09.10.2019 Aufrufe

Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 004

Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

Technik und Wissen // www.technik-und-wissen.ch // berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 2019<br />

<strong>TECHNIK</strong>-UND-<strong>WISSEN</strong>.CH<br />

DIE CROSSMEDIALE PLATTFORM FÜR<br />

AUTOMATION UND FERTIGUNG<br />

CHF 15<br />

KOMPLETT-<br />

BEARBEITUNG<br />

MODERNE<br />

AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

EMO 2019 / WERKZEUGE / ANTRIEBS<strong>TECHNIK</strong>


Reglerentwurf für Leistungselektronik<br />

In Simulink starten<br />

ÜBERALL EINSETZEN<br />

Entwickeln Sie Regelungstechnik für Leistungselektronik,<br />

prüfen <strong>und</strong> testen Sie diese mittels Simulation <strong>und</strong><br />

generieren Sie Code für Ihre Zielhardware:<br />

• Nutzen Sie H<strong>und</strong>erte direkt einsatzbereiter<br />

Komponenten für die Modellierung elektrischer Systeme<br />

• Führen Sie Rapid Prototyping <strong>und</strong> HIL-Simulationen auf<br />

verschiedenen Echtzeit-Hardwareplattformen durch<br />

© 2019 The MathWorks, Inc.<br />

• Erhalten Sie Ihren Code 50 % schneller als<br />

bei manueller Programmierung, indem Sie<br />

lesbaren, kompakten C- <strong>und</strong> HDL-Code für beliebige<br />

Microcontroller, FPGAs oder SoCs automatisch<br />

generieren<br />

Starten Sie mit Simulink ® .<br />

mathworks.de/pec


EDITORIAL<br />

DER AUGENÖFFNER<br />

Der Prototyp meines Fahrkartenautomaten<br />

hätte Bahnk<strong>und</strong>en jubeln lassen! Er gab<br />

für das gelöste Billet mehr Retourgeld<br />

als der Fahrgast zuvor eingeworfen hatte.<br />

Der Fehler für diese Freigiebigkeit lag im C++-<br />

Programm. Heute, sagen die Anbieter von Automationslösungen,<br />

sind solche Funktionalitäten sehr<br />

viel einfacher zu integrieren. Denn es wird nicht<br />

mehr programmiert, sondern parametriert. Und<br />

damit wären wir bei einem entscheidenden Punkt,<br />

der ein modernes Automationskonzept ausmacht.<br />

Dieses generiert zwar bei der Integration weiterhin<br />

einen gewissen Aufwand, ist aber in der Bedienung<br />

sehr einfach <strong>und</strong> lässt sich selbst von Ungelernten<br />

problemlos auf neue oder unerwartete Anforderungen<br />

anpassen.<br />

Wie diese modernen Automationskonzepte den<br />

Produktionsalltag verändern, fragten wir Holger<br />

H. Stephan. Als Director Operations verantwortet<br />

er bei Endress+Hauser im süddeutschen Maulburg<br />

eine Varianz von 75 Milliarden möglichen<br />

Kom binationen, die sich über die dort gefertigten<br />

25 Produktfamilien hinweg ergeben. Bei einer<br />

durchschnittlichen Losgrösse von 1 bis 2 eine wahre<br />

Herausforderung (ab Seite 22).<br />

Wieso ein Unternehmen seine Fertigung im Hochlohnland<br />

Schweiz automatisieren sollte, weiss Roger<br />

A. Bachmann aus Zofingen. Mit seiner Expertise<br />

hält er seit über zwanzig Jahren hiesige Unternehmen<br />

wettbewerbsfähig <strong>und</strong> schaffte damit bei vielen<br />

von ihnen etwas, was kaum einer für möglich<br />

hielt: zusätzliche Arbeitsplätze. Warum das so ist,<br />

beschreibt er ab Seite 26.<br />

Markus Back, Chefredaktor Print<br />

Die Komplettbearbeitung findet auch in<br />

Zeiten der Digitalisierung <strong>und</strong> erhöhter<br />

Automatisierung viel Zuspruch. Ich besuchte<br />

daher einen Werkzeugmaschinenhändler<br />

im luzernischen Eschenbach, um mehr<br />

darüber zu erfahren, mit welchen Wünschen <strong>und</strong><br />

Erwartungen ihn K<strong>und</strong>en konfrontieren.<br />

Es sollte für einmal mehr eine Art Verkaufsgespräch<br />

statt eines Interviews werden – <strong>und</strong> fast<br />

hätte ich die auf dem Foto hinter mir stehende<br />

Maschine gekauft! Was mich am meisten überraschte<br />

<strong>und</strong> immer wieder überrascht: Wie sehr ein<br />

Beratungsgespräch einem die Augen öffnen kann.<br />

Denn der Kauf zum Beispiel einer Maschine für die<br />

Komplettbearbeitung kann verb<strong>und</strong>en sein mit einer<br />

strategischen Neuausrichtung <strong>und</strong> hier wird<br />

ein wirklich guter Verkäufer zu einem regelrechten<br />

Sparringpartner.<br />

Meine gelernte Lektion: Den Kauf einer Maschine<br />

soll man nicht als notwendiges Übel sehen, sondern<br />

als eine lehrreiche Angelegenheit, die einem<br />

sogar die Augen öffnen kann für die Zukunft des<br />

eigenen Unternehmens.<br />

Eugen Albisser, Chefredaktor Online<br />

#<strong>004</strong> 3


RUBRIKTITEL<br />

IMPRESSUM<br />

Das crossmediale Fachmagazin für<br />

Automation <strong>und</strong> Fertigungstechnik<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Leser-Service / Abonnement<br />

1 Jahr, CHF 75.– inkl. MwSt.<br />

T. +41 41 464 60 48<br />

abo@technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch/abo<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

von Technik <strong>und</strong><br />

Wissen erscheint<br />

am 1. November 2019<br />

Chefredaktion<br />

Eugen Albisser, Chefredaktor Online<br />

eugen.albisser@technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Markus Back, Chefredaktor Print<br />

markus.back@technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Redaktion<br />

Luca Meister<br />

redaktion@technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Redaktionsadresse<br />

Redaktion Technik <strong>und</strong> Wissen<br />

Innovationsdorf Bern, Wylerringstrasse 36<br />

3014 Bern<br />

Leitung Werbemarkt<br />

Thorsten Krüger<br />

Tel. +41 41 464 60 47<br />

thorsten.krueger@technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Konzept & Layout<br />

Medienart AG, Aurorastrasse 27, 5000 Aarau<br />

Martin Kurzbein (Art Director)<br />

Stefanie Schildknecht-Lipp (Layout)<br />

info@medienart.ch<br />

Druck<br />

Ib-Print AG, Seetalstrasse, CH-5703 Seon<br />

belser@ib-print.ch, www.ib-print.ch<br />

Herausgeber<br />

Technik <strong>und</strong> Wissen GmbH<br />

Wylerringstrasse 36, 3014 Bern<br />

Tel. +41 41 464 60 46<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Geschäftsführung<br />

Eugen Albisser (Vorsitz, Chefredaktion Online)<br />

Markus Back (Chefredaktion Print)<br />

Valentin Kälin (Kaufmännische Leitung)<br />

Jürg Rykart (Strategische Partnerschaften)<br />

Erscheinungsweise<br />

5 × jährlich, 1. Jahrgang<br />

Auflage<br />

9000 Exemplare<br />

Eine Publikation in Zusammenarbeit mit<br />

Alle Urheber- <strong>und</strong> Verlagsrechte an dieser<br />

Publikation oder Teilen davon sind vorbehalten.<br />

Jede Verwendung oder Verwertung<br />

bedarf der schriftlichen Zustimmung der<br />

Herausgeber. Der Inhalt dieses Heftes wurde<br />

sorgfältig geprüft. Dennoch übernimmt der<br />

Herausgeber keine Haftung für seine Richtigkeit.<br />

Die rechtlichen Bestimmungen für<br />

die Schaltung von Werbung entnehmen Sie<br />

den «Allgemeinen Geschäftsbedingungen»<br />

unter www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

4 #003


CHF 15<br />

INHALT<br />

06<br />

Auf einen Kaffee bei<br />

Christian Batz, Igus<br />

14<br />

Neue Messe<br />

für die Fertigung<br />

26<br />

Automation schafft<br />

Arbeitsplätze<br />

42<br />

Darf’s ein wenig<br />

kompletter sein?<br />

«Unsere Vertriebskollegen<br />

sind das lebende Vorbild<br />

für ein Online-Beratungstool.»<br />

«Wir wollen die Fertigungsindustrie<br />

wieder zusammenbringen»,<br />

sagt Pascal Blanc von Bernexpo.<br />

Wie man hiesige Unternehmen<br />

wettbewerbsfähig automatisiert,<br />

erklärt Roger A. Bachmann.<br />

Der Einstieg in die Komplettbearbeitung<br />

kann strategische<br />

Folgen haben.<br />

03 Editiorial<br />

04 Impressum<br />

06 Auf einen Kaffee bei<br />

Christian Batz,<br />

Leiter Digital bei Igus<br />

12 Blickpunkt Forschung<br />

14 «Bringen Fertigungsindustrie<br />

wieder zusammen»<br />

16 In der Pipeline<br />

Schwerpunkt «Moderne<br />

Automationskonzepte»<br />

18 Mit kleinen Schritten zum Ziel<br />

22 «Wegen Cobots verliert keiner<br />

seine Arbeit»<br />

26 Gute Gründe, um die Fertigung<br />

zu automatisieren<br />

30 Mit Low-Cost-Automation<br />

gegen Margendruck<br />

32 Komplexes leicht handhabbar<br />

34 Jetzt wird es digital<br />

Schwerpunkt<br />

«Komplettbearbeitung»<br />

42 Darf’s ein wenig kompletter<br />

sein?<br />

46 Produktivität durch geringe<br />

Nebenzeiten<br />

48 Maschinen für die Komplettbearbeitung<br />

50 «Die Lernphase darf nicht<br />

zu kurz sein» – eine Umfrage<br />

36 Wissenswertes<br />

52 Vorschau EMO<br />

#<strong>004</strong> 2019 Moderne Automationskonzepte | Komplettbearbeitung | EMO 2019<br />

4 2019<br />

<strong>TECHNIK</strong>-UND-<strong>WISSEN</strong>.CH<br />

DIE CROSSMEDIALE PLATTFORM FÜR<br />

AUTOMATION UND FERTIGUNG<br />

KOMPLETT-<br />

BEARBEITUNG<br />

40 Technisches Englisch<br />

41 News in Zahlen<br />

58 Spannfutter in neuem Glanz<br />

59 Fertigungstipp #<strong>004</strong>:<br />

KI – jetzt oder nie!<br />

60 Kurznachrichten<br />

MODERNE<br />

AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

EMO 2019 / WERKZEUGE / ANTRIEBS<strong>TECHNIK</strong><br />

62 Nachbrenner für<br />

Antriebszylinder<br />

Titelbild<br />

Komplettbearbeitung<br />

Hintergr<strong>und</strong>foto: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH<br />

Cover-Gestaltung: Verena Snurer<br />

63 Produkte<br />

#<strong>004</strong> 5


AUF EINEN KAFFEE BEI CHRISTIAN BATZ<br />

«ICH BIN MEHR<br />

ODER WENIGER<br />

ÜBERALL<br />

MIT DABEI»<br />

Als Leiter «Digital» verantwortet Christian Batz die digitalen Aktivitäten bei Igus.<br />

Trotz dieser Position zieht er das persönliche Gespräch mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

einer E-Mail oder dem Chat vor, wie er während einer Tasse Kaffee betont.<br />

Von Markus Back (Text) <strong>und</strong> Ruben Sprich (Fotos)<br />

Unsere Rubrik nennt sich «Auf einen Kaffee bei…»<br />

Wir haben Freitagnachmittag <strong>und</strong> das Wochenende<br />

steht vor der Tür. Wie viele Tassen Kaffee waren<br />

es denn in dieser Arbeitswoche?<br />

Wenn wir von Tassen Tee sprechen dürfen, vielleicht<br />

eine Handvoll. Es war diese Woche sehr warm <strong>und</strong> dann<br />

trinke ich eigentlich nicht gerne heisse Getränke.<br />

Wenn Sie keinen Kaffee trinken, muss ich schon bei<br />

der zweiten Frage improvisieren. Wie trinken Sie Ihren<br />

Tee denn am liebsten?<br />

Mein Favorit ist Ingwertee ohne alles. Einfach Teebeutel<br />

in die Tasse, heisses Wasser drauf <strong>und</strong> fertig.<br />

Sie bekleiden seit Kurzem die Stelle des Leiters «Digital».<br />

Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?<br />

Der beginnt meistens schon zu Hause, in dem ich<br />

mir einen Überblick verschaffe, was tagsüber alles<br />

ansteht. Im Geschäft habe ich oft viele Besprechungen,<br />

da man als Leiter «Digital» mehr oder weniger überall<br />

mit dabei ist. Bei diesen Besprechungen geht es insbesondere<br />

um die Abstimmung von Projekten. Meistens<br />

ist es dann schon mittags, wenn ich mich meinen<br />

eigentlichen Aufgaben widmen kann. ››<br />

In den Stellenausschreibungen wirbt Igus unter anderem<br />

mit einer kostenlosen R<strong>und</strong>um-Verpflegung, zu der<br />

auch Ihr Ingwer-Tee gehört. Müssen Sie da überhaupt<br />

noch für zu Hause einkaufen?<br />

(lacht) Es ist ja nicht so, dass ich hier r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr bin! Aber in der Tat sind wir hier sehr gut mit<br />

Essen <strong>und</strong> Getränken versorgt. Hungrig <strong>und</strong> durstig<br />

muss hier keiner sein.<br />

6 #<strong>004</strong>


RUBRIKTITEL


Echt besser!<br />

„ Alles aus einer Hand “<br />

System-Lösungen für Kabel <strong>und</strong><br />

Schaltschrank von Murrplastik.<br />

Murrplastik gehört seit 1963 zu den Pionieren wenn es um<br />

professionelles Kabelmanagement <strong>und</strong> Hightech-Produkte<br />

aus Kunststoff geht. Wir bieten Lösungen zu individuellen<br />

Herausforderungen in den Bereichen Energiekette, Kabelschutz,<br />

Kabelführung, Kennzeichnung <strong>und</strong> Energiezuführung.<br />

Entwicklungsingenieure stellen für verschiedenste Anwendungsbereiche<br />

innovative Universallösungen sowie k<strong>und</strong>enspezifische<br />

Adaptionen bereit. „Made by Murrplastik“ steht<br />

für wirtschaftliche Einsätze, für mehr Langlebigkeit, höhere<br />

Robustheit <strong>und</strong> einfache Montage.<br />

Mit weit über 200 Patenten <strong>und</strong> einem internationalen<br />

Vertriebsnetz sind wir einer der weltweit führenden<br />

Systemanbieter: „R<strong>und</strong> ums Thema Kabel.“<br />

Kabelschutz<br />

Energieketten<br />

Kabelführung<br />

STEGO<br />

Produktprogramm<br />

Kennzeichnung<br />

Energiezuführung<br />

Leitungen<br />

Murrplastik AG • Ratihard 40 • 8253 Willisdorf<br />

Tel.: +41 52 646 06 46 • Fax: +41 52 646 06 40<br />

www.murrplastik.ch<br />

Und was für Aufgaben sind das,<br />

die im Moment auf Ihrer Agenda<br />

stehen?<br />

Ganz unterschiedliche, wobei sich<br />

diese auf drei Bereiche konzentrieren.<br />

Der erste Bereich befasst sich mit der<br />

Digitalisierung von Prozessen, unter<br />

anderem in der Produktion, dem<br />

Customer Relation Management <strong>und</strong><br />

dem E-Commerce. Ein weiterer Bereich<br />

ist die Digitalisierung von Produkten.<br />

Hier geht es darum, die von Sensoren<br />

in unseren Produkten gewonnenen<br />

Daten zu kategorisieren <strong>und</strong> daraus<br />

neue Informationen <strong>und</strong> Erkenntnisse<br />

zu gewinnen. Der dritte Bereich befasst<br />

sich mit digitalen Geschäftsmodellen<br />

wie unserer neuen RBTX-Plattform.<br />

Sie bieten verschiedene Online-Tools,<br />

beispielsweise zur Berechnung<br />

gedruckter Bauteile, an. Was ist bei<br />

deren Entwicklung die grösste<br />

Herausforderung?<br />

Mit unseren Online-Tools wollen wir<br />

den K<strong>und</strong>en an die Hand nehmen <strong>und</strong><br />

ihm aus unserer Vielfalt an Produkten<br />

möglichst schnell die beste Lösung<br />

empfehlen. Da wir mittlerweile mehr als<br />

h<strong>und</strong>erttausend Produkte anbieten, ist<br />

das gar nicht so einfach. Es bedarf eines<br />

gewissen Aufwands, diesen Prozess für<br />

den Suchenden auch wirklich einfach<br />

zu gestalten.<br />

Sie sind mit Ihren Lösungen in unterschiedlichen<br />

Märkten zu Hause <strong>und</strong><br />

jeder Markt hat seine speziellen Anforderungen.<br />

Ist es da nicht eher so, dass<br />

Sie der K<strong>und</strong>e an die Hand nimmt?<br />

Indirekt schon, in dem er uns Feedback<br />

gibt. Teilweise fordern wir ihn auch ein<br />

wenig heraus, in dem wir gewisse Dinge<br />

ausprobieren <strong>und</strong> sagen «Schau lieber<br />

K<strong>und</strong>e, funktioniert das für Dich?»<br />

Anderseits versuchen wir schon im<br />

Vorfeld von unseren Vertriebskollegen<br />

alle relevanten Informationen zu<br />

erfahren. Sie sind das lebende Vorbild<br />

für ein solches Online-Beratungstool, in<br />

dem sie uns sagen, was in welchen<br />

Branchen die typischen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Fragestellungen sind.<br />

Auf der Igus-Homepage wird der Besucher<br />

immer wieder mit den «smart<br />

plastics» konfrontiert. Was braucht es, um<br />

einen Kunststoff «intelligent» zu machen?<br />

Wir statten den Kunststoff in unterschiedlicher<br />

Art <strong>und</strong> Weise mit Sensorik<br />

aus. Je nach Anwendungsfall ist das<br />

Folgen Sie uns:


AUF EINEN KAFFEE BEI CHRISTIAN BATZ<br />

«Unsere<br />

Vertriebskollegen<br />

sind<br />

das lebende<br />

Vorbild für<br />

ein Online-<br />

Beratungstool.»<br />

so schneller zum Ziel führen. Wir stehen da erst am Anfang<br />

<strong>und</strong> lernen im Dialog mit dem K<strong>und</strong>en sehr viel dazu.<br />

Online funktioniert das anders, da es diesen Dialog nicht<br />

gibt. Daher muss die RBTX-Plattform intuitiv sein, weshalb<br />

wir mit sehr vielen Feedback-Schleifen arbeiten, um diese<br />

wirklich an den Bedürfnissen des Marktes auszurichten.<br />

Welche Erkenntnisse haben Sie denn bislang aus diesen<br />

Feedback-Schleifen erhalten?<br />

Das fängt bei ganz trivialen Dingen an, beispielsweise<br />

wie wir die Webseite aufbauen müssen. Ausserdem haben<br />

wir anhand der Klickzahlen festgestellt, dass Beispiele<br />

in Form von Videos, Texten <strong>und</strong> Zeichnungen für den<br />

Nutzer äusserst wichtig sind.<br />

sehr einfach oder sehr komplex. Im Wesentlichen geht<br />

es uns darum, den Verschleiss an unseren Komponenten<br />

rechtzeitig zu erkennen, damit diese ausgetauscht werden<br />

können, Predictive Maintenance also. Wir setzen aber<br />

auch Sensoren dazu ein, um beispielsweise eine Meldung<br />

abzusetzen, wenn eine Energiekette blockiert ist. Am Ende<br />

geht es darum, durch den Einsatz intelligenter Komponenten<br />

die Anlagenverfügbarkeit deutlich zu erhöhen.<br />

Ihre Online-Plattform «RBTX» soll Anwender <strong>und</strong> Anbieter<br />

von Robotik zusammenbringen. Haben sich diese bislang<br />

nicht gef<strong>und</strong>en oder was ist der Gedanke dahinter?<br />

Wir bieten selbst Robotik-Komponenten an <strong>und</strong> erleben<br />

es immer wieder, dass uns die K<strong>und</strong>en um Unterstützung<br />

bitten. Unsere Plattform soll daher Teilaspekte der Integration,<br />

zum Beispiel der Komponentenauswahl oder die<br />

Kompatibilitätsprüfung, übernehmen <strong>und</strong> den Anwender<br />

Jetzt muss so etwas natürlich auch bezahlt werden.<br />

Wie oft sind Sie denn schon von Ihrem Chef gescholten<br />

worden, weil Sie das Budget überzogen haben?<br />

In diesem Kontext bislang nicht. Unsere Geschäftsleitung<br />

ermuntert uns ausdrücklich dazu, neue Geschäftsmodelle<br />

auszuprobieren. Dabei achten wir natürlich auf unsere<br />

<strong>Ausgabe</strong>n, wobei wir hier kein klassisches Budget haben.<br />

Wir treffen uns alle zwei Wochen, sprechen über die Projekte,<br />

nehmen Anpassungen vor, lernen daraus <strong>und</strong> entscheiden,<br />

wie es bis zum nächsten Treffen weitergehen soll.<br />

Sie waren zuvor bei Igus fürs E-Commerce verantwortlich.<br />

Inwieweit können Sie in Ihrer neuen Funktion auf diese<br />

Erfahrungen zurückgreifen?<br />

E-Commerce ist letztlich nichts anderes als die Digitalisierung<br />

des Vertriebs, weshalb es viele Überschneidungen zu<br />

meiner jetzigen Tätigkeit gibt. Dazu zählen beispielsweise<br />

die agilen Arbeitsweisen in Scrum-Teams. Sehr spannend in<br />

beiden Bereichen ist das schnelle Feedback, das es gibt. Ich<br />

muss nicht zwingend irgendwo hinfahren oder eine Messe<br />

besuchen, um mit den K<strong>und</strong>en in Kontakt zu treten. ››<br />

#<strong>004</strong> 9


AUF EINEN KAFFEE BEI CHRISTIAN BATZ<br />

Ich stelle etwas online, schalte Werbung <strong>und</strong> generiere<br />

bereits nach wenigen Tagen Feedback.<br />

Ist dieses Feedback nicht sehr einseitig, da Sie beispielsweise<br />

die Digital Ignorants gar nicht erreichen?<br />

Man muss das sicherlich mit Vorsicht geniessen <strong>und</strong><br />

hinterfragen! Aber für eine erste Orientierung <strong>und</strong> was<br />

die Geschwindigkeit betrifft, gibt es nichts Schnelleres<br />

als Online. Für ein breites Feedback braucht es natürlich<br />

weitere Kanäle. Mit unserer neuen Plattform «RBTX»<br />

sind wir beispielsweise auf der Hannover Messe gewesen,<br />

um dort im direkten Dialog mit unseren K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

unseren Dienstleistern Feedback zu erhalten. Das hat<br />

gut funktioniert.<br />

Wie oft haben Sie es als «Head of Digital» überhaupt<br />

noch mit Menschen zu tun?<br />

Täglich viele Male. Es gibt eine Vielzahl an Dingen, die<br />

sich von Angesicht zu Angesicht am besten lösen lassen.<br />

Nur weil man für den digitalen Bereich zuständig ist,<br />

muss man nicht alles digital machen <strong>und</strong> sollte es auch<br />

nicht. Mir ist der persönliche Umgang mit Menschen<br />

sehr wichtig, da man beispielsweise nur so die in ihnen<br />

schlummernden Potenziale <strong>und</strong> Zwischentöne in der<br />

Kommunikation überhaupt wahrnehmen kann.<br />

Ein Schwerpunkt unserer aktuellen <strong>Ausgabe</strong> ist «Moderne<br />

Automationskonzepte in der Montage». Auf was ist aus<br />

Ihrer Sicht bei der Entwicklung solcher Konzepte zu achten?<br />

Wir befassen uns sehr oft mit automationstechnischen<br />

Fragen, Was mir dabei immer wieder auffällt, ist, dass<br />

man nur die Aspekte automatisieren sollte, die schon<br />

von vornherein durchdacht <strong>und</strong> gut sind. Wer einen<br />

«Für eine erste<br />

Orientierung<br />

gibt es nichts<br />

Schnelleres als<br />

Online.»<br />

schlechten Prozess automatisiert, hat hinterher eine<br />

schlechte Automatisierung. Daher müssen die Prozesse<br />

zuerst in einen sehr guten Zustand gebracht werden.<br />

Zudem sollte man bei der Automatisierung, sofern möglich,<br />

auf Flexibilität achten. Unsere Welt dreht sich immer<br />

schneller <strong>und</strong> ein automatisierter Prozess sollte auf diese<br />

Veränderungen einfach angepasst werden können.<br />

Im Igus-Testlabor werden jährlich über zwei Milliarden<br />

Zyklen gefahren. Wie viele Tera-Byte Daten ernten Sie<br />

in dieser Zeit?<br />

Das weiss ich ehrlich gesagt gar nicht. Es ist aber nicht<br />

so, dass uns die Daten oder die Datenmenge Probleme<br />

bereiten würden. Wir haben je Experiment einige Datenpunkte,<br />

deren Zustände wir abspeichern.<br />

Und was beginnen Sie mit diesen Zustandsdaten?<br />

Diese Zustandsdaten entstammen allesamt unseren<br />

Labor-Experimenten, in denen unsere Produkte einiges<br />

10 #<strong>004</strong>


aushalten müssen, um zu sehen, nach<br />

welcher Laufzeit <strong>und</strong> unter welchen<br />

Bedingungen sie das Zeitliche segnet.<br />

Bei einer Kettenbewegung erfassen wir<br />

beispielsweise die Anzahl der Zyklen,<br />

welche eine Kette durchläuft. Die Geschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> die Raum temperatur<br />

sind hierbei feste Konstanten, die lediglich<br />

einmal hinterlegt werden müssen.<br />

Irgendwann macht sich der Verschleiss<br />

bemerkbar, den wir dann in Beziehung<br />

zu den Zyklen setzen.<br />

Und was passiert danach mit diesen<br />

Daten? Löschen sie diese oder bewahren<br />

sie diese auf, weil man ja nie wissen<br />

kann, ob diese nochmals benötigt werden?<br />

Alles, was wir aufheben können, heben<br />

wir auch auf. Letztendlich entwickeln<br />

wir aus diesen Daten Berechnungsmodelle,<br />

aus denen wir durch Interpolation<br />

oder andere Ansätze Vorhersagen treffen<br />

können, wie hoch die zu erwartende<br />

Lebensdauer unserer Produkte in gewissen<br />

Umgebungen ist. Diese fliessen<br />

in unsere Online-Konfigurations- <strong>und</strong><br />

Simulationslösungen ein <strong>und</strong> sind<br />

die Basis, damit man beispielsweise<br />

auf unserem Online-Portal berechnen<br />

kann, wie lange eine Energiekette<br />

halten wird.<br />

Igus GmbH | www.igus.ch<br />

Christian Batz<br />

Der 44-Jährige verantwortet als Leiter<br />

«Digital» die digitalen Aktivitäten des<br />

Motion-plastics-Spezialisten Igus national<br />

<strong>und</strong> international. In seinen Tätigkeitsbereich<br />

fallen digitale Geschäftsmodelle<br />

sowie Geschäftsfeldentwicklung,<br />

E-Commerce, IT <strong>und</strong> Change Management<br />

im Umfeld von Industrie 4.0.<br />

Christian Batz gründete 1999 den Content<br />

Management Software Anbieter Imperia<br />

AG <strong>und</strong> leitete das Unternehmen bis zu<br />

seinem Wechsel 2011 als Geschäftsführer<br />

des Internet-of-Things-Startup Rocket<br />

Home. 2015 stieg er beim Kölner Marktführer<br />

für Energiekettensysteme <strong>und</strong><br />

Polymer-Gleitlager für bewegte Anwendungen<br />

in der Industrie ein.<br />

Wireless<br />

Mit safety<br />

WIreless Datenübertragung<br />

Das lange Kabel fällt weg – Sie verfügen über<br />

maximale Bedienfreiheit direkt vor Ort<br />

safety-funktIonen über Wlan<br />

Aktiv-leuchtender Not-Halt-Taster, Schlüsselschalter<br />

<strong>und</strong> Zustimmtaster sind integriert<br />

offen für alle systeme<br />

Durch den Kommunikationsstandard OPC UA<br />

lässt sich das 10,1“ Multitouch-Bedienpanel<br />

auch in bestehende Systeme integrieren<br />

www.sigmatek-automation.ch


KURZ & KNAPP<br />

BLICKPUNKT<br />

FORSCHUNG<br />

Fraunhofer-Institut Fraunhofer-Institut IPT, Deutschland IPT, Deutschland<br />

Fräsen Fräsen mit reduzierter mit reduzierter Vibration Vibration<br />

Vibrationen Vibrationen bei der Zerspanung bei der Zerspanung sind definitiv sind definitiv nicht erwünscht. nicht erwünscht.<br />

Aber verhindern Aber verhindern kann man kann sie man nicht. sie Ein nicht. Forscherteam Ein Forscherteam am<br />

Fraunhofer-Institut Fraunhofer-Institut hat nun ein hat smartes nun ein smartes Spannsystem Spannsystem ent wickelt, ent wickelt,<br />

das selbstständig das selbstständig auf dynamische auf dynamische Veränderungen Veränderungen im Fräsprozess im Fräsprozess<br />

reagiert <strong>und</strong> reagiert Schwingungen <strong>und</strong> Schwingungen sowie Instabilitäten sowie Instabilitäten aktiv verringert. aktiv verringert.<br />

Unter anderem Unter anderem erzeugen erzeugen Piezoaktoren Piezoaktoren bei Bedarf bei eine Bedarf gezielte, eine gezielte,<br />

kompensierende kompensierende Gegenschwingung Gegenschwingung auf das Werkstück.<br />

auf das Werkstück.<br />

University University of Rochester, of Rochester, USA USA<br />

Bakterien Bakterien produzieren produzieren Graphen Graphen<br />

Graphen Graphen sollte das sollte Material das Material der Zukunft der Zukunft<br />

werden. werden. Doch noch Doch immer noch werden immer Wege werden Wege<br />

gesucht, gesucht, um das festeste um das Material festeste Material der Welt der Welt<br />

kostengünstig kostengünstig <strong>und</strong> in grossen <strong>und</strong> in Massen grossen Massen<br />

herzustellen. herzustellen. Forscher Forscher der Universität der Universität<br />

Rochester Rochester versuchen versuchen nun das nun viel leichter das viel leichter<br />

herzustellende herzustellende Graphenoxid Graphenoxid mit Bakterien<br />

zu mischen. rien zu mischen. Warum? Warum? Weil die Weil die<br />

mit Bakte-<br />

Mikroorganismen Mikroorganismen dann sozusagen dann sozusagen über über<br />

Nacht die Nacht Sauerstoffgruppen die Sauerstoffgruppen abtragen abtragen<br />

<strong>und</strong> das <strong>und</strong> Graphenoxid das Graphenoxid in leitfähiges in leitfähiges<br />

<strong>und</strong> ultrafestes <strong>und</strong> ultrafestes Graphen Graphen verwandeln. verwandeln.<br />

CSEM, Schweiz CSEM, Schweiz<br />

Der sparsamste Der sparsamste Mikrocontroller Mikrocontroller<br />

Low-Power-Elektroniksysteme<br />

sind in Zeiten sind in mobiler Zeiten Technologien<br />

<strong>und</strong> logien Edge <strong>und</strong> Computing Edge Computing ein ein<br />

mobiler Techno-<br />

Muss. Am Muss. CSEM Am hat CSEM man hat nun man nun<br />

mit einem mit japanischen einem japanischen Waferherstellehersteller<br />

ein System ein mit System einer mit einer<br />

«Near-Threshold»-Spannung<br />

Wafer-<br />

von 0,5 V von entwickelt. 0,5 V entwickelt. Ein ler, ausgestattet ler, ausgestattet mit der neuen mit der Technologie, neuen Technologie, erreich-<br />

erreich-<br />

Ein 32-Bit-RISC-Mikrocontrolte<br />

mit nur te 2,5 mit µw/MHZ nur 2,5 µw/MHZ einen Weltrekord einen Weltrekord in einem in einem<br />

55-nm-CMOS-Prozess.<br />

12 #<strong>004</strong>


Universität Chemnitz, Deutschland<br />

Dem Bauteil die plastische Seele herausspülen<br />

Es hört sich so einfach an: Im Spritzgussverfahren wird nach dem Einspritzen einer<br />

heissen Kunststoffmasse Wasser eingeschossen, der die «plastische Seele» des<br />

Bauteils herausspült – <strong>und</strong> schon hat man nur noch die bereits ausgekühlte Aussenwandung<br />

<strong>und</strong> damit einen Hohlkörper. Ein Testbauteil wurde unter Einsatz dieser<br />

Wasser-Injektions-Technik um 77 Prozent leichter als das Vorgängermodell.<br />

Tokyo Institute of Technology, Japan<br />

KI entdeckt selber neue Polymere<br />

Forscher in Japan liessen eine Software mit Künstlicher Intelligenz<br />

Datensätze von Polymeren «studieren», um daraus Wärmübertragungseigenschaften<br />

herauszufinden, die man bisher nicht kannte. Auch bei<br />

äusserst kleinen Datensätzen verstand es die KI schliesslich, hervorragende<br />

Prognosen herauszugeben. Schliesslich identifizierte die KI sogar<br />

Tausende von vielversprechenden «virtuelle» Polymere. Drei davon<br />

stellte man her <strong>und</strong> die Eigenschaften trafen exakt zu. Sie übertreffen<br />

bisherige Wärmeleitfähigkeitswerte um bis zu achtzig Prozent!<br />

ETHZ / PSI, Schweiz<br />

Mit Tröpfchen zu neuer Form<br />

Forschende des PSI <strong>und</strong> der ETHZ<br />

haben ein Material entwickelt, dessen<br />

Form gedächtnis durch Magnetismus<br />

aktiviert wird. Der Verb<strong>und</strong>stoff behält<br />

eine einmal vorgegebene Form bei,<br />

wenn er in ein Magnetfeld gerät.<br />

Entfernt man das Magnetfeld, nimmt<br />

das Material seine ursprüngliche Form an. Das Besondere<br />

an dem neuen Material: Das Polymer enthält eingelagerte<br />

Tröpfchen einer magnetorheologische Flüssigkeit. Deren<br />

Kräfteentwicklung schlägt jene Versuche mit eingelagerten<br />

magnetischen Partikeln bei Weitem.<br />

Mehr Infos<br />

zu allen<br />

Forschungsthemen<br />

online unter<br />

TuWprint+<br />

National University of Singapore,<br />

Singapur<br />

Die ultra-ultra-sensible E-Haut<br />

Wahrscheinlich hat jeder Roboter<br />

den insgeheimen Wunsch, so fühlen<br />

zu können wie der Mensch. Bald<br />

werden sie es. Denn chinesische<br />

Forscher tüftelten an einer elektronischen<br />

Haut, die dank einer Vielzahl<br />

an unterschiedlichsten Sensoren<br />

so funktioniert wie ein künstliches<br />

Nervensystem. Die E-Haut ist so<br />

sensibel, dass sie 1000 Mal schneller<br />

auf Reize reagiert als eine menschliche<br />

Haut.<br />

#<strong>004</strong> 13


NACHGEFRAGT<br />

RUBRIKTITEL<br />

«WIR BRINGEN DIE<br />

FERTIGUNGSINDUSTRIE<br />

WIEDER ZUSAMMEN»<br />

Es rumorte bereits in der kleinen Welt der Schweizer Fachmessen. Nun hat Bernexpo<br />

nicht mehr länger gewartet <strong>und</strong> rief eine neue Fachmesse für die Fertigungsindustrie<br />

ins Leben. Über die Hintergründe, die Positionierung <strong>und</strong> das Konzept sprachen<br />

wir mit Pascal Blanc, Bereichsleiter Fachmessen Industrie & Technik bei Bernexpo.<br />

Bern hat sich zum Mittelpunkt für Industriemessen entwickelt. Pascal Blanc vor einem Plakat der bereits erfolgreich lancierten<br />

Fachmesse Ble.ch. Auch die Sindex findet in Bern statt. Nun wird eine weitere hinzukommen. Bild: Ruben Sprich<br />

14 #<strong>004</strong>


Von Eugen Albisser<br />

Dass Bernexpo mit einem neuen Messekonzept erscheint,<br />

kam zu einem überraschenden Zeitpunkt. Viele dachten,<br />

hinter den Kulissen wird auf einen gemeinsamen Entscheid<br />

der Verbände gewartet. Warum hat Bernexpo diesen Schritt<br />

gewagt?<br />

Bernexpo hat zusammen mit den Verbänden Tecnoswiss<br />

<strong>und</strong> Swissmechanic die Kommunikation vorangetrieben,<br />

um Klarheit am Markt zu schaffen. Die Fertigungsindustrie<br />

<strong>und</strong> der Werkplatz Schweiz haben auf diesen Entscheid,<br />

wo die zukünftige Leitmesse stattfinden wird, schon<br />

längere Zeit mit Spannung gewartet.<br />

Es wird bereits von einer Leitmesse gesprochen.<br />

Was genau ist angedacht?<br />

Ja, wir sprechen von einer Leitmesse. Sie wird der neue<br />

Branchentreffpunkt für die Fertigungsindustrie. Vom<br />

Hersteller bis zum Fertigungsbetrieb wird alles vertreten<br />

sein. Die spanfreie Bearbeitung wird im erfolgreich<br />

gestarteten Format der Ble.ch im 2021 separat weitergeführt.<br />

Um das zu vertiefen: Wenn Sie «Leitmesse» sagen, nehme<br />

ich an, Sie rechnen mit einer bestimmen <strong>und</strong> hohen<br />

Anzahl an Ausstellern. Welche Zahl schwebt Ihnen da vor?<br />

Als Leitmesse haben wir den Anspruch, den Markt breit<br />

<strong>und</strong> umfangreich abzubilden. Mit der neuen Ausgangslage<br />

sind wir überzeugt, eine attraktive <strong>und</strong> spannende Plattform<br />

mit Entwicklungspotential zu bieten. In einer ersten<br />

Einschätzung rechnen wir mit r<strong>und</strong> 500 Ausstellern<br />

oder mehr.<br />

Wie positioniert man sich zur Prodex/Swisstech?<br />

Bernexpo hat konzeptionelle Ideen <strong>und</strong> Ansätze im Rahmen<br />

der Ausschreibung geliefert inklusive der Posi tionierung.<br />

Die Positionierung wird unabhängig von bestehenden<br />

oder früheren Gefässen stattfinden <strong>und</strong> ist Teil der gemeinsamen<br />

Entwicklung mit den Träger verbänden. Nach den<br />

Sommerferien werden wir gemeinsam mit den Partnern die<br />

Detailarbeiten aufnehmen.<br />

Die Verbände Tecnosuisse <strong>und</strong> Swissmechanic stehen<br />

hinter der neuen Messe. Was bedeutet das für Bernexpo<br />

<strong>und</strong> die neue Messe?<br />

Für Bernexpo <strong>und</strong> die neue Leitmesse sind der Tecnoswiss<br />

<strong>und</strong> Swissmechanic die tragenden Elemente, welche<br />

die gemeinsame Entwicklung gestalten <strong>und</strong> die Nähe zur<br />

Fertigungsindustrie sicherstellen. Für den Fachmessen-<br />

Bereich Industrie & Technik der Bernexpo mit dem attraktiven<br />

Standort Bern sind diese wichtigen Partner <strong>und</strong> die<br />

neue Leitmesse ein starkes Zeichen.<br />

Die Industrialis, die ja bei Bernexpo eingemietet war,<br />

wird unter diesen Umständen nicht mehr weitergeführt,<br />

aber integriert. Was heisst das konkret?<br />

Wir bringen die Fertigungsindustrie wieder zusammen<br />

in einer führenden <strong>und</strong> gemeinsamen Veranstaltung<br />

in der Schweiz. Dieser zentrale Treffpunkt in Bern wird<br />

für Besucher <strong>und</strong> Aussteller, Partner <strong>und</strong> Medien einen<br />

grossen Mehrwert bieten.<br />

Welche Funktionen werden die beiden bisherigen<br />

Veranstalter der Industrialis bei Bernexpo <strong>und</strong> der neuen<br />

Messe übernehmen?<br />

Sasa Tanasic <strong>und</strong> Daniel Fritz werden in der Vertriebsorganisation<br />

der Bernexpo eine neue Rolle übernehmen.<br />

Dadurch sichern wir uns viel Know-how <strong>und</strong> ein grosses<br />

Netzwerk am Markt. Gemeinsam mit den Partnerverbänden<br />

können wir die neue Leitmesse schnell <strong>und</strong> marktgerecht<br />

entwickeln.<br />

Wie weit ist das Konzept bereits <strong>und</strong> woran arbeiten<br />

Sie momentan?<br />

Die ersten Gr<strong>und</strong>ideen bestehen, die detaillierte Entwicklung<br />

gestalten wir zusammen mit dem Markt, also mit den<br />

Partnerverbänden, Ausstellern <strong>und</strong> Besuchern. Wir sind<br />

zuversichtlich, im Herbst umfangreich über die Weiterentwicklung<br />

zu informieren.<br />

Während die Industrialis im Dezember vergangenen<br />

Jahres nicht sonderlich gut lief, hat Bernexpo ein paar<br />

Monate später die Ble.ch lanciert <strong>und</strong> dies ziemlich<br />

erfolgreich. Dennoch: Warum wird die Ble.ch nicht wie<br />

die Industrialis in die neue Messe integriert?<br />

Die Ble.ch wurde gemeinsam mit den Anspruchsgruppen<br />

des Marktes entwickelt. In diesem Zuge wurde diese Frage<br />

intensiv diskutiert. Relativ schnell wurde klar, dass mit<br />

dem Format der Ble.ch eine Nische sehr erfolgreich bespielt<br />

wird, welche beibehalten werden soll. Die Ble.ch wird<br />

definitiv separat <strong>und</strong> zeitverschoben fortgeführt werden.<br />

Was ist der Gr<strong>und</strong> dafür, dass die neue Messe noch keinen<br />

Namen hat?<br />

Die Klarheit am Markt, wohin die Reise im Industriemesse<br />

Umfeld führen soll, war in einem ersten Schritt <strong>und</strong> der<br />

aktuellen Situation wichtiger als der Name. Der neue Brand,<br />

sprich Name der Messe, wird gemeinsam mit den Trägerverbänden<br />

nach den Sommerferien entwickelt <strong>und</strong> definiert.<br />

Wir sind diesbezüglich erst am Anfang bei der konkreten<br />

Namensfindung, der Weg dahin ist bereits vorgespurt.<br />

Bernexpo | www.bernexpo.ch<br />

#<strong>004</strong> 15


KURZ & KNAPP<br />

IN DER PIPELINE<br />

Komplettbearbeitung<br />

Firma: Fehlmann AG | Technologie: Hartfräsen <strong>und</strong> Koordinatenschleifen in einem BAZ<br />

Vorteil: mehr Prozesssicherheit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit | Verfügbar: ab EMO 2019<br />

(Halle 12, Stand C50)<br />

Fehlmann AG stellt eine neue Technologie vor, welche das Hartfräsen <strong>und</strong> Schleifen auf einer<br />

Maschine kombiniert. Bohrungen, Konturen <strong>und</strong> Führungen aus Stahl, Keramik <strong>und</strong> Hartmetall<br />

werden auf dem neuen Bearbeitungszentrum «Versa 645 linear» gefräst <strong>und</strong> ohne Umspannen<br />

über das Koordinatenschleifen fertig bearbeitet. Bei dem neuen Konzept sitzt der<br />

Schleifkörper im Rotationszentrum der Spindel. Die grösste Herausforderung lag in der Abrichtfunktion,<br />

die für höchste Oberflächengüte unabdingbar ist. Es musste eine zusätzliche<br />

Spindel in die Maschinenkinematik integriert werden.<br />

www.fehlmann.com<br />

Nahe am Motor<br />

Firma: Alfred Imhof (SEW Eurodrive) | Technologie: Dezentrale Umrichter<br />

Vorteil: Motornahe Elektronik | Verfügbar: ab Oktober 2019<br />

Mit der nah am Motor installierten Elektronik «Movimot flexible» bietet SEW (Alfred Imhof)<br />

spezielle Komponenten für den Einsatz in dezentralen Applikationen an. Diese dezentralen<br />

Umrichter sind entweder direkt über Feldbus-Schnittstellen an den übergeordneten Master<br />

angeschlossen (Einachs-Automation), mit dem «Movi-C Controller» verb<strong>und</strong>en (Motion Control)<br />

oder über die integrierte EtherCAT-Schnittstelle direkt an die Steuerung angeschlossen<br />

(EtherCAT Motion Slave). Den dezentralen Umrichter «Movimot flexible» gibt es mit einem<br />

Nennstrom von 2–5.5 A für Asynchronmotoren mit einer Nennleistung von 0.55–2.2 kW <strong>und</strong><br />

einer Überlastfähigkeit von 300 %. Die Vorteile für den K<strong>und</strong>en? Bereits heute erreichen die<br />

Produkte die Wirkungsgrad-Klasse IE5 mit einer unübertroffenen Gesamtsystemeffizienz.<br />

Damit verbinden diese Systeme die Vorteile von dezentralen Installationen mit denen des<br />

modularen Automatisierungsbaukastens Movi-C.<br />

www.imhof-sew.ch<br />

Intelligent <strong>und</strong> nachhaltig laden<br />

Firma: Fronius Perfect Charging | Technologie: Ladetechnik<br />

Vorteil: Nachhaltigkeit | Verfügbar: ab 2020<br />

Noch will Fronius nicht zu viel verraten, was ab 2020 mit einer neuen Generation der Selectiva-Ladegeräte<br />

auf uns zukommt, aber dieses schon vorab: Fronius Perfect Charging hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die Intralogistik noch effizienter <strong>und</strong> nachhaltiger zu gestalten. Mit modernen<br />

Ladesystemen, intelligentem Batteriemanagement <strong>und</strong> umfangreichen Dienstleistungen<br />

unterstützt Fronius die K<strong>und</strong>en den CO 2 -Fussabdruck <strong>und</strong> Energieverbrauch für den Betrieb<br />

elektrischer Stapler nachhaltig zu senken <strong>und</strong> so die Kosten <strong>und</strong> die Umweltbelastung<br />

so gering wie möglich zu halten. Neben dem Thema Nachhaltigkeit treibt Fronius die digitale<br />

Transformation weiter voran. Wir dürfen also gespannt sein auf die Logimat 2020, denn die<br />

Messe soll der Startschuss sein für die neue Generation der Selectiva-Ladegeräte.<br />

www.fronius.com/intralogistik<br />

16 #<strong>004</strong>


Steckverbindungen für<br />

höchste Beanspruchung.<br />

Extreme klimatische Bedingungen, konstant hohe Beanspruchung während 24 St<strong>und</strong>en<br />

oder aussergewöhnlich starke Vibrationen können zu Problemen bei der Datenübertragung<br />

führen. Falls auch Sie Steckverbindungen für höchste Beanspruchung<br />

benötigen, so finden Sie bei uns garantiert das richtige Produkt. Unser Vollsortiment<br />

umfasst die innovativsten <strong>und</strong> bedeutendsten Marken für die Wehr-, Bahn<strong>und</strong><br />

Medizintechnik, Industrieelektronik sowie Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Dank unserem<br />

Know-how profitieren Sie von den garantiert zuverlässigsten Verbindungen.<br />

precimation.ch


KLEINE SCHRITTE<br />

ZIELFÜHREND<br />

Gerade im Hochlohnland Schweiz stellt sich vielen Fertigungsunternehmen<br />

die Frage, wie sie sich gegen den Kostendruck durch den internationalen<br />

Wettbewerb behaupten können. TuW hat hierzu die Experten von vier Anbietern<br />

von Automationslösungen befragt.<br />

18 #<strong>004</strong> Bild: Siemens Digital Industries


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Von Markus Back<br />

Wie hält man seine Fertigung<br />

«modern»? «Alles<br />

beginnt mit den Mitarbeitenden<br />

<strong>und</strong> ihrer Bereitschaft<br />

zur Veränderung», so Alfred<br />

Zeuner. Seine überraschende Antwort<br />

begründet er mit den Erfahrungen, die<br />

Bosch Rexroth bei Industrie-4.0-<br />

Projekten in den eigenen Werken bislang<br />

machte: «Kleine, überschaubare<br />

Schritte führen zum Erfolg. Dann können<br />

die Mitarbeitenden die Entwicklung<br />

zur Fabrik der Zukunft aktiv mitgestalten<br />

<strong>und</strong> erleben die Fortschritte<br />

unmittelbar in der täglichen Arbeit.»<br />

Ein Erfolg bringender Schritt könnte<br />

für ihn die nachträgliche Vernetzung<br />

bereits installierter Maschinen sein,<br />

da die gewonnenen Daten sehr schnell<br />

zu einer messbar höheren Verfügbarkeit<br />

<strong>und</strong> stabileren Prozessen führten.<br />

In der modernen Fertigung arbeiten<br />

nach Beobachtung von Paolo Salvagno<br />

Mensch <strong>und</strong> Maschine sehr eng zusammen.<br />

Daher sucht B&R aktiv den<br />

Schulterschluss mit Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen, um beispielsweise<br />

in der eigenen Fertigung die<br />

Montagearbeitsplätze für dieses neue<br />

Miteinander zu optimieren. So testet<br />

man derzeit gemeinsam mit der FH<br />

Oberösterreich Assistenzsysteme, die<br />

dieses Zusammenspiel perfektionieren<br />

sollen. Getestet werden dabei unter<br />

anderem Mixed-Reality-Brillen<br />

<strong>und</strong> kollaborative Roboter, welche die<br />

Mitarbeitenden beim Handling komplexer<br />

Teile aktiv unterstützen sollen.<br />

Einen anderen Ansatz hält Christoph<br />

Eggers von Phoenix Contact für zielführend:<br />

«Die Fertigung lässt sich nur<br />

mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

durch permanente Verbesserungsprojekte<br />

modern halten.»<br />

Hierbei seien jedoch ein Benchmarking<br />

sowie das Vertrauen auf die Kreativität<br />

der Mitarbeiter unerlässlich.<br />

Zudem müsse jeder neue Prozess hinterfragt<br />

sowie die Rollen <strong>und</strong> Organisationen<br />

angepasst werden. Eine sich<br />

für ihn daraus ergebende Konsequenz:<br />

Feste Unternehmenseinheiten, wie<br />

die IT, sind zukünftig Teil der Produktionsabläufe<br />

<strong>und</strong> daher in die Fertigung<br />

zu integrieren.<br />

Michael Rom von Siemens hat auf die<br />

Frage, wie ein Unternehmen seine Fertigung<br />

modern hält, eine überraschend<br />

einfache Antwort: «Durch den konsequenten<br />

Einsatz neuester Software <strong>und</strong><br />

Technologien.» Allerdings sei genau zu<br />

überlegen, was wann modernisiert<br />

werden solle. Denn nicht immer, weiss<br />

er, müsse eine Fertigung komplett erneuert<br />

werden, um konkurrenzfähig zu<br />

bleiben.<br />

Integration neuer Produkte in<br />

bestehende Fertigungslinien<br />

Während die Empfehlungen der Automatisierungsexperten<br />

bei der Frage,<br />

wie man seine Fertigung modern hält,<br />

unterschiedlich ausfallen, herrscht<br />

bei der Frage «Wie lassen sich neue<br />

Produkte oder Serien am besten in<br />

Alfred Zeuner<br />

Vertrieb Industrieanwendungen<br />

Bosch Rexroth Schweiz AG<br />

Paolo Salvagno<br />

Geschäftsführer Schweiz<br />

B&R Industrie-Automation AG<br />

Christoph Eggers<br />

Senior Director Productions PCC<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG<br />

Michael Rom<br />

Head of Factory Automation<br />

Siemens Digital Industries<br />

eine bestehende Fertigung integrieren?»<br />

weitestgehend Konsens. Hier<br />

sind nach Ansicht von Paolo Salvagno<br />

variable Arbeitsplätze, die sich mit<br />

flexiblen Rüstfahrzeugen <strong>und</strong> Stecksystemen<br />

für Materialbehälter einfach<br />

<strong>und</strong> schnell anpassen lassen, entscheidend:<br />

«So lassen sich neue Produkte<br />

schnell <strong>und</strong> ohne mechanische<br />

Veränderungen an den Arbeitsplätzen<br />

in die Fertigung mitaufnehmen.» In<br />

Kombination mit einem ERP-System,<br />

in dem alle notwendigen Materialien<br />

<strong>und</strong> Arbeitsabläufe für die Mitarbeitenden<br />

hinterlegt sind, so der Geschäftsführer<br />

der B&R Industrie-Automation<br />

AG, lässt sich so die Fertigung<br />

schlank <strong>und</strong> dennoch effizient halten.<br />

Den Ausführungen von Paolo Salvagno<br />

schliesst sich Christoph Eggers von<br />

Phoenix Contact an. «Entscheidend<br />

für den Erfolg neuer Produkte oder<br />

#<strong>004</strong> 19


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Bild: Bosch Rexroth Schweiz AG<br />

Varianten ist ein durchgehendes Projektmanagement<br />

im ganzheitlichen<br />

Produkt-Entstehungsprozess», sagt er.<br />

Dabei sei die Orchestrierung aller beteiligten<br />

Funktionen, also der zeitgerechte<br />

Einsatz bewährter Projektmanagementmethoden<br />

wie FMEA oder<br />

DfMA, für den Erfolg entscheidend.<br />

Optimierung der Fertigung<br />

Alle vier befragten Automatisierer setzen<br />

ihre Lösungen <strong>und</strong> Produkte in den<br />

eigenen Fertigungen ein. Daher drängt<br />

sich unweigerlich die Frage auf, inwieweit<br />

sie mit diesen Unternehmen, die<br />

ihre Fertigung modernisieren wollen,<br />

unterstützen können? «Mit unserer<br />

Digital Enterprise Suite lassen sich alle<br />

Prozesse durchgängig digitalisieren:<br />

Vom Produktdesign über Produktionsplanung,<br />

Produktionsengineering <strong>und</strong><br />

Produktion bis zum Service», sagt hierzu<br />

beispielsweise Michael Rom. Neben<br />

entsprechender Hard- <strong>und</strong> Software<br />

sowie dem Retrofit bietet Siemens unter<br />

«Consulting and Implementation<br />

for the Digital Enterprise» Beratungen<br />

an, um die Digitalisierungsmöglichkeiten<br />

eines Unternehmens zu analysieren.<br />

Deren Ergebnisse erhält der Ratsuchende<br />

in Form einer individuellen<br />

Roadmap für die digitale Transformation<br />

ausgehändigt.<br />

«Bosch Rexroth bietet bereits in Serie<br />

zahlreiche vernetzbare Lösungen an»,<br />

antwortet Alfred Zeuner <strong>und</strong> ergänzt:<br />

«So führen intelligente Montagestationen<br />

mit dem digitalen Assistenzsystem<br />

Active Assist Mitarbeitende mit<br />

Hilfe von Bildern, Animationen oder<br />

Pick-to-Light durch die variantenreiche<br />

Montage <strong>und</strong> unterstützen damit<br />

aktiv bei der Fehlervermeidung.»<br />

Eine Art übergeordnete Instanz ist<br />

das Leitsystem Aprol, das B&R in seiner<br />

eigenen Produktion im oberösterreichischen<br />

Eggelsberg einsetzt. «Dieses<br />

erfasst zum Beispiel sämtliche<br />

Daten, die in einer vollvernetzten <strong>und</strong><br />

intelligenten Produktion anfallen <strong>und</strong><br />

wertet diese aus», so Paolo Salvagno.<br />

Darüber hinaus sind in ihm auch<br />

Kennzahlen wie die Gesamtanlageneffektivität<br />

ersichtlich, die einen Vergleich<br />

zwischen einzelnen Linien, Tagen<br />

oder Schichten gestatten. «Damit<br />

lassen sich Unstimmigkeiten sofort<br />

erkennen <strong>und</strong> Probleme leicht beheben»,<br />

beschreibt Paolo Salvagno einen<br />

der vielen Vorzüge von Aprol.<br />

Tipps für Unentschlossene<br />

Auf was bei der Modernisierung der<br />

Fertigung zu achten ist <strong>und</strong> mit welchen<br />

Lösungen dabei die einzelnen<br />

Anbieter unterstützen, ist geklärt. Abschliessend<br />

stellt sich nun die Frage,<br />

welchen persönlichen Rat die Befragten<br />

geben? Dazu sagt Christoph Eggers<br />

von Phoenix Contact: «Stellen Sie alle<br />

Unternehmensprozesse auf den Prüfstand.<br />

Welche Daten werden wie <strong>und</strong><br />

20 #<strong>004</strong>


wann erzeugt? Sind diese robust <strong>und</strong> eindeutig?<br />

Wie werden diese weiterverarbeitet? Entwickeln<br />

Sie Standards – technisch, organisatorisch <strong>und</strong> im<br />

ständigen Lernen Ihrer Mitarbeiter. Prüfen Sie Prozessschritte<br />

fortwährend auf Digitalisierungs- <strong>und</strong><br />

Automatisierungsmöglichkeiten. Und zu guter<br />

Letzt: Bei allen Aktivitäten ist die Einbindung aller<br />

Interessengruppen, insbesondere des Betriebsrat,<br />

sehr wichtig.»<br />

Für Michael Rom von Siemens steht eine intensive<br />

Beratung an erster Stelle. Dies vermeide, dass<br />

orientierungslos möglichst viel ohne eine entsprechende<br />

Strategie digitalisiert werde. «Ausserdem<br />

bietet eine Beratung die Sicherheit, dass man sich<br />

mit sämtlichen Risiken auseinandersetzt, welche<br />

sonst im Tagesgeschäft untergehen», sagt er.<br />

Zu kleinen Schritten rät Paolo Salvagno von B&R<br />

<strong>und</strong> empfiehlt hierbei die Methode des Change-Managements.<br />

Bei diesem wird der Veränderungsprozess<br />

für eine strukturierte Abwicklung in mehrere<br />

Phasen gegliedert. «Die Mitarbeitenden sollten von<br />

Anfang an diesem Prozess beteiligt sein. Schliesslich<br />

stehen sie auch in einer modernen Fertigung<br />

im Zentrum <strong>und</strong> sollten daher die Möglichkeit haben,<br />

neue Arbeitsmethoden ausreichend zu testen,<br />

bevor sie umgesetzt werden», so Paolo Salvagno.<br />

Eine Strategie der kleinen Schritte empfiehlt ebenfalls<br />

Alfred Zeuner von Bosch Rexroth. «Dies ist einfacher<br />

<strong>und</strong> in aller Regel auch sinnvoller, anstelle<br />

mit einem grossen Neubau auf der grünen Wiese zu<br />

starten», meint er. Zudem müssen Unternehmen<br />

auch nicht das Rad neu erfinden <strong>und</strong> eigene Lösungen<br />

entwickeln, die im Nachgang einer aufwendigen<br />

Pflege bedürften. Reine IT-Lösungen erzeugten<br />

zwar enorm viele abstrakte Daten, diese hätten aber<br />

oftmals keinen praktischen Nutzen. «Suchen Sie<br />

sich daher einen Partner, der Ihre Fertigungsprozesse<br />

versteht <strong>und</strong> die Aufgaben mit Erfahrung, adaptierbaren<br />

Standardlösungen <strong>und</strong> offenen Standards<br />

abdeckt», rät er abschliessend.<br />

Bosch Rexroth Schweiz AG<br />

www.boschrexroth.ch<br />

B&R Industrie-Automation AG<br />

www.br-automation.com<br />

Phoenix Contact AG<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Siemens Digital Industries<br />

www.siemens.ch<br />

Lesen Sie auf unserem<br />

Online-Portal, mit welchen<br />

Methoden <strong>und</strong> Massnahmen<br />

die Anbieter von Automationslösungen<br />

ihre Fertigung auf<br />

dem neuesten Stand halten.<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Bild: B&R Industrie-Automation AG<br />

#<strong>004</strong> 21


RUBRIKTITEL<br />

Im Gespräch mit Director Operations Holger H. Stephan von Endress+Hauser<br />

«WEGEN COBOTS<br />

VERLIERT KEINER SEINE<br />

ARBEIT»<br />

Die Optionen innerhalb<br />

der 25 Produktfamilien von<br />

Endress + Hauser für Füllstand,<br />

Druck <strong>und</strong> Inventory Mangement<br />

Solutions gestatten r<strong>und</strong><br />

75 Milliarden Kombinationsmöglichkeiten.<br />

Bei einer<br />

durchschnittlichen Losgrösse<br />

von 1 bis 2 bedarf es bei<br />

dieser Varianz moderner<br />

Fertigungskonzepte.<br />

«Fridolin» unterstützt bei<br />

der Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> erspart so seinen<br />

menschlichen Kollegen<br />

Laufwege.<br />

22 #<strong>004</strong>


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Von Markus Back<br />

Wie viele Produkte entstehen an einem typischen<br />

Arbeitstag im Werk Maulburg?<br />

Bei uns entstehen täglich bis zu 5000 verschiedene<br />

Produkte. Viele davon gehen als Komponenten in unsere<br />

internationalen Fertigungsstätten. Dies sind gespiegelte<br />

Endmontagen für die lokale Produktion. In Maulburg<br />

haben wir die klassische Vorfertigung mit mechanischen<br />

Teilen <strong>und</strong> Sensoren, zudem entstehen bei uns elektronische<br />

Komponenten. Diese fertigen wir ausschliesslich<br />

in Deutschland.<br />

Wie lange dauert es vom Bestelleingang bis zur Auslieferung<br />

eines Produktes?<br />

Bei Sonderanfertigungen sind es fünf bis acht Arbeitstage,<br />

da wir ausschliesslich auf K<strong>und</strong>enbestellung fertigen,<br />

also make to order. Standardprodukte liefern wir innerhalb<br />

von 24 bis 48 St<strong>und</strong>en.<br />

Worin liegen die Herausforderungen von MTO 1 ?<br />

Bei einem Standort dieser Grösse <strong>und</strong> der Komplexität<br />

muss man die Vorfertigung entkoppeln <strong>und</strong> mit Lagerbeständen<br />

arbeiten. In unserem Fall sind das Millionenbeträge,<br />

die auf Lager liegen. Für einen Lean-Menschen<br />

wie mich ist das zwar nicht schön, aber anders lässt<br />

sich diese Varianz nicht beherrschen.<br />

Inwieweit erschwert Losgrösse 1 bis 2 MTO?<br />

Bei dieser Varianz <strong>und</strong> diesen Losgrössen ist die Teileverfügbarkeit<br />

das Thema schlechthin. Es muss nur ein<br />

Dichtungsring fehlen, schon bleibt der Auftrag liegen!<br />

Und das geht dann auf Kosten unserer Lieferzuverlässigkeit,<br />

die heute stabil bei 97 Prozent liegt. Wir sind bei<br />

Endress+Hauser zum Glück finanziell so gut aufgestellt,<br />

dass die Lieferfähigkeit vor der Kapitalbindung steht.<br />

Dennoch versuchen wir, möglichst wenig Material in den<br />

Fertigungslinien zu binden, <strong>und</strong> stellen dafür unter<br />

anderem die Kommissionierung um, weil die Varianz eher<br />

ansteigen als sinken wird.<br />

Wie halten Sie Ihre Fertigungsprozesse effizient <strong>und</strong><br />

schlank, wenn permanent neue Produkte hinzukommen?<br />

Indem wir, wie eben schon gesagt, beispielsweise unser<br />

Kommissionierungssystem weiter optimieren. Zusätzlich<br />

setzen wir Fahrerlose Transportsysteme ein, die benötigtes<br />

Material direkt an die Arbeitsplätze liefern, damit unsere<br />

Mitarbeiter weniger laufen müssen. Ein weiteres Thema ist<br />

der Einsatz von Assistenzsystemen, die zum Beispiel<br />

signalisieren, wenn ein Bauteil falsch eingesetzt wurde<br />

oder die mit einem Licht anzeigen, welche Komponente als<br />

nächstes einzubauen ist. Gerade bei unseren Losgrössen<br />

ist das nicht zu unterschätzen, da viele unserer Produkte<br />

ähnlich aussehen <strong>und</strong> sich mitunter nur durch kleinste<br />

Details unterscheiden. Mit diesen Themen befassen wir<br />

uns derzeit sehr intensiv <strong>und</strong> ich sehe uns auf einem recht<br />

guten Weg.<br />

Und was sind die ersten Erkenntnisse dieser Neuausrichtung?<br />

Unsere Abläufe sind dadurch deutlich effizienter geworden.<br />

Unser automatisiertes Bestellsystem zeigt der Fertigung<br />

an, welche Variante eines Geräts gebaut werden soll <strong>und</strong><br />

zeigt jeden Arbeitsschritt in leicht verständlichen Bildern<br />

an. Das erleichtert die Einlernphase für neue Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> erhöht die Flexibilität, da Mitarbeiter schnell auf<br />

verschiedene Produktionslinien umgeschult werden<br />

können. Zusätzlich führen wir Kaizen-Workshops in allen<br />

Bereichen durch, welche der Lean-Philosophie folgen <strong>und</strong><br />

als übergeordnetes Ziel die Verkürzung der Durchlaufzeit<br />

<strong>und</strong> Reduzierung von Verschwendung haben. Zusätzlich<br />

haben wir durch Andons die Transparenz in der Fertigung<br />

extrem gesteigert <strong>und</strong> können so unsere Schwachstellen<br />

identifizieren <strong>und</strong> analysieren.<br />

In Ihrer Fertigung kommen ebenfalls Cobots zum<br />

Einsatz. Wie klappt denn die Zusammenarbeit zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> Roboter?<br />

Diese direkte Zusammenarbeit findet bei uns noch nicht<br />

statt, da verschiedene Fragen, darunter arbeits- <strong>und</strong><br />

sicherheitsrechtliche Themen, bislang nicht ausreichend<br />

geklärt sind. Wir setzen Cobots separiert ein, um beispielsweise<br />

Mitarbeitende von eintönigen <strong>und</strong> ergonomisch<br />

kritischen Arbeiten zu entlasten. Bevor wir die Cobots in<br />

der Produktion eingeführt haben, konnten die Mitarbeitenden<br />

an Informationstagen die Anwendungen sehen <strong>und</strong><br />

Fragen stellen. Wir haben ihnen versichert, dass aufgr<strong>und</strong><br />

der Cobots keiner seine Arbeit verlieren wird. ››<br />

«Mit Andons in der<br />

Fertigung können<br />

wir unsere<br />

Schwachstellen<br />

identifizieren<br />

<strong>und</strong> analysieren.»<br />

Gespräch mit:<br />

Holger H. Stephan,<br />

Director Operations<br />

bei Endress+Hauser<br />

#<strong>004</strong> 23


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Weil Sie die Mitarbeitenden aus dem Prozess nehmen<br />

<strong>und</strong> diese nun darum herum ansiedeln, richtig?<br />

Genau. Aber es bestehen immer noch Ängste, dass Leute<br />

entlassen werden. Dabei verändert sich einfach die Arbeit.<br />

Die Mitarbeitenden müssen aber die Bereitschaft dazu<br />

mitbringen <strong>und</strong> lebenslang lernen. Wir bei Endress+Hauser<br />

unterstützen unsere Mitarbeitenden durch ein grosses<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebot <strong>und</strong> begleiten sie durch<br />

diesen Transformationsprozess.<br />

Endress+Hauser meldet jedes Jahr h<strong>und</strong>erte Patente an,<br />

die in bestehende oder neue Produkte einfliessen.<br />

Ab welchem Zeitpunkt der Produktentwicklung kommen<br />

Sie ins Spiel?<br />

Nachdem wir «Design for Manufacture and Assembly»<br />

als Methode eingeführt haben, bereits sehr früh. Wir<br />

beschäftigen uns auch hier weiterhin mit einem schlanken<br />

Produkteinführungsprozess. Und das macht absolut Sinn,<br />

da wir hinterher weniger Probleme im Produkteinführungsprozess<br />

haben. Das haben wir bei der Einführung<br />

unserer neuen radiometrischen Füllstandmessgeräte<br />

gesehen. Bei der Prototypen-Fertigung wurden wir nur<br />

noch mit kleinsten Themen konfrontiert.<br />

Welche Aufgabe kommt Ihnen hierbei zu <strong>und</strong> auf was<br />

haben Sie dabei besonders zu achten?<br />

Holger H. Stephan<br />

Seit September 2018 ist Holger H. Stephan Hauptbereichsleiter<br />

Operations <strong>und</strong> Mitglied der Geschäftsführung bei<br />

Endress+Hauser am Standort Maulburg. Vor seinem Wechsel<br />

zum Hersteller für Messgeräte verantwortete der studierte<br />

Ingenieur <strong>und</strong> Wirtschaftsingenieur bei Franke in der Schweiz<br />

die weltweite Produktion der Division Kitchen System. Davor<br />

war der Rheinländer für namhafte Industriefi rmen, darunter<br />

die Deutz AG, in leitender Funktion in der Produktion tätig. Sein<br />

Faible für «Lean» entwickelte er bei Porsche. Seine Freizeit<br />

verbringt der Vater zweier Töchter gern mit seiner Familie <strong>und</strong><br />

im Sattel seiner Harley Davidson.<br />

Ein Thema ist das Design to Manufacturing, bei dem<br />

ich mit meinem Team kläre, ob ein Produkt überhaupt<br />

auto matisierbar herstellbar ist. Dabei geht es manchmal<br />

um ganz banale Dinge. Hier bei Endress+Hauser prüfen<br />

wir zum Beispiel, ob es in den Bereichen, in denen die<br />

Kabel durchgezogen werden, scharfe Kanten gibt oder<br />

wie leicht oder schwer sich ein Dichtungsring anbringen<br />

Cobots übernehmen im Werk Maulburg eintönige Arbeiten <strong>und</strong><br />

tragen damit zur Qualitätssicherung bei. Bilder: Endress+Hauser<br />

24 #<strong>004</strong>


lässt. Bleiben solche Dinge unentdeckt, wird es später<br />

gleich sehr teuer.<br />

Wegen der Zehnerregel der Fehlerkosten?<br />

Die ist nur das eine! Ein weiteres Thema sind die Zertifizierungskosten.<br />

Wenn wir an einem Produkt bestimmte<br />

Korrekturen vornehmen, müssen wir diese Zertifikate<br />

zum Teil für jedes Land neu beantragen. Das macht es<br />

aufwendig <strong>und</strong> sehr teuer.<br />

Vor welchen «Ideen» Ihrer Entwickler fürchten Sie sich<br />

am meisten?<br />

(lacht) Vor einer noch höheren Varianz – <strong>und</strong> vor Ideen, die<br />

durch unsere Kollegen in der Produktion nicht zu handhaben<br />

sind. Bei einem Produkt-Neuanlauf hatten wir kürzlich<br />

zum Beispiel ein Problem mit einer verdrehten Dichtung.<br />

FAULHABER BX4<br />

Wir haben<br />

Präzision<br />

im Griff<br />

© Schunk<br />

Und wie haben Sie dieses Problem behoben?<br />

Mit einer kleinen Anpassung des Designs war das Problem<br />

gelöst. Solche Dinge lassen sich vermeiden, wenn Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion eng zusammenarbeiten. Wir versuchen<br />

das von Anfang zu verzahnen. Wenn man es nämlich<br />

beim ersten Mal gleich richtig hinbekommt, braucht<br />

es keine Ressourcen für Anpassungen <strong>und</strong> Änderungen.<br />

Wie überprüfen Sie eigentlich, ob Ihre Fertigung noch<br />

zeitgemäss ist?<br />

Da gibt es viele Ansätze. Einer ist beispielsweise, sich<br />

<strong>und</strong> seine Abläufe regelmässig zu hinterfragen. Dies<br />

geschieht bei uns in Form von Vision-Workshops. Ein<br />

anderer Ansatz sind Lean-Reisen, bei denen wir andere<br />

Firmen besuchen <strong>und</strong> schauen, wie diese fertigen.<br />

Kürzlich haben unsere Bereichsleiter <strong>und</strong> die Geschäftsleitung<br />

zum Beispiel die Firma Sick in Waldkirch<br />

besichtigt <strong>und</strong> konnten dort Ansätze sehen, die auch<br />

für uns sehr interessant sein könnten.<br />

Zum Schluss, welchen Rat haben Sie für andere Produktionsverantwortliche?<br />

Wir brauchen mehr Mut <strong>und</strong> Konsequenz in der Umsetzung<br />

von Ideen, wenn es um die Einführung von Lean-Prinzipien<br />

<strong>und</strong> Industrie 4.0 geht! Manches muss man einfach mal<br />

ausprobieren.<br />

Endress+Hauser | www.endress.com<br />

1<br />

make to order<br />

Cobot gesucht?<br />

In unserer Produktübersicht<br />

«Kollaborative<br />

Roboter» finden Sie<br />

ganz einfach den für Sie<br />

passenden Cobot.<br />

www.technik-<strong>und</strong>wissen.ch<br />

FAULHABER Antriebssysteme<br />

für elektrische Greifer<br />

Beim Greifen <strong>und</strong> Bewegen kleiner bis<br />

mittlerer Werkstücke sind flexible Kraft<br />

<strong>und</strong> hohe Geschwindigkeit ge fragt – ob<br />

im vollautomatischen oder kollaborierenden<br />

Betrieb. Elek trische Greifersysteme<br />

zeichnen sich dabei durch feinfühlige,<br />

flexible Greif kraft kontrolle<br />

<strong>und</strong> ein präzises, synchronisiertes<br />

Agieren auf kleinstem Raum bei maximaler<br />

Dynamik aus.<br />

Bei der Antriebslösung setzt der führende<br />

Hersteller auf die Techno logien<br />

<strong>und</strong> das Know-how von FAULHABER.<br />

www.faulhaber.com/gripper/de<br />

WE CREATE MOTION


Ganz schön eng hier!<br />

Doch genau der knappe Raum<br />

ist in vielen Schweizer Fertigungsstätten<br />

Realität. Diese<br />

Platzverhältnisse gilt es bei der<br />

Entwicklung automatisierter<br />

Lösungen zu berücksichtigen.<br />

26 #<strong>004</strong>


Zu Besuch bei Roger A. Bachmann von der Bachmann Engineering AG<br />

AUTOMATION<br />

SCHAFFT<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

Es gibt drei Gründe, weshalb Schweizer Unternehmen ihre Fertigung<br />

automatisieren. Welche das sind, weiss Roger A. Bachmann. Seit mittlerweile<br />

20 Jahren hält er mit seiner Expertise hiesige KMU wettbewerbsfähig.<br />

Von Markus Back (Text) <strong>und</strong><br />

Susanne Seiler (Fotos)<br />

Es gibt viele Gründe, warum ein<br />

Unternehmen die Automation<br />

vorantreiben sollte – insbesondere<br />

im Hochlohnland<br />

Schweiz. Allerdings gibt es eine überraschende<br />

Lücke in der Automatisierung,<br />

die viele Firmen zum Verzweifeln<br />

bringt <strong>und</strong> sie dazu veranlasst,<br />

ihre Produktion ins Ausland zu verlagern:<br />

die Verpackung. «Das ist ein<br />

arbeitsintensiver Prozess, der sich<br />

zudem nur schwer automatisieren<br />

lässt», sagt Roger A. Bachmann. Als<br />

Geschäftsführer der Bachmann Engineering<br />

AG hat er immer wieder Inhaber<br />

kleiner <strong>und</strong> mittelständischer Unternehmen<br />

in seinem Büro sitzen, die<br />

ihn deswegen um Hilfe ersuchen.<br />

«Ihnen ist Standorttreue wichtig. Daher<br />

investieren sie ihre Marge lieber<br />

in die Automation des Verpackungsprozesses<br />

anstatt in die Verlagerung<br />

ihrer Produktion», weiss er aus vielen<br />

Gesprächen.<br />

Wieso ist aber gerade der letzte<br />

Schritt in der Automatisierungsmeile<br />

so aufwendig? Der Gr<strong>und</strong> hierfür liegt<br />

in der menschlichen Motorik. Eine<br />

Hand beispielsweise greift problemlos<br />

einen Kugelschreiber, richtet diesen<br />

aus <strong>und</strong> legt ihn in der Verpackung ab.<br />

Soll eine Maschine die gleiche Tätigkeit<br />

übernehmen, wird es komplex.<br />

«Das mit dem Greifen <strong>und</strong> Ausrichten<br />

bekommt man relativ schnell <strong>und</strong> einfach<br />

hin», erzählt Roger A. Bachmann.<br />

«Das Ablegen des Produkts in der Verpackung<br />

ist das Problem, weil dem<br />

Greifer die Beweglichkeit <strong>und</strong> Sensitivität<br />

der menschlichen Hand fehlen.»<br />

Deshalb gibt es auch keine universelle<br />

Lösung, die adaptiert werden könnte.<br />

Für jedes Produkt <strong>und</strong> seine Verpackung<br />

muss der Aargauer Automationsspezialist<br />

einen speziell darauf abgestimmten<br />

Prozess entwickeln. Und<br />

manchmal steht an dessen Ende eine<br />

neue Verpackung, weil sich dieser<br />

Vorgang sonst überhaupt nicht automatisieren<br />

lässt.<br />

«Unsere KMU investieren<br />

ihre Marge lieber in die Automation<br />

als in die Ver lagerung<br />

ihrer Produktion.»<br />

Roger A. Bachmann<br />

FTS gegen Fachkräftemangel<br />

Die Standorttreue ist ein Gr<strong>und</strong>, weshalb<br />

hiesige KMU ihre Marge in die<br />

Automation ihrer Produktion investieren.<br />

Ein anderer ist der Fachkräftemangel,<br />

der inzwischen alle Branchen<br />

erfasst hat. «Das Durchschnittsalter<br />

des Schweizer Lkw-Chauffeurs liegt<br />

bei 56 Jahren», weiss Roger A. Bachmann<br />

<strong>und</strong> ergänzt: «Jobs, in denen<br />

man viel unterwegs ist, nachts oder an<br />

den Wochenenden arbeiten muss,<br />

möchte kaum noch einer machen.»<br />

Und so kommt es nicht selten vor, dass<br />

der Elektro- <strong>und</strong> SW-Ingenieur neben<br />

dem eigentlichen Fertigungsprozess<br />

zugleich auch noch die Beschickung<br />

der Maschinen automatisiert, weil sich<br />

hierfür keine Mitarbeitenden finden.<br />

#<strong>004</strong> 27


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Seine erste Wahl für diese Tätigkeit:<br />

Fahrerlose Transsportsysteme (FTS).<br />

Warum sich vor allem FTS hervorragend<br />

dazu eignen, um die Produktion<br />

schnell <strong>und</strong> tiefgreifend zu automatisieren,<br />

hat verschiedene Gründe.<br />

So lassen sich diese heute, je nach<br />

Produkt, ohne grossen Programmieraufwand<br />

in Betrieb nehmen <strong>und</strong><br />

ohne Baumassnahmen in bestehende<br />

Infra strukturen integrieren. So navigieren<br />

beispielsweise die Systeme<br />

von Agilox, welche die Bachmann Engineering<br />

AG in der Schweiz vertreibt,<br />

ohne fix installierte Infrastruktur wie<br />

Leitlinien oder Magnetpunkte durch<br />

Fertigungshallen <strong>und</strong> Gebäude. Die<br />

Steuerung erfolgt ohne Leitrechner<br />

mittels Schwarmintelligenz, wobei<br />

die Aufträge über ein eigenes WLAN<br />

an die einzelnen Fahrzeuge übermittelt<br />

werden.<br />

Damit die FTS aber tatsächlich einen<br />

Mitarbeitenden für das Be- <strong>und</strong> Entladen<br />

von Maschinen ersetzen können,<br />

bedarf es noch etwas oben auf! In diesem<br />

Fall einen kollaborativen Roboter.<br />

Roger A. Bachmann vertraut hierbei<br />

auf die Cobots des dänischen Herstellers<br />

Universal Robots. Diese agieren<br />

äusserst zuverlässig <strong>und</strong> werden von<br />

ihm Dutzendfach nicht nur auf FTS<br />

verbaut.<br />

Wirtschaftlichere Losgrössen<br />

Wer weitere Gründe für die Automatisierung<br />

sucht, der wird bei der Losgrösse<br />

fündig. Dieser dritte Aspekt ist<br />

derjenige, der die allermeisten Fertigungsunternehmen<br />

in der Schweiz betrifft<br />

<strong>und</strong> der sich nur durch Automation<br />

in den Griff bekommen lässt. Wieso<br />

das so ist, erklärt Roger A. Bachmann:<br />

«Die Existenzgr<strong>und</strong>lage dieser Firmen<br />

sind Kleinserien. Gehen diese aber<br />

über eine bestimmte Grösse hinaus,<br />

müssen unsere Unternehmen beim<br />

Preis Zugeständnisse machen, weil der<br />

Auftrag sonst ins günstigere Ausland<br />

abwandert.» Eine automatisierte Produktion<br />

vermeidet diesen permanenten<br />

Druck <strong>und</strong> wandelt eine Schwäche,<br />

die hohen Lohnkosten für Facharbeiter,<br />

in einen Vorteil um. In diesem Szenario<br />

nutzen die Facharbeiter ihre Erfahrung,<br />

die durch die Fertigung von<br />

Kleinserien riesig ist, zur Programmierung<br />

der Aufträge <strong>und</strong> können so die<br />

gewonnene Zeit zum Abarbeiten von<br />

Einzel- <strong>und</strong> Spezialanfertigungen einsetzen.<br />

Da der automatisierte Prozess<br />

ausserdem eine gleichbleibend hohe<br />

Qualität garantiert, spart der Unternehmer<br />

weitere Kosten für die Nachkontrolle.<br />

Dass diese Messergebnisse<br />

automatisch erfasst <strong>und</strong> abgespeichert<br />

werden, versteht sich von selbst.<br />

Lesen Sie auf<br />

unserem Online-Portal,<br />

wie Roger A. Bachmann<br />

über die Zukunft der<br />

Automatisierung denkt.<br />

www.technik-<strong>und</strong>wissen.ch<br />

Die automatisierte<br />

Verpackung von<br />

Gegenständen<br />

wie Kugelschreiber<br />

ist äusserst<br />

anspruchsvoll <strong>und</strong><br />

bedarf cleverer<br />

Lösungsansätze.<br />

28 #<strong>004</strong>


RUBRIKTITEL<br />

Bachmann<br />

Engineering AG<br />

Hans Bachmann gründet 1977 in<br />

Lenzburg die Bachmann Engineering<br />

AG, die neben dem Maschinenbau<br />

zunächst in der Abfallverwertung,<br />

-verbrennung <strong>und</strong> -logistik tätig ist.<br />

Noch im selben Jahr verlegt er den<br />

Firmensitz nach Zofi ngen <strong>und</strong> betätigt<br />

sich zunehmend im Bereich des<br />

ME-Engineerings von Sondermaschinen.<br />

1999 übernimmt Roger A.<br />

Bachmann mit zwei Geschäftspartnern<br />

das Unternehmen seines<br />

Onkels. Dank seiner Leidenschaft<br />

für Robotik, seiner Ausbildung als<br />

Ingenieur <strong>und</strong> seinem Engagement<br />

gelingt es ihm, das Unternehmen<br />

sukzessive auszubauen. 2017,<br />

im Jahr des 40-jährigen Bestehens,<br />

beschäftigt Bachmann Engineering<br />

r<strong>und</strong> 25 Mitarbeitende. Der Hauptmarkt<br />

der Firma ist nach wie vor<br />

die Schweiz. Daneben exportiert<br />

Bachmann Engineering AG ihre<br />

selbst entwickelten Robotermodule<br />

über zwei Vertretungen nach<br />

Deutschland. Die am weitesten<br />

gelieferten Anlagen verrichten ihre<br />

Arbeit in Singapur <strong>und</strong> Vietnam.<br />

Übrigens lässt Bachmann Engineering<br />

bei jedem Automationsprojekt<br />

die Erfahrung der Facharbeiter mit<br />

einfliessen. «Wer beispielsweise die<br />

vergangenen drei Jahre Hastelloy<br />

geschweisst hat, weiss ganz genau, worauf<br />

es ankommt», sagt Roger A. Bachmann.<br />

Kombiniert mit seiner Expertise<br />

entstehen Lösungen, die einen deutlich<br />

grösseren Spielraum bei den Losgrössen<br />

gestatten. Diese Expertise umfasst,<br />

um beim Beispiel des Schweissens zu<br />

bleiben, unter anderem die Wahl der<br />

Hardware, der Aufbau der Infrastruktur<br />

inklusive der zu verwendenden<br />

Schweiss-Gase sowie das richtige<br />

Kühlkonzept für die Aufspannung.<br />

Kurzweilige Arbeitsplätze<br />

Wer also gedacht hat, bei der Automatisierung<br />

von Prozessen ginge es vornehmlich<br />

darum, Arbeitsplätze einzusparen,<br />

der liegt falsch. Eigentlich tritt<br />

oftmals das Gegenteil ein, wie Roger A.<br />

Bachmann weiss: «In den allermeisten<br />

Unternehmen, in denen wir automatisiert<br />

haben, gab es einen deutlichen<br />

Zuwachs an Arbeitsplätzen. Ein Produktionsbetrieb,<br />

der plötzlich in die<br />

Nachtschicht hineinarbeiten kann, benötigt<br />

massiv mehr Material. Dieses<br />

generiert Mehraufwand in der AVOR, in<br />

der Logistik <strong>und</strong> so weiter.»<br />

Die teil- oder vollautomatisierten<br />

Prozesse entbinden die Mitarbeitenden<br />

darüber hinaus oftmals von monotonen<br />

Tätigkeiten. Besonders gut in<br />

Erinnerung ist Roger A. Bachmann das<br />

Beispiel eines Produktionshelfers, der<br />

über Jahre hinweg Tag für Tag an ein<br />

Produkt verschiedene Bauteile anklebte.<br />

Da die Qualität <strong>und</strong> die Taktzeiten<br />

nicht stimmten, sollte dieser Job<br />

ins Ausland verlagert werden. Ein teil-<br />

automatisierter Prozess mit kollaborierender<br />

Robotik bewahrte diesen<br />

Mitarbeitenden jedoch vor der Arbeitslosigkeit.<br />

Heute muss er die Produkte<br />

nur noch auf die Maschine auflegen,<br />

diese starten <strong>und</strong> abschliessend visuell<br />

kontrollieren. Die Zeit dazwischen<br />

nutzt er fürs Verpacken, die Logistik<br />

<strong>und</strong> zum Programmieren des Roboters.<br />

Aus Sicht von Roger A. Bachmann<br />

hat der Mitarbeitende durch den<br />

automatisierten Prozess eine absolute<br />

Qualitätssteigerung an seinem<br />

Arbeitsplatz erfahren <strong>und</strong> erst noch<br />

einen kurzweiligeren <strong>und</strong> interessanteren<br />

Job erhalten: «Und der Clou an<br />

der ganzen Geschichte ist, dass diese<br />

Zelle nun einen 30 Prozent höheren<br />

Ausstoss erzielt.»<br />

Bachmann Engineering AG<br />

www.bachmann-ag.com<br />

#<strong>004</strong> 29


Igus initiiert Online-Plattform für Low-Cost-Automation<br />

SPANNEND NICHT NUR<br />

FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Kosten- <strong>und</strong> Margendruck? Die Online-Plattform rbtx.com für Low-Cost-Automation<br />

weist möglicherweise einen Ausweg aus dem Dilemma. Mit wenigen Klicks stellt sie dem<br />

Anwender eine individuelle Roboterlösung für wenige tausend Euro zusammen.<br />

Links: Stefan Niermann zeigt<br />

eines der Modelle für Low-Cost-<br />

Automation. Bild: Igus<br />

Rechts: In seiner eigenen Fertigung<br />

in Köln-Porz setzt Igus beim<br />

Zusammensetzen von Energieketten<br />

auf Low-Cost-Automation.<br />

Bild: Ruben Sprich<br />

Von Markus Back<br />

Unweigerlich poppen beim Begriff<br />

«Robotik» Bilder grosser<br />

Fertigungsstrassen in der<br />

Automobil- <strong>und</strong> Elektronikindustrie<br />

auf. Aber auch die grossen<br />

Anbieter in anderen Branchen erhöhen<br />

kontinuierlich ihren Automationsgrad<br />

<strong>und</strong> verstärken damit den Wettbewerbsdruck<br />

auf den Mittelstand. Doch<br />

dieser scheut wegen der Komplexität<br />

<strong>und</strong> der Investitionskosten oftmals die<br />

Auseinandersetzung mit diesem Thema.<br />

Diese Scheu möchte nun Igus mit<br />

seiner Online-Plattform rbtx.com nehmen.<br />

Diese bündelt das Know-how <strong>und</strong><br />

Portfolio von Igus <strong>und</strong> derzeit sechs<br />

weiterer Hersteller <strong>und</strong> bietet dadurch<br />

Betrieben, Start-Ups, Forschungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> Maschinenbauern individuelle<br />

Roboterlösungen bei niedrigen<br />

Einstiegskosten.<br />

«Das Konzept der Online-Plattform<br />

ist einfach», hebt Christian Batz, Leiter<br />

Digital bei Igus, hervor. Der Anwender<br />

stellt mit wenigen Klicks seine Lösung<br />

zusammen, wobei die Basis aktuell die<br />

«Rohboter» von Igus bilden. Diese Ge-<br />

30 #<strong>004</strong>


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

Keine Kompromisse<br />

bei der Sicherheit<br />

Schlüsseltransfer – Zuhaltung<br />

– Sicherheitsschalter.<br />

lenkarm-, Delta- <strong>und</strong> kartesischen Roboter erweitert<br />

er im nächsten Schritt mit Einzelkomponenten<br />

anderer Hersteller. Zu diesen zählen unter anderem<br />

Greifer, Kameras, Leistungselektronik, Motoren,<br />

Sensoren <strong>und</strong> Steuerungen, die kompatibel sind<br />

<strong>und</strong> damit den Gr<strong>und</strong>stein für Low-Cost-Automation<br />

bilden.<br />

Monotone Arbeiten leicht automatisiert<br />

Wie gut Low-Cost-Automation in der Praxis funktioniert,<br />

demonstriert Igus in seiner Produktion in<br />

Köln-Porz. Ein Gelenkarm-Roboter nimmt einzelne<br />

Kettenglieder vom Förderband <strong>und</strong> legt diese in<br />

eine Maschine ein, die sie zu einer Energiekette zusammenfügt.<br />

«Für diese einfache <strong>und</strong> monotone<br />

Tätigkeit braucht es keine Präzision im Mikrometerbereich»,<br />

erklärt Stefan Niermann, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Low Cost Automation.<br />

Dass man in Punkto Präzision mit den etablierten<br />

Roboter-Herstellern nur schwer mithalten kann, ist<br />

für ihn übrigens kein Nachteil. «Es gibt sehr viele<br />

Anwendungen, in denen es diese Hochpräzision<br />

überhaupt nicht braucht», stellt Stefan Niermann<br />

heraus <strong>und</strong> ergänzt: «Dadurch ergibt sich ein grosses<br />

<strong>und</strong> spannendes Marktsegment, das wir bedienen<br />

möchten.»<br />

Vielseitige Einsatzmöglichkeiten<br />

Mit der Online-Plattform adressiert Igus nicht nur<br />

den klassischen Mittelstand in der Industrie. Zu<br />

dem spannenden Marktsegment, von dem Stefan<br />

Niermann spricht, zählen vor allem Anwender, die<br />

man zuvor überhaupt nicht auf dem Bildschirm hatte.<br />

So behauptet sich Deutschlands grösster Wurmzüchter,<br />

die Firma Superwurm in Düren, mit dem<br />

konsequenten Einsatz von Low-Cost-Automation<br />

gegen den Wettbewerb aus Osteuropa. In ihrem<br />

Zuchtbetrieb am Nordrand der Eifel zwischen Aachen<br />

<strong>und</strong> Köln hat sie mit dem neuen Angebot ihren<br />

Fütterungs- <strong>und</strong> Bewässerungsprozess vollkommen<br />

automatisiert. «Kleine Unternehmen müssen bezahlbare<br />

<strong>und</strong> einfache Automatisierungslösungen<br />

wie die von Igus für Produktion <strong>und</strong> Lager nutzen,<br />

um mit den Grossen mithalten zu können», begründet<br />

deren Inhaber Martin Langhoff die Entscheidung,<br />

Low-Cost-Automation einzusetzen.<br />

Igus GmbH | www.igus.ch<br />

Schalter mit elektromechanischer<br />

Zuhaltung<br />

SAFEMASTER STS<br />

Für Sicherheitsanwendungen<br />

bis Kat. 4 / PL e<br />

Verdrahtungslose, mechanische<br />

Absicherung möglich<br />

Modular erweiterbar für<br />

maximale Flexibilität<br />

Robuste Ausführung für raue<br />

Umgebungen<br />

awag.ch<br />

Mechanische Zuhaltung<br />

aus Edelstahl<br />

AWAG Elektrotechnik AG<br />

8604 Volketswil | Tel. +41 44 908 19 59 | info@awag.ch


Mapp Trak reduziert Programmieraufwand für Shuttlebewegungen<br />

KOMPLEXES LEICHT<br />

HANDHABBAR<br />

Intelligente Transportsysteme mit individuell steuerbaren Shuttles<br />

ebnen den Weg für die Massenproduktion in Losgrösse eins. Das funktioniert<br />

jedoch nur, wenn eine intelligente Systemsoftware den<br />

Programmieraufwand für die Shuttlebewegungen drastisch reduziert.<br />

Von Carmen Klingler-Deiseroth<br />

Die individuelle Fertigung von<br />

Massenprodukten lohnt sich<br />

nur, wenn die benötigten<br />

Tracks flexibel <strong>und</strong> mit geringem<br />

Kostenaufwand schnell für<br />

Produktvarianten oder völlig neue<br />

Produkte adaptierbar sind. Diese Anforderungen<br />

erfüllt das intelligente<br />

<strong>und</strong> modulare Transportsystem Acopos<br />

Trak. Vier Basiselemente inklusive<br />

Weichen ermöglichen nahezu beliebige<br />

Layouts, die sich auch nach der<br />

Erstinstallation leicht ergänzen oder<br />

anpassen lassen.<br />

Auf dem Track fahren elektromagnetisch<br />

angetriebene Shuttles, die sich<br />

selbst über Weichen hinweg individuell<br />

steuern lassen. Durch die hochskalierbare<br />

Systemarchitektur lassen<br />

sich Layouts mit Tracklängen von<br />

mehr als 100 Metern <strong>und</strong> mehreren<br />

h<strong>und</strong>ert Shuttles aufbauen. Und dennoch<br />

gilt: Trotz Komplexität des Tracksystems<br />

ist es leicht handhabbar. Dafür<br />

benötigen Maschinenbauer oder<br />

Betreiber der Maschine nur die mitgelieferte<br />

Systemsoftware Mapp Trak.<br />

Diese verhindert beispielsweise Kollisionen,<br />

trennt <strong>und</strong> führt Produktströme<br />

bei voller Geschwindigkeit oder<br />

berechnet optimale Routen.<br />

Prozessorientierte Programmierung<br />

Eine weitere Erleichterung im Engineering<br />

ist die prozessorientierte Programmierung.<br />

Hierbei beschreibt der Applikationssoftware-Ingenieur<br />

in Mapp<br />

Trak Regeln, wie sich die Shuttles am<br />

Track verhalten sollen. Die Regeln<br />

werden aktiv, wenn Shuttles virtuelle<br />

Triggerpunkte am Track passieren. Mit<br />

dieser Methodik lassen sich Bewegungsabläufe<br />

am Track effizient implementieren,<br />

so dass keine Achsen <strong>und</strong><br />

Bewegungsprofile für jedes einzelne<br />

Shuttle programmiert werden müssen.<br />

Die prozessorientierte Programmierung<br />

ermöglicht zudem, dass Shuttles<br />

vom Track genommen oder hinzugefügt<br />

werden können. Dabei ist es nicht<br />

erforderlich, die Applikationssoftware<br />

zu verändern.<br />

Simulation für effizienten Betrieb<br />

Die in Mapp Trak integrierte Simulation<br />

macht den reibungslosen Ablauf<br />

schliesslich sichtbar. Der Entwickler<br />

kann damit zum Beispiel austesten,<br />

Architektur von Mapp Trak<br />

Die Softwarearchitektur von Mapp Trak ist in vier Ebenen<br />

unterteilt. Die unterste, die Segment-Control-Ebene, steuert<br />

die Bewegung der Shuttles, die sich auf dem jeweiligen<br />

Segment befi nden. In der darüber angeordneten Shuttle-Control-Ebene<br />

werden zum Beispiel Positionssollwerte für die<br />

Shuttles berechnet. Will der Applikationsingenieur die Shuttles<br />

zum Beispiel über PLC-Funktionsbausteine an eine externe<br />

Achse oder an ein anderes Shuttle koppeln, geschieht das auf<br />

dieser Ebene. Zudem wird dort abgebildet, wenn ein Shuttle<br />

aus dem System entfernt <strong>und</strong> wieder ins System übernommen<br />

wird, wie es der Fall ist, wenn Acopos Trak in Kombination<br />

mit Förderbändern betrieben wird oder wenn Shuttles durch<br />

Menschen oder Roboter vom Track abgenommen oder wieder<br />

aufgesetzt werden. Auf der dritten Logistik-Control-Ebene<br />

sorgen Software-Elemente für ein automatisiertes Routing von<br />

Verarbeitungsstation zu Verarbeitungsstation. Die vierte Ebene<br />

ist der Process-Control gewidmet. Diese Ebene stellt auch<br />

das Programmier-Interface zur Prozessfl ussbeschreibung für<br />

den Applikationssoftware-Ingenieur dar.<br />

32 #<strong>004</strong>


MODERNE AUTOMATIONSKONZEPTE<br />

mit wie vielen Shuttles <strong>und</strong> bei welcher<br />

Geschwindigkeit die Applikation<br />

die höchste Produktivität aufweist. Die<br />

Software, die auf dem Computer im<br />

Büro läuft, ist identisch mit der Systemsoftware,<br />

die später auf der Steuerung<br />

verwendet wird. Ein Wechsel<br />

zwischen Simulation <strong>und</strong> realem Betrieb<br />

ist jederzeit möglich.<br />

Weiterhin lässt sich mit dem B&R<br />

Scene Viewer visualisieren, wie Shuttles<br />

mit zusätzlichen mechanischen<br />

Elementen wie etwa Verschraubern,<br />

Etikettierern oder Robotern interagieren.<br />

Hierfür ist lediglich ein Step-File<br />

des jeweiligen Maschinenelements zu<br />

importieren <strong>und</strong> dessen Bewegung im<br />

Raum <strong>und</strong> im Lauf der Zeit zu modellieren.<br />

Damit kann der Entwickler<br />

nicht nur den Track, sondern das Zusammenspiel<br />

mit Zusatzelementen<br />

simulieren.<br />

Höchster Grad der Flexibilisierung<br />

Dass Acopos Trak einfach handhabbar<br />

ist, wurde bereits von K<strong>und</strong>en bestätigt:<br />

Nur r<strong>und</strong> 15 Minuten hat beispielsweise<br />

bei einem Anwender der softwaretechnische<br />

Aufwand betragen,<br />

nachdem er eine bestehende Maschine<br />

mit Acopos Trak um zusätzliche<br />

Linearmotor-Segmente erweitert hatte.<br />

Dies ermöglicht die Systemsoftware<br />

Mapp Trak, mit der sich Produktdaten<br />

eindeutig mit einem Shuttle<br />

verknüpfen lassen, auf dem sich das<br />

jeweilige Produkt gerade befindet. So<br />

kann ein produktspezifischer Datensatz<br />

in einer Pharmaproduktion zum<br />

Beispiel die exakte Wirkstoffzusammensetzung<br />

<strong>und</strong> eine eindeutige Produkt-ID<br />

enthalten. Zudem kann gespeichert<br />

werden, an welchem Tag<br />

<strong>und</strong> zu welcher Uhrzeit das Produkt an<br />

welcher Verarbeitungsstation war. So<br />

kann der Applikationsingenieur auch<br />

ein FDA-konformes Tracking leicht<br />

realisieren.<br />

B&R Industrie-Automation AG<br />

www.br-automation.com<br />

Der Applikationsingenieur<br />

definiert<br />

Regeln, wie sich die<br />

Shuttles an bestimmten<br />

Triggerpunkten<br />

verhalten sollen.<br />

Mapp Trak errechnet<br />

dann die optimalen<br />

Bewegungen der<br />

einzelnen Shuttles.<br />

Bild: B&R<br />

Die Simulation verhält<br />

sich exakt so wie ein<br />

reales Acopos-Trak-<br />

System. So lässt sich<br />

die Entwicklung neuer<br />

Anlagen <strong>und</strong> Systeme<br />

wesentlich beschleunigen.<br />

Bild: B&R<br />

#<strong>004</strong> 33


38. Motek vom 7. bis 10. Oktober 2019 in der Messe Stuttgart<br />

JETZT WIRD<br />

Bilder: Schall Messen<br />

34 #<strong>004</strong><br />

38. Motek<br />

Dauer: 7. bis 10. Oktober 2019<br />

Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr<br />

Eintrittspreise: Tageskarte 30.– €<br />

2-Tageskarte 50.– €<br />

Messeort:<br />

Landesmesse Stuttgart<br />

Messepiazza 1<br />

D-70629 Stuttgart<br />

Anreiseinforationen: www.fl ughafen-stuttgart.de<br />

www.motek-messe.de/tickets-anreise<br />

Hotels / Unterkünfte: www.stuttgart-tourist.de<br />

Veranstalter: P.E. Schall GmbH & Co. KG<br />

www.motek-messe.de


ES DIGITAL<br />

Die Internationale Fachmesse für Produktions-<br />

<strong>und</strong> Montageautomatisierung<br />

fokussiert sich neu. Ab der 38. Auflage<br />

stehen «Smart Solutions for Production<br />

and Assembly» im Brennpunkt der Motek<br />

<strong>und</strong> sollen unterstreichen, dass Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> Integration längst nutzbare<br />

Realität sind. Erlebbar wird das im<br />

Themenpark «Arena of Integration» im<br />

Zentrum der Halle 6, wo verschiedene<br />

Anwendungen dem Fachbesucher<br />

konkrete Antworten auf aktuelle Fragen<br />

zu intelligenten Produktions- <strong>und</strong> Prozessketten<br />

in Verbindung mit digitalen<br />

Applikationen liefern werden. (bac)<br />

#<strong>004</strong> 35


Wissenswertes<br />

KI schützt vor altersbedingten Krankheiten<br />

Im Laufe des Lebens verändert sich der Erbgutstrang eines<br />

jeden Menschen durch chemische Reaktionen <strong>und</strong> Ablagerungen<br />

von Molekülen, was zu Krankheiten führen<br />

kann. Nun haben Fraunhofer-Wissenschaftler im Projekt<br />

«DrugTarget» eine Methode entwickelt, mit der sich der Zustand<br />

des Erbguts schnell überprüfen lässt <strong>und</strong> die bei der<br />

Entwicklung wirkungsvollerer Medikamente dienen soll.<br />

Durch Umwelteinflüsse <strong>und</strong> die Lebensweise verändert<br />

sich das Erbgut im Verlaufe der Jahre. Zu diesen Veränderungen<br />

gehören Methylierungen, bei denen sich kleine Molekülbausteine<br />

an bestimmten Stellen der DNA anlagern<br />

<strong>und</strong> so zu Genveränderungen <strong>und</strong> in deren Folge zu Krankheiten<br />

führen können. Damit ist die Methylierung ein Gradmesser<br />

für die Alterung des Körpers, was Wissenschaftler<br />

des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik<br />

FIT dazu veranlasst hat, eine Methode zur Bestimmung<br />

des biologischen Alters zu entwickeln. Bei dieser nimmt der<br />

Anwender mit einem Wattestäbchen einen Abstrich von<br />

seiner M<strong>und</strong>schleimhaut <strong>und</strong> schickt diese an ein Labor,<br />

welches eine genetische Analyse durchführt. Die hierbei gewonnenen<br />

Daten über die Gene <strong>und</strong> den Methylierungszustand<br />

der DNA werden anschliessend mit einer am Fraunhofer<br />

IME entwickelten KI-Software analysiert. Aus diesen<br />

Daten schliesst die Software dann auf das biologische Alter.<br />

Nun arbeiten die Fraunhofer-Wissenschaftler schwerpunktmässig<br />

an einem künftigen medizinischen Einsatz<br />

ihrer Methode. Da bekannt ist, dass Methylierungen bestimmte<br />

Gene blockieren, sollen nun Wirkstoffe gef<strong>und</strong>en<br />

werden, die gezielt Methylierungen von Genen auflösen <strong>und</strong><br />

so die Entstehung bestimmter Krankheiten verhindern.<br />

www.fit.fraunhofer.de<br />

Während der Medica im November stellen<br />

Forscher des Fraunhofer-Instituts ihre<br />

Ergebnisse zum Projekt «Drug Target» vor.<br />

Bild: Cerascreen<br />

36 #<strong>004</strong>


<strong>WISSEN</strong>SWERTES<br />

Weitere Bilder<br />

<strong>und</strong> wie die Technologie<br />

genau funktioniert,<br />

unter www-technik<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

Das ist Treibstoff aus<br />

Luft <strong>und</strong> Sonnenlicht!<br />

ETH-Forschende haben eine solare<br />

Anlage gebaut, mit der<br />

sich synthetische flüssige<br />

Treibstoffe herstellen lassen,<br />

die während der Verbrennung nur so<br />

viel CO 2 freisetzen, wie zuvor der Luft<br />

entnommen wurde. Die auf dem Dach<br />

der ETH Zürich installierte Demonstrationsanlage<br />

produziert r<strong>und</strong> einen<br />

Deziliter Treibstoff am Tag <strong>und</strong> soll den<br />

Forschern unter anderem dabei helfen,<br />

die Technologie auf industrielle Grösse<br />

zu skalieren. Eine Solaranlage von einem<br />

Quadratkilometer Fläche beispielsweise<br />

könnte täglich r<strong>und</strong> 20000<br />

Liter Kerosin produzieren, eine Anlage<br />

mit der Grösse der Schweiz sogar den<br />

Kerosin-Bedarf der gesamten Luftfahrt<br />

decken.<br />

www.ethz.ch<br />

Bild: ETH Zürich<br />

#<strong>004</strong> 37


<strong>WISSEN</strong>SWERTES<br />

Ein Team von Ingenieuren der ZHAW <strong>und</strong> der Eawag hat eine Smart-Sensor-Lösung<br />

für die Überwachung von Trinkwasserleitungen entwickelt. Das System versorgt sich<br />

selbst mit Energie <strong>und</strong> überträgt die Daten drahtlos. Bild: ZHAW<br />

Selbstversorgende Sensoren detektieren Wasserlecks<br />

Weltweit geht aufgr<strong>und</strong> von Problemen in der<br />

Wasserinfrastruktur jedes Jahr viel Wasser<br />

verloren. Ein effizientes Monitoring von Wasserverteilungsnetzen<br />

ist deshalb Gegenstand<br />

von Forschungsarbeiten. Die ZHAW School of Engineering<br />

hat nun mit dem Wasserforschungsinstitut Eawag die batterielose<br />

Lösung «Adawim» entwickelt, welche die Wasserressourcen<br />

in Echtzeit überwacht. Adawim steht für «Autonomous<br />

and Distributed Architecture for Water Infrastructure<br />

Monitoring» <strong>und</strong> basiert auf einer drahtlosen intelligenten<br />

Sensortechnologie, die sich selbst mit Energie versorgen<br />

kann. Das System selbst kommt nicht mit dem Wasser in<br />

Berührung, sondern gewinnt die Energie hauptsächlich aus<br />

Temperaturunterschieden in der Betriebsumgebung, zum<br />

Beispiel zwischen einer Wasser- oder Abwasserleitung <strong>und</strong><br />

dem Erdreich. In einer Variante werden auch hocheffiziente<br />

Solarzellen verwendet. Durch dieses Energy Harvesting lassen<br />

sich ober- <strong>und</strong> unterirdische Geräte <strong>und</strong> Sensoren für<br />

die Wasserinfrastruktur betreiben. «Energy Harvesting<br />

durch Temperaturunterschiede ist zwar weniger effizient<br />

als Solarenergie, aber dafür fast überall einsetzbar», erklärt<br />

Projektleiter Marcel Meili vom ZHAW-Institute of Embedded<br />

Systems.<br />

An den Demonstrationsanlagen der Eawag sowie an der<br />

von den Stadtwerken Winterthur zur Verfügung gestellten<br />

Infrastruktur ist das System bereits zum Einsatz gekommen.<br />

An allen Standorten zeigte sich, dass Adawim im Rahmen<br />

der Wasserinfrastruktur genügend Energie gewinnen<br />

kann, um Parameter wie Wasserfluss oder Bodenfeuchtigkeit<br />

zu messen. Die erfassten Daten werden lokal vorverarbeitet<br />

<strong>und</strong> drahtlos an einen Gateway übertragen. Dieser<br />

leitet die Daten in Echtzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt<br />

an einen Server zur Verarbeitung <strong>und</strong> Visualisierung<br />

weiter.<br />

www.zhaw.ch<br />

38 #<strong>004</strong>


Kühlsystem ohne schädliche Kältemittel<br />

Die EU hat seit längerer Zeit die Verwendung von fluorierten<br />

Kohlenwasserstoffen als Kältemittel eingeschränkt.<br />

Eine Alternative hierzu sind natürliche<br />

Kältemittel wie die brennbaren Gase Butan oder<br />

Propan. Während die in Haushaltskühlschränken enthaltene<br />

Menge als gefahrlos gilt, sind sie für grosse Kühlanlagen keine<br />

Option. Da es bisher keine überzeugenden Lösungen gibt,<br />

arbeiten Wissenschaftler weltweit an Alternativen.<br />

An einer solchen Alternative forschen auch der Physiker<br />

Dr. Kilian Bartholomé <strong>und</strong> sein Team am Fraunhofer-Institut<br />

für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg. Sie haben<br />

eine Kältemaschine entwickelt, welche die Energie nutzt,<br />

die eine Flüssigkeit beim Verdampfen freigibt. Basis ihres<br />

entwickelten Kühlsystems ist eine kreisförmige Heatpipe,<br />

die aus vielen kleinen Kammern besteht, in denen sich magnetokalorisches<br />

Material befindet <strong>und</strong> in deren Mitte ein<br />

Magnet rotiert. Damit die verwendete Lanthan-Eisen-Silizium-Legierung,<br />

die bei Raumtemperatur magnetokalorisch<br />

ist, vom Wasserdampf optimal durchdrungen werden kann,<br />

hat sie eine feinporöse Struktur.<br />

Der entwickelte Demonstrator soll Ende des Jahres fertig<br />

sein <strong>und</strong> eine Leistung von 300 Watt haben. Zum Vergleich:<br />

Der Kompressor eines Haushaltskühlschranks hat eine Leistung<br />

von 50 bis 100 Watt. Da das System schon jetzt mit hoher<br />

Frequenz gefahren werden kann, wollen die Freiburger<br />

Forscher mit ihrem Demonstrator einen Weltrekord für magnetokalorische<br />

Kühlsysteme brechen – <strong>und</strong> zwar bezüglich<br />

Aufbau eines magnetokalorischen Kühlsystems: In den grau dargestellten<br />

Segmenten befindet sich das magnetokalorische Material.<br />

Dieses wird durch den rotierenden Magneten abwechselnd erwärmt<br />

<strong>und</strong> abgekühlt. Durch den internen Aufbau der Segmente wird<br />

auf der rechten Seite Wärme an die Umgebung abgegeben, während<br />

links Wärme aus dem zu kühlenden Bereich abgeführt wird.<br />

Bild: Fraunhofer IPM<br />

der Systemfrequenz. Ihr Ziel ist es, 50 Prozent des theoretisch<br />

maximalen Wirkungsgrades zu erreichen. Vergleichbare<br />

bisherige Systeme erzielen heute r<strong>und</strong> 30 Prozent.<br />

www.ipm.fraunhofer.de<br />

Connected<br />

EVOLUTIONär für reibungslose Kommunikation<br />

Einfache <strong>und</strong> sichere Kommunikation – im Schwarm.<br />

Baumer Sensoren verfügen über IO-Link als standardisierte digitale Kommunikationsschnittstelle. Durch die<br />

bidirektionale Kommunikation sorgen wertvolle zusätzliche Daten für mehr Transparenz, erweiterte Einstellmöglichkeiten,<br />

für eine präzisere Konfi guration <strong>und</strong> nicht zuletzt eine sichere <strong>und</strong> verlustfreie <strong>Ausgabe</strong> von<br />

digitalen Signalen.<br />

Erfahren Sie mehr:<br />

www.baumer.com/io-link<br />

SE-PO-61_IO-Link_DE_210x146.indd 1 17.07.19 11:28


TECHNISCHES RUBRIKTITEL ENGLISCH<br />

BRUSH IT UP!<br />

Smarte Spannmittel <strong>und</strong> Greifsysteme<br />

für die Zerspanungsindustrie<br />

«Smart beladen, smart bearbeiten, smart vernetzen<br />

– diese drei Schlüsselthemen werden die industrielle<br />

Fertigung in den kommenden fünf Jahren<br />

prägen», unterstreicht Henrik A. Schunk mit Blick<br />

auf die EMO 2019.<br />

«Unsere Spannmittel <strong>und</strong> Greifsysteme werden<br />

in der Lage sein, den Produktionsprozess detailliert<br />

in Echtzeit zu überwachen <strong>und</strong> autonom entsprechende<br />

Reaktionen auszuführen», so der geschäftsführende<br />

Gesellschafter.<br />

Bestes Beispiel: Der sensorische Präzisionswerkzeughalter<br />

iTENDO, der ab Herbst für Pilotanwendungen<br />

verfügbar ist.<br />

Er erlaubt eine lückenlose Zustandsbeobachtung<br />

<strong>und</strong> Dokumentation der Prozessstabilität,<br />

eine mannlose Grenzwertüberwachung, Werkzeugbrucherkennung<br />

sowie eine echtzeitfähige<br />

Regelung von Drehzahl <strong>und</strong> Vorschub.<br />

Wird der Schnitt instabil, greift die integrierte<br />

Intelligenz in Echtzeit <strong>und</strong> ohne Zutun des Bedieners<br />

unmittelbar ein: Je nach Situation wird der<br />

Prozess gestoppt, auf zuvor definierte Basisparameter<br />

reduziert oder so lange adaptiert, bis der Schnitt<br />

wieder in einen stabilen Bereich überführt ist.<br />

Digitale Zwillinge der Werkzeughalterbaureihen<br />

Tendo, Tribos <strong>und</strong> Sino auf Basis der DIN 4000<br />

werden darüber hinaus eine Durchgängigkeit der<br />

Daten innerhalb der gesamten CAD/CAM-Prozesskette<br />

gewährleisten.<br />

Smart clamping devices and gripping<br />

systems for the metal cutting industry<br />

“Smart loading, smart processing, smart networking<br />

– these three key topics will characterize<br />

industrial production over the coming five<br />

years,” asserts Henrik A. Schunk with a view<br />

to the EMO 2019.<br />

“Our clamping devices and gripping systems<br />

will enable detailed monitoring of the production<br />

process in real time and autonomously carry<br />

out corresponding reactions,” says the Managing<br />

Partner.<br />

The best example of this: The sensory precision<br />

toolholder iTENDO, which will be available for pilot<br />

applications from fall.<br />

It allows complete status monitoring and documentation<br />

of process stability, unmanned limit<br />

value monitoring, tool breakage detection, as well<br />

as real-time control of the speed of rotation and<br />

feed rate.<br />

If the cut becomes unstable, the integrated<br />

intelligence intervenes immediately in real time<br />

and with no action required from the operator:<br />

depending on the situation, the process is stopped,<br />

reduced to previously defined basic parameters,<br />

or adapted until the cut returns to a stable range.<br />

Digital twins of the toolholder series Tendo,<br />

Tribos and Sino based on DIN 4000 will<br />

also ensure consistency of data throughout<br />

the entire CAD/CAM process chain.<br />

EMO 2019: Halle 3, Stand D30<br />

EMO 2019: Hall 3, Booth D30<br />

Wie würden Sie den Text übersetzen? Versuchen Sie es einfach,<br />

Satz für Satz. Der deutsche Text in dieser «Brush it up»-Rubrik<br />

wie auch die englische Übersetzung stammen von einer Pressemitteilung<br />

der Firma Schunk.<br />

40 #<strong>004</strong>


RUBRIKTITEL<br />

NEWS IN<br />

ZAHLEN<br />

Was wären News ohne Zahlen? Eben <strong>und</strong> deshalb gibt es ein paar wichtige Nachrichten<br />

in Ziffern. Zum Beispiel auf die Frage: Wieviel Gewicht kann man mit drei Gramm des<br />

stärksten Klebstoffs heben?<br />

1 000 000 000<br />

US-DOLLAR<br />

Microsoft will Künstliche Intelligenz allen zukommen<br />

lassen <strong>und</strong> investiert deshalb 1 Mrd. Dollar in OpenAI,<br />

eine neue Plattform für KI-Entwickler.<br />

800<br />

MITARBEITER<br />

ABB trennt sich von seinem Geschäft mit<br />

Solarwechselrichtern – <strong>und</strong> damit von r<strong>und</strong><br />

800 Mitarbeitern in 30 Ländern. Der Bereich<br />

geht an den italienische Konzern Fimer.<br />

251 000<br />

IMPRESSIONS<br />

Für einmal auch eine Zahl zu<br />

«Technik <strong>und</strong> Wissen». Über eine<br />

Viertel Million Tweet-Impressions<br />

hatten wir im Juli. Ein Rekord.<br />

6<br />

RANG<br />

Wer sagt’s denn:<br />

Die Schweiz ist beliebt<br />

bei digitalen Talenten.<br />

Im globalen Ranking erreichten<br />

wir Platz 6. Zuoberst<br />

steht die USA.<br />

17,5<br />

TONNEN<br />

Delo bekam einen «Guiness World<br />

Record»-Eintrag: Drei Gramm ihres Klebstoffs<br />

reichten, um einen 17,5 Tonnen schweren<br />

LKW eine St<strong>und</strong>e lang zu heben.<br />

54<br />

PROZENT<br />

Firmen kaufen für Demonstrations-<br />

<strong>und</strong> Simulationszwecke<br />

immer öfter Modelle<br />

ganzer Industrieanlagen<br />

von Fischertechnik. Hochregallager,<br />

Sortierer,<br />

Cloud-Anbindung, Einsatz<br />

von KI: Mit den Bausteinen<br />

lässt sich alles bauen.<br />

Der Umsatz in dieser Sparte<br />

nahm im 2018 um 54% zu.<br />

300<br />

METER<br />

Variierende Temperaturen sind schlecht für Werkzeugmaschinen.<br />

Reiden Technik baut deshalb bei den<br />

meisten ihrer Modelle 300 Meter Kühlleitung in Maschinenbett<br />

<strong>und</strong> -ständer ein.<br />

#<strong>004</strong> 41


42 #<strong>004</strong><br />

Abbildung 1: Ein Bauteil,<br />

das wie bestimmt ist für die<br />

Komplettbearbeitung mit<br />

Drehen, Fräsen <strong>und</strong> Bohren.


KOMPLETTBEARBEITUNG<br />

DARF’S EIN<br />

WENIG<br />

KOMPLETTER<br />

SEIN?<br />

In einer Aufspannung mehrere Technologien einsetzen zu können, hat gewisse<br />

Vorteile. Der Einstieg in die Komplettbearbeitung ist aber nicht einfach<br />

eine Investition in eine Maschine, sondern kann gekoppelt werden mit einer<br />

strategischen Gr<strong>und</strong>satzfrage: Wo wollen wir in fünf Jahren sein?<br />

Von Eugen Albisser (Text) <strong>und</strong><br />

Ruben Sprich (Bilder)<br />

Es passiert immer öfter. Die<br />

K<strong>und</strong>en setzen die Zulieferbetriebe<br />

unter Druck, manchmal<br />

sogar unwissentlich. Sie bestellen<br />

zwar weiterhin über das Jahr<br />

hinweg die gleiche Menge an Bauteilen,<br />

aber nun aufgeteilt in kleinere<br />

Lose. Das macht für den K<strong>und</strong>en Sinn,<br />

er braucht weniger Lagerfläche. Für<br />

den Zulieferer bedeutet dies aber, dass<br />

er eine Maschine nun öfter umrüsten<br />

muss. Das führt zu Stillstandzeiten,<br />

die er vermeiden will. Noch herausfordernder<br />

ist die Situation, wenn es sich<br />

um ein komplexes <strong>und</strong> hochgenaues<br />

Bauteil handelt, das zuerst auf einer<br />

Drehmaschine, dann zusätzlich auf<br />

einer Fräsmaschine bearbeitet wird.<br />

«Eigentlich ist dies dann ein typischer<br />

Fall, um die Komplettbearbeitung<br />

ins Auge zu fassen», sagt Rolf<br />

Jauch, Verkaufsleiter bei Newemag |<br />

Schneider mc. Die Firma aus Eschenbach<br />

im Kanton Luzern ist eine Anbieterin<br />

von Werkzeugmaschinen <strong>und</strong> im<br />

Portfolio stehen Qualitätsmaschinen<br />

der Marken Brother, Hedelius, Hy<strong>und</strong>ai<br />

Wia, Matsuura, Microcut, Miyano <strong>und</strong><br />

Niigata – darunter auch einige für die<br />

Komplettbearbeitung.<br />

Mehr als die Investition in eine<br />

Maschine<br />

Es gibt mehrere Definitionen, was<br />

Komplettbearbeitung ist. Eine lautet<br />

folgendermassen: Es ist die hochproduktive<br />

Herstellung von Bauteilen in<br />

anspruchsvoller Qualität; dabei soll<br />

die Fertigung unterbrechungsfrei sein<br />

<strong>und</strong> am besten in einer einzigen Aufspannung<br />

erfolgen. Um diese Ziele zu<br />

erreichen, wurden Werkzeugmaschinen<br />

entwickelt, welche verschiedene<br />

Technologien integriert haben, zum<br />

Beispiel das Drehen, Fräsen <strong>und</strong> das<br />

Bohren in einer Aufspannung.<br />

Die Rüstzeit ist aber nur eines von<br />

mehreren Kriterien, wenn es um den<br />

Entscheid zur Komplettbearbeitung<br />

geht. Die Prozesssicherheit <strong>und</strong> das<br />

Rationalisierungspotenzial sind weitere.<br />

Wer diese Faktoren unter die Lupe<br />

nimmt, der merkt schnell, dass der<br />

Entscheid für oder gegen die Komplettbearbeitung<br />

mehr ist als nur die Investition<br />

in eine neue Maschine. Rolf<br />

Jauch sagt dann auch klar: «Der Einsatz<br />

einer oder mehrerer solcher Maschinen<br />

kann durchaus einhergehen<br />

mit der grossen Frage, wohin eine Firma<br />

in zwei bis fünf Jahren möchte.»<br />

Auf zur mannarmen Schicht<br />

Denn die Möglichkeit, dank einer Vielzahl<br />

an Werkzeugen in den Maschinen<br />

<strong>und</strong> einer einzigen Aufspannung<br />

schnelle Auftragswechsel vollführen<br />

zu können, kann auch eine Fokussierung<br />

auf neue Aufträge bedeuten, für<br />

die man sich bisher nicht gewappnet<br />

fühlte. Zum Beispiel eben kleinere<br />

Losgrössen effizient zu fertigen. Man<br />

muss ja nur das Programm wechseln,<br />

die Werkzeuge sind meist bereits einsatzbereit<br />

– <strong>und</strong> schon geht es wieder<br />

los. Es ist also ein strategischer Entscheid<br />

<strong>und</strong> meist geht er auch einher<br />

mit dem Gedanken an eine mannlose<br />

oder zumindest mannarme Schicht.<br />

Insbesondere der Einstieg in die<br />

Komplettbearbeitung bedeutet für einige<br />

Unternehmen auch den Einstieg<br />

in die dezentrale Programmierung.<br />

Denn eine CNC-Maschine ist generell<br />

ein teurer Programmierplatz, eine Maschine<br />

für die Komplettbearbeitung<br />

sowieso. «Ein zusätzlicher Vorteil ist,<br />

dass man dort die Maschine auch simulieren<br />

kann, womit Kollisionsgefahren<br />

rechtzeitig eliminiert werden<br />

können», sagt Jauch. ››<br />

#<strong>004</strong> 43


KOMPLETTBEARBEITUNG<br />

Miyano ABX-THY.<br />

Bild: Miyano / Newemag<br />

Die Bearbeitungszeiten<br />

können auf<br />

der Miyano ABX-THY<br />

durch eine mögliche<br />

Simultanbearbeitung<br />

auf der rechten<br />

<strong>und</strong> linken Spindel<br />

weiter reduziert<br />

werden. Bild:<br />

Miyano / Newemag<br />

Rolf Jauch zeigt<br />

dem Autor die<br />

Komplettbearbeitung<br />

«light»<br />

mit dem «Pallet<br />

in Motion»<br />

von Newemag.<br />

Der Maschinenhändler als Sparringpartner<br />

Überhaupt ist für Rolf Jauch <strong>und</strong> die<br />

Newemag-Crew wichtig, dass man bei<br />

der Kalkulation des ROI nicht von der<br />

reinen Bearbeitungszeit ausgeht. «Entscheidend<br />

ist immer der ganze Prozess.<br />

Es kann sein, dass in gewissen<br />

Fällen die Komplettbearbeitung langsamer<br />

ist, aber dann von der Rohmaterialbeschaffung<br />

bis zur Auslieferung<br />

des Teils entscheidende Vorteile gewonnen<br />

werden», meint Jauch. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> sieht sich Jauch eher<br />

als Sparringpartner für die K<strong>und</strong>en.<br />

«Eine gute Bedarfsanalyse von unserer<br />

Seite ist das A <strong>und</strong> das O <strong>und</strong> nimmt<br />

mindestens zwei Gespräche ein. Dann<br />

erst sehen wir, wie wir helfen können<br />

<strong>und</strong> welche Technologien <strong>und</strong> Maschinentypen<br />

in Frage kommen.»<br />

Komplettbearbeitung «light» mit<br />

einem «Palett in Motion»<br />

Bei einer solchen Beratung kann es<br />

vorkommen, dass die Alternativen zu<br />

einer Komplettbearbeitungsmaschine<br />

vorzuziehen sind. «Wer richtig gut ist<br />

bei der Bearbeitung auf unterschiedlichen<br />

Maschinen <strong>und</strong> dort die passenden<br />

Fachkräfte hat, der kann Optionen<br />

anschauen, welche die Nachteile des<br />

Wechselns auf eine andere Maschine<br />

verkleinert. Bei Newemag hat man<br />

zum Beispiel für solche Fälle <strong>und</strong> für<br />

spezifische Maschinenmarken ein so<br />

genanntes «Pallet in Motion» entwickelt.<br />

Wie dies funktioniert, zeigte<br />

Newemag kürzlich auf der Messe Prodex<br />

in einer Anordnung von einer<br />

Drehmaschine <strong>und</strong> einem Fräszentrum.<br />

Dort war in einer Miyano-Drehmaschine<br />

ein Industrieroboter der<br />

Marke Fanuc integriert, der die Rohteile<br />

aus einer ans Bauteil angepassten<br />

Palette nimmt <strong>und</strong> in die Spindel einlegt.<br />

Nach der Bearbeitung nimmt der<br />

Roboter das gefertigte Werkstück wieder<br />

aus der Spindel <strong>und</strong> legt es in eben<br />

dieses «Pallet in motion» zurück. Wenn<br />

es voll ist, wird es einfach – manuell<br />

oder automatisiert – zur finalen Bear-<br />

beitung bei der nächsten Maschine lageorientiert<br />

bereitgestellt. Auch hier<br />

nimmt ein Roboter das Bauteil aus der<br />

Palette <strong>und</strong> legt es in das Spannmittel.<br />

Die Roboter können Werkstücke regelmässig<br />

vor ein Messgerät positionieren,<br />

so dass die Maschine zu detailgenauen<br />

Rückmeldungen kommt, auf die<br />

sie mit Korrekturen oder einem Alarm<br />

reagieren kann. So sieht eine Komplettbearbeitung<br />

«light» aus.<br />

Die Miyano ABX-THY<br />

Falls die Alternative «Pallet in Motion»<br />

nicht reicht, kommt man beim Besuch<br />

bei einem Händler wie Newemag irgendwann<br />

zur entscheidenden Frage:<br />

Welche Maschine ist denn geeignet für<br />

ein bestimmtes Bauteil oder ein bestimmtes<br />

Spektrum an Bauteilen? In<br />

der Montage- <strong>und</strong> Ausstellungshalle<br />

von Newemag steht eine im Aufbau befindliche<br />

Miyano ABX-THY, die wir für<br />

unser ausgesuchtes Bauteil (Abbildung<br />

1) als optimale Maschine auserkoren<br />

haben. Es ist ein CNC-Kurzdrehauto-<br />

44 #<strong>004</strong>


Die 40 Nm an den<br />

angetriebenen<br />

Werkzeugen gewährleisten<br />

eine stabile<br />

Fräsbearbeitung.<br />

Es stehen maximal<br />

36 Werkzeugplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Bild: Miyano /<br />

Newemag<br />

mat mit drei Y-Achsen. Zwei obenliegende<br />

Revolver links <strong>und</strong> rechts mit<br />

Y-Achse sowie ein weiterer Revolver<br />

unten ebenfalls mit Y-Achse bieten<br />

ungehinderten Zugang zu beiden Spindeln.<br />

Die 40 Nm an den angetriebenen<br />

Werkzeugen gewährleisten eine stabile<br />

Fräsbearbeitung. Es stehen maximal<br />

36 Werkzeugplätze zur Verfügung. Die<br />

Bearbeitungszeiten können durch eine<br />

mögliche Simultanbearbeitung auf der<br />

rechten <strong>und</strong> linken Spindel noch reduziert<br />

werden.<br />

Hohe Verfügbarkeit der Maschine<br />

unverzichtbar<br />

Rolf Jauch mag an den Maschinen<br />

von Miyano die extrem hohe Gr<strong>und</strong>substanz,<br />

so dass Firmen qualitativ<br />

gute Teile fertigen können. Das beginnt<br />

mit den Hauptkomponenten der<br />

Maschine wie Spindeln <strong>und</strong> Werkzeugschlitten,<br />

die auf einem stabilen<br />

Gussbett montiert sind. «Dazu handgeschabte<br />

Führungsbahnen, wie man<br />

sie heutzutage selten sieht, aber die<br />

der Maschine die vielgelobte Genauigkeit<br />

geben», sagt Jauch.<br />

Die Detailversessenheit führt zu einem<br />

der wichtigsten Punkte bei der<br />

Komplettbearbeitung: eine hohe Verfügbarkeit.<br />

Jauch: «Die Investition in<br />

eine solche Maschine lohnt sich dann<br />

am meisten, wenn sie durchgehend<br />

läuft, am besten sieben Tage in der<br />

Woche in mehreren Schichten. Da darf<br />

es keine Ausfälle geben.» Und wenn<br />

doch? Der Verkaufsleiter lächelt, denn<br />

eines ist bekannt: Der Newemag-Service<br />

geniesst einen vorzüglichen Ruf.<br />

«Dann sind wir sofort da», sagt er, «<strong>und</strong><br />

verfügen auch über ein gut ausgerüstetes<br />

Ersatzteillager.»<br />

Die Abnahmekriterien erarbeiten<br />

Wie aber geht es weiter nach der Beratung<br />

<strong>und</strong> einer ersten Maschinenselektion?<br />

Am besten ist eine Probebearbeitung,<br />

welche Händler wie Newemag<br />

anbieten. «Der K<strong>und</strong>e schickt dann<br />

meist einen Mitarbeiter zu uns mit den<br />

eigenen Werkzeugen <strong>und</strong> den Abnahmekriterien,<br />

wobei dies von einzuhaltenden<br />

Toleranzen bis zu gewünschten<br />

Bearbeitungszeiten gehen kann. Nun<br />

wird das Teil eingerichtet <strong>und</strong> produziert,<br />

bis alle Kriterien stimmen. Dann<br />

kann es schon mal passieren, dass die<br />

Komplettbearbeitung insgesamt oder<br />

auf einer bestimmten Maschine nicht<br />

in Frage kommt. In den allermeisten<br />

Fällen aber ist die Probebearbeitung<br />

nur noch die letzte Gewissheit auf dem<br />

Weg zu einer neuen Dimension in der<br />

Fertigung, die aus wirtschaftlichen<br />

Gründen immer mehr gefragt ist.<br />

Newemag | Schneider mc<br />

www.newemag.ch<br />

#<strong>004</strong> 45


Für eine dynamische 5-Seiten-<br />

Bearbeitung sowie für die<br />

simultane 5-Achs-Bearbeitung<br />

hat Heller die fünfte Achse ins<br />

Werkstück verlagert. Bilder: Heller<br />

PRODUKTIVITÄT<br />

DURCH GERINGE<br />

NEBENZEITEN<br />

Wenn es um Komplettbearbeitung geht, kommt man um ein paar Hersteller<br />

nicht herum. Einer davon ist Heller. Wir haben im Gespräch mit Manfred Maier,<br />

COO der Heller Gruppe, ein paar besondere Maschinen in den Fokus genommen.<br />

Unter anderem die HF3500 mit der fünften Achse im Werkstück.<br />

Von Eugen Albisser<br />

Die HF3500 ist eine besondere Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

mit einer fünften Achse im Werkstück.<br />

Können sie erklären, wie diese funktioniert <strong>und</strong> was<br />

die Vorteile sind?<br />

Heller baut seit vielen Jahren erfolgreich universell<br />

einsetzbare horizontale Bearbeitungszentren – aktuell die<br />

Baureihe H. Mit der MC20 baut Heller ebenfalls seit vielen<br />

Jahren für den Einsatz in hochproduktiven Fertigungssystemen<br />

die MC20 mit der fünften Achse im Werkstück<br />

<strong>und</strong> horizontaler Spindel. Die HF vereinigt Features aus<br />

beiden Maschinentypen. Erstmals vorgestellt wurde dieses<br />

Konzept zur AMB 2016.<br />

Das Konzept ermöglicht dynamische 5-Seiten-Bearbeitung<br />

wie auch simultane 5-Achs-Bearbeitung.<br />

Und die fünfte Achse im Werkstück ermöglicht zudem<br />

kurze Span-zu-Span-Zeiten. Produktivität durch geringe<br />

Nebenzeiten ermöglichen die horizontale Spindel, ein<br />

schneller Werkzeugwechsler <strong>und</strong> die hohe Achsdynamik.<br />

Ausserdem zeichnet sich diese Baureihe durch die grossen<br />

Werkstück-/Vorrichtungshüllkörper aus. Denn zu herkömmlichen<br />

5-Achs-Bearbeitungszentren sind wir nicht<br />

nur von einer Einzelteil-Aufspannung ausgegangen, sondern<br />

haben die Möglichkeit zu Mehrfach-Aufspan nungen oder<br />

auch zur Aufnahme sehr grosser Bauteile (z. B. Getriebegehäuse<br />

mit Rahmenvorrichtung) geschaffen.<br />

In welchem Fall der Bearbeitung profitiert man am meisten<br />

von dieser fünften Achse im Werkstück?<br />

Zunächst muss durch den Einsatz einer fünften Achse<br />

bei der Fertigung des Werkstücks ein Vorteil in Anzahl<br />

Aufspannungen, Rüstzeit, Genauigkeit, Geometrie et cetera<br />

realisiert werden können. Durch die drei Linearachsen<br />

in X, Y <strong>und</strong> Z sowie die zwei direkt angetriebenen, dynamischen<br />

R<strong>und</strong>achsen in A <strong>und</strong> B erreichen wir die notwendigen<br />

Fähigkeiten bei der 5-Achs-Bearbeitung. Durch ein<br />

Gegenlager an der A-Achse erzielen wir selbst bei hoher<br />

dynamischer Belastung eine entsprechend hohe Steifigkeit.<br />

Besondere Stärken sehen wir deshalb beim Fräsen <strong>und</strong><br />

Bohren mit angestellten Achsen (3 + 2) sowie eine hohe<br />

Dynamik im 5-Achs-Simultanfräsen.<br />

Kürzere Span-zu-Span-Zeiten sind dank hoher Dynamik<br />

einer horizontalen Spindel möglich. Können Sie das noch<br />

genauer erklären?<br />

Dynamisch deshalb, weil die hohe Geschwindigkeit der<br />

R<strong>und</strong>achsen A <strong>und</strong> B durch ein kleinstes Massenträgheitsmoment<br />

<strong>und</strong> Direktantriebe erreicht wird. Im Gegensatz<br />

zu vergleichbaren Maschinen am Markt hat Heller hier<br />

bewusst auf den Einsatz eines Gegenlagers gesetzt. Durch<br />

dieses Gegenlager in Kombination mit einem YRT-Lager<br />

wird selbst bei hoher Belastung eine entsprechende<br />

Steifigkeit erreicht.<br />

46 #<strong>004</strong>


KOMPLETTBEARBEITUNG<br />

Kann man die HF3500 eigentlich als eine Universalmaschine<br />

bezeichnen?<br />

Ja. Dass die HF3500 eine Universalmaschine ist, zeigt<br />

aktuell einer unserer K<strong>und</strong>en in Südtirol, für den die<br />

Maschine auf Gr<strong>und</strong> des Teilespektrums nahezu massgeschneidert<br />

ist. Bearbeitet werden darauf 60 Prozent<br />

Bauteile aus Aluminium, 30 Prozent aus Stahl <strong>und</strong><br />

10 Prozent aus Buntmetallen. Speziell für das Fräsen<br />

über wiegend von Aluminium war so eine entsprechende<br />

Dynamik notwendig. Entschieden hat man sich bei diesem<br />

Lohnfertiger für die Arbeitseinheit SpeedCutting SC63 mit<br />

18 000 min -1 , 47 kW <strong>und</strong> einem Drehmoment von 100 Nm.<br />

In Sachen Dynamik hat dieser K<strong>und</strong>e allerdings noch die<br />

Option «Dynamik-Paket» gezogen, weil er damit wegen<br />

der Dynamik <strong>und</strong> den hohen Eilgängen auch den Bereich<br />

des Trochoidalfräsen in Stahl abdecken will. Mit dem<br />

Dynamik-Paket verspricht Heller im Übrigen nochmals<br />

10 Prozent kürzere Span-zu-Span-Zeiten.<br />

Die Maschine wurde im 2016 eingeführt, dann folgten<br />

Weiterentwicklungen <strong>und</strong> nun kommt die Automationslösung<br />

mit einem kollaborativen Roboter hinzu von<br />

Fanuc <strong>und</strong> Greifern von Schunk. Was ist das Besondere<br />

daran <strong>und</strong> warum diese Art von Automationslösung?<br />

Bei automatisierten Fertigungs- <strong>und</strong> Produktionszentren<br />

geht es überwiegend darum, die Hauptzeiten zu erhöhen<br />

<strong>und</strong> Nebenzeiten zu reduzieren. Die Anforderungen der<br />

einzelnen Branchen sind allerdings sehr unterschiedlich,<br />

das Angebot entsprechend gross. Heller ist hier in den<br />

drei Hauptgruppen der Automationslösungen völlig offen,<br />

wenn es um Produktivität, Verfügbarkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

geht. Das gilt auch für Roboterlösungen <strong>und</strong> dies<br />

ob stehend fahrend oder kollaborierend.<br />

Die hohe Geschwindigkeit der R<strong>und</strong>achsen A <strong>und</strong> B wird durch<br />

ein kleines Massenträgheitsmoment <strong>und</strong> Direktantriebe erreicht.<br />

Im Gegensatz zu vergleichbaren Maschinen am Markt hat Heller<br />

hier mit einem Gegenlager ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen.<br />

Fanuc <strong>und</strong> Schunk stehen gewissermassen stellvertretend<br />

für andere Lösungen?<br />

Genau. Dass es zur EMO nun ein Roboter von Fanuc <strong>und</strong><br />

Greifer von Schunk sind, steht, wie Sie das richtig sagen,<br />

nur stellvertretend für die Vielzahl an Lösungen, die wir<br />

unserer K<strong>und</strong>schaft anbieten. Solch ein Projekt, speziell<br />

mit einem 5-Achs-Bearbeitungszentrum HF 3500 mit<br />

einem kollaborierenden Roboter als voll automatisierte<br />

Zelle, haben wir erst letztes Jahr realisiert. Das Werkstück<br />

wird da fünfachsig in zwei Aufspannungen bearbeitet,<br />

<strong>und</strong> zusätzlich zwischen den beiden Aufspannungen wird<br />

eine Stahlbuchse mit Stickstoff eingeschrumpft werden.<br />

Die Anlage ist mittlerweile komplett vernetzt, Zugriffe<br />

sind über Intranet <strong>und</strong> Internet möglich.<br />

Heller | www.heller.biz | EMO: Halle 12, Stand C83<br />

5-Achs-Bearbeitungszentrum HF 3500 mit einem kollaborierenden<br />

Roboter als voll automatisierte Zelle wurden von Heller bereits<br />

häufig realisiert.<br />

Mehr im Onlinemagazin<br />

Was zeigt Heller noch auf der EMO?<br />

Im Interview mit COO Manfred Maier<br />

haben wir auch die CP 6000 näher<br />

angeschaut <strong>und</strong> über die nahezu einzigartige<br />

Zerspanungsleitung dieser<br />

Maschine gesprochen.<br />

#<strong>004</strong> 47


KOMPLETTBEARBEITUNG<br />

KOMPLEXESTE<br />

GEOMETRIEN IN<br />

EINER AUFSPANNUNG<br />

HERSTELLEN<br />

Wir fragten fünf Hersteller nach den Highlights einer ihrer Maschinen für<br />

die Komplettbearbeitung <strong>und</strong> welche Neuheit wir auf der EMO zu sehen bekommen.<br />

1 Maschinenfabrik Berthold Hermle AG<br />

2 Mazak<br />

Hersteller: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG | Modell:<br />

C 42 U MT dynamic Highlights: Die C 42 U MT dynamic vereint<br />

mit der Integration der Drehtechnik in ein komplexes<br />

5-Achsen-Fräsbearbeitungszentrum beide Technologien in<br />

einzigartiger Weise. Nicht nur 1400 kg, auch auf 8 µm genaue<br />

Teile können 5-achsig in einer Aufspannung hergestellt<br />

werden. Der Gr<strong>und</strong>körper in Mineralgussausführung<br />

sorgt für die optimale Dämpfung <strong>und</strong> der Schwenkr<strong>und</strong>tisch<br />

für eine dynamische Achsbewegung der A- <strong>und</strong> C-Achse.<br />

Kombiniert mit umfangreichen Optionen <strong>und</strong> Automationslösungen<br />

ist die C 42 U MT dynamic die optimale Maschine<br />

für zahlreiche Branchen.<br />

Für wen eignet sich die Maschine?<br />

Die C 42 UMT dynamic eignet sich für alle Anwender, die<br />

simultan 5-achsig fräsen <strong>und</strong> drehen möchten <strong>und</strong> das bei<br />

Werkstücken bis 1400 kg. Gerade der Bereich Luft- <strong>und</strong><br />

Raumfahrttechnik, aber auch der Maschinenbau sind die<br />

Hauptnutzer dieser Technologie.<br />

Werden Sie eine neue Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

auf der EMO zeigen?<br />

Wir werden eine C 42 UMT mit «Siemens S 840 D»-Steuerung<br />

zeigen, die das High-Performance-Drehen (trochoidales<br />

Drehen) an einem Triebwerksgehäuse für die Luft- <strong>und</strong><br />

Raumfahrttechnik präsentiert. Die Möglichkeit der C 42 U<br />

MT, angestellt oder simultan Drehbearbeitungen durchzuführen,<br />

ermöglicht die Anwendung auch bei Hinterschnittoder<br />

Nutbearbeitungen <strong>und</strong> reduziert die Anzahl der erforderlichen<br />

Werkzeuge enorm. Durch Simultandrehbearbeitung<br />

sind selbst komplexeste Geometrien mit oft nur einem<br />

Werkzeug herstellbar.<br />

Hermle | www.hermle.com | EMO: Halle 12, Stand C36<br />

Hersteller: Mazak | Modell: Integrex | Highlights: In die Integrex-Baureihe<br />

fliessen über 30 Jahre Maschinenbauerfahrung<br />

von Mazak im Bereich Komplettbearbeitung ein. Ausgelegt<br />

sind die Maschinen auf höchste Produktivität, das<br />

heisst Genauigkeit, Stabilität <strong>und</strong> Geschwindigkeit. Durch<br />

die modulare Bauweise mit verschiedenen Varianten wird<br />

die Maschine an die Anforderungen der K<strong>und</strong>en spezifiziert.<br />

Für wen eignet sich die Maschine?<br />

Mit der Integrex-Baureihe sprechen wir K<strong>und</strong>en an, für welche<br />

die folgenden Themen von Bedeutung sind: Zuverlässigkeit,<br />

Flexibilität, kurze Durchlaufzeiten, Stabilität, Genauigkeit,<br />

Ergonomie, Geschwindigkeit oder kurz gesagt, diese<br />

Maschinenbaureihe eignet sich für die meisten Anwendungsbereiche,<br />

ob das nun Uhrenbestandteile oder Getriebekästen<br />

für Windturbinen sind.<br />

Werden Sie eine neue Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

auf der EMO zeigen?<br />

Mazak wird die Integrex i-500 zeigen, diese ist eine Weiterentwicklung<br />

der erfolgreichen Integrex-Baureihe im mittleren<br />

Bereich. Das heisst Drehdurchmesser bis maximal<br />

700 mm <strong>und</strong> Y-Achsen-Verfahrweg von 430 mm. Die Maschine<br />

ist mit einem grossen Spektrum an Ausstattungsvarianten<br />

erhältlich wie zum Beispiel Frässpindelvarianten<br />

für die schwerere Zerspanung, grossen Bohrungen bei der<br />

Drehspindel bis 185 mm, wahlweise unterem Revolver, Gegenspindel,<br />

Lünette <strong>und</strong> sogar ein zusätzliches Magazin für<br />

lange Werkzeuge bis 1000 mm ist erhältlich, daher auch die<br />

verschieden Maschinenabmessungen bezüglich Bearbeitungslänge<br />

von 1500 bis 3000 mm.<br />

Mazak | www.mazak.com | Schweiz: www.wenk.ch<br />

EMO: Halle 27, Stand B52<br />

48 #<strong>004</strong>


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

3 Heller<br />

Hersteller: Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH | Modell:<br />

5-Achs-Fräs-Drehzentrum CP 6000 | Highlights: Dynamik<br />

<strong>und</strong> hohes Zerspanvolumen in jeder räumlichen Lage sind<br />

die Massstäbe, die man bei Bearbeitungszentren von Heller<br />

erwartet. Mit der CP 6000 wird man diesem Anspruch auch<br />

bei Drehoperationen gerecht. Das 5-Achs-Fräs-Drehzentrum<br />

überzeugt mit einer leistungsstarken 5-Achs-Bearbeitung<br />

sowie mit einer horizontalen, vertikalen <strong>und</strong> in jeder<br />

Winkellage angestellten Drehfunktionalität. Darauf lassen<br />

sich künftig Werkstücke mit Durchmesser bis zu 1000 mm<br />

<strong>und</strong> einer Höhe von 1200 mm bearbeiten.<br />

Für wen eignet sich die Maschine?<br />

Überwiegen bei einer Bearbeitung die kubischen Anteile,<br />

Prozesssicherheit, die Automatisierung mit beispielsweise<br />

einer Verkettung der Maschine <strong>und</strong> damit ein identisches<br />

Werkstückhandling, erhöhte Genauigkeiten oder auch rotationssymmetrische<br />

Bauteile mit einem Längen/Durchmesserverhältnis<br />

kleiner eins – dann wird der Einsatz der CP<br />

6000 äusserst produktiv <strong>und</strong> wirtschaftlich.<br />

Werden Sie eine neue Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

auf der EMO zeigen?<br />

Zur EMO 2019 wird eben diese CP 6000 vorgestellt mit einer<br />

HSK-T 100 Werkzeugaufnahme <strong>und</strong> einem grossen Arbeitsraum.<br />

Heller | www.heller.biz | EMO: Halle 12, Stand C83<br />

#<strong>004</strong> 49


KOMPLETTBEARBEITUNG<br />

4 DMG Mori<br />

Hersteller: DMG Mori | Modell: DMC 80/125 FD duoBLOCK<br />

Highlights: Mit über 20 Jahren Erfahrung <strong>und</strong> mehr als 1000<br />

verkauften Maschinen hat DMG Mori die DMC 80/125 FD<br />

duoBLOCK speziell für 5-achsiges Fräsen <strong>und</strong> Drehen in einer<br />

Aufspannung konzipiert. Sie verfügt über einen Direct-<br />

Drive-Tisch mit Drehzahlen bis 800 min -1 <strong>und</strong> die optionale<br />

Schleifintegration. Das bewährte duoBLOCK-Konzept gewährleistet<br />

dank maximaler Steifigkeit höchste Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> Zerspanleistung. Absolute Bauteilgenauigkeit garantiert<br />

der vollständig wassergekühlte Vorschubantrieb. Exklusive<br />

Fräs-Dreh-Zyklen erlauben eine einfache Programmierung<br />

aller Anforderungen.<br />

Für wen eignet sich die Maschine?<br />

Sie ist geeignet für K<strong>und</strong>en mit höchsten Genauigkeitsanforderungen<br />

über alle Branchen hinweg. Denn durch die<br />

Technologieintegration entfallen Ungenauigkeiten beim<br />

Umspannen. Insbesondere in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrie<br />

mit ihren höchsten Genauigkeitsanforderungen <strong>und</strong><br />

anspruchsvollen Materialien, darunter Inconel <strong>und</strong> Titan,<br />

setzt die DMC 80/125 FD duoBLOCK beispielsweise in der<br />

Turbinenfertigung Standards.<br />

Werden Sie eine neue Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

auf der EMO zeigen?<br />

Wir zeigen die DMC 65 monoBLOCK FD mit der neuen Technologie<br />

Schleifen. Damit eignet sich die Maschine für die zunehmenden<br />

Anforderungen an höchste Präzision, Oberflächengenauigkeit<br />

<strong>und</strong> prozesssichere Bearbeitung, die mittels<br />

alleiniger Dreh- <strong>und</strong> Fräsbearbeitung nicht mehr erzielt werden<br />

können. Diese Anforderungen können durch die Technologieintegration<br />

des Schleifens noch besser erreicht werden.<br />

DMG Mori | www.dmgmori.com | EMO: Halle 02<br />

«DIE LERNPHASE DARF<br />

NICHT ZU KURZ SEIN»<br />

Wir hatten ein paar Fragen zur Komplettbearbeitung. Vier Experten fanden Antworten.<br />

Wie hat sich die Komplettbearbeitung in den letzten<br />

Jahren verändert?<br />

Udo Hipp, Hermle: Durch zahlreiche Softwareapplikationen,<br />

Softwaretools <strong>und</strong> Zyklen können immer komplexere<br />

Bauteile in höchster Präzision hergestellt werden.<br />

Dies erfordert aber ein hochdynamisches <strong>und</strong> vor allen<br />

Dingen hochpräzises 5-Achsen-Bearbeitungszentrum.<br />

Wenn dann noch mehrere Technologien wie Fräsen<br />

<strong>und</strong> Drehen in ein Maschinenkonzept vereint werden,<br />

erhöht dies die Wirtschaftlichkeit nochmals.<br />

Thomas Siegrist, Wenk AG (Mazak): Komplettbearbeitung<br />

ist ein fortlaufender Entwicklungsprozess in kleinen<br />

Schritten. Hierzu ein Beispiel: Wurde vor ein paar Jahren<br />

der Fokus vor allem auf zusammengeführte Dreh- <strong>und</strong><br />

Fräsbearbeitung gelegt, so umfasst Komplettbearbeitung<br />

mittlerweile auch Nutenstossen, Schleifen, Verzahnen,<br />

Entgraten <strong>und</strong> additive Verfahren. Der Gr<strong>und</strong>gedanke ist<br />

immer noch der gleiche, das heisst möglichst viele Bearbeitungsschritte<br />

in einer Aufspannung zu realisieren.<br />

Wo sehen Sie die Zukunftsfelder bei der Komplettbearbeitung?<br />

Cornelius Nöss, Deckel Maho Pfronten GmbH: Ein wichtiger<br />

Bereich ist die Automatisierung, wodurch Maschinen<br />

besser ausgelastet <strong>und</strong> somit die Wirtschaftlichkeit<br />

erhöht wird. Softwarelösungen gestalten die Bedienung<br />

einfacher <strong>und</strong> effizienter. Mit der Digitalisierung <strong>und</strong><br />

Vernetzung von Maschinen lassen sich Prozesse besser<br />

beobachten, analysieren <strong>und</strong> basierend auf den Erkenntnissen<br />

optimieren. Hardwareseitig werden natürlich<br />

auch neue Technologien – wie schon beim Schleifen –<br />

integriert, um den K<strong>und</strong>en auch in Zukunft passende<br />

Lösungen für immer neue Anforderungen bieten zu<br />

können.<br />

Woran arbeitet Ihre Firma, um die Komplettbearbeitung<br />

noch effizienter zu machen?<br />

Udo Hipp, Hermle: Wir programmieren immer mehr neue<br />

Zyklen <strong>und</strong> Funktionen. Aber vor allen Dingen die einfache,<br />

aber prozesssicher Automationslösung interessiert unsere<br />

K<strong>und</strong>en.<br />

Cornelius Nöss, Deckel Maho Pfronten GmbH: Mit dem<br />

Ausbau von Expertenteams unterstützen wir die K<strong>und</strong>en<br />

durch eine vollumfängliche Auslegung des k<strong>und</strong>enspezifischen<br />

Bearbeitungsprozesses. Auch die weitere<br />

Steigerung der Genauigkeit unserer Maschinen bleibt<br />

ein Schwerpunkt. Hinzu kommt die kontinuierliche<br />

Erweiterung der Technologieintegration.<br />

50 #<strong>004</strong>


5 Spinner<br />

Hersteller: Spinner Werkzeugmaschinenfabrik GmbH<br />

Modell: Microturn (LTB-Version) | Highlights: Das Ultrapräzisionszentrum<br />

mit direkten Messsystemen in allen Achsen<br />

für Komplettbearbeitung besitzt ein oder zwei hochgenaue<br />

Motorspindeln von Spinner zur Werkstückspannung. Die<br />

Bearbeitung der Frässpindel in der B-Achse erfolgt mit bis<br />

zu 72 Werkzeugen des Magazins. Im Servo-Revolver sind 12<br />

rotierende Werkzeuge mit BMT45-Aufnahme als Standard<br />

verfügbar. Die ultrapräzise Feinbearbeitung übernehmen<br />

schliesslich lineare Werkzeuge oder Sonderaufbauten am<br />

stationären Träger.<br />

tomotive, Energy, Optik, Medizin oder Uhren- <strong>und</strong> Schmuckherstellung<br />

mit ein.<br />

Werden Sie eine neue Maschine für die Komplettbearbeitung<br />

auf der EMO zeigen?<br />

Die Microturn wird in zwei Varianten zu sehen sein. Einmal<br />

in der bereits beschriebenen neuesten LTB-Version <strong>und</strong> zudem<br />

in einer automatisierten LT-Version mit Revolver, Drehspindel<br />

<strong>und</strong> Roboter. Alle Modelle der Microturn sind mit<br />

dem 24-Zoll Spinner Touch-Display 4.0 zur Bedienung der<br />

Siemens Sinumerik 840D sl ausgerüstet. Damit sind sie bereits<br />

im Standard für Industrie 4.0-Funktionen <strong>und</strong> die Integration<br />

k<strong>und</strong>enspezifischer Software vorbereitet.<br />

Spinner | www.spinner-ag.ch | EMO: Halle 27, Stand A60<br />

Udo Hipp, Leiter Marketing,<br />

Maschinenfabrik Berthold<br />

Hermle AG<br />

Thomas Siegrist, Geschäftsleiter<br />

Wenk AG, Werkzeugmaschinen<br />

(Mazak-Vertretung Schweiz)<br />

Cornelius Nöss,<br />

Geschäftsführer Deckel<br />

Maho Pfronten GmbH<br />

Guido Egger, Geschäftsführer<br />

<strong>und</strong> Inhaber<br />

der Spinner AG<br />

Guido Egger, Spinner AG: Derzeit befindet sich die Entwicklung<br />

einer Version der Microturn mit zusätzlicher Gegenspindel<br />

kurz vor der Fertigstellung. Durch die Teileübergabe<br />

in die zweite Drehspindel kann das Werkstück dann<br />

sehr effizient allseitig bearbeitet werden. Ferner wird die<br />

zugehörige Software der Microturn <strong>und</strong> das Angebot an<br />

verfügbaren Spindeloptionen weiter ausgebaut werden.<br />

Für wen eignet sich die Maschine?<br />

Für jeden, der maximal erreichbare Präzision in spanender<br />

Komplettbearbeitung <strong>und</strong> im Feinst- <strong>und</strong> Hartdrehen sucht.<br />

Die Microturn LTB ist universell einsetzbar <strong>und</strong> mögliche<br />

Anwendungsbereiche schliessen Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt, Auder<br />

Mitarbeiter beginnen <strong>und</strong> über die verwendete<br />

CAD/CAM-Software, natürlich das Komplettbearbeitungszentrum<br />

selbst, bis hin zu angeschlossener Automation<br />

sowie eingesetzten Werkzeugen, Spann- <strong>und</strong> Messmittel<br />

oder Schmierstoffen gehen.<br />

Welche Herausforderungen warten auf Einsteiger?<br />

Thomas Siegrist, Wenk AG (Mazak): Der Weg ist natürlich<br />

länger, als wenn in bekannte Technologien investiert<br />

wird, daher ist wichtig, dass die Zeitachse der Lernphase<br />

nicht zu kurz ausfällt. Ein kompetenter Partner ist für<br />

die erfolgreiche Umsetzung nebst dem idealen Produkt<br />

ein entscheidender Punkt.<br />

Guido Egger, Spinner AG: Nicht jedes Werkstück eignet<br />

sich für Komplettbearbeitung. Bestenfalls sollte im Vorfeld<br />

des Einstiegs eine genaue Bedarfsanalyse durchgeführt<br />

werden. Ist der Bedarf gegeben, sollte der vorhandene<br />

Produktionsablauf auf Kompatibilität geprüft <strong>und</strong> eventuell<br />

angepasst werden. Dies kann bereits bei der Qualifikation<br />

Mehr Wissen?<br />

Auf zur Multimediastory!<br />

Die ausführlichen Antworten von allen Beteiligten, weitere<br />

Fragen <strong>und</strong> ein einleitender Artikel von Manfred Maier, COO<br />

der Heller Gruppe, zu eben diesen Fragen, fi nden Sie<br />

als grosse Multimediastory in unserem Onlinemagazin auf<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch<br />

#<strong>004</strong> 51


GRÖSSTE HERAUS-<br />

FORDERUNG ANPACKEN<br />

Es ist wieder EMO-Zeit. Vom 16. bis 21. September 2019 präsentieren internationale<br />

Hersteller von Produktionstechnologie in Hannover ihre Technologien.<br />

Smarte Produkte stehen einmal mehr im Mittelpunkt. Was Firmen darunter<br />

verstehen, zeigt eine kleine Auswahl an Neuheiten.<br />

«Alle wichtigen Hersteller von Produktionstechnik<br />

präsentieren sich in Hannover<br />

auf der grössten <strong>und</strong> umfangreichsten<br />

Leistungsschau für die<br />

Industrieproduktion. Da will keiner<br />

fehlen», sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer<br />

beim EMO-Organisator<br />

VDW. Allein aus der Schweiz sind es<br />

knapp über 100 Unternehmen. Mit dabei<br />

sind unter anderen Agathon AG,<br />

Fritz Studer AG, GF Machining Solutions<br />

International SA <strong>und</strong> Starrag AG.<br />

Unter dem Motto «Smart technologies<br />

driving tomorrow’s production!» adressiert<br />

die EMO Hannover eine der grössten<br />

Herausforderungen für die Industrie.<br />

«Entscheidend für die intelligente<br />

Fabrik ist die übergrei fende Vernetzung<br />

von Menschen, Anlagen <strong>und</strong> Geschäftsprozessen<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette», beschreibt<br />

sie Schäfer. Die Vernetzung in der<br />

Industrie komme deutlich schneller<br />

in Fahrt, weil höhere Prozessorleistung<br />

verfügbar sei <strong>und</strong> die Verarbeitung<br />

grosser Datenmengen erst möglich mache.<br />

Bis 2020 sollen nach Schätzungen<br />

des inter nationalen Marktforschungsinstituts<br />

International Data Corporation<br />

weltweit 30 Milliarden Endpunkte in<br />

der Wirtschaft <strong>und</strong> im privaten Bereich<br />

vernetzt werden können.<br />

Smarte Technologien sind der Schlüssel<br />

für höhere Produktivität, bessere<br />

Qualität <strong>und</strong> mehr Flexibilität. Welche<br />

Neuheiten <strong>und</strong> Produkte dazu verhelfen,<br />

zeigen wir mit folgender Auswahl.<br />

www.emo-hannover.de<br />

52 #<strong>004</strong>


EMO 2019<br />

Eines der EMO-Highlights<br />

von Agathon: die automatisierte<br />

Version der Laserbearbeitungsmaschine<br />

Neo.<br />

#Schneideplatten #Automation<br />

Automatisierte Version von Neo<br />

Agathon – Das Schweizer Unternehmen Agathon brachte an der<br />

vergangenen EMO die Laserbearbeitungsmaschine Neo auf den Markt<br />

– als Lösung für die Vorbearbeitung von Wendeschneidplatten mit<br />

Superhartstofftipps. Nun kommt erstmals die automatisierte Version<br />

der Neo live zum Einsatz. Betriebe, die auf eine Neo mit Automation<br />

setzen, sind in der Lage, in die bedienerarmen Schichten hineinzuarbeiten<br />

<strong>und</strong> ausserdem ihre personellen Ressourcen während den<br />

voll bedienten Schichten optimal zu nutzen. Gemeinsam mit der<br />

Maschine bildet die Automationseinheit der Neo ein Produktivitätspaket<br />

auf insgesamt r<strong>und</strong> zwei Quadratmetern Gr<strong>und</strong>fläche.<br />

Halle 6, Stand F18 | www.agathon.ch<br />

#Komplettbearbeitung #Stama #MT733<br />

Äusserst stabiler<br />

Zerspanungsprozess<br />

Chiron/Stama – Mit der Baureihe<br />

MT 733 bietet Stama seit September 2018<br />

eine neue Maschinengeneration für das<br />

6-seitige Fräsen <strong>und</strong> Drehen in einem<br />

Set-up an. Besonders für komplexe<br />

Bauteile <strong>und</strong> schwer zerspanende Werkstoffe.<br />

In Hannover wird die MT 733<br />

one plus ihre Weltpremiere haben. Wie<br />

alle Typen der MT 733 ist auch sie in<br />

Portalbauweise; thermisch, mechanisch<br />

<strong>und</strong> statisch gewinnt der Zerspanungsprozess<br />

so massgeblich an Stabilität. Das<br />

Galaxie-Antriebssystem in den B-Achsen<br />

verstärkt diesen Effekt mit seiner<br />

extremen Leistungsdichte, Steifigkeit<br />

<strong>und</strong> Positionierungspräzision.<br />

Halle 12/C06 | www.chiron.de<br />

#Kühlschmierstoff #TitanGilroy<br />

Kristallklarer Kühlschmierstoff<br />

Blaser Swisslube – Zu den neuen Technologien aus dem Haus Blaser<br />

Swisslube gehören das Hochleistungs-Schleiföl Blasogrind GTC 7,<br />

das neuste B-Cool MC 610 <strong>und</strong> das kristallklare Synergy 735. Die<br />

Vorteile von Synergy 735: Der neutrale Geruch <strong>und</strong> eine hervorragende<br />

Hautverträglichkeit des vollsynthetischen Produktes. Der wassermischbare<br />

<strong>und</strong> ölfreie Kühlschmierstoff soll laut Angaben des Herstellers<br />

«makellose Oberflächen auch bei sensiblen Aluminiumlegierungen»<br />

ergeben.»<br />

Als neuste Innovation präsentiert Blaser Swisslube das wassermischbare<br />

B-Cool MC 610: ein Kühlschmierstoff für die Mischfertigung,<br />

geeignet für die Zerspanung von Guss, Stahl, rostfreiem Stahl,<br />

Aluminium, Kupfer <strong>und</strong> Kupferlegierungen. Die Emulsion zeichnet<br />

sich durch ihre Stabilität <strong>und</strong> Filtrierbarkeit aus <strong>und</strong> weist – auch<br />

bei Bearbeitung von Guss- <strong>und</strong> Kupferlegierungen – keine Farb -<br />

verän derungen auf. Am Blaser-Stand wird der Markenbotschafter<br />

des Emmentaler Unternehmens, Titan Gilroy (im Bild) persönlich<br />

vor Ort sein.<br />

Halle 06/J60 | www.blaser.com<br />

#<strong>004</strong> 53


EMO 2019<br />

#Automatisierung #Digitalisierung #3DDruck<br />

Automatisierte Wertschöpfung mit allen<br />

Maschinen<br />

DMG Mori – DMG Mori <strong>und</strong> die EMO, das ist immer ein Spektakel.<br />

In diesem Jahr werden es 45 Exponate sein, die ausgestellt sind<br />

in der Halle 2. Das Besondere: 27 davon werden mit Automationslösungen<br />

präsentiert, darunter modulare <strong>und</strong> robotergestützte<br />

Handling-Systeme für Werkstücke <strong>und</strong> Paletten bis hin zu autonomen<br />

Transportsystemen. Künftig wird DMG Mori alle Werkeugmaschinen<br />

des Portfolios als Automations lösungen anbieten,<br />

um die massiv steigende Nachfrage zu bedienen. Ein Highlight<br />

unter den zahlreichen Automations lösungen ist die DMU 65<br />

monoBLOCK mit dem neuen AGV (Automated Guided Vehicle),<br />

einem autonomen System für die Palettenauto mation. Die Lösung<br />

bietet ein flexibles Automationslayout mit freiem Zugang zur<br />

Maschine sowie ein intelligentes Sicherheitskonzept für die<br />

Kollaboration von Mensch <strong>und</strong> Maschine. Neben der Automation<br />

steht auch die Vernetzung im Fokus <strong>und</strong> das Additive Manufacturing.<br />

Halle 02 | www.dmgmori.com<br />

#Vernetzung #ServiceplusApp<br />

Mit QR-Code zum Service 4.0<br />

zugreifen<br />

Emag – Die Vernetzung wird ein wichtiges<br />

Thema für die Emag-Gruppe sein. Dabei<br />

wird das Thema gleich auf verschiedenen<br />

Ebenen betrachtet. Für die Vernetzung<br />

zwischen K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> dem Emag-Service<br />

sorgt die ServicePlus-App für Smartphones<br />

<strong>und</strong> Tablets. Einfach mit der App einen<br />

QR-Code auf der Maschine scannen <strong>und</strong><br />

schon kann man mit dem Service direkt<br />

kommunizieren, einen Service-Rückruf<br />

anfragen oder direkt eine Ersatzteilanfrage<br />

ausführen. Die Vorteile liegen klar auf der<br />

Hand: Zum einen Wissen die Servicetechniker<br />

sofort, um welche Maschine es sich<br />

handelt <strong>und</strong> kennen ihre genaue Konfiguration.<br />

Zum anderen landet der Anwender<br />

automatisch beim richtigen Ansprechpartner.<br />

#Drahterodieren #3DDruck #HMI<br />

«Bahnbrechende neue<br />

Bedienoberfläche»<br />

GF Machining Solutions – Bei GF darf<br />

man gespannt sein auf die Drahterodiermaschine<br />

AgieCharmilles CUT P<br />

550 PRO, die nach Angabe des Herstellers<br />

mit einer «bahnbrechenden<br />

<strong>und</strong> kinderleicht zu bedienenden<br />

neuen Bedienoberfläche (HMI)» auf<br />

den Markt kommen wird (im 2020).<br />

Egal, ob der Maschinenbediener an<br />

die Arbeit mit der Vision-Schnittstelle<br />

oder an die ISO-Programmierung<br />

gewöhnt ist – die neue objektorientierte<br />

HMI stelle eine bislang nicht<br />

vorhandene Alternative dar. Auch<br />

gezeigt wird die AgieCharmilles<br />

CUT AM 500, eine horizontale Drahterodiermaschine,<br />

die eine leichte<br />

Trennung additiv gefertigter Metallteile<br />

von der Bauplattform bei<br />

gleichbleibender hoher geometrischer<br />

Präzision ermöglicht.<br />

Halle 27/B26 | www.gfms.com<br />

Die AgieCharmilles CUT P 550 PRO.<br />

Bild: GF Machining Solutions<br />

Halle 17/C 29 | www.emag.com<br />

54 #<strong>004</strong>


#Werkzeuge #Software #Coromill390<br />

Etwas Revolutionäres<br />

kommt – nur was?<br />

#Fräsen #Schleifen #Versa645linear<br />

Makellose Oberflächen<br />

Fehlmann – Das Schweizer Unternehmen Fehlmann wird mit der<br />

«Versa 645 linear» erstmals eine bisher einzigartige Entwicklung des<br />

Koordinatenschleifens auf einem Fräszentrum präsentieren. Dadurch,<br />

dass nur zwei Achsen werkzeugseitig realisiert sind, ergibt sich eine<br />

hohe Steifigkeit <strong>und</strong> Präzision in der Werkzeugachse für makellose<br />

Oberflächen. Der R<strong>und</strong>-Schwenktisch ist längs ins Maschinenkonzept<br />

integriert <strong>und</strong> garantiert somit einen von den Linearachsen unbeeinflussten<br />

Schwenkbereich (kein kinetischer Koppeleffekt). Er verfügt<br />

ebenfalls über Direktantriebe mit gekühlten Torque-Motoren <strong>und</strong><br />

hochpräzisen Winkelmesssystemen.<br />

Halle 12/C50 | www.fehlmann.com<br />

Sandvik – Der Werkzeughersteller Sandvik<br />

wird auf der EMO einem Bohrer vorstellen<br />

<strong>und</strong> gibt sich geheimnisvoll. «Es stellt eine<br />

revolutionäre, einfach zu bedienende<br />

Lösung für effizientes <strong>und</strong> zuverlässiges<br />

Bohren dar. Dieses bahnbrechende Werkzeug<br />

bietet eine beispiellose Leistung bei<br />

niedrigen Kosten <strong>und</strong> liefert gleichzeitig<br />

gleichbleibende Bohrungsdurchmesser<br />

bei geringerem Geräuschpegel als die<br />

bisherigen Produkte seiner Generation»,<br />

heisst es in der Vorankündigung.<br />

Mehr weiss man bereits über den neuen<br />

CoroMill 390 in Leichtbauweise mit additiv<br />

gefertigtem Fräserkörper. In Kombination<br />

mit Silent Tools-Fräsadaptern dämpft der<br />

Fräser dank seiner Leichtbauweise Vibrationen<br />

in anspruchsvollen Anwendungen<br />

mit grossen Überhängen <strong>und</strong> maximiert<br />

so die Stabilität <strong>und</strong> Produktivität.<br />

Neben dem auf der EMO vorgestellten<br />

Angebot an Werkzeugen sollen auch die<br />

digitalen Lösungen nicht zu kurz kommen.<br />

Eines der Highlights ist die aktualisierte<br />

«CoroPlus ToolPath»-Software für das Primeturning-Verfahren,<br />

dem kürzlich vorgestellten<br />

Konzept von Sandvik Coromant zum<br />

Drehen in alle Richtungen.<br />

Halle 05/B06 | www.sandvik.coromant.com<br />

#3D-Druck #Truprint<br />

Zeigen, was 3D-Druck kann<br />

Trumpf – Das Ditzinger Unternehmen will auf der EMO zeigen, wie<br />

der 3D-Druck verschiedene Industriebranchen voranbringt. Zu den<br />

eindrücklichen Beispielen gehören personalisierte Gesichts- <strong>und</strong><br />

Kieferimplantate <strong>und</strong> Halterungen für Kommunikationssatelliten, die<br />

dank optimierter Geometrie das Gewicht von 164 g auf nur noch 75 g<br />

senken konnten. Aber auch die rasch voranschreitende Technologie soll<br />

gezeigt werden, wo Trumpf dank ihrer Kenntnisse im Bereich Laser<br />

überraschende Resultate aufzeigen kann. Zuletzt hat Trumpf beispielsweise<br />

erstmals gezeigt, wie sich mit einem grünen Laser Kupfer <strong>und</strong><br />

Gold drucken lässt.<br />

Halle 09/K02 | www.trumpf.com<br />

#<strong>004</strong> 55


#Werkzeuge #Werkzeugmanagement<br />

Ist-Werte immer im Blick<br />

Das kompakte<br />

modulare<br />

IO-System<br />

Haimer – DAC (Data Analyzer and Controller)<br />

heisst das von Haimer entwickelte Werkzeugmanagement-System,<br />

das in der eigenen<br />

Fertigung in Igenhausen schon seit Längerem<br />

genutzt <strong>und</strong> nach der EMO 2019 zum Verkauf<br />

angeboten wird. Es managt den Austausch von<br />

Soll- <strong>und</strong> Ist-Werten sowie anderen Werkzeugdaten<br />

zwischen den einzelnen Tool-Room-<br />

Stationen <strong>und</strong> stellt die Verbindung mit dem<br />

Unternehmensnetzwerk her. Im Zusammenspiel<br />

mit RFID-Datenchips, mit denen sich Haimer-<br />

Werkzeugaufnahmen optional ausstatten<br />

lassen, oder über QR- beziehungsweise Data<br />

Matrix-Codes, erlaubt der Haimer DAC eine<br />

eindeutige Identifikation des Gesamtwerkzeugs.<br />

Durch die Netzwerk verbindung steuert<br />

er weitere Werkzeugdaten bei: die Anleitung<br />

für Zusammenbau, Artikelnummern, Lagerbestandsanpassung<br />

<strong>und</strong> 3D-Modelle.<br />

Halle 04/Stand E16 | www.haimer.com<br />

Schweiz: www.dihawag.ch<br />

Cube67<br />

by Murrelektronik<br />

Dezentral<br />

Flexibel<br />

Systemoffen<br />

Cube ist das einzigartig modular aufgebaute<br />

Feldbussystem für perfekte dezentrale<br />

Installationskonzepte. Durch seine<br />

Flexibilität wird für jede Anwendung die<br />

optimal passende Lösung realisiert –<br />

durchgängig von Schutzart IP20 bis zu<br />

IP69K.<br />

Cube-Lösungen bieten in jeder Phase<br />

des Lebenszyklus einer Maschine den<br />

maximalen Kosten-Nutzen-Effekt.<br />

www.murrelektronik.ch


EMO 2019<br />

Kurzmeldungen<br />

Alphalaser, Halle 16/F22 – Eine hohe<br />

Laserleistung gepaart mit vielfältigen<br />

Bearbeitungsmöglichkeiten zeichnen das<br />

mobile Lasersystem ALFlak 900 F aus:<br />

Drahtschweissen manuell oder automatisiert<br />

über Drahtförderer, Pulverauftragsschweissen<br />

geteacht oder programmiert<br />

<strong>und</strong> noch einfacher per 3D-Scan der<br />

Werkstückoberfl äche.<br />

#Spannsysteme #Robotergreifer<br />

Erster Robotergreifer von Stark<br />

Stark – Die Stark Spannsysteme GmbH,<br />

Mitglied der Roemheld Gruppe, digitalisiert die<br />

Nullpunktspanntechnik für Automation <strong>und</strong><br />

Industrie 4.0. Zuverlässig <strong>und</strong> störungssicher<br />

ermitteln Sensoren den jeweiligen Spannzustand,<br />

mittels LEDs werden diese Informationen<br />

angezeigt <strong>und</strong> über digitale Schnittstellen an<br />

eine SPS weitergeleitet. Darüber hinaus zeigt<br />

das Unternehmen auf der Messe als Neuheit<br />

den ersten Stark-Robotergreifer mit eigener<br />

Medienversorgung <strong>und</strong> Nullpunktspannsystem,<br />

der den automatisierten Palettenwechsel<br />

auch an Maschinen ohne eigene Medienversorgung<br />

ermöglicht. Die Übergabe der für<br />

Löse- <strong>und</strong> Spannvorgänge erforderlichen Medien<br />

wie Hydraulik, Pneumatik <strong>und</strong> Elektrik erfolgt<br />

über eine am Palettengreifer integrierte<br />

Mehrfachkupplung.<br />

Halle 04/E54 | www.niederhauser.ch<br />

TuWprint+<br />

In unserem Onlinemagazin unter<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch fi nden Sie<br />

weitere EMO-Neuigkeiten in einer<br />

spannenden Multimediaberichterstattung.<br />

Bosch Rexroth, Halle 9/C32 – Mit den<br />

vier neuen Grössen 8 × 5, 40 × 25, 40 × 30<br />

sowie 50 × 30 baut Rexroth das Produktportfolio<br />

der Kugelgewindetriebe BASA<br />

weiter aus. Konstrukteure können Antriebe<br />

<strong>und</strong> Lineartechnik feiner als bisher auf<br />

höchste Dynamik abstimmen.<br />

F. Zimmermann, Halle 13/B53 – Besucher<br />

erleben die FZU, eine 5-Achs-Portalfräsmaschine,<br />

die in ihrer kleinsten Ausführung<br />

35 Tonnen wiegt, 3500 × 7500 × 5000<br />

mm misst <strong>und</strong> somit in dieser Sparte leicht<br />

<strong>und</strong> platzsparend ist.<br />

Igus, Halle 8/E01 – Die Kölner zeigen,<br />

wie Werkzeugmaschinenhersteller <strong>und</strong><br />

-k<strong>und</strong>en durch smarte Maschinenkomponenten<br />

aus Hochleistungskunststoffen ihre<br />

Instandhaltung auf ein neues Level heben<br />

<strong>und</strong> dadurch Kosten senken.<br />

Kern Microtechnik, Halle 12/D76 – Kern<br />

Microtechnik zeigt erstmals das höchstpräzise<br />

Bearbeitungszentrum Kern Micro HD<br />

<strong>und</strong> Projektleiter Christian Maier stellt sich<br />

den Fragen interessierter Fachbesucher.<br />

Mapal, Halle 04/A18 – Speziell zum<br />

Fräsen gehärteter Bauteile mit einer Härte<br />

von 45-66 HRC stellt Mapal zwei neue<br />

Hochvorschubfräser vor. Zum Schlichten<br />

von 3D-Formen in diesem Härtebereich<br />

kommt ein neuer Eckradiusfräser.<br />

Stäubli, Halle 09/B42 – Zwei grosse<br />

Themenkreise nimmt Stäubli ins Visier:<br />

Zum einen neue Roboter für die klassische<br />

Maschinenbeschickung – darunter als<br />

Weltpremiere die neue SCARA-Baureihe<br />

TS2 in HE-Ausführung –, zum anderen<br />

mobile Robotiklösungen für die Verkettung<br />

kompletter Maschinenparks.<br />

#<strong>004</strong> 57


EMO 2019<br />

Sieht gut aus <strong>und</strong><br />

ist erst noch einfach<br />

zu bedienen – das<br />

überarbeitete Spann -<br />

technik-Portfolio.<br />

Bild: Mapal<br />

Mapal vereinheitlicht sein Spanntechnik-Portfolio<br />

SPANNFUTTER IN<br />

NEUEM GLANZ<br />

Mapal hat seinem Spanntechnik-Portfolio ein neues <strong>und</strong> einheitliches<br />

Gesicht verpasst. Darüber hinaus erschliesst das überarbeitete Programm<br />

dem Anwender weitere Potenziale mit entsprechendem Mehrwert.<br />

Industrie- <strong>und</strong> Produktdesign spielten<br />

bislang in der Entwicklung von<br />

Spannfuttern bei Mapal eine eher<br />

untergeordnete Rolle. Im Fokus<br />

stand vor allem die prozesssichere<br />

Funktion. So haben die Entwickler<br />

nach <strong>und</strong> nach ein breites Portfolio<br />

aufgebaut, das im Erscheinungsbild<br />

jedoch nicht einheitlich war. Um diesen<br />

Umstand zu ändern, holte sich<br />

Mapal die Experten einer Designagentur<br />

mit ins Boot.<br />

Nicht nur das Erscheinungsbild der<br />

Spannfutter wurde überarbeitet, sondern<br />

ein durchdachtes Industriedesign<br />

mit Mehrwert, dem auch Funktions<strong>und</strong><br />

FEM-Analysen zugr<strong>und</strong>e liegen,<br />

generiert. Die nach diesem Konzept gestalteten<br />

Spannfutter strahlen sprichwörtlich<br />

in neuem Glanz. So ist eines<br />

der entstandenen Elemente die brillante<br />

Oberfläche. Diese, durch ein speziell<br />

entwickeltes Polierverfahren erzeugte<br />

Oberfläche, sorgt dafür, dass die Spannfutter<br />

korrosionsbeständiger sind als<br />

bisher.<br />

Eine weitere Vorgabe war das Foolproof-Handling,<br />

also eine selbsterklärende<br />

Handhabung der Spannfutter.<br />

Bedienelemente sollten schneller als<br />

solche erkennbar, Handhabungshinweise<br />

direkt verständlich sein. Gelöst<br />

wurden diese Vorgaben durch die<br />

blaue Färbung von Bedienelementen,<br />

wie der Betätigungsschraube am<br />

Hydrodehnspannfutter, sowie durch<br />

eigens kreierte Signaturelemente, die<br />

unabhängig von der jeweiligen Sprache<br />

entsprechende Hinweise beinhalten.<br />

Last but not least wurden die Spannfutter<br />

hinsichtlich ihrer Form, ihres<br />

Gewichts <strong>und</strong> ihres Materialeinsatzes<br />

untersucht <strong>und</strong> optimiert. Die neue<br />

Formgebung folgt dabei der Massgabe<br />

grösstmöglicher Stabilität bei optimalem<br />

Ressourceneinsatz. Bereits<br />

kleinste Gewichtseinsparungen haben<br />

im Fall von Spannfuttern grosse Auswirkungen,<br />

die sich im Einsatz langfristig<br />

bemerkbar machen. So wird<br />

unter anderem beim Beschleunigen<br />

<strong>und</strong> Abbremsen der Spindel umso weniger<br />

Energie benötigt, je leichter das<br />

Spannfutter ist.<br />

Mapal Dr. Kress KG | www.mapal.com<br />

EMO: Halle 04/A18<br />

58 #<strong>004</strong>


KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

KI – JETZT ODER NIE!<br />

Künstliche Intelligenz ist das Zauberwort der St<strong>und</strong>e. Aber welches KMU<br />

getraut sich einzusteigen? In diesem Artikel lesen Sie, wo es Datensätze zum<br />

Üben gibt <strong>und</strong> warum Firmen nicht weiter in eigene IT investieren sollten.<br />

Von Eugen Albisser<br />

«KI – jetzt oder nie» ist zwar ein<br />

zugespitzter Titel, aber Ihre Gedanken<br />

sollten in nächster Zeit<br />

dennoch dringend zum Einsatz<br />

von Künstlicher Intelligenz (KI) in der<br />

Fertigung wandern. Denn die Dynamik<br />

ist enorm. Im Wochentakt erreichen<br />

uns Meldungen, die erstaunlich sind.<br />

Hat nicht eben eine Künstliche Intelligenz<br />

selbstständig Polymere ausfindig<br />

machen können, die über extreme<br />

Wärmeleitfähigkeit besitzen? Aus ein<br />

paar realen Daten hat sich die Software<br />

eigene «virtuelle» Polymere ausgedacht,<br />

die in Tests hervorragende<br />

Resultate brachten. Das Beispiel zeigt,<br />

was KI vermag: Neue Lösungen zu suchen,<br />

auf die wir selbst nicht kommen.<br />

Das kann beängstigend sein, aber auch<br />

unseren Horizont erweitern. Und vielleicht<br />

die Produktion voranbringen.<br />

Freie Datensätze zum Üben<br />

Doch wie beginnen? Voraussetzung ist<br />

ein Anwendungsgebiet. Das Fraunhofer-Institut<br />

zum Beispiel hat mehrere<br />

davon ausfindig gemacht in der Produktion<br />

<strong>und</strong> in drei Cluster zusammengefasst.<br />

Prozess, Maschinen & Anlagen<br />

sowie Produkt. «Durch die<br />

Übersicht lassen sich neue Projekte<br />

identifizieren <strong>und</strong> Ansatzpunkte für<br />

die Datensammlung in der<br />

Produktion finden», heisst<br />

es. Das ist noch sehr vage,<br />

<strong>und</strong> es wird auch nicht einfacher:<br />

«Damit Projekte priorisiert<br />

werden können, muss eingeschätzt<br />

werden, ob die entsprechende<br />

Datengr<strong>und</strong>lage ausreicht. Dies ist<br />

möglich, wenn sich das Projektteam<br />

interdisziplinär zusammensetzt <strong>und</strong><br />

die Mitarbeiter Expertise im Bereich<br />

‹Data Science› aufgebaut haben. Neben<br />

theoretischem Wissen sollten die<br />

beteiligten Mitarbeiter bereits Erfahrungen<br />

mit dem Einsatz von Machine<br />

Learning mit konkreten Datensätzen<br />

mitbringen.»<br />

Die meisten Firmen stehen hier<br />

schon an. Expertise im Bereich «Data<br />

Science»? Meist nicht vorhanden. Und<br />

das mit den Datensätzen ist ein weiteres<br />

Problem. Denn es kann durchaus<br />

sein, dass die eigenen frei verfügbaren<br />

Datensätze nicht ausreichen oder man<br />

nicht an sie herankommt. Hier hilft<br />

das Fraunhofer-Institut aus <strong>und</strong> stellt<br />

Datensätze zum Üben zur Verfügung<br />

mit dem Fokus auf die Produktion.<br />

Nicht mehr auf eigene IT setzen<br />

Aber Stopp! Ab hier gibt es auch<br />

eine Trendwende, die der KI-Experte<br />

FERTIGUNGS-<br />

TIPP<br />

Andy Fitze kürzlich<br />

beim «Swiss Business<br />

Lunch» auf folgenden<br />

Punkt brachte: «Hören<br />

Sie auf, in eigene IT zu investieren.»<br />

Die Zukunft sei KI<br />

<strong>und</strong> Blockchain, sagte er. Und bei der<br />

Komplexität sei es sinnvoller, in externe<br />

Lösungen zu investieren <strong>und</strong> in<br />

Dienstleister <strong>und</strong> Entwickler, die sich<br />

damit auskennen würden.<br />

Das ist also der Fertigungstipp #<strong>004</strong>:<br />

Lassen Sie neue Tools wie KI ins Unternehmen<br />

einziehen, um Ihre Produktion<br />

neu <strong>und</strong> erfolgreich aufzustellen.<br />

Aber vor allem als KMU: Glauben Sie<br />

nicht, dass sie es allein schaffen (müssen).<br />

Setzen Sie auf externe Dienstleister<br />

<strong>und</strong> verschwenden Sie kein Geld<br />

mehr in eigene IT. Wenn Sie aber ein<br />

bisschen mitreden wollen, dann holen<br />

Sie die Übungsdatensätze des Fraunhofer-Instituts<br />

<strong>und</strong> üben Sie.<br />

#<strong>004</strong><br />

KI-Starthilfe für Unternehmen,<br />

Datensätze zum Üben<br />

#<strong>004</strong> 59


Kurznachrichten<br />

ABB vor Google<br />

Gemäss der Studie von Universum ist ABB weiterhin<br />

die beliebteste Arbeitgeberin für Studierende<br />

der Ingenieurwissenschaften in der Schweiz. Das<br />

Unternehmen belegt in dieser Rangliste bereits<br />

das dritte Jahr hintereinander den ersten Platz.<br />

In der aktuellen Studie verteidigt das Unternehmen den<br />

ersten Rang in dieser Kategorie <strong>und</strong> liegt wiederum vor Google<br />

<strong>und</strong> weiteren Mitbewerbern. In der Rangliste für IT-Studierende<br />

hat ABB ausserdem erneut Plätze gut gemacht <strong>und</strong><br />

liegt nun auf Rang 16 von 100.<br />

Die Studie «Most Attractive Employers Switzerland – Student<br />

Ranking 2019» ist die grösste Employer-Branding-Untersuchung<br />

bei Studierenden in der Schweiz. Universum hat<br />

dafür r<strong>und</strong> 12500 Studenten an 75 Schweizer Hochschulen<br />

befragt, darunter etwa an der ETH Zürich <strong>und</strong> EPF Lausanne.<br />

Das Ranking gibt Auskunft darüber, welche Unternehmen<br />

die Studierenden am häufigsten als attraktivsten Arbeitgeber<br />

des Landes bezeichnen.<br />

www.abb.com<br />

ABB Schweiz engagiert sich aktiv im Hochschulmarketing <strong>und</strong><br />

investiert gezielt in die langfristige Bindung von jungen Talenten.<br />

Bild: ABB<br />

VDMA-Fachabteilung mit neuem<br />

Vorstand<br />

Peter Tausend, Geschäftsführer des Mapal-Kompetenzzentrums<br />

Spannfutter, ist neuer Vorsitzender der Fachabteilung Spannzeuge<br />

beim VDMA Präzisionswerkzeuge. Bild: Mapal<br />

Peter Tausend, Geschäftsführer des Mapal-Kompetenzzentrums<br />

Spannfutter, wurde zum ersten Vorstand<br />

der Fachabteilung Spannzeuge des VDMA im<br />

Bereich der Präzisionswerkzeuge gewählt. Die Wahl,<br />

die alle vier Jahre ansteht, fand anlässlich der Vorstandssitzung<br />

des VDMA Präzisionswerkzeuge am Tegernsee statt.<br />

Bereits seit 15 Jahren ist er im VDMA aktiv, seit 13 Jahren als<br />

zweiter Vorsitzender der Fachabteilung Spannzeuge. Mit<br />

der Übernahme des ersten Vorsitzes folgt Peter Tausend auf<br />

Hans-Joachim Molka, der für das Amt nicht weiter zur Verfügung<br />

stand. Zum neuen zweiten Vorstand der Fachabteilung<br />

Spannzeuge wurde Philipp Ehrhardt von der Römheld<br />

GmbH bestimmt.<br />

www.mapal.com<br />

60 #<strong>004</strong>


Itelligence macht die 200 voll<br />

Das Technologie-Netzwerk it‘s<br />

OWL, Intelligente Technische<br />

Systeme Ostwestfalen-Lippe,<br />

wächst strategisch weiter.<br />

Die Itelligence AG aus Bielefeld ist<br />

nicht nur neues Kernunternehmen geworden,<br />

sondern gleichzeitig das 200.<br />

Mitglied.<br />

«Mit Itelligence als Partner haben wir<br />

einen international führenden <strong>und</strong> bestens<br />

im Mittelstand vertretenen IT-Serviceprovider<br />

<strong>und</strong> Systemintegrator gewinnen<br />

können», freut sich it’s OWL<br />

Geschäftsführer Günter Korder über<br />

das neue Mitglied. Dabei unterstreicht<br />

er auch, warum das neue Kernunternehmen<br />

eine strategisch wichtige Ergänzung<br />

für das Technologie-Netzwerk<br />

ist: «Uns bewegen sehr ähnliche Themen,<br />

zum Beispiel Künstliche Intelligenz,<br />

das Internet der Dinge <strong>und</strong> vor<br />

allem konkrete Anwendungen. Hier, so<br />

glauben wir, künftig in Projekten kraftvoll<br />

zusammenarbeiten zu können.»<br />

Itelligence stellt aus Clustersicht eine<br />

deutliche Verstärkung innerhalb der<br />

Partnerschaften von it‘s OWL dar <strong>und</strong><br />

ergänzt die Stärken der Region passend.<br />

Bereits früher im Jahr konnten<br />

mit der Bobst GmbH, der Bette GmbH,<br />

der S&N AG sowie Boge Kompressoren<br />

weitere wichtige Unternehmen aus<br />

OWL als Kernunternehmen gewonnen<br />

werden. Damit beteiligen sich nun insgesamt<br />

27 Kernunternehmen, sechs<br />

Hochschulen, sechs wirtschaftsnahe<br />

Organisationen, fünf Kompetenzzentren,<br />

vier ausserordentliche Mitglieder,<br />

150 Fördermitglieder <strong>und</strong> zwei Ehrenmitglieder<br />

im Technologie-Netzwerk<br />

it‘s OWL.<br />

www.its-owl.de<br />

Besiegelten die Zusammenarbeit<br />

im Spitzencluster <strong>und</strong><br />

freuen sich auf gemeinsame,<br />

zukunftsweisende Projekte.<br />

Von links: Norbert Rotter (CEO<br />

Itelligence AG), Waliuollah Ali<br />

(Leitung Geschäftsfeld Prozess<strong>und</strong><br />

Konsumgüterindustrie,<br />

Itelligence AG) <strong>und</strong> Günter Korder<br />

(Geschäftsführer Strategie<br />

it‘s OWL). Bild: it’s OWL<br />

MASCHINENAUTOMATISIERUNG<br />

Smart Automation<br />

for a smart factory<br />

.................................................................................................<br />

www.imhof-sew.ch


ANTRIEBSZYLINDER<br />

Tox-Kraftpakete – Programmerweiterung <strong>und</strong> Umbausatz<br />

NACHBRENNER FÜR<br />

ANTRIEBSZYLINDER<br />

Die Tox-Kraftpakete sind ab sofort mit integrierter Schnittschlagdämpfung<br />

sowie Gesamthub-Einstellung mit Handkurbelverstellung verfügbar. Ein Umbausatz<br />

erlaubt es zudem im Einsatz befindliche pneumohydraulische Kraftzylinder<br />

auf die aktuelle Version 3030 umzurüsten.<br />

Von Markus Back<br />

Die Tox-Kraftpakete erzeugen<br />

je nach Ausführung Antriebskräfte<br />

bis zu 2000 kN<br />

<strong>und</strong> eignen sich damit für die<br />

rationelle mechanische Einzel- sowie<br />

Serienbearbeitung von Blechteilen<br />

<strong>und</strong>/oder für die Montage von Bauteilen<br />

zu Baugruppen. Hierbei arbeiten<br />

die Presskraft-Antriebszylinder ohne<br />

Leckagen <strong>und</strong> benötigen nur minimal<br />

Druckluft. Je nach Modell sind höchste<br />

Hubfrequenzen möglich, wobei der<br />

Hersteller über eine Laufzeit von zwölf<br />

Monaten 10 Millionen Hübe garantiert.<br />

Dies entspricht im Dauerbetrieb einer<br />

theoretischen Frequenz von knapp<br />

3 s/Hub.<br />

Schnittschlagdämpfung<br />

Die Standzeit eingesetzter Werkzeuge<br />

lässt sich mit der Schnittschlagdämpfung<br />

ZSD erhöhen. Diese sorgt dafür,<br />

dass 10 mm vor Ende des Gesamthubs<br />

eine Dämpfungsscheibe in den Dämpfungsspalt<br />

der Tox-Kraftpakete einfährt.<br />

Diese Erweiterung gewährleistet<br />

in der oberen <strong>und</strong> unteren Endposition<br />

eine hydraulische Dämpfung, die sich<br />

in der Praxis werkzeugschonend auswirkt.<br />

Die Dämpfung lässt sich von<br />

aussen einstellen <strong>und</strong> arbeitet verschleissfrei.<br />

Gesamthub-Einstellung<br />

Um die Anwendungsflexibilität <strong>und</strong><br />

die Nutzungsvielfalt zu erhöhen, sind<br />

die Tox-Kraftpakete ab sofort mit einer<br />

Gesamthub-Einstellung mit Handkurbelverstellung<br />

erhältlich. Diese gestattet<br />

es, mittels Handkurbel eine<br />

feinfühlige Einstellung auf die jeweiligen<br />

Anforderungen vorzunehmen.<br />

Solche sind beispielsweise verschieden<br />

hohe Werkzeuge oder zu bearbeitende<br />

Blech-/Montageteile. Der Anwender<br />

wird hierbei durch ein<br />

Zählwerk mit einer Digitalanzeige an<br />

der Handkurbel unterstützt, welche<br />

die Drehbewegung mittels Zahnriementrieb<br />

in eine lineare Hubbewegung<br />

umwandelt.<br />

Umbausatz<br />

Ein neuer Umbausatz gestattet ab sofort<br />

eine problemlose Umrüstung vorhandener<br />

Tox-Kraftpakete der Versionen<br />

1030 <strong>und</strong> 2030 auf die aktuelle<br />

Version 3030. Die Umrüstung der<br />

pneumohydraulischen Antriebszylinder<br />

gestaltet sich hierbei äusserst einfach.<br />

Der Anwender muss hierzu lediglich<br />

den Ventilblock ZVX durch<br />

eine robuste Ventil-Druckregler-Einheit<br />

ersetzen, um einen vorhandenen<br />

Zylinder auf den neuesten Stand zu<br />

bringen.<br />

TOX Pressotechnik GmbH & Co. KG<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

Aufbau eines Tox-Kraftpakets der Reihe<br />

«Line-Q». Bild: Tox Pressotechnik<br />

62 #<strong>004</strong>


Produkte<br />

Mapp Motion mit neuen Funktionen<br />

Mit der Funktion Frame-Hierarchie kann der Aufbau einer<br />

Maschine nachgebildet werden. An wichtigen Punkten,<br />

wie dem Werkzeugaufnahmepunkt, besteht die Möglichkeit,<br />

Koordinatensysteme zu platzieren <strong>und</strong> diesen Namen<br />

zuzuweisen, welcher zur Identifizierung in der Applikation<br />

dienen. Dadurch werden bei komplexeren Applikationen<br />

die Übersichtlichkeit <strong>und</strong> die Lesbarkeit des Codes erhöht.<br />

Mit der Funktion Programmed Moving Frame wird ein<br />

Koordinatensystem an eine Achse gekoppelt <strong>und</strong> ein zusätzlicher<br />

Freiheitsgrad definiert. Dies ermöglicht optimierte<br />

Bewegungen <strong>und</strong> eine bessere Nutzung der Roboterdynamik.<br />

Die Funktion bezieht die Bewegung von Portalsystemen<br />

in die Bahn-Berechnungen des Roboters ein. Der<br />

Programmierer muss die Bewegungen von Portalsystem<br />

<strong>und</strong> Roboter nicht manuell koordinieren. Das gleiche<br />

gilt, wenn Roboter oder CNC-Maschinen mit beweglichen<br />

Werkstücktischen kombiniert werden.<br />

BR Industrie-Automation AG | www.br-automation.com<br />

Fräser mit ISO-<br />

Wendeschneidplatten<br />

Das Ziel von Mapal ist es, sich peu à peu zum<br />

Komplettanbieter auch für K<strong>und</strong>en aus dem<br />

Werkzeug- <strong>und</strong> Formenbau zu entwickeln. Zur<br />

EMO 2019 in Hannover wird daher ein neues<br />

Programm an Fräsern mit ISO-Wendeschneidplatten<br />

vorgestellt. Dieses beinhaltet R<strong>und</strong>plattenfräser,<br />

Hochvorschub- <strong>und</strong> 90°-Eckfräser,<br />

Kugel- <strong>und</strong> Torusfräser sowie Schlichtfräser.<br />

Dabei deckt das Programm mit ISO-Wendeschneidplatten<br />

die Werkstoffe Gusseisen,<br />

Stahl, rostfreier Stahl, Nichteisenmetall sowie<br />

gehärtete Werkstoffe bis 65 HRC ab. Je nach<br />

zu bearbeitendem Material <strong>und</strong> den Anforderungen<br />

kommen unterschiedliche Schneidstoffe<br />

<strong>und</strong> Beschichtungen zum Einsatz.<br />

Mapal KG | www.mapal.com<br />

Bildverarbeitung über 10 Kilometer<br />

Fünf neue Modelle mit 10 GigE Vision konformer Schnittstelle<br />

zur Nutzung optischer Kabel erweitern die LX-Serie.<br />

Die Kameras eignen sich für Applikationen, die eine<br />

Bandbreite von 1,1 GB/s über grosse Distanzen benötigen.<br />

Entsprechend dem eingesetzten SFP+-Moduls lassen sich<br />

Langstreckenlösungen bis 10 km komplett ohne Medienkonverter<br />

realisieren. Die Kameras verfügen über vier<br />

optoentkoppelte Power-Ausgänge mit Pulsbreitenmodulation<br />

<strong>und</strong> einer Ausgangsleistung von bis zu 120 W (max.<br />

48 V/2,5 A) zur direkten Ansteuerung von Beleuchtungen<br />

ohne externen Controller. Dank optionalem patentierten<br />

Tube-System bieten die Kameras Schutzart IP65 <strong>und</strong> IP67<br />

ganz ohne externe Gehäuse.<br />

Baumer Electric AG | www.baumer.com<br />

#<strong>004</strong> 63


Stromversorgung mit SIL-Zertifizierung<br />

Die Plusvariante mit Schutzlackierung <strong>und</strong> ATEX-/IECEx-Zulassung der<br />

Stromversorgung Quint Power erlaubt den Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen (Zone 2) <strong>und</strong> verfügt über einen Entkopplungs-MOSFET <strong>und</strong> eine<br />

doppelte Overvoltage Protection mit SIL 3-Zertifizierung. Der statische Boost<br />

mit dauerhaft bis zu 125 Prozent des Nennstroms ermöglicht eine einfache<br />

Anlagenerweiterung. Durch den dynamischen Boost von bis zu 150 Prozent des<br />

Nennstroms für 5 s ist auch das Starten schwerer Lasten möglich. Mit einer<br />

Netzausfall-Überbrückungszeit von mindestens 20 ms <strong>und</strong> einem Gasableiter<br />

für eine hohe elektrische Störfestigkeit von bis zu 6 kV verfügt das Gerät<br />

über eine robuste Eingangsseite. Die Signalisierung mit Analog-, Digital- <strong>und</strong><br />

Relaiskontakten bietet eine präventive Funktionsüberwachung <strong>und</strong> meldet<br />

kritische Betriebszustände, bevor Fehler auftreten. Der Temperaturbereich von<br />

-40 bis 75° C gestattet auch den Einsatz unter extremen Bedingungen.<br />

Phoenix Contact AG | www.phoenixcontact.ch<br />

Höhere Prozesssicherheit<br />

Der digitale Feinbohrkopf EWE Downsize (EWE 04-7)<br />

ist 26 mm lang, hat einen Durchmesser von 19,6 mm<br />

<strong>und</strong> ist ab Spindelgrössen ISO 20, HSK-E25 einsetzbar.<br />

Der Kopf deckt einen Durchmesserbereich<br />

von 0,4 bis 7 mm ab <strong>und</strong> gestattet eine stufenlose<br />

Längenverstellung des Werkzeughalters <strong>und</strong><br />

Bearbeitungstiefe bis 16 mm. Wegen seiner kompakten<br />

Grösse hat er kein eigenes Display zur Anzeige<br />

der Durchmessereinstellung. Stattdessen verbindet<br />

er sich drahtlos mit der Schnittdaten-App für<br />

Smartphones, Tablets <strong>und</strong> Smart-Watches von<br />

Big Kaiser. Bediener können so effizienter arbeiten<br />

<strong>und</strong> das Risiko teurer Fehler vermeiden. Die<br />

Prozesssicherheit wird auch dadurch verbessert,<br />

dass Toleranzfelder durch dynamisch wechselnde<br />

Farben auf dem Display des mobilen Endgerätes<br />

angezeigt werden.<br />

Big Kaiser AG | www.bigkaiser.com<br />

64 #<strong>004</strong><br />

Lastüberwachungsrelais für<br />

Gleichstrom-Anwendungen<br />

Das DC-Lastüberwachungsrelais Sirius<br />

3UG546 vereint Strom- <strong>und</strong> Spannungsmessung,<br />

Leistungsüberwachung,<br />

Kommunikation <strong>und</strong> weitere Funktionen<br />

in einem Gerät. Dieses deckt einen<br />

Betriebsspannungsbereich von 0 bis 800 V<br />

ab, im Strombereich sind zwei Varianten<br />

mit 22,5 mm (2 × 8 A/1 × 16 A) <strong>und</strong> 45 mm<br />

Baubreite (bis 63 A) erhältlich. Die Relais<br />

verfügen über getrennte Zähler für den<br />

Energieverbrauch <strong>und</strong> die Energierückspeisung.<br />

Zähler für Schaltspiel <strong>und</strong><br />

Betriebsst<strong>und</strong>en ermöglichen eine vorbeugende<br />

Wartung. Die Geräte können ins<br />

TIA-Portal eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> über Profinet<br />

parametriert werden. Mess- <strong>und</strong> Zählerwerte<br />

sowie die Diagnosemeldungen<br />

werden über Profinet an eine Steuerung<br />

übertragen. Eine Reaktion auf festgestellte<br />

Anlagenfehler erfolgt über das interne<br />

Relais, das als Meldeausgang bei Überschreitung<br />

oder Unterschreitung eines<br />

eingestellten Grenzwertes geschaltet wird.<br />

Siemens Schweiz AG<br />

www.siemens.de/relais


PRODUKTE<br />

Weitere Geometrien für Coromill-331-Scheibenfräser<br />

Die für Coromill 331 neueingeführte M30-Geometrie wurde zur Optimierung der Nutenfräsbearbeitung<br />

von Stahl- <strong>und</strong> Gussbauteilen entwickelt. Die für Wendeschneidplatten<br />

der Grösse 11 mit Radiusabmessungen von 1,5 bis 3,0 mm verfügbare Geometrie zeichnet<br />

sich vor allem durch eine leichte Schneidwirkung aus. Sie ist besonders vorteilhaft,<br />

wenn Fertigungsunternehmen die Sicherheit bei instabilen Bedingungen oder langen<br />

Überhängen erhöhen wollen. Die ebenfalls ab sofort erhältliche L50-Geometrie zielt auf<br />

Bearbei tungen von Komponenten in der Luftfahrt- sowie Öl- <strong>und</strong> Gasindustrie ab. Die<br />

Wendeschneidplatten der Grösse 11 mit Radiusabmessungen von 3,0 bis 6,3 mm punkten<br />

auch mit einer leichten Schneidwirkung. Die scharfe <strong>und</strong> doch stabile Geometrie eignet<br />

sich für Materialien wie rostfreier Stahl, Nickelbasislegierungen <strong>und</strong> Titan.<br />

Sandvik Coromant | www.sandvik.coromant.com<br />

Lichtgitter neu gedacht<br />

Keine starren Gehäuseprofile mit fixen Sender- <strong>und</strong><br />

Empfängermodulen – dafür eine flexible Lichterkette<br />

aus kaskadierten Sensoren, die sich flexibel positionieren,<br />

einfach anschliessen <strong>und</strong> zentral auswerten lassen<br />

– das ist das Konzept des Detektionssystems Flex Chain.<br />

Die bis zu 60 Einzelstrahlen des flexiblen Lichtgitters<br />

lassen sich nicht nur unabhängig voneinander anordnen,<br />

sie können auch wahlweise durch Einweg-Lichtschranken,<br />

Reflexionslichtschranken oder Reflexionslichttaster<br />

erzeugt werden – auch in gemischter Konfiguration.<br />

Die Kaskadierung von Sensor zu Sensor bis zum gemeinsamen<br />

Flex Chain Host minimiert den Verkabelungsaufwand.<br />

Detaillierte Echtzeit-Diagnoseinformation zum<br />

Status jedes einzelnen Sensors können direkt in der<br />

kompakten Zentraleinheit ausgewertet oder per IO-Link<br />

jederzeit an eine Steuerung weitergeleitet werden.<br />

Dies gewährleistet höchste Detektions- <strong>und</strong> Messsicherheit<br />

sowie eine durchgängige System- <strong>und</strong> Maschinenverfügbarkeit.<br />

SICK AG | www.sick.ch<br />

Ohne Schleifring sicher drehen<br />

Dreh-Energieführung von igus ® – Der Baukasten<br />

für schnell drehende Anwendungen<br />

Systemgarantie auf die komplette igus ®<br />

Dreh-Energieführung l Alles aus einer<br />

Hand direkt vom Hersteller inklusive igus ® Montageservice l Führt alle Arten<br />

von Energie, Daten, Flüssigkeiten <strong>und</strong> Luft – selbst Lichtwellenleiter l<br />

Kreisbewegungen in Sek<strong>und</strong>en online konfigurieren<br />

10<br />

TIPPS<br />

für Ihre Drehanwendung<br />

kostenlos<br />

downloaden<br />

motion plastics ®<br />

... for longer life<br />

/dreh-energiefuehrung<br />

igus ®<br />

Schweiz GmbH Tel. 062 388 97 97 info@igus.ch<br />

Die Begriffe "igus, motion plastics" sind in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland <strong>und</strong> gegebenenfalls international markenrechtlich geschützt.<br />

Besuchen Sie uns: EMO, Hannover – Halle 8 Stand E01


PRODUKTE<br />

Modulare Panel-<br />

PC- <strong>und</strong> Monitor-Serie<br />

Die Powertwin-Serie beruht auf einem<br />

modularen Konzept, da das Display durch<br />

eine aufgesteckte Einheit zum Panel-PC<br />

oder Monitor wird. Somit ist auch ein<br />

einfaches Umrüsten von einem Panel-PC<br />

zu einem Monitor oder andersherum<br />

möglich. Dabei bleiben die vorhandenen<br />

Einbau-Ausschnitte oder auch Befestigungslösungen<br />

am Tragarm unverändert,<br />

wobei die Display-Auswahl in der Standardausführung<br />

Diagonalen von 8,4 bis<br />

24 Zoll umfasst. Sunreadable-Varianten<br />

mit UV-beständigem H7-Hartglas sind<br />

in 8 bis 19 Zoll erhältlich. Zusätzliche<br />

Widescreen-Varianten von 15 bis 24 Zoll<br />

ergänzen die Palette. Auch bei der Bedienungstechnologie<br />

bestehen Auswahlmöglichkeiten<br />

zwischen Multitouch, analog<br />

resistiv oder ohne Touch. Der Weitbereichsspannungseingang<br />

von 9 bis 48 VDC<br />

<strong>und</strong> die robuste IP65-Front erlauben den<br />

industriellen Einsatz der Geräte.<br />

Spectra (Schweiz) AG | www.spectra.ch<br />

Reglerentwurf für Leistungselektronik<br />

Persönlicher Schlüssel erhöht Sicherheit<br />

Das Sicherheitsschalter- <strong>und</strong> Schlüsseltransfersystem Safemaster<br />

STS von Dold & Söhne erfüllt alle Anforderungen der<br />

aktuellen Maschinenrichtlinie. Im Gegensatz zu LOTO erfolgt<br />

der Einsperrschutz bei diesem nicht optional, sondern wird<br />

erzwungen. Das heisst, erst nach Entnahme des persönlichen<br />

Schlüssels lässt sich die Schutztür öffnen <strong>und</strong> der Gefahrenbereich<br />

betreten. Das System beinhaltet auch Einheiten, in<br />

welche mehrere Schlüssel integriert werden können, damit<br />

mehrere Personen einen eigenen Schlüssel zur Verfügung<br />

haben. Die STS-Einheiten sind in den Ausführungen Edelstahl<br />

<strong>und</strong> Kunststoff erhältlich <strong>und</strong> beliebig kombinierbar. Das<br />

System eignet sich für den Einsatz in Sicherheitsanwendungen<br />

bis Kategorie 4 / PL e nach EN/ISO 13849-1. Auch verdrahtungslose<br />

Absicherungen von Schutztüren sind möglich<br />

In Simulink starten<br />

ÜBERALL EINSETZEN<br />

Den Fachartikel dazu finden Sie unter<br />

www.technik-<strong>und</strong>-wissen.ch.<br />

AWAG Elektrotechnik AG | www.awag.ch<br />

Entwickeln Sie Regelungstechnik für Leistungselektronik,<br />

prüfen <strong>und</strong> testen Sie diese mittels Simulation <strong>und</strong><br />

generieren Sie Code für Ihre Zielhardware:<br />

• Nutzen Sie H<strong>und</strong>erte direkt einsatzbereiter<br />

Komponenten für die Modellierung elektrischer Systeme<br />

• Führen Sie Rapid Prototyping <strong>und</strong> HIL-Simulationen auf<br />

verschiedenen Echtzeit-Hardwareplattformen durch<br />

UHF-Schreib- <strong>und</strong> Lesegerät<br />

• Erhalten Sie Ihren Code 50 % schneller als<br />

bei manueller Programmierung, indem Sie<br />

Das Schreib-/Lesegerät lesbaren, RFU61x kompakten ist die Lösung C- <strong>und</strong> HDL-Code für die platzsparende für beliebige Integration<br />

von UHF-Identifikationslösungen Microcontroller, in produktionstechnische FPGAs oder SoCs automatisch<br />

<strong>und</strong> logistische Umgebungen.<br />

Der Sensor benötigt generieren nur wenig Montageplatz <strong>und</strong> bietet zugleich eine grosse<br />

Leistung hinsichtlich Reichweite, Robustheit <strong>und</strong> Konnektivität. Zudem ist er programmierbar<br />

<strong>und</strong> kann Starten innerhalb Sie des mit Eco-Systems Simulink Sick AppSpace flexibel an individuelle<br />

® .<br />

Applikationsanforderungen angepasst werden. Typische Einsatzfelder <strong>und</strong> Anwendungen,<br />

in denen die UHF-Technologie eine durchgängige <strong>und</strong> zeitnahe Prozesstransparenz<br />

mathworks.de/pec<br />

ermöglicht, sind die Identifikation von Werkstücken auf Montagelinien, die Ladungsidentifikation<br />

auf mobilen Plattformen, die Beschaffung <strong>und</strong> Bereitstellung von Material<br />

in eKanban-Prozessen oder die Identifikation von Produktionsmaterial in Maschinen.<br />

© 2019 The MathWorks, Inc.<br />

SICK AG | www.sick.ch<br />

66 #<strong>004</strong>


Gewinden mit maximaler Produktivität<br />

Mechatronisches<br />

Drehmodul<br />

Das Drehmodul ERS ist in den Durchmesservarianten<br />

135, 170 <strong>und</strong> 210 mm erhältlich<br />

<strong>und</strong> wurde für rotative Bewegungen<br />

im mittleren Lastbereich konzipiert.<br />

In Baugrösse 170 erreicht es bei einer<br />

Höhe von 66 mm ein Nennmoment von<br />

5 Nm <strong>und</strong> ein maximales Moment bis<br />

17 Nm. Endlos drehend kann es mit bis<br />

zu 750 min -1 beliebige Zwischenpositionen<br />

mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,01°<br />

anfahren. Eine grosse Mittenbohrung<br />

ermöglicht die Durchführung von Kabeln<br />

oder Werkstücken beziehungsweise den<br />

Einsatz einer Kamera. Um Druckluft oder<br />

Signale schlauch- oder kabellos durchs<br />

Modul zu leiten, gibt es das Drehmodul<br />

auch in einer Version mit pneumatischelektrischer<br />

Durchführung, die via<br />

Schleifring beziehungsweise Luftkanal<br />

die Durchleitung von bis zu acht elektrischen<br />

Signalen (24 VDC/2 A) sowie einem<br />

Fluid mit einem Druck von bis zu 8 bar<br />

ermöglicht. Die Version mit Drehdurchführung<br />

erlaubt Drehzahlen bis 250 min -1 .<br />

Schunk Intec AG | www.schunk.com<br />

Mit dem Gewindefräser TC620 Supreme überträgt Walter das<br />

Funktionsprinzip seiner Wendeschneidplatten-Gewindefräser<br />

T2711 nun auf kleinere Durchmesser. Dank geringer Schnittkräfte,<br />

<strong>und</strong> dadurch hohen Zahnvorschüben, wird der Verschleiss des<br />

Werkzeugs deutlich reduziert. Das Multirow-Konzept verringert<br />

die Bearbeitungszeit <strong>und</strong> den Verschleiss <strong>und</strong> verbessert die<br />

Prozesssicherheit selbst bei Werkstoffen wie rostfreien Stählen<br />

oder Inconel 718. Radiuskorrekturen sind selten beziehungsweise<br />

oft erst dann notwendig, wenn Wettbewerbswerkzeuge ihr<br />

Standzeitende bereits erreicht haben. Walter bringt den TC620<br />

Supreme für Gewindetiefen 2 <strong>und</strong> 2,5 × DN im Abmessungsbereich<br />

M4 bis M20 sowie UNC 8 bis UNC ¾ heraus.<br />

Walter AG | www.walter-tools.com<br />

Safety-Relais mit Solid-State-Ausgängen<br />

Phoenix Contact erweitert seine Produktfamilie der Safety-Relais:<br />

PSR-MC31 bietet zwei Solid-State-Ausgänge auf einer Baubreite von<br />

12,5 mm. Aufgr<strong>und</strong> der nicht erweiterbaren Schaltfunktion ist das<br />

Sicherheitsrelais für alle Sicherheitsapplikationen geeignet, bei denen<br />

eine hohe Anzahl von Betriebszyklen benötigt wird. Darüber hinaus<br />

erlaubt eine Reaktionszeit von weniger als 10 ms kleinere Sicherheitsabstände.<br />

Jeder Ausgang hat eine Schaltleistung von mehr als 2 A. Daher<br />

können auch grössere Lasten, wie Hydraulikventile, betätigt werden.<br />

Das Relais ist kompatibel zu allen gängigen Sensoren, wie elektromechanischen<br />

Not-Halt-Schaltern, Verriegelungen, Licht gittern, aber<br />

auch Sicherheitsschaltleisten oder -matten mit Vier-Leite ranschlusstechnik<br />

(Kurzschlussausführung). Durch die TÜV-Zulassung können<br />

sicherheitsgerichtete Anwendungen bis PL e oder SIL 3 realisiert werden.<br />

Phoenix Contact AG | www.phoenixcontact.ch<br />

#<strong>004</strong> 67


3x schneller entwickeln.<br />

Erleben Sie .<br />

www.br-automation.com/mapp<br />

26. - 28.11.2019<br />

Besuchen Sie uns!<br />

< Mehr Zeit für Innovationen<br />

< Höhere Softwarequalität<br />

< Niedrigere Wartungskosten<br />

< Reduzierte Investitionsrisiken<br />

< Höhere Maschinenverfügbarkeit<br />

www.br-automation.com/mapp

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!