IKURO 09021

H. E. ERWIN WALTHERS VOKALSCHAFFEN
Walthers Liedkompositionen sind skurrile, heitere, besinnliche,
aber fast durchwegs expressive Lieder, die im gewählten
Text und ihrer klangbildhaften Umsetzung gerade auch
vom Klavier leben. Es werden fast immer höchste Ansprüche
an Sänger und Pianisten gestellt: an die Gesangsstimme
vor allem im verlangten Tonumfang, in der Treffsicherheit
auch bei höchst unsanglichen Sprüngen, in der Umsetzung
manchmal fast unnötig komplizierter rhythmischer Notation
und in der Durchhaltekraft intensivsten Ausdruckgesangs
und -sprechens. Beim Pianisten ist kein sklavisches Abspielen
der Notation gewollt oder gefordert. Im obliegt, die
Hintergrundmalereien, die vorwärtstreibenden Akzente, die
schlagartigen Stimmungswechsel, die pianistischen Effektdemonstrationen
und das Zusammenspiel mit dem Sängersolisten
als ein überlegener Dirigent zu leiten, zu begleiten
und zu illustrieren.
Walthers Musik ist nur dann seine eigene, wenn alle diese
Gestaltungselemente ganz aufgenommen werden und wenn
dabei nicht pedantisch, sonder großzügig verfahren wird.
Eberhard Kraus in „Komponisten in Bayern“ Band 36,
H. E. Erwin Walther
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags
Hans Schneider – Tutzing
H. E. ERWIN WALTHER
Sechs Lieder und Gesänge (1953/56)
für Tenor und Klavier
Der hier erstmals veröffentlichten Lieder und Gesänge für
Tenor und Klavier von H. E. Erwin Walther entstanden
in den Jahren 1953 und 1956. Als Quellen standen das
Entwurfsmaterial und eine Reinschrift des Komponisten
zur Verfügung. Insgesamt folgt die Ausgabe getreu dem
Originaltext. Gelegentliche Flüchtigkeitsfehler (meist
vergessene Vorzeichen oder Bindebögen) wurden korrigiert.
Asperg, im Januar 2009
Roland Heuer