Bühnenreif - November 2019 - Krefeld
Rigoletto in Krefeld - Hurra, wir retten einen Supermarkt - Mandoline und Sinfoniker - Leidenschaft teilen und vieles mehr ...
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Ausgabe 03. <strong>2019</strong> | Sonderveröffentlichung | KR<br />
01<br />
ÜHNEN<br />
REIF!<br />
Johannes Schwärsky<br />
als Rigoletto und<br />
der Herrenchor<br />
des Theaters.<br />
"Der Fluch der<br />
Einsamkeit“<br />
Regisseurin<br />
Dorothea Kirschbaum<br />
inszeniert<br />
„Rigoletto“<br />
am Theater <strong>Krefeld</strong><br />
Worum geht es in Giuseppe Verdis Oper?<br />
Der Titelheld Rigoletto ist ursprünglich der Hofnarr<br />
des Herzogs von Mantua und treibt dort seine<br />
üblen Späße mit der Hofgesellschaft. Auf der anderen<br />
Seite erlebt man ihn aber als einen zärtlich<br />
liebenden Vater. Das Spannende dabei ist nämlich,<br />
dass er zu seiner Tochter Gilda ein ganz inniges<br />
Verhältnis hat. Dummerweise verliebt sich die Tochter<br />
aber ausgerechnet in diesen Herzog, Rigolettos<br />
Arbeitgeber. Und das stürzt sie in einen riesigen<br />
Konflikt, den Konflikt zwischen Vater und Herzog. Wen<br />
liebt sie, wen darf sie lieben?<br />
Gibt es eine inhaltliche Klammer der Opernhandlung?<br />
Über dem Ganzen schwebt seit Beginn der Oper ein<br />
Fluch. Und zwar der Fluch eines anderen vom Herzog<br />
betrogenen Vaters, über dessen Schicksal sich Rigoletto<br />
mit seinen zynischen Späßen lustig gemacht hat.<br />
Monterones Fluch ereilt Rigoletto am Schluss der Oper,<br />
nachdem er einen Auftragskiller engagiert hat, der den<br />
Verführer seiner Tochter beseitigen soll. Der Fluch entpuppt<br />
sich ganz am Ende als Fluch der Einsamkeit: Nicht<br />
der Herzog stirbt, sondern Gilda. Und Rigoletto ist und<br />
bleibt einsam in dieser Gesellschaft, die ihn umgibt, und<br />
hat es auch verwirkt, einen Menschen um sich zu haben,<br />
den er und der ihn liebt.<br />
Wie nähert sich das Regiekonzept diesem „Opernkrimi“ an?<br />
Ansatz für uns ist einmal die Einsamkeit Rigolettos,<br />
der in der Gesellschaft keinen Halt findet. Und dann<br />
Gildas Opfer: was treibt sie dazu, wo ist der tiefere<br />
Konflikt? Was, wenn Gilda gar kein Mensch ist, sondern<br />
ein menschenähnliches Wesen? Nämlich ein Cyborg, also<br />
ein humanoider Roboter, eine extrem hoch entwickelte<br />
künstliche Intelligenz, äußerlich menschlich bis zur<br />
Perfektion, innerlich darauf programmiert, nach ihrer<br />
Aktivierung als Cyborg „Typ Tochter“ ganz nach den<br />
Vorstellungen Rigolettos zu leben und sogar Gefühle zu<br />
entwickeln, bzw. nachzuempfinden.<br />
Liebe, sehr verehrte<br />
Theaterbesucherinnen<br />
und Theaterbesucher,<br />
gerne möchten wir Sie auch in diesem Jahr absolut BÜHNENREIF einstimmen auf die Weihnachtszeit und<br />
den Jahreswechsel. Dabei sollen unsere beiden Märchenproduktionen, die Oper vom „Räuber Hotzenplotz“<br />
und die Geschichte über „Des Kaisers neue Kleider“ Alt und Jung ins Theater locken. Diese Aufführungen<br />
lassen den Zauber des Theaters gerade in der Weihnachtszeit wach werden. Aber auch ein spezielles<br />
weihnachtliches Konzert, in welchem das Publikum zum Mitsingen angeregt wird und eine sich anschließende<br />
weihnachtliche Lesung gehören ebenso zum Programmangebot in der besinnlichen Zeit, wie attraktiv<br />
unterhaltsame Vorstellungen von Musiktheater und Schauspiel am Silvesterabend: „Die Dreigroschenoper“<br />
und „Orpheus in der Unterwelt“. Und dann können Sie mit einem hochkarätigen Neujahrskonzert ins neue<br />
Jahr starten, wenn Ihnen die Niederrheinischen Sinfoniker, unterstützt von Solisten und Chor unseres Musiktheaters,<br />
Beethovens IX. Sinfonie als „Neujahrsgrüße für die ganze Welt“ präsentieren und Sie damit auch auf<br />
weitere Spielplanangebote im Beethoven-Jahr 2020 einstimmen.<br />
„Seid umschlungen, Millionen….“ ist auch für uns die zutiefst humanistische Botschaft in unsere – von so vielen<br />
Gefährdungen gekennzeichnete – Gegenwart, in der es gilt, die mitmenschliche Toleranz und Achtung jedem<br />
anderen gegenüber schonungslos gegen jedweden Versuch von Diffamierung und Ausgrenzung zu verteidigen.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn unser Programm zum Jahreswechsel – und auch darüber hinaus – so<br />
anregend und ansprechend ist, dass Sie unsere Aufführungen besuchen und vielleicht auch den Theater- und<br />
Konzertbesuch als sinnreiches Überraschungs-Geschenk für Ihre Familien, Freunde und Verwandte erachten.<br />
In diesem Sinne grüße ich Sie auf das Herzlichste!<br />
Ihr Michael Grosse<br />
Inwieweit hat diese Lesart Einfluss auf den emotionalen<br />
Gehalt der Oper?<br />
Wir haben uns gefragt: Was passiert mit diesen künstlichen<br />
Intelligenzen, wenn sie Algorithmen bekommen um<br />
selbständig weiterzudenken? Dieses Gedankenspiel ist<br />
sehr nah an der Figur der Gilda, einem jungen pubertierenden<br />
Mädchen, das mitten in seiner Entwicklung steckt.<br />
Unabhängig davon erzählen wir, würde ich behaupten, ganz<br />
einfach nur die Geschichte.<br />
Termine:<br />
Sa. 16.11. (Premiere),<br />
Mi. 20.11., So. 15.12., So. 12.1.,So. 26.1.,<br />
Di. 28.1., So. 9.2., Fr. 28.2.<br />
RIGOLETTO<br />
Oper von Giuseppe Verdi<br />
Musikalische Leitung<br />
GMD Mihkel Kütson<br />
Inszenierung<br />
Dorothea Kirschbaum<br />
Bühnenbild<br />
Julius Semmelmann<br />
Kostüme<br />
Devin McDonough<br />
Choreinstudierung<br />
Maria Benyumova / Michael Preiser<br />
Dramaturgie<br />
Ulrike Aistleitner
BÜHNENREIF!<br />
02<br />
Jacob Reuven ist<br />
einer der gefragtesten<br />
Mandolinenspieler<br />
weltweit.<br />
Botschafter der<br />
Mandoline<br />
Im 3. Sinfoniekonzert stellt sich<br />
der international bekannte Solist<br />
Jacob Reuven mit diesem besonderen<br />
Instrument vor.<br />
3. SINFONIEKONZERT<br />
Igor Strawinsky<br />
Pulcinella. Orchestersuite<br />
Avner Dorman<br />
Mandolinenkonzert<br />
Joseph Haydn<br />
Sinfonie Nr. 31 D-Dur<br />
„Mit dem Hornsignal“<br />
Mandoline<br />
Jacob Reuven<br />
Dirigent<br />
Pavel Baleff<br />
Niederrheinische<br />
Sinfoniker<br />
Im Dezember darf sich das Sinfoniekonzertpublikum<br />
wieder auf ein außergewöhnliches Soloinstrument<br />
freuen: die Mandoline. Mit Jacob Reuven<br />
kommt hierfür einer der weltweit gefragtesten<br />
Mandolinenspieler an den Niederrhein. Bereits<br />
mit 7 Jahren hat Reuven die Mandoline für sich<br />
entdeckt. Damals hörte er in seiner Heimatstadt Beer<br />
Sheva (Israel) zum ersten Mal ein Mandolinenorchester<br />
und war vom Klang geradezu hypnotisiert. Die vielfältigen<br />
Möglichkeiten des besonderen Soloinstruments zeigt<br />
Reuven mit einem besonderen Werk: dem Mandolinenkonzert<br />
des jungen israelischen Komponisten Avner Dorman. „Das<br />
Konzert ist musikalisch ziemlich multikulturell und vereint<br />
in sich Einflüsse der israelischen Musik mit traditionellen<br />
klassischen Kompositionen, amerikanischem Blue<br />
Grass und Jazz. Alle paar Minuten erklingen neue Einfälle.<br />
Selbst in den ruhigen Passagen bleibt die innere<br />
Spannung stets hoch, so dass der Hörer letztlich für die<br />
gesamte Dauer des Werks gefesselt ist.“, schwärmt Reuven<br />
über das Werk, das er bereits 20 Mal zur Aufführung<br />
gebracht hat. Diese Intensität hängt zudem mit Reuvens<br />
Maxime als Musiker zusammen, der kompletten Hingabe an<br />
ein Werk. Diese vermittelt er als gefragter Pädagoge<br />
auch seinen Schülern: „Man muss jeden Millimeter von<br />
sich selbst opfern und ihn der Musik in jeder Aufführung<br />
geben.“ Seine eigene Nationalität besitzt für ihn hingegen<br />
zweitrangige Bedeutung, zumal er als Musiker bislang<br />
noch nie mit Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus zu<br />
kämpfen hatte: „Ein Israeli zu sein, ist natürlich ein<br />
Teil meiner Identität, aber die meisten Leute sehen mich<br />
als Botschafter der Mandoline, nicht von Israel. Das<br />
Schöne an Kunst und Musik ist, dass sie Nationalitäten<br />
und Politik übersteigen.“<br />
Vor dem Mandolinenkonzert ist als fröhlicher Auftakt des<br />
Konzerts eine der beliebtesten Kompositionen von Igor<br />
Strawinsky zu hören, die Orchestersuite aus seinem Ballett<br />
„Pulcinella“. Strawinsky bearbeitete darin barocke<br />
Kompositionen hinsichtlich Instrumentierung, Harmonik<br />
etc. und überführte sie dadurch liebevoll-satirisch in<br />
seine eigene Zeit, womit ihm ein erstes Meisterwerk des<br />
so genannten Neoklassizismus gelang.<br />
Heiter und schwungvoll gestaltet sich mit Joseph Haydns<br />
Sinfonie Nr. 31, besser bekannt unter dem Beinamen „Mit<br />
dem Hornsignal“, auch der Abschluss des Konzertabends.<br />
Die namensgebende Rolle der insgesamt vier Hörner tritt<br />
bereits in den ersten Takten des Werks hervor, doch auch<br />
erste Geige, Solocello, Solobass, Oboe und Flöte dürfen<br />
im Verlauf mit reizvollen Soli glänzen.<br />
Am Dirigentenpult ist als Gast Pavel Baleff zu erleben.<br />
Seit 2007 ist der gebürtige Bulgare Chefdirigent der<br />
Philharmonie Baden-Baden und damit eines der traditionsreichsten<br />
Orchester Deutschlands.<br />
Termine:<br />
Di. 10.12., Fr., 13.12.<br />
20 Uhr<br />
<strong>Krefeld</strong>, Seidenweberhaus<br />
Konzerteinführung jeweils um 19.15 Uhr<br />
BALLETT/KONZERT<br />
Ein Ballett mit<br />
drei Beethoven-Protagonisten<br />
Am 25. Januar erlebt das Ballett „Beethoven!“ von<br />
Robert North im Theater <strong>Krefeld</strong> seine Uraufführung.<br />
Der Name des Komponisten, dessen 250. Geburtstag wir 2020<br />
feiern, ist in aller Munde:Ludwig van Beethoven. Wie gut<br />
kennen wir ihn, können wir sein Schicksal nachempfinden<br />
und seine Leidenschaft teilen? Verstehen wir, wie es ihm<br />
gelingt, die Erschütterungen, Verwerfungen und Widersprüche<br />
seiner Zeit in Tönen einzufangen, sie in musikalische<br />
Strukturen, in berührende, klagende, aufrüttelnde, kraftvolle<br />
und kämpferische Klänge zu transformieren?<br />
Ballettdirektor Robert North lässt in seiner neuen Choreografie<br />
den unsterblichen Komponisten ideenreich und<br />
fantasievoll auferstehen, indem Beethoven durch einen<br />
Tänzer, einen Pianisten und einen Schauspieler verkörpert<br />
wird – ein origineller Kunstgriff, der neue Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eröffnet. Der Probenprozess ist für alle<br />
Beteiligten spannend, das musikalische Spektrum umfasst<br />
neben Kompositionen Beethovens auch Musik von J.S. Bach,<br />
John Cage und André Parfenov.<br />
unerfüllter Liebe, enttäuschten politischen Hoffnungen. In<br />
diesem Spannungsfeld lotet Robert North Beethovens innere<br />
Befindlichkeit, seine emotionalen Stimmungen aus. Auch<br />
Textpassagen aus Briefen und Dokumenten wie dem berühmten<br />
„Heiligenstädter Testament“ geben tiefe Einblicke in<br />
seine Gefühls- und Gedankenwelt.<br />
Beethovens Vermächtnis ist noch nicht erfüllt. Überzeugt<br />
von der europäischen Idee hält er unerschütterlich an<br />
seinem Credo fest, auch gegen den Lauf der Zeit: Frieden,<br />
Freiheit und Menschenliebe. Seine Botschaft an die<br />
Menschheit ist universell: Seid umschlungen, Millionen!<br />
Termine:<br />
So. 19. Januar 2020, 11.15 Uhr,<br />
Matinee mit öffentlichem Training<br />
ab 10.30 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
Sa. 25. Januar 2020, 19.30 Uhr,<br />
Premiere<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
Do. 30.1., Sa. 8.2., Fr. 21.2.,<br />
Mi. 26.2., So. 22.3., So. 12.4.,<br />
So. 19.4., So. 10.5., So. 7.6.,<br />
Di. 23.6.<br />
Entwürfe von Kostümbildnerin<br />
Luisa Spinatelli.<br />
Der schöpferische Künstler am Flügel, der geistreiche<br />
Mensch mit großen Gedanken zum Zeitgeschehen und bedrückenden<br />
Lebenserfahrungen, der empfindsame, verletzliche,<br />
an der Utopie einer besseren Welt festhaltende Idealist –<br />
all das ist Beethoven.<br />
Diese vielfältigen Aspekte beleuchtet Robert North anhand<br />
prägnanter Lebenssituationen, eingebunden in das aufregende<br />
Kapitel europäischer Zeitgeschichte von der Französischen<br />
Revolution bis zum Wiener Kongress, das sich<br />
exemplarisch in der Person Napoleon Bonapartes verdichtet<br />
und widerspiegelt. Alessandro Borghesani, André Parfenov<br />
und Michael Grosse sind die drei Protagonisten, die den<br />
Genius, Musiker und Menschen Beethoven darstellen.<br />
Der Künstler wird von der Wiener Gesellschaft als Star<br />
gefeiert. Doch sein Erfolg geht einher mit Gehörverlust,<br />
BEETHOVEN!<br />
Ballett von<br />
Robert North<br />
Choreografie<br />
Robert North<br />
Choreografieassistenz<br />
Sheri Cook<br />
Bühne und Kostüme<br />
Luisa Spinatelli
03<br />
Hurra, wir erben<br />
einen Supermarkt!<br />
Joël Pommerats Theaterstück<br />
„Mein Kühlraum“ handelt von kühnen<br />
Träumen und ihrer Verwirklichung<br />
MEIN KÜHLRAUM<br />
Von Joël Pommerat<br />
Aus dem Französischen<br />
von Isabelle Rivoal<br />
Inszenierung<br />
Hüseyin Cirpici<br />
Bühne<br />
Julia Scholz<br />
Kostüme<br />
Sigi Colpe<br />
Live-Musik<br />
Julia Klomfaß<br />
Dramaturgie<br />
Martin Vöhringer<br />
Das Werbemotiv zum Stück.<br />
Termine<br />
So. 9. Februar 2020, 15 Uhr,<br />
Matinee<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Glasfoyer<br />
Sa. 15. Februar 2020, Premiere<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
So. 1.3., So. 8.3., Do. 19.3.,<br />
Di. 24.3., Fr. 3.4., Mi. 8.4.,<br />
Sa. 25.4., Fr. 1.5.<br />
Ein Spezialist für unterhaltsames Theater, das<br />
zudem viel Stoff zum Nachdenken über unsre Gegenwart<br />
liefert – so könnte man Joël Pommerat<br />
charakterisieren, den französischen Theatertruppenleiter,<br />
Regisseur und Dramatiker. In<br />
diesem Sommer lief in Paris 15 Wochen hintereinander<br />
vor ausverkauftem Haus sein Stück über die<br />
französische Revolution „Ça ira“. Am Theater <strong>Krefeld</strong><br />
und Mönchengladbach war vor kurzem seine ernste Komödie<br />
über die Liebe zu sehen, „Die Wiedervereinigung der<br />
beiden Koreas“ (ja, Pommerat ist auch Spezialist für<br />
wunderbare Stücktitel…). Und nun wird Mitte Februar<br />
2020 „Mein Kühlraum“ zur Aufführung kommen, hinter dessen<br />
nüchternem Titel sich eine anrührende und spannende<br />
Geschichte aus der Alltagswelt eines Supermarkts<br />
verbirgt. Eine Geschichte auch über eine unerschrockene<br />
Träumerin namens Estelle.<br />
Estelle ist die gute Seele eines Supermarkts. Immer<br />
hilfsbereit und davon überzeugt, dass jede miese Situation<br />
im Leben veränderbar ist. Allzu gern nehmen sämtliche<br />
Kolleg*innen ihre Hilfsbereitschaft in Anspruch.<br />
Eines Tages erfährt der Besitzer des Supermarkts, Monsieur<br />
Blocq, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hat,<br />
und ruft alle Angestellten zusammen. Seinen gesamten<br />
Besitz, inklusive des Ladens und dreier anderer Unternehmen<br />
– einem Schlachthof, einer Zementfabrik und einem<br />
Nachtclub – vermache er seiner treuen Belegschaft. Unter<br />
einer Bedingung: Einen Tag im Jahr dem öffentlichen Andenken<br />
seiner Person zu widmen.<br />
Estelle hat als einzige eine Idee dafür, nämlich ein<br />
Theaterstück über das Leben von Herrn Blocq aufzuführen.<br />
Aber wer die Idee hat, muss es auch machen, finden die<br />
Kolleg*innen, und halsen Estelle nicht nur im Laden immer<br />
mehr Arbeit auf, sondern auch die ganze Last bei den<br />
Theaterproben. Erst als Estelle ihren kleinen Bruder zu<br />
Hilfe holt, einen Kerl, mit dem nicht gut Kirschen essen<br />
ist, ziehen alle an einem Strang.<br />
„You may say I’m a<br />
dreamer, but I’m not<br />
the only one“<br />
John Lennon, “Imagine” (1971)<br />
Aber auch im Supermarkt und den anderen Unternehmen<br />
tauchen ungeahnte Probleme auf, die den nunmehr bei sich<br />
selbst Angestellten zu schaffen machen. Einsparungen,<br />
Modernisierungsbedarf, Lohnerhöhungen. Immer öfter muss<br />
Estelles kleiner Bruder Probleme lösen.<br />
Ein guter Mensch, der zur Realisierung seiner guten Taten<br />
eines nicht ganz so guten Verwandten bedarf – unverkennbar<br />
hat sich Pommerat inspirieren lassen von Bertolt<br />
Brecht und dessen Stück „Der gute Mensch von Sezuan.“<br />
Und es ist ihm das Kunststück gelungen, diesem Klassiker<br />
des politischen Theaters eine packende und geistreiche<br />
moderne Variante an die Seite zu stellen, die ihrerseits<br />
das Zeug zum Klassiker hat.<br />
SCHAUSPIEL<br />
Vergnügliche<br />
Höllenfahrt in<br />
den Westen<br />
Für seine Inszenierung<br />
von „Orpheus in der<br />
Unterwelt“ arbeitet<br />
Regisseur Hinrich Horstkotte<br />
mit Anspielungen auf das<br />
Politgeschehen in der DDR.<br />
Operette mit alten Bekannten<br />
aus der DDR: „Orpheus in der<br />
Unterwelt“ in der Inszenierung<br />
von Hinrich Horstkotte.<br />
Man nannte ihn den „Mozart der Champs-Elysée“ und er<br />
gilt als Vater der Operette: Jacques Offenbach. Vor<br />
zweihundert Jahren in Köln geboren, zog es ihn bereits<br />
als Jugendlicher in die Musikmetropole Paris, wo er zu<br />
einem umjubelten Komponisten avancierte. 120 Werke zählt<br />
sein Schaffen für die Musikbühne und reicht von kleinen<br />
Einaktern bis zu großen Ausstattungsoperetten, den opéra-féeries.<br />
Mit kritischem Geist, Charme, aber auch bissigem<br />
Spott parodiert Offenbach in seinen Werken gesellschaftliche<br />
Missstände und spießbürgerliches Verhalten.<br />
In seiner ersten abendfüllenden Operette „Orpheus in der<br />
Unterwelt“ (1858) stellt Offenbach den antiken Mythos von<br />
Orpheus und Eurydike auf den Kopf. Das hehre Ideal der<br />
innig Liebenden verkehrt sich in ein zerstrittenes Ehepaar,<br />
das sich scheiden lassen will. Als aber Eurydike<br />
von ihrem Geliebten entführt wird, muss sich Orpheus auf<br />
Druck der Öffentlichen Meinung auf den Weg machen, sie<br />
wiederzufinden. Und dieser Weg führt über den Olymp bis<br />
in die Unterwelt.<br />
Doch wie kann man Olymp und Unterwelt heutzutage verorten?<br />
Regisseur Hinrich Horstkotte, der am Gemeinschaftstheater<br />
bereits eine fulminante Inszenierung von<br />
„Hoffmanns Erzählungen“ präsentierte, geht für seine Interpretation<br />
30 Jahre in der deutschen Geschichte zurück<br />
und wählt die Zeit kurz vor dem Mauerfall. Bei ihm finden<br />
die griechischen Götter ihre Entsprechungen in Politgrößen<br />
der DDR, die hier spöttisch karikiert werden. Man<br />
darf gespannt sein auf eine vergnügliche Zeitreise mit<br />
sprudelnden Offenbach-Melodien, die einem spätestens beim<br />
berühmten Can-Can in die Beine fahren! Wer nicht so lange<br />
warten möchte, bis sich im Februar der Vorhang für die<br />
Inszenierung im Theater <strong>Krefeld</strong> öffnet, hat am 6., 8. und<br />
31. Dezember die Gelegenheit, „Orpheus in der Unterwelt“<br />
im Theater Mönchengladbach zu erleben.<br />
Termine:<br />
So. 16. Februar 2020, 12 Uhr, Matinee<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Glasfoyer<br />
Sa 22. Februar 2020 Premiere<br />
Di 25.2., Mi 18.3, Mi 25.3., Sa 4.4.,<br />
So 17.5., Do 4.6., Fr 12.6., So 21.6.<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
OPERETTE<br />
ORPHEUS IN DER UNTERWELT<br />
Operette von<br />
Jacques Offenbach<br />
Musikalische Leitung<br />
Diego Martin-Etxebarria<br />
Inszenierung<br />
Hinrich Horstkotte<br />
Bühne<br />
Martin Dolnik<br />
Kostüme<br />
Hinrich Horstkotte<br />
Choreografie<br />
Robert North<br />
Choreinstudierung<br />
Michael Preiser<br />
Dramaturgie<br />
Andreas Wendholz
BÜHNENREIF!<br />
04<br />
Termine:<br />
Sa. 7.12., 17 Uhr, Premiere<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
So. 15.12. (11 Uhr), Mi. 25.12.<br />
(15 Uhr)<br />
Kontakt für Schulvorstellungen:<br />
besucherservice-kr@theaterkr-mg.de<br />
und 02151/805-180.<br />
KINDEROPER<br />
Der Räuber Hotzenplotz (Rafael Bruck) klaut Kasperls Großmutter (Janet Bartolova)<br />
ihre geliebte Kaffeemühle.<br />
Coole Jungs und<br />
Zaubertricks<br />
Im Theater <strong>Krefeld</strong> feiert die<br />
Kinderoper „Der Räuber Hotzenplotz“<br />
Premiere.<br />
Mit der Stoffwahl für seine Stücke hat der Musikpädagoge,<br />
Arrangeur und Komponist Andreas<br />
N. Tarkmann (geb. 1956) schon mehrfach eine<br />
gute Nase bewiesen, mit seiner Kinderoper<br />
Der Räuber Hotzenplotz, die nun am Theater<br />
<strong>Krefeld</strong> von Karsten Seefing (Musikalische<br />
Leitung), Katja Bening (Regie) und Heiko Mönnich (Ausstattung)<br />
umgesetzt wird, ist ihm die Brücke von Märchenstoffen<br />
zu Kinderbuchhelden gelungen. Die etwa 70-minütige<br />
Kinderoper für sieben Sänger und Kammerorchester<br />
(Holz- und Blechbläser, Schlagzeug, Akkordeon, Klavier)<br />
ist ein durchkomponiertes Stück in moderner aber<br />
eingängiger Musiksprache, das den populären Stoff von<br />
Otfried Preußlers erstem Band seiner Hotzenplotz-Reihe<br />
unterhaltsam und mit viel Spielwitz dem allerjüngsten<br />
Opernpublikum nahebringt. „Viele der Erwachsenen, die<br />
als Begleitperson mit in die Kinderoper kommen, kennen<br />
das Buch aus ihrer Kindheit,“ so die Regisseurin<br />
Katja Bening, „und für die Kinder, die die Geschichte<br />
noch nicht kennen, gibt es mit Kasperl und Seppel, zwei<br />
richtig coole, moderne Jungs, zwei Identifikationsfiguren,<br />
mit denen sie witzige und spannende Abenteuer erleben.“<br />
Gemeinsam mit Ausstatter Heiko Mönnich hat sie mit einer<br />
jugendlichen Sängerbesetzung eine Fülle an witzigen<br />
Details in ihre Inszenierung gezaubert, die aus der<br />
70-minütigen Kinderoper ein kurzweiliges Theatererlebnis<br />
für die ganze Familie macht – bestens geeignet für<br />
vorweihnachtliche, kühle Dezembertage. Apropos zaubern.<br />
„Natürlich arbeiten wir in dieser Produktion mit vielen<br />
Lichteffekten, Bühnennebel und Zaubertricks“, sagt Katja<br />
Bening. Um etwa die Figur des Zauberers Petrosilius<br />
Zwackelmann mit den entsprechenden Fähigkeiten auszustatten,<br />
hat sie sogar ein Fachgeschäft für Zauberartikel<br />
aufgesucht und sich beraten lassen, welche der<br />
Tricks für Zaubereinsteiger geeignet sind (die während<br />
des Zauberns auch noch singen und den Dirigenten nicht<br />
aus den Augen verlieren sollten) und welche Zaubereien<br />
auf einer so großen Bühne wie der des Theaters <strong>Krefeld</strong><br />
überhaupt zur Geltung kommen. Gar kein Hokuspokus, sondern<br />
Tatsache: Das <strong>Krefeld</strong>er Publikum darf sich auf eine<br />
zauberhafte, humorvolle, kind- und erwachsenengerechte<br />
(!) Aufführung über einen der beliebtesten Helden der<br />
Kinderbuchliteratur freuen – wenn der Räuber Hotzenplotz<br />
endlich die <strong>Krefeld</strong>er Bühne betritt, um dort sein Unwesen<br />
zu treiben.<br />
DER RÄUBER HOTZENPLOTZ<br />
Kinderoper nach dem Buch<br />
von Otfried Preußler<br />
Musik von Andreas N.<br />
Tarkmann<br />
Libretto von Jörg Schade<br />
In einer Fassung des<br />
Theaters <strong>Krefeld</strong> und<br />
Mönchengladbach<br />
Für Kinder ab 5 Jahren<br />
Musikalische Leitung<br />
Erik Garcia Alvarez /<br />
Karsten Seefing<br />
Inszenierung<br />
Katja Bening<br />
Bühne und Kostüme<br />
Heiko Mönnich<br />
Viva Risotto alla milanese!<br />
Die kulinarische Vorbereitung auf die Operngala<br />
“Viva Verdi!”<br />
In der Mailänder Musikszene hatte der Begriff „Risottist“<br />
im 19. Jahrhundert eine andere Bedeutung, als dass<br />
jemand dem Lieblingsgericht Giuseppe Verdis frönte: so<br />
nannte man nämlich dort die Claqueure im Theater, deren<br />
Beifall man mit einem Glas Wein – oder eben einem Teller<br />
Risotto – erkaufte. Sehen Sie das nachfolgende Originalrezept<br />
des Komponisten trotzdem nicht als Bestechung<br />
an, sondern genießen Sie den Risotto und die Operngala<br />
„Viva Verdi!“ ganz einfach!<br />
„Will man also den Beyfall im Theater erkaufen, so bezahlt<br />
man gewissen Leuten einen Risotto." Allgemeine Musikalische<br />
Zeitung über die Mailänder Theatersaison 1822<br />
Um sich kulinarisch auf die Operngala „Viva Verdi!“<br />
einzustimmen, empfehlen wir diesmal, es so zu machen wie<br />
der italienische Meister höchstpersönlich: kochen Sie<br />
sich einen cremig-aromatischen Risotto alla milanese.<br />
Schwitzen Sie dafür etwa 50 Gramm Butter (Verdi selbst<br />
sparte nie mit Butter) und derselben Menge Rinder- oder<br />
Kalbsmark mit etwas kleingehackter Zwiebel goldgelb an,<br />
fügen 450 Gramm Piemonteser Reis hinzu und beobachten<br />
das köstlich duftende Gemisch rührender Weise, bis es<br />
insgesamt eine schöne Farbe angenommen hat. Gießen Sie<br />
eine kleine Menge Fleischbrühe an und beginnen Sie den<br />
Kochprozess, vor dem viele Hobbyköche zurückschrecken,<br />
weil sie ihn für mühsam halten: Beim Risottokochen sollte<br />
man den Herd ausnahmsweise nicht verlassen, sondern<br />
dem Gericht die ihm gebührende (rührende) Aufmerksamkeit<br />
schenken. Also bei kleiner Hitze geduldig weiterrühren<br />
und weiter Brühe zugießen, so dass der Reis<br />
nicht austrocknet. Als Kochbegleiter empfehlen wir eine<br />
Verdi-Aufnahme mit dem italienischen Dirigenten Tullio<br />
Serafin und dem Orchestra del Teatro alla Scala a Milano<br />
(z.B. „Rigoletto“) und ein kleines Glas Weißwein (z.B.<br />
Pinot Bianco). Geben Sie nach etwa 20 Minuten auch dem<br />
Risotto einen kräftigen Schluck davon ab und mengen Sie<br />
außerdem ca. drei Handvoll geriebenen Parmigiano Reggiano<br />
darunter. Weiterrühren und – Salz und schwarzer<br />
Pfeffer aus der Mühle verstehen sich von selbst. Ein paar<br />
Safranfäden veredeln das Gericht, das Sie zum Servieren<br />
mit fein geschnittenem Trüffel aus dem Piemont und zusätzlichem<br />
geriebenem Parmesankäse krönen sollten.<br />
In der festlichen Operngala <strong>2019</strong> „Viva Verdi!“ präsentieren<br />
Solistinnen und Solisten des Musiktheaterensembles,<br />
Stipendiaten des Opernstudios Niederrhein, der<br />
Opernchor und die Niederrheinischen Sinfoniker Arien,<br />
Ensembles und Chöre aus Verdi-Opern wie „Attila“, „Rigoletto",<br />
„La forza del destino“, „Don Carlo“, „Falstaff“<br />
u.v.m. Generalmusikdirektor Mihkel Kütson übernimmt die<br />
musikalische Leitung dieser Gala, Generalintendant Michael<br />
Grosse führt als Moderator durch das Programm.<br />
Komponist Giuseppe Verdi liebte Risotto.<br />
Termin:<br />
Sa. 30.11., 19.30 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne
05<br />
Am Silvesterabend steht Brechts Klassiker „Die Dreigroschenoper“ auf dem Programm des Theaters <strong>Krefeld</strong>.<br />
Weihnachten und Silvester<br />
mit Mozart und Mackie Messer<br />
Große Oper, Oper mit Star-Wars-Effekten, Kinderoper,<br />
moderner Schauspielklassiker, Musikrevue<br />
oder Kammerspiel: Wer an Weihnachten, in<br />
den Tagen zwischen den Jahren oder Silvester<br />
auf der Suche nach niveauvoller Unterhaltung<br />
ist, wird ganz sicher im Theater fündig! Wie<br />
immer gilt: jede Vorstellung ist ein exklusives Live-Erlebnis,<br />
das es so nur dieses einzige Mal gibt, auch wenn<br />
die Stücke natürlich mehrfach gespielt werden.<br />
Die Künstlerinnen und Künstler des Gemeinschaftstheaters<br />
werden ihrem Publikum auch am Jahresende wieder unvergessliche<br />
Momente bereiten. Was wäre für große Emotionen<br />
besser geeignet, als die besinnlichste Zeit des Jahres,<br />
in der alles intensiver zu wirken scheint als sonst? Wir<br />
schauen auf das Jahr zurück, wehmütig, glücklich, nachdenklich,<br />
zufrieden, traurig oder stolz. Wir freuen uns<br />
zuversichtlich auf das kommende Jahr. Diese Bandbreite<br />
an Gefühlen findet sich auch in den Geschichten, die auf<br />
dem Theater erzählt werden.<br />
Mi. 25.12., 15 Uhr<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
Kinderoper nach dem Buch von Otfried Preußler<br />
Do. 26.12., 18 Uhr<br />
Die Zauberflöte<br />
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Fr. 27.12., 19.30 Uhr<br />
Die Dreigroschenoper<br />
von Bertolt Brecht / Musik von Kurt Weill<br />
Sa. 28.12., 19.30 Uhr<br />
Let´s Stop Brexit! - Keep Calm and Drink Tea<br />
Heiter-satirische Musikrevue von Ulrich Proschka mit Musik<br />
von Gilbert & Sullivan<br />
So. 29.12., 19.30 Uhr<br />
Boris Godunow<br />
Oper von Modest Mussorgskij<br />
So. 29.12., 20 Uhr<br />
Wer hat Angst vor Virginia Woolf?<br />
von Edward Albee<br />
Di. 31.12., 17 Uhr<br />
Die Dreigroschenoper<br />
von Bertolt Brecht / Musik von Kurt Weill<br />
Am letzten Abend des Jahres dürfen sich die Zuschauer<br />
im Theater <strong>Krefeld</strong> auf Brechts Klassiker „Die Dreigroschenoper“<br />
freuen. Mitglieder des Schauspielensembles<br />
präsentieren in der Inszenierung von Helen Malkowsky die<br />
unsterblichen Songs von Kurt Weill und erzählen die Geschichte<br />
des Ganoven Mackie Messer neu. Wer das kulinarische<br />
Angebot, einen Theaterteller mit einem Glas Sekt<br />
für 15 €, dazu buchen möchte, kann sich direkt an die<br />
Gastronomie des Theaters wenden: Detlef Krengel vom Café<br />
Paris unter Telefon 01577/0339184.<br />
„Die Zauberflöte“ mal anders.<br />
Die Oper begeistert mit<br />
Anspielungen auf „Star Wars“.<br />
Zum letzten<br />
Mal am<br />
26.Dezember<br />
PROGRAMM AN DEN FEIERTAGEN
BÜHNENREIF!<br />
06<br />
Training fürs<br />
weihnachtliche Singen<br />
Chordirektorin<br />
Maria Benyumova<br />
übt mit dem<br />
Publikum<br />
Weihnachtslieder.<br />
TIPPS FÜR DIE VORWEIHNACHTSZEIT<br />
Termin:<br />
Mi. 11. Dezember <strong>2019</strong>,<br />
17 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>,<br />
Große Bühne<br />
Maria Benyumova und der Opernchor bereiten<br />
singbegeisterte Theaterbesucher auf die schönste<br />
Zeit des Jahres vor.<br />
O<br />
Tannenbaum, o Tannenbaum…“ – Wer schwelgt<br />
da nicht in Kindheitserinnerungen? Um genau<br />
diese Erinnerungen zu wecken und sich gemeinsam<br />
auf die Weihnachtszeit einzustimmen,<br />
hat Chordirektorin Maria Benyumova ein ganz<br />
besonderes Angebot auf Lager: Mit Unterstützung<br />
der Damen und Herren des Opernchors wird sie dem<br />
Publikum bekannte Weihnachtslieder ins Gedächtnis rufen<br />
und sie zum Mitsingen animieren – damit dem familiären<br />
Musizieren unter dem Weihnachtsbaum kurze Zeit später<br />
nichts mehr im Weg steht. Wir haben mit Maria Benyumova<br />
über das neue „Weihnachtslie-der-Training“ gesprochen.<br />
Für wen ist das Weihnachtslieder-Training geeignet?<br />
Für alle, die Freude am Singen haben. Es gibt sogar Texte<br />
mit Noten zum Mitsingen und Mitnehmen.<br />
Können Sie schon ein paar der Titel verraten, die gemeinsam<br />
mit dem Opernchor geübt werden?<br />
Es sind auf jeden Fall vier der beliebtesten deutschen<br />
Weihnachtslieder und ein Kanon dabei. Die Lieder werden<br />
in einem erfrischenden, ungewöhnlichen Arrangement für<br />
vierstimmigen Chor extra für den Abend erstellt. Dabei<br />
wird die Melodie so gelegt, dass sie vom Publikum ohne<br />
Mühe mitgetragen werden kann.<br />
Welche Rolle spielen Weihnachtslieder in Ihrer eigenen<br />
Familie?<br />
Die schönsten Weihnachten waren für mich im letzten<br />
Jahr, wo meine kleine Tochter den Liedern zu Hause so<br />
gerne zugehört hat. Wir singen zu Hause grundsätzlich<br />
viele Lieder, aber um Weihnachten herum bekommt das gemeinsame<br />
Singen für mich einen besonderen Zauber.<br />
Apropos Training: Was muss man eigentlich als Chordirektorin<br />
trainieren, vielleicht sogar täglich?<br />
Das schönste Training ist, mich mit den Stücken auseinander<br />
zu setzen, die ich musikalisch betreuen darf. Die<br />
Stücke anzuhören, am Schreibtisch und Klavier durchzusingen<br />
und zu durchdenken.<br />
Theatererlebnisse<br />
zu verschenken!<br />
Das neue Weihnachtsabo<br />
für das Theater <strong>Krefeld</strong><br />
ist ab sofort erhältlich.<br />
Was gibt es Schöneres, als diejenigen zu beschenken, die<br />
einem am Herzen liegen? Kaum etwas macht mehr Freude,<br />
als mit den Lieben Zeit zu verbringen und Erlebnisse zu<br />
teilen. Deshalb hat das Theater <strong>Krefeld</strong> und Mönchengladbach<br />
auch in dieser Vorweihnachtszeit wieder das<br />
beliebte Weihnachtsabo aufgelegt, das in der exklusiven<br />
Geschenkbox an der Theaterkasse erhältlich ist.<br />
Beethoven!<br />
Ballettabend von Robert North<br />
Donnerstag, 30. Januar 2020, 19.30 Uhr<br />
Rusalka<br />
Oper von Antonín Dvořák<br />
Freitag, 27. März 2020, 19.30 Uhr<br />
Wilhelm Tell (Premiere)<br />
von Friedrich Schiller<br />
Samstag, 16. Mai 2020, 19.30 Uhr<br />
Alle drei Vorstellungen finden auf der Großen Bühne des<br />
Theaters <strong>Krefeld</strong> statt.<br />
Das Weihnachtsabo kostet 84 € und beinhaltet neben den<br />
Eintrittskarten außerdem ein Glas Sekt.<br />
Infos gibt es an der Theaterkasse unter 02151 /805-125.
07<br />
Der Opernchor<br />
spielt eine zentrale<br />
Rolle in „Boris<br />
Godunow“.<br />
Leidenschaft teilen!<br />
Gemeinsam ins Theater zu „Boris Godunow“<br />
Für alle, die das Theater lieben, aber niemanden<br />
kennen, mit dem sie diese Begeisterung<br />
teilen können, hält das Theater <strong>Krefeld</strong> und<br />
Mönchengladbach seit der letzten Spielzeit<br />
das perfekte Angebot bereit: „Leidenschaft<br />
teilen – gemeinsam ins Theater“ lautet das<br />
Motto am 17. Dezember <strong>2019</strong>, wenn die eindrucksvolle<br />
russische Oper „Boris Godunow“ von Modest Mussorgskij<br />
in <strong>Krefeld</strong> gegeben wird.<br />
„Leidenschaft teilen“ bedeutet, gleichgesinnte Kulturinteressierte<br />
zu treffen und mit ihnen einen schönen, anregenden<br />
Theaterabend zu verbringen. Vor der Vorstellung<br />
begrüßt Marketingleiter Philipp Peters die Besucher. In<br />
der Pause und nach der Vorstellung gibt es die Möglichkeit,<br />
sich mit den anderen Leidenschaftlichen über das<br />
Erlebte auszutauschen.<br />
Der Eintritt beträgt 40,50 €. Buchungen nimmt die Theaterkasse<br />
<strong>Krefeld</strong> unter Telefon 02151 /805-125 entgegen.<br />
Di. 17. Dezember <strong>2019</strong>, 19 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Glasfoyer<br />
Dort sind Stehtische reserviert.<br />
Beginn der Vorstellung: 19.30 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>, Große Bühne<br />
Der nächste Termin für „Leidenschaft teilen!“ findet<br />
am 28. Februar 2020 statt, wenn die Verdi-Oper<br />
„Rigoletto“ gespielt wird. Alle weiteren Termine<br />
auf www.theater-kr-mg.de<br />
Der russische Bass Mischa Schelomianski singt die Titelrolle in „Boris Godunow“.<br />
Ehrung für Janet Bartolova<br />
Die Sopranistin feiert in dieser Spielzeit ihr 25-jähriges<br />
Bühnenjubiläum am Theater <strong>Krefeld</strong> und Mönchengladbach.<br />
Ich nehme mir bewusst vor, die Zeit zu genießen und<br />
wirklich jede Vorstellung wie ein Fest zu betrachten.<br />
So wird jeder Abend zu etwas Besonderem.“<br />
– Diese Antwort gab Opernsängerin Janet Bartolova<br />
in einem Interview anlässlich ihres 20-jährigen<br />
Bühnenjubiläums am Theater <strong>Krefeld</strong> und Mönchengladbach.<br />
Jetzt, fünf Jahre später, gehört die gebürtige Bulgarin<br />
bereits ein Vierteljahrhundert zum hiesigen Musiktheaterensemble.<br />
Ein Vierteljahrhundert, in dem sie in vielen<br />
Partien glänzte „und das Ensemble entscheidend mitgeprägt<br />
hat“, wie Generalintendant Michael Grosse in seiner Laudatio<br />
nach der Premiere von „Boris Godunow“ betonte.<br />
MUSIKTHEATER<br />
Janet Bartolova absolvierte ihre Gesangsausbildung an der<br />
Musikakademie ihrer Geburtsstadt Sofia und war dort von<br />
1982 bis 1984 Mitglied im Studio der National oper. Von 1986<br />
bis 1988 spezialisierte sie sich in Rom auf das italienische<br />
Opernrepertoire und war Preisträgerin beim Internationalen<br />
Bellini-Wettbewerb und beim Gesangswettbewerb Maria Callas.<br />
Seit 1990 lebt die Künstlerin in Deutschland. Ihr umfangreiches<br />
Repertoire umfasst Partien wie Tosca, Manon Lescaut,<br />
Marina in „Boris Godunow“, die Gräfin in „Figaros Hochzeit“ und<br />
auch Operettenrollen wie „Die lustige Witwe“, „Die Csárdásfürstin“<br />
und „Gräfin Mariza“. Große Erfolge feierte sie u.a. in<br />
den Titelpartien der Opern „Madama Butterfly“, „Luisa Miller“,<br />
„Maria Stuarda“ und in der Partie der Tatjana in „Eugen Onegin“,<br />
mit der sie auch am Staatstheater Wiesbaden gastierte.<br />
Seit der Spielzeit 1994/1995 gehört Janet Bartolova zum<br />
Ensemble des Theaters <strong>Krefeld</strong> und Mönchengladbach und<br />
hat hier zahlreiche Partien gesungen. Darunter die Titelrollen<br />
in „Aida“, „Tosca“ und „Norma“, die Partien Mimì in<br />
„La bohème“, Charlotte in „Werther“, Dorabella in „Così fan<br />
tutte“, Marie in „Die verkaufte Braut“ und Lisa in „Pique<br />
Dame“. Außerdem sang Janet Bartolova Agathe in „Der Freischütz“,<br />
Brünhilde in „Die lustigen Nibelungen“, Lisa<br />
in „Das Land des Lächelns“. Sie war als Rosalinde in „Die<br />
Fledermaus“ ebenso zu erleben wie in der Rolle der Anna in „Le<br />
Villi“ von Giacomo Puccini, Elisabeth und Eboli in „Don Carlo“<br />
von Giuseppe Verdi. Noch ganz frisch in Erinnerung dürften<br />
ihre Interpretation der Lina in „Stiffelio“ von Giuseppe Verdi<br />
und Giulietta in „Les Contes d’Hoffmann“ von Jacques Offenbach<br />
sein.<br />
In der aktuellen Saison ist die Sängerin u.a. in „Boris Godunow“,<br />
„Die Gespräche der Karmeliterinnen“, „Orpheus in der<br />
Unterwelt“ und „Rigoletto“ zu erleben.<br />
Janet Bartolova<br />
gehört seit der<br />
Spielzeit 1994/95<br />
zum Ensemble des<br />
Theaters <strong>Krefeld</strong> und<br />
Mönchengladbach.
BÜHNENREIF!<br />
08<br />
Neujahrsgrüße<br />
für die<br />
ganze Welt<br />
Die Niederrheinischen<br />
Sinfoniker starten mit<br />
Beethovens Neunter in<br />
das neue Jahr.<br />
Termin:<br />
Mi. 1.Januar 2020,<br />
11 Uhr<br />
Theater <strong>Krefeld</strong>,<br />
Große Bühne<br />
„Freude schöne Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir<br />
betreten feuertrunken, himmlische dein Heiligtum. Deine<br />
Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle<br />
Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.“<br />
Welche Gedanken und welche Hoffnungen könnten besser zum<br />
Beginn eines neues Jahres passen als die berühmten Worte<br />
aus Friedrich Schillers „Ode an die Freude“, die Ludwig<br />
van Beethoven zum krönenden Höhepunkt seiner Neunten<br />
Sinfonie machte. Und so erklingt im Neujahrskonzert der<br />
Niederrheinischen Sinfoniker unter dem Motto „Neujahrsgrüße<br />
für die ganze Welt“ am 1. Januar 2020 um 11 Uhr<br />
nach 10 Jahren wieder dieses vielleicht berühmteste Werk<br />
Beethovens. Passender kann auch das Beethovenjahr 2020<br />
mit der 250. Wiederkehr von Beethovens Geburtstag kaum<br />
eröffnet werden.<br />
Bevor die Gesangssolisten und die Chöre mit der jubelnden<br />
Ode „An die Freude“ herausbrechen, breitet Beethoven<br />
jedoch mit allen Mitteln der Kunst ein ergreifendes instrumentales<br />
Wechselbad der Gefühle aus. Gleich der erste<br />
Satz kommt eher düster und dramatisch daher und fasziniert<br />
mit seinem „suchenden“ Beginn. Das Außergewöhnliche<br />
dieses Werks erkannten bereits Beethovens Zeitgenossen<br />
– und bis heute kann sich kaum jemand dem Zauber der<br />
„Neunten“ entziehen.<br />
NEUJAHRSGRÜSSE FÜR DIE<br />
GANZE WELT<br />
Ludwig van Beethoven<br />
Sinfonie Nr. 9 d-Moll<br />
op. 125<br />
Sopran<br />
Dorothea Herbert<br />
Alt<br />
Boshana Milkov<br />
Tenor<br />
Kairschan Scholdybajew<br />
Bariton<br />
Johannes Schwärsky<br />
Opernchor und Extrachor<br />
des Theater <strong>Krefeld</strong> und<br />
Mönchengladbach<br />
Niederrheinischer Konzertchor<br />
Dirigent<br />
GMD Mihkel Kütson<br />
Kreuzworträtsel:<br />
▾2<br />
Theater <strong>Krefeld</strong><br />
Die nächsten Premieren (Auswahl):<br />
▸10<br />
▸1<br />
▾9<br />
5<br />
▸11<br />
▸6<br />
▾7<br />
▾12<br />
3<br />
▾3<br />
6<br />
▾4<br />
2<br />
7<br />
4<br />
▾5<br />
▾8<br />
1<br />
PREMIEREN<br />
Apr März Feb Jan Dez Nov<br />
SO SA SO FR DI SO SA SA SA SA SA MI SA<br />
16.<br />
27.<br />
30.<br />
07.<br />
25.<br />
15.<br />
22.<br />
15.<br />
31.<br />
03.<br />
05.<br />
18.<br />
19.<br />
Rigoletto<br />
Oper von Guiseppe Verdi<br />
Let’s Stop Brexit! – Keep Calm and Drink Tea<br />
Musikrevue von Ulrich Proschka<br />
„Viva Verdi!“<br />
Festliche Operngala<br />
Der Räuber Hotzenplotz<br />
Kinderoper nach Otfried Preußler<br />
Beethoven!<br />
Ballett von Robert North – Uraufführung<br />
Mein Kühlraum<br />
Schauspiel von Joël Pommerat<br />
Orpheus in der Unterwelt<br />
Operette von Jacques Offenbach<br />
Rusalka<br />
Oper von Antonín Dvorák<br />
5. Sinfoniekonzert<br />
Gustav Mahler: Das klagende Lied<br />
5. Sinfoniekonzert<br />
Gustav Mahler: Das klagende Lied<br />
4. Kinderkonzert<br />
Kiko auf großer Schiffsreise<br />
Leonce und Lena<br />
Schauspiel von Georg Büchner<br />
Jin Jiyan – Der Aufbruch<br />
Stückentwicklung von Anina Jendreyko<br />
Alle Termine und Tickets:<br />
www.theater-kr-mg.de<br />
02151/805-125<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
1. Komponist: Giuseppe ...<br />
2. Opern: La ...<br />
3. Stadt in Norditalien<br />
4. Adelstitel<br />
5. Pech, Unheil<br />
6. Berühmtes Rigoletto-Zitat:<br />
"La donna è ..."<br />
7. Revanche, Abrechnung<br />
8. Kind<br />
9. Freundin, Flamme<br />
10. Tageswechsel<br />
11. Straftäter, Krimineller<br />
12. Gut, Ansitz<br />
Senden Sie das Lösungswort per E-Mail an gewinnspiel@theater-kr-mg.de und<br />
gewinnen Sie 2 Karten für eine Vorstellung von „Rigoletto“ im Theater <strong>Krefeld</strong><br />
(freie Terminwahl). EINSENDESCHLUSS ist der 22. <strong>November</strong> <strong>2019</strong>.<br />
Die Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Theater <strong>Krefeld</strong> und Mönchengladbach GmbH,<br />
www.theater-krefeld-moenchengladbach.de<br />
Inhaltlich verantwortlich: Philipp Peters<br />
Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />
Geschäftsführer: Johannes Werle, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Matthias Körner<br />
Verantwortlich Anzeigen: Melanie von Hehl<br />
Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH, Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf<br />
Kontakt: Marita Voß, marita.voss@rheinische-post.de, Tel. 02161 244 221<br />
Koordination: Rheinland Presse Service GmbH, Monschauer Straße 1,<br />
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Fotos: Matthias Stutte, Gregor Hohenberg, Peter Schmitz (Zeichnung S. 1)