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FLECKVIEH AUSTRIA_OKTOBER 2016

Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

Mit einem Tierbestand von über 1,5 Mio. Rindern deckt das Fleckvieh nahezu 80

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BETRIEBSREPORTAGEN<br />

AUSGABE<br />

5<br />

Familie aiGner VUlGO hansWirt, tUrnaU, steiermarK<br />

STELLA – Inbegriff der Doppelnutzung<br />

Ewald Fladl, Rinderzucht Steiermark<br />

Depotselen versorgt, das sich positiv auf die<br />

Kälbergesundheit (Saugverhalten) auswirkt.<br />

Die imposante BELLHEIM­Tochter STELLA mit Johannes, Stefanie und Tochter Elisabeth<br />

Der Betrieb der Familie Aigner Walter liegt in der waldreichen Hochsteiermark<br />

in der Gemeinde Turnau im Bezirk Bruck/Mürzzuschlag. Der<br />

auf 785 Meter Seehöhe liegende Betrieb ist das Zuhause der BELL-<br />

HEIM-Tochter STELLA, der wahrscheinlich gewichtigsten und zugleich<br />

einer der produktionsstärksten Kühe in der Steiermark.<br />

STELLA stammt über Generationen von vitalen<br />

und nutzungsdauerstarken Kühen ab und ist<br />

aktuell die achte Generation in Folge mit<br />

zumindest fünf Abkalbungen. STELLA wiegt<br />

derzeit 1.250 kg und hat die sechste Laktation<br />

mit über 13.600 kg Milch und einer Fett­ und<br />

Eiweißmenge von 1.304 kg abgeschlossen.<br />

Noch dazu war die Ausnahmekuh im Jahr<br />

2014 die fünftbeste Kuh der Steiermark mit<br />

1.224 Fett/Eiweiß­kg und 2015 die neuntbeste<br />

Kuh der Steiermark mit 1.204 Fett/Eiweiß­kg.<br />

Zuchtziel<br />

Natürlich ist eine Kuh wie STELLA auch am<br />

Betrieb Aigner eine Ausnahmeerscheinung.<br />

Johannes mit der siegreichen Jungkuh TANNE<br />

(V.: Ricobar­Red) beim JZ­Cup13<br />

Doch man versucht schon seit langer Zeit, auf<br />

die großrahmige Fleckviehkuh mit guten Fundamenten<br />

und Eutern sowie entsprechender<br />

Milchleistung und Fitness zu züchten. Da man<br />

im Produktionszweig Milchwirtschaft neben<br />

der Milchproduktion auch entsprechend gut<br />

entwickelte Stierkälber und Schlachtkühe vermarkten<br />

will, ist dieses Ziel auch unumgänglich.<br />

Konstante Fütterung als<br />

wichtigste Schraube<br />

,,Die Fütterung fängt nicht am Futtertisch an,<br />

sondern beginnt bereits im Boden mit dessen<br />

Nutzung und Düngung‘‘, so Johannes. Um den<br />

Betrieb den Vorstellungen entsprechend<br />

bewirtschaften zu können, stiegen die Aigners<br />

aus dem ÖPUL aus.<br />

Für die Milchviehherde wird täglich Futter<br />

gemischt. Die AMR setzt sich aus den Komponenten<br />

Grassilage, Maissilage, Rapsschrot,<br />

Maisschrot, Triticale, Mineralstoffmischung<br />

mit Lebendhefe, Natriumbicarbonat und Futterkalk<br />

zusammen. Das notwendige Ausgleichskraftfutter<br />

wird zu max. 6,5 kg pelletiert<br />

über den Transponder angeboten. Alle<br />

Kühe werden im Zuge des Trockenstellens mit<br />

Intensive Kälberaufzucht<br />

Bei den Kälbern wird ab dem ersten<br />

Lebenstag Kälber­TMR sowie Adlibitum­Tränke<br />

mit angesäuerter<br />

Milch (Schaumacid der Firma Schaumann)<br />

und Wasser angeboten. Die<br />

Kälber werden in Einzeliglus bzw. Einzelboxen<br />

in der Nähe des Melkstandes<br />

gehalten. Stierkälber erhalten sechs<br />

Wochen lang Ad­libitum­Tränke und<br />

werden anschließend über den Kälbermarkt<br />

in Traboch vermarktet.<br />

Bei den weiblichen wird die Ad­libitum­Trän­<br />

ke nach 14 Tagen auf 2­mal tägliches Tränken<br />

umgestellt. Die Kälber erhalten neun Wochen<br />

lang 4­5 Liter Milch. Nach dem Absetzen<br />

erhalten die weiblichen Kälber noch ungefähr<br />

bis zum sechsten Lebensmonat die Kälber­<br />

TMR und anschließend drei Monate die aufgewertete<br />

Ration der Milchkühe. Die Kälber­<br />

TMR setzt sich aus den Komponenten Wiesenheu<br />

(1. Schnitt und sehr gute Qualität), Gerstenschrot,<br />

Maisschrot, Rapsschrot,<br />

Leinsamenextraktionsschrot, Weizenkleie,<br />

Mineralstoffmischung mit Jodanteil, Bicarbonat<br />

und Melasse zusammen. Für Aigner ist es<br />

wichtig, dass das Heu nicht länger als 5 cm<br />

bleibt, deshalb mischt er mindestens eine halbe<br />

Stunde. Da die TMR relativ rasch an Frische<br />

und Geschmack verliert, wird die Vorratsmischung<br />

auf maximal 3 Wochen ausgelegt.<br />

Ab dem neunten Lebensmonat erhalten die<br />

Jungkalbinnen dann eine Ration aus Grassilage<br />

vom 4. Schnitt und Stroh über den Futtermischwagen.<br />

Johannes schwört auf intensive<br />

Kälberaufzucht. Kalbinnen unter einem Jahr<br />

werden nicht geweidet. In der Regel werden<br />

die Kalbinnen 1,5­mal gealpt. Fünf Wochen<br />

vor dem Kalbetermin werden die trächtigen<br />

Kalbinnen in die Kuhherde integriert.<br />

Stallgebäude<br />

Familie Aigner vollzog im Jahr 2008 einen<br />

Stallumbau auf Laufstall mit Außenliegeboxen<br />

(Tiefstreu) und einen 5er Side­by­Side­<br />

Melkstand. 2010 folgten der Neubau eines<br />

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