<br />

Der kompakte Spiral-Elevator<br />

von Flexlink braucht mit seinem<br />

Durchmesser von unter 600 mm<br />

bis zu 40 % weniger Platz. Er<br />

transportiert <strong>die</strong> Produkte bis auf<br />

eine Höhe von 2,30 m und maximiert<br />

so <strong>die</strong> vorhandene Produktionsfläche.<br />

Der Kompaktförderer<br />

ist in sechs Standardkonfigurationen<br />

verfügbar und in wenigen<br />

Stunden installiert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419flexlink<br />

Halle 3, Stand 113<br />

Roboter verpacken Cremedöschen<br />

Kawasaki Robotics präsentiert<br />

auf der Fachpack einen vollautomatisierten<br />

Verpackungsprozess<br />

anhand einer komplett vernetzten<br />

Anlage, auf Basis mehrerer<br />

Roboter. Im ersten Schritt werden<br />

Cremedöschen der Marke<br />

Sanosan einem Fließband zugeführt:<br />

Der mit einer 2-D-Kameraerkennung<br />

ausgestattete<br />

Pick-&-Place-Roboter YF002N<br />

bestimmt präzise <strong>die</strong> Position<br />

der Dosen und platziert <strong>die</strong>se<br />

auf einem Transportband. Ein<br />

RS005L-Hochgeschwindigkeitsroboter<br />

bewegt <strong>die</strong> platzierten<br />

Dosen auf einen Pufferplatz <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> weitere Verpackung.<br />

Im zweiten Schritt kommen<br />

zwei RS007L zum Einsatz: Der<br />

erste Roboter entnimmt eine<br />

Faltschachtel aus einem Magazin,<br />

richtet sie auf und setzt <strong>die</strong><br />

Produkte mehrlagig hinein. Die<br />

befüllte Faltschachtel wird über<br />

ein Transportband zur nächsten<br />

Bild: Kawasaki<br />

Position befördert, wo sie vom<br />

zweiten RS007L verschlossen<br />

und in eine Mehrwegbox gesetzt<br />

wird. Die Boxen werden<br />

von einem RS020N-Roboter aus<br />

der Verpackungszelle entnommen<br />

und im gewünschten Format<br />

auf einer Palette platziert.<br />

Zum Schluss wird <strong>die</strong> fertig beladene<br />

Palette mit dem automatisierten<br />

Labelsystem K-Label<br />

etikettiert. Die gesamte Anlage<br />

ist mit dem Kawasaki Trend Manager<br />

verbunden: Das Predictive<br />

Maintenance Tool liefert in<br />

Echtzeit sämtliche relevanten<br />

Daten der Roboter und bietet so<br />

jederzeit einen optimalen Überblick.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419kawasaki<br />

Halle 3, Stand 143<br />

Sustainable InNo-vations<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

FachPack 2019:<br />

Halle 3A/236<br />

Erleben Sie auf unserem HERMA Stand auf der<br />

FachPack bahnbrechende InNo-vationen, wie<br />

<strong>die</strong> absolute Performance<br />

des HERMA 500<br />

HERMA InNo-Liner<br />

Trägerloses Etikettiersystem<br />

Print on Demand mit<br />

Late-Stage-Customization in Farbe<br />

Alles in HERMA Qualität <strong>–</strong><br />

Made in Germany<br />

Besuchen Sie unsere Website<br />

und folgen Sie uns auf LinkedIn<br />

W: www.herma-etikettierer.de E: maschinen@herma.de T: +49 (0) 711/7702-6012<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 29


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Für <strong>die</strong> perfekt personalisierte Verpackung<br />

Pulver, Granulate und Tabletten fördern<br />

Mit dem Druck- und Etikettiersystem<br />

PA8 4C der Herma<br />

GmbH lässt sich Late-Stage-Customization<br />

in bester Farbqualität<br />

umsetzen. Das System ermöglicht<br />

den vollflächigen digitalen<br />

Vollfarbdruck auf weißen Etiketten<br />

und <strong>die</strong> exakte Zuordnung<br />

zu derjenigen Verpackung, <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> das komplett individualisierte<br />

Etikett bestimmt ist. Als Etikettiervarianten<br />

sind Obenauf-,<br />

Übereck- und U-Etikettierungen<br />

möglich. Der speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses<br />

System entwickelte Etikettierer<br />

gewährleistet, dass ausschließlich<br />

das zuletzt gedruckte Etikett<br />

appliziert wird.<br />

Für den Druck kommt <strong>die</strong><br />

Memjet-Technologie zum Einsatz.<br />

Auf <strong>die</strong>se Technologie abgestimmte<br />

Etiketten sind sowohl<br />

in Papier- als auch in PP-Folienvarianten<br />

verfügbar, jeweils<br />

glänzend oder matt. Das integrierte<br />

Vierfarb-Managementsystem<br />

(CMYK) sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

unabhängig von dem gewählten<br />

Etikettenmaterial vorgegebene<br />

Farbwerte in einem hohen Maße<br />

erreicht werden.<br />

Das Druck- und Etikettiersystem<br />

PA8 4C ist <strong>für</strong> Packungsgrößen<br />

von 90 x 50 x 15 bis<br />

150 x 150 x 30 mm (L x B x H)<br />

ausgelegt. Das Anpassen an unterschiedliche<br />

Verpackungsgrößen<br />

geschieht über entsprechende<br />

Formatsätze.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419herma<br />

Halle 3A, Stand 236<br />

Volkmann-Vakuumförderung bieten <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

Pulver, Granulate und Tabletten schonend mit bis zu<br />

10 t/h zu fördern. Der zündquellenfreie Aufbau in Verbindung<br />

mit besonderen, konstruktiven Maßnahmen erlaubt<br />

das Fördern auch von Stäuben mit sehr niedrigen<br />

Mindestzündenergien und auch den Einsatz im Ex-Bereich.<br />

Zudem sind <strong>die</strong> Vakuumförderer werkzeuglos zu<br />

demontieren und einfach zu reinigen. Für <strong>die</strong> Dosierung<br />

empfiehlt sich das Conweigh-System oder eine<br />

Vibrationsrinne, <strong>die</strong>, abhängig vom Fördergut, auf das<br />

Gramm genau dosieren kann. Alle Systeme sind zukunftsorientiert<br />

ausgerichtet und können <strong>für</strong> automatisierte<br />

Prozesse eingesetzt werden.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419volkmann<br />

Halle 2, Stand 224<br />

Bild: Herma<br />

Bild: Volkmann<br />

Sammelpacker <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aggregation<br />

Digitales Wartungsportal<br />

Bild: Optima<br />

Im Bereich Digitalisierung präsentiert<br />

Optima das TCAM-Portal.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Plattform sind <strong>die</strong><br />

digitalen Produkte des Unternehmens<br />

rund um <strong>die</strong> Uhr <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Kunden erreichbar. Dazu<br />

zählen Dokumente und Be<strong>die</strong>nungsanleitungen,<br />

Informationen<br />

zu Ersatzteilen, Videos und<br />

Tutorials, Wartungstools sowie<br />

das Linienmanagement-System<br />

OPAL, das <strong>die</strong> Gesamtanlageneffektivität<br />

ganzer Produktionslinien<br />

verbessert.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419optima<br />

Halle 2, Stand 213<br />

Der Promatic PAK 130 von Romaco<br />

ist ein halbautomatischer<br />

Sammelpacker <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aggregation<br />

von Arzneimittelpackungen<br />

nach der Serialisierung. PAK 130<br />

verpackt Faltschachteln in Versandkartons.<br />

Die Wahl des Aggregationssystems<br />

trifft der<br />

Pharmahersteller, Romaco Promatic<br />

konfiguriert den PAK 130<br />

dann entsprechend. Durch <strong>die</strong><br />

Aggregation wird der Originalitätsnachweis<br />

sowohl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sekundär-<br />

als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tertiärverpackungen<br />

erbracht.<br />

Als integrierte Lösung zur Fälschungssicherheit<br />

aus einer<br />

Hand gibt es den Sammelpacker<br />

Promatic PAK 130 in Linie mit<br />

der vorgeschalteten Track-&-Trace-Plattform<br />

Promatic PTT.<br />

Die Arbeitsschritte Gruppierung,<br />

Stapelung, Aggregation<br />

und Einschieben der Faltschachteln<br />

in <strong>die</strong> Versandkartons sind<br />

voll automatisiert. Der Sammelpacker<br />

erzielt eine Ausbringung<br />

von bis zu fünf Versandkartons<br />

pro Minute. Das Verschließen<br />

der Kartons mit Klebeband kann<br />

ebenfalls automatisiert werden.<br />

Der Promatic PAK 130 ist kompakt<br />

im Aufbau, schnell zu rüsten<br />

und einfach zu reinigen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419romaco<br />

Halle 3A, Stand 529<br />

Bild: Romaco<br />

30 <strong>phpro</strong> 04-2019


GMP-konformer Industriesauger<br />

Dispenser im Hygienic Design<br />

Bild: Nilfisk<br />

Hohe Power und Laufruhe sowie<br />

innovative Ausstattung<br />

zeichnen den VHW421-HC-<br />

XXX-5PP-Industriesauger von<br />

Nilfisk aus. Die GMP-konforme<br />

Maschine ist durch ihre modulare<br />

Bauweise leicht zu reinigen<br />

und zu desinfizieren. Das praktische<br />

Verschlusssystem <strong>für</strong> Deckel<br />

und Behälter vereinfacht das<br />

Entleeren. Die Pullclean-Technologie<br />

wiederum ermöglicht eine<br />

effiziente Abreinigung der Klasse-M-Patronenfilteranlage<br />

im<br />

laufenden Betrieb. Die Aufnahmeleistung<br />

des VHW421 HC<br />

XXX 5PP beträgt 2,2 kW, der Behälter<br />

fasst 48 l. Für besonders<br />

hohe Arbeitssicherheit ist er <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Staubklasse H zugelassen<br />

(hält auch krebserregende Stäube<br />

sowie Krankheitserreger zurück)<br />

und verfügt über einen<br />

HEPA-Saugluftfilter.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419nilfisk<br />

Halle 3A, Stand 516<br />

Bild: Viscotec<br />

Mit Dispensern im Hygienic Design setzt Viscotec den<br />

Fokus auf <strong>die</strong> schonende Dosierung von feststoffbeladenen<br />

Flüssigkeiten: Bei den Dispensern ist ein zusätzlicher<br />

Umwälzstutzen integriert. Eine Umwälzung des zu<br />

dosierenden Materials bis ins Pumpengehäuse wird damit<br />

möglich. So müssen keine Spülschritte vor der Dosierung<br />

durchgeführt werden. Außerdem verhindern<br />

der gleichmäßige Volumenstrom und <strong>die</strong> vergleichsweise<br />

geringen Drücke <strong>die</strong> Sedimentation der Feststoffe.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419viscotec<br />

Halle 3A, Stand 127<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 31


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bilder: Halstrup-Walcher<br />

Abfüllung in einem Mini-Environment in einer modernen Pharmamaschine<br />

Differenzdruckmessumformer mit automatischem Nullpunktabgleich<br />

Überdruckregelung in<br />

Hygieneräumen<br />

Bei der Produktion und Verpackung von Wirkstoffen in der <strong>Pharmaindustrie</strong> ist<br />

Hygiene ein wichtiger Faktor, um <strong>die</strong> Reinheit und Wirksamkeit der Medikamente zu<br />

gewährleisten. Die Produktion findet daher in abgegrenzten Hyienebereichen statt.<br />

Ein stabiler Überdruck verhindert dabei das Eindringen von Partikeln aus angrenzenden<br />

Produktionsbereichen. Zur Überdruckregelung in Hygieneräumen lassen sich<br />

Differenzdruckmessumformer einsetzen.<br />

Egal ob Tabletten oder Pulver verpackt<br />

werden oder ob Serum in Ampullen, Spritzen<br />

oder Glasbehälter abgefüllt wird, müssen<br />

höchste Anforderungen an <strong>die</strong> Sauberkeit<br />

der Produktionsumgebung zu jeder Zeit<br />

erfüllt werden. In modernen Prozess- und<br />

Verpackungsmaschinen der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

gibt es daher verschiedene Möglichkeiten,<br />

solch eine Produktionsumgebung zu schaffen.<br />

Bei der ersten Möglichkeit findet <strong>die</strong><br />

gesamte Produktion in einem klassischen<br />

Reinraum statt. Bei der zweiten Variante gibt<br />

es abgegrenzte sterile Hygienekabinen. Die<br />

dritte Möglichkeit sind abgegrenzte Bereiche<br />

innerhalb der Maschine <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen sensiblen<br />

Produktionsschritt, sogenannte Mini-<br />

Environments. Jede <strong>die</strong>ser drei Möglichkeiten<br />

gewährleistet, dass einzelne Prozessschritte<br />

wie Abfüllen oder Verpacken, unter<br />

Reinraumbedingungen stattfinden.<br />

Überdruck stabil aufrecht erhalten<br />

In <strong>die</strong>sen sensiblen Produktionsbereichen<br />

wird <strong>die</strong> Zu- und Abluft geregelt und überwacht.<br />

Ein geregelter, stabiler Überdruck<br />

verhindert das Eindringen von Partikeln aus<br />

angrenzenden Produktionsbereichen. Mithilfe<br />

von Filtersystemen wird da<strong>für</strong> saubere<br />

Zuluft bereitgestellt. Es gibt gesetzliche Vorgaben,<br />

nationale- sowie internationale Normen,<br />

<strong>die</strong> neben den Verhaltens- und Kleidungsregeln<br />

<strong>für</strong> Mitarbeiter auch <strong>die</strong> Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> zu verwendete Produktionseinrichtung<br />

konkret beschreiben. Üblicherweise<br />

wird sensible Druckmesstechnik<br />

eingesetzt, um den Überdruck im vorgesehenen<br />

Bereich stabil aufrechtzuerhalten.<br />

Auch <strong>die</strong> Filter der Lüftungsanlagen selbst<br />

werden mit Differenzdruckmessumformern<br />

überwacht, um <strong>die</strong> Luftzufuhr zur Regelung<br />

des Überdrucks sicherzustellen und dabei<br />

effizient und energiesparend zu arbeiten.<br />

Die Druckmesstechnik ist somit Teil eines<br />

gesamten Leitsystems, das Ventilatoren, Luftverteiler,<br />

Luftfilter und deren komplette<br />

Überwachung steuert.<br />

Bei der Überdruckhaltung misst ein Differenzdruckmessumformer<br />

stets den Druckunterschied<br />

zwischen der sensiblen Produktionsumgebung<br />

im Vergleich zu umliegenden<br />

Produktionsbereichen. Kleinste Luft-<br />

32 <strong>phpro</strong> 04-2019


Differenzdruckmessumformer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regelung von Überdruck in Hygieneräumen: Der PS17 (zweites<br />

Gerät von links) überzeugt mit einem speziellen Gehäusekonzept.<br />

druckänderungen werden in ein elektrisches<br />

Signal übersetzt und an <strong>die</strong> Steuerung<br />

des Leitsystems weitergegeben. Sobald der<br />

Druckunterschied unter einen definierten<br />

Wert fällt oder größere Schwankungen vorliegen,<br />

meldet das Leitsystem eine Warnung<br />

an übergeordnete Instanzen oder leitet eine<br />

geregelte Produktionsunterbrechung ein.<br />

Die Produktion wird gestoppt und ein Servicevorgang<br />

wird eingeleitet. Sobald <strong>die</strong><br />

Fehlerursache entdeckt und behoben ist,<br />

müssen <strong>die</strong> geforderten Produktionsbedingungen<br />

hergestellt werden, bevor <strong>die</strong> Produktion<br />

wieder aufgenommen werden<br />

kann.<br />

Hochsensible Messtechnik<br />

Eine hochsensible, genaue Messtechnik ist<br />

daher essenziell <strong>für</strong> eine sichere Produktund<br />

Prozessqualität in Maschinen und Anlagen<br />

der <strong>Pharmaindustrie</strong>. Für <strong>die</strong> Überdruckregelung<br />

und Filterüberwachung in<br />

Prozess- und Verpackungsmaschinen liefert<br />

Halstrup-Walcher verschiedene Differenzdruckmessumformer.<br />

Alle Geräte haben folgende<br />

Merkmale: Es sind stabile Messsysteme<br />

<strong>für</strong> niedrigste Luftdrücke im unteren<br />

Pascalbereich. Das Portfolio beinhaltet unterschiedlichste<br />

Bauformen mit verschiedenen<br />

Druck- und elektrischen Anschlussmöglichkeiten,<br />

Schnittstellen sowie verschiedene<br />

Einstellmöglichkeiten zur Parametrierung,<br />

inklusive der Funktionen zum<br />

Nullpunktabgleich und zur Kalibrierung.<br />

Ein automatischer Nullpunktabgleich der<br />

Sensorik, der auch durch das Leitsystem gesteuert<br />

werden kann, ist möglich. Dabei<br />

wird der Sensor auf beiden Seiten der Messzelle<br />

vom System abgekoppelt und der Ausgabewert<br />

neu justiert. Mit <strong>die</strong>ser Methode<br />

können auch wetterbedingte Schwankungen<br />

des Umgebungsluftdruckes ausgeglichen<br />

und feinere Druckabstufungen generiert<br />

werden. Neben dem Nullpunktabgleich, der<br />

üblicherweise mehrmals täglich stattfindet,<br />

sind regelmäßige Kalibrierungen notwendig,<br />

um <strong>die</strong> Verlässlichkeit des Messsystems<br />

sicherzustellen.<br />

Spezielles Gehäusekonzept<br />

Der Differenzdruckmessumformer PS17<br />

überzeugt mit einem speziellen Gehäusekonzept<br />

und mit einer verbesserten Messgenauigkeit.<br />

Der PS17 misst Differenzdrücke<br />

zwischen ±50 Pa und ±10 kPa. Die piezoresistive<br />

Siliziumsensorik hat eine hohe Messgenauigkeit<br />

von ±1 % vom Endwert <strong>–</strong> eine<br />

starke Verbesserung im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

PS27. In der umschaltbaren<br />

Variante des PS17 kann der Kunde seinen<br />

passenden Messbereich aus vier Messbereichen<br />

auswählen. Auch das Ausgangssignal<br />

ist über DIP-Schalter auf 0/4...20 mA oder<br />

0/2...10 V einstellbar, wahlweise auch als<br />

radizierte Kennlinie. Die Feinjustage des<br />

Endwerts um ±5 % ist genauso möglich,<br />

wie ein Nullpunktabgleich. Die Taste da<strong>für</strong><br />

befindet sich im Inneren des Gehäuses.<br />

Das robuste Gehäuse ist mit seinem<br />

Schnappverschluss einfach zu öffnen. Für<br />

<strong>die</strong> Wandmontage wird dank der beiden außen<br />

liegenden Längs- und Querlochbohrungen<br />

am Gehäuse keine Montageplatte benötigt.<br />

Auch eine Hutschienenmontage ist<br />

durch einfaches Aufstecken möglich. Mit<br />

Schutzklasse IP 65 kann der PS17 im Außenund<br />

Innenbereich eingesetzt werden.<br />

Das Gerät kommt mit einigen Optionen:<br />

Neben einem Relais oder Display zur Anzeige<br />

der Messwerte kann der PS17 auch mit<br />

einem DC/DC-Wandler geliefert werden.<br />

Damit kann der PS17 <strong>für</strong> Anwendungen, <strong>die</strong><br />

eine galvanische Trennung erfordern, eingesetzt<br />

werden. Auch ein DAkkS- oder Werks -<br />

kalibrierschein ist optional erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419halstrupwalcher<br />

Halle 3, Stand 134<br />

AUTORIN:<br />

REGINA KÖRNER<br />

Abteilungsleitung<br />

Marketing/PM,<br />

Halstrup-Walcher<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 33


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bilder: Sick<br />

Für <strong>die</strong> Kontrolle von Tamper-Evident-Labels integriert Uhlmann standardmäßig den Glanzsensor Glare in <strong>die</strong> Verpackungsmaschinen<br />

Uhlmann setzt auf Lichtreflexionsverfahren zur Verpackungskontrolle<br />

Glanzsensor prüft<br />

Tamper-Evident-Etiketten<br />

Nur wer über eine durchgängig sichere Lieferkette verfügt, darf verschreibungspflichtige<br />

Arzneimittel in Ländern der Europäischen Union verkaufen. Denn seit dem<br />

9. Februar 2019 ist <strong>die</strong> EU-Richtlinie 2016/161 in Kraft, wonach Pharmaunternehmen<br />

neben dem individuellen Erkennungsmerkmal auch eine Vorrichtung gegen Manipulation<br />

auf der Verpackung aufbringen müssen. Für deren Kontrolle integriert Uhlmann<br />

den Glanzsensor Glare als Standardlösung im Serialisierungsprozess.<br />

Arzneimittelfälschungen führen in der<br />

<strong>Pharmaindustrie</strong> zu finanziellen Verlusten in<br />

Höhe von 10 Mrd. Euro jährlich, vermeldete<br />

das Amt der Europäischen Union <strong>für</strong> geistiges<br />

Eigentum bereits 2016. Neben <strong>die</strong>sem<br />

materiellen Schaden müssen <strong>die</strong> Unternehmen<br />

Imageverluste und den Wegfall von<br />

Arbeitsplätzen <strong>für</strong>chten. Dramatisch aber,<br />

weil lebensbedrohlich <strong>für</strong> den Patienten,<br />

können <strong>die</strong> Folgen sein, wenn es sich bei<br />

den Fälschungen um verschreibungspflichtige<br />

Medikamente handelt. Dieser Praxis<br />

Einhalt zu gebieten und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sicherheit<br />

von Arzneiverpackungen zu arbeiten, ist das<br />

erklärte Ziel von Georg Schick, Produktmanager<br />

Track-and-Trace bei Uhlmann: „Uns<br />

geht es um <strong>die</strong> Patientensicherheit und damit<br />

letztendlich auch um unseren eigenen<br />

Schutz, denn auch wir und unsere Familien<br />

sind Apothekenkunden.“ Mehr Motivation,<br />

um seinen Job gut zu machen, kann man<br />

wohl kaum haben.<br />

Tamper-Evident-Labels kontrollieren<br />

Die zuverlässigste Technologie zur Erfüllung<br />

der neuen Vorschriften ist nach Expertenmeinung<br />

eine Verschlusssicherung mit<br />

transparenten, selbstklebenden Siegeletiketten<br />

über den Einschublaschen von Faltschachteln.<br />

Kontrollsysteme sichern im<br />

34 <strong>phpro</strong> 04-2019


Für Georg Schick, Produktmanager Track-and-Trace bei<br />

Uhlmann, steht <strong>die</strong> Patientensicherheit im Fokus<br />

Der Glazsensor Glare analysiert <strong>die</strong> räum -<br />

liche Verteilung des reflektierten Lichts und<br />

ermittelt so den Glanzgrad von ebenen<br />

Objektoberflächen<br />

Anschluss an den Etikettierprozess <strong>die</strong> Anwesenheit<br />

<strong>die</strong>ser Tamper-Evident-Labels. Für<br />

<strong>die</strong>se Kontrolle integriert Uhlmann standardmäßig<br />

den Glanzsensor Glare von Sick<br />

in <strong>die</strong> Verpackungsmaschinen. Mit der Delta-<br />

S-Technologie analysiert Glare <strong>die</strong> räumliche<br />

Verteilung des reflektierten Lichts. Der<br />

Sensor ermittelt so den Glanzgrad von ebenen<br />

Objektoberflächen und kann das Tamper-Evidence-Etikett<br />

von der Verpackungsoberfläche<br />

unterscheiden. Bei der Detektion<br />

transparenter Sicherheitsetiketten differenziert<br />

der Sensor zwischen der energiestärkeren,<br />

gerichteten Reflexion des transparenten<br />

Labels und dem streuenden, diffusen Remissionsverhalten<br />

des Verpackungsmaterials.<br />

Das Messergebnis wird über zwei digitale<br />

Schaltausgänge oder über IO-Link an <strong>die</strong><br />

Prozesssteuerung übertragen. In Verbindung<br />

mit intelligenten Algorithmen zur Signalauswertung<br />

steigern <strong>die</strong> Multi-Sensor-<br />

Anordnung und <strong>die</strong> Empfindlichkeitseinstellungen<br />

<strong>die</strong> Betriebssicherheit im industriellen<br />

Einsatz. Die I/O-Schnittstelle des<br />

Glare ermöglicht <strong>die</strong> Integration des Sensors<br />

in <strong>die</strong> Maschinensteuerung sowie seine automatische,<br />

prozessabhängige Konfiguration<br />

und Onlinediagnose.<br />

Anbindung über IO-Link<br />

Für Uhlmann war <strong>die</strong> Möglichkeit zur Anbindung<br />

über IO-Link ein Top-Kriterium bei<br />

der Entscheidung <strong>für</strong> den Einsatz in den<br />

Serialisierungssystemen: „Wir machen eine<br />

zentrale Produktverwaltung, damit kann<br />

also beispielsweise ein Lohnverpacker, der<br />

jeden Tag drei Formatwechsel hat, alle Parameter<br />

eines jeden Formats speichern und<br />

bei Bedarf wieder abrufen. Der Mitarbeiter<br />

in der Anlage wählt dann das entsprechende<br />

Produkt aus, ruft <strong>die</strong> Einstellungen des Sensors,<br />

<strong>die</strong> bei der ersten Verarbeitung der individuellen<br />

Faltschachtel und dem entsprechenden<br />

Etikett abgespeichert wurden, über<br />

<strong>die</strong> HMI ab, schiebt sie über IO-Link wieder<br />

auf den Sensor und ist startklar,“ erläutert<br />

Georg Schick. Der Formatwechsel wird so<br />

erheblich vereinfacht, denn der Anlagenmitarbeiter<br />

braucht keine Unterstützung durch<br />

einen Techniker, er kann sich auf <strong>die</strong> festen,<br />

pharmazeutisch vali<strong>die</strong>rten Daten verlassen<br />

und kann mit den erprobten Werten <strong>die</strong><br />

Produktion zuverlässig starten. Der Glare-<br />

Sensor geht konform mit der vollautoma -<br />

tischen Formatumstellung der Uhlmann Serialisierungsplattformen<br />

und ist ideal <strong>für</strong><br />

schnelles Reagieren auf wechselnde Anforderungen.<br />

Schlüssel <strong>für</strong> langfristigen Erfolg<br />

Für Uhlmann sind Seriosität und Zuverlässigkeit<br />

der Schlüssel <strong>für</strong> langfristigen Erfolg.<br />

Deshalb verlässt sich Georg Schick auf intelligente<br />

Sensorik und rät von vermeintlich<br />

günstigen Lösungen ab: „Die Anforderungen<br />

an <strong>die</strong> eingesetzte Technologie sind<br />

besonders in Hinsicht auf <strong>die</strong> aufwendigen<br />

Qulifizierungs- und Vali<strong>die</strong>rungsprozesse<br />

der Pharmaanwendungen sehr hoch. Knowhow<br />

und Erfahrung sind daher bei der<br />

Etablierung von Serialisierungslösungen<br />

entscheidend.“<br />

Diese Problematik wird der Branche auch<br />

nach dem Umsetzungsdatum der neuen<br />

Richtlinie erhalten bleiben, denn es gilt, <strong>die</strong><br />

geforderten Standards künftig beim Austausch<br />

von Anlagen und Investitionen in<br />

neue Verpackungslinien kompromisslos einzuhalten.<br />

Die Dringlichkeit ist noch nicht<br />

überall in der Branche gegenwärtig, obwohl<br />

<strong>die</strong> Regelung <strong>für</strong> alle Mitgliedsstaaten der<br />

EU sowie des Europäischen Wirtschaftsraums<br />

gilt. Nur Belgien, Italien und Griechenland<br />

können aufgrund der bestehenden<br />

Systeme eine längere Umstellungszeit fest -<br />

legen, maximal bis zum 09.02.2025. Dass<br />

man dort das Thema nur zögerlich behandelt,<br />

kann Georg Schick schwer nachvollziehen:<br />

„Wer keine Serialisierungslösung hat,<br />

kann nicht mehr in <strong>die</strong> EU verkaufen.“<br />

Über<strong>die</strong>s betrifft das Thema Fälschungs -<br />

sicherheit nicht etwa nur europäische Hersteller.<br />

Unternehmen weltweit müssen über<br />

Systeme <strong>für</strong> Track-and-trace und Tamper<br />

Evidence verfügen, um internationalen Sicherheitsregularien<br />

gerecht zu werden,<br />

denn das Fälschungsproblem ist ein globales.<br />

Tauchen doch inzwischen sogar Fälschungen<br />

auch lebenswichtiger Medikamente,<br />

z. B. gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

oder Krebs immer häufiger auf. Oft<br />

sind sie unsauber hergestellt und enthalten<br />

falsche oder gar keine Wirkstoffe. Die zuverlässige<br />

Kontrolle der Manipulationssicherheit<br />

bei den Verpackungen ist im Einsatz<br />

gegen <strong>die</strong>se Praktiken unverzichtbar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419sick<br />

Halle 4A, Stand 525<br />

AUTOR:<br />

SEBASTIAN<br />

BERBLINGER<br />

Product Manager Registra -<br />

tion Sensors, Global Business<br />

Center Presence Detection<br />

Sick<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 35


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bilder: Bluhm Systeme<br />

Andreas Koch ist Vertriebsdirektor der Bluhm Systeme GmbH. Er sagt: „Bluhmware Control und Bluhmware Cockpit sind wichtige<br />

Werkzeuge bei der Digitalisierung der Produktkennzeichnung.“<br />

Digitalisierung und Vernetzung der Produktkennzeichnung<br />

Absolute Transparenz und<br />

optimierte Prozesse<br />

Geht Industrie 4.0 auch ohne Produktkennzeichnung? Welche Möglichkeiten bietet<br />

<strong>die</strong> Digitalisierung und Vernetzung von Kennzeichnungssystemen? Und was steckt<br />

eigentlich hinter Bluhmware Control und Bluhmware Cockpit? Antworten gibt<br />

Andreas Koch, Vertriebsdirektor der Bluhm Systeme GmbH, im Gespräch mit <strong>phpro</strong>.<br />

Herr Koch, bevor wir uns mit der Digitalisierung in der Etikettierund<br />

Kennzeichnungstechnik beschäftigen, sollten wir <strong>die</strong> Grundlagen<br />

klären. Was verstehen Sie unter Digitalisierung?<br />

Andreas Koch: Unter Digitalisierung verstehe ich <strong>die</strong> Umwandlung<br />

von analogen in digitale Werte. Sie erfolgt mit dem Ziel, <strong>die</strong> Daten<br />

im nächsten Schritt informationstechnisch zu verarbeiten.<br />

Ist eine Digitalisierung von Produktionsprozessen ohne Kennzeichnungssysteme<br />

überhaupt möglich?<br />

Koch: Gerade mit Blick auf Industrie 4.0 kommt es darauf an, dass<br />

<strong>die</strong> Produkte <strong>–</strong> <strong>die</strong> einerseits Gegenstand der Prozessautomatisierung<br />

sind und andererseits selbst Prozesse steuern können <strong>–</strong> eindeutig<br />

identifizierbar sind. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang spielt <strong>die</strong><br />

Produktkennzeichnung eine außerordentlich wichtige Rolle.<br />

Einerseits schaffen Kennzeichnungssysteme <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Digitalisierung, andererseits werden sie selbst zum Gegenstand<br />

der Digitalisierung. Herr Koch, welche Voraussetzungen müssen<br />

Kennzeichnungs- und Etikettiergeräte erfüllen, damit sie überhaupt<br />

Teil der Digitalisierung sein können?<br />

Koch: Alle Geräte müssen in der Lage sein, ihre Informationen digital<br />

und in normierter Form zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren<br />

muss eine passende Schnittstelle zu dem System vorhanden sein,<br />

das <strong>die</strong>se Daten verarbeiten soll, beispielsweise Ethernet IP oder <strong>–</strong><br />

vergleichsweise neu <strong>–</strong> OPC UA.<br />

Welche Vorteile bieten Digitalisierung und Vernetzung von Etikettier-<br />

und Kennzeichnungssystemen dem Anwender?<br />

Koch: Sie schaffen Transparenz, indem sie beispielsweise eine statistische<br />

Prozesskontrolle ermöglichen. So können über zentrale IoT-<br />

Plattformen stets aktuelle und vereinheitlichte Dokumentationen<br />

und Protokolle zur Verfügung gestellt werden. Ferner können in das<br />

Netzwerk Kameras und Sensoren integriert werden, <strong>die</strong> Informationen<br />

über den Produktionsprozess liefern und so helfen, Engpässe<br />

und nicht funktionierende Linienkomponenten zu identifizieren.<br />

Also ein wichtiger Vorteil ist <strong>die</strong> Prozesskontrolle. Gibt es weitere?<br />

Koch: Die gesammelten Daten ermöglichen auch Aussagen über<br />

den Zustand eines Etikettierers oder Kennzeichnungssystems, über<br />

potenzielle Ausfallrisiken. Das heißt: Digitalisierung und Vernetzung<br />

36 <strong>phpro</strong> 04-2019


Wir teilen schon<br />

seit 1959.<br />

In Bluhmware Cockpit werden Ereignisse protokolliert und in einer<br />

Zeitleiste visualisiert, sodass daraus Rückschlüsse über den Verlauf des<br />

Kennzeichnungsprozesses gezogen werden können<br />

schaffen das Fundament <strong>für</strong> Predictive Maintenance. Gleiches gilt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Fernwartung. Unser Servicetechniker hat Zugriff auf<br />

<strong>die</strong>selben Daten wie der Anlagenfahrer vor Ort beim Kunden. Er<br />

kann sich schnell einen genauen Eindruck vom Zustand des Kennzeichnungssystems<br />

in der Produktion machen. Weiterer Vorteil:<br />

Auch Bestellvorgänge von Verbrauchsmaterialien lassen sich<br />

automatisieren.<br />

Seitdem sind wir weltweit vernetzt, teilen<br />

mit lokalen Part nern Ideen und Wissen<br />

und setzen globale Projekte nachhaltig um.<br />

Damit arme, ausgegrenzte Menschen ein<br />

Leben in Würde führen können. Mehr<br />

zu unserer Arbeit unter: facebook.com/<br />

brotfuer<strong>die</strong>welt<br />

Können sich aus der Digitalisierung von Kennzeichnungsprozessen<br />

auch neue Geschäftsmodelle ergeben?<br />

Koch: Ja, beispielsweise Pay per Print. Hier zahlt der Kunde einen<br />

festen Preis pro Druck, der auch alle relevanten Kosten <strong>für</strong> Tinte,<br />

Solvent, Wartung usw. beinhaltet. Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Finanzierungsmodell<br />

ist der Austausch der Druck- und Verbrauchsdaten zwischen<br />

dem Kunden und uns.<br />

COG SETZT ZEICHEN:<br />

Beständig von einem<br />

Extrem zum anderen.<br />

„Digitalisierung schafft Transparenz und ermöglicht<br />

ganz neue Wartungskonzepte wie<br />

Predictive Maintenance sowie <strong>die</strong> Automatisierung<br />

von Beschaffungsprozessen.“<br />

Entsprechend gekennzeichnete Produkte können selbst Prozesse<br />

steuern. Erläutern Sie das bitte an einem Beispiel.<br />

Koch: Ein gutes Beispiel ist ein vom Produkt gesteuerter Dosierprozess.<br />

Dazu wird <strong>die</strong> Produktverpackung mit einem Dotcode beschriftet.<br />

Dieser 2-D-Code enthält alle wichtigen Informationen<br />

zum Dosierprozess: Wie viele Komponenten müssen in welcher<br />

Menge dosiert werden. Als Nächstes wandert das Gebinde zur Dosierstation.<br />

Dort werden <strong>die</strong> Daten ausgelesen und der Dosierprozess<br />

läuft gemäß den Parametern ab, <strong>die</strong> im Dotcode hinterlegt sind.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich sehr einfach personifizierte Produkte zu<br />

den Kosten einer Massenproduktion erzeugen. Praktiziert wird das<br />

u. a. bei der Produktion von personifiziertem Müsli. In <strong>die</strong>sem Fall<br />

sind im Dotcode <strong>die</strong> vom Kunden gewünschten Müslizutaten und<br />

ihr Mischungsverhältnis hinterlegt.<br />

Bei der Digitalisierung gibt es zwei Vorgehensweisen: Das ist zum<br />

einen <strong>die</strong> Cloud-Lösung und zum anderen <strong>die</strong> On-Premises-Lösung.<br />

Was unterscheidet beide?<br />

Präzisions-O-Ringe <strong>für</strong> wechselwirkende Me<strong>die</strong>n<br />

und besonders breite Einsatztemperaturbereiche.<br />

www.COG.de<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 37


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Mit der Software Bluhmware, bestehend aus den Modulen Cockpit und Control, lassen sich Kennzeichnungsprozesse und Anlagen steuern und überwachen<br />

Koch: Bei der Cloud-Lösung werden <strong>die</strong> gesammelten Prozessdaten<br />

in einer Cloud abgelegt. Bei der On-Premises-Lösung speichert man<br />

sie auf einem lokalen Server, der im Unternehmen steht.<br />

Welche Lösung empfehlen Sie Ihren Kunden?<br />

Koch: Auch wenn der Trend in Richtung Cloud geht, halten wir uns<br />

mit Empfehlungen zurück. Denn entscheidend sind hier <strong>die</strong> Sicherheitsbedürfnisse<br />

des Kunden: Die einen halten <strong>die</strong> Cloud <strong>für</strong> sicher,<br />

andere stehen ihr nach wie vor sehr skeptisch gegenüber.<br />

Als Nächstes möchte ich <strong>die</strong> Aufmerksamkeit auf zwei Lösungen<br />

von Bluhm lenken. Ich spreche von Bluhmware Control und<br />

Bluhmware Cockpit. Was steckt hinter beiden Softwarelösungen?<br />

Koch: Mit Bluhmware Control lassen sich ein oder mehrere Bluhm-<br />

Kennzeichnungssysteme <strong>–</strong> also zum Beispiel Etikettierer, Tintenstrahldrucker,<br />

Laser <strong>–</strong> in Millisekunden ansteuern. Die in vielen Anwendungen<br />

sehr erfolgreich laufende Software entwickeln wir stetig<br />

weiter. Sie besteht heute aus vielen praktischen Bausteinen und<br />

zeichnet sich darüber hinaus durch eine hohe Be<strong>die</strong>nerfreundlichkeit<br />

aus.<br />

Sie betonen, dass Bluhmware Control sehr benutzerfreundlich ist.<br />

Woran zeigt sich das?<br />

Koch: Beispielsweise daran, dass sich neue Kennzeichnungsgeräte<br />

einfach und ohne Softwareanpassung einbinden lassen. Außerdem<br />

werden <strong>die</strong> eingesetzten Kennzeichnungssysteme und Peripheriegeräte<br />

übersichtlich dargestellt. Schritt-<strong>für</strong>-Schritt-Anleitungen führen<br />

den Be<strong>die</strong>ner durch das Menü, sodass der Schulungsaufwand äußerst<br />

gering ist. Des Weiteren erleichtern Features wie <strong>die</strong> Chargendatenverwaltung<br />

oder MHD-Ermittlung <strong>die</strong> Arbeit des Be<strong>die</strong>ners<br />

und sorgen <strong>für</strong> eine zusätzliche Prozesssicherheit.<br />

Kann sich der Anwender mit Bluhmware Control auch ein Bild<br />

von einzelnen Linienkomponenten machen.<br />

Koch: Das geht ganz einfach. Von der Hauptübersicht, <strong>die</strong> <strong>die</strong> komplette<br />

Linie mit den eingebundenen Komponenten zeigt, kann der<br />

Anwender zur Einzeldarstellung der jeweiligen Linienkomponenten<br />

wechseln und ihren aktuellen Status abrufen. Leicht verständliche<br />

Piktogramme weisen das Be<strong>die</strong>npersonal darauf hin, dass Tinte, Solvent,<br />

Etiketten oder sonstige Verbrauchsmaterialien gewechselt werden<br />

müssen oder eine Störung vorliegt. Der betroffene Anlagenbereich<br />

ist dann rot markiert.<br />

Lassen Sie uns nun über Bluhmware Cockpit sprechen. Wozu <strong>die</strong>nt<br />

<strong>die</strong>se Software?<br />

Koch: Diese Webanwendung ergänzt <strong>die</strong> Prozesssteuerungssoftware<br />

Bluhmware Control. Mit Bluhmware Cockpit lassen sich auf einen<br />

Blick <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Linie integrierten Kennzeichnungssysteme und ihre<br />

Performance vom PC oder Smartphone aus überwachen. In <strong>die</strong> be<strong>die</strong>nerfreundlich<br />

gestaltete Software können alle per WLAN oder<br />

Ethernet ansteuerbaren Kennzeichnungssysteme eingebunden werden.<br />

Verschiedene Funktionsebenen wie Instandhaltung, Betriebsleitung<br />

und Produktionsleitung sowie unterschiedliche Zugriffsrechte<br />

sorgen da<strong>für</strong>, dass jeder nur <strong>die</strong> Informationen erhält, <strong>die</strong> er braucht.<br />

Und lassen sich in Bluhmware Cockpit auch Kennzeichnungssysteme<br />

anderer Hersteller einbinden?<br />

Koch: Ja. Mit Blick auf <strong>die</strong> Situation beim Kunden haben wir auf<br />

größtmögliche Offenheit Wert gelegt.<br />

Können neben den Kennzeichnungssystemen auch andere Linienkomponenten<br />

in <strong>die</strong> Software eingebunden werden?<br />

Koch: Ja, zum Beispiel Sensoren, Drehimpulsgeber, Waagen oder<br />

Ausschleusstationen. Dann bildet Bluhmware Cockpit einen kleinen<br />

Teilbereich der Produktionslinie ab.<br />

Werden Sie Bluhmware Control und Cockpit auch auf der Fachpack<br />

zeigen?<br />

Koch: Auf alle Fälle. Denn beide Softwarepakete sind wichtige Werkzeuge<br />

bei der Digitalisierung der Produktkennzeichnung.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419bluhm<br />

Halle 1, Stand 141<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE:<br />

LUKAS LEHMANN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

38 <strong>phpro</strong> 04-2019


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bild: Günter Eckhardt<br />

Hauptverantwortlich bei Flux-Geräte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung, Konstruktion und den Vertrieb des Abfüllsystems Flux-Fill WT:<br />

Tobias Ahrens, Leiter Konstruktion und Entwicklung, Sebastian Morning, projektverantwortlicher Produktentwicklung und<br />

Jürgen Rabenseifner, Vertriebsleiter (v. l. n. r.)<br />

Kundenspezifische Lösungen durch flexiblen Baukasten<br />

Abfüllsystem <strong>für</strong><br />

Flüssigkeiten<br />

Bereits auf der Achema 2018 hat Flux-Geräte einen Prototyp des Abfüllsystems<br />

Flux-Fill WT präsentiert. Jetzt, ein gutes Jahr später, stellt das Unternehmen ein zur<br />

Serienreife weiterentwickeltes Baukastensystem auf der Fachpack in Nürnberg vor.<br />

Über <strong>die</strong> Features <strong>die</strong>ses Systems und mögliche Einsatzschwerpunkte sprach <strong>phpro</strong><br />

mit den drei Hauptverantwortlichen <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses System bei Flux-Geräte: Jürgen<br />

Rabenseifner, Vertriebsleiter, Tobias Ahrens, Leiter Konstruktion und Entwicklung,<br />

und Sebastian Morning, Projektverantwortlicher Produktentwicklung.<br />

Herr Rabenseifner, das Produktspektrum von Flux reicht von den<br />

bekannten Fasspumpen über Exzenterschneckenpumpen, Tauchkreiselpumpen,<br />

Druckluft-Membranpumpen, Durchflussmessern,<br />

Mischern und ganzen Systemlösungen bis hin zu einem umfassenden<br />

Zubehörsortiment. Welche Themen stehen bei Flux derzeit<br />

ganz oben auf der Agenda?<br />

Rabenseifner: Wir versuchen uns strategisch in unterschiedlichen<br />

Richtungen weiterzuentwickeln. Ein Feld ist zum Beispiel <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

von neuen Produkten und Geschäftsfeldern. Hierzu<br />

gehört seit Herbst 2017 auch <strong>die</strong> Entwicklung von Abfüllsystemen.<br />

Auf der Achema 2018 haben wir mit Flux-Fill WT einen ersten<br />

Prototyp präsentiert, der in der Zwischenzeit Serienreife erreicht<br />

hat.<br />

Flux verfolgt also immer mehr das Ziel, sich vom Komponentenlieferanten<br />

hin zum Systemanbieter zu entwickeln?<br />

Rabenseifner: Ja, das ist richtig. Was wir schon lange in unserem<br />

Programm haben, sind Pumpensets oder auch lose Bundles von<br />

Produkten. Ein Kunde kauft <strong>für</strong> seine Anwendung <strong>die</strong> passende Fasspumpe<br />

mit Durchflussmesser, Schlauchleitung und Zapfpistole und<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 41


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Bild: Flux-Geräte<br />

Bild: Flux-Geräte<br />

Mit dem Abfüllsystem Flux-Fill WT lassen sich Flüssig -<br />

keiten mit Viskositäten bis 25 000 mPas in unterschiedliche<br />

Gebinde abfüllen<br />

Die eingebaute Drucküberwachung sorgt da<strong>für</strong>, dass ein<br />

Maximaldruck von 6 bar nicht überschritten wird<br />

kombiniert <strong>die</strong>se Komponenten dann selbst. Das machen wir schon<br />

lange. Aber so integrierte Systeme wie das Abfüllsystem<br />

Flux-Fill WT, das wir auf der Fachpack in Nürnberg im September<br />

erstmals der Öffentlichkeit präsentieren werden, oder auch das<br />

Fassentleerungssystem Viscoflux mobile S, das geht in <strong>die</strong> Richtung,<br />

<strong>die</strong> wir künftig verstärkt verfolgen wollen. Hier handelt es sich um<br />

Lösungen, <strong>die</strong> ganz spezifische Kundenaufgaben oder Applikationen<br />

be<strong>die</strong>nen.<br />

„Mit dem Abfüllsystem Flux-Fill WT lassen<br />

sich Flüssigkeiten mit Viskositäten bis<br />

25 000 mPas abfüllen. Der Fokus liegt auf<br />

Kunden mit 100 bis 500 Gebinden pro Tag.“<br />

Wo<strong>für</strong> steht der Name Flux-Fill WT<br />

Rabenseifner: WT steht <strong>für</strong> Wägetechnik oder Weighing Techno -<br />

logy. Mit Wägetechnik haben wir uns in der Vergangenheit nicht beschäftigt,<br />

da wir uns auf unsere Durchflussmesser fokussiert haben.<br />

Aber wir beobachten, dass unsere Kunden vermehrt wiegen, anstatt<br />

Volumen zu messen. Fässer, IBCs oder Tanks zu entleeren, gehörte<br />

schon immer zu unserem Stammgeschäft, es gibt jedoch zahlreiche<br />

Anwendungsfälle, bei denen im Prozess auch ein Wiederabfüllen in<br />

kleinere Gebinde notwendig ist. Und hier<strong>für</strong> können wir jetzt eine<br />

passende Lösung anbieten.<br />

Für welche Zielgruppe wurde das neue Abfüllsystem entwickelt?<br />

Wo liegen <strong>die</strong> Einsatzschwerpunkte?<br />

Ahrens: Es gibt sehr viele Kunden in unterschiedlichen Branchen,<br />

<strong>die</strong> kleinere Mengen unterschiedlichster Me<strong>die</strong>n in wechselnde<br />

Gebinde wie zum Beispiel Kanister, Eimer, Weithalsflaschen oder<br />

Schraubdosen abfüllen müssen. Hierzu gehören insbesondere auch<br />

<strong>die</strong> Bereiche Chemie, Kosmetik, Pharma und Lebensmittel. Mit dem<br />

von uns angebotenen System aus Edelstahl lassen sich Flüssigkeiten<br />

mit Viskositäten bis 25 000 mPas abfüllen. Auch <strong>die</strong> Verwendung<br />

von schäumenden Me<strong>die</strong>n lässt sich sehr gut realisieren. Die Höhe<br />

der Gebinde darf maximal 400 mm betragen und der Spundlochdurchmesser<br />

muss mindestens 40 mm groß sein. Die möglichen<br />

Füllgewichte der Gebinde reichen von 0,5 bis 50 kg.<br />

Der Fokus liegt auf Anwendern mit 100 bis 500 Gebinden pro Tag.<br />

Das ist ein Bereich, bei dem sich viele Unternehmen Lösungen<br />

selbst aus unterschiedlichen Komponenten konfigurieren, bauen<br />

und in Betrieb nehmen <strong>–</strong> unter Umständen auch ohne <strong>die</strong> erforderliche<br />

Risikobeurteilung und Dokumentation. Für <strong>die</strong> Anforderungen<br />

potenzieller Kunden können wir jetzt eine passende Gesamt -<br />

lösung anbieten, <strong>die</strong> auch unser Pumpenprogramm einbindet. Hier<br />

sehen wir den großen Vorteil der Flux-Lösung, mit der wir uns von<br />

den bisher am Markt angebotenen Systemen differenzieren.<br />

Sie sehen also <strong>die</strong> Pumpenintegration als wesentlichen Vorteil<br />

Ihres Systems?<br />

Ahrens: Absolut. Auf der Achema hatten wir ja einen Prototyp des<br />

heutigen Abfüllsystems präsentiert, bei dem <strong>die</strong> Pumpe noch ständig<br />

in Betrieb war. Das führte zu einer dauerhaften Geräuschbelästigung.<br />

Daher haben wir <strong>die</strong> Steuerung des Pumpenmotors jetzt in<br />

unser System integriert. Vergleichbar mit einer Start-Stopp-Automatik<br />

beim Auto schaltet sich <strong>die</strong> Pumpe zum Abfüllvorgang ein und<br />

schaltet sich wieder aus, sobald der Abfüllvorgang beendet ist.<br />

Aus welchen Komponenten besteht das Abfüllsystem?<br />

Morning: Die Wägezelle und eine Fasspumpe von Flux stellen <strong>die</strong><br />

zentralen Elemente der ganzen Anlage dar. Ein passwortgeschütztes,<br />

42 <strong>phpro</strong> 04-2019


intelligentes Terminal übernimmt <strong>die</strong> Steuerung und koordiniert <strong>die</strong><br />

restlichen Komponenten. Über das Abfüllventil <strong>–</strong> ein Tellersitzventil<br />

<strong>–</strong> wird <strong>die</strong> Dosiermenge gesteuert. Solange es nicht mit Druckluft<br />

beaufschlagt wird, bleibt es geschlossen. Das Öffnen des Ventils<br />

erfolgt in zwei Stufen. Zunächst erfolgt eine Grobdosierung, bei der<br />

das Ventil komplett geöffnet ist. Die anschließende Feindosierung ist<br />

am Ende des Abfüllvorgangs aktiv. Dadurch ist es möglich, sowohl<br />

<strong>die</strong> Abfüllgeschwindigkeit als auch <strong>die</strong> Abfüllgenauigkeit zu steuern.<br />

Eine eingebaute Drucküberwachung sorgt da<strong>für</strong>, dass ein Maximaldruck<br />

von 6 bar nicht überschritten wird.<br />

Hinzu kommt eine pneumatische Linearachse, um <strong>die</strong> unterschiedlichen,<br />

frei wählbaren Abfüllverfahren realisieren zu können. Handelt<br />

es sich um ein unproblematisches Medium, kann es mittels<br />

Überspiegelverfahren abgefüllt werden. Soll zusätzlich dazu noch<br />

<strong>die</strong> Spritzgefahr minimiert werden, kann man auf <strong>die</strong> Unterspundlochabfüllung<br />

wechseln. Wenn es sich um ein schäumendes und<br />

problematisches Medium handelt, empfiehlt sich eine Abfüllung<br />

unterhalb des Mediumsspiegels, eine sogenannte Unterspiegel -<br />

abfüllung. Durch abrufbare Abfüllprogramme sind eine hohe<br />

Be<strong>die</strong>n sicherheit und ein exaktes, eichgenaues Abfüllen gemäß<br />

Fertig packungsverordnung möglich. Sind schwere Gebinde zu handeln,<br />

können Rollenbahnmodule eingesetzt werden.<br />

Welche Anpassungen haben Sie seit der Achema 2018<br />

vorgenommen?<br />

Rabenseifner: Wir haben insbesondere das Gestell weiter optimiert<br />

und <strong>die</strong> Steuerungssoftware den Anforderungen angepasst. Zudem<br />

haben wir jetzt bei den Motoren, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Zuführung mit den<br />

Fasspumpen zusammenarbeiten, wie zuvor beschrieben, eine Art<br />

Start-Stopp-Betrieb realisiert und eine Drucküberwachung <strong>für</strong> den<br />

Einsatz von Verdrängerpumpen ergänzt. Dadurch konnten wir den<br />

ganzen Ablauf optimieren und <strong>die</strong> Prozesssicherheit erhöhen.<br />

Waren das Anforderungen der Kunden, <strong>die</strong> im Nachgang zur<br />

Achema an Sie herangetragen wurden?<br />

Rabenseifner: Die Achema hatte das Ziel, Input zu sammeln,<br />

den wir in <strong>die</strong>sem Bereich so noch nicht hatten. Flux entwickelt<br />

zwar seit Jahrzehnten kundenspezifische Lösungen, aber in der<br />

Regel immer sehr individuell. Bei dem Abfüllsystem Flux-Fill WT<br />

war es ganz klar unser Ziel, Kundenfeedback zu nutzen, um einen<br />

Baukasten zu definieren, mit dem wir nach unserer jetzigen Einschätzung<br />

möglichst viele Anforderungen abdecken können. Aber<br />

natürlich war der Prototyp <strong>für</strong> uns auch ein Testobjekt, das wir nach<br />

der Achema weiterentwickelt und getestet haben.<br />

Wird es das Abfüllsystem auch in einer Ex-Variante geben?<br />

Rabenseifner: Ja, aber erst zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Auch<br />

<strong>die</strong>s war eine wichtige Rückmeldung, <strong>die</strong> wir auf der Achema bekommen<br />

haben. Das hat mich in dem Umfang ehrlich gesagt ein<br />

wenig überrascht, aber das hat uns dann auf der anderen Seite dazu<br />

bewogen, <strong>die</strong> Ex-Ausführung gleich parallel mit zu entwickeln, da<br />

wir sonst eine Reihe von Anfragen nicht be<strong>die</strong>nen könnten. Die<br />

Ex-Variante wird zur Interpack im Mai kommenden Jahres verfügbar<br />

sein.<br />

Würde man Ihr System jetzt als Halbautomaten bezeichnen?<br />

Ahrens: Ja, es handelt sich um ein halbautomatisches Abfüllsystem.<br />

Am Ende des Abfüllprozesses muss der Be<strong>die</strong>ner sein O.K. geben<br />

und <strong>die</strong> Abfüllung bestätigen. Erst dann kann er das Gebinde entnehmen<br />

und den Vorgang abspeichern. Aber alles dazwischen läuft<br />

automatisch ab. Das ist natürlich eine enorme Arbeitserleichterung.<br />

Bild: Flux-Geräte<br />

Das passwortgeschützte, intelligente Terminal übernimmt<br />

<strong>die</strong> Steuerung und koordiniert <strong>die</strong> einzelnen<br />

Komponenten<br />

Der Be<strong>die</strong>ner stellt sein Gebinde unter das Ventil, drückt auf den<br />

Startknopf und kann parallel weitere Aufgaben erledigen.<br />

Wo sehen Sie ein weiteres Entwicklungspotenzial bei dem<br />

Abfüllsystem?<br />

Rabenseifner: Ein zukünftiges Entwicklungspotenzial sehen wir<br />

insbesondere im Bereich der weiteren Modularisierung des Systems<br />

und Anreicherung mit sinnvollem Zubehör. Auch eine einfachere<br />

Variante <strong>für</strong> betriebsinterne Abfüllaufgaben unserer Kunden kann<br />

ich mir gut vorstellen. Dabei spielen dann <strong>die</strong> Vorschriften der<br />

Fertigpackungsverordnung keine Rolle, was sich auf <strong>die</strong> zulässigen<br />

Messtoleranzen der eingesetzten Komponenten auswirken würde.<br />

Dies kann Ausführungen beinhalten, <strong>die</strong> auf unsere bewährten<br />

Durchfluss-Messsysteme zurückgreifen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419flux<br />

Halle 3, Stand 521<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE FÜR SIE<br />

GÜNTER ECKHARDT<br />

Chefredakteur<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 43


<strong>phpro</strong><br />

MESSESPECIAL<br />

Schnelle Produktwechsel trotz unterschiedlicher Viskosität<br />

Flexible Hygienepumpen<br />

Der Dosierspezialist Viscotec bietet seinen Hygienic Dispenser VHD jetzt auch mit<br />

hartverchromtem Rotor an. Die Kombination aus optimiertem Material und etablierter<br />

Technologie ermöglicht ein noch breiteres Anwendungsspektrum. Viscotec reagiert<br />

damit auf <strong>die</strong> Entwicklungen in der Kosmetikindustrie, <strong>die</strong> noch höhere Flexibilität<br />

und geringere Verschleißanfälligkeit innerhalb des Abfüllprozesses erfordern.<br />

Mehr als 6,5 Mrd. Euro setzt <strong>die</strong> deutsche<br />

Kosmetikbranche Jahr <strong>für</strong> Jahr um <strong>–</strong> Tendenz<br />

steigend. Produkte wie Hautpflegemittel,<br />

Handcremes, Haarpflegemittel, Shampoos,<br />

Badezusätze und eine Vielzahl mehr<br />

erfordern ein breites Spektrum innovativer<br />

Technologien, <strong>die</strong> Konzerne zur Herstellung<br />

und Lohnfertiger zur Abfüllung verwenden<br />

können. Welches Wachstumspotenzial <strong>die</strong><br />

Kosmetikindustrie in der Gegenwart hat,<br />

wird nicht nur durch das Produktspektrum<br />

selbst bestimmt, sondern von der Fähigkeit<br />

der Hersteller und Lohnabfüller, neuen<br />

Marktbedürfnissen wie unterschiedlichen<br />

Packungsgrößen, vielfältigeren Packmitteln<br />

oder dem Wunsch nach Kleinstchargen gerecht<br />

zu werden. Eine entscheidende Rolle<br />

spielt <strong>die</strong> Flexibilität innerhalb der Prozesse:<br />

Nur wer seine Technologien so auslegt, dass<br />

ein reibungsloser Wechsel zwischen Produkten<br />

unterschiedlicher Formulierung und<br />

Viskosität möglich ist, produziert am Ende<br />

effizient und hält seine Total Cost of Ownership<br />

(TCO) niedrig. Der VHD Hygienic Dispenser<br />

von Viscotec ist eine solche Lösung.<br />

Bilder: Viscotec Pumpen- und Dosiertechnik<br />

Der Hygienic Dispenser VHD ermöglicht einen reibungslosenWechsel zwischen<br />

Produkten unterschiedlicher Formulierung und Viskosität<br />

Auch <strong>für</strong> Aktivkohle geeignet<br />

Das Spektrum der Produkte reicht von flüssig<br />

oder ölig über pastös und hochviskos bis<br />

hin zu schersensitiv. Sind glatte Cremes<br />

noch relativ einfach abzufüllen, bringen<br />

beispielsweise Gels mit resorbierbaren Kügelchen<br />

schon mehr Herausforderungen<br />

mit sich. Mit den Viscotec-Dosierpumpen<br />

lassen sich auch solche Anwendungen gut<br />

realisieren. Die Dosierung erfolgt besonders<br />

scherarm. Und damit bleiben <strong>die</strong> Strukturen<br />

der zu dosierenden Materialien erhalten, <strong>die</strong><br />

mit anderen Dosiertechnologien geschädigt<br />

oder zerstört würden. Das wiederum hätte<br />

eine ungewollte prozessbedingte Strukturänderung<br />

des Produkts zur Folge.<br />

Im Trend liegen aktuell auch Anwendungen<br />

mit Aktivkohle-Bestandteilen <strong>–</strong> von ihrer<br />

hohen Adsorptionsfähigkeit verspricht sich<br />

<strong>die</strong> Kosmetikindustrie porentief reine Haut,<br />

weißere Zähne und auch schöneres Haar.<br />

Die technische Herausforderung: Die Feststoffbestandteile<br />

<strong>die</strong>ses Materials in ihrem<br />

Trägermedium stellen eine starke Beanspru-<br />

44 <strong>phpro</strong> 04-2019


chung <strong>für</strong> <strong>die</strong> eingesetzte Abfülltechnik dar.<br />

Die eingesetzten Dosierkomponenten müssen<br />

demnach beständig gegen abrasive Materialien<br />

sein.<br />

Viscotec spezialisiert sich seit mehr als 20<br />

Jahren auf <strong>die</strong> volumetrische Dosierung<br />

mittel- bis hochviskoser, schersensitiver und<br />

abrasiver, flüssiger Materialien. Dabei macht<br />

sich das mittelständische Unternehmen das<br />

Endloskolben-Prinzip zunutze. Ein Edelstahlrotor<br />

in einem Elastomerstator bildet<br />

symmetrische Fördertaschen, <strong>die</strong> sich während<br />

des Transports des Materials im Inneren<br />

der Dosierpumpe im Volumen nicht verändern.<br />

Die Einwirkung auf das Produkt ist<br />

dadurch minimal, <strong>die</strong> Ausbringung erfolgt<br />

nahezu pulsationsfrei.<br />

Hygienegerechte Ausführung<br />

Die Ausführung des Hygienic Dispensers<br />

VHD orientiert sich an den Richtlinien der<br />

EHEDG <strong>für</strong> hygienisches Produktionsequipment.<br />

Elektropolierte Oberflächen mit einer<br />

Oberflächenrauigkeit Ra ≤0,8 μm verhindern<br />

das Eindringen in Mikrospalte und dadurch<br />

das Anhaften an produktberührenden<br />

Edelstahlbauteilen. Durch das konstruktive<br />

Vermeiden von Hinterschneidungen, Toträumen<br />

und Gewinden ist eine nahezu vollständige<br />

Restentleerbarkeit gewährleistet.<br />

Die Zerlegung des Dispensers als Vorbereitung<br />

auf den Reinigungsprozess erfolgt<br />

werkzeuglos und ist mit ein paar Handgriffen<br />

machbar. Eine optionale Ausführung mit<br />

CIP-Stutzen und Bypass ermöglicht auch das<br />

vollautomatische Spülen im eingebauten<br />

Zustand. Dank <strong>die</strong>ser hygienischen Bauweise<br />

ermöglicht der Einsatz des Hygienic Dispensers<br />

VHD einen schnellen unkomplizierten<br />

Wechsel zwischen ähnlichen Produkten,<br />

etwa mit unterschiedlicher Farbe, aber auch<br />

zwischen Produkten mit völlig unterschiedlichen<br />

physikalischen Eigenschaften, wie es<br />

in der kosmetischen Lohnherstellung an der<br />

Tagesordnung ist.<br />

Da in einem hygienischen Umfeld häufig<br />

mit vali<strong>die</strong>rten Prozessen gearbeitet werden<br />

muss (GMP), ist eine lückenlose Dokumentation,<br />

auch bei der Qualität des Equipments<br />

erforderlich. Im Fall des Hygienic<br />

Dispensers VHD bedeutet das FDA-Konformitätserklärungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> produktberührenden<br />

Elastomere sowie eine Chargenrückverfolgbarkeit<br />

des verwendeten Edelstahls mit<br />

3.1-Zertifikaten.<br />

Produktwechsel zwischen beispielsweise einem<br />

homogenen, selbstfließenden Körperöl<br />

und einem pastösen, abrasiven Peeling sind<br />

nach einem Reinigungsschritt ohne Anpassungen<br />

am Equipment möglich. Das senkt<br />

auf lange Sicht <strong>die</strong> Herstellungskosten: Es<br />

Das Fassentleersystem ViscoMT-XM <strong>für</strong><br />

mittel- bis hochviskose Me<strong>die</strong>n bei der<br />

Entleerung eines Fasses<br />

Der VHD ist <strong>für</strong> hochpräzise Dosier- und Abfüllaufgaben ausgelegt<br />

spart Zeit, potenzielle Fehlerquellen werden<br />

reduziert und <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung der Maschinen<br />

wird erleichtert.<br />

Nahtlose Produktion<br />

Auch <strong>die</strong> Fassentleersysteme von Viscotec<br />

basieren auf dem Endloskolben-Prinzip. Dies<br />

stellt eine ununterbrochene und konstante<br />

Produktentnahme <strong>–</strong> und damit eine nahtlose<br />

Produktion <strong>–</strong> sicher. Zusammen mit einer<br />

Folgeplatte lassen sich damit Fässer, Eimer,<br />

Dosen usw. nahezu rückstandslos und schonend<br />

entleeren. Die Folgeplatte wird nur mit<br />

sehr geringem Druck auf <strong>die</strong> Materialoberfläche<br />

gedrückt. Die Entleerung wird hauptsächlich<br />

durch <strong>die</strong> Saugwirkung der Exzenterschneckenpumpe<br />

realisiert und nicht<br />

durch hohe Drücke auf <strong>die</strong> Folgeplatte und<br />

<strong>die</strong> damit verbundene Scher- und Druckbeanspruchung<br />

der Materialien. Durch <strong>die</strong> besonders<br />

schonende Förderung mit absolut<br />

geringer Materialbeanspruchung können <strong>die</strong><br />

Materialien der Dosierpumpe zugeführt<br />

werden, ohne dass sich deren Eigenschaften<br />

verändern. Die pulsationsarme Förderung<br />

Endloskolben-Prinzip der<br />

Hygienic Dispenser<br />

dank dem rein volumetrischen Endloskolben-Prinzip<br />

resultiert in einem konstanten<br />

Eingangsdruck am Dosierorgan <strong>–</strong> <strong>für</strong> exakte<br />

Dosiermengen und absolute Wiederholgenauigkeit<br />

im Dosiervorgang.<br />

Die Endloskolbentechnologie ermöglicht also<br />

neben der Dosierung auch eine Zuführung<br />

hochviskoser, feststoffbeladener oder<br />

schersensitiver Produkte <strong>–</strong> direkt aus dem<br />

Liefergebinde. Möglich ist <strong>die</strong> Entnahme aus<br />

Eimern ab 10 l bis hin zu Fässern mit 200 l<br />

Inhalt. Im Falle von Sonderlösungen sind<br />

sogar bis 1000 l möglich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419viscotec<br />

Halle 3A, Stand 127<br />

AUTOR:<br />

PATRICK MACENKA<br />

Technischer Vertrieb<br />

Lebensmittel,<br />

Viscotec<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 45


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Tischgerät zum sicheren Abfüllen<br />

Die Watson-Marlow Fluid Technology<br />

Group präsentiert eine<br />

Auswahl der Abfüll- und Verschließsysteme<br />

von Flexicon<br />

Liquid Filling, darunter <strong>die</strong> neue<br />

Flexicon PF7. Dieses peristaltische<br />

Abfülltischgerät ist speziell<br />

<strong>für</strong> den Einsatz unter GMP-Bedingungen,<br />

beispielsweise in<br />

der Biotechnologie, Pharma -<br />

industrie oder der Diagnostik<br />

ausgelegt. Die PF7 bietet eine<br />

zuverlässig wiederholbare Abfüllung<br />

von einem Volumen von<br />

0,2 bis 250 ml, <strong>die</strong> Genauigkeit<br />

ist dabei besser als ±0,5 %.<br />

Die PF7 verfügt über vorinstallierte,<br />

empfohlene Abfüllparameter.<br />

Benutzer können darüber<br />

hinaus eigene Abfüllparameter<br />

definieren, um <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweilige<br />

Anwendung optimale<br />

Genauigkeit zu erzielen. Bis zu<br />

200 benutzerprogrammierte<br />

Abfüllprogramme können gespeichert<br />

und mit einem Passwort<br />

geschützt werden. Ein einfaches<br />

und übersichtliches Farbdisplay<br />

und große, leicht zugängliche<br />

Tasten erleichtern <strong>die</strong><br />

Bild: Watson-Marlow<br />

Be<strong>die</strong>nung mit Handschuhen<br />

oder hinter Glas in einer RABSoder<br />

LAF-Einheit.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419flexicon<br />

Sicherheitskupplung mit breiter Lagerstelle<br />

Potenziometrische Titratoren sparen Platz<br />

Bild: Enemac<br />

Enemac bietet <strong>die</strong> Sicherheitskupplung<br />

ECI <strong>für</strong> <strong>die</strong> Drehmomentbegrenzung<br />

in Zugmitteltrieben,<br />

<strong>die</strong> in Verpackungsmaschinen<br />

und Förderanlagen vorhanden<br />

sind. Die Lagerung <strong>für</strong><br />

den Anbau von Abtriebsteilen<br />

wurde besonders breit ausgeführt,<br />

das erleichtert den Anbau<br />

von breiteren Zahnriemenscheiben,<br />

Kettenrädern oder Zahnrädern.<br />

Punktgenaue Drehmomentbegrenzung<br />

wird durch<br />

<strong>die</strong> eingesetzten Tellerfedern garantiert.<br />

Das Kugelrastprinzip<br />

unterbricht innerhalb weniger<br />

Winkelgrade den Antriebsstrang<br />

zwischen Motor und Maschine,<br />

<strong>die</strong> Trennung erfolgt zwangsweise<br />

und rein mechanisch; mit<br />

nur einem Rastpunkt pro 360°.<br />

Von der Motorwelle aus erfolgt<br />

<strong>die</strong> Drehmomentübertragung<br />

mit einer Passfedernutverbindung<br />

auf <strong>die</strong> Nabe der Kupplung.<br />

Die jeweiligen Abtriebsteile<br />

(Kettenräder, Zahnscheiben,<br />

Flansche o. ä.) werden mit einem<br />

Gleitlager versehen und auf<br />

der Lagerstelle der Kupplung<br />

gelagert. Für <strong>die</strong> Drehmomentmitnahme<br />

reicht <strong>die</strong> Verschraubung<br />

mit dem Flanschring. Besonders<br />

bei kurzen Wellenzapfen<br />

bietet sich dem Anwender mit<br />

<strong>die</strong>ser Sicherheitskupplung eine<br />

Möglichkeit, auch breitere Abtriebselemente<br />

einzusetzen. Die<br />

Kupplung wird dann zur Wellenverlängerung.<br />

Die Sicherheitskupplung<br />

ECI ist auch in<br />

Edelstahlausführung erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419enemac<br />

Bild: Hanna Instruments<br />

Drei Messgeräte bereichern das<br />

Sortiment von Hanna Instruments.<br />

Die Titratoren HI931,<br />

HI932C1 und HI932C2 warten<br />

mit einer um 50 % reduzierten<br />

Stellfläche auf und bieten so<br />

mehr Platz auf dem Labortisch.<br />

In Kombination mit der richtigen<br />

Elektrode können <strong>die</strong> Titratoren<br />

Säure-Base-, Redox-, Fällungs-,<br />

komplexometrische,<br />

nichtwässrige, argentometrische<br />

und ionenselektive Titrationen<br />

durchführen. Die drei wasserund<br />

staubdichten Varianten sind<br />

<strong>für</strong> herausfordernde Anwendungen<br />

im Labor ausgelegt. So verfügen<br />

sie etwa über eine leistungsfähige<br />

40 000-Schritte-<br />

Dosierpumpe, mit der sich auch<br />

extrem kleine Mengen von weniger<br />

als 1 μl an Titriermitteln<br />

dosieren und präzise an den<br />

Endpunkt führen lassen. Der<br />

Sondenkopf wurde grundlegend<br />

überarbeitet. Ein neuer Stellmotor<br />

sorgt <strong>für</strong> deutlich schnellere<br />

Heb- und Senkbewegungen des<br />

Sondenkopfes und <strong>die</strong> Geometrie<br />

der Sondenaufnahme wurde<br />

dahingehend optimiert, dass<br />

sich noch kleinere Probenvolumina<br />

titrieren lassen.<br />

Zusätzlich zu ihren Eigenschaften<br />

als Titrator fungieren HI931<br />

und HI932C als platzsparende<br />

Messgeräte <strong>für</strong> pH (±0,001 pH),<br />

mV/Redoxpotenzial (±0,1 mV)<br />

und ionenselektive Elektroden<br />

(ISE ±0,5 % monovalent; ±1 %<br />

divalent).<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419hanna<br />

GMP-konformer Ventilantrieb im Hygienic Design<br />

Bild: Asepco<br />

Der Ventilantrieb AKS von Asepco<br />

<strong>für</strong> Weirless-Radial-Diaphragm-Inline-Ventile<br />

kombiniert<br />

ein Gehäuse aus Kunststoff<br />

mit einer Membranschnittstelle<br />

aus Edelstahl. Er wurde speziell<br />

<strong>für</strong> Einsätze in Biotechnologie<br />

und pharmazeutischer Industrie<br />

entwickelt. Der Antrieb ist GMPkonform<br />

und benötigt bei der<br />

Installation wenig Halterungen<br />

und Zubehör. Er bietet ein hygienisches<br />

Design sowie eine lückenlose<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

durch lasergravierte Seriennummern,<br />

ist einfach zu be<strong>die</strong>nen<br />

und zu warten und verfügt über<br />

einen branchenführenden Garantieschutz<br />

von drei Jahren.<br />

Weirless-Radial-Diaphragm-Inline-Ventile<br />

mit freiem Durchgang<br />

bieten eine hohe Prozess-<br />

konsistenz bei gleichzeitiger Reduzierung<br />

der Wartungsdauer<br />

um bis zu 80 %. Ihre Bauweise,<br />

<strong>die</strong> einfache Tri-Clamp-Montage<br />

und das Design der Radialmembran<br />

machen sie vollständig entleerbar<br />

und beseitigen praktisch<br />

das Risiko von Verunreinigungen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419asepco<br />

46 <strong>phpro</strong> 04-2019


Leistungsstarke Röntgeninspektionssysteme<br />

Wärmeübertragung in Rohrleitungen<br />

Minebea Intec bietet zwei weiterentwickelte<br />

Röntgeninspektionssysteme<br />

<strong>für</strong> aufrechtstehende,<br />

hohe Verpackungen aus Glas,<br />

Metall oder Kunststoff. Mit den<br />

horizontalen Systemen Dymond<br />

S und Dymond D wurde<br />

das Sicherheitskonzept mit verbesserten<br />

Not-Aus-Schaltern<br />

und Relais neu überdacht. Dazu<br />

kommt ein neues Kühlungssystem,<br />

das gegen Wasser- und<br />

Staubeindringung geschützt ist.<br />

Für Anlagen der Dymond-S-Serie<br />

gehört der Nema-4X- Kühler<br />

sogar zur Grundausstattung. Ein<br />

zusätzliches Plus von Dymond S<br />

ist der voll integrierte 500-W-<br />

Monoblock- Generator. Dieser<br />

verzichtet auf aktive Wasserkühlung<br />

und gewährleistet damit<br />

eine einfachere Installation und<br />

Wartung. Die mit dem Generator<br />

einhergehende Leistungssteigerung<br />

auf 500 W ermöglicht<br />

mehr Durchsatz und eine noch<br />

bessere Inspektion von Produkten<br />

mit höherer Dichte.<br />

Dymond D zeichnet sich durch<br />

hohe Empfindlichkeit aus. Gekoppelt<br />

mit einer intelligenten<br />

Bildverarbeitung machen <strong>die</strong><br />

Systeme sogar senkrecht positionierte<br />

Fremdkörper und solche,<br />

<strong>die</strong> an Rändern oder im<br />

Boden des Gefäßes verdeckt liegen,<br />

ausfindig. Für <strong>die</strong> Wartungskommunikation,<br />

<strong>die</strong> statistische<br />

Prozesskontrolle und zur<br />

Optimierung automatisierter<br />

Produktionsprozesse sind Dymond<br />

D und S mit Ethernet,<br />

OPC-UA, Modbus und SPC@Enterprise-Anbindung<br />

erhältlich.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419minebea<br />

Bild: Minebea-Intec<br />

Bild: Schwer Fittings<br />

Die neue Serie Clino Temperpipe sorgt <strong>für</strong> eine effiziente<br />

Wärmeübertragung in Rohrleitungen und Produktionsanlagen.<br />

Eine Erwärmung, Abkühlung und Temperierung<br />

eines Mediums in verschiedenen Temperaturstufen<br />

im Prozess sind einfach realisierbar. Durch den Sekundärkreislauf<br />

ist ein stationäres Aufheizen und Kühlen<br />

von Produkten mit dem Clino Temperpipe möglich.<br />

Aufgrund des modularen Baukastensystems sind <strong>die</strong><br />

Leitungen kompatibel zu Komponenten mit Anschlüssen<br />

nach DIN 32676. Das Clino-Temperpipe-System ist<br />

flexibel und erweiterbar. Es entspricht Anforderungen<br />

im Hinblick auf Qualität, Hygiene und Rückverfolgbarkeit.<br />

Die Montage erweist sich durch <strong>die</strong> Klammerverbindung<br />

als sehr einfach, ist problemlos wieder lösbar<br />

und leicht zu reinigen.<br />

Das Clino-Temperpipe-System ist in den Nennweiten 25<br />

bis 100 lieferbar. Die Rohrlängen können in fixen Meterlängen<br />

von 1 bis 6 m gewählt werden. T-Stücke und<br />

Bögen im ergänzen das Produktportfolio. Als Werkstoff<br />

kommt Edelstahl 1.4404 mit einer Oberflächen-Rauigkeit<br />

von Ra


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Schnelle Chargenwechsel in hygienisch anspruchsvollen Prozessen<br />

Radarmesstechnik <strong>für</strong><br />

kleine Behälter<br />

Rührwerke, schräge oder konische Behälterböden und Turbulenzen machten <strong>die</strong><br />

korrekte Füllstandmessung, insbesondere bei kleineren Behältern, bisweilen zu<br />

einem Geduldsspiel. Dank 80-GHz-Technologie ist <strong>die</strong> Radarmesstechnik nun auch in<br />

solchen Situationen prozesstauglich, wie ein führender indischer Hersteller<br />

biopharmazeutischer Prozesssysteme zeigt.<br />

Wenn es um <strong>die</strong> Produkte der Kunden<br />

geht, kennt Adam Fabriwerk aus dem indischen<br />

Nashik keine Kompromisse. Das Unternehmen<br />

ist Spezialist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung<br />

von Misch- und Verarbeitungssystemen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> biopharmazeutische, pharmazeutische<br />

und kosmetische Industrie. Antibiotika,<br />

Blutplasmaprodukte sowie Injektions- und<br />

Infusionslösungen gehören zu den Produkten,<br />

<strong>die</strong> in <strong>die</strong>sen Behältern hergestellt werden.<br />

Nach der Herstellung werden <strong>die</strong> Stoffe<br />

direkt an <strong>die</strong> Abfüllstationen weitergeleitet.<br />

Dabei stellt Adam Fabriwerk nicht nur <strong>die</strong><br />

Behälter her, sondern stattet <strong>die</strong>se auch mit<br />

der nötigen Infrastruktur aus. Dies reicht<br />

von Magnetmischern über Puffer- und Lagerbehälter<br />

bis hin zu CIP-Modulen <strong>für</strong> Lyophilisatoren<br />

und Sterilisationsmodulen <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> biopharmazeutische Industrie. Salbenverarbeitungssysteme<br />

und Systeme <strong>für</strong> orale<br />

Anwendungen ergänzen das Programm.<br />

Nicht nur <strong>die</strong> Behälter selbst müssen<br />

strengsten hygienischen Anforderungen entsprechen,<br />

auch alle Komponenten und insbesondere<br />

<strong>die</strong> Übergänge zu anderen Systemen.<br />

Dabei arbeiten <strong>die</strong> Entwickler eng mit<br />

ihren Kunden zusammen, auch wenn es darum<br />

geht, eine Anlage zu optimieren oder<br />

bei der Entwicklung einer neuen Rezeptur.<br />

Bilder: Vega<br />

Adam Fabriwerk stattet <strong>die</strong> Behälter mit dem nötigen Equipment aus und liefert <strong>die</strong>se<br />

quasi schlüsselfertig an <strong>die</strong> pharmazeutische und biopharmazeutische Industrie<br />

Füllstand exakt bestimmen<br />

Eine besondere Herausforderung in den vergangenen<br />

Jahren war es, den Füllstand in<br />

den Behältern exakt zu bestimmen. Pharmazeutische<br />

Behälter sind, verglichen mit der<br />

Chemieindustrie, eher klein. Auch bei Adam<br />

Fabriwerk erreichen sie meist nur eine Höhe<br />

von 1,20 m. Bei der Messung des Füll-<br />

48 <strong>phpro</strong> 04-2019


stands kommt es daher auf jeden Millimeter<br />

an. Ebenfalls problematisch sind Magnet -<br />

rührwerke, Turbulenzen, hohe Temperaturen<br />

zwischen 50 und 150 °C, unterschiedliche<br />

Geometrien der Behälterböden und Sprühkugeln<br />

während der CIP-Zyklen.<br />

Natürlich kannte das Unternehmen <strong>die</strong> Vorzüge<br />

der Radarfüllstandmesstechnik.<br />

Schließlich ist <strong>die</strong> Messung nicht nur sehr<br />

genau, sondern sie misst unabhängig von<br />

Temperatur und Druck sowie der Dichte der<br />

Flüssigkeit. Darüber hinaus lassen sich <strong>die</strong><br />

Messgeräte einfach und schnell montieren<br />

und in Betrieb nehmen. Wichtigster Aspekt<br />

bei pharmazeutischen Anwendungen, insbesondere<br />

angesichts der großen Rührwerke:<br />

Die Sensoren messen berührungslos.<br />

Allerdings war <strong>die</strong> Radarmesstechnik bis vor<br />

zwei Jahren bei kleineren Apparaten und Behältern<br />

einfach nicht geeignet. So stellte <strong>die</strong><br />

Blockdistanz des Sensors, <strong>die</strong> Größe und das<br />

Design der Antennen oder auch <strong>die</strong> Mess -<br />

unsicherheit am Behälterboden <strong>die</strong> Anwender<br />

immer wieder vor Schwierigkeiten. Eine<br />

weitere Herausforderung befindet sich im<br />

Inneren der Behälter: Naturgemäß nehmen<br />

Heizschlangen und Rührwerke im Verhältnis<br />

weitaus mehr Raum in einem kleineren Behälter<br />

ein, als es bei großen Apparaten der<br />

Fall ist. Eine Messung mit Radarmessgeräten<br />

war also äußerst schwierig bzw. aufwendig,<br />

da erhebliche Störreflexionen auftraten.<br />

Bisher behalf sich Adam Fabriwerk daher<br />

bei der Ausstattung der Rührkessel mit Differenzdruckmessumformern.<br />

Allerdings<br />

führte <strong>die</strong>s im Produktionsalltag immer<br />

wieder zu Messunsicherheiten, beispielsweise<br />

wenn <strong>die</strong> Dichte der Me<strong>die</strong>n wechselte.<br />

Ebenfalls unpraktisch war <strong>die</strong> notwendige<br />

Kalibrierung, <strong>die</strong> ebenfalls zu ungenauen<br />

Messergebnissen führte.<br />

Kleinere Antennen<br />

Seit rund drei Jahren arbeitet das Unternehmen<br />

eng mit Vega zusammen. Denn <strong>die</strong> Probleme,<br />

<strong>die</strong> es bisher mit der Radartechnologie<br />

gab, änderten sich schlagartig mit der<br />

Einführung des Vegapuls 64 mit einer Frequenz<br />

von 80 GHz. Die höhere Messfrequenz<br />

führt nicht nur zu einer höheren Genauigkeit<br />

und stabileren Messergebnissen,<br />

sondern ermöglicht es, <strong>die</strong> Radartechnologie<br />

auch in kleinen Behältern anzuwenden.<br />

Durch <strong>die</strong> gegenüber den bisher am Markt<br />

Der Vegapuls 64 eignet sich <strong>für</strong> Messungen<br />

bis zum Behälterboden<br />

üblichen 26 GHz um den Faktor 3 höhere<br />

Sendefrequenz können <strong>die</strong> Antennengrößen<br />

um denselben Faktor kleiner werden und<br />

erzielen trotzdem eine ähnliche Signalfokussierung.<br />

Dadurch sind wesentlich kleinere<br />

Prozessanschlüsse mit einer Antennengröße<br />

von nur 3/4" möglich. Dies entspricht gerade<br />

mal der Größe eines 1-Euro-Stücks.<br />

Hohe Empfindlichkeit im Nahbereich<br />

Gleichzeitig konnten <strong>die</strong> Störsignale im<br />

Nahbereich durch eine spezielle, entfer-<br />

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<strong>phpro</strong> 04-2019 49


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PRODUKTION<br />

nungsabhängige Verstärkungsregelung deutlich<br />

reduziert werden. Über <strong>die</strong> STC-Funktion<br />

werden Störungen direkt vor dem Antennensystem<br />

gemindert. Damit ist eine sehr<br />

hohe Signalempfindlichkeit in einem größeren<br />

Abstand sowie eine zuverlässige Füllstandmessung<br />

während der Reinigungszyklen<br />

möglich. Insbesondere der letzte Punkt<br />

überzeugte das indische Unternehmen. Der<br />

Füllstand wird auch dann noch korrekt angezeigt,<br />

wenn <strong>die</strong> CIP-Prozesse laufen.<br />

Gleichzeitig ist der Sensor unempfindlich<br />

gegenüber Ablagerungen und Kondensatbildung.<br />

Darüber hinaus lässt sich der Füllstand<br />

selbst bei schlecht reflektierenden Me<strong>die</strong>n,<br />

wie Lösemitteln, sicher erfassen. Da das Antennensystem<br />

in den Prozessanschluss integriert<br />

wurde, ragt auch keine Antenne in<br />

den Behälter hinein. Es ist also möglich, bis<br />

dicht an den Prozessanschluss zu messen.<br />

Das Behältervolumen wird besser ausgenutzt,<br />

was wiederum mehr Flexibilität<br />

schafft.<br />

Exaktes Messen am Behälterboden<br />

Ein besonderer Vorteil eines Radarsensors<br />

mit 80 GHz zeigt sich bei der Messung von<br />

Flüssigkeiten mit niedriger Dielektrizitätszahl<br />

am Behälterboden. Bei Me<strong>die</strong>n mit<br />

kleinen Dielektrizitätszahlen durchdringt<br />

ein Teil der Signale das Medium und wird<br />

von dem darunterliegenden Behälterboden<br />

reflektiert. Somit erhält man zwei Signale:<br />

den eigentlichen Füllstand und den Behälterboden.<br />

Die Signale des Bodens sind dabei<br />

umso größer, je geringer <strong>die</strong> Dielektrizitätszahl<br />

des Mediums und je besser <strong>die</strong> Reflexion<br />

vom Behälterboden (z. B. flacher Metallboden).<br />

Durch <strong>die</strong> deutlich kürzere Wellenlänge<br />

der 80-GHz-Signale des Vegapuls 64<br />

werden <strong>die</strong>se im Medium stärker gedämpft<br />

als bei 26-GHz-Sensoren. Dadurch ist <strong>die</strong><br />

Reflexion am Behälterboden deutlich geringer.<br />

Das hat zur Folge, dass eine Messung<br />

bis zum Behälterboden einfacher möglich<br />

ist als mit bisherigen Sensoren. Nun lassen<br />

sich auch kleine Chargen sicher messen.<br />

Dies ist insbesondere bei biopharmazeutischen<br />

Produkten mit ihren häufig wechselnden<br />

Me<strong>die</strong>n ein Vorteil.<br />

Bei Adam Fabriwerk zeigte man sich von der<br />

unkomplizierten Zusammenarbeit mit Vega<br />

und der einfachen Installation des Sensors<br />

begeistert. Einmal installiert, war keine erneute<br />

Konfiguration nötig, nicht einmal<br />

während der CIP-Zyklen. Dies wirkt sich besonders<br />

positiv aus, wenn <strong>die</strong> Behälter an <strong>die</strong><br />

Pharmazeuten ausgeliefert werden. Die Sensoren<br />

können noch vor ihrer Auslieferung<br />

abgeglichen werden. Der Endkunde erhält so<br />

ein komplett einsatzfähiges System.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419vega<br />

AUTORIN:<br />

CLAUDIA HOMBURG<br />

Marketing,<br />

Vega<br />

NACHGEFRAGT:<br />

BEI JÜRGEN SKOWAISA<br />

Jürgen Skowaisa, Produktmanager Radar<br />

bei Vega<br />

Der Vegapuls 64 wurde 2016<br />

eingeführt und ist somit im<br />

dritten Verkaufsjahr. Wie war<br />

das bisherige Feedback aus dem<br />

Markt?<br />

Skowaisa: Das Feedback zu den<br />

80-GHz-Sensoren von Vega ist<br />

durchweg sehr positiv. Die kompakten<br />

Geräte sind ideal <strong>für</strong> viele<br />

Anwendungen in der Pharmaund<br />

Lebensmittelindustrie. Bisher<br />

kommen weltweit rund<br />

150 000 Geräte in den unter-<br />

schiedlichsten Industriebereichen<br />

zum Einsatz.<br />

Welche Vorteile bietet <strong>die</strong> Radarmesstechnik<br />

bei hygienisch<br />

anspruchsvollen Prozessen?<br />

Skowaisa: Dank seiner hygienegerechten<br />

Werkstoffe und seines<br />

Designs eignet sich der Vegapuls<br />

64 <strong>für</strong> den Einsatz in Industrien<br />

mit höchsten Anforderungen an<br />

Hygiene, Effizienz und Prozesssicherheit.<br />

Er eignet sich also<br />

<strong>für</strong> Lebensmittel-, Pharma- oder<br />

spezielle Kosmetikprozesse.<br />

Radartechnologie arbeitet berührungslos<br />

und ist somit unbeeinflusst<br />

von den Prozessbedingungen.<br />

Die Radarsignale<br />

durchdringen selbst Schaugläser<br />

oder Glasbehälter. Somit kann<br />

der Vegapuls 64 in vielen Anwendungen<br />

sogar außerhalb des<br />

Behälters montiert werden. Alle<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Branchen wichtigen Zertifikate<br />

und Standards werden<br />

dabei erfüllt; darunter <strong>die</strong> der<br />

3A, FDA und EHEDG.<br />

Welche Vorteile hat der Kunde<br />

gegenüber den früher so üblichen<br />

26 GHz?<br />

Skowaisa: Die höhere Frequenz<br />

ermöglicht deutliche kleinere<br />

Prozessanschlüsse. Damit erschließt<br />

sich ein erheblich breiteres<br />

Anwendungsfeld <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Radartechnologie. Neben typischen<br />

Lagerbehältern kommen<br />

<strong>die</strong> Sensoren heute selbst bei<br />

kleinen Behältern in der <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

zum Einsatz.<br />

Ergeben sich durch den Einsatz<br />

des Vegapuls 64 weitere Vorteile?<br />

Skowaisa: Der Vegapuls 64<br />

konnte durch seine Standardschnittstelle<br />

mit 4…20 mA einfach<br />

integriert werden. Adam<br />

Fabriwerk musste keine größeren<br />

Änderungen am bestehenden<br />

System vornehmen.<br />

Mussten an den Behältern konstruktive<br />

Veränderungen vorgenommen<br />

werden, um <strong>die</strong><br />

80-GHz-Technologie zu verwenden?<br />

Skowaisa: Da <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sensoren<br />

unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />

und Varianten verfügbar<br />

sind, konnte der Sensor ganz<br />

einfach auf einen vorhandenen<br />

Clamp-Anschluss montiert werden.<br />

Hat Adam Fabriwerk weitere<br />

Vega-Produkte im Einsatz?<br />

Skowaisa: Ja, darunter Vibrationsgrenzschalter<br />

und Drucksensoren.<br />

Was wird nach der 80-GHz-<br />

Technologie kommen?<br />

Skowaisa: Die Sensoren decken<br />

aus unserer Sicht bereits 90 %<br />

aller Applikationen ab und werden<br />

sicherlich noch weitere Anwendungsfelder<br />

erschließen.<br />

Unser Ziel ist es, <strong>die</strong> 80-GHz-<br />

Technologie weiter voranzutreiben.<br />

Das Thema „Einfachheit“<br />

ist dabei stetiger Begleiter.<br />

50 <strong>phpro</strong> 04-2019


Coriolis-Durchflussmessgerät <strong>für</strong> <strong>die</strong> präzise Messung kleinster Durchflüsse<br />

Kompakt, robust und<br />

vielseitig einsetzbar<br />

In vielen Anwendungen der Prozessindustrie müssen kleinste Stoffmengen hochgenau<br />

gemessen und hinzudosiert werden <strong>–</strong> sei es in Rohrleitungen oder in chemischen<br />

Reaktoren. Geschmacksstoffe <strong>für</strong> Nahrungsmittel und Wirkstoffe <strong>für</strong> Medikamente<br />

sind nur einige Beispiele da<strong>für</strong>. Der Coriolis-Durchflussmesser Promass A erfasst<br />

solche Substanzen Tropfen <strong>für</strong> Tropfen mit einer hohen Präzision.<br />

Bild: Endress+Hauser<br />

Das Coriolis-Durchflussmesssystem<br />

Promass A ist in<br />

unterschiedlichen Geräte -<br />

varianten <strong>für</strong> zahlreiche<br />

Anwendungen in der Prozessindustrie<br />

verfügbar<br />

Der Coriolis-Durchflussmessgerät Promass<br />

A gewährleistet höchste Robustheit und<br />

exakte Messwerte mit einer sehr hohen Wiederholbarkeit<br />

auch bei stark schwankenden<br />

Prozess- und Umgebungsbedingungen. Da<strong>für</strong><br />

sorgt ein innovatives Sensorkonzept. Das<br />

Gerät eignet sich aufgrund seiner Kompaktheit<br />

auch <strong>für</strong> den platzsparenden Einbau in<br />

modulare Prozessanlagen und Skids.<br />

Das Sensorsystem von Promass A ist auf einer<br />

Grundplatte montiert, <strong>die</strong> als „Stoßdämpfer“<br />

fungiert und so <strong>die</strong> Coriolis-Messung<br />

gegenüber Störungen von außen, zum<br />

Beispiel Rohrleitungsvibrationen, wirkungsvoll<br />

abschirmt. Dazu trägt auch <strong>die</strong> <strong>–</strong> gegenüber<br />

traditionellen Coriolis-Durchflussmessgeräten<br />

<strong>–</strong> deutlich höhere Schwingungsfrequenz<br />

des Messrohres bei sowie<br />

dessen vollständig ausbalanciertes Schwingungsverhalten.<br />

Bei der spezifizierten Messabweichung<br />

von maximal ±0,1 % sind damit<br />

hochpräzise Messungen bis 8 g/min<br />

möglich oder <strong>–</strong> falls <strong>die</strong> Messabweichung<br />

±1 % betragen darf <strong>–</strong> sogar eine Menge von<br />

weniger als 1 g/min.<br />

Vielseitig einsetzbar<br />

Dank der vielen Geräteoptionen bezüglich<br />

Nennweite, Werkstoff, Prozessanschluss, Zulassung,<br />

Messumformertyp oder Schutzart<br />

lässt sich der Promass A in zahlreichen Applikationen<br />

einsetzen. Da<strong>für</strong> stehen unterschiedliche<br />

Prozessanschlüsse zur Verfügung.<br />

Promass A ist bei Prozesstemperaturen<br />

zwischen -50 und +205 °C einsetzbar.<br />

Die mediumsberührenden Teile sind aus<br />

rostfreiem Stahl bzw. Alloy C22 gefertigt<br />

und entsprechen den Anforderungen von<br />

NACE MR0175/MR0103. Das gesamte Promass-A-Messsystem<br />

weist deshalb eine hohe<br />

Korrosionsbeständigkeit auf.<br />

Ein bevorzugter Einsatzbereich <strong>für</strong> Promass<br />

A sind hygienische oder sterile Anwendungen<br />

in der Lebensmittel- und Life-Sciences-<br />

Industrie. Dazu können Anwender unterschiedlichste<br />

Geräteoptionen wie beispielsweise<br />

Schutzart IP69 oder polierte Oberflächen<br />

auswählen. Die mediumsberührenden<br />

Teile sind aus rostfreiem Stahl 1.4435<br />

(316L) in Pharmaqualität gefertigt.<br />

Verschiedenste Zertifikate und Zulassungen<br />

stellen sicher, dass Promass A <strong>die</strong> industriespezifischen<br />

Anforderungen vollständig erfüllt<br />

wie Lebensmitteltauglichkeit (3A, FDA,<br />

Food Contact Materials Regulation [EC]<br />

1935/2004) bzw. Pharmatauglichkeit (FDA,<br />

USP Class VI, TSE/BSE-Eignungszertifikat).<br />

Das Einrohrsystem von Promass A ist zudem<br />

vollständig selbstentleerbar, sodass keine<br />

Produktrestmengen zurückgehalten werden.<br />

Ein Aspekt, der in der Lebensmittel- und Life-Sciences-Industrie<br />

besonders wichtig ist.<br />

Promass A ist mit unterschiedlichen Messumformern<br />

kombinierbar: als Zweileitergerät<br />

(Proline 200), als Vierleitergerät in Kompaktausführung<br />

(Proline 300) oder als Getrenntausführung<br />

(Proline 500) mit bis zu<br />

vier Ein- und Ausgängen.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419endress<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 51


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Verbesserte Wärmeverteilung und Luftführung im Coater<br />

Steigert <strong>die</strong> Prozess- und<br />

Tablettenqualität<br />

Zur Steigerung der Prozess- und Tablettenqualität beim Filmcoaten präsentiert<br />

Lödige Process Technology eine Lösung, bei der <strong>die</strong> Luft- und <strong>die</strong> Wärmeverteilung<br />

gleichmäßig über das gesamte Tablettenbett erfolgt. Verwirbelungen im Düsen -<br />

bereich und daraus resultierende Verunreinigungen im Coaterinnenraum lassen sich<br />

dadurch minimieren und <strong>die</strong> Standzeiten bei einer Kampagnenfertigung reduzieren.<br />

Bild: Gebr. Lödige Maschinenbau<br />

Bild: Gebr. Lödige Maschinenbau<br />

Zwangsluftführung in Richtung des Tablettenbettes<br />

LC Coater von Lödige mit neuer Luftführung<br />

Beim Tablettencoating hat <strong>die</strong> Luftführung<br />

entscheidenden Einfluss auf den Coatingprozess.<br />

Bislang standen hier<strong>für</strong> im Wesentlichen<br />

zwei unterschiedliche Luftführungssysteme<br />

zur Auswahl: <strong>die</strong> Zwangsluftführung<br />

in Richtung Tablettenbett und <strong>die</strong><br />

Zwangsluftführung durch das Tablettenbett<br />

hindurch. Bei beiden Varianten wird <strong>die</strong><br />

Luft über „Luftschuhe“ zu- und abgeführt,<br />

<strong>die</strong> unmittelbar an der Trommelaußenseite<br />

installiert sind. Die Systeme unterscheiden<br />

sich in der Position des Zuluftschuhs, der<br />

<strong>die</strong> Trocknungsluft in <strong>die</strong> Trommel leitet.<br />

Bei der Zwangsluftführung in Richtung des<br />

Tablettenbettes tritt Luft mit hoher Geschwindigkeit<br />

aus dem Zuluftschuh aus und<br />

strömt in Richtung Tablettenbett. Dieses<br />

stellt ein Hindernis dar, das nur teilweise<br />

durch den Unterdruck des Abluftventilators<br />

kompensiert wird. Dadurch entstehen Luftwirbel<br />

über dem Tablettenbett, <strong>die</strong> den feinen<br />

Sprühnebel der Düsen mitreißen.<br />

Der Nachteil bei <strong>die</strong>ser Art der Luftführung<br />

besteht darin, dass bereits am Anfang des<br />

Prozesses Trommel und Düsarm durch<br />

Sprühtrocknung sehr stark mit Staub verschmutzt<br />

sein können. Um solche Beeinträchtigungen<br />

auszuschließen, ist eine optimierte<br />

Luftführung sinnvoll. Dies gelingt<br />

bei der aktuell von Lödige Process Technology<br />

vorgestellten Weiterentwicklung durch eine<br />

Luftzuführung mit verändertem Kanalaustritt<br />

und gezielter Leitung des Luftstromes<br />

im Coatergehäuse. Die große Austrittsöffnung<br />

des neu konzipierten Zuluftkanals verfügt<br />

über verschieden große Schlitze, um<br />

den Luftstrom von Beginn an im Gehäuse<br />

gleichmäßig über <strong>die</strong> Trommellänge zu<br />

verteilen.<br />

Lufteintritt in Sprührichtung<br />

Der Lufteintritt in <strong>die</strong> Trommel sollte idealerweise<br />

in Richtung des Abluftschuhs und<br />

somit in Sprührichtung erfolgen. Damit <strong>die</strong><br />

Zuluft nicht mit hohen Geschwindigkeiten<br />

in <strong>die</strong> Trommel eintritt, wird eine große<br />

Oberfläche <strong>für</strong> den Eintritt in den Innenbereich<br />

der Trommel benötigt. Beides lässt<br />

sich dadurch erreichen, dass <strong>die</strong> Luft zuerst<br />

einen Teil der Trommel außen umströmt<br />

und dann oberhalb des Düsarmbereiches<br />

über <strong>die</strong> Perforation in <strong>die</strong> Trommel eintritt,<br />

wie in Bild 2 zu sehen ist. Diese Eintrittsfläche<br />

ist deutlich größer als bei einem von<br />

52 <strong>phpro</strong> 04-2019


Bild: Günter Eckhardt<br />

Bild: Günter Eckhardt<br />

Thorsten Meinel-Dirumdam, Produktmanager Coater bei Lödige Process<br />

Technology: „Die gleichmäßige und turbulenzarme Luftströmung im<br />

Coater gewährleistet optimale Coatingergebnisse.“<br />

Die Temperaturverteilung in der Trommel ist mit der neuen<br />

Luftführung gleichmäßig. Dadurch lassen sich negative<br />

Effekte wie Lackabrisse und Zwillingsbildung vermeiden.<br />

außen auf <strong>die</strong> Trommel aufgesetzten Schuh.<br />

Dadurch wird eine laminare Strömung im<br />

Trommelinneren erzielt. Um dabei mögliche<br />

Turbulenzentwicklungen im Bereich des<br />

Sprühkegels zu vermeiden, ist <strong>für</strong> einen Teil<br />

der Trommel zusätzlich eine Abdeckung<br />

oberhalb des Abluftschuhs vorgesehen. Eine<br />

gute Verteilung des Luftstromes beim Eintritt<br />

in <strong>die</strong> Trommel über <strong>die</strong> gesamte Länge<br />

hat auch eine gleichmäßige Temperaturverteilung<br />

über das gesamte Tablettenbett zur<br />

Folge.<br />

Kürzerer Filmcoatingprozess<br />

Die veränderte Luftführung ermöglicht<br />

einen deutlich kürzeren Filmcoatingprozess<br />

in einem voll perforierten Trommelcoater.<br />

Gleichzeitig lassen sich <strong>die</strong> Coatingergebnisse<br />

in Bezug auf Prozess- und Tablettenqualität<br />

sowie Verschmutzung verbessern. Maßgeblich<br />

<strong>für</strong> eine geringe Prozesszeit beim<br />

Filmcoating ist ein schneller Zuwachs an<br />

gleichmäßig auf der Tablettenoberfläche verteiltem<br />

Filmlack. Dies wird durch hohe<br />

Sprühraten erreicht, wobei <strong>die</strong> aktive<br />

Sprühfläche auf dem Tablettenbett und <strong>die</strong><br />

Trocknungskapazität, abhängig von der<br />

Grundkonstruktion des Gerätes, <strong>die</strong> limitierenden<br />

Faktoren sind.<br />

Auch <strong>die</strong> Trommelgeometrie spielt eine entscheidende<br />

Rolle: Die Trommelform beeinflusst<br />

<strong>die</strong> Luftführung. In langen Coatingtrommeln<br />

<strong>–</strong> also Trommeln, bei denen der<br />

Durchmesser kleiner als <strong>die</strong> Länge ist <strong>–</strong><br />

bilden <strong>die</strong> zu befilmenden Tabletten eine<br />

größere Oberfläche und bieten somit mehr<br />

besprühbare Fläche. Über eine größere<br />

Trommellänge lassen sich zudem mehr<br />

Düsen in Reihe anbringen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den<br />

Durchsatz der angestrebten hohen Sprüh -<br />

raten benötigt werden. Wichtig dabei ist <strong>die</strong><br />

optimale Abdeckung des gesamten Tablettenbettes<br />

mittels der Sprühkegel. Überlappungen<br />

der Sprühkegel sind zu vermeiden,<br />

um partielle und temporäre Überfeuchtung<br />

von einzelnen Tabletten zu verhindern.<br />

Werden durch erhöhte Düsenanzahl größere<br />

Mengen Lack schneller aufgebracht, so muss<br />

da<strong>für</strong> eine ausreichende Trocknungskapazität<br />

vorliegen. Nur wenn sich <strong>die</strong> feinen Tropfen<br />

der Flüssigphase des Lackes beim Auftreffen<br />

auf <strong>die</strong> Tablette ausreichend schnell ausbreiten<br />

und dabei gleichzeitig verdunsten können,<br />

wird anschließendes Verkleben von zu<br />

feuchten Tabletten und damit eine Beschädigung<br />

der bereits vorhandenen Filmoberflächen<br />

verhindert. Eine Temperaturerhöhung<br />

der Trocknungsluft ist aufgrund der empfindlichen<br />

Wirkstoffe nur bis zu einem gewissen<br />

Grad möglich.<br />

Viel Trocknungskapazität erforderlich<br />

Die eingeleitete Trocknungsluft muss sinnvollerweise<br />

im Coater so strömen, dass sie<br />

möglichst vollständig genutzt werden kann.<br />

Dabei dürfen keine Turbulenzen im Strömungsprofil<br />

auftreten, insbesondere nicht<br />

im Nebelbereich der Düsen. Ein Überschreiten<br />

des Bereiches der laminaren Strömung<br />

kann dazu führen, dass verstärkt Sprühtrocknungseffekte<br />

auftreten, <strong>die</strong>, wie schon<br />

erwähnt, zu Staubverschmutzungen an der<br />

Trommeloberfläche und dem Düsarm führen.<br />

Diese könnten sich im weiteren Prozess<br />

ablösen und an der Tablettenoberfläche anhaften.<br />

Zudem bedeuten Verschmutzungen<br />

einen erhöhten Reinigungsaufwand. Eine<br />

ungleichmäßige Verteilung der Temperatur<br />

im Produktbett kann darüber hinaus dazu<br />

führen, dass Tabletten in kälteren Bereichen<br />

kleben. Wird <strong>die</strong> Luft auf Bereiche geleitet,<br />

<strong>die</strong> nicht besprüht werden, kann es dort zu<br />

erhöhten Temperaturen kommen, <strong>die</strong> wiederum<br />

den Wirkstoff schädigen können.<br />

Kompakte Düsarmkonstruktion<br />

Stellt der Düsarm in der Trommel ein zu<br />

großes Hindernis dar, bilden sich dort Verwirbelungen,<br />

<strong>die</strong> zu vermehrter Verschmutzung<br />

in der Trommel und am Düsarm führen.<br />

Weitere große Einbauten können ebenfalls<br />

zu Turbulenzen in der Zuluft führen.<br />

Vorteilhaft ist somit eine Düsarmkonstruk -<br />

tion, <strong>die</strong> entsprechend der jeweiligen Trommelgröße<br />

möglichst kompakt und mit einer<br />

strömungsoptimierten Platzierung von<br />

Schläuchen und Sensoren ausgestattet ist.<br />

Darüber hinaus ist das Strömungsprofil der<br />

Luft zwischen Luftzuführung und Luftaustritt<br />

des Gerätes von Bedeutung. Gerade<br />

wenn der Abluftschuh zu wenig oder sogar<br />

nur teilweise mit Tabletten bedeckt ist, wird<br />

ein Großteil der Luft durch <strong>die</strong>se nicht bedeckten<br />

Flächen gesogen und steht damit<br />

nicht zur Trocknung der besprühten Tabletten<br />

zur Verfügung. Zudem entsteht dadurch<br />

eine ungleichmäßige Verteilung in der Geschwindigkeit<br />

der nahe der Bettoberfläche<br />

einströmenden Luft, bedingt durch den<br />

unterschiedlichen Druckverlust zwischen<br />

freier Perforation und Tablettenbett.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419loedige<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 53


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Optimales Schnittstellenmanagement bei Alexion<br />

Komplettsystem<br />

aus einer Hand<br />

Müller Processing beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit dem Schnittstellenmanagement<br />

und kann mittlerweile auf unzählige Projekte zurückblicken. Ein echtes<br />

Vorzeigeprojekt ist ein Materialhandlingsystem <strong>für</strong> hochaktive Wirkstoffe, das im<br />

letzten Jahr beim Biotechspezialisten Alexion in Irland in Betrieb gegangen ist.<br />

Ein ganzes Jahr lang haben in einem gemischten Projektteam <strong>die</strong> Experten von<br />

Alexion und Müller Processing an der kundenspezifischen Lösung bis zur perfekten<br />

Umsetzung gearbeitet.<br />

Bilder: Müller<br />

Für Alexion in Irland baute Müller ein maßgeschneidertes Komplettsystem <strong>für</strong> einen<br />

sicheren Warentransport, das zugleich auch den Personenschutz gewährleistet<br />

Für <strong>die</strong> Erweiterung der Produktionskapazitäten<br />

in Irland benötigte Alexion ein maßgeschneidertes<br />

Komplettsystem <strong>für</strong> einen sicheren<br />

Warentransport, das zugleich auch<br />

den Personenschutz während des Handlingprozesses<br />

berücksichtigt und gewährleistet.<br />

Das Handlingsystem sollte darüber hinaus<br />

den Warentransport innerhalb der Reinraumklasse<br />

C über mehrere Stockwerke bewerkstelligen.<br />

Ziel war es, <strong>die</strong> Materialien<br />

von 150 bis 500 kg über mehrere Stockwerke<br />

zu transportieren, um so <strong>die</strong> Einfüllstutzen<br />

an den Reaktoren mit Rohstoffen zu beschicken.<br />

Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien<br />

des Projektes: Die Produktionsabläufe<br />

sollten zum einen mit Blick auf<br />

Volumenhandling, Be<strong>die</strong>nfreundlichkeit und<br />

Sicherheit effizient gestaltet und verbessert<br />

werden. Ein optimaler Arbeitsablauf entsteht,<br />

wenn Mensch und Maschine Arbeitsschritte<br />

perfekt aufeinander abstimmen<br />

können. Ein wichtiger Aspekt ist <strong>die</strong> Berücksichtigung<br />

des Personenschutzes, der u.a.<br />

über co<strong>die</strong>rten Signalaustausch und parallel<br />

geschaltete Sicherheitssteuerungen (SPS<br />

Steuerung) gewährleistet werden kann. Eine<br />

Besonderheit des Projektes bei Alexion war<br />

der hohe Automatisierungsgrad, des es perfekt<br />

mit der entsprechenden Steuerung abzustimmen<br />

galt, dass <strong>für</strong> das Be<strong>die</strong>npersonal<br />

jederzeit manuelles Eingreifen und eine<br />

doppelte Absicherung möglich ist, z. B.<br />

durch manuellen Signalaustausch des Transportkorbes<br />

je Stockwerk, Not-Aus und physische<br />

Gegenbestätigung <strong>für</strong> Freigaben. Für<br />

<strong>die</strong> Ingenieure von Müller Processing eine<br />

Selbstverständlichkeit und in einer sicheren<br />

Produktion eine unbedingte Notwendigkeit.<br />

Hauptbestandteile der neuen Anlagen sind<br />

mobile Hubsäulen und Müller-Plattformsäulen<br />

im GMP-Design aus Edelstahl, <strong>die</strong> große<br />

Reaktoren in Reinraumzonen der Klasse C<br />

mit Rohmaterial beschicken, deren Einfüllstutzen<br />

zum Teil in 5 m Höhe liegen. Dort<br />

müssen dann automatisiert <strong>die</strong> Gebinde mit<br />

Hub- und Plattformsäulen aufgenommen<br />

werden, um sie an den Einfüllstutzen anzusetzen.<br />

Insgesamt lassen sich in den flexiblen<br />

Anlagen, je nach Auslegung, 150 kg bis<br />

1,5 t variabel in verschiedene Stockwerke<br />

vertikal transportieren.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419müller<br />

AUTORIN:<br />

NADINE LEISINGER<br />

Manager Marketing Services,<br />

Müller<br />

54 <strong>phpro</strong> 04-2019


NACHGEFRAGT<br />

BEI MATTHIAS MEIER<br />

Matthias Meier ist Head of Global<br />

Customer Service & Marketing bei<br />

der Müller GmbH<br />

Herr Meier, ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

im Projekt Alexion<br />

typisch <strong>für</strong> Müller Processing?<br />

Meier: Ja, solche Umsetzungen<br />

sind typisch <strong>für</strong> uns. Vor allem<br />

der Ansatz, mit dem Kunden<br />

gemeinsam <strong>die</strong> Lösung zu entwickeln,<br />

hat sich über <strong>die</strong> letzten<br />

Jahre bewährt.<br />

Worin liegt Ihre besondere<br />

Stärke bei solchen Projekten?<br />

Meier: Wir verfügen über jede<br />

Menge Erfahrung und eine breite<br />

Palette an maßgeschneiderten<br />

Modulen <strong>für</strong> Misch-, Handlingund<br />

Containmentlösungen. Optimal<br />

aufeinander abgestimmt,<br />

sorgt <strong>die</strong> Vielfalt an Komponenten<br />

in unserem Portfolio <strong>für</strong> einen<br />

reibungslosen Produktionsprozess<br />

und verbessert so Anlageneffektivität<br />

bei gesenkten<br />

Gesamtbetriebskosten.<br />

Welche weiteren Vorteile hat<br />

der Anwender bei <strong>die</strong>sen Projekten?<br />

Meier: Eines unserer Rezepte<br />

heißt One-Stop-Shopping und<br />

bedeutet Komponenten und<br />

Module aus einer Hand auf einer<br />

einheitlichen Gerätebasis.<br />

Das bringt mehrere Vorteile,<br />

denn Komponenten und Systeme<br />

sind perfekt aufeinander abgestimmt.<br />

Insgesamt bedeutet das<br />

weniger Schnittstellen, weniger<br />

Abstimmungsbedarf, weniger<br />

Be<strong>die</strong>nungsvielfalt und weniger<br />

Komplexität und Fehlerquellen<br />

<strong>für</strong> den Anwender. All <strong>die</strong>se Faktoren<br />

summieren sich zu einem<br />

enormen Sparpotenzial.<br />

Welche Dienstleistungen bieten<br />

Sie darüber hinaus an?<br />

Meier: Service, Ersatzteilmanage -<br />

ment sowie anlagenspezifische<br />

Schulungen gehören auch zum<br />

Müller Processing Portfolio. Proaktiver<br />

After Sales Service ist hier<br />

unser Leitspruch. Durch vorausschauende<br />

War tungen werden <strong>für</strong><br />

unser Kunden <strong>die</strong> Kosten transparenter<br />

und planbarer. Unter einem<br />

effizienten Ersatzteilmanagement<br />

verstehen wir <strong>die</strong> Bevorratung<br />

nicht aller, jedoch der richtigen<br />

Ersatz- und Verschleißteile.<br />

Hier kommt uns wieder unsere<br />

Erfahrung zu Gute. Regelmäßige<br />

Trainings <strong>für</strong> das Be<strong>die</strong>nerpersonal<br />

gehören ebenso zu wichtigen<br />

und vorbeugenden Maßnahmen,<br />

damit ein sicherer Anlagenbetrieb<br />

gewährleistet bleibt.<br />

<strong>phpro</strong><br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ASYS Automatisierungssysteme GmbH,<br />

Dornstadt 31<br />

Fette Compacting GmbH,<br />

Schwarzenbek 2<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH, Aßlar 59<br />

Bauer Gear Motor GmbH, Esslingen 59<br />

Bausch + Ströbel Maschinenfabrik<br />

Ilshofen GmbH + Co. KG, Ilshofen 39<strong>–</strong>40<br />

Bluhm Systeme GmbH, Rheinbreitbach 15<br />

BWT Pharma & Biotech GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 13<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg 37<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH+Co. KG, Weil am Rhein 5<br />

Eppendorf AG, Hamburg 11<br />

Georgii Kobold GmbH & Co. KG,<br />

Horb 49<br />

Halstrup-Walcher GmbH, Kirchzarten 27<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen 59<br />

Herma GmbH, Filderstadt 29<br />

L & R Kältetechnik GmbH & Co. KG,<br />

Sundern 59<br />

Lechler GmbH & Co.KG,<br />

Metzingen 3, 59<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 49, 59<br />

Schwer Fittings GmbH, Denkingen 33<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach 19<strong>–</strong>22<br />

ViscoTec Pumpen- u.<br />

Dosiertechnik GmbH, Töging 13<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 55


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Katalysetechnik <strong>für</strong> das Labor<br />

Reine Druckluft direkt an<br />

der Endanwendung<br />

Der katalytische Konverter Bekokat CC-018 realisiert eine konstant ölfreie<br />

Druckluft mit einem maximalen Restölgehalt von kaum messbaren 0,001 mg/m³.<br />

Der Bekokat CC-018 ist <strong>für</strong> Durchflussleistungen von maximal 18 m³ konzipiert.<br />

Das Gerät eignet sich zum Beispiel <strong>für</strong> Labore als Einstieg in <strong>die</strong> Katalysetechnik,<br />

wenn absolut reine Druckluft bei einem kleinen Volumenstrom direkt an der<br />

Endanwendung erzeugt werden soll.<br />

Bilder: Beko Technologies<br />

Labore setzen immer häufiger Druckluft<br />

<strong>für</strong> ihre Anwendungen ein. Sie kommt beispielsweise<br />

beim Ansaugen von Proben, bei<br />

der Sterilisation von Autoklaven unter Druck<br />

oder beim Auftrennen von Gemischen in<br />

einzelne chemische Verbindungen in Gaschromatographen<br />

zum Einsatz. Die hochsensible<br />

Umgebung und <strong>die</strong> Tatsache, dass<br />

<strong>die</strong> Druckluft meist direkt mit der Probe in<br />

Berührung kommt, stellen hohe Anforderungen<br />

an ihre Qualität: Sie muss absolut<br />

trocken sowie öl- und keimfrei sein. Denn<br />

Feuchtigkeit und Verunreinigungen in der<br />

Druckluft bergen <strong>die</strong> Gefahr von Bakterienwachstum,<br />

Kontamination der Laborproben<br />

sowie Korrosion und Ablagerung am hochwertigen<br />

Laborequipment. Feuchtigkeit,<br />

Partikel, Öl-Aerosole und Keime können<br />

beispielsweise durch <strong>die</strong> Ansaugluft ins<br />

Druckluftnetz gelangen. Das gilt unabhängig<br />

davon, welcher Kompressortyp eingesetzt<br />

wird. Auch bei einem ölfrei verdichtenden<br />

Kompressor muss <strong>die</strong> Druckluft aufbereitet<br />

werden, da Öl-Aerosole in der Regel<br />

bereits in der Ansaugluft vorhanden<br />

sind. Eine konstante Druckluft von einwandfreier<br />

Qualität lässt sich durch eine<br />

umfassende Aufbereitung erzeugen.<br />

Druckluftaufbereitung in Laboren<br />

Die Druckluftaufbereitung in Laboren unterliegt<br />

besonderen Bedingungen: So ist zu<br />

Mit kompakter und zertifizierter Katalysetechnik erzeugt der Bekokat CC-018 konstant öl- und keimfreie<br />

Druckluft direkt an der Endanwendung<br />

beachten, dass <strong>die</strong> verwendeten Geräte und<br />

Maschinen geräuscharm sind, damit ein<br />

konzentriertes Arbeiten der Laborfachkräfte<br />

möglich ist. Zugleich müssen <strong>die</strong> Geräte<br />

platzsparend und mobil einsetzbar sein. Da<br />

es sich bei Druckluftanwendungen im Labor<br />

in den meisten Fällen um einen geringen<br />

Volumenstrom handelt, wäre eine aufwendige<br />

Druckluftaufbereitung aus mehreren<br />

Komponenten ohnehin schnell zu überdimensioniert.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Grund hat der Neusser Druckluftspezialist<br />

Beko Technologies seine Lösung<br />

rund um <strong>die</strong> Bekokat-Katalysetechnik<br />

um einen kleinen katalytischen Konverter<br />

erweitert. Der Bekokat CC-018 bereitet einen<br />

kleinen Volumenstrom steril direkt an<br />

der Endanwendung auf. Er ist <strong>für</strong> Durchflussleistungen<br />

von maximal 18 m³ ausgerichtet<br />

und eignet sich damit zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> Labore als Einstieg in <strong>die</strong> Katalysetechnik.<br />

Das Aufbereitungsverfahren realisiert eine<br />

konstant ölfreie Druckluft mit einem maximalen<br />

Restölgehalt von kaum messbaren<br />

0,001 mg/m³ und übertrifft damit <strong>die</strong><br />

strengen Forderungen der ISO 8573-1-Klasse<br />

1. Daher wird das TÜV-zertifizierte Verfahren<br />

in hochsensiblen Anwendungen wie<br />

auch in der Lebensmittel- und Pharmaproduktion<br />

genutzt.<br />

Reine Druckluft durch Totaloxidation<br />

Der katalytische Konverter oxi<strong>die</strong>rt mittels<br />

eines speziellen Granulats im Reaktionsbehälter<br />

<strong>die</strong> in der Luft enthaltenen Kohlenstoffe<br />

und wandelt sie in Kohlenstoff und<br />

Wasser um. Das geschieht unabhängig davon,<br />

ob sie in Gas-, Dampf- oder Aerosol-<br />

56 <strong>phpro</strong> 04-2019


form vorliegen. Nach der Reaktion tritt vollständig<br />

entölte, keimfreie Druckluft aus<br />

dem Behälter aus, <strong>die</strong> bedenkenlos in <strong>die</strong><br />

Kanalisation geleitet werden kann.<br />

Hohe Prozesssicherheit und Effizienz<br />

Eine integrierte Steuerung sorgt da<strong>für</strong>, dass<br />

<strong>die</strong> geforderte Druckluftqualität zu jeder<br />

Zeit eingehalten wird. Selbst bei einer Kompressorenstörung<br />

bietet das Gerät Sicherheit:<br />

Wenn eine so große Menge Öl eintritt,<br />

dass sie nicht mehr aufbereitet werden<br />

kann, schließen automatisch <strong>die</strong> Präzisionsventile<br />

und vermeiden jeglichen Ölübertritt.<br />

Da der Bekokat unabhängig von der ursprünglichen<br />

Qualität der Druckluft zuverlässig<br />

öl- und keimfreie Druckluft von<br />

gleichbleibend hoher Qualität erzeugt,<br />

spielt es keine Rolle, ob ein ölfreiverdichtender<br />

oder ein ölgeschmierter Kompressor<br />

eingesetzt wird.<br />

Aufgrund der hohen Effizienzunterschiede<br />

in der Verdichtung ist <strong>die</strong> Herstellung von<br />

ölfreier Druckluft mit konventionellen,<br />

ölgeschmierten Kompressoren und einem<br />

zusätzlichen Bekokat allerdings deutlich<br />

energieeffizienter, und damit preiswerter,<br />

als mit ölfrei verdichtenden Schrauben -<br />

Durch <strong>die</strong> Ansaugluft können Feuchtigkeit, Partikel, Öl-Aerosole und Keime ins Druckluftnetz gelangen<br />

kompressoren. Aus <strong>die</strong>sem Grund setzt neuerdings<br />

auch eine renommierte Universität<br />

im südlichen England den Bekokat zusammen<br />

mit einem ölgeschmierten Kompressor<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Druckluftanwendung in ihren<br />

Laboratorien ein. Durch seine besonders<br />

geringe Größe und <strong>die</strong> platzsparende Bauweise<br />

lässt sich der Bekokat CC-018 problemlos<br />

in bestehende Kompressorstationen<br />

nachrüsten.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419beko<br />

AUTOR:<br />

RAINER STÜTZEL<br />

Head of Department Cor -<br />

porate Identity & Relations,<br />

Beko Technologies<br />

PHARMA PRODUKTION<br />

VERPACKUNG MANAGEMENT<br />

ISSN 2191<strong>–</strong>1177<br />

Herausgeberin<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter<br />

Peter Dilger<br />

Chefredakteur<br />

Günter Eckhardt (ec), Phone +49 711 7594-291<br />

Stellv. Chefredakteur<br />

Lukas Lehmann (le), Phone +49 711 7594-290<br />

Redaktion<br />

Ursula Fisely-Bustorff (fi),<br />

Phone +49 711 7594-373<br />

Dipl.-Ing. Daniela Held (dh),<br />

Phone +49 711 7594-284<br />

Dr. Bernd Rademacher (br),<br />

Phone +49 711 7594-263<br />

Angelika Stoll (st),<br />

Phone +49 711 7594-300<br />

Redaktionsassistenz<br />

Barbara Diviggiano,<br />

Phone +49 711 7594-415, Fax -1415<br />

E-Mail: barbara.diviggiano@konradin.de<br />

Layout<br />

Katrin Apel, Phone +49 711 7594-268,<br />

Barbara Geisel, Phone +49 711 7594-258,<br />

Jennifer Martins, Phone +49 711 7594-262<br />

Gesamtanzeigenleiter<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594-472<br />

E-Mail: cav.anzeigen@konradin.de<br />

Auftragsmanagement<br />

Andrea Haab, Phone +49 711 7594-320<br />

E-Mail: andrea.haab@konradin.de<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1.10.2018.<br />

Leserservice<br />

Ute Krämer, Phone +49 711 7594-5850<br />

Fax +49 711 7594-15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Bezugspreis jährlich<br />

Inland: 26,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Ausland: 26,50 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelheft: 5,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />

Sofern das Abonnement nicht <strong>für</strong> einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals 4 Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kün -<br />

digungsfrist von jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder<br />

höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Auslandsvertretungen<br />

Großbritannien: Jens SmithPartnership, The Court,<br />

Long Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />

Phone 01256 862589, Fax 01256 862182, E-Mail:<br />

media@jens.demon.co.uk; Schweiz: IFF Media AG,<br />

Frank Stoll, Technoparkstr. 3, CH-8406 Winterthur,<br />

Phone 052 6330888, Fax 052 6330899,<br />

E-Mail: f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse<br />

Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2<strong>–</strong>3<strong>–</strong>6, Kudankita,<br />

Chiyoda-ku. Tokyo 102, Phone 03 32342161, Fax<br />

03 32341140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New<br />

York, NY 10001, Phone 212 8963881, Fax 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des<br />

Autors, nicht unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Für<br />

unverlangt eingesandte Berichte keine Gewähr. Alle<br />

in cav erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 57


<strong>phpro</strong><br />

PRODUKTION<br />

Bild: Georgii Kobold<br />

Magnetische Getriebe von Georgii Kobold <strong>für</strong> Anlagen mit hohen und sehr hohen Ansprüchen an Hygiene, Sauberkeit und<br />

Korrosionsschutz wie z. B. in der Medizintechnik, Lebensmittel- und <strong>Pharmaindustrie</strong> oder Verfahrenstechnik<br />

Schmierstofffreiheit sorgt <strong>für</strong> Sicherheit<br />

Robuste Antriebe<br />

im Hygienic Design<br />

Food- und Pharma-Anwendungen stellen ultraharte Anforderungen an <strong>die</strong><br />

verwendeten Materialien und Formen. Georgii Kobold bietet mit seinen<br />

Antrieben eine besonders hohe Sicherheit in hygienisch hochsensiblen,<br />

prozessintegrierten Zonen. Die Magnetgetriebemotoren zeichnen sich durch<br />

hohe Verfügbarkeit und Schmierstofffreiheit aus.<br />

Die strengen Vorgaben der EHEDG-Richtlinien<br />

gelten auch <strong>für</strong> Antriebe und Motoren<br />

in der Pharma- und Lebensmittel -<br />

industrie. Oberste Prämisse ist hier, Kontaminierungen<br />

jeder Art in der Produktion<br />

zu verhindern. Leistungsfähige Antriebe<br />

müssen in hygienischen Prozessumgebungen<br />

daher ideal zu reinigen und zu desinfizieren<br />

sein. Georgii Kobold fertigt Motoren<br />

und Antriebe, <strong>die</strong> sowohl konstruktiv als<br />

auch von der Materialbeschaffenheit den<br />

Hygienerichtlinien entsprechen. Die verwendeten<br />

Werkstoffe Edelstahl DIN 1.43xx<br />

oder optional DIN 1.44xx sind widerstandsfähig<br />

gegen aggressive, effektive<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie<br />

gegen Hochdruckreinigung. Die exponierten<br />

Oberflächen und Dichtungen sind gering<br />

gehalten und vermeiden Toträume.<br />

Für maximale Reinheit sind <strong>die</strong> Oberflächen<br />

besonders glatt (Ra


<strong>phpro</strong> präsentiert Ihnen Partner <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Produktion Hygenic Design Biotechnologie<br />

Reinraumtechnik Anlagen Tablettenpressen<br />

Verpackung Packmittel RFID Lagersysteme<br />

Kennzeichnungstechnik Verpackungsmaschinen<br />

Management Qualitätsmanagement GMP<br />

Betriebs- und Reinigungstechnik Fernwartung<br />

Dienstleistung Contracting Produktdesign<br />

Analyse Weiterbildung Seminare Tagungen<br />

Finden Sie <strong>die</strong> passenden Unternehmen aus den<br />

Bereichen Produktion, Verpackung, Management und<br />

Dienstleistung.<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum<br />

Angebots- und Leistungsspektrum finden Sie im<br />

Firmenverzeichnis auf prozesstechnik-online.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller<br />

Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.prozesstechnik-online.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

KÄLTE- + WÄRMETECHNIK<br />

KOMPONENTEN<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen <strong>für</strong> alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

L&R Kältetechnik GmbH & Co. KG<br />

www.lr-kaelte.de<br />

Wir sind ein inhabergeführtes Unternehmen mit herausragender<br />

Expertise in der Kältetechnik. L&R Kälteanlagen<br />

sind auf einen umweltschonenden Betrieb bei<br />

gleichzeitig höchstmöglicher Energieeffizienz ausgelegt.<br />

Wir arbeiten <strong>für</strong> Kunden in den Disziplinen:<br />

Kunststoff- und Kautschukindustrie<br />

Oberflächen- und Galvanotechnik<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Chemie- und <strong>Pharmaindustrie</strong><br />

Medizintechnik<br />

Metallverarbeitung<br />

Spezialtiefbau/Bergbau<br />

Lechler GmbH<br />

www.lechler.de<br />

Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />

Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />

Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />

Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />

und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />

ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />

mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />

In<strong>die</strong>n und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />

Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />

geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />

beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />

kommt <strong>die</strong> Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VAKUUMTECHNIK + VAKUUMPUMPEN<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht <strong>für</strong> das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, <strong>die</strong> aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food <strong>für</strong> mehr Innovation.<br />

Pfeiffer Vacuum GmbH<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

Pfeiffer Vacuum steht weltweit <strong>für</strong> innovative und<br />

individuelle Vakuumlösungen, <strong>für</strong> technologische<br />

Perfektion, kompetente Beratung, zuverlässigen<br />

Service und ist der einzige Anbieter von Vakuumtechnik<br />

mit einem kompletten Produktportfolio:<br />

Ein komplettes Programm an hybrid- und magnetgelagerten<br />

Turbopumpen, Vorvakuumpumpen, Lecksuchern,<br />

Mess- und Analysegeräten, Bauteilen sowie<br />

Vakuumkammern und -systemen. Produkte und<br />

Lösungen von Pfeiffer Vacuum finden Anwendung in<br />

den Märkten Analytik, Industrie, Forschung & Entwicklung,<br />

Beschichtung und Halbleiter.<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 59


<strong>phpro</strong><br />

MANAGEMENT<br />

Sicherheitslücken kontinuierlich bekämpfen<br />

Agile IT-Sicherheit<br />

Endpoint-Security und Firewalls allein reichen heute zum Schutz der IT-Infrastruktur<br />

eines Unternehmens der pharmazeutischen Industrie längst nicht mehr aus. Kontinuierliche<br />

Simulationen mit permanenten Tests in Echtzeit verschaffen dagegen einen<br />

aktuellen und genauen Überblick über <strong>die</strong> Gefährdungslage. Damit passt sich <strong>die</strong><br />

Cybersecurity in Unternehmen der Agilität der Angreifer selbst an.<br />

Cyberangriffe, Ransomware, Malware oder<br />

Phishing-Attacken sind nur einige der<br />

potenziellen Bedrohungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> IT-<br />

Sicherheit gefährden. Doch <strong>die</strong> meisten<br />

Unternehmen nutzen weiterhin reaktive,<br />

technologiebasierte Lösungen zum Schutz<br />

ihrer IT-Infrastruktur <strong>–</strong> obwohl <strong>die</strong> Angriffsmethoden<br />

immer komplexer werden und<br />

sich stetig weiterentwickeln.<br />

Der wirtschaftliche Schaden durch Attacken<br />

wie Daten<strong>die</strong>bstahl, Spionage und Sabotage<br />

von Industrieunternehmen ist enorm: Laut<br />

einer aktuellen Stu<strong>die</strong> des IT-Verbands<br />

Bitkom beläuft sich der finanzielle Schaden<br />

in den vergangenen zwei Jahren auf rund<br />

43 Milliarden Euro. Täglich tauchen rund<br />

100 000 neue Schadprogramme auf; das<br />

bedeutet, dass etwa alle vier Sekunden<br />

online ein neues Malware-Muster entsteht.<br />

Die Bedrohungen sind jedoch nicht nur<br />

zahlreich, sondern sie werden auch zunehmend<br />

komplexer.<br />

Exploit-Attacken und Zero-Day<br />

Besonders gerne setzen Hacker sogenannte<br />

Exploit-Schadprogramme als Infizierungsmethode<br />

ein, <strong>die</strong> Sicherheitslücken von Unternehmenssoftware<br />

ausnutzen. Dabei können<br />

<strong>die</strong> Geräte der Nutzer über den Besuch<br />

einer Website, <strong>die</strong> den schädlichen Code<br />

enthält, infiziert werden oder durch das<br />

Öffnen einer Datei, <strong>die</strong> per Spam- oder<br />

Phishing-Mail auf dem Endgerät landet.<br />

Startet der Exploit einmal, hat der Hacker<br />

Zugriff auf Unternehmenssysteme und kann<br />

weitere Schadprogramme hochladen.<br />

Brandaktuell sind sogenannte Zero-Day-<br />

Attacken. In <strong>die</strong>sem Fall nutzen Hacker bis<br />

dato unbekannte Schwachstellen. Zero-Day<br />

steht <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeitspanne, <strong>die</strong> zwischen der<br />

Entdeckung der Sicherheitslücke und dem<br />

Cyberangriff liegt: nämlich null Tage. Die<br />

Schwachstelle wird also erst entdeckt, wenn<br />

der Angriff bereits erfolgt ist und das infizierte<br />

Unternehmen hat keinerlei Vorlaufzeit,<br />

sich und seine Kunden durch Gegenmaßnahmen<br />

wie Patches zu schützen.<br />

Um <strong>die</strong>sen komplexen Cyberangriffen wirkungsvoll<br />

zu begegnen, sind umfassende<br />

Abwehrmechanismen gefragt. Denn Hacker<br />

müssen nur einmal erfolgreich sein <strong>–</strong> <strong>die</strong><br />

Sicherheit sollte hingegen immer up-to-date<br />

bleiben. Die Schwierigkeit besteht darin, <strong>die</strong><br />

IT-Infrastruktur nicht nur ständig neuen<br />

Anforderungen und wechselnden Prozessen<br />

anzupassen, sondern auch <strong>die</strong> entsprechenden<br />

Sicherheitsparameter nachzujustieren.<br />

Darüber hinaus müssen Sicherheitsverantwortliche<br />

das externe Bedrohungsumfeld<br />

genau beobachten, um schnellstmöglich<br />

hinsichtlich der Komplexität, des Vektors,<br />

des Targets und anderer Parameter Anpassungen<br />

vorzunehmen. Doch nicht jeder<br />

Hersteller und nicht jede Technologie kann<br />

unmittelbar auf jede Bedrohung reagieren,<br />

um Abwehrmechaniken bereitzustellen.<br />

Auch <strong>die</strong> Beobachtung der Bedrohungslage<br />

ist oft nicht effizient umsetzbar.<br />

Bild: typographyimages <strong>–</strong> Pixabay<br />

Endpoint-Security und Firewalls allein reichen als Schutz gegen <strong>die</strong> immer komplexer werdenden<br />

Cyberattacken nicht mehr aus. Umfassende Abwehrmechanismen sind gefragt.<br />

Penetrationstests<br />

Gängige Maßnahme, um <strong>die</strong> Sicherheit in<br />

IT-Infrastrukturen zu überprüfen, sind<br />

Penetrationstests, <strong>die</strong> im Idealfall mehrmals<br />

pro Jahr durchgeführt werden: Gezielte<br />

Angriffe auf <strong>die</strong> IT-Infrastruktur sollen<br />

Schwachstellen feststellen.<br />

Das Problem dabei: Da keine kontinuier -<br />

lichen, sondern punktuelle Prüfungen<br />

erfolgen, geben Penetrationstests nur<br />

Aufschluss über den Sicherheitsstatus zum<br />

Testzeitpunkt. Alle Anpassungen nach dem<br />

Penetrationstest bedeuten allerdings fast<br />

60 <strong>phpro</strong> 04-2019


Bild: Eisenhans<strong>–</strong>Fotolia.com<br />

Mit automatisierten Simulationen so agil werden wie <strong>die</strong> Cyberangreifer selbst<br />

immer auch eine Veränderung des Sicherheitsstatus.<br />

So bleiben Sicherheitslücken<br />

unentdeckt, <strong>die</strong> selbst durch minimale Veränderungen<br />

an den Unternehmenssystemen<br />

entstehen. Darüber hinaus werden alte,<br />

bereits gepatchte Probleme gern von Angreifern<br />

ausgenutzt. Oft passiert es zudem,<br />

dass sich bei der Reparatur von Fehlern<br />

neue Lücken auftun.<br />

Nimmt ein Chemieproduzent Penetrationstests<br />

regelmäßig vor, zählt er schon zu<br />

jenen, <strong>die</strong> IT-Sicherheit ernst nehmen. Doch<br />

<strong>die</strong> meisten Unternehmen führen selbst<br />

<strong>die</strong>se Tests nicht durch. Viele hoffen<br />

schlicht, dass der Kelch an ihnen vorüberzieht<br />

und sie von Angriffen verschont<br />

bleiben. Doch Attacken auf Sicherheits -<br />

lücken können prinzipiell jedes Unternehmen<br />

treffen <strong>–</strong> <strong>die</strong> chemische Industrie stellt<br />

da keine Ausnahme dar. Manchmal wird<br />

damit bewusst Geld erpresst, manchmal<br />

wird Malware auch einfach als Experiment<br />

gestreut. Ob ein Hersteller davon betroffen<br />

ist oder nicht, unterliegt dann dem Zufall.<br />

Er kann infiziert werden, ohne per se ausgewähltes<br />

Ziel eines Angriffs gewesen zu sein.<br />

Diese Kollateralschäden können alle betreffen<br />

<strong>–</strong> Argumente wie „wer soll uns schon<br />

angreifen, wir sind doch viel zu klein“<br />

zählen hier nicht. Statistisch gesehen, be -<br />

stehen sogar erhebliche Risiken, Opfer einer<br />

weit angelegten Angriffskampagne zu werden<br />

<strong>–</strong> selbst wenn man nicht Ziel der ersten<br />

Welle ist. Eine Stu<strong>die</strong> ergab, dass Angreifer<br />

im Schnitt etwa sieben Tage Vorsprung<br />

haben. Bei 34 % der <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> ana -<br />

lysierten Schwachstellen gab es bereits am<br />

gleichen Tag einen Exploit.<br />

Unabhängig von der Unternehmensgröße<br />

muss also ein Bewusstsein <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bedrohungen<br />

der IT-Sicherheit entstehen. Denn<br />

Sicherheitslücken können sich in gleicher<br />

oder ähnlicher Form bei allen Chemieherstellern<br />

auftun. Und ist das der Fall, ist jeder<br />

gleichermaßen angreifbar.<br />

Punktuell Sicherheits<strong>die</strong>nste und -werkzeuge<br />

einzusetzen, ist schön und gut, aber keine<br />

reelle Antwort auf <strong>die</strong> Gefährdungslage.<br />

Ein neuer Ansatz ist gefragt, der nicht nur<br />

an einzelnen neuralgischen Punkten der<br />

Infrastruktur eines Chemieunternehmens<br />

ansetzt, sondern der den Sicherheitsstatus<br />

dauerhaft abbilden kann <strong>–</strong> und nicht nur als<br />

bald schon veraltete Momentaufnahme. Um<br />

den Schutz dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist<br />

ein kontinuierlicher Prozess notwendig.<br />

Die Diagnostik muss sich der Agilität der<br />

Angreifer anpassen.<br />

Simulierte Angriffe rund um <strong>die</strong> Uhr<br />

Die Continuous Attack and Threat-Simu<br />

la tion (CAT-Simulation) von TÜV Hessen<br />

beispielsweise ist ein solcher Ansatz. Sie ist<br />

ein auf der LION-Plattform (Learning I/O<br />

Network) basierender Managed Service, der<br />

<strong>die</strong> zu sichernde Infrastruktur von Chemieunternehmen<br />

von außen kontinuierlich und<br />

rund um <strong>die</strong> Uhr in Echtzeit mit simulierten<br />

Angriffen penetriert. Damit wird Sicherheit<br />

messbar: Die Ergebnisse spiegeln Erfolg<br />

und Effizienz der Sicherheitstechnologien<br />

und der zugrundeliegenden Prozesse im<br />

Unternehmen wider. So ist es möglich,<br />

Abwehrmaßnahmen zu bewerten und zu<br />

verbessern.<br />

Mit einer genauen Beobachtung der Be -<br />

drohungssituation werden <strong>die</strong> aktuellsten<br />

Angriffsmethoden und Skripte gesammelt,<br />

einzelnen Angriffsvektoren zugeordnet,<br />

eventuell kombiniert und entschärft. Durch<br />

den permanenten Beschuss der Infrastruktur<br />

kann genau eruiert werden, wie sicher <strong>die</strong><br />

IT gegen reelle Angriffe ist. Der Chemiehersteller<br />

weiß damit jederzeit 24 Stunden<br />

am Tag, wo er steht.<br />

Herkömmliche Lösungen stellen bei einem<br />

Abwehrszzenario <strong>die</strong> angegriffene Infrastruktur<br />

in den Fokus. Bei der CAT-Simula -<br />

tion dagegen besteht eine erfolgreiche<br />

Abwehr auch in der genauen Kenntnis des<br />

Angriffs, worauf er zielt und welche<br />

Schwachstellen er ausnutzt <strong>–</strong> inklusive den<br />

zugrundeliegenden involvierten Prozessen.<br />

Die Simulation kombiniert da<strong>für</strong> zwei<br />

Teams: Ein Red Team versucht einen Angriff<br />

erfolgreich durchzuführen und ein Blue<br />

Team optimiert <strong>die</strong> Sicherheit. Verschiedene<br />

Aspekte stehen dabei im Fokus der Unter -<br />

suchung: E-Mail-Bedrohungen, Netzwerkanalyse<br />

und WAF-Analyse prüfen <strong>die</strong> Wirksamkeit<br />

vorhandener Sicherheitslösungen<br />

und simulieren Angriffe auf bestimmte<br />

Schwachstellen. Das Gefährdungspotenzial<br />

wird anschließend in Prozent angegeben.<br />

Im Falle einer ermittelten Gefahrenanfälligkeit<br />

bietet der Service <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong><br />

Cybersecurity-Experten, um sichere Lösungen<br />

zu implementieren.<br />

Da <strong>die</strong> CAT-Simulation Klarheit darüber verschafft,<br />

welche Angriffe stattfinden, steigen<br />

Transparenz und <strong>die</strong> Erfolgsrate bei der<br />

Behebung von Sicherheitslücken und<br />

Schwachstellen. Mit <strong>die</strong>sem Wissen können<br />

IT-Verantwortliche ihre Infrastruktur<br />

ef fizienter schützen. Die Agilität der CAT-<br />

Simulation entspricht der Kontinuität des<br />

Bedrohungspotenzials.<br />

Weltweit setzen bisher 25 bis 30 Unternehmen<br />

eine vergleichbare kontinuierliche<br />

Simulation ein. Die Tendenz zeigt dabei<br />

nach oben. Führt ein Unternehmen Penetrationstests<br />

zudem regelmäßig durch, so<br />

bietet <strong>die</strong> CAT-Simulation <strong>die</strong>sen gegenüber<br />

Vorteile. Da Ausgaben <strong>für</strong> Sicherheitsinfrastruktur<br />

zunächst einmal keinen erlebten<br />

Mehrwert oder gesteigerten Umsatz erzeugen,<br />

zögern Unternehmensverantwortliche<br />

<strong>die</strong>se Aus gaben gerne hinaus. Die CAT-<br />

Simulation kann zudem im Vergleich mit<br />

Pen-Tests wirtschaftlicher sein.<br />

Auch geht ein Mehr an Sicherheit oft mit<br />

einem Minus an Bequemlichkeit einher <strong>–</strong><br />

erhöhte Sicherheit ist umständlich.<br />

Angesichts stetig komplexer werdender<br />

Bedrohungslagen werden chemische Unternehmen<br />

künftig aber nicht mehr umhinkommen,<br />

ihre IT-Sicherheit mit Priorität zu<br />

betrachten. Die CAT-Simulation stellt hier<strong>für</strong><br />

ein zeitgemäßes, agiles Tool dar.<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419tuevhessen<br />

AUTORIN:<br />

NADJA MÜLLER<br />

Fachjournalistin<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 61


<strong>phpro</strong><br />

DIENSTLEISTUNG<br />

Bild: Braun Container<br />

GDP-qualifizierte Kühlcontainer <strong>für</strong> den Transport temperaturempfindlicher Güter<br />

GDP-qualifizierte Kühlcontainer zur Miete<br />

Reefer <strong>für</strong> Seeverkehr und<br />

Zwischenlagerung<br />

Braun Container vermietet in Zusammenarbeit mit dem European Institute for<br />

Pharma Logistics (Eipl) vollumfänglich qualifizierte Standard-Kühlcontainer <strong>für</strong> den<br />

Seeverkehr. Ein weiterer Anwendungsbereich der Reefer ist <strong>die</strong> landseitige, aktiv<br />

temperierte Zwischenlagerung von Pharmazeutika.<br />

Die Braun Container Handels-GmbH hat<br />

sich von einem anfänglichen Leasing-Partner<br />

<strong>für</strong> gebrauchte Container zu einem Full -<br />

service-Anbieter <strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichsten<br />

Arten von Containern entwickelt. Im Bereich<br />

der Kühlcontainer arbeitet das Hamburger<br />

Familienunternehmen seit vielen Jahren an<br />

kundenspezifischen Lösungen, insbesondere<br />

<strong>für</strong> Anwendungen im Food- und Pharmatransport.<br />

Ergänzend zur Entwicklung eines<br />

Tiefkühlcontainers <strong>für</strong> Molkereiprodukte hat<br />

Braun Container Ende 2018 einen Pharma-<br />

Reefer gemäß GDP vom European Institute<br />

for Pharma Logistics (EIPL) qualifizieren<br />

lassen. Die Standardcontainer entsprechen<br />

der EU-Richtlinie Good Distribution Practice<br />

(GDP) <strong>für</strong> den temperaturgeführten Pharmatransport<br />

und sind sowohl <strong>für</strong> den See- als<br />

auch <strong>für</strong> den Hinterlandverkehr geeignet.<br />

Ein weiterer Anwendungsbereich ist <strong>die</strong><br />

landseitige, aktiv temperierte Zwischen -<br />

lagerung von Pharmazeutika <strong>–</strong> als Option<br />

<strong>für</strong> Pharmahersteller, <strong>die</strong> ihre Lagerkapazitäten<br />

in Spitzenzeiten kurzfristig ausweiten<br />

wollen. Das Portfolio besteht aus 20-Fußund<br />

40-Fuß-Kühlcontainern. Der 20-Fuß-<br />

Container ist geprüft und freigegeben <strong>für</strong><br />

den Temperaturbereich <strong>–</strong>20 °C, 2 bis 8 °C<br />

und 15 bis 25 °C, während der 40-Fuß-Container<br />

<strong>für</strong> Tiefkühl-Anforderungen qualifiziert<br />

wurde. Mit der 40-Fuß-Variante lassen<br />

sich Güter bei Temperaturen von unter<br />

-50 °C befördern. Die von EIPL in einer Klimakammer<br />

qualifizierten Container wurden<br />

bei Außentemperaturen von +40 °C und<br />

<strong>–</strong>20 °C auf ihre Performance hin gemessen.<br />

Die geprüften Reefer stellen <strong>die</strong> Baumuster<br />

<strong>für</strong> eine Serienqualifizierung dar. Das heißt,<br />

dass baugleiche Container bei Braun<br />

Container angemietet werden können. Diese<br />

werden dann von EIPL einzeln im Rahmen<br />

eines definierten Prozesses geprüft und<br />

GDP-qualifiziert <strong>–</strong> inklusive einer Designund<br />

Installationsqualifizierung.<br />

Reduzierte Qualifizierungskosten<br />

Die aufwendige Qualifizierung der Reefer<br />

erfolgte über einen Zeitraum von knapp<br />

zwei Wochen in einer speziellen Klimakammer.<br />

Hier wurden neben der Performance<br />

im Hinblick auf <strong>die</strong> Soll-Temperatur im<br />

Innenraum auch Aufheiz- und Abkühlzeiten,<br />

eine Ausfallbewertung sowie Störgrößen<br />

gemessen bzw. berücksichtigt. Auf Basis<br />

der Baumuster können Kunden ihre bei<br />

Braun Container gemieteten Kühlcontainer<br />

gemäß GDP qualifizieren lassen. Dies erfolgt<br />

mittels einer Checkliste im Rahmen eines<br />

definierten Qualifizierungsprozesses. Durch<br />

<strong>die</strong> Serienqualifizierung reduzieren sich <strong>die</strong><br />

Qualifizierungskosten <strong>für</strong> den Betreiber um<br />

den Faktor 10, da <strong>die</strong>ser in der Vergangenheit<br />

vor dem Einsatz der Container <strong>die</strong><br />

Qualifizierung selbst durchführen lassen<br />

musste. Die technische Grundlage ist der<br />

WHO Technical Report 961 Annex 9<br />

„Model Guidance for the storage and transport<br />

of time- and Temperature-sensitive<br />

pharmaceutical products.“<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>phpro</strong>0419braun<br />

62 <strong>phpro</strong> 04-2019


<strong>phpro</strong> TERMINE OKTOBER BIS NOVEMBER<br />

Forum<br />

Seminar Medizinalcannabis,<br />

1.10.2019, Frankfurt<br />

Continuous und Ongoing Process<br />

Verification<br />

Seminar GMP-/GDP-Auditor,<br />

16. bis 17.10.2019, München<br />

Seminar Regulatorische Abgrenzung:<br />

Arzneimittel, Medizinprodukt,<br />

Kosmetikum oder<br />

Lebensmittel? 23. bis<br />

24.10.2019, Stuttgart<br />

Seminar Continuous und Ongoing<br />

Process Verification,<br />

24.10.2019, Frankfurt<br />

Auskünfte: Forum <strong>–</strong> Institut <strong>für</strong><br />

Management GmbH, Tel.:<br />

(06221)50 06 80,<br />

h.wolf-klein@forum-institut.de,<br />

www.forum-institut.de<br />

Waldner<br />

Symposium Waldner Labor<br />

Fachsymposium 2019, 10. bis<br />

11.10.2019, Wangen<br />

Auskünfte: Waldner Laboreinrichtungen<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Tel.: (07522) 98 62 85,<br />

birgit.burger@waldner.de<br />

www.waldner-lab.de<br />

Pharmaakademie<br />

Seminar GxP Intensivtraining,<br />

7. bis 11.10.2019, Heidelberg<br />

Auskünfte: Pharmaakademie<br />

GmbH & Co. KG, Tel.: (0341)<br />

99 38 14 0, kontakt@pharmaaka<br />

demie.com, www.pharmaakade<br />

mie.com<br />

Hellma<br />

Symposium PAT-Forum 2019,<br />

16.10.2019, Müllheim<br />

Auskünfte: Hellma GmbH & Co.<br />

KG, Tel.: (07631) 18 21 42 1<br />

andrea.kempf@hellma.com,<br />

www.hellma.com<br />

Profibus<br />

Workshop Profinet <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Prozessindustrie, 17.10.2019,<br />

Stuttgart<br />

Auskünfte: Profibus Nutzerorganisation<br />

e.V, Tel.: (0721)<br />

96 58 54 9, barbara.weber@<br />

profibus.com, www.profibus.de<br />

Dechema<br />

Seminar Projektmanagement<br />

<strong>–</strong> Einführung in Methoden und<br />

Techniken zur Steuerung von<br />

Alltagsaufgaben und Projekten,<br />

21. bis 22.10.2019, Frankfurt<br />

Seminar Analysen, Prognosen<br />

und Optimierung mit statistischen<br />

Modellen, 23. bis<br />

24.10.2019, Frankfurt<br />

Auskünfte: Dechema Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Chemische Technik und Biotechnologie<br />

e.V., Tel.: (069)<br />

75 64 25 3, nicola.gruss@<br />

dechema.de, www.dechema.de<br />

PTS<br />

Intensivtraining Containment<br />

<strong>–</strong> Entwicklung und Herstellung<br />

hochwirksamer Substanzen,<br />

6. bis 7.11.2019,<br />

Wuppertal<br />

Auskünfte: PTS Training Service,<br />

(02932) 51 47 7, info@pts.eu,<br />

www.pts.eu<br />

Arvato Systems<br />

Symposium: 7th Serialization<br />

Symposium, 12. bis<br />

13.11.2019, Berlin<br />

Auskünfte: Arvato Systems<br />

GmbH, Tel.: (5241)80 72 74 3<br />

aylin.jusufi@bertelsmann.de<br />

www.arvato-systems.de<br />

Weitere Seminare und Veranstaltungen<br />

finden Sie unter<br />

www.prozesstechnik-online.de<br />

<strong>phpro</strong><br />

SO ERREICHEN SIE DIE REDAKTION<br />

GÜNTER ECKHARDT<br />

Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-291<br />

guenter.eckhardt@konradin.de<br />

LUKAS LEHMANN<br />

stellv. Chefredakteur<br />

Tel. 0711 7594-290<br />

lukas.lehmann@konradin.de<br />

URSULA FISELY-BUSTORFF<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-373<br />

ursula.fisely@konradin.de<br />

DANIELA HELD<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-284<br />

daniela.held@konradin.de<br />

DR. BERND RADEMACHER<br />

Redakteur<br />

Tel. 0711 7594-263<br />

bernd.rademacher@konradin.de<br />

ANGELIKA STOLL<br />

Redakteurin<br />

Tel. 0711 7594-300<br />

angelika.stoll@konradin.de<br />

BARBARA DIVIGGIANO<br />

Redaktionsassistentin<br />

Tel. 0711 7594-415<br />

barbara.diviggiano@konradin.de<br />

<strong>phpro</strong> 04-2019 63


<strong>phpro</strong><br />

EXPERTENMEINUNG<br />

„Anbauer und Zulieferer von<br />

Medizinalcannabis müssen <strong>für</strong><br />

das Thema Regularien sensibilisiert<br />

werden. Nur mit einem<br />

durchdachten Ansatz können<br />

stabile und reproduzierbare<br />

Prozesse, entsprechend den<br />

GMP-Vorschriften, etabliert<br />

werden.“<br />

Bild: J&K Consulting<br />

DR. JESSICA GROTE<br />

Consultant und Teamleiterin,<br />

J&K Consulting<br />

Medizinalcannabis heute und in Zukunft<br />

Der lange Weg zum Arzneimittel<br />

Von vielen Patienten lange herbeigesehnt,<br />

haben sich zahlreiche Länder auf der ganzen<br />

Welt dazu entschieden den Anbau, Vertrieb<br />

und Konsum von Medizinalcannabis und<br />

teilweise auch von Rauchware zu legalisieren.<br />

Durch <strong>die</strong> Legalisierung und das prognostizierte,<br />

finanzielle Milliardenpotenzial<br />

wurde der <strong>Pharmaindustrie</strong> eine Tür geöffnet,<br />

<strong>die</strong> zurzeit von Investoren, Start-ups<br />

aber auch etablierten Firmen genutzt wird.<br />

Hierbei geraten wichtige regulatorische Vorgaben<br />

wie <strong>die</strong> EU-Good Manufacturing<br />

Practice (EU-GMP) von der European Medicines<br />

Agency häufig ins Hintertreffen. Für<br />

den Anbau von Medizinalcannabis gilt dann<br />

zusätzlich noch der Anhang sieben (Annex<br />

7), der der EU-GMP untergeordnet ist.<br />

Unsere europaweite Erfahrung und Analyse<br />

von mehreren Produktionsstätten zeigen,<br />

dass <strong>die</strong>se Vorgaben beim Bau von neuen<br />

Anbau- und auch Produktionsstätten in der<br />

Regel nicht bedacht werden. Dadurch wird<br />

der klassische, in der <strong>Pharmaindustrie</strong> altbekannte<br />

Weg, vom Produkt über den Prozess<br />

hin zum Design zumeist in umgekehrter<br />

Reihenfolge angegangen. Meiner Meinung<br />

nach ist das höchst kritisch, da durch <strong>die</strong><br />

Abweichung von <strong>die</strong>sem Weg mögliche Patientenrisiken<br />

nicht ausreichend berücksichtigt<br />

oder sogar falsch eingestuft werden.<br />

Des Weiteren werden Produktionsausstattungen<br />

gekauft, ohne <strong>die</strong> eigenen Anforderungen<br />

an das Produkt oder <strong>die</strong> Prozesse zu<br />

kennen. Spätestens hier müssten <strong>die</strong> Punkte<br />

Qualifizierung und Vali<strong>die</strong>rung auf der Tagesordnung<br />

stehen. Das tun sie aber “leider“<br />

nicht. Zudem sind <strong>für</strong> Neueinsteiger<br />

im Pharmageschäft, Equipmentlieferanten<br />

irreführend, weil sie von sich behaupten,<br />

GMP-bereit oder gar zertifiziert zu sein, ohne<br />

dass <strong>die</strong>s der Fall ist.<br />

Dabei stellt sich meinen Kollegen und mir<br />

<strong>die</strong> Frage, wie <strong>die</strong> Zukunft des Medizinalcannabis<br />

aussehen wird?<br />

Eines steht fest: Sollte sowohl bei den Anbauern<br />

wie auch den heutigen Zulieferern<br />

kein Umdenken in Richtung Produkt und<br />

regulatorische Vorgaben stattfinden, könnte<br />

<strong>die</strong>s zu einem vielfältigen Investitionsverlust<br />

führen, da <strong>die</strong> neuen Standorte den regulatorischen<br />

Vorgaben nicht standhalten können.<br />

Ein hektisches und planloses Agieren<br />

gefördert durch z. B. Großinvestoren aus<br />

dem nicht europäischen Raum ist meiner<br />

Meinung nach nicht zielführend.<br />

Um einen gangbaren Weg aus <strong>die</strong>ser Sackgasse<br />

zu finden, haben wir u. a. zusammen<br />

mit der Universität Hohenheim ein vom<br />

Bundeswirtschaftsministerium gefördertes<br />

Netzwerk <strong>für</strong> Medizinalcannabis mit dem<br />

Namen “Medizinisch phytocannabinoid -<br />

reiches (PCR) Cannabis“ gegründet. In <strong>die</strong>sem<br />

Netzwerk werden <strong>die</strong> Pflanze selbst erforscht<br />

sowie neue Technologien <strong>für</strong> den<br />

gesamten Lifecycle des Cannabisanbaus unter<br />

Einhaltung der regulatorischen Vorgaben<br />

entwickelt.<br />

Final sagen wir, dass es wichtig ist sowohl<br />

<strong>die</strong> Anbauer, als auch <strong>die</strong> Zulieferer <strong>für</strong> das<br />

Thema Regularien zu sensibilisieren. Nur<br />

mit einem durchdachten Ansatz können stabile<br />

und reproduzierbare Prozesse etabliert<br />

werden, <strong>die</strong> auch den zukünftigen Behörden-<br />

und Abnehmeraudits standhalten können.<br />

Eine damit sichergestellte nachhaltige<br />

Versorgung bildet dann <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> eine<br />

pharmazeutische Forschung und somit eine<br />

gerichtete Produktentwicklung.<br />

64 <strong>phpro</strong> 04-2019


Veranstalter:<br />

3. Dezember 2019<br />

Industriepark Höchst<br />

Alte Färberei, Frankfurt<br />

Zukunftsthemen <strong>für</strong> <strong>die</strong> chemische<br />

und pharmazeutische Industrie<br />

Die Vorträge von Referenten renommierter Unternehmen<br />

beschäftigen sich u.a. mit folgenden Themen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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sichern Sie sich einen wertvollen Informationsvorsprung.<br />

Jetzt<br />

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Infos und Anmeldung unter:<br />

www.innovationsforum-chemieproduktion.de<br />

Fragen? <strong>–</strong> Ihr Kontakt:<br />

Tatjana Sellenthin, tatjana.sellenthin@konradin.de<br />

Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung,<br />

da <strong>die</strong> Anzahl der Plätze begrenzt ist.<br />

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<strong>phpro</strong> 04-2019 65


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66 <strong>phpro</strong> 04-2019<br />

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