Füürhorn 2019-3
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3/<strong>2019</strong><br />
Mitteilungsblatt<br />
der Feuerwehr<br />
Stadt Luzern
» 2<br />
FWL IN DEN MEDIEN INHALT / GRÜEZI 3 «<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Einsätze 4-11<br />
Neue Feuerwache 12-15<br />
Tag der offenen Tore 16-18<br />
First Responder 19<br />
Wassertransport Littauerberg 20-21<br />
Lehrgang Berufsfeuerwehrmann 22<br />
Alarmstufe 0 23<br />
IGR Neuzugang 24<br />
Neue Helme 25<br />
Lötschberg Basistunnel 26-27<br />
Aus aller Welt 28-30<br />
Feuerwehrlatein 31<br />
Feuerwehrmarsch 32<br />
Feuerwehr-Paar 33<br />
Kompanieabend KP1 34<br />
Ausflug VA 35<br />
OF Grill 36<br />
TLF in Portugal 37<br />
Kira und die Feuerwehr 38-39<br />
Dies und das / Alte Garde 40-41<br />
Nachwuchs 42<br />
10 Unterschiede 43<br />
Mit dem Projekt «Rotpol» steht der Sieger für<br />
die neue Überbauung des ewl-Areals fest. Mit<br />
dem Entscheid des Beurteilungsgremiums<br />
sind nun die Weichen für unsere neue Feuerwache<br />
gestellt. Auf dem Areal zwischen der<br />
Frutt- und der Industriestrasse soll in den<br />
nächsten Jahren die Grundsteinlegung für das<br />
neue Sicherheits- und Dienstleistungszentrum<br />
mit einer modernen Feuerwache gelegt<br />
werden. Für unsere Feuerwehr ist der Neubau<br />
ausserordentlich wichtig, hat doch die heutige<br />
Feuerwache an der Kleinmattstrasse ihre Lebensdauer<br />
überschritten. Das Gebäude,<br />
welches früher als Tramdepot diente, ist nicht<br />
erdbebensicher und die Räumlichkeiten und<br />
deren Anordnung sind nicht mehr auf die heutigen<br />
Einsatzmittel, Abläufe und Organisation<br />
ausgelegt.<br />
Bis Mitte 2021 soll das definitive Bauprojekt<br />
vorliegen und 2026 ist der Einzug für die Feuerwehr<br />
vorgesehen. Im Projekt «Rotpol» der<br />
ARGE Halter AG/Eberli Sarnen AG sollen gemeinnütziger<br />
Wohnungsbau, Arbeiten, Sicherheit<br />
und Freizeit nebeneinander Platz finden.<br />
Können den Bedürfnissen unserer<br />
Feuerwehr Rechnung getragen werden? Was<br />
genau sind die Vorteile des Neubaus? Welche<br />
Herausforderungen sind zu meistern? Im grossen<br />
Interview mit dem <strong>Füürhorn</strong> klärt unser<br />
Kommandant Theo Honermann diese und<br />
weitere brennenden Fragen zum Bauprojekt.<br />
Der Sommer verabschiedet sich allmählich<br />
und macht wieder kürzeren und kühleren Tagen<br />
Platz. Um so mehr bleibt der heisse Sommer<br />
in Erinnerung – für viele sicher speziell der<br />
1. Juli. Während mehreren Stunden kämpfte<br />
unsere Feuerwehr gegen ein Feuer im Dachstock<br />
eines Mehrfamilienhauses. Die Beschaffenheit<br />
des Dachs, die erschwerte Zugänglichkeit<br />
und die enorme Sommerhitze forderten<br />
die Einsatzkräfte zusätzlich. In dieser Ausgabe<br />
schauen wir auf diesen Grosseinsatz an der<br />
Berglistrasse zurück.<br />
Nun wünschen wir Ihnen eine spannende und<br />
abwechslungsreiche Lektüre des <strong>Füürhorn</strong>s.<br />
Herzliche Grüsse<br />
Yves Portmann, Chefredaktor<br />
01. Juli <strong>2019</strong>:<br />
Dachstockbrand an der Berglistrasse
» 4<br />
EINSÄTZE<br />
EINSÄTZE<br />
5 «<br />
Berglistrasse || Brandbekämpfung<br />
Montag, 1. Juli <strong>2019</strong> 11.01 Uhr<br />
Ereignis Brand Gebäude<br />
Einsatzort Berglistrasse<br />
Alarmierung Alst 3: Berufsfeuerwehr, Einsatzkompanien I<br />
+ II, Stabskompanie, Feuerwehr Kriens (Atemschutz und<br />
Sanität) und Feuerwehr Emmen (Atemschutz)<br />
Anzahl AdF 153 Einsatzende 23.30 Uhr<br />
Einsatzleiter Hptm Thomas Lang<br />
Orientierung/Situation am Schadenort<br />
Dachstockbrand mit starker Rauchentwicklung, Meldung zwei Gasflaschen auf<br />
Dach. 13 Personen (Bewohner und Bauarbeiter) aus den Häusern durch Polizei<br />
evakuiert.<br />
Massnahmen<br />
Abgesperrt, Gasflaschen gekühlt und evakuiert. 13 Personen evakuiert, insgesamt<br />
29 Personen gemeinsam mit Rettungsdienst im Heim im Bergli betreut.<br />
Sechs Personen durch Rettungsdienst mit Sauerstoff behandelt, zwei AdF FW Kriens<br />
wegen Erschöpfung ins Spital überführt.<br />
Brandbekämpfung via bestehendem Gerüst aussen und von innen. Wände und<br />
Decken geöffnet via mobilem Rollgerüst. Thermische Solaranlage abgedeckt wegen<br />
Überproduktion und Berstgefahr. Statische Beurteilung Gerüst durch Gerüstbauer.<br />
Unterstützung durch Teile der FW Kriens (tagsüber) und FW Emmen<br />
(Abend). Medienarbeit, Betrieb Verpflegungsstelle inklusive Kühlung und erstmalige<br />
Anwendung des Konzepts «Einsatzhygiene». Brandwache in drei Schichten<br />
während der Nacht bis 8 Uhr. Anschliessend Übergabe an Eigentümer.<br />
Fahrzeuge/Mittel<br />
2 Autodrehleitern, 3 Tanklöschfahrzeuge, Einsatzleitfahrzeug, Atemschutzfahrzeug,<br />
alle Spezialisten-Fahrzeuge, 6 Personentransporter und 3 Kleinfahrzeuge<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern und zVg
» 6<br />
EINSÄTZE EINSÄTZE 7 «
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EINSÄTZE<br />
EINSÄTZE<br />
9 «<br />
Stadt Luzern || Elementar / Unwetter<br />
Samstag, 6. Juli <strong>2019</strong> 14.47 Uhr<br />
Ereignis Sturm<br />
Einsatzort diverse Einsatzorte im ganzen Einsatzgebiet<br />
Alarmierung Alst 1 + Alst 28.1: Berufsfeuerwehr, Stabskompanie,<br />
Stützpunkt Rettung + Stützpunkt Öl-/Elementarwehr<br />
Anzahl AdF 85 Einsatzende 22.15 Uhr<br />
Einsatzleiter Oblt Fischer Marco<br />
Orientierung/Situation am Schadenort<br />
61 Schadenmeldungen wegen umgestürzten Bäumen, defekten Dächern und<br />
herabfallenden Ziegeln infolge starkem Sturmwind.<br />
Massnahmen<br />
Rekognoszierung aller Meldungen und Priorisierung. Einsatz an 35 Orten<br />
nach Prioritäten, mehrheitlich durch Absperrung, mit Kettensägen und teilweise<br />
der Autodrehleiter (ADL). Im Wald mussten drei durch umgestürzte<br />
Bäume eingeklemmte Personen befreit werden. Zudem wurden Eigentümer<br />
beraten, Spezialisten aufgeboten sowie Folgemassnahmen für das Strasseninspektorat<br />
und die Stadtgärtnerei abgesprochen. Während diesen Elementareinsätzen<br />
wurden zusätzlich zwei Alarme von Brandmeldeanlagen bearbeitet.<br />
Fahrzeuge/Mittel<br />
2 Autodrehleitern, 2 Tanklöschfahrzeuge, diverse Personentransporter +<br />
5 Kleinfahrzeuge<br />
Bilder: Feurwehr Stadt Luzern<br />
Medienmitteilung Brand Berglistrasse<br />
Kurz vor Montagmittag rückte die Feuerwehr Stadt Luzern wegen eines Dachstockbrandes an der Berglistrasse mit einem Grossaufgebot<br />
aus. Die Polizei evakuierte aufgrund der starken Rauchentwicklung dreizehn Personen aus dem betroffenen Haus und zwei Nachbargebäuden.<br />
Sechs Personen wurden vom Rettungsdienst medizinisch behandelt, zwei Feuerwehrleute mussten ins Spital überführt werden. Die<br />
schwierige Zugänglichkeit und die bauliche Beschaffenheit des Daches erschwerte die Brandbekämpfung erheblich.<br />
Am Montag, 01. Juli <strong>2019</strong> wurde um 11:01 Uhr die Feuerwehr Stadt Luzern wegen einem Brand auf dem Dach eines Wohnhauses an der<br />
Berglistrasse alarmiert. Die ersten Einsatzkräfte vor Ort stellten einen Dachstockbrand fest und evakuierten wegen der starken Rauchentwicklung<br />
umgehend dreizehn Personen aus dem Gebäude sowie aus zwei benachbarten Häusern. Die Feuerwehr betreute die evakuierten<br />
Personen im nahegelegenen Heim im Bergli. Die Bewohner in den umliegenden Wohngebäuden wurden aufgefordert, die Fenster zu<br />
schliessen.<br />
Im Verlauf des Einsatzes behandelte der Rettungsdienst sechs Personen mit Sauerstoff und überführte zwei Feuerwehrleute ins Spital. Die<br />
grosse Hitze und der harte Einsatz stellte die Feuerwehrleute vor eine grosse Herausforderung. Um eine regelmässige Ablösung zur Erholung<br />
gewährleisten zu können, wurden die ganze Feuerwehr Stadt Luzern und zur Unterstützung Teile der Feuerwehr Kriens aufgeboten.<br />
Das von der Strasse abgelegene Haus in Hanglage sowie die Baukonstruktion mit dem Blechdach erschwerten die Brandbekämpfung erheblich.<br />
Während mehrerer Stunden wurde im mühsamer Kleinarbeit das Dach geöffnet und der Brand Schritt für Schritt bekämpft. Mit<br />
mehreren Druckleitungen konnte die Situation schliesslich unter Kontrolle gebracht werden. Die Löscharbeiten sind zur Zeit noch nicht<br />
abgeschlossen, da der Zugang zum Feuer nicht überall möglich ist. Deshalb wird die ganze Nacht eine Brandwache vor Ort bleiben.<br />
Während dem Einsatz sperrte der Verkehrsdienst der Feuerwehr die Steinhofstrasse teilweise, davon war auch die vbl-Linie 11 betroffen.<br />
Während der Löscharbeiten hatte die Feuerwehr Stadt Luzern noch zwei weitere Einsätze zu bewältigen: Im Dreilindenpark brannte ein<br />
Baum und am Bundesplatz ein Kehrichteimer. Diese Brände wurden durch die aufgebaute Bereitschaftsgruppe gelöscht.<br />
Die Brandursache wird durch die Brandermittlung der Luzerner Polizei untersucht. Insgesamt standen rund 130 Personen der Feuerwehr<br />
Stadt Luzern und der Feuerwehr Kriens, sechs Personen vom Rettungsdienst 144 sowie neun Personen der Luzerner Polizei im Einsatz.
» 10<br />
EINSÄTZE<br />
EINSÄTZE<br />
11 «<br />
Weitere erwähnenswerte Einsätze<br />
Mai bis August <strong>2019</strong><br />
5. Mai <strong>2019</strong> || 1.27 Uhr || Elementar<br />
Ort: Gerlisbergstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Äste liegen auf Stromleitung. Strom durch ewl abgeschaltet.<br />
Äste mittels Autodrehleiter mit Kettensäge zerschnitten und auf<br />
Wiesland deponiert.<br />
Einsatzleiter: Oblt Pascale Gazzo<br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
im Freien deponiert. Kontrolle vor Ort, Wohnung belüftet und<br />
entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
15. Juni <strong>2019</strong> || 15 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Rotewald<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: In Astgabelung eines Baumes eingeklemmte Katze via<br />
Schiebeleiter gerettet und in Tierklinik gebracht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Benedikt Schnyder<br />
20. Juni <strong>2019</strong> || 3.48 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Bundesstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz:Technische Unterstützung für die Polizei bei Einbruchdelikt.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
25. Juni <strong>2019</strong> || 6.38 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Reussinsel<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Tag<br />
Einsatz: Zehn Personen evakuiert und betreut, 2 Personen durch<br />
Rettungsdienst wegen Verdacht auf Rauchvergiftung kontrolliert.<br />
Brand in Küche gelöscht, Kontrolle der umliegenden Wohnungen.<br />
Wohnung belüftet und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Martin Haller<br />
6. Mai <strong>2019</strong> || 16.28 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Gütschstrasse<br />
Alarmstufe: 2, BF, Einsatzkompanie I + Stabskompanie<br />
Einsatz: Gebäude durch Betreiber evakuiert. Küchenbrand gelöscht<br />
und umliegende Wohnungen mit Wärmebildkamera kontrolliert. Drei<br />
Personen mit Verdacht auf Rauchvergiftung durch Rettungsdienst<br />
kontrolliert. Räumlichkeiten belüftet und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Martin Kaufmann<br />
19. Mai <strong>2019</strong> || 22.13 Uhr || Technische Hilfeleistung<br />
Ort: Würzenbachstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Im Auftrag der Polizei Leiter gestellt und über Balkontür in<br />
Wohnung eingedrungen, um gestürzte Person aus der Badewanne zu<br />
befreien. Folgemassnahmen durch Polizei und Rettungsdienst.<br />
Einsatzleiter: Oblt Pascale Gazzo<br />
30. Mai <strong>2019</strong> || 20.45 Uhr || Patientenrettung<br />
Ort: Zinggentorstrasse<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Kind durch Oblicht gestürzt. Patient mittels Schiebeleiter und<br />
Schleifkorbtrage aus dem Gebäude gerettet und dem Rettungsdienst<br />
übergeben.<br />
Einsatzleiter: Oblt Martin Kaufmann<br />
2. Juni <strong>2019</strong> || 9.51 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Neuweg<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Alarmierung durch Brandmeldeanlage (BMA), starker<br />
Rauch in Wohnung und Treppenhaus. Kontrolle der Bewohnerin<br />
wegen Verdacht auf Rauchvergiftung durch den Rettungsdienst 144.<br />
Kochherd abgestellt, angebranntes Kochgut entfernt und Kontrolle mit<br />
Wärmebildkamera. Wohnung und Treppenhaus belüftet und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler<br />
13. Juni <strong>2019</strong> || 19.42 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Alpenquai<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Mikrowellenofen nach Verpuffung durch Bewohner bereits<br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
28. Juni <strong>2019</strong> || 3.14 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Allmendweg<br />
Alarmstufe: 1, BF + Pikettgruppe Nacht/Wochenende<br />
Einsatz: Brand Gartenhaus durch Melder mit Wasser aus Pool<br />
gelöscht. Nachlöscharbeiten und Kontrolle mit Wärmebildkamera.<br />
Einsatzleiter: Hptm Thomas Lang<br />
9. August <strong>2019</strong> || 17.47 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Sagenmattstrasse<br />
Alarmstufe: 0, BF<br />
Einsatz: Alarmierung durch BMA. Brand Öl in Pfanne durch<br />
Bewohner gelöscht. Zwei Personen durch Rettungsdienst kontrolliert<br />
wegen Verdacht auf Rauchvergiftung. Pfanne auf Balkon gebracht,<br />
Kontrolle mit Wärmebildkamera, Wohnung belüftet und entraucht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Andreas Baumann<br />
26. August <strong>2019</strong> || 3.22 Uhr || Brandbekämpfung<br />
Ort: Klosterstrasse<br />
Alarmstufe: 2, BF, Einsatzkompanie I + Stabskompanie<br />
Einsatz: Meldung Brand Wohngebäude. Vollbrand Gartenhaus mit<br />
zwei Leitungen gelöscht.<br />
Einsatzleiter: Oblt Marcel Sidler
» 12<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
13 «<br />
Neue Feuerwache auf dem ewl Areal<br />
Das Siegerprojekt zur Überbauung des ewl Areals steht fest und die<br />
Planung der neuen Feuerwache kann in die nächste Phase übergehen.<br />
Theo Honermann, Kommandant der Feuerwehr Stadt Luzern,<br />
berichtet im Interview über die Arbeit im Projektteam und die<br />
Hürden, die auf dem Weg zur Realisierung des neuen Sicherheitsund<br />
Dienstleistungszentrums bevorstehen.<br />
Interview: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bilder: zVg<br />
Am 2. Juli <strong>2019</strong> wurde das Siegerprojekt zur Überbauung des<br />
ewl Areals mit dem Namen «Rotpol» der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Damit ist nun klar, in welchem Rahmen die neue Feuerund<br />
Rettungswache entstehen wird. Die <strong>Füürhorn</strong>-Redaktion<br />
hat bei Theo Honermann nachgefragt, wie es nach diesem<br />
Meilenstein nun weitergeht und wie er der Kritik einiger Interessensgruppen<br />
entgegensteht.<br />
<strong>Füürhorn</strong>: Seitens der Stadt Luzern ist man überzeugt, mit<br />
dem «Rotpol» ein Vorzeigeprojekt in Sachen Städtebau, Verdichtung,<br />
Attraktivierung und Ökologie realisieren zu können.<br />
Inwiefern teilst auch du diese Meinung?<br />
gesehen, wie kompetent und professionell alle Beteiligten<br />
daran gearbeitet haben. Daher bin ich der Meinung, dass das<br />
Siegerprojekt die Vielzahl der unterschiedlichsten Anforderungen<br />
berücksichtigt und die Gesamtkonzeption somit stimmig<br />
ist. Das kam auch beim einstimmigen Jury-Entscheid und<br />
den Nutzerbewertungen sehr deutlich zum Ausdruck.<br />
Im Projekt sollen gemeinnütziger Wohnungsbau, Arbeiten,<br />
Sicherheit und Freizeit nebeneinander Platz finden. Ich kann<br />
mir vorstellen, dass die Planung eines solchen Vorhabens<br />
nicht ganz einfach ist, da viele Interessensgruppen aufeinandertreffen.<br />
Wie empfindest du die Mitarbeit im Projektteam?<br />
Theo Honermann: Ich teile diese Meinung voll und ganz. Ich<br />
bin kein Experte bezüglich den anspruchsvollen Fachfragen,<br />
die mit einem derartigen Projekt verbunden sind, habe aber<br />
Dass alle Beteiligten ihre Bedürfnisse einbringen können, ist<br />
natürlich nicht ganz einfach. Logischerweise haben auch nicht<br />
alle Interessen dasselbe Gewicht. Nichtsdestotrotz werden<br />
sämtliche Anliegen angehört und ernst genommen. Respekt<br />
und Interesse an den Anliegen anderer Nutzer ist ein wichtiger<br />
Erfolgsfaktor bei einem solchen Projekt. Man merkte schnell,<br />
dass alle Beteiligten viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit<br />
legen und wir am selben Strick ziehen. Das schliesst auch die<br />
externen Partner nicht aus. Ich glaube, dieses Projekt ist mittlerweile<br />
für alle Beteiligten zu einer Herzensangelegenheit<br />
geworden.<br />
Konntest du sämtliche Bedürfnisse der Feuerwehr einbringen?<br />
Ja, dank unserer frühzeitigen und sorgfältigen Planung ist es<br />
uns gelungen, alle Anliegen einzubringen. Ich erlebe immer<br />
wieder, dass die Bedürfnisse der Feuerwehr auf viel Verständnis<br />
stossen. Wir geniessen grosses Vertrauen beim Stadtrat.<br />
Auch mit dem Feuerwehrinspektorat und der Finanzdirektion<br />
besteht ein guter Austausch. Selbstverständlich müssen wir<br />
trotzdem zu allem Rede und Antwort stehen. Dazu gehören<br />
auch Vergleiche mit anderen Feuerwachen und Hinweise auf<br />
Vorgaben durch Vorschriften, und Normen.<br />
Derzeit befindet sich die Feuerwache Kleinmatt in einem<br />
Wohnquartier. Das Verhältnis zur Nachbarschaft ist zwar gut,<br />
dennoch kommt es hin und wieder zu Reibereien. Auch auf<br />
dem neuen Areal sollen letztlich verschiedenste Personengruppen<br />
Seite an Seite leben – unter anderem auch Betagte,<br />
die vielleicht mehr Ruhe wünschen. Sind da Konflikte mit der<br />
Feuerwehr nicht vorprogrammiert?<br />
Nein, das sehe ich nicht so. Auf dem ewl Areal entsteht Wohnraum<br />
in der Stadt. Viele Leute, durchaus auch Ältere und<br />
Betagte, schätzen eine Lage der kurzen Wege und mit belebter<br />
Nachbarschaft. Natürlich muss dabei der Lärmschutz<br />
berücksichtigt sein. Dies geschieht zum Beispiel durch die<br />
Anordnung der Wohnungen und den öffentlichen Aufenthaltsflächen.<br />
Auch gibt es erhöhte Anforderungen an die Baumaterialien.<br />
Gegenüber unserem heutigen Standort gibt es im Rotpol wesentliche<br />
Verbesserungen beim Lärmschutz. So kann die Retablierung<br />
nach Einsätzen und Übungen in der neuen Feuerwache<br />
im Gebäudeinnern vorgenommen werden – und muss<br />
nicht mehr teilweise vor den Toren im Freien erfolgen.<br />
Darüber hinaus erlauben die wenig verkehrsbelastete Ausfahrt<br />
auf die Fruttstrasse und die direkte Steuerung der Lichtsignalanlage<br />
bei der Langensandbrücke im Alarmfall ein zügiges<br />
Ausfahren aus der Feuer- und Rettungswache – ohne<br />
sofortiges Einschalten des Wechselklanghorns.<br />
Natürlich bedingt es trotz all diesen Verbesserungen und<br />
Massnahmen auch am neuen Standort ein respektvolles und<br />
tolerantes Miteinander. Ich bin überzeugt, dass uns dies gut<br />
gelingen wird.<br />
Was am Projekt siehst du im Hinblick auf die Feuerwehr kritisch?<br />
Für die Feuerwehr ist sehr wichtig, dass der Neubau im Jahr<br />
2026 bezogen werden kann. Verzögerungen wären kritisch,<br />
da die heutige Feuerwache an der Kleinmattstrasse ihre Lebensdauer<br />
überschritten hat – und damit auch unsere Einsatzbereitschaft<br />
gefährdet. Es gibt öfters Schäden am Gebäude,<br />
die repariert werden müssen. Ausserdem ist es auch nicht<br />
erdbebensicher. Es wäre nicht nachhaltig, weiter in dieses Gebäude<br />
zu investieren. Die Räumlichkeiten und deren Anordnung<br />
sind nicht mehr auf die heutigen Einsatzmittel, Abläufe<br />
und Organisation ausgelegt.
» 14<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
15 «<br />
Kritisch sind derzeit auch die Fragen um die Finanzierung<br />
der höheren Mietkosten am neuen Standort. Es liegt auf der<br />
Hand, dass der Neubau deutlich mehr kostet als die heutige,<br />
veraltete Gebäudeinfrastruktur. Ich bin jedoch optimistisch,<br />
dass hier eine gute Lösung gefunden wird.<br />
Wie sieht es mit den Vorteilen aus?<br />
Es ist eine moderne Feuerwache geplant, die den heutigen<br />
und künftigen Anforderungen gerecht wird und eine effiziente<br />
Auftragserfüllung erlaubt. Wir können das Material, welches<br />
in den Magazinen Maihof und Würzenbach gelagert ist, in der<br />
neuen Feuerwache unterbringen und diese Standorte für das<br />
Ein- und Ausrücken von Milizfeuerwehrleuten nutzen. Dies<br />
unterstützt die veränderte Mobilität unserer Feuerwehrleute.<br />
Nicht zuletzt werden durch die räumliche Nähe zu den beteiligten<br />
Partnerorganisationen Synergien geschaffen, welche die<br />
Zusammenarbeit künftig erleichtern und verbessern. Es gäbe<br />
noch viele weitere Vorteile, aber das Wichtigste ist, dass die<br />
neue Feuerwache die Weiterentwicklung der Feuerwehr über<br />
die nächsten Jahrzehnte hinaus ermöglicht. Es wird ein Bau<br />
sein, der die Erfüllung der Sicherheitsbedürfnisse der Stadt<br />
Luzern bis weit in die Zukunft hinein entscheidend prägen<br />
wird.<br />
Welches sind die nächsten Herausforderungen, die für die<br />
Feuerwehr von besonderer Bedeutung sein werden?<br />
Das sind einige... Zunächst muss geklärt werden, ob unsere<br />
Partnerorganisationen Rettungsdienst, Polizei und Zivilschutz<br />
definitiv bei der Realisierung des Projekts dabei sind, was ich<br />
natürlich sehr hoffe. Mit dem Ergebnis der Gesamtleistungsstudie<br />
und der Wahl des Siegerprojekts steht nun eine ausgezeichnete<br />
Entscheidungsgrundlage zur Verfügung. Unsere potenziellen<br />
Partner sind nun im Besitz einer detaillierten und<br />
fundierten Grundlage inklusive Kosten, um in einem nächsten<br />
Schritt den definitiven Entscheid zu fällen.<br />
Zudem sind wir aktuell an der Klärung der Finanzierung der<br />
Mietkosten und was der zusätzliche Mieterausbau für die<br />
Feuerwehr kostet. Die Spezialfinanzierung der Feuerwehr<br />
ist selbstverständlich nicht für das Tragen von solchen Baukosten<br />
ausgelegt. Hier braucht es zusätzliche Beiträge. So<br />
arbeiten wir zur Zeit auch am Bericht und Antrag für den Grossen<br />
Stadtrat zur städtischen Finanzierung des Projekts. Zudem<br />
muss der Austausch mit den Interessensvertretern und<br />
Quartierbewohnern intensiviert werden. Auch der Dialog mit<br />
dem Siegerteam wird nun noch enger. Das Projekt muss ja die<br />
nächsten Phasen – Gestaltungsplan und Baubewilligung – erfolgreich<br />
meistern.<br />
Nach der öffentlichen Vorstellung des Siegerprojekts kam<br />
seitens mehrerer Interessensgruppen Kritik am Projekt und<br />
der notwendigen Anpassung der Bau- und Zonenordnung auf.<br />
Wie stehst du dazu?<br />
Hier zähle ich auf einen sachlichen und konstruktiven Dialog,<br />
denn es wurde sehr intensiv, sorgfältig und überlegt am Siegerprojekt<br />
gearbeitet. Das Parlament wurde von Anfang an in<br />
die geplante Entwicklung des ewl-Areals einbezogen und die<br />
politischen Forderungen wurden aufgenommen. Dennoch gilt<br />
es, Optimierungsbedarf zu identifizieren. Für die einmalige<br />
Chance, ein wegweisendes Sicherheits- und Dienstleistungszentrum<br />
realisieren zu können, lohnt sich das grosse Engagement<br />
– mit viel Realitätssinn und Optimismus.<br />
Informationen und Visualisierungen des Projekts «Rotpol»<br />
findet man im Internet unter dem Link www.ewl-areal.ch
» 16<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
17 «<br />
Positive Bilanz beim «Tag der offenen Tore»<br />
Samstag 31. August <strong>2019</strong><br />
Zum Anlass des 150-jährigen Bestehens des Schweizerischen Feuerwehrverbandes<br />
(SFV) luden die Feuerwehr Stadt Luzern und die ZSOpilatus die<br />
Bevölkerung am Samstag, 31. August zu einem Blick hinter die Kulissen ein.<br />
Das Angebot zum Austausch mit den AdF, zur Besichtigung der Gerätschaften<br />
und zum Einblick in interessante Details des vielseitigen Aufgabenbereiches<br />
wurde rege genutzt.<br />
Text: Evelyne Muff, VA<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Feuer löschen – das ist wohl die häufigste Antwort auf die<br />
Frage, was denn die Feuerwehr so macht. Dass da aber noch<br />
viel mehr dahintersteckt und welche Aufgaben sonst noch zu<br />
bewältigen sind, wurde den Gästen am Tag der offenen Tore<br />
bei Präsentationen und Führungen eindrücklich gezeigt.<br />
Bei bestem Wetter bildeten sich grosse Menschentrauben um<br />
die imposante Drehleiter und staunend wurde die Bergung<br />
eines Gleitschirmfliegers in misslicher Lage demonstriert.<br />
Auf dem Freigleis wurden Autos gekonnt aufgeschnitten, um<br />
die darin eingeklemmten Personen schonend zu retten. Für<br />
Nostalgiker war eine Fahrt mit dem alten Rundhauber ein<br />
Muss und es bot sich mit den Chauffeuren die Gelegenheit für<br />
den Austausch von Anekdoten aus früheren Tagen.<br />
Auch die Kleinsten hatten Spass<br />
Drinnen schlüpften Kinder in die Brandschutzausrüstung<br />
und sie konnten an einem Hindernisparcours einen Einsatz<br />
in Atemschutz nachempfinden. Die ganz Kleinen begnügten<br />
sich mit der Eimerspritze und zielten gekonnt oder weniger<br />
gekonnt in die Eimer, bis diese mit Wasser gefüllt waren.<br />
Teamwork war gefragt und wer sein Eimerchen gefüllt hatte,<br />
half dem «Kamerädli» nebenan seinen Eimer ebenfalls zu füllen.<br />
Bei der Sanitäts- und Betreuungsabteilung durften sich<br />
auch die Kleinen an einer Herzmassage versuchen und<br />
die Führungsunterstützung zeigte ihre beeindruckenden<br />
Hightech-Geräte beim Einsatzfahrzeug. Im hinteren Bereich<br />
der Wache erklärte Marco Pieren bei Popcorn in einem<br />
Kurzfilm die vielfältigen Aufgaben der Zivilschutzorganisation<br />
Pilatus. Theo Honermann zeigte das Modell und die Pläne für<br />
die neue Feuerwache.<br />
Auch in Littau ein Erfolg<br />
Viele Attraktionen machten den Tag für Jung und Alt zu<br />
einem einmaligen Erlebnis. Schweizweit nutzten über 650<br />
Feuerwehren den Anlass für einen wertvollen Austausch. Am<br />
Freitagabend standen die Tore zum Feuerwehrgebäude Littau<br />
übrigens bereits für die Nachbarschaft offen. Auch dieser<br />
Anlass war ein Erfolg.
» 18<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
AUSBILDUNG<br />
19 «<br />
First Responder Luzern: Bisher 450 Ersthelfer registriert<br />
Hilf mit, Leben zu retten – werde FIRST RESPONDER! Mit diesem Slogan<br />
suchte das Luzerner Kantonsspital nach Unterstützung. Seit dem 1. Juli<br />
<strong>2019</strong> sind im Kanton Luzern rund 450 Helferinnen und Helfer parat, um<br />
bei Herz-Kreislauf-Stillständen erste Hilfe zu leisten.<br />
Text und Bild: Sabrina Kohler, VA<br />
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Mit<br />
jeder zusätzlichen Minute, in der eine betroffene Person unversorgt<br />
bleibt, sinkt die Chance für eine erfolgreiche Wiederbelebung<br />
um rund 10 Prozent. Von der Alarmierung bis zum<br />
Eintreffen des Rettungsdienstes vergehen durchschnittlich 10<br />
bis 12 Minuten.<br />
Die Überlebenschancen erhöhen<br />
Jährlich erleiden im Kanton Luzern rund 400 Menschen einen<br />
Herz-Kreislauf-Stillstand. Mit medizinisch ausgebildeten Laienhelfern,<br />
welche noch vor den Profis vor Ort sind, kann die<br />
Überlebenschance deutlich erhöht werden. Seit dem 1. Juli<br />
<strong>2019</strong> setzt der Kanton Luzern deshalb auf die Unterstützung<br />
von sogenannten «First Respondern».<br />
Dazu wurden auch zwei Infoveranstaltungen für die AdF der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern organisiert, bei denen insgesamt 81<br />
Eingeteilte teilgenommen haben. Sie können nach erfolgreicher<br />
Registrierung (siehe Kasten) den Rettungsdienst bis<br />
zu ihrem Eintreffen unterstützen, da sie schneller vor Ort sein<br />
können.<br />
Alarmierung erfolgt über APP<br />
Zurzeit sind rund 300 Ersthelferinnen und Ersthelfer aus allen<br />
Regionen des Kantons Luzern registriert. Ziel ist es aber, bis<br />
im Sommer 2020 auf 500 Helferinnen und Helfer auszubauen.<br />
Die Alarmierung erfolgt über die APP «First Responder Zentralschweiz»,<br />
welche den Standort ermittelt und den Alarm<br />
auslöst. Wer den Alarm bestätigt, bekommt dann weitere Informationen,<br />
welche für den Einsatz notwendig sind.<br />
Wer den Informationsanlass nicht besuchen konnte, aber<br />
Interesse hat, kann sich unter www.firstresponderluzern.ch<br />
über die nächsten Daten informieren. Es handelt sich um eine<br />
gute und sinnvolle Erweiterung der Rettungskette.<br />
Anforderungsprofil<br />
· Grundkurs BLS-ACD-SRC-Komplett (gültiger Ausweis), Refresherkurs<br />
Abweichung Grundkurs: Feuerwehr/Polizei/Ärzte/dipl. med. Fachpersonal<br />
· Besuch Informationsveranstaltung (First Responder)<br />
· Vollendetes 18. Lebensjahr<br />
· Besitz eines Smartphones<br />
· Physische und psychische Belastbarkeit
» 20<br />
AUSBILDUNG<br />
AUSBILDUNG<br />
21 «<br />
Wassertransport auf dem Littauerberg<br />
Samstag 29. Juni <strong>2019</strong><br />
Es war ein warmer Samstagmorgen, als am 29. Juni die Meldung<br />
«Brand Gebäude, Hof Baumgarten, Littauerberg» über<br />
die Funkfrequenzen der Feuerwehren Luzern und Emmen knisterte.<br />
Damit begann kurz nach 8 Uhr morgens eine Einsatzübung,<br />
deren Ziel es war, die Zusammenarbeit im Fachdienst<br />
Wassertransport zwischen den Feuerwehren Emmen und Luzern<br />
zu testen. Patrick von Deschwanden berichtet im Interview<br />
von diesem herausfordernden Halbtag.<br />
<strong>Füürhorn</strong>: Partick, die Feuerwehr Stadt Luzern hat einen Teil<br />
des Feuerschutzgebietes Littauerberg per Anfang Jahr an<br />
Emmen abgegeben (siehe Kasten). Wie kommt es, dass das<br />
Territorium nun trotzdem gemeinsam beübt wird?<br />
Patrick von Deschwanden: Die Wasserversorgung im Littauerberg<br />
verfügt nicht über ein dichtes Netz von Hydranten,<br />
wie wir es aus besiedelten Gebieten kennen. Deshalb muss<br />
das Wasser im Ereignisfall über mehrere hundert Meter zum<br />
Schadenplatz geführt werden. Dazu werden grosse Mengen<br />
an Mitteln benötigt, weshalb es Sinn macht, dass wir unseren<br />
Partner Emmen unterstützen und Synergien nutzen können.<br />
Die Feuerwehren der Stadt Luzern und Emmen übten Ende Juni<br />
gemeinsam auf dem Littauerberg. Es war eine Übung, die den<br />
Beteiligten nicht nur angesichts der Temperaturen viel abverlangte.<br />
Die <strong>Füürhorn</strong>-Redaktion hat mit Patrick von Deschwanden gesprochen,<br />
der als Übungsleiter für die Feuerwehr Luzern im Einsatz stand.<br />
Interview: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst<br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Welche besonderen Herausforderungen waren mit dem geübten<br />
Szenario verbunden?<br />
Für Peter Felder (Übungsleiter Emmen) und mich war es angesichts<br />
der hohen Teilnehmerzahl schwierig, eine für alle 60<br />
Personen interessante Übung zu gestalten. Eigentlich benötigt<br />
es für den Aufbau einer Transportleitung nicht viele AdF. Da<br />
aber im Ernstfall nicht alle einrücken können, muss ein entsprechender<br />
Überbestand ausgebildet werden.<br />
Wie habt ihr es letztlich geschafft, alle Teilnehmenden zu beschäftigen?<br />
Es wurden Nebenarbeitsposten geschaffen, wo das Setzen<br />
von Grossverbrauchern und das Aufsuchen von alternativen<br />
Wasserbezugsstellen geübt wurde. Dieses Konzept ging wunderbar<br />
auf.<br />
Zu Beginn der Übung hast du leicht angespannt gewirkt. Mit<br />
welchen Herausforderungen sahst du dich als Übungsleiter<br />
konfrontiert?<br />
Als Zuschauerin fiel mir auf, wie schnell der Fachdienst den<br />
Wassertransport sicherstellte. Wie hat die Mannschaft der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern das Ereignis aus deiner Sicht bewältigt?<br />
Das ist in der Tat so. Der Wassertransport besteht aus sehr<br />
zuverlässigen und selbstständigen Mitgliedern. Alle beherrschen<br />
sämtliche Funktionen, sei es das Bedienen der Motorspritze<br />
oder das Auslegen von Leitungen. Unsere Formation<br />
hat das Ereignis wie gewohnt erfolgreich gemeistert. Das<br />
macht mich natürlich stolz.<br />
Und wie hat die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Emmen<br />
funktioniert?<br />
Es hätte nicht besser laufen können! Man konnte nur an den<br />
unterschiedlichen Brandschutzausrüstungen feststellen,<br />
dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Feuerwehren<br />
handelt. Auch die Zusammenarbeit mit Peter Felder und dem<br />
Kompanie-Kommandanten Benno Bieri war von Anfang an offen<br />
und kollegial. Eigentlich nicht verwunderlich, da wir alle<br />
der Blutgruppe 118 angehören – auch wenn mit unterschiedlichen<br />
Rhesusfaktoren (lacht).<br />
Es gibt also kein Verbesserungspotenzial?<br />
Verbesserungspotential gibt es immer, auch wenn es in diesem<br />
Fall nur Kleinigkeiten sind. Erkenntnisse der Übungen<br />
werden von uns aufgegriffen und fliessen in die Versorgungskonzepte<br />
der einzelnen Höfe und Anlagen ein. Im Stadtgebiet,<br />
sei es im Littauerberg, Gütschwald oder Dietschiberg, gibt es<br />
ein vorgefertigtes Verlegekonzept. Dabei handelt es sich um<br />
einen Ordner, in dem festgehalten ist, welcher Standort für<br />
den Wasserbezug und die Motorspritzen zu wählen ist und,<br />
wo wie viele Meter Schlauch zu verlegen sind. Damit lässt sich<br />
im Ernstfall wertvolle Zeit gewinnen.<br />
Was ist dein Fazit von diesem Halbtag?<br />
Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Emmen funktioniert.<br />
Somit ist die Grundlage für eine gesicherte Wasserversorgung<br />
des Littauerbergs im Ernstfall gewährleistet.<br />
Gab es vor der Übergabe des Feuerschutzgebietes ebenfalls<br />
gemeinsame Übungen auf dem Littauerberg?<br />
Nein, die gab es damals nicht. Die Feuerwehr Stadt Luzern war<br />
durch die Fusion mit Littau in der komfortablen Lage, dass sie<br />
über zwei Schlauchverlege-Fahrzeuge verfügte. Somit waren<br />
wir nicht auf die Hilfe einer Nachbarwehr angewiesen.<br />
Leicht angespannt ist schmeichelnd untertrieben! Meine Nerven<br />
waren kristallin wie Diamanten, auch wenn es von aussen<br />
vielleicht nicht so wirkte (lacht). Eine Übung mit 60 Teilnehmenden<br />
aus zwei Feuerwehren ist nicht zu unterschätzen. Zudem<br />
gab es keine Erfahrungswerte, auf die ich mich berufen<br />
konnte. So gab es nur zwei mögliche Resultate: ein voller Erfolg<br />
oder ein Desaster.<br />
Das Feuerschutzgebiet Littauerberg<br />
Anfang <strong>2019</strong> trat die Feuerwehr Stadt Luzern das Feuerschutzgebiet<br />
Littauerberg ab. Für die Brandbekämpfung<br />
in diesem ländlichen Gebiet auf Stadtboden sind nun die<br />
Feuerwehren Emmen und Neuenkirch-Hellbühl zuständig.<br />
Die Übergabe dieses Auftrags ist unter anderem deshalb<br />
sinnvoll, weil die beiden Feuerwehren die zahlreichen<br />
Bauernhöfe im Ernstfall schneller erreichen können als die<br />
Stadtfeuerwehr.
» 22<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
ALARMSTUFE 0 23 «<br />
Erfolg für Luzerner Berufsfeuerwehrmänner<br />
Herzlich willkommen, Cornelia Koch<br />
Fabian Sennhauser und Marco Heer haben den Lehrgang zum Berufsfeuerwehrmann<br />
erfolgreich abgeschlossen. Nun teilen sie ihr erlangtes Wissen<br />
mit der Miliz- und Berufsfeuerwehr – und somit auch mit der Luzerner<br />
Bevölkerung. Doch zunächst galt es, den Erfolg zu feiern.<br />
Text: Fabian Castilla, Kdo<br />
Bilder: Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Das Kommando hat seit dem 1. Juli <strong>2019</strong> Unterstützung durch<br />
Cornelia Koch erhalten. Sie teilt neu die Stelle Assistenz Kommando<br />
mit Eliane Schäfer im Job-Sharing. Ihren ersten Arbeitstag bei der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern wird sie nicht so schnell vergessen.<br />
Text und Bild: Sabrina Kohler, VA<br />
Am 27. Mai begrüsste Theo Honermann die zwei Absolventen<br />
des Lehrgangs Berufsfeuerwehrmann HFRB im historischen<br />
Ratssaal der Stadt Luzern. Mit von der Partie waren auch<br />
Stadtrat Martin Merki, Vertreter des BF Tages- und Schichtbetriebes,<br />
sowie die Kompaniekommandanten der Milizfeuerwehr.<br />
Theo gratulierte Fabian Sennhauser und Marco Heer zu<br />
ihrem erfolgreichen Abschluss. Sie dürfen stolz darauf sein,<br />
schliesslich ist der Lehrgang eine anspruchsvolle Ausbildung<br />
und fordert die Teilnehmer physisch, aber auch psychisch<br />
stark. An der offiziellen Feier der HFRB am 23. Mai in Wallisellen<br />
erhielten die zwei Absolventen den eidgenössischen<br />
Fachausweis als Berufsfeuerwehrmann. Dennoch ist es wichtig,<br />
dass dieses Ereignis auch in Luzern gefeiert wird.<br />
Hohe Erwartungen an Absolventen<br />
Martin Merki erwähnte in seinen Worten die Geschichte des<br />
Rathauses. Seit über 400 Jahren wird in diesem Gebäude<br />
regiert und eben auch wichtige Entscheidungen für die Feuerwehr<br />
gefällt. Er gratulierte den zwei Absolventen zu ihrem<br />
Abschluss und würdigte die persönliche Leistung, die für einen<br />
solchen Abschluss nötig ist und die vom familiären und<br />
beruflichen Umfeld gewährte Unterstützung.<br />
Die Feuerwehr der Stadt Luzern und die Bevölkerung haben<br />
nun auch eine Erwartungshaltung an die Absolventen: Das erlangte<br />
Wissen soll innerhalb der Miliz- und Berufsfeuerwehr<br />
geteilt werden und dadurch schlussendlich auch einen Mehrwert<br />
für die Bevölkerung bringen.<br />
Traditionell erstellt die Abschlussklasse ein Video, welches einen<br />
«etwas Anderen» Einblick in den Alltag ihrer Ausbildung<br />
gibt. Für den einen oder anderen Lacher war somit gesorgt.<br />
Der feierliche Anlass fand seinen Abschluss bei einem Apéro.<br />
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Barbara Brunner und ihrem<br />
Team vom Rathaus für die Gastfreundschaft und perfekte<br />
Organisation des Anlasses.<br />
Als ich mich im August auf den Weg in die Feuerwache machte,<br />
um Cornelia Koch kennenzulernen, wurde ich gleich bei meiner<br />
Ankunft sehr freundlich und mit einem Lächeln begrüsst.<br />
Sie stellte sich gleich als Conny vor und ich merkte, dass sie<br />
sich an ihrem neuen Arbeitsort gut eingelebt hat.<br />
Aber vorerst möchten wir natürlich noch wissen, wer Conny eigentlich<br />
ist: Sie stammt aus dem Kanton Luzern, ist in Emmen<br />
aufgewachsen und wohnt mit Tochter Olivia und Mann Stefan<br />
in Rothenburg – dieser ist bereits seit 15 Jahren bei der Feuerwehr<br />
in Rothenburg aktiv und als Fourier tätig.<br />
Conny ist ein naturverbundener Mensch und liebt ihren eigenen<br />
Blumengarten. Wandern und Fahrradfahren gehören genauso<br />
dazu. Zu ihrem 50. Geburtstag hat sie sogar ein E-Bike<br />
erhalten, welches seither rege genützt wird.<br />
Ebenso geht sie gerne in die Ferien. Einmal im Jahr geht es<br />
ins Wallis und nach Griechenland. Dort ist sie eine bekannte<br />
«Inselhüpferin» – jedes Jahr eine andere Insel, so kann man<br />
viel erleben und entdecken.<br />
Ein nicht ganz alltäglicher erster Arbeitstag:<br />
Connys erster Arbeitstag hat ganz klassisch begonnen. Sie<br />
hatte ein Einführungsgespräch mit Theo und wollte sich anschliessend<br />
in ihre neuen Tätigkeiten einlesen und verschiedene<br />
Arbeiten erledigen. Plötzlich ging ein Alarm ein und alle<br />
rannten hinaus und riefen ihr zu: «Conny, es könnte länger<br />
dauern, wegen dem Mittagessen!» Das erste gemeinsame<br />
Mittagessen musste somit noch warten.<br />
Es war der Einsatz vom 1. Juli an der Berglistrasse, der den ersten<br />
Arbeitstag von Conny etwas speziell gestaltete. Sie ging<br />
sogleich rüber zur Einsatzzentrale und fragte, ob sie irgendwie<br />
helfen kann. Fourier Stefan Notter war froh um ihre Unterstützung<br />
und ging mit ihr gemeinsam einkaufen.<br />
Die folgenden Stunden war sie mit Stefan unterwegs und verpflegte<br />
die Mannschaft mit Essen, isotonischen Getränken<br />
und allem, was so dazu gehört. Zudem gab es für alle Eingeteilten<br />
am Einsatzort eine Glace zur Abkühlung, weil es so<br />
ein heisser Tag war. Dies fand bei der Mannschaft besonders<br />
grossen Anklang.<br />
Als sie zurück in der Feuerwache waren, hatte sie einige Anrufe<br />
der Presse zu bearbeiten. Es war ein nicht ganz alltäglicher,<br />
aber interessanter Start am ersten Arbeitstag bei der<br />
Feuerwehr Stadt Luzern, der ihr wahrscheinlich ewig in Erinnerung<br />
bleiben wird. «Ich freue mich sehr, Mitglied der Luzerner<br />
Feuerwehrfamilie zu sein und euch persönlich kennen zu<br />
lernen», meint sie abschliessend. Da können wir nur entgegnen:<br />
Herzlich willkommen, Conny!
» 24<br />
FEUERWEHR INTERN<br />
FEUERWEHR-INTERN<br />
25 «<br />
IGR Neuzugang – Pinzgauer von der Feuerwehr Littau-Berg<br />
Neue Helme<br />
Die Schwierigkeiten bei der Brandbekämpfung in der Stadt oder auf dem Land<br />
sind nicht identisch. Während in der Stadt enge Zufahrten und knappe Platzverhältnisse<br />
die Löscharbeiten manchmal erschweren, sind es auf dem Land die<br />
langen Wasserzuleitungen, die zu abgelegenen Höfen geführt werden müssen.<br />
1989 wurde dem Wunsch nach einem geeigneten Fahrzeug entsprochen, und ein<br />
österreichischer Pinzgauer durfte im Littauer Gebiet Einzug nehmen.<br />
Unsere Feuerwehrhelme werden nach einer intensiven<br />
Testphase durch den Rosenbauer Heros-titan ersetzt.<br />
Dieser bietet zahlreiche Vorteile.<br />
Text und Bilder: Yves Portmann, BF<br />
Text: Charly Müller<br />
Bild: zVg<br />
Als 1925 die Wasserversorgung der zahlreichen Landwirtschaftsbetriebe<br />
auf dem Littauer Berg realisiert wurde, gründeten<br />
die Behörden auf Druck der Einwohner vom Berg, die<br />
Feuerwehr Littau-Berg. Deren Aufgabe war klar: Sie sollten<br />
im Brandfall nah am Geschehen sein und somit auch schneller<br />
die nötige Hilfe bringen. Die Mitglieder rekrutierten sich<br />
deshalb auch mehrheitlich aus den ansässigen Landwirten.<br />
Die Feuerwehr Littau-Berg war bis 2003 eine eigenständige<br />
Feuerwehr mit eigenem Kommando, eigener Feuerwehr-Kommission,<br />
eigenem Budget, finanziert zu 52 Prozent von Littau<br />
und zu 48 Prozent von Malters.<br />
Als Löschgeräte erhielt die Feuerwehr Littau-Berg damals drei<br />
Schlauchwagen mit je 100 Meter Schlauch. Natürlich wurde<br />
die Ausrüstung im Laufe der Jahre erweitert und verbessert.<br />
Mit dem Fortschreiten der technischen Möglichkeiten entstand<br />
beim Feuerwehrkommando und den Feuerwehreingeteilten<br />
der Wunsch nach einem leistungsfähigen «Schlauchverlege-Fahrzeug»,<br />
welches die spezifischen Bedürfnisse auf<br />
dem Littauer Berg abdecken sollte.<br />
Kommandant Hptm Theo Meierhans machte sich mit seinen<br />
Mannen auf die Suche nach einem passenden Fahrzeug.<br />
Folgende Kriterien wurden für die Auswahl berücksichtigt:<br />
Nutzlast, Gesamtlast, Bodenfreiheit, Radstand, Bodendruck<br />
pro Quadratzentimeter, Motorenstärke, Brennstoffverbrauch,<br />
Steigfähigkeit, Wendekreis und Preis.<br />
In Österreich wurden sie fündig. Bei den Steyr-Werken in Graz<br />
ging ab 1.1.1988 der neue Pinzgauer 718 6 x 6 in Produktion,<br />
welcher die hohen Anforderungen erfüllen konnte. Er verfügte<br />
über einen leistungsfähigen 6-Zylinder-Turbo-Dieselmotor<br />
mit 77 kW (105 PS) und die nötige Geländegängigkeit. Noch<br />
gab es aber einige Schwierigkeiten zu überwinden, beispielsweise<br />
die Kosten. Die Gemeinden Littau und Malters hatten<br />
lediglich 90‘000 Franken gesprochen.<br />
Mit viel persönlichem Engagement, dem Einsatz seiner Kontakte<br />
zu Steyr und dem Zusammensuchen privater Spenden<br />
(inklusiver seiner eigenen finanziellen Beteiligung) konnte<br />
Theo Meierhans alle Schwierigkeiten aus der Welt schaffen.<br />
Im Frühling 1989 traf das Fahrzeug in der Schweiz ein und<br />
wurde an die Firma Feumotech AG in Recherswil SO überstellt.<br />
Diese konstruierte präzise und pünktlich den Aufbau,<br />
nach den individuellen Vorgaben der «Bergler». Im Juli 1989<br />
konnte das Fahrzeug voll ausgerüstet von der Feuerwehr<br />
Littau-Berg in Empfang genommen werden, ein einzigartiges<br />
Unikat! Nach der feierlichen Übergabe und dem Festgottesdienst<br />
stieg auf dem Rütihof ein riesiges Fest à la Feuerwehr<br />
Littau-Berg.<br />
Der Pinzgauer ist mit vier Mann Besatzung unterwegs, verfügt<br />
über 1400 Meter-Transportschlauch NW 75 und diverses<br />
anderes Feuerwehrmaterial. Die Auslegegeschwindigkeit beträgt<br />
30 bis 40 km/Std.<br />
Der Aufbau ist eine Stahl-Aluminium-Konstruktion. Gegenüber<br />
dem vorher im Einsatz gestanden Landrover und einem<br />
mit 300 Meter bestückten Verlegeanhänger bedeutete der<br />
neue Pinzgauer ein Quantensprung. Die Kosten für das Fahrzeug<br />
(damals noch in Schilling verrechnet) betrugen rund<br />
77‘000 Franken. Dazu kam noch der Aufbau, der rund 50‘000<br />
Franken kostete.<br />
Bis Ende 2018 war der Pinzgauer bei vielen Bränden auf dem<br />
ganzen Gebiet Littauer Berg, Littau (später Luzern) und Malters<br />
erfolgreich im Einsatz, unter anderem auch beim Grossbrand<br />
einer Lagerhalle der von Moos Stahl AG. Dank dem<br />
Pinzgauer gelang es in vielen Fällen, Scheunenbrände schnell<br />
zu löschen und den Übergriff auf nahestehende Ställe oder<br />
Häuser zu vermeiden. Viel Leid für Mensch und Tier wurde dadurch<br />
verhindert.<br />
Aufgrund der Geschichte dieses Fahrzeuges, seiner einzigartigen<br />
Ausführung und der vielen erfolgreichen Einsätze<br />
beschloss die Feuerwehr Stadt Luzern, den Pinzgauer in den<br />
Bestand der IGR Interessengemeinschaft Rundhauber aufzunehmen.<br />
Die Mitglieder der IGR freuen sich über den Neuzugang<br />
und werden das Fahrzeug mit viel Liebe und Zuwendung<br />
behandeln und erhalten.<br />
Steyr-Puch Pinzgauer 718 M<br />
Plätze: 2<br />
Hubraum cm3: 2382<br />
Leistung:<br />
81 kW<br />
Gesamtgewicht: 4500<br />
Anhängelast: 2300<br />
1. Inverkehrsetzung: 02.05.1989
» 26<br />
AUSBILDUNG<br />
AUSBILDUNG<br />
27 «<br />
Rettungskonzept im Lötschberg Basistunnel<br />
Bei einer Besucherführung im fünftlängsten Bahntunnel der Welt, dem<br />
Lötschberg Basistunnel, wird neben viel Wissenswertem zur Bahntechnik<br />
natürlich auch ausgiebig über das eingespielte Rettungskonzept informiert.<br />
Text und Bilder: Arthur Reinhold, EZ 6<br />
Der 34,6 Kilometer lange Bahntunnel wurde am 16. Juni 2007<br />
in Betrieb genommen, ist ein integrierter Bestandteil der<br />
NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) und sichert zusammen<br />
mit der Gotthardachse die Nord-Süd-Verbindung im<br />
Personen- und Güterverkehr.<br />
Ursprünglich als zweiröhriges Einbahnsystem geplant, wurde<br />
dazumal auf politischen Druck hin auf einen Vollausbau verzichtet<br />
und ein Betrieb im Pendel-Einbahn-Verkehr eingerichtet.<br />
Die maximale Auslastung liegt gegenwertig bei ca. 110 bis<br />
120 Zügen pro Tag. Damit ist der Tunnel restlos ausgelastet.<br />
Aktuell liegen Planungsarbeiten vor, die einen Ausbau zum<br />
Vollbetrieb in einigen vielen Jahren zum Ziel haben.<br />
Das Rettungskonzept sieht vor, dass Züge die Nothaltestellen<br />
im bzw. die Interventionsstellen ausserhalb des Tunnels erreichen.<br />
Ist dies nicht möglich, können Passagiere über Querstollen<br />
(total 104 Stollen, alle 330 Meter) eine Parallelröhre<br />
erreichen.<br />
Der Basistunnel ist in drei unterschiedliche Rettungsabschnitte<br />
unterteilt:<br />
Frutigen-Mitholz<br />
Unmittelbar im Aussenbereich des Tunnelportals liegt die<br />
Evakuationsstelle Frutigen. Hierhin «retten» sich Züge, um<br />
eine geordnete Selbst-Evakuation über die breiteste Treppe<br />
Europas (320 Meter!) zu ermöglichen.<br />
Ist dies nicht möglich, werden die Passagiere über die Querstollen<br />
in den ehemaligen Sondierstollen gerbracht und dort<br />
mit Kleinbussen über die Ausgänge bei Frutigen (Portal Helke)<br />
oder Mitholz evakuiert.<br />
In Mitholz besteht zudem eine Betriebshaltestelle die natürlich<br />
auch zur Personenevakuation benutzt werden könnte.<br />
Mitholz-Ferden<br />
Dieser Abschnitt des Basistunnels ist bereits in zwei einzelnen<br />
Röhren ausgebrochen. Die Weströhre in ihrem Rohzustand<br />
wird zur Personenrettung genutzt. Hierzu fahren Busse<br />
der Postauto AG Oberwallis bei Ferden in den Tunnel, nehmen<br />
die zu Rettenden bei den betroffenen Querschlägen auf und<br />
fahren anschliessend über den Stollen Mitholz wieder aus<br />
der Gefahrenzone. Die benötigten Busse sind im normalen Linienbetrieb<br />
in der Region unterwegs und werden über einen<br />
Pager-Ruf zum unmittelbaren Einsatz aufgeboten.<br />
Ferden-Raron<br />
Auf dieser Strecke herrscht in beiden Röhren (Abstand 40 Meter)<br />
normaler Bahnbetrieb. Im Störungsfall wird die Personenrettung<br />
mit einem Extrazug, der fix in Brig stationiert ist, über<br />
die vorhandenen Querstollen vollzogen. Dieser Rettungszug<br />
hält in der «gesunden Röhre» auf gleicher Höhe des Schadenzuges<br />
an und nimmt die zu evakuierenden Personen auf.<br />
Im Bereich Ferden besteht zusätzlich eine Nothaltestelle. Hier<br />
können Passagiere an einem 473 Meter langen Bahnsteig<br />
aussteigen und über sechs Ausgänge in einen Fluchtstollen<br />
gelangen. Ein spezielles Lüftungssystem kann im Brandfall<br />
dabei 400 Kubikmeter Frischluft pro Sekunde einblasen und<br />
über sieben einzeln steuerbare Absaugöffnungen werden gezielt<br />
500 Kubikmeter Rauchgas pro Sekunde abgesaugt und<br />
über einen 380 Meter hohen Lüftungsstollen ausgeblasen.<br />
Allgemeines<br />
Es versteht sich von selbst, dass die Rettungsachse immer mit<br />
einem Überdrucksystem rauchfrei gehalten werden kann und<br />
die ganze Bahnanlage mit unzähligen Detektoren lückenlos<br />
kontrolliert und überwacht werden kann.<br />
Um Störereignisse möglichst gar nicht entstehen zu lassen,<br />
werden sämtliche Züge, die den Basistunnel durchfahren<br />
möchten, vorzeitig detektiert. Weit vor den Tunnelportalen<br />
wird der Zug bei der normalen Durchfahrt der Kontrollstellen<br />
auf Ladungssicherheit, Achslast, Wärme und viele weitere<br />
Komponenten geprüft.<br />
Das Einsatzkonzept sieht vor, dass die Einsatzkräfte binnen<br />
45 Minuten den Schadenort erreichen. Je ein Lösch- und Rettungszug<br />
steht in Frutigen und Brig bereit. Hier finden sich<br />
auch die Sanitätshilfstellen für die Erstversorgung.<br />
Das Rettungskonzept wird periodisch alle sechs Jahre in einer<br />
aufwändigen Einsatzübung geprüft.
» 28<br />
AUS ALLER WELT<br />
AUS ALLER WELT<br />
29 «<br />
Kuwait-City Metropole am Persischen Golf<br />
Die Destinationen, die ich auf meinen Reisen neu kennenlerne, werden zunehmend<br />
exotischer. Für meine Reiseauswahl ist aber vielfach ein Newsletter einer Fluggesellschaft<br />
mit einem «Schnäppchen-Flug» verantwortlich. So bin ich im vergangenen November in<br />
Kuwait City gelandet.<br />
Text und Bilder: Arthur Reinhold, EZ 6<br />
Ein Wüstenstaat mit einem grossen Erdölvorkommen und involviert<br />
in drei Golfkriege – das sind wohl die mageren Informationen,<br />
die sich in unseren Köpfen gespeichert haben. Und<br />
so kam es, dass ich über das Leben, die gewaltige Architektur<br />
und die Lebensfreude der Menschen im Kleinstaat Kuwait am<br />
Persischen Golf nicht wenig überrascht war. Natürlich immer<br />
mit der Ausschau nach unseren Kolleginnen oder Kollegen der<br />
Feuerwehr…<br />
Auf den unzähligen Kilometern, die ich zu Fuss in der Metropole<br />
zurückgelegt habe, hatte ich die Feuerwehr schon beinahe<br />
vergessen. Plötzlich und völlig unerwartet stand sie dann<br />
aber in voller Pracht und mit offenen Garagentoren vor mir:<br />
die Feuerwache «Hilalif» im mittleren Nordzipfel der Stadt.<br />
1946 wurden die Wasserzisternen noch mit Eseln und Maultieren<br />
zum Brandplatz gezogen. 1950 erfolgte die karge Wasserversorgung<br />
ab einem Tankschiff und einer Schlauchverbindung<br />
weit in die Uferzone hinein und die erste Feuerwache mit<br />
einer Besatzung von 30 Mann entstand.<br />
Heute finden sich in der City sieben Feuerwachen, die in der<br />
weitläufigen Stadt sinnvoll verteilt sind. Die Wasserversorgung<br />
ist dank dem Bauboom und den überaus luxuriösen<br />
Hochbauten gut organisiert, aber nicht immer lückenlos garantiert.<br />
Das ausbaufähige Hydrantennetz wird mit Meerwasser<br />
gespiesen, da das Land generell auf entsalztes Wasser<br />
angewiesen ist.<br />
Neben den neu entstehenden Wolkenkratzern rund um den<br />
Standort wirkt die kleine Feuerwache mit ihren sieben engen<br />
Garagentoren eher veraltet und baufällig. Nichtsdestotrotz<br />
finde ich die rund 32 Mann starke Schicht an ihrem Arbeitsplatz.<br />
Bestimmt herrscht da eher die Wartestimmung im Gegensatz<br />
zu unserer BF.<br />
Freudig wird mir als Schweizer, der aus einem ebenfalls sehr<br />
reichen Land stammt, die Feuerwache gezeigt. Amar zeigt mir<br />
ausschweifend die grösstenteils modernen Trucks. Der Truck<br />
802 beherbergt eine rollende Atemschutzwerkstätte mit der<br />
Möglichkeit, die Komposit-Pressluftflaschen am Einsatzort<br />
direkt abzufüllen.
» 30<br />
AUS ALLER WELT<br />
FEUERWEHRLATEIN<br />
31 «<br />
Rafal Lupa erklärt uns Feuerwehrlatein<br />
In der Rubrik Feuerwehrlatein erklären Nichtangehörige der Feuerwehr Stadt Luzern<br />
feuerwehr-spezifische Begriffe und Abkürzungen auf humorvolle und phantasiereiche Art.<br />
Rafal Lupa ist seit September 2017 Pfarrer der Kirchengemeinde St. Paul in Luzern und ist<br />
immer für einen «Kurzschluss» zu haben.<br />
Text: Sabrina Kohler, VA<br />
Bild: zVg<br />
Pfarrer Lupa ist südlich von Krakau in Polen geboren und ist gelernter<br />
Elektriker. Nach dem Studium im Jahre 1999, wurde er im Bistum<br />
Tarnow zum Priester geweiht. Im Anschluss wechselte er nach Innsbruck,<br />
dort begannen die Kontakte zur Schweiz.<br />
In Fislisbach wurde er zum Aushilfspfarrer und erlebte viele lustige<br />
Momente mit der deutschen Sprache. Alle sagten immer zu ihm, sie<br />
gehen «poschtä». Rafal Lupa fragte sich lachend, was die alle auf der<br />
Post so machen... Heute weiss er, dass dies einkaufen heisst. Als der<br />
Bischof vom Bistum Basel ihn anfragte, ob er nach Luzern kommen<br />
möchte, hat er sich hier als Pfarrer beworben.<br />
Die Kirchengemeinde stimmte darüber ab und so kam er nach Luzern.<br />
Er wurde herzlich aufgenommen und fühlt sich bei seiner «Obergrund-Familie»<br />
sehr wohl.<br />
Da das Wetter in Kuwait scheinbar eher verlässlich ist als bei<br />
uns in der Schweiz, spielt es nicht mal eine Rolle, wenn der<br />
Hubretter eine Nummer zu gross eingekauft wurde. Da ragen<br />
locker zwei Meter Überhang aus dem Garagentor am hinteren<br />
Gebäude. Der überlange Bronto Skylift F 90 kommt bei bester<br />
Abstützung auf stolze 90 Meter Höhe. Ok… da fehlen zum aktuellen<br />
Weltrekord bei der FW Moskau oder Shanghai noch<br />
locker 22 Meter.<br />
Die Feuerstationen in Kuwait City sind für die typischen Brände<br />
oder Sondereinsätze in einer Grossstadt konzipiert. Eine<br />
ganz andere Dimension, die mir aber leider verborgen geblieben<br />
ist, ist die Brandbekämpfung einer Öl-Bohrstelle. 117 Ölquellen<br />
standen in der Folge des Golfkrieges 1991 monatelang<br />
in Vollbrand und wurden nur dank Firmen, die sich auf diese<br />
Art der Brandbekämpfung weltweit spezialisiert haben, nach<br />
und nach gelöscht.<br />
Kennen Sie den Heiligen St. Florian<br />
Selbstverständlich kenne ich Florian, aber nicht persönlich. Er ist ein grosser<br />
Mann und ich kenne ihn nur als Heiligen. Da ich aber kein Feuerwehrmann<br />
bin, habe ich mich damit noch nicht beschäftigt. Wer weiss, was die Zeit bringen<br />
mag…<br />
Was gibt es über die «Agatha» zu berichten?<br />
Am 5. Februar ehren wir mit einer Feier die Hl. Agatha. Zuvor wird das Mehl<br />
gesegnet und in der Feier die Brötchen, welche an die Gemeindemitglieder<br />
verteilt werden. Da das Agatha-Brot gut gegen Heimweh ist, konnte ich<br />
meines weitergeben, da ich hier in Luzern kein Heimweh habe.<br />
Was haben die «Kirche St. Paul» und die «Feuerwehr Stadt Luzern» gemeinsam?<br />
Die Kirche wie auch die Feuerwehr sind für alle da – es spielt keine Rolle woher<br />
man kommt. Beide Institutionen vermitteln Sicherheit. Da die Feuerwache<br />
nur einen Katzensprung von der Kirche St. Paul entfernt ist, fühlen auch wir<br />
uns sicher. Vor einem Jahr, als der Sturm die Ziegel vom Dach fegte, bekamen<br />
wir eure Unterstützung, da war ich sehr dankbar.<br />
War Moses bereits ein Feuerwehrmann?<br />
Eine gute Frage… Ich würde sagen, ja, er hat manche Brände gelöscht und<br />
konnte gut mit Wasser umgehen (lacht). Darum mein Wunsch an die Feuerwehr<br />
«Dass unser Herz dafür brennt, aber nicht verbrennt».<br />
Nicht gewusst?<br />
Florian: Ist der Funkname bei unserer Feuerwehr und Schutzpatron der Feuerwehren. Gefeiert wird er jeweils am 4. Mai.<br />
Agatha: Ist die Schutzpatronin der Feuerwehren und wird jeweils am 5. Februar gefeiert.<br />
Kirche St. Paul: Die drittgrösste Kirchengemeinde der Stadt Luzern.<br />
Feuerwehr Stadt Luzern: Berufs- und Milizfeuerwehr der Stadt Luzern.<br />
Moses: Gott sprach über den brennenden Dornbusch zu Moses. Der Dornbusch brannte, verbrannte aber nicht.
» 32<br />
FEUERWEHR-INTERN<br />
FEUERWEHR PAAR<br />
33 «<br />
Kantonaler Feuerwehrmarsch: FWL auf dem dritten Platz<br />
Samstag, 14. September <strong>2019</strong><br />
Fünf Minuten, die alles veränderten<br />
Am 14. September <strong>2019</strong> fand der alljährliche, kantonale Feuerwehrmarsch<br />
Luzern statt. Gastgeber war heuer die Feuerwehr Adligenswil, die einen<br />
gelungenen Anlass organisierte.<br />
Text und Bilder: Sabrina Kohler, VA<br />
Kleinmattstrasse 20 auf der Dachterrasse. Ich bin auf Besuch bei Isabelle (EZ 3) und Leonardo<br />
Alvarado (EZ 6) und dem zweieinhalb-jährigen Inti. Die beiden erzählen, weshalb sie sich<br />
wegen fünf Minuten kennengelernt haben, warum sie ihre heissgeliebte Wohnung für sechs<br />
Monate vermieten und warum aus Isabelle vielleicht eine Vegetarierin werden könnte.<br />
Text und Bild: Evelyne Muff, VA<br />
Alle AdF des Kantons Luzern samt Familie waren eingeladen,<br />
an diesem lockeren Marsch inklusive verschiedener Verpflegungsposten<br />
teilzunehmen. Es gingen erfreuliche 155<br />
Anmeldungen der umliegenden Wehren ein, die zu einem<br />
gelungenen Anlass beigetragen haben. Die Feuerwehr Stadt<br />
Luzern war sehr gut vertreten und schaffte es mit ihrer Gruppengrösse<br />
sogar auf den 3. Platz. Es wäre schön, im kommenden<br />
Jahr am 19. September 2020 in Hitzkirch sogar den<br />
1. Platz zu belegen.<br />
«Schade dass der Pilatus heute hinter den Wolken versteckt ist», meint<br />
Isabelle. Mein Blick geht eher nach unten, in Richtung Feuerwache.<br />
Erinnerungen kommen hoch, an die Rekrutenzeit, an Übungen. «Ja,<br />
wir sind sozusagen mitten im Übungsgelände. Die Autodrehleiter<br />
steht jeweils auf dieser Seite. Die Teilnehmenden klettern über die<br />
Terrassenbrüstung und gehen durchs Treppenhaus wieder ins Freie.<br />
Man bekommt schon einiges mit. Inti hat das Feuerwehrblut seit Geburt<br />
in sich.»<br />
«Wir wohnen gerne hier, die Lage ist super. Aber das Haus steht<br />
schon seit den 30er Jahren und ist genauso wie die Feuerwache nicht<br />
mehr im besten Zustand. Die Kontakte im Haus sind super, schliesslich<br />
sind fast alle im Haus Feuerwehrkameraden. Zwei- bis dreimal im<br />
Jahr machen wir ein Grillfest mit den Bewohnern. Auch die Lage ist<br />
toll, wir können beide mit dem Velo zur Arbeit fahren. So können wir<br />
auf ein Auto verzichten», erzählen die beiden.<br />
Isabelle ist seit sechs Jahren bei der Feuerwehr Stadt Luzern, Leo seit<br />
zwei. «Wir haben sehr verständnisvolle Chefs, die selber aktiv in der<br />
Feuerwehr waren. Wenn es geht, dürfen wir während der Arbeit zu<br />
einem Einsatz, abends sprechen wir uns ab. Wir sind extra in zwei verschiedenen<br />
Kompanien, sodass wir uns besser arrangieren können»,<br />
meint Leo. Er möchte in den Atemschutz, denn bei einem Dachstockbrand<br />
könnte er mit seinen Erfahrungen als Zimmermann punkten.<br />
Fünf Minuten<br />
Die beiden zeigen mir ihr Fotobuch über Ecuador. Die Augen der beiden<br />
glänzen, wenn sie von Ecuador erzählen, vom Dschungel, vom<br />
Amazonas. «Vor sieben Jahren habe ich unbezahlten Urlaub genommen<br />
und bin durch Kolumbien, Peru, Bolivien und Ecuador gereist»,<br />
erzählt Isabelle. «Da meine Kamera kaputt ging, musste ich meine<br />
Pläne umstellen und zurück nach Quito. Im Reisebüro habe ich mich<br />
dann nach einer neuen Tour erkundigt und wie es der Zufall wollte,<br />
sollte ein paar Minuten später ein Trip ins Amazonasgebiet beginnen.<br />
Ich musste mich beeilen und erreichte knapp noch den Bus, in<br />
dem bereits die übrigen Mitreisenden sassen, drei Engländer. Wegen<br />
diesen fünf Minuten habe ich meinen Leonardo, den Reiseführer,<br />
kennengelernt. Leo: «Die Engländer waren etwas langweilig, es war<br />
schwer, ihnen ein Wort aus dem Mund zu entlocken und so blieb mir<br />
Isabelle als Gesprächspartnerin während der Reise.»<br />
Wenn wir das schaffen, schaffen wir alles<br />
Das ist jetzt sieben Jahre her. Am dreissigsten Hochzeitstag der Eltern<br />
von Isabelle haben sie sich in Luzern das Ja-Wort gegeben. Die<br />
Anfangszeit war nicht einfach. Dennoch, bereits seine erste Arbeitsbemühung<br />
war erfolgreich und er konnte die vierjährige Zimmermannlehre<br />
mit sehr gutem Ergebnis abschliessen. Es brauchte viel<br />
Fleiss, jeden Tag verbrachte er drei Stunden damit, das Vermittelte zu<br />
übersetzen. Isabelle: «Wir haben uns gesagt: Wenn wir das schaffen,<br />
schaffen wir alles.»<br />
Leo ist vor sechs Jahren in die Schweiz gekommen. Es ist bewundernswert,<br />
wie gut er Deutsch spricht. Seine Lehrstelle hat er sich nicht<br />
ganz uneigennützig ausgewählt. Im Hinterkopf hatte er den Gedanken,<br />
das Gelernte später in seine Heimat zu tragen.<br />
Seither sind die beiden mehrmals in den Amazonas gereist – auch,<br />
um zu schauen, ob Ecuador eine Option für einen nächsten Lebensabschnitt<br />
für sie ist. Sie haben dort durch glückliche Umstände ein<br />
Grundstück mit einem Rohbau erwerben können. «Klar ist das Leben<br />
dort anders, aber dennoch fehlt einem dort nichts. Man muss sich<br />
anpassen, zum Beispiel bei der Zubereitung des Essens. Das Poulet<br />
bekommt man dort nicht portioniert und abgepackt. Dort muss man<br />
selber Hand anlegen und das Huhn rupfen und zerlegen. Wenn ich<br />
das nicht kann, werde ich Vegetarierin», hat sich Isabelle gesagt.<br />
Ich gebe mein Wissen weiter<br />
Anfang November gehen die beiden für ein halbes Jahr nach Ecuador.<br />
Einerseits, um die Erfahrungen aus der Schweiz zu übermitteln, andererseits<br />
überlegen sie, ob sie nach Ecuador auswandern. Ich frage die<br />
beiden, was sie in den Koffer nach Ecuador packen. «Unser Wissen»,<br />
meint Leo. «Genau», meint auch Isa und fügt lachend hinzu: «Es hat<br />
dort eigentlich alles, alles was man braucht. Aber ein Frotteetuch packe<br />
ich ein, dort hat es keine so schön weichen.»<br />
Wo auch immer die Zukunft der beiden liegt, auf jeden Fall ist es nicht<br />
nur Glück, dass sich die Wege der beiden gekreuzt haben, sondern<br />
Bestimmung. Klein Inti macht das Glück perfekt, er lässt die Sonne<br />
immer scheinen.<br />
Portrait:<br />
Isabelle (34) ist gelernte Landschaftsbauzeichnerin und hat die Fachausbildung<br />
zur Natur- und Umweltfachfrau gemacht. Sie arbeitet in<br />
einem Umweltingenieurbüro in Horw. Leonardo (31) ist bei der Zimmerei<br />
Werner Bucher in Kriens angestellt. Inti geht in die Spanisch-<br />
Deutsche Kita Regenbogen.
» 34<br />
FEUERWEHR-INTERN<br />
FEUERWEHR-INTERN<br />
35 «<br />
Kompanieabend Kp I im Altersheim<br />
Freitag, 13. September <strong>2019</strong><br />
Ausflug der Verkehrsabteilung<br />
Sonntag, 18. August <strong>2019</strong><br />
Ja, richtig gelesen! Die Kompanie I hat sich für den diesjährigen<br />
Kompanieabend schon mal an das Leben im Alter eingewöhnt. Am<br />
Freitag, 13. September <strong>2019</strong>, haben sich rund 60 AdF im Begegnungszentrum<br />
Staffelnhof in Littau getroffen.<br />
Text und Bilder: Philipp Lustenberger, EZ 5<br />
Am Sonntagmorgen traf sich die Abteilung Verkehr zum Ausflug ins Museum für Feuerwehr,<br />
Handwerk + Landwirtschaft nach Endingen (AG). Gespannt waren wir natürlich vor allem auf<br />
den Teil über die Feuerwehr – und wir wurden nicht enttäuscht. Die Etagen und Gebäude im<br />
Areal sind liebevoll eingerichtet und ausgestattet mit Schätzen aus Gebrauchsgegenständen<br />
aus der Vergangenheit der Feuerwehr, des Handwerks und der Landwirtschaft. Keine Ecke ist<br />
frei, kein Winkel nicht geschmückt von Dingen aus den letzten Jahrhunderten.<br />
Text: Evelyne Muff, VA<br />
Bilder: Sabrina Kohler, VA<br />
Die Begrüssung war wirklich einmalig! So haben uns rund<br />
zehn Bewohnerinnen und Bewohner auf der Bank vor dem<br />
Eingang Spalier gesessen. Wir wurden regelrecht mit Freude<br />
und Humor überschwemmt. Eine Bewohnerin meinte zum<br />
Beispiel: «Ihr könnt euch auf das Essen freuen! Ich sage nicht,<br />
was es gibt, aber es ist super und im Notfall hätte ich im Zimmer<br />
noch ein Plätzchen frei!» Andere AdF wurden begrüsst,<br />
in dem die Damen und Herren zusammen den Martinshorn-<br />
Klang einstimmten. Es war fast wie bei der Muppet Show, bei<br />
der Statler und Waldorf im Theater ihre Sprüche klopfen. Einfach<br />
wunderbar herzlich!<br />
Ich denke, wir sind uns einig: Wenn so «Altern» aussieht,<br />
dann können wir uns freuen. Und auch die Küche, die wir testeten,<br />
hat einen 1A Job hingelegt mit einem Zürcher Geschnetzelten,<br />
welches viele zum «Nachschlag» verführte.<br />
Also kurz: Wir haben am Freitag, dem 13., das Glück im Staffelnhof<br />
gefunden.<br />
Wo Glück ist, da findet man auch irgendwo mal Pech. Und<br />
dazu gehört sicher auch immer das Abschiednehmen. Total<br />
müssen wir <strong>2019</strong> in der Kp I sechs AdF verabschieden. Alle<br />
haben viele Dienstjahre auf dem Buckel und wurden dementsprechend<br />
auch zu Recht von Thomas Lang geehrt. Eine Person<br />
möchte ich hier noch herausheben: unser Fourier Roland<br />
Gerber. Er hat zusammen mit unserer neuen Fourierin Martina<br />
Garcia den Abend wieder bestens auf die Beine gestellt und<br />
in seinen fast 40 Dienstjahren unzählige Stunden für unsere<br />
Wehr gearbeitet. Danke dir, Roland, für die Jahre! Und wir<br />
freuen uns gleichzeitig, mit Martina einen würdigen Ersatz<br />
gefunden zu haben.<br />
Das Museum erwartete uns mit einer grossen Sammlung an Feuerwehrutensilien<br />
und Handwerksgegenständen aus drei Jahrhunderten.<br />
Neben zahlreichen alten Feuerwehrautos und wunderschönen, alten<br />
Drehleitern bestaunten wir von geflochtenen Löscheimern über unzählige<br />
Feuerwehrhelme bis hin zu alten Uniformen alle möglichen<br />
Gegenstände des Feuerwehrhandwerkes. Über 700 Helme, 200 Feuerlöscher<br />
und 360 Strahlrohre sind in den beiden Gebäuden und dem<br />
Anbau ausgestellt. Ein Highlight ist sicher die Handdruckspritze von<br />
Johann Conrad Fischer aus dem Jahr 1824, die bis 1924 im Einsatz<br />
stand.<br />
Den Grundstein für das Museum legte Walter Huber. Ende der 1970er<br />
Jahre stiess er zufällig auf eine Handdruckspritze aus dem Jahr 1864,<br />
die er als gelernter Schmied restaurierte. Fortan trug er über Jahrzehnte<br />
hinweg unzählige Feuerwehr- und Handwerksutensilien zusammen.<br />
Sein Lebenswerk ist seit 1999 im Feuerwehr- und Handwerkermuseum<br />
der Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Das Museum ist mit seiner Vielfalt allemal einen Besuch wert. Wir<br />
machten uns jedenfalls voller interessanter Eindrücke – und nach<br />
einem gemütlichen Mittagessen – zurück auf den Heimweg nach Luzern.
» 36<br />
AUSBILDUNG<br />
FEUERWEHR-INTERN 37 «<br />
Lokales Bier und Fleisch aus dem Smoker am Of-Grillabend<br />
Freitag, 28. Juni <strong>2019</strong><br />
Das TLF vom Littauer Berg fährt nach Portugal, Teil II<br />
Am 28. Juni fand der traditionelle Of-Grillabend im Schalander<br />
der Luzerner Bierbrauer statt. Ein gelungener Anlass, an<br />
welchem erstmals auch die Berufsfeuerwehr teilnahm.<br />
Text: Fabian Castilla, Kdo<br />
Bilder: Cornel Schuler, Kdo<br />
In der letzten Ausgabe des <strong>Füürhorn</strong> haben wir erzählt, wie der Kontakt zu der freiwilligen<br />
Feuerwehr in Nazaré zustande gekommen ist und wie die Überfahrt nach Portugal erfolgt ist.<br />
In dieser Ausgabe erzählen wir über die feierliche Einweihung und zeigen die Bilder mit dem<br />
neuen «Look» des TLF vom Littauer Berg.<br />
Text: Fabian Castilla, Kdo<br />
Bilder: Roland Häfliger, Kdo<br />
Der Einladung von Kommandant Theo Honermann zum traditionellen<br />
Anlass im Schalander der Luzerner Bierbrauer (LUBB)<br />
folgten 40 Kameradinnen und Kameraden. An einem wunderschönen<br />
und warmen Sommerabend bot sich viel Gelegenheit<br />
für den kompanieübergreifenden Austausch unter den<br />
Offizieren und höheren Unteroffizieren. Neu war dieses Jahr<br />
auch die Dienstgruppe 3 der Berufsfeuerwehr am Anlass dabei.<br />
Damit bot sich auch die Möglichkeit zum unkomplizierten<br />
Austausch und Kennenlernen zwischen der Miliz und der BF.<br />
Die rückwärtige Logistik, sprich der Aufbau, das Abwaschen<br />
und Aufräumen, wurde dieses Jahr vom Administrationsteam<br />
Fabian Castilla und Cornel Schuler mit der Unterstützung von<br />
Roland Gerber (Fourier Kp I) übernommen.<br />
Wir durften ein köstliches Nachtessen aus dem Smoker geniessen.<br />
Zusammengefasst war der Of-Grillabend einmal<br />
mehr ein gemütlicher, lockerer Abend mit einer hervorragenden<br />
Verpflegung durch das Team von Thomas Borm.<br />
Selbstverständlich fehlte auch das feine Türmlibier der Luzerner<br />
Bierbrauer nicht.<br />
Am Pfingstmontag, 10. Juni <strong>2019</strong>, wurde das TLF Littauer Berg,<br />
zusammen mit einer Ambulanz, feierlich in Nazaré eingeweiht.<br />
Die Feuerwehr von Nazaré wurde 1927 gegründet und<br />
feierte am 10 Juni <strong>2019</strong> ihr 92-jähriges Bestehen zusammen<br />
mit der Bevölkerung, Vertretern aus den Behörden und verschiedenen<br />
Gästen. Aus der Schweiz war eine kleine Delegation<br />
mit Christian Schumacher (FWL & LUKS), Stefan Michel<br />
(LUKS) und Roland Häfliger (FWL) vertreten.<br />
Unsere Delegation wurde in Nazaré sehr herzlich empfangen<br />
und die Unterkünfte wurden während des Aufenthaltes zur<br />
Verfügung gestellt. Am 10. Juni fand die langersehnte feierliche<br />
Einweihung statt, inklusive einer grossen Fahrzeugparade<br />
mit allen Einsatzfahrzeugen.<br />
Die Feuerwehr von Nazaré ist sehr glücklich und stolz, dass<br />
das «neue» TLF nun offiziell eingeweiht und in den Dienst gestellt<br />
werden konnte. Denn die Einlösung des Fahrzeuges war<br />
nicht ohne Probleme erfolgt. Die Zulassungsstelle in Portugal<br />
verlangte nach speziellen Fahrzeugpapieren und Deklarierungen,<br />
die nicht vorhanden waren. Schlussendlich konnte<br />
das Strassenverkehrsamt Luzern helfen und die nötigen Papiere<br />
beschaffen, sodass das Fahrzeug eine Woche vor der<br />
Einweihung doch noch eingelöst werden konnte.<br />
Es kann wiederum festgestellt werden, dass sich die jahrelange<br />
und gute Pflege der Fahrzeuge lohnt: Das TLF Littauer Berg<br />
steht in einem 1a-Zustand in Portugal. Insbesondere im Vergleich<br />
zur bereits bestehenden Fahrzeugflotte, die aufgrund<br />
der klimatischen Bedingungen leidet (Hitze, Salz) und oft mit<br />
Rost zu kämpfen hat.
» 38<br />
PERSÖNLICH<br />
PERSÖNLICH<br />
39 «<br />
Kira und die Feuerwehr: Positive Rollenbilder schaffen<br />
Ein Rollenbild für Mädchen fernab von der rosa Glitzerwelt – das verkörpert das<br />
Buch «Kira und die Feuerwehr». Gelungen kämpft das Buch gegen das Klischee<br />
der Geschlechtertrennung an und soll Mädchen und Jungen für die Gleichstellung<br />
sensibilisieren. Gleichzeitig zeigt es einen Einblick in das Leben von Feuerwehrfrauen<br />
und -Männern. Valery Volken (FU) hat mit Monica Hinrichs-Mayer das<br />
spannende Buch über ein Mädchen, das Feuerwehrfrau werden will, mitgestaltet.<br />
Text: Evelyne Muff, VA<br />
Bilder: Valery Volken, FU<br />
Valery sitzt im Kaffee und winkt mir entgegen. Fast sage ich<br />
«Hallo Kira», denn der Name Kira ist im Vorfeld schon so oft<br />
gefallen, dass sie allgegenwertig scheint. Sofort merkt man,<br />
dass das Kinderbuch ein Herzensprojekt für Valery ist. Die<br />
Idee zum Projekt hatten Valery und Monica vor zirka sechs<br />
Jahren. «Damals, als ich aktiv im Stützpunkt der Feuerwehr<br />
Winterthur war, wollten wir für die Nichten meiner Freundin<br />
Monica positive Rollenbilder schaffen», erzählt Valery.<br />
Was bietet sich da mehr an, als ein kleines Mädchen, das<br />
Feuerwehrfrau werden will?<br />
An der letzten Agathafeier haben wir bereits einen kleinen<br />
Vorgeschmack zum Buch bekommen. Damals hat Valery<br />
das kleine Mädchen Kira für uns gemalt. In diesem<br />
Bericht möchten wir euch mehr über das Projekt und das<br />
Statement von Kira über mehr Frauen in der klischeehaften<br />
Männerdomäne erzählen.<br />
Valery und Monica wollten positive Rollenbilder fernab von<br />
pinkem Prinzessinnentüll schaffen. Monica dachte sich dabei<br />
die Texte aus und Valery gestaltete liebevoll die passenden<br />
Bilder dazu. So entstand nach und nach das Buch «Kira und<br />
die Feuerwehr». Am 16. Dezember 2013 hielten die beiden<br />
das erste Exemplar in den Händen. Das Buch ist für vier- bis<br />
siebenjährige Kinder im Vorschulalter gedacht.<br />
Gemalt in Zimbabwe<br />
«Ich war damals mit dem SKH in Zimbabwe stationiert.<br />
Meine Wochenenden verbrachte ich damit, die zirka 20<br />
Illustrationen zur Geschichte zu erstellen», sagt Valery. Im<br />
Buch kommt Kira am «Tag der offenen Tür» zum ersten Mal in<br />
Berührung mit der Feuerwehr. Zusammen mit ihren Freunden<br />
darf sie in die Feuerwehrausrüstung schlüpfen und sich die<br />
Feuerwehrfahrzeuge von nahem anschauen. Nachts träumt<br />
Kira davon, selber Feuerwehrfrau zu werden. Neben den<br />
Ereignissen bei der Feuerwehr erzählt das Buch auch über<br />
andere Abenteuer, die Kira mit ihren Freunden erlebt, so zum<br />
Beispiel wie Kira einen Teddy rettet.<br />
Das Büchlein haben die beiden dann an Weihnachten 2013<br />
in Eigenregie als Fotobuch publiziert und im Freundes- und<br />
Bekanntenkreis verschenkt und verkauft. So waren die ersten<br />
200 Exemplare ruckzuck weg.<br />
«Als Illustratorin würde ich mich nicht bezeichnen. Ich gestalte<br />
und male in meiner Freizeit.» Das reicht von Bildern in Acryl<br />
bis zu Motivtorten für Geburtstage und Hochzeiten (und<br />
eben auch die Illustrationen für dieses Bilderbuchprojekt).<br />
Sozusagen ein Hobby. «Man könnte aber schon sagen, dass<br />
ich dafür ein gewisses Talent habe, ein Profi bin ich aber<br />
sicherlich nicht», so Valery.<br />
In ihrem Beruf als Projektleiterin ist sie eher technisch und<br />
weniger kreativ unterwegs. In der Feuerwehr Stadt Luzern, bei<br />
der Führungsunterstützung und im Atemschutz, ist sie seit<br />
Anfang 2018. In der Feuerwehr Winterthur war sie von 2009<br />
bis 2015 in einem Einsatzzug inkl. Atemschutz.<br />
Neuauflage<br />
Mitte Oktober erscheint die Neuauflage des Buches. «Da es<br />
ziemlich schwierig ist, einen Verlag zu finden, der das Buch<br />
herausgeben möchte, haben wir uns für ‘print on demand’<br />
entschieden.» Das heisst, man bestellt das Buch direkt im<br />
Internet und lässt es nach Hause liefern. Das Buch soll im<br />
Format 21x21 cm als gebundenes Hardcover erscheinen und<br />
soll nicht mehr als 25 Franken kosten. Es ist via Amazon<br />
bestellbar.<br />
Jetzt sind wir natürlich gespannt, ob es eine Fortsetzung<br />
von Kira geben wird. Valerie lacht: «Im Moment ist nichts<br />
Festes geplant. Von Kira wohl eher nicht, aber ich kann mir<br />
schon weitere Projekte vorstellen, wie zum Beispiel: Tim will<br />
Balletttänzer werden.»<br />
Valery Volken, FU, ist Umweltingenieurin. Durch einen<br />
Feuerwehrkollegen in Winterthur ist sie zum schweizerischen<br />
Korps für humanitäre Hilfe (SKH) gekommen.<br />
Sie arbeitete 2013 und 2014 an Wasserversorgungs- und<br />
Wasserentsorgungsprojekten im Südsudan und Zimbabwe.<br />
Seit November 2015 arbeitet sie im Tiefbauamt der<br />
Stadt Luzern als Projektleiterin im Bereich Siedlungsentwässerung/Naturgefahren.<br />
Monica Hinrichs-Mayer ist promovierte Psychologin und<br />
Geschäftsführerin der technischen Fakultät der Uni Erlangen-Nürnberg<br />
in Deutschland. Sie hat einen fünfjährigen<br />
Sohn Namens Enno.<br />
www.kiraunddiefeuerwehr.blogspot.com<br />
www.facebook.com/kiraunddiefeuerwehr
» 40<br />
DIES UND DAS<br />
ALTE GARDE<br />
41 «<br />
Doktor Florian Füürli`s Kummer-Stiefel<br />
Frage von M. F.:<br />
Lieber Dr. Füürli<br />
Wie alt ist die Institution «Feuerwehr» überhaupt?<br />
Florian Füürli:<br />
Lieber M.<br />
Die Entstehung der Institution «Feuerwehr» dürfte bereits bei den<br />
alten Ägyptern begonnen haben. Der frühste, nachgewiesene Hinweis<br />
ist die Erfindung der Feuerspritze (Kolbenpumpe) durch den<br />
griechischen Mechaniker Ktesibios aus Alexandria im Jahr 250 vor<br />
Christus.<br />
Vor dieser Zeit hat man sich bei Brandfällen so gut wie möglich selber<br />
und gegenseitig aus der Patsche geholfen. Vielfach war dies<br />
aber mit einem Totalverlust des Brandobjektes (Holzhütte, Holzhaus<br />
freistehend) verbunden.<br />
Im Jahr 21 v. Chr. wurde die erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet.<br />
Kegelplausch der Alten Garde<br />
Durch die Verstädterung im Römischen Reich – mit Millionenmetropolen<br />
wie Rom – wurde dann unter Kaiser Augustus die flächendeckende<br />
Einführung von sogenannten «Feuerlösch-Corps» vollzogen.<br />
Eingeteilt in sieben «Kohorten» waren die jeweils 420 bis 600 Mann<br />
für jeweils zwei Stadtbezirke in Rom für den Feuerschutz zuständig.<br />
Die Erfindung des Feuerwehrschlauches (Leder) erfolgte erst im 16.<br />
Jahrhundert.<br />
(Dr. Phil. Florian Füürli, FWL)<br />
Hast auch du eine Frage an Dr. Florian Füürli`s Kummer-Stiefel?<br />
Dann schreibe an: kummerstiefel@fwluzern.ch<br />
Of-Reise<br />
der ehemaligen Kader der KP 2<br />
Text und Bild: Josef Graf<br />
Während den Kommandojahren von Otmar Portmann und<br />
Emil Widmer führte der Kommandostab einige Reisen durch.<br />
Nach einem Unterbruch von mehreren Jahren wagten wir es<br />
am 23. Mai, eine zweitägige Reise an den Bodensee zu unternehmen.<br />
Eine Gruppe von 20 Teilnehmenden traf sich vor dem Torbogen<br />
beim Bahnhof Luzern. Die Wettervoraussage versprach<br />
uns zwei wunderschöne Frühlingstage. Ganz nach dem Motto<br />
«Wenn Engel reisen..!» Mit der SBB fuhren wir nach Konstanz,<br />
wo wir um 11 Uhr ankamen. Nach einer kurzen Kaffeepause<br />
wurden wir von einem Stadtführer abgeholt. Er führte<br />
uns zu einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt, wobei ein<br />
Blick zu den Hinter- und Feuergässlein nicht fehlen durfte.<br />
Auch über die Kirchengeschichte und politischen Geschehnisse<br />
in dieser Stadt wusste er viel zu erzählen.<br />
Nach der Mittagspause bestiegen wir den Katamaran,<br />
welcher uns in zügigem Tempo über den Bodensee nach<br />
Friedrichshafen brachte. Hier schlängelten wir mit unseren<br />
«Köfferlis» an den Touristen vorbei, die schon zahlreich<br />
unterwegs waren, zum Stadtbahnhof. Die Deutsche Bahn<br />
brachte uns zu unserem Hotel in Nonnenhorn, ein wunderschöner,<br />
kleiner Ort direkt am Bodensee. Nachdem wir eingecheckt<br />
hatten, trafen wir uns zu einem kleinen Rundgang<br />
im Dorf, bevor wir uns zum Nachtessen im Gasthof «Zur<br />
Kapelle» einfanden. Hier wurden wir von einer gutbürgerlichen<br />
Küche verwöhnt. Den erlebnisreichen Tag ausklingen<br />
lassen durften wir dann noch bei einem Feierabendbier im<br />
Hotel Adler, wo wir unsere Zimmer hatten. Es gab noch viel<br />
Gesprächsstoff von früher, was ehemals war, aber auch von<br />
unseren aktuellen Lebensinhalten. Es war sehr spannend<br />
und wir amüsierten uns gut.<br />
Nachdem wir uns an einem sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet<br />
bedienen durften, fuhren wir mit der Bahn weiter<br />
nach Lindau. Von hier traversierten wir den Bodensee nach<br />
Rorschach. Von dort ging es weiter nach St. Gallen. Auch hier<br />
gab es eine Vielzahl von geschichtsträchtigen Bauten, die<br />
Textilindustrie war hier ein sehr wichtiger Arbeitgeber. Eine<br />
Stadtführerin führt uns an die historisch wertvollen Stellen<br />
und Plätze und erklärt uns die Zusammenhänge. Während<br />
dem Rundgang konnten wir noch einen Feuerwehreinsatz<br />
mit der ADL verfolgen. An einem Dachrand im 5. Stock<br />
sammelte sich ein Bienenschwarm. Die Stadtführerin führt<br />
uns zum Abschluss des Rundgangs in den sehr bekannten<br />
Barocksaal der Stiftsbibliothek. Den Raum durften wir nur<br />
mit Filzfinken betreten. Nebst den sehr wertvollen Büchern,<br />
die meistens hinter Glas sind, ist der Saal mit einer Galerie<br />
versehen und mit kunstvollen Inneneinrichtungen aus Holz<br />
ausgestattet. Diese Betrachtung ist eine Augenweide.<br />
Nach einer kurzen Pause in St. Gallen traten wir mit dem<br />
Voralpenexpress unsere Heimreise an. Landschaftlich hat<br />
diese Gegend doch einiges zu bieten.<br />
Um 19.30 Uhr kamen wir in Luzern an. Die schöne Reise und<br />
die vielen Eindrücke haben den Mitreisenden gefallen. Sie<br />
ermuntern uns Organisatoren, in zwei Jahren wieder eine<br />
zweitägige Reise zu organisieren.<br />
Text und Bild: Dominik Furrer<br />
Am 23. April trafen sich einige «Kegelplausch»-Kameraden in der<br />
Kegelsporthalle Allmend. Mit Bauernbratwurt und Rösti und dem<br />
einen oder anderen Getränk wurde ein geselliger Abend eröffnet.<br />
Sommer-Stamm:<br />
Güggeli-Essen im Ochsen<br />
Donnerstag, 4. Juli <strong>2019</strong><br />
Nach gut einer Stunde Kegeln standen die Sieger bereits fest – sie<br />
wurden mit Wein und Wanderpokal geehrt.<br />
Die Sieger sind der Redaktion bekannt und auf dem Siegerbild erkennbar.<br />
Auch den Kameraden der Alten Garde, die nicht am «Kegelplausch»<br />
mitgemacht haben und nur als Unterstützung in der Kegelsporthalle<br />
dabei waren, ein grosses herzliches Dankeschön für diesen gelungenen<br />
Abend.<br />
Also dann, bis zum nächsten «Kegelplausch» im Oktober <strong>2019</strong>.<br />
Text und Bild: Marco Schnarwiler<br />
Es ist Sommer… es ist Grillzeit!<br />
In der Gartenwirtschaft vom Ochsen in Littau wurden wir mit<br />
dem «Güggeli-Essen» bei sommerlichen Temperaturen bestens<br />
verwöhnt.<br />
Erfreulicherweise sind viele, auch «neue» Kameraden der<br />
Einladung gefolgt. Die Küchen-Crew vom Ochsen hat es verstanden,<br />
uns kulinarisch zu verwöhnen. Der Abend wurde<br />
für gute Gespräche genutzt, die uns alle bereicherten.<br />
Gegen 22 Uhr traten die 22 Anwesenden den Heimweg an.<br />
Gegenseitig wünschte man sich alles Gute und eine schöne<br />
Sommerzeit.<br />
Es wurde gewünscht, dass dieser Anlass im nächsten Jahr<br />
wieder stattfindet – und sich noch weitere Kameraden von<br />
diesem Anlass angesprochen fühlen.
» 42<br />
NACHWUCHS<br />
10 UNTERSCHIEDE<br />
43 «<br />
Feuerwehr Nachwuchs<br />
Wir gratulieren herzlich<br />
Dario, 17. Juni <strong>2019</strong><br />
Eliane & Martin Schäfer, FW Kdo, EZ 4<br />
Nelio, 31. Mai <strong>2019</strong><br />
Familie Müller-Bühler, EZ 1<br />
Sophie Estelle, 09. Juni <strong>2019</strong><br />
Selina & Kevin Hofstetter, EZ 2<br />
Auflösung 10 Unterschiede FüürHorn 2/<strong>2019</strong><br />
Bild: Feuerwehr Stadt Luzern, Dachstockbrand an der Berglistrasse, 01. Juli <strong>2019</strong>
Impressum<br />
Das FüürHorn ist das Mitteilungsblatt<br />
der Feuerwehr Stadt Luzern.<br />
Es erscheint dreimal im Jahr in<br />
einer Auflage von 650 Exemplaren.<br />
Redaktionsteam<br />
Yves Portmann (Chefredaktor, BF)<br />
Gabriel Ammon (Doku-Dienst)<br />
Fabian Castilla (Kdo)<br />
Roland Gerber (Stab Kp I)<br />
Sabrina Kohler (VA)<br />
Evelyne Muff (VA)<br />
Arthur Reinhold (EZ 6)<br />
Andrea Zimmermann (Doku-Dienst)<br />
Adresse<br />
Feuerwehr Stadt Luzern<br />
Redaktion FüürHorn<br />
Kleinmattstrasse 20<br />
6003 Luzern<br />
041 208 88 18<br />
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Druck<br />
Brunner Medien AG<br />
Arsenalstrasse 24, 6010 Kriens