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TITEL<br />
ANNETT<br />
LOUISAN<br />
Seit ihrem Debüt „Bohème“ aus dem Jahr 2004<br />
ist die Sängerin Annett Louisan beständiger Gast<br />
in den deutschen Charts. Über die Jahre hinweg<br />
hat sie ihre Mischung aus Chanson und Pop, aus<br />
Melancholie und Heiterkeit perfektioniert. Als<br />
Künstlerin und Frau gereift, spricht die Sängerin<br />
mit uns über ihre aktuelles Doppelalbum „Kleine<br />
große Liebe“ und die bewegte Zeit seit dem<br />
KLEINE, GROSSE LIEBE<br />
regulären Vorgänger „Zu viel Information“ aus<br />
dem Jahr 2014. Schnell wird klar, Annett Louisan<br />
liebt es nach wie vor Musik zu machen, im<br />
Studio und auf der Bühne, mit anderen zusammen<br />
kreativ zu sein. Zuletzt stellte sie dies auch<br />
durch ihre Teilnahme an der VOX TV-Show „Sing<br />
meinen Song- Das Tauschkonzert“ unter Beweis.<br />
Dein letztes Album, „Berlin, Kapstadt, Prag“<br />
(2016) war ja ein Coveralbum, auf dem Du u.a.<br />
„Wie soll ein Mensch das ertragen“ von Philipp<br />
Poisel interpretierst. Was zeichnet die neuen<br />
Titel aus?<br />
Ich habe mich weiterentwickelt, gelernt und<br />
mich verbessert. „Große Liebe“ entstand schon<br />
vor dem Coveralbum, „Kleine Liebe“ danach.<br />
Vom heutigen Standpunk aus macht es Sinn, gewartet<br />
zu haben und Fragen aus den ersten Titeln<br />
in den letzten Stücken beantwortet zu haben.<br />
Das Doppelalbum hat mich von einem Lebensabschnitt<br />
in den nächsten begleitet, von Herkunft<br />
und Vergangenheit in die Zukunft. Dazu passen<br />
auch die neuen Sounds und Arrangements.<br />
Was ist die kleine Liebe, was die große Liebe<br />
für Dich?<br />
Liebe kann man ja eigentlich gar nicht bewerten.<br />
Aber man muss Liebe annehmen, mit all ihren<br />
Facetten, desto reicher wird man, sieht und<br />
fühlt man am Ende. Die größte Liebe meines<br />
Lebens ist sicher meine Tochter, sie wurde im<br />
Sommer 2017 geboren. Nichts hat bisher das<br />
Leben von meinem Ehemann Marcus Brosch<br />
und mir so verändert, wie ihre Geburt. Eine<br />
Reise in das Ich.<br />
Setzt Du in Sachen Produktion und bei Deiner<br />
Band auf Beständigkeit, oder brichst Du in Sachen<br />
'never change a winning team' auch mal<br />
die Regeln?<br />
Andere Musiker und andere Produzenten bringen<br />
neue Ideen mit. Aber generell trenne ich<br />
mich nicht leichtfertig von meinem Team, sei<br />
es im Studio oder auf der Bühne. Man muss<br />
erspüren, wenn der Neuanfang notwendig ist.<br />
Das ganze Leben ist Veränderung, ich lasse<br />
mich darauf auch beim Musikmachen ab und<br />
an ein.<br />
Wie wirst Du die neuen Songs bei der kommenden<br />
Tournee ab Ende <strong>Oktober</strong> umsetzen,<br />
welche Bedeutung kommt z.B. der Lichtshow<br />
und dem Bühnenaufbau zu?<br />
Bisher habe ich zumeist auf die Wirkung der<br />
Songs gesetzt, auf Inhalte, mehr als auch das<br />
Drumherum, ohne großes Tam Tam. Aber für<br />
die Hallentournee im Herbst probieren wir gerade<br />
einiges Neues aus, die Inszenierung wird<br />
intensiv sein, aber ohne Pyrotechnik.<br />
Als erfolgreiche Künstlerin kommt einem<br />
auch eine gewisse Bedeutung für die Gesellschaft<br />
zu. Engagierst Du Dich z.B. in NGO´s<br />
oder bei Stiftungen?<br />
Stellung zu beziehen und etwas tun ist wichtig.<br />
Aber um ehrlich zu sein, in den letzten zwei<br />
Jahren war ich froh, neben der Geburt meiner<br />
Tochter meinen Job als Künstlerin überhaupt<br />
ausüben zu können. Ich setze meinen Namen<br />
auch nicht unter alles, sondern muss mich mit<br />
den Anliegen identifizieren, wie z.B. bei Fairtrade<br />
oder der Carreras-Leukämie-Stiftung.<br />
Ansonsten muss ich mit meinem Wissen erst<br />
einmal hinterherkommen, um mir zunächst<br />
meine eigene Meinung zu bilden.<br />
Wie verbringst Du Deine Freizeit, bei welchen<br />
Hobbies entspannst Du Dich?<br />
Das ist in der Tat ein großes Problem für mich.<br />
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und<br />
es gibt mehr Anspannung als Entspannung für<br />
mich, da muss ich wirklich aufpassen. Beim<br />
Sport kann ich z.B. den Kopf gut ausschalten,<br />
auch bei Spaziergängen.<br />
Text: Frank Keil. Bild: PR<br />
Saarbrücken, Saarlandhalle<br />
Montag, 18. November, 20 Uhr<br />
annettlouisan.de