Immobilienmagazin Winter 2019.v3
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erzielen zu können und in Anbetracht<br />
der zunehmenden Komplexität, bedarf<br />
es eines Immobilienverkauf-Profis.<br />
Jedoch Achtung, wenn Sie einen<br />
Immobilienmakler beauftragen!<br />
Glänzende Broschüren und vielversprechende<br />
Zusicherungen in Bezug<br />
auf überteuerte Verkaufspreise, tiefe<br />
Provisionsversprechen und mögliche<br />
Kaufinteressenten blenden nicht selten<br />
Eigentümer. Übrig bleiben enttäuschte<br />
Immobilienbesitzer und „kaputt“<br />
gemachte Immobilienangebote.<br />
Überhöhte Preisausschreibungen ergeben<br />
niedrigere Verkaufspreise<br />
Einer der wichtigsten Schritte im Immobilienverkauf<br />
ist die Bestimmung<br />
des angemessenen Marktpreises.<br />
Der beste Erlös lässt sich durch einen<br />
prompten Verkauf mit dem richtigen<br />
Preis erzielen. Immobilien, die aufgrund<br />
eines zu hohen Preises zu lange<br />
auf dem Markt sind, verlieren an<br />
Attraktivität und somit an Wert. Wird<br />
zu wenig verlangt, wird einem die Türe<br />
eingerannt und man verschenkt sein<br />
Geld.<br />
Schneller Verlust von CHF 150‘000.-<br />
Eine interessante empirische Studie<br />
über zu hohe Preise hat ergeben,<br />
dass zu hohe Preise im Endeffekt zu<br />
tiefe Erträge mit sich bringen. Die<br />
Resultate der mehrfach bestätigten<br />
Studie sind verblüffend: Bei Preisausschreibungen,<br />
die 20 Prozent über<br />
dem Marktpreis lagen, erzielten die<br />
Anbieter letztlich nur 85 Prozent des<br />
effektiven Wertes. Bei einem Marktwert<br />
von CHF 1 Mio. entspräche das<br />
einem Verlust von CHF 150‘000.-.<br />
Ausserdem wies die Studie nach,<br />
dass die Vermarktungsdauer bei<br />
überhöhten Preisausschreibungen<br />
gegenüber Objekten mit realistischen<br />
Preisen um ein Vielfaches länger ging.<br />
Was auf den ersten Blick verwundern<br />
mag, hat doch gute Gründe. Ein zu<br />
hoher Preis schreckt Kaufinteressenten<br />
bereits davon ab, die Immobilie<br />
überhaupt zu besichtigen. Ein zu hoher<br />
Angebotspreis wirkt sich somit<br />
negativ auf die Nachfrage aus. Bleiben<br />
die potenziellen Käufer aus, senken<br />
Verkäufer oftmals die Preise und<br />
erleiden dadurch Verluste, die sie nie<br />
erlitten hätten, wenn sie von Anfang<br />
an mit dem richtigen Preis auf den<br />
Markt gegangen wären.<br />
Preise, die erst zu hoch angesetzt<br />
sind und später fallen, erwecken<br />
nämlich den Eindruck eines unseriösen<br />
Verkäufers bzw. Objektes. Gute,<br />
solvente Käufer reagieren empfindlich<br />
auf solche Verhaltensweisen.<br />
Insgeheim denken sie sich, dass es<br />
sich um eine „faule“ Immobilie handeln<br />
muss. Denn eine gute Immobilie<br />
wäre schon lange verkauft worden.<br />
Eine weitere Preissenkung erscheint<br />
unumgänglich und so gelangt die Immobilienpreisausschreibung<br />
in eine<br />
Abwärtspirale.<br />
Genau darum ist es so wichtig den<br />
richtigen Verkaufspreis von Anfang<br />
an zu bestimmen und damit auf den<br />
Markt zu gehen. Diesen zu bestimmen<br />
ist jedoch für den Eigentümer<br />
nicht so einfach.<br />
Immobilie schätzen lassen<br />
Die zuverlässigste Ermittlung des Verkehrswertes<br />
lässt sich durch einen<br />
Immobilienschätzer mit entsprechenden<br />
Marktkenntnissen und -erfahrung<br />
erlangen. Um ein gutes Ergebnis<br />
zu erzielen, ist es unabdingbar,<br />
dass der Fachexperte die Immobilie<br />
besichtigt. Nur so erkennt er allfälliges<br />
Ausbaupotenzial, die Qualität<br />
und den Zustand der Bausubstanz.<br />
Idealerweise ist er nicht nur Schätzer,<br />
sondern auch noch Makler zugleich.<br />
Somit hat er auch beste Kenntnisse<br />
der aktuellen Marktpreise, des regionalen<br />
Angebots und der Nachfrage.<br />
Aber Achtung: Auch Schätzungen<br />
ergeben keine absolut sicheren Zahlen.<br />
So kann es bei der Beauftragung<br />
mehrerer professioneller Schätzer<br />
Schätzungsabweichungen von plus/<br />
minus zehn Prozent ergeben. Doch<br />
diese Unsicherheit gilt als tolerierbar<br />
– nicht umsonst spricht man von<br />
„Schätzung“.<br />
Inzwischen werden von den meisten<br />
Maklerbüros Gratisschätzungen angeboten.<br />
Doch hier ist Vorsicht geboten:<br />
Denn wichtig ist nicht nur, dass<br />
die richtige Schätzungsvariante für<br />
die entsprechende Immobilie angewandt<br />
wird sondern, dass der Schätzer<br />
sein Handwerk auch versteht.<br />
Oftmals tummmeln sich aber zu viele<br />
sogenannte Immobilienberater auf<br />
dem Markt, die im Grunde wenig Ahnung<br />
von der Materie haben.<br />
Der richtige Fachmann<br />
Profis erkennen Sie neben einer Verbandszugehörigkeit<br />
(zum Beispiel<br />
dem SVIT = Schweizerischer Verband<br />
der Immobilienwirtschaft oder dem<br />
SIV = Schweizer Immobilienschätzer-Verband)<br />
oftmals auch an der<br />
Beständigkeit des Büros sowie an<br />
deren laufend wechselnden Immobilienangeboten<br />
aus der unmittelbaren