EWa 19-42

4 Regional
16. Oktober 2019
AUFGESPIESST
Die Glosse der Woche
Von StefanHackenberg
Es gibt Ohrwürmer, die nisten
sich im frühen Kindesalter
im Hirn ein und sind
sechzig Jahre später immer
noch im Ohr. „Versuchs mal
mit Gemütlichkeit“ aus dem
Dschungelbuch nach Ruyard
Kiepling ist so ein Delinquent.
Und nur auf eine Art
beherrschbar. Man muss ihn
sich zum Diener machen.
Beispielsweise als Beruhigungsmittel
in
stressigen und nervigen
Situationen.
Im Straßenverkehr,
und da gibt es ausreichend
Gelegenheit,
kann er
ein guter Beifahrer
sein. Was
ist besser, als sich den mit
Lichthupe drängelnden Hintermann
in seinem aufgemotzten
Opel Corsa als Bär
Balou vorzustellen. Ok, Opel
Corsa und Bär, das hinkt irgendwie.
Aber sobald der
Ohrwurm „Versuchs mal mit
Gemütlichkeit“ sein frohes
Liedchen schmettert, bekommt
der Bär mit automobilen
Rucksack doch irgendwie
etwas niedliches. Wer im
Dauerregen durch ein durch
eine Pfütze fahrendes Automobil
so richtig nass da steht,
sollte die Beach Boys mit
„Surfing“ bemühen.
Und wer bei einem Gift und
Galle spuckenden aufgeregtem
politisch ewig Unzufriedenen
die Unflat geistiger
und tonaler Konsonanten und
Vokale durch die Zeile „Denn
mit Gemüt- l ic h keit
kommt auch d a s
aus der
phe er-
d e s s e n
t e t e m
kleinen
L i c h t -
Glück zu dir!“
zweiten Strosetzt,
mag in
vor Zorn errö-
Antlitz einen
GOLF-Familie
strahl der Hoffnung
erkennen.
Auch andere Ohrwürmer können
helfen, den Alltag zu meistern.
Für Probanden auf dem
Bahnsteig die – mal wieder
– Dank verspätetem Regionalexpress
den Anschlusszug verpasst
haben, denen sei das
unerträgliche „Es fährt ein
Zug nach Nirgendwo“ von
Christian Anders empfohlen.
Knurrt der Magen und ist ausnahmsweise
mal kein Junk-
Food offerierender amerikanischer
Delikatessenhändler
in der Nähe, schleicht sich auf
leisen Sohlen Spliff mit „Carbonara“
an. Bei einer Todesnachricht
muss
fein zwischen Verb
l i c h e n e m
m i t
S y m -
pathiefaktor
und
anderen unterschieden
werden.
In ersterem
Falle könnte der, angemessen
auf leisen Sohlen
daherkommende Ohrwurm
„Abschied“ von Reinhard
Mey passen. Für
die weniger Geliebten,
Gemochten und doch
Ertragenen könnte von
Sergio Morricone „Spiel
mir das Lied vom Tod“
passen.
Generell sollte gelten, dass
mit Musik, sei sie auch nur
als Ohrwurm zugegen, vieles
erträglicher sein kann. Womit
wir wieder beim Anfang
sind. „Versuchs mal mit
Gemütlichkeit.“
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Partystimmung beim Herbstfest
Die Lebenshilfe feiert wieder - Vorverkauf ist gestartet
HANNOVER re · Sie ist ein
Symbol für die Liebe, ihre
Lebensbedingungen sind
aber wenig romantisch:
Die Turteltaube wurde vom
NABU und seinem bayerischen
Partner LBV (Landesbund
für Vogelschutz)
zum „Vogel des Jahres 2020“
gewählt. Damit wollen die
Verbände darauf aufmerksam
machen, dass die Turteltaube
stark gefährdet ist.
„Seit 1980 haben wir fast 90
Prozent dieser Art verloren,
ganze Landstriche sind turteltaubenfrei“,
so Heinz Kowalski,
NABU-Präsidiumsmitglied.
„Unsere kleinste
Taube findet kaum noch
geeignete Lebensräume. Zudem
ist sie durch die legale
und illegale Jagd im Mittelmeerraum
bedroht.“
Die Turteltaube ist der erste
vom NABU gekürte Vogel,
der als global gefährdete Art
auf der weltweiten Roten Liste
steht. Heute brüten bei
uns nur noch 12.500 bis
22.000 Paare. Die meisten
der höchstens 5,9 Millionen
Paare Europas leben in
Spanien, Frankreich, Italien
und Rumänien. Turteltauben
sind die einzigen Langstreckenzieher
unter den
Taubenarten Mitteleuropas.
Sie verlassen zwischen Ende
Juli und Anfang Oktober Europa,
um südlich der Sahara
zu überwintern.
Auch in diesem Jahr ist die Band Aquacity wieder mit dabei
CUXHAVEN re · Es ist wieder
soweit. Am Freitag, 1.
November feiert der Verein
Lebenshilfe Cuxhaven e.V.
das große Herbstfest in der
Kugelbake-Halle in Cuxhaven.
Mit dabei ist wieder die
seit Jahrzehnten erfolgreiche
Partyband „Aquacity“, die
für allerbeste musikalische
Unterhaltung sorgt. Gute
Stimmung ist hier garantiert.
Seit 2015 findet das Fest
alle zwei Jahre statt und erfreut
sich immer größer werdender
Beliebtheit. Besonders
die Stimmung und das abwechslungsreiche
Rahmenprogramm
begeistern die
Gäste. Die Schirmherrschaft
hat der künftige Bürgermeister
Uwe Santjer übernommen,
möglicherweise schafft
er es an seinem 1. Arbeitstag
dabei zu sein. Als Moderator
ist in jedem Fall Manfred
Frank vor Ort, der gewohnt
charmant durch den Abend
führt.
Patricia Zierke und ihre
Linedance Gruppe werden
ein weiteres Highlight des
Abends sein. Die Gruppe
wird den Tanz eröffnen und
von Beginn an dafür sorgen,
dass die Tanzfläche stets gut
gefüllt sein wird.
Außerdem wird es wieder
eine Fotoaktion geben, bei
der sich alle Besucher allein
oder mit mehreren, mit
und ohne Verkleidung, professionell
ablichten lassen
können. Das Besondere: die
Bilder werden vor Ort ausgedruckt
und können nach
einer kurzen Wartezeit mitgenommen
werden.
Vor zwei Jahren wurde die
Versteigerung eines Bildes
sehr gut angenommen, und
auch in diesem Jahr darf
man fleißig amerikanisch
mitbieten, um in den Besitz
des Kunstwerkes zu kommen
und gleichzeitig den
Verein in seiner Arbeit zu
unterstützen.
Erstmalig öffentlich gezeigt
werden die Kunstwerke des
Wochenendworkshops, der
im Juni im KuBi stattfand.
Unter dem Motto „Verbindungen
schaffen - Wege gehen“
entstanden Bilder und
Gipsabdrücke, die von den
Künstlern beim Herbstfest
präsentiert werden. Viele
Teilnehmer werden an diesem
Abend vor Ort sein, eine
Ausstellung über das Projekt,
Die 25 bis 28 Zentimeter
großen Vögel mit ihrem farbenfrohen
Gefieder ernähren
sich fast ausschließlich
vegan. Sie bevorzugen Wildkräuter-
und Baumsamen.
Dem Jahresvogel schmecken
Samen von Klee, Vogelwicke,
Erdrauch und Leimkraut.
Diese Pflanzen wollen
Landwirte nicht auf ihren
Feldern haben. Darum hat
sich die Taube seit den 60er
Jahren angepasst und ihre
Nahrung umgestellt. Der
Anteil von Sämereien aus
landwirtschaftlichen Kulturen
macht nun in weiten
Teilen ihres Verbreitungsgebiets
mehr als die Hälfte der
Nahrung aus statt wie früher
nur 20 Prozent. Im Gegensatz
zu Wildkrautsamen
stehen diese aber nur für
kurze Zeit bis zur Ernte zur
Verfügung und fehlen während
der kritischen Phase der
Foto: Klose
das von Aktion Mensch gefördert
wurde, wird ab Dezember
im Kreishaus Cuxhaven
gezeigt.
Wie bereits in den vergangenen
Jahren erwirbt
man mit der Eintrittskarte,
zwölf Euro regulär, zehn
Euro für Mitglieder des Vereins
Lebenshilfe Cuxhaven,
zugleich die Teilnahme an
der großen Verlosung.
Eintrittskarten gibt es an
folgenden Stellen: In der Verwaltung
der WWL, Neue Industriestraße
51, Cuxhaven
KuBi in der Wernerstraße
22, bei „De Bookbinners“,
Segelckestraße 45-47, beim-
CAP-Markt, Freiherr-vom-
Stein-Straße 46, in der
Betriebsstätte Hemmoor,
Oestinger Weg 33 sowie im
Veranstaltungszentrum der
Nordseeheilbad Cuxhaven
GmbH, Strandstraße 80.
Turteltaube ist der Vogel des Jahres
Gefiederter Liebesbote steht auf der globalen Roten Liste
Foto: Thierfelder
Jungenaufzucht.
Eine zusätzliche Bedrohung
ist die Vogeljagd im Mittelmeerraum.
„Wissenschaftler
konnten nachweisen, dass
die jährlich mehr als 1,4
Millionen in der EU legal geschossenen
Turteltauben von
der Art nicht mehr verkraftet
werden können. Besonders
skandalös: In manchen Ländern
gilt das Schießen der
stark gefährdeten Turteltauben
als ,Sport‘ zum eigenen
Vergnügen“, so Eric Neuling,
NABU-Vogelschutzexperte.
Gegen Spanien und Frankreich
wurden im Juli bereits
Vertragsverletzungsverfahren
der Europäischen Kommission
wegen des schlechten
Erhaltungszustands der
Art eingeleitet. Gegen vier
weitere EU-Länder liegen
offizielle Beschwerden vor.
Dies ist notwendig, obwohl
auf einem Treffen aller Mit-
gliedsstaaten im Mai 2018
ein Aktionsplan zum Schutz
der Europäischen Turteltaube
verabschiedet wurde.
Cuxhaven KG
Papenstraße 126 · 27472 Cuxhaven · Tel. 04721 / 737-0 · www.manikowski.de