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Neustadt an der Dosse gilt als die
Stadt der Pferde. Das Brandenburgische
Haupt- und Landgestüt
blickt auf eine mehr als
200-jährige Geschichte zurück
und zählt von der Fläche zu den größten seiner
Art in Europa. So lag es nahe, dass die
örtliche Prinz-von-Homburg-Schule vor
zehn Jahren das Wahlpflichtfach Reiten einführte.
Seit drei Jahren gilt sie als „Schule
besonderer Prägung mit dem speziellen
sportlichen Profil Reitsport“. Die einzige
Schule in Deutschland, die Reiten als Teil des
Unterrichts benotet.
Von der 7. bis zur 10. Jahrgangsstufe gibt es
je eine Spezialklasse Reiten mit bis zu 24
Schülerinnen und Schülern. Überwiegend,
wie könnte es anders sein, von Mädchen be-
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sucht. Die kommen nicht nur aus Neustadt
und Umgebung, sondern auch aus Bayern
oder Hamburg. In den vergangenen Jahren
hatte man sogar Schülerinnen aus Australien
und Südafrika. Eine alte Getreidemühle
wurde erst kürzlich als schickes Wohnheim
für die auswärtigen Schüler hergerichtet,
auch im benachbarten Internat Schloss
Spiegelberg gibt es für sie Unterkünfte.
Zehn Stunden die Woche dreht sich für die
Schüler alles ums Reiten. Nicht nur praktisch,
im Sattel bei den Dressur- oder Springübungen.
Auch der normale Sportunterricht
ist mit speziellen Fitness- oder Gleichgewichtsübungen
auf die Reiter zugeschnitten.
Und natürlich gibt es auch Theorie, in der
man alles über Pferde und die Technik des
Reitens lernt. Im Unterricht werden die Lehrer
von Trainern des Gestüts unterstützt. In
kleinen Gruppen können sie die Teilnehmer
ganz individuell fördern.
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Für einen der begehrten Plätze müssen die
Schüler erst einmal ihr Können bei einer Eignungsprüfung
zeigen. Viele der Siebtklässler
hatten schon ein paar Jahre Erfahrung mit
Reiten oder Voltigieren. Dennoch stößt der
eine oder andere im Lauf der Zeit an seine
Grenzen und gibt auf. Oder wird vom Heimweh
gepackt. Wer durchhält, hat nach vier
Jahren neben der Mittleren Reife auch eine
sehr gute Reitausbildung. Einige Schüler der
Prinz-von-Homburg-Schule schafften es bereits
in den Landeskader des Pferdesportverbandes
Berlin-Brandenburg oder stiegen bei
deutschen und europäischen Jugendwettbewerben
auf das Siegertreppchen.
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eingangsPrüfung
Wer in die Reitklassen aufgenommen
werden will, muss bei
einer Eingangsprüfung sein
Können zeigen. Diese finden dreimal
jährlich statt. In den ersten
beiden Jahren kann man noch ein
Schulpferd vom Gestüt nutzen.
In den höheren Klassen sollte
man möglichst mit dem eigenen
Pferd reiten, was entsprechende
Kosten für die Unterstellung
und Verpflegung verursacht.
Besonders begabte Reiterinnen
und Reiter können von einer Stiftung
gefördert werden. Neben
den speziellen Reitklassen gibt
es auch für andere Schüler der
Klassen 7 bis 10 die Möglichkeit,
das Wahlpflichtfach Reiten zu
wählen. Weitere Infos zur Prinzvon-Homburg-Schule
unter
www.homburgschule.de
traditionsreiches gestüt
Das 1788 von König Friedrich
Wilhelm II. gegründete Haupt-
und Landesgestüt erstreckt sich
auf einer Fläche von 400 ha rund
um die beiden klassizistischen
Gestütshöfe am Rande von
Neustadt. Es ist für seine Zuchterfolge
international geschätzt
und eine wichtige Ausbildungsstätte
für Reiter und Fahrer.
Publikumsmagneten sind die
Hengstparaden im Herbst sowie
die pferdesportlichen Veranstaltungen.
Für Besucher werden
Führungen organisiert, außerdem
stehen ihnen das Kutschen- und
Gestütsmuseum zur Verfügung.
Auch Hochzeiten kann man im
ehemaligen Beschälerstall des
Hauptgestüts stilvoll feiern.
Infos: www.sbhlg.org
landesverband im boot
Neben dem Gestüt Neustadt/
Dosse und der Prinz-von-Homburg-Schule
unterstützt auch
der Landesverband Pferdesport
Berlin-Brandenburg e.V. das
„Reiten in der Schule“. Dem
Verband wurde vom Brandenburgischen
Ministerium für Bildung,
Jugend und Sport die fachliche
Federführung für das Projekt
übertragen.
www.lpbb.de
Pferdesport in Brandenburg 19