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FLECKVIEH AUSTRIA_Okt 2019

14.500 Züchter ansprechen Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

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Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

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5/<strong>2019</strong> FACHTHEMA<br />

Das Futter sollte mehrmals am Tag, aber<br />

mindes tens zweimal nachgeschoben werden<br />

und dabei möglichst locker im Futterbarren liegen<br />

bleiben. Bei mechanisierten Nachschiebelösungen<br />

sind deshalb bewegliche Werkzeuge zu<br />

bevorzugen, da fixe Schilde das Futter beim<br />

Nachschieben eher zusammenpressen. Durch<br />

nachgeschobenes, frischeres Futter und die<br />

Aktivität am Futtertisch werden die Kühe wieder<br />

zum Fressen angeregt.<br />

Was bei Mischrationen beachten?<br />

Bei Mischrationen sollte der Trockenmassegehalt<br />

im Bereich von 40 Prozent liegen, um eine<br />

hohe Futteraufnahme zu erreichen. Wird die<br />

Mischung zu trocken, über 45 bis 50 Prozent<br />

Trockenmasse, steigt die Futterselektion und das<br />

eingemischte Kraftfutter wird zunehmend aussortiert.<br />

Durch die fehlende Faseraufnahme<br />

steigt wiederum die Azidose-Gefahr. Schafft<br />

man es, eine homogene Mischung herzustellen,<br />

bringt dies Vorteile bei der Futteraufnahme<br />

gegenüber der Fütterung der Einzelkomponenten.<br />

Vielseitig zusammengesetzte Rationen werden<br />

besser gefressen als einseitige. Durch das<br />

optimale Abstimmen des Energie-, Protein- und<br />

Fasergehaltes sowie deren synchrone Aufnahme<br />

erreicht man eine bessere Leistung der Bakterien<br />

im Pansen. Die höchste Futteraufnahme<br />

kann jedoch nur mit ausreichend strukturierten,<br />

energiereichen Rationen (über 7,0 MJ NEL pro<br />

kg TM) mit einer hohen Verdaulichkeit erreicht<br />

werden. Mit überständigem, rohfaserreichem<br />

Futter sinkt die Abbauleistung im Pansen und<br />

verhindert damit eine hohe Futteraufnahme<br />

und leistungsgerechte Versorgung. Als Überprüfungskriterien<br />

eignen sich die Wiederkautätigkeit,<br />

der Pansenfüllgrad und die Kotkonsistenz.<br />

Kuhkomfort kann<br />

Futteraufnahme beflügeln<br />

Ein guter Kuhkomfort, auch abseits vom Futtertisch,<br />

kann die Futteraufnahme beflügeln. Ausreichend<br />

vorhandene und tiergerechte Liegeund<br />

Fressplätze vermindern den Stress und<br />

verbessern die Futteraufnahme. Kühe, die entspannt<br />

liegen, kauen besser wieder und fressen<br />

dadurch mehr. Weiche, geräumige Liegeplätze<br />

ermöglichen einen hohen Anteil liegender Kühe<br />

in den Boxen, die meisten davon sollten auch<br />

wiederkauen. Jene Kühe, die stehen, sollten dies<br />

am Fressplatz tun und fressen. Damit die Kühe<br />

auch stressfrei zum Futtertisch gehen können,<br />

sind rutschfeste Laufgänge und eine regelmäßige<br />

Klauenpflege unbedingt notwendig.<br />

Abb 2: Futteraufnahme und Milchleistung im Laktationsverlauf<br />

Milch (kg/Tag), Futteraufnahme (kg TM/Tier und Tag)<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

18<br />

TM-Aufnahme<br />

16<br />

Milchleistung<br />

14<br />

LW 1 LW 3 LW 5 LW 7 LW 9 LW 11 LW 13 LW 15 LW 17 LW 19 LW 21 LW 23 LW 25 LW 27 LW29<br />

Laktationswoche<br />

Der Futterbarren hingegen sollte eine<br />

durchgehend glatte Oberfläche aufweisen.<br />

Einerseits ist die Zunge der Kuh an der<br />

Unterseite sehr empfindlich, anderseits<br />

erschweren Fugen, Risse und Löcher eine<br />

einfache und vollständige Reinigung.<br />

Sehr eng mit der Futteraufnahme verbunden<br />

ist die Wasserversorgung der Kühe.<br />

Die Tränkeanlagen müssen in der Nähe<br />

des Futtertisches<br />

angebracht sein<br />

Quelle: Fütterungsversuch Futterkamp 2005,<br />

LK Schleswig-Holstein<br />

und jederzeit eine artgerechte und ausreichende<br />

Versorgung aller Tiere mit sauberem<br />

Wasser ermöglichen.<br />

Eine eingeschränkte oder sogar total ausgefallene<br />

Wasserversorgung wird schnell<br />

durch eine verminderte Futteraufnahme<br />

und auch reduzierte Milchleistung<br />

der Herde ersichtlich. ■<br />

Checkliste<br />

Futteraufnahme - Futtertisch<br />

Mit dieser einfachen Checkliste für Laufställe können (rund um den Futtertisch) Ansätze zur<br />

Verbesserung der Futteraufnahme erarbeitet werden<br />

Laufstall ja teilw. nein Handlungsbedarf<br />

Futtertisch - Futtervorlage<br />

Tier-Fressplatzverhältnis 1:1<br />

Herrscht Ruhe beim Fressen?<br />

Futtervorlage mind. 2 mal / Tag<br />

Nachschieben mind. 2 mal / Tag<br />

Trogreinigung 1 mal / Tag<br />

Vollwertige Futterreste mind. 5 %<br />

Futterbarren<br />

Oberfläche glatt und sauber?<br />

Saubere Fugen bei Fliesen, Schalen<br />

Grundfutterqualität<br />

Futter ist sauber, ohne Schimmel<br />

Silage riecht gut, ohne Buttersäure<br />

Silagetemperatur unter 22°C (Lager)<br />

Futtermischung<br />

Futtermischung angenehmer Geruch<br />

Temperatur entspr. Futterstock<br />

Keine Futterselektion im Barren<br />

Mischqualität einheitlich Beginn - Ende<br />

Keine Vermusung feststellbar<br />

Schüttelbox Partikelverteilung passt<br />

Kraftfutter:<br />

Zuteilung nach Milchleistung<br />

Einzelgaben verteilt, max. 1,5 kg / Portion<br />

Transpondereinstellung nach KF-Lieferung<br />

5

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