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Kirchenrenovierung /
Interview mit
Architekt Weinrich
Interview mit
Architekt Weinrich
Lieber Herr Weinrich, Sie haben
die Martinskirche kennengelernt
und versucht, ihre Atmosphäre in
sich aufzunehmen. Wo sehen
Sie Besonderheiten dieser Kirche?
Architekt Weinrich:
Von außen erkenne ich die Kirche
sofort als ehemalige Wehrkirche,
die auf dem höchsten
Punkt im eigentlichen Ort in unruhigen
Zeiten der Bevölkerung
Schutz bot.
Man kann an dem Bauwerk geschichtliche
Entwicklungen gut
ablesen. So sind die großen
nach Süden orientierten Fenster
ein Ergebnis der grundlegenden
Umgestaltung in der Barockzeit.
In der Herrschaftszeit der Ansbacher
Markgrafen wurde die
Ansbacher Kanzelwand geschaffen;
dabei wurde damals
bereits sehr sensibel mit der
Substanz umgegangen. Die vermeintliche
Symmetrie des Raumes
ist nicht nur vordergründig
vorhanden, alles ist leicht zueinander
versetzt.
Da im protestantischen Gottesdienst
das wichtigste das Wort
ist, wurde die Kanzel als einziges
Bauteil sehr aufwändig gestaltet.
Dass diese Kanzel bei
der letzten Umgestaltung nicht
dem Modernismus geopfert
wurde, betrachte ich als großen
Segen.
Die Schlichtheit des Raumes
hat viel Kraft.
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