IKURO 131004
R. Schumann / X. P. Thoma: aus sechs Fugen über B.A.C.H. – Transkription für neun Streichinstrumente (Heft II)
R. Schumann / X. P. Thoma: aus sechs Fugen über B.A.C.H. – Transkription für neun Streichinstrumente (Heft II)
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Xaver Paul Thoma Opus 176 (xpt)<br />
R. Schumann: Sechs Fugen über B.A.C.H. für<br />
Pedalflügel – Transkription für neun Streichinstrumente.<br />
Anmerkungen zu der vorliegenden Adaption.<br />
Robert Schumanns Experimentierfreude für ein heute<br />
nahezu vergessenes Instrument, den „Pedal-Flügel“, hat<br />
die Liste seiner Werke um drei Werkgruppen bereichert.<br />
Gleichzeitig beschäftigte sich Schumann intensiv mit<br />
dem kontrapunktischen Schaffen von Johann Sebastian<br />
Bach. Schumann versucht eine Symbiose der eigenen<br />
kompositorischen Welt mit der strengen Schule Joh. Seb.<br />
Bachs. Schumanns Komponieren bevorzugt die offene Form,<br />
vielfältigste dynamische Vorgaben, romantisches Verweilen<br />
und Drängen.<br />
Ganz gegenteilig dazu hat Schumann in den 6 Fugen über<br />
B.A.C.H. op. 60 verschwindend wenig dynamische Angaben<br />
getroffen. Das Notenbild sieht einer Orgelkomposition sehr<br />
ähnlich. Bei einer sehr dichten Setzung überlagern sich oft –<br />
wie bei mehreren Orgelmanualen – die Register.<br />
Meine Adaption des Schumann’schen Werkes ist sehr<br />
bewusst als Transkription bezeichnet und nicht als<br />
Bearbeitung. Die Übersetzung in den Streicherklang bleibt<br />
sehr nahe an der originalen Tonsetzung. Eingesetzt habe<br />
ich allerdings dynamische Mittel, zur Verdeutlichung der<br />
kontrapunktischen Strukturen sowie typische Klangvorgaben<br />
für Streichinstrumente. Zum Auf- und Abbau von<br />
Spannungsverläufen finden sich auch einige höher oktavierte<br />
Passagen, sowie die Möglichkeit, bei zwei Streichquartetten<br />
eine durchbrochene Linienführung in der Doppelchörigkeit<br />
anzuwenden.<br />
Xaver Paul Thoma<br />
Kirchheim unter Teck, 24. Oktober 2013<br />
Auftragswerk der Oper Stuttgart<br />
und des Ensemble „Resonanz“ Hamburg