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FLECKVIEH AUSTRIA_OKTOBER 2016

Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

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5<br />

<strong>FLECKVIEH</strong><br />

Oktober <strong>2016</strong><br />

<strong>AUSTRIA</strong><br />

DAS ÖSTERREICHISCHE MAGAZIN FÜR <strong>FLECKVIEH</strong>ZUCHT<br />

30.Nov. - 3. Dez.<br />

MESSE WELS<br />

Management<br />

Das Euter im Fokus<br />

4<br />

Aktuell<br />

Rinder­Pockenkrankheit<br />

breitet sich aus<br />

14<br />

Zucht<br />

Herausragende Kuhlinie,<br />

begründet von einem<br />

Champion<br />

32<br />

www.fleckvieh.at


INHALT/IMPRESSUM AUSGABE 5<br />

Fleckviehzucht in<br />

Österreich<br />

Offizielles Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft<br />

öster reichischer Fleckviehzüchter<br />

Erscheint sechsmal im Jahr. Das Mit tei ­<br />

lungsblatt wird an alle der Arbeitsgemeinschaft<br />

angeschlossenen Verbände vergeben.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

österreichischer Fleckviehzüchter<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Ing. Johann Tanzler, Tel. +43 (0)5/0259 49160<br />

DI Barbara Stückler, Tel. +43/664/141 74 99<br />

E­Mail: stueckler@fleckvieh.at<br />

Abonnentenverwaltung:<br />

Andrea Riegler, Tel. +43 (0)5/0259 49162<br />

E­Mail: riegler@fleckvieh.at<br />

Kündigungen des Abos müssen spätestens 1<br />

Monat vor Ablauf des Abos bei uns schriftlich<br />

eingelangt sein.<br />

Vertrieb:<br />

Landwirt Agrarmedien GmbH,<br />

Hofg. 5, 8010 Graz, Tel. +43/316/821636­142<br />

Anzeigenberatung:<br />

Landwirt Agrarmedien GmbH<br />

Mag. Manfred Kampusch<br />

Tel. +43(0)664 88542733<br />

E­Mail: manfred.kampusch@landwirt.com<br />

Verlagsort: Graz<br />

Grafik und Ausarbeitung:<br />

Grafik­Design Fritz Leitner,<br />

8042 Graz, Th.­Storm.­Str. 73<br />

Hersteller:<br />

Druckerei Rettenbacher,<br />

8970 Schladming<br />

Die in den Artikeln geäußerten Ansichten müssen<br />

sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.<br />

Redaktionsschluss<br />

für die nächste Ausgabe:<br />

11. November <strong>2016</strong><br />

Zu den Titelbildern<br />

FACHTHEMA<br />

AUS DEN ORGANISATIONEN<br />

4 Melken: Wieviel Restmilch darf im Euter bleiben<br />

8 Hohe Zellzahlen bei Milchkühen müssen nicht sein<br />

10 Das ABC der Zitzenhygiene<br />

12 Unterschiedliche Entwicklungen auf den Exportmärkten<br />

14 Lumpy Skin Disease –<br />

Verbreitung in Europa, Maßnahmen, Diagnostik<br />

16 Optimaler Kraftfuttereinsatz in der Milchviehration<br />

17 Klauenpflege­Ausbildungsschwerpunkt an der<br />

HBLFA Raumberg­Gumpenstein<br />

18 Die Energieversorgung bei Kühen im Griff –<br />

mit dem LKV­Tagesbericht<br />

19<br />

23<br />

24<br />

24<br />

25<br />

100.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . .<br />

RZ Steiermark: GENOSTARS on stage<br />

Österreichische Rinderbörse und RZO:<br />

Regionale Vielfalt sorgte für den besten Rindfleischgenuss<br />

RZO­Jungzüchtercamp: Vom Stall in den Schauring<br />

OÖ­Jungzüchter gaben ihr Bestes<br />

BETRIEBS­REPORTAGEN<br />

26 Familie Walter Aigner: STELLA – Inbegriff der Doppelnutzung<br />

28 Familie Zehetner: Bio – mit Herz und Verstand<br />

ZUCHT<br />

32 „Z“ wie Zukunft<br />

34 Stierporträt: JANDA – der Fitness­ und Euterspezialist<br />

36 Stierporträt: MOUNTEVEREST – Exterieurvererber der Sonderklasse<br />

36 Stierporträt: PANAMA – viel Milch aus guten Eutern<br />

<strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL<br />

37 Slowenien:<br />

Großes Interesse trotz schwieriger Rahmenbedingungen<br />

38 21. Weltsimmentalfleckvieh­Kongress:<br />

Polen – Fleckvieh fasst Fuss<br />

40 Tschechien:<br />

Sehr erfolgreiche 13. nationale Fleckviehschau<br />

41 RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong> erstmals auf Messe in Ungarn<br />

42 Kroatien: „Österreicherinnen“ waren Publikumsmagnet<br />

43 Fleckvieh auf der grünen Insel<br />

TERMINE und WERBUNG ab Seite 44<br />

Großes Bild (Foto: Baumann):<br />

Abendliche Stiervorführung<br />

am Tieberhof, Steiermark<br />

Bildlaufleiste:<br />

Links:<br />

Das ABC der Zitzenhygiene<br />

Mitte:<br />

Fleckviehherde auf der Weide in<br />

Tirol<br />

Rechts:<br />

Kraftfutter ist bei frischlaktierenden<br />

Kühen am besten eingesetzt<br />

Oben rechts:<br />

AGRARIA ­ 30. November:<br />

Preisrichten Fleckvieh<br />

2


5/<strong>2016</strong> VORWORT<br />

Foto: Furgler<br />

Ing. Sebastian Auernig,<br />

Obmann<br />

Fleckvieh international<br />

im Aufwind<br />

Foto: Leitner<br />

Viel Interessantes war zu erfahren, beim<br />

21. World­Simmental­Fleckvieh­Kongress<br />

Ende August in Polen. Interessant war vor<br />

allem zu hören, welche Probleme die<br />

Fleckviehzüchter in allen Teilen der Erde<br />

bewegen. Die großartige Gastfreundschaft<br />

des Veranstalterlandes Polen verlieh dem<br />

Kongress eine besondere Note.<br />

In vielen Gesprächen und Begegnungen<br />

war zu hören, wie zufrieden unsere Berufskollegen<br />

aus der ganzen Welt mit unserer<br />

Rasse sind. Die Tatsache, dass Fleckvieh als<br />

Doppelnutzungsrind überall eine besonders<br />

gute Figur macht und dadurch sowohl<br />

in der Fleischrinderzucht als auch in der<br />

Milchproduktion immer mehr Begeisterung<br />

bei den Züchtern auslöst, ist wohl<br />

den besonderen Eigenschaften unserer<br />

Rasse zuzuschreiben. So wundert es kaum,<br />

dass in nahezu allen Teilen der Erde Fleckvieh<br />

steigende Zahlen aufweisen<br />

kann. Diese Fakten bestätigen<br />

letztendlich die Arbeit<br />

unserer Züchter und<br />

Zuchtorganisationen<br />

in den letzten<br />

Jahren.<br />

Fleckvieh – goldrichtig<br />

Der Weg, ein Doppelnutzungsrind mit hervorragenden<br />

Fitness­ und Leistungseigenschaften<br />

zu züchten, stellt sich gerade jetzt<br />

als goldrichtig heraus. Egal ob in Ländern,<br />

in denen Leistung gefragt ist, oder in solchen,<br />

in denen Effizienz und Ressourcenschonung<br />

immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnen ­ Fleckvieh erfüllt diese Anforderungen.<br />

Das war auch beim Kongress<br />

spürbar. Das zunehmende Interesse aus<br />

anderen Ländern lässt uns als exportorientiertes<br />

Land natürlich auch darauf hoffen,<br />

dass unser Zuchtvieh, unsere Embryonen<br />

und natürlich auch Sperma weiterhin<br />

gefragt sind und den Bauern in anderen<br />

Ländern viel Freude bereiten. Diese Freude<br />

war am Kongress ebenfalls spürbar.<br />

Neben dem Knüpfen und Pflegen von in ­<br />

ternationalen Kontakten waren natürlich<br />

auch wieder sehr interessante Fachvorträge<br />

und Referate eine Bereicherung des<br />

Kongresses, mit einem hervorragenden<br />

österreichischen Beitrag von DI Dr. Christian<br />

Fürst über die Zuchtwertschätzung.<br />

Für die praktische Zuchtarbeit auf nationa­<br />

ler und internationaler Ebene war die Vorstellung<br />

von FleckScore einer der Höhepunkte.<br />

Mit FleckScore haben wir eine<br />

Arbeitsgrundlage zur Verfügung, die<br />

sowohl in der Ausbildung als auch in der<br />

täglichen Zuchtarbeit weltweit einen<br />

Quantensprung in der Exterieurbeschreibung<br />

und ­beurteilung von Fleckvieh darstellt<br />

­ ein wichtiger Impuls für die internationale<br />

Fleckviehzucht. Mit dem Online­<br />

Beschreibungsbogen eröffnen sich zusätzliche<br />

Möglichkeiten in der Anwendung<br />

und im Gebrauch.<br />

Das große Interesse daran und die positive<br />

Stimmung während des Kongresses waren<br />

Balsam auf die Wunden, die die Marktund<br />

Preissituation momentan verursachen,<br />

und lassen uns positiv in die Zukunft blicken.<br />

Euer Obmann<br />

Sebastian Auernig<br />

3


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Foto: Hömberg<br />

Melken:<br />

Wie viel Restmilch darf<br />

im Euter bleiben?<br />

Dr. Dirk Hömberg, Berater für Melktechnik und Eutergesundheit, Münster<br />

Leere Euter sind nach dem Melken schlaff und weich. Eine Ausnahme bilden hier nur sehr<br />

große, feste oder geschwollene Euter (z.B. nach dem Abkalben)<br />

Bleibt nach dem Melken zu viel Milch im Euter, werden Milchleistung<br />

und Eutergesundheit beeinträchtigt. Durch fachgerechte Melkarbeit<br />

und -technik lässt sich das verhindern.<br />

Darüber, wie leer die Euter nach dem Melken<br />

sein müssen, scheiden sich die Geister.<br />

Während viele Landwirte auf Grund ihrer<br />

Erfahrung bestrebt sind, die Euter möglichst<br />

vollständig auszumelken, sehen<br />

Berufskollegen sowie einige Vertreter von<br />

Melktechnikindustrie und Beratung das<br />

entspannter. Sie argumentieren, dass es<br />

völlig normal sei, wenn sich nach dem<br />

Melken noch Milch in den Eutern befindet.<br />

Und schädlich sei „das bisschen Restmilch“<br />

auch nicht, weil es ja beim nächsten<br />

Melken herauskäme. Wer hat da nun<br />

Recht?<br />

Ehe man diese Frage beantworten kann,<br />

muss man erst einmal klären, wo und<br />

warum sich nach der Abnahme der Melkzeuge<br />

noch Milch im Euter befindet und<br />

welche Auswirkungen sie auf das Eutergewebe<br />

hat.<br />

Nachgemelke gibt es nach wie vor<br />

Wohl jedermann bekannt sind die klassischen<br />

Nachgemelke. Dabei handelt es<br />

sich um „lose Restmilch“, die sich gegen<br />

Ende des Melkens in den Hohlräumen des<br />

Euters (Zisternen) ansammelt. Sie kann<br />

nur durch Hinunterdrücken der Melkzeuge<br />

gewonnen werden.<br />

Da das zeitraubend und anstrengend ist,<br />

glauben es viele Milchviehhalter nur zu<br />

gerne, wenn man ihnen sagt, dass die<br />

Nachgemelke „moderner Hochleistungskühe“<br />

vernachlässigbar gering seien.<br />

Umfangreichen Erhebungen der Hochschule<br />

für Technik und Wirtschaft Dresden<br />

aus dem Jahre 2006 zufolge trifft diese<br />

Aussage jedoch nur bei Kühen mit kompakten,<br />

gesunden Eutern zu. Hier belaufen<br />

sich die Nachgemelkmengen tatsächlich<br />

meist nur auf 100 - 200 g. Ganz anders<br />

sieht es hingegen aus, wenn die Euter groß<br />

und faltig sind, wie es bei alten Kühen und<br />

fleischbetonten Rassen üblich ist. Solche<br />

Euter weisen Nachgemelke von bis zu 1 kg<br />

und mehr auf. (Warum das so ist, können<br />

Sie im Kasten auf Seite 5 lesen.) In Einzelfällen,<br />

z.B. bei durch Mastitis geschädigtem<br />

Eutergewebe muss man sogar mit<br />

bis zu über 2 kg loser Restmilch rechnen.<br />

Weiterhin zeigten die sächsischen Studien,<br />

dass Verteilung und Höhe der Nachgemelke<br />

kaum anders waren als 16 Jahre zuvor.<br />

So wurde bei über 4.000 Kühen ein durchschnittliches<br />

Nachgemelk von 370 g<br />

ermittelt. Dabei enthielten 38 % der Euter<br />

mehr als 500 g lose Restmilch. In knapp<br />

der Hälfte dieser Fälle lag das Nachgemelk<br />

sogar zwischen 1 und 2 kg. Ähnliches<br />

geben andere Forscher mit Durchschnittswerten<br />

von meist 300 bis 500 g und einer<br />

Spannweite von 0 bis 1,5 kg an.<br />

Es stimmt also nicht, dass die Kühe heutzutage<br />

kaum noch Nachgemelke hätten.<br />

Ebenso wenig ist es richtig, dass die Nachgemelke<br />

durch dreimaliges Melken kleiner<br />

4


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

Foto: Hömberg<br />

Typisches Kennzeichen unvollständiger Milchejektion<br />

(Entleerung des Drüsengewebes):<br />

Kaum oder nur unvollständig eingefallene<br />

Euter nach der Melkzeugabnahme<br />

oder weniger bedeutend würden. Es<br />

besteht kein Zusammenhang zwischen<br />

Melkfrequenz und Nachgemelken. Das<br />

belegen die Studien aus Sachsen eindeutig.<br />

Auch das Milchbildungsgewebe<br />

wird oft nicht richtig leer<br />

Neben den Zisternen kann auch das<br />

Milchbildungsgewebe nach dem Melken<br />

noch größere Milchmengen enthalten.<br />

Man spricht hier auch von „gebundener<br />

Restmilch“. Denn aus den Alveolen und<br />

engen Milchgängen kann man die Milch<br />

auch mit noch so hohem Vakuum nicht<br />

einfach absaugen. Vielmehr muss die<br />

Milch erst dadurch freigesetzt und in die<br />

Euterzisternen verlagert werden, dass sich<br />

die Muskelzellen des Milchbildungsgewebes<br />

(Myoepithelzellen) durch die Wirkung<br />

des Hormons Oxytocin rhythmisch zu ­<br />

sammenziehen.<br />

Und hier liegt ein Problem: Bekanntermaßen<br />

geht der Milchfluss nach einigen<br />

Minuten drastisch zurück, um meist nach<br />

ca. 8 - 10 Minuten vollständig zu versiegen.<br />

Das gilt auch, wenn sich dann noch<br />

größere Restmilchmengen im Euter befinden.<br />

Ursache für das Versiegen des Milchflusses<br />

ist nach neueren Erkenntnissen<br />

nicht so sehr der sinkende Oxytocinspiegel,<br />

sondern eher eine Ermüdung der<br />

Eutermuskulatur und/oder eine Sättigung<br />

der Oxytocinrezeptoren des Euters. Was<br />

auch immer der genaue Grund ist, erwiesen<br />

ist, dass die Oxytocinwirkdauer be ­<br />

grenzt ist!<br />

Das bedeutet, dass damit die Zeit zum vollständigen<br />

Ausmelken des Milchbildungsgewebes<br />

begrenzt ist und dass somit besonders<br />

beim Melken prall gefüllter Euter Eile<br />

geboten ist. Diese Erkenntnis wird sowohl<br />

durch wissenschaftliche Studien als auch<br />

durch die Erfahrung in unzähligen Milchviehbetrieben<br />

bestätigt: Bei geringer Melkgeschwindigkeit<br />

verbleiben besonders in<br />

stark gefüllten Eutern deutlich wahrnehmbare<br />

Mengen gebundener Restmilch, während<br />

diese Euter bei zügigem Melken vollständig<br />

entleert werden.<br />

Nachgemelke entstehen entgegen verbreiteter<br />

Meinung nicht primär durch<br />

das berühmte „Klettern“ der Melkbecher.<br />

Dieses ist nur das Ende eines längeren<br />

Prozesses. Der beginnt damit, dass sich<br />

bei nachlassender Euterfüllung am<br />

Euterboden innere Hautfalten bilden.<br />

Und die behindern den Abfluss der von<br />

oben noch langsam nachkommenden<br />

Milch. In der Folge werden die Zitzen leer<br />

gemolken, so dass sie erschlaffen. Erst<br />

jetzt saugen sich die Melkbecher nach<br />

oben und schnüren die ohnehin schon<br />

eingeengte Zitzenbasis vollends ab.<br />

Um die blockierten Abflusswege wieder<br />

frei zu machen, muss man das erschlaffte<br />

Eutergewebe straffen, indem man die<br />

Melkzeuge nach unten drückt. Durch ein<br />

generell hohes Melkzeuggewicht lässt<br />

sich dieser Vorgang leider nicht ersetzen.<br />

Denn die Melkzeuge saugen sich an den<br />

erschlafften Eutern wesentlich stärker<br />

fest als an den zu Beginn noch festen<br />

Eutern. Ein sehr hohes Melkzeuggewicht<br />

hätte somit zur Folge, dass es während<br />

des Hauptmelkens zu noch mehr Luftsaugen<br />

käme, als es wegen fehlender<br />

Schlaucharme oder unpassender Zitzengummis<br />

ohnehin oft der Fall ist.<br />

Unvollständige Milchejektion<br />

durch langsames Melken<br />

Als Ursache eines zu langsamen und somit<br />

unvollständigen Melkens stellen sich im ­<br />

mer wieder vermeidbare Mängel der Melktechnik<br />

und -routine heraus. Zu nennen<br />

sind hier neben unzureichender Vorstimulation<br />

schief hängende Melkzeuge, ebenso<br />

wie Pulsatormängel und Zitzengummis<br />

falscher Größe oder schlechter Qualität.<br />

Ein weiterer verbreiteter und unnötiger<br />

Grund liegt in sogenannten „milchflussabhängigen<br />

Vakuumverlusten“, also dem<br />

mit zunehmendem Milchfluss überproportional<br />

starken Abfall des Vakuums in<br />

den Zitzengummis.<br />

Sinkt dieses sogenannte Zitzenvakuum<br />

während der Saugphasen auf deutlich<br />

unter 38 kPa, hat das bei Kühen mit normaler<br />

Melkbarkeit zur Folge, dass die<br />

Melkgeschwindigkeit stark abnimmt und<br />

das Erreichen der biologisch möglichen<br />

Milchflussraten verhindert wird. Das<br />

somit langsame Melken bewirkt wiederum<br />

wegen der ja begrenzten Oxytocinwirkdauer<br />

eine unvollständige Milchejektion,<br />

also eine unvollständige Entleerung<br />

des Milchbildungsgewebes. Zu erkennen<br />

ist diese oft daran, dass die Euter nach<br />

dem Melken nicht (vollständig) einfallen<br />

und dass die Kühe im Stall "Milch laufen<br />

lassen".<br />

Wie Nachgemelke entstehen und wie man damit umgehen sollte<br />

Im Interesse hoher Milchleistung und<br />

guter Eutergesundheit sollten Nachgemelke<br />

von über ca. 300 ml aus den<br />

Eutern entfernt werden. Sie können dies<br />

ohne Angst vor dem oft befürchteten<br />

Gewöhnungseffekt tun oder Nachmelkautomaten<br />

einsetzen. Die Nachgemelke<br />

nehmen zwar im Laufe der Jahre tatsächlich<br />

zu. Allerdings nicht auf Grund<br />

von Gewöhnung, sondern da die Euter<br />

mit zunehmendem Lebensalter größer<br />

und schlaffer werden. Solche Euter bilden<br />

bei abnehmender Füllung früher<br />

und stärker die zuvor erwähnten inneren<br />

Hautfalten als kompakte Euter junger<br />

Kühe. Hier liegt das Problem und nicht in<br />

einer angeblichen zusätzlichen Oxytocinausschüttung<br />

durch Nachmelken. Diese<br />

findet erwiesenermaßen nicht statt.<br />

Mithin hat die Euteranatomie wesentlichen<br />

Einfluss auf die Höhe der Nachgemelke.<br />

Daneben ist auch der Melkvorgang<br />

entscheidend. Bestehen dort Mängel<br />

(z.B. unzureichende Stimulation, schief<br />

hängende Melkzeuge, zu geringes oder<br />

zu hohes Zitzenvakuum, mangelhafte<br />

Pulsation oder Zitzengummis), sind die<br />

Nachgemelke zwangsläufig höher als<br />

anatomisch unvermeidbar. ■<br />

➧<br />

5


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Bei dreimaligem Melken alles nur halb so schlimm?<br />

Oft wird behauptet, dass man sich um<br />

den Ausmelkgrad keine Gedanken<br />

machen müsse, wenn dreimal am Tag<br />

gemolken würde. Denn das würde ja<br />

bekanntermaßen eine Steigerung der<br />

Milchleistung bewirken. Richtig, aber nur,<br />

wenn auch alle 8 Stunden gemolken<br />

wird. Sind die Melkintervalle hingegen<br />

ungleichmäßig, wie in vielen Betrieben<br />

mit Melkrobotern üblich, geht der Schuss<br />

nach hinten los. Dann kommt es nicht<br />

zur erhofften Steigerung der Milchleistung,<br />

sondern zu einem Leistungsrückgang.<br />

So wurden u.a. in westdeutschen<br />

Studien Ende der 1990er Jahre<br />

Minderleistungen von 4 % ermittelt,<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass bei nachlassendem<br />

Milchfluss das üblicherweise auf<br />

44 bzw. knapp 50 kPa erhöhte Anlagenvakuum<br />

(klassische Melkstände bzw. Swing-<br />

Over-Anlagen oder Anbindeställe) nahezu<br />

unvermindert auf die Euter einwirkt. Da ­<br />

durch wird nicht nur das Zitzengewebe<br />

geschädigt, sondern auch die Menge der<br />

Nachgemelke erhöht. Ein „Ausgleich der<br />

Vakuumverluste“ durch Erhöhung des Anlagenvakuums<br />

ist somit nicht möglich! Wenn<br />

Sie sich also über zu große Nachgemelke<br />

ärgern oder bemerken, dass das Milchbildungsgewebe<br />

Ihrer Kühe nicht vollständig<br />

leer wird, sollten Sie Ihre Melktechnik einmal<br />

von herstellerunabhängigen Fachleuten<br />

untersuchen lassen. Und zwar nicht nur<br />

nach Melkanlagennorm, sondern insbesondere<br />

auch während des Melkens.<br />

Leistungsverlust auch auf lange Sicht<br />

Unabhängig davon, wo Restmilch im<br />

Euter verbleibt, wirkt sie sich negativ auf<br />

wenn die Melkintervalle nicht 12 Stunden<br />

betrugen, sondern zwischen 9 und<br />

16 Stunden schwankten.<br />

Und selbst wenn die Kühe im Achtstundenrhythmus<br />

gemolken werden, hat dies<br />

keine Leistungssteigerung zur Folge, falls<br />

die Euter dabei nur unvollständig entleert<br />

werden. Denn dann verbleibt weiterhin<br />

permanent der für die Milchsekretion<br />

schädliche Alveoleninhibitor im Euter,<br />

ebenso wie Nährstoffe und evtl. vorhandene<br />

Krankheitserreger. Wer also das<br />

Leis tungspotential seiner Kühe voll ausschöpfen<br />

und die Eutergesundheit erhalten<br />

will, muss nicht nur häufiger, sondern<br />

auch jedes Mal vollständig melken. ■<br />

Dreimaliges Melken bringt höhere Milchleistungen. Allerdings nur, wenn die Melkintervalle<br />

gleichmäßig lang sind und die Euter dabei jedes Mal vollständig entleert werden.<br />

(Datenquelle: Ipema u.a., 1997 in "Robotic milking of dairy cows", Tagungsband, S.294)<br />

die Milchbildungszellen aus. Grund hierfür<br />

ist entgegen landläufiger Meinung<br />

nicht ein zu hoher Euterdruck. Vielmehr<br />

liegt das Problem darin, dass mit der Restmilch<br />

ein sogenannter „Alveoleninhibitor“<br />

im Euter verbleibt. Diese chemische Substanz<br />

hemmt zum einen unmittelbar die<br />

Neubildung von Milch. Zum anderen<br />

bewirkt sie eine vorzeitige und verstärkte<br />

Rückbildung des Milchbildungsgewebes,<br />

und zwar besonders bei Kühen mit hohem<br />

Leistungspotential („Die besten leiden am<br />

meisten“).<br />

Das wurde schon in den 1980er Jahren in<br />

mehrjährigen Großstudien nachgewiesen.<br />

Diese zeigten, dass bei unterlassenem<br />

Nachmelken der Ertragsverlust der nicht<br />

nachgemolkenen Euterhälften bereits<br />

während der ersten Laktationsperiode die<br />

Nachgemelkmengen der Kontrolleuterhälften<br />

überstieg. Zudem wurde festgestellt,<br />

dass die nicht nachgemolkenen<br />

Euterhälften vorzeitig kleiner und leichter<br />

wurden. Im Mittel von vier Laktationen<br />

führte der Verzicht auf das Nachmelken<br />

zu statistisch signifikanten Leistungseinbußen<br />

von 10 %. Dabei stiegen die Leistungsverluste<br />

nicht nur innerhalb der<br />

einzelnen Laktationsperioden, sondern<br />

auch von Jahr zu Jahr. In weiteren Versuchen<br />

wurden bei unvollständigem Ausmelken<br />

sogar Leistungsverluste von bis zu<br />

15 % ermittelt.<br />

Obwohl diese Ergebnisse heutzutage teilweise<br />

als veraltet abgetan werden, sind sie<br />

noch immer aktuell und relevant. Das<br />

belegen mehrere Erhebungen jüngeren<br />

Datums. Auch dabei zeigten sich als Folge<br />

unvollständigen Ausmelkens eine geringere<br />

Milchsekretion und Persistenz. Im<br />

Umkehrschluss steigert das vollständige<br />

und häufige Entfernen von Milch und<br />

Alveoleninhibitor die Milchsekretion und<br />

das Durchhaltevermögen. Dies zeigt sich<br />

u.a., wenn man nicht nur alle 12, sondern<br />

8 Stunden melkt (siehe Kasten).<br />

Gefährdung der Eutergesundheit<br />

Im Euter verbleibende Restmilch wirkt<br />

sich nicht nur ungünstig auf die Milchleistung<br />

aus. Darüber hinaus beeinträchtigt<br />

sie auch die Eutergesundheit. Die<br />

meisten Milchviehhalter haben schon<br />

mehr als einmal die Erfahrung gemacht,<br />

dass es schnell zu einem Anstieg der Zellzahlen<br />

und zu akuten Euterentzündungen<br />

kommt, wenn ihre Kühe den Melkstand<br />

mit schlecht ausgemolkenen Eutern verlassen.<br />

Der Grund dafür ist, dass mit der Restmilch<br />

Nährstoffe und bei infizierten Eutern auch<br />

Krankheitserreger sowie deren Stoffwechselprodukte<br />

in den Eutern verbleiben. Letztere<br />

sind für die Euter ein Zellgift. So<br />

bestätigen zahlreiche wissenschaftliche<br />

Studien denn auch eindeutig die Praxiserfahrung,<br />

dass Restmilch das Entstehen<br />

neuer Euterentzündungen begünstigt und<br />

die Heilung bestehender Eutererkrankungen<br />

behindert. Teilweise gibt es gar<br />

keine anderen Therapieformen als häufiges<br />

und gründliches Ausmelken, z.B. bei Infektionen<br />

durch Hefen. Dementsprechend<br />

stellen die zuvor zitierten sächsischen Forscher<br />

fest, dass „die vollständige Euterentleerung<br />

einen Grundpfeiler für die Erhaltung<br />

der Eutergesundheit sowie der Milchleistung<br />

bildet“.<br />

6


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

Ausmelkgrad contra Melkdauer<br />

Das bedeutet allerdings nicht, dass auch<br />

noch der letzte Tropfen Milch aus den<br />

Eutern entfernt werden muss. Spätestens<br />

dann, wenn man für die Gewinnung sehr<br />

geringer Milchmengen unverhältnismäßig<br />

viel Zeit benötigt, ist der Schaden des<br />

intensiven Ausmelkens infolge der erhöhten<br />

Belastung des Zitzengewebes höher<br />

als der Nutzen. Vielmehr gilt es, den am<br />

wenigsten schädlichen Kompromiss zwischen<br />

Melkdauer und Ausmelkgrad zu<br />

finden. Unter Berücksichtigung dieser<br />

Anforderung empfehlen die meisten Forscher,<br />

dass sich nach Abnahme der Melkzeuge<br />

im Euter nicht mehr als ca. 300 ml<br />

Restmilch befinden sollten.<br />

Nachmelkautomaten helfen, die Euter vollständig zu entleeren. Ihr Einsatz ist besonders<br />

dann ratsam, wenn es im Betrieb viele Kühe mit großen, faltigen Eutern gibt<br />

Zusammenfassung<br />

Nach dem Melken kann sich auch in den<br />

Eutern heutiger Hochleistungskühe noch<br />

kritisch viel Restmilch befinden. Allein<br />

deren Nachgemelke liegen in knapp 40 %<br />

der Fälle oberhalb 0,5 kg und bei mehr als<br />

10 % sogar zwischen 1 und 2 kg. Oft verbleibt<br />

in den Euterzisternen und im<br />

Milchbildungsgewebe wegen mangelhaftem<br />

Melken aber wesentlich mehr<br />

Milch.<br />

Diese bewirkt unmittelbar eine verminderte<br />

Milchsekretion und auf Dauer eine<br />

frühzeitige Inaktivierung produktiven<br />

Eutergewebes, also abnehmende Persistenz.<br />

Zudem wird durch unvollständiges<br />

Ausmelken die Eutergesundheit zumindest<br />

erheblich gefährdet. In der Regel<br />

kommt es durch das Zurücklassen von<br />

Nährstoffen und Krankheitserregern auch<br />

zu einem tatsächlichen Anstieg der Zellzahlen<br />

und Eutererkrankungen. Daher<br />

sollten die Restmilchmengen nicht mehr<br />

als ca. 300 ml pro Kuh und Melkzeit<br />

betragen.<br />

■<br />

Foto: System Happel GmbH, D­87654 Friesenried<br />

7


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Mit dem Schalmtest können kranke<br />

Tiere leicht gefunden werden<br />

Hohe Zellzahlen bei Milchkühen müssen nicht sein<br />

Franz Wolkerstorfer, BRP Urfahr, LK-OÖ<br />

Euterentzündungen mit kaum sichtbaren Symptomen, aber mit<br />

erhöhtem Zellgehalt (chronische subklinische Mastitiden), stellen nach<br />

wie vor weltweit das Hauptproblem für die Eutergesundheit dar. Mit<br />

mehr als 10 Prozent sind die Eutererkrankungen immer noch im Spitzenfeld<br />

der Abgangsursachen in Österreich. Zudem kann Mastitis zu einem<br />

Bestandsproblem führen und hohe finanzielle Kosten verursachen.<br />

Die Zellzahl ist der Maßstab für die Eutergesundheit.<br />

Eine gesunde Kuh weist einen<br />

Zellgehalt von unter 100.000 Zellen pro<br />

Milliliter Milch (Z/ml) auf, Erstlingskühe<br />

beispielsweise von 30.000 bis 50.000 Z/ml.<br />

Daher sollten diese bereits ab einem Zellgehalt<br />

von 100.000 Z/ml und Kühe ab der<br />

zweiten Laktation mit mehr als 200.000 Z/<br />

ml genau beobachtet werden. Je höher der<br />

Zellgehalt, desto mehr geht die Milch leistung<br />

zurück.<br />

Erhöhte Zellzahlen weisen auf eine Störung<br />

der Eutergesundheit hin, denn die<br />

Zellen bekämpfen als Abwehrmechanismus<br />

des Körpers die auftretenden bakteriellen<br />

Erreger. Eine erhöhte Zellzahl bedeutet,<br />

dass vermehrt Abwehrzellen zur Bekämpfung<br />

von Erregern produziert werden und<br />

ist somit ein Anzeichen für eine Euterentzündung.<br />

Grundsätzlich sollten die Ursachen<br />

so rasch wie möglich aufgespürt werden,<br />

um vor allem Infektionen anderer<br />

Tiere zu verhindern. Als weiterer Schritt<br />

sind die Ursachen abzustellen und Sanierungs­<br />

und Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.<br />

Euterentzündung<br />

als Faktorenkrankheit<br />

Die Mastitis wird auch häufig als Faktorenkrankheit<br />

bezeichnet, das heißt, mehrere<br />

negative Einflussfaktoren ermöglichen es<br />

den Erregern, durch das Eindringen in das<br />

Euter ihre krankmachende Wirkung auszuüben.<br />

Wichtige Einflussfaktoren sind zum<br />

einen die Umwelt, wie zum Beispiel die<br />

Haltung, Klima, Stallhygiene, Fütterung,<br />

der Melker und die Melktechnik, sowie das<br />

Tier selbst, das durch diese Einflüsse oder<br />

Verletzungen geschwächt sein kann.<br />

Verschiedenen Erreger lösen<br />

Infektionen aus<br />

Man unterscheidet zwischen euterassoziierten<br />

Erregern (leben im Euter) und Um ­<br />

welterregern. Als euterassoziierte Erreger<br />

gelten vor allem Staphylococcus aureus<br />

und Streptococcus agalactiae. Ersterer ist<br />

ein häufiger, gefährlicher und ansteckender<br />

Mastitiserreger.<br />

Probennahme für die zytobakteriologische<br />

Untersuchung, die konkrete Auskunft über<br />

den Erreger gibt<br />

Alle Fotos: BRP/LKOÖ<br />

8


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

Melkvorgang als Infektionsursache<br />

Die Infektion geschieht meist während des Melkens zum Beispiel<br />

durch Milchreste im Zitzengummikopf, durch Eutertücher,<br />

Hände oder durch massive Lufteinbrüche beim Ansetzen<br />

der Melkzeuge. Es kann aber auch sein, dass Kühe Milchreste,<br />

wenn das Vorgemelk auf den Boden gemolken wird und nicht<br />

in einen Vormelkbecher, mit den Klauen in die Liegeboxen<br />

tragen und es dort zu Infektionen kommt. Anders als andere<br />

ansteckende Mastitiserreger kann der Staphylococcus aureus<br />

auch außerhalb des Organismus überleben, bis er wieder<br />

geeignete Nischen zum Vermehren findet.<br />

Außerdem begründet sich seine Gefährlichkeit auch damit,<br />

dass er im Organismus Abwehrmechanismen entwickelt –<br />

sowohl gegen das Immunsystem des Tieres selbst als auch<br />

gegen verabreichte Antibiotika. Einfach ausgedrückt bedeutet<br />

dies, dass er um sich herum eine toxische Umgebung schafft,<br />

die einerseits das Gewebe angreift, andererseits die Therapie in<br />

der Laktation sehr schwierig werden lässt.<br />

Die Frage, warum sich ein Staphylococcus­aureus­Problem<br />

entwickelt, lässt sich nicht sicher beantworten. Vermutlich<br />

kommt es durch genetisch bedingte Anfälligkeit, Läsionen im<br />

Bereich der Zitzen und der Schleimhäute der Zitzen zu immer<br />

neuen, anfangs nicht einmal ansteckend verlaufenden Neuinfektionen.<br />

Daraus entwickeln sich die Erreger dann zu einem<br />

hochansteckenden Bestandsproblem. Das bedeutet: Übertragungen<br />

des Erregers auch auf nicht verletzte oder geschädigte<br />

Euter, ganz besonders intensiv und schnell über stark<br />

kontaminierte Melkzeuge. Anhand der somatischen Zellzahlen<br />

­ z.B. laut LKV­Bericht, Schalmtest ­ lassen sich mit nur<br />

leichter Fehlerquote kranke Tiere rasch erkennen. Beachten<br />

Sie die Zellzahlen in der Laktation: Wenn die Tiere laufend<br />

hohe somatische Zellzahlen haben, dann ist davon auszugehen,<br />

dass sie infiziert sind. Korrekte Auskunft gibt natürlich die<br />

zytobakteriologische Untersuchung (BU).<br />

Behandlung – Sinn und Unsinn<br />

Es gibt kaum einen bekannten Milchviehbestand, der keine<br />

Staphylococcus­aureus­Kuh hat. Man findet diesen Erreger<br />

recht häufig in BU. Es hat sich gezeigt, dass es bei deutlichen<br />

Verbesserungen im Bereich der Melktechnik ­ etwa schnelles<br />

und vollständiges Ausmelken ­ zu sogenannten Spontanheilungen<br />

kommen kann, die teilweise 20 Prozent der infizierten<br />

Tiere betreffen. Es wäre sicher falsch, in einem Staphylococcus­aureus­Betrieb<br />

schnelle und sichere Abhilfe zu<br />

versprechen. Die Behandlung des ansteckenden Erregers in<br />

der Laktation macht nur wenig Sinn, die Erfolgsquote liegt<br />

erfahrungsgemäß unter 30 Prozent. Ihr Tierarzt sollte deshalb<br />

speziell die Therapie gegen Staphylococcus aureus noch<br />

einmal auf das Ergebnis der BU samt Antibiogramm zum<br />

Trockenstellen abstimmen. Das bedeutet, rechtzeitig vor<br />

dem Trockenstellen mit auf den Erreger abgestimmten Antibiotika<br />

behandeln, dann Trockensteller verabreichen und<br />

eventuell auch einen Zitzenversiegler verwenden. Entscheidend<br />

für eine sichere und langfristige Problemlösung ist und<br />

bleibt die Konsequenz und Ausdauer des Betriebsleiters. ■<br />

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9


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Das ABC der<br />

Zitzenhygiene<br />

DI Romana Berger BEd., LK NÖ<br />

Der Aufbau der Zitze scheint nach außen hin<br />

einfach, aber es handelt sich um ein sehr sensibles<br />

Gewebe. Der Schließmuskel, der tiefste<br />

Punkt der Zitze, bildet einerseits die natürliche<br />

Barriere für Eindringlinge (z. B. Mastitiserreger)<br />

in den Strichkanal und gleich zeitig<br />

die natürliche Austrittspforte für die Milch.<br />

Der Strichkanal ist mit einer Keratinschicht<br />

ausgekleidet. Das Keratin ist physikalisch ein<br />

Abdichtungsmittel und aufgrund seines<br />

hohen Gehaltes an freien Fettsäuren auch<br />

bakterizid. Seine Aufgaben kann der Schließmuskel<br />

aber nur dann ordnungsgemäß erfüllen,<br />

wenn er gesund und intakt ist. Schädigungen<br />

des Schließmuskels können durch zu<br />

hohes Vakuum, falsche Pulsation, langes<br />

Blindmelken oder Verletzungen erfolgen.<br />

Nach dem Melken vergehen etwa 30 Minuten,<br />

bis der Strichkanal wieder halbwegs<br />

geschlossen ist. In dieser Zeit sollten sich die<br />

Kühe nicht hinlegen.<br />

Die nach obenhin anschließende Zitzenzisterne<br />

ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet.<br />

Diese Schleimhaut hat die Aufgabe, Bakterien<br />

abzuwehren. In die Zitzenzisterne mün­<br />

Die Euterreinigung kann mit<br />

einem Mehrwegtuch erfolgen,<br />

das nach jeder Kuh gewechselt<br />

und gewaschen wird<br />

det ein weiterer Hohlraum: die sogenannte<br />

Drüsenzisterne. Diese zählt wie auch die Zitzenzisterne,<br />

der Strichkanal sowie die Milchgänge<br />

zum milchabführenden System. Der<br />

vorgelagerte Teil des Euters ist das milchbildende<br />

Gewebe. Dazu gehören die Drüsenlappen,<br />

Drüsenläppchen, Alveolen und die<br />

Drüsenzellen.<br />

Für einen funktionsfähigen Strichkanal<br />

müssen folgende Kriterien gegeben sein:<br />

l nicht schlaff (Milchtröpfeln in der Zwischenmelkzeit<br />

erhöht die Infektionsgefahr)<br />

l nicht zu eng (Schwermelkbarkeit)<br />

l kein zu hohes Minutengemelk<br />

l keine Zitzenkuppenverletzungen<br />

l keine Hyperkeratosen (Verlust der Elastizität)<br />

Maßnahmen<br />

für eine gute Zitzenhygiene<br />

Immer vormelken<br />

Durch die Vermehrung von Keimen, die in<br />

der Zwischenmelkzeit durch den Strichkanal<br />

Die Kühe betreten den Melkstand.<br />

Der Melker nimmt den Vormelkbecher<br />

in die Hand und beginnt mit<br />

dem Vormelken. Noch bevor er mit<br />

dem Reinigen beginnt, weiß er<br />

sofort, dass heute das Melken<br />

wieder eine viertel Stunde länger<br />

dauert, denn die Zitzen sind stark<br />

verschmutzt. Was für eine gute<br />

Zitzenhygiene zu beachten ist,<br />

erfahren Sie im folgenden Artikel.<br />

eindringen, ist die Milch in der Zitzenzisterne<br />

häufig mit Keimen angereichert. Mit drei<br />

Strahlen aus jeder Zitze in den Vormelkbecher<br />

wird die in der Zitzenzisterne vorhandene<br />

keimreiche Milch entfernt, bevor sie<br />

mit der übrigen Milch in der Drüsenzisterne<br />

vermischt wird. Dies verringert den Keimgehalt<br />

der Milch. Durch das Vormelken wird<br />

gleichzeitig die Durchgängigkeit des Strichkanals<br />

geprüft. Beim Vormelken hat sich die<br />

Melkperson von der einwandfreien Beschaffenheit<br />

der Milch jeder Kuh zu überzeugen.<br />

Veränderungen der Milch (Flocken, Wässrigkeit,<br />

Blutbeimengungen etc.) werden im<br />

Vormelkbecher erkannt und es kann rasch<br />

reagiert werden. Milch mit abnormen Merkmalen<br />

darf nicht abgeliefert werden. Dazu<br />

gibt es gesetzliche Regelungen.<br />

Konsequentes Vormelken in den Vormelkbecher<br />

verhindert zudem das Verspritzen und<br />

das Verschleppen erregerhaltiger Milch mit<br />

den Klauen. Vormelken auf die Standfläche<br />

(auch im Melkstand) steigert das Infektionsrisiko,<br />

da die Keime aus den ersten Milch­<br />

Schmutzige Zitzen erhöhen die Gefahr einer<br />

Infektion mit Mastitiserregern<br />

10<br />

Eine fachgerecht durchgeführte Melkzeugzwischendesinfektion<br />

verringert das Risiko der<br />

Keimübertragung während des Melkens<br />

Nach dem Melken vergehen etwa 30 Minuten,<br />

bis der Schließmuskel wieder halbwegs<br />

geschlossen ist


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

strahlen den Keimdruck im Stall und damit<br />

am Euter erhöhen.<br />

Vormelken ist aus vier Gründen ganz<br />

wichtig:<br />

l Es entfernt Keime, auch krankmachende,<br />

aus dem Strichkanal.<br />

l Es stimuliert sehr effektiv die Melkbereitschaft.<br />

l Es ermöglicht bei geringem Aufwand das<br />

Aussortieren veränderter Milch.<br />

l Es ermöglicht zweimal täglich eine<br />

Eutergesundheits­Überwachung.<br />

Zitzen reinigen<br />

Dem Vormelken folgt die sorgfältige Reinigung<br />

des Euters und insbesondere der Zitzen.<br />

Die Reinigung schützt vor allem vor<br />

Mastitiden, die durch Erreger aus der Umgebung<br />

des Tieres hervorgerufen werden<br />

(umweltassoziierte Erreger). Die Reinigungsmethode<br />

richtet sich vor allem nach dem<br />

Verschmutzungsgrad des Euters und der<br />

Zitzen. Es gilt immer die Grundregel: ein<br />

Tuch pro Kuh. Die Reinigung mit trockenen<br />

Einmalpapiertüchern, wieder verwendbaren<br />

Eutertüchern oder Holzwolle eignet sich bei<br />

geringgradig verschmutzten Eutern und Zitzen.<br />

Eine feuchte Reinigung (Einmalpapier<br />

oder Einmaltuch getränkt mit einer zugelassenen<br />

Reinigungslösung) oder Reinigungsmittel<br />

auf Schaumbasis bewähren sich bei<br />

grob verschmutzten Eutern und Zitzen. Die<br />

Reinigung mit einem zugelassenen Desinfektionsmittel<br />

empfiehlt sich bei Eutergesundheitsproblemen<br />

in der Herde oder zur<br />

Vorbeugung von Mastitiden. Denn dadurch<br />

werden die Anzahl der sporenbildenden<br />

Keime und die Mastitis­Neuinfektionen<br />

reduziert. Abzulehnen ist der regelmäßige<br />

Einsatz der Euterdusche bzw. andere Arten<br />

der Wasserreinigung. Das an nassen Eutern<br />

anhaftende Waschwasser darf nicht in die<br />

Zitzenbecher laufen, denn es ist einerseits<br />

stark mit Keimen belastet und wirkt sich<br />

andererseits ungünstig auf den Sitz des<br />

Melkzeugs aus. Bei einer feuchten Reinigung<br />

sind die Zitzen sorgfältig abzutrocknen.<br />

Auf nassen Zitzen haften die Melkzeuge<br />

schlechter und klettern bei nachlassendem<br />

Milchfluss früher an der Zitze hoch<br />

mit der Folge erhöhter Nachgemelke.<br />

Zitzen sofort dippen<br />

Das Dippen unmittelbar nach dem Melkvorgang<br />

soll eine Barriere für Erreger darstellen,<br />

die in den Strichkanal eindringen wollen.<br />

Besteht in der Herde ein Eutergesundheitsproblem,<br />

ist unbedingt ein desinfizierendes<br />

und barrierebildendes zugelassenes Dippmittel<br />

zu verwenden. Das Dippen mit einem<br />

Mittel mit hautpflegenden Eigenschaften ist<br />

auch in Milchviehherden ohne Mastitisprobleme<br />

als vorbeugende Hygienemaßnahme<br />

empfehlenswert. Sprühdesinfektion der Zitzen<br />

nach dem Melken ist oftmals nicht so<br />

effektiv wie das Dippen gleich nach dem<br />

Abnehmen des Melkzeuges, da die Zitzen<br />

oft schlecht benetzt werden und kein dickflüssiges<br />

hautpflegendes Mittel verwendet<br />

werden kann.<br />

Melkzeugzwischendesinfektion<br />

Kann die optimale Melkreihenfolge nicht<br />

eingehalten werden, ist eine Zwischendesinfektion<br />

der Melkzeuge anzuraten. Die Desinfektion<br />

der Melkzeuge nach jedem Melken<br />

einer Kuh ist eine gut wirksame Maßnahme<br />

zur Verhinderung der Erregerübertragung<br />

von Kuh zu Kuh. Geeignete<br />

Desinfektionsmittel sind Desinficin und<br />

Peressigsäure. Diese Präparate sind nicht<br />

umweltbelastend und haben den Vorteil,<br />

dass auch bei kurzer Einwirkzeit eine gute<br />

Desinfektionswirkung erzielt wird. Peressigsäure<br />

ist eine organische Säure und daher in<br />

verdünnter Form nicht lange haltbar.<br />

Gebrauchsfertige Lösungen dürfen daher<br />

für eine fachgerechte Desinfektion nicht<br />

älter als zwölf Stunden sein.<br />

Saubere und trockene Liegeflächen<br />

Liegeboxenhygiene bildet die unmittelbare<br />

Voraussetzung für saubere Euter und Zitzen.<br />

Der Keimdruck im Stall kann durch saubere<br />

Liegeflächen und Laufgänge stark reduziert<br />

werden. Saubere, trockene und elastische<br />

Liegeflächen sind für die Sauberkeit der<br />

Kühe besonders wichtig. Kot und durchnässtes<br />

Material müssen daher täglich entfernt<br />

werden. Kalkung ohne vorhergehende<br />

gründliche Reinigung ist nutzlos. Löcher<br />

und große Unebenheiten beeinträchtigen<br />

den Komfort und die Attraktivität der Liegeflächen,<br />

was dazu führt, dass die Tiere vermehrt<br />

im Laufgang liegen.<br />

Praktische Durchführung<br />

der Zwischendesinfektion<br />

l Sprühmethode: Die gebrauchsfertige<br />

Desinfektionslösung (Anwendungs­ und<br />

Dosierungsangaben des Herstellers<br />

beachten) wird mit einer Sprühflasche in<br />

die Zitzengummis eingesprüht.<br />

l Tauchmethode: Das Melkzeug wird<br />

nach jeder Melkung in einen Eimer mit<br />

der gebrauchsfertigen Desinfektionslösung<br />

getaucht.<br />

Euter­ und Zitzenverletzungen vermeiden<br />

In Liegeboxenlaufställen treten deutlich<br />

weniger Zitzenverletzungen auf als in<br />

Anbindestallungen. Dass auch in Liegeboxenlaufställen<br />

immer wieder Zitzenverletzungen<br />

zu beobachten sind, liegt häufig<br />

an einem falsch montierten Stirnriegel und<br />

an zu kleingewordenen Liegeboxen.<br />

Die 4 Grundregeln für<br />

hygienische Zitzen sind:<br />

l Einhaltung der sorgsamen Melkhygiene.<br />

l Durchführung der korrekten Melkroutine.<br />

l Saubere und trockene Liegeflächen und<br />

Laufgänge.<br />

l Züchtung auf eine angemessene Euterund<br />

Zitzenform.<br />

Fazit<br />

Zitzenhygiene verlangt ein kontinuierliches<br />

Hygienemanagement sowohl im Haltungssystem<br />

als auch beim Melken. Konsequente<br />

Zitzenhygiene ist eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme<br />

für eine gute Eutergesundheit<br />

und eine hochwertige Milch. ■<br />

Sie wollen die Eutergesundheit in Ihrem<br />

Betrieb verbessern? Die Fachberater in<br />

Ihrer Landwirtschaftskammer stehen für<br />

eine professionelle Beratung jederzeit zur<br />

Verfügung.<br />

Saubere und trockene Liegeflächen<br />

sind die Voraussetzung<br />

für saubere Zitzen<br />

und verringern das Übertragungsrisiko<br />

beim Ab ­<br />

liegen der Kühe<br />

11


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Zuchtrinderexporte 1. Halbjahr <strong>2016</strong><br />

Unterschiedliche Entwicklungen<br />

auf den Exportmärkten<br />

DI Lukas Kalcher, ZAR<br />

Anfang des Jahres wurden seitens der ZAR die Erwartungen in die Entwicklung der Zuchtviehexporte auf<br />

„nicht sehr optimistisch“ eingestuft. Es war auch unmöglich, eine ernsthafte Prognose über die Entwicklungen<br />

auf den internationalen Märkten zu erstellen.<br />

Foto: Leitner, RZV Tirol<br />

12<br />

Die Sperrzone bezüglich der Blauzungenkrankheit<br />

beschränkt sich ­ womit niemand<br />

rechnete ­ seit fast einem Jahr noch<br />

immer auf Ostösterreich, der Westen blieb<br />

bisher verschont. Die schwierige Lage auf<br />

den Milchmärkten hat sich auch bis heute<br />

noch nicht entspannt. Eine Trendumkehr<br />

ist kurzfristig noch nicht absehbar, langfristig<br />

könnte die Talfahrt beendet werden,<br />

die es aber laut Experten noch abzuwarten<br />

gilt. Immerhin stieg der Kieler Rohstoffwert<br />

als ein wichtiger Indikator für<br />

den Milchmarkt für Milch im September<br />

<strong>2016</strong> um 3,2 Cent auf 30,7 Cent/kg, im<br />

März lag dieser noch bei 19,8 Cent. Die<br />

große Unbekannte im Veterinärbereich<br />

sowie die aktuelle Marktlage erschweren<br />

die Zuchtviehexporte zusehends.<br />

Die Statistik macht Mut . . .<br />

16.603 exportierte Zuchtrinder in der<br />

ersten Jahreshälfte <strong>2016</strong>. Das ist immerhin<br />

um 23 Prozent mehr als in der Jahreshälfte<br />

des Vorjahres. Und damit weit mehr<br />

als erwartet. Der österreichische Zuchtrindermarkt<br />

ist seit Jahren sehr stark drittlandorientiert.<br />

So wurden etwas mehr als<br />

70 Prozent in Nicht­EU­Staaten exportiert.<br />

Mehr als die Hälfte der Tiere wurde<br />

direkt ab Hof verkauft.<br />

Den größten Beitrag zu diesem erfolgreichen<br />

Absatz lieferten auch heuer wieder<br />

türkische Einkäufer, die mit knapp<br />

7.000 Tieren (42 Prozent) für den größten<br />

Teil des österreichischen Zuchttiermarktes<br />

verantwortlich zeichnen. An zweiter Stelle<br />

folgt Italien mit 3.400 exportierten Tieren<br />

(21 Prozent) ­ ein langjähriger und<br />

vor allem traditioneller Einkäufer österreichischer<br />

Zuchttiere. Drittstärkster Abnehmer<br />

ist derzeit Aserbaidschan mit 2.300<br />

Tieren (14 Prozent). Damit liegen die diesjährigen<br />

Exporte 21 Prozent über dem<br />

langjährigen Schnitt. Auch das ist ein<br />

positives Signal. Bemerkenswert sind die<br />

Exporte in den Iran. 6 Prozent aller Tiere<br />

bzw. knapp 1.000 Stück wurden verschifft.<br />

Mit der Lockerung der nuklearbezogenen<br />

Wirtschafts­ und Finanzsanktionen<br />

gegen den Iran Mitte Jänner <strong>2016</strong> ­<br />

Bundesminister Andrä Rupprechter<br />

befand sich im Februar mit einer Wirtschaftsdelegation<br />

im Iran zur Anbahnung<br />

neuer Geschäfte im Agrar­ und Umweltbereich<br />

­ wurde es auch für die österreichische<br />

Agrarwirtschaft, insbesondere des<br />

Zuchtrindermarktes, möglich, Tiere in<br />

einen der bevölkerungsreichsten Staaten<br />

der Welt zu exportieren. Nach Usbekistan<br />

konnten immerhin knapp 700 Tiere ex ­<br />

portiert werden.<br />

. . . die Realität sieht anders aus<br />

Die Zahlen stimmen positiv, die Realität<br />

sieht jedoch etwas anders aus. Täglich ist<br />

die österreichische Rinderzucht mit neuen<br />

veterinären Herausforderungen konfrontiert.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Ge ­<br />

sundheitsministerium und intensiven<br />

Gesprächen vor Ort gilt es, diese zu lösen.<br />

Fest steht, dass sich die Voraussetzungen<br />

für einen erfolgreichen Zuchtrinderexport


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

sehr rasch in Luft auflösen können. Daher<br />

gilt die Strategie, auf möglichst viele Länder<br />

zu setzen, um im Krisenfall breit aufgestellt<br />

zu sein. Wie schnell Märkte wegbrechen<br />

können, zeigt das Beispiel Algerien.<br />

Algerien liegt im zehnjährigen<br />

Schnitt mit 40.000 exportierten Tieren<br />

nach Italien (70.000 Stk.) und der Türkei<br />

(55.000 Stk.) an der dritten Stelle, das<br />

heißt für Österreich ein enorm wichtiger<br />

Markt. Im ersten Halbjahr <strong>2016</strong> konnten<br />

jedoch nur 130 Tiere exportiert werden.<br />

Abb. 3: Mit einem Plus von 23 Prozent konnten die Zuchtviehexporte im<br />

1. Halbjahr <strong>2016</strong> doch deutlich zulegen<br />

Andere Länder,<br />

andere Vorschriften<br />

Es gibt in den verschiedenen Exportländern<br />

viele unterschiedliche Auslegungen<br />

veterinärer Anforderungen. Bei der Vermarktung<br />

in die Türkei macht vor allem<br />

das niedrige Erstbelegalter von 22<br />

Monaten Probleme, und zwar vor allem<br />

dort, wo ein Großteil der Tiere über die<br />

Sommermonate gealpt wird, was als<br />

zusätzliche Herausforderung gilt. Letztendlich<br />

entscheidend für den Türkei­<br />

Export ist der Schmallenberg­Antikörperstatus<br />

des betreffenden Rindes. Dieser<br />

muss bei belegten Tieren nachweislich<br />

negativ sein.<br />

Bemühungen in<br />

zahlreichen Ländern<br />

Die Bemühungen der RINDERZUCHT AUS­<br />

TRIA laufen auf Hochtouren. So war die<br />

neue ZAR­Spitze bereits in zahlreichen<br />

Exportländern unterwegs, um die Türe für<br />

österreichische Zuchtrinder zu öffnen.<br />

Auch sämtliche internationale Delegationen<br />

werden in Österreich empfangen,<br />

um vor Ort auf den Betrieben, in Vermarktungshallen<br />

und auf Stationen auf<br />

die hohe Qualität der österreichischen<br />

Zuchtviehproduktion und deren Vermarktung<br />

aufmerksam zu machen. Zahlreiche<br />

Gespräche wurden sowohl für den türkischen<br />

als auch für den ägyptischen<br />

Markt geführt. Durch das enorme Wachstum<br />

von jährlich rund 2,8 Mio. Menschen<br />

hat in Ägypten die Ernährungssicherheit<br />

eine hohe Priorität. Ein großer Bedarf an<br />

Zuchttieren wird hier gegeben sein, sagen<br />

Experten. So konnte unter der Federführung<br />

von Bundesminister Andrä Rupprechter<br />

die ZAR neue Kontakte knüpfen<br />

und mögliche interessante Projekte ausloten.<br />

Weitere Aktivitäten fanden im ersten<br />

Halbjahr im Iran, in Serbien, Aserbaidschan<br />

und Russland statt. Letzteres Land<br />

ist geprägt durch die enorme Abwertung<br />

des Rubels, was den Ankauf von Zuchttieren<br />

zusätzlich erschwert. Allerdings steht<br />

ein staatliches Förderprogramm für die<br />

Produktion von Milch und Milchprodukten<br />

in den Startlöchern.<br />

Wie geht es weiter<br />

In welche Richtung sich die Zuchtviehexporte<br />

im zweiten Halbjahr <strong>2016</strong> entwickeln<br />

werden, ist derzeit schwierig zu<br />

sagen. Verschiedene unkalkulierbare Einflussfaktoren<br />

spielen derzeit eine zu große<br />

Rolle (Blauzungenkrankheit, Schmallenberg­Virus,<br />

Lumpy Skin Disease).<br />

Die RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong> war bzw. ist<br />

in der zweiten Jahreshälfte aktiv in Zu ­<br />

sammenarbeit mit den Rinderzuchtverbänden<br />

an rund 15 Messen beteiligt.<br />

Darunter fanden bzw. finden sich größere<br />

Auftritte wie in Cremona (Italien), Algier<br />

(Algerien), Hannover (Deutschland), Bjelovar<br />

(Kroatien) und in Moskau (Russland). ■<br />

Abb. 1: Die Türkei ist schon wie in den vergangenen Jahren der stärks ­<br />

te Abnehmer österreichischer Zuchtrinder, 1/5 der Tiere ging<br />

nach Italien, 14 Prozent nach Aserbaidschan<br />

Abb. 2: Der österreichische Zuchtviehmarkt ist sehr stark auf<br />

Drittländer ausgerichtet. Weniger als 1/3 geht in den<br />

innergemeinschaftlichen Handel<br />

Grafiken: Kalcher/ZAR<br />

13


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

Fleckvieh mit für LSDtypischen<br />

Hautknoten,<br />

Kosovo, Juni <strong>2016</strong><br />

Lumpy Skin Disease – Verbreitung in<br />

Europa, Maßnahmen, Diagnostik<br />

Dr. Susanne Richter, AGES- Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling<br />

Fotos: Bauer<br />

14<br />

Griechenland, August 2015 – Im Evros<br />

Delta nahe der griechisch-türkischen<br />

Grenze traten bei Rindern knotige Veränderungen<br />

in der Haut auf. Sie waren<br />

deutlich sichtbar bzw. mit den Händen<br />

leicht tastbar. Die Hautveränderungen<br />

waren bevorzugt am Kopf, am Hals, im<br />

Schwanzbereich, am Perineum, auf den<br />

äußeren Genitalorganen, am Euter und<br />

auf den Extremitäten zu finden. Die<br />

Schwellungen, die bis zu 5 cm Durchmesser<br />

erlangten, persistierten über sechs<br />

Wochen. Innere Organe und die Muskulatur<br />

wiesen läsionsartige Veränderungen<br />

auf. Die Rinder zeigten eine ausgeprägte<br />

Entzündung der Lymphknoten, waren<br />

antriebslos und hatten hohes Fieber<br />

(41°C, biphasische Fieberschübe) und<br />

einen erhöhten Speichel- und Tränenfluss.<br />

Die Untersuchungen ergaben eine<br />

Infektion mit einem Capripockenvirus,<br />

dem Lumpy Skin Disease Virus (LSDV). Das<br />

Lumpy Skin Disease Virus war bis dato<br />

nur in Kleinasien (Israel, Libanon, Syrien,<br />

Türkei) und Afrika verbreitet.<br />

Geographische Verbreitung<br />

Bis zu Beginn der Wintersaison 2015 wurde<br />

in Griechenland bereits von 75 Ausbruchsereignissen<br />

berichtet (Quelle:<br />

ADNS). Bulgarische Wissenschaftler<br />

befürchteten bereits zu diesem Zeitpunkt<br />

eine weitere Verbreitung der Rinderpockeninfektion<br />

gegen Westen. Im April<br />

<strong>2016</strong>, zu Beginn der für die Insektenverbreitung<br />

günstigen Jahreszeit, wurden in<br />

bulgarischen Herden, nahe der bulgarisch-griechischen<br />

Grenze, mit Lumpy<br />

Skin Disease infizierte Rinder entdeckt.<br />

Zeitgleich wurde in Griechenland von<br />

neuen Infektionsherden berichtet. Die<br />

Krankheit breitete sich in Bulgarien rasch<br />

aus; im Mai <strong>2016</strong> waren bereits 57 Rinderherden<br />

im südlichen Teil Bulgariens<br />

davon betroffen. In Bulgarien wurden in<br />

der Folge nicht nur die erkrankten Rinder,<br />

sondern auch symptomlose Tiere aus<br />

betroffenen Herden getötet.<br />

Anfang September <strong>2016</strong> hatte sich die<br />

Rinderkrankheit in Bulgarien beinahe flächendeckend<br />

ausgebreitet. Mazedonien,<br />

Kosovo, Montenegro und Serbien berichteten<br />

im Laufe des Sommers ebenfalls von<br />

Ausbruchsereignissen. Bis dato (25. September<br />

<strong>2016</strong>) wurden in Osteuropa 758<br />

Fälle von Lumpy Skin Disease diagnostiziert<br />

(Quelle: ADNS, AGES DSR).<br />

Wirtstiere, Mensch<br />

Von der Pockenerkrankung betroffen sind<br />

Rinder, Büffel und Bisons aller Altersgruppen.<br />

Manche Rinderrassen, wie Holstein-<br />

Friesian, sind besonders empfänglich;<br />

auch Jungtiere und Milchkühe zeigen<br />

öfters klinische Symptome. Generell sind<br />

kränkliche Rinder anfälliger für die<br />

Pockeninfektion. Lumpy Skin Disease ist<br />

eine Pockeninfektion der großen Wiederkäuer.<br />

Es sind derzeit keine Fälle von LSD<br />

bei kleinen Wiederkäuern und Neuweltkameliden<br />

bekannt. Carnivore, z.B. Hunde<br />

und Katzen, sind keine Wirte. Lumpy Skin<br />

Disease ist keine zoonotische Erkrankung,<br />

d. h., Menschen sind nicht davon betroffen<br />

und können sich auch nicht bei Rindern<br />

bzw. durch den Verzehr von fachgerecht<br />

behandelten Rinderprodukten<br />

(Fleisch, Milch, Käse) infizieren.<br />

Übertragung<br />

Als Ursache für die rasche Verbreitung in<br />

Osteuropa wird die Übertragung der Erreger<br />

durch Milben und Insekten (Gnitzen,<br />

Stechmücken und Fliegen) als auch durch<br />

Kontakt zwischen den Tieren vermutet. Es<br />

gibt wenige wissenschaftliche Untersuchungen<br />

über die Vektoren von LSD,<br />

sodass Kenntnisse über das europäische<br />

Vektorenspektrum und die Übertragungswege<br />

kaum vorhanden sind. In den Eiern<br />

von einigen Insekten und Milben fanden<br />

sich die Pockenerreger. Insbesondere Milben<br />

sind wichtige Vektoren, da sie lange<br />

Wintermonate überdauern können. Insektenbekämpfung<br />

und hygienische Vorkehrungen<br />

in Ställen sind eine wichtige Maßnahme,<br />

um die Ausbreitung der Pockenerkrankung<br />

einzudämmen. Ausscheidungen,


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

wie Nasen­, Speichel­ und Tränensekret,<br />

sind für die Verbreitung der Krankheit<br />

durch direkten Kontakt von infizierten<br />

Tieren zu gesunden Tieren von Bedeutung.<br />

Experimentell konnte auch eine<br />

Infektion durch Sperma beobachtet werden.<br />

Da das Virus auch außerhalb der<br />

Tiere lang überdauern kann (bis zu 6<br />

Monate im Stall), ist eine Verbreitung<br />

über Virus­lastige Stäube, infizierte landwirtschaftliche<br />

Gerätschaften, durch<br />

Speichelreste auf Holztränken und durch<br />

abgetrocknete Hautpartikel von Virusläsionen<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Handel, Maßnahmen<br />

Der Handel mit Lebendtieren und die Verbringung<br />

von Rindern aus betroffenen<br />

Ländern, aber auch der Handel mit unbehandelten<br />

Tierhäuten und Fellen ist ebenso<br />

ein maßgeblicher Faktor für die rasche<br />

Ausbreitung von LSD. Daher werden von<br />

der EU als auch von der OIE (World Organisation<br />

for Animal Health) Maßnahmen<br />

bezüglich des Handels mit Rindern und<br />

mit Rinderprodukten getroffen. Für den<br />

Handel mit Rohfleisch­ und Rohmilchprodukten<br />

gibt es in den betroffenen Ländern<br />

eigene international gültige Regelungen.<br />

Die international gültigen Rechtsvorschriften,<br />

die die Verbringung von<br />

Rindern und Rinderprodukten in und aus<br />

infizierten Gebieten regulieren, beinhalten<br />

auch Schutzmaßnahmen, Überwachung<br />

und Kontrolle sowie die Errichtung<br />

von Schutz­ und Sperrzonen. Sie müssen<br />

in den einzelnen betroffenen Staaten um ­<br />

gesetzt werden.<br />

Die derzeit betroffenen EU­Staaten und<br />

auch Kroatien als gefährdetes angrenzendes<br />

LSD­freies Land bekämpfen die<br />

Ausbreitung von Lumpy Skin Disease mit<br />

Hilfe von Impfkampagnen. Geimpft wird<br />

mit einem homologen attenuierten<br />

Lebendimpfstoff. Dieser enthält einen<br />

abgeschwächten Lumpy Skin Disease<br />

Erreger, den LSDV­Stamm Neethling.<br />

Diagnostik<br />

Besteht in Österreich der geringste Verdacht<br />

einer Lumpy Skin Disease Infektion<br />

so muss der Amtstierarzt informiert werden.<br />

Lumpy Skin Disease ist eine anzeigepflichtige<br />

Pockenviruserkrankung.<br />

Der Amtstierarzt nimmt vorschriftsmäßig<br />

Proben und sendet sie an das österreichische<br />

Nationale Referenzlabor für<br />

Capripoxviren, an das AGES­Institut für<br />

veterinärmedizinische Untersuchungen<br />

Mödling. Die Proben werden dort im Zentrum<br />

für Biologische Sicherheit unter<br />

gesicherten Bedingungen untersucht. Den<br />

europäischen Labors steht derzeit keine<br />

geeignete ELISA­Technik zum Nachweis<br />

von Antikörpern bzw. für Massenuntersuchungen<br />

zur Verfügung. Um eine möglichst<br />

schnelle Diagnose zu erlangen, ist<br />

man daher in der Routinediagnostik auf<br />

den direkten Erregernachweis mittels PCR<br />

und Elektronenmikroskopie angewiesen.<br />

Seitens der Diagnostik kann zwischen<br />

Impf­ und Feldstamm mittels PCR und<br />

anschließender Sequenzierung unterschieden<br />

werden. Als serologische Methode<br />

steht der SNT zur Verfügung. Als Probenmaterialien<br />

eignen sich Speichel­,<br />

Nasen­ oder Tränenflüssigkeit, Blut (EDTA/<br />

Heparin), Serum und Hautläsionen. ■<br />

w<br />

Zuchtrinderschau<br />

mit österreichischer Beteiligung<br />

anlässlich der AGRARIA in Wels<br />

www.rzo.at<br />

Mi, 30. November<br />

<strong>FLECKVIEH</strong><br />

11:30 Uhr Eröffnung mit Schaubild aller Rassen<br />

12:00 Uhr Preisrichten Fleckvieh<br />

Präsentation von Nachzuchtgruppen<br />

Do, 1. Dezember<br />

BRAUNVIEH/HOLSTEIN<br />

11:30 Uhr Eröffnung mit Schaubild aller Rassen<br />

12:00 Uhr Preisrichten Braunvieh & Holstein<br />

Fr, 2. Dezember<br />

TIERBEURTEILUNGSWETTBEWERB<br />

10:00 - 15:00 Uhr Tierbeurteilungswettbewerb<br />

der landwirtschaftlichen Schulen<br />

Sa, 3. Dezember<br />

JUNGZÜCHTER<br />

30. Nov. - 3. Dez. 16<br />

Die Leitmesse für Landtechnik und Tierzucht<br />

10:00 - 12:00 Uhr ÖJV-Bundesländercup<br />

15:00 Uhr Präsentation aller Rassen im Ring<br />

agraria16_Ins_A5_RZO Mitteilungsblatt.indd 1 03.10.16 10:25<br />

15


FACHTHEMA AUSGABE 5<br />

16<br />

Im ersten Laktationsdrittel darf beim Kraftfuttereinsatz nicht gespart werden<br />

Optimaler Kraftfuttereinsatz<br />

in der Milchviehration<br />

DI Wolfgang Reiter, BRP Linz, LK OÖ<br />

Die derzeitige Milchpreissituation verleitet viele Betriebe, ihren Kraftfuttereinsatz<br />

zu reduzieren. Ist das wirklich sinnvoll?<br />

Es ist sicherlich wichtig und richtig, gerade<br />

in der jetzigen Preissituation auf der<br />

Ausgabenseite an vielen Schrauben zu<br />

drehen, um die Kosten minimieren zu<br />

können. Aber man muss auch bedenken,<br />

dass unsere Kühe insbesondere in den<br />

ersten 100 Tagen nach der Abkalbung<br />

ihren höchsten Nährstoffbedarf haben<br />

und somit bei nicht ausreichender Kraftfutterergänzung<br />

in eine Energiemangelsituation<br />

kommen. Eine nicht ausreichende<br />

Nährstoffversorgung würde fatale Folgen<br />

für die Gesundheit der Kuh mit sich bringen.<br />

Die Futteraufnahme der Kuh wird vom<br />

Energiegehalt und von der Verdaulichkeit<br />

Grafik 1: Kraftfuttereffizienz in Abhängigkeit von der Energieversorgung während<br />

der Laktation<br />

agrarfoto.com<br />

Quelle: Milchviehfütterung, Steinwidder/Wurm, 2005)<br />

der eingesetzten Futtermittel gesteuert.<br />

Kraftfutter hat in diesen beiden Bereichen<br />

sehr hohe Gehaltswerte, wodurch der Einsatz<br />

in der ersten Laktationsphase besonders<br />

sinnvoll ist. Gerade in dieser Zeit ist<br />

der Stoffwechsel in der Lage, das aufgenommene<br />

Futter am besten zu verwerten.<br />

Je nach Leistungsveranlagung kann die<br />

Kuh in diesem Zeitraum aus einem Kilogramm<br />

Kraftfutter bis zu 2,5 Kilogramm<br />

Milch produzieren, während gegen Ende<br />

der Laktation gerade nur knapp ein halbes<br />

Kilogramm Milch möglich ist (Grafik 1).<br />

Grundfutterverdrängung<br />

Jeder Kraftfuttereinsatz bewirkt eine Verdrängung<br />

des Grundfutters. Dieser Effekt<br />

fällt aber im ersten Laktationsdrittel um<br />

etwa ein Drittel niedriger aus als am Ende<br />

der Laktation. Im letzten Laktationsdrittel<br />

kommt es bei einem Zuviel an Kraftfutter<br />

zu massiver Grundfutterverdrängung. Die<br />

Folge ist eine zu gute Körperkondition bei<br />

Eintritt in die Trockenstehphase mit allen<br />

negativen Auswirkungen auf die folgende<br />

Laktation. Die Kraftfuttermenge muss<br />

hier abgestimmt sein auf die erbrachte<br />

Milchmenge, auf den vorhandenen Körperkonditionszustand<br />

der Kuh sowie das<br />

vorhandene Milchleistungspotential aus<br />

dem Grundfutter (Grundfutterleistung).<br />

Wie hoch diese Grundfutterleistung tatsächlich<br />

ist, kann nur mit einer Nährstoffanalyse<br />

in Verbindung mit einer Rationsberechnung<br />

ermittelt werden.<br />

Grundfutterqualität<br />

Sie ist eigentlich der Schlüssel für eine wirtschaftliche<br />

Milchproduktion. Je höher die<br />

Qualität (Energiegehalt und Sensorik), umso<br />

höher die Milchleistung aus dem Grundfutter<br />

und umso weniger Kraftfutter wird<br />

benötigt (Grafik 2, S. 17). Von einem Grundfutter<br />

mit hohem Energiegehalt (6,34 MJ<br />

NEL) wird wesentlich mehr gefressen. Durch<br />

die höhere Grundfutteraufnahme ist auch<br />

eine höhere Milchleistung aus dem Grundfutter<br />

möglich. Erst ab 18 kg Milch ist eine<br />

Kraftfutterzugabe notwendig. Für eine<br />

Milchleistung von 30 kg Milch sind bei dieser<br />

Grundfutterqualität knapp 7 kg Kraftfutter<br />

notwendig. Bei einem Grundfutter<br />

mit niedrigem Energiegehalt (5,74 MJ NEL)<br />

ist bereits ab einer Milchleistung von 14 kg<br />

Milch eine Kraftfutterzuteilung notwendig.


5/<strong>2016</strong> FACHTHEMA<br />

Um ebenfalls 30 kg Milch zu erreichen,<br />

bedarf es hier bereits einer Kraftfuttermenge<br />

von über 9 kg. Das ist um ein Drittel<br />

mehr als bei gutem Grundfutter, womit der<br />

Kraftfutteranteil in der Gesamtration bereits<br />

auf über 38 Prozent ansteigt.<br />

Zusammenfassung<br />

Erstes Laktationsdrittel<br />

Die Kuh benötigt in dieser Phase eine<br />

ihrem Leistungspotenzial entsprechende<br />

Kraftfuttermenge. Gerade im ersten Laktationsdrittel<br />

der Milchkuh nicht mit Kraftfutter<br />

sparen.<br />

l höchster Nährstoff­ und Energiebedarf<br />

l höchste Kraftfutterwirkung<br />

l geringste Grundfutterverdrängung<br />

Letztes Laktationsdrittel<br />

l schlechte Kraftfuttereffizienz<br />

l höchste Grundfutterverdrängungsrate<br />

l Gefahr der Verfettung und somit Stoffwechselproblematik<br />

l Kraftfuttereinsparungspotenzial<br />

Grafik 2: Grundfutteraufnahme und mögliche Milchleistung in Abhängigkeit vom Energiegehalt<br />

des Grundfutters<br />

6,34 MJ NEL 5,74 MJ NEL<br />

Milch Summe TM GF­TM KF KF Summe TM GF­TM KF KF<br />

kg kg kg kg % kg kg kg %<br />

34 22,3 14,3 9,1 35,7 22,7 13,0 11,0 42,7<br />

32 21,5 14,5 8,0 32,5 22,1 13,0 10,4 41,3<br />

30 20,8 14,7 6,9 29,1 21,4 13,2 9,3 38,4<br />

28 20,0 14,9 5,8 25,3 20,6 13,3 8,2 35,2<br />

26 19,2 15,1 4,6 21,3 19,8 13,5 7,2 31,8<br />

24 18,5 15,4 3,5 16,8 19,1 13,7 6,1 28,1<br />

22 17,7 15,6 2,4 12,0 18,3 13,9 5,0 24,1<br />

20 16,9 15,8 1,3 6,7 17,5 14,1 3,9 19,7<br />

18 16,1 16,0 0,2 0,9 16,8 14,3 2,9 15,0<br />

16 15,8 15,8 16,0 14,5 1,8 9,7<br />

14 15,5 15,5 15,3 14,7 0,7 3,8<br />

12 15,2 15,2 14,7 14,7<br />

10 15,0 15,0 14,4 14,4<br />

Warum hohe Grundfutterqualität?<br />

l höhere Milchleistung aus dem Grundfutter<br />

l geringerer Kraftfutterbedarf<br />

l geringere Stoffwechselbelastung<br />

l geringere Grundfutterverdrängung<br />

durch Kraftfutter<br />

Grundfutteruntersuchung<br />

Die Grundfutteruntersuchung ist eine un ­<br />

verzichtbare Grundlage für:<br />

l eine bedarfsgerechte sowie betriebsund<br />

tierindividuelle Rationsgestaltung<br />

l einen sparsamen und effizienten Einsatz<br />

von Kraft­ und Mineralfutter ■<br />

Quelle: DI Reiter/DI Tiefenthaller<br />

Klauenpflege­Ausbildungsschwerpunkt an der HBLFA Raumberg­Gumpenstein<br />

Die überbetriebliche funktionelle Klauenpflege<br />

für Rinder wird infolge der größer werdenden<br />

Herden zunehmend nachgefragt. Für die Dienstleistung<br />

sind Gewerbeschein und Befähigungsnachweis<br />

erforderlich. Dafür gibt es klare gesetzliche<br />

Vorgaben, die gewährleisten sollen, dass die<br />

angebotene Klauenpflege qualifiziert und hochwertig<br />

durchgeführt wird. Für die Bildungssaison<br />

<strong>2016</strong>/17 plant das LFI Steiermark deshalb in Ko ­<br />

operation mit der AÖK und der HBLFA Raumberg­<br />

Gumpenstein Ausbildungen zum Thema Klauenpflege,<br />

die diesen Anforderungen entsprechen.<br />

Nachdem die ersten Lehrgänge in Raumberg als<br />

quasi „Pilotprojekt“ 2015/16 im April <strong>2016</strong> sehr<br />

erfolgreich absolviert wurden, sind bereits die<br />

Vorbereitungen für den Start der nächsten Lehrgänge<br />

im Herbst <strong>2016</strong> voll im Gange:<br />

l ZLG Klauenpflege Grundlehrgang (136 UE) :<br />

Start 07.11.<strong>2016</strong> bis 13.01. 2017, € 850,­<br />

geförd. Kursbeitrag<br />

l ZLG Aufbaulehrgang zur überbetrieblichen<br />

Klauenpflege (80 UE): Start 17.01.2017 bis<br />

17.02.2017, € 540,­ geförd. Kursbeitrag<br />

richt findet immer in Kleingruppen unter Anleitung<br />

von geprüften Klauenpflege­Instruktoren<br />

statt.<br />

Fachlich begleitet wird die Ausbildung vom<br />

Obmann der Arbeitsgemeinschaft österreichischer<br />

Klauenpfleger, Robert Pesenhofer, dem die<br />

Qualitätssicherung in der Ausbildung ein großes<br />

Anliegen ist. Die positive Absolvierung entspricht<br />

dem geforderten Ausbildungskonzept für die<br />

gewerberechtliche Ausübung der überbetrieblichen<br />

Klauenpflege. Die TeilnehmerInnen werden<br />

deshalb auch auf ihre zukünftige unternehmerische<br />

Tätigkeit geschult. Themen wie rechtliche<br />

und betriebswirtschaftliche Grundlagen, Auftreten,<br />

persönliche Erfolgsfaktoren und Kommunikation<br />

u.a.m. sind im Lehrgangskonzept fix integriert.<br />

Die Lehrgangsinhalte sind u.a.: Anatomie und<br />

Biomechanik der Klauen, Grundlagen und die<br />

fünf Schritte der funktionellen Klauenpflege<br />

sowie Instrumenten­ und Werkzeugkunde.<br />

Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt,<br />

Erkrankungen an Klauen und am Unterfuß des<br />

Rindes möglichst frühzeitig zu erkennen und professionell<br />

zu behandeln. Die Dokumentation von<br />

Klauenerkrankungen mit Hilfe von Klauenpflegeprotokollen<br />

wird selbstverständlich praktisch<br />

geübt. Die Einflüsse von Fütterung und Haltung<br />

auf die Klauengesundheit, Ursachen und wirt­<br />

Die Besonderheit der insgesamt 216 UE umfassenden<br />

Gesamtausbildung liegt im starken Praxisbezug,<br />

beide Lehrgänge wurden so organisiert,<br />

dass sie in einem Bildungswinter absolviert und<br />

abgeschlossen werden können. Der Praxisunterschaftliche<br />

Auswirkungen von Klauenerkrankungen,<br />

Hygiene, Tierschutz, die wichtigsten Seuchen<br />

und richtiges Verhalten im Seuchenfall<br />

werden kompetent vermittelt. Auch Arbeitsschutz,<br />

Unfallverhütung und Arbeitshaltung<br />

sowie rechtliche, steuerliche und bauliche Rahmenbedingungen,<br />

Kundengesprächsführung und<br />

persönlichkeitsbildende Themen werden trainiert.<br />

Beim Aufbaulehrgang zur überbetrieblichen<br />

Klauenpflege werden sämtliche Themen des<br />

Klauenpflege­Grundlehrganges vertieft und<br />

gefestigt. Die Ausbildungsmodule werden in<br />

meist 5­tägi gen Modulen geblockt von November<br />

<strong>2016</strong> bis Februar 2017 angeboten. Für all jene,<br />

die die Ausbildung „nur“ für den eigenen Betrieb<br />

absolvieren möchten, empfehlen wir den Besuch<br />

des ZLG Klauenpflege­Grundlehrgangs, der Mitte<br />

Jänner 2017 abgeschlossen wird. ■<br />

Weitere Information:<br />

LFI Steiermark<br />

Mag. Maria Scheucher­Fastl, Tel: 0316/8050­1640<br />

Mail: maria.scheucher­fastl@lfi­steiermark.at<br />

Wir bitten InteressentInnen um rasche<br />

Anmeldung:<br />

LFI Steiermark<br />

Tel : 0316/8050­1305 oder<br />

zentrale@lfi­steiermark.at<br />

17


FACHTHEMA<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Foto: LfL OÖ<br />

Der Tagesbericht des LKV ist eine unverzichtbare Grundlage für die<br />

professionelle Führung einer Milchviehherde. Nur über die Daten der<br />

Milchleistungskontrolle ist ein gezielter Energieausgleich möglich. In<br />

diesem Beitrag werden einige wesentliche Kernbereiche des umfangreichen<br />

Tagesberichtes erläutert.<br />

Die Milchleistungskontrolle bietet viel<br />

mehr als nur die Erfassung von Milchmenge<br />

und Milchinhaltsstoffen der einzelnen<br />

Kühe. Durch die neun bzw. elf<br />

Besuche des LKV­Kontrollorganes ist eine<br />

durchgängige Begleitung der Milchviehherde<br />

und der Jungtiere im Jahresverlauf<br />

gegeben.<br />

Der aktuelle Tagesbericht sollte unbedingt<br />

genau durchgesehen werden. Alle Daten<br />

des Berichtes sind auch online am Server<br />

des LfL OÖ bzw. des LKV im jeweiligen<br />

Bundesland mit dem AMA­Pin­Code<br />

abrufbar.<br />

Ergebnisse der Einzeltiere<br />

Schon auf der ersten Seite des Tagesberichtes<br />

sind alle Ergebnisse der aktuellen<br />

Probemelkung für jede Kuh übersichtlich<br />

aufgelistet. Seit mehr als einem Jahr wird<br />

neben der aktuellen Milchmenge (M­kg)<br />

auch die Milchmenge der vorangegangenen<br />

Kontrolle angezeigt (v_Mkg).<br />

Dadurch kann eine Veränderung gegenüber<br />

der letzten Kontrolle sofort erkannt<br />

werden. Sollte die Milchmenge um mehr<br />

als 20 Prozent abgefallen sein, wird dies<br />

Die Energieversorgung<br />

bei Kühen im Griff ­ mit<br />

dem LKV­Tagesbericht<br />

DI Franz Tiefenthaller, LK OÖ<br />

durch ein Rufzeichen markiert. Derart<br />

auffällige Tiere müssen beobachtet werden.<br />

Auf sie wird nochmals unter "Wichtige<br />

Hinweise zum Herdenmanagement"<br />

verwiesen.<br />

Milchinhaltsstoffe wichtig<br />

Neben der Milchmenge sind die aktuellen<br />

Milchinhaltsstoffe aufgelistet. Sie geben<br />

Einblick in die Stoffwechselsituation des<br />

Einzeltieres. Der Milcheiweißgehalt gibt<br />

neben der Rohproteinversorgung auch<br />

Hinweise über den Energiestatus des<br />

Tieres.<br />

Abbildung 1 zeigt eine Herde, die ab 25<br />

Kilogramm Milch nicht mehr leistungsgerecht<br />

ausgefüttert wird. Elf Tiere, in diesem<br />

Betrieb somit fast 40 Prozent aller<br />

Tiere in Milch, leiden unter Energiemangel.<br />

Durch zu wenig Energieangebot leidet<br />

die Proteinsynthese im Pansen, was<br />

dann niedrige Eiweißwerte unter 3 % bei<br />

den höherleistenden Kühen zur Folge hat.<br />

Die Kraftfuttergaben müssen sofort<br />

erhöht werden. Die Tiere sind auch<br />

namentlich unter „Fütterung und Stoffwechsel"<br />

aufgelistet, sodass ein mühsames<br />

Suchen in der Liste nicht notwendig<br />

ist. Längere Energieunterversorgung ­<br />

üblicherweise bei Frischmelkern ­ führt zu<br />

Leistungsabfall, schlechter Fruchtbarkeit<br />

und Verlust von Körperkondition.<br />

Abbildung 2 zeigt einen Betrieb, bei dem<br />

15 Kühe bzw. 40 Prozent der Tiere zu viel<br />

Energie erhalten. Erkennbar ist das am<br />

abnormal hohen Eiweißgehalt bei den<br />

Kühen mit niedriger Leistung. Gerade altmelkende<br />

Tiere werden oft überversorgt,<br />

da bereits aus dem Grundfutter mehr<br />

Energie gewonnen wird, als für die Milchbildung<br />

notwendig ist. In vielen Betrieben<br />

ist zusätzlich eine zu hoch eingestellte<br />

Mischration (AGR) die Ursache dafür, dass<br />

sich leistungsschwächere Kühe reichlich<br />

bedienen und viel zu viel Energie aufnehmen.<br />

Die negativen Folgen sind allseits<br />

bekannt: Gewichtszunahme und Verfettung,<br />

schwere Geburten, schlechte Futteraufnahme<br />

nach der Kalbung, höhere<br />

Anfälligkeit für Ketose.<br />

Nur durch die Mitgliedschaft im LKV und<br />

das Umsetzen der Kontrollergebnisse ist<br />

eine bedarfsorientierte Fütterung möglich.<br />

Durch die Nutzung des online verfügbaren<br />

Rationsberechnungsprogrammes<br />

sollte nach jeder MLP die neue leistungsgerechte<br />

Kraftfutterergänzung be ­<br />

rechnet werden. Die Fütterungsberater<br />

der Landwirtschaftskammern unterstützen<br />

Sie dabei gerne.<br />

■<br />

1<br />

Abb. 1: Energiemangel bei höher leistenden Kühen<br />

Abb. 2: Energieüberschuss bei Tieren mit niedriger Leistung<br />

Quelle: DI Franz Tiefenthaller<br />

18


5/<strong>2016</strong> AUS DEN ORGANISATIONEN<br />

100.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . . 100.000<br />

LEISA AT 066.151.309 (li. im Bild)<br />

(V.: Hodwein, MV.: Ress), geb.: 05.12.2004,<br />

9/9 10.444­3,96­3,51­779,<br />

HL 4. 12.201­3,89­3,49­901, LL: 102.344 kg,<br />

Z.u.B.: Franz Handler, Lichtenegg, NÖ<br />

SUSI AT 816.047.547 (re. im Bild)<br />

(V.: Ress, MV.: GS Wax), geb.: 29.11.2002,<br />

10/10 9.454­4,62­3,88­804,<br />

HL 9. 10.701­4,99­3,78­938, LL: 103.699 kg,<br />

Z.u.B.: Franz Handler, Lichtenegg, NÖ<br />

Foto: Stickelberger<br />

BLUME AT 098.140.414<br />

(V.: Romel, MV.: Poldi), geb.: 11.04.2006,<br />

8/7 12.105­4,10­3,57­928,<br />

HL 7. 14.889­3,98­3,42­1.102, LL: 102.139 kg,<br />

Z.u.B.: Rosina u. Ernst Grundböck, St. Veit, NÖ<br />

Foto: Mitterböck<br />

SCHELLE AT 376.990.507<br />

(V.: Rumba, MV.: Jurist Red), geb.: 12.10.2004,<br />

8/8 10.806­3,90­3,42­790,<br />

HL 4. 12.020­3,89­3,53­892, LL: 100.334 kg,<br />

Z.u.B.: Hermine u. Martin Schneeberger, Waidhofen, NÖ<br />

Foto: Schneeberger<br />

TULPE AT 832.575.972<br />

(V.: Romor, MV.: Alpen Red), geb.: 06.09.2003,<br />

10/10 9.556­3,91­3,30­689,<br />

HL 10. 10.701­3,96­3,27­774, LL: 103.414 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Gerhard Bosch, St. Veit, NÖ<br />

Foto: Bosch<br />

LEONORA AT 439.183.845<br />

(V.: GS Harum, MV.: GS Sepperl), geb.: 11.12.2001,<br />

13/12 8.178­3,43­3,09­533,<br />

HL 4. 9.836­3,26­3,11­627, LL: 105.169 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Simlinger, Gföhl, NÖ<br />

Foto: Wagner Thomas<br />

BURGI AT 030.193.507<br />

(V.: Repteit, MV.: Jupiler Red), geb.: 25.06.2004,<br />

10/9 10.328­4,09­3,57­791,<br />

HL 5. 11.103­4,55­3,71­917, LL: 106.559 kg,<br />

Z.u.B.: Monika u. Franz Zehetner, Karlsbach, NÖ<br />

Foto: Scharner<br />

IDA AT 398.669.272<br />

(V.: GS Rosini, MV.: unbekannt), geb.: 21.01.2004,<br />

9/9 9.670­4,40­3,51­765,<br />

HL 6. 11.529­4,21­3,42­879, LL: 100.996 kg,<br />

Z.: Georg Embacher, Breitenfurt b. Wien, NÖ<br />

B.: Günter Schöny, Breitenfurt, NÖ<br />

Foto: Mitterböck<br />

HERA AT 251.880.345<br />

(V.: Boliant Red, MV.: Hagel), geb.: 13.08.2001,<br />

11/11 8.597­4,23­3,30­647,<br />

HL 6. 10.298­4,55­3,13­791, LL: 100.978 kg,<br />

Z.u.B.: Martina u. Alexander Theuretzbacher, Ybbsitz, NÖ<br />

Foto: Danzler<br />

19


AUS DEN ORGANISATIONEN AUSGABE 5<br />

. . . 100.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . . 10<br />

SAMMA AT 633.091.207<br />

(V.: Rulon, MV.: GS Wax), geb.: 06.10.2004,<br />

9/9 10.734­4,12­3,56­824,<br />

HL 7. 11.931­4,13­3,48­908, LL: 102.139 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Manfred Stuphann, Grünau, NÖ<br />

Foto: Mitterböck<br />

LEONA AT 297.456.334<br />

(V.: GS Stuck, MV.: unbekannt), geb.: 10.04.2000,<br />

12/12 7.637­3,98­2,94­529,<br />

HL 5. 9.045­4,02­2,98­634, LL: 102.822 kg,<br />

Z.u.B.: Martin Hösl, Frankenfels, NÖ<br />

Foto: Mitterböck<br />

SISSI AT 195.279.807<br />

(V.: Streller, MV.: Romel), geb.: 30.11.2004,<br />

9/8 11.050­3,81­3,42­800,<br />

HL 7. 12.368­3,82­3,38­890, LL: 105.044 kg,<br />

Z.u.B.: Christian Götschl­Bauer, Obdach, Stmk.<br />

Foto: Edlinger<br />

B<br />

(<br />

1<br />

H<br />

Z<br />

B<br />

LAUSI AT 657.637.642<br />

(V.: GS Wax, MV.: Hillstar), geb.: 29.09.2000,<br />

14/13 8.398­4,13­3,28­622,<br />

HL 3. 9.380­4,20­3,34­707, LL: 115.413 kg,<br />

Z.: Josef Janker, Hofstetten, NÖ<br />

B.: Verena Stuphann, Hofstetten­Grünau, NÖ<br />

ZITA AT 213.977.307<br />

(V.: GS Mateo, MV.: GS Wax), geb.: 20.09.2004,<br />

8/8 10.670­4,82­3,34­871,<br />

HL 7. 12.923­4,80­3,21­1.035, LL: 100.699 kg,<br />

Z.u.B.: Doris u. Gottfried Ziegelwanger, Grünau, NÖ<br />

Foto: Mitterböck<br />

LOTTE AT 792.713.947<br />

(V.: Faber Red, MV.: GS Malf), geb.: 02.06.2003,<br />

11/10 9.446­3,98­3,34­692,<br />

HL 6. 10.227­4,10­3,48­775, LL: 101.116 kg,<br />

Z.u.B.: Markus Leiner, St. Ruprecht/R., Stmk.<br />

Foto: Wagner<br />

M<br />

(<br />

1<br />

H<br />

Z<br />

Foto: Mitterböck<br />

DANI AT 822.358.447<br />

(V.: Ress, MV.: Ranger Red), geb.: 20.08.2002,<br />

10/10 9.312­3,38­3,12­605,<br />

HL 5. 10.406­3,53­3,11­691, LL: 108.572 kg,<br />

Z.: Bettina u. Johann Raab, Wang, NÖ<br />

B.: Gerhard Wutzl, Frankenfels, NÖ<br />

ILKA AT 056.079.272<br />

(V.: Rumba, MV.: Gardian), geb.: 18.06.2003,<br />

12/11 8.684­4,30­3,68­ 693,<br />

HL 5. 10.230­4,30­3,64­813, LL: 101.220 kg,<br />

Z.: Reinhard Wolf, Fohnsdorf, Stmk.<br />

B.: Maria und Josef Tändl, Mortantsch, Stmk.<br />

GOUDA AT 946.983.672<br />

(VV.: Origin Red MV.: Induvi), geb.: 15.12.2003,<br />

8/8 11.400­4,51­3,54­917,<br />

HL 6. 13.313­4,70­3,21­1.052, LL: 102.667 kg,<br />

Z.u.B.: Andrea u. Bernhard Luckner, Kraubath, Stmk.<br />

Foto: Luckner<br />

G<br />

(<br />

9<br />

H<br />

Z<br />

Foto: Mitterböck<br />

Foto: Tändl<br />

20


5/<strong>2016</strong> AUS DEN ORGANISATIONEN<br />

00.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . . . .<br />

BIANCA AT 573.833.207<br />

(V.: Rentar, MV.: GS Fibo), geb.: 08.09.2004,<br />

10/9 10.364­4,12­3,49­788,<br />

HL 8. 12.977­4,06­3,34­959, LL: 102.707 kg,<br />

Z.: Franz Kröll, Hettlgrub, Bramberg, Sbg.<br />

B.: Elisabeth u. Hans Peter Seber, Hettlgrub, Bramberg, Sbg.<br />

Foto: Sendlhofer<br />

BUDA AT 395.201.109<br />

(V.: Horesti, MV.: Micmac), geb.: 11.11.2006,<br />

8/7 12.771­3,84­3,19­897,<br />

HL 7. 14.659­3,96­3,12­1.038, LL: 100.648 kg,<br />

Z.: Franz Kröll, Hettlgrub, Bramberg, Sbg.<br />

B.: Elisabeth u. Hans Peter Seber, Hettlgrub, Bramberg, Sbg.<br />

Foto: Sendlhofer<br />

HALMA AT 134.275.447<br />

(V.: Streller, MV.: Prink), geb.: 24.10.2002,<br />

11/11 8.569­3,90­3,19­607,<br />

HL 4. 9.526­4,22­3,18­705, LL: 103.277 kg,<br />

Z.u.B.: Herbert Brandstetter, Zwettl a. d. Rodl, OÖ<br />

Foto: Brandstetter<br />

MONI AT 313.717.847<br />

(V.: Ronny, MV.: unbekannt), geb.: 10.11.2001,<br />

12/11 8.206­4,13­3,51­627,<br />

HL 6. 9.203­4,08­3,56­703, LL: 100.136 kg,<br />

Z.u.B.: Paul Perner, Rader, Mauterndorf, Sbg.<br />

Foto: Recj<br />

PAUXI AT 716.895.534<br />

(V.: Samurai, MV.: Moko), geb.: 21.12.1998,<br />

15/15 6.871­4,34­3,77­557,<br />

HL 7. 8.770­4,86­3,63­745, LL: 109.074 kg,<br />

Z.u.B.: Josef Holl, Zell/P., OÖ<br />

Foto: Pendl<br />

OMSI AT 421.352.647<br />

(V.: Stromo, MV.: Darwin Red), geb.: 28.04.2002,<br />

13/12 8.366­4,37­3,75­679,<br />

HL 8. 9.910­4,46­3,69­808, LL: 105.059 kg,<br />

Z.u.B.: Herbert u. Irmtraud Bauer, Spital/Pyhrn, OÖ<br />

Foto: Strutzenberger<br />

GUSTI AT 353.403.472<br />

(V.: Streller, MV.: Morror), geb.: 28.10.2003,<br />

9/9 10.216­3,77­3,19­710,<br />

HL 7. 11.455­3,86­3,16­804, LL: 103.416 kg,<br />

Z.u.B.: Peter Bliem, Eslörg, St. Michael, Sbg.<br />

Foto: Sendlhofer<br />

INGELA AT 645.698.207 (links)<br />

(V.: Repteit, MV.: Trivalent), geb.: 25.08.2004,<br />

8/7 11.296­4,65­3,28­895,<br />

HL 6. 12.652­4,60­3,12­977, LL: 101.814 kg,<br />

Z.: Johann Ratzberger, St. Peter/Au<br />

B.: Franz Schwarzlmüller, Steinbach/Steyr, OÖ<br />

Foto: Strutzenberger<br />

KAROLINE AT 369.543.109 (rechts)<br />

(V.: Romel, MV.: Poldi), geb.: 08.12.2005,<br />

7/7 13.303­4,37­3,18­1.004,<br />

HL 3. 13.936­5,10­3,26­1.166, LL: 104.349 kg,<br />

Z.u.B.: Franz Schwarzlmüller, Steinbach/Steyr, OÖ<br />

21


AUS DEN ORGANISATIONEN AUSGABE 5<br />

. . . 100.000 kg­Kühe . . . 100.000 kg­Kühe . . . 10<br />

URALLE AT 007.058.372<br />

(V.: Streller, MV.: Rebus), geb.: 13.02.2003,<br />

10/10 9.330­3,70­3,36­659,<br />

HL 9. 10.750­3,59­3,34­746, LL: 101.660 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Schafleitner­Schweighofer, Zell/M., OÖ<br />

Foto: Seifried<br />

VERENA AT 568.157.945<br />

(V.: Streller, MV.: Held), geb.: 03.05.2001,<br />

12/11 8.353­3,86­3,51­616,<br />

HL 4. 10.043­3,90­3,61­753, LL: 103.694 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. F. Moser, Esternberg, OÖ<br />

Foto: Moser<br />

ASTRID AT 508.702.672<br />

(V.: Streller, MV.: Horist), geb.: 28.10.2003,<br />

11/10 9.733­3,87­3,31­699,<br />

HL 9. 11.518­4,22­3,35­872, LL: 106.500 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Obermaier, Atzbach, OÖ<br />

Foto: Seifried<br />

MELONA AT 693.153.307<br />

(V.: Rekord, MV.: Rumba), geb.: 17.11.2004,<br />

10/9 10.423­4,06­3,69­807,<br />

HL 6. 11.051­4,45­3,58­887, LL: 101.949 kg,<br />

Z.u.B.: Franz u. Margit Steinmann, Diersbach, OÖ<br />

Foto: Kitzmüller<br />

LORE AT 193.361.472<br />

(V.: Rocket, MV.: Pano­ET), geb.: 04.08.2003,<br />

7/6 11.266­4,19­3,67­886,<br />

HL 3. 11.978­4,27­3,63­946, LL: 113.200 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Sigl, St. Radegund, OÖ<br />

Foto: Wagenhammer<br />

BERTA AT 705.367.807<br />

(V.: Ress, MV.: Streller), geb.: 06.12.2004,<br />

9/9 10.468­3,67­3,32­731,<br />

HL 4. 11.866­3,74­3,35­841, LL: 101.926 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Schilcher, St. Marienkirchen/H., OÖ<br />

Foto: Burgstaller<br />

BERLI AT 505.298.172<br />

(V.: Hofer, MV.: Bernd), geb.: 15.07.2003,<br />

11/10 9.691­3,67­3,49­694,<br />

HL 4. 11.643­3,53­3,46­814, LL: 104.603 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Wieshammer, Münzkirchen, OÖ<br />

22<br />

Foto: Kitzmüller<br />

FOLTA AT 902.907.342<br />

(V.: Cadon Red, MV.: Hary), geb.: 16.02.2003,<br />

10/9 9.932­3,89­3,26­710,<br />

HL 4. 10.524­4,21­3,25­786, LL: 106.417 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Wiesner, Weng, OÖ<br />

Foto: Burgstaller<br />

BEATE AT 705.436.207<br />

(V.: Webal, MV.: Ress), geb.: 30.12.2004,<br />

9/8 11.264­3,83­3,34­808,<br />

HL 6. 12.807­4,11­3,30­949, LL: 101.942 kg,<br />

Z.: Fam. Ornetsmüller, St. Marienkirchen/H., OÖ<br />

B.: Fam. Maislinger, Kirchberg, OÖ<br />

Foto: Wagenhammer


5/<strong>2016</strong> AUS DEN ORGANISATIONEN<br />

00.000 kg­Kühe<br />

BIRA AT 191.711.307<br />

(V.: Hippo, MV.: GS Rehax), geb.: 16.04.2004,<br />

9/9 11.060­3,71­3,27­772,<br />

HL 3. 13.892­4,09­3,42­1.043, LL: 102.907 kg,<br />

Z.: Christiane u. Peter Assigal, Eibiswald, Stmk.<br />

B.: Martin Günzinger u. Martin Zauner, St. Georgen/M., OÖ<br />

Foto: Wipplinger/FIH<br />

LAGUNE AT 693.399.107<br />

(V.: Rio, MV.: Rumba), geb.: 25.06.2005,<br />

9/8 11.481­4,28­3,72­919,<br />

HL 8. 15.509­4,95­3,52­1.313, LL: 106.711 kg,<br />

Z.u.B.: Fam. Eder, Diersbach, OÖ<br />

HEIDI AT 765.119.347<br />

(V.: Hofer, MV.: unbekannt), geb.: 27.06.2002,<br />

12/11 8.549­3,89­3,33­617,<br />

HL 6. 10.576­4,11­3,34­788, LL: 101.702 kg,<br />

B.: Fam. Buchinger, Schardenberg, OÖ<br />

Foto: Eder<br />

Foto: Buchinger<br />

GENOSTARS on stage<br />

Die WATT­Söhne GS WOLKE (MV.: Polarbär) von Benedikt Hiebaum, St. Margarethen/Raab; GS<br />

WIESBACH (MV.: Vlado) von Alois Ninaus, St. Josef; GS WRIGLEY ( MV.: Humpert) von Norbert<br />

Luschnig, Obdach und GS WATTKING (MV.: Reumut) von Gerhard Freigassner, Obdach, wurden<br />

gemeinsam im Ring präsentiert<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Zum zweiten Mal nach 2013 fand am Tieberhof in Gleisdorf, Steiermark,<br />

eine abendliche Präsentation der aktuellen Spitzenvererber von<br />

GENOSTAR statt. 700 Züchter und Besucher machten sich bei Flutlicht<br />

unter freiem Himmel „live“ ein Bild von den Stieren. Die Präsentation<br />

und Kommentierung der Stiere erfolgte in enger Verbindung zum<br />

Zuchtprogramm in der Steiermark.<br />

Die Genomselektion hat das Zuchtprogramm<br />

der letzten Jahre maßgeblich<br />

beeinflusst. Beginnend mit 2010 wurde<br />

sie in der Steiermark sehr konsequent und<br />

geordnet in das tägliche Zuchtgeschehen<br />

eingebunden. Das Ergebnis war ein im<br />

internationalen Vergleich sehr hoher<br />

Zuchtfortschritt.<br />

50 Stiere auf dem Laufsteg<br />

Insgesamt stehen in den Stallungen von<br />

GENOSTAR in Gleisdorf und Niederösterreich<br />

derzeit 176 Stiere. Von den aktuell<br />

71 Stieren in Gleisdorf wurden insgesamt<br />

50 aktuelle Stiere, davon 32 der Rasse<br />

Fleckvieh und 2 Fleckvieh­Fleischstiere,<br />

vorgestellt. Die Palette der Stiere reichte<br />

vom 14 Monate alten Jungstier bis zum<br />

zehnjährigen Altstier.<br />

Abgerundet wurde das Programm durch<br />

eine Laborpräsentation und einen Züchterabend<br />

im Zelt mit Livemusik und<br />

Ehrung der Züchter der präsentierten<br />

Stiere. Dr. Johann Wilhelm, der mit seinem<br />

ET­Team eine wichtige Basis für die<br />

Optimierung des Zuchtprogrammes legt,<br />

erhielt eine besondere Auszeichnung von<br />

GENOSTAR.<br />

■<br />

Foto: Baumann<br />

23


AUS DEN ORGANISATIONEN AUSGABE 5<br />

Foto: Wagner/RZO<br />

Der Rinderzuchtverband Oberösterreich<br />

(RZO) und die Österreichische Rinderbörse<br />

veranstalteten zum dritten Mal den Rindfleischkirtag<br />

in Freistadt. Viele Konsumenten<br />

folgten bei bestem „Grill­Wetter“<br />

der Einladung und ließen sich von Rindfleisch­Spezialitäten<br />

kulinarisch überzeugen.<br />

Unter der Anleitung von Oberösterreichs<br />

Landesgrillmeister Thomas Wieser und<br />

seinem Team wurden Steaks und Burger<br />

auf den Grillern und Öfen von den Bäuerinnen<br />

und Bauern zubereitet.<br />

Das Rindfleisch stammte dabei aus oö.<br />

Markenprogrammen im Rahmen des<br />

AMA­Gütesiegels. So wurde Rindfleisch<br />

vom Premium Rind, der Cult Beef Kalbin<br />

sowie vom Mühlviertler Jungrind in Bioqualität<br />

zu tollen Grillköstlichkeiten veredelt.<br />

Auch für den Nachtisch war gesorgt<br />

– frische Mehlspeisen und „gebackene<br />

Mäuse“ wurden vor Ort von den Bäuerinnen<br />

angeboten.<br />

Rindfleischkirtag in Freistadt<br />

Regionale Vielfalt sorgte für<br />

besten Rindfleischgenuss!<br />

Österreichische Rinderbörse und Rinderzuchtverband OÖ<br />

Am Sonntag, 28. August <strong>2016</strong>, drehte sich beim Rinderkompetenzzentrum<br />

Freistadt alles um das Thema Grillen und Zubereiten von oberösterreichischen<br />

Rindfleischspezialitäten. Über 2.200 Gäste wurden<br />

von Jungzüchtern, Bäuerinnen und Rinderbauern zusammen mit dem<br />

Team von Landesgrillmeister Thomas Wieser mit oberösterreichischen<br />

Rindfleisch-Schmankerln verwöhnt.<br />

Schaugrillen mit „Max le Chef“<br />

Markus „Max le Chef“ Traxler, Niederösterreichs<br />

Landesgrillmeister, gab bei seinen<br />

Grillvorführungen den vielen interessierten<br />

Hobbygrillern wertvolle Tipps und Tricks<br />

rund ums Grillen von Rindfleisch, damit<br />

auch die eigene Rindfleisch­Grillparty zu<br />

Hause zum kulinarischen Erlebnis wird.<br />

Breites Rahmenprogramm<br />

mit Jungzüchtern<br />

Ein breites Rahmenprogramm füllte den<br />

Rindfleischkirtag. Hervorzuheben waren<br />

dabei die RZO­Jungzüchter, die den<br />

Abschluss ihres Jungzüchtercamps (s.<br />

Artikel rechts) feierten. Mit tollen Vorführleistungen<br />

demonstrierten sie den<br />

Besuchern den perfekten Umgang mit<br />

den Rindern. Abgerundet wurde das Programm<br />

durch einen Frühschoppen der<br />

Stutzenmusi, einem Bauern­ und Handwerksmarkt<br />

sowie Verkostungsmöglichkeiten<br />

von Milch­ und Käseprodukten. ■<br />

RZO­Jungzüchtercamp<br />

Vom Stall in de<br />

Markus Gruber,<br />

RZO-Jungzüchterobmann<br />

Am heißesten Wochenende –<br />

vom 26. bis 28. August <strong>2016</strong> –<br />

fand das mittlerweile traditionelle<br />

Camp der RZO-Jungzüchter<br />

im Rinderkompetenzzentrum in<br />

Freistadt statt. 34 motivierte Kinder<br />

im Alter von 8 bis 15 Jahren<br />

nahmen an dem spannenden und<br />

lustigen Wochenende teil.<br />

12 erfahrene Jungzüchter übernahmen<br />

die Betreuung. Unterkunft und Verpflegung<br />

fanden wieder in der benachbarten<br />

LFS Freistadt statt.<br />

Die Teilnehmer des Camps arbeiteten das<br />

ganze Wochenende mit den Kälbern nach<br />

dem Motto „Vom Stall in den Schauring“.<br />

So wurden die ihnen zugeteilten Kälber in<br />

Kleingruppen gründlich gewaschen, perfekt<br />

geschoren, gestylt sowie an die Halfter<br />

gewöhnt und für die Kälber ein Strohbett<br />

vorbereitet. Wie ein Tier richtig und<br />

am besten vorgeführt wird, war ebenfalls<br />

Ziel dieses Camps – für so manchen Teilnehmer<br />

eine wichtige Erfahrung im Hinblick<br />

auf den bevorstehenden OÖ­Vor­<br />

24


5/<strong>2016</strong> AUS DEN ORGANISATIONEN<br />

en Schauring<br />

führbewerb anlässlich der Herbstmesse in<br />

Wels (s. Artikel rechts).<br />

Auch der Spaß kam nicht zu kurz ­ so gab<br />

es unter anderem einen Hindernisparcours,<br />

Grillen am Lagerfeuer, ein großes<br />

Fußballmatch sowie die beliebte Wasserschlacht,<br />

bei der vor allem die Betreuer<br />

zum Handkuss kamen.<br />

Der große Auftritt<br />

beim Rindfleischkirtag<br />

Im Zuge des Rindfleischkirtages am Sonntag<br />

führten die Kinder ihre Kälber im<br />

Schauring den begeisterten Zuschauern<br />

vor. Besonders die Eltern waren stolz auf<br />

ihre Jungzüchter und staunten, wie gut sie<br />

ihre Kälber im Griff hatten. Viel Applaus<br />

ernteten die Jungzüchter und ihre Betreuer<br />

für die gebotene Vorführleistung und<br />

perfekte Betreuung während des Wochenendes.<br />

Die Kinder freuen sich schon wieder<br />

auf nächstes Jahr, wenn es wieder heißt:<br />

„Jungzüchtercamp, wir kommen!“<br />

Dank den Sponsoren<br />

Die Jungzüchter bedanken sich ganz<br />

herzlich bei den Sponsoren: OÖ Besamungsstation,<br />

Österreichische Rinderbörse,<br />

Gmundner Molkerei und Firma Garant. ■<br />

Ein lustiges und zugleich lehrreiches<br />

Wochenende wurde<br />

den 34 TeilnehmerInnen beim<br />

Jungzüchtercamp in Freistadt<br />

geboten<br />

Foto: Jahn<br />

Die Champions Patricia Hauer (li.) und Michaela Kitzberger (re.) auf der ORF­Bühne<br />

OÖ­Jungzüchter gaben<br />

ihr Bestes Maria Jahn, RZO<br />

Anlässlich der Herbstmesse in Wels „Erlebniswelt Bauernhof“ wetteiferten<br />

31 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 4 und 14 Jahren<br />

um den heißbegehrten Gesamt-Vorführsieg.<br />

Voller Entschlossenheit betraten die Jüngsten<br />

(4 – 6 Jahre) den Ring und begeisterten<br />

die Zuschauer. Mit großer Motivation und<br />

Zielstrebigkeit zogen sie mit den Kälbern<br />

ihre Runde und es gab eindeutig nur<br />

Gewinner. Bei der nächsten Gruppe, der<br />

7­Jährigen, kamen erstmals die beiden<br />

Preisrichter Markus Gruber (RZO) und<br />

Hubert Schrems (FIH) ins Spiel. Für sie war<br />

das Rangieren der Gruppe nicht leicht, da<br />

diese Kinder bereits sehr gute Vorführleistungen<br />

zeigten. Die Neulinge unter den<br />

Vorführern strengten sich besonders an und<br />

der Einsatz wurde mit Topplatzierungen<br />

belohnt. Mit zunehmendem Alter der Teilnehmer<br />

stieg auch das Vorführniveau. Die<br />

Preisrichter hatten somit keine leichte Aufgabe<br />

und sie kamen ordentlich ins Schwitzen.<br />

Glückliche Junior­ und Profi­<br />

Champions<br />

Über den Titel des Junior­Champions durfte<br />

sich Patricia Hauer aus Waldkirchen/Wesen<br />

freuen. Sie und ihr Kalb LISA waren ein perfektes<br />

Team. Ihre bravouröse Vorführleistung<br />

und der laufende Blickkontakt zum<br />

Preisrichter waren ausschlaggebend für den<br />

Erfolg. Bei der Wahl zum „Profi­Champion“<br />

ging es spannend zur Sache. Um den<br />

Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, ließen die<br />

Preisrichter den Jungzüchtern die Tiere tauschen,<br />

um zu sehen, ob auch das fremde Tier<br />

gehorcht. Den Sieg in dieser Disziplin<br />

gewann die erfahrene Jungzüchterin<br />

Michaela Kitzberger aus Linz mit ihrer Kalbin<br />

HERZERLFEE. Auf der ORF­Bühne wurden<br />

beide Champions zum Vorführbewerb<br />

und zu weiteren Erlebnissen interviewt.<br />

Lustige Kälber­Rallye<br />

Nach dem spannenden, mit höchster Konzentration<br />

durchgeführten Vorführbewerb<br />

gab es bei der Kälber­Rallye viel zu lachen.<br />

Die Kinder mussten mit dem Kalb an der<br />

Hand einen Hindernis­Parcours laufen und<br />

so schnell wie möglich ins Ziel gelangen.<br />

Die Verantwortlichen bedanken sich herzlich<br />

bei den Jungzüchtern fürs Mitmachen<br />

und bei den Eltern für die tatkräftige Unterstützung.<br />

■<br />

Foto: Wagner<br />

25


BETRIEBSREPORTAGEN<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Familie aiGner VUlGO hansWirt, tUrnaU, steiermarK<br />

STELLA – Inbegriff der Doppelnutzung<br />

Ewald Fladl, Rinderzucht Steiermark<br />

Depotselen versorgt, das sich positiv auf die<br />

Kälbergesundheit (Saugverhalten) auswirkt.<br />

Die imposante BELLHEIM­Tochter STELLA mit Johannes, Stefanie und Tochter Elisabeth<br />

Der Betrieb der Familie Aigner Walter liegt in der waldreichen Hochsteiermark<br />

in der Gemeinde Turnau im Bezirk Bruck/Mürzzuschlag. Der<br />

auf 785 Meter Seehöhe liegende Betrieb ist das Zuhause der BELL-<br />

HEIM-Tochter STELLA, der wahrscheinlich gewichtigsten und zugleich<br />

einer der produktionsstärksten Kühe in der Steiermark.<br />

STELLA stammt über Generationen von vitalen<br />

und nutzungsdauerstarken Kühen ab und ist<br />

aktuell die achte Generation in Folge mit<br />

zumindest fünf Abkalbungen. STELLA wiegt<br />

derzeit 1.250 kg und hat die sechste Laktation<br />

mit über 13.600 kg Milch und einer Fett­ und<br />

Eiweißmenge von 1.304 kg abgeschlossen.<br />

Noch dazu war die Ausnahmekuh im Jahr<br />

2014 die fünftbeste Kuh der Steiermark mit<br />

1.224 Fett/Eiweiß­kg und 2015 die neuntbeste<br />

Kuh der Steiermark mit 1.204 Fett/Eiweiß­kg.<br />

Zuchtziel<br />

Natürlich ist eine Kuh wie STELLA auch am<br />

Betrieb Aigner eine Ausnahmeerscheinung.<br />

Johannes mit der siegreichen Jungkuh TANNE<br />

(V.: Ricobar­Red) beim JZ­Cup13<br />

Doch man versucht schon seit langer Zeit, auf<br />

die großrahmige Fleckviehkuh mit guten Fundamenten<br />

und Eutern sowie entsprechender<br />

Milchleistung und Fitness zu züchten. Da man<br />

im Produktionszweig Milchwirtschaft neben<br />

der Milchproduktion auch entsprechend gut<br />

entwickelte Stierkälber und Schlachtkühe vermarkten<br />

will, ist dieses Ziel auch unumgänglich.<br />

Konstante Fütterung als<br />

wichtigste Schraube<br />

,,Die Fütterung fängt nicht am Futtertisch an,<br />

sondern beginnt bereits im Boden mit dessen<br />

Nutzung und Düngung‘‘, so Johannes. Um den<br />

Betrieb den Vorstellungen entsprechend<br />

bewirtschaften zu können, stiegen die Aigners<br />

aus dem ÖPUL aus.<br />

Für die Milchviehherde wird täglich Futter<br />

gemischt. Die AMR setzt sich aus den Komponenten<br />

Grassilage, Maissilage, Rapsschrot,<br />

Maisschrot, Triticale, Mineralstoffmischung<br />

mit Lebendhefe, Natriumbicarbonat und Futterkalk<br />

zusammen. Das notwendige Ausgleichskraftfutter<br />

wird zu max. 6,5 kg pelletiert<br />

über den Transponder angeboten. Alle<br />

Kühe werden im Zuge des Trockenstellens mit<br />

Intensive Kälberaufzucht<br />

Bei den Kälbern wird ab dem ersten<br />

Lebenstag Kälber­TMR sowie Adlibitum­Tränke<br />

mit angesäuerter<br />

Milch (Schaumacid der Firma Schaumann)<br />

und Wasser angeboten. Die<br />

Kälber werden in Einzeliglus bzw. Einzelboxen<br />

in der Nähe des Melkstandes<br />

gehalten. Stierkälber erhalten sechs<br />

Wochen lang Ad­libitum­Tränke und<br />

werden anschließend über den Kälbermarkt<br />

in Traboch vermarktet.<br />

Bei den weiblichen wird die Ad­libitum­Trän­<br />

ke nach 14 Tagen auf 2­mal tägliches Tränken<br />

umgestellt. Die Kälber erhalten neun Wochen<br />

lang 4­5 Liter Milch. Nach dem Absetzen<br />

erhalten die weiblichen Kälber noch ungefähr<br />

bis zum sechsten Lebensmonat die Kälber­<br />

TMR und anschließend drei Monate die aufgewertete<br />

Ration der Milchkühe. Die Kälber­<br />

TMR setzt sich aus den Komponenten Wiesenheu<br />

(1. Schnitt und sehr gute Qualität), Gerstenschrot,<br />

Maisschrot, Rapsschrot,<br />

Leinsamenextraktionsschrot, Weizenkleie,<br />

Mineralstoffmischung mit Jodanteil, Bicarbonat<br />

und Melasse zusammen. Für Aigner ist es<br />

wichtig, dass das Heu nicht länger als 5 cm<br />

bleibt, deshalb mischt er mindestens eine halbe<br />

Stunde. Da die TMR relativ rasch an Frische<br />

und Geschmack verliert, wird die Vorratsmischung<br />

auf maximal 3 Wochen ausgelegt.<br />

Ab dem neunten Lebensmonat erhalten die<br />

Jungkalbinnen dann eine Ration aus Grassilage<br />

vom 4. Schnitt und Stroh über den Futtermischwagen.<br />

Johannes schwört auf intensive<br />

Kälberaufzucht. Kalbinnen unter einem Jahr<br />

werden nicht geweidet. In der Regel werden<br />

die Kalbinnen 1,5­mal gealpt. Fünf Wochen<br />

vor dem Kalbetermin werden die trächtigen<br />

Kalbinnen in die Kuhherde integriert.<br />

Stallgebäude<br />

Familie Aigner vollzog im Jahr 2008 einen<br />

Stallumbau auf Laufstall mit Außenliegeboxen<br />

(Tiefstreu) und einen 5er Side­by­Side­<br />

Melkstand. 2010 folgten der Neubau eines<br />

26


5/<strong>2016</strong> BETRIEBSREPORTAGEN<br />

Jungviehstalles für 23 Stück und ein Güllegrube-Hochbehälter<br />

für 570 m³. Am Hof der<br />

Familie Aigner verrichten überall Schrapperbahnen<br />

die Entmistung, wobei diese bei den<br />

Kühen 8-mal täglich zum Einsatz kommen. Im<br />

Jahr 2011 folgte der Neubau eines Traunsteinfahrsilos<br />

für 400 m³ und im Jahr 2014 nochmals<br />

einer mit 550 m³. 2015 wurden weitere<br />

Außenliegeboxen errichtet. Aktuell stehen am<br />

Betrieb 36 Kühe. Das Ziel der Familie ist es, 40<br />

Kühe bei 38 Liegeboxen zu halten. Um den<br />

Kuhkomfort möglichst ins Optimum zu heben,<br />

werden die Liegeboxen 2-mal täglich mit<br />

gehäckseltem Stroh und 1-mal täglich mit Biolit<br />

(Urgesteinsmehl) gerichtet. Des Weiteren<br />

wird beim gesamten Kuhbestand alle 4 Monate<br />

routinemäßig Klauenpflege durchgeführt.<br />

Züchterstrategie und Schauwesen<br />

Man versucht, die Kuh zu züchten, die zum<br />

Betrieb und zum Management passt. Bei der<br />

Stierauswahl gibt es keine Kompromisse, es<br />

werden bei den nachkommengeprüften Stieren<br />

keine Vererber unter 500 kg Milch eingesetzt.<br />

Bei den genomselektierten Stieren<br />

müssen Vererber mit einem geringeren<br />

Milchwert große Stärken im Fundament und<br />

Euter aufweisen können, um zum Zug zu<br />

kommen. Derzeit wird stark auf junge<br />

GENOSTAR-Genetik gesetzt. Ziel ist es, künftig<br />

noch mehr Kandidaten für die Genotypisierung<br />

hervorzubringen.<br />

Ein starker Kuhstamm im Stall der Familie Aigner<br />

ist die STREBE-Linie. Ca. ein Drittel des<br />

Bestandes geht auf diese Kuh zurück. STREBE<br />

war 8-mal auf Rinderschauen - die höchste<br />

Auszeichnung errang sie im Jahr 2000, als sie<br />

Verbandssiegerin des damaligen Alpenfleckviehzuchtverbandes<br />

wurde und im Jahr 2001,<br />

als sie zur Gesamtbundesreservesiegerin<br />

ernannt wurde. Den letzten Schauerfolg<br />

konnte man beim Jungzüchtercup 2013 in<br />

Greinbach einfahren, wo die RICOBAR-RED-<br />

Tochter TANNE bei den Kreuzungskühen siegen<br />

konnte.<br />

Schlachtkühe und Stierkälber werden über<br />

den Nutzrindermarkt in Traboch vermarktet.<br />

Ziel ist es, qualitativ hochwertige Jungkühe in<br />

größerer Stückzahl in den nächsten Jahren auf<br />

den Versteigerungen anbieten zu können.<br />

Persönlichkeit<br />

Johannes legt sehr viel Wert auf ein gutes Miteinander<br />

- bei Erntearbeiten wird mit 5 bis 6<br />

Betrieben in Nachbarschaftshilfe gearbeitet.<br />

B E T R I E B S D A T E N<br />

Aigner Walter, vulgo Hanswirt, Turnau 261, 8625 Turnau<br />

Lage:<br />

Hochsteiermark, Gemeinde Turnau im Bezirk Bruck/<br />

Mürzzuschlag; 900 m Seehöhe; Niederschlag ca. 750-<br />

1.000 mm<br />

Arbeitskräfte: Roswitha und Walter, Johannes und Stefanie, Praktikant<br />

im Sommer (4 Monate)<br />

Betriebsgröße: 27 ha LN Eigengrund, davon 13 ha Acker (5 ha Mais, 5 ha<br />

Feldfutter, 3 ha Triticale),<br />

80 ha Wirtschaftswald<br />

Anteile Agrargemeinschaft Turnauer Alm (Gesamtfläche<br />

200 ha)<br />

Betriebsschwerpunkte: Milchproduktion, Zucht- und Nutzrindervermarktung,<br />

Forstwirtschaft<br />

Tierbestand: 35 Milchkühe und 40 Stück weibliche Nachzucht<br />

Leistungsentwicklung: 2004 15,1 8.499 – 4,42 – 3,32 – 658<br />

2009 17,0 9.844 – 4,00 – 3,42 – 730<br />

2013 25,3 10.713 – 4,34 – 3,53 – 843<br />

2014 29,1 11.765 – 4,20 – 3,60 – 917<br />

2015 34,3 10.262 – 4,20 – 3,55 – 794<br />

Gleitend <strong>2016</strong> 36,7 10.368 – 4,54 – 3,60 – 844<br />

Siloraum:<br />

1 Traunsteinfahrsilo mit 400 m³, 1 Fahrsilo mit 550 m³,<br />

4 Hochsilos à 80 m³<br />

Fütterung:<br />

AMR ausgelegt für 25 kg Milch; Ausgleichsfutter über<br />

Transponder<br />

Kennzahlen der Herde: Erstkalbealter: 26 Monate<br />

Besamungsindex: 1,6 (Eigenbestandsbesamer seit 6 J.)<br />

Zwischenkalbezeit: 365 Tage<br />

Durchschnittsalter Kühe: 4,7 Jahre<br />

Durchschnittliche Zellzahl LKV in 1000: 67<br />

Lebensleistung: 26.805 kg Milch<br />

Auch die Weiterbildung hat bei ihm einen<br />

großen Stellenwert, so ist der Betrieb Aigner<br />

seit 2009 Arbeitskreisbetrieb, denn keine Weiterbildung<br />

bedeutet auf längere Sicht Stillstand<br />

im Betrieb.<br />

Da der Betrieb mitten im Ort liegt, geht<br />

Johannes sehr offen auf die Menschen zu.<br />

Fährt er zum Beispiel die Gülle auf das Feld,<br />

informiert er zuvor seine näheren Nachbarn<br />

Familie Aigner Walter<br />

und Roswitha mit Enkel<br />

Christoph, Hunderttausender<br />

,,STOLZA‘‘ (V.:<br />

Gardian), Johannes und<br />

Stefanie<br />

per SMS. Des Weiteren engagiert er sich in<br />

diversen örtlichen Interessensvertretungen<br />

und fungiert jederzeit als Exkursionsbetrieb.<br />

Man kann daher mit ruhigem Gewissen<br />

behaupten, der Betrieb Aigner ist nicht nur<br />

Milchviehzuchtbetrieb, sondern auch starker<br />

Repräsentant der Landwirtschaft im Allgemeinen<br />

gegenüber der Öffentlichkeit.<br />

■<br />

27


BETRIEBSREPORTAGEN<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Familie Zehetner, Kallham, Oberösterreich<br />

Bio – mit Herz und Verstand<br />

Ing. Fritz Wipplinger, FIH<br />

V.l.n.r.: Sabine mit Sophie, Johannes, Helene und Peter Zehetner<br />

Der Betrieb der Familie Zehetner liegt in der oberösterreichischen Gemeinde<br />

Kallham im Hausruckviertel in der Ortschaft Güttling. Früher einmal<br />

hatten alle 23 „Häuser“ in Güttling Kühe - aktuell betreiben nur noch zwei<br />

Betriebe Milchviehhaltung, einer davon ist der Betrieb Zehetner<br />

Der Weg zur Biolandwirtschaft<br />

Die Ausgangssituation am Betrieb Zehetner<br />

war 1999 typisch für diese Region. Mit 14<br />

Milchkühen, 50.000 kg Quote, 40 Maststieren,<br />

50 Mastschweinen und 20 ha landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen fand eine bäuerliche<br />

Familie bis zum EU-Beitritt ein ausreichendes<br />

Einkommen vor. Zu dieser Zeit<br />

übernahm Johannes Zehetner den Betrieb<br />

seiner Eltern. Die wirtschaftliche Notwendigkeit<br />

zwang ihn, den Betrieb zu verändern,<br />

um ein ausreichendes Einkommen als<br />

Familienbetrieb im Vollerwerb erwirtschaften<br />

zu können. Die Herausforderung, möglichst<br />

schonend mit der Natur umzugehen<br />

und trotzdem nachhaltig und marktorientiert<br />

zu produzieren, motivierte ihn im Jahr<br />

2000 zur Umstellung auf eine biologische<br />

Wirtschaftsweise. Anfangs war es nicht<br />

möglich, die Milch als Bioqualität zu vermarkten,<br />

erst mit dem Wechsel zur Molkerei<br />

Berglandmilch wurde dies Wirklichkeit.<br />

Warum Bio?<br />

Die Gründe für die Umstellung auf Biolandwirtschaft<br />

waren:<br />

l Kreislaufwirtschaft mit Tierhaltung<br />

l Boden und Humusaufbau, Verringerung<br />

der Erosion<br />

l Gesunde Tiere mit hoher Lebensleistung<br />

bei hoher Grundfutterleistung und guter<br />

Kraftfuttereffizienz, minimaler Einsatz<br />

von Medikamenten<br />

l Mehr Unabhängigkeit von Saatgut und<br />

Chemiekonzernen und keine Futtermittelimporte<br />

aus Übersee<br />

l Eigene Gesundheit<br />

l Denken in Generationen – welchen<br />

Boden und welche Erfahrung kann ich<br />

weitergeben<br />

l Preisvorteil war damals kein Umstellungsgrund<br />

Stallbau ganz im Sinne<br />

der Tiergerechtheit<br />

In den letzten 15 Jahren wurde viel in Stallbauten<br />

und Gebäude investiert. 2002 baute<br />

die Familie Zehetner einen Außenklimastall<br />

Der Liegeboxenlaufstall für<br />

60 Kuhplätze wurde 2002 gebaut<br />

28


5/<strong>2016</strong> BETRIEBSREPORTAGEN<br />

mit 60 Liegeplätzen, Tiefbuchten und Doppel-5er-Fischgrätenmelkstand.<br />

Seither wurden<br />

auch noch Jungvieh- und Kälberstallungen<br />

errichtet. Die Gesundheit der Tiere<br />

und gute biologische Leistungen sind in den<br />

neuwertigen Stallungen mit viel Licht und<br />

Platz für das Vieh gewährleistet. Zudem<br />

produziert die Familie mit 25 kWp-Photovoltaikanlagen<br />

einen Teil des Stromes selbst.<br />

Besser statt größer werden –<br />

Zahlen geben Sicherheit<br />

„Mir ist es wichtig, die eigenen Kennzahlen<br />

zu kennen“, erklärt der Betriebsleiter seine<br />

Motivation, beim Arbeitskreis Milch in<br />

Grieskirchen mitzumachen. Zusätzlich<br />

nimmt Johannes Zehetner auch an der<br />

angebotenen Vollkostenauswertung teil.<br />

„Die Arbeit mit betriebsindividuellen Daten<br />

in einer geschlossenen Gruppe Gleichgesinnter<br />

hilft uns, betriebliche Schwachstellen<br />

zu finden und auszubessern.“<br />

Fütterung<br />

Aufgrund der Dorflage des Betriebes werden<br />

die Kühe das ganze Jahr im Außenklimastall<br />

mit Auslauf gehalten. Die hofnahe<br />

Fläche wird mit Kalbinnen beweidet. Die<br />

Grundfutterration besteht zu 90 Prozent<br />

aus Grassilage und wird durch Heu und<br />

Maissilage am Barren ergänzt. Das Kraftfutter<br />

wird über eine Transponderstation<br />

gefüttert und besteht fast ausschließlich<br />

aus eigenem Getreide, dazu etwas Ackerbohne<br />

und Mineralstoff.<br />

Zucht und Besamung<br />

Seit 1999 ist die Familie Zehetner Mitglied<br />

beim LKV und dem Zuchtverband FIH. Als<br />

Zuchtziel werden fitte, langlebige Kühe mit<br />

guter Persistenz und stabilem Stoffwechsel<br />

angestrebt. Beim Exterieur sind mittelrahmige<br />

Kühe mit guten Fundamenten besonders<br />

wichtig. „Ich habe 10 Kühe mit mehr als<br />

sieben Kälbern. Auf das bin ich besonders<br />

stolz“, so der passionierte Biobauer. 7.000<br />

Kilogramm produzierte Milch pro Kuh und<br />

Jahr sind das Ziel für eine wirtschaftliche<br />

und tiergerechte Bio-Milchkuhhaltung. Bei<br />

der Auswahl der Stiere muss das Gesamtkonzept<br />

passen, wobei Persistenz, Zellzahl<br />

und Leichtkalbigkeit wichtige Parameter<br />

darstellen. STRELLER oder WAL waren sehr<br />

stark eingesetzte Stiere und deren Töchter<br />

überzeugen auch am Betrieb. Aktuell wer­<br />

B E T R I E B S D A T E N<br />

Seit 1999 ist der Betrieb Mitglied beim Zuchtverband und beim LKV<br />

FV-Zuchtbetrieb Johannes und Sabine Zehetner, Güttling 2, 4720 Kallham, OÖ<br />

Produktionsgebiet: Hausruckviertel, Bezirk Grieskirchen<br />

Seehöhe:<br />

430 m<br />

ø Niederschlag: 850 mm<br />

Familie:<br />

Betriebsführer: Johannes und Sabine; Kinder: Peter<br />

(13), Helene (11) und Sophie (5); Altbäuerin: Theresia<br />

Flächenausstattung: 59 ha bewirtschaftete LN (davon 37 ha Pachtfläche),<br />

aufgeteilt auf 35 ha Acker (Kleegras, Wintergerste,<br />

Wintertriticale, Dinkel, Silomais und Winterweizen)<br />

und 24 ha Grünland, 3-4-mähdig<br />

3 ha Wald<br />

Viehbestand: 55 Milchkühe, 65 Stück Jungvieh<br />

Leistungsentwicklung: Jahr Kühe M-kg F% E% F+E-kg<br />

2000 14,7 5.962 4,23 3,48 460<br />

2005 37,9 6.452 4,11 3,53 493<br />

2010 51,1 7.160 4,17 3,50 550<br />

2013 54,5 7.934 4,24 3,56 619<br />

2014 54,7 8.015 4,08 3,47 605<br />

2015 54,3 7.399 4,34 3,41 573<br />

gleitend <strong>2016</strong> 55,9 7.625 4,32 3,44 591<br />

2010 wurde ein neuer offener Jungviehstall für 35 Kalbinnen errichtet<br />

den sowohl genomisch untersuchte als auch<br />

geprüfte Vererber nach diesen Kriterien ausgewählt.<br />

Auch hornlose Genetik kommt<br />

zunehmend in Einsatz.<br />

Vermarktung<br />

Die männlichen Nutzkälber werden mit<br />

ca. 100 kg über die Kälbermärkte in Ried<br />

vermarktet, diese gehen fast ausschließlich<br />

in die konventionelle Stiermast.<br />

Ebenfalls werden Kalbinnen, welche nicht<br />

für die eigene Bestandsergänzung ge ­<br />

braucht werden, über den Export des FIH<br />

abgesetzt. Ab Hof werden Kalbinnen und<br />

Erstlingskühe an Biobetriebe vermarktet. ➧<br />

29


BETRIEBSREPORTAGEN<br />

AUSGABE<br />

Lebensqualität<br />

beibehalten<br />

Die Arbeit am Milchviehbetrieb<br />

erledigen die beiden Betriebsführer.<br />

Im Sommer werden<br />

auch immer Praktikanten ausgebildet.<br />

Ganz offen gestehen<br />

die beiden, dass sie mit der<br />

Betriebsgröße die bewältigbare<br />

Grenze als Familienbetrieb<br />

erreicht haben. „Wir legen viel<br />

Wert auf die Familie und versuchen<br />

die freie Zeit mit unseren<br />

drei Kindern Peter, Helene und<br />

Sophie zu verbringen. Gerade für Kinder ist<br />

es ein großes Geschenk, auf einem Bauernhof<br />

aufwachsen zu können“, so das Ehepaar<br />

Zehetner. Zudem engagiert sich die<br />

Familie auch bei Vereinen im Dorf. Sich mit<br />

Berufskollegen und Nachbarn auszutauschen,<br />

erfordert eine gegenseitige Rücksichtnahme<br />

und Verantwortung. Auch das<br />

Denken in Generationen und die hohe<br />

Wertschätzung der selbsterzeugten Produkte<br />

macht ein Leben und Arbeiten am<br />

Familienbetrieb erstrebenswert.<br />

Den Kindern eine positive Einstellung zur Landwirtschaft vorzuleben und<br />

zu vermitteln, ist Sabine und Johannes sehr wichtig. Die Arbeitsbelastung<br />

und die Lebensqualität der Familie müssen ausgewogen sein<br />

Renaissance der echten<br />

bäuerlichen Genossenschaft?!<br />

In Zukunft wird die Beziehung zwischen<br />

Produzent und Verarbeiter wieder wichtiger.<br />

Die verarbeitende Molkerei braucht die qualitativ<br />

hochwertige Milch vom Landwirt, um<br />

damit beim Konsumenten Werbung zu<br />

machen. Auch der Bauer muss sich auf die<br />

verlässliche Abnahme seiner Milch durch die<br />

Molkerei verlassen können. Zurzeit ist der<br />

Preisunterschied zwischen Bio­ und konventioneller<br />

Milch noch groß. Den Umstieg<br />

empfiehlt Johannes Zehetner nur<br />

bei einer passenden Grundeinstellung<br />

zum Biolandbau. „Man muss<br />

den Betrieb immer als Ganzes<br />

sehen. Nur wer von der Form der<br />

Landwirtschaft, die er selbst<br />

betreibt, überzeugt ist, kann seine<br />

Arbeit gut machen“, ist sich das<br />

Ehepaar Zehetner sicher.<br />

Mutmacher<br />

statt Miesmacher<br />

Die derzeitige Preiskrise bei den<br />

meisten Agrarprodukten sollten<br />

die Bäuerinnen und Bauern unbedingt auch<br />

als Denkanstoß sehen. Niedrige Preise führen<br />

neben den wirtschaftlichen Problemen<br />

vor allem auch zu einer Sinnkrise; die bäuerliche<br />

Bevölkerung fühlt sich in ihrer Arbeit<br />

von der übrigen Gesellschaft nicht mehr<br />

wertgeschätzt. Nur darüber zu jammern ist<br />

aber zu wenig, man muss schon auch selber<br />

etwas ändern und mit Mut Neues ausprobieren.<br />

Für die Familie Zehetner war die<br />

Umstellung auf Biolandwirtschaft dieser<br />

Schritt, etwas Neues zu wagen.<br />

■<br />

GALANACHT DER RINDERZUCHT<br />

SAMSTAG, 29. <strong>OKTOBER</strong> <strong>2016</strong>, 19:30 UHR<br />

RIED I.I. MESSEGELÄNDE, VERSTEIGERUNGSHALLE FIH<br />

Einlass ab 18.30 Uhr, Eintritt: € 10,- VVK bei allen Raiffeisenbanken<br />

30


Auf unsere Vererber<br />

ist Verlass.<br />

MANDRIN<br />

Die Nummer 1<br />

JANDA<br />

Der Fitness- und Euterspezialist<br />

WABAN<br />

Der Leistungsvererber<br />

VULKAN<br />

Der Universalvererber<br />

Foto: Elly Geverink<br />

Mandrin-Tochter ZEBRA (2. Laktaaon)<br />

Fam. Wenzl, Eschenau/Hausruckkreis<br />

31


ZUCHT<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Z­Stamm der Fleckviehherde von Johann Schweighofer, Steiermark<br />

Foto: Elly Geverink<br />

„Z“ wie Zukunft<br />

32<br />

ZIERDE beweist jetzt mit ihren Nachkommen<br />

mehr und mehr, dass sie neben ihrer<br />

Qualität im Exterieur auch eine genetisch<br />

äußerst wertvolle Kuhfamilie begründet hat.<br />

Intensive züchterische Nutzung<br />

Die Gründerkuh der Z­Linie am Betrieb<br />

Schweighofer war eine auf einer Versteigerung<br />

zugekaufte GS MALHAX­Tochter aus<br />

dem Zuchtbetrieb<br />

Franz<br />

Gaugl,<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Die Kühe aus der Zuchtherde von Johann Schweighofer in Rabenwald,<br />

Steiermark, sind aufgrund ihrer Erfolge auf Schauen den Fleckvieh-<br />

Insidern bestens bekannt. Die regierende Bundessiegerin der Stiermütter<br />

ist die GS RAU-Tochter ZIERDE. Sie hat auf der Bundesfleckviehschau<br />

2013 in Rotholz die Fachwelt beeindruckt.<br />

Foto: oben:<br />

Von links: ZIERDE (V.: GS Rau), ZEDER (V.:<br />

GS Mg), ZENKA (V.: Hurrican), ZORA (V.:<br />

Hurrican), AGENDA (V.: Messi), ZARINA (V.:<br />

Waldbrand), ZIRBE (V.: Vastic)<br />

Foto: Baumann<br />

Mönichwald. Aus ihr stammte dann RO ­<br />

MEL­Tochter ZITA, die mit sehr starkem<br />

Exterieur auffiel und 2009 auf der Bundes­<br />

fleckviehschau erstmals ein positives<br />

Bild hinterließ und dann Ge ­<br />

samtsiegerin der ersten Wechsellandschau<br />

wurde. Sie war die<br />

erste Kuh im Stall von Schweig­<br />

hofer, die über Embryotransfer genutzt<br />

wur de. Aus heutiger Sicht war ZIERDE das<br />

wertvollste Zuchtprodukt aus dieser Spülung.<br />

Aber auch ihre Schwestern und deren<br />

Nach fahren überzeugen mit ihrem Exterieur.<br />

ZIERDE –<br />

zentrale züchterische Bedeutung<br />

Mit dem Bundessieg richtete sich der Fokus<br />

der Familie Schweighofer auf diese Ausnahmekuh.<br />

Allerdings wurde nicht ZIERDE selbst<br />

gespült, weil der Besitzer bei ihren Nachkommen<br />

das größere züchterische Potenzial<br />

sah. Ihre frühe Tochter ZEDER (V.: GS MG)<br />

zeigte über die Zuchtwertschätzung einen<br />

hohen genetischen Wert und ihre Gene<br />

wurden in der Folge über ET vervielfältigt.<br />

Daraus entstammten einerseits zwei männliche<br />

Kandidaten, die von GENOSTAR in den<br />

Besamungseinsatz übernommen wurden:<br />

WEB­Sohn GS WM und die Linienalternative<br />

GS PETER HANS (V.: PAZIFIK).<br />

Erfolg mit GS MG x HURRICAN<br />

Auf der Seite ihrer weiblichen Nachkommen<br />

fielen zwei genomisch sehr hoch geschätzte<br />

HURRICAN­Töchter auf. Beide wurden als<br />

Jungrinder gespült und vererbten auf einem<br />

beeindruckend hohen genetischen Level.


5/<strong>2016</strong> ZUCHT<br />

Z-Kuhlinie<br />

ROMEL-Tochter ZITA<br />

GS RAU-Tochter ZIERDE<br />

HURRICAN-Tochter ZORA<br />

Insbesondere HURRICAN ZORA setzte mit<br />

den Vätern MAHANGO und HUBRAUM<br />

äußerst konkurrenzfähige männliche Kandidaten<br />

in die Welt. Ihre MAHANGO-Söhne<br />

sind in der Hornloszucht so ziemlich das<br />

Beste, das derzeit heranwächst. Ursprünglich<br />

nicht besonders beachtet, bewährt sich<br />

derzeit die Nachzucht eines MANITOBA-<br />

Sohnes aus ZIERDE und stellt die Vererbungskraft<br />

hinsichtlich Exterieur in diesem<br />

Kuhstamm unter Beweis. MESSI (Manitoba<br />

x Zierde) wurde aufgrund etwas zu niedriger<br />

Leistungszuchtwerte nicht in den Besamungseinsatz<br />

überstellt und wurde dann<br />

am Betrieb Schweighofer im Natursprung<br />

außerhalb des Z-Stammes eingesetzt. Aktuell<br />

stechen einige Jungkühe in der Schweighofer-Herde<br />

besonders ins Auge – und das<br />

sind Töchter des ZIERDE-Sohnes MESSI.<br />

Steiermarkschau 19. November<br />

Auf der Steiermarkschau am 19. November<br />

<strong>2016</strong> im Rinderzuchtzentrum Traboch wird<br />

die eine oder andere Kuh aus dem Z-Stamm<br />

zu sehen sein.<br />

Ein Highlight der Eliteauktion wird eine<br />

MINT-Tochter mit goGZW 130 aus der<br />

WALDBRAND-Tochter ZARINA sein.<br />

Leidenschaft und Konsequenz<br />

Wer den Züchter Johann Schweighofer<br />

kennt, weiß, dass er mit großer Leidenschaft<br />

züchtet und seine Kühe mag. Durch die Konsequenz<br />

in seinen züchterischen Maßnahmen<br />

ist es ihm gelungen, die außergewöhnliche<br />

Genetik des Z-Stammes zu entwickeln<br />

und an die absolute Spitze zu führen. Die<br />

Fleckviehwelt wird davon profitieren. ■<br />

GS WM, ein WEB-Sohn aus der MG-Tochter<br />

ZEDER<br />

GS PETERHANS stammt aus der bereits tot<br />

geglaubten Linie PLANNER<br />

33


ZUCHT<br />

AUSGABE<br />

5<br />

JANDA ist der höchste<br />

Neueinsteiger der Au ­<br />

gust-Zuchtwertschätzung.<br />

Durch die ausgezeichneten<br />

Leistungen<br />

seiner Töchter konnte er<br />

sich um neun Punkte<br />

steigern. Mit einem<br />

GZW von 129 liegt er<br />

nun auf einem sehr<br />

hohen Ni veau. JANDA<br />

ist einer der wenigen<br />

Hermann-Söhne und<br />

wurde vom Betrieb<br />

Steinkellner in St. Thomas<br />

am Blasenstein in<br />

Oberösterreich gezüchtet.<br />

JANDA überzeugt mit<br />

einem sehr ausgeglichenen<br />

Vererbungsprofil.<br />

Die gute Milchmenge<br />

mit positiven Eiweißprozenten<br />

kombiniert er mit<br />

einem leicht überdurchschnittlichen<br />

Fleischwert<br />

und herausragenden Fitnesswerten.<br />

JANDA ist ein wahrer Fitnessspezialist,<br />

besonders positiv stechen die Fruchtbarkeit,<br />

der Vitalitätswert und die Nutzungsdauer<br />

hervor.<br />

Stierporträt JANDA AT 117.339.119 (Hermann x Rau)<br />

Der Fitness- und Euterspezialist<br />

Lisa Rienesl, BSc, Oö Besamungsstation GmbH<br />

„Langlebige und fruchtbare Kühe mit guter Doppelnutzungseignung<br />

und einem ausgezeichneten Exterieur“, das klingt wie<br />

Musik in den Ohren eines Rinderzüchters. Genau diese Eigenschaften<br />

zeichnen den Stier JANDA aus, der bei der letzten<br />

Zuchtwertschätzung als Nachkommen geprüfter Vererber eingestiegen<br />

ist.<br />

JANDA – unter den Top-Ten<br />

der österreichischen Topliste und empfohlen für die gezielte Paarung<br />

Wunderschönes Äußeres<br />

Die Mutter von JANDA war eine wunderschöne,<br />

sehr rahmige Rau-Tochter. Sie hatte,<br />

wie für Rau typisch, nicht nur ein Top-<br />

Euter, sondern auch ein<br />

perfektes Fundament.<br />

Eine Halbschwester von<br />

JANDA, eine typstarke<br />

WILLE-Tochter mit ei ­<br />

nem super Euter, steht<br />

derzeit noch am Betrieb.<br />

Ebenfalls wunderschön<br />

sind vor allem auch die<br />

Töchter von JANDA. Sie<br />

sind gut im Rahmen,<br />

optimal bemuskelt und<br />

überzeugen mit einem<br />

korrekten, sehr trocke ­<br />

nen Fundament. Die<br />

Glanzstücke von JANDAs<br />

Töchtern sind die he ­<br />

rausragenden Euter. Diese<br />

zeichnen sich durch<br />

einen hohen Sitz und ein<br />

sehr stark ausgeprägtes<br />

Zentralband aus. Es wäre<br />

also keine große Überraschung,<br />

die eine oder<br />

andere JANDA-Tochter<br />

auch auf Rinderschauen<br />

zu sichten.<br />

Ein genaueres Bild über die Vererbungsschwerpunkte<br />

dieses Stieres können sich<br />

alle Interessierten von 30. Nov. bis 1. Dez.<br />

bei der AGRARIA machen. Dort wird eine<br />

Nachzuchtgruppe von JANDA präsentiert.<br />

■<br />

34<br />

JANDA-Tochter IMMENHOF: EL 35,0-4,15-2,93, ZW: 119 / 109 / +446<br />

-0,09 -0,05; Züchter: Martina und Christian Mittermayr, Andorf<br />

JANDA-Tochter BAMBI: EL 31,2-3,75-3,10; ZW: 122 / 113 / +537<br />

-0,15 +0,01; Züchter: Renate und Josef Pirklbauer, Waldburg


5/<strong>2016</strong> ZUCHT<br />

RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong><br />

www.rinderzucht-austria.at<br />

ZUCHTRINDER AUS ÖSTERREICH<br />

BREEDING CATTLE FROM <strong>AUSTRIA</strong><br />

Sehen Sie Elitetiere der Rassen<br />

Fleckvieh (MOUNTEVEREST und INROS)<br />

Braunvieh (HUXOY)<br />

Pinzgauer<br />

Grauvieh<br />

Holstein Friesian<br />

Foto: Auernig<br />

Besuchen Sie uns in Halle 11, Stand F 42<br />

Visit us in hall nr. 11, booth F 42<br />

RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong>, A- 1200 Wien, Dresdner Straße 89/19, Tel.: +43 (0) 1-334 17 21-0, Fax: +43 (0)<br />

1-334 17 13, E-mail: info@rinderzucht-austria.at, www.rinderzucht-austria.at<br />

35


ZUCHT<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Stierporträt GS MOUNTEVEREST AT 542.420.119 (GS MG x Wal)<br />

Exterieurvererber der<br />

Sonderklasse Ernst Grabner, NÖ-Genetik<br />

Der GS MG-Sohn GS MOUNTEVEREST züchtet eine enorm einheitliche,<br />

exterieurstarke Nachzucht. Seine Töchter sorgen bei den Züchtern für<br />

höchste Zufriedenheit.<br />

Stierporträt GS PANAMA AT 010.0<br />

GS PANAMAs Stärke ist die Leistungsvererbung<br />

Großes Bild: GS MOUNTEVEREST ist der Blick ­<br />

fang in der Besamungsstation<br />

Bild rechts: GS MOUNTEVEREST-Tochter<br />

STROLCHI: 100-Tg: 3168-3,60-<br />

2,88-206;<br />

Züchter: Karl Hehenberger, Oed<br />

36<br />

GS MOUNTEVEREST wurde vom be kannten<br />

Fleckviehzuchtbetrieb Fried aus Oberndorf<br />

an der Melk gezüchtet und entstammt der<br />

erfolgreichen M-Kuhfamilie. Diese Kuhfamilie<br />

zeichnet sich seit Generationen durch<br />

überragende Leistungen und Exterieurqualitäten<br />

aus. Ein Großteil der Fried‘schen Herde<br />

stammt aus dieser M-Kuhfamilie. Seine<br />

Mutter, die WAL-Tochter MILKA, beeindruckte<br />

durch ihren enormen Körper. Sie<br />

war eine sehr lange, rahmige Stiermutter<br />

mit einem sehr trockenen Fundament und<br />

einem kleinvolumigen Euter. Genau jene<br />

Qualitäten zeigen auch die Nachkommen<br />

von GS MOUNTEVEREST. GS MOUNTE­<br />

VEREST selbst ist aufgrund seiner eigenen<br />

Erscheinung der absolute Blickfang an der<br />

Besamungsstation. Bei seinem Einstieg als<br />

geprüfter Vererber konnte er leider nicht die<br />

hohen genomischen Zuchtwerte in den<br />

Produktionsmerkmalen bestätigen. Allerdings<br />

liegen die momentanen Absolutleistungen<br />

seiner Töchter auf einem sehr<br />

ansprechenden Niveau. In Kombination mit<br />

seinem hervorragenden Persistenzzuchtwert<br />

erhoffen wir uns eine positive Zuchtwertentwicklung<br />

für die nächsten Zuchtwertschätzungen.<br />

Sehr ausgeglichen präsentiert<br />

er sich auch in der Fitness, wobei hier seine<br />

Stärken klar in den Merkmalen Nutzungsdauer,<br />

Eutergesundheit und Fruchtbarkeit<br />

liegen. Von GS MOUNTEVEREST kann man<br />

sich sehr körperstarke Jungkühe mit idealen<br />

Fundamenten und fest aufgehängten Eu ­<br />

tern erwarten. Er kann als klarer und deutlicher<br />

Verbesserer der Körper- und Fundamentmerkmale<br />

bezeichnet werden, der seiner<br />

Nachzucht einen eindeutigen Stempel<br />

aufdrückt.<br />

■<br />

BLURAU, die Mutter von GS PANAMA<br />

Viel Milch aus g<br />

Ernst Grabner, NÖ-Genetik<br />

Einen guten Einstand als Stiervater kann<br />

GS PANDORA mit seinem Sohn GS PANA­<br />

MA verbuchen. GS PANAMA-Töchter sind<br />

sehr produktive und euterstarke Jungkühe.<br />

Seine Mutter, die bekannte Stiermutter<br />

BLU RAU von der Perschlingtal Milch GesnbR<br />

in Pyhra, ist in Fachkreisen keine unbekannte.<br />

BLURAU wurde auf unzähligen Ausstellungen<br />

einem breiten Publikum erfolgreich<br />

vorgestellt. Neben der außergewöhnlichen<br />

Eigenleistung von 14.500 kg Milch in der<br />

Höchstleistung begeistert BLURAU mit<br />

ihrem exzellenten, enorm drüsigen Qualitätseuter.<br />

Aus ihr wurde auch der GS<br />

RAWALF-Sohn GS VENEZIANO von<br />

GENOSTAR angekauft. Die Großmutter<br />

von GS PANAMA, die WAL-Tochter BLUSE,<br />

ist nach wie vor in der Herde und hat aktu­


<strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL<br />

5/<strong>2016</strong> ZUCHT<br />

0.031.918 (GS Pandora x GS Rau)<br />

AGRA <strong>2016</strong> - Slowenien<br />

g<br />

GS PANAMA-Tochter BALI: 100-Tage 3.065-<br />

3,92-3,23-219; Züchter: Luger Gerhard, Amstetten<br />

guten Eutern<br />

ell eine Lebensleistung von 111.000 kg<br />

Milch. Aus BLUSE wurde auch der REU­<br />

MUT-Sohn GS VARIN von GENOSTAR<br />

angekauft.<br />

Vom Vererbungsmuster gleicht er relativ<br />

stark seinem Vater GS PANDORA. Seine<br />

Stärke ist sicherlich die Leistungsbereitschaft<br />

seiner Töchter bei schwächeren<br />

Milch inhaltsstoffen. Bei der Fitness liegen<br />

klar die Vorzüge in der Zellzahl, Eutergesundheit,<br />

Nutzungsdauer und Vitalität. In<br />

der Melkbarkeit und im Kalbeverlauf ist er<br />

maximal im Populationsmittel angesiedelt.<br />

Im Exterieur vererbt GS PANAMA mittelrahmige,<br />

korrekte Jungkühe mit gut durchschnittlichen<br />

Fundamenten. Im Euterbereich<br />

liegen die für eine hohe Nutzungsdauer<br />

wichtigen Merkmale Euterboden<br />

und Vordereuteraufhängung im hochpositiven<br />

und gewünschten Optimum. ■<br />

Österreichische Ausstellungskollektion - Väter der drei Fleckvieh-Kalbinnen von links: GS<br />

WILHELM, GS WILHELM, GS IHC<br />

Großes Interesse trotz schwieriger<br />

Rahmenbedingungen<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Auch heuer wieder bewarb die Rinderzucht Steiermark mit fünf Zuchtkalbinnen,<br />

davon drei der Rasse Fleckvieh, die österreichische Rinderzucht<br />

auf der internationalen Landwirtschaftsmesse AGRA in Gornja<br />

Radgona in Slowenien.<br />

Franz Niederl beim Vorführen der GS IHC-Tochter<br />

Das Besucherinteresse war auch in diesem<br />

Jahr groß und die Rinderhalle sehr gut frequentiert.<br />

Es konnten intensive Kontakte zu<br />

Interessenten gepflegt werden. Hauptverantwortlich<br />

für die Präsentation vor Ort war<br />

der bekannte Rinderfachmann Franz Niederl.<br />

Die österreichische Ausstellungskollektion<br />

konnte sich hinsichtlich Entwicklung, Stil<br />

und Einheitlichkeit positiv in Szene setzen.<br />

Das Interesse an den österreichischen Tieren<br />

war groß. Dadurch, dass alle Tiere verkäuflich<br />

waren, ergaben sich zahlreiche<br />

intensive Kundenkontakte. Vier<br />

österreichische Tiere konnten<br />

bereits am ersten Messetag verkauft<br />

werden. Die steirischen Kalbinnen,<br />

die bei der Augustversteigerung<br />

in Traboch angekauft wurden,<br />

präsentierten sich als einheitliche<br />

Gruppe. Die gut mittelrahmigen<br />

Kalbinnen zeigten klare, trockene<br />

Fundamente und konnten auf ein<br />

hohes Leistungsniveau mütterlicherseits<br />

verweisen. ■<br />

Fleckvieh-Ausstellungstiere<br />

BABET AT 420.987.928<br />

(GS IHC x GS RUMGO)<br />

Mutterleistung: HL.2. 8.393-4,29-3,44-649<br />

Z.: Cornides Johannes, Landl<br />

F1297 AT 914.772.222<br />

(GS WILHELM x GS HAGAN)<br />

Mutterleistung: HL.7. 13.768-4,36-3,06-1.022<br />

Z.: LFS Grabnerhof, Admont<br />

F1298 AT 914.773.322<br />

(GS WILHELM x GS HAGAN)<br />

Mutterleistung: HL.7. 13.768-4,36-3,06-1.022<br />

Z.: LFS Grabnerhof, Admont<br />

37


<strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL AUSGABE 5<br />

21. Weltsimmentalkongress im August <strong>2016</strong> in Polen<br />

Polen – Fleckvieh fasst Fuß<br />

Foto: Miesenberger<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Der polnische Fleckviehzuchtverband wurde 1994 gegründet. Heute<br />

macht der Fleckviehkuhbestand in Polen 10.500 von insgesamt<br />

750.000 Milchkühen aus. Fleckvieh wird vor allem in der südöstlichsten<br />

Woiwodschaft nahe der ukrainischen und slowakischen Grenze<br />

gezüchtet. Dort fand im August <strong>2016</strong> auch der 21. Weltsimmentalkongress<br />

statt. Edgar Benes stellte als Vorsitzender der polnischen Fleckviehzüchter<br />

die große polnische Gastfreundschaft unter Beweis.<br />

Im 312.000 km 2 großen EU­Land Polen mit<br />

seinen fast 40 Mio. Einwohnern hat die<br />

Landwirtschaft eine große wirtschaftliche<br />

Bedeutung. 21,8 Mrd. EUR ist der Wert der<br />

gesamten landwirtschaftlichen Jahresproduktion,<br />

so ist Polen der größte Apfel­ und<br />

Geflügelfleischproduzent in der EU­28.<br />

Immerhin 53 Prozent der landwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung werden in der tierischen<br />

Produktion erwirtschaftet. Die Milchwirtschaft<br />

ist mit einem Anteil von 19 Prozent<br />

der wichtigste Produktionszweig. Die<br />

polnische Außenhandelsbilanz für Agrarprodukte<br />

und Lebensmittel ist hoch positiv.<br />

Noch eine Minderheit in Polen<br />

In Polen wird Milch größtenteils mit Holstein<br />

Friesian­Kühen erzeugt. Die durchschnittliche<br />

Herdengröße liegt in Polens<br />

Betrieben bei 36 Kühen. Milchproduktion<br />

und Rinderzucht findet aber auch in sehr<br />

vielen Klein­ und Kleinstbetrieben statt.<br />

Die Leistung der polnischen Fleckviehkühe<br />

liegt bei 6.075 kg Milch mit 4,15 % Fett<br />

und 3,44 % Eiweiß. Fleckvieh wird wie bei<br />

uns als Doppelnutzungsrind gezüchtet, ca.<br />

50 Prozent der Besamungen werden mit<br />

Fleckviehsperma aus Deutschland getätigt.<br />

Der Anteil an Besamungen mit österreichischen<br />

Stieren ist deutlich niedriger.<br />

Sebastian Auernig<br />

neuer Weltvizepräsident<br />

Am eigentlichen Kongresstag in Arlamow<br />

wurden die Vorsitzenden der Weltsimmen­<br />

38<br />

V.li.: AGÖF­Obmannstellvertreter Kaspar Ehammer, AGÖF­Geschäftsführer<br />

Ing. Johann Tanzler, Weltpräsident Fred Schütze (USA), Weltvizepräsident<br />

Ing. Sebastian Auernig (AUT), 2. Vizepräsident Peter Wenn (AUS)<br />

Stiervorführung in<br />

der Besamungsstation<br />

Krasne<br />

beide Fotos: Leitner


5/<strong>2016</strong> <strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL<br />

talfleckviehvereinigung neu gewählt. Der<br />

bisherige Präsident Dr. Josef Kucera aus<br />

Tschechien stand nicht mehr für eine Wiederwahl<br />

zur Verfügung. Die Delegierten<br />

wählten Fred Schütze aus den USA zum<br />

neuen Präsidenten. AGÖF-Obmann Ing.<br />

Sebastian Auernig wurde zum neuen Vizepräsidenten<br />

gewählt. Im Rahmen der wissenschaftlichen<br />

Vorträge wurden die Leistungs-<br />

und genetischen Trends der polnischen<br />

Fleckviehpopulation sowie der<br />

Stand der Genomselektion in Polen dargestellt.<br />

Dr. Christian Fürst stellte als österreichischer<br />

Referent das neue Zuchtziel in der<br />

gemeinsamen Zuchtwertschätzung<br />

Deutschland-Österreich-Tschechien vor.<br />

Hohe Auszeichnung für Richard Pichler<br />

Ing. Richard Pichler konnte von der polnischen<br />

Zuchtorganisation als Anerkennung<br />

für seine Unterstützung im Aufbau<br />

der Fleckviehzucht in Polen eine hohe Auszeichnung<br />

in Empfang nehmen.<br />

Besichtigung erfolgreicher<br />

Familienbetriebe<br />

In der Besamungsstation Krasne, die mit<br />

dem Besamungsverein Neustadt/Aisch<br />

kooperiert, wurde ein Einblick in die polnische<br />

Besamungslandschaft gewährt. Bei<br />

der Exkursion zu zwei Fleckviehzüchtern<br />

im Karpartenvorland bekamen die österreichischen<br />

Exkursionsteilnehmer mit den<br />

heimischen Verhältnissen vergleichbare<br />

Strukturen vorgestellt. Die Betriebe von<br />

Daniela und Andrzej Wais sowie von Mieczyslawa<br />

und Jan Tylka hatten jeweils um<br />

die 30 Milchkühe mit weiblicher Nachzucht<br />

am Betrieb. Das Leistungsniveau<br />

bewegte sich zwischen 6.500 und 7.000 kg<br />

Nationale Fleckviehschau: Zum Champion der Kühe wurde die ROMARIO-Tochter CINDY gekürt<br />

Milch mit guten Inhaltsstoffen. Die Zuchtzielvorstellungen<br />

decken sich mit jenen in<br />

österreichischen Betrieben. Beide Betriebsführer<br />

haben bereits erfolgreich an Schauen<br />

teilgenommen.<br />

Fleckvieh-Nationalschau<br />

Die gut organisierte 12. Fleckvieh-Nationalschau<br />

in Rudawka Rymanowska war<br />

der Höhepunkt des Kongressprogrammes.<br />

Neben Fred Schütze (USA) und Johann<br />

Kleuits (Südafrika) war von österreichischer<br />

Seite Ing. Reinhard Pfleger als Preisrichter<br />

tätig. Von den 100 ausgestellten<br />

Zuchtrindern bildete die Spitze durchaus<br />

das Zuchtziel der österreichischen Fleckviehzucht<br />

ab. Die Abteilung der Jungrinder<br />

war stark beschickt. Den Sieg in dieser von<br />

guten Fundamenten geprägten Abteilung<br />

holte sich eine formschöne BUSSERL-<br />

Tochter knapp vor einer sehr harmonischen<br />

GS VABENE-Tochter. Bei den Kühen gingen<br />

zwei Siege an ROMARIO-Töchter. Der Titel<br />

war dann der körperstarken ROMARIO-<br />

Tochter CINDY nicht zu nehmen.<br />

Die Preisrichter der Nationalschau (v.l.n.r.):<br />

Fred Schütze (USA), Reinhard Pfleger (Österreich),<br />

Johann Kleuits (Südafrika)<br />

Resümee<br />

Die Kongressteilnehmer fühlten sich in Polen<br />

sehr wohl. Die polnische Fleckviehzucht wird<br />

getragen von ambitionierten Züchtern, ist in<br />

Polen selbst aber noch eine Minderheit. Es ist<br />

davon auszugehen, dass die Doppelnutzungsstrategie<br />

mit Fleckvieh in Polen weiter<br />

Zulauf finden wird, wenn der konsequente<br />

Einsatz bester internationaler Genetik die<br />

Konkurrenzfähigkeit der Rasse steigern<br />

kann. Die österreichische Fleckviehzucht<br />

steht als Partner zur Verfügung. ■<br />

Foto: Stückler<br />

Foto: Leitner<br />

Ein Teil der österreichischen Delegation (v.r.n.l.): Richard Pichler, Hannes Leitner (Tirol),<br />

Reinhard Pfleger, Johann Tanzler, Sebastian Auernig, Kaspar Ehammer<br />

39


<strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL AUSGABE 5<br />

Radešínská Svratka, Tschechien:<br />

Die Jungkuhsiegerin, eine WILLE-Tochter vom Zuchtbetrieb Nahořanská, war mit ihrem Rahmen,<br />

ihrer Harmonie und dem Spitzeneuter ein echter Blickfang<br />

Sehr erfolgreiche<br />

13. nationale Fleckviehschau<br />

Als Preisrichter wechselten sich bei den insgesamt<br />

elf Vorführgruppen Prof. Dr. Peter<br />

Strapák, Slowakei, und Dr. Daniele Vicario,<br />

Italien, ab. Die Zuschauerränge am Vorführring<br />

waren voll. Die Veranstalter freuten sich<br />

über zahlreiche hohe Ehrengäste vom Landwirtschaftsminister<br />

angefangen bis zu den<br />

vielen Vertretern aus den Ländern Polen, Slowakei,<br />

Kroatien, Serbien, Deutschland, Österreich,<br />

Nigeria, Niederlande und Ukraine.<br />

Hohe Qualität<br />

der Ausstellungstiere<br />

Die 120 ausgestellten Zuchttiere kamen aus<br />

insgesamt 29 Farmen. Die Tiere wurden am<br />

Stand als jeweilige Gruppe pro Zuchtbetrieb<br />

gezeigt, sodass man sich über die Qualitätslevels<br />

in jeder Zuchtfarm ein gutes Bild<br />

machen konnte. Es gab auch eine eigene<br />

Richtgruppe, wo die besten Farmen untereinander<br />

konkurrierten und die Preisrichter die<br />

Tiere des Betriebes Nahořanská aus Nordtschechien<br />

zur Siegerkollektion erklärten.<br />

Ing. Richard Pichler<br />

Im 2-jährigen Rhythmus veranstaltet der tschechische Fleckviehzuchtverband<br />

CESTR eine große nationale Ausstellung auf seinem Verbandssitz<br />

in Radešínská Svratka. Der Einladung sind dieses Jahr besonders<br />

viele ausländische Gäste gefolgt, was die internationale Anerkennung<br />

der hervorragenden Aufwärtsentwicklung des tschechischen Fleckviehs<br />

in eindrucksvoller Weise bestätigt.<br />

Eingeleitet wurde das große Preisrichten mit<br />

der Vorstellung von zwei sehr guten Altstieren<br />

der Besamungsstation IMPULS. Weiters<br />

zeigte die gleiche Station im Freigelände<br />

sechs genomisch geprüfte Jungstiere im<br />

Alter zwischen 1-2 Jahren.<br />

Insgesamt war die Qualität der Tiere außerordentlich<br />

gut; diesen Eindruck gewannen<br />

vor allem jene Besucher, die seit vielen Jahren<br />

immer wieder die tschechischen Nationalausstellungen<br />

der Fleckviehrasse beobachten.<br />

Auch Ing. Richard Pichler als Vertreter<br />

der österreichischen Fleckviehzüchter<br />

zeigte sich vom Zuchtfortschritt der Nachbarschaft<br />

sehr beeindruckt. Ins Auge stachen<br />

vor allem die jährliche Typverbesserung in<br />

Richtung Zweinutzung und die hohe Übereinstimmung<br />

mit den Zuchtzielen der wichtigen<br />

Fleckviehländer Deutschland und<br />

Österreich.<br />

Der genetische Hintergrund der Schautiere<br />

konzentrierte sich sehr stark auf tschechische,<br />

deutsche und österreichische Herkünfte.<br />

In den Abstammungen fand man<br />

viele Töchter der Stiere WALDBRAND, GS<br />

RAU, WILLE, MANITOBA, GALILEO, ROUND<br />

UP, VALETTA, HUPSOL u.a. Bei einigen Ausstellungstieren<br />

konnte man in der Abstammung<br />

auch Montebeliarde-Blut finden. Auffallend<br />

gut war in diesem Jahr die Ausgeglichenheit<br />

der jeweiligen Richtgruppen, so ­<br />

dass es die Preisrichter nicht immer leicht<br />

hatten, eine gerechte Rangierung vorzunehmen.<br />

Wer waren die Champions?<br />

Bei den sehr leistungsstarken Jungkühen<br />

gewann eine WILLE-Tochter aus dem Zuchtbetrieb<br />

Nahořanská. Diese Kuh war ein<br />

besonderer Blickfang hinsichtlich Rahmen,<br />

Harmonie und dem Spitzeneuter. Sie wurde<br />

auch zur Gesamteutersiegerin der Ausstellung<br />

gekürt. Bei den älteren Kühen gewann<br />

wieder einmal die bekannte 16-fache<br />

Schausiegerin BERTA aus der Farm PRO­<br />

AGRO in Radešínská Svratka. Auf dieser<br />

Farm war der im Mai tödlich verunglückte<br />

Verbandsvorsitzende DI Roman Šustáček<br />

züchterischer Leiter. BERTA, eine ILION-<br />

Tochter mit nunmehr bereits 5 Laktationen<br />

und einer Höchstleistung von 10.264-4,69-<br />

481-3,61-371 wurde zum Siegertier der ge ­<br />

samten Ausstellung mit starkem Beifall des<br />

Publikums und großer Freude des PRO­<br />

AGRO-Betreuungsteams gekürt.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Bezüglich der Unzufriedenheit mit dem<br />

europaweit schwachen Milchpreis zeichnet<br />

sich eine leichte Entspannung ab. Die<br />

Begeisterung an der Fleckviehzucht mit dem<br />

gemeinsamen Zuchtziel von Milch, Fleisch<br />

und Fitness ist auch in Tschechien zu spüren.<br />

Die tschechischen Fleckviehzuchtbetriebe<br />

exportieren bereits seit Jahren sowohl über<br />

die verbandseigene Exportfirma Cattle Market<br />

wie auch über private Exporteure zahlreiche<br />

Zuchttiere in Drittländer. Bohemia<br />

Breeding mit Sitz in Radešínská Svratka<br />

unter Leitung von Alois Schatzl ist neben der<br />

Cattle Market beispielsweise ein spezielles<br />

Im- und Exportunternehmen, welches sich<br />

am Schautag sehr professionell mit Kälbern,<br />

Einstellern und Schlachttieren präsentierte.<br />

Am Besamungssektor konkurrieren sich viele<br />

größere und kleinere Besamungsunternehmen,<br />

welche großteils mit ausländischen<br />

Partnerstationen kooperieren. ■<br />

40


5/<strong>2016</strong> <strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL<br />

Linkes Foto: Österr. Jungkuhkollektion auf der Landwirtschaftsmesse in Kaposvár, Ungarn; rechtes Foto: Siegerkollektion in Kaposvár<br />

Messeauftritt in Kaposvar, Ungarn<br />

RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong> erstmals auf Messe in Ungarn<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Mit drei Fleckviehjungkühen beteiligte<br />

sich die RINDERZUCHT AUS-<br />

TRIA heuer im September das erste<br />

Mal als Aussteller auf der Agrarmesse<br />

in Kaposvár, einer Universitätsstadt<br />

in Westungarn südlich<br />

des Balatons. Mit den Kühen aus<br />

Österreich waren auf dieser Messe<br />

erstmals Fleckviehtiere aus dem<br />

Ausland ausgestellt.<br />

Eine Weiterführung von Messebeteiligun ­<br />

gen in Ungarn ist geplant. Ein großer Dank<br />

gilt dem ungarischen Fleckviehzuchtverband<br />

für die Unterstützung auf der Messe<br />

sowie dem Betreuerteam der Rinderzucht<br />

Steiermark.<br />

■<br />

Weltweit die Leitmesse für Tierhaltungs-Profis<br />

Die österreichische Ausstellungskollektion<br />

konnte sich mit drei Fleckviehjungkühen<br />

aus der Steiermark und aus Niederösterreich<br />

hinsichtlich Typ und Einheitlichkeit<br />

positiv in Szene setzen. Das Besucherinteresse<br />

an den österreichischen Tieren war<br />

groß, wenngleich die Tierhalle von der<br />

Rasse Holstein dominiert wurde.<br />

Am meisten Aufsehen erregte eine GS<br />

WALCH-Jungkuh, die an allen Ausstellungstagen<br />

zwischen 35 und 40 kg Milch<br />

gab. Die Ausstellungstiere wurden an<br />

einen großen ungarischen Fleckviehzuchtbetrieb<br />

mit bayerischen Wurzeln<br />

verkauft.<br />

Ausstellungskühe:<br />

BIRGIT (GS Rau x GS Varen)<br />

Z.: Doris u. Josef Kerschenbauer, Wenigzell, Stmk.<br />

ROSA (GS Walch x Samut)<br />

Z.: Jürgen Pusterhofer, Rettenegg, Stmk.<br />

BLÜTE (GS Woyzek x GS Straxl)<br />

Z.: Hildegard und Leopold Danzler, Lichtenegg, NÖ<br />

Herzlich willkommen<br />

beim Branchentreff<br />

15. – 18. November <strong>2016</strong><br />

Hannover, Deutschland<br />

Reisewelt GmbH<br />

Karin Klein, Tel.: 07 3265 96 62 16, E-Mail: k.klein@reisewelt.at<br />

Veranstalter<br />

www.DLG.org<br />

www.eurotier.com<br />

inklusive<br />

Decentral<br />

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<strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL AUSGABE 5<br />

42<br />

Im Rahmen der Messe fand<br />

am Sonntag die nationale<br />

Fleckviehschau mit ca. 50<br />

ausgestellten Zuchtrindern<br />

statt. Als Preisrichter für<br />

Fleckvieh war DI Peter Stückler,<br />

Rinderzucht Steiermark,<br />

eingeladen. Als Siegertiere<br />

standen qualitativ<br />

hochwertige Fleckviehtiere<br />

an der Spitze der Abteilungen.<br />

Das Interesse des<br />

Fachpublikums war beim<br />

Preisrichten groß. Es dominierten<br />

auf der Vaterseite<br />

deutsche und österreichische<br />

Genetik.<br />

Der Ge samtsieg ging an<br />

eine typstarke ROCKE­<br />

FELLER-Tochter vom Zuchtbetrieb<br />

Ivan Imbrisic, ge ­<br />

folgt von einer ROMARIO-<br />

Tochter der gleichen Machart.<br />

ÖkR. Johann Derler<br />

über reichte als Vertreter der<br />

österreichischen Rinderzucht<br />

an den Züchter der<br />

Gesamtreservesiegerin eine<br />

Glocke.<br />

Österreichische Genetik auf Herbstmesse in Bjelovar, Kroatien<br />

Die drei österreichischen Jungkühe konnten bereits am ersten Ausstellungstag<br />

verkauft werden<br />

„Österreicherinnen“<br />

waren<br />

Publikumsmagnet<br />

DI Peter Stückler, Rinderzucht Steiermark<br />

Die RINDERZUCHT <strong>AUSTRIA</strong> war mit drei Jungkühen aus der<br />

Steiermark auf der internationalen Herbstmesse in Bjelovar,<br />

Kroatien, vertreten. Die Messe in Bjelovar ist eine ausgesprochene<br />

Landwirtschaftsmesse. Neben der obligaten starken<br />

Anwesenheit der Landtechnikfirmen waren die Futtermittelbranche,<br />

aber auch die Besamungsstationen als Anbieter von<br />

Genetik stark vertreten.<br />

Der Championtitel der kroatischen Fleckviehnationalschau ging an eine ROCKE­<br />

FELLER-Tochter (im Bild). Gesamtreservechampion wurde eine ROMARIO-Tochter<br />

Viel beachtete österreichische<br />

Ausstellungstiere<br />

Obwohl die Veredelungswirtschaft<br />

klar als Messeschwerpunkt<br />

zu erkennen<br />

war, waren außerhalb der<br />

Tierschau ausschließlich die<br />

österreichischen Zuchtrinder<br />

ausgestellt. Unsere<br />

Kühe waren auch deshalb<br />

ein Publikumsmagnet auf<br />

der Messe und beliebtes<br />

Fotoobjekt.<br />

Ausgestellt wurde eine im<br />

Erscheinungsbild einheitliche<br />

Gruppe von Jungkühen<br />

mit trockenen Fundamenten<br />

und sehr guten<br />

Eutern, die auf Versteigerungen<br />

in der Steiermark<br />

angekauft wurden. Die<br />

österreichische Ausstellungskollektion<br />

konnte hinsichtlich<br />

Leistung, Stil und<br />

Einheitlichkeit einen sehr<br />

positiven Eindruck hinterlassen.<br />

Das Besucherinteresse<br />

an den österreichischen Tieren<br />

war außergewöhnlich<br />

groß. Die Ausstellungstiere<br />

konnten bereits am ersten<br />

Messetag an eine junge<br />

Züchterfamilie verkauft<br />

wer den. Die Nachfrage wäre<br />

nach we sentlich mehr Tieren<br />

gegeben gewesen.<br />

Resümee<br />

Am kroatischen Markt hat<br />

die österreichische Rindergenetik<br />

einen guten Ruf.<br />

Das Interesse, das mit Spitzenjungkühen<br />

geweckt<br />

werden konnte, war be ­<br />

achtlich, obwohl die aktuelle<br />

wirtschaftliche Lage<br />

von den Landwirten als<br />

schwierig eingestuft wird.<br />

Die Milchkuhbestände Kroatiens<br />

sind anhaltend rückläufig.<br />

Kroatien ist und<br />

bleibt aber eine nicht zu<br />

vernachlässigende Destination<br />

für Zuchtrinder ­<br />

expor te. Es gab auch mehrfach<br />

Anfragen hinsichtlich<br />

Kälber für die Stiermast.<br />

Nachhaltige Erfolge werden<br />

sich in Kroatien durch den<br />

Export hoher Qualität und<br />

kontinuierliche Kundenkontakte<br />

erzielen lassen. ■<br />

Ausgestellte<br />

Jungkühe<br />

DUBLIN AT 057.681.928<br />

(GS Mounteverest x Ilion)<br />

Einsatzleistung: 30,8 kg<br />

Z.: Josef und Veronika Ninaus,<br />

St. Josef/Weststeiermark<br />

BIBI AT 087.047.428<br />

(Waldbrand x GS Oedstein)<br />

Einsatzleistung: 28,8 kg<br />

Z.: Maria u. Heinrich Eichberger,<br />

Knittelfeld<br />

GRAZIA AT 146.382.628<br />

(GS Inros x Malint)<br />

Einsatzleistung: 27,0 kg<br />

Z.: Karl Höller, Piregg


5/<strong>2016</strong> <strong>FLECKVIEH</strong> INTERNATIONAL<br />

Die satten Weiden sind das Markenzeichen von Irland; Fleckvieh­ und Kreuzungskalbinnen<br />

Foto: Miesenberger<br />

Fleckvieh auf der grünen Insel<br />

Dr. Friedrich Führer, GENOSTAR<br />

Dieses Jahr war die Genetic Austria erstmals mit Fleckvieh auf einer der größten europäischen schaftsausstellungen in Irland vertreten. Die in Fleckvieh-Simmental-Kreisen bestens bekannte Zuchtstätte<br />

Landwirt-<br />

„Celtic Sires“ von Angela und Gerard Brickley stellte beim Ploughing-Championship <strong>2016</strong> eine Fleckviehjungkuh<br />

und zwei trächtige Kalbinnen aus.<br />

Nach intensiver Diskussion mit dem irischen<br />

Simmentalverband, der bis jetzt rein<br />

für die Fleischzuchtrichtung zuständig<br />

war, konnte erreicht werden, dass nun<br />

auch Fleckvieh in der Doppelnutzung in<br />

einer eigenen Sektion des Herbebuches<br />

registriert wird. Die Bezeichnung „Fleckvieh“<br />

wird auch dort für Simmental­Fleckvieh<br />

in der Milchproduktion verwendet.<br />

Dementsprechend stark war das Interesse<br />

der irischen Bauern ­ der Ausstellungsstand<br />

wurde praktisch durchgehend von<br />

Interessenten belagert. Fleckvieh erfüllt für<br />

irische Verhältnisse auf jeden Fall die<br />

Anforderungen an die Milch leistung, da in<br />

Irland großteils im Vollweidesystem mit<br />

geringen Kraftfuttergaben (ca. 600 kg pro<br />

Laktation) produziert wird. Zusätzlich ist<br />

die starke irische Fleischproduktion an gut<br />

mastfähigen Kälbern auch aus Milchbetrieben<br />

interessiert. Dazu muss erwähnt<br />

werden, dass in Irland von zehn Schlacht ­<br />

rindern neun Stück exportiert werden<br />

müssen.<br />

Fleckvieh voll konkurrenzfähig<br />

Der Betrieb Celtic Sires hat mit Quotenende<br />

von der Fleischrinderzucht auf<br />

Milchproduktion umgestellt; die ersten<br />

zehn in Österreich aus der Steiermark<br />

zugekauften Kalbinnen erreichten mit reiner<br />

Grasfütterung eine Durchschnittslaktation<br />

von 5.300 kg mit 4,32 % Fett und<br />

3,47 % Eiweiß. Dies lässt unter den irischen<br />

Verhältnissen eine Laktation von über<br />

7.000 Litern bei mehrkalbigen Kühen<br />

erwarten. Diese Leistungsdaten entsprechen<br />

voll den in Irland auch mit spezialisierten<br />

Milchrassen erreichten Leistungsdaten.<br />

Als besonderer Vorteil von Fleckvieh<br />

wird in Irland die überdurchschnittliche<br />

Fruchtbarkeit der Fleckviehkühe bewertet.<br />

Weiters führt die niedrigere Zellzahl zu einer<br />

Einsparung beim Antibiotikaeinsatz. Celtic<br />

Sires konnte auch die Kreuzungskälber aus<br />

Holsteinkühen zu deutlich höheren Preisen<br />

absetzen. Wie bereits erwähnt, möchten<br />

irische Fleischverarbeiter die Kreuzung mit<br />

Fleckvieh auf Holstein oder British­Friesiankühen<br />

aus diesem Grund fördern.<br />

Championship<br />

und Betriebsbesuch<br />

Das Ploughing­Championship, dieses Jahr<br />

in Tullamore in Zentralirland abgehalten,<br />

ist eine unwahrscheinlich große Landwirtschaftsausstellung<br />

mit ca. 1.500 Ausstellern<br />

aus allen Sparten der Landwirtschaft<br />

und 283.000 Besuchern. Die Ausstellung<br />

wird sehr einfach unter freiem Himmel<br />

und bei Wind und Wetter organisiert, was<br />

aber das Publikum nicht vom Besuch<br />

abhält. Weiters konnte der Betrieb Minehan<br />

in Nenagh besichtigt werden, der 2012<br />

über Genetic Austria in Bergland und Freistadt<br />

53 weibliche Fleckviehzuchtkälber<br />

zukaufte und nach Aufzucht dieser die<br />

Milchproduktion begann. Die insgesamt<br />

100 Kühe, inklusive aus Irland stammender<br />

Friesiankühe, werden im Vollweidesystem<br />

mit Abkalbung im Spätwinter gehalten;<br />

zum jetzigen Zeitpunkt waren praktisch<br />

alle Kühe im letzten Drittel der Trächtigkeit.<br />

Man konnte an diesem Betrieb sehen,<br />

wie Milch und auch Mastochsen und ­kalbinnen<br />

mit gerings tem Aufwand mit neun<br />

Monaten Weidegang gefüttert werden. Für<br />

die irischen Landwirte gilt auch bei den zu<br />

niedrigen Milchpreisen die Devise, Kosten<br />

zu minimieren und vor allem das Gras auf<br />

den Weiden optimal auszunutzen.<br />

Zukunftschance für Fleckvieh<br />

Nach der erfolgreichen Verbreitung von<br />

Fleckvieh in Nordirland dürfte auch in der<br />

Republik Irland einer stärkeren Verbreiterung<br />

von Fleckvieh in der Milchproduktion<br />

nichts im Wege stehen. Gerade für Irland<br />

mit der sehr bedeutenden Rindfleischproduktion<br />

und den daher üblichen Einkreuzungen<br />

von fleischbetonten Rassen in die<br />

Milchherden hat Fleckvieh in der Doppelnutzung<br />

eine Zukunftschance. ■<br />

43


TERMINE<br />

AUSGABE<br />

November<br />

Mi 2. Freistadt K<br />

Do 3. Maishofen Z<br />

Do 3. Bergland K<br />

Mo 7. Dornbirn Z+K<br />

Mo 7. Regau Z+K<br />

Mo 7. Warth K<br />

Di 8. Imst Z<br />

Di 8. Wels Z+K<br />

Di 8. Greinbach K+R<br />

Di 8. Zwettl K<br />

Mi 9. Bergland Z<br />

Mi 9. Rotholz Z<br />

Do 10. St. Pölten K<br />

Mo 14. Greinbach<br />

Z<br />

Mo 14. Ried i. I.<br />

K<br />

Di 15. Lienz Z<br />

Di 15. Ried i. I. Z<br />

Di 15. Traboch K+R<br />

Mi 16. Freistadt Z+K<br />

Mi 16. St. Donat K+R<br />

Do 17. Bergland K<br />

Mo 21. Traboch<br />

Z<br />

Mo 21. Regau<br />

K<br />

Di 22. Imst Z<br />

Di 22. Greinbach K+R<br />

Di 22. St. Pölten K<br />

Mi 23. Rotholz Z<br />

Mi 23. Zwettl Z<br />

Do 24. Maishofen Z<br />

Mo 28. Freistadt<br />

K<br />

Mo 28. Ried i. I.<br />

K<br />

Mo 28. Warth<br />

K<br />

Di 29. Traboch K+R<br />

Di 29. Zwettl K<br />

Versteigerungstermine November <strong>2016</strong> – Jänner 2017<br />

Dezember<br />

Do 1. St. Donat Z<br />

Do 1. Bergland K<br />

Mo 5. Dornbirn Z+K<br />

Mo 5. Regau K<br />

Di 6. Imst Z<br />

Di 6. Wels Z+K<br />

Di 6. Greinbach K+R<br />

Mi 7. Bergland Z<br />

Mi 7. Rotholz Z<br />

Mo 12. Oberwart<br />

Z<br />

Mo 12. Ried i. I.<br />

K<br />

Di 13. Traboch K+R<br />

Di 13. St. Pölten K<br />

Mi 14. Freistadt Z+K<br />

Mi 14. St. Donat K+R<br />

Do 15. Maishofen Z<br />

Do 15. Bergland K<br />

Mo 19. Regau<br />

Z+K<br />

Mo 19. Warth<br />

K<br />

Di 20. Ried i. I. Z<br />

Di 20. Greinbach K+R<br />

Di 20. Zwettl K<br />

Di 27. Traboch K+R<br />

Mi 28. Freistadt K<br />

Do 29. Bergland K<br />

Zuchtrinder<br />

Kälber­/Rindermarkt<br />

Zuchtrinder/Kälber<br />

Einsteller<br />

Veranstaltungen • Veranstaltungen • Veranstaltungen • Veranstaltungen • Veranstaltungen<br />

Kälber<br />

FIH 29.10.<strong>2016</strong> Fest der Kuh Ried, Oberösterreich<br />

RZStmk 19.11.<strong>2016</strong> Steiermarkschau/Eröffnung Rinderzuchtzentrum Traboch Traboch, Steiermark<br />

RZO 30.11.­03.12.<strong>2016</strong> Agraria Wels Wels, Oberösterreich<br />

RZV 03.12.<strong>2016</strong> RZV­Mitgliederversammlung Vöcklabruck, Oberösterreich<br />

ARGE HF 17.­19.03.2017 Austrian Dairy Show u. Bundesjungzüchterchampionat Traboch, Steiermark<br />

AGÖF 01.­02.04.2017 Bundesfleckviehschau Maishofen, Salzburg<br />

Jänner<br />

Mo 2. Ried i. I. K<br />

Di 3. Greinbach K+R<br />

Di 3. St. Pölten K<br />

Mi 4. Zwettl Z<br />

Mo 9. Greinbach Z<br />

Mo 9. Dornbirn Z+K<br />

Mo 9. Regau K<br />

Mo 9. Warth K<br />

Di 10. Imst Z<br />

Di 10. Traboch K+R<br />

Di 10. Zwettl K<br />

Mi 11. Bergland Z<br />

Mi 11. Rotholz Z<br />

Mi 11. St. Donat K+R<br />

Do 12. Maishofen Z<br />

Do 12. Bergland K<br />

Mo 16. Traboch<br />

Z<br />

Mo 16. Ried i. I.<br />

K<br />

Di 17. Wels Z+K<br />

Di 17. Greinbach K+R<br />

Mi 18. Freistadt Z+K<br />

Mo 23. Regau<br />

K<br />

Di 24. Lienz Z<br />

Di 24. Ried i. I. Z<br />

Di 24. Traboch K+R<br />

Do 26. Bergland K<br />

Mo 30. Oberwart<br />

Z<br />

Mo 30. Ried i. I.<br />

K<br />

Mo 30. Warth<br />

K<br />

Di 31. Greinbach K+R<br />

Di 31. Zwettl K<br />

Foto: Leitner<br />

44


Firmeninfo<br />

Perwolf Gülletechnik<br />

Das PERWOLF Gülletechnik-Team<br />

Die Firma Perwolf Gülletechnik<br />

aus Obdach wurde 2007 gegründet<br />

und hat sich seitdem<br />

ständig weiterentwickelt. Vor<br />

kurzem durften wir unser neues<br />

Büro eröffnen, das sich am gewohnten<br />

Standort befindet.<br />

das neue Deckelprogramm. Alle<br />

Deckel sind befahrbar und von<br />

Hand zu öffnen, auch jene mit<br />

Aussparung. Schön und stabil<br />

lautet das Motto.<br />

Sortiment<br />

Unser Sortiment erstreckt sich<br />

von ausgereifter Verschlauchungstechnik<br />

über kosteneffiziente<br />

Pumptechnik, innovative<br />

Rührtechnik, standhafte Behälter,<br />

fortschrittliche Separationstechnik<br />

bis hin zu Ersatzteilen<br />

und Zubehör.<br />

Wir liefern<br />

in ganz<br />

Österreich!<br />

Heißluft Luzerne<br />

Luzernepellets<br />

Luzerneheu<br />

Wiesenheu 1.-3. Schnitt<br />

Häckselstroh<br />

Ansaatheu & Effektspan-Einstreu<br />

bester Qualität in Groß- und<br />

Kleinballen.<br />

TOP-Futtermittel für Milchvieh,<br />

Pferde & Wild mit kostenloser<br />

Futtermittelanalyse!<br />

Tel. 0049 174 1849735<br />

www.MK-Agrarprodukte.de<br />

Sie können uns auch gerne auf<br />

der Agraria von 30. November<br />

bis 3. Dezember am Messegelände<br />

Wels besuchen. Wir dürfen<br />

uns in der Halle 2 am Stand<br />

170 vorstellen.<br />

Oder informieren Sie sich ganz<br />

„Rührende“ Weltneuheit<br />

Wir haben eine „rührende“<br />

Weltneuheit im Programm, das<br />

sogenannte Hovermix SSR. Es<br />

dient zum Aufrühren und Homogenisieren<br />

von Gülle und ist<br />

selbstschwimmend. Somit werden<br />

verkürzte Rührzeiten, eine<br />

lange Lebensdauer, einfache<br />

Handhabung und optimales<br />

Strömungsverhalten gewährleistet.<br />

Ein weiteres Highlight ist<br />

Hovermix SSR – die rührende Weltneuheit<br />

Wir haben Ihr Interesse<br />

geweckt?<br />

Dann besuchen Sie uns auf der<br />

Euro Tier von 15. bis 18. November<br />

in Hannover. Wir stellen<br />

in der Halle 27 auf Stand C36<br />

unser Sortiment vor.<br />

bequem von zu Hause aus auf<br />

unserer Website (www.perwolf.at)<br />

oder jetzt neu auch auf unserer<br />

Facebook-Seite (www.facebook.<br />

com/perwolfguelletechnik) und<br />

unserem Youtube-Kanal<br />

(Perwolf Gülletechnik).<br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage?<br />

Das Perwolf Team<br />

Das neue Deckelprogramm: Alle Deckel sind befahrbar und von Hand<br />

zu öffnen.<br />

DIE GANZE WELT DER LANDWIRTSCHAFT<br />

30.000 Artikel im Shop!<br />

www.faie.at<br />

4844 Regau, Handelsstraße 9<br />

Tel. 07672/716-0, info@faie.at<br />

45


SMARTBOW GmbH<br />

präsentiert weitere Weltneuheit im<br />

Verhaltensmonitoring für Rinder<br />

Firmeninfo<br />

Die Smartbow GmbH mit Sitz in Weibern, Oberösterreich,<br />

entwickelt, produziert und vertreibt bereits<br />

seit mehreren Jahren erfolgreich die Ohrmarke<br />

zur Brunsterkennung, Wiederkäu- und Gesundheitsüberwachung<br />

sowie Kuh-Ortung in Echtzeit. Das<br />

Verhalten der Tiere und ihre Position werden über<br />

moderne Sensoren erfasst.<br />

Über Empfänger im Indoor- oder Outdoor-Bereich werden die Daten<br />

an einen lokalen Server weitergeleitet und mittels selbstlernenden<br />

Algorithmen erfasst und analysiert. Bei erhöhter Brunst<br />

oder Stoffwechselstörungen erhält der Landwirt einen Alarm auf<br />

PC, Smartphone (SMS) oder Tablet. Auf einer digitalen Stallkarte<br />

wird die aktuelle Position angezeigt.<br />

Für alle Betriebsgrößen geeignet<br />

Das System SMARTBOW kommt aufgrund seiner Alleinstellungsmerkmale<br />

mittlerweile weltweit zum Einsatz – von mittleren Betrieben<br />

mit 40 Michvieheinheiten in Österreich bis zu Großbetrieben<br />

in Russland mit knapp 5.000 Einheiten. Leichte Installation<br />

und Bedienung für den User machen das System zu einem exzellenten<br />

Tool in der modernen Tierhaltung.<br />

Durch den „Eartag LIFE“ wird die tägliche Arbeit wesentlich vereinfacht.<br />

Überwachung ab dem ersten Lebenstag mit<br />

„Eartag LIFE"<br />

Die derzeit am Markt erhältlichen Monitoringsysteme wie auch die<br />

SMARTBOW Ohrmarke sind alle darauf ausgerichtet, das Tier in der<br />

Phase der höchsten Leistung zu überwachen. Ein Tier von Geburt<br />

an zu überwachen und sämtliche Informationen lückenlos über die<br />

gesamte Lebensdauer bereitzustellen, war bisher technisch nicht<br />

möglich. Allerdings sind gerade maximale Vitalität, Gesundheit und<br />

Produktivität in der Jugendentwicklung entscheidende Faktoren<br />

für die spätere Leistung des einzelnen Tieres. Eine durchgehende<br />

Datenerfassung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft.<br />

„Eartag LIFE“ ist die neuartige Rinder-Ohrmarke, die gleichzeitig<br />

mit der offiziellen Tierkennzeichnung und dem Verhaltensmonitoring<br />

verwendet wird. Aufgrund seines geringen Gewichts von rund<br />

20 Gramm kann der „Eartag LIFE“ auch für Kälber eingesetzt werden<br />

und ab dem ersten Tag an Informationen über den Gesundheitszustand<br />

liefern, wodurch erstmals lückenlos Daten über den<br />

gesamten Lebenszyklus des Tieres bis zum Abgang vom Betrieb zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Der „Eartag LIFE“ wird wie die bestehende SMARTBOW Ohrmarke<br />

auch über eine Batterie mit Energie versorgt. Aufgrund eines neuen,<br />

einzigartigen elektronischen Schaltungskonzeptes wird nun<br />

eine Lebensdauer von 6 Jahren erreicht, wodurch das Tier über alle<br />

Produktionsstufen hinweg überwacht werden kann. Ein optimiertes<br />

Fertigungsverfahren ermöglicht eine kostengünstige Produktion.<br />

Eine integrierte LED ermöglicht es dem Betriebsführer, bei<br />

selektivem Alarm das Tier rasch zu finden. Ebenfalls integriert ist<br />

RFID zur Tieridentifikation und dient als Zugangsberechtigung für<br />

Melkstand und Fütterung.<br />

Vereinfachung des Herdenmanagements<br />

Durch den „Eartag LIFE“ wird die tägliche Arbeit von Landwirten<br />

wesentlich vereinfacht. Mit dem einfachen Anbringen der offiziellen<br />

Ohrmarke bei der Geburt des Tieres sind zugleich ein Monitoringsystem<br />

sowie ein System zur Tieridentifikation über RFID installiert.<br />

Die manuelle Zuordnung der Lebensnummer zur Nummer<br />

des Monitoring-Sensors und RFID-Tags ist nicht mehr notwendig.<br />

Somit kann die Lebensnummer als eindeutige Identifizierung für<br />

Tier und Sensor verwendet werden. Sollte ein „Eartag LIFE“ verloren<br />

gehen, kann dieser, wie die derzeit erhältlichen offiziellen Ohrmarken<br />

auch, einfach nachbestellt werden. Im Gegensatz zu anderen<br />

Systemen werden die Daten in Echtzeit auf den Computer am<br />

Betrieb übertragen und berechnet.<br />

Mit dem „Eartag LIFE“ stehen nicht nur dem Betriebsführer wichtige<br />

Informationen in Echtzeit zur Verfügung. Die Daten ermöglichen<br />

Analysen, die Fütterungsexperten oder Tierärzten helfen, die<br />

richtigen Maßnahmen abzuleiten.<br />

ÜBER SMARTBOW<br />

Der Slogan zum Produkt „YOUR COWS. YOUR BUSINESS.“ entspricht<br />

dem Gedanken, der das Smartbow Team antreibt: Ziel ist es,<br />

dem Kunden individuelle Tierbetreuung zu ermöglichen und<br />

gleichzeitig die Kosten zu senken sowie den Profit zu erhöhen.<br />

Weitere Informationen auf unserer Website www.smartbow.at.<br />

46


Mit dem Kipp Top<br />

25 Millionen Kühe umgelegt<br />

30 Jahre Rosensteiner Kippstand als Erfolgsstory<br />

Firmeninfo<br />

Rosensteiner Kipp Top 1986<br />

Nachdem Rosensteiner vor 32 Jahren die Klauenpflege<br />

komfortabler machte, indem er die<br />

Tiere an einem Tisch befestigte und<br />

umlegte, wurde eine neue Ära eingeleitet.<br />

Genau vor 30 Jahren begann die Serie des<br />

ersten „Kipp Top Kombi 1200“. Über 3.200<br />

Stände wurden gebaut, die meisten sind<br />

noch im Einsatz. Bei durchschnittlicher<br />

Nutzung ergibt sich daraus eine Summe<br />

von bisher mindestens 25 Millionen gepflegten<br />

Kühen.<br />

30 Jahre Entwicklung haben alle denkbaren<br />

Ideen zur Verbesserung ausgereizt. Rosensteiner<br />

hat den Kipp Top nun daher neu entwickelt<br />

und präsentiert ihn heuer auf den Herbstmessen.<br />

Pflege stand. Geringere Abmessungen, wesentlich mehr Funktionen<br />

und dennoch gleiches Gewicht – das ist die Ingenieurleistung hinter<br />

dem neuen Rosensteiner Klauenpflege-Kippstand.<br />

Wesentlich raschere Arbeit, mehr Komfort und Wirtschaftlichkeit<br />

– das ist der Nutzen für den Landwirt.<br />

Erreicht wurde dies mit einer neuen Fangvorrichtung, die bis zum<br />

Boden und über die gesamte Breite öffnet. Durchdachte Bedienelemente<br />

garantieren um bis zu 50 % verkürzte Arbeitswege.<br />

Serien mäßig hydraulische Gurtspannung und viele weitere Highlights<br />

sorgen für Freude an gewinnbringender Arbeit.<br />

Lieferbar ist der Kipp Top II ab Anfang 2017. Weitere Infos auf<br />

www.rosensteiner.at<br />

Rosensteiner Kipp Top II<br />

Kipp Top II – Start zu einer neuen Erfolgsgeschichte.<br />

Praktische Details des „Red Q“ flossen zusätzlich ein. So entstand<br />

mit dem Kipp Top II ein auch für kleinere Landwirte leistbarer<br />

Ihr kompetenter Partner von der<br />

Planung bis zur Fertigstellung<br />

Hörmann Interstall GmbH & Co. KG<br />

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47


Milch ansäuern mit<br />

SCHAUMACID DRINK -<br />

für eine erfolgreiche Kälberfütterung<br />

Die fachgemäße Fütterung von Aufzuchtkälbern ist<br />

die Grundlage für eine hohe Vitalität und eine<br />

schnelle Gewichts entwicklung in den ersten Lebenswochen.<br />

Bereits in den ersten Tagen wird damit die<br />

Basis für ein frühes Erstkalbealter und eine hohe<br />

Lebensleistung geschaffen.<br />

Das Ansäuern der Vollmilch mit SCHAUMACID DRINK bringt sowohl<br />

bei der Ad-libitum-Tränke als auch beim herkömmlichen<br />

Tränkeverfahren alle wesentlichen Vorteile mit sich. Die Tränke<br />

wird konserviert und die Verdaulichkeit der getränkten Vollmilch<br />

verbessert. SCHAUMACID DRINK enthält Spurenelemente, die die<br />

Vollmilchtränke zusätzlich aufwerten. Die schonende<br />

Ansäuerung (pH-Wert 5,5) trägt zusätzlich zum Einhalten der<br />

Tränkehygiene bei und hilft, die Vermehrung von Bakterien und<br />

den Eintrag von Keimen zu vermeiden. Somit wird dem Durchfallrisiko<br />

vor gebeugt. Zusätzlich wird die Kaseingerinnung im Labmagen<br />

gefördert und die Verdauung im Darm des Kalbes stabilisiert.<br />

SCHAUMACID DRINK zeichnet sich durch eine einfache Handhabung<br />

und eine bessere Wirkung auf Schadkeime durch innovative<br />

Säurekombinationen aus. Überdies ist eine stärkere Ansäuerung<br />

gegenüber dem Einsatz von Ameisensäure möglich. SCHAUMACID<br />

DRINK ist als Ergänzungsfuttermittel deklariert und somit ist kein<br />

HACCP erforderlich.<br />

So sichern Sie sich vitalere und gesündere Kälber und legen den<br />

Grundstein für eine erfolgreiche Aufzucht.<br />

Firmeninfo<br />

48


Eutererkrankungen –<br />

Risikomanagement<br />

Jeder milcherzeugende Betrieb achtet auf eine stabile<br />

Eutergesundheit seiner Kühe. Trotzdem können<br />

auch in gut geführten Milchviehbetrieben Eutererkrankungen<br />

auftreten.<br />

Schwer bekämpfbare Erreger (z.B. Staphylococcus aureus oder<br />

Streptococcus agalactiae/Gelber Galt) können sich in der Herde<br />

ausbreiten und zu einem Bestandsproblem werden. Höhere Zellzahlen,<br />

geringere Milchleistungen und Behandlungskosten belasten<br />

dann den Betrieb. Wenn der Betrieb saniert werden muss,<br />

fallen zusätzliche Kosten für den Ersatz gemerzter Kühe an. Eutererkrankungen<br />

oder eine Infektion des Tierbestands mit anderen<br />

übertragbaren Tierkrankheiten oder Seuchen können im schlimmsten<br />

Fall den landwirtschaftlichen Betrieb in seiner Existenz gefährden.<br />

Welche Möglichkeiten hat der Landwirt, seinen Betrieb<br />

für solche Fälle finanziell abzusichern?<br />

Die Vereinigte Tierversicherung (VTV), ein Unternehmen der R+V<br />

Versicherungsgruppe und Europas führender Tierversicherer, bietet<br />

mit ihrer speziell auf die Landwirtschaft zugeschnittenen Ertragsschadenversicherung<br />

eine maßgeschneiderte Lösung. In der Polizze<br />

können Rinderbetriebe (Milch-, Aufzucht- und Mastbetriebe) gegen<br />

Tierseuchen, andere übertragbare Tierkrankheiten und Unfälle<br />

versichert werden. In einem Seuchenfall haftet die Versicherung<br />

sowohl beim Ausbruch im eigenen Tierbestand als auch bei der<br />

Lage des Betriebs in einem Sperr- oder Beobachtungsgebiet.<br />

Im Schadensfall stehen Ihnen aus der Praxis kommende Diplom-<br />

Agraringenieure der VTV als kompetente Partner im Schadenmanagement<br />

und bei der Schadenregulierung zur Verfügung. Der<br />

durch Erlösausfälle und Zusatzkosten entstandene Schaden wird<br />

anhand Ihrer konkreten betrieblichen Daten ermittelt. Die Haftzeit<br />

läuft über volle 12 Monate.<br />

Landwirte können zusätzlich von der aktuellen Aktion „IHR PLUS<br />

AN ERFAHRUNG“ profitieren. Für sämtliche Ertragsschadenversicherungen,<br />

die bis 31.12.<strong>2016</strong> abgeschlossen werden, verkürzt<br />

R+V die Wartezeit für Schadenleistungen von 3 Monaten auf 1<br />

Monat. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter<br />

www.landwirtschaft.ruv.at.<br />

Klaus Naser<br />

Firmeninfo<br />

SCHAUMACID DRINK<br />

Positive Beeinflussung der<br />

Verdauung<br />

Vitalere Kälber<br />

Geringere Entwicklung von<br />

Schadkeimen<br />

Konservierung der Tränke<br />

Überzeugen Sie sich!<br />

Milchansäuern mit<br />

SCHAUMACID DRINK<br />

Telefon: 02236 316 41<br />

www.schaumann.at<br />

49


BIOMIN Digestarom®<br />

Hohe Leistungen auf pflanzlicher Basis!<br />

Firmeninfo<br />

Phytogene Zusatzstoffe – immer wichtiger in<br />

der Tierernährung<br />

Phytogene Zusatzstoffe sind<br />

Substanzen pflanzlichen Ursprungs<br />

wie Kräuter, Gewürze,<br />

ätherische Öle oder Pflanzenextrakte.<br />

Sie werden schon seit<br />

Jahrtausenden für alltägliche<br />

Zwecke und wegen ihrer speziellen<br />

Eigenschaften als natürliche<br />

Heilmittel eingesetzt, gewinnen<br />

aber auch in der Tierernährung<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Wissenschaftlichen Studien zufolge zeigen<br />

phytogene Futterzusätze verschiedene positive<br />

Effekte. Neben sensorischen Eigenschaften<br />

sind vor allem antioxidative und entzündungshemmende<br />

Eigenschaften sowie antimikrobielle<br />

und verdauungsfördernde Effekte<br />

hervorzuheben.<br />

Kraft der phytogenen<br />

Zusatzstoffe im Futter<br />

Die phytogene Wirkstoffmischung Digestarom®<br />

aus ätherischen Ölen, Gewürzen, Kräutern<br />

und Pflanzenextrakten basiert auf<br />

einem modularen Konzept: Schmackhaftigkeit,<br />

Entzündungshemmung, Schutz des Verdauungstraktes,<br />

Darmfunktion und Leberfunktion.<br />

Die verschiedenen Komponenten<br />

werden je nach Tierart, Alter und Produktionskategorie<br />

miteinander kombiniert.<br />

Einsatz in der Rinderhaltung<br />

Bei Milchkühen zielt die Produktzusammensetzung<br />

auf die Steigerung der Futteraufnahme<br />

sowie einer Unterstützung der Leberfunktion<br />

ab. Die Erhöhung der Schmackhaftigkeit<br />

sowie eine unterstützende Wirkung<br />

auf die Leberfunktion geht mit einer verbesserten<br />

Milchleistung einher. So konnte in<br />

einem Praxisversuch in Tschechien mit Zusatz<br />

von Digestarom® eine um 1,7 kg höhere<br />

Milchleistung erreicht werden.<br />

Im Rindermastbereich stehen höhere Leistungen<br />

im Fokus. Des Weiteren enthält die<br />

Formulierung Substanzen, welche einen bekannten<br />

beruhigenden Charakter aufweisen.<br />

In einem Versuch in den USA konnte das Produkt<br />

mit 100 g höheren Tageszunahmen im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe den positiven<br />

Effekt auf die Leistung bestätigen.<br />

Mehr Infos bei Ihrem persönlichen<br />

BIOMIN Futtermittelexperten oder unter<br />

www.biomin.net<br />

ENRO – Smart Control (App) –<br />

zur einfachen Kontrolle und Fern bedienung des<br />

ENRO Entmistungs roboters mit dem Smartphone<br />

Der ENRO Entmistungsroboter besticht von<br />

Anfang an mit dem besonders benutzerfreundlichen<br />

Konzept mit der PC Routenplanung<br />

zur einfachen Installation und laufenden<br />

Optimierung der programmierten<br />

Kurse zur Reinigung der Spaltenböden im<br />

Rinderstall. Aufgrund der ausgefeilten Sensorik<br />

erreicht der ENRO eine hohe durchschnittliche<br />

Zuverlässigkeit von über 95 % aller<br />

Fahrten. Um den Komfort bei der Handbedienung<br />

noch weiter zu verbessern, wurde nun<br />

die ENRO Control App entwickelt, die für alle<br />

Android-Systeme (Smartphone oder Tablet)<br />

eine Fernbedienung und Fernwartung (inklusive<br />

Software-Update) ermöglicht. Sollte mal<br />

eine Kuh den Roboter aus der Bahn geworfen<br />

haben, ist es bequem vom Futtertisch aus<br />

möglich, den Roboter zum nächsten programmierten<br />

Referenzpunkt zu fahren, damit dieser<br />

die programmierte Fahrt bis zur Ladestation<br />

selbstständig fortsetzen kann.<br />

50<br />

ENRO Control – die komfortable App zur smarten Fernsteuerung und Fernwartung<br />

Firmeninfo


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kostet € 450,- im Jahr<br />

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51


Die F<br />

Fettgehalt in der Milch<br />

Ein Indikator für gesunde Kühe<br />

von DI Cornelia Sixt, Herbert Lugitsch u. Söhne GesmbH<br />

DI Cornelia Sixt<br />

Firmeninfo<br />

Der Fettgehalt in der Milch unterliegt<br />

laufend kleinen Schwankungen.<br />

Die meisten dieser<br />

Schwankungen sind fütterungsbedingt<br />

bzw. hängen maßgeblich mit<br />

der Futteraufnahme zusammen.<br />

Der Fettgehalt der Milch ist der Indikator für<br />

die Strukturversorgung und –verdauung<br />

Hoher Fettgehalt<br />

Der Fettgehalt ist der Indikator für die Strukturversorgung<br />

und -verdauung. Im Laktationsverlauf<br />

steigt der Fettgehalt kontinuierlich<br />

an und signalisiert somit eine ausreichende<br />

Nährstoffversorgung. Extrem hoher<br />

Fettgehalt von > 5 % in den ersten 100 Laktationstagen<br />

und ein gleichzeitig niedriger<br />

Eiweißgehalt deuten auf eine Ketose (Energiemangel)<br />

hin. Vereinfacht gesagt schmelzt<br />

die Kuh in dieser Situation vermehrt Körperfett<br />

ein, was zu einem Milchfettanstieg führt.<br />

Aus diesem Grund ist ein hoher Fettgehalt<br />

nicht immer gesund für die Kuh.<br />

Niedriger Fettgehalt<br />

Niedrige Fettgehalte müssen immer im Verhältnis<br />

zur Mich gesehen werden. Bekanntlich<br />

sinken die Inhaltsstoffe, wenn die Milchmenge<br />

steigt. Sehr niedrige Fettgehalte von<br />

< 3,50 % deuten jedoch auf eine Acidose<br />

(Energieüberschuss) hin. Diese führt zu einer<br />

geringeren Wiederkautätigkeit und folglich<br />

zu einem übersäuerten Pansen. In diesem Fall<br />

herrscht ein Mangel an strukturierter Rohfaser<br />

und oftmals wird gleichzeitig zu viel<br />

Kraftfutter eingesetzt. Somit kann auch ein<br />

geringer Fettgehalt auf den Gesundheitszustand<br />

der Kuh hindeuten.<br />

Fettgehalt steigern<br />

Der Fettgehalt in der Milch lässt sich durch<br />

verschiedenste Maßnahmen steigern. Nicht<br />

nur die Genetik ist dabei entscheidend. Neben<br />

der ausreichenden Strukturbereitstellung,<br />

der Futteraufnahme und der bedarfsgerechten<br />

Energieversorgung spielt das Stärke-Zucker-Verhältnis<br />

eine wichtige Rolle. Ein<br />

Stärkeüberschuss und somit ein Zuckermangel<br />

tritt häufig bei vermehrter Verfütterung<br />

von Maisprodukten auf.<br />

Bei niedrigen Fettgehalten empfehlen wir,<br />

die Wiederkauschläge zu zählen, den Kot zu<br />

waschen und die gefütterte Ration zu kontrollieren.<br />

Kontaktieren Sie Ihren Fütterungsberater,<br />

der unterstützt Sie gerne bei der<br />

Optimierung Ihrer Ration.<br />

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Eröffnung mit Schaubild aller Rassen<br />

12:00 Uhr<br />

Preisrichten Fleckvieh<br />

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Do, 1. Dezember<br />

BRAUNVIEH/HOLSTEIN<br />

11:30 Uhr<br />

Eröffnung mit Schaubild aller Rassen<br />

12:00 Uhr<br />

Preisrichten Braunvieh & Holstein<br />

Fr, 2. Dezember<br />

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der landwirtschaftlichen Schulen<br />

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